Darmstädter Tagblatt 1921


15. Februar 1921

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Nr. 45

Dienstag, den 15. Februar

1921

Reichsminiſter Dr. Simons über die
politiſche Lage.
Stuttgart, 13. Febr. (Wolff.) Der Reichsminiſter des
uswärtigen Dr. Simons ſprach heute vormittag vor mehr
tauſend Perſonen, darunter die württembergiſchen Miniſter,
e Vertreter aller Organiſationen der Beamten, der Arbeiter=
hrſt
, des Handels, der Induſtrie uſw. über
die politiſche Lage.
Dr. Simons begrüßte zunächſt die Gelegenheit, die ihm geboten ſei,
ſüddeutſchem Publikum die brennendſten Tagesfragen zu beſprechen
Ind ſich davon zu überzeugen, ob die Stellungnahme der Reichsregierung
ich im deutſchew Süden den Beifall der Bevölkerung finde. Ueber die
tellungnahme ſelbſt ſeien in letzter Zeit Zweifel entſtanden, be=
Unders infolge der Amnahmeder Einladung nach London.
ieſe Zweifel ſeien unbegründet. Die Erklärung, die der Miniſter im
eichstage abgegeben habe, beſtehe vollkommen zu Recht. Eine nähere
ſeüfung der Pariſer Beſchlüſſe könnte das damals gefällte Urteil nur
ſtatigen. Auch durch die zahlreichen Reden, die leitende Staatsmänner
e Entente in den letztenn Wochen gehalten hätten, ſei die Durchführ=
Urskeit der Paviſer Beſchlüſſe nicht erwieſen. Der Miniſter
te ſich hierauf mit den Redem Lloyd Georges, Briands und des Gra=
Sforza auseinander. Er bemängelte, daß einer dieſer Staatsmän=
e
es für der Mühe wert erachtet habe, aus dem Material der Brüſſe=
Konferenzen den Nachweis auch nur zu verſuchen, inwieweit Deutſch=
lid
zur Zahlung der ungeheuerlichem feſten Annuitäten von ſechs Mil=
Mwen Gold jährlich fähig ſei. Keiner habe praktiſch dargelegt, wie man
b ſolche Leiſtungen finanztechniſch und wirtſchaftstechniſch zu denken
Nor. Statt deſſen habe man nur völlig phantaſtiſche Ziffern über die
Uiſtige Höhe des deutſchem Exports, für die jede, auch nur geringſte
Eerlage fehle, gebracht. Ueber die zwölfprozentige Ausfuhrab=
be
ſeien die verſchiedenſten Anſichten zutage getreten, die vielfach in
ligem Widerſpruch zueinander ſtänden. So werde z. B. die Ausfuhr=
ſmbe
von der einem Seite deshalb als beſonders nützlich auch für
Rur ſchland angeprieſen, wweil ſie die deutſche Ausfuhrinduſtrie vor dem
Bierenziellem Einfuhrzöllem der anderen Länder ſchütze, während eine
Beſte Anſicht dahingehe, daß die Abgabe überhaupt unmittelbau mit dem
Pport nichts zu tun habe, ſondern eine lediglich nach der Exporthöhe be=
mete
, von den deutſchen Steuerzahlern allgemein zu tragende Zuſatz=
mität
bedeute. Beide Auffaſſungen ſeien, wie der Miniſter nachwies,
ſicy unvereinbar mit den Intereſſen nicht nur der deutſchen Wirtſchaft,
Adern des internationalen Verkehrs überhaupt. Die bisherige Debatte
ſte nur eines mit voller Klarheit ergeben, daß die Reparationsbeſtim=
maugen
des Friedensvertrages die ungeheuere Aufgabe des Wiederauf=
Rs der europäiſchen Wirtſchaft nicht gelöſt hätten, ſondern, daß ſie
rar neue Beſtimmurngen erſetzt werden müßten. Eine neue Löſung
Ans aber nicht diktiert werden, ſie müſſe vereinbart werden. Da die
huptlaſt der Aufgabe auf Deutſchlands Schultern falle, ſei es nötig,
Dutſchlands freiwillige Zuſtimmung zu gewinnen. Die deutſche Regie=
ſeg
habe ihre Verpflichtung zur Grfüllung des Friedensvertrages grund=
Rlh anerkannt und ſei auch von der Notwendigkeitz überzeugt, daß das
Mtſche Volk, indem es ſich für die Unterzeichnung des Vertrages von Ver=
ales
entſchied, es auf ſich genommen habe, bis an die Grenze der Lei=
tzigsfähigkeit
für die Heilung der Schädem des Krieges zu arbeiten.
2 deutſchen Gegenvorſchläge würden zeigen, daß Deutſch=
4d ſeine Pflicht ernſt nehme. Es werde ſich bemühen, Vorſchläge zu
nhen, die zwar micht mit phantaſtiſchem Ziffern prunkten, aber den
hrzug hätten, praktiſch durchführbar zu ſein und
16 dringendſtem Bedürfniſſe der allierten Länder zu befriedigen.
Der Redner ſchilderte dieſe Bedürfniſſe im Anſchluß an die franzö=
he
Kammerdebatte und an die Rede des engliſchen Miniſterpräſidenten.
charakteriſierte die durch das große Defizit hervorgerufene finan=
ſelle
Notlage Frankreichs und die Sorge Englands
ir der Konkurrenz der deutſchen Induſtrie und der
Batsloſigkeit der engliſchen Induſtrie. Aus dieſen Bedürfniſſen und
6gen heraus müßten die deutſchen Gegenvorſchläge geſtellt werden.
Wer deren Inhalt erklärte der Miniſter keine näheren Angaben machen
Yukönnen, da die Prüfung der Sachverſtändigen noch in vollem Gange
Er beſchränkte ſich deshalb darauf, darzulegen, welche Fehler der
iſer Vorſchläge nicht wiederholt werden dürften. Ein Hauptfehler ſei
daß die Pariſer Konferenz die Aufgabe zu ſehr als finanzielles Pro=
In und zu wenig als Produktionsproblem angefaßt habe, daß ſie es
1hig unterlaſſen habe, die Wirkungen der von Deutſchland geforderten
anziellen Leiſtungen auf dem Produktionsprozeß der Welt zu unter=
den
. Aber auch die finanziellen Beſtimmungen als ſolche ſeien un=
arni
ſch, da die Mobiliſation der Annuitätenſchuld nicht möglich ſein
14de. Abgeſehen von der langen Dauer ſeien die Annuitäten auch wegen
Unſicherheit über die Art der Zahlung als Grundlage des Kredits
teeignet, denn im Zuſammenhang mit dem übrigen Beſtimmungen
Friedensvertrages könne man nie wiſſen, in welchem Umfange ſie in
in welchem Umfange ſie durch anrechnungsfähige Sachleiſtun=
beglichen
werden würden. Was die europäiſche Geſamtwirtſchaft
Eiche, nämlich eine große intennationaln Anleihe zu ihrem
deraufbau, insbeſondere zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete
zur Heilung der ſonſtigem Kriegsſchäden, ſei nur erreichbar, wenn
n eine ganze Anzahl von komplizierten Beſtimmungen des Friedens=
trages
durch einfache, klare Finanzverpflichtungen ablöſe. Weiterhiut
ſirfe es einer Verſtändigung über die Bedingungen, unter denen der
Eſche Export, die einzige dauernde Quelle für deutſche Zahlungen,
Eigert werden könne, ohne ſich ſelbſt ſowohl, wie die Induſtvie der
gen Staaten aufs ſchärfſte zu gefährden. Die 12prozentige
portabgabe ſei, wie der Miniſter des Näheren ausführte, dazu
Uhfalls das allerungeeignetſte Mittel. Man ſolle darüber
induſtriellen Sachverſtändigen der beteiligten Länder in unmittelbare
andlungen eintreten laſſen.
Endlich aber müſſe auch das techniſche Problem des Wie=
aufbaues
der zerſtörten Gebiete energiſch angefaßt wer=
Es gehe nicht an, daß Frankreich und Belgien jede techniſche Mit=
Deutſchlands ablehnten, ohne ſelbſt imſtande zu ſein, die Aufgabe
ſöſen. Deutſchland biete ſeine uneigennützige Hilfe an, es wolle weder
nien gründen, noch Baugewinne machen; es habe nur nicht die Ab=
ungeheuere
Summen zu zahlen und zu verzinſen für Arbeiten, die
ereits mit ſehr viel geringeren Koſten hätte ausführen können.
Der Miniſter erklärte, er ſei ſich bewußt, daß jeder Vorſchlag, den
heutſche Negierung mit gutem Gewiſſen machen könne, bei der Gegen=
einen
ähnlichen Sturm der Entrüſtung auslöſen werde, wie er jetzt
der Bekanntgabe der Ententeforderungen durch Deutſchland brauſte.
ſei eben die Folge des Fehlers, zahlenmäßige Forderungen aufzu=
ehe
man den Verſuch der Verſtändigung über die wirtſchaftlichen
ſlagen der Reparationspflicht zu Ende geführt habe. Hätte man
Brüſſeler Programm zuerſt verwirklicht, ſo wäre es vielleicht mög=
deweſen
, nach dem ſogenannten Sehdouxſchen Vorſchlag zu einer vor=
in
Regelung der deutſchen Leiſtungen zu gelangen. Jetzt ſei das
ſchloſſen, weil das deutſche Volk hinter jedem Proviſorium die un=
ere
Zahl der Goldmilliarden wie ein Geſpenſt aufſteigen ſehe. Es
zine undenbbar, daß der Neichstag ein ſolches Abkommen annehmen
Die Annahme jedes Abkommens, das in London geſchloſſen
könne durch die deutſchen geſetzgebenden Körperſchaften abgelehnt
(. Das erklärte der Miniſter für notwendig, weil darin eine
ung des Friedensvertrages von Verſailles und daher der Reichs=
zpbung
enthalten ſei. Die Gegner hätten ja gnerkannt, daß ihre
chläge vom Friedensvertrag abwichen. Der fran=
Miniſterpräſident habe das ſchärfſte Urteil über dieſen Vertrag
ſprochen, das bisher überhaupt gefällt worden ſei: Er ſei nicht
g! Dieſes Urteil erſcheine dem Redner zu hart, weil der Vertrag
en ſeiner ſchwerſten Beſtimmungen nur allzu wirkſam ſei. Aber
habe Briand recht, daß gerade die Reparationsbeſtim=
xen
ſich als lebensuntüchtig erwieſen hätten. In der

Tat hemmten ſie den wirtſchaftlichen Aufſchwung ebenſo bei den Repa= zur Rede des deutſchen Miniſters des Auswärtigen, ſondern zur Re=
rationsgläubigern
, wie bei dem Reparationsſchuldnern. Sie bedeuteten
eine bureaukratiſche, nicht geſchäftsmäßige Löſung, müßten deshalb durch
beſſere erſetzt werden. Dieſe Erkenntnis unſerer Gegner, daß das Werk
von Verſailles veränderungsbedürftig ſei, bilde einen
Aktippoſten in der Bilanz der Pariſer Konferenz.
Die Schwierigkeiten in der richtigen Abänderung des Vertrages wer=
den
nach der Meinung des Miniſters dadurch vergrößert, daß die Baſis
der Verſtändigung nicht breit genug gewählt ſei. Bei der überragenden
Stellung, die ſich die Vereinigten Staaten, von Amerika als
Gläubiger der Entente und als der Rohſtofflieferaut für die europäiſche
Induſtvie mit Recht für die Reparationsfrage beineſſer könnten, erſcheine
es auffällig, daß die Londoner Konferenz auf einen Zeitpunkt angeſetzt
ſei, wo die amerikaniſche Regierung nicht in die Debatte eingreiſen könne,
Vermutlich ſei der Druck, dem die Nähe des 1. Mai auf die Reparations=
kommiſſiom
ausübe, für eine Beſchleunigung der Konferenz entſcheidend
geweſen. Ebenſo nachteilig wie das Fehlen Amevikas werde ſich auch die
ungeklärte Lage im Oſten für eine dauerhafte Löſung des Re=
parationsproblems
geltend machen. Wenn die Gegner damit rechneten,
daß Deutſchland durch einen geſteigerten Export die Nieſenſummen für
die Reparation verfügbar ſtellen werde, ſo müßte ihnen daran liegen, die
deutſche Induſtrie, ſtatt auf ihre eigenen Märkte, auf die des Oſtens
hinzulenken. Statt deſſen habe es den Anſchein, als ob man auch hier zu
einer Erdroſſelungspolitik greife, wie ſich aus der Vereitelung der deut=
ſchen
Wirtſchaftsverhandlungen mit den Oſtſtagten ergebe. Das Pro=
blem
werde nicht groß genug, nicht einheitlich genug aufgefaßt. Man
könne ihm nur beikommen, wenn man ſtatt des Gedannens der Strafe
und der Konkurzenz den Gedanken der Hilfe und der Solidarität in den
Vordergrund ſtelle.
Zum Schluß forderte der Rediier die Zuhörer auf, jeder in ſeinem
Kreiſe dahin zu wirken, daß die einheitliche Stimmung, mit
der bisher das deutſche Volk den Pariſer Beſchlüſſen
gegenübergetreten ſei, nicht im Streit über Einzelheiten gefähr=
det
werde, ſondern, daß die Männer, die Deutſchland zu vertreten haben
würden, ſich dabei getragen fühlten von der einmütigem Unterſtützung
ihrer Volksgenoſſen.
Stuttgart, 13. Febr. (Wolff.) In der Verſammlung, vor
der Reichsminiſter Dr. Simons ſeine Rede hielt, ergriff
Staatspräſident Dr. Hieber das Wort zu einer Begrüßungs=
anſprache
, worin er betonte:
In ernſter Stunde denn dieſe Wochen ſtellen eine große bange
Schickſalsſtunde unſeres deutſchen Vaterlandes dar haben wir Sie
hierher eingeladen. Jetzt, wie kaum jemals, gilt’s an ſich zu halten,
in einer Front geſchloſſen zu ſtehen als ein um ſein Leben
ringendes Volk. Ich begrüße den Herrn Reichsminiſter Dr. Simons, in
dem wir den von ernſtem, ſittlichem und politiſchemVerantwortungsgefühl
durchdrungenen Staatsmann, den ſachkundigem Leiter unſerer auswär=
tigen
Angelegenheiten, vertrauensvoll verehren. Ich heiße ihn namens
der württembergiſchen Regierung, des württembergiſchen Volkes und der
Einwohnerſchaft Stuttgarts herzlich in unſerer Mitte willkommen. Ich
glaube in Ihrer aller Namen ausſprechen zu müſſen, das württember=
giſche
Volk weiß ſich eins mit dem deutſchen Volk, wenn es ſich gegen
die wirtſchäftlichen und finanziellen Verſklavungspläne der Entente wie
ein Mann aufbäumt: (Beifall.) Das ſchwäbiſche Volk fühlt ſich mit dem
Deutſchen Reiche auf Gedeich und Verderben unlöslich verbunden. Die
Feinde mögen jede Hoffnung auf Sonderbeſtrebungen oder Treunungs=
gelüſte
bei ums von vornherein begraben. (Beifall.) Es iſt mnicht ver=
geſſen
, daß der ſchwäbiſche Stamm einſt die Reichsſturmfahne vorange=
tragen
hat. Den 18. Januar haben wir nicht umſonſt gefeiert. Wir
haben bei der Miniſterbeſprechung vor acht Tagen in Berlin keinen
Zweifel gelaſſen, daß Württemberg geſchloſſen
hinter der Reichsregierung und dem verantwortlichen Leiter
unſerer auswärtigen Politik ſteht, wwenn er und ſeine Begleiter nun er=
neut
den ſchweren Gang zu den Verhandlungen nach London gehen.
Denn ohne ſolche Geſchloſſenhe it und Entſchloſſenheit
des Volkes, das hinter ihnen ſteht, können auch die beſten Vertreter
der Regierung weder an ihre Aufgabe herantreten, noch ihre Arbeiten zu
Ende führen. In dieſem Geiſte wollen wir hören, was der Herr Reichs=
miniſter
uns, unſeren Feinden, was er der Welt zu ſagen hat.
Paris, 14. Febr. Als erſtes Blatt beſchäftigt ſich heute der
Petit Parifien mit der Rede Simons. Er ſagt, daß ſie nichts
über die deutſchen Gegenvorſchläge und auch keinerlei Angaben über die
Inſtruktionen, die Dr. Bergmann auf den Weg mitgegeben werden ſollen,
enthalte. Wenn Dr. Simons erklärte, daß Deutſchland auch die Ver=
ringerung
der ihm auferlegten finanziellen Verpflichtungen fordere, ſo ſei
ten Deutſchland keinesfalls ein Zugeſtändnis machen dürften. Wenn die
anderes Barometer ihres wirtſchaftlichen Aufſchwunges vorſchlagen wür=
würde
. Auch einem Verlangen, das deutſche Soll innerhalb 30 Jahren
ſtatt 42 Jahren abzutragen, würden die Allierten nachkommen. Wie der,
dürften, wie das Blatt weiß, ein Shſtem von Anleihen vorbringen, das
eine Erhöhung der deutſchen Jahreszahlungen in der Weiſe ermöglichen
ſoll, daß die Schulden in 30 Jahren gebülgt werden können. Auf den
Grundſatz der wechſelnden Jahvesraten würden weder Frankreich noch
die übrigen Allierten Verzicht leiſtem. In dieſem Punkte wird ſich Frank=
wenn
Aloyd George nicht die gleiche Haltung einnehmen würde.
Der Figaro ſchreibt: Dr. Simons hat in Stuttgart förmlich er=
auseinandergeſetzt
habe, beibehalte. Dr. Simons hält alſo daran feſt,
daß der Beſchluß der Entente vom 29. Januar nicht einmal als Grund= was es will, und macht alles allein. Die Amerikaner fühlen ſich,
lage für die Verhandlungen dienen könne. Die Grundlage, die Dr. Si=
mons
ſelber vorſchlägt und die er offenbar als einzig annehmbar be=
trachtet
, ſeien die deutſchen Gegenvorſchläge. Der deutſche Außenminiſter
verſucht fehr geſchickt, ſich auf der Londoner Konferenz mit den allierten
Miniſtern auf den Fuß der Gleichberechtigung zu ſtellen. Dr. Simons
hält die Gegenvorſchläge, die Bergmann geſtern nach Paris gebracht
haben muß, noch geheim. Man ſagt, daß Bergmann im Sinne habe, jetzt ſchon ſeine Bewilligungen.
auf ſeinen Namen und auf ſeine Rechnung das Shſtem der fünf Annuitä=
ten
wieder aufzunehmen und den Vorſchlag einer internationalen Anleihe
delsflotte und auf Oberſchleſien verlangen. Beramann iſt ein Mann von zwiſchen London und Waſhington zuſammengebraut hat.
großer Bedeutung, und er hat die Aufgabe, für Deutſchland die Nolle des
guten Willens zu ſpielen. Bisher hat er ſich dieſer Rolle ausgezeichnet
entledigt, und er wird dieſe Rolle auch weiter ſpielen. Weder Bergmann
noch Dr. Simons reden, um es nur zu ſagen, des bloßen Vergnügens
wegen.
Im Echode Paris ſchreibt Pertinax: Dr. Simons hat in Stutt=
gart
angekündigt, daß die deutſchen Gegenvorſchläge, ohne die phantaſti= einigten Staaten einen Projeſt gegen die Anweſenheit
ſchen Ziffern der Pariſer Konferenz vom 29. Januar zu erreichen, ge=
eignet
ſeien, den dringendſten Bedürfniſſen, der Ententeländer zu eut=
ſprechen
. Das ſieht ganz danach aus, als bedeute es eine Rückkohr zum
Brüſſeler Programm, d. h. eine Rückkehr zur Politik der fünf Annuitä=
ten
, der Zahlung in naturg und auch in Waren, für welche man keinen unordentlich betragen, ſehr
internationalen Markt habe. Das alles ſind Irrtümer, deren wir uns
mit einiger Mühe noch in elfter Stunde entledigt haben.
London, 14. Febz. (Wolff.) Die Blätte: bringen bereits Auszüge wurden, ſind beinahe in allen Fäl
aus der Rede des deutſchen Miniſters des Auswär
tigen in Stuttgart. Daily Chronicle bringt den Neuter=
Auszug der Rede unter den Ueberſchriften Deutſche Entſchädinungs= die Schuldigen beſtraft worden. Trotz der Behauptung des Gec
vorſchläge Simons tritt für eine internationale Anleihe ein und
Für die Wiedergeburt Europas. In einem Leitartikel, jedoch nicht war in den beſetzten Gebieten niemals eine weſentliche Zahl

