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Sonntag, den 17. April 1921
Einzelnummer 20 Pf.
Unlef:
20 04
Zum Luthertag von Worms.
— Am 18. April 1521 ſtand Martin Luther vor Kaiſer
zbReich. Sein Prozeß, in dem alles auf ſein Unterliegen
an=
ſy war, war der Höhepunkt ſeines öffentlichen Wirkens. Wäre
hus gegangen mit einem Nachgeben, niit einer Einſchüchterung,
ABortführers der deutſchen Nation, ſo wäre die Weltgeſchichte
amrs gelaufen und die Kulturentwickelung, die das Abendland
wer Reformation genommen, wäre in der Folgerichtigkeit
19mit der Kraftentfaltung, die auf ſittlicher Erneuerung
be=
zAeinmöglich geweſen. Wir haben im Mutterland der
Refor=
norr allen Anlaß, den Tag von Worms und ſeinen Helden zu
hin. Denn wer wollte aus unſerer Geſchichte, ja aus dem
deut=
fmWeſen ben Maun wegdenken, der damals das deutſche
Aſpäſſen fo gewaltig in die Schanze warf?
Tae Reformation iſt kein Schauſpiel, das eine kirchlichen und
ü ſem Vorſtellungen entſoöhnte Zeit wie die unſere als ein
Shü Geſchichte unter vielen anderen, an ſich
vorüber=
zhn laſſen könnte, ohne Schaden an der Seele und am Mark
telklei
040 deu
Zrennhol
uchen Scheit= und Roll
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H. Biewener
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n. Garantte!
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genſch 1.
Zic=
auſerzn Bund u
Ranet *
„und
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kd=t, daß es fähig wäre, gleichgültig über Luther und einen
Ibwie den von Worms zu denken, hätten ihm dieſe beiden
uſis mehr zu ſagen, ſo wäre auch an ihm nichts mehr zu retten
uAixit einer Wiedererſtehung deutſcher Macht und Wohlfahrt
Ni3 vorbei.
Muther lebte in einer großen Zeit, In den Tagen des Worm=
Fr ichstags gingen Scehelden der pyrenäiſchen Halbinſel
da=
ywir Oſtindien und in der neuen Welt, in Amerika, die erſten
ben Kolonialreiche zu begründen. Eine glänzende
Aufer=
trhg von Kunſt und Wiſſenſchaft hielt die Geiſter in Bann.
Axſängleich galt die verwegene Betrügerei, und der
gewalt=
tEſe erbärmliche Mord als das beſte Mittel, um Land und
Ah zu knechten, war Religion, Sittlichkeit und Chriſtentum
mmütn in einer abergläubiſch umnachteten Bevölkerung zu einer
Rhhrnerie geworden, die die Herzen kalt ließ und dem Geſchäft
drhe. Ueberall in der alten und in der eben entdeckten neuen
Ahwar die Gier nach Gold und die Befriedigung der niedrigen
(hſe Trumpf. Vorbei war es mit dem Zuſammenſchluß der
ark jindiſchen Völker; die Scharen des türkiſchen Großſultans
ſsmmnten bis nahe vor Wien; das alte heilige römiſche Reich
tudufähig zur Selbſthilfe; die großen chriſtlichen Monarchien
zeitztiochtem ſich in Erbfolgekriegen.
Mx dieſe Zeit, die wie ein zweites Chaos gärte, die aber eben
denn ſchöpferiſch war wie kaum eine zweite, iſt die deutſche
Rhm. mit einem einzigen Mann eingetreten, der auf dem
Gßte, der religiöſen" ſittlichen, kulturellen und geiſtigen Ent=
Wfllung ihr Kompaß und Leitſtern wurde. Er hatte gefunden,
mſd.e Menſchheit brauchte, wonach ſie ſich ſehnte. Er hielt nach
eimm!Wort des Katholiken Döllinger „Sinn und Geiſt des
deut=
ſaß /8olbes in ſeiner Hand‟. Seine Feuer zündeten in
Deutſch=
lam m der Welt. Nicht ſein Scheiterhaufen loderte auf, wie die
pohßuts und Savonorola; verurteilt und doch Sieger
voßte; er Worms und ward auf die Wartburg gebracht, wo er
da ſürue Teſtament in unvergleichlicher Sprache ſeinen Deutſchen
vhlmnetſchte.
Bzerhundert Jahre ſind ſeitdem verfloſſen. Und heute, wo
e5 nür blindem Haß ſich ſelbſt zerſtörende Kulturwelt unſerem
gehen deutſchen Volk Bernichtung androht wie einſt das
Mittel=
al Martin Luther, ſollten wir da nicht recht empfinden, welch”
Unhrneres, Grudlegendes, Erhabenes es um das Gewiſ=
/kis? Wir haben noch heute dasſelbe Los zu ziehen und die
Aſſawien des Gewiſſens zu hüten und Widerſtand zu leiſten,
woin das Gewiſſen brechen und die Welt in die Barbarei
ge=
meinhoſer Vernichtungspolitik zurückwerfen will. Können wir
2 ſtge uns nicht wieder mit Luthers Ernſt, ſeinem Geiſt und
mſzm Gewiſſen erfüllen, dann iſt unſere Zeit abgelaufen.
Dmſſenken wir ſelbſt Deutſchlands größte Zeit, in der die
Olule auch für unſer klaſſiſches Schrifttum und unſere nationale
Gſte lag, ins Grab. Das dürfen wir nicht! Das wollen wir
wit Luther hat einſt geſagt: Meinen Deutſchen bin ich geboren,
ihſmavill ich dienen! Er muß und wird auch im jetzigen
deut=
ſäß Bolke wieder Millionen von Jüngern finden, die ſich
ehr=
fuſtswoll vor ihm beugen. Der Mann des deutſchen Gewiſſens
wilſein Volk nicht mit ſeinem Geiſt verlaſſen. Und einſt kommt
dinag, da wir im freien Worms wieder aufrecht ſtehen können
u Müihen danken, daß er uns gelehrt hat, ein Volk des Gewiſſens
z1fih das allen Stürmen trotzt.
Die Woche.
Dieſe ganze Woche füllten zwei ſchwere
Regierungs=
kKpfe aus. Das Reichskabinett hat ſich jetzt an die
ſchwie=
räcAifgabe gemacht, den gordiſchen Knoten, der in Paris und
LlMom geknüpft wurde, zu löſen. Mit einem Alexanderhieb iſt
dir chts getan. Dazu fehlt dem waffen= und wehrloſen
Deutſch=
lamdie Macht. Es gilt jetzt, das drohende Unheil, das Briand
Dkeſöaland in ſalbungsvoll=ſadiſtiſcher Art angekündigt hat, noch
inſtzter Stunde zu verhüten. Der Optimismus des
Außen=
mſſtars Dr. Simons hofft zuverſichtlich, daß noch ein Weg der
keändigung gefunden wird. Das Reichskabinett hat ſich dieſe
AEe mit der Formulierung des neuen Angebotes an die
Alli=
id mn beſchäftigt. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages
winm Montag oder Dienstag zuſammentreten. Bis dahin
w.uoffentlich der Außenminiſter in der Lage ſein,
Mitteilun=
aiwiher die Vorgeſchichte des neuen Angebotes und über deſſen
winilichen Inhalt zu machen. Aufſehenerregend ſind die
Ar=
tüf diie das Berliner Zentrumsorgan, die Germania, über Dr.
Sſon.s und die Möglichkeit einer Kabinettskriſe gebracht hat.
Whn auch das Wolff=Bureau den markanteſten dieſer Artikel
dihennſ iert, der mit dem Inhalt der Miniſterberatungen vom 12.
umitz.., d. Mts. ſich beſchäftigte, ſo iſt dieſes Dementi immerhin
miienwvas Vorſicht aufzunehmen, da bekauntlich gerade, das
Zhirumsorgan mit Reichskabinettskreiſen in guter Fühlung
ſthe. Und man kann, auch ohne Gelegenheit zu haben, hinter
dä ſtliſſen der Reichsregierung einen Blick zu tun, das Gefühl
nwiilos werden, daß die ſogenannte „Einmütigkeit” in Sachen
dieinmen Angebotes auf keinen Fall beſteht. Zum mindeſten
gub muß man dem Zentrumsorgan glauben, daß es über die
Mheumg und Abſicht der Zentrumspartei gut informiert iſt. 1ind
d9r hneibt es u. a. in dem Artikel, der die Ueberſchrift „Das
RkhsSabinett und die neue Lage” trägt, folgende Sätze: „
Ver=
gueßdieſe Woche, ohne daß Perſonalveränderungen in der
Reichs=
raßrung eintreten, ſo werden wir das als einen Beweis dafür
achmen, daß die „Einmütigkeit” von geſtern zur Steuerung
eines politiſchen Kurſes geführt hat, bei dem man auf eine
aus=
reichende Wahrung der Reichsintereſſen rechnen kann. Darauf
allein kommt es an, daß die Sache höher ſteht und höher ſtehei
muß als die Perſonen. In der Zentrumspartei iſt das immer
die Norm des politiſchen Handelns geweſen. Wir müſſen gleiches
von den anderen Parteien erwarten, die verantwortliche
Mit=
träger der Reichspolitik ſind, und können darauf am
allerwenig=
ſten zu einer Zeit verzichten, in der das Zentrum die Firma für
einen neuen Kurs hergeben muß, deſſen Richtung das Schickſal
unſeres Vaterlandes auf abſehbare Zeit beſtimmt. Und das iſt,
wie nachgerade jeder wiſſen kann, der letzte Sinn des nahenden
1. Mai.‟ Ein neuer Kurs wird von der Reichsregierung
ver=
langt, und es iſt wahrſcheinlich, daß er auch neue Männer
erfor=
dert. Die Hauptſache iſt und bleibt, daß noch rechtzeitig ein
aus=
ſichtsvolles Angebot, das allerdings mit der Ehre und
Zahlungs=
fähigreit Deutſchlands im Einklang ſtehen muß, gemacht wird.
Ganz beſondere Schwierigkeiten macht die preußiſche
Kabinettskriſe. Mit einer bewunderungswürdigen
Zähig=
keit hat der preußiſche Miniſterpräſident Stegerwald verſucht,
ein arbeitsfähiges Kabinett zuſammenzubringen. Aber die
So=
zialdemokraten, die man gerne in dem neuen Habinett der
erwei=
terten und ſicheren Baſis halber ſehen möchte, bereiten große
Schwierigkeiten, indem ſie vor allem wichtige Miniſterpoſten für
einige ihrer Mitglieder, namentlich die Herren Haeniſch und
Braun, verlangen. Jetzt nun hat Stegerwvald zum letzten Male
verſucht, das Zuſtandekommen eines preußiſchen Kabinetts doch
noch zu ermöglichen. Drei Wege ſchienen ihm da noch gangbar
geweſen zu ſein: erſtens der, der dem Miniſterpräſidenten
voll=
ſtändig freie Hand läßt, Politiker in das Kabinett zu berufen,
ohne daß dieſe Abgeordnete durch ihre Fraktionen an der
An=
nahme der Portefeuilles gehindert würden; zweitens hätte man
es auch mit einem Geſchäftsminiſterium verſuchen können, das
teils mit politiſchen, teils mit Fachminiſtern beſetzt und dem keine
Partei verpflichtet wäre, ſo daß es mit wechſelnden Mehrheiten
hätte regieren können, und drittens wäre noch ein
Minderheits=
kabinett aus Zentrum und Demokraten unter wohlwollender
Neutralität von rechts und links möglich geweſen. Aber auch
dieſe drei letzten Möglichkeiten erwieſen ſich als Holzwege. Die
Sozialdemokraten beſtehen nach wie vor auf der alten Koalition.
Sie wollen vor allem nichts von der Deutſchen Volkspartei
wiſ=
ſen. Das Zentrum hingegen bleibt ebenſo hartnäckig bei ſeinem
Entſchluß, ohne die Deutſche Volkspartei in keine Koalition
ein=
treten zu wollen. Vielleicht verſucht es nun Herr Stegerwald
noch mit einer vierten Möglichkeit, die als definitiv letzter
Ver=
ſuch anzuſehen iſt, nämlich ein unpolitiſches
Uebergangsminiſte=
rium zu bilden, damit die latent gewordene Regierungskriſis
endlich ein Ende findet und Preußen nicht mehr ohne Regierung
iſt. Aber auch dieſe Möglichkeit hat von vornherein weuig Ausſicht.
Aufjeden Fall muß dieſe Dauerkriſid ko ſchleunigſt wie möglich
be=
endet werden, denn es geht nicht, daß ein ſo großer Staat wie
Preu=
ßen wochenlang ohne Regierung iſt. Dieſe innerpolitiſche Kriſis
wirkt ſelbſwerſtändlich hemmend und lähmend auch auf die
Reichspolitik. Es zeigt ſich eben hier wieder, daß der ſo viel
ge=
rühmte Parlamentarismus verſagt hat. Der deutſche
Parlamen=
tarismus iſt viel zu ſehr von Parteipolitik durchſetzt und hat nicht
die geſunde Wirkung wie der engliſche, der Jahrhzuderte aus ſich
heraus organiſch gewachſen iſt.
In dem Bergarbeiterſtreik in England iſt eine
bedeutungsvolle Wendung eingetreten. Wie bereits
gemel=
det, wurde der am Freitag abend feſtgeſetzte Srreik der
Eiſenbahner und Transportarbeiter abgeſagt. Als Grund dafür
gab der Sekretär des Verbandes der Maſchiniſten und Heizer die
Weigerung der Bergarbeiter an, trotz des Anratens des
Natio=
nalverbandes der Eiſenbahner, der Transportarbeiter und der
Organiſation der Maſchiniſten und Heizer in weitere
Verhand=
lungen einzutreten. Der Generalſekretär des
Bergarbeiterver=
bandes Hodges teilte mit, daß als das Ergebnis der Streikabſage
der Eiſenbahner und Transportarbeiter beſchloſſen wurde, ſofort
eine Konferenz aller Vertreter ſämtlicher Kohlengruben
einzu=
berufen. England hat angeblich für länger als einen Monat
Kohlenvorräte für die Eiſenbahnen, für einen Monat, für die
Gasverſorgung, für ſechs Wochen für die elektriſchen
Unterneh=
mungen und für vier Monate Petroleum.
Die Botſchaft des Präſidenten Harding hat in
Frankreich ſtark enttäuſcht. Man hatte ſich eingebildet, ſo
ſchreibt die Humanité, daß die Beredſamkeit Vivianis in
Ame=
rika Wunder verrichten und daß er von Harding ſenſationelle
Er=
klärungen erreichen würde. Die Wirklichkeit aber ſei ſtärker als
die Illuſionen und die vergeblichen Reden. Amerika würde
kei=
neswegs die Rolle ſpielen, welche die franzöſiſche Diplomatie
nicht ohne Anmaßung ihm zugedacht habe. Frankreich dürfe von
Amerik nur paſſives Wohlwollen erwarten, das von Zeit zu Zeit
aus beſtimmten Gründen die Form eines engeren
Zuſammen=
arbeitens annehmen könne. Das klingt ſehr reſerviert.
Die Erpreſſung gegen Deutſch=Oefterreich.
Drei Drohungen.
4* Wien, 15. April. (Drahtung.) Man macht ſich wohl
kaum die richtige Vorſtellung, in welch heiligen Zorn das müde,
halbverhungerte Deutſch=Oeſterreich durch die neueſte
Drohnote der Entente geraten iſt. Der Zorn richtet ſich
eigentlich nur gegen Frankreich. Der engliſche und der italieniſche
Geſandte milderten die Schärfe des alliierten Schrittes ganz
be=
deutend ab, indem ſie durchblicken ließen, daß für Wien und
ſeine Rettung aus dem Finanzelend alles auf die gute Laune
Frankreichs ankäme, und dieſe ſollte man doch nicht verderben.
Aber der franzöſiſche Geſandte, Herr Lefevre=Pontales! Als er
im Juli vorigen Jahres ſein Beglaubigungsſchreiben überreichte,
ſetzte er ſich bewußt in Gegenſatz zu ſeinem italieniſchen und
engliſchen Kollegen (Marcheſe della Torretta und Lindley) und
ſprach von den gefährlichen Einflüſterungen, vor
denen die Herren der Wiener Regierung die junge Republik zu
wahren hätten, womit bereits nichts anderes gemeint war als
der Gedanke des Anſchluſſes an Deutſchiand. Diesmal wurde
der Herr noch deutlicher. Er ſprach von Umtrieben!
Dreier=
lei drohte er der deutſch=öſt rreichiſchen Regierung an, wenn ſie
nicht imſtande ſein ſollte, die auf den Anſchluß abzielenden
Um=
triebe einzuſtellen: 1. Unterbleiben der beabſichtigten
Hilfsaktio=
nen, 2. Rückgängigmachung des Verſprechens hinſichtlich des
Generalpfandrechts, 3. Neueinſetzung des
Wiedergutmachungs=
usſchuſſes in Wien.
Beſieht man ſich dieſe drei Drohungen bei Lichte, ſo ſchrecken
ſie nicht. Die Hilfsaktionen, die Bundeskanzler Mayr kürzlich
in Paris und London beſprochen hatte, beſtehen aus ſehr zwei=
ſelhaften Lebensmittellieferungen, in der Erhöhung der
zuge=
billigten Kohlenmenge und in der Kreditierung des erhöhten
Quantums. Es waren ſehr allgemeine Verſprechungen, ohne
Unterlagen, ohne beſtimmte Zahlen. Im beſten Falle wäre der
Nahrungsbedarf Deutſch=Oeſterreichs für das nächſte Finanzjahr
und die Möglichkeit einer verſtärkten induſtriellen Produktion
durch Erhöhung der Kohlenlieferungen geſichert. Von einer
Sicherſtellung der Lebensfähigcheit des vielgeprüften Landes
keine Spur! Alſo ſoll man guch nicht vor Schreck umſinken, wenn
dieſe zweifelhaften Wohltaten gekündigt werden. Was hat es
zweitens mit dem Generalpfandrecht für eine Bewandtnis? Die
Alliierten haben ſich, das iſt allerdings richtig, bereit erklärt, das
im Friedensvertrag vorgeſehene Generalpfandrecht auf alle
Staatseinnahmen Deutſch=Oeſterreichs bei einzelnen dieſer
Ein=
nahmen ſo auf die Zölle und auf die Monopole zurückzuftellen,
daß dieſe Einnahmen als Sicherheiten für einen Deutſch=
Oeſter=
reich zu bewilligenden Kredit dienen können. Dieſer Kredit ſollte
Deutſch=Oeſterreich durch Verhandlungen der Finanzkommiſſion
des Völkerbundes mit verſchiedenen Finanzgruppen beſchafft
werden. Aber was iſt in dieſer Richtung bis jetzt geſchehen?
Nichts. Die Nationalſtaaten, die die Sache neben Italien in
erſter Linie angeht, haben der Zurückſtellung des Pfandrechts auf
die Staatseinnahmen Deutſch=Oeſterreichs noch nicht zugeſtimmt
und werden ſich auch noch ſehr Zeit laſſen. Sodann fließt noch
viel Waſſer die Donau hinunter, bis ein Ergebnis der
Verhand=
lungen der Finanzkommiſſion des Völkerbundes mit den
fran=
zöſiſchen und engliſchen Bankgruppen vorliegt. Was endlich
drittens die Drohung anlangt, den Wiedergutmachungsausſchuß
in Wien neu einzuſetzen, — die Granate platzt nicht, ſie iſt ein
Blindgänger. Vor dem Reparationsausſchuß iſt niemand mehr
bange. Im Gegenteil, man hat mit dieſem Wauwau
verhältnis=
mäßig recht gute Erfahrungen gemacht. Sir Williamn Goode, der
Vorſitzende der Wiener Sektion der Reparationskommiſſion, legte
bekanntlich in Paris einen Wiedergutmachungsplan vor, der die
furchtbaren Verſtümmelungen zu heilen verſucht, die Deutſch=
Oeſterreich mit dem Friedensinſtrument von St. Germain
beige=
bracht worden ſind. Die Denkſchrift enthielt eine Fülle
prak=
tiſcher Einzelvorſchläge. Wer weiß, ob nicht die
Wirtſchafts=
ſachverſtändigen der Alliierten mit der Zeit dahin kämen, als
praktiſches Radikalmittel zur Heilung des öſterreichiſchen Elends
— den Anſchluß an das Deutſche Reich zu empfehlen.
Schon mehren ſich auch in Ententekreiſen die Stimmen, die
nach dem Abenteuer von Steinamanger den
Anſchluß=
gedanken als beſten Schutz gegen die habsburgiſche Gefahr
und das Wiedererſtehen der alten Monarchie empfehlen. Das
Wüten Frankreichs hält die Entwicklung der Dinge nicht auf.
Es iſt auch ſchon viel zu ſpät, ſelbſt wenn die Wiener Regierung
dem Rad in die Speichen fallen wollte. Die Tiroler laſſen ſich
ſchon rein gar nichts mehr von Wien befehlen. Sie werden
ab=
ſtinimen. Und iſt die Abſtimmung einmal vollzogen, ſo müſſen
die Delegierten Deutſch=Oeſterreichs mit dieſen
Abſtimmungs=
ziffern auf Grund der Beſtimmungen des Friedensvertrages vor
den Rat des Völkerbundes treten. Wie will Frankreich dieſen
rein rechtlichen Schritt verhindern? Die Erpreſſung wird es
nicht durchführen können, weil die darin enthaltenen Drohungen
am hartgeſottenen Gemüt des ehemals ſo weichen Oeſterreichers
abprallen.
Pariſer Vorbereitungen für den 1. Mai.
Paris, 15. April. (Wolff.) Heute faud im Elyſée unter
dem Vorſitz des Präſidenten Millerand eine wichtige
Sitzung ſtatt, an der Briand, Barthou, Doumer, Loucheur,
Foch, Petain, ſowie die Generale Weygand und Buat
teilnah=
men. Gegenſtand der Beratung waren die Erforderniſſe
der gegenwärtigen Lage.
Paris, 15. April. (Wolff.) Havas berichtet: Ueber das
Ergebnis der wichtigen Sitzung, die heute vormittag im Elyſée
ſtattfand, wird von den beteiligten Kreiſen tiefſtes Stillſchweigen
bewahrt. Es iſt jedoch augenſcheinlich, daß der Gegenſtand der
Beratungen die Prüfungder Maßnahmen war, die nach
dem Verfalltage am 1. Mai nötig werden können, um
Deutſch=
land zu zwingen, ſeinen Verpflichtungen gerecht zu werden. Es
wurden keinerlei Entſchließungen gefaßt, denn die
Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung wird von der
Hal=
tung der dentſchen Reichsregiernng abhängen müſſen.
Havas fügt hinzu, es ſtehe zweifellos feſt, daß die berufenen
Perſönlichkeiten im voraus alle Möglichkeiten, die ſich in dieſer
Hinſicht ergeben könnten, in den Beratungen in Erwägung
zogen, ebenſo wie die nötig werdenden Maßnahmen. Außerdem
ſei es ſicher, daß die franzöſiſche Regierung, wenn ſie zum
Han=
deln gezwungen würde, es nur nach Verſtändigung mit
den Verbündeten tun würde.
Paris, 15. April. (Havas.) Der Kammerausſchuß
für auswärtige Angelegenheiten trat heute
nach=
mittag zuſarimen und hörte den Miniſterpräſidenten über die
auswärtigen Fragen. Briand antwortete auf eine Anzahl
An=
fragen. Seine Rede dauerte mehr als zweieinhalb Stunden.
Briand erklärte, daß, wenn Deutſchland bis zum 1. Mai
neue Angebote mache, er es nicht übernehmen würde, mit den
Vertretern in neue Verhandlungen einzutreten, ohne vorher
Garantien erhalten zu haben, um auf dieſe Weiſe eine
Fort=
ſetzung der ausweichenden Politik zu verhindern, die das Reich
ſonſt zu betreiben verſucht wäre. Andererſeits machte der
Mi=
niſterpräſident in Beantwortung einer Anfrage bekannt, daß er
ſich weigere, Unterhandlungen durch Mittelsperſonen
anzu=
knüpfen, ganz gleichgültig, wer dieſelben auch ſeien. Wenn
Ver=
handlungen ſtattfinden, ſo würden ſie direkt geführt zwiſchen
den Vertretern der Entente und denen der deutſchen Regierung.
Betreffs der Maßuahmen, die getroffen werden könnten, wenn
Deutſchland auf ſeiner Weigerung beharre, ſeinen
Verpflichtun=
gen nachzukommen, teilte Briand mit, daß dieſe Frage ganz
be=
ſonders die Aufmerkſamkeit der Regierung in Anſpruch
genom=
men habe. Die Regierung habe bereits einen Geſamtplan
ins Auge gefaßt, der übrigens nur im Einverſtändnis
mit den anderen Alliierten zur Ansführung gebracht
werden könne und erſt dann angewandt werden ſürde, wenn
die Alliierten darüber befragt worden ſeien. Die Prüfung dieſes
Planes wird von dem Miniſterpräſidenten unter Zuziehung der
Seite 2.
Barmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 17. April 1921.
ſichere Garantien für die Reparation der Schäden bekäme.
Be=
treffs der neuen Vorſchläge, die Deutſchland vor dem 1. Mai
machen könne, erklärte Briand, daß nach aller Wahrſcheinlichkeit
dieſes Angebot in der Hauptſache ſich auf Arbeitskräfte und
Material beziehen werde. Er gab zu verſtehen, daß dieſe
Repa=
rationsarbeiten günſtig aufgenommen werden könnten jedoch
nur unter der Bedingung, daß die deutſche Regierung einen
ge=
naueren Plan zur Zuſammenarbeit vorlege, als dies in Spa
geſchehen ſei.
Paris, 15. April. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt,
haben heute außer dem am Vormittag im Elyſee ſtattgehabten
Großen Rat noch zwei Sitzungen ſtattgefunden. Dieſe
Beratungen ſollen der Beſetzung des Ruhrgebiets und
dem Plan gegolten haben, dieſes Gebiet eventuell wirtſchaftlich,
finanziell und adminiſtrativ auszubeuten. — Marcel Hutin
er=
klärt im Echo de Paris, daß der Gegenftand, welcher geſtern den
an der wichtigen Sitzung beteiligten Perſönlichkeiten zur
Bera=
tung vorgelegt wurde, doppelter Natur geweſen ſei; nämlich
militäriſcher und wirtſchaftlicher. Hutin hat von einer
wohl=
unterrichteten Perſönlichkeit erfahren, daß bei der Regierung
zwei Berichte vorgetragen wurden, der eine von Foch, der
an=
dere von Loucheur. Foch macht einen Unterſchied zwiſchen
dem Mannſchaftsbeſtand, welcher im Anfang des Unternehmens
nötig ſei und ziemlich bedeutend ſein müßte, um gegen jeden etwa,
auftretenden deutſchen Widerſtand gerüſtet zu ſein, und den
Mannſchaften, welche in Zukunft genügen würden. Letztere
wür=
den nicht mehr als die Hälfte der Mannſchaften betragen, die bis
zum 1. April verwendet würden. Dieſe könnten durch die
Ein=
berufung der Jahrgänge 1918 und 1919 zuſammengebracht
wer=
den. Der Jahrgang 1921 wird nach etwa drei Monaten die
Ent=
laſſung dieſer Jahrgänge ermöglichen. Foch erklärte, daß die
Grenze des beſetzten Gebietes nicht nur nach militäriſcher,
ſon=
dern auch nach wirtſchaftlicher Notwendigkeit gezogen werden
müßte.
Aus der Befprechung ſei allem Anſchein nach die
Notwendig=
leit zutage getreten, daß die Beſetzung über die Grenzen des
eigentlichen Ruhrgebietes hinausgehen und ſich zum mindeſten
auf einen Teil des weſtfäliſchen Induſtriegebietzes ausdehnen
müſſe. Loucheur weiſt darauf hin, daß die neuen
Zwangsmaß=
nahmen nicht nur ein neues Mittel ſeien, um einen Druck auf
Deutſchland auszuüben, ſondern auch ein Weg, um in den Beſitz
der Forderungen zu gelangen, ja gegebenenfalls ſelbſt als ein
Zahlungsweg ſtändiger Art, der auch über die Dauer der
Be=
ſetzung hinaus erhalten werden könnte. In dieſen Pkänen ſei ein
ausgedehntes Netz von Abgaben auf die Rheinkohlen und auf die
Rheininduſtrieerzeugniſſe enthalten, welche aus dem beſetzten Ge=
Liet ausgeführt würden. Hntin bemerkt dazu, daß nach ziemlich
verläßlichen Berechnungen der Betrag der Summe, weſcher auf
dieſe Weiſe in die Kaſſe des Reparationsausſchuſſes fließen
türde, auf etwa 3 Milliarden geſchätzt wird. Die Berichte Fochs
und Loucheurs ſeien von den übrigen Teilnehmern an der
Sitzung voll und ganz gutgeheißen worden.
ST. Paris, 15. April. Der Eclair regiſtriert mit
Bitter=
leit, daß die engliſche liberale Preſſe die
franzö=
ſiſche Politik des „Am=Kragen=Packens” nicht billige.
Beſonders verſchnupft iſt er über folgende Aeußerungen des
Mancheſter Guardian: Frankreich will Deutſchland überfallen,
llicht beſetzen. Die engliſche Regierung muß ſich dagegen wenden,
denn wenn Frankreich das Ruhrgebiet beſetzen würde, ſo wäre
as der Ruin Deutſchlands und eines großen Teiles von Europa.
Die Folgen werden ſchrecklich ſein, und es ſcheint faſt Wahnfinn,
ſie zu provozieren. Die wirtſchaftliche Wiedergeburt Europas
würde einen furchtbaren Schlag erhalten. Einem am Boden
lie=
genden und paſſiven Feinde hätte man einen neuen Krieg
er=
klärt. Die politiſchen Rückwirkungen innerhalb und außerhalb
Deutſchlands könnten beträchtlich und unerwartet ſein. Lenin
teürde ſich die Hände reiben. Ob nun Frankreich will oder nicht,
ein Punkt iſt klar: Wir können uns nicht mit der Gewaltpolitik
aſſoziieren, welche die franzöſiſche Regierung zu betreten ſcheint.
Wenn ſie dieſe Politik treiben will, muß ſie das allein tun, auf
die Gefahr hin, ihre Alliierten in ganz Europa in eine tödliche
Gefahr zu bringen. — Der Eclair ſchließt mit der bitteren
Be=
merkung: Wir wiſſen ſchon, daß wir immer bei derſelben Seite
auf eine ſyſtematiſche Oppoſition ſtoßen, wenn wir eine
ener=
giſche Aktion gegen Deutſchland unternehmen wollen.
Die Reparationsfrage.
