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Nr. 42
Preiſ
gelſtr.
das Pariſer Diktat und die Sozialiſierung.
R.W. Man ſchreibt uns: Das neue Pariſer, Diktat
ythält u. a. auch die Beſtimmung, daß die Entente ſich für
ämtliche Kreditoperationen der Regierung des Deutſchen
Rei=
hes und der Regierungen der einzelnen Länder, ſowie für alle
ſiejenigen Geſellſchaften oder Unternehmungen, die unter deren
leberwachung ſtehen, die Genehmigungspflicht
vorbe=
ält. Da bekanntlich die Entente die zu ihren Gunſten zu
deu=
enden Vorſchriften der mit uns abgeſchloſſenen Verträge ſtets
hu ihrem Vorteil auszulegen verſteht, iſt die ſelbſtverſtändliche
folge die, daß ſie nicht nur diejenigen Unternehmungen unter
hre Aufſicht zu bekommen verſuchen wird, die direktes
Eigen=
im des Staates ſind, wie z. B. Eiſenbahnen und Forſten,
ſon=
ſern auch diejenigen, die nur mittelbar von ihm abhängen, was
B. bei den ſozialiſierten Betrieben der Fall ſein würde.
Sämt=
che ſozialiſierten Unternehmen ſind alſo in Zukunft der Gnade
er Entente ausgeliefert, da dieſe ihnen durch Genehmigung
der Nichtgenehmigung notwendiger Anleihen jederzeit nach
Be=
ſeben den Lebensfaden abſchneiden kann. Es dürfte
anzu=
ſehmen ſein, daß die Entente keinen Augenblick ſich beſinnen
dird, unſere Induſtrie zu vernichten, wenn es dieſe Vernichtung
ihrem Intereſſe liegend hält. Es iſt desalb ein einfaches
Ge=
t der Selbſterhaltung, mit der Ueberführung weiterer Betriebe
die Sozialiſierung einzuhalten, um nicht der Entente
koſt=
fures deutſches Volksvermögen in die Hände zu ſpielen.
Für dieſen Standpunkt ſprechen auch noch andere Momente.
Vekanntlich hat ſich die Entente für den Fall der Nichtzahlung
irer Forderungen das Rückgriffsrecht auf das deutſche
Ftaatseigentum vorbehalten. Da die Ententeforderungen
nerfüllbar ſind, und da weiterhin die Entente um eine recht
teitherzige Umſchreibung des Begriffs Staatseigentum niemals
ſtrlegen ſein wird, iſt die Gefahr, daß die ſozialiſierten Betriebe
ſus mittelbares Staatseigentum der Entente übereignet werden
tüſſen, in unmittelbare Nähe gerückt. Es iſt ſogar zu befürchten,
uß die Entente ſich eher an das mittelbare, als das
unmittel=
ure Staatseigentum halten wird, da ſie in ihrem Mißtrauen
gen Deutſchland der Anſicht iſt, daß die Sozialiſierung
uu uns nur deswegen betrieben wird, um unſere wirtſchaftliche
ſige künſtlich zu verſchlechtern und uns damit den
Verpflichtun=
an des Verſailler Diktats zu entziehen. In ihrem Beſtreben,
de uns hier unterlegte Abſicht zu durchkreuzen, wird die Entente
ᛋbſtverſtändlich zuerſt auf die ſozialiſierten Betriebe
zurück=
geifen, um dieſe eventl. aufs rückſichtslofeſte für ſich ſelbſt
aus=
beuten.
Die hier dargelegten Möglichkeiten widerſprechen ſich
äußer=
ih zwar ſcheinbar. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der
ſitente iſt jedoch für jeden Fall damit zu rechnen, daß ſie kein
littel unverſucht laſſen wird, um die Erfüllung des Verſailler
Fertrages auf jeden Fall zu erzielen, und daß ſie von ihrem
Vor=
ben erſt dann Abſtand nehmen wird, wenn an der deutſchen
nd an der Weltwirtſchaft ſich die Unmöglichkeit der
Erfüllbar=
ſtt ihrer Forderungen ergibt. Durch irgendwelche
Sozialiſie=
ungsmaßnahmen freiwillig über die uns von der Entente
be=
uts auferlegten unerträglichen Opfer noch weitere zu bringen,
aber Selbſtmord. Das muß äuch von den
Sozialiſierungs=
ſtunden anerkannt werden, ſoweit ſie auf guten Glauben
An=
ſtruch erheben und die Sozialiſierung nicht bewußt als Mittel
ir Herbeiführung des Zuſammenbruchs und der auf ihr
aufzu=
huenden Weltrevolution betrachten. Es ſtellt ſich eben immer
uhr heraus, daß der Krieg, wenn man ihn einmal
materiali=
ſich=marxiſtiſch auffaſſen ſoll, nichts anderes geweſen iſt als ein
iüſenhafter Kampf um den Weltmarkt, in dem die Sieger die
Asbeuter und die Unterlegenen die Ausgebeuteten ſind. Daß
ſiegreiche Entente als Ausbeuterin ihre günſtige Stellung
uf das Rückſichsloſeſte ausnutzt, das kommt jetzt immer mehr
ſuch denjenigen zum Bewußtſein, die im eigenen Volksgenoſſen
ſvas Schlimmeres zu ſehen pflegten, als im Feinde.
Bayeen und die Reichsregierung.
München, 10. Febr. (Wolff.) zAmtlich. Die mehrtägigen
bratungen der bayeriſchen Staatsregierung und
r Koalitionsparteien fanden mit Zuſtimmung aller
be=
tligten Faktoren mit einer an die Reichsregierung zu
ſhtenden Erklärungder bayeriſchen
Staatsregie=
bng abends ihren Abſchluß. Die Staatsregierung und die
halitionsparteien haben der Bedeutung und Schwere des
ſigenblicks in jeder Weiſe Rechnung getragen. Wenn trotzdem
bs Ergebnis der mehrtägigen Beratungen, die in erfreulicher
Enmütigkeit geführt wurden und auch von der Mehrheit der
keſſe in dankenswerter Geſchloſſenheit unterſtützt wurden, den
Bherigen Standpunkt der bayeriſchen Staatsregierung feſthält,
beweiſt dies erneut aller Welt, daß das bayeriſche Volk und
tne Regierung in der Erhaltung des unentbehrlichen
Selbſt=
hutzes auch heute noch eine Lebensfrage erblickt. Die bayeriſche
kaatsregierung hat demzufolge von Anfang an den Standpunkt
treten, daß die Reichsregierung, ebenſo wie ſie die
ungeheuer=
hen Reparationsforderungen abgelehnt hat, auch dem
unmög=
hen Entwaffnungsdiktat nicht zuſtimmen dürfe, die beide ein
ſſammenhängendes Ganzes bilden. Sie verkennt jedoch nicht,
ß der Reichsregierung die letzte Entſcheidung und die
Verant=
brtung für die allenfallſigen Maßnahmen zufällt. Die bayeriſche
gatsregierung und die Koalitionsparteien ließen ſich in ihren
ratungen und Entſchließungen ausſchließlich von den
vater=
udiſchen Intereſſen leiten. Es war das Beſtreben der
bayeri=
ben Staatsregierung, die Poſition der Reichsregierung
gegen=
her dem geſchloſſenen Willen der alliierten Mächte zu ſtärken.
dieſem Geiſt und in dieſer Abſicht wurden von ihr alle
Ver=
mdlungen gepflogen. Wenn nicht überall unter Zurückſtellung
es Trennenden mit der gleichen Sachlichkeit und Zurückhaltung
ſtrittige Frage behandelt worden iſt, ſo iſt das bedauerlich,
es viel zur Verſchärfung beigetragen hat.
München, 11. Febr. (Wolff.) Miniſterpräſident v. Kahr
Ariff in der geſtrigen Sitzung des Landesausſchuſſes der
Baye=
hen Volkspartei das Wort, um den „Standpunkt der
ſegierung im Sinne der bekannten Erklärung darzulegen.
ſich dem Bericht der Münchener Neueſten Nachrichten ſagte er
a.: „Wir ſind uns bewußt, daß es unſer Recht und unſere
Aicht iſt, auf die Willensbildung der Reichsregierung mit den
verfaſſungsmäßig zuſtehenden Mitteln in dem Sinne, den
als Recht erkennen, einzutirken und den Kräften
entgegen=
ſrbeiten, die wir für verhängnisvoll halten. Wir ſind uns
auch bewußt, daß die letzte Entſcheidung und damit die
Verantwortung der Reichsregierung überlaſſen bleiben
Dieſer Standpuntk dürfte ſo unangreifbar ſein, daß alle
Samstag, den 12. Februar
1921
Beunruhigung, die in den letzten Tagen entſtanden iſt, von jedem
als unbegründet erkannt werden muß.
Falſchmeldungen.
E. Berlin, 11. Febr. Berliner Abendblätter brachten
geſtern ausführliche Veröffentlichungen über den Inhalt
der deutſchen Gegenvorſchläge in London. Es wurde
mitgeteilt, daß Deutſchland die Zahlung von 150 Milliarden,
zahlbar in 30 Jahren, anbieten werde. Dazu teilt das
Reichs=
finanzminiſterium amtlich mit: Die Nachricht über den Inhalt
eines Gegenvorſchlages, den das Reichsfinanzminiſterium
gegen=
über den Pariſer Vorſchlägen ausgearbeitet haben ſoll, iſt
voll=
kommen aus der Luft gegriffen.
Gegen die Pariſer Beſchlüſſe.
— Die Liga zum Schutze der deutſchen Kultur
bittet uns, Nachſtehendes zu veröffentlichen:
Die Ungeheuerlichkeit der Pariſer Beſchlüſſe hat im Deutſchen
Reichs=
tag die einmütige ſcharfe Ablehnung aller Parteien, von den
Deutſch=
nationalen bis zu den Unabhängigen, gefunden. In dieſer ernſken Stunde
deutſcher Geſchichte handelt es ſich aber darum, daß die aus der Nor
ge=
borene Gemeinſchaft des deutſchen Volkes nicht nur eine
vorübergehende Erſcheinung bleibt, bald wieder untergraben durch
Par=
tei= und Klafſenunterſchiede.
Weil die Erkeuntnis nie verloren gehen darf, daß das
Gemein=
ſchaftsgefühl Grundlage unſeres ſtaatlicen Fortbeſtehens iſt,
Vor=
bedingung für jeden Wiederaufbau, möge unſer Ruf zur Selbſverkenntnis
und Einigkeit in aller Herzen dringen:
Bürger, erkennt den ehrlichen Willen der Arbeiterſchaft an, zum
Ganzen gleich Euch zu ſtehen, wenn es gilt, den Untergang unſeres
Va=
terlandes, abzuwenden. Setzt zu Eurer Einſicht, daß Kopf= und
Hand=
arbeiter, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Bürger” und „Arbeiter”
wech=
ſelſeitig von einander abhängig ſind und zuſammengehören, auch das
Wollen, Euch nicht durch die aus verſchiedener Weltanſchauung,
verſchie=
dener Berufstätigkeit und verſchiedenen Vermögensverhältniſſen
erwach=
ſenen Gegenſätze trennen zu laſſen, ſondern Euch
zuſammenzufin=
den. Bürger bekämpft daher in Eueren eigenen Reihen alle die, die durch
Eigennutz, Wucher und Schiebertum, durch Verſchließen gegenüber
be=
rechtigten Forderungen der Arbeiterſchaft dieſe abſtoßen. Zerſtreut
da=
durch das oft berechtigte Mißtrauen, fühlt das Streben der Arbeiterſchaft
nach geiſtiger Vervollkommnung und bietet Euere Hände dar. Beweiſt
Euere Einſicht!