parationsfrage im allgemeinen, ſchreibt das Blatt: Eine Idee von der
wahrſcheinlichen Richtung der Gegenvorſchläge‟ Deutſchlands in der
Entſchädigungsfrage kann die Tatſache geben, daß ein Ausſchuß von
deutſchen Truſt=Magnaten unter der Leitung des Herrn Stinnes ge=
bildet
wurde, um Gegenvorſchläge auszuarbeiten. Von einer ſolchen
Körperſchaft, die ſich aus zahlreichen Perſönlichkeiten zuſammenſetzt,
welche ſeit der Pariſer Konferenz hervortraten, indem ſie das deutſche
Nein inſpirierten, iſt, ehrlich geſagt, wewig zu erhoffen. Wir be=
dauern
es, wenn die deutſchen Staatsmänner das, was ſie ausſprechen,
auch meinen. Wenn ſie ihrer lohalen Abſicht, den Verſailler Friedens=
vertrag
durchzuführen, Ausdruck geben, dann müſſen ihre Gegenvor=
ſchläge
auch dies enthalten und nicht einen unaufrichtigen Widerruf,
der dafür beſtimmt iſt, den diplomatiſchen Streit zu verlängern,
Paläftina in Genf.
Das engliſche Manpat.
4* Man ſchreibt uns aus Genf, 12. Febr.: Die britiſche
Delegation hat einen Entwurf des Paläſtina= Man=
dats
ausgearbeitet, der noch in dieſem Mongt vom Völker=
bundrat
bequtachtet und beſchloſſen werden ſoll. Dieſes Vor=
gehen
ſtützt ſich auf die Konferenz von San Remo, die ſeinerzeit
verfügt hat, die ſogenannte Balfour=Deklaration vom 2. Novem=
ber
1917 in den Friedensvertrag mit der Türkei als Beſtandteil
aufzunehmen. Wenn auch der türkiſche Vertrag keineswegs feſt=
ſteht
, ja auf dem beſten Wege zur Reviſion iſt, ſo fühlt ſich doch
England ſeiner kleinaſiatiſchen Reviſion ſicher, zumal es bei die=
ſer
Kriegsbeute mit allen Mitteln der moraliſchen Erobe=
rung
arbeitet. Die berühmte Balfour=Deklaration war eigentlich
ein Brief an Lord Rothſchild, worin eine ausdrückliche Sym=
pathieerklärung
des engliſchen Kabinetts an den Zionismus
ausgeſprochen wurde. Der Brief war geſchrieben mit einem
Seitenblick auf Amerika, das damals um jeden Preis bis zum
nächſten Frühjahr bei guter Laune erhalten werden mußte.
Man erinnert ſich wohl noch der Paläſtina=Kommiſſion, die
Wilſon zuſammengeſtellt hatte. Sie beſtand aus dem früheren
Botſchafter Morgenthau, Profeſſor Frankfurter und Lewis Eck=
ſtein
. Sie wurde in London, Paris und Kairo mit offenen Ar=
men
empfangen, und die Entente verſprach ihr, alles aufzubieten,
um den Judenſtaat in Jeruſalem baldigſt einzurichten. Jenes
Verſprechen, ſoll nun eingelöſt werden, nicht aus Liebe zum Ju=
dentum
, auch nicht aus Dankbarkeit zu den Amerikanern, ſondern
weil das britiſche Imperium dieſe Brücke nach Indien
braucht, nachdem die deutſche Weltmacht durch den Krieg in
Trümmer geſchlagen iſt. Klarer konnte der politiſche Gedanke
nicht ausgeſprochen werden, als es noch mitten im Kriege, vier
Monate vor der Balfour=Deklaration durch die engliſche Zeit=
ſchrift
New Europe geſchah: Stets hat Englands auswärtige
Politik darauf hingearbeitet, zu verhüten, daß Aegypten und
Paläſtina, die beiden Länder, die dem Landwege nach Indien
vorgelagert ſind, in die Hände einer größen europäiſchen Macht
fielen. Paläſtina iſt ein Pfeiler für Englands imperialiſtiſche
Politik. Das haben wir erkannt, und deshalb erobern wir es
und werden es behalten. Wir werden vorwärts getrieben von
der unwiderruflichen Logik der Politik, mit der wir die Aktien
des Suezkanals aufkauften und Aegypten beſetzten. Das war
doch deutlich.
Weniger deutlich iſt der Entwurf des Mandats, der jetzt in
Genf vorliegt. Es iſt da immer nur vom Judentum und von
den anderen Religionen die Rede. Ja, die Mandatsmacht will
ſich die ausdrückliche Pflicht auferlegen, für Schutz und Erhal=
tung
der heiligen Stätten aller Religionen zu ſorgen, und will
ſich bei dieſem frommen Werk von einer Kommiſſion unter=
ſtützen
laſſen, deren Vorſitzender vom Völkerbundrat zu er=
nennen
iſt. Das klingt fabelhaft großmütig und hochgeſinnt.
Die eigentlichen engliſchen Abſichten werden dabei natürlich ver=
ſchleiert
. Sie treten weniger auf dem Papier hier in Genf als
vielmehr draußen in der Praxis, in Jeruſalem hervor. In
Sir Herbert Samuel hat die britiſche Regierung als High Com=
miſſioner
einen Mann an die Spitze der Regierung von Paläſtina
dies der einzige Punkt, in dem nach Anſicht des Petit Pariſien die Alliier= geſtellt, der mit großer Klugheit viel Kraft und Umſicht verbin=
det
. Wie kein anderer verſteht er es, mit den verſchiedenen
Deutſchen bezüglich der Ausfuhrabgabe einen anderen Index oder ein Volkselementen umzugehen und ſie für ſich und ſein Regierungs=
programm
zu gewinnen. Dieſem Umſtand iſt auch zu verdanken,
den, ſo ſei es nicht ummöglich, daß man dieſen Wünſchen entgegenkommen, I daß die antijüdiſche oder richtiger antizioniſtiſche Bewegung auch
unter den Arabern, wenn auch nicht völlig aufgehört, ſo doch
Petit Pariſien weiter wiſſen will, ſeien gewiſſe deutſche Delegierte gegen= einen gemäßigteren Charakter angenommen hat. Aber dieſe
wärtig damit beſchäftigt, eine derartige Schuldzahlung zu prüfen. Sie Bewegung findet in einer judenfeindlichen Partei in England
ſelbſt, worunter frühere engliſche Offiziere und Beamte aus Pa=
läſtina
ſind, und in ihrem Organ, der antiſemitiſchen Morning
Poſt, immer neue Nahrung. Der High Commiſſioner hat einen
ſogenannten Staatsrat ernannt, der aus je drei jüdiſchen,
muslimiſchen und chriſtlichen Mitgliedern beſteht und einmal
reich unnachgiebig zeigen und es wäre übermſchend, meint das Blatt, monatlich unter ſeinem Vorſitz zuſammentritt, um Vorlagen der
Regierung über zu erlaſſende Geſetze und vorzunehmende öffent=
klärt
, daß er ſeinen Standpunkt, welchen er auf der Reichstagstribüne liche Arbeiten und Reformen zu beraten. Die Mitglieder des
Staatsrats haben nur eine beratende Stimme! England weiß,
wie ein Paläſtinakenner mitteilt, ſchon vollſtändig überflüſſig.
Das amerikaniſche Joint Diſtribution Commitee, das während
der vergangenen anderthalb Jahre für Paläſtina allein nahezu
zwei Millionen Dollars verausgabt hat, ſtellt im Juni dieſes
Jahres ſeine Tätigkeit in Paläſtina vollſtändig ein und kürzt
Vielleicht kommt es hier in Genf noch zu einer kleinen bri=
tiſch
=amerikaniſchen Auseinanderſetzung über Paläſtina, gewiſſer=
zu
unterbreiten. Er ſoll dafür Konzeſſionen auf Kohlen, auf die Han= maßen als Induktionspunkte des großen Gewitters, das ſich
Die ſchwarze Schmach.
m. Berlin, 13. Febr. Der deutſche Turnverein
in Illinois hatte an das Staatsdepartement der Ver=
farbiger
Truppen im beſetzten Gebiet gerichtet und darauf fol=
gende
Antwort erhalten:
Die erhaltenen amtlichen und
ntamtlichen Berichte weiſen daral
hin, daß Behauptungen, die f
ſchen farbigen Truppen hätten ſ
n und in vielen Fällen völlig u
vahr waren, daß ſie lediglich als antifranzöſiſch= Propaganda in Umlan
bracht werden. Die Angaben,
in der deurſchländiſchen Preſſe gemach
unch Bürger, des Rheinlande=
und durch verantwortl
t wvorden.
wenigen Fällen, in welichen Ausſchreitungen nachgewieſen wur!
hat es in Frankfurt niemals ſchwarze Beſatzungstruppen geg

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den I5. Februar 1921.

Nummer 45

Truppen anweſend, und das Staatsdepartement hat Kenndis davon,
daß alle jene Truppen bereits zurückgezogen worden ſind.
Die Angaben des Staatsdepartements ſind un=
richtig
. Es iſt falſch, daß die Anklagen gegen die farbigen
Truppen ſich als ſtark übertrieben erwieſen hätten, vielmehr liegen
etwa 140 beſchworene Ausſagen unbeſcholtener deutſcher Frauen
or. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß nur ein Bruchteil der Ge=
walttaten
angezeigt wird, weil die Frauen ein Verhör ſcheuen
und die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden fürchten. Unrichtig iſt
ferner, daß die Anklagen gegen die farbigen Truppen in zahl=
reichen
Fällen durch deutſche Bürger oder Beamte widerlegt
worden ſeien.
Beſtrafungen ſind nur ganz ſelten erfolgt, ſchon weil be=
greiflicherweiſe
die Täter meiſt nicht genau bezeichnet oder
wiedererkannt werden konnten.
Die Angabe des Staatsdepartements, ſchwarze Truppen
ſeien im Rheinland nur in geringer Zahl verwendet, und bald
zurückgezogen worden, berückſichtigt nur die Senegalneger, nicht
die Marokkaner, Algerier und Madagaſſen, die den Senegal=
vegern
an Roheit gegenüber der deutſchen Bevölkerung gleich=
ſtehen
. Im beſetzten Rheinland waren vielmehr bis zum Spät=
herbſt
etwa 35000 Mann afrikaniſcher Truppen. Sie wurden
beim Beginn des Winters teilweiſe in ſüdfranzöſiſche Winter=
quartiere
verlegt, jedoch blieben ſtarke marokkaniſche Truppenteile
z. B. in Mainz. Nach franzöſiſchen Preſſenachrichten kehren im
Februar 14 afrikaniſche Regimenter, darunter auch wieder Sene=
galneger
, ins Rheinland zurück. In Neuſtadt in der Pfalz ſind
ſchon am Donnerstag, den 10. Februar, die erſten ſchwarzen
Truppen wieder eingerückt. Gegenüber der Ableugnung des
Staatsdepartements iſt feſtzuſtellen, daß bei der Beſetzung Frank=
furts
auch Afrikaner (Marokkaner) verwendet worden ſind.
Die Behauptung, daß die ſchweren und vollberechtigten An=
klagen
der deutſchen Bevölkerung gegen die farbigen Truppen
am Rhein zum Zwecke andifranzöſiſcher Propaganda erfunden
worden ſeien, iſt demnach völlig grundlos.

Aus dem beſetzten Gebiet.

Koblenz, 13. Febr. (Wolff.) Die von der franzöſiſchen
Beſatzungsbehörde am 29. Dezember 1920 in Ludwigshafen ein=
gerichtete
Poſtüberwachung iſtam 30. Januar wieder auſ=
gehoben
worden.
Ludwigshafen, 13. Febr. (Wolff.) In Neuſtadt
nahm am Sonntag vormittag die pfälziſche Sozialdemokratie in
einer Vertreterkonferenz zu den Vorgängen im bayeri=
ſchen
Landtag und der durch die Pariſer Beſchlüſſe gegebe=
nen
politiſchen Lage Stellung. Das Referat hatte Reichstags=
abgeordneter
Johann Hofmann in Kaiſerslautern. Die Aus=
führungen
des Redners fanden ihren Niederſchlag in einer ein=
ſtimmig
angenommenen Entſchließung, die im weſentlichen be=
ſagt
: Die Pfalz als befetztes Gebiet iſt an der Haltung der
Reichs= und Landesregierung in der Entwaffnungs= und Wie=
dergutmachungsfrage
beſonders intereſſiert. Der ſozialdemokra=
tiſche
Vertretertag verurteilt die zweideutige Politik der bayeri=
ſchen
Regierung, deren Folgen die Pfalz zu tragen hat. Er
billigt das Vorgehen der Minderheitsparteien im bayeriſchen
Landtag und unkerſtützt die Kampfanſage der bayeriſchen So=
zialdemokratie
gegen die Regierung Kahr, die nochmals gewarnt
tird, in ihrer verwerflichen Politik fortzufahren. Gleichwie
die Reichsregierung die unerfüllbaren Wiedergutmachungsforde=
rungen
der Entente abzulehnen berechtigt iſt, ſei die bayeriſche
Regierung verpflichtet, die Einwohnerwehren und die Orgeſch
gufzulöſen, wofür ſie allein die Verantwortung trage.

Gegen die Ententeforderungen.

* Berlin, 13. Febr. Im Sportpalaſt fand eine von der
Liga zum Schutze deutſcher Kultur veranſtaltete
Volkskundgebung gegen die Pariſer Beſchlüſſe ſtatt. In einer
einſtimmig angenommenen Reſolution wird die Regierung auf=
gefordert
, keine unexfüllbaren unbilligen Bedingungen anzuneh=
inen
, nachdem zuvor die Redner unter dem brauſenden Beifall
der Verſammlung zur Einigkeit des Volkes in der Frage der
Ablehnung des neuen Diktats aufgefordert hatten.
Auch in Leipzigfand eine eindrucksvolle, von der Arbeits=
geweinſchaft
der vereinigten Parteien ſowie von wirtſchaftlichen
und kulturellen Verbänden veranſtaltete Maſſenkundgebung
gegen die Forderungen der Entente ſtatt. Nach der Verſamm=
lung
begaben ſich die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge nach dem
Auguſtusplatz, wo Anſprachen gehalten wurden. Mit dem Ge=
ſang
der Nationalhymne und des niederländiſchen Dankgebets
fand die Kundgebung ihr Ende.
In einer von allen bürgerlichen Parteien in Aſchaffen=
burg
einberufenen Maſſenverſammlung, an der ſich auch viele
Sozialiſten beteiligten, wurde eine Entſchließung angenommen,
in der erklärt wird, daß ſich die Einwohnerſchaft Aſchaffenburgs
gegenüber den unerſüllbaren Pariſer Forderungen geſchloſſen
hinter die Reichsregierung ſtellt.
F. Berlin, 14. Febr. Die drei Vorſitzenden der deut=
ſchen
Friedensgeſellſchaft, Dr. Stöcker, Dr. Quidde
und Hans v. Gerlach, haben eine rein ſachlich gehaltene Eingabe
an das Internationale Friedensbureau in Bern gerichtet. Sie

kritiſieren die Pariſer Regierungsbeſchlüſſe in den Hauptpunkten
und richten einen Appell an die Pazifiſten der übrigen Welt, ſich
für die Reviſion dieſer Beſchlüſſe einzuſetzen.
* Der Vorſtand des Gewerkſchaftsringes dent=
ſcher
Arbeiter= Angeſtellten= und Beamten=
verbände
weiſt mit Entrüſtung die wirtſchaftlichen Friedens=
bedingungen
zurück, deren Schärfe in kraſſem Gegenſatz zu den
Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und zu den moraliſchen
Zielen ſteht, die vom Völkerbund ſtets betont worden ſind. Die
Durchführung dieſer Beſtimmungen würde die dauernde Ver=
ſklgvung
des deutſchen Volbes, jeglichen Verzicht auf kulturellen
Aüfſtieg, beſtändige Bedrohung des inneren Friedens durch
Förderung der ſtaats= und wirtſchaftsfeindlichen Kräfte zur
Folge haben. Sie würde die Arbeitsfreudigkeit der Arbeit=
nehmerſchaft
dauernd lähmen und damit die Erfüllung der im
Verſailler Vertrag übernommenen Wiedergutmachungsverpflich=
tungen
gänzlich unmöglich machen.
Der Gewerkſchaftsring richtet an die deutſche Reichsregierung
die Aufforderung, die verlangte Geſamtſumme von 226 Milliar=
den
, welche ſich zum erheblichen Teil aus Zinſen und Zinſes=
zinſen
zuſammenſetzt, abzulehnen, ebenſo die als Erdroſſelungs=
ſteuer
wirkende Ausfuhrabgabe, und in den Gegenvorſchlägen
zunächſt den Nachweis der wieder gutzumachenden Schäden,
ſowie die Anrechnung der bisherigen und der laufenden Geld=
und Sachleiſtungen zu verlangen. Die Berechnung von Zinſen
und Zinſeszinſen iſt abzulehnen, weil das deutſche Volk bereit
iſt, den ſofortigen Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete mit Hilfe
deutſcher Arbeitskräfte und Rohſtofflieferungen vorzunehmen,
und die entſprechenden Angebote der deutſchen Regierung bisher
unbeachtet geblieben ſind.
Der Gewerkſchaftsring fordert die Arbeiter, Angeſtellten und
Beamten zu feſtem Zuſammenſchluß auf, um die Gefahren des
Friedensvertrages, die Bedrohung der Tarifverträge abzuweh=
ren
, und erwartet, daß die internationabe Arbeiterſchaft, ſoweit
ſie nicht aus allgemeinen menſchlichen Gründen gegen die ein=
ſeitig
kapitaliſtiſchen Friedensbedingungen ihrer Regierungen
Einſpruch erhebt, ſich im eigenen Intereſſe gegen die Verſkla=
vung
der deutſchen Arbeiterſchaft wendet, weil die jahrzehnte=
lange
Ueberſchwemmung des Weltmarktes mit billigen deutſchen
Waren die Verewigung der jetzigen Weltkriſe zur Folge haben
würde.
Briand auf Probe‟.
London, 13. Febr. (Wolff.) Der gut unterrichtete Pariſer
Berichterſtatter der Weſtminſter Gazette ſchreibt, das Schickſal
Briands hänge von der Londoner Konferenz ab. Die fran=
zöſiſche
Kammer werde Briand nur geſtatten, ſeine unmögliche,
aber immer noch relativ mäßige Politik unter ihrer Aufſicht
weiterzuführen, und argwöhniſch die Vorgänge auf der Londoner
Konferenz beobachten. Briand ſei nur geduldeter Weiſe Mi=
niſterpräſident
. Man halte ihn auf Probe‟. Er habe die Mehr=
heit
im Parlament bekommen, werde jedoch gewarnt. Er habe
eine beſtimmte Kündigung zum Verlaſſen ſeines Poſtens er=
halden
. Briand habe in der franzöſiſchen Kammer kein Ver=
trauensvotum
erhalten, ſondern ein Toleranzvotum. Die
überwiegende Mehrheit des nationalen Blocks, die ihm geſtattet
habe, ſein Amt weiterzuführen, werde jede Abweichung von den
Pariſer Beſchlüſſen als im Widerſpruch zu der zum Ausdruck
gebrachten Meinung der Kammer ſtehend anſehen. Wenn er
den Deutſchen auch nur irgendwie nachgeben ſollte, beſtehe keine
Hoffnung, daß er ſeiner Niederlage entgehe. Der Widerſtand,
den Briand dem äußerſten Militarismus eines großen Teiles
der franzöſiſchen Kammer entgegenſetze, werde ſeine Stellung
nicht ſtärken. Leider zolle die Kammer einem Apoſtel der Ge=
walt
, wie André Lefévre, beträchtlichen Beifall. Die Theo=
rien
von Männern wie Tardieu ſeien nicht gefährlich, da ſie nicht
an die Leidenſchaften appellieven. Der engliſche Berichterſtatter
fährt fort, aus den Verhandlungen in der franzöſiſchen Kammer
gehe die wirklich wichtige politiſche Tatſache hervor, daß der
nationale Block in Forgeot ſeinen Führer ge=
funden
habe. Forgeot ſei dazu beſtimmt, einen beträchtlichen
Einfluß in der franzöſiſchen Politik zu gewinnen. Die Politik,
für die Forgeot eintrete, ſei noch nicht angenommen. Briand
beherrſche noch das Feld, die Frage ſei nur: Wie lange noch?

Die Abrüſtung zur See.
London, 14. Febr. (Wolff.) Der Waſhingtoner Bericht=
erſtatter
der Times meldet, die Debatte im Kongreß beſtätige
die Abſicht Amerikas, ſeinen Fottenetat nicht ab=
zuändern
. Im Senat wurde auf die Behauptung hinge=
wieſen
, wonach die Erklärungen britiſcher Marineſachverſtän=
diger
, die den Wert der Großkampfſchiffe herabſetzten, Propa=
ganda
der britiſchen Regierung ſeien, um auf das amerikaniſche
Schiffsbauprogramm einzuwirken. Amerika baut zwei Luft=
kreuzer
mit einem Flugbereich von 2100 Meilen.
London, 14. Febr. (Wolff.) Dail Telegraph meldet aus
Wäſhington, die Ablehnung des Rüſtungseinſchrän=
kungsantrages
im japaniſchen Repräſentan=
tenhauſe
habe anſcheinend in Waſhington großen Eindruck
gemacht. Man ſehe dieſen Beſchluß Tokios auf die Politik des
amerikaniſchen Senatsausſchuſſes für Marinefragen an, eine
Flotte zu bauen, die der jeder anderen Macht gleich iſt. Japan

Der Genius im Kinde.

Kinderkunſt in der Mannheimer Kunſthalle.
Von Anton Schnack.

Dieſe Ausſtellung, von Direktor Dr. Fritz Wichert
und Dr. G. F. Hartlaub erdacht und geformt, ſchön
in ihrer Zuſammenſtellung, wunderbar in ihrer Wirkung,
groß genug in ihrem Umfang, um tiefes und wahrhaf=
tiges
Spiegelbild der kindlichen Seele, der einzig guten
Seele zu fein, kann der kritiſchen Einſtellung entbehren. Einer
Einſtellung, die nach Negativem ſucht, die aus verworrener päda=
gogiſcher
Anſicht und Regel an den Wunderbau der kindlichen
Schöpfung herantritt, einer Einſtellung, deren ſeeliſche Verſtockt=
heit
ſo eingewurzelt und ſo groß iſt, daß ſie von dieſer keuſchen
und kleinen Welt das ironiſche Lächeln des Böſen hat.

Ich ſehe nur das Kind. Ich ſehe nur die Augen des Kindes,
ich höre nur hinter allem, hinter jedem Federſtrich, hinter jedem
Farbenklex den Pulsſchlag eines fröhlichen oder ernſten Herzens.
Ich ſehe nur die kleinen Stirnen, hinter denen ſich die Geheim=
niſſe
und Erſcheinungen der Welt in ſeltſamen Linien brechen.
Das ſehe ich: Reichtum und Klugheit, Unbekümmertheit und
Sehnſucht, Freude und Reinheit. Und dies zu ſehen, iſt das
Schönſte.

Gehen wir von der Stofflichkeit aus, von der Er=
ſcheinung
, die es ſieht, mit der es ringt, heiß und unbändig,
ſo kennt es nicht die Hemmung am Formalen. Es zertrümmert
mit lächelndem Unbekümmertſein die Realität einer Linie, eines
Umriſſes, einer Geſchloſſenheit, es taſtet nach der Dimenſion, nach
dem hinter der Form Liegenden. Das Kind hat Sinn für
Humor, das Groteske, das Beſondere; das Auffallende reizt es.

Seine Themen ſind Tiere, die es rieſig macht, gelb und blau
umhüllt, den Blumen gibt es Zartheit und Lyrik, den Häuſern
eine geheimnisvolle Kälte. Landſchaften öffnet es weit, macht
Fata morgangs daraus, die Menſchen erſcheinen ihm eckig und
automatenhaft. Sich ſelbſt, ſeine eigene kleine Winzigkeit, ſetzt
es in die Erſcheinungen hinein, rührend und hilflos.
Die Farbe: Glut, Feuer, Rot, blitzendes Blau, helles Gelb
im allgemeinen, alſo die ſtarke farbliche Betonung, im beſon=
deren
aber bedingt ſeine farbliche Energie der Charakter der
Landſchaft. Nordiſche Kinder, die viel Grau, viel Winter, viel
November ſehen, die viel Nebel haben, lieben das Grau, das
Weiß, das ſchmutzige Gelb, das dunkle Rot, das leichte Blau.
Kinder des Südens, der hellen fröhlichen Landſchaften, der gro=

ßen Sonnentage, der glühenden Landſtraßen, der herrlichen
Bläue, feuern ihre Bilder mit Glut voll, mit brennendem Rot
und herrlichem Blau, mit Goldgelb und hellem Purpur.
Die Behandlung iſt beim Wiener Kind weicher, anmutiger,
geſchmackvoller, das Berliner iſt eckiger, kwallender, herber. So
tief tragen ſie das Geſetz ihrer Umgebung in ſich, feine ſeeliſche
Seismographen, reagierend und das Zarteſte erfühlend.

Vögel und Wolken, Schiffe und Fuhrwerke, Bäume und
Blumen, Gärten und Kirchen, Kräuter und Tiere, Berg und
Bach, Fratzen und Türme, alles bewegt das Kind tief und ſtark.
Seiner Phantaſie entquillt Leben aus jeder Erſcheinung, den
Bauernknaben, verwurzelt durch Generationen dem Landſchaft=
lichen
, erregt das Vieh zu zeichneriſcher Betätigung, die Brunnen
am Wegrain läßt er in den Himmel wachſen, Kühe und Schafe,
Gänſe und Hühner bevölkern die Gärten ſeiner Phantaſie, das
Stadtkind zeichnet lange graue Straßenzüge ab, in die es Bäume
mit Grün und Blumenköpfe mit Rot ſtrahlen läßt.
Vor allem iſt Sonne geliebt, alſo das Große, Leuchtende,
das Geheimnisvolle, dem Licht, Freude und Helle entſtrömen.
Aber auch die Sterne ſind geliebt. Golden und immer wieder
ſind ſie in die kindlichen Himmel getupft.