* Berlin, 16. April. Eine große
Funktionärver=
ſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei
nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der es heißt: Die
deutſche Arbeiterſchaft iſt bereit, die volle Verantwortung für
alle berechtigten Wiedergutmachungsforderungen zu übernehmen.
Dieſe Wiedergutmachungspflicht muß aber begrenzt ſein durch
die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes und darf nicht dazu
führen, die deutſche Arbeiterklaſſe für Generationen zu
wirtſchaft=
licher Sklaverei zu verurteilen. Der Friedensvertrag und die
Londoner Beſchlüſſe gehen über dieſe Grenze weit hinaus. Die
Anwendung militäriſcher Gewalt durch die =Staatsmänner der
Entente dient nur dazu, die Reaktion und den Kapitalismus in
allen Ländern zu ſtärken und die Lebens= und
Arbeitsbedingun=
gen der internationalen Arbeiterſchaft herabzudrücken.
Karlsruhe 15. April. (Wolff.) In einer von der
ſo=
zialdemokratiſchen Partei einberufenen
Verſamm=
lung ſprach heute abend der Reichstagspräſident
G
Gnnnnnnnnmnnnnmnnmnnennnmn mnn
Löbe. Er führte unter anderem aus: Die Unmöglichkeit der
Erfüllung der Ententeforderungen leuchtet in unſerem Lande
jedem ein, möge er rechts oder links ſtehen. Wenn Briand in
dieſen Tagen an neue Zwangsmaßnahmen zum 1. Mai gedacht
hat, kann er wohl ein Aufblühen unſeres Landes verhindern.
Sicher iſt aber, daß dabei Frankreich auf keinen grünen Zweig
kommt. Die Entente iſt imſtande, unſere Wirtſchaft vollſtändig
zu ruinieren auf die Gefahr hin, daß ſie ihre Wirtſchaft mit
rui=
niert, wie die Anzeichen, die ſich in Frankreich und England
be=
reits bemerkbar machen, beweiſen. Wir können das Geld
nicht geben, das man von uns verlangt. Wir können den
Schuldſchein nicht unterſchreiben, den man uns vorhält. Wir
werden den Weg gehen müſſen, der in Amſterdam vor einigen
Wochen vorgeſchlagen wurde von der franzöfiſchen, engliſchen,
belgiſchen und deutſchen Sozialdemokratie. Praktiſche Mitarbeit
am Wiederaufbau und Sachleiſtungen wollen wir geben.
Viel=
leicht kann auch ein Teil der franzöſiſchen und engliſchen Schuld
an Amerika auf uns übertragen werden, die dann von uns
ver=
zinſt werden muß. Es gibt keine andere Möglichkeit
der Abtragung unſerer Schuld als dieſe. Auch darf unſer Land
nicht weiter geſchwächt werden durch Abtrennung oberſchleſiſcher
Erdſchätze. Wir werden die Bemühungen des amerikaniſchen
Präſidenten Harding unterſtützen, daß die Streitigkeiten der
Völ=
ker ſchiedsgerichtlich gelöft werden. Die Entmilitariſierung, die
man uns aufgezwungen hat, muß auch in unſeren
Nachbarlän=
dern eintreten.
Die deutſchen Viehkieferungen.
* Paris, 16. April. Eine Mitteilung der Agentur Habas
beſagt: Auf Anweiſung der deutſchen Regierung hat die
Kriegs=
laſtenkommiſſion der Neparationskommiſſion mitgeteilt, daß die
Viehlieferungen an die Alliierten eingeſtellt
worden ſeien. Die Kriegslaſtenkommiſſion begründet dieſe
Ent=
ſcheidung damit, daß die Reparationskommiſſion den Preis
die=
ſer Lieferungen noch nicht feſigeſetzt habe. Die
Reparationskom=
miſſion hat der Kriegslaſtenkommiſſion geantwortet, ſie gebe
kei=
nen neuen Aufſchub für die Viehlieferungen zu. Die Frage des
Preiſes und der Lieferungen ſeien von einander unabhängig.
Wenn die deutſche Regierung die getroffenen Maßnahmen nicht
zurücknehmen werde, ſehe ſich die Reparationskommiſſion
ge=
zwungen, die alliierten und aſſoziierten Mächte von dieſer
Ver=
fehlung gemäß § 17, Anhang 2, Teil 8 des Vertrages von
Ver=
ſailles zu unterrichten.
Zum Tode der Kaiſerin.
Berlin, 15. April. (Wolff.) Anläßlich des Ablebens
derfrüheren Kaiſerin gibt der preußiſche
Kultus=
miniſter folgenden Erlaß bekannt, der auf Grund des
Be=
ſchluſſes des Staatsminiſteriums bereits im Dezember vorigen
Jahres an die nachgeordneten 7 hörden gerichtet wurde: Es
wurde bei mir angefragt, wie ſ0h die mir unterſtellten
Lehr=
anſtalten und Inſtitute im Falle des Ablebens eines Mitgliedes
des vormaligen Königshauſes zu verhalten haben. Bei voller
Würdigung der perſönlichen Gefühle, die ein ſolches Ereignis
auslöſt, bin ich verpflichtet, darauf hinzuweiſen, daß nach der
Aenderung der Staatsverfaſſung alle politiſch zu wertenden
Ver=
anſtaltungen, wie offizielle Trauerfeiern, Schulſchluß und
Halb=
ſtockflaggen, aus einem ſolchen Anlaß zu unterlaſſen ſind. Den
Anſtalten, zu denen die verſtorbene Perſönlichkeit in beſonderen
Beziehungen ſtand, ſoll es unbenommen bleiben, ihres
Protek=
tors oder Wohltäters in ſchlichten und unpolitiſchen Trauerfeiern
zu gedenken, doch darf auf die Lehrer und Schüler keinerlei
Nötigung zur Teilnahme an dieſen Veranſtaltungen ausgeübt
werden. Dieſer Erlaß ergeht im Einverſtändnis mit dem
Staatsminiſterium.
Berlin, 15. April. (Wolff.) Wie uns von zuſtändiger Seite
mitgeteilt wird, fteht der Teilnahme von Lehrer= und
Beamten=
aborknungen an der Beiſetzungsfeier für die
Kaiſe=
rin nichts im Wege, jedoch findet die Beteiligung ihre Grenzen
in der Bedingung, daß der Dienſt in den Schulen und Behörden
in vollem Umfang aufrechterhalten bleiben muß.
ONB. München 15. April. Der ehemalige König
Ludwig von Bayern hat für die verſtorbene Kaiſerin
eine Familientrauer angeordnet. Die Mitglieder des
Hauſes Wittelsbach beabſichtigten, der Beiſetzung der Kaiſerin
beizuwohnen, unterlaſſen es aber, nachdem ſeitens. des Hauſes
Hohenzollern den früheren deutſchen Fürſtenhöfen mitgeteilt
wor=
den iſt, daß die Trauerfeierlichkeiten nur im engſten
Familien=
kreife ſtattfinden.
Amſterdam 15. April. (Havas.) Das Handelsblad
er=
fährt aus Doorn, daß die ſterblichen Ueberreſte der
Exkaiſe=
rin am Sonntag abend gegen 7.30 Uhr von Doorn nach Maarn
übergeführt werden. Die Angehörigen der Familie und des
Hofes, die ſie nach Deutſchland begleiten, werden die Nacht im
Salonwagen in Maarn verbringen. Der Zug wird am Montag
vormittag um 9.45 Uhr über Arnheim und Zevenaar fahren, wo
er nur kurze Zeit außerhalb der Station halten wird.
Haag, 15. April. (Wolff.) Heute abend fand ein
Trauer=
gottesdienſt für die verſtorbene ſrühere deutſche
Kaiſe=
rinin der hieſigen deutſchen lutheriſchen Kirche ſtatt. Die Kirche
war dicht beſetzt. Die deutſche Geſandtſchaft war vertreten. Der
Kammerherr der Königinmutter, Graf von Limburg=Styrum,
nahm im Auftrage der Königinmutter an dem
Trauergottes=
dienſt teil.
Luther auf dem Reichstag zu Worms.
Zum 400 jährigen Gedenken an den 17. und 18. April 1521.
Von Hans Otto Becker.
Ats Dr. Martinus Luther, der Auguſtiner=Mönch und
Pro=
feſſor an der Uniberſität Wittenberg, am 31. Oktober 1517 an der
Schloßlirche zu Wittenberg ſeine 95 Theſen anſchlug, da ging
eine ungeheure Bewegung durch die Welt, vor allem durch
Deutſchland. Jene geiſtigen und künſtleriſchen Regungen, die
wir als Humanismus und Renaiſſance bezeichnen, hatten ſchon
den Boden vorbereitet für das Samenkorn, das Luther in die
Erde deutſchen Geiſteslebens ſenkte, und zu einer mächtigen
wiſ=
fenſchaftlichen und äſthetiſchen Entwickelung zu Beginn des 16.
ahrhunderts trat nun auch ein gewaltiger Aufſchwung zur
reli=
giöſen Freiheit. Es iſt nur zu verſtändlich, daß die Kirche,
teie ſie in den vorausgegangenen Jahrhunderten gegen religiöſe
Revolutionäre — Savonarola, Wielif, Huß — Front gemacht,
auch gegen den neuen Häretiker mit allen ihr zu Gebote
ſtehen=
den Mitteln vorging. — Papſt Leo X. verlangte von dem kühnen
Dr. Martinus den Widerruf ſeiner Lehre und als Luther keine
Folge leiſtete, da ſprach der Papſt den Bann über ihn aus. Der
Profeſſor aber zog mit den Studenten vor das Elſtertor zu
Wit=
tenberg und verbvannte die Bannbulle. Damit war der Bruch
zwiſchen Luther und Rom auch äußerlich gekennzeichnet.
Die Kirche konnte zwar den Bann ausſprechen, aber nur
die weltliche Macht die Acht erklären, der zufolge der Geächtete
dogelfrei ward und von jedermann ſtraflos erſchlagen werden
konnte. Die weltliche Macht, der junge Kaiſer Karl V., der als
Nachfolger ſeines Großvaters, des Kaiſers Maximilian, des
letzten Ritters”, die Krone Karls des Großen erlangt hatte,
ſollte der Kirche als Werkzeug dienen. Allein ſo groß war ſchon
die junge evangeliſche Bewegung geworden, daß die deutſchen
Stände es durchſetzten, daß Luther nicht ungehört verdammt
werde, ſondern vor dem Reichstag ſich verantworten ſolle, auf
dem nicht nur weltlich=politiſche Streitigkeiten, ſondern auch
kirch=
liche und religiöſe geſchlichtet wurden. Am 6. März 1521 ließ
der Kaiſer die Zitation an Luther ergehen, am 26. März ſtellte
ſie ihm der Reichsherold, Kaſpar Sturm zu, innerhalb 21
Ta=
gen hatte er auf dem Reichstag in Worms zu erſcheinen.
Dort hielt der junge Kaiſer bald nach ſeiner Krönung ſeinen
erſten Reichstag. Er wurde in der alten Nibelungenſtadt
enthu=
ſiaſtiſch empfangen und wohnte dort im Biſchofshof, der heute
nicht mehr beſteht. Da die Reichsſtände nur langſam zuſammen
kamen, verzögerte ſich die Eröffnung des Reichstags bis zum
27. Januar 1521. Es erſchienen der jüngere Bruder Karls,
Fer=
dinand, der ſpätere König von Böhmten und Ungarn und
deut=
ſcher Kaiſer, die Erzbiſchöfe von Mainz, Trier und Köln, die
weltlichen Kurfürſten von Pfalz, Brandenburg, Sachſen,
zahl=
reiche Fürſten, Herzöge, Herren, Biſchöfe, Vertreter des Papſtes,
Gefandte der Könige von Frankreich, England, Dänemark, der
italieniſchen Republiken und Fürſten uſw. Dazu kam noch viel
Volks, Kaufleute und Krämer, Gaukler und Fahrende, die bei
ſolchen Gelegenheiten nie fehlten, weil ſie dabei ihr Geld
verdien=
ten. Die Menſchenmenge war ſo groß, daß die Fremden auch in
derumgegend von Worms untergebracht werden mußten.
Das Leben in der überfüllten Stadt war ſehr teuer und ſelbſt
fürſtliche Herren klagten darüber, daß ſie Schulden machen
müß=
ten. Bunt bewegtes Treiben herrſchte in der Stadt, es gab viel
zu ſchauen an feſtlichen Empfängen der einziehenden Fürſten, die
mit großem Gefolge eingeritten kamen und von den bereits in
Worms anweſenden feierlich eingeholt wurden. So kam auch
der junge Landgraf Philipp von Heſſen mit einem Gefolge von
600 Pferden nach Worms und als „beſter Schmuck” wurden „die
dielen Graubärte, die vielen alten feinen und wohlſtehenden
Männer” um ihn angeſehen. Auch die öffentlichen Turniere, an
denen ſelbſt der Kaiſer teilnahm, die öffentliche Belehnung der
Reichsfürſten durch Kaifer Karl mit den Fahnlehen, gab viel
Ge=
legenheit zum Schauen und Bewundern. Tänze, Trinkgelage
fehlten nicht, es wurde üppig gelebt, aber auch die Schattenſeiten
zeigten ſich: faſt jede Nacht wurden ein paar Menſchen
umge=
bracht, der Profoß des Kaiſers richtete über hundert Uebeltäter
hin; die Stadt wimmelte von ſchönen fahrenden Fräuleins;
man=
cher trank ſich zu Tod.
Aber auch feierliche Prozeſſionen, Hochämter fanden im
Ge=
genſatz zu dieſem weltlichen Treiben ſtatt; am Gründonnerstag
bediente der Kaiſer dreizehn Arme bei Tiſche.
Dies iſt in ganz kurzen Zügen das Bild des Reichstags. Am
16. April kam Luther in Worms an. Er fuhr in einem offenen
Wagen, im Mönchskleid, neben ihm ſein Ordensbruder
Petzen=
ſteiner aus Nürnberg, ſein Kollege Amsdorf aus Wittenberg und
ein junger pommerſcher Adliger, Oſer dort ſtudierte, Peter
Swaven. Vor dem Wagen ritt der kaiſerliche Ehrenhold im
Wap=
penrock mit dem Reichsadler, hinter dem Wagen der Lizentiat
Jonas, der ſich in Erfurt an Luther angeſchloſſen hatte. Viele
Herven, namentlich einige vom Kurſächſiſchen Hof, waren Luther
entgegengeritten und geleiteten ihn in die Stadt, wo ihn eine
große Menſchenmenge begrüßte. Luther erhielt Herberge im
Johanniterhof, wo ihn viele Fürſten und Herrei, Geiſtliche,
Bür=
ger beſuchten. Auch Landgraf Philipp von Heſſen ſuchte ihn auf,
Rummer 105.
Keine Regierungskriſis in Oeſterreich.
Wien, 15. April. (Wolff.) Der Nationalrat lehy
das ſogenannte Habsburgergeſetz, d. h. den von den Sozi=
demokraten eingebrachten Entwurf betreffend der ſtrafrechtlick
Beſtimmungen zu dem Geſetz über die Landesverweiſung 5
Habsburger mit 85 gegen 84 Stimmen ab, wodurch 20
Regierungskriſe gegenwärtig vermieden erſcheint,
Das Tiroler Volk für den Anſchluß.
* Innsbruck, 15. April. Trotz des heftigen Schn
geſtöbers fand heute die in Ausſicht genommene mächti
Straßenkundgebung gegen das Verbot ſowohl der Vrend
bandsmächte als auch der Wiener Bundesregierung, das Tirolly
Volk über den Anſchluß an das Deutſche Reich abſtimmen .
laſſen, ſtatt. Vor dem Gebäude des Landeskulturrates, in deer
der Vorſtand des Bauernbundes verſammelt war, ſprachen
ve=
ſchiedene Redner zu der Menge. Der Landeshauptwann v..
Tirol, Schraffl, führte in ſeiner Anſprache aus, die Tiron=
Landesregierung werde baldigſt die Antwort Tirols an die Ve=,
bandsmächte beſchließen. Dieſe Antwort könne nicht zweifelhszi,
ſein: Tirol bleibe ſtandhaft! Die freien Tiroler könnten vielleig
ſmar=
ausgehungert, aber nicht gedemütigt werden! Den Verband==u
mächten und der ganzen Welt möge Andreas Hofers Beiſpiel au
Antwort Tirols an die Mächte dienen, der auch angeſichts de
Todes nicht habe niederknien wollen. — Der Tiroler Bauer.
führer Haler erklärte, die organiſierte Bauernſchaft Tirols ſtell,
mit dem Bürgertum und den Arbeitern geſchloſſen gegen deuſ,
Anſchlußverbot. Die gewaltige Kundgebung ſchloß mit eine-
Umzuge der tieferregten Volksmenge durch die Stadt.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Vertreter der Städte
Düſſe=
dorf und Duisburg, ſowie die Vertreter der Handelskammern in
Düſſe=
dorf und Duisburg hielten dem Reichskanzler und den Mitgliedern de
Reichsvegierung, ſowie der preußiſchen Regierung einen Vortrag
übo=
die Lage im neuen beſetzten Gebtet. Die Reichsregiewu,
und die preußiſche Regierung ſagten zu, den vorgetragenen Wünſcher
nach Möglichkeit Rechnung tragen zu wollen. — Die deurſchnatwnal=
Fraklion brachte im preußiſchen Landtag einen Antrag ein, bei de
Reichsvegierung ſolle dahin gewirkt werden, daß die
Zwangsbe=
wirtſchaftung des geſamten Getreides tunlichſt bald an
gehoben wird. Auf jedem Fall möge aber umgehend die beſchloſſem
Form der Getreidebewirtſchaftung für das neue Erntejahr endgültig I
kannt gegeben wenden, um die Landwirtſchaft von der produktions
lähmenden Ungewißheit zu befveien. — Wie die Rote Fahne mitteilt, /
der Reichstagsabgeordnete Paul Lebi wegen groben Vertrauensbruchn
und ſchwerer Parteiſchädigung, begangen durch ſeine Broſchüre, aue
der Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen worden. Er wird aufgefordert.
ſein Reichstagsmandat niederzulegen. — Nach einer Meldung der=
Chioago Tribune aus Tokio beabſichtigt die japaniſche Regierung, ſich bort
Beantwortung der amerikamiſchen Note über die Mandatsfvage
mit Frankreich und England in Verbindung zu ſetzen.
rn
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17.
April.
— Miniſterbeſuch in Darmſtadt. Reichsminiſter Koch
traf Freitag mittag zum Beſuche des Herrn
Staats=
präſidenten hier ein. Am Nachmittag fand eine Sitzung
des Geſamtminiſteriums ſtatt, in der mit dem Reichsminiſter
verſchiedene innerpolitiſche Fragen beſprochen wurden.
Reichs=
miniſter Koch reiſte geſtern früh wieder ab.
* Ernannt wurde der Lehramtsreferendar Jakob Roßbach urſ
Mainz zum Lehramtsafſeſſor.
* Verſetzt wurde der Förſter der Forſtwartei Eichelſachſen, Pete—)
Trietſch zu Eichelſachſen in gleicher Dienſteigenſchaft in die
Forſt=
wartei Sprendlingen I, Oberförſterei Iſenburg.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Reallehrer an der Ober=;)
realſchulle am Stadthaus zu Offenbach a. M. Rektor Georg Keßlen
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſtetern
Dienſte.
* Erledigt ſind die mit einem ebangeliſchem Lehner zu beſetzende
Lehrerſtelle an der Volksſcnile zu Nieder=Moos, Kreis Lauterbach./
mit der Stelle war ſeither Organiſtendienſt verbunden; eine mit einena
evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle in Buchſchlag beis
Sprendlingen, Uebernahme des an der Schule eingerichteten franzöſiſchei 7
Sprachunterrichts iſt ewwünſcht, zuſtändige Kreisſchulkommiſſion: Groß=e
Gerau; eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu 7
Rixfeld, Kreis Lnuterbach.
n. Strafkammer. Durch Unvorſichtigkeit beim Gebrauch einer
Dienſt=
waffe lhat ſich der 23 Jahre alte, bisher unbeſtrafte Unterwachtmeiſter
Gcorg Walter von der Schutzpolizei der fahrläſſigen Tötung ſchuldg
gemacht. Er gehört dem in Nordheim ſtationierten Stromwachtkommando
an und war einige Tage vor dem Unfall mit einer Ortgispiſtole
aus=
gerüſtet worden, deren Handhabung ihm nur oberflächlich bekannt war,
Um ſo größere Achtſamkeit hätte er beim Hondieren beobachten müſſen,
doch vernachläſſigte er dies beim Reinigen der Waffe, während er an ei
wem Tiſche mit mehreren Kaweraden zuſammenſaß. Er hatte die
naß=
gewordene Piſtole auseinandergenommen, geputzt und wieder
zuſam=
inengeſetzt, wobei ſich ein Schuiß entlud und den Unterwachtmeiſter
Lud=
ſwig Strohmenger in die rechte Bruſt traf. Die Wunde verurſachte vier
Wochen ſpäter den Tod des Verletzten. Das Gericht trug den milderndei
Umſtänden des Falles Rechmng und erkannte nur auf eine Woche
Gefängnis. — Leuchtgas gehört bekanntlich im ſtrafrechtlichen Sime
zu den beweglichen Sachen und kann daher Gegenſtand eines
Dieb=
ſtahls ſein. In einem hieſigen Fall hatte ein bisher unbeſtrafter
Maſch=
nenſchloſſer ſich unbeſonnenerwelſe dadurch des ſchweren Diebſtahls
ſchuldig gemacht, daß er innerhalb ſeiner Wohnung jeweils den
Gas=
meſſer abſchraubte, die dadurch unterbrochene Leitung mittelſt eines eine
gefügten Rohrſtücks ergänzte, und ſo Gas ohne Kontrolle koſtenloß
Ulmnt trnat
d=
log
ullüicke Aenderung.
stuie oder mehr
ſem Tode bevo
mrupſlichtigen
Im Todesfalle S
Mizen zu veri
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eyrede
reichte ihm die Hand und ſprach: „Habt Ihr Recht, Herr Doktol,
o helfe Euch Gott.”
Am Tage nach ſeiner Ankunft, am Mittwoch, den 17. Wbri
wurde Lurher durch den Erbmarſchall des Reichs, Ulrich von
Pappenheim, vor kaiſerliche Mafeſtät und die Stände des Reicht
geladen, auf den Nachmittag 4 Uhr. Pappenheim und der
Reichs=
herold, Kaſpar Sturm, holten ihn nachmittags ab und führten
ihn auf Umwegen zum Biſchofshof; trotz dieſer Vorſicht merkieſ
dennoch viele, was vorging, liefen mit, ſuchten in den Reichstag mi
einzudringen, was mit Gewalt verhindert wurde, oder ſie ſtiegen
auf die Dächer, um den berühmten Mönch zu ſehen.
Vor dem Sitzungsſaal mußte Luther, da erſt noch andere
An=
gelegenheiten verhandelt wurden, volle zwei Stunden warkeſ
Während dieſer Zeit trat Herr Jörg von Frundsberg, der be
rühmte Landsknechtführer und kaiferliche Feldhauptmann, i
ihm, klopfte ihm auf die Schulter und ſprach ihm Troſt zu. A9
Luther endlich vor die glänzende Verſammlung des
Reichstaß=
geführt wurde, da verlor der aus der Einſamkeit des Kloſten
kommende Mann doch ein wenig die Feſtigkeit; einige Fürſſe”
riefen ihm aber Mut zu, während der Kaiſer verächtlich zu ſein”.
Umgebung ſproch: „Der, ſoll mich nicht zum Ketzer machen”
Nun begann die Verhandlung. Der Erbmarſchall bedeutell
Luther, daß er nur zu reden habe, wenn er gefragt werde, we.
rauf Dr. Joh. Eck, des Erzbiſchofs von Trier Offizial, „im Auftra)
des Kaiſers” zwei Fragen ſtellte: ob Luther die hier vorliegende‟
Bücher als die ſeinen anerkenne, und ob er dieſelben und
wa=
in ihnen enthalten ſei, widerrufen oder darauf beharren wou”
Luthers Rechtsbeiſtand, Schurf, verlangte, daß die Titel der
Bl=
cher zunächſt verleſen wurden; darunter waren auch ſeine erhas.
lichen Schriften, die zu widerrufen kein Anlaß war.
Luther erwiderte, deutſch und dann auch lateiniſch, daß
die Bücher als die ſeinigen anerkenne.. Auf die Frage, ob.
widerrufen wolle, müſſe er um Bedenkzeit bitten, damit er o90
Nachteil für Gottes Wort und für ſein Seelenheil diefe Frage )
antworten könne. Nach einer kurzen Beratung des Kaifers
ſeinen Räten und der Stände unter ſich, erklärte Dr. Eck, daß d"
Kaiſer die erbetene Bedenkzeit bewillige; am nächſten Tage 5"
gleichen Stunde ſolle Luther wieder erſcheinen.
Darauf ſprachen viele adlige Herren dem Mönch Mut uns
Troſt zu, und man erklärte ihm: „Man ſagt, ſie wollten Ene
verbrennen, aber das wird nicht geſchehen, ſie müßten eher a."
mit verderben.”
Am 18. April wurde Luther wiederum abgeholt, die Szen‟”
vom vergangenen Tag wiederholten ſich dabei; wieder mußle.”
lange warten, bis er vorgerufen wurde. Währenddem begrſb”,
*A wid
2n Ment!
18 Being
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Hi.
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Seite 3.
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erma. Da die Tat mittelſt Erbnechen eines Behältniſſes innerhalb
timsſe bäudes verübt war, lag Quallifikation vor, und es mußte auf
gie * ſige Mindeſtſtgbe von drei Monaten Gefängnis er=
aar
wmarr Anklage der Beamtenbeſtechung (in Tateinheit mit Beleidiwung)
Tmieden paye hEktsanwaltſchaftliche Berufung eingelegt und hatte Erfolg. Die
Anlgeaxte befand ſich ſeinen Zeit in ſehr mißlicher Lage, da gegen ſie
La We den Anſchluß eſtict aftnetbares Mäumungsurteil boſtand und die von ihr zu be=
9
ſe6 des befe ſieſine Grſatzwohnung nicht fwei wurde. Sie hatte deshalb Schritte
Swei nm Wohmngsamt getan umd mußte abwarten, bis die Reihe an ſie
omme
ſd ann Scatt deſſen richtete ſie ein Beſchleunigungsgeſuch on einen Be=
Biena 9
La WDa Verbnt ſobohl inrmchrs Wohmumgsamtes und fügte dem Scheiben 300 Mark bei, mas
KBregie
dus eraach une der Verhältniſſe nur als ein Verſuch zur Beeinfluſſung des
iu aiß Köich
zrden enachtet werden kann. Es wunde dem Beamten damit eine
22 Landestulturrgte mag de Verletzung ſeiner Amtspflicht angeſonnen, und man ſchenkte
Eendannt din dir
4hcherung der Angeklagten, das Geld für einen allgemeinen milden
* Enltich
„Misne eigennützige Abſicht beigefügt zu haben, keinen Glauben.
Eikols an de t u4jähriger, bisher unbeſtrafter Gärtnerlechrling von Auerbach
Hndens, Line nidt die
wegen ſchweren Diebſtahls ſechs Wochen Gefängnis. Er hatte
Een Liroler könnten, mirct Binſteigens aus eimem dortigen Garten zehn eingepflanzte Obſf=
Ein uihen 2en Ack
ton 300 Mark Geſamtwert entwendet, einige davon verkauft
Sie Hdrs Sierz aift
ſich der Entdeckung alles wieder zurücherſtattet.
Senen der auch auge
Eerwaltungsgerichtshof. 1. Klage des Kavuſſellbeſitzers Ferd.
dellen —
Liloler Awey/ Schadenserſatzes, hier Vorentſcheidenig. Der durch
Rechtsan=
ue Sauernichaſt Tirawas 1. Lotz in Mainz vertretene Ferd. Hofmann erhielt von
Polizei=
iShein geiſchloſſen gurdir k. Vohmann für Mainz=Mombach und Mainz=Kuſtel die Erlaubnis
Andgbung ſchloß mi zurza gruſſellbetrieb zu der Kirchweihe (Auguſt 1320) mit der Be=
Ege durch die Stadt. ſchr r g, daß Muſik nicht ſtattfinden dürfe. Hofmann emchtete ſolche
.
Eiugſärkung der Erlaubnis als der Gewerbeordnung widerſtreitend
fürzt ſetzlich und glaubte ſich duurch ſolche Verfügung geſchädigt. Die
E Vemtr der Stäſ, Versſurgsgründe ſeien in der Geſverbeordnung ausfchließlich geregelt.
D ur Hundlslammemn n Wec wofmann noch ſein Anwalt ſind zum Termi erſchienen, wohl
Eaner md den Mitaſetabatſl izeidirektor Vohmann. Der Karuſſellbetrieb erſcheint hier als
Mnerng eimn Varm GtetlimnnSetrieb im Umherziehen, Hofmann hatte ind=ſſen an beiden Orten
Gebiet. Dr RichswPr=wäitze gemiert. Der Vertreter des Staatsitereſſes erachtet, daß
1a dn borgetmgemn g dieiſttreiliche Erlaubnis ſich hier auf heſſiſches Landesrecht (Verord=
Dia. — Die deuir nuant mr 1893 auf Grund des Urkundenſtempelgeſetzes) ſtütze und hier
a enen Antmg en fimn üſfe. Ermeſſen der Behörde liege. Eine Verſagung er
Beſchrän=
artn, dß. de Zwan kunim llher Erlaubnis könne ſich daher nicht als Geſetzesverletzung oder
T9etreides wlich nAmtif brauch darſtellen. Der Gerichtshof verneint, daß ſich Polizei=
R a Ungehend de bidiwyt Wohmann einer Ueberſchreitung ſeiner Amtsbefugniſſe ſchuldig
4s Jar Erntjahr ad gemm Sabe. — 2. Eine wegen Diebſtahls und Urkundenfälſchung m
Dr duf vm der mhUm kücungshaft befindſiche Dienſtmagd Fichtelmeyer, beſchuldigte
— Lxde Not Fahme mdiuur müt iminalwachtmeiſter, ſich damals dienſtlicher Verfehlung ihr ge=
Di Dm gruhen Verammzyewutr ſchuldig gemacht zu haben. Die F. wird als eine hyſteriſche,
M 4r3 ferne Bwichn ig wiſlwe Perſon bezeichnet, die die hier vorliegende Anzeige wohl aus
fa Norden Er wird gfr=Nauſcherſtattet hat. Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß ſich
2 — Nach emer Me Nie emer Scheckfälſchung ſchuldig gemacht hat, der Schaden von 1600
m Ce imntiche Nanimmm iMla. wwurde nur durch die Aufmerkſamkeit der Einlöſungsſtelle verhütet.
er de Nandatzic.
krei.
zr jetzen.
nd Land.
ab.
achin fonert üt ſe be
ſhaft m d Kanzhtreiterz
a58* 6uthabel
rr igerin ſitzt zur Zeit in Butzbach in Strafhaft. Mit dem
Ver=
mSbefugniſſe von Seiten des Krimimalwachtmeiſters.