Arbeiter, die Ihr jetzt mit den bürgerlichen Partoien einen Wall
bildet gegenüber unerhörten Forderungen eines triumphierenden Gegners,
vergeßt dieſe Stunde nie, ſeht, wie eng Euer Schickſal mit dem der
ſo=
genannten „Bürger” zuſammenhängt, erkennt alle, daß „Bürger” und
„Arbeiter” Staatsbürger ſind, Angehöriger einer Gemeinſchaft.
Laßt Euch nicht durch die Tatſache, daß Arbeit uind Arbeitsertrag,
Bedürf=
niſſe und deren Befriedigung noch ſehr oft nicht im rechten Verhältnis
zu=
einander ſtehen, zu unüberlegten Taten hinreißen, kämpft mit ruhiger
Ueberlegenheft für Euer Recht und folgt Eueren bewährten Führern, die
wiſſen, daß das Wühlen zum Bürgerkrieg nur der Arbeiterſchaft ſelbſt
ſchadet, die erkennen, daß jede Panteiarbeit dem Wohle des
geſam=
ten Volkes dienen ſoll. Klärt Eusre Himmelſtürmer, die die
Not=
wendigkeit organiſcher Entwickelung verkennen, auf, nehmt der Egoiſten
und Hetzern, die für die Rechnung der Moskauer Machthaber arbeiten,
den Einfluß, und wehrt Euch gegen einen verderblichen Bürgerkrieg.
Unterſtützt ſo die Arbeit derer in allen „bürgerlichen” Parteien, die in
ihren eigenen Reihen gegen die Euch und weite Kreiſe des Bürgertums
bedrückenden Egoiſten vovgehen.
Bürger und Arbeiter, erkennt das Gebot der Stunde!
Sehet, daß gegenſeitige rückſichtsloſe Bekämpfung jeder einzelnen Seite
es unmöglich macht, in ihren eigenen Reihen zu ſäubern und zu erziehen,
erkennt, daß Gemeinſchaftsgefühl die Grundlage jeden
Wiederaufbaues, gleichgültig in ſvelcher Form, iſt, und daß dieſe
abhängt vom tiefen Verſtändnis für die politiſchen und wirtſchaftlichen
Tatſachen und Notwendigkeiten, für die Zuſammenhänge von Kapital
und Arbeit und darum von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, von
Land=
wirtſchaft und Induſtrie, Handel und Gewerbe, und darum von Land
und Stadt, von Kopf= und Handarbeitern, und darum von „Bürger” und
Arbeiter” und nicht zuletzt von Staat und Geſellſchaft, und darum von
Regierung und Volk.
Darum deutſches Volk, halte zuſammen ſchaffe
gegenſeitiges Vertrauen gegenſeitige Achtung
und ſo eine Gewähr für eine beſſere Zukunft des
ge=
ſamten Volkes.
Stimmen der Vernunft.
London, 10. Febr. (Wolff.) Im Lyzeumklub erklärte Lord
Parnoor bezüglich der Pariſer Bedingungen über
die Reparationsfrage, es ſei nicht leicht verſtändlich, wie in einem
Lande induſtrielle Energie wiederbelebt werden ſolle, das länger
als eine Generation einen erdrückenden Tribut bezahlen ſolle.
Die Auferlegung eines Zwangsausfuhrzolles ſei kaum
verein=
bar mit der unabhängigen Finanzpolitik. Die einzige Art der
Bezahlung ſei die durch ausfuhrfertige Waren. Dieſe würde
je=
doch die Beſchäftigung der Arbeiter in England ernſtlich
ge=
fährden. Weder Gold noch Rohſtoffe ſeien zur Zahlung
vor=
handen. Jeder Eingriff in den deutſchen Handel würde nur die
Zahlungsfähigkeit Deutſchlands vermindern. Die endgültige
Regelung ſei dringend notwendig. Zunächſt ſei es nötig, die
Zählungsfähigkeit Deutſchlands auf der Konferenz feſtzuſtellen,
auf der Deutſchland vertreten ſein werde.
O.N.B. Rom, 10. Febr. Der Berliner Korreſpondent der
Stampa weiſt darauf hin, daß, wenn die Entente die
an=
gedrohten militäriſchen Schritte am rechten Rheinufer vornehme,
der heutige Waffenſtillſtand der deutſchen Parteien ſich in eine
wirkliche nationale Einheit wandeln würde. Die Politik der
Rechtsparteien deutet darauf hin, daß ein zu ſtarkes Vorgehen
der Entente es auch der Sozialdemokratie unmöglich machen
würde, auf die Regierung mäßigend einzuwirken. Der Artikel
weiſt auf die Symptome der deutſchen inneren Wandlung im
Sinne von 1813 hin und ruft der Entente zu, ſie habe den
pſh=
chologiſchen Moment verpaßt. Der Aufſatz bedeutet eine ernſte
Warnung an die Entente vor zu ſcharfem Vorgehen.
Eine Anleihe für Deutſchland.
T.11. Paris, 11. Febr. Der Berliner Korreſpondent der
Financial News hat ſeiner Zeitung telegraphiſch mitgeteilt: Ich
hoffe kein Geheimnis zu verraten, wenn ich mitteile, daß der
engliſche Botſchafter Lord d:Abernon zurzeit
unter=
ſucht, ob die Lage Deutſchlands nicht dazu geeignet wäre,
das Vertrauen zu einer aufzunehmenden Anleihe zu
errei=
chen. Wenn dieſer Plan Wirklichkeit würde, dann wäre er eine
gründliche und elegante Löſung der Schwierigkeiten, die jetzt
alle Finanzſachverſtändigen in London beſchäftigen. Alle
neu=
tralen Länder könnten unterſchreiben, denn ſie leiden tatſächlich
alle unter dem Geldüberfluß. Wenn eine Kriſe vorhanden iſt,
entſteht ſie nicht aus Mangel an Geld, ſondern iſt auf den
un=
geſunden Handelsverkehr zurückzuführen. Holland, die Schweiz,
Schweden, Dänemark, die Vereinigten Staaten, alle Länder
lei=
den unter dem gleichen Uebel. Eine internationale Anleihe für
Deutſchland wäre, wie L'Oeuvre ſchreibt, die wirtſchaftliche
Er=
neuerung der Welt. (Berl. Tgbl.)
General Rebhühnchen.
Zum Tode Kuropatkins.
A. General Kuropatkin, der ruſſiſche
Oberbefehls=
haber im ruſſiſch=japaniſchen Kriege, iſt in Moskau im Alter von
73 Jahren geſtorben. Ein in Berlin lebender rufſiſcher
Journa=
liſt, der den vielgenannten Heerführer perſönlich kannte, ſchreibt
uns darüber:
Die höhere Laufbahn Alexei Nikolgjewitſch Kuropatkins
be=
ann im ruſſiſch=türkiſchen Kriege. Er war damals
Stabschef Skobelews. Er wurde mit 34 Jahren zum General
befördert, im Jahre 1890 zum Oberbefehlshaber des
transkaſpi=
ſchen Militärbezirks, 1898 zum Kriegsminiſter ernannt, in
wel=
cher Stellung er an der Ausgeſtaltung des ruſſiſchen Heeres
ar=
beitete. Im Februar 1904 wurde Kuropatkin zum
Oberbefehls=
haber der mandſchuriſchen Armee ernannt; ein Jahr
vorher hatte er am Geburtstage des Zaren in Port Arthur eine
Parade abgehalten und die denkwürdigen, an die Adreſſe
Ja=
pans gerichteten Worte geſprochen: „Wir ſind fertig!”
Ange=
ſichts des japaniſchen Gegners nannte Rußland und die ganze
Welt Alexei Nikolgjewitſch den rechten Mann am rechten Platz.
Gegen Japan konnte kein Würdigerer die rüſſiſchen Heere führen
ls der General, auf den mit Skobelews Tod der Ruhm des
Bezwingers Aſiens übergegangen ſchien. „Vorwärts, vorwärts
und wieder vorwärts! Mit uns iſt Gott. Keine Literatur,
ſon=
dern Kampf!‟ Der Befehl von dem Sturm auf Geoktepe war in
Rußland ſo unvergeſſen wie in Britannien die Nelſondeviſe von
Trafalgar. Und war nicht die Kolonne Kuropatkins die vorderſte
geweſen beim Sturm, hatte nicht gerade ihr Führer alle
mili=
täriſche Literatur in dem Augenblick vergeſſen, als er allen
Theo=
rien zum Trotz die Feſtung ſtürmte: „Nur in der Bewegung
vor=
wärts ſah ich das Heilt? Eine Stimme wagte die
Kuropatkin=
begeiſterung beim Ausbruch des Japankrieges zu dämpfen. Der
alte Dragomirow ſagte: „Kuropatkin hat ſich unter Skobelew
be=
währt, aber wer wird jetzt bei ihm Skobelew ſein?‟ Der
Be=
ſieger der Teketürkmenen hatte ſelbſt die ſübalterne Befähigung
ſeines Unterführers erkannt: „Als zweite Perſon biſt Du gut —
bewahre Dich aber Gott, daß Du jemals ein Kommando
über=
nehmen ſollteſt! Du biſt unentſchieden und haſt keinen Willen.
Und wie gut auch ein von mir ausgearbeiteter Plan ſein möge,
Du wirſt ihn niemals zu Ende führen!“ Als das Mißgeſchick
der ruſſiſchen Armee nicht mehr zu ändern war, ſtieg Kuropatkin
vom gewaltigen Generaliſſimus zum beſcheidenen Range eines
Armeeführers herab und überließ es „Papa” Linewitſch, die
verfahrene Karre aus dem Sumpf zu ziehen. Ob Herr
Reb=
hühnchen, wie Kuropatkins Name deutſch lauten müßte, mit
ſeinem ſcheuen Zögern wirklich ſo ſehr im Unrecht war, wird
heute wieder bezweifelt. Denn was damals nicht allgemein
be=
kannt war, iſt heute kein Geheimnis mehr: Kuropatkin hatte im
Rücken der Armee einen zweiten gefährlichen Feind, die
Revolu=
tion, welche bereits vor der Schlacht bei Mukden drohend ihr
Haupt erhob und bis tief in ſeine Reſerveformationen hinein
Anhänger gefunden hatte. Seine Verteidigungsſchrift, die der
einſtige Generaliſſimus wenige Jahre nach dem Frieden mit
Japan ſchrieb, hatte infolgedeſſen lange Zeit hindurch mit
Zen=
ſurſchwierigkeiten zu kämpfen.