Zuſammengeſtellt ſind Tafeln mit Blumen, andere mit
Landſchaften, mit Motiven aus dem Kinderleben,
Schiffe: voll Phantaſie und Geheimnis, Tiere: ins Rieſen=
hafte
, Ueberſchlanke geſteigert oder ins Drollige, Putzige, Runde
zuſammengezogen. Dekoratives iſt da, zumeiſt Blumen,
Fiſche, Vögel, wunderbar gruppiert und angeordnet, raumaus=
füllend
, voll Wirkung und Anmut. Seltſame abſtrakte Ge=
bilde
, aus Hunderten von Strichen erhebt ſich ein myſtiſches
Ding, keine Geſtalt erſtrebend, nur ein Knäuel von Linie zu
Linie, ineinander, übereinander, durcheinander, gegeneinander.
Es gibt Architekten unter ihnen, Hütten= und Wolkenkratzer=
bauer
, Lyriker, die das Landleben lieben, Idylliker und
Romantiker, Märchenmaler voll Träumerſinn und Verſpon=
nenheit
, Bibelilluſtratoren voll Bewegtheit und Dramatik,
bei anderen glänzt Weihnachten mit überirdiſchem Schein
und Farbenhelle, andere ſind wilde Abenteurer, die ihre
Phantaſie bis zur Goldküſte ſchweifen laſſen, wo ſie Jagd auf
Löwen und Leoparden machen, große Negerſchlachten ſchlagen
oder mit Kanonen auf Tierungeheuer ſchießen. Andere lieben
Spaziergänge durch Wieſe und Wald, ſprechen bei Nachbar
Bäcker vor, laſſen die goldenen flimmernden Auguſtſterne in die
Stuben glühen, andere fahren Karuſſell und tanzen einen lufti=
gen
Ringel=Roſen=Reihen.

müſſe bauen, weil Amerika baue, und Amerika müſſe bauen,
es eine jeder anderen gleich kommende Flotte haben müſſe

F. Waſhington, 14.. Febr. Die Weigerung

apaniſchen Kammer, die Seerüſtungen zu 1
mindern, hat in Waſhington tiefen Eindruck gemacht.
führt den Beſchluß der japaniſchen Kammer auf die Erklär
der amerikaniſchen Marinekommiſſion zurück, daß die Veren
ten Staaten keine geringere Flotte haben dürſten als irgen)
andere Macht. Der Senator Berah ſagte am Freitag im S
wörtlich: Ich bin vollkommen ſicher, daß der Nichtabſchluß
Abkommens zwiſchen den Großmächten in der Rüſtungsft
zum Kriege führen muß. Dies iſt ſo ſicher, wie die Nacht
Tag folgt. Ich will alle Anſtrengungen machen, um Vef
barungen in der Rüſtungsfrage herbeizuführen.
Die Orientkonferenz in London.
* Konſtantinopel, 13. Febr. Nach einer Havasn

dung hat die Abordnung der Pforte, die fich zur Abe

rüſtet, von ihren Forderungen Cypern und Aegypten geſtrie
Dafür wird ſie den Landbeſitz verlangen, wie er zur Zeit
Waffenſtillſtandes im Oktober 1918 beſtanden har; außer
wird ſie eine Abänderung der Artikel des Vertrages von Se

beantragen, die die innere Verwaltung der Türkei berühren.
Abordnung wird ſich allen Verletzungen nationaler Grund

entgegenſtellen und die Hoheitsrechde der Türkei und deven fin

zielle und wirtſchaftliche Unabhängigkeit verteidigen.
Paris, 13. Febr. (Wolff.) Nach dem Temps wird die fn
zöſiſche Regierung jede Verſchiebung der London
Konferenz, die am 21. Februar mit der Beratung über

Orientfragen beginnen ſoll, vermeiden. Selbſt wd

die türkiſche Delegation aus Angora mit ein= oder zweitägi

Verſpätung eintreffe, könnten die alliierten Regierungen inm
ſchon mit einem nützlichen Meinungsaustauſch beginnen, urn
mehr, als die türkiſche Delegation aus Konſtantinopel und
griechiſche Delegation aus Athen zur feſtgeſetzten Zeit in Lon
anweſend wären.
London, 13. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt von n
gebender Stelle, daß augenblicklich kein Grund zu der Annal
beſtehe, daß die Londoner Konferenz wegen der
handlungen über die Fragen des nahen Oſtens, die

Montag in einer Woche beginnen ſollen, bis nach der Rep
tionskonferenz, die am 1. März anfängt, verſchoben wird.
Die griechiſchen und türkiſchen Delegierten werden währ
ihres Aufenthaltes in London Gäſte der britiſchen Regierung
*
*

* Der Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons, der, wie geme
am Dienstag nachmittag in Karlsruhe eintrifft, wird am Mitt
vormittag vor führenden Perſönlichkeiten des politiſchen und wirtſch
lichen Lebens einen Vortrag halten. An dieſer Verſammlung wel
teilnehmen die Landtagsabgeordneten, Preſſevertreter und Vertreter
Arbeitgeber= und Arbeitnehmerorganiſationen. Von Karlsruhe aus /
ſich Dr. Simons nach Mannheim und von dort nach Darmſt
begeben.
* Was der frühere Kaiſer fagt. Im Weekly Diſpatch gibt
Norah Bentinck die Eindrücke wieder, die ſie im Schloß Amerong
dem erſten Wohnſitz des früheren Kaiſers in Holland, empfangen hd
will. Befragt nach dem Grunde der Entlaſſung Bismarcks, habe
Kaiſer geſagt: Ich war damals ſehr jung und ſah, daß Bismarck
ungekrönte Kaiſer geweſen wäre. Das konnte ich nicht ertragen, er
ich mußte geben. Der Haiſer ſei heute für die Monarchie mit begren

Befugniſſen, er beklage, daß er nie die Wahrheit habeerf
ren können. Die Flucht nach Holland ſei die einzige Möglichkeit

weſen, da für ſeine Rückkehr nach Berlin keine zuverläſſigen Tru)
vorhanden geweſen ſeien, und die Berliner Regierung ſelbſt ſeiner 9
behr widerraten habe. Der Kaiſer betone nach wie vor nachdrüchli;
daß ſein Gewiſſen von der Schuldam Kriege nicht belaſtet we
er habe vielmehr alles getan, um den Krieg zu verhinderm.

Kleine politiſche Nachrichten. Die ſpaniſche Regierung hat Lsſhrt den
ſchen Firmen die Lieferung von 118 Lokomottven, A Sbi=
vor
Enbe 1921 fertiggeſtellt ſein ſollen, übertragen. Laut einer
grathiſchen Berichtigung iſt nicht das ſpaniſche Kabin

Dato, ſondern das portugieſiſche zurückgetreten.

einer Temps=Meldung aus London find nunmehr bis auf ein W.
reſultat und die Ergebniſſe von zwei Stichwahlen die Wahlreſ
tate aus Südafrika bekannt. Die Pardei Smuts hat 78 S
erhalten, die nationaliſtiſche Partei Hertzog 43 Sitze, die Arbein
partei 9 Sitze. Die Unabhängigen haben einen Sitz erhalten.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Februay
* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Dr. Karl Kern
Horrweiler zum Oberlehrer an der Obervealſchule zu Mainz und
Kreisamtsgehilfe Rudolf Fuchs in Bensheim zum Kanzleigehilfen
* Uebertragen wunde dem Schulamtsanwärter Jakob Klein
Hechtsheim, Kreis Mginz, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule daſell/

* Erledigt iſt eine mit einer evangeliſchen Lehrerin/zu beſetzer
Schulſtelle an der Volksſchule zu Roßdorf, Kreis Darmſtadt.
* Zur Aufklärung. Zurzeit ſind in Darmſtadt wieder Gerüchte
Umlauf über angebliche geheime frangöſiſche Gefangen
lager in Frankreich. Laut Mitteilung der hieſigen Bezirksgruppe

Reichsbereinigung ehemaliger Kriegsgefangener beruhen dieſe Gerü
auf Irrtum. Nach einer Mitvoilung der franzöſiſchen Behörden bei

non. Das Gericht von der Heimkehr des Händlers Alein=Darmſt

Kinder aus aller Welt ſind da: Kinder aus Barmen u.
München, aus Darmſtadt, Wien, Berlin, aus Indien u
Schweden, aus England, aus Afrika, aus Hamburg, aus Maruk
heim, aus Baden, aus Bayern, aus Sachſen, hier ſind ſie v.
einigt zu einem Bund, hier geben ſie ſich die kleinen Hände,
zeigen ſie, was ſie können und was ſie gemalt haben: Tie
Schiffe, Vögel, Sonne und die Sterne.

Neben den Namenloſen, den Werdenden und Vergehend!
hängen Bilder von Kindern, die etwas geworden ſind. D
Knabe Kubin mit einigen ſeltſamen Bildern ſeiner ſieb
Jahre, der Knabe Hans v. Volkmann mit zwei oder d1
Landſchaftsbildern, der Knabe R. Ewald mit einem Bilde b.!
Zartheit und Innigkeit, zeigen ſtark ausgeprägt alle charakteri!
ſchen Merkmale ihrer Reife in ihren Jugendbildern bereits.
Eingeſchloſſen iſt dieſe ſelbſtgeſchaffene Welt von Spi
und Buch, das für das Reich des Kindes gebaſtelt und geboh
geſchnitzt und gedrechſelt wurde, das von ſeiner Welt erzäh
Luſtiges und Trauriges, Freudiges und Leidvolles. Da ſie
Baukaſten und Puppen, Wiegen und Wagen, Tiere und Kreif
Marionetten und Krippenſpiele, alte deutſche und neue beutſel

Bilderbücher, Bilderbücher in engliſcher und franzöſiſchlr=
Sprache, Bilderbücher von Kreidolf und Slevogt, Städ
baukaſten von Wilh. Kienzle=Zürich, Krippenwerke der SFme
duſtriewerke Sonneberg. Marionetten von Frau K. Rol 17
acker=Heidelberg, groteske Ziehpuppen und Hampelmänn:
von Ali Lichtenſtein=Darmſtadt, ein Puppenhaus,/O
macht nach einem Mannheimer Haus aus dem Jahre 1808, eie
höhmiſche ſchöne Spieluhr, Puppen von Indianerkindern un7 7,
leinen Negermädchen, Indiſches und Europäiſches, ein Schc. u
elpferd aus Dſchaipur, Spielzeug aus Italien und Süddeutſe.
land, aus dem 18. Jahrhundert und aus dem 20. Jahrhunde"
Puppen von Max Tobler=Zürich und Otto Morach=Zur!
Puppenköpfe vieler Jahrhunderte, Küchen und Bauernſpielzer"
Buntes und Schönes, Phantaſtiſches und Grobes,; Luſtiges 1e
Einfaches, Vitrinen voll kleiner Koſtbarkeiten und kindlich
Genüſſe.

Als geſchloſſene Formationen haben die Zeichenſchule
Schubert=Lang=Darmſtadt und Henſel=Säckingen Au=
geſtellt
. Reſultate ſind durch ſie erzielt, die auffallen, mir 4.
iſt das freie Reich, das unbeeinflußte und ſprudelnde Schalle
über das ſich nicht das Geſicht des Lehrers gebeugt hat,

tieferer Schönheit und tieferer Echtheit. Hier bricht das t
ſtruktive Gerippe durch, dort aber glühen Sonne, Mond
Sterne.

[ ][  ][ ]

Rummer 45.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Februar 1921.

Seite 3.

eiht ebenfalls aus Irrtum. Es empftehlt ſich, ſolchen Gerüchten
merhin keinen Glauben zu ſchenken oder ſich an die Geſchäftsſtelle der
issvereinigung ehemaliger Kriogsgefangener oder an das Rote
vterz zu wenden.
ru. Strafkammer. Das Offenbacher Schöffengericht hatte den 21 jäh=
vter
, bereits einmal für ſchweren Diebſtahl im Jahre 1917 als Jugend=
mit
1 Monat Gefängnis belegten Kürſchner Karl Sommer=
I5 aus Halle wegen fortgeſetzten einfachen Diebſtahls zu 1 Jahr
Monaten Gefängnis verurteilt. Der unverheiratete Ange=
ſte
war in einer Offenbacher Fabrik längere Zeit beſchäftigt, galt
durchaus zuverläfſig und verdiente wöchentlich (von Ueberſtunden
at abgeſehen) 220 Mark. Im Oktober v. J. hatte er zwecks An=
is
einer Auslandsſtelle gekündigt und befand ſich bereits im Befitze
dees cisgezeichneten Zeugniſſes beſagter Firma, als am Tage vor dem
wichtigten Weggang ſeine Unredlichkeit ans Licht kam. Er hatte
t eines ihm zur Herrichtung anvertrauten, auf 2200 Mark bewer=
en
Zobelfuchsfelles ein aus kleinen Stüchen (teilweiſe auch von
u=kafuchs) zuſammengeſetztes abgeliefert. Solche Stücke bzw. Ab=
Dee werden von weitherzigen Arbeitern erſpart, richtiger ausgedrückt
n Arbeitgeber heimlich entwendet. Eine dadurch veramlaßte Haus=
ſtung
ergab, daß S. noch eine Anzahl anderer Felle der Firma in
Unden hatte und ein Poſten gleicher ſchon an eine Leipziger Groß=
hölung
von ihm für mehrere tauſend Mark geliefert worden war.
ffuglich alles leugnend, legte S. damals der Polizei gegenüber ein
hies Geſtändnis ab, das er aber ſpäter widerrief. Bei dieſem Wider=
beharrte
er auch jetzt, gibt nur die Vertguſchung des Zobelfuchſes
angeblich ihm ſelbſt gehörendem Material zu und will die übrigen
le von einem Polen, dem großen Unbekannten ehrlich erworben
den. Die meiſten Felle, deren Geſamtwert etwa 8000 Mark beträgt,
iſtn aber den Stempel der Firma M. auf und ſind unzweiſelhaft
den Eigentum. Wie S. früher einräumte, hatte er ſie während der
deit nach und nach weggenommen. Die Strafe des Angeklagten, der
Verringerung anſtrebte, wurde vom Berufungsgericht verworfen.
Die anläßlich der Schöffengerichtsverhandlung ſchon berichtete
Feſſebeleidigungsanklage gegen Redakteur Stützel
Darmſtädter Täglichen Anzeiger wurde auf deſſen Berufung nun
zweiber Inſtanz verhandelt. Das angefochtene Urteil lautet wegen
edigung des Nebenklägers, Miniſters Dr. Fulda auf 300
ſarr Geldſtrafe nebſt Veröffentlichungsbefugnis des entfcheiden=
Teils und bezieht ſich auf einen im vorigen Frühjahr erſchienenen
en Artikel. Darin wird geſagt, der Schandfleck der Revolution
das Giebelfeld des hieſigen Hauptpoſtgebäudes ſo hübſch verziert
e wiederhole ſich nunmehr auf anderem Gebiet. Dr. Fulda habe

heiem Erlaß den Beamten Diſziplinarverfahren angedroht, falls ſie
Durchſtreichen der Bezeichnung Großherzoglich auf Aktenſtücken
. vergeſſen würden. Mit der Wendung Endlich ein Erfolg ſchloß
Mitteilung. Nach der ſchöfengerichtlichen Anſicht ſtellt dies eine
Förliche Verunglimpfung und Herabwürdigumg des Miniſters dar,
deſſen Tätigkeit ſie ziele. Dieſe werde durch die gewählte Stich=
ſeke
ehrverletzend charakteriſiert, und die Endwendung bringe das
mals verhöhnend, ſowie hämiſch zum Ausdruck. Die ſo erkennbare
eidigungsabſicht ſchließt den Schutz des § 193 St.=G.=B. (Wahrung
rden währ=chechtigter Intereſſen) aus. Die auf Freiſpruch gerichtete Berufung
gierum /de vom Angeklagten und Verteidiger Dingeldey damit begrün=
daß
lediglich eine ſachliche, erlaubte Kritik vorliege, weder das
Boußtſein noch die Abſicht der Beleidigung gegeben ſei und § 193
G.=B. in der demokratiſchen Republik doch der Preſſe in erweiter=
Maße zur Seits ſtehen müßte. Ebentuell erſcheine die Strafe als
zu hoch. Staatsanwalt Dr. Langenbach und Rechtsanvalt
hrnier als Verrreter des Nebenklägers bekämpften dieſen Stand=
mtt
und beantragten Beſtätigung des angefochtenen Urteils. Die
vhſcheidung ſoll am nächſten Samstag verkündet werden.
rnſ Saiſenausverkäufe. Vom Polizeiamt wird uns geſchrieben: Ge=
ſutzder
Bekanntmachung des Kreisamts Darmſtadt vom 27. Dezember
W dürfen Saiſon= und Inventurausverkäufe ohne beſondere Anmel=
meron
eſtg bei der Handelskammer in den Zeit vom 2. Januar bis 15. Februar,
ffangen Aach nur 4 Wochken, oder in der Zeit vom 1. Juli bis 15. Auguſt jeden
us, M ars abgehalten werden. Nach dem 15. Februar werden ſolche Aus=
ismar
mätfe nicht mehr geduldet werden können. Im Zuwiderhandlungsfalle
frgen, EEhten Strafanzeigen erhoben werden.
Rh70 Landestheater. In der heute Dienstag, den 15. Februar, ſtatt=
henden
Rigoletto=Aufführung, die zum erſten Male zu
men Opernpreiſen ſtattfindet, gaſtiert Fräulein Elſe Garey von
aVolksoper in Wien auf Engagement für das Fach der Koloratur=
Nrette.
ſchmccarl Sternheim, der Dichter des Luſtſpiels Der entfeſſelte
ſignoſſe, deſſen Uraufführung am Donnerstag, den 17. Februar,
Zandestheater ſtattfindet, iſt bereits in Darmſtadt eingetroffen und
hoa den letzten Proben bei.
ven, A’epielplanänderung. Infolge verſchiedener Erkrankungen
m morgen Mittwoch Freiſchütz nicht gegeben werden. Da=
wwird
Fidelio im Abonnement B und der betreffenden, ſchon
Imegebenen Schülermiete gegeben.
* Die Liebig3=Oberrealſchule veranſtaltete, ſoſchreibt man uns, einen
Ainten Abend zugunſten der Gedenktafel für ihre gefallenen Leh=
und Schüler. Den Veranſtaltern wie dem zahlreichen Publikum
in dieſer Abend in angenehmſter Erinnerung bleiben. Die muſikali=
Vorträge des Orcheſters (Werke von Mozart und Schmbert), ſotwie
a Soliſten, Herrn Wünning am Flügel (von Beethoven Rondo
ſapricciv), und des früheren Schülers, Herrn K. Schmidt ( Vio=
lin
Adagio cantabile aus der Pathetique=Sonate und ein Menuett
a Beethoven, bearbeitet von Burmeſter) verdienen dankbare Er=
unung
. Die Schule verfügt üiber ein Orcheſter, das techniſch und in
aArt des Vortrags auf der Höhe iſt. An zweiter Stelle ſtand eine
Gührung von H. von Hoffmannsthals Der Tor und der Tod,
u die beſte Darbietung des Abends. Dieſes neuromantiſche Drama,
*ſchon durch die Hoheit der Sprache einen tiefen Eindruck auf die
ier macht, wurde durch die ausgezeichnete Leiſtung der Darſteller ein
ſbnis für die Zuhörer. Herr Hofer als Tod wirkte durch ſtarfe
rme wie durch klaze, gleichmäßig abgetönte Sprache. Es war ein
weffliches Bild des unerſchiitterlichen Unerbittlichen. Seeliſche Ver=
leng
und vollendetes Können zeigte Herr Fornoff in ſeiner Nolle
BClaudio, ein Zweifelnder im genußreichen Leben, verzweifelnd bei
Erkenntnis ſeines wahren Lebens und gensſend im Erleben des
hans. Frl. Bopf in der Rolle der Mutter zeugte von gereifter
gaſſung und war in Sprache und Gebevde eine Geſtalt von faſt
inlerifcher Vollendung. Meiſterhaft in der Darſtellung der Geliebten
ſdios war Frl. Mansfeld, in der Sprache den Nachklang einer
ohenen Leidenſchaft. Herr Karn als Jugendfreund Claudios war
gut; er verfügt über gute ſtimmliche Mittel und ausdrucksfähiges
Hl. Auch die Rolle des Dieners fand in Herrn Krumb einen ge=
unten
Darſteller. Gute turneriſche Darbietungen, unter denen
utſächlich die hervorragenden Leiſtungen am Barren reichen Beifall
men, leiteten über zum Schluß, den ein gemütvolles Luſtſpiel von
u Sachs bildete, Das Kälberbrüten. Herr Karpenſtein als
Neramentvolle Bäuerin, ſowie der in der Naturgeſchichte unſerer
Phere ſo unerfahrene Bauer waren in ihrer Darſtellungsiveiſe
zu übertreffen. Ebenſo wirkungsvoll war Herr Scherer als

Vertreter der Geiſtlichkeit. Die Schiiler der Oberrealſchurle können mit
Genugtuung auf dieſen Abend zurückblicken. Mit Rückſicht auf den
hohen Zweck, dem die Veranſtaltung gewidmet war, möchten wir es
der Schule warm empfehlen, dieſen wohlgelungenen Abend zu wieder=
holen
.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Am
Sonntag ſprach im Städtiſchen Saalbau Herr Oberſteuerinſpektor Köh=
ler
über die Umſatz= und Luxusſteuer. Das im Vordergrund des ge=
werblichen
Intereſſes ſtehende Ihema hatte eine zahlreiche Zuhörerſchaft
herbeigelockt, die den klaven Ausführungen mit geſpannter Aufmerkſam=
keit
folgte. Nach einleitenden Ausführungen des Vorſitzenden Nohl er=
griff
der Vortragende das Wort. Ausgehend von der urſprünglichen
Form der Beſteuterung des Umſatzes, dem Warenumſatzſtempel, erlauterte
er insbeſondere die grundlegende Form des neuen Umfatzſteuergeſetzes.
Waren ſchon nach den Beſtimmungen, der früheren Umſatzſteuergeſetz=
gebung
nicht allein die Warenlieferungen, ſondern auch die Leiſtungen der
Beſteuerung unterwvorfen, ſo iſt nunmehr ein weiterer Ausbau erfolgt
durch die Heranziehung der freien Berufe, Wegfall des Mindeſtumſatzes
von 3000 Mark, Erhöhung des Satzes der allgemeinen Umſatzſteuer auf
1,5 Prozent und der Luxusfteuer auf 15 Prozent und die Einführung
neuer Steuerarten, von denen namentlich die Herſtellerſteuer intereſſiert.
Der Begriff der ſelbſtändigen, gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit
wurde erläutert, die Ausnahmen von der Beſteuerung aufgeführt, und
die beſonderen Beſtinmmngen über den Auslandsverkehr, ſowie die Um=
ſatzſteuerfreiheit
hinſichtlich der nicht unmittelbaren Uebertragung von
Waren an Beiſpielen eingehend beſprochen. Einen breiten Raum im
Vortrag nahm die Erläuterung der Luxusſteuerpflicht des Herſtellers be=
ſonderer
Warengruppen ein. Des wveiteren wurde über die Buchfüh=
rungspflicht
und über die, den Steuerpflichtigen zuſtehenden Rechtsmittel
Belehrung erteilt. Lebhafter Beifall dankte dem Vortragenden für die
beſonders für den Kleingewerberreibenden, lehrreichen Ausfüihrungen.
Die anſchließende lebhaſte Ausſprache und Frageſtellung bewies, in wel=
chem
Maße Unklarheiten über das Weſen der Umſatz= und Luxusſteuer
herrſchten und wie notwendig eine öffentliche Aufklärung war. Durch
die Frageſtellungen kamen insbeſonder= zur Beſprechung das Zwiſchen=
handelsprivileg
bei der allgeneinen Umſatzſteuer und die Beteiligung
des Spediteurs, die Steuerpflicht im Genoſſenſchaftsweſen und beim ge=
meinſamen
Warenbezug, bei Grundſtücksübertragungen durch Bauunter=
nehmer
, im Beſtatrungsgeſchäft, die Luxusſteuer bei Reparaturen an
luxusſteuerpflichtigen Gegenſtänden und bei Stofflieferungen ſeitens der
Kunden uſw. Anſchließend an dieſen Vortrag ſprach Herr Lehmann
aus Homberg v. d. H. über die Vorzüge ſeines Zweibüicherſyſtems, das
die Grundlage für die im Gong befindlichen Buchführungskurſe bildet.
* Der Männerverein der Johannesgemeinde beging am Sonntag
ſein zweites Jahresfeſt. Bei dem am Vormittag in der Johannes=
kirche
abgehaltenen Feſtgottesdienſt predigte Herr Pfarrer Marx in ein=
drucksvoller
Weiſe über 1. Korinther 12, Vers 26 und 27. Der Po=
ſaunenchor
der Stadtmiſſion trug weſentlich dazu bei, daß dieſer
Gottesdienſt ein feierliches Gepräge erhielt. Am Abend fand im Chriſt=
lichen
Hoſpiz ein Fcmilienabend ſtatt, bei dem auch des Gründers
des Vereins, des vor Jahresfriſt verſtorbenen Herrn Kirchenrats
D. Dingeldet, gedacht wurde. Herr Pſaxper Diebener aus Büttelborn
hielt einen alle Zuhörer tief ergreifenden Vortrag über Luther und
das deutſche Gewviſſen. Leider faßte der Saal nicht alle, die gekommen
waren, ſo daß viele umkehren mußten. Die aber Platz fanden, iverden
den Abend nicht zu den verlorenen zählen. Vorträge eines Streich=
quarvetts
, eines Poſaunenquartetts und verſchiedener Soliſten verſchön=
ten
die Feier. Von Veröffentlichung der Namen wird auf beſonderen
Wunſch abgeſehen. Frau Sanitätsrat Brückner begrüßte den Männer=
verein
im Namen des Frauenvereins und Herr Obermeiſter Weber
im Namen der übrigen Männervereinigungen unſerer Stadt. Den
Dank der Erſchienenen an den Vorſtand brachte Herr Lehrer Nöder zum
Ausdruck. Möge dieſer Tag, der ſehr wohl als ein Feſttag für die
ganze Johannesgemeinde bezeichmet werden kann, dazu dienen, das
kirchliche Leben zu fördern und dadurch auch mit zum Wiederaufbau
unſeres ſö ſehr in Not befindlichen Vaterlandes zu helfen!
* Zuſammenſchluß der Darmſtädter Artikekten im B. D. A. Man
ſchreibt uns: Wohl kein Wirtſchaftszweeg iſt durch die heutige Lage ſo
empfindlich betroffen, wie die Architektenſchaft. Unter dem Zuang der
materiellen Verhä tniſſe drohen die geiſtigen Werte mehr und mehr
vernichtet zu werden. Solange nicht alle künſtleriſch ſchaffenden Kräfte
ſich einer einzigen, geſetzlich anerkannten Berufsorganiſation anſchließen,
kann eine Beſſerung dieſer Lage nicht erhofft werden. Aus dieſer Er=
kenntnis
heraus ſtrebt der Bund Deutſcher Architekten ſeinerſeits
aus dem Zuſammenſckluß der führenden Architektenverbände entſtan=
den
danach, alle Baukünſtler reſtlos in ſeinem Verbande zu ver=
eit
igen, um auf Erund der wirtſchaftlichen Sicherheit ſeiner Mitglieder
deren Arbeitskraft für die höheren Ziele ihres Schaffens frei zu machen.
Als erfreuliches Zeichen dieſer ſich immer weiter ausbreitenden Er=
kenntnis
iſt der Umſtand zu beiverten, daß bei der amn 11. Februar zu
Darmſtadt ſtattgefundenenWerbeverſcmmlung unter Leitung der zu=
ſtändigen
Bezirksſtelle (Architecht B. D. A. Franz Roeckle, Frank=
furt
a. M.) zu den bereits vorhandenen Mitgliedern der Ortsgruppe:
Drott, Finke, Keſſler, Kloe, Krug, Küchler, Kugel, Reg.=Baumeiſter
von der Lehen, Prof. Meißner, P. Müller, Schembs, Strecker, Diplom=
Ingenieur Theis, Dipl.=Ing. Wellmer, folgende bisher alleinſtehende
Baukünſtler dem Bunde Deutſcher Architekten beitraden: Ditzl.=Ing.
Chlers, Groth, Koban, Margold, Prof. Noth, Dipl.=Ing. Scküder,
Dr.=Ing. Reg.=Baumeiſter Schlippe, Reg.=Baumeiſter Schreiner, Diplom=
Ingenieur Soeder.
St. Darmſtädter Bühne zum Heiner. Es ſcheint, als ſei einem Be=
dürfnis
abgeholfen in der Schöpfung einer Darmſtädter Heinerbühne,
will ſagen Darmſtädter Hännesche=Theater‟. Der Saal im Chriſt=
lichen
Hoſpiz war gerappelt voll und Groß und Klein amüſierte ſich
trefflich ob der harmlos heiteren, aber charakteriſtiſchen und nicht ein=
mal
von politiſch tendenziöſem Einſchlag freien Darbietungen der klei=
nen
, ſtilvollen Marionettenbühne, hinter deren Kuliſſen die echten, ſo
vertrauten heimatlichen Laute erſchallten. Es muß den Unternehmern,
für die wohl in erſter Linie Herr A. M. Schwindt veranvvortlich
zeichnet, Anerkennung und Dank ausgeſprochen werden. Es iſt ein
gutes Stück Volkskunſt, dem ſie Boden ſchaffen wollen, und wenn ſie
die Neuſchöpfung vor Verflachung hüten, kann ſie ſehr wohl zur ſtehen=
den
Einvichtung werden und ein Gegengewicht gegen allerlei ſonſt
ſchwerer zu bekämpfende Zerſtreuungen der Jugend bilden. Und den
dichteriſchen Lokalgrößen eröffnet ſich ein neues, breites und frucht=
bares
Feld der Betätigung. Hier können allerlei Mundartdichtungen
mit geringem Koſtenaufwand ihre Uraufführung erleben, und edler
Wettſtreit kann entſcheiden, wer es verſteht, den echten, herzlich=derben
Heinerhumor zu pflegen und dichteriſch zu bearbeiten. Gegeben
wurde in der erſten Vorſtellung s Feierzeig von Hans
v. d. Feder. Der Inhalt des Stückes iſt bereits mitgeteilt worden.
Der Autor hat es gut verſtanden, Märchenpoeſie mit lobal=humoriſtiſchem
Einſchlag zu durchſetzen und hat vollen Erfolg errungen. Den Heiner
ſprach Herr Harres. Die Entwürfe für die Marionetten und das
Theater ſtammen von A. M. Schwindt, die Ausführung lag in ver=
ſchiedenen
Händen; ſo fertigte die Puppen Fräulein Finger in der
Werkſtätte Müller=Berbenich, Herr Schwindt und Herr