—ue Poſtſcheckordnung für das Deutſche Reich. Infolge= des
gru gs der Poſtverwaltungen in Bayern und Württemberg auf das
A ſich die Notwendigleit ergeben, an Stelle der in jedem der
Darmſtadi, 17. Pfrur mi drei Poſtgebiete geltenden Poſtſcheckordnungen eine einheitliche
PotMicordnung für das Deutſche Reich zu ſchaffen, die am 15. April
iſter in Aſnt trat. In ſachlicher Beziehung enthält die neue
Peſtſcheckord=
des Herrn Stoun, enüber dem bishecigen Zuſtand nur in einem Pundte eine we=
Mittag fand eine eſentzüt Oenderung. Nach den jetzigen Vorſchriften kann der
Poſtſcheck=
n der mit dem Reichenkunxküte oder mehrere Perſonen zur Weiterführung des Kontos nach
eimm Node bevollmächtigen. Hierzu bedarf es einer beſonderen, ge=
Demomen wurden, bühiwſtichtigen Vollmacht. Beim Fehlen einer falchen Vollmacht
tre=
en nh Sodesfalle Stockungen ein. Um die Veraus entſtehenden Wei=
Roßbegeruruin zu vermeiden, iſt durch die neue Poſſſcheckordnung beſtiamt
vorik Daß beim Vorhandenſein mehrerer zeichnungsberechtigter
Pex=
des Poſtfcheckuncen das
Deri
gar a auib trfim Unterſchriſtsblatt beſckränken oder ausſchließen.
gearg 40 11 kdrnbestheater. (Wochenſpielplan) Sonntag (140
Miet=
mit geisortbwirg, B 30, b14; Sondermiete Ssrie II 9): Louis Ferdinand,
Prürtz on Preußen. Anfang 5½ Uhr. — Montag (außer Micte, Son=
Edermm Serie XIII 9): Schwarzwaldmädel. Anfann 7 Uhr. — Diens=
Asctag Mt. Mietvorſtellung, 4 28): Aüda. Anfang 6½ Uh: — Mityvoch
er414A4 7—tvorſtellung, E 2, e 13; Sondermiete Serie XVII9): Zum
uchſchlzerſtaſtyſtzle: Pyamalion, Komödie von Bernaud Schyw. Anfaug 7 Uhr. 21. April, nachmittags, fiudet im „Weißen Saal” des Kaiſerſaals die
wAll Wßichülermiete rot 6, grün 6): Egmont. Anfaug 6 Uhr. — Freitag
144Liervorſtellung, D 28, Sonderm. Serie X 9. Schülermiete weiß 6):
Fidex! Anfang 7 Uhr. — Sumstag (außer Miete, Schauſpielmiete
mch 194 0üdermiete Serie V 10, Schüilermiete blaut 6): Die Jungfrau von Konzertſängerin aus Darmſtadt, ihre Mitwirkung zugeſagt hat.
„Orltw. Anfang 6 Uhr. — Sonntag, vormittags 11½ Uhr: Siebente
ſwe Matinee. Abends 7 Uhr (145. Miewvorſtellung, 4 29,
Son=
ie Serie VII9): Cavalleria ruſticana; hierauf: Der Bajazzo.
Efiitz v. Unruhs Drama „Louis Ferbinand, Prinz von Preußen”
das chLmudestheater die Uraufführmg erlebte, wird ſeine nächſten
Auf=
füihwäer am Staatstheater Berlin und am Burgtheater im Wien
„habckt
FSach=Kantate im Gottesdienſt. Es ſei noch darauf hingelvieſew,
Aufſirumg kommenden Bach=Kantate um das zum Reformationsfeſt 1735
wcm” komMi—te herrliche Werk „Gott der Herr iſt Sonn” und Schild” han=
MI truty ahm (Orgel) wirken dabei zit. Das Orcheſter beſteht wieder aus
u eil” Mu ſiernden und mehreren Hepren vom Landestheaterorcheſter.
ſimiechl e Gotftimſtordnungen werden an den Eingängen unentgeltlich verteilt.
Kürndemiſche Volksunterrichtskurſe. Am 25. April beginnen die
Hak4) iſchen Volksunterrichtskurſe. Sie laden auch in
dieſin S ommer Arbeiter und Arbeiterinnen ſowie Unterbeamte ein,
deltzz Fmu Baumeiſter=Jacobs, Herr und Frau Biſchoff und Frl.
Ger=
tad e
emnt
ihnnt Augsburger Geſandte Peutinger. Bei der erneuten Ver=
—hanchlnn ergriff auch wieder Dr. Joh. Eck das Wort und fragte
m=Luta) ob er von ſeinen Büchern alle verteidigen oder etwas
zuruſtel men wolle.
zegmal antortete Luther, anders wie am vergangenen
TagFmerſchrocken und feſt, wenn auch beſcheiden und demütig.
ſeichs, Er ſuo lateiniſch, doch hielt er die ganze Rede auf Verlangen
nochhymial deutſch. Er ſprach von ſeinen Büchern: einige ſeien
zdarpher, in denen er vom Glauben und den Sitten ſo evan=
egelisſmid ſchlicht gehandelt habe, daß ſelbſt ſeine Widerſacher
bekesen müßten, ſie ſeien unſchädlich und wohl würdig, von
chriußhem Leuten geleſen zu werden. Die andere Art ſeiner
Büach ſeien diejenigen, die ſich gegen das Papſttum und gegen
der Sufſten Lehre wenden; die könne er nicht widerrufen, wenn
er nit tunders ihre Tyrannei ſtärke. Die dritte Art ſeiner
Bü=
chers ſem die, die er gegen Privatperſonen geſchrieben, gegen
ſoldhie die römiſche Tyrannei verteidigten und ſeine Lehre
zu=
ſchamn machten. Er bekenne, gegen dieſe Perſonen heftiger
gemsigu ſein, als ſich gezieme, aber auch dieſe Bücher könne
D er nm rwiderrufen, weil er dadurch der Tyrannei und dem gott=
Aloſeiſneefſen Vorſchub leiſten würde. Er wolle durch prophetiſche
0 odeg vorngeliſche Schriften des Irrtums überwieſen werden;
/ dan emde er der erſte ſein, der ſeine Bücher ins Feuer werfe.
ze 7 Fürſten hielten eine kurze Beratung, worauf Dr. Eck
Lutuy zutrechtwies, er habe unbeſcheiden und nicht zur Sache
gerar; man brauche ihn nicht durch das Zeugnis der Schrift
zu ellegen, was er gelehrt, ſei ſchon durch die Konzilien,
nammlich vom Konſtanzer, verurteilt. Daran ſchloß ſich eine
Aus3 auuderſetzung über die Unfehlbarkeit der Konzilien, von
denusLuither behauptete, ſie hätten ſchon geirrt. In dieſen
Strandar beiden Doktoren griff der Kaiſer unwillig ein, um ſo
meh’t,lz im Saale die Erregung ſo gewachſen war, daß in der
Unriu und dem Gedränge man nicht mehr alles genau verſtehen
konrm SAls nun Dr. Eck in Luther drang und ihn mit dem
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 17. April 1921.
ſich daran zu betzeiligen. Die Kurſe werden von Studenten der
Hoch=
ſchule geleitet, die aus dem Gefühl einer ſozialen Verpflichtung heraus
ehrenamtlich mitapbeiten. Sie ſtehen nicht im Dienſte irgend einer
ſtu=
dentiſchen, politiſchen oder religiöſen Gruppe. Ihr Wunſch iſt lediglich,
in gemeinſamer Apbeit wit weiten Kreiſen der erwerbstätigen
Bevölke=
ſverden, doch wird das Gericht bedingte Begnadigung empfehlen, rung das Elementarwiſſen zu erneuern und zu vertiefen. Es beſtehen
cra den ſchöffengevichtlichen Freiſpruch einer hieſigen Wirtsfrau die Kurſe Deutſch 1 und 2, Stenographie 1 und 2, Rechnen 1—4,
Erd=
kunde 1 und 2, ſowie je eine Arbeitsgemeinſchaft über Kunſt und Denken,
techniſchenaturwiſſenſchaftliche Beſprechungen und Bodenreform.
Sonder=
vorträge und Veranſtaltungen, Fühvungen uſwp. (Näheres durch
Be=
kanntmachungen.)
— Warum deutſche Schrift? Vom deutſchen Sprach= und
Schrift=
verein Darmſtadt wird uns geſchrioben: Von dem Gützern, die uns die
Feinde nicht nauben könmen, ſind die vornehmlichſten: die deutſche Sprache
und die deutſche Schrift! „Dev Schrift gebührt die höhere Bewertung.
Denn: eine eigene Soprache zu haben, iſt an und für ſich keine Leiſtumg;
auch Franzoſen, Polen, Zulukaffenn und andere Wilds haben eigene
Sprachen. Aber eine eigene Schrift zu haben, das iſt eime Leiſtung, etwas
Großes, Erhabenes, Bewaltiges, wadurch ſich eſtzn Volk als felbſtändiges
geiſtiges Ich aus der Völkermaſſe heraushebt. Ein ſolch höchſtes Gut,
ein Volksheiligtum, wirft man nicht weg.
* Zentralkaſſe der hefſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften,
e. G. m. b. H., zu Darmſtadt. Auts dem Bericht über das achte
Ge=
ſchäftsjahr 1930 heben wir folgendes hewvor: Die Anzahl der
Mit=
glieder bat ſich um 12 Genoſſenſchaften und um 7 Einzelmitglieder
ver=
mehrt; bie Anzahl der Geſchäftsanteile hat ſich um 21 vermindert. Bis
zur Fertigſfellung des Berichts ſind in 1921 7 Genoſſenſchaften und vier
Einzelmitglieder beigetreten. Das Verſtändmnis dafür, daß der
genoſſen=
nn in Mainz gegen den Polizeidirektor Vohmann daſelbſt ſchaftliche Zuſammenſchluß in der Geldwirtſchaft nicht an den Grenzen
des Dorſes Halt machen darf, dringt allmählich durch. Es liegt in dem
Zweck der Zentralkaſſe begründet, daß ſie möglichſt alle heſſiſchen
land=
wirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften und deren Geſchäfte, ſotveit ſie
über das Dorf hinausgehen, zuſammenzufaſſen ſucht. Der
Geſamt=
umſatz hat ſich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, der Umſatz mit
den Genoſſenſchaften nahezu verdreifacht. Die Geſchäftsüberſicht für die
Jahre 1913—30 zeigt deutlich die außerordentliche Erhöhung aller
Ge=
ſchäftszahlen der Joſyrssrechnung und der Bülans= Iſt dieſe Erhöhung
der Geſchäſtszohlen gewiß teilweiſe durrch die Auſblähung aller Werte,
die in der kunſtüchen Vermehrung der Geldzeichen ihre Begründung
fin=
det, erblärt, ſo entfällt doch ein Anteil auf die Neubelebung des Verkehrs
mit den Genoſſenſchaften im beſetzten Gebiet, der an die Aufhehung der
Beſchränkung der Geldausfuhr aus dieſem Gobist zu Anfang des Jahres
1220 ankusipſte. Auch konnten wir im Laufe des Geſchäftsjahres mit
einer großen Anzahl Genoſſenſchaften, insbeſondere
Krodirgenoſſenſchaf=
ten, die Geſchäftsverbindung neu aufnehmen. Der Vorſtand hat in dem
Berſchtsfahre 10, der Aufſichtsrat 4 Sitzungen abgehalten. Neben der
Bilanzreviſio bat die Reviſionskommiſſion des Aufſichtsrats drei
un=
vermutete Reviſionen, der Kaſſen=, Wertpapieve= und Wechſelbeſtände,
ſowie der Depots vorgenymmen. Die ordentliche Generalverſomnlung
tagte am 25. Juni in Larmſtadt. Ein ſchwerer Verluſt traf die
Zen=
tralkaſſe noch kurz vor Jahresſchluß durch das Ableben des Herrn
Bür=
germeiſters Karl Becker. In der ſchwerſten Kriſis, die das heſſiſche
landwirtſchaftliche Lenoſſenſchaftsweſen je durchgemacht hat, war Herr
Büpgermeiſter Becher mit weiteren 15 Bevollmächtigten von
Genoſſe=
ſchaften im Frihjahr 1213 Mitbegründer unſerer Zentralkaſſe. Mit
klarem Verſtand, hervoragendem Geſchick und ſtrengſter ſachlicher
Un=
nirs Staatsintereſſes verneint der Gerichtshof eine Ueberſchreitung parteilichkeit waltete Vürgermeiſter Becker bis zum Tode ſeines Amtes.
Sein Andenken wird i den Kreiſen der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften für alle Zeiten in hohen Ehren ſiehen. Die diesjährige
ordentliche Generalverſammlung iſt in Verbindung mit dem
Veubands=
tag und der Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen
Zentralgenoſ=
fenſchaft für Freitag, den 20. Mai d. J., nachmittags, in Darmſtadt in
Ausſicht genommen. Eine beſondere Einladung mit der Tagesordnung
wird den Genoſſemſchaften noch recktzeitig zugeſtellt.
* Lutherfeier. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Schul=
feier des Realgymnaſiums am Montag früß um 8 Uhr nicht
in der Stadtkapelle, ſondern inr der Paulusbirche ſtattfindet. Daran
an=
ſchließend iſt um 9½. Uhr die Schulfeier der Mittelſchule II in der
glei=
ehen Kirche, wobei Pfarrer Rückert die Anſprache hält.
* Goethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Am Dienstag, den
19. April, abends, im Muſikvereinsſaal, ſpricht Dr. Obenauer in
ſeiner Vortragsreihe über Goethes Perſönlichkeit über: „Goetheund
die Natur”. Karten nur an der Abendkaſſe. Um Störungen zu
vermeiden, werden auf Wunſch der Hörer zu Beginn des Vortrags die
Saaltüren geſchloſſen. (Siehe Anzeige.)
* Der Bezirksverein Johannesviertel hält am Mittwoch, den 20.
Ifd. Mts., im Saale des Frankfurter Hofs, Ecke Frankfurter und
Land=
wehrſtraße ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Herr
Rechtsanwalt Dr. Mattern wird bei dieſer Gelegenheit einen gewiß für
alle Intereſſenten lohrreichen Vortrag über das demnächſt zur Geltung
kommende neue Mietrecht halten. (Siehe Anzeige.)
— Deutſche Demokratiſche Partei, Frauengruppe. Donnerstag, den
Anerstag (143. Mietvouſtellung, C 2, a14, Sonderwiete Serie / Zuſammenkunft der Frauengruppe ſtatt. Nach der Wahl
der zweiten Vorſitzenden und einer Beſprechung über den am 21. und
22. ſtattfindenden Landesparteitag wind der Nachmittag einige
künſtleri=
ſche Darbietungen bringen, zu denen unter anderem Frl. Sofie Eller,
— Die Darmſtädtzer Volksbank kann in dieſem Jahre auf ein 60 Beſtehen zurückblicken.
* Der Verband der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoffenſchaften für die
Provinz Starkenburg und Oberheffen hält ſeine diesjährige Tagung am
7. und 8. Mai 1921 in Groß=Gerau ab. Die Volksbank in Groß=Gerau
feiert bereits am 24. April ihr 50 jähriges Beſtehen. Auf der
Tages=
ordnung der Samstagsverſammlung ſteht u. a. ein Vortrag des Herrn
Baukdirektors Weiler=Darmſtadt über „Unkoſtenkalkulation”. Am
rM” daßlliſEh bei der heute im Hauptgottesdienſt der Stadtkirche zur Sonntag finden Vorträge des Herrn Juſtus Weber=Darmſtadt über
„Die Grfahrungen des letzten Jahres für gewerbliche Genoſſenſchaften”
und des Herrn Geh. Juſtizrats Dr. Alberti=Wiesbaden über „
Rebi=
ſion des Genoſſeuſchaftsgeſetzes” ſtatt.
— Die Leerungszeiten der Briefkäſten ſind geändert worden, aber,
wer erwartet hat, die Leerungen würden vermehrt, irrt ſich, ſie ſind um
eine an Werktagen vermindert; erhöhter Tarif und geringere
Lei=
ſtung, das kennzeichnet die Sachlage.
* Groß iſt der Mangel an tüchtigen Steuographen. Es iſt jedem
Gelegenheit gegeben, das Verſäumte gründlich nachzuholen. Wie aus
Bürgern in Raufhändel gerieten. Luther kam fröhlich und
ge=
troſt in ſeine Herberge, wo ihn wieder hohe Beſucher ehrten.
In den nächſten Tagen verſuchte man, Luther durch
Verhand=
lungen zu Zugeſtändniſſen zu bewegen, aber das war vergeblich.
Am 26. April reiſte er wieder unter kaiſerlichem Geleite von
Worms ab. Am 26. Mai wurde er in die Reichsacht erklärt. Aber
da war er längſt in Sicherheit; ſein eigener Landesherr, der
Kurfürſt von Sachſen, hatte, um die Sicherheit ſeines Profeſſors
beſorgt, ihn auf der Reiſe durch vermummte Reiſige aufheben
und auf die Wartburg bringen laſſen. Dort lebte Luther nun
als Junker Jörg und dort ſchrieb er die Bibelüberſetzung, die
er ſeinem Volke als koſtbarſtes Geſchenk gab.
Wohl iſt, leider Gottes, ein tiefer Riß durch die deutſche
Na=
tion die Folge der Reformation geweſen, und die nationale
Ge=
ſchloſſenheit des deutſchen Volkes wurde durch ſie noch mehr
ge=
lockert, als in den beiden Neligionskriegen des 16. und 17.
Jahr=
hunderts, wo die Politik ſich in religiöſe Angelegenheiten miſchte.
Wer es wohl meint mit ſeinem Volke, der muß mit allen Kräften
daran arbeiten helfen, daß der Riß nicht weiter klafft, um ſo
mehr, als ein anderer, vielleicht noch furchtbarer, durch das
deut=
ſche Volk geht, der ſoziale; beide Niſſe ſind die Haupturſache
unſerer nationalen Schwäche gegenüber den anderen Staaten, die
davor bewahrt geblieben ſind. Was wir als Deutſche aber von
Dr. Martin Luther lernen können, das iſt der Mut der
Ueber=
zeugung, der Mut zum Bekenntnis des für wahr und recht
Ge=
haltenen, auch gegenüber den Mächtigſten der Welt. „Und wenn
die Welt voll Teufel wär” und wollt uns gar verſchlingen, ſo
fürchten wir uns nicht ſo ſehr, es muß uns doch gelingen!“ Dieſes
Wort gilt heute mehr als je, die Welt iſt voll Tenſel, die in
ſataniſchem Haß uns verderben wollen, und gegen ſie ſoll der
Geiſt, der einſt Luther ſtandhaften Mut gab, auch in unſerem
Volke den Mut der Standhaftigkeit erwecken!
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Kritik und Künſtler. Ein Münchener
Kapell=
meiſter (deſſen Name nicht genannt iſt) fühlte ſich durch die
Kritik in einem dortigen Blatte gekränkt, warf dem Kritiker
Man=
gel an Sachkenntnis vor und leitete aus dieſer ſubjektiven
Mei=
nung das Recht ab, den Kritiker für weitere Konzerte abzulehnen.
Er entzog ihm deshalb die übliche Preſſekarte. Der
Schutzver=
band der Münchener Preſſe erklärte ſich, wie Dr. Friedrich Trefz
im Zeitungsverlag mitteilt, ſolidariſch mit dem augegriffenen
Kritiker und ſtellte einmütig die Berichterſtattung
über die Veranſtaltungen des Kapellmeiſters ein, lehnte auch
jede Aufnahme von Notizen und Inſeraten über ſeine Auffüh=
dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, eröffnet die Stenographen=
Ver=
einigung „Gabelsberger” Eliſabethenſtraße 52, am
Montag, abends, neue Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben
unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer. Anmeldungen werden in der
Geſchäftsſtelle endgegengenommen.
Montag, den 18. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 8, Beſtellmarke
Nr. 8 und Bezugsmarke Nr. 2, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 8, 800 gr. Brot,
Bezugs=
marke Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sorned beef: Bei den Mindsmetzgern ſind ab 1. April d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (34 Pfund
eng=
liſches Gewicht) zu 6.— MT. pro Doſe erhältlich.
Kartoffelverſorgung: Kartoffelmarke Nr. 15 u. 16 mit je 5 Pfund
zum Preiſe von 60 Pfg. für das Pfund.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 8—12 u. 3—5 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 2½ Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Ale Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
* Beſferung ber Milchverſorgung. Durch vermehrte Milchlieferung
vom Lande iſt es zur Zeit möglich, Vollmilch auch an nicht berechtigte
Verbraucker abzugeben. Die Ausgabe erfolgt ſtraßenweiſe, je nach
der Anliierung, uf die Nährmittelmarke Nr. 22, mit je einem
Viertel=
liter Vollzeich zum Preiſe von 75 Pf. Die bisherige Vollmilchausgabe
an Kinder unge 6 Jahren, ſowie an Kronke bleibt nach Menge und
Preis unverändert.
* Die Ringkämpfe im Orpheum zeitigten am 15. Tage folgende
Re=
ſultate: Der Amateu=Weltmeiſter Gemmel hatte den gewandten
Döring als Gegner und zeigte trotz ſeiner ſchweren Aufgabe den
Be=
weis ſeiner Klaſſe: Letzterer konnte ſich nur auf Verteidigung beſchränken
und erlag einsn Ausbeber nach 12 Minuten. Im zweiten Treffen machte
der bärenſtarke Rapdolfi mit ſeinem Gegner Kochansky wenig
Federleſen und legte ihm ſchon nach 7 Mmuten durch Untergriff auf die
Matte. Mit dem dritten Kompfe, den Zilch gegen Achner lieferte,
ſwar man ſportlich ſehr zufrieden; leider blieb das Treffen nach 20
Mi=
nuten reſultatlos. In der Wiederaufnahm Madrally gegen
Weber, welche in freier Stilart ausgetvagen wunde zeigte erſterer
recht Gutes, was aber nicht ausreichte, um dem Weltmeiſter beizukommen.
Der Kampf endeto zugunſtem Webers nach 16 Minuten durch
Bein=
durchzug und Strangulieren. Ueber die Kämpfe in den beiden Sonntags=
Vorſtellungen ſiehe Anzeige.
* Ludwigshöhe. Fünr das heutige Konzert hat Herr Obermuſikmeiſter
M. Weber ein abwechſelungsreiches Programm vorgeſehen. Mit
Eintritt ſtändiger Witterung finden die Konzerte unter Herrn Webers
Leitung im Garten ſtatt und zwar in einer Beſetzung, welche unſerer
früheren Militärmuſik entſpricht. (äheres folgt.)
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenz=Theater: „Die dreizehn aus Stahl”.
Eine ganz prächtige Detenktivſchöpfung wurde mit dieſem Film von der
Decla=Geſellſchaft fertiggeſtellt. Alle Merkmale beſter Klaſſe:
wohldurch=
dachte und reizvoll aufgebaute Handlung, herrliche Bilder, erſte
Schau=
ſpielkräfte mit Karl de Vogt in der Hauptrolle zeichnen ihn aus. Den
Ablauf dieſer dramatiſch ſtark bewegten Geſchichte kann man nur mit
größter Spannung verfolgen. — Das famoſe Luſtſpiel „Kohlhieſels
Töchter” mit Henny Porten in ihrer uübertrefflichen Doppelrolle
gibt dieſem Sonntags=Spielplan ein beſonderes Gepräge.
Zentral=Theater. Das heutige Programm darf mit Recht
Anſpruch auf beſondere Beachtung erheben. Fern Andra als „
Tän=
zerin von Dſchapur” blendet durch Raſſe und Temperament.
Oſſi Oßwalda und Harry /Liedtte iu der Auſternprinseſſin”
legen die Lachmuskeln vier Akte lang erfolgreich mit Beſchlag. Auge,
Herz, Humor — kurz: alles kommt auf ſeine Rechnung.
—Union=Theater: Die Todesfalle”. Im
Mittel=
punkte der Handlung und als ſtärkſter Anziehungsfaktor Harry Piel—
das beſagt eigentlich alles, um die Qualität dieſes neuen
Fortſetzungs=
films zu charakteriſieren. Es mag faſt unglaublich ſcheinen, daß es noch
Dinge geben kann, die keine Wiederholung bedeuten: Dinge, die einem
die Haare zu Berge und Schauer der Erregung über den Rücken treiben,
wenn man ihre Regliſſerung durch dieſen kühnen Artiſten und
Schau=
ſpieler im Bilde bewundert. Einzelnes hervorzuheben, fällt tatſächlich
ſchwer, denn jade Phaſe der wirkſamen Handlung iſt amgefüllt mit der
höchſten Spannung und Senſation. Pfel vevmag auch hier ſeine
Mei=
ſtuerſchaft auf dem Gebiete der Abenteurerfilme aufs neue darzutun und
ſeinen längſt erworbenen Ruf zu feſtigen.
— Die Palaſt=Lichtfpiele (Kniſerſaal) bringen den letzten
und ſechſten Teil des großen, mit Spanuung venfolgten Fortſetzungsfilms
„Nirvana — Die Sühne” in ſechs gewaltigen Akten. Das mit
ſo großem Geſchick nach amerikaniſchem Muſter, mit allem Raffinement
moderner Technik aufgebaute Filmwerk iſt zu Ende, und noch einmal
treten alle die Hauptdarſteller, durch die bekannten Künſtler, verkörpert,
auf. Ein Triumph löſt den anderen ab. Noch nie iſt ein ſo groß
am=
gelegtes Werk in 36 Akten hindurch ſo künſtleriſch und techniſch wertvoll
inſzeniert und inhaltsreich zu Gnde geführt worden. — Ein heiteres
Luſtſpiel: „Karlchens Falkenauge”, beſchließt das Programm.
rungen ab. Der Kapellmeiſter verteilte bei einem der nächſten
Konzerte rote Zettel, in denen er vom Boykott durch Kritiker und
Verleger ſpricht und dieſe wirtſchaftliche Schädigung eine
unſitt=
liche Maßnahme der Zeitungsverlage nannte. So zog der Streit
immer weitere Kreiſe und beſchäftigte auch das Gericht, da der
Kapellmeiſter Klage gegen die Vereinigung Münchener
Muſik=
kritiker und den Schutzverband der Münchener Preſſe ſtellte. Die
Sache kam vor der 4. Zivilkammer des Landgerichts München 1
am 12. Februar d. J. zur Verhandlung. Das Gericht wies
die Klage ab. Intereſſant ſind an dieſem Beſchluß des
Ge=
richts vor allem zwei Feſtſtellungen. Einmal, daß die
Ab=
wehrmaßregeln der Blätter als gerechtfertigt
erklärt werden und daß ſie in ihrem Kampf mit dem
Antrags=
gegner ſchwerwiegende Intereſſen verteidigen, ferner auch, daß
die Maßregel der Nedaktionen und Verlage nicht gegen die
guten Sitten verſtößt. Das Gericht erblickt ſogar in der
Entziehung der Preſſekarte eine Ehrenkränkung des Kritikers.
Spielplan der Frankfurter Bühnen vom 17. bis
24. März. 1. Opernhaus: Sonntag: Hoffyann= Erzählungen;
Montag: Der letzte Walzer; Dienstag: Salome; Mittwoch: Cavalleria
ruſticana, bierauf: Deu Baſazzo; Donnerstag: Der Schatzgräber;
Frei=
tag (geſchl. Vorſtellung); Samstag: Undine; Sonntag: Der letzte
Wal=
r — 2. Schauſpielhaus: Sonntag: Maria Stuart: Montag
(Aufführung der Frankfurter Theaterſchule): Nathan der Weiſe:
Diens=
tag: Opfernacht; Mittwoch: Deu König der dunklen Kammer;
Donners=
tag: Was ihr wollt!; Freitag: Nobert und Bertram; Samstag: Ernſt;
Sonntag vormittag: Karl Hauptmann=Matince von Julius Maria
Beckor, abends: Robert und Bertram. — Neues Theater:
Sonn=
tag nachmittag: Der idenle Gatte, abends: Muſik; Montag: Chezauber;
Dienstag: Muſik; Mittwoch: Ehezauber; Donuerstag: Mufik; Freitag:
Ehezauber; Samstag: Muſik; Sonntag nachmittag: Liſelott von der
Pfalz, abends: Ehezauber. — 4. Kammerſpiele: Sonutag
nach=
mittag: Raub der Sabinerinnen, abends: Anatol; Montag bis
Dou=
nerstag: Die Jüdin von Toledo; Freitag: Studentenliebe; Samsrag
und Sonntag nachmittag: Die Jüdin von Toledo, abends:
Tanzgaſt=
ſpiel Mary Wigmann.
Schumanntheater: Sonntag: Deu
Vielgeliebte; Montag: Luthe
nstag: Der Vielgeliebte (50.
Jubi=
läumsfeſt der Genoſſenſchaft Deuitſcher Vühnteikatigehöriger): Feſtkonzert,
Was ihr wollt!, Ball. Mittwoch und Donnerstag: Der Vielgelicbte;
Freitag und Somstag: Luther; Sonntag machmittag: Luther, abends:
Der Vielgeliebte.
* Spielplan des Nationaltheaters in Mannheim:
Sonntag vormittag: Die Schnfſchur, Der Brand im Hutzelwald, abends:
Der Troubadour; Montag: Kameraden;
Der Schatzgräber;
Littw=
Scht
Waffeuſchnicd;
Freitag: Kleiſt; Samstag:
Sonutag vormittag:
Eun
Die Schafſchur — Der Brand im Hutzelwald, abends: Hoffmanns
Er=
zählungen.
Eeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 17. April 1921.