Im Weltkrieg holte man ihn aus ſeiner ländlichen
Zu=
rückgezogenheit hervor, um ihm das Kommando der
ruſ=
ſiſchen Nordarmee zu geben. Als ausgeſprochener
Geg=
ner einer Aufopferungstaktik von Truppenmaſſen im Stile
Bruſ=
ſilows geriet er mit dem Generalſtabschef Alexejew über den
mangelhaften Nachſchub in Konflikt. Er wurde zum zweiten
Male in ſeinem Leben abgeſetzt und reiſte als
Generalgouver=
neur nach Turkeſtan. Politiſch wichtig iſt: Kuropatkin gehörte zu
denjenigen namhaften Ruſſen, die den Krieg gegen Deutſchland
ſchon vor Jahren vorausgeſagt haben. Im Jahre 1910 weilte
er bei einem bekannten deutſchen Hochſchullehrer, den er als
leitenden Arzt im mandſchuriſchen Feldzuge ſchätzen gelernt
hatte, beſuchsweiſe in Dorpat. Auf ſeinen Wunſch kam er auch
mit der dortigen deutſch=baltiſchen Studentenſchaft auf einem
ihrer alten Korpshäuſer in Berührung. Zur nicht geringen
Ueberraſchung der jungen Studioſen hielt der General Ort und
Gelegenheit für geeignet, ihnen eine Rede zu halten, in der er
vom verlorenen Japaniſchen Kriege und der Revolution ſprach,
und zum Schluß meinte: „Das nächſte Mal aber wird es uns
nicht wieder ſo ergehen, denn der nächſte Krieg, den wir führen
werden, wird in ganz Rußland populär ſein.” Angeſichts ſeiner
deutſchen Umgebung unterließ es der Generaladjutant des
Za=
ren zwar, das Ziel dieſes kommenden Krieges mit Worten zu
benennen, aber unter ſeinen aufs peinlichſte berührten Zuhörern
gab es keinen, der es nicht wußte, daß die Vorausſagung allein
Deutſchland galt.
Kuropatkin hatte den Spitzuamen Kuroki: Packt ihn! Die
Bolſchewiſten haben ihn nicht gepackt, ſondern ſehr gut
behan=
delt, indem ſie ihn zum Mitglied, des Oberſten Kriegsrates in
Moskau machten. Nur ſeine Denkwürdigkeiten, die ſich im
Stahl=
ſafe der Petersburger Filiale der Moskauer Kaufmannsbank
be=
fanden, haben ſie beſchlagnahmt. Er hat darum gebeten, daß
das Manuſkript nach ſeinem Tode veröffentlicht werden ſolle.
Ob ſie ihm jetzt den Gefallen tun?
Die deutſchen Kohlenlieferungen.
Berlin, 10. Febr. (Wolff.) Am 7. Februar übergab die
deutſche Kriegslaſtenkommiſſion der Neparationskommiſſion über
die Frage der deutſchen Kohlenlieferungen
fol=
gende Note:
Nach den bei den bisherigen Lieferungen gemachten
Erfah=
rungen und der erheblichen Verſchärfung des Februarprogramms
iſt nicht damit zu rechnen, daß eine Durchführung möglich ſein
wird. Es wird hierzu auf die der Reparationskommiſſion in
der Note vom 3. Januar augetüindigte und am 29. Januar
über=
gebene Denkſchrift der deutſchen Regierung über die Wirkungen
des Kohlenabkommens von E
bſt den Vorſchlägen über die
Regelung der Kohlenlieferungen auf Reparationskonto nach dem
1. Februar 1921 verwieſen. In dieſer Denkſchrift hat die
deut=
ſche Regierung eingehend darauf verwieſen, daß die Frage der
wveiteren deutſchen Kohlenlie
en auf Grund des
Friedens=
vertrages ſowvohl hinſichtlich der Mengen wie hinſichtlich des
Preiſes und der Transportwege einer grundſätzlichen
Neuregelung bedarf. Bei der Bedeutung, weiche die
Koh=
lenlieferungen für die Durchſührung der Reparation auch
weiter=
jegiernng den dringenden
hin haben werden, hat die d.
Wunſch, dieſe Lieferungen in allen dieſen Beziehungen dauernd
ſo zu geſtalten, daß Meinungsverſchiedenheiten nach Möglichkeit
nusgeſchloſſen werden und eine geregelte Erledigung etwa
vor=
kommender Streitfragen ermöglicht wird. Der augenblickliche
Zuſtand iſt der, daß von Deutſchland ſtändig Lieferungsmengen
derlangt wurden, welche, wie der Verlauf der Dinge ergab,
über das für Deutſchland mögliche Maß
hinaus=
gingen, weshalb Deutſchland auch nicht für die Ausfälle
ver=
antwortlich gemacht werden kam. Die Abrechnung über die
Ge=
famtlieferungen iſt dadurch überdies völlig ins Ungewiſſe
ge=
aten. In dieſer Beziehung wird auch auf die Note vom 20.
Ja=
nuar wegen der Vorlieferungen verwieſen. Auch hinſichtlich der
Qualitäten werden an Deutſchland in dauernd ſteigendem Maße
höhere Anforderungen geſtellt. Andererſeits haben ſich die
Alli=
ierten wiederholt über die Beſchaffenheit der Ware beſchwert,
ohne daß bisher ein Weg gefunden werden konnte, um zu einem
Einvernehmen zu gelangen.
In der Preisfrage iſt es bisher noch nicht gelungen,
Einigkeit über die Höhe des Deutſchland für die Lieferungen
auf dem Waſſerwege zuſtehenden Preiſes zu erzielen, ja, es
find nicht einmal diejenigen Lieferungen angerechnet worden,
ie Deutſchland auf Grund des Waffenſtillſtandes im Austauſch
gegen Minette auf Grund des ſogenannten luxemburgiſchen
Ab=
kommens an Frankreich gemacht hat. In der
Transport=
frage bedürfen die mannigfachſten Meinungsverſchiedenheiten
unbedingt baldiger Klärung. Es muß auch bei dieſer
Gelegen=
heit darauf hingewieſen werden, daß der Bezug von Kohle über
Leutſche Seehäfen weſentlich zur Erleichterung und Erhöhung
der Geſamtlieferungen Deutſchlands beitragen könnte. Auch bei
den Verhandlungen, die bis in den Dezember hinein über die
lünftigen Kohlenlieferungen in Paris ſtattfanden, wurde
beider=
ſeits davon ausgegangen, daß über ein endgültiges
Lieferungs=
programm neue Beſprechungen erforderlich ſein würden.
Die deutſche Regierung bittet, ſobald die Durchprüfung der
am 29. Januar überreichten Denkſchrift erfolgt iſt, den Zeitpunkt
für den Beginn dieſer Beſprechungen anzuberaumen. Der
Inhalt dieſer Note ebenſo wie die kürzlich im Auszug
veröffent=
lichte Denkſchrift ergeben zur Genüge, daß der gegenwärtige
Zu=
ſtand hinſichtlich der Kohlenlieferungen einer Abänderung
drin=
gend bedarf.
Organiſation zur Bekämpfung der
deutſch=
feindlichen Propaganda.
T.u. Berlin, 11. Febr. Die Nationalliberale
Korreſpon=
denz meldet: Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren, beſchäftigen
ſich maßgebende Vertreter des Volkes, der Wirtſchaft und des
Geiſteslebens mit der Gründung einer alle Kreiſe umfaſſenden
deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der feindlichen
Propaganda wegen der angeblichen deutſchen Kriegsſchuld
und der deutſchen Kriegsverbrechen. Die Geſellſchaft beabſichtigt
darüber hinaus auch endlich einmal den Nachweis zu führen,
daß von feindlicher Seite der Krieg planmäßig jahrelang
vor=
bereitet worden iſt, welche Kriegsgreuel von den Feinden
be=
gangen worden ſind, in welcher Weiſe die feindliche Blockade
auf die deutfche Volksentwicklung wirkte, wie man das
Deutſch=
tum im Auslande behandelte und in welcher Weiſe man nach
Abſchluß des Friedens den Kampf gegen den Deutſchen in den
feindlichen Ländern und im beſetzten Gebiet fortgeſetzt hätte.
Aus den Kreiſen der Deutſchen Volkspartei ſind es vor allem
die Abgeordneten Dr. Streſemann und Frhr. v. Lersner, die
an den Vorarbeiten für die Gründung der Geſellſchaft
teil=
nahmen.
Die Bewegung der Bevölkerung
im Deutſchen Reich.
Npt. Im erſten Vierteljahr 1920 war die Zahl der
Eheſchließungen in allen Teilen des Deutſchen Reiches ſehr
groß und überſtieg bedeutend die in Friedenszeiten. So betrug
für die angegebene Zeit die auf tauſend Einwohner entfallende
Zahl der Heiraten die Heiratsziffer 12,40, während für das
ent=
fprechende Vierteljahr von 1913 dieſe Zahl nur 6,21 ergibt. Die
Zahl der Heiraten iſt alſo jetzt doppelt ſo groß als in dem
nor=
malen Friedensjahr 1913. Auch nach dem Kriege 1870/71 iſt ein
ſchnelles Anſteigen der Heiratsziffer beobachtet worden; was
wäh=
rend des Krieges nicht geſchehen konnte, wird eben nach
Beendi=
gung nachgeholt. Damals hat ſich die Heiratsziffer infolge der
gleichzeitig eintretenden günſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
inehrere Jahre auf dieſer Höhe gehalten, während man jetzt wohl
damit rechnen muß, daß die Erhöhung nur von kurzer Dauer ſein
twird, und ſogar bald infolge Ungunſt der Verhältwiſſe bis unter
den normalen Stand ſinken dürfte. Intereſſant iſt auch, daß jetzt
mnehr Ehen im ſpäteren Alter geſchloſſen werden als vor dem
Kriege. So iſt z. B. in Bayern das mittlere Heiratsalter der
Männer von 28½ Jahren (1913) auf 30½ Jahre geſtiegen, und
das der Frauep von zirka 26 auf 27 Jahre geſtiegen. Auch der
Unterſchied im Heiratsalter von Mann und Frau hat ſich
geän=
dert. So war vor dem Kriege der Mann in Bayern
durchſchnitt=
lich 2,6 Jahre älter als die Frau, jetzt beträgt der Unterſchied
3,1 Jahr. Für die im Kriege gefallenen jüngeren Männer ſind
ehen vielfach ältere eingetreten. Beträchtlich geändert hat ſich der
Anteil der Witwen. Während in Bayern vor dem Kriege nur
kaum 4 Prozent aller heiratenden Frauen vorher ſchon Witwen
waren, entfallen jetzt auf die Witwen faſt 14 Prozent. Das zeigt
mit erſchreckender Deutlichkeit, in welchem Maße durch den Krieg
die Zahl der jungem Witwen angewachſen iſt. Allerdings
begün=
ſtigen auch die ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe die Ehe
mit einer Witwe, die meiſtens im Beſitz einer Wohnung und
Ein=
richtung iſt.