Ein neues Bildungsmittel.
1. Wohl heine Errungenſchaft der modernen Technik hat in
yer Zeit eine derartige Entwicklung genommien wie die
Pninduſtrie; keine Einrichtung im öffentlichen Leben iſt ſo
uig mit breiteſten Schichten des Volkes verwachſen, wie das
ſotheater! Man redet mit Recht vom Kino als von einem
Uturfaktor und müht ſich gerade in unſeren Tagen, in
ſen alle zu Gebote ſtehenden Mittel zur Erneuerung des gei=
An und vor allem des feeliſchen Lebens des Volkes genutzt
den müſſen um die Geſundung des Kinos, des Volks=
Eters ſchlechthin. Es iſt nun einmal ſo und entſpricht der
erialiſtiſchen Einſtellung unſerer Zeit, daß häufig genug das
o nicht das bringt, was dem Volke am zuträglichſten iſt, was
Knet iſt, es zu fördern, es zu bilden und über ſich ſelbſt hin=
uheben
, ſondern das, was auf die größte Zahl die ſtärkſte
biehungskraft ausübt, was dementſprechend die Kaſſe am
un füllt. Die Intereſſen des Unternehmertums ſtehen im Vor=
Arund; wie die Seele des Volkes dabei verbildet wird und
Vämmert, ob ſie auf Abwege gerät, und wie die dadurch be=
te
. Unmoral ſich im praktiſchen Leben auswirkt, das ſind
ſige, die meiſt gar nicht in Rechnung geſtellt werden.
Und gerade hier muß, ſoll das Kino als Kulturfaktor
ne hohen Aufgaben erfüllen, der Hebel angeſetzt
Nden.
Als Forſchungsmittel iſt der Film, namentlich ſeit
Auiwendung der Zeitlupenaufnahmen, jetzt wohl überall um=
ten
anerkannt. Auch im Hoch= und Fachſchulunter=
It hat er ſich bereits an vielen Stellen ſeinen feſten Platz er=
Ri, und ſeine Einführung in den allgemeinen Schul=
rieb
iſt eigentlich nur noch eine allerdings ziemlich be=
ſliche
Koſtenfrage.
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, eine
Sopfung des preußiſchen Kultusminiſteriums, vor dem Kriege
Rant, doch erſt während des Krieges ins Leben gerufen, Ind,

um zunächft Hauptträger der Schulen und der Bildungspolitik
für das belehrende Lichtſpiel zu intereſſieren, zu Oſtern 1917 zu
einem Lehrgang über Veredelung der Lichtbildbühne nach Stet=
tin
ein. Aus dieſem Lehrgang iſt die Organiſation des Bilder=
bühnenbundes
deutſcher Städte in weiterer Entwicklung erwach=
ſen
, die den Gedanken der Verwertung des Films zu Lehr=
zwecken
aufgenommen hat.
Im Auslande iſt man uns in dieſer Richtung hin weit vor=
aus
: Frankreich, England, Amerika, die Schweiz und Italien
haben den Lehrfilm bereits in den Schulen eingeführt, in Ame=
rika
zumal werden ſämtliche Lehranſtalten mit Vorführungs=
apparaten
ausgeſtattet.
Neben Anregungen zur Organiſation eines Abnehmerkreiſes
für Lehrfilme und zur theoretiſchen Durcharbeitung der pſhcholo=
giſchen
und volkserzieheriſchen Bedeutung des Lichtſpiels über=
haupt
mußte aber praktiſche Arbeit auf die Beſchaffung brauch=
barer
Laufbilder zu Lehrzwecken verwendet werden. Deshalb
ſchuf der damalige Leiter der pädagogiſchen Abteilung des Zen=
tralinſtituts
als Beiſpiel der Lehrfilmgattung einen für den
Schulunterricht, aber auch für Volksbildungszwecke in breitem
Umfang geeigueten Film: Die Alpen.
Dieſer erſte große belehrende Film wird am nächſten Freitag
abend im Städtiſchen Saalbau vorgeführt.
In einem das Laufbild begleitenden Vortrag wird hier ein
geographiſches Geſamtbild von dieſem höchſten aller europäiſchen
Gebirge entworfen. Während des Vortrages durch den Kine=
matographen
auf die Leinwand gezeichnete Kartenſkizzen führen
zum Verſtändnis des Aufbaus, der Gliederung, der Bewäſſerung
und der Verkehrslinien, ſowie der Siedlungen. Den Hauptteil
machen aber die prachtvollen Naturaufnahmen, zum Teil vom
Freiballon aus gewonnen, die den Zuſchauern die unvergleich=
lichen
Schönheiten dieſer Gebirgswelt vor Augen führen und
ferner in anſchaulichſter Weiſe die verſchiedenen Erwerbszweige
der Bewohner ſchildern. Aufnahmen aus dem Bergſport be=
ſchließen
den Film, der überall, wvo er bisher gezeigt wurde, den
größten Beifall gefunden hat.

Anton bauten den Ami und Studenten, Schüler und Wandervögel
halfen im übrigen mit, ein echtes Stück Darmſtädter Lohalkunſt zu
ſchaffen. In einer Woche ſoll die nächſte Vorſtellung folgen.
* Vortrag. Morgen Mittwoch, den 16. Februar, ſpricht Bundes=
ſekretär
Dorneman=Barmen im kleinen Saale des Chriſtlichen Hoſpiz
(Obergaſſe) über Arbeit und Ziele der Chriſtlichen Ver=
eine
junger Männer wozu alle Jugendfreunde und die ge=
ſamte
Jugend unſerer Stadt herzlich eingeladen ſind. Leider muß feſt=
geſtellt
werden, daß der kürzlich ergangene Aufruf zur Mitarbeit an
dem Chriſtlichen Verein junger Männer wenig Echo gefunden hat. Aber
es iſt doch anzunehmen, daß in den Kreiſen unſerer evangeliſchen Be=
völkerung
dennoch Verſtändnis für die Zeit= und Jugendnok vorhanden
iſt. Der Vortrag ſoll Gelegenheit geben, ſich über die wichtige Arbeit
der Chriſtlichen Vereine junger Männer zu unterrichten. (Siebe auch
Anzeige.)
Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei. Am Freitag,
den 18. Februar, findet im grünen Zimmer des Kaiſerſaals eine Zu=
ſammenkunft
der Frauengruppe ſtatt, bei der Frau M. Schloß aus
Königsfeld ſprechen wird. Frau Schloß, die ſeit Oktober 1919 dem
badiſchen Landtag angehört, ſtand ſchon früher der Frauenſtimmrechts=
bewegung
nahe und begründete während des Krieges die Soziale
Frauenberatungsſtelle des Badiſchen Heimatdankes für den Amtsbehürk
Villingen, die in dieſer Schwarzwaldgegend als Ergänzung der ſtaatlichen
Fürſorge außerordentlich ſegensreich gewirkt hat. Auch ſchriftſtelleriſch
iſt Frau Schloß ſcwohl auf ſozialem wie ſchöngeiſtigem Gebiet hervor=
getreten
. Es iſt Fu hoffen, daß die weiblichen Mitglieder der Partei
lebhaften Anteil an dem Vortrag nehmen. Wie bisher, iſt bei der Zu=
ſammenkunft
den Damen, die es ſünſchen ſollten, Gelegenheit gegeben,
Kaffee zu trinken. (Näh. ſ. Anz.)
* Der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchüdigter, Kriegsteilnehmer
und Kriegshinterbliebener, Ortsgruppe Darmſtadt, verweiſt auf die am
Freitag, den 18. d. M., abends, im Reſtaurant Grohe, Karlſtraße, ſtatt=
findende
Mitgliederverſammlung, zu der auch die Kriegsteilnehmer der
Techniſchen Hochſchule eingeladen ſind. (Näh. ſ. Anz.)
* Ehemalige Kriegskrankenpfleger und =pflegerinnen halten am
Donnerstag, den 17. Februar, abends, in der Brauerei Zur Krone‟
eine wichtige Verſamlung ab, worauf beſonders hingewieſen wird.
(S. Anz.)
* Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Der Hypnoſe=
vortrag
des Herrn Tix kann am Donnerstag nicht ſtattfinden. (Siehe
Anzeige.
* Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil
erſichtlich. findet nächſten Sonntag eine Wanderung ſtatt, die in
den vorderen Odenwald (Lichtenberg u. a.) führt. Donnerstag iſt
Vortrag über Heimatgeſchichtliches.
* Lohnbewegung in der Putzbranche. Sämtliche Putzarbeiterinnen
werden auf die heutige Verſammlungsanzeige hingewieſen. Auch die
Eltern, die geſonnen ſind, ſchulentlaſſene Töchter der Putzbranche zuzu=
führen
, werden erſucht, dieſer Verſamrmlung beizuwohnen, um die Lage
der Putzarbeiterinnen kennen zu lernen.
Mittwoch, den 16. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 7 8 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Sonderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. Februar ds. J3. auf Be=
zugsmarken
Nr. 273, 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2.20 Mk. für den Laib.
Sornedbeef: Von Mittwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 5 werden von
Montag, den 7. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 4 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Vom 14. bis einſchl. 24. d. M. auf Bezugsmarke Nr. 2
Februar=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11,50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Nohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtugße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Bilßelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erfetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.

Die Kartenausgabeſtelle, Wilhielminenſtraße 15, bleibt morgen
Mittwoch, den 16. Februau, den ganzen Tag geſchloſſen. Die recht=
zeitige
Erledigung der erforderlichen Abrechnungsarbeiten bedingt dieſe
Maßnahme. (Siehe Bekanntmachung.)
* Orpheum. Das große Charaktergemälde Der Schandfleck von
Bichl wird heute durch die Schlierſeer zum ner
(S. Anz.)
Provinzialtag der Provinz Stat zendurg.
m. Im Rathausſaal trat geſtern vormittag der Probinzialtag
der Provinz Starkenburg zu einer Sitzung zuſammen. Geh. Rat Fey
eröffnete die Sitzung um 10½ Uhr. Anweſend ſind 45 Abgeordnete, der
Provinzialtag iſt alſo beſchlußfähig. Zu Urkundsperſonen werden die
Herren Saeng und Altbürgermeiſter Wenzel beſtimmt.
Zur Feſtſetzung der Provinzialumlagen liegt ein
Beſchluß des Provinzialausſchuſſes vor, deſſen Annahme vorgeſchlagen
wird. Die Neufeſtſetzung der Umlagen für das Rechnungsjahr 1920 war
ſeinerzeit ausgeſetzt wvorden, weil man der Anſicht war, daß die Feſt=
ſetzung
der Umlagen bezw. die Grundlagen hierzu nicht mehr den heu=
tigen
Verhältniſſen entſprechend eine gerechte Verteilung der Laſten ge=
währleiſten
. Es war deshalb beſchloſſen tvorden, daß bis zur Neurege=
lung
des Umlageverfahrens die Provinz ſich die Gelder durch Kazitalauf=
nahme
verſchaffen ſolle. Nunmehr muß aber, wie der Vorſitzende aus=
führte
, wenigſtens zunächſt für das Rechnungsjahr 1920 eine Erhebung
von Umlagen erfolgen, da man nicht ſtändig durch Kapitalaufnahme die
Mittel zur Fortführung der Verwaltung beſchaffen könne. Der Pro=
vinzialausſchuß
ſchlägt deshalb vor, die Erhebung nach den Umlagen
von 1919 zu beſchließen, vorbehaltlich eines ſpäteren Ausgleichs. Ober=
finanzrat
Krapp gibt eine ausführliche Schilderung der Entwickelung
der Steuergrundlagen und deren Verſchiebung durch die neuen Steuer
geſetze. Eine Neuregelung der Unterlagen für die Erhebung der Pro=
dinzialumlagen
ſei alſo durchaus berechtigt, laſſe ſich aber erſt durchfüh=
ren
, wernr die einzelnen Steuerwerte von den Finanzämtern feſt
geſtellt ſind.
Schab=Michelſtadt begründet nochmals die Notwendigkeit einer
Reform der Umlagen an dem Beiſpiel Michelſtadts; von 1910 bis 1919
ſind dort die Umlagen ſtetig angewachſen, nämlich 1910 betrugen ſie
12000 Mark, 1911 und 1912 je 14000 Mark, 1913 und 1914 je 16 000
Mark, 1915: 18 000 Mark, 1916: 19 000 Mark, 1917: 20 000 Mark, 1918:
22000 Mark und ſtiegen im Jahre 1919 auf 28000 Mark. Nach den
jetzigen Unterlagen würden ſich die Umlagen für Michelſtadt für 1920
auf 140000 Mark belauſen, die Steigerung betrage alſo das Fünffache.
Wenn man noch dazu die Ausgaben für die Realſchule in Höhe von
60 000 Mark nehme, habe Michelſtadt allein für dieſe beiden Poſten die
ungeheuere Ausgabe von 200 000 Mark. Von den Umlagen haben zu
tragen der Hausbeſitz 28000 Mark, das Gewerbe 80 000 Mark und die
Landwirtſchaft nur 10 000 Mark. Wie ungerecht dieſe Umlagen wirken
zeigt ſich erſt ſo reiht, wenn man ihnen die Umlagen landwirtſchaftlicher
Gemeinden gegenüberſtellt, deren L
ch das beſſere
trägnis der Landwirtſchaft ſich
beſſert hat im Vergleich zu
früheren Jahren. Danach betragen die Umlagen auf den Kopf der Be=
völkerung
in Michelſtadt 3940 Mark, dagegen in einer Landgemeinde O.

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Seite

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Februar 1921.

Rummer 45..

nur 14 Mark und einer anderen W. ſogar nur 7 Mark. Redner ſtellt
einen Antrag, für die Berechnung der Umlagen eine andere Grundlage
zu beſchaffen. Ferner möge dafür Sorge getragen werden für ein be=
ſchleunigtes
Zuſammentreten der Steuerkommiſſionen. Von verſchie=
denen
Redvern wird ebenfalls die Notwendigkeit einer Reuregelung be=
tont
, andeverſeits aber feſtgeſtellt, daß die geſetzlichen Beſtimmungen hier=
zu
ſchon vorhanden ſind, aber die Ausführung ſcheiteve eben vorläufig
noch daran, daß die erforderlichen Unterlagen noch nicht geſchaffen ſind,
da die Fianzämter zurzeit zu überlaſtet ſeien.
Schließlich wird dem Antrag des Provinzialausſchuſſes einſtimmig
zugeſtimmt und der Antrag Schab für erledigt erklärt, aber dem Teil des
Antrages zugeſtimmt, der die Finanzämter um beſchleunigtes Zuſammen=
treten
der Steuerkommiſſionen erſucht.
Zu Punkt 4 Verwaltungskoſten der Provinzialpflegeanſtalt, liegt
ein Beſchluß des Provinzialausſchuſſes vor über die förmliche Anſtellung
der in der Provinzialpflegeanſtalt Beſchäftigten als Beamten. Es han=
delt
ſich um die Genehmigung von 4 etatsmäßigen Beamtenſtellen. Die
Beamten behalten durch dieſe Neuregelung ihre Verſorgungsanſprüche
aus der Fürſorgekaſſe, etwa weitergehende Rechte nach den geſetzlichen
Beſtimmungen würde die Provinz übernehmen. Nach einer längeren
Debatte wird dem Antrag des Provinzialausſchuſſes beigetreten.
Ein Antrag Haſenzahl will die beſchleunigte Ausführung der
Straße RodenbergHirſchhorn. Der Bau ſei ſchon ſeit längerer Zeit
beſchlofſen. Durch die Verpachtung ihver Jagd für 107 000 Burk jähr=
lich
ſei die Gemeinde in der Lage und auch bereit, erhebliche Koſten für
den Bau beizuſteuern, nach den letzten Beſchlüſſen 650 000 Mark. Land=
tagsabgeordneter
Dr. Oſann ſchließt ſich dem Antrag befürwortend
an. Der Bau dieſer Straße ſei eine unbedingte Notwendigkeit für die
Erſchließung jener Gegend und eine notwendige Fortſetzung der Straße
von Beerfolden. Die Verbindung nach Hirſchhorn ſei geradezu lebens=
gefährlich
.
Nach längerer Debatte wird dem Antrag zugeſtimmt, vorbehaltlich
der Erfüllung der geſetzlichen Beſtimmungen. Zugleich wird dem Pro=
vinzialausſchuß
Ermächtigung erteilt, das Projekt zu genehmigen. Die
Geſamtkoſten für die Straße werden auf 1 300 000 Mark veranſchlagt.
Bei der Bewilligung der Beſatzungszulagen handelt es ſich, wie bei
den Darmſtädter Veamten, nur um die vorübergehende Beſetzung im
Frühjahr 1920 und zwar kommen nur die Beawten, Angeſtellten und
Lohnempfänger der Provinzialpflegegnſtalt in Frage, da die Beamten
der Provinzialdirektion Staatsbeamte ſind.
Nach einer Debatte, in der von allen Rednern der ablehnende Stand=
punkt
gegen dieſe Zulage zum Ausdruck gebracht wird, ſtimmt der Pro=
vinzialtag
der Bewilligung gemäß dem Antrag des Provinzialaus=
ſchuſſes
zu.
Der Beſuch der Provinzialpflogeanſtalt wird auf den Frühling ver=
ſchoben
. Schluß der Sitzung 1 Uhr.

Anweiſung zum Kapitalertragsſteuer=Geſetz.
rx. Der Reichsſinanzminiſter hat am 29. Deßzember 1920 eine Ver=
ordnung
zur Ergänzung der vorläufigen Vollzugsanweiſung zum Kapi=
talertragsſteuergeſetz
erlaſſen. Sie hat folgenden Worklaut:

Nach Abſ. 7 der vorläufigen Bollzugsanweiſung vom 31. März 1920
zum Kapitalertagsſteuergeſetz ſind Hypotheken= und ſonſtige Darbehns=
ſchuldner
, ſowie diejenigen Perſonen, die vererbliche Nenten auszuzahlen
haben, verpflichtet, für Rechnung des Gläubigers 10 v. H. der Zinſen
einzubehalten, binnen einem Monat nach der Zinszahlung an das
Finanzamt abzuführen und die ihnen vom Finanzamt erteilte Quittung
an den Gläubiger zu überfenden. Von der Verpflichtung zur Ueberſen=
dung
der Quittung an den Gläubiger ſind jedoch befreit: Das Reich,
die Länder, die Gemeinden, ſonſtige öffentliche Verbände, Aktiengeſell=
ſchaften
, Berggeſellſchaften, die Reichsbank, Kolonialgeſellſchaf=
den
, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, die Bergbautreibenden
Vereinigungen, Genoſſenſchaften und Geſellſchaften mit beſchränkter Haf=
tung
, Hypothekenbanken, Schiff=Pfandbrieſbanken, öffentlich=rechtliche
Kreditanſtalten, Kreditgenoſſenſchaften, Sparkaſſen, Banken und Bank=
geſchäfte
. Da der Gläubiger ſchon wegen der geſetzlich vorgeſehenen
Anrechnung der Kapitalertragsſteuer auf die Einkommenſteuer ein Inter=
eſſe
am Beſitze der Quittung haben kann, wird beſtimmt, daß die vor=
bezeichneten
Zinsſchuldner dem Gläubiger auf Verlangen eine Beſchei=
nigung
über die Entrichtung der Kapitalertragsſteuer zu erteilen haben;
jedoch ſoll die regelmäßige Benachrichtigung der Zinsſchuldner über die
Zinsgutſchrift als Beſcheinigung im Sinne dieſer Beſtimmung gelten,
wenn aus ihr hervorgeht, daß die Kapitalertagsſteuer abgezogen iſt.
Die Beſcheinigungen ſollen folgenden Wortlaut enthalten:
Beſcheinigung über die Entrichtung der Kapitalertragsſteuer
von Erträgen der im § 2 Nr. I, 46 des Kapitalertragsſteuergeſetzes
bezeichneten Ar, insbeſondere Darlehens=, Hypotheten= und Grund=
ſchuldenzinſen
.
(Vom Gläubiger auszufüllen):
Mein Schuldner
in (Wohnort und
Wohnung)
hat uir im Jahre 1920
M
von".
Pf. Zinſen die Kapitalertragsſteuer mit
.. . . Mk. . . Pf. abgezogen.
. . . . den . . . . . . 192.
(Unterſchrift.)
(Vom Schuldner auszufüllen):
Die Richtigkeit der vorſtehenden Angaben wird beſcheinigt.
Die gekürzte Kapitalertragsſteuer habe ich an die
Kaſſe . . . . . . des Finanzamts .
.. . abgeführt.
. . ., den . . . . . . 192.
(Unterſchrift.)

Proteſtverſammlung der Beamten und Lehrer
gegen das Ortsklaſſenſyſtem.