Nummer 165:
I. Eberſtabt, 15. Abril. Gemeinderatsfätzung. Die
Ver=
gebung der Unterhaltungsarbeiten für die Gemeinde Eberſtadt erfolgt zu
den eingelegten Preiſen an hieſige Unternehmer. Das Gefuch des
Fuß=
ballvereins „Germania” wegen Einzäunung des Sportplatzes im Walde
wird abgelehnt. Ebenſo ein Geſuch des Architekten Pinand um
Bewil=
ligung von Baukoſtenzuſchuß. Die Herſtellung des die Kaiſermühle mitz
der Nieder=Ramſtädter Srraße verbindenden Weges, wird beſchloſſen,
nachdem ſich der Beſitzer der Kaiſermühle bereit erklärt hat, zu den 8000
Mark betragenden Koſten 2509 Mark beizutragen. Die Vergütung für
die Lehrkräfte an der weiblichen Fortbildungsſchule wird auf 10 Mark
pro Stunde feſtgeſetzt. Der Gemeinderat beſchließt, die Wiedereröffnung
des elektriſchen Straßenbahnderkeyrs auf der Strecke Wartehalle Eber=
ſtadt bis Friedhof auf Grund des früher abgeſchloſſenen Vertrags bei der
Heag zu beantragen. Ferner wird beſchloſſen, anläßlich der Renovierug
des Rathauſes eiek rifd- Beleuchtung einzuführen. Von der Mitteilung
der Heag egen Taxiferhöhung wird Kennenis genommen. Die bisher
von dem örrlichen Demobilmachungsausſchuß wahrgenommene Tätigkeit
wird gemäß einer Verordnung über die Beendigung der wirtſchaftlichem
Demobilmachung von 18. Februar 1921 vrm 1. Appil 1921 ab auf ben
Fürſorgcausſchuß für Erwerbsloſe üibertragen. In Ausführumg der
Ver=
ordnung über Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel vom 1. Februar
1921 beſchließt der Gemeinderat, die örtliche Wohnungskommiſſion als
Deputation auf Grund des Art. 120 ff. L. G.O. zu beſtellen. Den Vorſitz
in dieſer Deputation führt der Beigcordnete Flick. Das Geſuch der
Haus=
beſitzer der Ringſtraße u. a. m., betreffend Kanalanſchluß, ſomie das
Ge=
ſuch der Kultuapbeiterinnen um Erhöhung des Stundenlohnes, ierdem
dem Finanzausſchu=ß jiberwieſen; eine Rrchnung über Straßei eleung
ird genehmigt. Der Antrag der Fraktion der Deutſchen Volkshrce” imn
Zuwahl eines Landwirts in den Füanzausſchuß wird abgelehnt, der
An=
trag Claus um Zuziehung eines Landwirts zu Sitzungem des Au=sſcuſſes
bei Beratungen von landwirtſchaftlichen Gegenſtänden angevomnen. Der
Bürgermeiſter erklärte bezüglich der in der Gemeinde umlaufenden
Ge=
rüichte, daß eine Nachprüfung der Lebensmittelbewirtſchaftung in der
Ge=
meinde zu irgend wwelchen beſonderen Anſtänden keinen Anlaß gegeben
habe. Ein genauer Ueberblick könne jetzt noch nicht gegeben werden, da
die endgültigem Feſtſtellungen noch nicht abgeſchloſſeir ſeien. Es ſei aber
ſicher, daß im Rechnungsjahr 1918/19 ein größeres Defizif ſich ergeben
würde was jedoch auf die vorübergehende Verbilligung von
Lebensmit=
teln, Mankos uſw. zurückgeführt werden müſſe, keinesfalls aber mit der
ordentlichen Geſchäftsführung in Zuſammenhang gebracht werden dürfe.
Dem Geſuch der Sanitätskolonne Eberſtadt um Ueberlaſſung eines
Rau=
mes zur Unterrichtserteilung und Inſtandſetzung der Räderbahre wird
entſprochen; eine Verfügug des Kreisamte, itreffend Nückzahlung von
Mehlpreiserhöhungen an die Geneinden im Erntejahr 1919 zur
Verbil=
ligung von Lebensmitteln wird dem Finanzausſchuß zur Vorberatung
überwieſen. Eine nervöſe, in politiſch eutgegenſtehenden Anſchauungen
begründete Debatte über die parlamentariſchen Vorgänge der letzten
Ge=
meinderatsſitzungem in Verbindung mit einigen Preſſeartikeln bildet den
Abſchluß der Sitzung.
Fp. Gernsheim, 15. April. Zur Zähmung renitenter
Hausbeſitzer hat die Stadt Gernsheim ein gut ſirtendes Mittel
an=
gewendet. Eien derartigew Hausbeſitzer, der unter keinen Umſtänden
einen ihm zugelvieſenen Mieter aufnehmen wollte, ſpeurte ſie ſolange ein,
bis der Mieter eingezogen ſvar. Jetzt ſollen ſich die Parteien ſehr gut
vertragen.
h. Beusheim, 15. April. Einbruch. Geſtern nacht wurde
ver=
ſucht, in der Moltkeſtraße in eine Villa einzubrechen, die Täter wurden
jedoch durch die Wachſamkeit eines Hundes, und des dadurch erwachten
Hausbeſitzers verjagt. Von da begab ſich die Diebesgeſellſchaft,
vermutlich zwei Männer und eine Frauensperſon, in die Kirchbergſtraße,
wo ſie in eine Villa einbrachen und Silber= uund Goldſachen erbeuteten.
Durch einen Polizeihund wurde feſtgeſtellt, daß die Diebe in der Richtung
nach Auerbach entkamen. Da in der letzten Zeit ſchon öfters in dieſem
Stadtteil eingebrochen wurde, ſo ſind deſſen Beſvohner ſehr beunruhigt
und glaubt man, daß allr dieſe Einbrüche von ein und derſelben
Geſell=
ſchaft berübt wurden.
h. Auerbach, 14. April. Unter zahlreicher Teilnahme fand geſtern
nachmittag die Beerdigung des freiwillig aus dem Leben
geſchiede=
nen Bürgermeiſters Ritſert ſtatt. Der Verſtorbene war ein braber,
birderer Mann, der ein Opfer ſeines Amtes wurde.
h. Fehlheim, 15. April. Diamantene Hochzeit. Am
geſtri=
gen Tage feierten Herr P. A. Mehlig und ſeine Ehefrau Margarete,
geb. Wetzel, in verhältnismäßig guter körperlicher Friſche das Feſt der
Diamantenen Hochzeit.
h. Von der Bergſtraße, 15. April. Die Gemeindevorſtände
des Kreiſes Bensheim haben in letzter Zeit über die
Ge=
hälterfragen der Gemeindeangeſtellten beraten. Bei dieſen Beratungen
kam es zu ſehr ernſten Auseinanderſetzungen, da die vom Kreisausſchuß
feſtgeſetzten Gehälter ſo tief in die Gemeindefinanzen eingreifen, daß
Gehälter nicht genehmigt und zum Teil bedeutend geringere
Bezahlun=
gen vorgeſchlagen. Man glaubt auch vielfach, der Kreis usſchuß habe
nicht das Recht, dieſe Gehälter zu beſtimmen. Das ſei nur Sache der
einzelnen Gemeinden.
— Offenbach, 15. April. Gegen das „Fernſporto nach
Frankfurt. In der gemeinſamen Eingabe der Handelskammern
Offenbach und Frankfurt wegen des verteuerten Briefportos heißt es:
Im Jahre 1912 wurde bekanntlich auf gemeinſame Vorſtellungen der
Handelskammern Offenbach und Frankfurt der Nachbarortsverkehr
zwi=
ſchen dieſen beiden Städten eingeführt, mit Rückſicht auf die engen
wirt=
ſchaftlichen Beziehungen beider Gemeinden. Dieſe wirtſchaftlichen
Be=
ziehungen haben ſich ſeit jener Zeit woch viel enger geſtaltet und es iſt
nicht einzufehen, warum nunmehr die beiden Städte poſtaliſch als zwei
voneinander getrennte Orte behandelt werden ſollen. Die Poſtbehörde
muß die ſeinerzeit zugegebene Zuſammengehörigkeit Frankfurt=Offenbach
unter den jetzigen Verhältniſſen erſt recht anerkennen, wenn ſie nicht
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe von Handel und Induſtric beider Städte
überaus nackteilig beeinfluſſen ſill. — Schadenfeuer. In der
Metallwarenfabrik von Lohrbeu, Strahlenberger Straße, war nachts
Feuer entſtanden. Beſpohmer der Eiſenbahnſtraße bemerkten den
Feuer=
ſchein und riefen die Feuerwehr, die ſofort wit allen Löſchzügen
aus=
rückte. Es gelang ihr, den Brand nach einſtündiger Tätigkeit zu löſchen,
der lricht hätte recht großen Umfang annehmen können.
wd. Mainz, 16. April. Vom Stadttheater, deſſen
Fortbe=
ſtand vergangenes Jahr in Frag= ſtand, hören wir, daß die
Theaterdepu=
tation beſchloſſen hat, den Stadtverordneten zu empfehlen, die Spielzeit
1921/22 am 1. September beginnen zu laſſen und in ſeitheriger Weiſe bis
Ende Jun: 1922 fortzuführen.
* Kleine Nachrichten aus Hefſen. Bahnhofneubau in.
Offenbach. Wie die O. Zrg. hört, will der Eiſenbahnfiskus an den
Neubau eines Empfangsgebäudes in Offenbach nunmehr herantrelen,
venn die Stadt einen Bauzuſchuß von etwa einer halben Million Mk.
leiſtet. — Ein gut abgelaufener Unfall ereignete ſich in Maſnz an der
Waggonfabrik von Gaſtell. Zwei Radfahrer ſtießen zuſammen, wobei
beide zu Boden geſchleudert wurden. Der Zufall wollts es, daß i
bemſelben Augenblick die Straßenbahn daherkam, wobei einer der
Ge=
ſtürzten unter die Räder kam und ein Stück mitgeſchleift wurde. Der
Wagen wurde ſchnell zum Stehen gebracht und mit Hilfe der Paſſanten
wurde der Radfahrer aus ſeiner gefährlichen Lage gebracht. Zum Glück
ergab es ſich, daß er nur wenige Verletzungen erlitten hat; auch der
andere kam mit leichteren Verletzungen davon. Nachdem Beiden in der
Fabrik Notverbände angelegt, konnten ſie ihren Weg nach Haufe
antre=
ten. — Bei Laubach wurden in dieſen Tagen zwei in dieſer Gegend
ſehr ſeltene Vögel beobaehtet. Es waren Krickenten, die ſich auf ihrent
Zuge nach den nordiſchen Küſten auf dem Tiergärtner=Teich
niedergelaſ=
ſeir hetten. Die Krickente iſt ein zierlicher, im Hochzeitskleid ſehr ſchöner
Vogel von Taubengröße und iſr in Deutſchland ein feltener Brutvogel.
— Der Kurorcheſterſtreik in Bad=Nauheim, iſt ummer
noch nicht erledigt. Für die Bäder hat der Deutſche Muſikervevbond
einen 100prozentigen Sommerzuſchlag feſtgeſetzt. Das würde hier einen
Monatsgehalt von 1800 Mark für den einzelnen Muſiker ausmachen.
Ferner verlangen die hier im Winter tätig geweſenen Muſiker für den
Fall, daß keine Winterkur ſtattfindet, einen weiteren Auffchlag von 50
Prozent zu der Geſamtfumme, alſo 2700 Mk. Die ſtreitenden Parteien
haben ſich geeinigt, dem Geſverbegericht dſe Entſcheibung zu übertragen.
Biſchof Dr. Kirſtein †.
— Mainz, 15. April. Biſchof Dr. G. H. Kirſtein iſt heute
nacht im Alter von 63 Jahren geſtorben. Ueber 40 Jahre war er
Prieſter und mehr als 17 Jahre Biſchof von Mainz. Seit zwei Jahren
war er leidend und in der letzten Zeit hatte ſich die Krankheit derart
ver=
ſchlimmert, daß er mit den hl. Sterbeſakramenten verſehen und man mit
der baldigen Auflöſung rechnen mußte. — Biſchof Dr. Ludwig
Maria Hugo, der vom Papſt zum Koadjutor der Diözeſe Mainz
er=
nannt worden iſt, iſt geſtern in Mainz eingetroffen.
Biſchof Dr. Kirſtein war neben St. Rhabanus Maurus der
ein=
zige Biſchof, der geborener Mainzer war. Am 2. Juli 1858 war er als
jüngſter Sohn, des großherzöglichem Bezirksgerichtsrates Dr. Heinrich
Kirſtein und ſeiner Gartin, geb. Blank, geboren. Seine Mutter, der die
erſte Erziehung oblag, war beſtrebt aus ihrem Jüngſten ein frommes
Kind zu machen, ihm ihre eigene Frömmigkeit einzuflößen. Entſprechend
der durchaus religiöſen Geſinnung des elterlichen Hauſes wurde Georg
den Schulbrüdern unter der Leitung des Direktors Enderlin zur evſten
Schulbildung übergeben. Im Herbſt 1868 trat er in das Mainzer
Gym=
naſium ein, das damals unter der Leitung des hervorragenden Erziehers,
Direktor Bone, ſrand, und zeigte ſich in ſeiner ganzen Gymnaſialzeit bis
zum Herbſte 1876 als ein ſtrebſomer und in— iöſer Beziehung
ge=
diegemer Schüler. Nach vorzüglich usgefallener prüfung im Jahre
1876 entſchied er ſich für das Studium der Theologie u. wählte Eichſtätp
zum Ort ſeier philoſophiſchen und theologiſchem Studien. Er zeichnete
ſich dort durch Eifer im Studium und Frömmigkeit beſonders aus. Aber
auch ſein muſikaliſches Talent und ſeine Tüchtigkeit im Orgelſpiel konhte
er in Eichſtät= vortrefflich verwerten, ſo daß er ſich damals bereits eimen
Ruf als hervsrragender Orgelkenner unter bem Klerus und der
Lehrer=
ſchaft erwarb. Dic hl. Prieſterweihe empfing er am 14. Nnbember 1880
durch die Hand des Biſchofs von Gichſtätt, Freiherrn von Leonrod, und
feierte ſein erſtes hl. Meßopfer in ſeiner Pfarrkirche St Siephan zu
Mainz am Feſte Mariä=Opferung 1880. Im Jahre 1887 konnte Kirſtein
ſeine erſte dekrehnäßige Auſtellung erhakten; ſie lautete als Kaplan nach
Darmſtadt, wo er dann drei Jahre als Kaplan unß nach dem Tods
des Pfarrers Beyer etwa ein halbes Jahr als Pfanuverwalter tätig war.
In Gau=Algesheim, wo er am 26. Januar 1891. zum Pfarrer
er=
uanent wurde, ſetzte er ſ ine Tätigkeit in der praktiſchen Scelſorge mit
demſelbem Erfolge wie in Darmſtadt fort. Wis im Jahre 1894 auf ihn
eine Wahl als Dompräbendat gefallen war, derzichtete er auf die
An=
nahne dieſer Würde, um in Gau=Algesheim bleiben zu können. Vom
8. November 1900 an harte er zugleich als Dekan das Dekanat Ober=
Ingelheim verwaltet.
Seine Eigenſchaften und Fähigkeiten beſtümmten das Domkapitel am
28. Oktober 1902 Dekan Kirſtein zum Domkapitülar zu erwählen.
Nachdem Domkauihnlar Kirſtein am 3. Jum 1903 als Geiſtlicher Rat in
das Biſchöfliche O=binavixt eingerreten war, übernahmr er als tüchtige
Kraft die verſchiedenſten Arbeiten, neberher immer moch in der Seelſorge,
im Beichtſtuhl un beſonders auf der Domkanzel tätig. Im Herbſt
des=
ſelhen Jahres berief iyn das Vertrauen des Biſchofs Dr. Brüick auf einen
veuen verantwortzungsreichen Poſten. Mit den Worten des Pahrons der
Mainzer Kirche, des hl. Martinus: „Domine, si adhue populo tuo
jecessarius cum, non reeuso laborem; fiat voluntas tual‟ „O Herr,
weun ich Deinem Volke notendig Ein, ſo will ich vor keiner Beſchwerde
zurückſchrecken: Dein Wille geſchehe!” hat er die Wahl angenomen; bis
zum letzten Atemzuge iſt er vor der Arbeit, vor dem Mühen und
Be=
ſchwerden ſeines biſchöflicken Amtes nicht zurückgeſchreckt.
Reich und Ausland.
übungsplatz Orb, vichteten Frankfurter Kreiſe, in erſter Linie das
Ge=
werkſchaftskartell, Unierkunftsräume für mehr als 6000
erholungs=
bedürftige Frankfurter Schulkinder ein. Die Kinder
ſollen hier etwa dier Vochen hindurch bei Spiel, Unterricht und Er=
End. Bad Orb, 15. April. Die größte Kinderfürſorge
Deutſchlands. Auf der Wegſcheide, dem ehemaligen
Truppen=
holung verbleiben und dann anderen Platz machen. Der eiſte Trupp
von 800 Kindern fährt bereits am 22. April ab. Die
Geſamteinrichtun=
gen einſchließlich der Waſſerverſorgung erfordern 2,3 Millionen Mark,
von denen erſt eine Million Mark gedeckt ſind. Der Reſt ſoli durch
Sammlungen aufgebracht werden. Um dem Erholungsaufenthalt den
Charockter als Geſchenk zu nehmen, ſoll jedem Kinde jeder
Verpflegungs=
tag mit drei Mark angerechnet wevden. Auf die Bedürftigkeit ſoll jedoch
weiteſte Rückſicht genommen werden.
Braunſchweig, 16. April. Im Oberharz iſt ſrauker Schneefall
cingetreten. In Klausthal liegen 10—15 Zentimeter Neuſchnee.
Rofenberg (Oberſchl.), 16. April. Räuberunweſem. Geſtern
nachynittag überfielen ſechs Banditen den Müller Sack und ſeine Frau
in der Mühle Alt=Roſenberg, töteten ſie durch Schüſſe und raubten die
Mühle aus. Den Banditen dürfte eine große Summe in die Hände
gefallen ſein. Der Sohn der Ermorderen befand ſich zur Zeit des
Ver=
brechens in der Stadt Roſenberg. Eimn alter Onkel, der auf dem Hofe
Holz ſpaltete, und das Dienſtmädchen wurden in eine Kamer geſperrt.
Die Leichen weiſen etwa zehn Schußwunden auf. Der Gendarmerie und
Abſtirmungspolizei gelang es geſtern abend, m Schoffſchützer Bahnhof
drei der Räuber zu verhaften und ihnen einen Teil des Geldes
abzu=
nehmen.
Schlettſtadt, 15. April. Der verkannte 1000 Fr.=Schein.
Bei einem hieſigen Krämer bezahlte eine Frau dieſer Tage die
ein=
gekaufte Ware mit einer zuſammengefalteten Banknote, die ſie für
einen Fünfziger hielt. Der Händler zahlte ihr aber 980 Fr.
zu=
rück und überzeugte die erſtaunte Frau, daß ſie ihm tarſächlich einen
Tauſendfrankenſchein eingehändigt hatte. Tags zuvor hatte ſie ihn aber,
benfalls zuſammengefaltet, auch als einen Fünfziger erhalten. Die Frau
war ehrlich genug, dem Herun, von dem ſie den Schein erhalten hatte,
dieſen wieder zurückzubringen. Der Herr ſeinerſeits hatte abe das
fragliche Papier ebenfalls als einen Fünfzigfrankenſchein ausgehändigt
bekommen. So hatte der Tauſender durch drei Hände den Weg als
Füinfziger gemacht, ohne entfalter worden zu ſein. Man möchte es faſt
nicht glauben, und doch handelt es ſich hierbei nicht um einen Aprilſcherz
— die Zeit für ſolchen Humbug iſt vorbei —, ſondern um eine dure
Tat=
ſache.
Paris, 16. April. Selbſtmorb. Nach einer Meldung des Petit
Pariſien hat ſich am Donnerstag abend in einem Pariſer Hotel ein
Schiffsleutnant, der der Bruder der Gattin von Winſton Churchill ſei
erſchoſſen.
Paris, 16. April. Großfeuer. Nach einer Meldung der
Chi=
kago Tribune aus Hakodate ſind dort einer Feuersbrumſt 4000
Wohnhäuſer zum Opfer gefallen. Das iſt der dritte große Brand
in Japan innerhalb drei Wochen. Die Höhe des Schadens wird nicht
angegeben.
Bern, 16. April. Verbot des Automobilfahrens.
Mehrere ſchweizeriſche Kantonregierungen haben den Verkehr von
Mo=
torfahrzeugen an Sonntagen zwiſchen 1 und 6 Uhr nachmittags
ver=
boten.
Bern, 16. April. Schneefällc. In der Schweiz iſt viel Schiee
gefallen. Die aus dem Engadin einlaufenden Meldungen beſagen, daß
es dort weiter ſchneit und daß die Schmeehöbe bereits 70 Zentimeter in
St. Moritz, 120 Zentimeter auf der Paßhöho des Bernina erreicht hat.
Verhaftung des Räuberhauptmanns Hölz.
Berlin 16. April. (Wolff.) Max Hölz aus dem
Vogt=
lande, der geiſtige Urheber der diesjährigen Märzunruhen, der
Führer der Roten Armee in Mitteldeutſchland, der auch unter
dem dringenden Verdacht ſteht, die Berliner Attentate veranlaßt
zu haben, wurde in der vergangenen Nacht im Weſten von
Ber=
lin verhaftet.
Berlin 16. April. (Tel unferer Berliner
Re=
daktion.) Die Nachricht, daß der kommuniſtiſche
Banden=
führer Max Hölz in der Nacht von geſtern auf heute auf dem
Nankeplatz in Charlottenburg verhaftet worden iſt, verbreitete
ſich heute um die Mittagsſtunde in Berlin und erregte nicht
ge=
ringes Aufſehen. An der Ecke der Rankeſtraße und des
Ranke=
platzes liegt die Kaffeekonditorei „Rankeplatz”, die durch die Ver=
Herren aufgefallen, die ſich mehrmals am Tage eingefunden
hat=
ten. Sie ſaßen an einem runden Marmortiſch, beſtellten Bier,
be=
zahlten, tranken aber nicht, ſondern verließen das Lokat; dann
kehrten ſie wieder zurück, beſtellten Kaffee und ſo wiederholte ſich
dasſelbe Spiel im Laufe des Abends mehrere Male. Plötzlich
ſprangen die drei Herren auf, als zwei andere Gäſte ſich
er=
hoben, und folgten dieſen in aller Schnelligkeit. Erſt
nachträg=
lich ſtellte es ſich heraus, daß es Kriminalbeamte waren, die Max
Hölz ſeit langem beobachtet hatten und ihm auf den Spuren
waren, um ihn ohne Aufſehen zu verhaften. An der
Straßen=
ecke erfolgte die Verhaftung. Auf welche Weiſe die Beamten
er=
fahren haben, daß ſich Hölz geſtern mittag auf dem Rankeplatz
aufhalten würde, iſt noch nicht bekannt. Die Beamten führten
Hölz, in deſſen Begleitung ſich ein Tiſchler befand, von dem man
wußte, daß er früher mit ihm in Verbindung geſtanden, zu einem
wartenden Auto, mit dem die Fahrt nach dem Alexanderplatz
an=
getreten wurde. In dem erſten Verhör verweigerte er jede
Aus=
kunft, leugnete aber nicht, Hölz zu ſein und legte ein ſehr ſicheres
Verhalten zur Schau. Die Staatsanwaltſchaft hat die Abſicht,
Hölz am Montag vor das Sondergericht zu ſtellen in
Gemein=
ſchaft mit den Attentätern auf die Siegesſäule, deren Prozeß
ebenfalls am Montag beginnt.
Zu der Verhaftung des Hölz erfährt die B. 2. Von
der Kriminalpolizei war ermittelt worden, daß ſich Hölz ſchon
ſeit mehreren Wochen in Berlin aufhielt: ſie entdeckte ihn vor
zwei Wochen in einer Penſion im Weſten. Kurz vor ſeiner
Feſt=
nahme gelang es ihm jedoch, wieder zu entkommen. Geſtern
nacht beobachteten zwei Polizeibeamte, wie Hölz, der ſich durch
Abnahme ſeines Bartes, Kurzſchneiden des Haupthaares und
durch eine Hornbrille unkenntlich zu machen verſucht hat, ein
Kaffeehaus aufſuchte. Als er dieſes mit ſeinem Begleiter
ver=
ließ, wurden beide von den Beamten feſtgenommen. Er
erwi=
derte auf die Frage, wer er ſei, das müßten ſie ebenſo gut wiſſen
wie er. Sie brauchten ja nur im Fahndungsblatt nachzuſehen.
Als ihm auf den Kopf zu geſagt wurde, er ſei Hölz, gab er es zu.
Die Verhafteten wurden in das Polizeipräſidium gebracht. Die
Polizei ſucht noch nach drei Koffern, die Hölz mit ſich führte, in
denen außer geraubtem Geld und Wertſachen das geſamte
Mate=
rial über die Organifation des Märzaufſtandes vermutet wird.
udan 16. Apk.
imd die 2i
mmenk.
gt. daß
Wie die Abendblätter mitteilen, fand im Berliner Poli=zuus
präſidium, wo der verhaftete Max Hölz eingeliefert war, esinst
Vernehmung des Feſtgenommenen in Gegenwart des Poli==ir
präſidenten Richter ſtatt. Der Verhaftete gab zu, Mar Hölz wr.
ſein und fügte hinzu, daß er vorläufig jede weitere Auskunft wrint
weigern müſſe. Die Vernehmung wurde daraufhin abgebrochyl
mn=
aber nach einer halbſtündigen Pauſe fortgeſetzt.
1
Berlin 16. April. (Wolff.) Der Pokizeipräfilsot
dent erläßt eine Bekanntmachung, in welcher es heiüllgge
Der Bandenführer Mar Hölz iſt feſtgenenynen. Zahlreich f! ger Zrſamte.
die Straftaten, die auf ſeinem Schulbkonto ſtehen. Unzweiſ!
haft war er die treibende Kraft bei den Märzünruhen. Du=
Wort und Schrift hat er zu des beivaffneten Gewalt, Dynann
anſchlägen und anderen hochverräteriſchen Unternehmungen aul km
gefordert. Es gilt jetzt, ein lückenloſes Bild von dem geme=) ränt
gefährlichen und volleverdersenden Treiben des Hölz zu erhe) Fl che, des Arb
ten, damit alle Strafiaten, deren Hölz ſich ſchuldig gemacht Iu F4
ihre gebührende Sühne vor dem Strafrichter finden. Für aun/ ſcherſch, ſo 9M. O”
nde
klärende Mitteilungen, die zur Verurteilung des Hi0 mnn Mich
führen, ſetze ich eine Belohnung von 50 000 Mark aul
H
Die Regierungsbikdung in Preußen.
och, die
Ein Geſchäftsminifterium.
faich den
* Berlin, 16. April. Zur preußiſchen Kabinettsbildu;9 zron wüſſen
Konferen;
teilt das dem Miniſterpräſidenten Stegerwald naheſtehenn
Blatt „Der Deutſche” mit: Nachdem alles geſcheitert iſt, ſind all Nweiter iſt für Fre.‟
Verhandlungen für die Bildung eines Geſchäftsminiſteriums mnl fss Mlrugsausſchul
genommen. Sie dürften alsbald zum Abſchluß gelangen. 7amtd die Arbeilt !
Nach dem Vorwärts lehnt es die ſozialdemokratiſche Laun) minwmmen.
tagsfrakton ab, daß Braun, Severing oder andere Fraktionzn) y dramatiſche 3
mitglieder der der Aufforderung Stegerwalds Folge leiſten mml / „ildrohung wiid
in ein Geſchäfts= oder Uebergangsminiſterium eintreten. 9501 Fsuwommen, begrußt.
Fraktionen werden jedes Geſchäfts= oder Uebergangsminiſteruml
bekämpfen, das ohne ihre Zuſtimmung zuſtande kommt.
Lond
Gegen die Vergewaltigung der deutſchen Preſſ
in Oberſchleſien.
Ein Proteſt des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe.
Berlin 16. April. (Wolff.) Der geſchäftsführende Af
ſchuß des Reichsverbandes der deutſchen
Preſſen=
läßt einen Aufruf an die Kollegen des In= und Ausland /
in dem gegen die durch das Sondergericht der interalliie
ten Kommiſſion in Oppeln erfolgte Verurteilu/
der oberſchleſiſchen Redakteure Geiger, Dr. Kerſt
Wirth und Proske zu Gefängnisſtrafen proteſtiert wird.
dem Aufruf heißt es: „Den verurteilten Kollegen geſchah bitte
1nrecht. Schlimmer noch iſt aber der Verſtoß gegen die Pre
freiheit, die hier vorliegt. Während es der polniſchen Agitation
preſſe im Abſtimmungsgebiet unbenommen blieb, faſt täglt
Hetzartikel zu veröffentlichen und Nachrichten zu verbreiten,
geeignet waren, die ohnehin ſchon ſtarke Erregung der Gemü
bis zur Siedehitze zu ſteigern, verurteilte die interalliierte Kon! vier deutſche Kollegen zu Gefängnisſtrafen wegen dilx
Veröffenilichung einer Meldung, die durchaus die
Wahrſchin=
lichkeit für ſich hatte. Das polniſche Generalkonſulat machte de
interalliierte Kommiſſion darauf aufmerkſam, daß die Medung
imſtande geweſen ſein könnte, Unruhen hervorzurufen. Es iſ
erwieſen, daß die Meldung keinerlei beunruhigende Folgen z
tigte, und wäre es bei der Abſtimmung zu Störungen gekomma!.
ſo wäre die Veröffentlichung jener Meldung zweifellos an)
wenigſten ſchuld geweſen. Aber der interalliierten Kommiſſin
war es zugeſtandenermaßen darum zu tun, einen Fall zu ſchül
en. Nachdem ſie zahlreiche deutſche Zeitungen im Abſtimmung!
gebiet aus ganz geringfügigen Urfachen verbot, während geg!
die Volksverhetzung der polniſchen Preſſe nicht oder nur un
nügend eingeſchritten wurde, lub ſie die dier Kollegen der dein
ſchen Blätter vor die Schranken ihres Sondergerichtshofes. OF
ſer berurteilte ſie, trotzdem die Kollegen nachzuweiſen veruochte
daß die Meldung weder nachteilige Folgen zeitigte, noch au
böſer Abſicht aufgenommen worden iſt, zu hohen Geld= und ſog/1
Freiheitsſtrafen.
Kollegen des In= und Auslandes! Alle, die Ihr gerecl
denkt und denen es darum zu tun iſt, daß unſer journaliſtiſch
Beruf frei bleibt und die Preſſe nicht verfklavt wird, nehmt gey!!
dieſes Urteil der Oppelner Kommiſſion Stellung. Setzt di
fanze Macht der Preſſe gegen jene Vergewaltigung ein, die ein
Hohn iſt auf die Rechtsbegriffe aller geſitteten und freiheitliche)
Völker. An das Freiheitsgefühl und die Berufsehre aller K0/
legen des In= und Auslandes geht unſer Appell, Front zul
machen gegen das Urteil, das ſich nicht nur gegen die
deutſche Preſſe ſondern gegen die Journaliften der gan!
zen Welt richtet.”
Die Reparationsfrage.