Die Zahl der Geburten iſt nach dem großen Rückgang
wäh=
rend der Kriegsjahre in erfreulicher Weiſe geſtiegen, erreicht aber
noch nicht ganz die Friedenszahl. Auf je Tauſend der geſamten
Bevölkerung entfallen für das erſte Vierteljahr 1920 jährlich 29,5
Geborene (Geburtenziffer). Die ſogenannte Fruchtbarkeitsziffer
(die auf je tauſend Frauen im Alter von 15 bis 50 Jahre
ent=
fallende jährliche Geburtenzahl) beträgt jetzt 103, im Jahre 1913
aber 114, ſo daß die Geburtenhäuſigkeit hinter derjenigen vor
dem Kriege, noch um 10 Prozent zurückbleibt. Die Zahl der
Sterbefälle war im erſten Vierteljahr 1920 recht groß und
die Sterbeziffer beträgt 20,37 gegen 16,82 im Jahre 1913. Nur
Bayern hat eine geringere Sterbeziffer als vor dem Kriege.
Hauptſächlich Krankheiten der Atmungsorgane und insbeſondere
die Grippe haben viele Opfer gefordert. Sehr betrübend iſt auch
die Höhe der Säuglingsſterblichkeit. Von tauſend
Lebendgebore=
nen ſtarben im erſten Vierteljahr 1920 205,5, während dieſe Zahl
im Jahre 1913 nur 135,7 betrug.
Die Rüſtungen zur See.
London, 11. Febr. Daily News melden, daß Sir
Auck=
land Geddes, der britiſche Botſchafter in Waſhington, heute
vom König in Audienz empfangen wird, ehe er auf ſeinen
Wa=
ſhingtoner Poſten zurückkehrt. Ueber den Zweck des Beſuches
von Sir Auckland Geddes in England iſt bisher amtlich nichts
mitgeteilt worden. Der Neu=Yorker Berichterſtatter der Daily
News meldet jedoch, daß die vorherrſchende Meinung in den
Vereinigten Staaten die ſei, daß die Reiſe des Botſchafters nach
England mit der Frage der Rüſtungen zur See
zuſammen=
hänge. Dieſe Frage beherrſche augenblicklich alle anderen
Fra=
gen in Amerika. Wie der Berichterſtatter meldet, ſoll Geddes
keineswegs britiſche Vorſchläge in der Frage der Abrüſtung zur
See Harding überbringen, ſondern im Gegenteil die
Zuſtim=
mung der engliſchen Regierung zu Vorſchlägen erlangt haben, die
inoffiziell von den Republikanern unterbreitet worden ſeien.
England ſoll bereit ſein, zuzuſtimmen, daß die
amerikani=
ſche Flotteder Flotte irgendeiner anderen Macht gleichkomme.
Damit ſei die Grundlage für ein Einvernehmen gegeben.
London, 11. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung
aus Waſhington heißt es in dem Bericht des Senatsausſchuſſes
für Flottenangelegenheiten noch, daß die Großkampfſchiffe
auch zukünftig den Haupteil jeder Seemacht darſtellen müßten.
Unterſeeboote und Waſſerflugzeuge blieben Hilfsſtreitkräfte.
Deutſch=Oeſterreich.
Wien, 11. Febr. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Nationalrats brachte der Bundesminiſter für Finanzen,
Grimm, einen Nachtrag zum Etatsvoranſchlag für
1920 ein, wonach ſich der Abgang von rund 42 Milliarden
Kronen ergibt. Der im Staatsvoranſchlag urſprünglich mit
12,5 Milliarden berechnete Abgang erhöhte ſich ſomit ſeit der
Aufſtellung um 29,6 Milliarden. Der Finanzminiſter hob als
eigentlich günſtiges Zeichen für die Führung der öſterreichiſchen
Staatswirtſchaft hervor, daß von dieſer Erhöhung um 29,6
Mil=
liarden nicht weniger als 21,5 Milliarden auf die ſeit der
Auf=
ſtellung des Staatsvoranſchlages geſtiegenen Kursverluſte und
auch vom Reſte der größere Teil auf automatiſche Steigerung
der ſachlichen Ausgaben infolge der fortſchreitenden
Geldent=
wertung zurückzuführen ſind. Hinſichtlich der ausländiſchen
Hilfs=
aktion erklärte der Miniſter: Die bisherigen ſpärlichen
Mittei=
lungen laſſen kaum erkennen, in welcher Richtung dieſe Hilfe
organiſiert werden ſoll. Näheres über den Sanierungsplan
werden wir wohl erft in zehn Tagen erwarten können. Dann
werden wir Gelegenheit haben zu prüfen, ob dieſe anſcheinend
auf kommerzieller Baſis gedachten Einrichtungen mit den
Be=
dürfniſſen unſerer Volkswirtſchaft, mit unſerer Zukunft und
mit der uns durch den Vertrag von St. Germain gewährleiſteten
Selbſtändigkeit vereinbar ſind. Ein Plan, der nicht ernſtlich die
wirkſame Förderung unſerer Produktion und die
Wiederbele=
bung unſerer wirtſchaftlichen Kräfte ſich zum Ziele ſetzt, wäre
allerdings nicht geeignet, das durch das lange Zögern ſchon
ſchwer erſchütterte Vertrauen auf den Gerechtigkeitsſinn und das
Menſchlichkeitsgefühl der Großmächte und auf ihre
ſtaatsmänni=
ſche Einſicht wieder zu erwecken.
Gemäß dem in der heutigen Klubſitzung der Großdeutſchen
Volkspartei einſtimmig gefaßten Beſchluß brachten die
großdeut=
ſchen Abgeordneten in der heutigen Sitzung des Nationalrats
den Antrag ein, ein Bundesgeſetz zur Durchführung der
Volks=
abſtimmung über den Anſchluß der Republik
Oeſterreich an Deutſchland zu beſchließen.
„Leniniſten und Trotzkiſten”
m. Berlin, 10. Febr. In der ruſſiſchen
bolſchewi=
ſtiſchen Partei wird jetzt ein heftiger Kampf geführt über
das Verhältnis der Gewerkſchaften zum Sowjetſtaat. Die
An=
ſichten von Lenin und Trotzki, ſtehen ſich da ſchroff gegenüber,
ſo daß man jetzt in Rußland von zwei Gruppen der Partei
ſpricht, die nach den Führern „Leniniſten” und „Trotzkiſten”
ge=
nannt werden.
Der Streit dreht ſich darum, ob die Arbeitergewerkſchafter
ihre Selbſtändigkeit behalten oder in den wirtſchaftlichen
O=
ganen der Sowjetregierung aufgehen ſollen. Trotzki, ſteht
näm=
lich auf dem Standpunkt, daß da s Beſtehen ſelbſtändiger
Arbeite=
gewerkſchaften überflüſſig geweſen ſei, da die Regierung än
Sowjetrußland eine Arbeiterregierung iſt. Aufgabe der Arbeite= war es bisher immer geweſen, die Intereſſen da
Arbeiter gegen die Kapitaliſten oder den Staat zu wahren. Da
aber in Rußland jetzt der Kapitalismus abgeſchafft iſt und da
Staatsapparat ſich in den Händen der Arbeiterklaſſe befinder
ſo iſt der Verteidigungskampf der Gewerkſchaften nicht meh
notwendig und die Gewerkſchaften können daher den Organe
der Sowjetregierung unterworfen werden. Dagegen iſt Len;
der Meinung, daß ein derartiges Aufgehen der Gewerkſchaften in
Sowjetſtaat noch nicht möglich iſt. Sowjetrußland iſt noch kei
Kommuniſtenſtaat, ſagte Lenin, die Maſſen müſſen noch in
korn=
muniſtiſchem Geiſte erzogen werden. Dieſe Erziehung kann ab
nur von den ſelbſtändigen Gewerkſchaften geleiſtet werden. De
Anzahl von Mitgliedern der Gewerkſchaften erreicht jetzt in Ru;
land etwa ſieben Millionen, dagegen iſt die Zahl der Mitgliede
der Kommuniſtenpartei weniger als 700000. Das beweiſt alf
daß die Gewerkſchaften noch lange nicht vom kommuniſtiſchen
Geiſt beherrſcht werden. Lenin befürchtet, daß eine Abſchaffurn
der Selbſtändigkeit der Gewerkſchaften die Arbeiter zu Gegnen;
der Sowjetregierung machen würde, und hält es daher für no
wendig, ihre Selbſtändigkeit, mit der es jetzt in Sowjetrußlaru
übrigens in Wirklichkeit nicht weit her iſt, aufrecht zu erhalte
Sinojew ſteht auf der Seite Lenins.
Da es ſich dabei um eine Frage der Macht handelt, wird de
Kampf innerhalb der Bolſchewiſtenpartei mit großer Heftigke
geführt. Es finden zahlreiche Arbeiterverſammlungen in ve
ſchiedenen Städten ſtatt, in welchen über dieſes Problem Eng
ſchließungen gefaßt werden. Soweit aus der Sowjetpreſſe en
ſichtlich iſt, ſpricht ſich jetzt die Mehrzahl der Arbeiter für der
Standpunkt Lenins aus.
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie der Lokalanzeiger hört, iſt de
Reichsregierung damit befaßt, das neue Reichsgeſetz über di
Entwaffnung vorzubereiten, damit der Reichstag bei ſeinen
Wiederzuſammentritt darüber ſofort in Beratung treten kann. Die An
nahme dieſes Geſetzes muß bis zum 15. März erfolgen. Wie erinnerliel
fordert die Entente die Auflöſung der Eimwohnerwehren bis zum 1. Ju/
dieſes Jahres. — Nach Berichten der ſozialiſtiſchen Blätter nahm, a.
läßlich der bevorſtehenden Volkszählung, die Aktion für den Maſſen
austritt der tſchechiſchen Bevölkerung aus der ke
tholiſchen Kirche großen Umfang an. Im Bereich von Grof
Prag allein ſollen während der letzten 14 Tage rund 100 000 Perſoncl
aus der katholiſchen Kirche ausgetreten ſein. — Ein Moskauer Fung
ſpruch meldet, daß die Sowjetregierung den Frieden mit Pole)
m 10. Februar unterzeichnet habe. — Daf.y Expreß meldet aus London
Die Arbeitsloſigkeit im Vereinigten Königrei
nimmt ſtändig zu. In der am 4. Februar zu Ende gegangenen Woc)
betrug die Zahl der Arbeitsloſen, 1 108 000, das bedeutet gegenüber de
vorhergehenden Woche eine Zunahme von 42 680. — Wie die Times ads
Kapſtadt meldet, verfügt die ſüdafrikaniſche Partei über ein
Mehrheit von 25 Sitzen, die ſich wahrſcheinlich auf 28 Sitze erhöhef
wird. — Havas verbreitet ein aus Beirut eingetroffenes amtliches Tel;
gramm, wonach Aintab kapituliert hat. Die Stadt, die etmt
70 000 Einwohner zählt, wurde ſeit Mai von den Franzofen belager!
Die türkiſchen Nationaliſten, die darin verſchanzt waren, hatten ein ſta
befeſtigtes Widerſtandszentrum daraus gemächt und ſich hartnäckig ve
teidigt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Februar.
