Darmstädter Tagblatt 1921


25. März 1921

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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Nr. 83

Oberſchleſien.
Oberſchleſien und Frankreichs Abſichten.
K. T. Das zugunſten Deutſchlands ausgefallene Abſtimmungs=
ergebnis
hat in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen einen Sturm der
Wut entfacht. Beſonders das in Mainz ſeit der Beſetzung er=
ſcheinende
Echo du Rhin ergeht ſich in dem Leitartikel ſeiner
Nummer 422 vom Montag und Dienstag, dem 21. und 22. März,
in den unglaublichſten Beſchimpfungen Deutſchlands, denen es
eine Reihe ſtärkſter Verleumdungen und kraſſer unwahrer Be=
hauptungen
anfügt. Es ſtellt nämlich den deutſchen Sieg ledig=
lich
als das Reſultat unſerer phantaſtiſchen Propaganda hin!
Deutſchland hätte Hunderte von Millionen Mark für die Propa=
ganda
ausgeworfen, während es für die Reparationen kein Geld
zu haben behaupte. Wir hätten ſeit Monaten Oberſchleſien mit
unzähligen Agenten, öffentlichen und privaten Propaganda=
bureaus
überzogen, geheime und öffentliche Geſellſchaften und
Organiſationen, ohne die militäriſchen Orgeſchs, Heimatdienſt,
Einwohnerwehr und Sipo, hätten die Beſtechung und Terrori=
ferung
der Bevölkerung vorgenommen. Keines Volkes
Geſchichte habe jemals einen ſolchen Aufwand
vou Propagandatätigkeit gekannt. Jede Stimme,
die zugunſten Deutſchlands abgegeben ſei, habe uns tauſend Mark
gekoſtet. Das franzöſiſche Blatt iſt glücklich, nach dieſen unhalt=
baren
Verleumdungen noch den kleinen Trumpf ausſpielen zu
können, daß die letzte Entſcheidung über Oberſchleſiem in der
Hand des Hohen Rats liege, deſſen Edelmut überhaupt die Ab=
ſtimmung
ermöglicht habe. Es entblödet ſich nicht, zu fragen:
Welche Haltung wird Polen einnehmen? Wird es ſich mit der
Hinnahme des Ergebniſſes des Volksentſcheids zufrieden geben,
oder wird es gegen die Machenſchaften der deutſchen Propa=
ganda
, welche Tauſende von Wählern beeinflußt habe, prote=
ſtieren
und die Ungültigkeitserklärung der Abſtimmng fordern?
Da das Blatt nun ſelbſt nicht recht an eine ſolche Möglichkeit
glaubt, ſtößt es, um einen guten Schluß zu finden, die Drohung
aus, Deutſchland ſolle es ſich ja nicht einfallen laſſen, jetzt noch
das Mitleid der Entente anzurufen. Mehr als je werde es jetzt
in der Lage ſein, zu bezahlen, was es den Alliierten ſchulde, denn
ſeine wirtſchaftliche Kraft werde durch den Ausfall der Abſtim=
mung
enorm wachſen.
Dieſe franzöſiſche Anmaßung und dieſes Aufdenkopfſtellen
der Datſachen gehen denn dych ſo weit, daß ſie auch in Deutſch=
lund
gehört werden und die rechte Antwort finden ſollten. Ueber
das Zuſtandekommen der oberſchleſiſchen Streitfrage überhaupt
berichtet der Sonderberichterſtatter der Ere Nouvelle, in
Beuthen:
Clemenceau und Wilſon hatten ſich bereits über die terri=
wrialen
Fragen in Verſailles verſtändigt, ohne daß irgend
jemand an Oberſchleſien gedacht hatte. Da begab, ſich
General Le Rond, einer der Mitarbeiter Fochs, zu Clemenceau
und machte ihn auf die Wichtigkeit des Gebiets aufmerkſam.
IOberſchleſien? Wo liegt das? fragte Clemencequ.
Hier, ich habe es gefunden! ſagte Wilſon und zeigte freudig
auf die Karte. Nun ſetzte Le Rond auseinander, daß Deutſch=
land
ſeine Kriegswerkſtatt behielte und Polen imer von
ſeinem Nachbar abhängig wäre, wenn das reiche Land nicht in
ſeinen Beſitz käme. Die Sache iſt abgemacht, erblärten
Clemenceau und Wilſon, und in der Tat war in dem erſten Text
1Oberſchleſien ohne Abſtimmnung den Polen zuerteili. Erſt auf
die Einwendungen Lloyd Georges, der von Sir Philipp Kerr
beeinflußt war, wurde die Volksabſtimmung zugeſtanden. Ueber
die Veränderung machte Wilſon Le Rond folgende Mitteilung:
Lloyd George beſteht auf einer Volksabſtimmung.
Wir wollen aber den möglichen Wirkungen zuvorkommen und
werden Sie deshalb mit der Leitung der Interalliierten Kom=
miſſion
für Oberſchleſien beauftragen. Der franzöſiſche Jour=
nalift
ſchreibt weſter: Die Aufgabe Le Ronds war nicht leicht,
1aber er hat ſie mit Erfolg gelöſt. Wenn die Inſtruktionen, welche
ſeine engliſchen und italieniſchen Kollegen von ihren
Regierungen erhielten, wirkungslos gemacht werden konnten, ſo
haben wir das General Le Nond zu verdanken.
In ſo leichtfertiger und überheblicher Weiſe alſo hat man
lüber ein großes, in wirtſchaftlicher Hinſicht enorm bedeutungs=
volles
Land entfchieden. Und was die angebliche deutſche Wahl=
agitation
betrifft, ſo ſind dieſe Bemerkungen gerade von franzöſi=
ſcher
Seite reichlich unvorſichtig in Anbetracht des überall be=
kannten
polniſchen Terrors, der Tätigkeit eines Korfanty und
ſeiner Mordgeſellen und der jetzt noch in letzter Stunde bekannt
gewordenen Wahlunterbindungen und Fälſchungen in den Krei=
(ſen Rybnik und Pleß, wobei die Franzoſen, die polniſchen
(Machenſchaften nicht nur nicht behindert, ſondern ſie ſogar noch
lunterſtützt haben. Das franzöſiſche Blatt hat offenbar noch nichts
davon gehört, daß der geradezu ungeheuerliche Terror von pol=
niſcher
Seite ſelbſt ſeinen Ententefreunden zu viel geworden iſt.
Wir möchten im übrigen dem Echo du Rhin, das ja recht gute
(Beziehungen zu franzöſiſchen Militärkreiſen hat, empfehlen, ſich
leinmal über die altive Beteiligung der franzöſiſchen Beſatzungs=
truppen
in Oberſchleſien an der polniſchen Propaganda auszu=
llaſſen
. Wenn trotz aller Machenſchaften das Abſtinynungsergeb=
nis
den Wünſchen der franzöſiſchen Regierung nicht entſpricht,
ſo müſſen wir es ihrer Preſſe überlaſſen, ſich durch groteske Ent=
ſtellungen
der Wahrheit lächerlich zu machen.
Das Bekenntnis der Bevölkerung Oberſchleſiens zum
Deutſchtum iſt eine geſchichtliche Tatſache, die auch keine Gewalt=
politk
aus der Welt zu ſchaffen vermag.
Der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund
für ein ungeteiltes Oberſchleſien.
ONB. Berlin, 23. März. Der Ausſchuß des Allgemei=
Inen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes beſchloß in
ſeiner Tagung vom 23. März d. J. folgende Kundgebung:
Der Bundesausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerk=
(ſchaftsbundes begrüßt den Ausfall der Volksabſtimmung
lin Oberſchleſien als einen Beweis, daß die große Mehr=
heit
der Bevölkerung des Induſtriegebietes ſelbſt von der Not=
wendigkeit
des Verbleibens im Deutſchen Reiche überzeugt iſt.
Der Bundesausſchuß ſpricht die Erwartung aus, daß der Mehr=
heitswille
der dortigen Bevölkerung auch von den alliierten
Mächten reſpektiert wird und Oberſchleſien ungeteilt
bei Deutſchland verbleibt. Jede Zerreißung Ober=
ſchleſiens
würde nicht nur Deutſchland in ſeinem Wiederaufbau
und in der Erfüllung ſeiner im Friedensvertrage übernommenen
Verpflichtungen aufs ſchwerſte hemmen, ſonder auch die wirt=

Freitag, den 25. März

ſchaftliche Entwicklung der dort von Deutſchland abgetretenen Ge=
biete
gefährden und die ſozialpolitiſchen Errungenſchaften der
betroffenen Arbeitehmer vernichten. Der Bundesausſchuß
nimmt mit Entrüſtung Kenntnis von den auch nach der Abſtim=
mung
fortgeſetzten polniſchen Terrorhandlungen
gegen deutſche Gewerkſchaftler, die ſich vergebens um ausreichen=
den
Schutz an die Interalliierte Kommiſſion gewandt haben und
nunmehr in einem öffentlichen Aufrufe an die geſamte Bevöl=
kerung
=appellieren müſſen. Der Bundesausſchuß verſichert die
Gewerkſchaften Oberſchleſiens ſeiner tatkräftigen Hilfe und wird
alle geeigneten Schritte unternehmen, um den bedrohten Brüdern
den Schutz zut ſichern.
Der polniſche Terror.
Oppeln, 23. März. (Wolff.) Im Auftrage der Reichs=
regierung
erhob der deutſche Bevollmächtigte Fürſt Hatzfeld
heute abend ernſteſte Vorſtellungen bei der interalliierten Kom=
miſſion
wegen der Zuſtände im oberſchleſiſchen In=
duſtriegebiet
und verlangte ſofortigen militäriſchen
Schutz der Bevölkerung gegen die polniſchen Gewalttaten. Die
interalliierte Kommiſſion ſicherte darauf zu, daß Truppenverſtär=
kungen
nach Kattowitz und Beuthen emſandt werden. Die Trup=
pen
werden heute nacht an ihrenn Beſtimmungsort eintreffen.
Kattowitz, 23. März. (Wolff.) Die deutſchen Par=
teien
und Gewerkſchaften Oberſchleſiens ſandten
folgenden Funkfpruch An Alle ab: Nachdem die Polen in der
oberſchleſiſchen Volksabſtimmung unterlegen ſind, üben ſie, von
der polniſchen Grenze ausgehend, gegenüber der deutſchen Bevöl=
kerung
in den Landgemeinden den ungeheuerlichſten
Terror aus. Mehrere Deutzſche ſind bei der Abſtimmung er=
mordet
und Hunderte von Arbeitern von ihren Arbeitsſtärten
vertrieben worden. Die Bevölkerung ſtrömit zu Tauſenden in die
überfüllten Städte. Hundertevon Verwundeten ſuchen
Schutz und Hilfe. Die interalliierte Kommiſſion triffk, ebenſo=
wenig
wie im Augnſt 1920 Maßnahmen gegen dem Aufruhr.
Die deutſche Bevölkerung iſt völlig hilflos dem verbrecheriſchen
Treiben der Polen ausgeliefert. Wir fordern von der ganzen
Kulturwelt Einwirkumg auf die interalliierte Kom=
miſſion
, damit die barbariſchen Zuſtände ſofort beſeitigt
werden.
Beuthen, 23. März. (Wolff.) Die Oberſchleſiſche Zei=
tung
meldet aus Karf: Seit geſtern nacht ſteht der Ort unter
den furchtbarſten Wirkungen eines offenen Kampfes. Im
Dorfe vereinigten ſich Banden aus Wiechowitz und Birkenhain
mit den hieſigen Ruheſtörern. Die Wut der Menge richtete ſich
in erſter Linie gegen die hier und in der Umgebung angeſtellten
Landjäger. Dieſe hatten ein Dach beſetzt und wurden 12 Stun=
den
lang von der wütenden Menge belagert. Beiherſeitig wurde
mit Handgranaten und Gewehren gekämpft. Als die Belager=
ten
ſchließlich das Feuer einſtellten, griff die Menge die Ueber=
lebenden
an und mißhandelte ſie ſchwer. Dabei wurden drei
ſchwer verletzt. Bisher wurden zwei Landjäger und ſechs Bau=
diten
als tot gemeldet.
Beuthen, 23. März. (Wolff.) Ueber die Vorgänge
in Karf wird von unterrichteter Seite Folgendes mitgeteilt:
Am Dienstag abend wpurden acht Landjäger von einer großen
Menſchenmenge bedrängt. Sie flüchteten in ein Haus, das die
Menge ununterbrochen von 11 Uhr abends bis 5 Uhr morgens
belagerte. Als die Landjäger im Feuergefecht mit der Menge
ihre Munition verſchoſſen hatten, zeigten ſie durch ein weißes
Tuch an, daß ſie ſich ergeben wollten. Es wurde ihnen freies
Geleit zugeſichert. Als ſie jedoch das Haus verließen, wurden
vier ſofort beſtialiſchermordet und zwei ſo ſchwer ver=
wundet
, daß ſie inzwiſchen geſtorben ſind. Die beiden übrigen
wurden ſchwer verletzt. Während der Beſchießung des Hauſes
wurde ein Dveher erſchoſſen.
Beuthen, 23. März. (Wolff.) Der Kreisgouver=
neur
von Beuthen=Land, erließ wegen der Ermor=
dung
mehrerer in den Dienſten der interalliierten Kommiſſion
ſtehenden Perſonen in Karf beſondere, ſcharfe Beſtim=
mungen
. Danach wird auf Gruppen von über vier männlichen
Perſonen ſofort ohne Warmtng das Feuer eröffnet. Alle Ver=
ſammlungen
, mit Ausnahme von religiöſen, ſind verboten. Von
8 Uhr abends bis 4 Uhr morgens wird auf Gruppen von über
zwei Perſonen beiderlei Geſchlechts ohne Warnung gefeuert.
Die Geſchäfte dürfen nur von 9 bis 12 Uhr vormittags und von
2 bis 5 Uhr nachmittags offen bleiben. Aehnliche Beſtimmngen
wurden auch für Miechowitz erlaſſen.
Die Heimkehr der Oberſchleſier.
Karlsruhe, 24. März. (Wolff.) Der Empfang der ba=
diſchen
Abſtimmungsberechtigten, die aus Ober=
ſchleſien
heute früh kurz nach 6 Uhr eintrafen, geſtaltete ſich auch
hier in der Südweſtmark Deutſchlands zu einer nationalen
Kundgebung für das ungeteilte Oberſchleſien
und für das gemeinſame deutſche Vaterland. Staatspräſident
Trunk entbot den Heimkehrenden herzliche Begrüßung und Dan=
kesworte
. Er ſagte: Wir alle wollen ohne Unterſchied des
Standes einig ſein und wirken für das deutſche Vaterland, für
das Deutſchtum im Sinne des Wiederaufbaues und des Frie=
densbekenntniſſes
. Die Weſtmark ruft der Oſtmark zu: Unſer
deutſches Vaterland, es lebe hoch! Oberbürgermeiſter Dr. Fin=
ter
betonte: Die Mehrheit hat für Deutſchland entſchieden.
lind wenn es noch eine Gerechtigkeit auf der Welt gibt, dann
muß Oberſchleſien Deutſchland erhalten bleiben, und zwar ganz
und ungeteilt. Auch die folgenden Redner ſprachen für ein un=
geteiltes
deutſches Oberſchleſien.

Das Abkommen mit Moskau.
m. Berlin, 23. März. Zu dem Entwurf des deutſch=
ruſſiſchen
Uebereinkommens wurden den Wirtſchafts=
Politiſchen Nachrichten von bolſchewiſtiſcher Seite weitere Mittei=
lungen
gemacht. Beſonders wichtig iſt der zweite Teil des Ent=
wurfes
, der die Rechte der Vertretungen und der Bürger der ver=
tragſchließenden
Länder behandelt.
Beide Regierungen kommen überein, bis zur Wiederherſtel=
lung
normaler Beziehungen zwiſchen Rußland und Deutſchland
den Schutz ihrer Bürger den ſchon beſtehenden Vertretungen zu
übertragen, denen hierzu entſprechende Vollmachten erteilt ſver=
den
. Dieſen Vertretungen werden zur Regelung der wirtſchaft=
lichen
Beziehungen beſondere Handelsvertretungen angereiht. Die
Vertretungen werden nach dem Vertragsprojekt beim Auswär=
tigen
Amt der vertragſchließenden Gegenſeite akkreditiert und mit
dieſem in unmittelbarem Verkehr ſtehen. Der Entwurf ſieht die

Anzeigenpreis:
33 mim breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf,
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit) 2.80 M.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpſlichtung auf Erfülluing der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtl. Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

1921

diplomatiſche Immunität der Leiter der Vertretung, ſowie eini=
ger
Mitarbeiter nach gegenſeitiger Vereinbarung vor. Die übri=
gen
ſtändigen Mitarheiter, ſowie Perſonen mit ſpeziellen amt=
lichen
Aufträgen genießen beſonderen Rechtsſchutz. Genannte
Perſonen ſind von allen öffentlich=rechtlichen Abgaben und jeder
Arbeitspflicht befreit. Eine beſondere Beſtimmung regelt den
Kurierdienſt, wobei das diplomatiſche Kuriergepäck unverletzlich
iſt. Die Vertretungen beider Länder ſind berechtigt, Poſt= und
Telegrapheneinrichturgen für ihre gewöhnliche, und chiffrierte
Korreſpondenz zu benutzen. Weitere Beſtimmungen regeln die
konſulariſchen Vollmachten beider Seiten, und zwar den recht=
lichen
Schutz der Perſon und des Eigentums der Bürger beider
Staaten, die Ausſtellung von Anfenthaltsſcheinen und Päſſen,
die Beglaubigung von Dokumenten, Unterſchriften und Ueber=
ſetzungen
.
Ein beſonderer Abſchzeitt legt die Rechte der Angehörigen
beider Staaten, feſt und behandelt die Beſtimnungen betr. Ein=
und Ausreiſe aus Deutſchland nach Rußland und umgekehrt.
Allen deutſchen Bürgern, die nach Rußland reiſen, um eine aus
dem Vertrage ſich ergebende Tätigkeit aufzunehmren, wird die Un=
verletzlichkeit
des ganzen nach Rußland eingeführten oder dort er=
worbenen
Vermögens garantiert. Den ehemaligen deutſchen
Staatsangehörigen, denen nach deutſchen Geſetzen die Wieder=
erwerbung
der deutſchen Staatsangehörigkeit gewährt wird, ge
ſtattet die ruſſiſche Regierung die Ueberſiedelung nach Deutſch=
land
. Gegenüber allen rufſiſchen Bürgern in Deutſchland finden
in Hinſicht Perſon und Eigentum die in Deutſchland beſtehenden
Geſetze Anwendung.
Die Tätigteit der Handelsvertretungen ſoll entſprechend der
Verſchiedenheit des wirtſchaftlichen Syftems beider Länder für
jede Seite geſondert behandelt werden. Die bolſchewiſtiſche Han=
delsvertretung
in Deutſchland ſtellt das Staatsorgan der Ein=
und Ausfuhr dar; ſie genießt in Deutſchland die Rechte einer
furiſtiſchen Perſon; die in ihrem Beſitz befindlichen Mittel, Werte,
Waren und ſonſtiges Vermögen werden als unberletzlich erklärt,
ſoweit Rechtsanſprüche oder Zahlungsverpflichtungen in Frage
kommen, die aus der Zeit vor Abſchluß gegenwärtigen Vertrages
herrühren. Die deutſche Handelsvertretung in Rußland nimmt
die wirtſchaftlichen Intereſſen des Deutſchen Reiches und ſeiner
Bürger wahr. Sie verhandelt wit allen öffentlichen Stellen, die
nach ruſſiſchem Geſetz den Handel leiten; ſie regiſtriert alle Ab=
ſchlüſſe
, die auf dem Gebiet der Sowjetrepublik mit deutſchen
Staatsangehörigen getätigt werden. Die Abſchlüſſe der Handels=
vertretungen
unterliegen keiner Beſteuerung, jedoch behalten ſich
beide Vertretungen das Recht vor, durch beſondere Aufſchläge
den Verluft an Steuer zu erſetzen, der durch den monopolartigen
Charakter des bolſchewiſtiſchen Handelsverkehrs entſteht.
Der Hanſabund zu den Sanktionen.
Das Präſidium des Hanſabundes erläßt folgende
Erklärung: Bereits nach den Pariſer Beſchlüſſen haben, wir
am 9. Februar in Verfolg vielfacher Anregungen aus den Kreiſen
unſerer Mitglieder den Gedanken einer äußerſten Zurückhaltung
im Verkehr namentlich mit franzöſiſchen, engliſchen und
belgiſchen Waren der Oeffentlichkeit bekamnt gegeben. Die
damn in London beſchloſſenen Zwangsmaßnahmen haben eine
außerordentlich große Anzahl der uns angeſchloſſenen Verbände
und Firmen veranlaßt, uns aufzufordern, nurnmehr mit aller
Energie gegen die ſogenannten Sanktionen und insbeſondere
gegen den verfehlten Verſuch, über das Deutſchland mögliche
Maß der Entſchädigung hinaus eine Abgabe von 50 Prozent auf
deutſche Waren zu erpreſſen, Stellung zu nehmen.
Nach zuverläſſigem Nachrichten ſind ſowohl franzöſiſche wie
engliſche Handelskreiſe gegen die zwangsweiſe Beſchlagnahme
des Wertes der deutſchen Ausfuhr und machen lebhafte Verſuche,
die Vorſchriften des Geſetzes zu umgehen. Bei einer ſo geteilten
Meinung in den Ententeländern iſt daher eine geſchloſſene Ab=
wehraktion
des deutſchen Handels nur ein Gebot politiſcher
Klugheit.
Der Hanſabund muß die dentſche Geſchäfts= und
Verbraucherwelt demgemäß dringend warnen, mrit Ange=
hörigen
derienigen Staaten, die ſich an den Zwangsmaß=
nahmen
beteiligen, bis auf weiteres irgend welche Ge=
ſchäfte
abzuſchließen, und fordert ſeine Mitglieder auf,
nur mach den neutralen Staaten und nach Italien, das die Er=
hebung
der Ausführabgabe abgelehnt hat, zu exportieren und nur
bei dieſen Ländern Rohſtoffeiukäufe vorzunehnien; dagegen von
engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Firmen wr das unbe=
dingt
Unentbehrliche zu kaufen, ſoweit ihnen die Beſchlüſſe der
Entente überhaupt die Möglichkeit dazu laſſen.
Die rheiniſch=weſtfäliſche Induſtrie
und die Sanktionen.
F. Düſſeldorf, 23. März. Zum erſten Male ſeit den
Londoner Verhandlungen verſammelten ſich hier unter dem Vor=
ſitz
des Generaldirektors, Geheimrat Dr. Beukenberg, die Vor=
ſtände
und Ausſchüſſe der Vereinigung zur Wahrung der gemein=
ſamen
wirtſchaftlichen Intereſſen in Rheinland und Weſt=
falen
und der nordweſtlichen Gruppe des Vereins deutſcher
Eiſen= und Stahlinduſtriellen zur Beſprechung der
gegenwärtigen Lage. Nach eingehender Erörterung wurde nach=
ſtehende
Entſchließung einſtimmig gefaßt: Die nach den Lon=
doner
Verhandlungen zum erſten Male verfammelten Induſtrie=
zweige
, das beſetzte und unbeſetzte rheiniſch=weſtfäliſche Wirt=
ſrhaftsgebiet
umfaſſend, erheben entſchieden Einſpruch gegen die
dem Verſailler Friedensvertrag widerſprechenden Gewaltmaß
nahmen unſerer Bogner und erwarten von der Reichsregie=
rung
, daß ſie nunmehr in der Ablehnng von Forderungen,
die für das deutſche Wirtſchaftsleben unerſüllbar ſind, unerſchütter=
lich
feſt bleibt. Nach wie vor müſſen die Induſtriellen des
beſetzten und unbeſetzten Gebietes gegenſeitig durch Beibehaltung
der bisherigen Zhhlungs= und Lieferungsbedingungen die Auf=
rechterhaltung
der Verträge und durch Berückſichtigung bei Neu=
beſtellungen
, die ſeit Beſtehen der deutſchen Induſtrie vorhau=
denen
engen wirtſchaftlichen Beziehungen unverändert fortſetzen
und aufs pfleglichſte behandeln. Bei ſolchem Zuſammenhalten
wird ſich ſchließlich unſer Gegner, ſeinen Abſichten zuwider, ots
die Kraft erweiſen, die das zerriſſene deutſche Volk ſtärker als je
zuſammenſchweißt.
Die Regierung und die Kommuniſtiſchen Unruhen.
* Berlin, 24. März. Wie die Voſſiſche Zeitung meldet,
haben ſich das Reichskabinett und die preußiſche Re=
gierung
geſiern mit den Ereigniſſen in Mitteldeutſchland und
gt. Es wurde zunächſt davon Abſtand ge
Hamb

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Seite 2.