Uebernahme der alliierten Schulden an Amerika?
London, 16. April. (Wolff.) Einer Exchange=Meldu
aus Neu=York zufolge verbreitete dort die Neu=York Preß eiſl
Berliner Meldung, wonach in amtlichem Kreiſem verlam/
daß diplomatiſche Verhandlungen im Gange ſeien, um
Uebereinkommen mit Amerika bezüglich der Uebel
nahme der alliierten Schulden an Amerika duſ
Deutſchland zu treffen. Die Alliierten ſeien mit den Vorſchläge
bekannt gemacht worden, um Ueberraſchuungen zu vermeide
Frankreich ſoll von dieſen angeblichene neuen deutſchen Pläſſ
nicht ſehr eingenonimen ſein.
Das Rätſelraten über Simons Schweizer Reiſe.
Paris 16. April. (Wolff.) Der Petit Pariſien hat de
Schweizer Bundespräſidenten Schultheß interviewt, der ihm
klärte, Reichsminifter Dr. Simons habe nicht die 5
tervention des Schweizer Rats in der Reye
rationsfrage verlangt. Die Gerüchte, die nach dieſer Ri
tung verbreitet ſeien, ſeien vollkommem erfunden. Auf
weitere Frage, ob Dr. Simons ihm die Vorſchläge, die Demſe
land vor dem 1. Maß den Alliierten zu unterbreiten gedenke, .
geteilt habe, erklärte der Bundespräſident, Miniſter Dr. Simal
habe ihm über dieſen Gegenſtand keine Mitteilung gemac
Er habe nur verſichert, es ſei der feſte Wille der deutſchen Re9‟
rung, in den Grenzew der Möglichkeit Reparationen zu leiſee
Er habe ihm erklärt, daß Deutſchland bald Gelegenheit 900
ſeinen guten Willem zu beweiſen.
Amerikaniſche Beteiligung im Reparationsausſchuß?
Paris, 16. April. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter?
Matin meldet aus Neu=York: Es iſt ſehr wahrſcheinlich,
hnd bern
unwahrſchei
tionsausſchuß einzunehmen, um auf dieſe Weife ſeine Si
lungnahme in der Reparationsfrage noch greifbarer und 9‟
licher zu Tage treten zu laſſen. Es iſt auch nicht unmöglich,
der amerikaniſche Botſchafter in Paris, Wallace, in Bälde wie‟
an den Beratungen des Oberſten Rates teilnehmen wird.
Zu Briands neuen Drohreden.
T. 1. Stockholm, 16. April. Sozialdemokraten unterſtre
gegenüber Briands neuen Drohreden Louis de Brouckeres
Brüſſeler Peuple geäußerte Meinung. Briand ſei zu klug.
an ſeine Politik zu glauben, aber zu ſchwach, um mit ihe
brechen, und zu zaghaft, um neue Wege zu betreten. Statt de
ſchwimme er mit der öffentlichen Meinung, die wieder ihm."
Poincaré folge. Die Zeitung ſetzt hinzu: Mit Truppen und 20‟
wird man niemals wirtſchaftliche Kräfte bezwingen können. Le
darmen wird es niemals glücken, die Summe hervorzuzalle.
die der Gerichtvollzieher nicht erlangen kann.
Der Streit um die deutſchen Kolonien.
Paris, 15. April. (Wolff.) Nach einer Meldung der 2
cago Tribune aus Tokio beabſichtigt die japaniſche"
gierung, ſich vor Beantwortung der amerikaniſchen Nole."
die Mandatsfrage mit Frankreich und England in 2"
bindung zu ſetzen.
Letzt
Bei, 16. April.
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put ſir Deutſchlan?
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Eu Emfuhr in Entente
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Berlin, 16. Apri
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Genf, 16. April.
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Vergewaltigung
der geſitteten und freik
und die Berufsehie
ſt unſer Appell, 7F!0
das ſich nicht nut
Journalit
Amerika und die Abrüſtungsfrage.
London, 16. April. (Wolff.) Nach einer Reutermeldutng
us Waſhingwn hat Robert, ein Mitglied des Ausſchuſſes für
svärtge Angelegenheitzen, im Repräſentantenhaus eine
Ent=
ſtſoßaung eingebracht, in der Präſident Harding aufgefordert
grd, Großbritannien, Fronkreich uund Italien zu einer
Ab=
nſtungskonferenz nach Waſhingvon einzuladen. Bis
un über die Abrüſtng übereingekommen ſei, werde es die
Po=
hk des Kongreſſes ſein, daß die Vereinigten Staaten eine
ſorte haben, die der keiner anderen Macht
unter=
lgeniſt.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 17. April 1921.
Seite 5.
Der Zuſammenbruch des Generalſtreiks
in England.
London, 16. April. (Wolff.) Reuter meldei: Die
Eiſen=
hihner und die Transportarbeiter, die heute
vor=
nuiag eine Zuſammenkunft hatten, veröffentlichen eine
Mittei=
lg, welche beſagt, daß infolge der Verwirrung, der ſich
Konferenz des Arbeiterdreibundes geſtern morzen
werüüberſah, ſo gut wie keine Hoffnung blieb, daß eine
gemein=
ſae Aktion zuſtande kommen werde. Bis zum Donnerstag
aud beſtand begründete Hoffnung, daß es zu einer gewaltigen
Etfabrung der Solidarität der Arbeiterklaſſe kommen werde.
8 Umſtände jedoch, die feit dieſer Zeit eingetreten ſeien, hätten
ſooch den feſten Grund zerſtört, auf dem der Streikbeſchluß hätte
tnein müſſen.
Die Konferenz der Delegierten der
Berg=
abeiter iſt für Freitag in London angeſetzt. Die Mitglieder
W Vollzugsausſchuſſes kehren in ihre Bezirke zurück. Während
diar wird die Arbeit in den Kohlenbergwerken mirgends wvieder
ugenommen.
Der dramatiſche Zuſammenbruch der
General=
beikdrohung wird von der geſamten Preſſe, Daily Herald
aßgenommen, begrüßt. Die Blätter bezeichneten die geſtern
ein=
gritkene Wendung als einen Sieg der Einſicht und Mäßigung.
dic Herald ſchreibt: „Geſtern erlitt die Arbeiterſchaft die
ſwerſte Riederlage ſeit Menſchengedenken. Die organiſierte
Ar=
terſchaft hat nicht zuſammengehalten und trägt die Folgen
doot. Wir brauchen eine neue Mafchinerie und einen neuen
Gſt. Wir müſſen von neuem beginnen, eine neue Maſchinerie
ſchaffen, die arbeitet.‟ Dem Daily Telegraph zufolge,
er=
ſite einer der Bergarbeiterführer: Wir ſind vom
Arbeiterdrei=
md verraten worden. — Es wird berichtet, daß es nicht für
wahrſcheinlich angeſehen werde, daß die Bergarbeiter aus dem
harterdreibund wustreten.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 16. April. In einer Zuſchrift an die Deutſche
Allge=
ans Zeitung dementiert die niederländiſche
Handelskam=
m für Deutſchland die Mitteilung, daß die Handelskammer
Ia Kückſicht auf die 50prozentige Abgabe auf deutſche Waren bei
FEinfuhr in Ententeländer Urſprungszeugniſſe
aué=
ber wolle. Die niederländiſche Handelskammer würde es
inGegenteil ſehr bedauern, wenn im neutralen Auslande, die
Nßnahmen der Entente, die ſich weder auf den Vertrag von
sAſeilles ſtützen, noch durch das allgemeine Völkerrecht erlaubt
unden unterſtützt würden.
Berlin, 16. April. Da von koonmuniſtiſcher Seite immer wie=
Egbehauptet wird, der Obermaſchiniſt Sylt ſei im Berliner
Sazeipräſidium ermordet worden, entſchloß ſich der
Polizei=
wriſident gegen die Verbreiter der Behauptung
Ofrafantrag zu ſtellen. Dieſer wird zunächſt gegen die
ver=
wavartliche Schriftleitung der Noten Fahne und verſchiedene
Eliemarniſtiſche Redner in Verſammlungen und Stadtparlamenten
Aslk.
NGenf, 16. April. (Wolff.) Aus Lugano wird dem Journal
E1zmeve gemeldet, daß Exkaiſer Karl Schritte
unternom=
urhat, u das Schloß Trevano bei Lugano zu
Filgen.. Die Regierung des Kantons Teſſin ſoll aber erklärt
ha=
bs daß ihr die Anweſenheit des Exkaiſers auf dem Gebiet des
S tuns Teſſin nicht erwünſcht ſei.
Spiel, Sport und Turnen.
Sportfilm. Die Vorführung des Fußball=Lehrfilms hat ſo
ghen Anklang gefunden, daß eine Wiederholung, ebenfalls in der Aula,
C oximenden Mittwoch ſtattfindet, worauf hiermit ſchon hingewvieſen
1
Sportverein Darmſtadt E. V. In der Reihenfolge der
hnätgem Spiele iſt eine Aenderung eingetreten. Nach dem Spiel der
Wyemnſchäft gegen Spvendlingen findet ſtatt dem Schülerſpiel ein
KleiSmeiſterſchaftsſpiel im Handball ſtatt. Es iſt die B=
Mkazshaft Sportvereins, die in ihrem Bezirk als Meiſter
hervorgegan=
gymſt: der Gegner wurde noch nicht genannt, da die Anſeiſung
tele=
gochinh erging. Den Anhängern des Handballſpiels ſteht ſicherlich ein
ingeſ nter Kampf bevor, da die B=Mannſchaft der erſten nicht viel
mmelt.
Sportverein Germania 1913=Darmſtadt E. V.
Mhem Germania ihr letztes Spiel gegen Eſchersheim mit 3:2
einwand=
frinſewinnen konnte, trägt die erſte Mannſchaft heute nachmittag ein
G=ſchaftsſpiel in Oberurſel gegen die dortige Turn= und
Sport=
gomnse 1861 aus. Oberurſel iſt ohne Zweifel eine der beſten A=
klaſſi=
gyällunnſchaft des Frankfurter Bezirks und hat ſeit langer Zeit keine
Märmge zu verzeichnen. — Die zweite Mannſchaft ſpielt gegen die
ghitie won Oberurſel an der Windmühle, — 1. Schülermannſchaft gegen
—mſcidter Fußballverein 1912.
Sockey. Die beiden erſten Mannſchaften des Darmſtädter
Hok=
keltys, Abteilung des Schwimmklubs Jungdeutſchland, ſpielen Sonn=
dag nachmittag auf dem Golfplatze gegen die gleichen Mannſchaften des
Heidelberger Ruderklubs. Letzterer iſt als ſpielſtark bekannt. Man darf
Daher zwei inteveſſante Spiele erwarten.
Wie bereits angekündigt, heffen ſich heute nachmittag auf dem
Golf=
platz die beiden erſten Mannſchaften des Heidelberger
Ruder=
klubs und des Darmſtädter Hockeyklubs, Abteilung des
Schwimmklubs Jungdeutſchland, zu einem Wettſpiel. Ruderklub iſt zur
Zeit bekanntlich ſehr ſpielſtark und dürfte dem Heidelberger Hodehkluß
an Spielſtärke wenig nachſtehem. Die Mannſchaften des D.H.K.
wer=
den ſich daher beſonders anſtrengen müſſen, um die Siegespolme zu
erringen. Der Darmſtädter Hocketzklub läßt ſich nach wie vor angelegen
ſem, dem hieſigen Sportpublikum erſtklafſige Spiela borzuführen. So
ſchveben zur Zeit Unterhayölungen mit dem bebannten norddeutzſchem
Hocbetzklub Uhlenhorſt=Hamburg zwecks Weltſpielverpflichtung der erſten
Mannſchaft und Damen=Elf ſr Montag, den 2. Axril, nachmittags,
auf dem Golfplatz. Am Tage vorher ſpielen die beiden Lihlenhorſter
Mannſchaften ſehr wahrſcheinlich gegen Sportkhub 1880. Man darf
er=
warten, daß die Verhandlungen zu einem günſtigen Abſchluß gelangen.
* Erſtlings=, Anfänger= und Junioren=
Wett=
kämpfe der Frankfurter Eintracht. Alljährlich am
Him=
melfahrtstage vevanſtaltet die Eintracht ihre erſten Auikämpfe, die die
Erſtlinge, Amfäuger und Junioxen des Franffurte; Verhandes für
Turaſport om Start vereinigen. In dieſem Jahre finder die
Verun=
ſtaltung am Donnerstag (Himmelfahrk), 5. Mai, auuf der neuen
Platz=
genüage der Eintracht am Riederwald ſtatt. Infolge der neuen
Beſtim=
mungen Ind dieſe begrenzten Wettkämpfe für alle Vereine
des Süddeutſchen Verhandes offen. Die hervorragende
Kamefſtädte (mit 400 Meter Aſchenbahn und 120 Mcter Gerade), ſowie
die aus den Vorjahren beſtbekannte Organiſation der Veranſtaltuigen
des Frankfurter Bereins werden auch in dieſem Jahre eine beſondere
Anzhung ausüiben. Neben den Wettkämpfen für genannte Klaſſen
finden auch Schüler=, ſowie Damen=Konkurrenzen ſtatt.
Inter=
eſſante Staffelläufe werden natürlich wie alljährlich die zugkräftigſten
Nummern bes Programms bilden. Gerade dieſe Jungmannen=
Veran=
ſtaltung der Eintracht zu Beginn der Leichtathletik=Sazſon ließ manchen
tüichtigen Sportsmann erkennen, der ſpäter nach fachgemäßer
Vorberei=
tung ſich ſchnell in Deutſchland einen Namen zu machen wußte. Auch in
dieſem Jahre wind, nach den bisherigen Anfragen zu ſchließen, die
Be=
teiligung aus allen Bezirken des Süddeutſchen Verbandes für
Leicht=
athleük ſehr zahlreich werden. Ausſchreibungen verſendet auf Wunſch
Herr M. Fröhlich, Frankfurt a. M., Hanſahaus, Stiftſtraße,
Schluß des redaktionellen Teils.
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Wetterausſichten für Sonntag:
Beivölkt, vereinzelt leichter Regen, kalt, ſpäter etwas milder, nord=
Tagesinlender.
Landestheater. Anfang 51 Uhr, Ende 9½ Uhr (B 30,
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ſpielmiete b14, Sondermiete Serie II2): „Louis Ferdinand, Prinz
von Preußen”
Orpheum: Vorſtellungen um ½4 und 348 Uhr.
Deutſches Bühnen=Gaſtſpiel („Gib mich frei”) um 8 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz.
Lutherfeier der Markusgemeinde um 8 Uhr im „Feierdbenc”!
S tiftungsfeſte: Opernſtatiſterie „Theſta” um 31/ Uhr im
Kon=
kordiaſaal. — Odenwaldklub „Frankonia” um 3½ Uhr im Saalbau.
Generalberſammlung der Kameradſchaftlichen Vereinigung
ehemaliger Eardedragoner 23 um 9½ Uhr im Fürſtenſaal.
Promenadekonzert um 11 Uhr im Platanenhain.
Verſteigerungskalender.
Montag, 18. April.
Nutzholz=Verſteigerungen um 9 Uhr in der Benderſchen
Gaſtwirtſchaft in Nieder=Namſtadt. — 9 Uhr im Roßdörfer
Gemeinde=
wald (Zuſammenkunft am Bahnhof).
Ackergeräte= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr zu Eberſtadt,
Schulſtraße 1.
Viehwagen=Verſteigerung um 11½ Uhr auf der
Bürger=
meiſterei Ober=Ramſtadt.
Jagdverpachtung um 3 Uhr bei Wirt Bernhard zu Unter=
Noſſau.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Getilleton: Dr. Otto ABaldgeſtel; für hefſiſche Polttik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtchafttches) Max Stresſet für
Sport, Handelsteil urd Landwirtichaftliches: Kurt Mitſchime für den Anwinentell;
Anzeigenbetagen und Misteilumm aus dem Geſhäftsltebun Pauk Lauge. —
Druck und Verkag: L. C. Witztſchliſche Hpfbnchdruderri. Sämrtich im Darmſtadt.
— Für dem redaktikomellen Teil beritimmte Mikwlugen ſimnd an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Gtw‟ „derungen ſind beizufügen: nachträgliche
wearden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſtrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Nummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Jungen zeigen in
dankbarer Freude an
ehrer Friedrich Eidenmüller
. Frau Else, geb. Bröning.
Pfungstadt, 14. April 1921.
(*15487
Statt Karten!
„Ihre am 16. April 1921 in der St.
Lissabethenkirche vollzogene Trauung
eckhren sich anzuzeigen
Bernard Klein und Frau
Anna, geb. Seip
Liessbergstraße 5.
*15483
Statt Karten.
Dr. med. Reinhard Kohlschütter
Hedwis Kohlschütter, geb. Schott
VERMAHLTE
Todes=Anzeige.
Geſtern abend ½9 Uhr verſchied nach
kurzem Leiden mein lieber Mann, unſer
Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Adam Bock
Poſthelfer beim Poſtamt I.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Johanna Bock nebſt Kindern
Familie Bock
„ Grönung
„ Becker.
(*15504
Darmſtadt, Tannenſtr. 17.
Die Beerdigung, findet Montag, 18. April
1921, nachm 3 Uhr, von der
Einſegnungs=
halle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
larmstadt, 16. April 1921
Kürchstraße 19.
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Selbſt ganz veraltete Leiden werden mit dem
größten Erfolge behandelt. Zahlreiche
Dank=
ſchreiben zur Verfügung. Beſuche auch außer dem
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Mengen abzugeben. Luftſchiffhallenabbruch,
53531g
Darmſtadt, Telephon 608
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 12. April 1921
Rummer 105.
Felſenftſt der klaren Ueberzengung,
daß die guten Erzeugniſſe der
Groß=
fabrikation an Vollkommenheit in jeder
Art, ebenſo in Bezug auf den niedrigen
Preis, allen anderen weit überlegen
ſind, führe ich nur ſolche.
Milchverſorgung.
Durch bermehrte Milchlieferung vom Lande ſind
wir z Zt. in d.r Lage, Vollmilch auch an nicht
berech=
tigte Verbraucher abzugeben.
Die Ausgabe erfolgt ſtraßenweiſe, je nach
An=
geferung, auf die Nährmittelmarke Nr. 282, mit je
z Liter Volkmilch zum Preiſe von 75 Pfennig
Die bisherige Bolkmilch=Ausgabe an Kinder
unter 6 Jahren ſowie an Kranke bleibt nach Menge
und Preis unverändert.
(st4772
Darmſtadt, den 15. April 1921.
Städt. Lebensmittelamt. Abtl. Milſchverſorgung.
Nutzholz=Verſteigerung.
Bonnerstag, den 21. April, vorm. 10 Uhr
be=
ginnend, werden im Orangeriegarten (Eingang
Herrngartenſtr.) 3 Birnbaumſtämme, 10.45 Uhr im
Stadthausgarten eine Partie Lindenaſtholz, daran
anſchhießend im Herrngarten (Eingang Theater) 6!
(st4767
Rüſterſtämme öffentlich verſteigert.
Stadtgärtnerei.
Einige hundert Zentner Schafsmiſt
(st4774
in Fuhren=Ladungen abzugeben. Näh.
Städtiſche Gäterverwaltung
Darmſtadt, Stadthaus, Zimmer 48.
verſteigerungs=unzeige.
Montag, den 18. April 1921, vormitt. 10 Uhr,
ſollen durch den unterzeichneten Ortsgerichtsvorſteher
nachverzeichnete landwirtſchaftliche Geräte auf
frei=
willigen Antrag des Landwirks Joßs, Müller III.
in deſſen Behauſung, Schulſtraße 1 dahier, öffentlich
verſteigert werden:
1 leicht. Kaſtenwagen mit Ernte= u.
Bord=
leiter, 4=Pfuhlfaß mit Zubehör, verſchied.
Eggen, 1 Dickwurz= und Häckſelmaſchine,
1 Heblade, verſchied. Ketten, Kuhgeſchirr
u. ſonſtige landwirtſchaftliche Gegenſtände.
Die Objekte, ſind alle in gutem Zuſtande er=
(4735
halten.
Eberſtadt, den 14. April 1921.
Hefſiſches Ortsgericht Eberſtadt.
Schäfer.
Pmiti
Tegott
Konfektionshaus
für
Mit Anſpannung aller mir in
weit=
gehendſtem Maße gegebenen
Geſchäfts=
vorteile verkaufe ich die weit überlegenen
Erzeugniſſe, ohne Zweifel wird ſich jeder
Käufer ſicher hiervon überzeugen, zu
für wirkliche Kenner ganz undenkbar
(4730
niedrigen Preiſen.
Ohne Schaufenſter=Preiskunſtſtücke, iſt
der Verkauf zu den gleich niedrigen
an jedem Stück im Laden hängenden
Preiſen, in ſeiner Geſamtheit ein einziges
wahres und großes Preiskunſtſtück.
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dung im Roten Krenz-Krankenhaus
Hünchen (Prof. Ammann), an der
Chirur-
gischen Unirersitätsklinik Jena (Prof.
Lexer) und an der Universitäts-
Frauen-
klinik Jena (Prof. Henkel)
habe ich mich hier
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als Facharzt für Frauenkrankheiten
und Chirurgie (besonders Plastische
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4. Neuwahl des Vorſtandes.
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und wirtſchaftliche Fragen.
Der erſte derſelben findet am Freitag, den
22. April, ſtatt, alle anderen folgen an
jedem weiteren Freitag. Beginn um 5 Uhr
nachmittags, daran anſchließend Ausſprache.
Schluß 7 Uhr.
Einzeichnungsliſten und Programme liegen in
der Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 5,
auf. Mitglieder zahlen eine Teilnehmergebühr von
10 Mk., Nichtmitglieder 20 Mk. — Die Vortrags=
ROTESTRASSE O ſtunden ſind ſo gelegt, daß auch auswärtige
Mit=
glieder an ihnen teilnehmen können.
(4765
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ausſchuſſes der D. B. P.
au n
ber adle
jelen Ort
und jur
Mnn .
Von D.C
fanuar 1521 w.
ſchem er die
iſt hatte vorühl
zaf zt beitent. Jür
„u7uch der der Rid
ob die weltlichen
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n.
ethit
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ecechemn —eboten, ſich a
närt Aſſeren belehrt,
er½, buher die Gelegen!
erih und Gerechtigkeit he
Ir Mäitzen, war die Pflich
1c öichecheit ſeines
Un=
mm nhte er nicht, bis d
1Lwvenönlich die Gewähr
Feuher ſelbſt aber wa
Tſcheinen, falls man ihr
lrn der Karwoche, e
A-mruhe zeugt, da
5 un fämtlichen
ſcnedene literar
Mien Oſterfeiertal
kellle Reiſewag
ſwar Sturm. 1
muer mehr
ur Ge
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WN zu widerr
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abend von 2—10 Uhr.
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zeit entgegengenomm. (
Ve
GFLl. Aöäſcheausbeſe
Flicken u. Stopfen, Gel
auch auswärts u. niit
Aut
Heimarb
unter P 122 an die
ſchäftsſtelle. (*15230
Darmſtadt, 17. April
Jahrgang 1921
Jummer 15
Dermſtaltet vom
7 Uhr.
itſcher
Fgruppe Darmſtadt)
Da dies über alle Gebote eindringlichſt geboten iſt, dem
olk das Evangelium zu predigen, iſt es, ich weiß nicht was
ſr ein Jammer, daß heute dies Gebot am allerwenigſten
ſachtet, an vielen Orten gänzlich überſehen wird, ſondern
lenzſchentand und juriſtiſche und philoſophiſche Lehren
gepre=
werden.
Luther.
unainasnonnnanaannannarnaansnnnnnannnnnn-
Luther in Worms.
Von D. Georg Buchwald.
Im 3. Januar 1521 wurde Luther endgültig mit dem Banne
beſü/ machdem er die ihm in der Bannandrohungsbulle
ge=
wrige Friſt hatte vorübergehen laſſen, ohne den geforderten
Witentf zu leiſten. Für Rom war damit Luther erledigt. Jetzt
lags noch der der Kirche Gehorſam ſchuldenden weltlichen
SSiDeß der Deutſch Slükit ob, die weltlichen Strafen an ihm zu vollziehen, dann
PAtei i Darmſtadt, wamſer unbequeme Mönch befeitigt und die Ruhe
wiederher=
gefi4. Es iſt aber ganz anders gekommen — dank der klugen,
vontſt gen Politik des ſächſiſchen Kurfürſten Friedrichs des
Wei=
e Ader politiſche ſozu ſenz Are reformationsgeſchichtliche Forſchung hat fein Verhalten
klamaufgedeckt. Der Kurfürſt, der übrigens nur durch ſeinen
Leigeftliche Fragen, Gochnfekretär Spalatin mit Luther verkehrte und damit jeden
Schr der Parteilichkeit vermied, — hat bekanntlich nie mit
S Rdet am Freitag /Luzr geſprochen und hat ihn ein einziges Mal geſehen, und
zirwelen in Worms —, erreichte, was er wollte, weil er
unent=
we Rideren folgen wengich auf den Boden des Nechts und der Gerechtigkeit ſtellte
Yreagz. Beginn um 5tmum aſt ſcharfem Blicke die verborgenen Abſichten der Gegner
du mſtherute. Kaiſer Karl hatte in ſeiner Wahlverſchreibung ſich
MMie pend Ausſprvenplorten müſſen, ohne Zuſtimmung der Reichsſtände über
kei=
neur ſycertanen unerhört des Reiches Acht zu verhängen. Auf
Greud Sieſes Rechtes verlangte der Kurfürſt, daß Luther vor den
Relütag gerufen werde. Luther hatte ſich wiederholt — zuletzt
mücktſenderem Nachdruck, und zwar auf Anweiſung ſeines
Lan=
de mm — erboten, ſich aus der Bibel belehren zu laſſen und,
— Lie Vorm ein/ Beſſeren belehrt, zu widerrufen. Die Gerechtigkeit
for=
aswärtige dern kuther die Gelegenheit hierzu nicht zu verſchließen. Auf
Reichund Gerechtigkeit hatte jeder Untertan Anſpruch, und ſie
zu üt en, war die Pflicht jedes Fürſten. Aber auf die perſön=
Enand des LandesFra lich /öcherheit ſeines Untertanen mußte der Kurfürſt dringen;
1Sſchüſſes der 2. B.), darn ruhte er nicht, bis der Kaiſer ſelbſt Luther vorlud und
da=
miff önlich die Gewähr für deſſen Sicherheit übernahm.
ſicer ſelbſt aber war feſt entſchloſſen, vor dem Reichstag
zu uahrinen, falls man ihn rufen würde. Am 26. März, Diens=
VerDäſtagx Der Karwoche, erhielt er die Vorladung. Von ſeiner
Senher the zeugt, daß er noch am Gründonnerstag, Karfreitag
unhn ſämtlichen drei Oſterfeiertagen predigte und dazwiſchen
oſverrſel ene literariſche Arbeiten abſchloß. Vermutlich noch am
Hiicer BorikMſorirt Oſterfeiertage wurde der vom Rat der Stadt Wittenberg
geſttete Reiſewagen beſtiegen. Voran ritt der Reichsherold
der 12. Epril 1921, abends 89Caſh. SSturm. Ueber Leipzig ging die Reiſe durch Thüringen,
„hilderhöhſaal, Liebuyr immn mehr zum Triumphzuge ſich geſtaltend. Noch verſuchten
Dr. Holger-Berlin, irſeine egner, ihn von Worms fernzuhalten, zuerſt durch
Ein=
ſchtißtereing, zuletzt durch Liſt. Hinter dem Rücken und wider
fer od. Volkshücg des linlen der Reichsſtände erließ der Kaiſer ein „
Sequeſtra=
tiorwrandat” das Luthers Sache für bereits entſchieden erklärte
eruag freie Ausſprache
Sär
unt i Ablieferung der Schriften Luthers forderte, — aber
m Papiechandig. 3. 90ka Lu=ih Xannte keine Furcht, ſondern ſtellte die Sache Gott
an=
u. Buchandlg. Hunl Köh2 heirw Dann verſuchte man, Luther von Oppenheim aus unter
fallzün Vorſpiegelungen auf die Ebernburg zu locken. Dort
wol nian ihn feſthalten, bis die ihm geſtellte 21tägige Friſt
zur Hanpwerſanaies ver ſthen war. Dann lag ein Rechtsgrund vor, ihm die
gewähr=
leiſſe Sicherheit zu verſagen, — aber Luther durchſchaute die
annesviekiel=Beleſle Lif lnd, traf einen Tag vor Ablauf der Friſt in Worms ein.
der 2. Kyrül d. 3, aben t 22 Iſerits am nächſten Tage, am 17. April, ſtand er vor dem
Del, Re Fmtfuntee 4 kum Reölſtat ge. Auf die Frage, ob er ſeine Bücher anerkenne und
wißſeufen wolle, erbat er ſich — ſo hatte man es ihm geraten
Tessderdnung:
—berikzeit. Am folgenden Tage hielt er dann vor dem
Reichs=
taguine berühmte Rede. Es iſt, als wäre er da über ſich ſelbſt
Raitei” himitsgswachſen, er ſteht nicht unter dem Reichstag, ſondern
ſtehlnc mit warmer patriotiſcher Warnung über den Reichstag.
Umſkengt lehnt er den bedingungsloſen Widerruf ab und
be=
der D0c.” harcwä ſeinem „Erbieten” aus der heiligen Schrift ſich weiſen
zu en. Auch dem letzten Anſinnen ſeiner Gegner widerſtand
er. Uhiſſtundenlangen Verhandlungen ſuchte eine von den Stän=
„GabelSGel9”, dend ewählte Kommiſſion ihn zu bewegen, den Satz
preiszu=
geb=/ daß auch Konzilien irren könnten, und wenigſtens die
bethenstra886 3— — Säiſtza widerrufen, die bereits zu Konſtanz verdammt
wor=
den ſaren. Damit wäre er ſich ſelbſt untreu geworden. Das
wäinerickht nur ein halber Widerruf — und der halbe mußte ihn
zumh anizen drängen — geweſen, ſondern die Verzichtleiſtung
1e
aufsſe allein entſcheidende Höchſtautorität der
Bühl und des in der Bibel gebundenen Ge=
wiſſens. Daß Luther auch dem tapfer, treu und wahr
wider=
ſtand, beſiegelte ſeinen Sieg. Damit aber war das Große
er=
reicht: die weltliche Macht mßte ſich der religiöſen
Frage gegenüber neutral verhalten, und damit allein
war der Reformation die Möglichkeit gegeben,
in den nächſten Jahren ſich ſo zuentwickeln, wie ſie ſich
entwickelt hat.
Ein Däne und Deutſchland.
Von Walter Georgi.