* Juſtizperſonglie. Herr Miniſterialdirektor Lorbacher wurs
vertvetungsweiſe bis auf weiteres mit der Führung der Geſchäfte eine)
Vorſitzenden der Prüffungskommiſſion für das Juſtiz= und Verwaltung
fach benuftragt.
n. Schöffengericht. Wieder einmal galt eine Verhandlung der je
ſo häufigen Schieberei von Arzneimitteln, die ſich an einen in der Mexc
ſchen Fabrik verübten Diebſtahl angeſchloſſen hatte. Dieſes Unweſte
iſt geradezu gemeingefährlich, denn es gefährdet nicht nur die Moral ur
Vertvauenswürdigkeit der in ſolchen Betrieben beſchäftigten Arbeite
ſondern befördert auch ſchwindelhaften Handel, ſowie Schädigung diß
Zublikums. Der in der genannten Fabrik tätige 32 Jahre alte Arbeitel
Fritz Sutter von hier eignete ſich dort 3 Kilogramm Benzolnaphthd
von etwa 700 Mark Wert an und, wie es in ſolchen Fällen üblich zu ſei
ſcheint, zog deſſen Abſatz ſofort weite Kreiſe. Zuletzt verfiel die Wave der
Beſchlagnahme, und der fragliche Verkehr damit ſtellt ſich als Schleicl
handel bzwv. Arzneimittelhandel ohne Erlaubnis, ſowie Beihilfe das
dar. Bezüglich des der Hehlerei angeklagten Tr. hielt das Gericht h
Beweis für erbracht, nahm dagegen bei dem ebenſo beſchuldigten R. nr.
jene anderen erwähnten Vergehen an. Durch R., V. und einen andere
war das Benzolnaphthol in E.s Wohnung gelangt, wo ein als Zimme
mieter wohnender Kaufliebhaber es anſah, aber es angeblich f17
Schlemmkreide gehalten haben ſoll, wenigſtens wurden die Ueberbringe)
ſo bedeutet. Es blieb daſelbſt zurück, E. behauptete, es ſei von unbekanz
ter Seite wieder abgeholt worden und wollte es zu eigenem Nutzen wei
ter veräußern. Dazu war ihm J. behilflich, während der Angeklag:
St. lediglich eine von J. erhaltene kleine Probe ohne Kenntnis des ſoy
ſtigen Sachverhalts in einer Apotheke unterſuchen laſſen wallte.
Bezü=
lich des Letztgenannten hielt man eine beſußt ſtrafbare Mitwirkurnſ
für nicht nachgewieſen und ſprach ihn frei. Im übrigen lautet das Urtef
gegen Sutter wegen Diebſtahls und unbefugten Arzneimittelhandels uſt”
auf 5 Monate Gefängnis nebſt 1000 Mark Geldſtrafe, gegen C
wegen Unterſchlagung und gegen Tr. wegen Hehlerei nebſt unbefugten
Handel auf je 3 Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe, gege
Die deutſche Seele.
Ein kleiner Beitrag zur Pſychologie der Gegenwart.
Von Dr. Eduard Herold, Hof a. d. Saale.
„Wer nicht in die Breite bauen kann, der baue in die Höhe
und in die Tiefe!‟ Das iſt ein Grundgeſetz der Weltgeſchichte.
Unſer gefeſſeltes deutſche Volk muß ſich auf geraume Zeit das
Bauen in die Weite verſagen. Gut, ſo bauen wir in die Höhe
und Tiefe! Wer nicht äußere Miſſion treiben kann, der pflege
die innere! Zu tun gibt’s wahrlich genug. Aber wir brauchen
Baumeiſter und Architekten, die unſerer Arbeit Sinn und
Rich=
tung geben.
Das deutſche Volk leidet unter dem Fluch, der auf der
ge=
ſamten weſteuropäiſchen Menſchheit laſtet, daß nämlich der
höhe=
ven Ziviliſation ein niedrigeres Kulturniveau entſpricht. — Die
grotesken und widerlichen Erſcheinungen der Schieber= und
Kriegsgewinnlerallüren, ſind nur die letzte ſinnfälligſte Formel
dieſer Gleichung. — Dieſer Fluch ſcheint unentrinnbar. Und
doch gibt es einen Weg, den Fluch zum Segen zu wandeln.
Die Predigt der Askeſe freilich, die man immer häufiger
hört, Rouſſeaus „Zurück zur Natur”, iſt nicht der richtige Weg,
ſo viel Gutes dieſe Lehre im Kern auch enthalten mag. Die
mächtig ſtrömende Entwickelung der Technik, des
Lebenskom=
ſorts, der Mechaniſierung der Arbeit, läßt ſich nicht zurück=
Hämmen. Der moderne Menſch iſt für arkadiſche Lebensformen
der Bedürfnisloſigkeit und des Sichgenügens an der Natur nicht
geſchaffen. Nicht umſonſt hat der moderne Geiſt die Natur in
unerhörtem Grad gemeiſtert, er iſt ſich dieſer Herrſchaft ſtolz
be=
toußt. Ein Verzicht auf dieſes Domininm wäre Verzicht auf
ſeine Eigenart.
Aber es gibt einen anderen Ausweg aus der „
Veräußer=
lichung und Verflachung des modernen Lebens. Wir müſſen
alle Zweige der Technik und Induſtrialiſierung vergeiſtigen,
mit einem Wort: die Materie ſpiritualiſieren. Und
zu dieſer bedeutſamen Tat, die der geſamten weſteuropäiſchen
Kultur neue Bahnen weiſt, hat vor allen anderen Völkern das
deutſche den inneren Beruf.
Deutſchland behauptet in allen Zweigen der Technik vielleicht
den erſten Rang. Aber die deutſche Seele erſchöpft ſich
nicht im ausgeſprochenen Zweckmenſchentum, wie z. B. die
ame=
rikaniſche, wo die verſchwenderiſch ausgeſtatteten Univerſitäten
leine geiſtige Atmoſphäre und die glänzendſten Prachtbauten
keine Symbolik beſitzen. Die deutſche Seele hat ganz andere
Tiefen. In ihr lebt der Humanismus unſerer Klaſſiker und der
Idealismus unſerer Philoſophen, die hohe Ethik des
Mittel=
alters und die antike Kultur ſind ihr lebendiger Hintergrund.
Dieſe reichen Ströme unſerer Kraft können uns auch die
grim=
migſten Feinde nicht abdämmen.
Wenn wir dieſe reichen, lebendigen Kräfte nützen, ſo können
wir bei froher Bejahung alles techniſchen „Fortſchritts” die
Materie dem Geiſt unterordnen, jeden maſchinellen Betrieb
be=
ſeelen. Unſere Geſchichte, an Ruhm und Ehren reich, gibt uns
die Gewähr dafür. Die Dome zu Köln, Bamberg und
Hildes=
heim, das Ulmer Münſter und die Abtei zu Beuron bürgen uns,
daß auch unſere Fabriken einſt werden dem Geiſt dienen können,
ſo paradox dies zunächſt klingen mag.
Es iſt ein Irrtum, daß die Bewegtheit und Vielgeſtaltigkeit
des modernen Lebens im Techniſchen, ſein raſcher Rhythmus
eine Vertiefung ausſchließe. Und zwar iſt eine Vertiefung
mög=
lich, nicht trotz dem Ueberwuchern des Techniſchen, ſondern im
Techniſchen, im Materiellen ſelbſt. Wir können den Fluch löſen,
daß der Menſch immer mehr verflachen und verkümmern müſſe,
proportional dem techniſchen Fortſchritt, proportional dem
Zu=
wachs ſeiner materiellen Mittel.
Das iſt die hohe Aufgabe, die das Schickſal vielleicht gerade
burch unſere politiſche Knebelung dem deutſchen Volke geſtellt
hat. Löſen wir ſie, ſo vollbringen wir eine Kulturtät erſten
Ranges, und die deutſche Seele iſt es, die der Menſchheit aus
der weſteuropäiſchen Oberflächlichkeit den Weg zur Tiefe weiſt,
aus der öden Ziviliſation zur lebensvollen Kultur.
Die deutſche Seele braucht eine große Aufgabe, um leben
zu können. Wagen wir uns an dieſe Tat, ſie wird unſerer
ehrenvollen Geſchichte ein neues Ruhmesblatt anfügen.
Sk. Ehe du ſchlafen gehſt. Ehe du ſchlafen gehſt, beachte
fol=
gende gut gemeinte und ärztlich empfohlene Ratſchläge:
1. Gehe nicht hungrig, aber auch nicht mit zu vollem Leib ins
Bett. Auch ſpätes Trinken von ſtarkem Kaffee, Bier, Punſch,
Tee, Wein uſw., ſowie direkt vor dem Schlafengehen eingenom=
menes Abendbrot kann dich um den Schlaf bringen. Schwer
ver=
dauliche Speiſen, z. B. Aal, ſollteſt du überhaupt nie abends zu
dir nehmen. 2. Haſt du abends einen heißen Kopf, ſo nimm,
be=
vor du zu Bett gehſt, ein Kopfbad oder ein kaltes Fußbad. 3. Iſt
dir in der Magengegend heiß, ſo trinke einen Schluck friſches
Waſſer. 4. Sehr zu empfehlen iſt der Genuß eines Apfels, ehe
man ſich zur Ruhe legt. 5. Wer ſich in aufgeregtem Zuſtand
nie=
derlegt, bringt ſich um die ganze Nacht. 6. Da die Stunden vor
Mitternacht die beſten für den Schlaf ſind, ſo gehe zeitig ſchlafen.
Nichts macht früher alt, als das Umkehren des Tags zur Nacht.
Geſtatte deinen Kindern nicht, daß ſie ſich im Bett unterhalten;
dazu iſt während des Tages genügend Zeit und Gelegenheit
vor=
handen. Auch ſollen Kinder direkt vor dem Zubettgehen nicht
über Schularbeiten oder andere anſtrengende Arbeiten grübelr!
8. Nimm dir vor, nicht die Hände vor dem Einſchlafen unter ode
iber den Kopf zu legen. Aerztlich empfohlen iſt das Einſchlafe
auf der rechten Seite (um das Herz zu ſchonen), wobei man di
Arme vor die Bruſt legt oder herabhängen läßt. 9. Vollblütig
Menſchen dürfen nicht zu niedrig, blutarme nicht zu hoch lieger
10. Kannſt du nicht einſchlafen, ſo zähle recht langſam (nach der
Ticken der Uhr). Biſt du aufgeregt, ſo lege dich einen Augenbli”
glatt auf den Rücken. 11. Nimm nie, nie deine Sorgen mit in=
Bett und denke nie vor dem Einſchlafen über die Geſchäfte
de=
nächſten Tages nach. Nachtentſchlüſſe taugen ſelten, du abe
bringſt dich um den ſchönen Schlaf.
m. Ziffern. Ein fleißiger Mann, dem wir freilich nicht nach
gerechnet haben, hat ſich Mühe genommen, folgende intereſſank
Berechnungen anzuſtellen: Eine Minute hat 60 Sekunder
eine Stunde 3600, ein Tag ſchon 86 400 und ein Jahr 31 536 00
Sekunden. Gewiß eine große Zahl und doch gehören über 754
Jahre dazu, um einen Zeitraum von 238 Milliarden Sekunden 3
durchlaufen. Nach dem Börſenbericht vom 2. Februar ds. JS
wpurde ein Goldſtück von 20 Mark gleich 240 Papiermark gewerte
Wenn man alſo jede Sekunde ununterbrochen Tag und Nacht ein?