Darmſtadter Tngblatt, Freftag, den Z5. Marz 1921.

Mummer 83.

Iten, über Mitteldeutſchland den Belagerungszuſtand zu ver=
hängen
, da man angeſichts der beſonnenen und ruhigen Haltung
der Arbeiterſchaft hofft, daß die kommuniſtiſche Aktion in Mittel=
deutſchland
auch ohne Anwendung außerordentlicher Mittel im
Sande verlaufen wird. Verſtärkungen werden mur im Ausmaße
des Notwendigen entſandt werden. Wie das Blatt weitzer wel=
det
, perſuchen die kommuniſtiſchen Agitatoren, die Eiſenbahner
dazu aufzuhetzen, die Beförderung von Polizeiverſtärkungen zu
verweigern.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Die Fraktion der
Deutſchen Volkspartei in Preußen richtete an den
Präſidenten des Landtages folgendes Telegramm: Die
Fualtion der Deutſchen Volkspartei erſucht Sie, Herr Präſident,
mit Rückſicht auf die durch die kommuniſtiſchen Unruhen und die
oberſchleſiſchen Vorgänge herbeigeführte geſpannte politiſche
Lage den Landtag ſchleunigſt, jedenfalls ſpäteſtens bis zum
30. März, einzuberufen. Gez. Dr. v. Krauſe, Dr. Leidig,/ Dr.
v. Richter, Garnich, Hollmann.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Der Reichspräſident
erließ heute nacht für die Provinz Sachſen auf Grund des
Artikels 48, Abſatz 2 der Reichsverfaſſung unter Gegenzeichnung
des Reichskanzlers und im Einverſtändnis mit der preußiſchen
Regierung Vorſchriften zur Wiederherſtellung der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung in den ge=
fährdeten
Gegenden. Es handelt ſich hier um einen nichtmili=
täriſchen
Ausnahmezuſtand, bei dem die Zivilverwaltung mit
erhöhten Befugniſſen ausgeſtattet wird. Dementſprechend wurde
zum Zivilkommiſſar der Oberpräfident der Provinz Sachſen,
Hörſing, ernannt.

Die Arbeiterſchaft gegen die kommuniſtiſchen
Verbrechen.

Berlin, 24. März. Der Allgemeine Deutſche Ge=
werkſchaftsbund
hat eine Entſchließung angenommen, in
der er ſich gegen die durch die kommuniſtiſche Hetze hervorgerufene
Streikbewegung im mitteldeutſchen Induſtriegebiet wendet. Die
Bewegung habe nichts mit gewerkſchaftlichen Beſtrebungen zu
tun und die Gewerkſchaftsleitungen warnen erneut die Arbeiter=
ſchaft
, den kommuniſtiſchen Parolen zu folgen. In den gewerk=
ſchaftlichem
Organiſationen dürfe dieſe Streichetze keinen Rückhalt
finden.
Berliu, 24. März. Der Vorwärts bezeichnet das Blut=
dergießen
im Hamburg und Eisleben als die direkte Frucht der
kommmiſtiſchen Wühlarbeit. Die Zuſammenſtöße ſeien die un=
mittelbare
Folge der fortgeſetzten Aufrufe der Kommuniſten zu
den Waffen und zum Kampfe. Das vergoſſene Blut kommt über
die Leute, die tagtäglich den Arbeitern die Parole zum Kampfe
mit den Waffen ausgegeben haben. Auch die Freiheit wen=
det
ſich erneut in ſchärfſter Weiſe gegen die Hetzpolitik der Kom=
nuzniften
. Die Ueberfälle auf Sparkaſſen und die verbrecheriſchen
Anſchläge gegen Eiſenbahnen und die Dynamitanſchläge gegen
Gerichtsgebäude hätten mit Politik nichts zu tun. Die Verant=
wortung
treffe allein die Leitung der Kommuniſtiſchen Partei,
die durch ihre ſinnloſe Hetze dem Geſindel das Stichwort geliefert
habe. Das Blatt fordert die Arheiter auf, geſchloſſen den kom=
muniſtiſchen
Wirrköpfen entgegenzutreten und warnt die Arbei=
ter
davor, ſich provozieren zu laſſen.
Völlige Aufhebung der Zwangswirtſchaft?
Npt. Wie dem Neuen Politiſchen Tagesdienſt geſchrieben
wird, haben die Aeußerngen des Miniſters Dr. Simons über
die Notwendigkeit, unſere Wirtſchaft von allen Hemmmiſſen zu
befreien, in weiten Kreiſen irrige Hoffnungen auf völlige
Beſeitigung der Zwangswirtſchaft erweckt. Davon kann gar
keine Rede ſein. Die Regierung beabſichtigt lediglich, die
Ausfuhr nach Möglichkeit zu erleichtern und der Reichswirt=
ſchaftsrat
wird ſich in diefen Tagen mit dahingehenden Vor=

fchlägen beſchäftigen. Auch dabei handelt es ſich nicht etwa um
die gänzliche Beſeitigung der Ausfuhrkontrolle, ſondern eben nur

um Erleichterungen. Für die völlige Aufhebung der Ausfuhr=
abgabe
und der Preiskomtrolſe würde ſich im Reichswirtſchafts=
rat
zweifellos keine Mehrheit finden und ebenſowenig im Reichs=
tag
.
6 Millionen Rebhühner!
Berlin 23. März. (Wolff.) Nach Informationen an zu=
ſtändiger
Stelle betragen die Liſtenforderungen der
Entente zur Wiederherſtellung des Wildbeſtandes der zerſhör=
ten
Gebiete an lebendem Wild 120 Hirſche, 63 000 Rehe, 660 000
Haſen, 195 000 Faſanen, 75 000 Fajaneneier und 6 Millionen
Rebhühner. Zur Zeit wird in Paris über die Durchführung und
Ablieferung und über die Frage der Möglichkeit ſolcher Abliefe=
rungen
überhaupt verhandelt.
Lloyd Georges Furcht vor der Arbeiterpartei.
London, 24. März. (Wolff.) Lloyd George hielt
heute vor der New Members Coglition Croup (einer aus 112.
Parlamentswitgliedern beſtehenden, von beiden Flügeln" der
Koalition zuſammengeſetzten Gruppe) eine große innerpoli=
tiſche
Rede in der er für eine Koalition zur Bekämpfung des
Sozialismus eintrat. Lloyd George erklärte, die große Ge=
fahr
ſei der phänomenale Aufſtieg zur Macht einer neuen Partei
mit äußerſt znſtürzleriſchen Zielen. Dieſe Partei nenne ſich
Arbeiterparte:. In Wirklichkeit, ſei ſie eine kapitaliſtiſche

Parkei. Sie reiße die anderen Parteien in Stücke, um darauf
die bürgerliche Geſellſchaſt in Stüche zu reißen. Der Sozialismus
bezwecke die Zerſtörung alles deſſew, was die großen Propheten
der Führer beider Parteien ſeit Generationen mühſam aufgebaut
hoben. Die Unabhängigem Liberalen unterſtützten dieſe Revo=
lutionäre
. Ihre Artillerie helfe die Verteidigungsſtellungew der
bürgerbichen Geſellſchaft vernichtem. Wenn ſie Erfolg hätten, wür=
den
die Sozialiſtem in die Zitadelle eindringen und dort allein
herrſchen. Lloyd George forderte alle, die ſich der Gefahr be=
wußt
ſeien, auf, die Reihen zu ſchließen, und ſchloß mit der Er=
klärung
, daß alle Maßwahmen getroffen werden müßten, um die
große Wählerſchaft aufzuklären, die zu einem nicht ſehr entfernten
Zeitpunkte zu entſcheiden haben werde, damit, wenn dieſe ſchick=
falsſchwere
Stunde ſchlage, das Wohl Englands ruhig ihrer
Sorge anvertraut werden könne. Die Rede des Premierminiſters
findet im der Abendpreſſe größte Beachtung.

Die iriſche Frage.
London, 24. März. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung
erwiderte Lloyd George auf eine Anfrage im Unterhauſe,
die Regierung ſchlage vor, Vorbereitungen zu treffen, um im
Mai für das nordiriſche und ſüdiriſche Parlament
Wahlen zu veranſtalten, die in dem im letzten Jahre angenom=
menen
Geſetzentwurf vorgefehen ſeien. Wenn das iriſche Volk
für dieſe beiden Parlanzente Vertreter wählen würde, ſo würden
dieſe Parlaniente eine konſtituierende Verſammlung bilden,
weſche die Vollmacht haben würde, Aenderungen zu empfehlen.
Wenn es das Volk aber ablehne, zu wählen oder ſich an dieſen
Parlamenten zu beteiligen, ſo würde es ſalbſt die Verantwortung
für ſein Verhalten tragen. Die Regierung würde auf andere
Maßregeln zurückgreifen mütſſen, um Irland zu regieren. Zur=
zeit
ſei die Regierung nichſt bereit, mit den verantwortlichen
iriſchen Führern zu verhandeln. Sie müſſe auf der vorherigen
Ablieferung der Waffen beſtehen. Die Regierung könne ihre
Zuſtimmung zu einer unabhängigen iriſchen Republik nicht er=
teilen
. So lange die Führer in Irland dieſe Unmöglichkeit nicht
anerkennen wollten, würden die Unruhen niemals beigelegt wer=
den
. Inzwiſchen müſſe er das Parlament erſuchen, die Regie=
rung
bei der Aufrichtung der Autorität in Irland zu den Zwecke
zu unterſtützen, es der wirklichen Meinung Irlands zu ermög=
lichen
, ſich frei auszuſprechen.

Die amerikaniſch=ruſſiſchen Beziehungen.
London, 24. März. (Wolff.) Wie aus Waſhington gemel=
det
wird, teilt das Staatsdepartement den Empfang einer Nate
der ruſſiſchen Räteregierung mit, in der um Er=
öffnung
von Handelserörterungen gebeten wird.
Wie berichtet wird, ſoll die Frage der amerikaniſch=ruſſiſchen Be=
ziehungen
hald erwogen werden. Sie ſei unabhängig von dem
Appell der ruſſiſchen Regierung an Harding beſchloſſen worden.
Wenn ſich die Vereinigten Staaten bereit erklärten, mit Sowjet=
rußland
zu unterhandeln, ſo würden der Delegation, die die
Söwjetregierung nach Amerika zwecks Abſchluſſes eines Han=
delsabkommens
entſenden will, keine techniſchen Schwierigkeiten
in den Weg gelegt werden. Es ſollen ſogar gegebenenfalls
Viſa und Päſſe ausgeſtellt werden. Mit Bezug auf das ruſſiſche
Gold würde die amerikaniſche Regierung die Frage bezüiglich
des Urſprungs des Metalls nicht erheben, wenn es das Münz=
zeichen
irgend einer anerkannten Regierung, wie z. B. der ſchwe=
diſchen
Regierung, trage.
Nach einer ſpäteren Meldung iſt die Note der Sowjetregie=
rung
, die vom 20. Märx datiert iſt, an den Kongreß und an den
Präſidenten der Vereinigten Smaten gerichtet werden. Es heißt
darin: Vom erſten Tage ſeines Beſtehens an hat Rußland die
Hoffnung auf eine baldige Herſtellung freundſchaft=
licher
Beziehungen mit der großen Republik von Nord=
amerika
gehabt. Als die Ententeſtreitkräfte in Rußland einge=
drungen
ſeien, habe die Sowjetregierung an die amerikaniſche
Regierung appelliert, den Truppenſendungen ein Ende zu
machen. Wilſon habe jedoch ohne Grund und ohne Kriegs=
erklärung
die ruſſiſche Republik angegriffen und habe während
ſeiner ganzen Amtszeit ihr gegenüber eine ſtets wachſende Feind=
ſchaft
bewieſer. Dia Note erklärt kategoriſch, daß die Sowjet=
republik
, die vollkominen in der Arbeit des inneren Wiederauf=
baues
und in der Organiſation ihres Wirtſchaftslebens aufgehe,
keinerlei Abſicht habe, ſich in die inneren Angelegenheiten Ame=
rikas
einzumiſchen. Sie erwähnt, daß die Sowjetregierung be=
reits
mit mehreren Staaten Handelsverträge abgeſchloſſen habe.
Zum Schluß ſchlägt die Note die Entſendung einer Sonderdele=
gation
nach Amerika vor, um die Frage der wirtſchaftlichen Be=
ziehungen
und der Wiederaufitahme des Handels zwiſchen Ruß=
land
und Amerika zu löſen. Die Note iſt unterzeichnet von dem
Präſidenten und den Sekretären des allruſſiſchen Vollzugsaus=
ſchuſſes
.
* Kleine politiſche Nachrichten. Bei der Hamburger Senats=
wahl
wurden 8 Sozialdemokraten, 5 Demokraten und 3 Rechtspartei=
ler
gewählt. Bisher beſtand der Senat aus 9 Sozialdemokraten, 3 Demo=
kraten
und 4 Rechtsparteilern. Reuter meldet aus Smyrna den Be=
ginn
der erwarteten griechiſchen Offenſive gegen die tür=
kiſchen
Nationaliſten. Als Ziel der Offenſive wird die Ver=
nichtung
der kemaliſtiſchen Streitkräfte bezeichnet. Im engliſchen
Unterhauſe wurde die Vorlage betreffend die Ratifikation des
Friedensvertrages mit Ungarn eingebracht und erfuhr ihre formelle erſte
Leſung.

Stadt und Land.

Darmſtedt, 25.

* Ernannt wurden der Direktor der Realſchule zu Gernsheim Dr.
Johannes Ledrvit zum Direktor des Ernſt=Ludwigs=Seminars zu
Bensheim a. d. B., der Oberlehrer an der Oberrealfchule zu Gießen Wil=
helm
Roth zum Oberkehrer an der Realſchule zu Gernsheim, der
Studienrat an der Liebigs=Oberrealſchule in Darmſtadt Gerhard Bei=
ſinger
zum Direktor der Realſchule in Gernsheim. Das Landes=
Arbeits= und Wirtſchaftsamt hat die von dem Geſamtvorſtand der Lan=
desverſicherungsgnſtält
für Heſſen beſchloſſenen nachſtehenden Ernen=
nungen
von Beämten dieſer Anſtalt genehmigt, und zwar: 1. des Ober=
ſekretärs
Wilhelm Nungeſſer zum Abkeilungsvorſtand der Regiſtra=
tur
und des Sekretariats, 2. der Kanzleiſekretäre Heinrich Blodt, Otto
Ruhl, Friedrich Jung und Ludwig Henkel zu Sekretären der An=

Mindener do Geſctis Die Frhi iun Gerlafer der Gerſchanfe
Heilſtätte bei Sandbach i. Odw.

* Uebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Bernhard Delp aus
Pfaffenbeerfurth die Tehrerſtelle an der Volksſchule zu Höllerbach (Kreis
Erbach).

* In den Rubeſtand verſetzt wurde der Lehrer an der Voſksſchule zu
Mümling=Grumbach (Kreis Erbach i. O.) Philipp Speckhardt auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Aus der Juſtiz. Schon ſeit längerer Zeit beſteht die Einrichtung,
daß den Gerichtsreſerendaren zvecks weiterer theoretiſcher Ausbildung
Vorträge am hieſigen Landgericht gehaltem wwerden, die unentgelglich ſind
unnd ſich als ſehr nützlich erwieſen häben. Das Gleiche iſt nunmehr. am
Sitz der drei Landgerichte für die Anwärter zu mittleren Jurſtizdienſt
aus der betrefſenden Pro inz eingefüchrt, und der hieſige Kurſus mit
einem Dutzend Teilnehmer hat bereits begonnen. Man kann das Vor=
gehen
nur mit Beſviedigung begrßen, denm es erleichtert nicht nur dem
Einzelnen die berufliche Schulung, ſondern brägt dadurch auch ſehr we=
ſendlich
den Intereſſen der Allgemeinheit Reichnung. Bei der Ueberfülle
von Geſetzen und ſonſtigen einſchlägigen Vorſchriften aller Art wird dem
Anfänger die planmäßige Sichtung und Vevapbeitung inmer ſchwverer,
faſt unmöglich, uund er bedarf daßer bewährter, ſachſkundiger Anleitung,
ſoll nicht der ganze Nackſuuchs Schaden leiden.
n. Strafkammer. Wegen nächtlichen Cänbruchsverfuchs in
die Zuckerfabrik Gernsheim hatten ſich drei bisher unßefrrafte Ar=
beiter
, Philipp Schöder, Wilhelm Knöbel und Valentin Ringauf,
zu verandworten und ſind geſtändig. Ihr im Dezember v. J3. ausge=
führter
Streich galt der Aneigwng von Stoffbeuteln im Werte von mehr
als 2000 Mark, und das Urteil lautet gegen Sch. auf 1 Monat, gegen
K. auf 2 und gegen N. auf 3 Monate Gefängnis. Kaum 19 Jahre alt,
gehört der Axbeiter Ludwig Greß von hier, nach der Zeugenausſage
ſeines eigenen Vaters, zu den Unverbeſſerlichen und hat einen ſtarhen
Diebshang mit Arbeitsſcheu veremt. Er war nach längerer Gefänguis=
ſtrafe
aus Butzbach heimgekehrt und vergalt die Auufnahrrne zu Hauſé
dunh Beſtehlen der Fgmilie. Außerdem umterſchlug er 600 Mark nebſt
Börſe, Brieftaſche uſw. des Vaters, als dieſer ins Krankenhaus gebracht
und das Betreffende dort dem Sohn ausgehändigt worden war. Der
Geſchadigte hatte Strafantrag geſtellt und keuingeichnete den Schhldigen
ſcharf, was dieſer mit heftigen Voywürfen bergalt. Der auswärts wegen
neuer Verfehlumg in Unterfuchungshaft befind’iche Angektagte wurde
wegen Diebſtahls im Rückfall nebſt Unterſchlagung zu 9 Monaten
Gefängnis verurteilt. Der vom Schöffengericht wegen entgelt=
lichen
Wahrſagens, Uebertretung des heiſiſchen Polizeiſtrafgeſetzbuchs, in
die zuläfſige Höchſtſtrafe von 7Tagem Haft verurteilte Hellſeher Peter
Wiederhold hier Berfolgt dagegen Berufung und ftrebt Fretſpruch
an, eil dia Betätiguung der ihnr innetvochmenden überſinnlichen Kraft
nichts mit Wahrſagerei gemein habe, er auch das Gewerbspatent als
Hellſeher beſitze. Das Erfeyntnis erſter Inſtanz hat den Angeklagten als
auf die Leichügläubigreit Spekulierenden gekennzeichnet, er war früher
Steinbzucks=, dann Eiſenbahnarbeiter und betreibt jetzt außer der Hell=
ſeherei
(für 3 Mark Vergüitung) ein Detektivbureau. Er gibt u. a. Ge=
bildete
und Hochſtehende als iüberzeugte Kunden an, und das Berufungs=
gericht
veringte deshalb die weitere Verhandlung, um mehrerg dieſer
Zeugen zur Uden.
Oſtervarſtellungen im Landestheater. Am 1. Oſterfeiertag geht
Wagners Triſtan und Jſolde in Szene. Dem Triſtan ſingt im Vertre=
tung
des immer noch erkrankten Herrn Jonſſon Lito Fanger vom Frank=
furter
Opernhaus. Am 2. Oſterfeiertag gelangt, in gleicher Beſetzung

iſt Fledermauts angeſetzt.
Heſſiſches Landestheater. (Wochenſpießplam.) Somtag,
126. Mietvorſtellung, C 26: Triſkan und Jſolde, Montag, Schauſpiel=
miete
111: Louis Ferdiand, Prinz von Pveußen‟ Dienstag, 1A7.
Mietvorſtelkung, A 25: Die Fledermaus. Mittwoch, 198. Mjetvarſtel=
lung
, E 27. Sondermicte Serie XVI18: Die Entführung aus dem Se=
rail‟
Donnerstag, 129. Mietvorſtellung, C N7, c 13, Sondewmiete Serie
XV8: Louis Ferdinand, Prinz von Preußen. Freitag, 130. Mietvor=
ſtellung
. D24, Sonderniete Serte TV7: Ein Maskenball. Samstag,
außer Mietze, Sondermiete Serie XII8: Glgube und Heimat. Sonntag.
vormittags 11 Uhr: 6. muſikaliſche Matinee. Drumm=Quartett: Beet=
hover
. Abends 6 Uhr, 131. Mietvorſtellung. D 25: Carmen.

* Darmſtädter Künſtler auswärts. Man ſchreibt uns: Ueber bos
Gaſtſpiel der Opernfängerin Hedwig Jungkurtb am Landes=
theater
zu Stumgart, ſchreibt das Schwäbiſche Tagblatt: Seitz Jahren
ſuchen wir hier nach einer mnteren Soubrette und ſeitz Jahren hören
wir zur Entſchuldigung des Mißerfolges: Ja, es gibt in Deutſchland
keine Soubrette mehr! Nun aber hat ſich ganz zufällig eine junge Sänge=
rin
als Oskar, im Waskenball vorgeſtellt, die dieſer peſſinriſtiſchen Anſicht
zu widerſprechen ſcheint. Man ſird ja öfters enrtäuſcht bei näherer Be=
kanntſchaft
mit Sängern (ſeltener nach der guten Seite hin), aber Frl.

Hedwig Jungkuath hat gleich beim erſten Male ſo für ſich einzunehmen
gewußt, daß wir umbedenklich zu einem Verſuch mit ihr raten möchten.

Nicht, daß ſie weit vorgeſehritten wäre, das Talent ſpricht für ſie. Eing
hübſche Stimme und vor allem jene Art, ſich zu bewegen, die natürlich iſt.