Der Ausbruch des Weltkrieges entfachte in Dänemark längſt
gelöſchte oder unſichtbar unter der Oberfläche fortglimmende
Leidenſchaften wieder zu hellen Flammen. Preußen=Deutſchland
war ihr Ziel. Jenes Preußen, dem man die Verletzung des
§ 4 des Prager Friedens vorwarf und deſſen Nordmarkpolitik
man haßte, jenes Deutſchland, deſſen wachſende Macht man als
Bedrohung der kleinen Staaten fürchtete. Im gleichen
Atem=
zuge, der begeiſtert den Kriegzielen der Entente zujubelte, fand
man noch die Kraft, gegen den preußiſch=deutſchen Militarismus
zu eifern, den man für alles Unheil in der Welt verantwortlich
machte. In dieſer Atmoſphäre des Haſſes gegen Deutſchland
und ſeinen Exiſtenzkampf wirkte das Auftreten eines Mannes
wie ein reinigender friſcher Wind, der die erhitzten Gemüter zu
kühlen und zu beruhigen ſuchte, indem er die Stimme der
Ge=
rechtigkeit für Deutſchland erhob. Es war Profeſſor Karl
Larſen, einer der bekannteſten unter den lebenden
Schrift=
ſtellern Dänemarks. Eine aufrechte Geſtalt, die ſich trotz
per=
ſönlichſter Anfeindungen und Nachteile im eigenen Lande nicht
ſcheute, gegen bewußte und unbewußte Entſtellungen Front zu
machen. Eine Perſönlichkeit, deren Gerechtigkeitsliebe uns um
ſo tiefere Bewunderung abringt, als die früheſte Kindheit Karl
Larſens ein Trauerhaus ſieht, in dem der Schmerz um den bei
Düppel als däniſcher Offizier gefallenen Vater zu einer
natio=
nalen Heldenverehrung wird. Seine Schule war ſo
deutſch=
feindlich wie irgendeine in der damaligen Zeit, erzählt Larſen
ſelbſt. Sie war von den aus Hadersleben 1864 ausgewieſenen
Gymnaſiallehrern gegründet worden. Und die Stimmung dieſer
Schule gegenüber Deutſchem und Deutſchtum hallte in dem
Ge=
müte des Knaben nach in der Erinnerung an ſeinen Pater, deſſen
Bild daheim an der Wand hing, allein und im Kreiſe von
Kame=
raden, die gleich ihm den Tod im Kampfe gegen die Preußen
gefunden hatten. Aber mit zweiundzwanzig Jahren verläßt
Larſen zum erſtenmal Dänemark und ſieht von der deutſchen
Küſte aus ſein Vaterland daliegen als etwas außerhalb ſeines
eigenen Ichs, als einen Gegenſtand zur Betrachtung,
Beurtei=
lung, zum Vergleich. Und in Deutſchland ſchmiedete er ſich durch
Beobachtung, Studium und Zuſammenleben mit Deutſchen ſein
eigenes Werkzeug für dieſes Betrachten, Vergleichen und
Beur=
teilen, das Deutſchland ſo gut wie Dänemark galt.
Dort draußen dämmerte in ihm eine Erkenntnis, daß im
Innerſten jeder Nationalität etwas iſt, was die Angehörigen
einer anderen niemals begreifen können. Und bei der
Betrach=
tung der deutſch=däniſchen Streitigkeiten drängt ſich ihm, der
nach Klarheit ſtrebte, die Frage auf: „Was iſt im Leben der
Völker das Recht?‟ Er findet die Antwort, aus Metaphyſik
und Erkenntnis gewoben, das Recht der Entwicklung, das
hiſto=
riſche Recht, die Gottheit — gleichviel wie man die Namen
nen=
nen mag. Dieſes Recht wird von der Macht geſchaffen, nicht der
Macht des Brutalen, ſondern der Macht des Tüchtigen. Dieſe
Macht offenbarte ſich Larſen in Preußen=Deutſchland, dieſe Kraft,
die zu organiſieren und zu bauen verſtand und dem Deutſchland
ſeine Größe verdankte. Unter dieſer Erkenntnis fand er die
Ge=
rechtigkeit des Urteilens über ein Volk und machte ſich frei von
den laſtenden Eindrücken ſeiner Kindertage und einer
Erzie=
hung, die ſich gegen dieſes Volk gerichtet hatte. So ſtand Larſen
während des Weltkrieges auf deutſcher Seite und kämpfte, ohne
gewiſſe Schwächen des deutſchen Volkscharakters zu überſehen,
mit Wort und Schrift in ſeinem däniſchen Vaterlande für die
deutſche Sache. In einem Buche, das kürzlich in deutſcher Sprache
erſchienen iſt (Ein Däne und Deutſchland, Eſſays von
Karl Larſen, Verlag Gebr. Paetel, Berlin), hat Larſen jene
Vorträge und Abhandlungen aus den Jahren unmittelbar vor
dem Weltkriege, aus den Tagen des Krieges ſelbſt und aus der
ſeinem Abſchluß folgenden Zeit geſammelt und ſeine ſo
verdienſt=
volle Arbeit auch weiteren Kreiſen des deutſchen Volkes
zugäng=
lich gemacht. Im Grunde iſt das Buch dem Weſen des deutſchen
Volkes, dem Militarismus gewidmet, jenem Militarismus in
höherem Sinne, der vergeiſtigte, organiſierte Kraft bedeutet und
das Geheimnis deutſchen Aufſtiegs in ſich ſchließt. Larſen
ent=
wickelt ſeine Unterſuchungen und Erkenntniſſe in einer Anzahl
geiſtvoll geſchauter Eſſays, indem er von dem Zuſammenbruch
Dänemarks im Jahre 1864 ausgeht, dem er die Organiſation
Preußens gegenüberſtellt, die kulturelle Kraft des Militarismus
in ihrem religiöſen Charakter erklärt und die Urſachen des
Zu=
ſammenbruchs in dem Verſagen dieſes religiöſen Glaubens an
die unbedingte Autorität der Führer ſucht. Eine Würdigung des
Preußen Ludendorff fügt ſich als logiſcher Schlußſtein in den
Wie die Alten ſungen.
Skizze von Paul Bliß.
er Buchhalter Lederer hat heute ſeine erſte
Teuerungs=
zurg rusgezahlt erhalten, nun ging er frohgemut nach Hauſe
und mlegte, wie er den Seinen daheim eine Ueberraſchung
be=
reisk kiennte, damit auch ſie teil hätten an ſeiner Freude.
Sei=
nennfſauchen kaufte er nichts — der gab er lieber Geld und
ube ß es ihr, zu kaufen, was ſie ſich wünſchte — er hatte eben
ſchcnErrfahrungen hinter ſich und wußte, daß man es den
Frcmitnie recht machte. Aber den Buben, deren Geſchmack er
ſpoſhſchminte, denen kaufte er Schokolade. Schmunzelnd ging er
heibmärts.
nd, er hatte es richtig getroffen. Frauchen nahm mit
freu=
dig) Aicken den Schein aus ſeiner Hand. Die Buben aber
um=
jukckeen, ihn lärmend in ausgelaſſener Freude, riſſen ihm die
zwiltEaffeln Bindt=Schokolade aus der Hand und ſtürmten
jauch=
zewnhimaus.
edeerer war glücklich, — ſein weiches Herz freute ſich, daß er
jetz iöchliche Geſichter um ſich ſah. Zufrieden ſaß er da und
ſchruichete ſein Pfeifchen; er war ein anſpruchsloſer Menſch.
bem die Freude dauerte nicht lange. Schon nach wenigen
Miſſrem kam Frauchen zu ihm mit bittendem Blick.
B=ißt Du. Männe, ich möchte mir die blaue Bluſe kaufen,
die hr geſtern ſahen, — aber ſie koſtet doch zweihundert Emchen,
—mir noch einen Schein” — und ihre Blicke umſchmeichelten
hny lwſender Schelmerei.
ter Mann biß auf ſeinen Pfeifenſtiel. Er ſagte nichts. Er
rechyte ſchnell aus, wie viel er noch hatte. Und er war knapp
beiſ 4ſſe, trotz der Zulage. Das bekümmerte ihn ſehr.
nd, ſchon zog Frauchen die Stirn in Falten.
ſoch immer rechnete er — es reichte eben nicht.
ſaſagte ſie ſchmollend: „Lieber Himmel, wenn es nicht geht,
darumnmß ich mir natürlich den Wunſch verkneifen.”
ah ſie bittend an, ihr Ton tat ihm weh.
hd ſie: „Nämlich die Lehmann von nebenan hat ſich auch
ſoldciFluſe gekauft, und was deren Mann ſich leiſten kann, das
ſoll! Du doch auch können.” Wieder lächelte ſie ihm ſchmei=
Nzu
Er paffte eine Wolke hinaus und erwiderte ſtill: „Du weißt
doch, wie ich rechnen muß.”
Nun lächelte ſie eigentümlich mit hochgezogenen Brauen,
nickte nur und ging ſtill hinaus.
Und das tat ihm am weheſten. Er kannte dies Lächeln.
Er wußte, daß er es jetzt jeden Tag ſehen würde. Und davor
graute ihm.
Noch einmal begann er zu rechnen, aber es reichte eben nicht.
Blieb nur eins übrig: er durfte vier Wochen nicht rauchen und
nicht an ſeinen Stammtiſch gehen.
Er biß die Zähne zuſammen, aber böſe ward er nicht. Dann
ging er hinaus, gab der Frau den erbetenen zweiten Schein
und bekam dafür eine feſte Umarmung und einen ganz
ſtür=
miſchen Kuß.
Wieder war der häusliche Frieden da.
Und draußen im Garten an der Hecke des Nachbarhauſes
kauerten die Buben und knabberten an ihren Schokoladentafeln.
Aber reine Freude war auch bei ihnen nicht. Mißtrauiſch
blickten, ſie ſich an. Beinahe war es, als herrſche
Gewitter=
ſtimmung.
„Weshalb ißt Du denn ſo wenig?” fragte Hans der Aeltere.
„Weil ich länger daran haben will,” klang es von dem
acht=
jährigen Fritz zurück, und ſein hübſches Geſicht bekam einen
Schein von Verlegenheit.
„So ſiehſt Du aus!” rief Hans und lachte ganz brutal. „Als
ob ich nicht wüßte, für wen Du den Leckerbiſſen aufhebſt!“
Da wurde Fritz purpurrot, blickte bitterböſe zu dem Bruder
hin, und dann plötzlich brach er die Schokoladentafel mitten
durch, ſteckte die Hälfte in den Mund und kaute wütend rauf los.
„Na,” rief er grollend, „ſiehſte jetzt, was für ein Affe Du
biſt?!“
Hans hob lächelnd die Schultern und lächelte ganz verlegen.
Gleich darauf erſchien im Garten nebenan das Gretchen
Leh=
mann. Als ſie die Brüder ſah, kam ſie neugierig heran und
machte erſtaunte Augen.
„Ihr habt wohl gar Schokolade?!”
Hans nickte heiter und zeigte ſeine Tafel nur erſt mal ſo
von weitem.
Fritz dagegen, aufgeregt und glühend, reichte dem Mädel
ſofort ſeinen ſüßen Reſt hin.
Bau der Unterſuchungen, die uns die Achtung und
Gerechtigkeits=
liebe zeigen, mit der ein Ausländer in kritiſcher Zeit für den
inneren und äußeren Kampf des deutſchen Volkes eingetreten
iſt. Wer die Schwierigkeiten zu ſchätzen weiß, denen deutſche
Art und Weſen, deutſche Weltanſchauung während des
Welt=
krieges in Dänemark begegnete, wird den Mut und die
Mann=
haftigkeit Karl Larſens zu ſchätzen wiſſen. Man wird ihm ſeine
aufrechte Tat niemals vergeſſen.
Der Naturfreund
B. Mecklenburgiſche Baumwunder. Eine Reihe
merkwür=
diger Bäume, die ſich in Mecklenburg finden, führt Hans
Kam=
meyer in der Zeitſchrift Niederſachſen an. So hebt er eine Eibe
auf dem Friedhof zu Laage hervor, die 12 Meter hoch und 6 bis
7 Meter breit iſt. Der Stamm hat einen Umfang von einem
Meter und teilt ſich in einem Meter Höhe in fünf Einzelſtämme.
Da die Eiben bei uns immer ſeltener werden und meiſt nur noch
als Buſchwerk anzutreffen ſind, ſo iſt dieſer mehr als
hundert=
jährige gewaltige Baum beſonders bemerkenswert. Ein
inter=
eſſantes Exemplar von virginiſchem Wacholder findet
ſich zu Groß=Flotow bei Neubrandenburg. Dieſes Nadelholz,
das ſonſt bei uns ſich nicht ſehr ſtark entwickelt, hat eine Länge
von 10 Metern und eine Breite von 5 Metern angenommen und
bedeckt ſo bei einer Höhe von 2 Metern am Boden hinkriechend
eine Fläche von 50 Quadratmetern. Die Neubrandenburger
Gegend iſt auch ſehr reich an alten Kopfweiden, von denen
einige wie eine nach hinten gebogene Rieſenhand ausſehen,
andere wieder vollkommen auseinandergeriſſen ſind und die
bizarrſten Formen darſtellen. So hat ſich an einer Kopfweide
von Groß=Flotow ein rieſiger Polyporus angeſiedelt, der
natür=
lich ſchon längſt verholzt iſt. Während die Weide einen Umfang
von 3 Metern hat, hat der Polyporus einen Umfang von 2,25
Metern, eine Länge von 90 Zentimetern und eine Breite von
45 Zentimetern. Eine andere Kopfweide zu Zippendorf bei
Schwerin beſteht aus zwei Weiden, die mit ihren Köpfen
zu=
ſammengewachſen ſind. Aus dem Stamm der einen kommt ein
ſtarker Nebenaſt, der mit ſeinem Kopf an den Stamm der
an=
deren gewachſen iſt. So ſind hier drei Köpfe und zwei Weiden
zu einer Einheit verſchmolzen, und dabei ſteht dieſes
merkwür=
dige Baumgebilde noch auf verſchiedenen Grundſtücken.
C.K. Neues über das Orientierungsvermögen der Vögel.
Der Frühling naht mit Macht, und mit ihm dürfen wir auch
wieder die gefiederten Sänger erwarten, die aus dem fernen
Süden zu uns zurückkehren. Dies alljährliche Wunder der
Na=
tur hat bekanntlich die Wiſſenſchaft zu den eingehendſten
For=
ſchungen angeregt, und wir ſind der Erklärung des Vogelzuges
heute viel näher gekommen. Ein wichtiger Punkt dabei iſt die
Frage nach dem Orientierungsvermögen der Zugvögel, über die
der bekannte Ornithologe Friedrich v. Lucanus in den „
Natur=
wiſſnſchaften” intereſſante Einzelheiten mitteilt. Eine uralte
Ueberlieferung der Zugwege iſt nur bei geſellig ziehenden
Vö=
geln möglich; der alleinziehende Vogel dagegen iſt auf ſich ſelbſt
angewieſen. Daß der Vogel durch die zunehmende Wärme auf
ſeinem Zuge nach Süden geleitet wird, iſt nicht anzunehmen,
da die Wärme in Europa ja ſowohl nach Süden wie nach Weſten
und Südoſten zunimmt und daher dem Vogel keine beſtimmte
Richtung vorſchreibt. Ebenſowenig können die Windſtrömungen
oder die barometriſchen Maxima und Minima als Wegweiſer
betrachtet werden, da ſie beſtändig wechſeln. Man muß
anneh=
men, daß dem Zugvogel ein Gefühl für gewiſſe
Himmelsrichtun=
gen angeboren iſt. Dafür ſpricht die Tatſache, daß ein im Herbſt
aus der Gefangenſchaft entflohener Storch nach Italien zog,
während das eigentliche Zuggebiet des weißen Storches über
den Balkan und Kleinaſien nach Afrika führt. Der in der
Ge=
fangenſchaft in ſeinen Inſtinkten geſchwächte Storch hatte zwar
auf ſeinem Zuge eine ganz zweckmäßige, nach Süden führende
Richtung eingeſchlagen, aber die eigentliche Zugſtraße nicht
fin=
den können. Man muß alſo bei der Orientierung der Zugvögel
zwiſchen einer groben und einer feinen Orientierung
unterſchei=
den. Die grobe Orientierung iſt ihm angeboren, die feinere
Orientierung aber kann nur durch äußere Reize erfolgen, wenn
der Vogel nicht durch ältere Artgenoſſen geleitet wird, ſondern,
wie alle alleinziehenden Vögel, auf ſich ſelbſt angewieſen iſt.
Die Erfahrungen des Ringverſuches haben gelehrt, daß die
Vögel gern Flußläufen und Meeresküſten folgen; in dieſen leicht
ſichtbaren Linien mag der äußere Reiz für die feine Orientierung
liegen. Andere Vögel aber halten nur eine allgemeine Richtung
ein; ſie ziehen nicht auf beſtimmten Straßen, ſondern in breiter
Front quer durch das Feſtland, verfolgen alſo eine Richtung,
die ihnen der angeerbte Richtungsſinn vorſchreibt. Wenn man
in dem Weſen des Vogelzuges eine automatiſche Seelenfunktion
erblickt, ſo wird die ſchwierige Frage, wie der junge Zugvogel
das ihm unbekannte, weit entfernte Winterquartier findet, ganz
von ſelbſt gelöſt. Er ſtrebt nicht nach einem beſtimmten Ziel,
ſondern nur nach einer beſtimmten Richtung, und nicht nur ſo
lange, bis der Zugtrieb bei ihm aufhört.
Und Gretchen, ohne ſich zu beſinnen, nahm, dankbar nickend,
biß ſofort hinein, und während ſie den Buben ſchmachtend anſah
und eifrig weiter knabberte, rief ſie glücklich lächelnd: „
Donner=
wetter! Fein!”
Fritz war beglückt und nickte ihr ſtumm zu.
Aber als die halbe Tafel verzehrt war, ließ das Mädel die
Blicke zu dem anderen Buben hinleuchten. Der Fritz war
ab=
getan.
Und Hans, als galanter Kavalier von zehn Jahren, trat jetzt
hinzu und überreichte der Grete ſeine faſt noch kaum berührte
Tafel, die das Mädel voll Entzücken annahm und auch gleich in
Stücke zerbrach.
Da aber Fritz ſah, daß der Bruder ihn reingelegt hatte, ſo
daß er der Kleinen nur noch den halben Reſt geben konnte, wurde
er empört und rief: „Ein ganz gemeiner Hund biſt Du!”
Hans lächelte überlegen. „Weshalb biſt Du ſo gierig?”
Aber ſchon hatte er die boxende Fauſt des Jüngeren in der
Seite gefühlt.
Noch ein paar grobe Worte hin und her, dann lagen beide
Brüder auf dem Raſen und prügelten ſich.
Gretchen aber ſtand und knabberte die zweite Tafel
Schoko=
lade auf.
Da plötzlich geſchah etwas Unerwartetes.
Ein kalter Waſſerſtrahl traf die Prügelſzene, ſo daß die
bei=
den Buben erſchrocken auseinanderfuhren und ganz verängſtigt
aufblickten.
Drüben ſtand der Vater, der alles vom Fenſter aus mit
an=
geſehen hatte, und er drohte, ernſthaft erzürnt, herüber.
Schnell ſprangen die Buben davon. Schon in der nächſten
Minute waren ſie auf der Straße.
Und auch das Gretchen war draußen.
Aber jetzt blieb das Brüderpaar durchaus unbeachtet, denn
jetzt trat der zwölfjährige Bruno, geſcheitelt und geſchniegelt, zu
Gretchen, überreichte ihr mit gezierter Geſte eine Schachtel
Pra=
linees, die mit Erröten dankend angenommen wurden. Dann
ſtolzierten beide davon.
Das Brüderpaar ſah ſich ſtumm an und biß die Zähne
zu=
ſammen. Beide ſchämten ſie ſich.
Endlich ſagte Hans im verhaltenen Groll: „Was doch ſo’n
Weib alles ſchlucken kann!“
Dann gingen ſie weiter. Die Tränen waren ihnen ne
Nummer 15
Die Welt der Frau
Wiederum iſt alſo ein ſehr geringes Ding
ange=
ſehen, daß eine Magd im Hauſe kocht, ſpült, kehrt und
andere Hausarbeit tut. Aber weil Gottes Befehl da
iſt, ſo kann ſolch geringes Werk anders nicht, denn ein
Gottesdienſt gerühmt werden und übertrifft weit aller
Mönche uno Nonnen Seligkeit und hartes Leben. —
Luther.
Berufstätige Mädchen und die Ehe.
Von Elſe Peter=Lütge.
Junge Mädchen benken, reden und handeln anders, als
er=
wachſene junge Damen. Wem der Backfiſch empört ausruft:
„Nein, ich heirgte nie!” ſo heißt das ſo viel als — „ich heirate
be=
ſtrmmt, wenn mich nur einer zu finden weiß”. Die alte weiße
Tante droht darum gar ſchelmiſch mit dem Finger und fragt:
„Und wenn der Richtige kommt?!‟ Da ſchießt das Blut in das
junge Geſicht; doch der Kopf fliegt umſo trotziger in den Nacken:
„Ich weiß, was ich weiß!”
Jawohl, Kleinchen — Du weißt, wos Du weißt! Nämlich:
ein ganz heimliches Ibeal iſt längſt ſchon aufgebaut. Ganz tief,
im innerſten Herzen und faſt unbewußt! Geſteh‟ Dir’s nur
allge=
mach ein! —
Die Zeit bleibt nicht ſtehen Ganz plötzlich iſt die junge
Dame fertig. Man hat gelernt, fein ſittſam zu gehen und man
brauuſt nicht mehr ſo auf, wie einſt, wenn von Männern und
Hei=
raten geſprochen wird. Die Augen wandern leiſe in der Runde.
Sie prüfen, wägen und vergleichen! Das, was das Leben bisher
füllte, will nicht mehr reichen. Das Herz ſehnt ſich nach ernſten
Pflichten.
In dieſen Jahren iſt es gut, wenn auch das Mädchen einen
Beruf ausfüllt. Es iſt nicht geſagt, daß der einzige Beruf der
Frau die Hauswirtſchaft wäre, oder das Gebiet der Erziehung.
Der Frauen Art drängt dazu, dem Gatten einſt auf ſeinem Wege
folgen zu können und ihm zu helfen. Man darf allein darum
nicht rückſichtslos fordern, die Frau ſoll aus dem Berufsleben, in
dem ſie heute ſteht!
Wenn ein junges Mädchen im kaufmänniſchen Berufe tätig
iſt, wird ſie meiſt einen Gatten aus dieſen oder verwandten
Krei=
ſen bekommen. Da ſoll nicht allein die Sorge um das Häusliche
die Aufgabe der Frau ſein. Die Gattin des kleinen
Geſchäfts=
mannes muß rechnen können und Bücher führen. Zur Not Briefe
ſchreiben. Eine Fleiſchermeiſtersfrau muß rüftig hinterm
Laden=
tiſch ſtahen und ebenfalls rechnen können. Mit anderen Berufen
iſt es ebenſo. Was will der Schneidermeiſter mit einer Frau, die
kein Intereſſe für Nadel und Faden hat? Alle Handwerker und
Geſchäftsinhaber brauchen dieſes Intereſſe und die Teilnahme
ihrer Frauen.
Ebenſo wertvoll iſt es dem geiſtig ſchaffenden Manne!
Ge=
wiß, der Gelehrte und Forſcher vergräbt ſich gern allein in ſeine
Arbeit — doch er wird dadurch ſchließlich zum Sonderling. Es
wird ihm jedoch viel angenehmer ſein, neben ſich eine Gattin zu
wiſſen, die ſeinen Arbeiten Anteilnahme und Liebe
entgegen=
bringt und ihm die freien Stuunden widmet, die der Haushalt
und ſonſtige Pflichten ihr laſſen. Er kann ſprechen mit ihr über
ſeine Arbeiten. — Was taugt ſchließlich dem Schriftſteller oder
Redakteur eine Frau, die nichts weiter weiß und nichts verſteht,
als gut zu kochen, putzen und flicken? Davon allein wird er auſ
die Dauer unbefriedigt ſein.
Es liegt letzten Endes überhaupt im Weſen der Frau, ſich in
die Intereſſen des Mannes einzuleben. Schwer fällt ihr das
je=
doch, wenn ihr geiſtige Arbeit fremd iſt. Die iſt ihr fremd, wenn
ſie nicht als Mädchen beruflich tätig war und Kopfarbeit im
Zwange leiſtete.
Geiß gibt es andererſeits viele Fälle, wo es nicht des
Gat=
ten Wille iſt, daß die Frau mit ſeinem Bewufe bekannt wird. Beim
Börſenmann, Forſcher, Gelehrent uſw. mag das verſtändlich ſein.
Vor allem, wenn die Frau in das ihr gänzlich neue Gebiet nicht
einſchlägt. Der Gatte traut es ihr meiſt nicht zu und weiſt ſie gar
ab, wenn ſie darum bittet. Die Frau hat ein ſo viel weicheres
Gemüt. Muß ihr Herz nicht zittern, wem der Gatte zu ihr ſagt:
„Geh” laß mich allein,” oder „Geh’ ſchlafen! Ich will arbeiten!“
Das immer wieder zu hören, mit dem Bedürfnis im Herzen, ſich
anzupaſſen, anzuſchmiegen und dabei helfend beizuſtehen! Das
muß das Gemüt krank machen! Gencu ſo, wenn ſich der Mann
umſonſt nach teilmehmendem Intereſſe von Seiten der Frau ſehnt.
Die Ergreifung eines Berufes vor der Ehe iſt für die Frau
weit wichtiger als es gemeinhin gilt und heißt! Es iſt geradezu
Pflicht eines jeden jungen Mädchens, einen ernſthaften Beruf zu
ergreifen! Sie muß erkennen lernem, was Beruf und Pflicht
hei=
ßen, damit in der gefudenen Erkemtnis einſt das nötige
Ver=
ſtändnis wurzeln kann.
Der Kampf ums Daſein zwingt ohwedies heute ſchon die
meiſten Frauen zu beruflicher Tängkeit. Und die es nicht nötig
haben, finden mehr und mehr, daß hier ein Segen liegt. Die
Wirtſchaftslage der Welt wird ſich auch dieſem Bedürfnis
an=
paſſen, wie in vielen andeven Dingen.
Die Zeit, wo man berufstätige Mädchen mit ſcheelen Augen
betrachtete, iſt vorbei. Das Gegenteil wird bald der Fall ſein!
Des wollen wir uns freuen!
Jeder ſein eigener Dienſtbote.
Es wird heute ſoviel darüber geklagt, daß die vielen
Haus=
haltspflichten die Hausfrau noch wehr belaſten, wie in früheren
Zeiten. Kommt dazu noch Berufstätigkeit, dann iſt es wohl zu
verſtehen, daß manche dieſer vielgeplagten Hausfrauen völlig
ſtumpf und gleichgültig werden und leider allzu früh ermürden
Die größte Mozart=Tragödie.
Von Fohannes Heinrich Braach=Duisburg.
Am 5. Dezember des Jahres 1791, der Tag iſt erſt wenige
Minuten alt, klappert das Knochengeſtell des Todes zum
Kran=
kenbette Mozarts und hält das Herz an.
Abgemagerte Züge des Geſichts werden unbeweglich und
fahl, Finger ſtarr wie Stein.
Nicht einmal ſechsunddreißig Sommer, die meiſt in Sorge
und Not verannen, hat das Leben dem Komponiſten geſchenkt.
Armut bleibt auch im Tode, denn Schulden wollen bezahlt
werden und das Begräbnis koſtet Geld.
Weder Freund noch Verleger, Gönner oder Bewunderer
kümmert ſich um die Witwe, kein Herz und keine Hand erfüllen
ihren Wunſch, dem Entſchlummerten eine geziemende Beſtattung
ſchenken zu dürfen.
Wien und die Welt ergötzen ſich an Mozarts Werken,
Thea=
terdirektoren, Verleger und Agenten verdienen Reichtümer durch
ſein Geſchaffenes — die jammernde Frau aber durchwühlt
Schränke und Gefächer nach wenigen Gulden, alle Taſchen dreht
ſie um — — nichts — — kein Silber oder Wertgegenſtand —
Pfandhäuſer fraßen das letzte Kleinod — überall, wohin ſie
forſcht, entſetzliche Leere und angſtbereitende Dürftigkeit.
Das, was ſie erraffen kann, reicht nur zu einem Kondukt
dritter Klaſſe.
Schon am nächſten Tage iſt das Begräbnis.
Mozarts Gattin fiebert krank in dem einen Bett, aus dem
man vor wenigen Stunden ihren Mann in die letzte Wohnung
geſargt hat, und wimmert weh in krampfhaft umfaßte Kiſſen
hinein.
Draußen ſind Gaſſen und Wege eine Schlammaſſe. Regen
und Schnee klatſchen hernieder, Wind peitſcht naſſe Kälte über
Plätze und Straßen, Schritt ſür Schritt ſtapfen die wenigen
Trauernden, die ſich eingefunden, in Pfützen und Kot. Raſch
flucht der Erſte zum zwanzigſten Male über die Unbill des
Wet=
ters, ſtöhnt von Erkältungsgefahr und biegt vom Zuge ab. Bald
ſchüttelt ein Zweiter verdrießlich den Kopf und ſchleicht davon.
Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
und ermatten Und doch gibt es ein Mittel, das umſeren
Haus=
frauen eine große Erleichterung ihrer ſchweren
Haushaltspflich=
ten ſchaffen ſwürde, wenn ſie auf ubedingte Anwendung
desſel=
ben bei allen ihren Famlienangehörigen dringen würden.
Die=
ſes Mittek heißt: „Jeder ſein eigener Dienſübote!”
Um nur einige Beiſpiele zur nennen, ſei der einzelne Menſch
vom Aufſtehew bis zum Verlaſſen des Hauſes zur Berufsarbeit,
bei ſeinem Tun und Laſſen verfolgt. Nach dem Ankbeiden liegen
in den meiſten Haushaltungen ſowohl Handouch, Zahnbürſte und
putzmittel, Kämme uund Bürſten, wie auch die Hausſchuhe,
Mor=
genſchuhe oder Pamtoffeln, Nachtwäſche und andere
Kleidungs=
ſtücke umher. Ganz zu ſchweigem von gebrauchter Wäſche, von der
Leibwäfche bis zu dem Taſchentüchern, Strümpfen, Kragen,
Man=
ſchetten uſw. Iſt das Aufräumen dieſer Stücke bei einem
Fa=
mülienmitglied ſchom mit einem gewiſſen Zeitaufwand
verbun=
den, wieviel mehr erſt dort, wo Kider umd Erwachſene zugleich
am Morgen nacheinander das Haus verlaſſen. Hier gleicht die
Wohnung tatſächlich in den meiſten Fällew, einem verlaſſenen
Feldlager, auf dem der Feind bei ſeiner eiligen Flucht alles ſtehen
und liegen läßt, wie er es bemtzte, als er entwich.