* Der Heſſiſche Beamtenbund hatte, ſo ſchreibt man uns, die
Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten, ſowie die Lehrer von Darm=
ſtadt
und Umgebung zu einer Proteſtverſanmlung gegen das Orts=
klaſſenſyſtem
und ſeine Ungerechtigkeiten in den Perkeoſaal eingeladen.
Die Verſammlung war überaus ſtark beſuchtt, auch aus der Umgebung.
Rektor Dr. Claß, dem die Verſamnlung den Vorſitz übertragen hatte,
erſtattete das Referat und ſchülderte die ungerechte Wirkung des der=
zeitigen
Ortsklaſſenſyſtems. Die Reichsbeſoldungsordnung, die ja auch
für Staats= und Gemeindebeamte und Lehrer maßgebend iſt, kennt 5
verſchiedene Oztsklaſſen AE, die nach den für die Reichsbeamten ſchon
früher beſtandenen Grundſätzen beibehalten worden ſind. Die Unter=
ſcheidung
der Ortsklaſſen richtet ſich heute noch mehr nach den Be=
völkerungsziffern
der einzelnen Orte, als nach den dort herrſchenden
Teuerungsverhältwiſſen. Aus den vielen, von dem Referenten und den
Diskuſſionsrednern gegebenen Beiſpielen für die ungerechte Auswir=
kung
des Syſtems mag als beſonders kennzeichnend evwähnt werden:
Ein Lehrer, der in Weiſenau bei. Mainz ſtationiert iſt, hat 67000
Mark weniger Einkommen als ſein gleichalteriger Kollege mit gleicher
Kinderzahl von Mombach bei Mainz, lediglich deshalb, weil Weiſenau
nicht in Main; eingemeindet iſt und deshalb in die letzte Ortsklaſſe
(E) eingereiht iſt, während Mombach, da eingemeindet, wie Mainz zuu
erſten Ortsklaſſe (4) gehört. Die treffenden Darlegungen des Re=
ferenten
fanden ſtarken Beifall und wurden dureh eine lebhafte Debatte
und anſchauliche Beiſpiele aufs beſte ergänzt. Aus der Debatte muß
noch erwähnt werden, daß der Wunſch nach engſter Verbindung der
Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten, ſowie Lehrer in Stadt und
Land zu einer geſchloſſenen Kampffront, am beſten auf gewerkſchaft=
licher
Grundlage, immer wieder ſtark in den Vordergrund trat.
Gleiche Proteſtverſammlungen fanden am Sonntag in einer Reihe
anderer Städte Heſſens ſtatt. Es wurde folgende
Entſchließung
einſtimmig gefaßt:
Die Beamten und Lehrer, die ſich am 13. Februar 1921 zu Darm=
ſtadt
verfammelt haben, erheben ſchärfſten Einſpruch dagegen, daß
Reicksregierung und Reickstag den tabſächlichen Teuerungsverhältniſſen
zuwider die Teuerungsbeihilfen für Kinder und die Teuerungszulagen
nach Ortsklaſſen rein ſchematiſch abgeſtuft haben. Die gehaltliche Gleich=
ſtellung
der Stadt= und Landbcamten und =Lehrer iſt dadurch völlig
illuſoriſch gewacht, die Unterſchiede, die früher beſtanden, ſind in em=
pörender
und völlig ungerechtfertigter Weiſe vergrößert worden. Die
Beamten und Lehrer verlangen in Uebereinftimrmung und Ge nein=
ſchaft
mit dem Deutſchen und dem Heſſiſchen Beamtenbund: 1. Daß
das Reich in Wirtſchaftsgebiete mit möglichſt gleichen Teuerungsver=
hältniſſen
eingeteilt wird, 2. daß Heſſen, abhängig von Groß=Frankfurt
und Rheinland, als ein einheitliches, ſehr teueres Gebiet anerkannt
und entſprechend eingeſtuft wird, 3. daß im ganzen Reiche die Zahl
der Ortsklaſſen von 5 auf 3 herabgeſetzt wird, 4. daß dieſe 3 Ortsklaſſen
die drei höchſten ſein müſſen, 5. daß die Unterſchiede unter dieſen Orts=

rechtigkeit und Herabwürdigung gleichnertiger Arbeit unter
wirtſckaftlichen Bedingungen.

gleichen

Eberſtadt, 13. Febr. Fahnenweihe der Turngeſell=
ſchaft
Eberſtadt verbunden mit dem Bergturnfeſt auf dem
Frankenſtein. Wie bereits allgemein bekannt ſein dürfte, findet in den
Tagen vom 28. bis 30. Mai die Faßnenweihe der Turngeſeilſchaft,
ubnüden mi dem alljährlich ſtattfindenden Bergturnfeſt auf dem
Frankenſtein, ſtatt. Die
dieſem Banner, das in der b= kann=
ten
Bonner Fahnenfabri
wird, ſind aus Spenden von Mit=
und Cönn=
tufgebracht
. Das Feſt wird, wi

bereits in Friedenszeiten üblich, in der Hauptſache auf dem Feſtplatz
im Walde abgehalten.
Nieder=Beerbach, 14. Febr. Vortrag. In der Gaſtwirt=
ſchaft
Lautenſchläger fand ein Vortrag des Herrn Obſtbautechnikers
Behne=Darmſtadt (Landwirtſchaftsbammer=Ausſchuß für Starbenburg)
ſtatt. Der Vortrag erging ſich übber Pflege und Düngung des Obſt=
baumes
, über das Pfropfen und die Beſtimmung von Mutterbäumen
und über die Sortenfrage. Die faſt zweiſtündigen Ausführungen des
Herrn Obſtbautechnikers waren in jeder Hinſicht ſehr klar und boten
Alten wie Jungen viel Lehrreiches. Müit dem Vortrag unmittelbar ver=
bunden
war eine Ausſprache, in der mancher Obſtbaumzüchter ſeine
Sorgen und Nöte vorbrachte und zuancher guten Rat und Wink er=
hielt
. Der Obſtbauverein Nieder=Beerbach iſt dem Herrn Vortragen=
den
für ſeine Ausführungen ſehr dankbar und hofft, daß die Anregung
des Herrn Vortragenden, einen Obſtbaukurſus in der Gemeinde Nie=
der
=Beerbach abzuhalten, ba.b Verwirklichung findet.
Frankenhauſen, 14. Febr. Evangeliſcher Familien=
abend
. Im Saale der Gaſtwirtſchaft Schuchmann fand ein evange=
liſcher
Familienabend ſtatt. Den Mittelpunkt des Abends bildete ein
Vortrag des Pfarers Hofmamn=Nieder=Beerbach. Er behandelte die Re=
formation
in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. An dem Abend
wirkte zum erſten Male der neu gegründete Kirchenchor unter ſeinem
Dirigenten, Herrn Lehrer Hofmann, mit. Er trug einige Volkslieder
vor, die dem guten Willen der Mitglicher und dem Fleiß des Diri=
genten
alle Ehre machten. Auch der Männergeſangverein Franben=
hauſens
, der ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt hatte, an
dieſem Abend mitzuwirken, brachte einige ſchöne Volksieder wit viel
geſanglicher Kunſt zu Gehör. Weiterhin vervollſtändigten einige Lie=
der
der Schulkinder den geſanglichen Teil des Programms. Aber
außer den Liedern kamen noch Gedichte zum Vortvag. So trug Herr
Bernhard Kraft mit recht viel Geſchick Die Bürgſchaft und den
Glockenguß zu Breslau vor, und Herr Adam Keller verſtand es,
durch ſeinen ſchönen Vortrag der Gedichte Der Tod des Tiberius
und Kaiſer Otto I. und Heinrich die Zuhörer zu feſſeln. Auch durch
die Schutlkinder kamen einige Gedichte zum Vortrag. Der Abend
zeigte wieder einmal, wie auch ein kleiner Ort ſich eine recht ſehöne
Unterhaltung zu ſchaffen vermag, wenn nur alle einig ſind. Der Abend
war von Frankenhauſen und der Umgegend recht gut beſucht.
* Bickenbach, 13. Febr. Niederſchlagung eines Straf=
verfahrens
. In einer Regierungsvorlage wird beantragt, die
Strafſacke gegen Jakob Hill in Bickenbach und Genoſſen wegen Körper=
verletzung
niederzuſchlagen. Aus den Akten der Staatsanwaltſchaft
Darmſtadt geht hervor, daß ein vorbereitendes Verfahren gegen Jakob
Hill 3. von Bickenbach und zwei Genoſſen wegen Körperverletzung
ſchwebt. Die Angeſchuldigten und der weiter beteiligte Wilhelm Krä=
mer
haben ſich verſöhnt. Krämer iſt mit der Niederſchlagung des Ver=
fahrens
einverſtanden und die Angeſchuldigten haben um giitliche Er=
ledigung
nachgeſucht. Den von dem Amtsanwalt zu Bensheim an=
geführten
Gründen zur Niederſchlagung hat ſich das Mäniſterium der
Juſtiz angeſchloſſen.
* Rüſſelsheim, 14. Febr. Ortsklaſſeneinteilung. Der
Abgeorbnete Jung hat dem Landtag eit en Antvag eingereicht, in dem
bie Einreihung Rüſſelsheims in eine ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſen
tſ ende Ortsklaſſe verlangt wird.
Mainz, 14. Febr. In einem Salvarſan= und Kokaun=
Schieberprvzeß ſprach das hieſige Wuchergericht gegen 6 aus
Mainz und Wiesbaden ſtammende Angeklagte Strafen in Höhe von
1000 bis 5000 Mark und ſechs Monaten Gefängnis aus.
* Nierſtein, 13. Febr. Müſſionskonferenz. Am 10. Februar
war man in der evangeliſchen Kirche hier beiſammen und hielt die ge=
wohnte
Rheinheſſiſche Miſſionskonferenz. Die neuen Glocken luden
feierlichſt ein und eine ſtattliche Gemeinde verſcmmelte ſich wie alle
Jahre. Der Herr Prälat Euler richtete ein zeitgemäßes Wort an die
Miſſionsgemeinde in ſeiner Begrüßung. Nach ihm ſprach in einſtün=
digem
Vortrag der China=Miſſionar Rieke dariber, wie die Chineſen
zu Jeſum Chriſtum kommen. Miſſionar Nieke war an Stelle des Miſ=
ſiotspräſes
Olpp getreten. Der Schriftführer zeigte in einem Schluß=
vortrog
, wie im 19. Jahrhundert, zumal auch in Rheinheſſen, das
Miſſionsleben entſtanden iſt. Verſchönt hat die Feier der Chor der
Nierſteiner Gemeinſchaft mit lieblichem Geſang und eine Kollekte hob
nan auf im Betrage von 528 Mark.
Lich (Oberheſſen), 14. Febr. Die Gegenſtände, die bei einem
ungetreuen Poſtbeamten in Lich (Oberheſſen) gefunden und
beſchlagnahmt worden ſind, haben nicht, wie in den Zeitungen dieſſer
Tage zu leſen war, einen Wert von 50 000 Mark, ſondern nur einen
ſolchen von etwa 5000 Mark.
* Kleine Nachrichten aus Heffen. In Pfeddersheim (Kreis
Worms) wurde vom Schöffengericht ein Wirt, der in einem Trieb=
wagen
4. Klaſſe auf der Fahrt von Worms bis Alzey dem Verbot des
Rauchens nicht nachkam und wiederholten Aufforderungen der Bahn=
beamten
Widerſtand entgegenſetzte, zu 150 Mark Geldſtrafe, eventl. 15
Tagen Gefängnis verurteilt. Für die Ergreifung der Rohlinge, die
in der Nacht vom 24. auf den 25. Januar in den Obſtbaumbeſtänden
Zensheims a. d. B. 17 junge Obſtbäume durchſchnitten, ſetzt die
Brügermeiſterei Bensheim 500 Mark Belohnung aus. Die Samm=
lung
für die Kinderhilfe in Gonſenheim i. Rheinh. brachte bis jetzt
19 500 Mark ein.

Reich und Ausland.
fpd. Kaiſerslautern, 13. Febr. Das Wuchergericht verurteilte
den Gewerkſchaftsſekvetär der Freien Bauernſchaft, Chriſtian Haas
in Nockenhauſen, der während des pfälziſchen Mälchſtreiks
einem Fuhrmann die Milchkannen vom Wagen geriſſen und die Milch
auf die Straße geſchüttet hatte, wegen dieſes Vergehens zu acht Mo=
naten
Eefängnis und den Landwirtſchaftsſchüler Hermann Rahm aus
Heibigenmoſchel wegen der gleichen Straftat zu drei Monaten Ge=
fängwis
. Der Staatsamwalt hatte gegen Haas drei Jahre Gefängnis
beantvagt und, wenn es geboten ſei die Verhängung der Prügelſtrafe,
Der Antrag des Haas auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt.
Düfſeldorf, 13. Febr. Ein Kaläſchieberprozeß. Wie das
deutſche Kaliſyndikat, G. m. b. H., mitteilt, wurde von dem hieſigen
Wuchergericht der ſogenannte Kaliſchieberprozeß gegen Bau=
mann
und Gen. vom 20. Januar bis 7. Februar verhandelt. Es ſtellte
ſich heraus, daß die Schieber in allen Teilen Weſtdeutſchlands mehrere
hundert Waggons Chlorkalium, von denen die Hälfte beſchlagnahmt wer=
den
konnte, zu Inlandspreiſen aufgekauft hatten. Die Waggons wurden
auf Grund gefälſchter Ausfuhrſcheine und unter falſchen Frachtbriefan=
gaben
nach Holland verſchoben. Der holländiſche Betrüger M.
Caltan, Rotterdam, Nieuwerhaven 144, der mit den deutſchen Schiebern
Hand in Hand arbeitete, konnte nicht gefaßt werden. Seine Helfershelfer
erhielten folgende Strafen: Viktor Baumann, Geſchäftsführer der Chem.
Werke M. D. Baumann=Düſſeldorf=Unterrath, 1 Jahr 6 Monate Gefäng=
nis
, 200 000 Mark Geldſtrafe, 60 000 Mark Gewinneinziehung, Frau M. D.
Baumann, Inhaberin derſelben Firma, 3 Monate Gefängnis, Walther
Baumann. Mitinhaber der deutſchen Antikeſſelſtein=Geſellſchaft m. b. H.,
Düſſeldorf=Oberkaſſel, 2 Jahre Gefängnis, 200000 Mark Geldſtrafe,
50 000 Mark Gewinneinziehung, Ferdinand Röbig, Mitmnhaber derſelben
Firma, 1 Jahr Gefängnis, 100 000 Mark Geldſtrafe, 30 000 Mark Ge=
winneinziehung
, Julins Ziegler, Volontär bei derſelben Firma, 2 Wockhen
Gefängnis, 1000 Mark Geldſtraſe, Guſtav König, Chemiker, Düſſeldorf,
6 Monate Gefängnis, 40 000 Mark Geldſtrafe, Eugen Schützendorf, Agent,
Düſſeldorf, 3 Monate Gefängnis. 30 000 Mark Geldſtrafe, Wilhelm Keß=
ler
, Hamn i. W., i. Fa. Emil Keßler u. Sohn, Hamm, 6 Monate Ge=
fängnis
, 30 000 Mark Geldſtrafe, 27 600 Mark Gewinneinziehung, Wilms,
Walsrode, 20 000 Mark Geldſtrafe, 5000 Mark Gewinneinziehung, Leo=
pold
Nelkenſtock, Inhaber der Fa. G. Kahn in Hungen, 25 000 Mark Geld=
ſtrafe
, 6000 Mark Geſinneinziehug. Das Reichsfinanzminiſterium hat
erneut die Grenzzollbeamten auf Kaliverſchiebungen aufmerkſam gemacht
und ſie zur Berichterſtattung von allen verdächtigen Fällen von Kaliaus=
fuhr
aufgefordert.

Zu den Wahlen in Preußen.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Der preußiſche Miniſter des
Innern richtete an den Regierungspräſidenten und den Ber=
liner
Polizeipräſidenten folgenden Erlaß: Im Hinblick auf die
am 20. Februar ſtattſindenden Wahlen zum preußiſchen Land=
tage
uſw. erſuche ich. die Polizeibehörden, darauf hinzuweiſen,
daß ſie rechtzeitig die entſprechenden Vorkehrungen zu treffen
haben, um eine ungeſtörte Durchführung des Wahl=
geſchäftes
, auch im Falle einer nachfolgenden Bewegung, in
Ruhe, Sicherheit und Ordnung zu gewährleiſten.

Zur Auflöſung des preußiſchen
Landesökononiekollegiums.
Berlin, 14. Febr. (Tel.=Un.) Der Vorſtand des Reichs=
landbundes
erläßt eine Erklärung, in der es heißt: Wider Recht
und Geſetz iſt durch Kabinettsbeſchluß das Preußiſche Landes=
ökonomiekollegium
, das Geſamtorgan der preußiſchen Landwirt=
ſchaftskammern
, aufgelöſt worden, obgleich ſeine etwaige Auf=
hebung
allein auf dem Wege der Geſetzgebung durch die preußi=
ſche
Landesverſammlung hätte erfolgen können. Der Reichs=
landbund
proteſtiert deshalb aufs ſchärfſte gegen den perfaſſungs=
widrigen
Auflöſungsbeſchluß und fordert, daß er ſchnellſtens
wieder rückgängig gemacht wird. Er fordert, daß das preußiſche

Landesökonomiekollegium beſtehen bleibt, bis eine Haupt=Lar
wirtſchaftskammer geſchaffen iſt, die die Aufgaben des Oe-
nomiekollegiums
übernehmen kann.

Das neue Strafgeſetzbuch.

*Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Ueber den neueſten Er
wurf des Strafgeſetzbuches für das Deutſche Re,
ſprach in der Juriſtiſchen Geſellſchaft Profeſſor Kahl. O
wichtigſte ſei die Behandlung des allgemeinen Teils. Hier
die volkstümliche Ausdrucksweiſe wie die überſichtliche Gy
derung und die einheitliche Technik des Sprachgebrauchs zu .
men. Entſcheidend für die Beurteilung des neuen Geſetzbucke
ſei die Frage, wie die großen Forderungen des Reformpr
gramms, welches die Kriminaliſten ſeit etwa zwanzig Jahs
aufgeſtellt haben, gelöſt ſeien. In bezug auf eine ſchärfere v
chologiſche Differenzierung des Verbrechertums habe ſich D.
Entwurf von der unklaren Unterſcheidung des § 51 gelöſt zn
die bisherigen Ergebniſſe der Wiſſenſchaft in vertiefter We
auf die geiſtigen Tatbeſtände angewandt, die verminderte 2
vechnungsfähigkeit ſei anerkannt und das Jugendſtrafrecht v.
tieft worden. Die Strafmittel und die Strafanwendung zeig=

weſentliche Fortſchritte, die Geldſtrafe ſei reformiert worden, un
die Stpafanwendung werde verfeinert durch die Verallgemein
rung der mildernden Umſtände.

Das neue Ortsklaſſenverzeichnis.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Seitdem an Stelle der b
herigen einheitlichen Teuerungszulagen nach Ortsklaſſen
ſtaffelte Teuerungszulagen getreten ſind, iſt die Frage ein
neuen Ortsklaſſenverzeichniſſes naturgemäß
heblich in den Vordergrund gerückt worden. Es iſt verſtändki
wenn von allen Seiten auf eine ſchleunige Fertigſtellung 5e
neuen Verzeichniſſes gedrängt wird. Andererſeits darf jed
nicht vergeſſen werden, daß es ſich um eine äußerſt umfangreig
Arbeit und Angelegenheit von großer Wichtigkeit handelt,
eine überſtürzte Bearbeitung nicht verträgt. Die Vorarbei
ſtehen nunmehr vor dem Abſchluß. Die Vorſchläge der Länd
für die Einberufung der Orte unter 10000 Einwohnern fi
größtendeils eingegangen, ſo daß die demnächſt in Ausſicht
ſtellten Beſprechungen mit den Vertretern der Beamtenorgani
tionen beginnen können. Nach Beendigung der Beſprechung/
wird die endgültige Vorlage im Reichsfinanzminiſterium 7n
größter Beſchleunigung fertiggeſtellt und dem Reichsvat u
Reichstag zur Beſchlußfaſfung zugeleitet werden.

Schiedsſpruch im oſtdeutſchen
Braunkohlenbergbau.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Am 9. Februar fand im Reich
arbeitsminiſterium die Schlichtungsverhandlung
der Tarifſtreitigkeit mit den Angeſtellten im oſtden
ſchen Braunkohlenbergbau ſtatt. Nach längeren Bu iem
handlungen wurde ein Schiedsſpruch gefällt, wonach die Sparulichen
zwiſchen den Gehaltsbezügen der Angeſtellten des Oſtdeutſchw une
und Niederlauſitzer Braunkohlenreviers auf 7½ Prozent feſtW
ſetzt wird. Die Sätze für die Ueberftundenpauſchale, das Haau ſc
ſtandsgeld und Kindergeld der Angeſtellten des oſtdeutſch, mto
Braunkohlenbergbaues werden den Sätzen des Niederlauſite ſeic
Braunkohlenbergbaues gleichgeftellt. Die Erhöhungen treten rm m
Wirkung vom 1. Januar in Kraft. Die Parteien haben ſich 14 de
zum 21. Februar über die Annahme des Schiedsſpruches zu 4
klären.

Der Prozeß gegen die Kommuniſten
vor dem Sondergericht in Kaſſel.
Kaſſel 14. Febr. (Tel.=Union.) Unter ſtarkem Andrang
Neuf
Publikums begann heute vor dem Sondergericht des Gruppenkomy
dos 2 der Prozeß gegen die ſieben der Orgamſation der rotz
Armee im Ruhrrevier angeklagten, Kommuniſten. Nach
Eröffnung der Verhandlung durch den Landgerichtsrat Dr. Hax
mann ſtellte der Verteidiger, Rechtsanwalt Wolff aus Düſſelda
den Ankrag, daß das Gericht ſich als Sondergericht für zuſtändig
kläven ſolle. Er führte verſchiedenes Material dafür an, daß das U
richt ſeiner Anſicht nach ungsſetzlich ſei, weil es verſchiedene Artikel
Reichsverfaſſung verletze. Die Verordnung des Roichspräſidenten vi dmlte
30. Mai 1920, auf die ſich die Einrichtung der Sondergerichte ſtüitze,
aus einem anderen Sinn herausgeboven, nämlich, um die ungeſetzt
Orgamiſation von Freikorps während des Kapp=Putſches zur Rech
ſchaft zu ziehen. Im Verlaufe der Verhandlung wolle er beweiſen, 54
dieſe Korps ſämtlich noch beſtehen und bewaffnet im Lande verteilt ſi9
Der Staatsanwalt wolle jetzt den Spieß umdrehen und zu einem grof
Schlag gegen die Kommuniſtiſche Partei als ſolche ausholen. Die
Schlag werde ins Waſſer fallen und die Rockſchöße des Staatsanwal
n einer Weiſe durchnäſſen, an die heute noch gar nicht gedacht wer
Ungerecht ſei es auch, daß das Sondergericht im Auftrag des Reir)
präſidenten durch den Reichswehrminiſter eingeſetzt worden ſei. Er he
ine 18 Seiten lange Verfügung des Reichswehrminiſters bei den Aktw
voraus hervorgehe, daß die Reichswehr zum Kampfe im Innern
drillt werden ſolle.
Rechtsanwalt Dr. Seckel aus Frankfurt a. M. evinnert an
von den Fvanzoſen während der Beſetzung von Fvankfurt a. M. ei
gerichteten Militärgerichte und folgert daraus, daß das Kaſſeler S.u
dergericht ſich nur der Geſalt beugt, wenn es ſich für zuſtändig erklc
Es beſtehe aber dann nicht zu Recht.
Staatsanwalt Dr. Meyer erwidert, daß bisher ſeines Wiſſe
nach noch gegen keine rechtsſtehende Organiſation verhandelt work
iſt, weil keinerlei Material gegen ſolche vorlag. Immer ſeien es, *
beiſpielsweiſe bei dem Jung=Deutſch=Orden in Kaſſel, harmloſe V.R
gänge geweſen. Dagegen treibt die Kommniſtiſche Partei eine ſchat

loſe Hetze gegen die Regierung, gegen die Richter, gegen Wehr und A
lizei und fordert täglich die Maſſen zum bewaffneten Aufruhr aſt
Täglich ſchießen neue rote Organiſationen wie die Pilze aus der Ery
Rechtsanwalt Dr. Wolff ſtellt feſt, daß der Staatsanwalt El
Prozeß von vornherein in ein politiſches Fahrwaſſer gebracht habe.
würde übrigens im Verlaufe der Verhandlung noch wiederholt Geleg!
heit finden, ſich mit dem Staatsanwalt in politiſchem Kampfe zu meſſo.
wobei letzterer den Kürzeren ziehen werde. Der Verteibiger führt z0
reiche Waffenfunde bei Rechtsorganiſationen an und verweiſt auf
Breslauer Sondergerichtsurteil, durch das ein Leutnat freigeſprocl=
worden
iſt. Das Gericht beſchloß, die Abſchrift über dieſes Urteil e
zufordern.
Nachdem das Gericht ſich für zuſtändig erklärt hatte, legte der
ſitzende noch dar, daß die ordentlichen Gerichte mit ihrenr Ueberfl.
an formellen Beſtimungen nicht dem Zwecke der Verorhnung
Reichseräſidenten entſprechen, eine Beſchleunigung im Intereſſe
Beſtandes des Roiches herbeizufiihren. Von einem Wiederaufleber
Militärgerichtsbarkeit könne keine Rede ſein. Dann wurden die 21
klagen gegen die 7 einzelnen Angeklagten verleſen, worauf Rechtsanwa!
Dr. Wolff wiederum den Antrag ſtellt, daß das Gerict unzuſtänd)
ſei, weil die Angeklagten auf Grund der Anklage des Hochverrats ſch=
dig
ſein müßten. Die Verhandlungen gehörten dann vor das Reicß?
gericht.

Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 13. Febr. (Wolff.) Der Reichskommiſſar f
die beſetzten rheiniſchen Gebiete hat in Anbetracht E
bevorſtehenden Wahlen zur Erleichterung des Wal)
geſchäfts und der Wahlpropaganda die Interalliierte Rheinlan
kommiſſion erſucht, in der Zeit vom 6. bis zum 20. Februar O7
vorherige Anmeldepflicht für politiſche Verſammlung
aufzuheben. Der Reichskommiſſar kam mit dieſer Vorſte‟
lung den zahlreichen Wünſchen ſämtlicher Parteien des beſetzte
Gebietes nach, die gerade die Verordnung 3, Artikel 16 (A
meldepflicht bolitiſeher Verſammlungen) in dieſen Tagen beid
ders drückend empfinden. Leider iſt das Erſuchen des Reich
kommiſſars erfolglos geblieben. Die Rheinlandkommiſſion 9
die Bitte abgewieſen. Sämtliche politiſchen Verſammlünge
underliegen alſo nach wie vor der Anmeldepflicht.

Aus dem Saargebiet.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Die Regierungskommiſſie.
des Saargebiets übcrtrug bekanntlich vor langer
Wahrnehmung der Auslandsintereſfen der Bewohille
des Saargebiets, die ihre Staatsangehörigkeit nicht wechſelle
und zuweilen mit de
Srechtlich nicht

[ ][  ][ ]

-ummer 45.

Darmſtädter Tagblnit, Dienstag, den 15. Februar 1921.

Seite 5.

Saarländer bezeichnet werden, der franzöſiſchen Re=
erung
. Im Zuſammenhang hiermit richtete, wie wir er=
ſghren
, die Reichsregierung verſchiedene Noten an die Regie=
unigskommiſſion
des Saargebiets und an den Völkerbund.
za einer bereits einige Zeit zurückliegenden Note erklärte die
Reichsregierung, die Wahrnehmung der Intereſſen des Saar=
ſebietes
in Deutſchland durch franzöſiſche Vertretungen nicht
inerkennen zu können. Die Wahrnehmung dieſer Inter=
ſſen
durch Frankreich wäre mit dem Verſailler Vertrag unver=
irbar
, da das Saargebiet dem übrigen Deutſchland gegenüber
ticht Ausland iſt. Die Frage, ob es aufhört, Reichsgebiet
ſein, wird erſt 1935 auf Grund einer Volksabſtimmung ent=
chieden
. Es wäre auch unbegreiflich, wenn die im Saargebiet
mfäſſigen deutſchen Staatsangehörigen in Deutſchland gegen=
er
den deutſchen Behörden von Frankreich vertreten ſein ſollten.
ſürzlich hatte ſich die Reichsregierung mit einer anderen Seite
ieſer Frage zu beſchäftigen. Nachdem ihr ein im Amtsblatt
ſer Regierungskommiſſion des Saargebiets veröffentlichtes
schreiben der franzöſiſchen Regierung bekannt wurde, wonach
jeſe ſich bereit erklärte, den im Ausland anſäſſigen Saarlän=
ern
den Schutz der franzöſiſchen diplomatiſchen und konſulari=
chen
Agenten angedeihen zu laſſen, macht die Reichsregierung
arauf aufmerkſam, daß hier ein Verſehen vorliegen muß, denn
er Friedensvertrag kennt keine Saarländer,
ondern nur Bewohner des Saargebietes. Nur bezüglich der
Zwohner, d. h. der Perſonen, die ihren Wohnſitz im Saargebiet
ſelbſt haben, hat die Regierungskommiſſion das Recht, für die
Vahrnehmung ihrer Auslandsintereſſen zu ſorgen. Von Per=
onen
aber, die aus dem Saargebiet ſtammen und anderswo
ſvohnen, d. h. von ſogenannten Saarländern ſpricht der Ver=
rag
an keiner Stelle. Die Reichsregierung hat deshalb eine Be=
ſichtigung
des Schreibens der franzöſiſchen Regierung beantragt
und im übrigen erklärt, daß ſie den Schutz der im Ausland an=
ſäfſigen
, im Saargebiet beheimateten Perſonen inſoweit für ſich
heanſprucht, als dieſe die Reichsangehörigkeit beſitzen.

Oberſchleſien.
Breslau, 14. Febr. (Wolff.) Wie der Schleſiſchen Volks=
ſeitung
aus Kreuzburg in Oberſchleſien gemeldet wird, er=
ſſielten
bei den geſtrigen Stadtverordnetenwahlen die
Niſte der vereinigten deutſchen Parteien 5188 und die Liſte der
ſtationalpolen 276 Stimmen.
Breslau, 14. Febr. (Wolff.) Dasſelbe Blatt meldet aus
dppeln, daß der bekannte polniſche Agitator Schuh=
nachermeiſter
Makoſch nach Hinterlaſſung von 250 000 Mark
öchulden flüchtigiſt. Ueber ſein Vermögen wurde der Kon=
hurs
eröffnet. Es iſt ſicher anzunehmen, daß Makoſch über die
olniſche Grenze entkommen iſt.

Die bayeriſche Note an die Reichsregierung.

Berlin, 14. Febr. (Tel.=Union.) Halbamtlich wird ge=
neldet
: Das geſtern durch den bayeriſchen Geſandten
ſein Reichskanzler übergebene Schreiben der bayeri=
chen
Regierung vom 11. d. M. gibt den Standpuntk der
ſaheriſchen Regierung in der Einwohnerwehr= und Entwaff=
ungsfrage
wieder, wonach die Einwohnerwehren für das baye=
ſiſche
Volk eine Lebensnotwendigkeit darſtellen. Das Schreiben
etont ferner, daß die bayeriſche Regierung den Beſchluß der
teichsregierung, vor den Londoner Verhandlungen an die Ent=
baffnungsfrage
heranzutreten, für verhängnisvoll erachtet. Wenn
die Reichsregierung gleichwohl Maßnahmen zum Vollzug der
Entwaffnung treffe, ſo müſſe die bayeriſche Regierung die Ver=
untwortung
für dieſe Maßnahmen der Reichsregierung über=
aſſen
.
Dr. Simons.
Stuttgart, 14. Febr. (Wolff.) Der Reichsminifter des
eußern Dr. Simons empfing heute abend die Vertreter der
höruttgarter Preſſe und ſprach ſich eingehend über das
Ferhältnis des Auswärtigen Amtes zur Provinzpreſſe
us. Die Preſſeabteilung des Auswärtigen Amtes befinde ſich
m Umbau. Sie müſſe aus finanziellen Gründen ſtark beſchnitten
verden und der bureaukratiſche Zug daraus verſchwinden. Künf=
ig
ſoll mehr Fühlung mit der Oeffentlichkeit und mit den ein=
elnen
Ländern genommen werden. Chefredakteur Kemper
ankte im Namen der Preſſeorganiſationen für die Worte des
Miniſters und wünſchte weitere Zuſammenarbeit des Auswär=
gen
Amtes mit der Preſſe.

Deutſch=polniſcher Amneſtievertrag.

Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Geſtern wurde vom Auswär=
igen
Amt der Ergänzungsvertrag zum deutſch=polniſchen Ver=
nage
vom 1. Oktober 1919 über die Entlaſſung feſtgehaltener
Ferſonen und Gewährung von Straffreiheit (deutſch= pol=
iſcher
Amneſtievertrag) von den deutſchen und pol=
ſiſchen
Unterhändlern unterzeichnet. Der Vertrag bedarf noch
er Ratifizierung durch die geſetzgebenden Körperſchaften.

Beſchlagnahme ausländiſcher Wertpapiere.
Ein Dementi.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Wie wir von zuſtändiger Seite
hören, treffen die Meldungen von einer bevorſtehenden Be=
ſchlagnahme
ausländiſcher Wertpapiere, die aus
ſichtamtlicher Quelle ſtammten, nicht zu. Wie das Reichs=
fnanzminiſterium
mitteilt, läßt ſich zurzeit noch nicht überſehen,
vann und in welchem Umfange eine weitere Beſchlagnahme aus=
indiſcher
Wertpapiere erfolgen wird.
Zu den Pariſer Beſchlüſſen.
London, 14. Febr. (Wolff.) Der Pariſer Berichterſtatter
des Daily Telegraph ſagt: Die während dieſer Woche ſtattfinden=
ſen
franzöſiſch=deutſchen Beſprechungen werden
on beträchtlichem Einfluß auf die Atmoſphäre ſein, in der die
ondoner Konferenz beginnen wird. Man ſei der An=
ſcht
, daß der aus Berlin in Paris wieder eingetroffene Unter=
aatsſekretär
Bergmann gewiſſe Vorſchläge bezüglich der Repa=
ationsfrage
mitgebracht habe, die er der franzöſiſchen Regierung
ind durch ſie den Alliierten unterbreiten werde.
London, 14. Febr. (Wolff.) Der Neu=Yorker Finanz=
etichterſtatter
des Daily Telegraph meldet ſeinem Blatte, man
rwarte in Amerika keine weſentliche Entwicklung in der
ſeltwirtſchaftslage vor Beendigung der bevorſtehenden
ſoridoner Konferenz. Amerika ſehe die deutſche Ent=
ſchädigungsfrage
kühl und geſchäftsmäßig an,
ſiit einer natürlichen Beſorgnis, daß kein endgültiges Ueberein=
mimen
unangemeſſene Beſchränkungen auf die Ausſichten Ame=
kas
, die Handelsbeziehungen zu Deutſchland wieder aufzuneh=
ſten
, lege. Die Amerikaner ſeien ſich deſſen bewußt, daß ihr
loſtgewählter Ausſchluß von den Konferenzen der Alliierten
re Beſtimmungen mit Bezug auf die Bedingungen beſchränke.
die ſeien jedoch der Anſicht, daß ihre Wünſche berückſichtigt wer=
en
ſollten, wenn, wie vorgeſchlagen worden ſei, der amerikani=
he
Markt die deutſchen Reparationsobligationen und =ſcheine
ſiskontieren ſolle. Man wolle in Amerika, daß Deutſchland
de Möglichkeit erhalte, Waren nach den Vereinigten Staaten
uſenden. Eine Warnung ſei an den Kongreß gerichtet worden,
gbei mitzuhelfen und keinen hohen Tarif au=
zu

gen.

London, 14. Febr. (Wolf!. Der Oailt Thronicle eidet,
* ſeien Anzeichen dafür vorhand
die ſchlimmſte Pe=
iode
der Handelsflauheit überwunden ſei und
das Geſchäft ſich beſſern werde. Der Home Secretary Shortt
äbe in Cardifff derſelben optimiſtiſchen Anſicht mit Bezug auf
Wiederaufleben des Handels Ausdruck gegeben. Aus Ame=
e
kämen optimiſtiſche Berichte. Es werde jetzt darauf hinge=
eſen
, daß eine befriedigende Löſung der Fragen bezüglich der
eutſchen Reparation und die Regelung ſchwebender
zwiſchen den Vereinigten Staaten und anderen Ländern

eine günſtige Einwirkung auf die Finanz= und Handelslage
haben werde.
Berlin, 14. Febr. (Priv.=Tel.) In einer ſtark beſuchten
Wählerverſammlung in Bochum verbreitete ſich geſtern Reichs=
wehrminiſter
Geßler über den Friedensvertrag und die Pa=
riſer
Forderungen der Alliierten und warnte dringend
davor, von der ruſſiſchen Illuſionspolitik der Linksradikalen oder
von einem amerikaniſchen Eingreifen ſich irgendwelche Hilfe zu
verſprechen. Nur die vollkommene Einigkeit und Geſchloſſenheit
des deutſchen Volkes könnten uns vor einer vollkommenen Ver=
gewaltigung
retten.
Marburg, 14. Febr. (Wolff.) Zu einer intereſſanten
Kundgebung gegen die Pariſer Beſchlüſſe geſtaltete ſich die geſtern
mittag von den bürgerlichen Parteien Marburgs auf dem Markt=
platz
veranſtaltete Verſammlung. Studienrat Klee und Konſi=
ſtorialrat
Dr. Bornhäuſer hielten Anſprachen, die in ein uner=
ſchütterliches
Nein ausklangen. Zum Schluß ſang die nach
Tauſenden zählende Menge Deutſchland, Deutſchland über
alles.
In einer öffentlichen Verſammlung ſprach am Samstag
abend Reichswehrminiſter Dr. Geßler. Er ſchilderte vor allem
die Notlage unſeres Volkes und betonte, daß die Pariſer
Forderungen die ſchärfſte Kriſis für unſer deutſches Staats=
leben
bedeuten. Sie könnten nur mit einem Nein beantwortet
werden. Vorausſetzung dafür ſei jedoch, daß das deutſche Volk
einig und geſchloſſen hinter der Regierung ſtehe.
Zur Londoner Konferenz.
London, 14. Febr. (Wolff.) Wie gemeldet wird, ſoll der
Aga Khan für Oſtfragen teilnehmen und ſoll zu dieſem Zweck
am 12. Februar von Bombay abfahren.
Die in Vombay erſcheinende Times of India ſchreibt, auf
der Londoner Konferenz biete ſich die Gelegenheit, den Ver=
tragvon
Sevres ſoabzuändern, daß die Kalifats=
wunde
wie ſie in Indien empfunden werde, geheilt werde.
Ohne dies könne kein Frieden herrſchen. Das Blatt wünſcht,
daß der Aga Khan auf der Londoner Konferenz die Sache der
ſchen Mohammedaner vertrete.
Reichsfinanzminiſter Wirth über die bevorſtehenden Londoner
Verhandlungen.
Münſter, 14. Febr. Auf Veranlaſſung der Zentrumspar=
tei
ſprach am Samstag abend im überfüllten Saale der Stadt=
halle
Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth über die bevorſtehenden
Londoner Verhandlungen. Daß die Verſtändigung, die
man ſucht, uns ſchwere, unendliche Opfer auferlegen
wird, iſt ganz ſelbſtverſtändlich, aber keine Vermögenswerte,
ſondern die Arbeit muß die Grundlage ſein, auf der man in
London verhandelt. Niemals, ſo führte der Miniſter aus, werde
es eine deutſche Regierung geben, die unter ein Verſklavungs=
diktat
das Ja der Reichsregierung ſetzt. Mit beſonderem Nach=
druck
wies der Miniſter darauf hin, daß das, was über die
Gegenvorſchläge Deutſchlands die Zeitungen zu melden wiſſen,
frei erfunden ſei. (Berl. Tgbl.)
Kommuniſtiſche Verſchwörung in Frankreich.
Paris, 14. Febr. (Tel.=Union.) Das Journal meldet: Die
Prüfung der beſchlagnahmten Papiere in der Af=
färe
der Kommuniſten hat ergeben, daß dieſe eine revo=
lutionäre
Bewegung vorbereiten, die am 1. Mai in
Frankreich, Italien und Spanien ausbrechen ſollte. Die Sowjets,
die in den größeren Städten bereits früher errichtet werden
ſollden, ſollten ſich an dieſem Datum der Macht bemächtigen.
Die Zeitung erklärt, daß weitere ſenſationelle Verhandlungen
bevorſtehen. In Marſeille ſind geſtern zwei Ungarn wegen kom=
muniſtiſcher
, anarchiſtiſcher und antimilitäriſcher Propaganda
verhaftet worden.

Letzte Nachrichten.

Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Im Staatsanzeiger wird ein
Geſetz, betreffend die Bereitſtellung von Staatsmitteln zur Ur=
barmachung
der ſtaatlichen Moore, veröffentlicht.
* Berlin, 14. Febr. Vor dem Schwurgericht begann die
Verhandlung gegen Oberleutnant Hiller wegen Miß=
handlung
mit tödlichem Ausgang des Kriegsfreiwilligen Helm=
hake
.
* Berlin, 14. Febr. (Priv.=Tel.) Das weltbekannte Mitglied
der Biologiſchen Reichsanſtalt für Land= und Forſtwirtſchaft in
Berlin=Dahlem, Prof. Emil Erlenmeyer, iſt unerwartet im
Alter von 56 Jahren einem Anfall von Herzſchwäche erlegen.
Der hervorragende Archivekturplaſtiker und Bildhauer Prof.
Rauch iſt an Fleiſchvergiſtung, 53jährig, plötzlich geſtorben.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Die Außenhandelsſtelle der Me=
tallwirtſchaft
(Metallwirtſchaftsbund) gibt vorläufig ab 15. Fe=
bruar
50 Prozent der laufenden Monatsproduktion an Kupfer=
vitriol
(ab 1. Februar 1921 gerechnet) zur Ausfuhr ab.
Berlin, 14. Febr. (Wolff.) Der Tourendampfer Prinzeß
Sophie Charlotte der neuen Dampferkompagnie in Stet=
tin
, deſſen planmäßige Abfahrt nach Reval und Helſingfors am
Samstag nicht erfolgen konnte, weil die Kontrollkommiſſion auf
der Durchſuchung der Ladung nach Kriegsmaterial beſtand, lief
am Sonntag früh nach ſeinen Beſtimmungszielen aus, nachdem
die Kontrollkommiſſion auf Veranlaſſung der deutſchen Regie=
rung
auf die Vornahme weiterer Unterſuchungshandlungen ver=
zichtete
.
* Berlin, 14. Febr. (Priv.=Tel.) In Helgoland trugen
bei den Gemeinderatswahlen die Althelgoländer
einen vollen Sieg davon.
Köln, 14. Febr. (Wolff.) Geſtern iſt hier der 1650 Tonnen=
Dampfer Dortmund der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Argo=
Bremen, direkt von Bordeaux kommend, mit einer Ladung Stück=
güter
eingetroffen.
Düſſeldorf, 14. Febr. (Wolff.) Eine verheerende Ex=
ploſion
ereignete ſich aus unbekannter Urſache am Samstag
nachmittag kurz vor Schluß der Arbeitszeit in der an der Straße
LeichlingenOhligs gelegenen Feuerwerkskörperfabrik von
Lumberts u. Cie. In der Fabrik werden Zündplättchen für
Kinderpiſtolen hergeſtellt. Durch die Exploſion wurden ein Be=
triebsführer
und 10 Arbeiterinnen getötet. Sieben Mädchen
wurden ſchwer verletzt. Die Fabrik iſt faſt vollſtändig zerſtört.
Die umliegenden Häuſer und der benachbarte Wald wurden
ſchwer beſchädigt.
Hamburg, 14. Febr. (Wolff.) Der Verlag des Hambur=
giſchen
Korreſpondenten erklärt zu der Meldung der
Frankfurter Zeitung, Hugo Stinnes habe das Blatt erworben,
daß an der Nachricht kein wahres Wort ſei.
Stockholm, 14. Febr. (Wolff.) Das Kabinett de Geer
iſt zurückgetreten. Der König hat die Mitglieder der Re=
gierung
erſucht, vorläufig im Amte zu bleiben.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Veraniwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=

geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwort ich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, köngen nicht zurückgeſandt, ie Ablehnung
nicht begründet werd n.
Es geht das Gerücht, daß eine Verordnung bevorſteht, daß Haus=
haltungen
, die ein Mädchen halten, eine jährliche Steuer dafür an die
Stadt zu entrichten hätten. Dieſe Steuer würde einen ohnehin ſchon
ſchwer belaſtenden Teil der Einwohnerſchaft auf das Härteſte treffen.
Es ſind das diejenigen, die trotz ſchlechter finanzieller Lage doch gezwun=
gen
ſind, eine Hilfe ins Haus zu nehmen, alſo beſonders die leidenden
und älteren Leute, die nichts mehr verdienen können und ſchon jetzt nur
durch größte Entbehrungen und Opfer auf anderer Seite ſich eine Mög=
lichkeit
ſolcher Hilfe verſchaffen können. Die enorme Teuerung der Le=
bensmittel
, die erhöhten Krankenkaſſebeiträge und eigene Steuern der
Mädchen, die faſt ſtets auf die Arbeitgeber abgewälzt werden, machen
das Halten eines Mädchens für nicht reiche Leute (bleine Rentner, Ben=
ſionierte
Beamte) in vielen Fällen, wo es doch wegen Alter oder Kränk=
lichkeit
durckhaus nötig wäre, unerſchwinglich und es kann das aus peku=
niären
Gründen notgedrungen unterlaſſene Halten eines Mädchens ver=

In Haushaltungen, die kapitalkräftig genug ſind, zwei oder mehr Mäd=
chen
zu bezahlen und zu beköſtigen und ſonſt zufriedenzuſtellen, könnte
man eher an sine Steuer denhen und das eher als Luxus auslegen, was
für die anderen eine bittere Notwendigkeit iſt. Es wäre eine furchtbare
Härte, deren Los noch ſchwerer zu geſtalten und ihnen die Möglichkeit
D.
der Lebenshaltung zu gefährden.

Landwirtſchaftliches.

. Der Landesverband heffiſcher Kaninchenzüchter
hielt am 13. Februar in Friedberg=Fauerbach ſeine diesjährige Haupt=
vecſammlung
under ſehr ſtarber Beteiligung ab. Aus alen drei
Provinzen waren die Vertreter erſchienen. Der Vorſitzende Stein=
brecher
=Darmſtadt erſtattete den Jahresbericht, der ein ſchönes Buld
günſtiger Endwickelung zeigte. Der Verband, welcher 1906 mit fünf Ver=
einen
gegründet wurde, iſt jetzt über das ganze Land verbreitet und zahlr
rund 2770 Mitglieder; nur noch wenige Vereine ſtehen außerhalb des
Verbandes. Neu beigetreten ſind die Vereine Holzheim, Langen, Bieber,

Schotten, Lang=Göns, Heuchelheim, Steinberg, Steinheim, Gonſenheim,
Weiters Beitritte ſtehen in Ausſicht, ſo daß hoffentlich recht bald alle
heſſiſchen Kaninchenzuchter dem Landesverband angehören werden. Dem
Rechmungsbericht des Rechners =Offenbach ſei entnommen, daß die
Jahreseinnahmen 6387 Mark betrugen. Der Staatszuſchuß betrug 1000
Mark, die Beiträge der Kriegsfall=Aktiengeſellſchaft 1875 Mark. Ueber
die Verſchmelzung der einzelnen Verbände zu einem heſſiſchen Landes=
verband
berichtete Orblepp=Offenbach. Vom heſſiſchen Landes= Ernäh=
rungsamt
war der Zuſammenſchluß gewümſcht und in die Wege geleitet
worden. Orttlepp wude beauftragt, die Verſchmelzungsfrage weiter zu
führen. Eine lebhafte Ausſprache rief der Antrag auf Umwandlung in
einen Landesverband heſſiſcher Kleintierzüchter hervor. Der Antrag
wurde abgelehnt. Dagegen wurde ein Antrag des Vereins Offenbach
angenommen, wonach künftig auf Verbands= und Probinzialausſtellungen
auch Geflügel zugelaſſen werden ſoll. Ein Andrag auf Tätowierung der
Diere wurde mit Rüickſicht auf die hohen Koſten abgelehnt. Die Ver=
bandsausſtellung
1921 erhielt der Verein Davmſtadt=Süd, die
nächſte Hauptverſammlung findet in Pfungſtadt ſtatt. Ueber die
Aufklärungs= und Werbetätigkeit berichtete Happe=Offenbach. Seine An=
regung
, die Probinzialverbände in Kreis= oder Bezirksverbände zu glie=
dern
, wird im Intereſſe der Werbung angenommen. Dieſe Kreisver=
bände
ſind berechtigt, Bezirksſchauen abzwhalten. Der neue Bundes=
ſtandard
wird nach dem Vortrag von Viehmann=Kinzenbach angenommen.
Bei Punkt Vorſtandswahl wurden Rödiger=Gießen als Schriftführer und
=Offenbach als Rechner durch Zuruf wiedergewählt. Steinbrecher=
Darmſtadt teilt wit, daß Deutſchland zur Durchführung des Friedens=
vertrages
200 000 Kaninchen an den Feindbund zu liefern habe,
und bittet um Anmeldung von Tieven.
H. Mannheim, 14. Febr. (Prib.=Tel.) Zum heutigen Schlacht=
viehmarkt
waren angetrieben: 82 Ochſen, 166 Bullen, 382 Kuhe und
Färſen, 145 Kälber, 75 Schafe, 421 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kg.
Lebendgewicht: Ochſen 700980 Mk., Bullen 650900 Mk., Kühe und
Färſen 400550 Mk., Kälber 6801000 Mk., Schafe 400700 Mk.,
Schweine 12001400 Mk.