Hermann Eſſigs Frauenmut
Uraufführung im Berliner Leſſingtheater.

Im Leſfingtheater gab es eine Senfation. Nicht das Stück
ſetbſt war eine ſolche, ſondern ſeine Aufnahme beim Publikum.
Der Hausſchlüſſel kam wieder einnial zu ſeinem falſchen Rechte.
Es burde während der einzelnen Akte und beſonders nach den
Aktſchlüſſen unaufhönlich geziſcht und gepfiffen, und dazwiſchen
nvengte ſich der Beifall der Eſſig=Verehrer, der allerdings durch
die lauten Mißfallsbezeugungen ſtark übertönt wurde. Hermann
Eſſig galt vielen als eine kommende Dichtergröße, deren Aufſtieg
nur durch ſeinen tragiſchen Tod im Kriege verhindert wurde.
Ueber ſeine Lyrik kann man geteilter Meinang ſein, jedenfalls
ſpird es auch den Eſſig=Verehrern ſehr ſchwer werden, neue
Werte in ihr zu finden. Eſſig iſt ein ſtarkes Talent, aber
mneilenweit noch vom Genie entfernt. Sein Stück Frauenmut,
eine vieraktige Komödie, zeigt geradezu einen kraſſen Dilettantis=
mus
. Die Komik iſt gequält. Manchmal findet man einige An=
ſätze
zur Groteske, aber der Dichter ſelber zerreißt dann mit
pkumper Hand die angefangenen feingeſponnenen Fäden.
Das Stück ſpielt im Jahre 1688 und ſchildert die tapſere Tat
der Weiber von Schorndorf. Es iſt ein Pendant zu den Weibern
von Weinsberg. Es hätte ſich aus dem Stoff eine erbauliche
Amazonenkomödie machen laſſen, wenn der Dichter nur etwas
ariſtophaniſchen Geiſt und Witz zur Verfügung gehabt hätte. Die
Weiber von Schorndorf kämpfen beherzt gegen Melaes Truppen
und ſtehen da im grellen Gegenſatz zu ihren weibiſchen Männern.
Anführerin iſt Frau Künkelün, eine komiſche Pentheſilea. Aber
ſchließlich ſehen ſie doch ein, daß ſie allein den Kampf nicht durch=
führen
können. Der Ruf nach dem ſtarken Mann ertönt auch hier.
Und den finden ſie in dem plumpen, vierſchrötigen Ritter Roland,
einem blöden und verwachſenen Kerl. Um die Handlung ganz
ins Groteske zu ziehen, greift der Dichter zu dem Tarnkappen=
wunder
. Der komiſche Ritter bekommt von Frau Künkelün eine
Tarnkappe, die ihn unſichtbar macht, und ſo kann er ungeſtört
nebenbei noch ſeinen Unfug in einem Lieb’skrieg führen. Aus
Hem ſtreitbaren Kriegshelden wird zugleich ein täpriſcher Don
Juan. Als Siegesbeute führt er eine vierſchrötige Magd heim.
Das iſt alles, wie geſagt, gequälte Komik. Von ſcharfer Charakter=
zeichnung
kann bei den Plump=Poſſenhaften nicht die Rede ſein.
Emil Linds Spielleitung hatte ſich alle mögliche Mühe gegeben,
das Stüek wirinngsvol zu machen, und auch die Schauſpieler
ſtrengten fich eft krampfhaft an, etwas narürliche Komik in die
erzwungene zu bringen. Aber vergeblich. Hervorzuheben iſt vor

allem das Spiel der Käte Dorſch, die die Amazonenführerin
einigerwaßen anſprechend zu geſtalten verſuchte. Sie machte aus
der Frau Künkelün eine kokette, oft ſchlüpferige Perſon, der man
nichts von Heldenhaftigkeit anmerkte. Den täppiſchen Ritter
Roland gab Heinz Salfer ſehr wirkungsvoll, aber durchaus nicht
komiſch=ſympathiſch, denn ſelbſt die beſte Geſtaltungskraft vermag
aus der grob geſchnitzten Figur nichts Erbauliches zu machen.
Und ebenſo erging es den anderen Darſtellern.
Das Stück kanm als große Niete gelten, und man hätte beſſer
getan, es im Manufkripte weiter vergilben zu laſſen. Dadurch
hätte man den Toten viel mehr geehrt, als daß man das Publi=
kum
zu einem Schlüfſelkonzert zwang. So ſehr auch überlaute
Mißfallsbezeugungen im allgomeinen im Theater zu verurteilen
ſind, ſo hatte das Publikun diesmal doch ein begründetes Recht
dazu, denn ſchließlich darf es, wenn man ihm nicht nur Minder=
wertiges
, ſondern ſogar Unterwertiges bietet, zur Selbſthilfe grei=
fen
. Mögen die Weiber von Schorndorf von nun an wieder be=
graben
werden. Vergeſſen werden ſie raſch wieder ſein, wie es
der Dichter wird, den eine ganz eigenartige Gemeinde als Neue=
rer
und Pfadfinder durchaus auf den Schild echter Dichtergröße
erheben will.
rI.

C. K. Karfreitagszauber. Der Karfreitag, der Tag, an
dem der Heiland im Grabe ruht, wird in ernſter Trauer und
Andacht verbracht. Aber der Volksglaubew verlangt, daß an
dieſem Tage die Menſchen beſonders auf der Hut ſeien, denn ge=
rade
in dieſen düſtern Stunden ſollen die Mächte des Zaubers
und Wunders beſonders wirkſam ſein. Wenn auch eigentlich alle
Arbeit verboten iſt, ſo ſucht man doch die Bedeutung dieſes ge=
heimnisreichen
Tages nach Kräften auszunutzen. Vielerorts wird
am Karfreitag mit dem Säen und Pflanzen begonnen, weil dann
beſonderer Segen auf der Saat ruht. Auch den Obſtbäumen
wendet man große Aufmerkſamkeit zu man ſchüttelt ſie und
ſchlägt ſie, um ſie dadurch zu reichem Tragen anzuregen, und in
manchen Gegenden klopfen alte Leute am Karfreitag an die Obſt=
bäume
, um aus dem Klange zu erfahren, wieviel Obſt es in dem
Jahre geben wird. Um Ungeziefer zu vertreiben, foll kein Tag
geeigneter ſein, als der Karfreitag. Ueberhaupt wird viel gekehrt
und gefegt, und im Schwarzvald gilt der Glaube, wenn man in
der Karfreitagsnacht um 12 Uhr mit einen ganz neuen Beſen die
Stube fege und ihn dann auf einen Kreuzweg lege, ſo bleibe das
Häus immer rein. Hebt man den Kehricht in dieſer Weiheſtunde
auf, dann ift immer viel Geld im Hauſe. Doch nicht nur Schmutz
und Unrat werden mit dem Beſen ausgekehrt, ſondern auch Hexen
und böſe Geiſter müſſen dann aus dem Hauſe weichen. Die Vor=

nahme von Krankenheilungen am Karfreitag ſoll von größter
Wirkſamkeit ſein, und deshalb verſchob der Bauer früher wichtige
Dinge, wie Aderlaſſen uſw., auf dieſen Tag. Brezeln, die am
Karfreitag genoſſen werden, geltem in Schlvaben als das beſte
Abwehrmittel von Fieber und Krankheiten aller Art. Wer da=
gegen
amr Karfreitag Speck iſt, ſtirbt vor ſeinem 30. Jahre. Bei
dem Beſuch der Kirchhöfe am Nachmittag dieſes Tages werden
Gelübde abgelegt, die unbedingt gehalten werden müſſen. Noch
heute lebt in Bayern der Glaube, daß man kein Zahnweh, keine
böfen Hände und Füße bekommen kayn, wenn man ſich am
Karfreitag die Nägel an Händen und Füßen ſchneidet. Wer ſich
des Waſſertrinkens enthält, leidet den ganzen Sommer über,
auch in der heißen Erntezeit, keinen Durſt. Am Todestage des
Herrn darf man kein Tierlein töten, nicht einmal eine Fliege.
Achter man wicht darauf, ſo wird muan im Sommer ſehr von Un=
geziefer
geplagt. Dem am Karfreitag gelegten Ei wird eine
ganz beſondere Kraft zugeſchrieben, und die geweihten Schalen
ſolcher Eier werden in die Felder geſteckt, um das Wachstum der
Saaten anzuregen. Der Karfreitag bietet auch die beſte Gelegen=
heit
, um eine Wünſchelrute oder andere zauberhafte Werkzeuge
zu gewinnen.

Eine Stadt im Tanzfieber. Die Stadt des Tanzes nen=
nen
die Kubaner ihre Hauptſtadt Havanna, und wirklich gibr
es wohl keinen anderen Ort der Welt, in dem das Tanzfieber ſ0
allgemein und toll wütet, wie hier. Havanna iſt tanztoll, ſchreibt
Marion Ryan in einer Schilderung des Lebens dieſer Stadi.
Ganz gleichgültig, wie alt man iſt oder wie dick man iſt, wie
reich oder wie arm man iſt, alles tanzt vom Morgen
bis zur Nacht und die Nacht durch bis zum Mol=
gen
. Man tanzt in den Reſtaurants und Hotels, iin
den Kaffees und Kaſinos, in den Parks und auf der
Plätzen, und wenn ein Ball in irgendeinem Hauſe iſt, dann rand=
man
aus dem Ballſaal hinaus in das Patio, dem inneren 99
des Hauſes, und vow dort wirbeln ſich die Pgare auf die Sträße
wirbeln dahin über den Bürgerſteig und über das Pfkaſter An"
ziehen die Vorübergehenden in ihren fieberhaften Wirbel hicſel
Und die Tänzer von der Straße, von dem Treiben angeſteah, At*
hen ſich mit zurück in das Haus und nehmen an dem weiſere
Verlauf des Balles teil. Der kubaniſche Unabhängigkeitstach, 9*
große nationale Feſt, das am 24. Februar gefeiert wird ung."
Grito de Baine heißt, ſah dieſes Tanzfieber in ſeinem hochns,
atembeklenmnenden Stadäum. Die 24 Kanonenſchüſſe, die Mit. O"
nem fabelhaften Feuerwerk zuſammen am Vorabend das Feſt."
öffneten, gaben das Zeichen zu uerhörten Tanzorgien. SähDi."

[ ][  ][ ]

Mummer 83.

Das Landesmuſeum iſt am Karfreitag und 1. Oſterfeiertag ge=
ſchloſſen
, dagegen am 2. Feiertag und am Oſterdienstag von 111 Uhr
mrentgeltlich geöffnet.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Winterausſtellung
des Kupferſtichkabinetts 1

etzten Male geöffnet. Das Kupferſtichkabinett wird für die darauffol=
nnde
Woche geſchloſſen und am Sonntag, den 3. April, mit einer
reuen Ausſtellung wieder geöffnet.
Eine Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung findet am
Donnerstag, den 31. März, nachmittags 5 Uhr, ſtatt mit folgender
Tagesordnung: 1. Herſtellung eines Steinzeugrohrkanals in der
Hobrechtſtraße zwiſchen Oſann= und Ohlyſtraße. 2. Entwäſſerung des
gehaborner Hoffeldes. 3. Herſtellung von Notwohnungen an den Ba=
acken
auf dem Exerzierplatz. 4. Feſtſetzung der Fluchtlinie für die Nie=
ſer
=Ramſtädter Straße zwiſchen Schießhausſtraße und Böllenfalltor.
Regelung und Befeſtigung des Darmbachs langs des Stadtgutes
Gehaborn. 6. Ankauf von Gelände der Verwaltungs= und Berwertungs=
jeſellſchaft
für Immobilien an der Eckhardt= und Barkhausſtraße. 7. Her=
tellung
einer Alarmvorrichtung für die Treſoranlage der Sparkaſſe.
Erneuerung des Fußſteigbelags vor den Häuſern Rheinſtraße 6 und 8.
Geſuch um Gewährung eines Baukoſtenzuſchuſſes. 10. Erhöhung des
eredits unter Rubrik 67 des Voranſchlags für 1920 für die Gewährung
von Baukoſtenzuſchüſſen. 11. Neuwahl des Vorſtandes der Simon= und
Charlotte=Fulda=Stiftung. 12. Beſchaffung eines Unterwindgebläſes mit
lektriſchem Antrieb für die Keſſelanlage des Hallenſchwimmbades.
Einrichtung von Schulgärten. 14. Vergebung der Unterſtützungen
us der W. Stammſchen Amalienſtiftung. 15. Ergänzung verſchiedener
lusſchüſſe (Schulausſchuß, Milchdeputation, Arbeitsamtsdeputation).
6. Mitteilungen: a) Erhöhung der Teuerungszuſchläge für die Beam=
en
, b) Sonſtiges.
Einkommenſteuererklärung. Es wird nochmals darauf hingewie=
en
, daß in den Einkommenſteuererklärungen auch der Raum (Seite 1
inks oben) für den Steuerbezirk auszufüllen iſt. Dieſe Angabe
ürfte keinerlei vierigkeiten begegnen, da der Steuerbezirk jedesmal
nit dem betreffenden Polizeibezirk räumlich übereinſtimmt.
* Vorſicht beim Stoffkauf! Man ſchreibt uns: Der wilde Stoffhandel, be=
rieben
durch berufsfremde Perſonen, Hauſierer unbekannten Namens, die
ie zur Verantwortung gezogen werden können, überſchwemmt das Land
nit minderwertigen Stoffen, die zum größten Teil die Verarbeitung nicht
vert ſind. Dieſe Waren werden in der Hauptfache aus Kunſtwolle ( wie=
er
verarbeitete alte Kleidungsſtücke) von eigens für den Hauſierhandel
rbeitenden Fabriken hergeſtellt. Hauſiergroßhändler hetzen ganze
Trupps von Unterhauſierern auf das gurgläubige Publikum los oder
vandern mit ihren Lagern unter großen Transport, Miet= und ſonſtigen
Speſen von Ort zu Ort, um ihren Schund an den Mann zu bringen.
die Schwierigkeit für einen Nichtfachmann, Stoffe richtig beurteilen zu
önnen, wird allzu oft gewiſſenlos ausgenutzt, und das ſchwer v

ehen erhielt. Schon unter dem Bügeleiſen haucht ſie ihre Schönheit
uus und zeigt ihr wahres Geſicht. Laſſen Sie ſich nicht durch ſchwindel=
lafte
Erzählungen des Hauſierers, wie er brauche nötig Geld oder
eine Fabrik ſei im Konkurs oder der Onkel hätte ſelbſt ſeine Fa=
rik
täuſchen. Es iſt alles Humbug! Unterſtützen Sie keine Hauſierer,
Schieber und Steuerdrückeberger, die den reellen Handel und das Hand=
verk
ſchädigen. Kaufen Sie gute Friedenswaren zu normalen Preiſen,
nit denen heute wieder der velle Verkäufer beliefert wird, oder wenden
Sie ſich vor dem Kauf an bekannte ortsanſäfſige Meiſter, die den Wunſch
und die Befähigung haben, Sie ſachgemäß zu beraten, damit Sie den
Lauf, wenn Sie das Kleidungsſtück längere Zeit tragen wollen, nicht
itter zu bereuen haben. Im Intereſſe des kaufenden Publikums iſt
ieſe Aufklärung notwendig. Möge ſie beherzigt werden!
* Verein für Volksbildung. In dem zwölften öffentlichen Licht=
ildervortrag
dieſes Winters ſprach Reallehrer Guyot anſchau=
ich
umd feſſelnd über Unſere Fehnkolonien und die
eutſche Moorkultur Wie eine Denkſchrift des Vereins für
Nvorkultur u. a. dargelegt hat, Eam aus dem berfügbaren, ausgedehnten
Stvechen Raum für 70 000 Bauernfamiliem gewonnem werden, und zwei
reußiſche Herrſcher, der große Kurfürſt und Friedrich der Große, haben
ereits damit ſchöne Erfolge erreicht, ſo daß ihrem Staat in friedlichem
Schaffen etwa eine Million Morgen urbares Land zuwuchs. Schon vor
Fahrhundertem zeigten die praktiſchem Holländer von Groningen uſw.
Eus, wia und wwas dem Moorgründen im Nordweſten abzugewinnen iſt,
nd reiche Gefülde braten ſo an die Stelle von Oedland. In jener Gegend
Drutſchlands, zwiſchen Emdem und der Weſer, breiten ſich derartige kul=
well
zu erobernde Flächem von 120 Geviertmeilen Umfang (ſo groß wie
Oberheſſen und Starkenburg) aus nund harrem des weitblickenden Angriffs.
mfänge ſind ſchon ſeitz der Mitte des 17. Jahrhunderts in jener Gegend
gätigt, und das aus beſcheidenſten Keimen emporgediehene Städtchew
Zapenburg zählt nunmehr üiber 8000 Einwohner als blüihendes, neuzei=
kges
Gemeinweſen. Das Großzügige der holländiſchen Erſchließung mit
kyrer Zemtraliſation fehlte uns lange, und erſt ſeitz den ſiebziger Jahren
Tes vorigem Jahrhunderts änderte ſich dies. Es ſei noch nachgetragen,
laß mitz dem erwähnten friedlichem Gebietszuwachs Preußens die Zahl
ler Bevölkerung durch herangezogene Anſiedler, des Auslandes um
60 000 ſtieg. Rednev ſchilderte den troſtloſen Zuſtand der Mooröde, wo
hur die Birke ſpärlich gedeiht, geringe Vegetation umd moch kimmerliches
Eirleben ſich findet, die wenigem Bewohner auf ärmlichſter Stufe ſtehen.
Vas Garaus zu machen iſt, lehrew die bisherigem Leiſtungen der Fehn=
blonien
. Das kleine Papenburg hatte es durch Rührigkeit inr Eeehandel
küherer Zeit ſogar bis zur neutralen Flagge gebracht. Drei Arten der
Noorkultur werden angewandt, die primitibſte, das Abbrennen, die
Dammbebauung, und die zeitraubendſte, aber auch gründlichſte, Erſchlie=
ſung
durch ei Kanalnetz mit Abbau der Torfſchicht und landwirtſchaft=
lcher
Geſtaltung des darunter Liegenden Sandbodens. Das Moorbren=
ten
ſchafft bei vieler Mühe nur geringe nutzbare Flächen, die häufig ge=
bechſelt
werden müfſen, die Dammbebauung erzielt ackerartige, weit
leſſere Ergebniſſe zwiſchen Gräben, die Kanaliſation uſw. dagegem faßt
lie Aufgabe von Grund aus und am umfangreichſten an. Viele Lichſt=
ſilder
gaben eine klare Vorſtellung des Charakters jener Gegenden, der
Fehwarbeit und ihrer Reſuultate. Neuerdings iſt man bei der landwirt=
haftlichen
Gewinnung auch zur induſtriellen übergegangen und hat auf
lem Wege der Torfvergaſung eine unerſchöpfliche Quelle für Elektri=
tätserzeugung
nebſt allen Nebenprodukten gewonnen. Eo bietet unſere
Noorkultur erfreuliche Ausſichtem uund lehrt aur ihrem Teil, wie raſtloſe
Arbeit zum Aufſtieg führt. Nach dem mit lebhaftem Beifall aufge=
ſommenen
Vortvag widmete der Vereinsvorſitzende, Direktor ß, mit
ſer Morgenfrühe beginnen die Kapellen zu ſpielen, und die
Straßen ſind wie ein einziger großer Faſchingsball. Jede Art von
Geräuſch iſt erlaubt, denn die Polizei ird ſich ſchön hüten, das
Feſt durch Verhaftungen zu ſtören. Und man kann tanzen, wann
ind wo und wie man will. Und wie wird getanzt! Die beſten
Cänzer Europas haben keine Ahnung von dem, was Tänzer und
Nuſikkapellen in Havanna leiſten. Der beliebteſte Tanz iſt der
ſHavanna, eine Verbindung von Tango und Jazz. Die Ein=
vohner
der Tanzſtadt brauchen ihn nicht erſt zu lernen; es ſcheint
tielmehr, daß er jedem Kubaner von der Geburt au vertraut ift,
ſym in Fleiſch und Blut lebt. Ebenſo unermüdlich wie die Tän=
ſer
und Tänzerinnen ſind die Muſiker. Dieſe Tanzkapellen von
babanna ſind ſicherlich die Schwerſtarbeiter der Welt‟. Sie
bnnen keine Unterbrechung, und die Leiſtungen der Tanzenden
ſornen ſie ſelbſt zu den größten Anſtrengungen an. Sie fan=
ſen
nachmittags mit dem Spielen an, hören zur Abendeſſenszeit
uin wenig auf und fiedeln dann die ganze Nacht hindurch, ſingen
uuch noch dazu und feuern durch ihre Zurufe die Tänzer zu jenen
ſbelhaften Leiſtungen an, die es nur in Havanna, der Stadt des
Canzes, gibt.
G. Eine Königin als Modeſchöpferin. Die ehemalige Köni=
ſin
Natalie von Serbien, die gegenwärtig in einem beſonderen
Favillon des Pariſer Kloſters Notre Dame de Lion lebt, widmet
ſch nur noch der Wohlfahrt armer Arbeiterinen. Namentlich be=
ſhäftigt
ſie ſich mit der Induſtrie der künſtlichen Blumen. We=
tige
der eleganten Frauen, ſo ſchreibt man aus Paris, die in den
läden der Rue de la Paix die neueſten Hüte bewundern, ahnen,
ſaß deren Blumenſchmuck nach Entwürfen von der Hand der
Vitwe des Königs Milau von Serbien angefertigt wurde.
die Königin Natalie iſt bekanntlich ſeit 1902 der katholiſchen Re=
gion
übergetreten.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Heidideldei oder: Wie die Haſen dazu kamen, Eier
zu legen, Oſtermärchen in fünf Biedern von Franziska Becker.
raufführung im Neuen Theater zu Frankfurt a. M. am 23. März.
Ach, Mutti, was war’s ſo ſchön! Ja, weißt Du, das nmiß
ih Dir erzählen. Aber das iſt gar nicht ſo leicht. Alſo, paſſ
nal auf! Weißt Du, der Heidideldei das iſt ein Bub, der
tichts kaun als Lieder ſingen und Flöte blaſen. Und der iſt ein
indelkind, das der Waldmüller großgezogen hat. Und weil
immer faulenzt, jagt er ihn fort. Die alte Kräuterlieſe be=
kauptet
ja zwar, er ſei ein Glückskind, aber das glaubt der Wald=