Wie leicht und ohne jeden Zeitverluft könnten, um nur einige
Beiſpiele wieder heranzuziehen, Zahmbürſte und =putzmittel
wie=
der dahin geſtellt werden, wo ſie entnommen wurden. Handtuch
und Seifendappen wieder aufgehängt, die Hausſchuhe dort
ge=
borgen werden, wo man die Straßenſchmhe entwahm uſw. Wie
wit dieſen kleinen Dingen iſt es aber auch mit allen anderen,
größeren, die alle zum ſorgſamen Bergen erſt der ordnenden Hand
eines Driatden bedürfen, wenn man ſelbſt zu nachläſſig war, ſie
eigenhändig wieder an Ort und Stelle zu bringen. Unſeren
Hausfrauen würde jedenfalls im Laufe der Zeit ſo mancher
über=
flüſſige Weg, ſo muanches nutzloſe Hin d Her, zahlloſe
Hantie=
rungen der verſchiedenſten Art erſpart bleiben, wenn ſie als
Mut=
ter ihren Kindern mit dem Hinweis auf ihre eigene Entlaſtung
die heilſame Lehre einhämmerte: „In Zukunft jeder ſein eigener
Dienſtbote!"
K. I.
Geſundheitspflege.
Kopfſchmerzender Kinder, ein häufig auftretendes
Leiden der ſchulpflichtigen Jugend, ſollte nicht unbeachtet gelaſſen
werdem. Wevn auch die Urſachen ganz verſchieden ſind und von
der Mutter kaum immer erkannt werden können, ſo ſteht ihr doch
immer ein geeignetes Mittel dagegen zur Verfügung und das
heißt: völlige Ruhe. Sobald eines ihrer Kinder über Kopfweh
klagt, ſo verdunkle ſie ein recht ſtill gelegenes Zimmer, lege das
Kind, gut zugedeckt, völlig entkleidet, dort nieder, lege eine
Wärm=
flaſche mit naſſem Handtuch bedeckt, unter ſeine Füße, umhülle
das Ganze mit wollener Decke, daß der Dampf nicht entweichen
kann und kühle die Stirn durch öfter zu wechſelndes, naſſes
Leinentuch. Der gewünſchte Erfolg tritt bald ein. Dr. Schöner.
Die Zimmerwärme im Frühjahr. Die hohen
Kohlenpreiſeund der meiſt nur noch geringe Vorrat an Heizſtoff
im Frühjahr bringen es mit ſich, daß bei ſteigender
Außen=
temperatur oder an ganz beſonders ſonnigen Tagen das Heizen
der Wohnräume ſtark vermindert oder gar ganz eingeſtellt wird.
Wenn irgend möglich, bringen die Bewohner ihre Mußeſtunden
im Freien zu, froh, nach der langen Winterhaft ſich wieder
drau=
ßen bewegen zu dürfen. Kehren ſie dann in ihr Heim zurück, ſo
entſtehen durch allzu viel Abkühlung des durchwärmten Körpers
allerlei Katarrhe und Erkältungen. Dieſe haben ihre Urſache in
oft jähem Wechſel zwiſchen Wärme und Kälte. Gerade im
Früh=
jahr müßte deshalb die Zimmertemperatur nach dem
Thermo=
meter geregelt werden, um namentlich bei ſitzender Lebensweiſe
keine geſundheitlichen Störungen hervorzurufen. Dabei iſt
be=
ſondere Rückſicht auf ſonnenloſe oder im Erdgeſchoß liegende
und ſtark durchſonnte Zimmer zu nehmen, damit dieſe
anderer=
ſeits in den Mittagsſtunden nicht zu warm werden und den
Körper verweichlichen.
B. D.
Der zeitgemäße Haushalt.
Die im Frühjahr ſo auffällig ſichtbar werdenden
Glanzſtellen an dunkler Damen= und Herrenkleidung
ſind durch Bügeln über vier= bis ſechsfach zuſammengelegten naſſen
Leinentüchern bald zu entfernen. Das ſehr heiße Eiſen darf nur
leicht gleitend darüber geſchoben werden, worauf die angedampfte
Stelle ſofort mit den Borſten einer dichten Kleiderbürſte geklopft
werden, bis Waſſerdampf und Glanz verſchwunden iſt. E.
Wenn im Frühjahr die Fliegen ausſchwärmen,
kann mann das Verunreinigen von Hängelampen, Bildern, Spiegeln,
Fenſtern nnd allen ſchwer zu reinigenden Gegenſtänden dadurch
verhüten, daß man ſte mit Zwiebelwaſſer abwäſcht oder abreibt.
Dieſes bereitet man aus 1 Ltr. Waſſer und 1 Taſſenkopf voll
Zwiebeln, die in Scheiben geſchnitten, eine Viertelſtunde kochen
müſſen.
Ein raſch bereiteter, vorzüglicher unſchädlicher
Eſfig iſt im Hauſe herzuſtellen: In ³. Ltr. kochendem Waſſer löſt
man 1. Pfund Zucker auf, gibt eine dicke, friſche Brotrinde dazu,
ſtellt beides zugebunden auf den warmen Küchenofen und läßt es
zum Gären kommen. Der ſich bildende Beſchlag des Eſſigtopfes,
der als ſogenannte Eſſigmutter oder =Pilz, die Gärung bewirkt,
kann nach Abgießen des Eſſigs, auf neues Zuckerwaſſer geſetzt werden,
um immer wieder von Neuem und viel raſcher wie beim erſten
Mal, Eſſig zu erzeugen.
G.
Speiſezettel.
Sonntag: Geröſtete Grießſuppe. Krautwickel mit Fleiſchfülle,
Flam=
merie.
Montag: Kartoffelklöße mit Backobſt.
Dienstag: Kartoffelſalat mit Heringsbällchen.
Mittwoch: Möhren mit weißen Bohnen. (Eintopfgericht)
Donnerstag: Spinatpudding mit Zwiebelſoße.
Freitag: Lungenhaſchee mit Salzkartoffeln.
Samstag: Reisbrei mit Apfelmus. Zimtzucker.
und als noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt iſt,
be=
findet ſich kein Getreuer mehr bei dem Wagen.
Die Räder des Karrens quietſchen in troſtloſer Oede;
Men=
ſchen, die dem Gefährt begegnen, denken an die Beſtattung eines
Armenhäuslers oder Verbrechers und halten den Toten nicht
eines Grußes wert.
Der Küſter vor dem Geiftlichen nimmt größere Schritte, denn
er denkt an die geheizte Stube daheim, und wenn auch der
Ka=
plan in verſunkener Andacht zögern will, er wird allmählich ſo
mitgeriſſen, daß auch er eilt und der Kutſcher die Pferde zu
langſamem Trabe anſpornen kann.
In Eile kommt man zum Friedhof, wo raſch der Sarg aus
dem Wagen gehoben und dorthin, wo Mozarts irdiſche
Ueber=
reſte beigeſetzt werden ſollen, gebracht wird.
„Heut’ halt Nummer vierundzwanzig,” meint der
Toten=
gräber. „Hundearbeit beim vedeixten Winterſpiel.”
„Iſt’s net ſo, Herr Kaplan?” fügt ein anderer hinzu.
„Wohin?” fragt der vorgehende Küſter.
„Er kriegt’s Maſſengrab,” entgegnet der Wärter. Da gibt’s
am jüngſten Tage Saperlotsmuſik.”
„Als dahin.”
„Kommt a nette Sippſchaft all zuſammen.”
Bei dieſen Worten iſt man an der Gruft, die ſchon neunzehn
Tote birgt.
Zur eigenen Ruheſtätte hat es nicht gelangt.
Stärker ſauſt der Sturm, heult unheimlich in hin= und
her=
wippenden Zweigen einer Trauerweide, ſchüttelt Tannen
ge=
ſpenſterhaft und zieht wäſſerige Schneeſchleier über Gräber, die
ausſehen, als flatterten Totenhemden über ihnen.
Die Männer ſchütteln ſich froſtig, eine Seilſchlinge umfaßt
den Sarg und verſenkt ihn holprig und polternd in die offene
Erde.
Nur ſchnell.
Der Prieſter ſpricht das Vaterunſer, und noch ehe er die
Stätte geſegnet, noch ehe er die letzten Worte gebetet hat, werfen
ſchon Spatenſtiche Schollen auf Schollen in die Gruft.
Nur ſchnell.
Als der Küſter beim Wegſchreiten nach ſeiner Gewohnheit
Jahrgang 129
Zahlen=Rätſel.
276A. 277
G 278
T 279
R 280 281 282 283 284 285 T E E A. I. 6 286 287 288 289 290 291 I H Z B S m 292 293 294 295 296 297 O I N O U U 298 299 300 301 302 303 O O R N G 304 305 306 307 O S N
Die Zahlen ſollen ſamt den dabeiſtehenden Buchſtaben ſ
ordnet werden, daß: 1) die vier mittleren wagerechten und
rechten Reihen als Summe je das Geburtsjahr Goethes (1749
2) die ſechs wagerechten Reihen abgeleſen die Titel zweier drm
tiſchen Werke Goethes ergeben.
Carl Au
Männerſtand=Rätſel.
V.
K.o... L.o
J.
Ao... K. . . .. O. K..... F...
S.... V.. . .... D..o....
An Stelle der Punkte ſind untenſtehende Silben zu ſetzs,
daß 11 wännliche Berufe (Beſchäftigungen) entſtehen. Die ar
fetten Punkte fallenden Buchſtaben nennen dann wieder einen
verbreiteten männlichen Stand.
a, dat, di. för, ge, gent, ger, jä, jun, kauf, künſt, kut,
lehr, ler, mann, mann, rek, ſcher, ſol, ſter, ter, tor, ver, wal.
Garl 2.
Streich=Rätſel.
Ninive, Chemie, rechts.
Streicht man in jedem Worte 4 Buchſtaben, was bleibt 5
übrig?
Carl D
Streichholz=Rätſel.
Vorſtehendes Wort iſt durch Umlegung von 5 Hölzchen in
quälendes Gefühl zu verwandeln.
Rätſel.
214. Wenn jetzt im Winter man das Work — mit rr auf der
bahn, — kommt man vielleicht am fernen Ort — das
mit einem r nur an.
215. Ob e, obrin der Mitte ſteht, — es iſt und bleibt ein Gat)
gerät.
216. Verliert ein Vogel ſein zweites Zeichen, — wird ſich einda
ſcher Fluß dir zeigen, — der, wenn er ſeinen Kopf verlien.
nun wiederum zum Vogel wird.
Auflöſungen.
Des Röſſelſprungs:
Leiſe zieht durch mein Gemüt
Plötzlich der Gedanke:
Warum hängſt du, ſchöner Frack,
Einſam in dem Schranke?
Ziehe hin bis an das Haus,
Wo ſie Geld vorſchießen —
Wenn du meine Hoſe ſchauſt,
Sag’, ich laß’ ſie grüßen!
Des Verwandlungsrätſels:
dur Aushilfe
giuefit Köchin von
Sart A— 14Arnlo, 1.Junige
Aitzuſt. 2—3 Uhr.
Prafeſſor KLEÜKENS.
ziu
M. Köchin
Frau Bankdir. Brin
quetteweg 8. /*1511
Des Dreiwörterrätſels:
Dampf=Schiff=Fahrt, Apfel=Baum=Blüte, Sieben=Meilen=Stieſſ.
Augen=Heil=Kunde, Land=Wirt= Schaft, Pol=Ar=Stern, Hai=Fiſteel
Fang, Auer=Ha n=Jagd, Bahn=Hof=Gebäude, Eis=Bär=Fell, To
ſend=Gulden=Kraut. — „Das Alphabet.”
Der Rätſel: Nr. 211: Schwein, Schwerin. Nr. 212: Sonnend
Nr. 213: Bauch, Gauch, Hauch, Lauch, Rauch, auch.
Verantwortlich=
Streeſe.
ſpricht: „Gott gebe ihm die ewige Ruhe,” ſagt roh einer 9.
Geſellen:
„Und uns Erlöſung.”
Da lachen die anderen, denn ſie wiſſen, daß jener dazu denſ
„Vor Beerdigungen, die keinen Stieber Trinkgeld bringel.
Kein Stein wird geſetzt, keine Holzkreuze geben Kunde v0
denen, die hier ruhen.
Dieſe arm geweſenen Weſenloſen behalten im Tode keinſ.
Namen, und hatten ſie ſchon im Leben nur geringe Rechte, .0
beſitzen ſie nicht eines. Ihren Gebeinen wird nur die Dauſ
der Ruhe, die Staat oder Stadt für notwendig erachten, 9
geben. Einige Jahre können ſie liegen und ſchlafen, dann, weſ
Menſchen nur mehr aus wenigen Knochen beſtehen, werden!
Ueberreſte zuſammengeſcharrt und neue Tote in alte
Graß=
gelegt.
Und ſo — als einmal nach Jahren die Witwe nach eiſſe.
Pauſe von Wochen wieder zum Grabe wallt, kann ſie die Rug
ſtätte nicht mehr finden. Neue Hügel ſind an derſelben Siee
erſtanden, neue Reihen wurden angelegt, hier werden ande
Tote von anderen Menſchen beklagt.
Der Kirchhofsgärtner iſt geſtorben und ſein Nachfolger ſan
keinen Aufſchluß geben.
Nicht ein Spahn bezeichnet den Ort, da man den unſtel
lichen Muſiker der Erde übergab.
Da iſt das Herz der Frau eine dunkle Schale, die überlan
vor bitterſter Qual und herbſtem Leid.
Nichts — — — nur irgendwo da herum muß er liegen, n0
irgendwo dort im Kreiſe träumt er weiter von holden Melod).
die er der Menſchheit gab.
Was nützt auch uns heute das Ehrengrabmal auf dem 5‟
tralfriedhof in Wien?
Es iſt eine phraſenhafte Larve vor einem undankha‟
Geſicht.
Was nützt der Totenſchädel, den man in Salzburg zeigt. e
für denjenigen Mozarts ausgibt?
Iſt es der ſeine?
Verrückte und Denker haben im Verweſen dasſelbe 9
Haupt.
Beſſeres
Kindermädch
geſucht
i1 Konditorei 4
4I
Eel
Dras
Mädchen
/446
ſehrliche Mä
ſpfort
Haus He
Dieburger
Zuges
Mädchen
ir Hausl.
k5t n.
RN
Haus
jenehme
Heudfarterktr1ie.
Dend 3d0 Dar
für
We
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Mie
Ammmer 105.
D7 Dier m
Tkdas 0,
Ein abgel
nnerſtand=Rätſel.
D..
.L.
... 2.,
E) mtnſtehende Silbe
Eeiseikimngen entitehen 9.
Sitaben nanen dam wie
Streich=Rätſel.
we, Cyemie, rechts.
7 Aure 4 Luhſtaben
reich holz=Rätſel.
ny ſangjährigen Zeug=
nin ſucht Stellung als
Etztr am liebſten in
E hen:, ruhigenHaushalt:
aſauch als Hausmäd=
he Angeb. u. P 45 an
Ndeſchäftsſt. (214851eg IIg. Fräulein
zuitenogr. und Schreib=
uh ne Kenntniſſe, ſucht
Furgſtellung, um ſich
7ureau auszubilden.
Uieb ote unter R 23 an
B ſchäftsſtelle. /*15502 a4 zu junges tücht.
ſelich. Mädchen
agsüber Beſchäftig.
Heſchäftsſt. (*15460 ſucht Heim=
züuulein arbeit,
öitEicken od. Nähen. Zu=
ℳ1 u. R9Gſch. /*15393 ſucht
fau Laufſtelle.
s taus, Gardiſten=
(*15467
3, offene Stellen Meh Tüchtige /4736
Au chhalterin
hnerikaniſcheBuch=
ſu g. für die Saiſon
1A-November zum ſo=
ſige n Eintritt geſucht.
bel vte mit Zeugnisab=
äten und Gehaltsan=
biteen beifrei. Stationan
Ahhnus u. Eanatorium
wimtfels imOdenwald. Im aches gut empf.
srmädchen, bewandert
Mahen, neben Köchin
Nemzel. Dame für ſo=
BTder 1. Mai geſucht.
Bzt ſtellen 2—4 Uhr.
Fuksthenſtr. 50, Eing.
Eikaauſtr., 1. St. /* 468588 dr. Aushilfe
bire Köchin vom
1 Ktril o. 1. Juni geſucht.
Mifſt. 2—3 Uhr. Frau
keſor KLEUKENS,
enwveg 6. (*153538g ſcht. Köchin
md blribt em/ 14 Frau Bankdir. Brink,
Ak.- tteweg 8. /151171g Beſſeres
ſindermädch.
(*15441
THr
IbDitorei Petermann,
Wankratiusſtr. 1. Neiſtändig. Mädchen,
* Ugrtt kochen kann, ge=
Dr. Walther,
ſr.aw) Hobrechtſtr. 6, II. zeres, gutempfohlen.
zu einzelner
Mochen Dame geſ.
5) Neckarſtr. 19, p. 1544451
viei ſolide
Teeläiche Mädchen
pri geſucht
oaus Hagenburg,
DDieburgerſtr. 241. ugges, fleiß. (715544
Mädchen
5 L5ausl. Arbeiten, evtl.,
uch d. Spülen, neben
Nah-; geſucht.
ermin Jungenfeld,
trſtr. 16½, 1—5 Uhr, 29gm
Nädchen
1ſtei ſofort od. 1. Mai bei
1ß. Familie augenehme
Eilung bei gutem Lohn.
2 M. Heinrichſtr. 143, I. pub. Hausmädch.
ſist angenehme Dauerſt.
7 ſähurterſtr.18, II. (*15470 (ſuzpt nach Mörfelden
für ſofort (ugig!
zerl. Mädchen
1ju chen kann. Putzfrau
beivalt. Vorzuſt. vorm.
1 Hv: 2 u. 3. Frau Forſtmeiſter
Mher, Heinrichſtr. 64, I. für Hausarb.
Möchen vormittags
geſucht. Koſt und
Hmer dabei. Wald=
B30, part.
(15377 USſundes kräftiges
Aoggen geſucht Pallas=
(15359
beiaſtr. 42.
Nireäftiges junges
Mädchen
nunter Leitung der
Asſrrau den Haushalt
midl. erlernen. Angeb. u.
MGeſchäftsſt. (*15471
ASilliges, fleißiges
ſüviwort in ein Geſchäfts=
1hu greſucht. Näheres in
ſe3ze-ſchäftsſtelle. /* 15580
ibgerläſ). Mädchen, das
EiB. fochen kann, für
7ar geſucht. (*15557g1
Nrranifurterſtraße 27.
Aicwt zum 1. 5. (15559
linderfräulein
vAinwerpflegerin zu zivei
4 N0) Freifrau von Wangen=
INSe
bergerſtr. 132.
ABfrau/4t35ßesi
f N3mal wöchentl.
nach=
r stugss einige Stund. geſ.
4 Myrann, Wilhelminen=
N Ladenod, 1,Stock,
Darmſtädter Tagblatt, Souutag, den 17. April 1921.
A
Race
O
erische Er
U
Bägernwerk Akticngeschlschaft.
Af
ES vom-Jahre, 1926 ab zum Nennwertel rückzahlbares Anlehen von H. 300000 000—
vom Jahre 1921.
WHersssteiltfdirEhf den ierzigen- und znkünftigen Besitz der obigen Gesellschaft und darch die Bärgschaft deg mit seindh
Gesamtvermögen für, Kapital und Zinsen haftenden Staates Bavern.*
Drei Ferais rom g5.4Aptill 1921 Ist unter Überniegender Beleiligung des baverisohen Staates die
Wamemmwerk Alfiemgesellschaff
gegründét warden. BDer, Sits der Gesellschaft ist München: ihre Dauer ist reitlich nicht begrenzt.
(Das Grundkapital der Gesollsohaft betrügt B. N0D D00 O0d.— ud ist zur Hälfte einbezahlt.
Das Gesohäftsjahr läuft vom 1. Oktober bis 30. September. Das erste Geschäftsjahr endet mit dem 30. Septemder 1921.
degenstand des Unternehmens ist die Vervorgung des rechtsrheinlehen Bayerns und benachbarter Gebiete mit Rlektriritäk; und Wwar Wiroll B6ug
Erzeugung. Verttsilung und Abgabe des glektrischen Stromes, somie die Beteiligung an verwandten Unternohmungen in jeder Form. endlich die Vriet
dung und Verwertung von der Hektrisität dienenden Pechten aller Art, einsohlieKlich des Erwerbs von Eigentum und anderen Rechten an Grandetickät!
Das Bavernwerk hat den Zweck, die großen Stromerzeugungsanlagen in Bavern durch Höchstspannungsleitungen unter sich und mit den Kaunt
Ferbranghsgsbieten zu verbinden. Znnüchst soll es rom „Walöhenseewerk” nnd ron der „Mittleren Ipar” erseugte Energiemengen über dus rschterb6i‟
mioche Bapern an die Großstromperteiler und duroh diese an die Industrie, das Gowerbe, die Landwirtschaft, kurz an alle Groß- und Kleinverhradcdd
ſig Stadt- und Landgemeinden m Krafe, Licht-, Heizungs- und sonstigen Zwecken verteilen. Auch für die Pfalz wird das Bavemwerk diese 46
fgabe im naohgemannten Wege durch Vermittelung der darwischen liogenden Länder erfüllen. Anßerdem soll es die überschfigelgen Leistungen 44
fübrigen bestehenden und weiterhin aussubauenden baverischen Wasserkräfte, sonte die mit Kohlen vortellhatt erzengten Damptkräkte aufnehmen, uich
schtießtieh darüber hinaus den Zusammenschluß mit den Stromerzeugunss-umd Vertetlungsanlagen in Württemberg, Baden, in der Pkalz, in Hesstl
Thütrlugon und Sachsen bewirken.
R
Zur Erfitllung dieser Aufgaben wird ein sich über das rechterheinische Bayern erstreokendes 100 000 Volt-Leitungsneir erriohtef. Seine Deitngäh
führen, ähnlich den Hauptlinien eines Eisonbahnnetzes, vom Walchengeekraftwerk bei Kochel nach München zum Anschinß der Stadt München und 76
oberbayerisohen Ueberkandwerke, von da über Landshnt, in dessen Nähe die Großkratt der „Mlittieren Ioar” autgenommen wird, durok das kruchthaßd
Miederborern nach Regensburg und Amborg in die an Drr. Kohle und anderen Bodenschstren reiche Oberpkalz, pach den Kreisen Mitteltranken und
Sohmaben mit den, industriereiohen Städten Nürnberg und Angsburg, sowio nach Ober- und Unterkranken mit den ebenfalls eine roge Industrie auf:
weisenden Ktälten Hok. Bamberg. Würzburg, Sohmeinkurt und Aschackendurg.
h
Auf diese Weise wird das Bayernwerk einen weitgehenden Ausgleich zwisohen den verseliedenen Energiequellen und damit eine mögliehst vollkom;
aons Ansnükznng der bestehenden und künktigen, Kraftwerke Bayerns herbeitühren. Die im Winter nuter Wasgermangel leidenden Niederdruokenasser3
Frätte des Amengebistes (lsar, Loch, Inn nsm.), die im Sommer ihre größte Lofotung aufweigen, werden durch die Speichermagserkräfte und dureh die i
Wmter die größte Wasermenge führenden Plußtünfe der nördlichen Mlittelgebirge, wie v. B. dureh den Main, somie dnreh die Kohlenkrälte günstie ergänst!
Wassorkrättg, die disher nur unrollkommon auggenttest werden Eonnten, kommon damit künktig his ru einem sehr hohen Grade zur Vermnenduns und in
ühren nirtsctaktiichen Vorteilen voll rur Geltung.
Das Bayernwerk führt somit ale Müeale Tranzportaujage eloktrische Arbeit, äberwiegend aus Wasserkrätten erzeugt, iu die Hanptverbrauchsgebiete
Bayerng und arspart dadurch in weitem Maßo den Berng teures Kohle, die dadureh für andere dringende Zwecke trei wira.
2
Die Bankosten des Bavernwerkes belaufen sich einschließlich (er 100 000 Vak-Transtormatoren- und Schaltanjage des Walohenseewerkev, bel einen
Trassenlinge ron rund 1000 km und bei Briohtung von 12 Hanptrangkormatorstationen nntar den gegenwürtigen Preisrerhältnissen auf rund 450 Millionen M.1
Damit ist es möglich, gchon im ersten Angban mit einfach autgelesten Leitugen eino Höchstlefstung von 60 000 Kilowatt und eine Jahresarbeit von
mindestens 200 Millionen Kilowattstunden nu rerteilen. In der Polge kunn die Anlage ohno rriehtung nener Leitungsetrecken und Transkormatorsta
tonen, ledigkich dnreh das Auflegen einer rweiten Leitung zuf die gleichen Leitungamasten und durch eine Vermohrung der Transformatoren, auk die
A
dreifache Höchstletztung und die vier- bis füntkache Jahresarbeit und darüber ausgebaut werden.
Mié der Trassiornng der Bayarnwerksleitungen wurde im Juli 1919, mit dem Bau im September 1920 begonnev, Von den erkorderlichen 4500 eisernen
Gitermasten gind 1000 fertiggestellt, weltere 2000 in 4rbeit, der Bau dar Trangkormatorstationen ist vorherettet. Einzelve Strecken des Bavernwerkes sollen
bereits im Herbst 1921, dns Gesamtnetz nach Fertigstellung des Walchenscewerker im Herbot 1923 in Betrieb genommen werden.
*
Der innere Wert des Bevernwerkes ist betrüchtlich, denn seine Anlagen basteuen zum größten Teil aus eisernen Masten, Leitungsseilen aus Kupfer
and Aluminſum und aus den wertvollen Transkormatoren und Binrichtungen der Umspanu- und Sohaltwerke.
Das Boyernwark erkordert verhältnfsmüßig wenig Bedenung und Unterhaltzung. Seine Ausgaben, die neben den Stromeinkaufskosten äberwlegend
anv (er Verrimsnng, Tilgnng und Abschreibung dar Anlagekosten bestehen werden, können durch die Zuschläge Deckmg finden, die anf den Preis des
berogenen Stromes beim Weitarverkauk zur Bestreitung dar Uebertragnngskasten ginschließlich der Lnergiererluste gemacht werden missen und mm
Wett=
bewerd mit Wäremektaftwerken auoh in der Zukunft gewaoht werden können.
Der baxerische Staat wird mit dem Bavernwerk einen Staatsvextrag absehließen, der dem Bayernwerk auf die Dauer seines Bestehens unter
an=
derem das Becht zur Fährnng soiner Starkstromleitungen mit Zubehür auk, übar und unter Staatsgrund, öffentlichen und Staats-, Priratgewäusern und
stastseigenen Anlagen innerbalb des reohtzrheinischen Baverns sichert.
Dur Besohaftung cher für den Ausbau erkorderlichen Mittel gibt die Bavarnwark-Aktiengesellschaft
„üunf4
HH. 300 O0D 00d.— wit A!/, vomiKundart verzinsliehe,
vom Jahre 1926 ab zum Nennwert rückzahlbare Schuldversohreibungen zus, die duroh den jetzigen und zukünktigen Besiiz der Aktengesellschaft und
Hureh-die Bitrgsohuft des mit seinem Gesamtvermögen für Kapital und. Zingen haftenden Stautes Bavern sichergestellt, also mündelgicher sind.
Die Sohniarersohreibnngen lanten auf den Inhaber und gelangen in folgenden Stücken rur Ansgabe:
FA. B0D.—, BDdd.—, Z0DD.—. ToD0.—, AD O00.— uma 2D 0Dd.—
Die Verrinsunx beginnt am 1. Jnl1 1921: die Zablung der Zingen arfolgt halbjährig jeweils am 1. Jannar und 1. Jnli..
Die Einlögung der Sehuldversohreibungen wird zum Nennwerto im Wegs der Auslosung, beginnend mit dem Jahre 1926, mit jährlieh mindestens
119 vom Hundert des ursprünglich auogegebenen Betrages zuzüglich der erzparten Zinsen aus den eingelösten Schuldrerschreibungen vorgenommen. Die
Auslosungen erkolgen im Monat Jnli zum 31. Dezember eines jeden Inhres, arstmals im Jull 1976 zur Heimsahlung am 31. Dezember 1926.
Die Sohuldnerin ist befugt, vom 1. Juli 1931 ab verstürkte kuelasnagen vorzunebmen oder auch die sämtlichen noch ausstehenden
Schnldverschrei-
bungen mit einer Frist von sechs Monaten zu kündigen.
Die Bayerische Stagtsregigrung hat auf Grund der Uhr vom Bayerischen Landtag in der Situng vom 18. März 1921 erteilten Ermäohtigung durck
Vartrug vom 2. 4pril 1921 die Bürgschatt für Verzinzupg und Heimnablnng der ron der Bavernwerk A.-G. ausrugebenden Sehnldverschreibungen
über-
nommen.
Das Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerhe hat gemäß 8 795 B.G.B. die Genehmigung rur Ausgabe dieser
Inhaberschuldverschrei-
bungen mit Entschließung vom 13. April 1921 erteilt.
Die Schnldverschreibungen sind gemäß 8 1807 Abs. 1 Nr.3 B.G.B. im gesamten Gebiete des Deutschen Beiches zur Anlage von Mündelgeldern
ge-
eignet. Mit Bekanntmaohung der Staatsministerien des Inverv. für Iinteniht und Knltus und der Finanzen vom 12. 4pril 1331 wurde die Anlogung der
Gelder der Gemeinden und Ortschatten, der gemeindlich oder ortsahuftlich „vorwaliston oder der sonstigen örtliohen Stiktungen, dann der Knltusstiktungen
und Kirohengemeinden in diesen Schuldrerschreibungen gestattet.
Pie„Anleike soll zuntchst au der Münellener Börse eingeführt warden. Die im Vorsiehenden beschriebenen
‟/,90 mändelsicheren Schwisiverschreibungen der Bavernwerle Ahdengesellschaft
verden hiermit zur Offcmilidfem Zeicimmmgs unter folgenden Bedingungen aufgelest:
ZlZrnmmsta-Btellem simd le sürmthſchem derzfaahem mmlsem, Emmlalers, BamL-
Sesckadte Detreiberndem demossemscmtten, alle Gtreremtralen und die Swmrksansen:
Zeichnungsscheine sind bei allen vorgenaunten Stellen zu haben. Die Zeichnungen können aber ausb ohne Verwendung von Zeielnungssaheinen
brieflich ertolgen. Der Zeichnungspreis beträgt D 00 uuter Verrechnung der Sttlokzingen zurüglieh Schlußnotenstempel.