Goldmark oder zwölf Papiermark aufzählte, brauchte man 7o4
Jahre, um unſere Milliardenſchuld zu bezahlen. Nun will abe
die Entente die hohe Summe von uns ſchon in 42 Jahren bezah
haben, das iſt in rund dem 180. Teil der Zeit. Es müßten alk
jede Sekunde ziemlich 180 Goldmark oder genau 2154 Papierma
gezahlt werden. Verteilt man dieſe Schuld gleichmäßig auf jede
Einwohner Deutſchlands, ſo käme, da unſer Volk 60 Millione
zählt, auf jeden, gleichviel ob arbeitsfähig oder Greis oder Sans
ling, täglich 3,10 Mark oder 1131 Mark jährlich. Nun will un
freilich die Entente dieſe Laſt in den erſten Jahren etwas erleich
tern, dafür muß aber in den letzten 35 Jahren um ſo mehr
Nal=
lich ſechs Milliarden in Goldmark oder 72 Milliarden in Papie
mark jährlich gezahlt werden. Es würde dann auf den Kopf 9
Bevölkerung 1200 Mark jährlich fallen. Ein Vater mit Frau uie
vier Kindern hätte alſo, wenn die Laſt gleichmäßig auf den Rus
verteilt würde, jährlich 7200 Mark alleim für die Entente auſör
bringen.
C.K. Volkszählung bei den Heringen. Der Hering
die wichtigſte und billigſte Fiſchnahrung, die wir beſitzen:
zu einer wahren Volksnahrung geworden, und dieſe her.‟
ragende Rolle, die er auf unſerem Speiſezettel ſpielt, verdam..
hauptſächlich den rieſigen Mengen, in denen er auftritt. *
viel Heringe gibt es wohl im Weltmeer? Dieſe Frage wikd ".
einem engliſchen Fachmann aufgeworfen und durch eine „B..
J. und V. wegen Beihilfe auf je 600 Mark und gegen J. wegen Beihilfe
urf 400 Mark Geldſtrafe. Dieſe Geldſtrafen ſind im Falle der
Unein=
gringlichkeit mit je 1 Tag Gefängnis für 10 Mark zu verbüßen.
* Vom Stabtparlameut. Wie uns aus Stadtverordnetenkreiſen
mit=
uteilt wird, hat am Donnerstag eine Sitzung der
Stadtver=
os dnetenverſammlung ſtattgefunden. Aus dieſer Sitzung iſt
dnr B.ättern nur der Proteſtbeſchluß gegen die Pariſer Beſchlüſſe
mit=
nickeilt worden. Wie wir erfahren, ſind in dieſer Sitzung auch die
Fi=
nanzen der Stadt Daumſtadt beſprochen worden, über die
dr Herr Oberbürgermeiſter einen eingehenden Vortma gehalten hat.
När ſind der Anſicht, daß die Finanzen unſerer Stadt von eminenter
grdeutung nicht nur für die Herren Stadträte, ſondern auch für die
Deffentlichkeit ſind. Der Preſſe war eine Einladung zu dieſer
Stzung aber nicht zugegangen, auch kein offizieller Bericht über den
Trlauf.
* Proteſte gegen die Pariſer Beſchlüſſe. Die
Stadtverordne=
inverſammlung der Stadt Darmſtadt ſtellt ſich als Vertretung
e Stadt einmütig hinter Reichsregierung und Reichstag in der Frage
as Pariſer Beſchlüſſe. Die unerhörten Forderungen, die dem deutſchen
8 Ik zugemutet ſind, müſſen dem entrüſteten Widerſpruch aller Kreiſe
es Volkes begegnen. Die Forderungen der Entente ſind wirtſchaftlich
ür das verarmte und mit der äußerſten Not kämpfende Volk
unerfüll=
gr. Die Zumutung, ſich in eine Sklaverei zu begeben, lehnen wir mit
5trüſtung ab. Wir erwarten von der Neichsregierung, daß ſie ihren
behnenden Standpunkt unerſchütterlich beibehält und zugleich Mittel
Und Wege findet, erfüllbare Bedingungen bei den demnächſtigen
Ver=
ordlungen zu erzielen.
Der Vorſtand des Heſſiſchen Beamtenbundes, in
err die heſſiſchen Beamten und Lehrer zuſammengeſchloſſen ſind, ſchließt
ig der Erklärung des Deutſchen Beamtenbundes über die Pariſer Be=
Aüſſe voll und ganz an. In der Erkenntnis, daß die Vorderungen
er Entente woder von Vernunft noch Menſchlickkeit diktiert ſind, ſieht
darin nur den klar ausgeſprochenen Vernichtungswillen uu erer
aoner. Niemals kann das deutſche Volk dazu ſeine Zuſtimmung geben:
ie Beamten und Lehrer in Stadt und Land wiſſen ſich eins mit den
0 Millionen Deutſchen, wenn ſie ſolchem Wahnſinn ein unbeugſames
Nein” entgegenſetzen. Ihre Arbeit in Reich und Staat an der Wieder=
Furicktung und Geſundung Mitteleuropas und damit einer bis aufs
eußerſte geſteigerten Wiedergutmachung kann nur in voller Freiheit,
mtlicher und perſönlicher Freiſwvilligkeit geſchehen. Kein deutſcher Mann
wd keine deutſche Negierung darf die Hand dazu bieten, einer
Nege=
ug zuzuſtimmen, die deutſcher Tatkraft und deutſchem Geiſt Luft und
icht zur Betätigung raubt.
— Landestheater. Anſchließend an den Voxtrag von Dr. Viétor:
das neue Antlitz Sternheims” folgt in der 5. literariſchen
Ma=
in ee am Sonntag, den 13. Febr.: „Herr von Seingalt”, drei Szenen
on Karl Sternheim, als Uraufführung.
* Gewerbemuſenm. Am Sonntag, den 13. Febr., wird im Lichthof
4 Muſeums eine Ausſtellung dekorativer Malerei von Otto Rückert,
iu Fachlehrer für Dekorationsmalerei an der Kunſtgewerbeſchule in
Ninz, eröffnet.
R. F.H. Auszahlung rückſtändiger Guthaben der Heimkehrer. Im
ſonat Februar 1921 wrd die Auszahlung der engliſchen Guthaben
in 43 000 Pfund (Arbeitslohn) und 120 000 Mk. (Poſt= uſtv. Geld) von
eu Zweigſtelle der Generalkriegskaſſe, Berlin SW. 19, Unterwaſſerſtr.
r 7 fortgeſetzt. Obwvohl in der Bekanntmachung im Januar 1921
ier Auszahlung von rückſtändigen Guthaben der Heimtehrer gebeten
ude, keine Anfragen dieſerhalb an die Zweigſtellen der
Generalkriegs=
iſe zu richten, ſind trotzdem unzählige Schreiben dort eingegangen.
adurch wird das Auszahlungsgeſchäft erſchwert und verzögert, ohne
6 dem Heimkehrer ein Nutzen erwackſt. Es wird daher im eigenſten
ntereſſe der Heinkehrer nochnals dringend gebeten, keine Anfragen
Pürhalb an die Zweigſtelle der Generalkriegskaſſe zu richten, die auch
nerhin unbeantwortet bleiben müſſen. Die Auszahlung der Gut=
* Achtung! — Falſche Fünfzigmarkſcheine. Von den jetzt zur
Aus=
ſto gelangenden Reichsbanknoten zu 50 Mk. mit dem
Aus=
ſia datum des 23. Juli 1920 (grüne Kupferdrucknote, kenntlich au dem
uſtbild der ſonnigen Mädchengeſtalt auf der Vorderſeite und den Bil=
Ru eines Mähers und eines Werkarbeiters auf der Rüchſeite) treten
Kurdings ſehr ungeſchickte und darum ſofort jedermann auffäillige
achbildungen auf. Abgeſehen von der ſchlechten zeichmeriſchen
5 äußerſt mangelhaften Druckausführung, die „namentlich in der
Hauptkennzeichen echter Noten: das Waſſerzeichen und der
eings=
ale Faſerſtreifen auf der Vorderſeite, der bei dem Falſchſtück durch
huge braune Striche vorgetäuſcht iſt. Nur die zurzeit ndch geringe
Murtnis des Publikums von der Beſchaffenheit der neu verausgabten
At mag den Fälſcher zur Ausgabe ſeiner überaus ſchlechten Falſchſtücke,
ſelbſt bei geringer Aufmerkſamkeit als ſolche nickt überſehen werden
Eten, ermuntert haben. Das Reichsbankdirektorium warnt dor
An=
yre obiger Fälſchung und empfiehlt dem Publikum erneut — als
tn anzuſehen und einzuprägen.
bi hielt im Saale der Freimaurerloge Herr Regierungsrat Meyzer=
Mrtiz vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft einen hochintereſſanten und
urt eichen Vortrag über die Wirkungen der Reichseinkommenſteuer und
I Reichsnotopfers auf Rentner und Kleingewerbetreibende. Als
Gin=
eung behandelte Redner die frühere Steuerveraplagung in Preußen
N in den einzelnen Bundesſtaaten und im beſonderen die
Steuererhe=
aig in Heſſen. Auch die ſeitherigen Gemeindeunlagen wurdem hierbei
aich jetzt die Geſamtbeſteuerung der Gliedſtaaten und die Gemeinden
kalten nun ihrerr notwendigſten Bedarf. Die Neichseinkommenſteuer
eiert nicht nur das geſamte Einkommen, ſondern ſie ergreift auch die
maligen Einkünfte und alles, was dabei erzielt worden iſt. Dieſes
blommenſteuergeſetz iſt das ſchlimmſte, zugs dem deutſchen Volk bis jetzt
arbreitet worden iſt. Aber auch unſere Finanznot zwungt dazu, daß
hs nur ſteuerlich Erreichbare zur Deckung der koloſſalen Reichsſchuld
eundbeſitzſteuer, die Gewverbebetriebsſteuer und die
Kapitaleinkommen=
ter, ſowie die Beſteuerung des Arbeitseinkommens und ihre
Auswir=
g auf die Veranlagungsobjekte, ſowie die große Zahl der Abzüge an
Reichseinkommenbeſteuerung. Zurzeit liegt im Reichstag eine
Ab=
eitseinkommens und die ſteuerliche Beſtimmung der Beiträge. An
ard von lehrreichen Beiſpielen beleuchtet ſodann der Rodner noch das
Weeee
kr den engliſchen Fangergebniſſen des letzten Jahres aus und
Hit feſt, daß während der Herbſtfiſcherei von Auguſt bis Dezem=
4920 in Yarmouth 616 000 „Crans” Heringe gelandet wur=
und in Loweſtoft 366 000 Crans. Es wurden alſo aus den
wäſſern der ſüdlichen Nordſee in etwa vier Monaten mehr
Million Crans Heringe gewonnen. Das „Cran” iſt ein
bliſches Heringsmaß, das etwa 150 Kilogramm beträgt. Die
al der Heringe in einem ſolchen „Cran” iſt nach der Größe
Fiſche verſchieden. Kleine Heringe, wie ſie im Juni und
di an den engliſchen Küſten erſcheinen, gehen etwa 12—1400
das Cran, große, ausgewachſene Fiſche nur 700—800. Man
en durchſchnittlich etwa 1000 Fiſche auf das Cran annehmen.