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. März 1921
der Erwähmung, daß der Vortrag von Sanitätsrat Dr. Kocks über
Geſchleehtskrankheiten noch für eine weibliche Hörerſchaft wiederholt
werde, der Vortragswirkſamkeit der verfloſſenem Monate eindrucksvolle,
auf die hohen idealem Beſtrebuungen des Vereins hinweiſende Worte. Er
dankte für die Förderug durch dem Film= und Lichtbildverleih der Reichs=
zentrale
fürr Heimatdienſt, Landesabtsilung Heſſen, ſowie für die För=
derumg
durch die Redner der einzelnen Abende. Zahlreich und mannig=
fach
ſeien dieſe öffentlichem Vorträge geweſen und ſtets auf das Ziel ge=
richtet
, dem Sinn und das Verſtändnis für vaterländiſihe Werte der Kul=
turr
in immer weitere Kreiſe zu tragen, zur kulturellen Mitarbeit anzu=
regen
und in edelſvenr Sinne erzieheriſch=volksbildend zu wirken. Gerade
die Betrachtuung der Gisher errungenen Kulturgüter im Vergkeich zu ihrer
Bedrohung durch äußere Feinde und ſonſtige Gefahren miſſe in Peſta=
lozziſchem
Geiſte und nach dem Worten unſerer Dichter immer aufs
Neue zu ſolchem Streben anſpornen. Der Verein ſehe jetzt auf fünfzig
Jahre ſeiner Tärigkeit zurück, ud eine ſchlichte, öffentliche Feier folle
(viellcicht noch im Mak oder im Herſt) dem gelten.
* Deutſche Volkspartei in Heſſen. Soeben ſverden die Einladunrgen
zum 3. Parteitag der Deu tſchen Volkspartei Heſſens
am 1. und 2. April in Darmſtadt verſchickt. Freitag, den 1. April, nach=
mittags
2 Uhr, im großen Saal der Turnhalle am Woogsplatz: Beginn
des Parteitages. Die Reichspolitik und die politiſche Lage behandeln die
Abga. Dr. Becker und Dingeldeh; die politiſche Laye in Heſſen Abg. Dr.
Oſann. Abends 8 Uhr ſprechen in öffentlicher Verſammlumg in der Turn=
halle
am Woogsplatz Reichstagsabg. Brüninghaus und Abg. Exzellenz
Dr. Becker ſiber Deutſchlands Lage; im Saalbou Reichstagsabg. Dr.
Becker und Reichstagsabg. Moldenhauer (Köln). Samstag, 2. April,
vormittags 9½ Uhr (großer Saal der Turnhalle am Woogsplatz): Fort=
ſetzung
des Parteitages. Wahl des Landesausſchuſſes. Die Finanzlage
von Reich, Stant urnd Gemeinden (Abbg. Köhler=Worms). Die Landwirt=
ſchoft
als Retverin Deutſchlands (Landwirt Hepp, Seelbach i. Naſſar,
M. d. R. und des R. W. R., Vorſitzender des Reichslandbundes). Kul=
turpolitik
der Deutſchem Volkspartei (Umverſitätsprofeſſor D. Dr Schian=
Gießen). Der Kuulturwert der politiſchem Frauenarbeit (Frl. Dr. M.
Bernays, Direkrorin der Sozialem Frquenſchule in Mannheim). Anträge
und Verſchiedenes. Sonntag, 3. April: Landes=Jugendtag. Vormittags
11 Uhr: Geſchäftliche Beſpreckuugen im Rummelbräu; narhmittags 3 Uhr:
Oeffentliche Feier der Jugend am Bismarckturm.
* Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei hält gelegentlich
des Parteitages eine Sitzung am Freitag, dem 1. April, in Darmſtadt,
vormittags 10½ Uhr (Wirvſchaft Sitte), ab. Auf der Tagesordnung
ſtehr die Beratug der neuen Novelle zum Volksſchulgeſetz.
* Vogelsberger Höhenklub. Wieder einmal wanderten wir unter
dem Szepter des Pluvius hinaus in Gottes, freie Natur, um für Stun=
den
des Alltags Mühen und Nöte zu vergeſſen. Trotz der kühlen Briſe
und des recht zweifelhaften Wetters hatte ſich, wie immer, eine ſtatt=
liche
Schar der Wackeren eingefunden, die in anhaltendem Regen den
Führern von Eberſtadt aus über Malchen nach Seeheim Gefolgſchaft
leiſtete und von da bergan zur Ruine Tannenberg ſtieg. Hier gab ein
V. H.=K.=Bruder einen kurzen Ueberblick über deren Geſchichte. Hinab
gings dann durchs Schweizer Loch und weiter nach Nieder=Beerbach,
wo man in gemütlichem Beiſammenſein und im Gedenken an den Ernſt
des Tages noch einige Stunden gerne verweilte. Wahlweiſe ſtrebten
von hier die Teilnehmer ihrer heimatlichen Klauſe zu, nachdem der Him=
mel
ſeine Schleuſen geſchloſſen und ab und zu die Sonne ſich verſchämt
noch blicken ließ. Friſchauf zum Dekorierungsfeſt am 2. April.
* Jugendweihe (Konfirmation) in der Freireligiöſen Gemeinde.
Man ſchreibt uns: Am erſten Oſtertag, vormittags 10 Uhr, finder in der
Aulm des Realgymnaſiums die Jugendweihe der ſchulentlaſſenen
Kander der Gemeinde ſtatt. Im freireligiöſen Unterricht werden die
Kinder in den Grundbegriffen ſittlicher Nechte und Pflichten eines
Stcatsbüirgers unterwieſen und aus der Kenntnis der Entwicklung und
des inneren Zuſammenhanges von Welt, Staat und Einzelleben bildet
ſich dann der Gottesbegriff. (S. Anz.)
* Im Silberkranz. Am 1. Oſterfeiertag begehen das Feſt der Sil=
bernen
Hochzeit Herr Metzgermeiſter J. Karl Hübner und Frau Eli=
ſabeth
, geb. Kiſtinger, hier, Große Ochſengaſſe.
m. Orphenm. Abermals eine Uraufführung der Schlierſeer. Die
letzte Fahrt, Schlierſee-Bayrüſchzell. Eir herrliches
Stüick alter Poſthutſchenromantik, tragiſcher Zuſammenprall tviderſtreben=
der
Intereſſen der am Althergebrachten mit allen Faſern hängenden Ver=
treter
der alten Zeit mit den Erfordermiſſen der neuen Zeit, die rück=
ſichtslos
Exiſtenzen vernichtend und neue ſchaffend, auch in den entlegen=
ſten
Gebirgsgegenden durchdringt. Dieſen Widerſtand gegen den Geiſt
der neuen Zeit verkörpert mit der den Gebirgsbetvohnern eigenen zähen
Energie der Poſtwirt von Schlierſee, der an ſeier Verbiſſenheit zu=
grunde
gehr und aus Haß gegen die feine wohlerſeſſene Exiſtenz bedro=
hende
Eiſenbahn zum Verbrecher wird. Zweiter Repräſentant der Poſt=
bartl
, weniger verraant und den Notwendigkeiten der neuen Zeit mehr
zugänglich als ſein Brotgebe=, mit emem goldenen Herzen und einem
ſonnigen Humor. Als ſymparhiſcher Vorkämpfer des Fortſchritts der
Geometer Falkner. Und zwiſchen dieſem ſviderſtreitenden Intereſſenten
ſpinnt Amor ſeine zarten Fädem, die der Kanf der beiden Parteiem zu
zerſprengen droht. Aber über alles ſiegt die Liebe, ſie führt zur glück=
lichen
Löſung und Falkner uurd die Tochter des Poſtwirts werden eim
Paau. Dieſe Handlung, einer Erzählung vom Dr. Hermann v. Schmid
entnonrmen, hat Carl Mittermayr zuu ſeinem Werk veraubeitet, das
unter Ausnutzung aller in ihm ruhenden Stimmungswerte ein abgerun=
deres
bühnenwirkſomes Srück darſtellt. Eine Glanzleiſtung iſt die ein=
geflochtene
Rolle des Händlers Bethlehem, die von Georg Vogelſang
gefpielt wurde und die dieſer beliebte Künſtler zu einer weit über die
eigentliche Bedeutung hinausgehenden Rolle eitporhob. Die Darſtellung
in Figu= und Sprache war uübertrefflich, eine Prachtleiſtung. Der
Poſtbartl fand in Taver Terofal eine paſſende Vertretung; er fand,
wie immer, auch für dieſen urüchyſigen, gutmſtigen, unverdorbenen Na=
turmenſchen
die reihten warmen, zu Herzen gehenden Töne. Fan=
nerl
Mittermayr=Terofal war eine feſche, aufreihte Wirts=
tochter
, dem Poſtwirk ſpielte Herr Pleithner und den Falfner Herr=
Mittermayr, beide mit guitem Gelingen. Zu erwähnen ſind noch
der Dekan des Herrn Schratzinger und der Metzger=Pauli des Herrn
Dimpfl. Gur gelungen waren in dem Stück die Maſſenſzenen. Die
Handlung iſt arr einigem Stellem durch Muſik unterſtützt, die anſprechen=
den
, volksrümlichen, etwas ſentimentallenr Weiſen ſind voir Emil Kaiſer.
Das Publickum nahm dis Auffirhrung mit lebhaftem Beifall auf, des=
gleichen
die Tänze und die Muſikvorträge der Herren Schwarz und
Höhnig im Zwiſchenakt.

müller nicht. Haſt Du das verſtanden? Ja? Alſo, jetzt kommt
das zweite Bild. Da ſind wir beim Großbauer. Und der iſt ſo
böſe, weil ihm die Haſen alle ſeine Krauthäupter angenagt
haben. Da ſoll ſie der Jäger totſchießen; aber der trifft keinen.
Und da gibt die Love, weißt Du, das iſt dem Großbauer ſein
Töchterchen, ihrem Papa den Rat, er ſolle doch einen Hüter auf
die Haſenheide ſetzen, der die Haſen veringt. Und da kommt
gerade der Heidideldei daher, und der wird dann Hüter beinn
Großbauer. Siehſt Du, das war das zweite Bild, und jetzt
kommt’s dritte. Alſo das ſpielt auf der Haſenheide. Da ſitzt
der Heidideldei und ſpielt den Häschen Lieder vor. Uind da
kommt die Lore und bringt ihm was zu eſſen, und da küßt er
ſie, weil er ſie ſo gern hat und weil er ſie heiraten will. Aber
er hat doch kein Geld. Weißt Du, und der Großbauer will das
Lörle dem Waldmüller zur Frau geben, weil der auch reich iſt.
Aber das Lorle will ihn gar nicht, ſondern will den Heidideldei,
und da ſagt der Waldmüller: Wenn die Haſen Eier legen, dann
kann der Heidideldei das Lorchen haben und ich fahre heim!
Jetzt paß genau auf, Mutti! Weißt Du, was die lieben Häschen
nun beſchließen? Gib acht: Sie wollen ganz ſchöne Eier machen,
ſie im Gras verſtecken und dort ſollen ſie die braven Kinder
finden. Und ſo komnt’s auch: der Heidideldei und die Lore
und all die anderen Kinder ſinden die bunten Eier, und ſo iſt
der Waldmüller der Dunune und muß mit langer Naſe abziehen,
und der Heidideldei und das Lorle kriegen ſich und werden glück=
lich
, und wenn ſie nicht geſtorben ſind, leben ſie heute noch! Ja,
und ſo war’s. Gelt, das iſt ſchön, Mutti?
Ach, und weißt Du, Muttchen, es waren ſo ſchöne Bilder
auf der Bühne. Und die Menſchen, die waren ſo komiſch, ſo
angemalt. Aber die haben das alles gerade ſo gemacht, als
wären ſie’s: der Heidideldei war aber gar kein Bub, ſondern ein
Mädchen, die Erna Heike. Weißt Du, die hat ſich nur ſo
maskiert gehabt. Aber der Waldmüller, der ſah bös aus; das
war der Joſé Almas, Und der Nobert Grüning war
als Großbauer angezogen und hat inuner Teufi, Teufi! geſagt,
und da haben wir immer ſo gelacht. Ach, es waren noch ſo
viele, auch ein ganz wirklicher kleiner Haſe war dabei, ich weiß
gar nicht mehr alles. Und dann haben wir ſo geklatſcht, und
da iſt der Vorhang immer wieder in die Höhe gezogen worden,
und da iſt auch eine Frau gekommen, die war nicht angemalt
und maskiert, und da haben ſie geſagt, das wäre die Fran=
ziska
Becker, die hätte das Stück geſchrieben. Aber das iſt
ja gar nicht wahr, Mkärchen werden doch nur fo geſpielt. 11nd
nächſtes Jahr, da geh’ ich wieder in das Neue Theater! Ach,
W. W. G.
es war ſo ſchön, Mutti!

Seite 3.
n. Verhaftung. Der hieſige, 41 Jahre alte Bücherreviſor Hermatn
Ringler wurde wegen Betrügereien größeren Umfang=
in
Unterſuchutngshaft genommen uund iſt der bis jetzt angezeigten Fälle
geſtändig. Es bleibt abzunvarten, ob nicht noch weitere bekannt werden,
R. befaßte ſich u. a. mit der Anfertigung von Deklarationen zum Reichs
wotopfer und hatte dabei Leute vom Land zur Kunden. Dieſen ſpiegelte
er nach Eingang der Steuerbeſcheide vor, dieſelben ſeien viel zu hoch be=
rechnet
, man müſſe reklamieren, und er benötige zu dieſem Zveck jeweil=
mehrere
tauſend Mark als zu hinterlegende Kaution. Allzu vertrauens=
elig
händigte man ihm das Verlangte ein und hatte das Nachſehen.
* Kaninchen=Ausſtellung. Vom 26. bis 28. März (Oſterfeiertage) hält
der Kaninchenzuchtelub Darmſtadt ſeine diesjährige große
Frühjahrsſchau in der Exerzierhalle, Infanteriekaſerne, Alexan=
derſtraße
22. Da der Klub eine große Anzahl von Mitgliedern hat, ſo
iſt er in der Lage, faſt alle Kaninchenraſſen zur Schau zu bringen. Es
werden autsgeſtellt die großen impofautei belgiſchen und weißen Rieſen
und das kleine Zvergkanichen Hermelin mit ſeinem fchönen weißen
Fell; die ſchönem Pelzkaninchen: Silber, Blaus Wiener und das Mar=
burger
Feh, das langhaarige Angoracanmchen, velches eine blüitenweiße
Wolle (Seidenhaare) liefert, wovon in neueſter Zeit der hochfeine Da=
men
= uund Herrenckleiderſtoff Angola fabriziert wird; die ſchön gezeich=
nete
Deutſche Rieſenſchecke, das intereſſante ſchwarze, an den Seitein mit
vielen lohfarbigen Granenhaaren beſetzte Schſvarzloh=Kaninchen, das
braune Havanna, das Holländer, das fuchſige Haſen= und das Ruſſen=
kaninchen
; ſie alle ſind vertreten. Der Kaninchenzuchtklub hat ſich die
Aufgabe geſtellt, nicht allein durch die Verbreitung der Zucht des Kanin=
chens
die Beumehrung des Kanichenfleiſches als Volssnahrungsmittel zu
erreichen, ſondern uich dazu beizutragen, daß durch eine guute Pflege die
Verbeſſewang der Kaninchenzelze für die Bekleidung zuur allgemeinen
Wohle des Volkes gefördert wird. Jedem Freunde der Kaninchenzucht
ſei deshalb dieſe Ausſtellung, ielche noch mit Verloſung und Preisſchie=
ßen
verbunden iſt, zum Beſuche empfohlen. (Siebe Anzeige.)
* Platanenhain Promenadekonzerte. Am 1. Oſterfeiertag beginnen
wieder die beliebten Pronnenadekonzerte. Zur beſonderen Feier wird das
Konzert um 11 Uhr mt einem Choral eingeleitet. Herr Obermuſikmeiſter
Michley, welcher mit ſeiner ganzen Kapelle Das Konzert ſpielen wird,
hat ein dieſem Tage angepaßtes Programr zuſammengeſtellt. (S. Anz.,

Samstag, den 26. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 2, Beſtellmarke
Nr. 2 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 2, 800 gr Brot, Bezugs=
marke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Eorned beef: Von Mitrwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe bon 9.50 MT. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfundrreiſe von 5.10 Mk. auf die Nährmittelbezugs=
marke
Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäkeſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 mit
5 Pfund zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Keenſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hansbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der Kohlenausgleich=
ſtelle
ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
3½ Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle Dienſt=
räume
bis 12½ Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegaugene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu
bewahren.

Kartoffelverſorgung. Die Kartoffelmarken Nr. 11 und 12 wer
den von Samstag, den 26. ds. Mts. ab, mit je fünf Pfund Sperf
kartoffeln zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund beliefert. Die
Kardoffelmarke Nr. 10 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
(Siehe Anzeige.)
Haushaltungsmehl. Vour 29. März bis 1. April können in den
Kleinhandelsgeſchäften und Bäckereien 1000 Gramnr 75prozentiges Haus
halturngsmehl (amerikaniſches Weizenmehl) zum Preiſe don 4,50 Mark für
das Pfund vorbeſtellt werden. (Siehe Bekanntmachung.)
Für die Beſtellung von Nährmitteln ſind von dem Lebensmittel=
amt
die Nährmittelmarken Nr. 280 und 281 aufgerufen. Man verſäume
nicht die Vorausbeſtellung. (Siehe Bekanntmachung.)

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Symphoniekonzert. Am Samstag, den 26. März, der=
anſtaltet
Herr Julius Schröder im Saalbau ein Symphonie=
konzert
mit dem Landestheaterorcheſter zu Gunſten ſeiner
Unterſtützungskaſſen. Heir Schröder war 14 Jahre als Kapellmeiſter in
London tävg und leitete dort das bekaunte Queens Hall=Orcheſter und
iſt auch ſchon in verſchiedenen deurſchen Städten mit großem Erfolg als
Dirigent aufgetreten. Das Wiesbadener Tagblatt ſchreibt: Die Leitung
des geſtrigen, ſtark beſuchten Symphoniekonzertes war dem bisher in
London anſäſſigem Kapellmeiſter Julius Schröder übertragen. Wie
er ſeine Aufgabe anpackte, wie er den ihn ziemlich fremden Orcheſterkörper
temperamenvvoll anſpornte und mitriß, das forderte alle Achtung vor
ſeinen Dirigentenfähigkeiten heraus. Und betreffs der Exaktheit, der
rhythmiſch=dynamiſchen Feinheit im Detail und der künſtleriſchen Auf=
faſfung
blieb nichts auszuſetzen. Man fühlte, daß da ein Noutinier ſtand,
der dus Recht hat, eine eigene Meinung zu haben, und der dem Orcheſter
ſeine Wünſche völlig zu ſuggerieren verſteht. Ein zuverläſſiger Führer,
unter denr unſer ſtädriſches Kurorcheſter mit eindringlichem Verſtändnis,
Klarheit und Durchſichtigkeit, die kraftvolle Eigenaut der Wagnerſchen
Mwſik (Lohengrin= und Parſifal=Vorſpiel, Triſtan und Jſolde
umd Walkürenritt) dem Hörer übernüttelte, der Aufbau der Sätze
die Entwicklung der Themen, das Geſvebe der Stimmführung, alles du ch=
dacht
und ſtilvolk. Das Programmr beſteht aus: Goldmark: Seknntala=
Ouverwire; Tſchaikousky: Symphonie parhetique und Smetana: Die
Moldau, alles Werke, die lange nicht mehr in Darmſtadt gehört wurden.
Wir wünſchen unſerem ſo beliebten Landestheaterorcheſter im Intereſſe
ihrer Unterſtützungskaſſen enn volles Haus, beſonders da die Preiſe der
Plätze: 2, 4, 6 und 8 Mark ſehr niedwig ſind.

H. Eberſtadt, 21. März. Gemeinderatsſitzung. Der Ge=
meinderat
befaßte ſich erneut mit der Frage der Elektriſierung
Eberſtadts, über deren Stand der Sachverſtändige, Inſpektor Guder=
natſch
=Darmſtadt, eingehend berichtete. Von den zur engeren Submiſſion
zugelaſſenen ſechs Firmen erhielt die Rhein=Elektra Mannheim zu der
eingelegten Forderung von 917 287 Mark den Zuſchlag für die Errichtung
des Ortsnetzes. Ferner beſchloß der Gemeinderat, von allen ſich an das
Ortsnetz Anſchließenden eine geſtaffelte Anſchlußgebühr zu erheben und
für die Ausführung der in Betracht kommenden Inſtallationsaubeiten
nur die Eberſtädter Fiumen und eine bechränkte Anzahl einſchlägiger
Darmſtädter Firmen zuzulaſſen. Herr Inſpektor Gudernatſch wurde
mit der Ausarbeitung eines für die Ausführung des Ortsnetzes maß=
gebenden
Projektes und den ſonſthin erforderlichen Vorarbeiten für
die Bauleitung beauftragt, während die Bau= und Finanzkommiſſion ſich
demnächſt insbeſondere eingehend mit der finanziellen Frage des großen
Unternehmens befaſſen wird. Die vom Gemeinderat im Vorjahre be=
ſchloſſene
Billettſreue: hat nunmehr die miniſterielle Genehmigung er=
halten
, ſo daß mit ihrer Erhebung ſpäteſrens vom 1. April 1921 ab
begonnen werden kann.
h. Auerbach, B. März. Das Oſterfeſt ſuird unſerer Kurſtation
vorausſichtlich lebhaften Fremdenverkehr bringen, denn die Gaſt=
höfe
und die privaten Fremdenpenſionen ſind faſt ganz belegt, und täg=
lich
treffen Fremde ein, die über die Oftertage hier verweileitvollen. Es
höfe, dig während de
eges als Lazarel
iſt das erſtemal, da
eingerichtet wvareit, wwieder dem Freindenverkehr voll dienſtbar ſind. Schon
hört man Fremde, daß ſie in denſelben gut aufgehoben ſeien und die
Verpflegung in jeder Hinſicht vorzüglich genannt werden darf. Hoffe:

[ ][  ][ ]

zeite X.

urmſtadter Tagblatt, Freitag, den 25. März 1921.

Zinmmer Bg.

lich wird auch das Fürſtenlager im Laufe der nächſten Zeit wieder
ſo von der Forſtbehörde hergerichtet, daß es, wie vor dem Kriege, ſich in
ſeinem vollen Glanze zeigen kann.

Von der Vergſtraße, 23. März. Gute Ernteausſichten.
Die Landwirte ſehen mit großer Hoffnuung in die Zukunft, denn Winter=
frucht
, Weinberge und Obſtbäume verſprechen nach dem jetzigen Stand
vollen Ertrag. Einzelne Arten Steinobſtbäume haben zu blühen begon=
nen
und das tagsüber prächtige Wetter wird die Kirſchen, Aprikoſen,
Pflaumen, Pfirſiche und Birnen in wenigen Tagen zur Blüite bringen
und unſere herrliche Bergſtraße in ihrer vollen Pracht zeigen.