Die Zeichmung findet in der Zeit wchmm 1V. Awril lis vä. Dad 10Z1 statt. Ein früherer Zeiehunngsschluß blelbt vorbehalten.
Die Zuteilung erfolgi baldmöglichst nach Zeichnungssohluß. Die bis zur Zutellung bereits berahlten Betrge gelten als voll zugstellt.
Süi
Die Zoiolmer können die gezeichneten Beträge vom 30, April 1921 ab berahlon. Sie sind verpklichtet: 30 % des zugeteilten Betrages spätostans
am B1. Mat 19z1. 30 7 des zugeteilten Betrages spitostens am 31. Inli 1931, 10 F, der zugefeilten Betrages spitsstens am 30, Soptember 1921 ru berablen.
Beträge bis zu Ük. 5000.— sind sogleiah voll abzunehmen.
Gplo Stücke werden mit möslichster, Berellennienns jerisgestenle.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 12. April 1921.
Nummer 105.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 16. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Damſtadt.
Unter dem Druck der Befürchtungen hinſichtlich der angedrohten
Ge=
waltmaßnahmen Frankweichs konnte ſich an der Börſe eine lebhaſte
Ge=
ſchäſtstätigkeit micht entwickeln, ein feſter Grundton war jedoch
unver=
kennbar. Am Montan= und Elektromarkt wanen die
Kursveränderun=
gen ohme Belang. Am Einheitsmarkt hielt bſe Feſtigkeit für
Zement=
werte an. Im Freiterkehr entwickelte ſich lehhaftes Geſchäft in
Holz=
mammaktien. Am Mentenmarkt waren türkiſche Werte, ſpeziell
Bagdad=
bahn, gebeſſert.
R
Berliner Börſe.
* Berlin, 10. April. Börſenſtimmungsbilß. Wegen
der andauernd inner= und außenpolitiſchen Schwierigkeiten beobachtete
die Börſe wiederum große Zunüchaltung. Der Kursſtand war im
all=
gemeinen behauptet. Die Veränderungen waren in der Hauptſache
burch die Abwickelaug ſpekulativer Engagements zum Wochenſchluß
be=
dingt. So büßten Thal==Eiſenhütte infolge Gewimrealiſierungen 43
Progent ein. Dagegen bſerten ſich Bochumer Guß um 4 Prozent,
Phö=
mir um 5 Prozent, Aktiengeſellſch. t für Anilinfabrikation um 10
Pro=
zent, Badiſche Anilin ebenfalls um 10 Prozent, Augsburg=Nürnberger
Maſchuinen um 9 Prozent und Gebr. Böhler um 10 Prozent. Lebhaft
umgeſetzt wurden zeitweilig, bei bedeutend erhöhten Kurſen, Köln=
Rott=
weiler. Weſer=Schiffsbauaktien waren bei namhaſter Kursſteigerung
leb=
haft gekauſt. Deutſche Kaliwerte waren bis 10 Prozent gedrückt. An
den Anlagewerten waren deutſche Anleihen teilweiſe etwas gebeſſert.
Ausländiſche Deviſen waven im Einklang mit der Beſſerung des
Mark=
kurſes in Neu=York abgeſchwächt.
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245.—
586,—
324,50
245,—
439,—
180,—
528.—
391.—
393,75
434,50
301,—
729.—
890,—
365.—
775.—
458,—
820,—
1245.—
800.
Produktenbericht. Am Produktenmarkt entwickelte ſich das
Maisgeſchäft ſehr unregelmäßig. Die Preiſe zogen im Anſchluß an den
geſtrigen Nachmittagsverkechr zunächſt weiter an, doch machte ſich
ſpäter=
hin ein Abflauen bemerkbar. Von Hülſenfrüchten blieben beſte
Vikto=
rigerbſen und gute Futtererbſen begehrt, während andere Hülſenfrüchte
wenig beachtet wurden. Inländiſcher Raps war angeboten.
A
Schwere Lasfroagen
ittlere Nerlanenwagen
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 16. April.
ReGeld / Brief e
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Holland ..
London ...!
Paris ....
Schwei...
Spanien
Italien ..
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Dänemark. 4BUIg 462
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306.70
136.30 r71.80au67. 20
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4461 4471=
Jrosct.”
868.401
305.30
u138 70t 121.30 WTD
ie7. 80
2454g
4451,
ung.30
8el.s0
29070 74620,
Ger72.20
24Plg
44634
Nuoss.101
868.40
291.80
Duuas.70 Dnee
Schweden.
Helſingfors
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Wien (altes
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18.,58-1
22,654
6 721
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1471.—
62.702
1798—
22.391/
TBBBIIy
1174.—
18o3—
22.45½,
6.65—/86.85-—
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 16. April in Zürich 9,27½
(vor bem Kriege 123,40) Fr., in Amſterdam 4,62½ (39,20) Gulden,
in Kopenhagen 9,10 (88,80) Kr., in Stockholm 6,90 (88,80) Kr.,
in London 7,98 (9780) Schill., in Neu=York 1,60½—161 (23,80)
Dollar, in Paris: 22/s (125,40) Fr.
Börſenmochenbericht
für dſie Zeit vom 11.—16. April; mitgeteilt von der Deutſchen Bank,
Filiale Darmſtadt.
Der Optimismus, mit dem die Börſe ſeit London auf eine baldige
Wiederaufnahme der Verhandlungen in der Entſchädigungsfrage wartete,
ſchwindet um ſo mehr, je näher das kritiſche Datum, der 1. Magi,
heran=
rüickt, da die immer drohender kkingenden franzöſiſchen Preſſe= und
Mäi=
niſteräußerungen es ſehr fraglich erſcheinen laſſen, ob ſelbſt die
weit=
gehenöſten deutſchen Vorſchläge in der kurzen Friſt, die noch geblieben
it, eine Ginigung mit der Entente ermöglichen werden. Dies um ſo
mehr, als England offenbar, gegenwärtig durch ſeine inneren
Schwierig=
keiten viel zu ſehr beſchäftigt iſt, als daß es dem wilden franzöſiſchen
Chaupinismus gegenüber ſeine kühlere Auffaſſung wirsſam gur Geltung
bringen könnte. Auch die Entſcheidung über Oberſchleſien, die ja nun
ganz beim Oberſten Rat ſteht, könnte dadurch ſehr ungünſtig beeinflußt
werden. Dieſe weitere Verdüſterung des politiſchen Horizonts kam
während der abgelaufenen Woche in der Geſtaltung der Kurſe deutlich
zum Ausdruck. Selbſt die Ankündigung, daß eine neutrale Macht einen
Vermittelungsverſuch unternehmen wolle vermochte der Börſe vorerſt
keine neue Anregung zu bieten. Beſonders die Berufsſpekulation
be=
kundete ein ſtarkes Entlaſtungsbedürfnis, und da bald auch die Kaufluſt
des Publikums merblich nachließ, kam es beinahe auf allen Gebieten zu
recht fühlbaren Abſchwächungen. Erſt gegen Ende der Woche bewirkten
Deckungskäufe der offenbar wieder ſehr tätigen Baiſſepartei, ſowie auch
eine etwas hpffnungsvollere Auffaſſung der politiſchen Lage eine leichte
Erholung. Ganz ohne Einfluß auf die Effektenbörſe blieb diesmal der
Markt der ausländiſchen Zahlungsmittel, obwohl ſich auf ihm während
der ganzen Woche ein recht lebhaftes Geſchäft abſpielte. Dabei waren es
hauptſächlich die ſogenannten Oſtdeviſen, die das Intereſſe auf ſich
zogen, alſo ungariſche, rumäniſche, jugoſlawiſche und polniſche Valuten.
Der Grund hierfür iſt in der neuerlichen Wirtſchaftspolitik
Sowjetruß=
lands zu ſuchen, die ein baldiges Wiederaufleben des Handels im nahen
Oſten erhoffen läßt. Auch die Sanktionen der Entente, die den
deut=
ſchen Handel in verſtärktem Maße nach dem Oſten verweiſen, wirken in
dieſer Richtung.
Am Montanaktienmarkt war die Haltung uneinheitlich. Während.
die Mehrzahl der Werte nur geringe Veränderungen nach oben oder
umten, entſprecheud der jeweiligen Geſamttendenz, aufwieſen, hatten
einige Spezialitäten bei großen Umſätzen ſtapke Steigerungen zu
ver=
zeichnen, ſo vor allem Eiſenhittenwerk Thale=Aktien, in denen
anſchei=
nend von einer Minderheitsgruppe ſtarke Käufe vorgenommen wurden,
dann auch Stahlwerk Hoeſch auf die Notierung des Bezugswechts hin
und zeitweiſe Phöni==Aktien. Oberſchleſiſche Werte blieben trotz der
Befürchtungen, die ſich an die bevorſtehende Entſcheidung der
Entent=
knüpfen, ziemlich gut behauptet.
Von den übrigen variablen Märkten lagen Chemiſche Werte in der
erſten Hälfte der Woche ſehr ſchwach, da man für dieſe Induſtrie von
der Zollgvenze im Weſten und der Ausfuhrabgabe die ſchwerſten
Schä=
digungen befürchtet. Später konnte ein Teil der Kurseinbußen wieder
eingeholt werden.
Verhältnismäßig am meiſten Widerſtandsfähigkeit zeigte wieder der
Kafſainduſtrieakkienmarkt, auf dem immer wieder günſtige
Jahresab=
ſchlüfſe und Kapitalserhöhungen lebhafte Nachfrage nach einzelnen
Wer=
ten hervorriefen, ſo daß teilweiſe wieder ſtarke Rationierungen
erforder=
lich wurden. Die Beteiligung des Publikums ließ zwar auch auf dieſem
Gebiete erheblich nach, doch konnte ſich die Tendenz nach einer
vorüber=
gehenden Abſchwächung im ganzen wieder recht feſt geſtalten. Im freien
Verkehr erlitten Deutſche Petroleum=Aktien eine kräftige Abſchwächung,
da im Reichswirtſchaftsrat kürzlich under heftigen Angriffen auf die
Diridendenpolitik der Geſellſchaft eine Herabſetzung des
Petroleum=
preiſes gefordert wurde, doch brachte auch hier der Schluß der Woche
eine teillweiſe Erholung.
Mannheimer Wochenberichte.
H. Mannheim, 15. April. An der Mannheimer
Produkten=
börſe war die Stimmumg in der abgelauſſenen Woche wiederum äußerſt
ruhig; die politiſche Lage und die bevorſtehende Einführung der
Rhein=
zollgrenze lähmte jede Geſchäftstätigkeit.
Getreide. Die Ginſaat iſt überall beendigt und auch die
Früh=
jahrsfrucht durchweg aufgegangen. Gin durchweichender Regen wäre nun
aber dringend notwendig, die kalten Nächte hemmen etwas die
Entwick=
lung. Die Offerten für ausländiſches Getreide lauten etwas ſchwächer,
ſo für Weizen und Roggen neuer Ernte per Juli=Auguſt auf 1534—16,
AMIOB
Teichfe Tastwagen
Gpße Ferlonenwagen
alter Emte per April=Maf auf 18¾4 holländäſſche Gulden. Mais hielt 7
mit 20 Mk. für 100 Külognamm. Laplatoware ab Mannheim
vonwöchentlicher Höhe, fün ſpätene Lieferungen waren die Forderumm
etwas geringer.
Saaten ſind ganz ohne Nachfvagr. Die Preiſe ſtellen ſich für
ländiſchen neuen Rotblee auf 800—1400 Mk., italieniſche Luzerne
2000— 2400 Mk., Provence=Luzerne auf 2400—3800 Mk., Wicken 180—
Mk., Leiſaat 450—500 Mk. und Rapsſaat auf 500—550 Mk. pro
Kilogram ab Mannheim.
Futtermittel begegneten etwas mehr. Intereſſe und wur1
auch in keimewen Poſten gehandelt. Biertreber koſteten 140 Mk., Na=3
kuchen loſe 120 Mk. Tarochenſchwitzel 100—102 Mk., Steffens Rübenſchneu
148—154 Mk. Haferbleie 70—76 Mk., Reisfuttermehl 130 Mk., Kor4:7
kuchen 164 Mk., Palmkuchen 170 Mk., Leinkuchen V0—B0 Mk., Raut41/
kuchenſchrot 100 Mk., Sohnbohmnenſchret 230 Mk. per 100 Kilogramm 14M
Station. Von Rauhfutter bedangen Wieſenheu 80—82 Mk.,
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gebündeltes Stroh 44—47 Mk. pro 100 Kilogramm ab Mannheim,
norddeutſchen Angebote lauten höhen.
Hülſenfrüchte blieben weiter vernachläſſigt. Die Preiſe ſtelhien
ſich für inländiſche Erbſen auf 210—260 Mk., ausländiſche auf 220—50
Mk., Futtererbſen auf 180—200 Mk., Rangoonbohnen auf 130 Mrl./ uſt
Braſilbohnen auf 120 Mk., neue Ackerbohnen auf 220 Mk. (bei eirm
Verſteigerung wuurden aber nur 194 Mk. erziellt), imnländiſche Limſen
350—500 Mk., ausländiſche auf 350—450 Mk., Reis auf 395—600 And
Brauereireis 350—400 Mk. per 100 Kilogramm ab Mannheim oder füu
deutſche Stationen.
Mehl war angebotem in weißem Maismehl zu 325 Mk., gelbem
250 Mk. Kartoffelwalzmehl zu 360—365 Mk., weißes Kartoffelſtärkemes
zu 560 Mk., Haferflochen zu 380 Mk. die 100 Kilogramm ab Verlas
ſtuation.
Wein. Das Geſchäft iſt in einzelnen Gegenden der Pfalz wiedw
etwas beſſer geworden und wurden Verkäufe abgeſchloſſen im ober
Gebirge für 1920 er Weißwein 5000—6000 Mk., für rationell gezuchrtu
1920 er Weißtei bis zu 7000 Mk., in Weher für 1920 er zu 8000 Muls
für 1919er zu 11—12000 Mk. pro 1000 Litzer.
Der Ausbau der baheriſchen Wafſerkraftwerke.
* Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht noch imer der Ausbau m
die Verwertung der baheriſchen Waſſerkräfte. Die Frage des
Zeitpunt=
des Ausbaues iſt von einſchneidendſter Bedeutung für das geſamte Wirr
ſchaftsleben, für Kraſt=, Wärme= und Lichtverſorgung, und wird died
Aeieren S
unſere ſelbſtge
M
gerühr
um ſo mehr, je ſchvever unſere Feinde ihre Hände auf die Kohlenbecke=/ 4144
am Rhein und in Schleſien legen.
In welch verſtändnisvoller Weiſe die breiteſten Kreiſe des deutſch=
Volkes die Lebensnotwendigkeit einer tatkräftigen Verwertung der
heu=
zum größten Teile noch ungenützten batzeriſchen Alpenflüſſe erkemne
beweiſt die Beteiligung aus allen Schichten der Bevölkerung an der i
Januar aufgelegten Anleihe der Walchenſeekraftwerke A.=G. und *
Mittleren Iſar A.,G. Die damals zur Zeichnung aufgelegte 500 M
lionenAnleihe wurnde in kürzeſter Zeit gezeichmet.
Zur Krönung des Ausbaues der bayeriſchen Waſſerkräfte wurde 6:
Bayernwerk=Aktiengeſellſchaft gegründet, zu deren Fl
nanzienung neuerdings 300 Milionen Mark zur Zeichnung aufela=!
werden. Die Anleiheſſuicke werden wiederum zu 98 Prozent
berncht=
umd zu 419 Brozent verzinſt. — Die Schuldverſchreibungen gemießen iml
dem Werte der Anlagen des Bayernwerkes und in der
Bürgſchant=
leiſtung des Baheriſchen Staates doppelte Sicherheit. — Durch mindt
rielle Verfügung wurden die hochwertigen Papiere für bas ganze M4
als mündelſicher erklärt.
Der Zweck des Bahernwerks iſt die Verſorgung des rechtsrheiniſtu
Bayerns und der anſchließenden Gebiete mit Elektrizität.
weſentlichen hat das Bayernwerk die Aufgabe, die großen Stromerz )140 Hüle Be
gungsanlagen unter ſich und mit den Hauptverbrauchsgebieten zu
w=
binden und die vom „Walchenſeswerk” und der Mittleren Iſar” erzeuis) 1004 Männer, Frau
ten Energiemengen an die Verbrauchrr zu verteilen.
Die Ausdehnung des
Bahernwerkes iſt mmſi
beſten durch die nebere/6
ſtehende Skizze
erſich=
lich.
Eine eingehendere
Dar-
ſtellung des Werkes ud 44MdeNleHalbit
ſeiner Aufgaben, ſoniedie
Einzelheiten der
Anleche=
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vergebung veröffentſicht
die Baheriſche Stagtebonl /74e Preiſe ſind we
d im Anzeigenteil der heut
Digen Nummer,
*! Es iſt erfreulich, mit
Kwelcher raſtloſen Enent Neot
von ſeiten der Baveriſchen
Staatsregierung derAude 44laraturen
bau d. baheriſchen Waſſe I.Aufort!
kräfte betrieben wird und
es ſteht zu hoffen, daß die
neue Anleihe der Bayer
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Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 12. Abril 1921.
D
Reue verſöhnt.
ſch dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdrng verboten.)
15.
EA
G
ſe Sonne lächelte mild aus den Wolkenbergen des öſtlichen
ir
Ann
wües und warf ihre matten Strahlen auf die erſtarrte
uru Toch vermochte ſie nicht, das Eis vom Rande des Baches
„fäum friſchgefallenen Schnee von den Ziegeldächern zu ſchmel=
S
mm ir Strahlen äugelten freundlich in den Eisblumen an den
ernſcheiben und ſpiegelten ſich in den buntfarbig zurückſtrah=
Siszapfen, welche von Dachrinnen und dürren
Baum=
arkig herunterhingen. Der Himanel hatte das bläuliche
tres kalten, heiteren Wintertages; nur am öſtlichen
Him=
writen ſich noch dräuende Wolkenballen, die Ueberreſte der
rien Wetternacht.
1 greiſe Schulmeiſter Juſtus ſtand ſinnend an ſeinem
tuind ſah dem lieben Sonnenlichte zu, wie es ſich in
tau=
ghſrben auf dem glitzernden Schnee malte. Er ſchob die
D
ASladiſche mi Kauie Nachtmütze auf dem kahlen Haupte hin und her, ergriff
fgeſchlagene Bibel, welche nebſt der grünen Brille neben
Dendrhn auf 1
i af 2 M. g. meſ dem tannenen Tiſche lag, und legte ſie dann ſeufzend
— Füch), micndiſch Aneie, in, ohne durch Leſen ſich Troſt geſchöpft zu haben. „Der
ua D Wc Rais af Wuſernöird alles wohl machen!” ſagte er dann: „er, welcher die
Jn werm 0 Mangem ctioziwl io freundlich aufgehen läſſet nach dem tobenden Sturme,
„npö auch der Unſchuld ein Retter ſein aus der irdiſchen
Inm u m ir, Kritt!” Und andächtig faltete er die Hände zum Gebet.
E Bnn raid ancht
D DF R i0 Rlonmmm ah 2 ſhire ſollte Wilhelm erſchoſſen werden; das ging dem alten
Raſ ans Herz, und er ſuchte jetzt Troſt und Ruhe im Gebet,
Semt Gearnden der Pal / uuntchem er ſo ſehr verſunken war, daß er nicht gewahrte, wie
Frume aumſchloſſen m zrudyrveber Martin eintrat, welcher beſcheiden und leiſe ſtehen
Jaswe- Dil Sich, fuir nchunel gzlielhils er den alten Lehrer mit entblößtem Haupte und him=
A Sens fir 1cher u Aſelwris gerichtetem Blicke in ſchwachem Sonnenſcheine daſtehen
— 10n 2n
hus „Anerforſchlich ſind deine Wege, Herr!” betete der
andäch=
wrnier Eiſerkraſtwerke, gaftſis: „durch Prüfungen führeſt du die Deinen zum ewigen
faWAmen.”
Drnd Rt noch imer der Auich
OTmaifk Dr fun ds 91Awandte ſich mit heiterer Miene um und grüßte
freund=
e Fwhrang füur das geſam chum=Betannten. Dann drückte er die Schlafmütze wieder auf
LD Fchrrmmng, und nut Zu zuwt, ſo daß ſich die wenigen weißen Locken um die Schläfe
Ru Ir Hacte auf dr achgärgtint und fragte gerührt:
An 2uddntee
eug tkreftye Ververtumg i!
Dn Swernichen Albenfüſſe
m Sdürn der Brillerung a Wfl
Fr Ralarwiertraftwerte A.=G, w.
a3 ur Zrichnum augelegt 5
er Fi guart.
der brverichen Baſſerträfte muu
Tellſchaft gegrundet, zu drs
ienn Mart zur Nichnung &—
dn erdernn zu 9 Proent I
Di E4Dverichreibungen gente
vermmertes und m der Bün”
derneite Eicherheit. — Duch
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werk= Altiengeſellic
gleiche günſtige G
der vorhergeganges
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dieren Ne einmal
„Ich ahne den Zweck Eures Beſuches, Martin, Ihr wollt
mir den letzten Gruß von meinem Wilhelm bringen.”
Martin ſchüttelte verneinend den Kopf. „Ich habe ihn nicht
geſehen” entgegnete er. „Ich wollte mir vielmehr Euern guten
Rat erbitten und Euch von Vorfällen unterrichten, welche Euch
noch nicht bekannt ſein können.”
Er erzählte nun mit kurzen Worten, wie er glaube, daß der
Müller Ignaz um den Mörder Antoines wiſſe; er berichtete, wie
Gertrude geſtern Nacht ſelbſt noch in die Mühle gegangen, und
wie er ſie nur durch Gottes beſondere Fügung vom verzweifelten
Selbſtmord abgehalten habe, und ſchloß mit der Frage, was jetzt
zu tum ſei.
Juſtus hatte dem Leinweber mit ſteigender Teiluahme
zu=
gehört, und als dieſer die Mißhandlungen der wehrloſen
Ger=
trude in der Mühle und ihr wahnſinniges Beginnen erzählte,
kannte ſein Schmerz keine Grenzen. „Der Unmenſch! der
Bar=
bar!” rief er außer ſich. „Die arme, arme Gertrude!” Und
zit=
ternd ſetzte er ſich in den ledernen Sorgeſtuhl.
„Geht hin zum Major de la Caie,” ſagte er hierauf, „eilt hin,
ich weiß, er iſt ein menſchenfreundlicher Mann und nimmt Anteil
an dem Unglücklichen. Saget ihm, daß der Müller den Mörder
kenne, und bittet ihn, den ſchändlichen Hehler mit ſeinem Knecht
auf der Stelle arretieren zu laſſen. Verſäumet keine Minute, wo
zwei Menſchenleben auf dem Spiele ſtehen!“
Er drängte den willigen Martin zur Türe hinaus und ſuchte
dann Beruhigung in der Bibel, dem Labſal der Bedrängten.
Ein wirres Durcheinanderſchreien tönte dem forteilenden
Leinweber entgegen, und als er um die Ecke der Straße bog,
ſtieß er auf einen Haufen Volkes und franzöſiſcher Soldaten.
In der Mitte des Getümmels trugen einige von der Oxtspolizei
einen Menſchen, und als Martin ſich näher herbeidrängte,
er=
kannte er den Knecht des Heidemüllers, den wüſten Melchior.
Er lag blaß wie der Tod auf einer Tragbahre, und ſchwarzes
Blut quoll unaufhörlich aus mehreren Kopfwunden. Seine
ver=
drehten, halbgebrochenen Augen, ein konvulſiviſches Zittern und
die blauen Lippen bewieſen, daß die Wunden tief und
lebens=
gefährlich waren.
„Das iſt das ſichtbare Gericht Gottes,” dachte Martin und
wendete voll Abſcheu ſein Auge von dem gräßlichen Anblick. Ein
Bekannter geſellte ſich zu ihm und erzählte, wie der rohe
Mühl=
knecht ſchon frühe in der Schenke geweſen und ſich nach ſeiner
Gewohnheit betrunken habe. Er habe dann Streit mit einigen
franzöſiſchen Soldaten angefangen, die aber hätten es übel
auf=
genommen und ihn mit den blanken Pallaſchen übel zerhauen.
Die Soldaten ſeien bereits arretiert und den Melchior trügen
ſie jetzt in das Hirtenhaus: dem aber werde kein Arzt den
Schä=
del zuheilen können.
An Wallburgs Hauſe trennte ſich Martin von ſeinem
Be=
gleiter und fragte nach dem Mafor. Er erhielt den troſtloſen
Beſcheid: er ſei ſchon in der Frühe weggeritten, wohin? wußte
niemand, und werde erſt gegen Abend zurückkehren; denn er
wolle bei der Hinrichtung nicht zugegen ſein. Zugleich
benach=
richtigte ihn der wachhabende Korporal mit triumphierender
Miene, daß der Mörder des Mittags um drei Uhr ſolle füſiliert
werden, es ſeien ſchon einige von ſeinen Kameraden beordert
worden, das Grab zu graben, den Sandhügel aufzuſchaufeln und
alle Anſtalten zu treffen. „Vier Unteroffiziere erſchießen ihn,”
ſetzte er hinzu, „ſo hat’s der Herr Major ausdrücklich befohlen,
und ich bin auch dabei; es iſt noch ein zu guter Tod für den
ver=
ruchten Meuchelmörder unſeres braden Kameraden. Hätte ich
zu befehlen, ich ließe ihn vom Stockknecht an den höchſten Aft
ſeiner eigenen Linde hängen.”
Er deutete bei dieſen Worten auf die Linde vor dem Hauſe;
Martin blickte unwillkürlich in die Höhe. Aus dem Dachfenſter
ſah der dem Tode geweihte Wallburg, freundlich, aber bleich; er
mußte die harten Worte des rauhen Soldaten gehört haben. Er
nickte dem überraſchten Leinweber einen herzlichen Gruß zu: doch
dieſem ward wehe ums Herz, und ohne zu danken, eilte er davon.
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(*15569
Tüglich
Künstler-Konzert.
Ludwigshöhe.
Telephon 591
nachmittag
Hyeute 4 Uhr Konzerk
Telephon 591
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
(B4759
Anſchließend: Tanz.
Stammtiſch „Treue‟
Gegründet 1914.
Heute Sonntag, nachmittags 5 Uhr:
Frühlings=Tanzfeſt
15593)
Mozart=Saal (Schulſtraße 8).
Der Vorſtand.
Orpheumſsl
Rahte
Sonntag, 17. April:
—Neues—
glänz. Künftler: Programm
Näheres ſ. Plakate
— nachm. ½4 —
Ermäßigte Preiſe
— abends 7,8 —
Sonntagspreiſe,
Nachmittags:
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O. Kämpfe 3
Es ringen 9½ Uhr:
Madrally — Nandoinf
Wien
Armenien —
Weber —
Ziſch
Weltmſt. — oberdeſter.
Groß. Entſcheidungshampf
Naber — Luppa
gönigsb. — Berlin
Honntags=Verkauf:
Ver=
kehrsbur, (bis 12 Uhr),
Reſidenz= Automat am
Weiß. Turm bis 6 Uhr
abends.
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drpheum=Kaſſe ab 2 Uhr.
m Um Andrang zu
vermeiden, wolle man
die obig.
Vorverkaufs=
ſtellen benutzen.
Umiom-Aheaten
Heſſ. Landestheater
Sonntag, 17. April.
140. Mietvorſtellung. B30
Schauſpielmiete b14.
Sondermiete: Serie I1I
Louis Ferdinand
Prinz von Preußen.
Große Schanfpielpreiſe.
Anf. 5½ Uhr. Ende 9½Uhr.
Montag, 18. April,
Außer Miete.
Sondermiete Serie XII!.
Borſtellung zu ermäß. Preiſen.
Schwarzwaldmädel.
Anfang 7 Uhr.
grösster Fortsetzungsfllm
Harry Piels und 4bentener-Roman
Der Reiter ohne Aopf
I. Teil — 6 Akte
Die Codesfalle
Haupt-
darsteller: Hedda Vernon, Harry Piel.
Residenz-Theater
Der grosse Detektiv der
Decla-Weltklasse
Die urokein
aus Stahl
6 hochinteressante Akte.
Haupt-
darsteller: Garl de Vogt.
Kohlhiesels Töchter
Lustspiel in 4 Akten
In der
Hauptreule: Henng Porten
Eeatnie Meaten
Fern Andra
in dem Zirkusroman
in 6 Akten (*15601
„Die Tänzerin I. Dschapur” F
Nic. Carter I. Teil
Der geheimnis volle
Steinbruch
Detektivroman in 5 Akten,
Ossi Oswalda
und
MarryLiedtke
in dem reizenden Lustspiel
in 4 Akten
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Baris, 16. April.
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zigenoe Note: „Mehre
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MParis, 17. April.
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Die Austernprinzessin,
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Einlage.
Mandoline
für 100 ℳ bei Gerbig,
Neckarſtr 24, Sb. I. (*muuss0
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In den modern hergerichteten
Lokalitäten der
Spanieehen. Bodera anm Palais
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DeWelas ien
Heute Sonntag
von 5 Uhr ab
Grosse Konzerte
mit den neuesten Schlagern
sowie täglich von 8 Uhr ab.
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Habelsberger Stenoxraphen-Verein 1831.
Erstklassige Weine
Heute Sonntag Mittagessen
und Küche
Gedeck 18.,00 Mk.
Gefüllte Pastetchen
Kraftbrühe mit Einlage
Hechtschnitten auf Müllerinnen Art
Kartoffeln
Sonntag
(*15287sg
den 17. April, nachm. 5 Uhr
Tanz=Unterhaltung
im Fürftenſaal, Grafenſtraße.
4 Uhr Mokka
Täglich Konzert
nachmittags
Ochsenrippenstück
mit jungen Gemüsen
abends
Vanille-Speise
Mampe’s
Liköre
Amerikan.
Getränke
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Berlin, 16
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Rest. „Stadt Pfungstadt‟
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Anfang 3 Uhr. Starkbesetztes Orchesié
Parsthaus Binsie de1 b. Darmstadt
Angenehmer Ausflugsort am Wildpark
Mittag- und Abendessen sowie
ständig Katfee und Kuchen
Bärenfänger
*15322sg)
HHSSAN-CHUB 1908.
— Hente —
Tanzkränzchen
und
im Mathlldenhöhsaal.
Anfang 4 Uhr. (*15223
Zur Meſſe ab Sonntag an der Lindenhofſtraße, neben dem Hypodrom:
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Neues Programm: 30 Hunde ſpielen ein vollſtändiges Theaterſtück.