ra us ergibt ſich, daß über 1000 Millionen Heringe im Drittel
es Jahres in den Häfen von Yarmouth und Loweſtoft als
ug eingebracht wurden. Legt man für die weiteren
Berech=
ſigen den engliſchen Heringsfang zugrunde, ſo ergibt ſich als
Namtmenge, die in einem Jahre gefangen wird, für das Jahr
3 die Summe von 11 762 000 Zentnern Heringen. Rechnet
u etzwa 300 Heringe auf einen Zentner, ſo beträgt die Zahl der
einem Jahre in England gefangenen Tiene bei geringer
hätzung mindeſtens 3000 Millionen. Nun werden aber auch
in Deutſchland, in Holland, in Norwegen Heringe gefan=
Bund nicht nur der Menſch iſt es, der ſich von Heringen nährt,
zahlreiche Fiſche des Meeres verſpeiſen mit Vorliebe dies
bliche Tier. Der Menſch vernichtet zweifellos nur einen klei=
Teil der Heringsſchwärme, höchſtens ein Fünftel der gan=
Maſſe. Es werden daher zum mindeſten 15000 Millionen
inge in den engliſchen Gewäſſern im Jahre 1913 geweſen
. Die Heringsſchwärme beſtehen aber nur aus bereits heran=
Dachſenen Fiſchen, ſoweit ſie an die Küſten kommen. Die
ſere Zahl der Heringe unternimmt keine Wanderungen, die
zu ihrem Verderben in das Bereich des Menſchen führen,
dem vierten Jahre ihres Lebens. Die Heringe im Alter von
s Monaten bis mindeſtens drei Jahren ſind alſo unter den
0 Millionen Heringen, die an die engliſche Küſte kamen,
Mit mit eingerechnet. Dieſe jungen Tiere werden nun
beſon=
s von den Tauſenden ihrer Feinde vernichtet, und höchſtens
ſer unter zehn überlebt, um dann die Wanderung mit dem
ſſen Schwarm anzutreten. Die Zahl der Heringe, die die
ete bevölkern, muß daher auf etwa 200 000 Millionen Fiſche
iommen werden, und dabei ſind die jüngſten Tiere noch
mitgezählt, die eben erſt ausgekrochen ſind. Die Zahl
die=
kleinſten Heringe läßt ſich überhaupt nicht berechnen, denn
Beibliche Hering beſitzt etwa 60 000 Eier.
Shſtom der Haushaltbeſteuerung mit ihren geſetzlichen Abzügen, ſowie die
ſteuerfreien Teile des Ginkommenabzugs von 1500 Mark. Aber auch hier „Darmſtädter Bühne zum Heiner” heuausbringt, iſt ein echtes Stück
ſteht noch nicht ganz feſt, daß noch Erhöhungen und Aenderungen
eintre=
ten werden. An Hand des Steuertarifs und durch eine große Zahl
lehr=
reicher Beiſpiele gibt der Redner noch Aufklärung über die Veranlagung
der Reickseinkommenſteuer für Kleingewerbetreibende und Rentner und
bemängelte, daß hier die Klaſſengrenzen zu klein und zu eng ſind. Das
neue Reichseinkommenſteuergeſetz ſei nach dem Reichsnotopfer das
ſchärfſte, das wir ſeit Beſtohew des Reiches gehabt haben. Auch die
„Nentner=Beſtimmungen”, wurden hierauf vom Vortragenden noch
aus=
führlich und allgemeinverſtändlich an zahlreichen Beiſpielen behandelt,
wobei die neue Kapitglertragsſteuer und die dazu gehörigen Abzüge
be=
ſonders herangezogen wurden. Hierfür wird den Rentnern demnächſt
noch eine Kapitalertragſteuer=Erklärung zugehen. So kann es aber mit
den Steuerveranlagungen im Reich nicht mehr fortgehen, ſonſt leiden auch
die noch ſteuerkräftigen Teile unſeres Volkes die allergrößte Not. Zum
Schluß ſeiner lichtvollen Ausführungen beſprach Redner noch den
Steuer=
beſcheid und die Landesſteuerſtelle für Heſſen für Grund= und
Gewerbe=
ſteuer. Die Veranlagungsformulare hierfür werden demnächſt den
Steuer=
pſlichtigen zugeben. Zur Orientierung für Rentner und Kleingewerbler
empfahl er noch eine kleinere Schriſt: Berater zur Reichseinkommenſteuer;
Sondepausgabe. Verſorgungsverlag von Günther Schmitt in Klotzſche
bei Dresden. Reicher Beifall wurde dem Redner am Schluß ſeiner
anderthalbſtündigen Ausführungen zuteil.
* Verein für Volksbildung. Sanitätsvat Dr. Kocks ſprach im
einem großen Hörſaal der Techniſchen Hochſchule vor nur männlichen
Teilnehmern. Der dicktgefüllte Saal zeugte von der erfreulichen
Tat=
ſache, daß Viele den Ernſt und die Tragteite ſolcher Fragen würdigen.
Eeſchlechtskrankheiten” war das Thema des Abends;, das hierüber von
ſo berufener Seite Gebotene konnte durch ſeine Klarheit, durch die
Ver=
einigung hygieniſcher, ethiſcher und wirtſchaſtlicher Geſichtspuntte ſtarken
Eindruck nicht verfehlen. Einleitend äußerte ſich Nedner ſcharf kritiſch
über laxe Moral und die Verzerrung eines Naturtriebs, durch welche
Faktoren das Laſter mit der Proſtitution im Gefolge gezüchtet zu
wer=
den pflegt. Er wendete ſich gegen landläufige Irrtümer über
vermeint=
liche Notwendigkeiten und zeigte als Arzt die Richtlinien, wie der
Ein=
zelie zum eigenen Wohle, wie zum Heil derzeitiger und künſtiger
Genera=
tionen wahre Menſchſeitspflücht zu erfüllen hat. Es wurden ſodann
die verſchiedenen Krankheitsformen an Hand von Lichtbildern behandelt,
ihre unmittelbaren und mittelbaren furcltbaren Folgen eingehend
er=
örtert und die Heilungswvege kurz gezeigt. Gewiſſenhafte Vermeidung
jeder Anſteckungsgefahr und im Falle der Erkrankung das unbedingte
Erfardernis ſofortiger erfahrenen gründlicher Arztbehandlung (unter
Meiden jeglicher Kurpfuſcherei) wurden uachdrücklichſt hervorgehoben.
Was der Geſamtheit droht. bz, am Voltsmark verheerend nagt, ergibt
ſich zur Genüge aus der Statiſtik, wenn ſie auch gerade in dieſer
Rich=
tung nach der Natur der Verhältniſſe recht ſchwvierig iſt und keineswegs
erſchödfende Ergebniſſe zu liefern vermag. Doch ſelbſt dieſe nicht ſehr
zahlreichen wiedergegobenen Ziffern reden eine grauſige Sprache und
bsleuchten grell den Abgrund, für alle Kulturnationen. Während
frü=
her im weſeitlichen nur die Städte, insbeſondere die Großſtädte, in
Betracht kamen, las der Krieag durch Verſeuchuung des Heeres (etwa 10
Prozent) die Ausbreitung auf das Land begünſtigt und uns damit
un=
heiltvollſte Wunden geſchlagen. — Der näckſte geſundheitliche Vartrag
wird der Tuberkuloſe gewidmet ſein.
* Evangeliſcher Bund. Die Veranſtalkung am Donnerstag trug das
Gepräge eines deutſchen Abends, ſie galt der Fünfzigjährung des Neiches.
Unſer Jubel bei ſeinen glanz yller Gründung und unſere jetzige
unüber=
ſehbare Not wurden ergreifſend daugsſtellt, und alle Darbietungen
führ=
ten Arndts Loſung aus, die den Leitgedanken der Feſtrede bildete:
Deut=
ſches Herz, derzage nicht; tu, was dein Geſviſſen fpricht! Unſer Elend
braucht nicht unſer Ende zu ſein. Dieſen Tzoſt gab die von Frau
Kuhl=
mann=Enders zaclend vougetragene Dichtung, in welcher Herr
En=
ſan erfolgt nach Eingang der Guthabenliſte ohne weiteves Zutun, ders die Khſfhäuſer=Sage mutig über 1918 hinaus fostgeſetzt hat. „
Nim=
mer wird das Reich zerſtüret, zuenn ihr einig ſeid und treu.‟ Dieſe
Ueber=
zeugung Schenkendorfs duraglühte die ebenſo edel wie volkstümlich
ge=
artete Node, mit der Pfarreu Bickelhaupt aus Groß=Uimſtadt die
Verſammlung bezuegte. „Feſteir Mat in ſchweren Leiden” gewann uan
aus den zwei Liedern, mit deuen Neallehrer Weides trefflich geſchulter
Kinderchor der Paulusgemeinde deu Vorſpruch ſchön einfaßte. Jnr jedem
Deutſchen zunächſt den Landsmaun zu ſehen, nicht den politiſchen Gegner
dieſes bismarckiſche Gebot betonte in eindringender Anſprachs der Vor=
Euttengebung der Charakterköpfe auffällig wirkt, fehlen der Fälſchung ſitzende Profeſſor Pfannmüller. Das gemeinſam geſungene
Vater=
landslied „Ich hab” mich ergeben”, ſchloß die Feier eindrucksvoll ab.
* Jugendgruppe der Deutſchen Bolkspartei. Die Vortragsreih= des
Herrn Stud. Hans Heil, über die Rodenſteiner Sage, ihre
geſchichtliche Entwicklung und ihren Niederſchlag in den Kunſtdenkmälern
unſerer Heimat hat die größte Beachtung gefunden. Der hohe Zweck, ärztliche Unterſuchung feſtzuſtellen, ob auch alle wirklich geſund,
nament=
die Liebe zur Heimat zu pflegen, zu vertiefen und die Kenntniſſe der
Schönheiten unſeres Heimat zu erweitern, wurde allſeitig mit großem
Beifall begrüßt. Der zueite Vortrag des Herrn Heil findet am Mon=
Eiſthilfe gegen Annahme von Falſchſtücken — ſich das Bild der echten tag, deu 14. Febr, (nicht wie erſt angekündigt an Dienstag), abends, nehmen an einer Sonderſchulfpeiſung teil. Die fragliche offizielle
Schul=
im „Feierabend” (Stiftſtraße 51) ſtatt. Er behandelt das Thema:
hn. Vortrag. Auf Veranlaſſung der Deutſchen Volkspar= „DeutſcheArtinder Plaſtik und Architektur des Mit= Gepau, Rüſſelsheim, Büſchofsheim, Gernsheim, Kelſterbach und
Guſtavs=
telalters”, mit Lichtbildern. (S. Anz.)
* Die Zentrale der kameradſchaftlichen Vereinigungen ehem. Heff.
Garbe=Dragoner 23 (Sitz Daumſtadt) hielt eine Vollverſammlung im
und Ortsgruppen Heſſens und Umgegend erſchiemen. Auch der ſeit 1912
beſſehende Vewein ehem. Garde=Dragoner 2 in Frankfurt a. M.
ent=
ſaudte hierzu Vertreter. Viele Kameraden, die einer Ortsgruppe noch
rge hennd erklärt. Nach dem Neichseinkommenſteuergeſetz erhält das nicht angehörten, waren gleichfalls erſchienen. Der erſte Vorſitzende
Kamerad Seelmann begrüßte in einer kurzen Anſprache die erſchic= der früheren Schulſpeiſung ſo auch bei der jetzigen ein günſtiger ſein
uenen Kameraden, deren Zabl ungefähr 200 betrug. Er bat, treue Ka= ird. Die Durchführung wuind ermöglickt durch das Entgegenkommen
meradſchaft zu pflegen. Beſonders betonte er, daß die hauptſächlichſte der Kreisbehörden und Induſtriefiumen. Die Kreisſchulkomnüſſion evrl.