Worms, 24. März. 400jähriges Lutherjubiläum. Große
Tage innerer Erhebung ſtehen der proteſtantiſchen Welt bevor, die am
17. und 18. April der Stunde gedenkt, in der Luther in Worms vor den
Mächten der Welt für das Evangeliurm ſtand. Niemandem ſteht der Sinn
nach rauſchenden Feſten, aber die große Tat deutſcher Geſchichte iſt unter
uns micht vergeſſen. So laden die Heſſiſche Evangeliſche Lan=
deskirche
und der Edangeliſche Kirchenvorſtand von
Worms herzlich ein, ſich auf dem hiſtoriſchen Boden der alten deutſchen
Stadt um Luthers Geiſt zu ſcharen. Gortesdienſte am 17. und 18.
April, zu denen außer Geheimrat D. Dr. Conrad=Berlin auch andere nam=
hafte
Prediger gewonnen ſind, eine Feſtfeier im Cornelianum, wo Ge=
heimrat
D. Krüger=Gießen und D. Dr. Berger=Darmſtadt ſprechen,
Volksfeier am Lutherdenkmal (Profeſſor D. Schian=Gießen) und in der
Dreifaltigkeitskirche (Geheimpat D. Smend=Münſter), eine große Jugend=
feier
, die Prälat D. Schöll=Stuttgart leitet, ſowie Feſtaurführungen des
Oratorims Luther in Worms von Meinardus bilden das Prograuum.
Für Unterkunft iſt geſorgt. Anmeldungen bittet man an den Vorſitzen=
den
des Wohnungsqusſchuſſes, Studienrat Dr. Uhrig, Worms, Schiller=
ſtraße
, zu richten.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Michelſtadt i. O. ſprach
in voriger Woche Herr Strippelmann=Darmſtadt im Auftrage der Liga
zum Schutze der deutſchen Kultur über die Londoner Konferenz. Der
Redner warnte davor, ſich Illuſionen hinzugeben, und forderte auf, eine
geſchloſſene Front gegen die Niedertracht der Feinde zu bilden. Der Ver=
ſammlungsleiter
, Herr Profeſſor Klaſſerk, trug mit ſtarker Wirkung ein
Gedicht über Oberſchleſien vor. In Worms wurden dem Kreis=
wohlfahrtsamt
für den Kinderhilfstag vom rheinheffiſchen Viehhandels=
verband
Mainz 1000 Mark überwieſen. Das Kreisamt Friedberg
hat im Hinblick auf die zunehmenden Waldbrände das Rauchen in allen
Waldungen und das Anzünden von Feuern außerhalb von Gebäuden
im Walde und in einem Umkreiſe von 20 Metern verboten.

F. Berlin, 23. März. Die Vernehmungder 11 verhafte=
ten
Verbrecher, die, wie die Kriminalpolizei auf Grund vorhan=
denen
Beweismaterials behauptet, das Attenat auf die Siegesſäule
verübt haben, wurde heute vormittag fortgeſetzt. Sämtliche Mitglieder
der Bande trugen auf Leinwand geklebte Ausweiſe des Hauptaktions=
Ausſchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei bei ſich. Die Verſammlung
der Verbrecher am Montag abend, bei der ihre Verhaftung erfolgte,
beſchäftigte ſich damit, die Durchführung neuer Anſchläge zu beraten,
nachdem der Anſchlag auf die Siegesſäule geſcheitert war. Auf dem
Programm ſoll, wie die Berliner Volkszeitung berichtet, die Sprengung
der Demkmäler in der Siegesallee, ſotwie vor allem des Polizeipräſidiums
geſtanden haben. Die Wohnung, in walcher die Zuſammenkunft der
Bande ſtattfand, gehört dem Kunſtmaler Heinrich Wolf, der zunächſt
keine Ahnung von dem Leben und Treiben ſeiner Gäſte gehabt hat. Die
Tür zu der Wohnung wurde nur geöffner, wenn der Beſucher die Fin=
ger
durch einen Schlitz ſteckte und minutenlang die Finger bewegte.
Im Prozeß gegen Hauptmann Keſſel kamen heute
mittag die Geſchworenen nach einſtündiger Beratung zu folgender Ent=
ſcheidung
: Der Angeklagte wird des Meineids und der Anſtiftung Mar=
lohs
zur unerlaubten Entfernung für nicht ſchuldig befunden. Er iſt da=
gegen
ſchuldig der Herausforderung zum Zweikampf mit tödlichen Waffen
Staatsamwalt Gerlach beantragte eine Woche Feſtungshaft. Das Ur=
teil
des Gerichts lautete dahin, daß der Angeklagte v. Keſſel von
der Anklage des Meineids und des militäriſchen Vergehens freigefdrochen
wird. Wegen Herausforderung zum Zweikampf wird er mit Rückſicht
darauf, daß er ſich gereizt glaubte, zu einer Woche Feſtungshaft verur=
teilt
, die durch die mehr als zwei Monate lange Unterſuchungshaft als
verbüßt gilt.

Die Kataſtrophe im Zeitungsgewerbe.

Berlin 24. März. (Wolff.) Von beteiligter Seite wird uns mit=
geteilt
: Im Anſchluß an unſere geſtrige Information über die Kata=
ſtrophe
im Zeitungsgewerbe, die infolge der ungeheuren
Preisſteigerungen der Papierfabrikanten droht, erfahren wir, daß der
Verein Deutſcher Zeitungsverleger die geſamten deutſchen Zeitungsver=
leger
zu einer aallgemeinen Zeitungsverlegerverſamm=
lung
zum 30. März, 10 Uhr vormittags, in der Stadthalle nach
Hannover einberief, um von der Geſamtheit der Herausgeber der
deutſchen Zeitungen die plötzlich erforderlich gewordenen und für die
Zukunft der deutſchen Preſſe entſcheidenden Beſchlüſſe faſſen zu laſſen.

Das Attentat auf die Siegesſäule.

Die Täter ſind geſtändig.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Nach langen Vernehmungen im

Hauſe des Kunſtmalers Heinrich Wolff und der in Neukölln am
Waſſer feſtgenommenen Kommuniſten durch die Kriminalkommiſſare
Scherler und Werneburg ſind die Verhafteten faſt ſämtlich als Täter
und Helfershelfer bzw. Mitwiſſer überführt und zum Teil
geſtändig, einen Anſchlag auf die Siegesſäule geplant oder darum
gewußt zu haben. Alle Beteiligten ſind eingeſchriebene Mitglieder der
Kommuniſtiſchen Arbeiterpartei Deutſchlands oder wie das Ehepaar
Wolff Anhänger der kommuniſtiſchen Idee.
Nach den bisherigen Geſtändniſſen der an dem Anſchlag auf
die Siegesſäule beteiligten Perſonen wurde der Plan zu dem
Attentat in einer Verſammlung der Kommuniſtiſchen Arbeiterpartei
geſchmiedet unter der Begründung, daß die Revolution zu
langſam vor fich gehe und man endlich zu ſchärferen Mitteln
greifen müſſe. Um den Plan genau zu beſprechen, verſammelten ſich
in der Nacht zum 13. März etwa 10 bis 12 Perſonen in einem Quar=
tier
, wo der Plan bis in alle Einzelheiten beſprochen wurde. Am an=
deren
Morgen begab ſich die Geſellſchaft nach der Siegesſäule. Hier
wurde das Tor von einem der Beteiligten aufgeſchloſſen und mehrere
Mitglieder begaben ſich in die Siegesſäule hinein, um dort den Karton
niederzulegen und die Zündſchnur in Brand zu ſetzen. Die anderen
nahmen rings um die Siegesſäule Aufſtellung, um im Falle irgend einer
Gefahr ihre Genoſſen benachrichtigen zu können. Nachdem der Karton
mit der Sprengladung aufgeſtellt und die Zündſchnur angebrannt war,
entfernten ſich die Täter ſchleunigſt und gaben durch einen Pfiff den
draußen harrenden Genoſſen Nachricht, daß ſie ſich ebenfalls entfernen
ſollten. Infolge eines Fehlers im Material iſt zum Glück die Zünd=
ſchnur
wieder gelöſcht worden und die Exploſion, die die fürchterlichſten
Folgen gehabt hätte, nicht erfolgt.

Vermiſchtes.

Der Landesverein für Innere Miſſion lädt zu
einer Freizeit für Pfarrer unter Leitung von Pfarrer D. Laible=Leipzig
nach dem Erholungsheim Waldruhe in Auerbach a. d. B. für den
5.8. April ein. Von ½10½41 Uhr morgens findet der Vortrag,
ab 4 Uhr nachmittags die Beſprechung ſtatt. Herr D. Laible wird ſpre=
chen
: Dienstag: Der Pfarrer und die Bibel. Mittwoch: Der Pfarrer
und das Gebet. Donnerstag: Bibel und Gebet. Freitag: Chriſtus und
ſeine Pfarrer. Man hofft, einen Verpflegungsſatz von 25 Mark pro Tag
nicht überſchreiten zu müſſen. Anfragen und Anmeldungen bis zum
1. April an den Landesverein für Innere Miſſion, Darmſtadt, Karl=
ſtraße
21 I. Mit herzlichem Dank kann der Landesverein für Innere
Miſſion mitteilen, daß die Notſpende für die Anſtalten und Arbeiten
der Inneren Miſſion die Höhe von rund 460 000 Mark erreicht hat. Noch
immer iſt die Sammlung nicht abgeſchloſſen; es ſtehen ſogar noch

nennenswerte Beträge aus. Doch iſt zu erwarten, daß noch vor Oſtern
die Anſtalten und Arbeiten der Inneren Miſſion unſeres Landes mit

einer vorläufigen Zuwendung bedacht werden.

* Der 8. Deutſche Evangeliſche Gemeindetag findet
vom 5. bis 7. April d. 2 in Berlin=Steglitz ſtatt. Eingeleitet von Feſt=
gotdesdienſten
in zwei Steglitzer Kirchen und einem Begrüßungsabend
werden am Mittvoch und Donnerstag zwei Hauptborträge gehalten
werden, von denen der erſtere Die Gewwinnitg der birchlich Entfremde=
ten
und die Einzelgemeinde und der zweite Unſers Forderungen an
die verfaſſunggebende Landeskirchenverſammlung für die Berfaſſung der
Einzelgemeinde in Stadt und Land behandeln wird; für jeden dieſer
Hauptvorträge ſind zwei Vortragende beſtellt. Die Spezialkonfe=
renzen
ſollen zwei gleichwichtige Themen erörtern, einmal, wie Ju=
gendbewegung
und Jugendpflege ſich organiſch in das
Gemeindeleben eingliedern ſollen, die andere Die Stellung der Kirchen=
jemeinde
zu den Ausgetretenen. Im Mittelpunkte der Verhandlungen
teht das Thema: Gottesgeiſt und menſchliche Ordnung, das in feſt=
licher
Verfammlung ohne Ausſprache behandelt werden ſoll. Das aus=
lihrliche
Programm ift zu beziehen durch den Hauptvorſtand des Deut=
ehen
Evangeliſchen Gemeindetages (Pfarrer D. Stock) in Berlin Lichter=
felde
.

Die kommuniſtiſchen Unruhen.
*.* Darmſtadt, 25. März. Geſtern durchſchwirrten aller=
lei
Gerüchte über kommuniſtiſche Putſchabſichten in Heſſen unſere

Stadt. Es war vorauszuſehen, daß die aus vielen Gegenden
Mittel= und Norddeutſchlands einlaufenden Meldungen über die
komyruniſtiſchen Untaten ängſtliche Gemüter beunruhigen wür=
den
. Wir können auf Grund von Informationen aus den zu=
ſtändigen
Stellen mitteilen, daß für Heſſen bez. Darm=
ſtadt
greifbarer Grund zur Beunruhigung nicht
vorliegt. Nichtsdeſtoweniger ſind natürlich auch die Behör=
den
unterrichtet, und es kann feſtgeſtellt werden, daß alle er=
denklichen
Maßnahmen getroffen wurden, die not=
vendig
erſcheinen, Putſchverſuche im Keime zu unterdrücken und
Leben und Eigentum gegen verbrecheriſche Untaten zu ſichern.

Aus dem Reiche liegen folgende Meldungen über die Un=
ruhen
vor:
Aus Hamburg.

Hamburg, 24. März. (Wolff.) Der Chef der Ord=
nungspolizei
teilt mit: Gegen 3½ Uhr nachmittags ver=
ſuchten
etwa 1500 Arbeiter der Vulkanwerft, über
den Roßdamm=Elbtunnel in die Stadt zu gelangen. An der
Ellernholzbrücke wurde der Aufforderung, an der Sperre Halt zu
machen, nicht Folge geleiſtet. Vielmehr forderte ein Hetzer trotz
des Ausnahmezuſtandes die Menge auf, gewaltſam in geſchloſſe=
nem
Zuge durchzubrechen. Als ſie ſich hierzu verleiten ließ,
mußte die Wache von der Schußwaffe Gebrauch machen. Hierbei
hatten die Demonſtranten etwa vier Tote und zehn Verwun=
dete
. Dann wurde der Aufforderung, in kleinen Trupps weiter=
zugehen
, nachgekommen. Ein Teil der Menge zog über Wil=
helmsburg
=Voddel in die Stadt. Um 4½ Uhr nachmittags war
die Werft von den aufrühreriſchen Elementen, die ſich hinter
Barrikaden zu verteidigen ſuchten, geſäubert. Bei ihrem Her=
ausdrängen
hatten die Aufrührer mehrere Verwundete. Sie
zogen durch den Elbtunnel nach dem Millerntor. Hier kam es
zu einem Zuſammenſtoß mit der Abſperrung. Der Zug=
wachtmeiſter
Adler von der 2. Hundertſchaft der kaſernierten
Ordnungspolizei wurde von rückwärts aus einem Hauſe er=
ſchoſſen
. Als die Ordnungspolizei daraufhin zur Waffe
greifen mußte, traten auf ſeiten der widerſtandleiſtenden Menge
ſchwere Verluſte ein, etwa 16 bis 20 Tote und Ver=
wundete
. Kurz darauf ereignete ſich am Juſtizgebäude ein
weiterer Zuſammenſtoß. Hierbei hatten die Demonſtranten etwa
ſechs Verwundete. Um 6 Uhr 45 wurden die noch in der Vulkan=
werft
befindlichen Aufrührer herausgedrängt. Abends um 10
Uhr herrſchte in der Stadt und am Hafen Ruhe.
Die auf 5 Uhr nachmittags angeſetzte Kundgebung auf
dem Heiligengeiſtfeld konnte wegen ſtarker Abſperrung durch
Stacheldraht, Panzerautos und Polizeimannſchaften nicht vor
ſich gehen. Gegen die Autos wurden Steine geſchleudert.
Die Zugangsſtraßen vom Hafen zum Heiligengeiſtfeld waren
ebenfalls abgeſperrt. Die Straßenbahnen hatten den Verkehr
größt teils eingeſtellt. Die Anſammlungen wurden überall
erſtreu
Auf der Neeperbahn kam es in der Nähe des Hochbahn=
hofeé
am Millerntor zu Zuſammenſtößen. Auf die Auf=
forderung
zum Auseinandergehen wurde die Ordnungspolizei
aus der Menge mit Bierflaſchen bombardiert. Aus einem Hauſe
fielen ſodann Schüſſe, wodurch bei der Ordnungspolizei ein
Mann getötet und ein Mann ſchwer verwundet wurde. Die
Ordnungspolizei eröffnete hierauf das Feuer. Die Menge hatte
15 Tote und Verwundete zu verzeichnen. Auch am Holſtenplatz
ſam es zu einem Zuſammenſtoß, wo die Menge der Aufforde=
rung
zum Auseinandergehen ebenfalls nicht Folge leiſtete. Hier
gab es fünf Verwundete.
Hamburg, 23. März. (Tel.=Union.) Der Ausnahme=
zuſtand
iſt nicht nur über Hamburg, ſondern auch
über Altona verhängt.
Nach einer Meldung des Berl. Tageblattes aus Hamburg
ſcheint dort die Macht des kommuniſtiſchen Aufſtandes
in der Hauptſache gebrochen zu ſein. Die auf den
Werften gehißten roten Fahnen wurden gegen Abend herunter=
geholt
, was darauf ſchließen käßt, daß die Gegner der Kommu=
niſten
die Oberhand gewonnen haben. Der Vorſtand der Ham=
burger
Sozialdemokratiſchen Partei erläßt einen Aufruf an die
Arbeiterſchaft, in dem er dringend vor der Teilnahme an dem
kommuniſtiſchen Putſch und den Anſammlungen warnt und auf=
fordert
, die Arbeit weiter zu verrichten und ſich von der Straße
fernzuhalten.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Heute abend wurde die
geſamte Auflage des hieſigen kommuniſtiſchen Organs, der Ham=
burger
Volkszeitung, polizeilich beſchlag=
nahmt
. Ihr Erſcheinen iſt vorkäufig unterſagt. Die Beſchlag=
nahme
iſt darauf zurückzuführen, daß das Blazt zum Waffen=
raub
und zur Beſetzung der Kais durch die Arbeitsloſen auf=
gefordert
hatte.
Hamburg, 24. März. (Wolff.) Nach genaueren Feſtſtellun=
gen
erhöhte ſich die Zahl der Toten bei den geſtrigen Un=
ruhen
auf 30. Etwa 38 Schwerverletzte liegen allein im Hafen=
krankenhaus
.
Nach dem Vorbild der Werft Blohm u. Voß haben auch die
Vulkanwerft und die Deutſche Werft dieſe für den
Betrieb in Finkenwärder die Entlaſſung der Arbeiter
ausgeſprochen.
Bremen.
Bremen, 24. März. (Tel.=Union.) Geſtern hatte die Kom=
muniſtiſche
Partei eine Verſammlung in die Zentralhallen
einberufen. Gegen 10 Uhr entfernte ſich aus dem Saal eine
Gruppe von etwa 400, Mann in der Abſicht, in den Straßen eine
Demonſtration zu veranſtalten. Durch Polizeibeamte
wurde die Gruppe zerſprengt. Es iſt anzunehmen, daß
dieſer Vorgang in engem Zuſammenhang mit den Unruhen in
Hamburg und in Mitteldeutſchland ſteht.

Berlin.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Auch in Berlin verſuchten
die Kommuniſten, einige Betriebe ſtillzulegen. Eine
kleine Schar Arbeitsloſer drang mittags in die Fabrik von Lud=
wig
Löwe ein und verſuchte, die Arbeiterſchaft zum Streik zu
veranlaſſen. Sie mußten jedoch unverrichteter Dinge wieder ab=
ziehen
. Da jedoch die Gefahr einer geſaltſamen Beſetzung des
Werkes beſteht, ſchloß die Firma Ludwig Löwe den
Betrieb. In einigen Straßen des Nordens und Oſtens ſind
mehrfach Beamte der Schutzpolizei tätlich ang riffen worden.
Heute vormittag wurde ein Vorortzug bei Adlershof von Kom=
muniſten
beſchoſſen. Dem Vorwärts zufolge verſuchten 2300
junge Leute im Arbeitsnachweis des Metallarbeiterverbandes
Aktionsſtimnrung zu ſchaffen. Sie ſtörten den Betrieb dermaßen,
daß der Nachweis für einige Zeit geſchloſſen werden mußte. Mit
ihrem Appell zur Aktion fanden ſie jedoch bei den älteren Ap=
beitsloſen
keine Gegenliebe.
Heute mittag ſammelten ſich vor dem Fabrikgebäude der
Eiſengießerei Keiling und Thomas, Ackerſtraße, etwa 500
bis 600 Perſonen an, die in die Räume einzudringen ver=
ſuchten
, um die dort beſchäftigten Arbeiter zum Ausſtand zu
bewegen. Eine Streife der Schutzpolizei löſte die An=
ſammlung
auf, worauf dieſe in einzelnen Trupps nach dem Fa=
brikgebäude
der A. E.G. am Gartenplatz zogen, wo ſich derſelbe
Vorgang wiederholte. Inzwiſchen war auch hier die Schutz=
polizei
verſtändigt worden, von der eine ſtärkere Abteilung auch
dieſe Anſammlung zerſtreute.

Aus Sachſen und Thüringen.
Eisleben, 23. März, abends 8½ Uhr. (Wolff.) Der Nach=
mittag
brachte eine lebhafte Schießerei in den Stra=
ßen
. Die Kommuniſten begnügten ſich nicht damit, die Schutz=
polizei
von der Straße zu vertreiben, ſondern warfen auch Hand=
granaten
in die Polizeiwache im Rathauſe. Drei Polizeiwacht=
meiſter
wurden erheblich verletzt. Bereits am Nachmittag hatte

die Schutzpolizei bei einem Feuerwechſel mehrere Tote und Ve=
wundete
. Die Verhuſte auf ſeiten der Angreifer ſind unbekanntt
Zur Stunde iſt kein Sicherheitsbeamter auf den Straßen ſichtt
bar. Die aufrühreriſchen Elemente haben die Oberhand. Da.
offenbart ſich auch in den Plünderungen, die am ſpäten Nach
mittag am Marktplatz und in den Nebenſtraßen einſetzten, vort
denen beſonders die Konfektions= und Schuhwarengeſchäfte b=
troffen
wurden. Beim Abgang des Berichts plünderte man, de=
Eislebener Zeitung zufolge, ein weiteres Konfektionsgeſchäf-
Vereinzelt fallen noch immer Schüffe. Die Schutzpolizei hat ſic.
in ihre Quartiere zurückgezogen. Der in der Mädchen= Volkss=
ſchule
liegenden Abteilung wurde ein Ultimatum geſtell=
falls
ſie ſich bis heute abend nicht ergeben werde, werde man di
Stadt an allen Ecken anzünden. In der Nähe de
Krughütte=Gewerkſchaft kam es gleichfalls zu Schießereien. De=,
6.20 abends von Halle abgegangene Perſonenzug, der gegen 8 Uh
eintraf, wurde von den Streikenden an der Weiterfahrt ae