Spiel, Sport und Turnen.
* Jugendrunde. Am Sonntag ſpielte die 1. Jugendmannſchaft
Germania=Darmſtadt gegen die 1. Jugendmannſchaft Viktoria=Griesheim
nach etwas überlegenem Spiele in Griesheim 0:0. (Eckenverhältnis 5:2
für Germania.)
* Sportverein Olympia=Hahn. Auf dem etwas ſehr auf=
geweichten
Sportplatz in Biebesheim konnte die 1. Mannſchaft am
Sonntag gegen den dortigen Sportverein Olympia 1:0 gewinnen. ( Halb=
zeit
1:0.) Durch die etwas ſcharfe Spielweiſe von B. übten die Hahner
Spieler Zurückhaltung und konnten dadurch ihre Ueberlegenheit nicht in
Toren ausdrücken. F. C. Union=Darmſtadt III hat in letzter Stunde
wegen Erkrankung einiger Spieler abgeſagt. Als Erſatz hierfür konnte
Spielvereinigung Pfungſtadt III für die 2. Mannſchaft ge=
wonnen
werden. Nach faſt dauernd überlegenem Spiel von Hahn endete
dieſes Treffen 1:1 (Halbzeit 1:0 für Pfungſtadt). Vorher lieferten ſich
die beiden 1. Jugendmannſchaften der Turngemeinde Darmſtadt 1846 und
des Platzbeſitzers ein ſchönes 1:1 Spiel (0:0).
Wixhauſen, 13. Febr. Heute hatte die 2. Mannſchaft des F. C.
Umon die 1. Elf des F. C. Starkenburgia=Heppenheim als Gaſt und beide
Mannſchaften lieſerven ein ziemlich zerfahrenes Spiel, welches in der
erſten Hälfte torlos endete. In der zweitem Hälfte erzielte Union den
erſten Erfolg, nachdem noch ein Elfmeter abſichtlich daneben getreten war,
wegen Neklamierens von Seiten Heppenheums gelang dieſen in den letzten
Minuten der wohlverdiente Ausgleich. Die 3. Mannſchaft ſpielte in
Griesheim gegen eie 2. und 3. kombinierte Mannſchaft mit Erſatz und
ſiegte mit 4:3 Toren. Die 1. Jugendmannſchaft holte ſich gegen Sporé=
verein
Darmſtadt in Wixhauſen eine Niederlage gegen die körperlich
überlegenen Darmſtädter von 9:0 Toren, während die 1. Schülermann=
ſchaft
die gleiche des F. C. Germania=Arheilgen nach ſchönem Spiel mit
4:2 Toren ſchlug.
* Hockey. Die Mannſchaften des Darmſtädter Hockeyklubs waren
am Sonntag, den 13. ds. Mts., wertſpielfrei da der Gegner ſeine Ver=
pflichtung
zu einem Propagandaſpiel mit 5 Mannſchaftem kurz vorher
under nichtigen Vorwänden ablehnte. Deſſen ungeachtet ſtellten ſich am
Sonntag vorwittag eine ganze Anzahl Spieler zu einem größeren
Uebungsſpiel auf dem Golfplatze ein, von denen verſchiedene faſt
keine Berückſichtigung bei Aufſtellung der Mannſchaften finden konnten;
ein Beweis, über welch’ reichliches Spielmaterial der D. H. C. verfügt.
Das etwa 2½ſtündige Uebungsſpiel verlief bei dem wundervollen Wetter
äußerſt flott und trennte der einwandfreie Schiedsrichter beim Schluß=
pfiff
ganz beſonders frohe und zufriedene Maſſen. Es wäre für die
Folge zu wünſchen, daß ſich die Spieler bei Wettſpielen außerhalb eben=,
falls ſo zahlreich zur Verfügung ſtellten, dawit das wahre Stärkenver=
hältnis
des D. H. C. auch nach außen richtig gekennzeichnet würde.
* Kraftſport. Bei dem Städtewettkampf im Ringen in Bonn
am Sonntag, der vor zirka 3000 Perſonen ausgetragen wurde, unterlag
die Darmſtädter Mannſchaft mit 15:25 Pundten. Ausführlicher Be=
richt
folgt.
sr. Deutſche Rodelmeiſterſchaft. Eine ſelten große Teil=
nehmerzahl
vereinte am Sonntag die 5. Deutſche Rodelmeiſterſchaft in
Schreüberhau. Nicht weniger als 119 Sportsleute nahmen an
dem Vorrennen teil. 81 kamen in die Entſcheidung. Das Wetter war
der Veranſtaltung günſtig, ſo daß beſonders am Ziel unterhalb des
Zackelbergfalles ſich ein zuhlreiches Publikum eingefunden hatte. Die
kürzeſte Zeit gebrauchte Willy Adolf (Schreiberhau), der die 2700
Meter in 3 Min. 41 Sek. zurücklegte. Ihm folgten dichtauf Richard
Simm (Kiefenbach) 3:44,/4, Rudolf Kuſchke (Reichenberg) 3:45,
Berthold Aſchelt (Joſefstal) 3:46,2 und Franz Tietz (Schreiberhau)
3:47,6. Der Verteidiger der Meiſterſchaft, der Schwede John Dewiel
(zurzeit Friedrichsroda), belegte in 3:48,8 mit Johann Hollmann ( Spin=
delmühl
) im toten Rennen den ſechſten Platz. Die Länge der Bahn
beträgt 2700 Meter. Der Ablauf befindet ſich unmittelbar an der Neuen
Schleſiſchen Baude, 1195 Meter hoch, das Ziel unterhalb des Zachel=
bergfalles
, 780 Meter hoch. Das Gefälle iſt durchſchnittlich 15 Pr=
Schluß des redaktionellen Teils.

(1381a

Hotel-Restaurank
Ber Darmstädter Hof

in vollem Betriebe.

Zivile Preise-

Wetterausſichten für Dienstag.
Vorwiegend bebect, einzelne Regen= und Schneeſchauter, Temperatu=
wenig
über den Gefrierpunkt, Nordweſtwind.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr (E 20, Sonder=
miete
Serie V): Rigoletto‟
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Vortrag von Graf Keyſerling um 8 Uhr im Saalbau (Geſellſchaft
für freie Philoſophie).
Verſammlung der Arbeiterinnen in der Putzbranch= um 7 Uhr im
Gewerkſchaftshaus.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 16. Februar.
Nachlaß=Verſteigerung um ½10 und
ſtraße 9.

Leitung Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für F=uilleion: Dr. Otto Waldgeftel; ſür beſſiſche Poli ik und den

üb gen Teil (außer Sport, Handel und Laudwir ſchaftliches) Max Streeſe; ſür
Sport, Handelsteil u. d Lan wirtſchaftlickes: Kurt Mitſching: für din Anzuige teil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.

Dru und Verlag: 4. (. 2Bittich’ſche Hofbuchdrugerei. Säm lich n Darmſtadt.
Für din redaktionellen Leil beſtimmte Mitlelungen üind an die Nedaktion des
Tagblat’s zu richten. E maige Honorarſorderungen ſind beizufügen; nachträgliche
weiben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſikrivte werden nicht zurückgeſondt.

16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.

Dankſagung.

Gott dem Allmächtigen hat es nach
ſeinem unerforſchlichen Ratſchlnſſe gefallen,
meine treue Gattin, unſere herzensgute
Mutter und liebe Tochter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante

Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Gatten,
unſeres lieben, unvergeßlichen, treuen Sohnes
und Bruders
(*614

geb. Schmidt

heute morgen nach kurzem ſchweren Leiden
im 33, Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.

Nieder=Ramſtadt, Villenkolonie Lohberg,
den 14. Februar 1921.
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 126, und
(*6090
Bismarckſtraße 28,

Familie Adam Wembacher
Georg Schmidt
Wilhelm Schmidt.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
17. Februar 1921, nachmittags 2½ Uhr, vom
Sterbehaus in Nieder=Ramſtadt aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Es war Gottes Wille, unſeren lieben

einzigen Sohn

Wartnermann

stud, theol.
nach 8 Wochen ſchweren, geduldig ertra=
genen
Leidens im Alter von 19½/, Jahren
zu ſich heimzurufen.
Er war unſeres Lebens Freude und
Hoffnung.
In tiefem Schmerz:
Pfarrer G. Zimmermann
und Frau.
Darmſtadt, 13. Februar 1921
Alexanderſtr. 1.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
16. Februar, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen
(1947
zu wollen.

Todes=Anzeige.

Heute ſtarb plötzlich nach langem Leiden
meine treue, bis zuletzt ſorgende Haushälterin
Frau

Thereſe Kretzſchmar Wwe.

Wer ſie gekannt, wird meinen großen
Schmerz verſtehen. Die Beiſetzung findet
in Frankfurt ſtatt. Beileidsbezeigungen und
Kranzſpenden dankend abgelehnt.
Darmſtadt, den 13. Februar 1921.
Bonorden, P.=S. i. R.
Kiesſtraße 24, I.
6004)

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Schwager und Onkel

Herrn

Heinrich Weber

Rechnungsrat i. R.

nach längerem Leiden heute vormittag 3 Uhr
im Alter von 73 Jahren in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Pfersdorff.

Darmſtadt, den 14, Februar 1921.
Röhnring 71.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
16. Februar 1921, 3 Uhr nachm., von der
Leichenhalle des alten Friedhofs (Nieder=
Ramſtädter Straße) ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlafenen.
(*6144

Die Beiſetzung des verſtorbenen

Herrn Lehrer Mengler
findet auf dem alten Friedhof ſtatt.
0e

Dankſagung.
Für die uns von allen Seiten in

ſo reichem Maße erwieſene Anteil=
nahme
bei dem Hinſcheiden meines ge=
liebten
Mannes, unſeres unvergeßlichen
Vaters ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten
Dank.
Frau Julie Kiewe
nebſt Kindern.

Herrn Karl Odrner

Eiſenbahnpraktikant

ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrrr
Vogel für die troſtreiche Grabrede, den Herren
Vertretern der Eiſenbahndirektion Mainz, des
Wohlfahrtsbureaus und des Eiſenbahn= Zivil=
ſupernumerarvereins
, ſowie Allen für die reichen
Blumenſpenden und denen, die ihm die letzte
Ehre erwieſen haben, unſeren herzlichen Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 14. Februar 1921

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die vielen Blumenſpenden,
ſowie die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Marx beim Heimgang unſeres
lieben Sohnes und Bruders

Karl
ſagen wir Allen unſeren tiefgefühlten
Dank.
(*6073
Familie Mißback,
Darmſtadt, den 14. Februar 1921.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe der Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters
danken herzlich
(B1961

Ludwig Merkel und Frau
Grete Merkel.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Februar 1921.

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Dienstag, 15. Febr.
Das gr. . Charaktergemälde:
Der Schandfleck
von Bichl

Mittwoch, 16. Febr.
Nen! Zum 1. Male:
Weiber=

Regiment.

Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (1975
Anfang 248 Einlaß 7

Heſſ. Landestheater
Dienstag, 15. Februar,
102. Mietvorſtellung.
B 20.
Sondermiete Serie W,
Rigoletto.
Kleine Opernpreiſe.
Anf. 7½ Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf and. Tages=
kaſſeim
Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr

Mittwoch, 16. Februar.
103, Mietvorſtellung.
B 22.
Schülermiete rot.
Der Freiſchütz.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr.

Dentsche
Demokratische Partei
Frauengruppe
Faeitag, 18. Februar
nachm. 3½= Uhr
im grünen Zimmer des
Kaiſerſaals (*6000
Frau M. Schloß=
Königsfeld:
Rückblick und Ausblick.
Der Vorstand.

Zweigv.
Darmſtadt.
Sonntag, 20. Febr. 1921
12. Wanderung
nach Lichtenberg.

Abfahrt 7 vorm. vom
Oſtbahnhof nach Ober=
(1973
Ramſtadt.
Anmeldung bei Neu=
decker
bis ſpäteſtensDon=
nerstag
, nachm. 5 Uhr,
nuerläßlich.
Donnerstag, abends 8
ihr pünktlich, Bierabend
im Reſtaurant Mathil=
denhöhſaal
mit Bortrag
des Herrn Lehrer Reidel:
Auflö ung der Gemein=
en
Floßbach u. Wernings,
einig. üb. Mittel=Seemen.

Sdenideldkn

Aona

Donnerstag, d. 17. Febr.
1921, abends 81 Uhr,
in dem Saale des Perkeo,
Alexanderſtr. 12, Vortrag
des Herrn Oberſtaatsan=
walt
Wünzer=Darmſtadt:
Wandern u. Recht
Die Mitglieder des Klubs
nebſt Angehörigen ſind
hierzu freundlichſt einge=
(1958
laden.

Union-Theater.

Abenteuer-Zyklus in 2 Teilen
Marionetten des
Teufels I. Teil

in 5- Akten.
Das Abenteuer eines Verwogenen
In der Hauptrolle: Erika Glässner.

Er bleibt in der
Familie

Lustspiel in 3 Akten.
Paul Heidemann Steff Burg
Herbert Paulmüller
in der Hauptrolle.

Residenz-Theater

Fortsetzung und II. Teil
Die Jagd nach dem Tode
Abentener-Zyklus in.5 Akten.
Die verbotene Stadt
In der Hauptrolle:
Mils Chrisander, Lil Dagower.
Curt Brenkendorf.
Karlchen als Dienstmädchen
Lnstspiel in 2 Ikten mit Vietor Plagge

Oentral-Theater

Noch einige Tage
Whitechapel
Abentenerflm in 6 Akten.
Baby auf Reisen
Lustspiel in 2 Akten. (*6152
Eine junge Dame von Welt
Drama in 5 Akten.
Nach dem Roman von Friedr. v. Zobeltitz.

Wintergarten

Ernst-Lndwigstrasse 8 (1863a
Täglich ab 4 Uhr Konzert.
Fünfuhr-Tee.

Botel zur Post
Heute Dienstag
Sachacht

*6091)

Ab 10 Uhr. Welifeisch.
Inh. G. Schiel.

ungewaſchen, zur Herſtellung von Stoffen, Wäſche
und Strickwolle geeignet, gibt in größeren und
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(*60GGidg

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Fritz Kappel

Rheinſtr. 47.

Tel. 1929.

(1986)

[ ][  ][ ]

Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)
2er Diener meldete einen Beſuch für Karla, den dieſe nicht
heiſen konnte, ſo blieb Hildegard mit ihm allein.
Ihm war es ähnlich gegangen wie ihr. Auch er hatte, als
ette zum erſten Male in ſo ungezwungener Weiſe mit ihr
mmen war, Gefallen an dieſer Frau gefunden, die, in einer
ſtveren Schule groß geworden und ſchon zum zweitenmal
ratet, ſich dennoch ihre ganze Mädchenhaftigkeit und Un=
unenheit
erhalten hatte. In ihrer Friſche und ungebrochenen
ſirlichkeit ſchien ſie ihm das weibliche Geſchlecht in jener
en Urſprünglichkeit zu verkörpern, die noch nicht von des
zuektes Kühle und des Gedankens Bläſſe angekränkelt war.
Aufmerkſamkeit, mit der ſie ihm zuhörte, wirkte ſo auf ihn
daß er ganz aus ſich herauskam und, wie es Männern von
r Art in ſolchen Fällen eignet, bald nicht nur ſeinen Geiſt,
in auch ſein warmes, leicht entfeſſelndes Herz in ſeine
Felegte.
Von ſeinem Vater ſprach er, deſſen Künſtlerſeele und Kinder=
et
mit allen bedeutenden Anlagen mit dem Leben ſo wenig
aktieren verſtand, daß er arm und unbekannt ſein Daſein
Rauchte. Das ſchlug verwandte Saiten in ihrer Seele an.
als er ſich nun mit freier Offenherzigkeit über ſeine Pläne
hoe Teckten Ziele äußerte: wie ſein ganzes Denken und
hen darauf gerichtet wäre, wettzumachen und einzubringen,
ſein Vater in edlem Verfehlen verloren, ſeiner Mutter, die
hpfer verzichtet und ſo viel gelitten, den Lebensabend ſchön
licha zu machen, als er zugleich etwas von ſeinen ſozialen
ungen und Wünſchen durchblicken ließ, in denen er mit
ſan ganzen Herzen aufging, und nun ungewollt und unbeab=
n
die ganze mühſam unterdrückte Traurigkeit über die
ſeren Niederſchläge und Enttäuſchungen der letzten Tage in
aufwachten, da geſellte ſich zu der Bewunderung, die er in
brweckt, ein tiefes Mitleiden.
Der Beſuch blieb ſehr lange, ſie merkten es nicht. Wie im
ge eilte die Stunde dahin.

Ein ſchwerer Schritt war draußen hörbar und bewegte ſich
die Treppe aufwärts. Ein leiſes Erſchrecken ging über Hilde=
gards
Geſtalt.
Mein Mann kommt ſchon nach Hauſe? fragte ſie voller
Erſtaunen. Wahrhaftig, es iſt ſchon acht Uhr. Nun muß ich
Sie allein laſſen, Herr Morgenroth, denn er iſt es gewohnt, daß
ich ihn oben erwarte, und wird ſich ſchon wundern, mich nicht dort
zu finden. Nein, gehen dürfen Sie nicht. Ich lege ein Gedeck
für Sie auf, und Sie eſſen mit uns zur Nacht.
Ich nehme Ihre Einladung mit großer Freude an, denn
es liegt mir daran, Ihren Herrn Gemahl heute abend für eine
kurze Zeit ungeſtört zu ſprechen.
Um ſo beſſer, ſagte ſie ſchon ein wenig unruhig und wollte
ſich entfernen. Da merkte ſie, daß er noch etwas auf dem Herzen
hatte.
Ich habe eine große Bitte an ihn, gnädige Frau begann
er mit etwas unſicherer Stimme, als er bisher geſprochen, Sie
wiſſen, und ich habe es Ihnen eben erzählt, wieviel Schweres
ich in letzter Zeit durchgemacht habe. Mein aufrichtiges Be=
mühen
um die ſoziale Wohlfahrt der Arbeiter hat mich in der
Hoffnung auf einen baldigen Erfolg meiner Turbinen Verpflich=
tungen
eingehen laſſen nein, ich will und darf Ihnen das nicht
genauer auseinanderſetzen. Ich ſehe, wie Ihnen der Boden unter
den Füßen brennt! Aber wenn Sie, gnädige Frau, die Güte
haben wollten, Ihren Herrn Gemahl auf meine Anweſenheit
vorzubereiten, ihm vielleicht zu ſagen, daß ich ihn in einer für
mich wichtigen Angelegenheit für kurze Zeit nach dem Eſſen
ſprechen möchte
Das will ich von Herzen gern tun, Herr Morgenroth. Und
mehr will ich tun: Ihre Sache bei ihm führen, ſo gut ſeine Frau
das bei ihm vermag. An meinem Willen ſoll es nicht fehlen.
Da leuchtete es in ſeinem Antlitz auf. Ich danke Ihnen,
gnädige Frau, nun wird ſich alles zum Beſten wenden. Er
führte ihre Hand an ſeine Lipepn.
Hildegard! erklang es da mit einer Stimme, die voller
Ungeduld und heißen Unwillens, durch das feſtgebaute Haus
dröhnte, Hildegard wo ſteckſt du denn heute abend nur? Ich
warte ſeit einer halben Stunde auf dich!"

Sie hatte das Zimmer verlaſſen. Durch die Tür, die offen=
geblieben
war, fah er ihre geſchmeidige Geſtalt über den dicken
Teppich der Diele dahingleiten, mit behendem Schritt die Treppe
hinauffliegen, auf deren oberſter Stufe ihr Gatte ſtand, ihm die
Hand zum Willkommen entgegenſtrecken.
Sie mußte wohl das rechte Wort gefunden haben, denn in
dem ſchräg einfallenden Lichte der zur Neige gehenden Sonue
bemerkte er, wie ſeine Miene ſich aufhellte und er einen Kuß
auf ihre Stirn drückte.
Eine wunderbare Ruhe kam über ihn. Sie wollte ſeine
Sache führen, und er wußte, daß ſie in guten Händen war.
Karla kehrte zurück. Sie ſprachen von allerlei gleichgültigen
Dingen. Er war nicht ganz bei der Sache. Ein Verlangen er=
wachte
in ihm, auch zu ihr über das zu reden, was er in den
letzten Tagen durchgemacht.
Aber er kam über die erſten Anſätze nicht hinweg. Er machte
eine Andeutung, daß er Frau Hildegards Einladung, zum
Abendeſſen zu bleiben, ſo gerne angerommen hätte, weil er ſich
auf eine für ihn entſcheidende Unterredung mit ihrem Vater vor=
bereitete
. Sie ging nicht darauf ein. Jenes Unnahbare war
wieder in ihrem Weſen und ihrer Haltung, wie er es jedesmal
in ſolchen Fällen empfunden. Die alte Mauer türmte ſich
zwiſchen ihnen, die er bis zu dieſer Stunde als eine unüber=
windliche
Macht geſpürt und die niemals weichen wollte.
Der Diener meldete, daß angerichtet wäre.
Macketatz ſtand bereits an ſeinem Platz am Eßtiſche und
begrüßte ihn in der alten, kühl höflichen Art. Als aber die
Platten und Schüſſeln herumgereicht wurden, fühlte er ſeinen
prüfenden Blick einige Male hirz auf ſich gerichtet. Er ſprach
nach ſeiner Art wenig und hatte höchſtens einmal ein freund=
liches
Schmunzeln oder ein kurzes dankendes Wort, für ſeine
Frau, wenn ſie ihm die Speiſen auflegte und alles zurecht
machte, wie er es gern hatte.
Als jedoch die Tafel aufgehoben war, trat er zu Arno heran:
Meine Frau hat mir Ihren Wunſch überbracht, mich auf einen
Augenblick zu ſprechen. Wenn Sie mir auf mein Zimmer folgen
wollen, ſo ſtehe ich zu Ihrer Verfügung.
(Fortſetzung folgt.)

Ein harter Arbeitgeber.
ſor ihren Herrn traten zwei alternde Diener und ſagten: Wir ſind
inger als 40 Jahre bei Ihnen, wir haben Ihnen treu gedient, von
ins bis in die ſpäte Nacht, auch Sonntags, niemals haben wir uns
ſen Achtſtundentag gebümmert. Bisher haben wir alles allein ge=
aber
jetzt geht es nicht mehr. Wir werden alt und brauchen eine
Das gibt es nicht, ſagte der Herr. Ihr ſeid nur faul geworden.
ſtun gut, fagten die beiden Diener, wir wollen auch weiter uns
ßte Mühe geben, aber machen Sie uns keine Vorwürfe, wenn

wir erwas überſehen, wenn Sie ſich dann nicht mehr behaglich fühlen
pder verdrießlich werden und unter Iyrem Aerger Ihr Beruf leidet.
Sie haben die Schuld daran ſelbſt.
Aber der Arbeitgeber blieb eigenſinnig, das iſt doch hart.
Aber Sie ſind hielleicht ſelbſt noch ein harter Arbeitgeber, denn die
Diener, von denen ir ſprachen, ſind die beiden Augen und die Hilfe,
welche ſie brauchen, paſſende Augengläſer.
Mit den Jahren laſſen die Augen bei jedem Menſchen nach, bis ſie
nicht mehr gur nahe Arbeit ohne Ueberanſtrengung leiſten können. Zwi=
ſchen
dem 40ſten und 50ſten Lebensjahre treten die erſten Zeichen hierfür
auf, wie Druck in den Augen, Tränen, Verſchwimmen der Schrift, Kopf=
ſchmerzen
uſw. Sie verſuchen dann, die Schrift beim Lcſen immer wei=
ter
abzuhalten, aber auch das nützt ſchließlich nichts mehr.