hindert.
Das Eislebener Tagblatt berichtet: Die nach Eisleben enn
ſandte Verſtärkungstruppe der Schutzpolize
wurde geſtern abend beim Bahnhof Steden von bewaffnete-,
Arbeitern der Ortſchaft Schraplau angegriffen, die de-
Waſſerturm am Bahnhof beſetzt hatten. Das Feuergefecht hien.
bis 3 Uhr nachts an, dann ging der Munitionswagende
Schutzpolizei in Flammen auf. Bei Sonnenaufgan=
marſchierte
die Abteilung nach Eisleben weiter, verfolgt von
den Aufrührern. Die Eislebener Zeitungen konnten heute nich
erſcheinen.
In der Stadt ſelbſt herrſchte in letzter Nacht Ruhe, doch
war an den Stadtausgängen ziemlich lebhaftes Feuer, was =
der
Erwartung der Kommuniſten erklärt wird, daß weitere Sipo
Verſtärkungen eintreffen würden. Die Eiſenbahnlini
und der Bahnhof ſind von den Kommuniſten beſetz=
ſo
daß nur der Chauſſeeweg übrig bleibt. Die Sangerhäuſe
Straße, der Weſtausgang der Stadt, iſt von den Kommuniſte
ſtark beſetzt. Das Hauptquartier liegt wahrſcheinlich im alte
Ottoſchacht. Beſetzt iſt von ihnen auch die Höhe über de-
Hünsburg. Von dort aus beſchießen ſie die anliegenden Stra=
ßen
. Die Schutzpolizei hat ſich angeſichts ihrer geringen
Anzahl in ihre Quartiere, das Seminar und die Mädchen= Volks=
ſchule
, zurückgezogen. Die geſtrigen Plünderungen wurden
vorwiegend von jungen Burſchen verübt und trafen auch ein.
Anzahl Spirituoſen= und Tabakgeſchäfte. Nach Tagesanbruch be=
ſchießen
die Komnniſten wieder lebhafter die Quartiere de=
Sipo.
In Eisleben, ſtehen ſich die Gegner in drei Kampf
gruppen gegenüber. Im Geiſeltal greift der Streik weite
um ſich. In Mansfeld iſt die Nacht ruhig verlaufen.
In Eisleben wie in den Bergwerksdörfery
haben die Kommuniſten die Oberhand. Sie requie=
rieren
allerorts Automobile. In Halle ſtellten die ſtädtiſche=
Arbeiter dem Magiſtrat ein Ultimatum, das heute mittag abge
laufen iſt. Die Verhandlungen mit dem Magiſtrat ſind jedoch
noch im Gange. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtehen
Lohnforderungen. Das Elektrizitätswerk dürfte ebenſo wie das
Waſſerwerk die Arbeit einſtellen. In den Privatbetrieben Halles
wird in den Betriebsverſammlungen zur Frage der Streikbetei
ligung Stellung genommen. Die Arbeirer der Güterabfertigungs
ſtelle ſind ausſtändig, ſo daß jede Güterabfertigung eingeſtell=
werden
mußte. Auf der Thüringer Strecke hielten die Arbeite
des Leunawerkes einen Zug an und holten einige Sipo=Mann.
ſchaften heraus.
Berlin, 24. März. (Priv.=Tel.) Wie das Tageblatt aus
Eisleben meldet, wurde die Lage in der Stadt in der
Mittagsſtunden äußerſt bedrohlich. Die Gefechte dauern
an. An zahlreichen Orten der Stadt wurden Brände ange=
legt
. Die Plünderungen haben einen gewaltigen Umfang an
genommen. Die mehrheitsſozialiſtiſchen Führer mußten aus
der Stadt flüchten. Es wurde verſucht, die Eiſenbahnbrücke Le:
Amsdorf auf der Strecke HalleSangerhauſen in die Luft zi
ſprengen. Der Anſchlag wurde rechtzeitig durch die Sicherheits=
polizei
verhindert. In Ober=Röblingen und Stetten wurder
wehrere Brände beobachtet. Auch bei den Leunawerken, di=
von
bewaffneten Kommuniſten beſetzt ſind, iſt die Lage ſehr ernſt.
Wie der Berliner Lokalanzeiger erfährt, iſt der Sicherheits
wehr, die in Eisleben eingeſchloſſen iſt, die Munition autsge=
gangen
. Von Magdeburg aus ſind Reichswehrtruppen
im Anrollen.
Halle, 24. März. (Wolff.) Die Ereigniſſe in Eisleber
haben bereits, eine empfindliche Beeinträchtigung des
Eiſenbahnverkehrs auf der Strecke Halle=Nordhauſen in:
Gefolge. Heute nacht ging kein Zug mehr in der Richtung ausf
Nordhauſen ab, und der ganze Verkehr muß umgeleitet werden
Auch werden ſchon Brandſtiftungen aus eimigen Ortſchaf=
ten
gemeldet, denen man einen urſächlichen Zuſammenhang mi=
der
ganzen Aufruhrbewegung gibt.
Das Druckereigebäude des Klaſſenkampf wurde früh=
morgens
von 50 Sicherheitspoliziſten beſetzt. Die Beamten be=
ſchlagwahmten
mehrere Platten zur Herſtellung einer Flugſchrift.,
die zum Generalſtreik auffordert. Das Flugblatt erſchien trotz=
dem
. Die Arbeiter der Sangerhauſer Fabriken legten, der San=
gerhauſer
Zeitung zufolge, die Arbeit nieder.
In Eisleben gab es beiderſeits viele Tote und Ver=
wundete
. Der Streik dehnt ſich auch in den landwirtſchaft=
lichen
Betrieben weiter aus. Um weitere Schäden zu verhüten
wurden kommuniſtiſche Ordnungshüter beſtellt. Die ſtädtiſche
Polizei ſtellt ihre Tätigkeit ein, nachdem drei Schutz=
leute
durch Handgranaten verwundet wurden.
Leipzig, 24. März. (Wolff.) Im Anſchluß an die Arbeits=
loſenkundgebung
auf dem Auguſtplatz zogen geſtern abend größere
Maſſen von Demonſtranten nach dem neuen Rathauſe, wo
gerade eine Sitzung der Stadtoerordneten ſtattfand. Ein Teil
der Demonſtranten verſchaffte ſich Zutritt zu dem Sitzungsſaale.
ſo daß die Sitzung abgebrochen werden mußte. Sie wurden aber
von der Polizei wieder herausgedrängt. Die Menge
lärmte aber vor dem Rathauſe weiter, bis gegen 10 Uhr dic
Sicherheitspolizei eintraf und den Platz und die Straßen anc
Rathauſe ſäuberte. Es ereigneten ſich keine beſonderen Zwi=
ſchenfälle
.
Naumburg, 24. März. (Wolff.) Hier herrſcht noch völlige
Ruhe. Nur eine gewiſſe Erregung der Neugierigen iſt in der
Bevölkerung bemerkbar angeſichts der Nachrichten aus den Auf=
ruhrortſchaften
. Die hier anſäſſigen Arbeiter, der ſeit geſtern
nachmittag durch den Generalſtreik ſtillgelegken Leuna=Werke.
(22 000 Arbeiter) ſind zuhauſe geblieben.
Wie der Vorwärts aus Naumburg meldet, hat ſich die
22000 Mann ſtarke Belegſchaft der Leuna=Werke mit.
Handgranaten und Schußwaffen bewaffnet und das Werk be=
ſetzt
. Man erwartet einen allgemeinen Angriff auf
die Gefängniſſe.
Mansfeld, 24. März. (Wolff.) Die Nacht iſt in unſerer
Stadt ruhig verlaufen. Man verfolgt geſpannt die Nachrichten
aus Eisleben, dem Sitz der Gewerkſchaften.
Sangerhauſen, 24. März. (Wolff.) Der Sangerhaufel
Zeitung zufolge ſind die Arbeiter der hieſigen Fabrilen heute
morgen 7 Uhr in den Streik getreten. Sonſt herrſcht in
der Stadt noch Ruhe.

Das Zentrum der Aufſtandsbewegung.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Wie aus Mitteldeutſchlans 9e
meldet wird, befindet ſich das Zentrum der Aufſtauds
bewegung zwiſchen Eisleben und Hettſtedt. In die
ſem Raume ſollen ſich einige Tauſende Bewaffnete befinden. De‟
Schraplau ſoll gekämpft werden. Aus Eisleben werden weit=t
Plünderungen gemeldet. Die Bahnlinie zwiſchen Eisleben ui
Halle wurde von den Aufſtändiſchen gefprengt. In Leunn Mäb"

50100 Beiaffnete die Ausgänge des Ortes beſetzt. Die Beld‟

den betonen, daß etwa vier Fünftel der Arbeiter ..
Bewegung vollkommen fernſtehen und den Terror ie"
billigen.

[ ][  ][ ]

Nummer 83.

Die ſächſiſche Regierung.
Dresden, 24. März. (Wolff.) Das Geſamtmiui=
rterium
nahm heute Stellung zu den verbrecheri=
cchen
Gewaltakten der letzten Tage. Die Regierung iſt

rberzeugt, daß die Anſchläge in Sachſen und im übrigen Reiche
eine Einheitlichkeit und Planmäßigkeit des Vor=
wehens
beweiſen. Die vom Miniſter des Innern bereits am

H2. März angeordneten Sicherheitsmaßnahmen fanden einmtige
Billigung des Geſammniniſteriums. Es wird mit den vorhan=
Denen Machtmitteln alles geſchehen, um weiveren verbrecheriſchen
Anſchlägcen entgegenzuſwirken und die Schuldigen zur Rechen=
Schaft zu ziehen. Der Miniſterpräſident richtet einem Aufruf
ean die Bevölkerung, worin dieſe erſucht wird, alle notwendigen
Maßnahmen der Behörden zu unterſtützen.
Einlenken der Kommuniſten?
Die Voſſiſche Zeitung berichtet aus Halle von einem Einlen=
Een der Kommuniſten. In einer Beſprechung, die der Oberprä=
ident
Hörſing mit dem kommuniſtiſchen Gewerkſchaftskartell in
Merſeburg hatte, erklärte der kommuniſtiſche Gewerkſchaftsführer
Senning, daß die Kommuniſtem von dem Streik abrücken. Die
ganze Streikhetze, ſei nur auf die beiden übereifrigen Kommu=
rriſtenführer
Kempin und Kroh zurückzuführen.
Ausnahmezuſtand in der Provinz Sachſen.
T.u. Berlin, 24. März. In der Nacht zu heute hat der
Reichspräſident, in der üblichen Weiſe unter Gegenzeich=
biung
des Reichstanzlers auf Grund, des Art. 48 Abſatz 2 der
Reichsverfaſſung im Einverſtändnis, mit der preußiſchen Regie=
rung
die Vorſchriften zur Wiederherſtellung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung erlaſſen. Die Verordnung bezieht ſich
auf die Prodinz Sachſen und iſt in den bedrohten Gegenden
ſieſer Provinz durchzuführen. Es handelt ſich nicht um den mili=
käriſchen
, ſondern um den Zivil=Ausnahmezuſtand, bei
ſem die Ausübung der geſamten öffentlichen Gewalt in die
Hände der Zivilverwaltung, alſo in der Provinz Sachſen in die
Hand des Oberpräſidenten Hörſing gelegt wird. (B. Z.)
Verhaftung des Kommaniſten Hölz.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Nach einer Berliner Zeitung
ſam Mittag=Meldung aus Quedlinburg beſtätigt es ſich, daß der
kange geſuchte Kommwniſt Hölz geſtern dort feſtgenononten
tpurde. Man fand bei ihm größere Summen, die nachweislich
aus den Bankberaubungen herrühren, die geſtern von den
Kommuniſten ausgeführt wurden.
T.U. Quedlimburg, 24. März. Die Nachricht, daß der
Tang geſuchte Kommuniſt Max Hölz in Quedlinburg geſtern
werhaftet worden ſei, beſtätigtſich. Der Polizei in Qued=
Einburg wurde geſtern telephoniſch Mitteilung davon gemacht,
Daß in Klendorf bei Mansfeld von drei Männern ein Auto ge=
Taubt worden ſci, und daß man den Chauffeur unter Todes=
androhung
gezwungem habe, das Auvo zu lenken. Das Auto be=
fände
ſich auf der Fahrt in der Richtung Quedlinburg. Darauf=
hin
hat die Quedlinburger Kriminalpolizei das Auto angehalten.
In dem Auto ſaßen drei junge Männer, deren einziges Gepäck
aus drei Zigarrenlkiſten beſtand, die ſie perſchnürt vor ſich im
Wagen ſtehem hatten. Die Männer wurden angehalten und
Durchſucht. Man fand bei ihnen Handgranaten und geladene
Piſtolen. Bei dem Verſuch, ihre Perſönlichkeiten feſtzuſtellen,
ſveigerten ſie ſich zuerſt, ihre Namen zu nenen. Schließlich aber
gaben zwei zu, Bogislaw Müller und Ferdinand Grünberg zu
ceißen. Sie deuteten an, daß der Dritte einer der hervoragend=
ſten
Führer der internationalen Kommuniſten ſei. Der Steck=
Brief von Max Hölz paßte genau auf den dritten Feſtgenommenen,
Der ſchließlich ſein Stillſchweigen aufgab und erklärte, daß er der
gefuchte Kommuniſt Hölz ſei.
Anarchiſtiſches Attentat in Mailand.
Mailand, 24. März. (Tel.=Union.) Geſtern abend gegen 11 Uhr
Görte man eine ſtarke Detonation in der Stadt. Nach weniger Minuten
werbreitete ſich überall das Gerücht, daß eine Bombe am Diann=
Theater geworfen worden ſei und daß die Exploſion eine ungeheure
Beſtürzung hervorgerufen habe. Seit letzten Sonntag, wo die Sozia=
Kiſten einen Fasziſten getötet haben, war es leicht, die Spannung zwiſchen
Den beiden Gruppen zu erkennen. Am folgenden Tage ermordeten
rinige Fasziſten einen alten Arbeiter. Sowohl die Anarchiſten als auch
DDie Fasziſten haben ſich auf eine Fortſetzung des Kampfes vorbereitet.
Inzwiſchen iſt der ſeit einem halben Jahre gefangen gehaltene Anar=
chiſtenführer
Melateſta in den Hungerſtreik eingetreten.
Die zahlreichen Anarchiſten der Stadt wurden von dem Anarchiſten=
Blatt Umanita Nuova zu Attentaten aufgeſtachelt. Dieſe Aufreizung hat
munmehr zu dem geſtrigen grauſigen Attentat geführt. Die Exploſion
der von unbekannten Tätern geworfenen Bombe erfolgte während der
Theatervorſtellung mit grauſigem Erfolg. Unter den Trümmern wurden
bisher 16 Tote und mehr als 100 Schwer= und Leicht=
verletzte
aufgefunden.

Die Sanktionen‟
Hamburg, 24. März. (Wolff.) Auf Grund einer Kölner
Kundgebung der Vereinigung der Handelskam=
mern
des beſetzten Gebietes, worin die Erwartung
ausgeſprochen wird, daß die Kaufwannſchaft des unbeſetzten
Deutſchlands den Handel und die Induſtrie des beſetzten Ge=
bietes
nicht durch unberechtigte Forderungen und Anſprüche ſchä=
digen
werde, richtet die Hamburger Handelskammer an die hie=
ſige
Kaufmannſchaft die Aufforderung, ſich aller Schritte zu ent=
halten
, die geeignet ſein könnten, die mutige und aufrechte Hal=
tung
der durch die Beſetzung ſchwer betroffenen deutſchen Volks=
genoſſen
irgendwie zu beeinträchtigen.
Paris, 24. März. (Wolff.) Wie Havas meldet, erblicken
die Zeitungen übereinſtimmend in der deutſchen Ableh=
nung
eine neue Herausforderung, die keine Zögerung
in der Anwendung neuer energiſcher Zwangsmaßnahmen zulaſſe.
Verſchärfung der Sanktionen?
Paris, 24. März. (Wolff.) Havas veröffentlicht die Ant=
wort
des Wiedergutmachungsausſchuſſes auf die deutſche Note
vom 22. März. Hierin wird erklärt, daß auf alle Fälle der Ge=
ſamtbetrag
von 20 Milliarden nach Artikel 235 des
Vertrages bis 1. Mai bezahlt werden müſſe. Die Nicht=
einhaltung
werde in jeder Hinſicht weitere Sanktionen
gegen Deutſchland zur Folge haben.
Die deutſchen Holzlieferungen.
Ein neues Diktat.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Die Verhandlungen ziſchen
der deutſchen Regierung und der Neparations=
kommiſſion
wegen der zu gewährenden Preiſe für das ge=
mäß
dem Verſailler Vertrag an die Entente zu lieſernde Holz
haben zu keinem Ergebnis geführt. Die Reparations=
kommiſſion
iſt daher zu einem Diktat unter Feſtſetzung der
Preiſe geſchritten und beſteht auf dem Beginn der Lieferung zu
den in dem Lieferungsvertrag vorgeſehenen Lieferfriſten. Gleich=
zeitig
teilte die Reparationskommiſſion in dieſen Diktat mit,
daß die urſprünglich für Italien vorgeſehenen 174 000 Schwellen
geſtrichen worden ſeien unter gleichzeitiger Feſtſetzung einer Zu=
ſatzlieferung
von 160 000 Schwellen an Belgien. Außerdem wur=
den
54 980 Kubikmeter Rundholz, das für Italien vorgeſehen
war, geſtrichen, ſo daß dadurch eine geringe Ermäßigung der
urſprünglichen Forderung von ca. 960 000 Kubikmeter (auf
Rundholz angerechnet) eintritt. Durch das Mittel der Aus=
ſchreibung
wird verſueht werden, ob die Lieferung zu den von
der Reparationskommiſſion beſtimmten Preiſen aufgebracht wer=
den
bann. Dieſe Preiſe werden gelegentlich der durch den Reichs=
kommiſſar
für Aufbauarbeiten in den zerſtörten Gebieten dem=
nächſt
zu veranlaſſenden Ausſchreibung bekannt gegeben.
Frenkreichs Schadenerſatzforderungen.
Von 400 auf 200 Milliarden herabgeſetzt!
Paris, 24. März. (Wolff.) Oeuvre veröffentlicht Erklärun=
gen
einer hervorragenden Perſönlichkeit des Reparationsaus=

ſchuſſes über die jetzt einer genauen Prüfung unterliegen=
den
franzöſiſchen Schadenerſatzrechnung an
Deutſchſand. Die Prüfung erfolge in Parts durch deutſche Sach=
verſtändige
und Beamte. Von dem urſprünglichen Betrage von
240 Milliarden kam man bereits auf 218 Milliarden zu=
rück
. Dieſe Zifſer beruhe auf einer am 12. Februar erfolgten
ſchätzungsweiſen Zuſammenſtellung der von den alliierten und
aſſoziierten Mächten eingereichten Forderungen und werde noch
weiter herabgeſetzt werden. Die deutſchen Sachverſtändigen
legten dem Reparationsausſchuß ſchon au 400 Fragen vor und
ſie hätten das Recht, bis zun 5. April noch weitere Fragen zu
ſtellen. Am 5. April würden ſie dann die endgültige Denkſchrift
unterbreiten. Am 12. April würde die Plenarſitzung ſtattfinden,
und am 26. April würde die Diskuſſion geſchloſſen. Am 26. April
würde die endgültige Feſtſtellung des Ausſchuſſes getroffen. Dann
blieben noch drei Tage für die Schlußredaktion. Am 30. April
würde der Beſchluß den Deutſchen notifiziert wer=
den
. Eine weſentliche Frage ſei die Frage der Umrechnung in
Gold ſowohl bei den Perſonen= als auch bei den Sachſchäden.
Der Kurs des Franken ſchwanke, aber Frankreichs innere Schuld
bleibe dieſelbe, daher die Schwierigkeiten. Die Ziffer von 218
Milliarden werde vorausſichtlich auf einen Betrag zwiſchen
150 und 200 Milliarden herabgeſetzt werden und
ſich ſo der Sunme nähern, die in dem erſten Bericht des Vor=
ſitzenden
des Reparationsausſchuſſes, Dubois, ſtand. Dubois
kam für die Sachſchäden auf 120 Milliarden und für die Per=
ſonenſchädent
auf 60 Milliarden Mark. Auf die Frage, ob nicht
gewiſſe frühere Berichte auf den Geſamtbetrag von 400 Milligr=
den
und mehr hinausgelaufei ſeien, und wie es möglich ſei,
daß dann nur die genannten Sumen übrig bleiben ſollten,
erhielt der Berichterſtatter die Antort, daß es ſich immer nur
um annähernde Ziffern handeln könne, da keine genauen Vor=
arbeiten
vorgelegen hätten.
Der Polenterror in Oberſchleſien.
Belagerungszuſtand.

Beuthen, 24. März. (Wolff.) Die interalliierte
Kommiſſion in Oppeln erließ folgende Bekanntmachung:

Die Bevölkerung Oberſchleſiens bewahrte während der Abſtim=
mungsperiode
Ruhe und Ordnung in muſtergültiger Weiſe. Ge=
wiſſe
Bevölkerungselemente aber ließen ſich in den öſtlichen
Kreiſen zu Ausſchreitungen berleiten, wodurch die Ord=
nung
gefährdet werden könnte. Die interalliierte Regierungs=
kommiſſion
iſt feſt entſchloſſen, die Ordnung unbedingt aufrecht
zu erhalten, und verhängt daher den Belagerungszuſtand
in den Kreiſen Beuthen=Stadt, Beuthen=Land, Kattowitz=Stadt,
Kattowitz=Land und Pleß.
Ein Aufruf der Parteien.
Kattpwitz, 24. März. (Wolff.) Die Deutſchnationale
Volkspartei, das Zentrum, die Deutſche Volkspartei, die Deutſche
Demokratiſche Partei und die Sozialdenuokratiſche Partei richten
folgenden Aufruf an die oberſchleſiſche Bevöl=
kerung
:
Oſbeuſchleſier! Aufgerufen zur Entſcheidmng über Euer Schickſal, habt
Ihr am 20. März Eueren Willen über Euere ſtaatliche Zugehörigkeit
kundgegeben und einen großen Sieg errungen. Ihr habt Euch mit
716 000 deutſchen Stinmen gegen 471 000 polniſche, alſo mit überwiegen=
der
Mehrheit für den Verbleib bezm Deurſchen Reich er=
klärt
. Alle Drohungen, der ungeheuere Texvor und die Taten der
Gewalt haben nicht vermocht, Euer Treuebekenntnis zu erſchüttern; wie=
mand
darf dieſen unter für uns ungünſtigſten Umſtänden bekundeten
Willen mißachten, wirtſchaftliche und geographiſche Rückſichten weiſen
zwingend auf die Einheit des oberſchleſiſchen Landes hin.
Im Vertrauen auf die Macht der Gerechtigkeit, die auch bei unſeren Geg=
nern
nicht ertötet ſein kann, erheben wir die Forderung: Oberſchle=
ſien
ungeteilt beim Deutſchen Reiche! Von unſeren Ober=
ſchleſtern
erwarten wir, daß ſie, nachdem der Kampf der Geiſter mit dem
Stimmzettel ausgetragen worden iſt, ſich alle als Brüder, Schweſtern und
Gleichberechtigte in unſerer Heimat fühlen. Die Gegner im Ab=
ſtimmungskampf
ſollen ſich die Hand reichen zum gemeinſamen friedlichen
Aufbau und zur Verſöhnung unſeres durch den Abſtimmungskampf i
zwei feindliche Lager geſpolteten Volkes. In Arüderlichkeit und Einig=
keit
mit unſeven Bundesgenoſſen ſollen wir das neue Oberſchleſien auf=
bauen
, ſchon wieder lodert Aufruhr uund Bürgerkrieg. Mit Entrüſtung
wenden wir= uns gegen jede Gewalt! Das Volk hat geſprochen! Eslebe
das geeinte, ungeteilte Oberſchleſien!
Berlin, 24. März. (Wolff.) Nach Meldungen aus Ober=
ſchleſier
ſind die Aufſtände öſtlich und ſüdöſtlich vom Kattowitz
teilweiſe ſchlimmer als während des Auguſt= Auf=
ſtandes
. Die Verbindung mit Mysloſvitz iſt unterbrochen.
Nach Kattowitz ſtrömen ſtündlich neue Flüchtlingsſcharen
und ein großer Teil der Flüchtlinge iſt durch Kolbenſchläge ſchwer
verletzt. Wegen der Ermordung eines Landjägers in Karf hat
der Kreiskontrolleur über Beuthen=Land das Stand=
recht
verhängt.
Mord.
Ratibor, 24. März. (Tel. Union.) In Zabelkau, Kreis
Ratibor, wurden am Dienstag abend der Lehrer Görlich und
der Kaufmann Ackerhalt erſchoſſen. Ueber den Vorgang
wird gemeldet: Der dortige polniſche Gemeindepfarrer Gonski,
bei dem der Lehrer Görlich infolge Wohnungsmangel wohnte,
hatte noch dem Kaufinann Ackerhalt zum Skat eingeladen. Die
Fenſterläden des Zimmers, waren geſchloſſen. Plötzlich fielen
wehrere Schüſſe, die Görlich und Ackerhalt töteten. Der polniſch
geſinnte Pfarrer blieb merkwürdigerweiſe unverletzt.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Im Arbeitsminiſterium fand eine
Beſprechung mit den Vertretern, der Hauptorganiſationen der
Krankenkaſſen und Aerzte ſtatt. Auf Grund dieſer
Verhandlungen ſoll ein vorläufiger Geſetzentwurf zur Regelung
der zwiſchen den Krankentaſſen und Aerzten ſchwebenden Fragen
im Reichsarbeitsminiſterium aufgeſtellt werden, der zunächſt mit
dem von den beiderſeitigen Organiſationen gewählten Unteraus=
ſchuß
durchberaten werden ſoll.
Hamburg, 24. März. (Wolff.) Senator Dr. Dieſtel wurde
vom Senat zum Erſten und Senator Stotten zum Zweiten
Bürgermeiſter gewählt.
Athen, 24. März. (Wolff.) Die Zeitungen berichten, daß der
griechiſche Vormarſch auf der ganzen Front bei
Smyrna begonnen habe. General Papulos habe an die Trup=
pen
eine Anſppache gehalten und ſie aufgefordert, dem Feind zu
vernichten, mit den Beſiegten großmütig umzugehen und die
Freiheit und die Gerechtigkeit gegenüber dem Eigentum der Be=
völkerung
zu wahren. Die Zeitungen betonen die Notwendigkeit,
der Türkei den Frieden aufzuzwingen, auch verlangen ſie eine Be=
ſchleuwigung
der Operationen, da doch das ganze griechiſche Volk
hinter der Regierung ſtehe.
Waſhington, 24. März. (Wolff.) Harding erhielt einen Funk=
ſpruch
aus Moskau, der auf eine raſche Wiederauf=
nahme
der Handelsbeziehungen drängt.
Neue Bücher.
Die Auswanderer. Roman von Grete v. Urbanitzky.
Wila, Wiener Literariſche Anſtalt. Wien VIII, Krottentalergaſſe.
Preis in vornehmem Pappband 22,50 Mk. Die Schickſale von vier
deutſchen Auswanderern ſind der Inhalt dieſes neuen Romans der öſter=
reichiſchen
Dichterin Grete v. Urbanitzky, deren Kulturroman Das an=
dere
Blut ſo diel berechtigtes Aufſehen erregte. Die Erlebniſſe dieſer
vier deutſchen Menſchen, des ehemaligen Offiziers, der nach dem Zu=
ſammenbruche
als Pionier für eine gewaltige techniſche Erfindung mit ſei=
ner
jungen Frau in die Urwälder des niederländiſchen Kolonialbereiches
auf die Inſel Celebes geht, des bayeriſchen Maſchiniſten und eines
elternloſen Knaben aus dem Arbeiterſtande, wachſen in dem Geſchehen
des Buches zu der ſymboliſchen Bedeutung des Schickſals eines unglück=
lichen
Volkes und ſind volk Zukunft und verheißender Kraft. Das Schick=
al
einer Ehe und die Geſchichte, einer kampfzerwühlten deutſchen Ju=
gend
iſt ergreifend geſtaltet, wie der mitreißende Takt des Buches zum
Erleben der alles in ihren Bann ziehenden Tropenlandſchaft, der fremd=
rafſigen
Eingeborenen, fremder Kulte und Weltanſchauungen zwingt.

Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 23. März. Schlacht= und Vieh=
markt
. Auf dem heutigen Markte trat für Kälber ein Preisrückgang
von 2550 Mark für die beſſeren und von 100 Mark für die minder=
wertigeren
Tiere ein. Auch bei den Schweinen trat ein weiterer Preis=
abſchlag
von 50 Mark ein. Die Preiſe für Schafe ſtiegen etwas. Ange=
trieben
waren: 7 Ochſen, 2 Bullen, 22 Färſen und Kühe, 638 Kälber, 227
Schafe und 234 Schweine. Der Schweinehandel verlief ſchleppend und
zeigte geringen Ueberſtand, Kälber und Schafe wurden ausverkauft.
Es wurden bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber; feinſte
Maſtkälber 750900 Mk., mittlere Maſt= und beſte Saugkälber 600700
Mark, geringere Tiere 450550 Mk.; Schafe: geringere Maſthammel
und Schafe 550600 Mk., mäßig genährte Hammel und Schafe 450 bis
550 Mk.; Schweine: vollfleiſchige von 80100 Kg. 11001300 Mk.,
unter 80 Kg. 8501000 Mk., von 100120 Kg. 11001300 Mk., von 120
bis 150 Kg. 11001300 Mk. =
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt E. V. Ein reger Spielbetrieb
herrſcht über die Feiertage. Das Hauptintereſſe werden die Spiele der
Ligamannſchaft auf ſich lenken. Ein weiteres bedeutungsvolles Spiel iſt
dasjenige der Ensgraber=Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft Turn=
gemeinde
Darmſtadt am heutigen Karfreitag am Finanzamt.
Ferner gelangen noch folgende Wettſpiele zum Austrag: für Kar=
freitag
: Liga=Erſatzmaunſchaft gegen Sp.=V. Arheilgen, 2.a Mannſchaft
gegen 1. F.=V. Germania=Eberſtadt, 2.b Mannſchaft gegen 3. Sp.=V.
Olympia=Arheilgen, 2.e Manuſchaft gegen 2. F.=g. Germania 06 Arheil=
gen
, 3.a Mannſchaft gegen 3.a F.=V. Iſenburg, 3.b Mannſchaft gegen
3.b Eintracht=Frankfurt, 1. Schülermannſchaft gegen 2. Schülermannſchaft.
* Fußball und Turnerei am Karfreitag. Der Sport=
platz
am Finanzamt ſteht am Karfreitag früh, anläßlich des Spieles der
jungen unternehmungsluſtigen Turnermannſchaft der T.G.D. 1846 gegen
die Ensgraber=Mannſchaft des Sportvereins Darm=
ſtadt
im Zeichen allgemeinen Intereſſes der geſamten Darmſtädter
Sportſvelt. Außer einem erſtklaſſigen Fußballwetyſpiel iſt auch noch
Gelegenheit geboten, ſich von den Leiſtungen einiger bekannter Tur=
ner
der Turngemeinde 1846 zu überzeugen. Die turneriſche
Leiſtungsfähigkeit der T. G. D. 1846 iſt ja bekanntlich für Darmſtadt ton=
angebend
und braucht daher nicht weiter erwähnt zu werden. Die tur=
neriſchen
Vorführungen am Sprungtiſch, die während der Halbzeit des
Fußballſpiels von der Turnmannſchaft geboten werden, beſtätigen dies
erneut und werden die Befucher zur Heberzeugung bringen, walche große
Arbeit in jeder Hinſicht in bezug auf Förderung der Leibesübung inner
halb der Turngemeinde geleiſtet wird.
Nun zum Fußſallſpiel: Die Ensgrabermannſchaft des hieſigen
Sportvereins iſt ſorgfältig aufgeſtellt und enthält durchweg die Namen
älterer bekannter Spieler. Körperlich ſtellt dieſe Mannſchaft eine zibei
aus kräftige Elf dar; alles maſſive Geſtalten. Dicſelbe ſpielt in der
Böcher
Aufſtellung:
Dr. Grünewald• Sulzmaun
Merkel Schreiber Zimmermam
Bakes Fiſcher Dang Pfeil Müllmerſtadt.
Das gröfte Intereſſe bringt man allſeits denr erſtinaligen Spielen
des Torwächters Böcher, Darmſtadts populärſter Fußballer, entgegen.
Wer erinnert ſich niclt noch der Zeit bis vor eimem Jahre, als Böcher
auf der Höhe ſeines Könnens ſtand und in cen Ligaſpielen den Stür=
mern
des geſamten Odenwaldkreiſes ein Rärſel war, bis zu dem dramn=
tiſch
Augenblick, als er, im Spiel gegen den Odenwaldkreismeiſter Wald=
hof
, durch unglüchſeligen Zufall, wie dies auch ſonſt im Leben alltäglich
vorkommt, das Bein brach.
Die Mannſchaft der T. G.D. tritt in der folgenden Aufſtellung an:
Mülſer
Mäiller Rößling
Maul Waßner. Schwarz
Fiſcher Heß Klotz Frey Geeſe.
Da auch in dieſer Mannſchaft verſchiedene bekannte Spieler mitwirten,
iſt ein ſpannender Kampf gewährleiſter.
Am Nachmittag des gleichen Tags ſpielt die zweite Mannſchaft gegen
die gleiche des B.f.V. Ober=Ramſtadt, und anſchließend findet ein Spiel
der beiderſeitigen dritten Mannſchaften ſtatt.
* Sportverein Olympia=Hahn. Ein größeres ſport=
liches
Ereignis findet heute auf dem neu hergerichteten Sportplatze in
Hahn ſtatt. Der Raſenſportverein Wacker E. V. Sturtgart iſt zu
einem Wettſpiel gewonnen. Vorher ſpielt die 2. Mannſchaft von Hahn
gegen die gleiche vom Sportklub Weiterſtadt.
* Eina neue Radrennbahniſt in Maimz entſtanden. Die
alte Zementbahn, die ſeit dem Auguſt 1898 hier am Platze dem Kampf
des flinken Stahlroſſes treu gedient hatte, die alle bedeutenden Fahrer
des Kontinents auf ihrer Fläche ſah, litt in den letzten Jahren etwas an
Altersſchwäche‟. Nicht geringe Koſten hat nunmehr der Beſitzer, und
ſportfreudige Heru Dreſcher aufgewandt und der ſeinerzeitige Erbauter,
die Firma Gaßmus=Mainz, erſtellte in Wochen eine neute Fahrbahn.
1500 neue Sitzplätze haben ſich zu der Tribüne geſellt. Die Barrieren
und Umzäunungen nicht zu vergeſſen, auch ſie ſind total neu und heben
mit ihrem Farbenbild den Geſcmteindruck der neuen Radſportſtätte. Nach
Oſtern wird das Traiing beginen und am 10. April errönt der erſte
Startruf zur neuen Rennfaiſon.
Briefkaſten.
Dr. W. Sch. Vorſitzende für Heſſen iſt Frau Abg. Balſer, der
Hauptvorſtand iſt in Berlin. Adreſſe: Allg. D. F.=V. (Helene Lange),
Berlin, dürfte genügen.
Schluß des redaktionellen Teils.

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Leberflecke,
Mitesser,
unreiner Teink,
Röte des Gesichts und der Hände verschwinden, die Haut wirck zart, weiß
und geschmeidig durch erprobt., garantiert unschädlich. Hauthleichkrem
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Wo nicht erhältlich, wende man sich an Laboratorlum Leo, Drosden-A. 6.

Unſere Agentur in
Leberau

befindet ſich bei
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Frau Georg Volz Wwe., Hauptſtr. 27.
Beſtellungen auf unſer Darmſtädter Tagblatt ſowie
Inſerate werden dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 25. März. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 26. März. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min,
Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 6 Uhr.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 26. März Vorabend 6 Uhr 05 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr 30 Min. Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. Nachm. 6 Uhr
15 Min.

Wetterausſichten für Freitag:
Heiter bis wolkig, trocken, tagsüber mild, ſchwache, wechſelnde Winde.

Tagesinlender.
Muſik erein; Aufführung von Bachs Matthäus=Paſſion um 7 Uhr
in der tadtkirck

Leitung: Dx. Otto Waldgeftel. Verantwordlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldaeſtek; für heſſiſche Polizik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirzſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Hanbelsteil und Lanzwirtſchaftliches: Kuut ANflſch" für den Anwigentell,
Anzeigenbeulagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfttleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Adittich’ſche Hofbnchdruderei. Sämlich in Darmſtabt,
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mikreilungen ſind an die Nedaktion des
e Hbonorarforderungen ſind beigirfügen: nachträgliche
Tagblatls
werden nicht derückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. März 1921.

Mummer 83.

Familiennachrichten

Statt Karten.
Gretel Schach
Hermann Koch
VERLOBTE

Darmstadt
Kirchbeimbolanden
(Pfalz)
Soderstr. 37, I.
Ostern 1921.
A3ß1

Statt Karten.

Ihream Samstag, den 26.März, nach-
mittags
3/Uhr, in der, StHndwigskirche
stattfindende zTrauumigFbeehren sich
anznzeigen
Else Horn
August Waldherr
Mimting-Crumbach i. 0. Darmstadt
z. Zt. Darmstadt. Luisenstr. 32.
*12133

Tnsere TRAUUNG Hndetsam ersten
2 Osterfeiertag, nachm. 27/, Uhr,
mder, Martinskirche statt.

Käta Hoffart
Kritz Zehner

Darmstadt, Barkbausstr. 11.

A 3

Ihre am 1. Osterfeiertag, nach-
mittags
2 Uhr, der Johanneskirche
stattfindende Trauung beehren sich
anzuzeigen
Nkarte:Schäßler
Ludwig:Georg.

Bismarckstraße 123.

(*12220

Statt Karten.

Ihre am 1. Feiertag, nachmittags
3½/, Uhr, in der Johanneskirche statt-
findende
Trauung zeigen an

Mariechen Vollrath
Ludwig Plempel.

Darmstadt, Otto Wolfskehlste, 7.

*12168

Todes=Anzeige.

Heute nacht verſchied nach kurzem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, uſere treubeſorgte
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Tante
(*12201

Bertha Armbruſt
geb. Geider

im 73. Lebensjahre,

Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:

Guſtav Armbruſt

Mühlſtraße 58.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
zu wollen.

Am 22. d. Mts. wurde die Großherzog=
lich
Heſſiſche Hofſchauſpielerin

Frau
Marie Wagner=Klaeger
Ehrenmitglied des ehem. Hoftheaters

zur letzten Ruhe getragen.
Ich verlor in der Verſtorbenen nicht
nur eine herzensgute und verehrte Herrin,
ſondern auch eine edle, treuſorgende, mütter=
liche
Freundin.
Ihr Andenken wird mir unvergeßlich ſein.

In tiefer Trauer:
Anna Kath. Roth.
Darmſtadt, 24. März 1921, (3790

Dankſagung.
Für die vielen herzlichen Ehrungen
am Grabe unſerer lieben, guten ver=
ſtorbenen
Schweſter, Tante, Großtante
und Schwägerin

Frau
Marie Wagner=Klaeger
Herrn Pfarrer Goethe, der Kollegen=
ſchaft
, allen Freunden und Bekannten
aufrichtigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Bernhard Herrmann, Wiesbaden.
Darmſtadt, 24. März 1921. (3791

Todes=Anzeige.

Nach ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden, entſchlief heute nacht meine liebe
Frau, unſere teure Mutter, Schweſter,
(*12196
Schwägerin und Tante

Frau Helene Erni

Ausgabe von Haushaltungsmehl.
Bom 29. März bis einſchließl. 1. April d8. Js.
können in den Kleinhandelsgeſchäften und in den
Bäckereien gegen Abgabe der Nährmittelbeſtellmar=
en
Nr. 279 AR 1000 gr 75%iges Haushaltungs=
mehl
zum Preiſe von 4,50 Mk, für das Pfund einſchl.
Tüte vorbeſteilt werden.
Die Beſtellmarken ſind, von den Geſchäften bis
ſpäteſtens 4. April d8. J8. bei uns abzuliefern.
(st3840
Darmſtadt, den 24. März 1921.

Lebensmittelamt.

geb. Schneider
im Alter von 38 Jahren.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen

Kartoffelverſorgung.
Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 werden bon
Samstag, den 26. ds, Mts., ab mit je fünf Pfund
Speiſekartoffeln zum Preiſe von 45 Pfg. für das
Pfund beliefert.
Die Kartoffelmarke Nr. 10 berliert vom gleichen
Tage ab ihre Gültigkeit,
(st3817
Darmſtadt, den 24, März 1921.
Städt. Lebensmittelamt.

Paul Erni und Kinder.

Darmſtadt, den 24.,März 1921,
Arheilgerſtraße 7.

Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
½2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.

Heute vormittag verſchied nach kurzem
und ſchweren Leiden mein lieber Gatte, unſer
guter Vater, Schwiegervater und Großvater

Herr Michael Hübner

Beſtellung von Nährmitteln.
In der nächſten Zeit werden an Nährmitteln
ausgegeben:
auf die Marken Nr. 280 der Nährmittelkarten A.
(weiß), B (lila), C (roſa) und B (grün) je 1Pfund
Weizengrieß zu 1,90 Mk..;
auf die Marken Nr. 280 der Nährmittelkarten D
(braun) und E (blau) je U Pfund Teigwaren
zu 3,50 Mk. für das halbe Pfund;
auf die Marken Nr. 281 der Nährmittelkarten A.
(weiß), B (lila), C (roſa) je zwei Rollen Keks,
Preis 1,80 Mk. für die Rolle:
auf die Marken Nr. 281 der Nährmittelkarten D
(braun) und P (grün) je 1 Paket Zwieback zu
1,95 Mk.
Die Beſtellungen ſind bis Freitag, den 1. April
ds. Js, bei einem Kleinhändler aufzugeben. Die
Rücklieferung der Beſtellmarken durch die Klein=
händler
an das Lebensmittelamt hat bis Montag, den
3, April auf Zimmer 19, nach Vorſchrift zu erfolgen.
Darmſtadt, den 23. März 1921.
(st3850
Städt. Lebensmittelamt.

Bauarbeiten.

(*12177
im 67. Lebensjahre,
Die trauernden Hinterbliebenen!
Frau Magdalene Hübner,

geb. Pfannenſchmidt, und Kinder
Familie Heinrich Hübner
Familie Philipp Rettig
Familie Robert Geyer.

Die Erd=; Beton= und Maurerarbeiten bei Er=
richtung
eines Altersheimes auf dem Grundſtück des
Pfründnerhauſes ſollen vergeben werben.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 6. April 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(st3799
Darmſtadt, den 23. März 1921.
Städt. Hochbauamt.

Darmſtadt (Hofgartenſtr. 13), Zeilsheim b. Höchſt
am Main, den 23. März 1921,

Die Beerdigung findet Samstag, 26. März,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.

Hans Ludwig
för Zahn- und Mundkrankheiten

Sprechstund, 912 u. 36, Tel. 50
Schuchardstraße 1
Ecke Ernst-Ludwigstraße.

(3520a

Pts
Nach langjähriger Tätigkeit im Stadtkranken=
haus
laſſe ich mich hier als

Hebamme

(1023a
nieder.
* Maria Schöppler, Bleichſtr. 5.
K

Damen=Kopfwaſchen

Oon unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde am
O 9. März 1921 neu eingetragen die Firma Münzi
E Müller mit dem Sitz in Darmſtadt.
(3760
Offene Handelsgeſellſchaft; die Geſellſchaft hat
am 15. Januar 1921 begonnen.
Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Rudolf
Rünzi und Heinrich Müller, beide Kaufleure in Darm=
ſtadt
.
Angegebener Geſchäftszweig: Vertrieb von Haus=
haltungsgegenſtänden
und Vertretung in ſonſtigen
aufmänniſchen Unternehmungen,
Geſchäftsräume: Heidelbergerſtraße 15.
Hinſichtlich der nachſtehenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Einträge vollzogen:
Am 9. März 1921:
G. & H. Wagner in Darmſtadt.
Die offene Handelsgeſelifchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den ſeitherigen Ge=
ſellſchafter
Kaufmann Georg Wagner in Darmſtadt
als Einzekkaufmann übergegangen.
Am 12. März 1921:
Carl Schürmann E Co. in Darmſtadt.
Aus der Geſellſchaft iſt ein Kommeanditiſt ans=
geſchieden
.
Am 15. März 1921:
Robert Förſter, Café=Reſtaurant zur Oper in=
Darmſtadt.
Die Firma iſt erloſchen.
Am 17. März 1921:
1. Jacob von der Schmitt in Darmſtadt.
Die Firma iſt erloſchen.
2. Chocoladenhaus Fritz Eichberg in Darmſtadt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Witwe des
Friedrich Eichberg, Olga, geb. Maaß in Darm=
ſtadt
, übergegangen.
3. Darmſtädter Centralheizungsfabrik Jngenieur
Heinrich Fritz in Darmſtadt.
Die Prokura des Leo Siſtig in Darmſtadt iſt
erloſchen.
Darmſtadt, den 17. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

mittelſt elektriſcher Trocken= und Douche=Anlage, das
beſte Mittel gegen Schuppen und Haarausfall.
Anfertigung ſämtlicher Haararbeiten, auch aus
ausgekämmten Haaren. Großes Lager in fertigen
(2437 a
Zöpfen; Locken, Teilchen uſw.

Schulſtraße 12
Guſtav Kanzter, Telephon2215
Damen= und Herren=Friſenr.

In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
O bei der Firma:
(3757
Heſſiſche Textilgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Joſeph Heinrich Gärtner in Darmſtadt iſt als
Geſchäftsführer ausgeſchieden.
Darmſtadt, den 15. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

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Dienstag, den 29. März 21, nachmittags 5 Uhn
laſſen die Erben Georg Schäfer Wwe, im Rathau=
dahier
ihr in Nieder=Namſtadt, in ſchönſter Lags=
Fahrſtraße 31 gelegenes, faſt neues Zſtöckiges Wohr-
haus
, beſtehend aus je 3 Zimmern und Küche, Waſch,
küche, Keller u Garten, ſowie größeres Gartengeländ=
(auch als Bauplätze geeignet) verſteigern. Die Be
dingungen weiſen auf eine Anzahlung von 10000
hin bezügl, des Reſtkaufgeldes können nähere Ven
einbarungen ſtattfinden.
(372
Nieder=Ramſtadt, den 23. März 1921.

Heſſ. Ortsgericht Nieder=Ramſtadt.
Appel.

Benummimacang.

Donnerstag, den 31. März 1921, vorm. 9 Uhr
werden im Roßdorfer Gemeindewald. Diſtrikt Max;

verſteigert:
Eiche Stämme
2 Stück I. Klaſſe 4,18 fm
1 III. 0,87

Fichte Stämme
Vb Klaſſe 2 Stück 0,24 Im
Erle Stämme
VI. Klaſſe 1 Stück 0,58 fm

(38371
Kiefern Stämme
II. Kl. 7 Stück 10,12 fm
III. 51 33,76
VI. 28 13,45
Hainbuche Stämme
V. Klaſſe 2 Stück 0,39 fn.
Fichtederbſtangen
42 Stück 2,12 fm

Zuſammenkunft an der Kubigbrücke,
Roßdorf, den 23. März 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
gez.: Lorenz.

Prima erſthlaſſiges=
Rindfleiſch

per Pfund Mk.

Prima
Ralofte
per Pfund Mk. 4d

Lenden u. Roaſtbee
im Ausſchnitt.
Metzgerei

Braerke

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unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
Obei der Firma:
(3758
Berwaltnngs= und Berwertungs=Geſellſchaft für
Immobilien mit beſchränkter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Bankbeamter Georg Jayme in Darmſtadt iſt zum
Geſamtprokuriſten beſtellt, derart, daß er berechtigt
iſt, gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten die
Firma zu zeichnen.
Darmſtadt, den 9. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Marmeladen.

In unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurde heute
I eingetragen:
(3759
1. Bei der Firma: Röhm & Haas in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Röhm & Haas
Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt übergegangen.
Die Prokuren des Hugo Stauß und des Dr.. Alfred Anton ſind erloſchen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
2. Bei der Firma Auguſt Jacobi in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Auguſt Jacobi
Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt übergegangen.
Die Prokura des Hugo Stauß in Darmſtadt
iſt erloſchen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
Darmſtadt, den 17. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Lebensmittelhaus
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3 Buche III u. IV 2,43 Fm.
16 Kiefer IIIV 6,81 Fm.,
49 Lärche V 11,92 Fm.
Derbſtangen: 93 Lärche 10,62 Fm.,
2 Fichte 0,14 Fm.,
8 Buche 0,47 Fm.
26 Rm. Buche Nutzſcheit.
Zuſammenkunft der Steigerer an der Mühle Roßmann.
Nieder=Beerbach, den 22. März 1921.
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(3746

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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblntt, Freitag, den 25. März 1921.

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Karfreitag, 25. März
geſchloſſen.

Samstag, 26. März:
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(SchRerſee=Bayriſchzeih
Ein Schlierſeer Spiel
in 4 Akten

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Der grosse Fortsetzungsfilm WIRVANA III. Teil

Heute Karfreitag
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Dieser dritte Teil steigert die Spannung ins Unermeßliche,
führt uns in das Märchen- und Wunderland indien mit all
seinen Herrlichkeiten und Gefahren. Geheimnisvolle
Intriglen Fanatlsche Verbrechen Wahn-
sinnige
Verfolgungen Tollkühne Handlungen
Verblütffende Sensatlonen bilden den Höhepunkt
dieses Films.
(3854

nach dem Roman von Ewald Gerhard Seeliger.
Peter Vogs
der Millionendieb
II. Teil: Sensation, Humor und Abenteuer in 5 Akten
Der Haiser der Sahara
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Peter Voss

Georg Alekander Lory Leux
Erich Kaiser-Titz Mady Christiank
3. Gelbe Bestien
Conrad Dreher
4. Die goldene Flut
5. Der fiann mit den Leo Peukert
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[ ][  ][ ]

mame 83.

Reue verſöhnt.

ſ tᛋ dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten.)
ie Türe ging in dieſem Augenblick auf, erſchrocken fuhr der
oraz in die Höhe, und der hagere Franzoſe griff nach dem
r Pallaſch, welcher vor ihm

enr.
ärkt Euch durch einen Trunk, Herr nun, wie ſoll man
ſennen? fragte der Müller, und bot dem Gaſte die friſch=
Kanne.
w Angeredete tat in einem kräftigen Zuge Beſcheid, wiſchte
Mlieben waren, und entgegnete:
hinen Namen wollt Ihr wiſſen? Die Soldaten nennen
lechthin Pierre, und ſo könnt Ihr mich ebenfalls heißen.

böret weiter, ich bin mit meiner Erzählung bald zu Ende.
ar Bube war maustot und rührte kein Glied mehr, der
ſSominique aber war gleich darüber her, hielt eine Schüſſel
und fing darin das rauchende Herzblut auf. Ich hatte mich
ſear Schemel geſtellt, um bequemer durch eine kleine Oeff=
mulen
in der Bretterwand ſehen zu können: ich weiß noch
nvie es kam, auf einmal rutſcht mir der Schemel unter den
w weg, und ich ſtürzte mit Gepolter auf die Erde.
eir ſind verloren! rief mein Herr, der Tambour aber ſetzte
bdie Schüſſel voll Blut auf den Tiſch und ſagte: es war
ih in Pierres Kammer, ergriff das blutige Meſſer und eilte
ſbtell herüber in mein Kämmerlein, daß ich nicht einmal
Enin Bett erreichen konnte. Er hob das Meſſer hoch in die
ſud wollte mir mit einem Stoß den Garaus machen; ich
gärker und ſchneller als er, packte ſeine rechte Hand, worin
Meſſer hielt, und rang mit ihm auf Tod und Leben. Da
trin Herr herüber, wand ihm den Mordſtahl aus der Fauſt
ite:
ihn, es iſt mit einem genug. Er ift treu und wird uns
eraten."
fAn mußte ich einen heiligen Eid ſchwören, von allem, was
ghen und gehört, kein Wort zu ſagen. Es ſoll Dein Glück
ierre, ſagte der Tambour, Du kannſt mitgehen und den
heben helfen.
iter! mahnte der Müller, als der Erzähler hier inne

tian

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. März 1921.
Nun, kurz, wir gruben den Schatz, der Kapitän bezahlte
ſeine Schulden, und ich bekam auch meinen reichlichen Anteil. Das
iſt alles.
Und der kleine Dominique?"
Der hatte dem Kapitän von Salignot geholfen und ging
nach wie vor mit ſeiner Trommel dem Regiment voran. Er
nahm nichts von dem gehobenen Golde, weil, wie er ſagte, die
Erde ihm überall ihre Schätze ſpenden müſſe, wenn er es ver=
lange
. Zuletzt verſchwand er, und ich habe nie wieder etwas von
ihm gehört. Der Herr von Salignot aber ging auf ſeine Güter
in der Normandie und führte ſein luſtiges Leben nach wie vor
bis an ſeinen Tod, ohne jemals in Geldverlegenheit zu geraten.
Und wie ging es beim Schatzgraben?
Wir gingen an die von dem Tambour bezeichnete Stelle,
ſpritzten von dem Blute des Hirtenjungen darauf, gruben und
Tropfen aus dem Schnurrbart, welche beim Trinken hän= fanden den Schatz, nachdem der Kleine zuvor mit ſeinen Zauber=
formeln
und mächtigen Sprüchen den Geiſt, welcher den Schatz
hütete, zum Teufel gejagt hatte.
Und wo fandet Ihr das Geld? fragte der Müller im Tone
der geſpannteſten Neugierde.
Pierre gähnte und rieb ſich ſchläfrig die Augen. Es war ein
Gebäude, ähnlich dem, welches Ihr bewohnt, ſo daß ich mich un=
willkürlich
an jene Geſchichte erinnerte, als ich heute hier einzog.
Doch ich bin müde, zeigt mir ein Bett, damit ich mich ausruhen
kann.
Damit ſtand er auf, ergriff den Säbel und folgte dem voran=
leuchtenden
Wirte, welcher noch gerne länger dem Kriegsmanne
zugehört hätte.
9.
Wir laſſen den Müller, welchen die Erzählung des Franzoſen
auf eine eigne Art angeregt hatte, von Gold und unermeßlichen
Schätzen träumen, und wenden uns zu dem letzten Hauſe des
Dorfes, welches der rätſelhafte Wallburg mit ſeiner Gattin be=
wohnte
.
Auch hier war ein franzöſiſcher Kriegsmann eingezogen, ob=
gleich
ſehr verſchieden von dem Gaſte des roten Heidemüllers. Er
ſchien eine höhere militäriſche Würde zu bekleiden, wie der wohl=
unterrichtete
Schulmeiſter Juſtus aus dem goldgeſtickten Kragen
und den goldenen Epauletts mutmaßte; mindeſtens, hatte er
der erſchrockenen Gertrude zugeflüſtert, iſt er Kapitän oder wohl
gar noch mehr.
Eine Säbelwunde in dem rechten Arm des Offiziers bewies,
daß er in dem heutigen Kampfe nicht der letzte geweſen; übrigens
gewann er ſich ſowohl durch ſein vorteilhaftes Aeußere er war
ein hoher, ſtattlicher Mann in den Dreißigen als durch ſein

Seite 9.

zuvorkommendes artiges Betragen gleich in den erſten Stunden
das Zutrquen und die Achtung Wilhelms, welcher ſtillſchweigend
die Jagdflinte und den Säbel hinauf in die entlegene Boden=
kammer
trug.
Der Major hatte am Abende durch ſeinen Burſchen, einen
flinken, luftigen Gascogner, einige Bouteillen franzöſiſchen Wei=
nes
aus ſeinem Flaſchenfutter herbringen laſſen, und als ſie nun
beiſammen ſaßen am wärmenden Kaminfeuer, entſiegelte er eine
Flaſche und brachte zuerſt in heiterem Tone die Geſundheit der
ſchönen Gertrude aus. Wilhelm tat aus vollem Herzen Beſcheid,
und auch Gertrude mußte trotz alles Sträubens ben Bitten des
Majors nochgeben und von dem ſüßen, feurigen Franzweine
koſten. Der ungewohnte Trank erheiterte alle, und ſelbſt Wilhelm
fühlte das flüſſige Feuer durch ſeine Adern ſtrömen, und ſeine
tiefbegründete Schwermut ward von dem fröhlichen Gotte der
Reben von dannen geſcheucht.
Laßt immerhin den Sturm durch den Wipfel der alten
Linde brauſen und an die verſchloſſenen Türen und Fenſter
pochen! rief in heiterem Lebensmute der Major, als heftige
Windſtöße an den Fenſterläden rüttelten. Sitzen wir doch weich
und warm und laſſen den ungeſtümen Gaſt anklopfen, ſo lange
er will. Stoßt an! Der Soldat muß die Gegenwart genießen;
denn er weiß nicht, was ihm die Zukunft bringt, ob er nicht ſchon
des andern Tages kalt und ſtarr daliegt und den Schnee mit
ſeinem Blute färbt.
Die Gläſer erklangen, und von neuem goß der Major den
mouſſierenden Wein, daß er ſchäumend in den Kelchgläſern Bla=
ſen
warf.
Was Sie da geſagt, mein Herr Major, hätte heute leicht
paſſieren können, meinte der Burſche welcher ſich in ehrerbieti=
ger
Entfernung von der kleinen Geſellſchaft niedergeſetzt hatte.
Ah, biſt Du da, Antoine? rief der Major. Mit Ihrer Er=
laubnis
, mein gütiger Herr Wirt, und der Ihrigen, ſchönſte Ma=
dame
ſetze Dich hierher, Antoine, ohne Dich war es aus
mit mir.
Der Burſche rückte ſeinen Stuhl etwas näher an den Tiſch.
Er hat mir heute das Leben gerettet, fuhr der dankbare
Major fort, zu Wilhelm und Gertruden gewendet. Ich war mit
meinem Pferde geſtürzt, und ein verdammter ſchwarzer Huſar
mit dem weißen Totenkopfe auf dem Tſchako hieb von oben her=
ab
unbarmherzig auf mich ein, und er wäre ſchwerlich damit
er deutete bei dieſen Worten auf ſeinen verwundeten Arm
zufrieden geweſen, da führte das Glück den treuen Burſchen da
herbei, und er ſtach mit dem Bajonett den ſchwarzen Teufel noch
zu rechter Zeit vonr Gaule.
(Fortſetzung folgt.)

G

er
ilavier
F. Lernzw., weg.
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Eichſt. (*10833d1

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[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Mürz 1921.

Rummer 83/

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 24., März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.

Der Börſenderkehr verlief ruhig bei feſtem Grundton. Zu größeren
Umſätzen kam es lediglich auf dem Montanmarkt; hier gewannen Gelſeh=
kirchener
15 Prozent, Deutſch=Luxemburger 10 Prozent, Harpener 10
Prozent. Phönix, ſowie Oberſchleſiſche Werte waren gut behauptet, Von
ſonſtigen Werten konnten Zellſtoff Waldhof zirka 25 Prozent anziehen.
Mansfelder Kure büßten auf die Vorgänge in Mitteldeutſchland zirka
100 Mark ein. Der Einheitsmarkt war vorwiegend feſt. Höher ſtellten
ſich u. a. Gummipeter, Annawer, Verlin=Frankfurter Gummi. Im
Freiverkehr waren Deutſche Petrolenm zirka 20 Prozent höher geſucht.
Auch Holzmann notierten höher. Der Rentenmarkt lag ruhig.

Frankfurter Abendbörſe vom 24. März.

Das Geſchäft blieh, wie nicht anders zu erwarten war, auch an
der Abendbörſe ruhig. Am Montquaktienmarkt überwog für einzelne
Werte Kaufneigung. Deutſch=Luxemburger blieben gefragt, was in Zu=
ſammenhang
mit Käufen für eine große Privatfirma gebracht wurde.
Phönig=Bergbau, welche au der Mittagsbörſe Baiſſeangriffen ausgeſetzt
waren, erfuhren eine Erholung. Infolge der Unſicherheit und Ungewiß=
heit
in der oberſchleſiſchen Frage trat größere Zurückhaltung für Caro
und Oberbedarf ein. Feſter lagen Mansfelder Kuxe, welche mit 51755200
umgingen. Deutſche Petroleum ſchwankten zwiſchen 725 und 730. Am
Markte der Induſtriewerte wurden Zellſtoff Waldhof 3 Prozent nied=
riger
. Breuer Vorzugsaktien 264 lagen feſt. Zuckerfabrik Frankenthal,
wveſche ſtark gefragt waren, plus 9. auch Elektro Reiniger Gebbert er=
neut
4 Prozent höher 492. Metall=Bingwerke ſchwächer V53. Im Ver=
laufe
trat regeres Intereſſe für Gelſenkirchener hervor, welche 3 Pro=
zent
anzogen, während Phönix, Deutſch=Luxemburger etwas abbröckel=
ten
. Heimiſche Anleihen fanden etwas Beachtung. Mexikaner blieben
ſehr ſtill. Chemiſche Badiſche Anilin konnten ſich befeſtigen. Der Schluß
der Abendbörſe geſtaltete ſich ruhig bei gut behaupteter Tendenz.
Gummipeter zogen 4 Prozent an. Die nächſte Börſe findet am
Dienstag, den 29. März, ſtatt.

Der Wert der Mark im Ausland.

A0dhäche d eüideti m de ie dſechſehtae d
Neu=York 1,59 (23,80) Dollar, in Paris 227/s (125,40) Franken.

w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 24. März,


Geld Brief I
Geld ! Brief e
ie
Geld / Brief! Geld Brief Antw.=Brufſ.
Holland ...
London ...
Paris ....
Schweiz ...
Spanien.
Italien ..
Liſfab.=Op.
Dänemark. Jn
Re138.80
2441=
435 ½=
lußa
.40
866 8
124381.
tors.30 457½
er 4220
245.
4361=
1664.60
2414
Ouorß.10 4541), 455%
2u70.30 217470
24521. 2481.
436. 437.
0r6 40 107860
969.40 879 10/ 680.9
24B/, 25044
100s.90 uogs 10 Norwegen. I1
Schweden
Helſingfors
Vew=Yore.
Bien (altes
D.Oeſt. abg
Budapeſt .
Brag: I0DZBMIOGK I0 BBB.N0DT.
1453.50/455 , 14533l, 14361g
15980 1e0.3)
fss 4211,62 5714f2. 674, 61. Big
18.4816.53-t6.18 16.23
22. 241/,22.40/ /,R1. 34 21.40½

Berliner Börſe.
Berlin, 24. März. (Wolff.) Börſenſtimmungsbikd. Die
an der Börſe ſich heute in ſtartem Maße bemerkbar machende Zurück=
haltung
und=Geſchäftsſtille ſtand in der Hauptſache im Zuſammenhang
mit der viertägigen Verkehrspauſe und in geringerem Maße mit den
Nachrichten über die Unruhen im mitteldeutſchen Induſtriegebiet und in
Hamburg. Zu etwas lebhafteren Umſätzen kam es lediglich zeitweiſe am
Montanmarkt, wvo aufangs Phönix und Mannesmann bei mäßig ſchwan=
kenden
und ſpäter Gelſenkirchener und Deutſch=Luxemburger zu etwas
anziehenden Kurſen gehandelt wurden. Zellſtoff Waldhof ſtiegen um
ungefähr 15 Prozent. Außerdem vermochten Deutſche Petroleum ihren
Kursſtand um 30 Prozent aufzubeſſern. Sonſt erfuhren die Kurſe in
ihrer Geſamtheit nur geringfügige und ganz felten, über 5 Prozeut
hinausgehende Veränderungen, wobei die Beſſerungen und Rückgänge
ſich ungefähr die Wage hielten. Auch in Rentenwerten traten nur ge=
ringe
Kursveränderungen ein. Die Deviſenpreiſe waren durchweg etwas
anziehend. Polennoten wurden bei weſentlich kleineren Umſätzen als
an den Vortagen ungefähr zum Kurſe von 8ls gehandelt. Tiednächſte
Börſe findet am 29. März ſtatt.

Im Produktengeſchäft herrſchte heute überwiegend bereits
Feiertagsſtille. Auf dem Maismarkt werden die Verhältniſſe immer
verworrener, und für Waggonware werden die derſchiedenſten Preiſe
genannt. In Speiſe= und Futterhülſenfrüchten waren die Umſätze ganz
belanglos und auch in den übrigen Artikeln kam es nur zu vereinzelten
Abſchlüſſen.

II. Mannheim, 24. März. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe
war die Tendenz ſehr ruhig, die Preiſe gegenüber denen vom
Montag unverändert.

Frankfurr a. M., 24. März. (Wolff.) Der Börſenvorſtans=
folgendes
bekannt: 8 13. Abſatz IV, Satz 2 der Bedingungen füf
Geſchäfte an der Frankfurter Börſo hat folgenden Wortlaut erhad
Die Zwangsregulierung in amtlich notierten Werten hat
den zuſtändigen Kursmakler zum erſten veränderlichen bzw. zum Gi
heitskurfe zu erfolgen; hierbei iſt der Säumige als Aufgabe Su
geſchlofſen. Wenn der Nichtſäumige bei der Erteilung des
kutionsauftrages an den Kursmakler die Erklärung abgibt, daß do=
exekutierenden
Werte foſort greifbar ſein müſſen, iſt dieſer berea
die verlangten Werte nötigenfalls auch außerhalb der Notiz an
Börſe zu beſchaffen. In dieſem Falle iſt die Exekution an dem fu.
beabſichtigten Tage bis ſpäteſtens 12½4 Uhr mittags an der Tafe=
Börſenſaal anzukündigen. Außerdem iſt die Mitwirkung eines
gliedes des Börſenvorſtandes erforderlich. Dieſe Beſtimmung tritt
1. April 1921 in Kraft.
* Der Zentralverein für deutſche Binnenſch=
fahrt
hielt am 17. März im großen Plenarſitzungsſaale der Bör=
Berlin ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung
Zwei Fragen ſtanden auf der Tagesordnung: Die erforderr
Schiffsgröße für unſere Kanäle und die Mel
Donau=Waſſerſtraße und ihre Höchſtentwickelu
Der Ausbau der ſüddeutſchen Kanäle Rhein=Main=Donau und Naet

Donau wird für 1200=Tonnen=Schiffe geplant, während der Mittel.n
kanal Abmeſſungen für 1000=Tonnen=Schiffe erhalten ſoll. In

meſſungen für das 1200=Tonnen=Schiff zu fordern, um die Freizüg:
der deutſchen Binnenflotte und den Verkehr der ſüddeutſchen grß
Schiffe auch in Norddeutſchland bis zu den großen Seehäfen zu err0
lichen. Es wurde die Einſetzung eines Ausſchuſſes zur eingehenden
fung dieſer Frage beſchloſſen. Ueber die Main=Donau= Waſſerſtraße=
ihre
Höchſtentwickelung hielt Ingenieur Hallinger aus München an

Vortrag, der die außerordentliche Bedeutung dieſes Großſchiffa n
weges für Deutſchlands zukünſtige Wirtſchaft hervorhob. Die Beig
tung dieſes Kanals liegt nicht allein in der Herſtellung der ſo drimug
erforderlichen Verbindung zwiſchen Rhein und Donau und ſomit zwi.
der Nordſee und dem Schwarzen Meer, ſondern auch beſonders imr0

Gewinnung gewaltiger Waſſerkräfte, die im Jahresmittel eine G2fig

leiſtung von 700 000 bis 800 000 Pferdeſtärken ergeben werden.
In der Ausſprache wurde auch der Verbindung Neckar=Donauz9
dacht, die ebenfalls von größter wirtſchaftlicher Bedentung für Bimg
ſchiffahrt und Waſſerkraftgewinnung iſt.

Beichl
Dſin
Mei

nen

Gewalt

Sitzung traten beſonders der Vorſitzende des Zentralvereins Geheiig
Flamm, und Profeſſor Frauzius dafür ein, für ſämtliche grun
neu geplanten Kanäle, alſo auch beſonders für den Mittellandkanal.

land iſt
memt dr
abſtim
ühn
Franzof
aufhalte
danken
mann
in einer
dem Ti

Frankfurter Kursbericht 24. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
62 Reichsanleihe. . . . . ..
...

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...:
41%1 Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.IK.
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480 Preuß, Konſols ....
31s%0
..
485 Bad, Anl. unk. 1935
3½%0 v. 1907..
425 Bahern Anl. .... . ..
.......
4½%0
39 Heſſen unk. 1924,...
3½% ........
8% ........
4% Württemberger .....
Ansländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ..
4½%0 Oeſt. Schatzanwe)
ſtfr. b. 1914,..... ....
47 Oeſt, Goldrente. . ..
490 n einheitl. Renſe.
490 Num. am. Rente v. 03
51½%0 Goldrente v. 13
43 am. konv.
v. 05
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. 1
429
II
420
v. 1911,Zollanl.
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. b. 10
425
Kronenrente.
49

77,50
es
65,20
67,20
80,30
72.
83,60
6700
67,60
53,50
73.

79,40
66,50

60.
53,60
79,50

30,
32,25
17,50

A. 3.

77,50
67,70
65,10
67,40
80.30
72,10
83,40
67,60
58,
53,50
8i.
8825
79,10
66,70
72,10

53,60
80.

310,

ian.
161.

29,10
33.
18.20
181.
115,25
101.
102,

24.
41.
21,25

75.
24,25
41,50
22,
19,75

Mersnenuüſt.
5% Mexik. amort, innere
52
konſ. äuß. b. 99
425 Megxik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner. . ..
4½%
Irrigationsanl.
5½ Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfe.. ..
2,6% Oeſt. Süidb. (Lomb.)
B2Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
890 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
4½% Angtolier I.......
32 Salon. Conſt Jonction
% Salonique Monaſtir.
% Tehuantepee ... . . . .
......
1270
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.,1925) 80,50
3½29 Darmſtadt v. 1905.
4% Frankfurt v. 1913.. . .
3½%
v. 1903.. . .
4½ Mainz. v. 1919b. 1826
Pfandbriefe.
425 Frantf. Hyp. Bk. 1920
3½%
420 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1928
4% Rhein.
verl.
z Südd. Bk. Münch. 1906
Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl. 96,
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... .
Darmſtädter Bank. . . . ..

23. 3. aS Hralen Fanf 23. 3. A 448, 447, Deutſche Bank....... 299,75 300, 681. 684 Dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 170,50 471. 474. Deutſche Vereinsbk. . . 141. 141. Diskontogeſellſchaft .. 250, 471. 474,50 Dresdner Bank. . .. 216. 216. 350, 349.90 Metallbank ....." 277. 276. Nationalbank f. Deutſchl.,
Oeſt. Kreditanſtalt. ..
Rhein, Kreb.=Bank. .. 204,
59,25
164,
59,75
7164. 102,
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Laurahütte . .. . 500
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95,80 95,60 Nordd, Lloyd ..... .. 167 101,20 101. Sübd. E.=B.=Gef. 106.3
94,25 94,25 Schantung E.=V........ 21,80 82,25 Baltimpre. . 427,8 101,75 Kanada ... 100. 100,50 Lombarden. .......... 87, 87. Oeſt.=Ung, Staatsbahn.. 230, 96,25 Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ...
Badiſche Anilin ........ 270,
523,50 268.
524, 178,50 181. D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 498,75 498,

375.
630,
308,
489,
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249,25 Werke Albert (Chem.)..
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274, 272,
Bergmann=Werke. .
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450,5 Schuckert. . . . . . . .. 234,
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