Weiblich

ges Mädcher
Rhäft. von 8-3. An
Fehaltsang, u. A. 9
Geſchäftsſt. (*565:

alleinſt. Frau
Stellg. im Haushalt,
ſuub zu Kind (*3011
4indenhofſtr. 5, pt.

im Weißzeug=
Mein nähen u. Aus=
erfahren
, nimmt
eunden an. Zu er=
bei
Frau Emig,
friſtr. 21, I. (*6048

dige, beſſ. Krieger=
N,27 Jahre, tüchtig
fahr. in allen Haus=
gien
, ſucht bis zum
Fi ad. früher Stelle
Fihrung eines ſelbſt.
AAts bei alleinſteh.
event, auch mi=
Kind.
* ausführliche An=
A unter B 18 an die
ſtftsſt. ds. Bl. (*5957
Männlich
ger
örier
rach 3 jähr. Lehrzeit
öeſuch der landw.
grſchule zum April
Ang. Geſund und
Ayfähig, ſcheut er
lrbeit und möchte
ris koinmen.
argebote erbittet
Griſtian Peſchko
ſtadt, Landskron=
Nr. 79. 1774a
ſtellengeſuch!
he für meine zwei
Cern aus der Schule
inden Söhne je eine
als Schreiner u. als
Huſichloſſer, Maſchinen=
Mechaniker uſw., wenn
n. Verpfleg. Angeb.
NAGeſchftsſt. (1458a
fiene Stellen

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Mädchen
ver 1. März geſ. Monatl.
100 . Alexandraweg 6.

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evang., tüchtiges Fräulein
als Stütze ( Landwirts=
tochter
bevorzugt), dieſelbe
muß kochen, backen und
einmachen können und in
allen Bweigen eines
größ. landw. Haushalts
erfahren ſein. Ang. mit
Gehaltsanſpr. u. Zeugnis=
abſchr
erbeten an Frqu
Lina Bauer, Kaiſermühle, Eber=
ſtadt
bei Darmſtadt. (*1856a

Tucht. Mädchen
treu u. verläßlich, b. hohem
Lohn u. gur Verpflegung
geſucht. Fran Richter, Hei=
delbergerſtr
. 10. 1*5568sgi

Selbſtändiges Allein=
Mädchen zur Führung
des Haushalts bei einzeln.
Herrn geſucht. Näheres
Alexandraweg 3. (1929
Selbſtänd. Alleinmädch.
zur Führung des Haus=
halts
bei einzeln. Herrn
jeſucht.
(*5649
Näheres Aliceſtraße 3.

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geſucht, das ſelbſtändig
kochen kann, Gärtner und
Zimmermädchen vorhan=
den
, auf ſofort. (* 5992
Schmidt
Alfred Meſſelweg 51.

Wegen Verheiratung
meines Mädchens, das 6
Jahre bei rair in Stellung
iſt, ſuche per 1. April für
meinen kleinen Haushalt
ordentliches, ehrlich.
Mädchen
das Wert auf Dauerſtel=
lung
und gute Behandlg.
legt. Frau Hugo Strauß,
Aliceſtraße 3, II. (*6039

Selbſtänd, Fräulein als
Stütze
zum 1. März geſ. Hoher
Lohn, beſte Verpflegung,
Frau WZildau
Hobrechtſtraße 4. (1965

Meh

tpeiſtzin
eKräfte wollen ſich
uint B 13 an die
(*5945
AflSſtelle.
hut=
Näherinnen

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drriſtraße 20.
Gelbſtändiges
Nädchen
Ecerlich kochen kann,
hierr Verpflegung u.
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ſtraße
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Spitz, ſchwarz mit etwas
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Bruſt=Band. Vor Ankauf
wird gewarnt. Gegen
Finderlohn abzugeben
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Verloren
m Sonntag, 13. Februar
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Mollerſtr. 7. pt. (*6119

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Februar 1921.

Rummer 45

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 14. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Geſchäftsſtille der Vortage übertrug ſich auch auf die neue
Börſenwoche. Die Tendenz war bei geringem Angebot ſchvächer. Leb=
haft
gehandelt wurden nur Schantung. Schiffahrtswerte lagen weſent=
lich
ruhiger. Montanwerte verloren bei geringen Umſätzen einige
Prozent. Mexikaner waren im Einklang mit der abgeſchwächten Hal=
tung
des Deviſenmarktes zirka 15 Prozent niedriger. Der Ginheits=
markt
war leicht abgeſchwächt; höher ſtellten ſich jedoch Ettlinger Spin=
nerei
. Unnotierte Werte waren nahezu geſchäftslos. Heimiſche Ren=
ten
wieſen keine beſonderen Veränderungen auf.

Frankfurter Abendbörſe vom 14. Februar.
w. Bei dem beſcheidenen Geſchäft fielen vorübergehend Schiffahrts=
aktien
durch beſſere Haltung auf. Hapag und Nordd. Qloyd ſtellten ſich
zirka 2 Prozent höher. Ferner waren Schantungbahn anfänglich mit
598 wieder etwas feſter, ſpäter 595. Deutſche Petroleum 780, 770, junge
740, 35. Montanpapiere hatten bei ruhigem Verkehr mäßige Abſchwä=
chungen
zu verzeichnen. Je 4 Prozent gaben Deutſch=Luxemburger und
Gelſenkirchen nach, ſonſt blieb die Kursbewegung auf dieſem Gebiete be=
ſcheiden
. Hirſch=Kupferwerke 363, lagen ſchwächer. Frankfurter Hof=
Aktien 405, verloren 5 Prozent. Gelſenkirchen Gußſtahl erheblich mied=
riger
angeboten. Adlenwerke Kieger unterlagen auch weiterer Abſchwä=
chung
. Elektrizitätsaktien unregelmäßig. Licht und Kraft gaben etwas
nach. Chemiſche Werte neigten verſchiedentlich nach unten. Die luſtloſe
Haltung des Deviſenmarktes beeinflußte die Bewegung der Mexikaniſchen
Renten nur ganz unweſentlich. Spvoz. Goldmexikaner 657 bis 659.

Deutſch=Ueberſee verloren 5 Prozent. Spiegel und Spiegelglas büßten
etwas ein. Der Schluß der Börſe lnß vereinzelte Erholungen erkennen.

Buderus war mäßig befeſtigt. Daimler Motoven 4 Prozent niedriger.

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. Februar i Zürich: 10,72½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam: 5,12½ (59 20) Gul=
den
, in Kopenhagen: 9,65 (88,80) Kronen, in Stockholm: 7,75
(88,80) Kronen, in Wien: 11701 (117,80) Kronen, in Prag: 13034
(117,80) Kronen), in London: 8,81 (97,80) Schilling, in Neu=York:
1,75 (23,80) Dollar, in Paris: 24 (125,40) Franken.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 14. Febr

12. Februar
Geld Brief 14. Februar
Geld Brief. 12. Februar /
Geld Brief! 14. Februar
Geld Briet Antw.=Brun.). 444), 445L 7433½= 744L Norwegen. ſ. NI0GBBOLRL.IIN NIDTSBID2T 15 Holland ... R008. 20/7.2 1973. 1977. Schweden 1308.60 1311.40 1238. 70/1291 30 London ... 2271a1 2271, 22310 224. Helſingfors 2 A Paris ... 423½ 4211= 419. 420 New=York. 68346 58.46-F 57.311,5 57.43½ Schweiz .. B5lls 953 943. 945. Wien ſaltes Spanien 834 10 885.9 809,10 81090 D=Oeſt. abg. 448- 14.53 445 tie Italien .. 2131l 214. 2119l, 2121)4 Budapeſt. Liſſah=Op.
Dänemark. uo96 901099.101t 158.901 4
G61.101 Prag...." 5.98k 7608

Berliner Börſe.
* Berlin, 14. Febr. Börſenſtimmungsbild. Die auf
politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet herrſchende Unſicherheit lähmt
jegliche Unternehmungsluſt an der Börſe. Infolgedeſſen begann die
neue Woche bei großer Zurückhaltung. Bei Heinen Umſätzen ſtellten ſich
die Kurſe vorwiegend niedriger, wenn ſie auch meiſt nicht erheblich ſtärker
gedrückt waven. Buderus und Goldſchmidt verlonen 20 bezw. 15 Prozent.
Dagegen wurde Bismarckhütte höher bezahlt. Schantungbahnaktien wur=
den
wieder zu ſteigenden Kurſen von der Spekulation gekauft auf angeb=
lich
gute Ausſichten für eine befriedigende Abfindung. Hamburger Käufe
gaben den Anſtoß zu einer ſcharfen Auſwärtsbowegung der Argo=Aktien,
die zeitweilig 125 Prozent gegen Samstag in die Höhe gingen, was aber
für die übrigen gleichartigen Werte nur eine geringe Anregung bot.

Anglo Continental=Guano zogen gleichfalls im Anſchluß an Hamburg
weſentlich an, vermochten aber 25 Ppozemt Gewinn vollſtändig nur vor=
übergehend
zu behaupten. Bankaktien waren wenig verändert und vor=
wiegend
feſt. Von Valutapapieren gaben Megikaner weiter nach. Am
Anlagemarkt waren deutſche Anleihen behauptet, angariſche Werte ab=
geſchwächt
.
Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 14. Febr. Wie der Reichsbankausweis vom
7. Februar erkenmen läßt, haben ſich in der erſten Febwarwoche die ſeit
Jahresbeginn andauernden mur in der letzten Januarwoche unterbroche=
nen
Rückflüſſe an Zahlungsmitteln fortgeſetzt. An Banknoten und Dar=
lehenskaſſenſcheinen
zuſammen ſind diesmal 261,2 Millionen Mark im die
Kaſſen der Bank zurückgeſtrömt. Im einzelnen hat ſich der Noten=
umlauf
um 138,2 Millionen Mark auf 66 482,4 Millionen Mark, der
Umlauf an Darlehenskaſſenſcheinen um 123 Millionen Mark auf 11 217,5
Millionen Mark vermindert. In der entſprechenden Woche des Vor=
jahres
hatten 492,4 Millionen Mark an ſolchen Geldzeichen meu in den
Verkehr abgegeben werden müſſen. Die Anlagekonten der Reichsbank
haben ſich namentlich infolge guten Abſatzes von Schatzanweiſungen an
das Publikum um 4449,8 Millionen Mark auf 49 043,1 Millionen Mark
entlaſtet; in den Beſtänden der bankmäßigen Deckung allein machte die
Entlaſtung 466 Millionen Mark aus. Die ſtarke Verminderung der
fremden Gelder um 4859,3 Millionen Mark auf 10 874,6 Millionen Mark
ſteht mit der Bewegung auf den Anlagekonten im Zuſammenhang. Bei
den Darlehenskaſſen ging die Summe der ausſtehenden Darlehen um
900.5 Millionen Mark auf 33 323,7 Millionen Mark zurück. Ein dieſem
Nückgange entſprechender Beturg an Darlehenskaſſenſcheinen wurde den
Darlehenskaſſen ſeitens der Neichsbank ausgehändigt, ſo daß die eigenen
Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen unter Berückſichtigng der
erwähnten Mückflüſſe aus dem Verkehr auf 21986 Millionen Mark ab=
genowmen
haben.
Von den Getreidemärkten.
H. Mannheim 14. Febr. ((Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe
war die Tendenz ruhig. Die amtlichen Notierungen lauten
ver 100 ilo waggonfrei Mannheim einſchließlich Sack: Gelber La Plata=
Mais 325, neuer inländiſcher Rotllee 11001700, itglieniſche Luzerne
2003200, Probence=Luzerne 24003000. Wicken 220240, inländiſche
Erbſen 250300, ausländiſche Grbſen 2320280. Futtererbſen 2 bis
260, Rangoonbohnen 160, Braſilbohnen 155, Ackerbohnen 25020, in=
ländiſche
Linſen 400500. ausländiſche Linſen 350450, Wieſenheu 80
bis 84, Kleeheu 9095, Luzerneklee 95110, Preßſtroh 5052 gebün=
beltes
Stroh 4447, Biertrober 160170, Rapskuchen ohne Sack 140 bis
18, indiſcher Kokoskuchen 170180, Reis 350500, Raps ohne Sack 650
bis 700, Leinſaat 600650 Mark.
w. Frankfurt a. M. 14. Febr. Getreidemarkt. Die Ge=
ſchäftslage
hat ſich etzwas gebeſſert, wenngleich unter dem Ginfluß der
ausländiſchen Zahlungsmittel von einem lebhaſten Vevkehr noch nicht
geſprochen werden kann. Für Futterhülfenfrüchte ſtellte ſich Kauf=
intereſſe
ein. Viktorigerbſen in guter Ware erzielten beſſere Preiſe.
Ackesbohnen laſſen ebenfalls Kaufneigung erkennen. Gute Sorten Lu=
pinen
finden zu höheren Preiſen Aufnahme. Serradella zu Saat=
zwecken
geſucht. Raps gut behauptet, Oelſaaten liegen feſt. Mired=
Mais ſichtlich gebeſſert, zirka 147 bis 154 per 50 Kg. Heu und Stroh
ruhig.
* Berlin, 14. Febr. Am Produktenmarkt zeigte ſich für
Mais wenig Unternehmungsluſt, die Haltung war aber wegen befeſtig=
ter
amerikaniſcher Forderungen eher feſter; ſonſt ſtand der Markt unter
dem Zeichen der Zurüchaltung. Für Hüilſenfrüchte lauteten die For=
derungen hoch, während die Käufer Vorſicht beobachteten. Für Raps
wurden hohe Preiſe gefordert. Vollwvertige Zuckerſchnitzel waren billi=
ger
zu haben, während ſonſtige Futterſtoffe ihrken Preisſtand kaum ver=
änderten
. Morgen fällt der Produktenmarkt wegen des Saaten=
narktes
aus.

* Düſſeldoyf, 11. Febr. In der Hauptverſammlung
Stahlbundes wurden u. a. die Marktlage und die Pr
frage einer eingehenden Grörterung unterzogen. Es wurde feſtge)
daß die Grundlage ſich ſeit der letzten Pveisfeſtſetzung keinesfalls
gunſten einer Preisermäßigung verändert habe, denn unſere Valut=
zurzeit
auf demſelben Stande wie im Oktober 1920. Die Löhne hrut
auch keine Minderung erfahren. Sie ſeien im Gegenteil inzwiſchen
weiſe geſtiegen. Aus dieſem Grunde müſſe daher unbedigt an
bisherigen Preiſen feſtgehalten warden, und dies
fomehr, als eine ganz bedeutende Erhöhung der Frachten bevorſtehe
auch eime Erhöhug der Kohlenpreiſe wahrſcheinlich emntreten *
Die bisher verbreiteten Gerüchte über eine Preiserms

gung und zwar wunden recht phantaſtiſche Zahlen genanmt en

behrten daher jeder Grundlage. So ſehr ein Preisau
wünſchenswert erſcheine, ſo müſſe dieſem doch für die vom Eiſemy
ſchaftsbund bewirtſchafteten Erzeugniſſe jede äußere Berechtigung zur
abgeſprochen werden. Der Eiſenwirtſchaftsbund, werde daher ebend
an den jetzigen Preiſen feſthalten müſſen, denn für ihn könne es nur
liche Gründe für die Preisbemeſſung geben. Dieſe ſprechen unbe
gegen eine Ermäßigung. Im übrigen aber könnten die Eiſenverbrau
ſich getroſt auf das oberſte Wirtſchaftsgeſetz über die Preisregelung
Angebot und Nachfrage verlaſſen. Sowie eine Verbilligung dennoch
lich werden ſollte, werde ſie ohne weiteres den Verbrauchern z
kommen.
* Berlin, 11. Febr. In der geſtrigen Geſellſchaftevverſammtt
des deutſchen Kalifyndikats wuade vom Vorſtand u. a. berit
Der Mangel an Abſatz nach dem Auslande dauert wegen der Kriſis
die beſonders auf überſeeiſchen Märkten herrſcht. Beſtellungen der
ſchen Lndwirtſchaft ſind wegen der drohenden Preiserhöhung und du

vorſtehenden ſtarken Erhöhung der Eiſenbahnfrachten in letzter Zei!

hafter eingegangen. Dieſe Beſchäftigung bedeutet aber angeſichts der
Selbſtkoſten nicht annähernd entſprechenden Inlandspreiſen für die
induſtrie mehr und wehr ſteigende Verluſte.
b. Mitteldeutſche Zentral=Auktion in Leip
12. Febr. Der Beſuch der geſtrigen Auktion war gut, jedoch geſtw
ſich der Verkauf ſchleppend und die Preiſe gingen gegenüber der
nuar=Auktion bei Großviehhäuten um 1030 Prozent, bei Kalbf
um 25 Prozent zurück.
b. Weiteres Sinken der Eierpreiſe. Der allge
Preisrückgang am Lebensmittelmarkt iſt auch auf die hohen Eierd
nicht ohne Einfluß geblieben. Die Preiſe, die in den letzten W.
rapide geſunken ſind, gehen immer weiter zurüick und die in B
gegründete Arbeitsgemeinſchaft von landwirtſchaftlichen Genoſſerd
ten, Konſumpereine, ſowie der Eierhandel haben beſchloſſen, ab 311
nuar einen Erzeugerpreis von höchſtens 1 Mark zu bezahlen. In
len Gegenden erwartet man in den nächſten Wochen ein we
Zurückgehen der Preiſe auf 50 und 60 Pf. das Stück.
* Petroleumgewinnung in Italien. Wenig bel
dürfte ſein, daß Italien eine eigene Produktion an Petroleum beſitzy
im Jahre 1919 allerdings nicht mehr als 48 510 Doppelzentner rohe
troleum und 8550 Doppelzentner Bitumen förderte. Die Petvoleun
kommen, die, ähnlich wie die galiziſchen Lager am Rande der Karpl
an der Außenſeite des Apenninbogens auftreten, beſitzen, wie
Deutſch=Italieniſche Vereinigung, in Berlin mitteil
Italien eine große Verbreitung und bieten eine hoffnungsvolle Zull
Dieſe Vorkommen beginnen in der Provinz Piacenzaz ſie ziehrml
nicht nur durch die ganze Halbinſel, ſondern ſetzen ſich anch auf der M)
Sizilien fort. Daß eine Förderung nicht bereits früher in gröfl
Umfange erfolgt iſt, findet ſeinen Grund in dem Umſtande, daß die
liche Geſetzgebung den Bergbaubetrieb bisher ſtark erſchwert hat.
1911 wurde dem Staat das Recht verliehen, Konzeſſionen auf Petroßk
vorhommen zu erteilen. Nach der Anſicht italieniſcher Fachleute i7
Reichtum der Halbinſel an Petroleum ſo bedeutend, daß nicht allein.
Land dadurch ſeinen eigenen Bedarf voll dechen, ſondern auch anſeknd
Mengen zur Ausfuhr bringen könnte.

Frankfurter Kursbericht 14. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
......."
....... 65,10
3½25
.......
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ. 80,70
4½% VI.1X
Sparprämienanleihe ....
425 Preuß, Konſols . ... . 65,20
31220
*
3%
495 Bad. Anl. unk. 1935
b. 1907 ../ 63.
3½%0
425 Bahern Anl. ... . . ..
......
4½%0
39 Heſſen unk. 1924....
3½% ......
............
30
490 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreuteo
1913, ab 1918.......
4½%0 Oeſt Schatzanwe
ſtfr. v. 1914........"
490 Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl Ren e. 17,50
49
490 Num. am. Nente v. 03
51% r Goldrente v. 12
49 am. kono.
v. 05
5%0

(cadad) es 1
*2
II
4%
48 v. 1911,Bollanl. 77.
4½% Ung. Staatér. v. 14/ 19.
4%0
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Ok
%o Kronenrente. 16,25

Weh N 77,50 77,50 69 68. 65,00 66,30 8040 72. 85,10 85 8625 ....! 57,60 57,75 .... 54,60 54.,80 74. 74,25 62,75 83,60

61,10 61. 51,70 51,90 82,10 82,10 298, 30, 34,50 34,50 17. 130. 115,50 29,50 98,10 3
1 138,25 178,25 119,50 119,50 77. 40, 40, 19. 17. 16.

Meramuſe. J.
5%6 Mexik. amort, innere
599
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
396
4½%0
Frrigationsanl. 466.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb.)

42
v. 1883.
83, 4½%0 Angtolier I. ......
39 Salon Conſt Jonction!
320 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . .... ..
412
.....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½2 Darmſtadt v. 1903.
42 Frankfurt v. 1913....
3½%
v 1903....
17. 14% Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920 100,/40
3½%
425 Fikf H. Krd.=Ver 1921 96,90
430 Mein, Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1923
42 Rhein.
3½2
verl.
42 Südd Bk. Münch. 1906
48 Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr.
17. 14% Heſſ. Ldhyp. Kom,Obl. 98,50
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank. . . . . .

14. 2. 435. z 663, 480, 285. 455. 370, 378, 72,75 7. 52,50 50. 50, 124, 108, 105,50 448,50
430. 99,50
B,75 5 82,50 s 100, 87,05 87. 96,50 97,75 97,30 101,50 101,50 96 8. 85. 85. 105, 100,90 100,40 87.10 87,10 98,50 177. 177 3

Hadfe
Deutſche Bank ......."
Dt. Effekt.= u. Wechſelbl.
Deutſche Vereinsbk. .
Diskontogeſelſchaft .
Dresdner Bank.
Metallbank ........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . 169.
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . .... . . . . . . . .
Buderus ..............
Dt. Luxemburger. .....
G lſenk. Bergw.. ..... .
Harpener Bergb. . ..
Eſchweiler Bergw.....
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahitte . . . ....... . .
Lothringer Hütte .......!
Mannesmann Röhren..

Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Oberbedarf....
..."
Rhein. Stahlw. . . ..
Niebeck Montan . .......
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . ..
Nordd. Lloyzd....
Südd. E.=B.=Geſ...
Schantung E.=B..
Baltimore.
Kanada ..
Lombarden. ...........
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. ..
Badiſche Anilin ........
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

12. 2. Ae 297. 297. 174, 174,50 151. 151,50 240, 207, 1 295,50 291. 198,50 198. 65. 65,50 169. 440,75 496. 485. 313. 309, 323, 325. 431,50
420, F1. 522, 512, 312, 545. 554, 54. 255, 271.
424, 426. 199,25
196,50
198 1. 573, 596. 410,
401,
124,50 304. 300,25 514,50 507,50 776. 762.

DDIEe-afn Farf
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . ....
Holzverkohlung .........
240, Werke Albert (Chem.). . ..
Allg. Elektr.=Geſ..... . .
Bergmann=Werke. . .....
Felten & Guilleaume. .!
Lahmeher ............."
Licht & Kraft. ........
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert. . ............
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt!
Gummipeter. . ........
Heddernheimer Kupfer.
Lederwerke Spicharz.. ..
Lüdenſcheid Metall ... ..
Adlerwerke Klehzer......
Badenia (Weinheim).. ..
Breuer & Co. Vorzüge..
248. Daimler Motoren. . . . . . .
265. Eßlinger Maſchinen. . . ..
Gasmotoren Deutz..... .

12. 2.

435.
287.
434,50
325.
220,

292,50
427.
325,
220,

254, 253,

Lerſche Fdllcen.
Vogtländiſche Maſchinen.
195,50 Helfabrik Ver, Dt. ... ..

Frankenthal:

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.......
Gebrüder Lutz ........"
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger:

Nachfr.

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. ........"
Deutſch=Atlant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl.. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . ."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . ..
Dynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. ... ..
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . ..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupſer..........
Höſch Eiſen.. .. . . . .. . ..
Hohenlohe Werke. . .. . . .
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Linde’s Eismaſch.. . . . . . ."
Lingel Schuh .. . . . . . .. ."
Linke & Hofmann .. . . . .
Nordd. Gummi .. . . . . . ."
Orenſtein. . . . . . . . . . . . . .
Rathgeber Waggon....."
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke ....... .. ."
Sachſenwerk ........ ..."
Siemen Glas .........."
Thale Eiſenhütte . .. . ...
Ver. Lauſitzer Glas.....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . ...
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ...."
Steaua Romana ......."

idern
Mentevg

400

6io,
795,
925,

Hnn de Hegnee
minenſtraße 15.
Mittwoch, den 16. Febr.,, bleibt die Karten=
ausgabeſtelle
, Wilhelminenſtr. 15, den ganzen Tag
geſchloſſen. Tringende Abmeldungen können von
113 Uhr erledigt werden.
(st1971
Darmſtadt, den 3. Februar 1921,
Lebensmittelamt.

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