Pflicht der Zentuale ſei, den notleidenden, ſchuverkriegsbeſchädigten
Ka=
meraden finanzielle Unterſtützung zu gewähren. Das gleiche ſoll auch Die geringen verurſachten Geldkoſten tragen die Induſtriefirmen.
den notleidenden Hinterbliebenen zuteil werden. Den auf dem Felde
der Ehre gefallenen Kameraden ſoll zum Zeichen der Dankbarkeit ein Nu 39 vom 9. Februar über das Dekorierungsfeſt iſt noch unchzutragen,
tangezogen werden muß. Gingehend beſprach der Redner ſodann die Gedentſtei errichtet werden. Hieran ſchloſſen ſich die Beratungen der daß an vierter Stelle, auch Herr Steuerinſpektor Holler dekoriert
Vorarbeiten zur Negimentsfeier am 8. Mai 1921. Der erſte Vorſitzende
machte den anweſenden Kameraden die traurige Mitteilung, daß dor
wenigen Tagen zwei Kameraden unerwartet geſtorben ſind. Zum Zei= 60 Jahre alte Dwechlerehebaar Sendlein, ſowie zwei Rinder von
chen des treuen Angedenkens bat er die Mitglieder, ſich von den Sitzen
uerungsnovelle vor. Der Streit geht hier um die Feſtſetzung des zu erheben. Am Nachmittag verſammelte man ſich zu einem gemütlichen getötet.
Beiſammenſein mit Konzert; Gedichte, vorgetragen von Frl. Cläſgbeth
Seelmann, verſchönerten den Nachmittag. Die Gäſte und Kamera= in einer Verſammlung Proteſt erhoben gegen die Beſchuldigung in der
den erfreuten ſich der ſchönen Stunden und trennten ſich mit dem
Wun=
ſche auf ein baldiges Wiederſehen. Der zweite Vorſitzende. Herr Kam.
Hofmann, der Kreisgruppe Gießen, übermittelte vor ſeinem
Weg=
für die herrlichen Stunden, die er bei ihnen verlebt hat.
* Ortsgewerbeverein Darmſtadt. Auf den morgen vormittag 10
Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Vortrag des
Oberſteuer=
inſpektors Köhler über „Umſatz= und Luxusſteuer” machen
wir Mitglieder und alle Intereſſeuten nochmals aufmerbſam. (S. Anz.)
— Für die Grenzſpende. Eine Sammlung der Angeſtellten und
Ar=
beiter der Firma Rodberg, Keſſelfabrik, Darunſtadt, erbrachte die ſchöne
Summe von 261 Mk. Die Gemeinde Ernſthofen überſandte 145 Mk.,
die Gemeinde Herchenrode 47 Mk. Allen Gebern herzlichen Domk!
* Im Silberkranz. Am 15. Februav begehen das Feſt der Silbernen
Hochzeit die Eheleute Ernſt Heil und Frau Eliſe geb. Hegendörfer.
* Seltene Vögel. Herr Konſervator Emil Schließmann teilt
uns mit: Es wurden mir vier Exemplaue von Seidenſchwanz
zum Ausſtopfen überſandt. Da die Tiere nur bei ſtrenger Kälte
vorüber=
gehend bei uns ſind, würden wir vorausſichtlich noch große Kälte
be=
kommen. Die Vögel, haben Amfelgröße und ein wunderbares Gefieder,
Intereſſenten werden dieſelben gerne bei mir gezeigt.
Zuckerverkauf. Ab Montag, der 14. d. Mts., erfolgt die Ausgabe
des Februar=Anteils auf Marke Nr. 2 der Sonderzuckerkarte. (Näheres
ſiehe heutige Bekanntmachung.) Die mit der Ablieferung der
Bezugs=
marken Nr. 1 und Meldung ihres Zuckerbeſtandes ſich noch im
Rück=
ſtande befindlichen Kleiuhändler werden hiermit nochmals aufgefordert.
nachzukommen. (Siehe Anzeige.)
Kartoffelverſorgung. Die Kartoffelmarke Nr. 6 wird von Sams= Sckzwueſternſchule hat bei 120 Schülerinnen 43 leicht unterernährte, 39
aus=
tag, den 12. Febr., ab mit füuf. Pfund Speiſekartoffeln zum Preiſe
von 45 Pf. für das Pfund beliefert. Die Kartoffelmarke Nr. 5 verliert
vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Kunſtnotizen.
ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Mebaktion ihr Urteil vor.
Muſikverein. Nach mehrjähriger Pauſe wird der
Muſiden=
ein am Samstag den 19. Februar 1921, in der Turnhalle am Woogsplatz
unter Leitung Michael Ballings mit angeſehenen Soliſten Händels
unver=
gleichlichen „Meſſias” wiederum aufführen. Zum Konzert ſteht noch Gange. Jetzt iſt eine weitere Preisſenkung für Baumaterialien
einge=
eine beſchränkte Anzahl von Eintrittskarten zur Verfügung, ebenſo zur
Hauptprobe, welche Freitag zuvor ſtattfindet. Herr Dr. Fr. Noack für Heſſen: Ningofenſteine frei Waggon Verladeſtation 1000 Stück 365
wird in einem Vortrag amn Donnerstag, den 17. Februar, abends, im
Vereinshaus. Steinſtraße 24, eine Einführung in das Werk geben. Der
zur Hauptprobe und Konzert auf Grund ihrer Mitgliedkarten Eintritt
haben, müſſen ſie zu dem Vortrag Karten löſen. Kartenvorverkauf bei gramm 299 Mark, Zuſchlag his
Schutter, Eliſabethenſtraße 12. Am kommenden Sonntag, den 13. Febr.,
vormittags 111/. Uhr, iſt Morgenmuſik mit Konzertmeiſter Drumm, zu
der noch einzelne Kauten im Vorverkauf zur Verfügung ſtehen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
—
urwüchſigen Darmſtädter Humors. Der Verfaſſer, Hans v. d. Feder,
ein echtes Heinerblut, derſtand es, einen alten Märchenſtoff in ganz neue
Form zu gießen und im lokalen Geſchehen Darmſtadts prächtig zu
ver=
ankern. Der Kaſper=Heiner ervingt das Feierzeich unter manchen
Fähr=
lichkeiten und Abenteuern und erreicht das Ziel ſeiner Wünſche: in der
Trauwe logiern und Niernbrate eſſe” zu können. Freilich triegt ihn
dabei die Schupo am Wickel; aber Ende gut, alles gut, wie ſich das für
Kaſper gehört. Die Entzwürfe für die Marionetten und das Theater
ſtammen von A. M. Schwindt, die Ausführung lag in verſchſedenen
Händen; ſo fertigte die Puppen Fräulein Finger in der Werkſtätte
Müller=Berbenich, Herr Schwindt und Herr Anton
bau=
ten den „Ami”, und Studenten, Schüler und Wandervögel halfen im
übrigen mit, ein echtes Stück Darmſtädter Lokalkunſt zu ſchaffen. Der
Vorverkauf hat bereits vege eingeſetzt und es emnpſſehlt ſich, rechtzeitig
Karten ſich zu ſichern. (Veugleiche auch Anzeige.)
+ Arheilgen, 11. Febr. Verſchiedenes. Wie wir vernehmen,
foll vom Septemben dieſes Jahres ab beim hieſigen Pfarramte eine
Aſſi=
ſtentenſtelle errichtet werden. Die Arbeiten der Pfarrei nahmen in den
letzten Jahren derart an Umfang zu, daß es für eine Kraft ein Ding der
Unmöglichkeit iſt, dieſelben zu bewältigen. — Auch will ſich, wie man
hört, hier ein dritter Arzt niederlaſſen, da es, den beiden hier anſäſſigen
Aerzten unmöglich iſt, unſeren raſch ſich vergrößernden Ort nebſt
Um=
gebung allein zu beſmältigen. — Herr Wilhelm Bremer, zweiter
Bureau=
gehilfe bei der hieſigen Bürgermeiſterei, wird mit dem 1. kommenden
Momats aus dieſer Stellung ausſcheiden, um in den Dienſt der
Fürſorge=
kaſſe zu Darmſtadt einzutreten.
II. Gberſtadt, 10. Febr. RektorMüller /. Geſtern wurde hier
die indiſche Hülle des Nektors der hieſigen Volksſchule Johaun Simon
Müller unter außerordentlich ſtarber Beteiligung einheimiſcher und
aus=
wärtiger Trauergäſte zu Grabe getragen. Der Verſtorbene erfreute ſich
allenthalben hoher Wertſchätzung und großer Beliebtheit ſeitens ſeiner
Mitbürger. Seit 1882 amtierte er in Eberſtadt als Lehrer, ſpäter als
Hauptlehrer und erhielt uach der Revolution die Amtsbezeichnung „
Rek=
tor”. Reich und vielſeitig war ſein Wirken während dieſer nahezu 40
Jahre in der Schule, der er ein äußerſt tüchtiger Lehrer war. Aber auch
ſeine außerdienſtliche Wirkſamkoit war reich und vielgeſtaltig, war er
doch Mitglied des Kirckenvorſtandes der Dekanatsſynode des
Turnver=
eins des Volksbildungsveueins, des Männerquartetts, Vorſitzender des
Verſchönerungs=, ſowie des Obſt= und Gartenbauvereins, und hinterließ
auf allen, dieſen Gebieten rriche Früchte ſeiner Tätigkeit. Während des
Krieges ſtand er unermüdlich im Dienſte der Kriegsfürſorge innerhalb
der Gemeinde. Politiſch trat er nach der Umwälzung in den
Vorder=
grund und wurde im Jahre 1919 als erſter Vorſitzender der
Demokra=
tiſchen Partei, Ortsgrutzpe Eberſtadt, in den Bemeinderat gewählt, wo er
nicht nur im Pleuum, ſondern auch in den Kommiſſionen tüchtig
mit=
arbeitete. Tnotz der vielen Ehrenämter blieb er aber ſtets ein ſchlichter,
beſcheidener Maun und eroberte ſich ſo die herzlichſte Sympathie aller
Kreiſe. Sein Leichenbegängnis geſtaltete ſich daher zu einer großen
ein=
drucksvollen Trauertundgebunn. Eine große Anzahl Kränze wurde mit
feierlichen Anſprachen niedergelegt und ſchmückten das Grab des Mannes,
den ſeine Mitbürger und Freunde nie vergeſſem werden.
— Wishauſen, 11. Febr. Beider 18. deutſchen
nationa=
lenGeflügelausſtellung in München 28, bis 31. Januar),
welche mit über 6000 Nummern beſchickt war, erhielt Herr Peter Dietz 2.
auf acht ausgeſtellte Tiere ſieben Ehrenpreiſe, einen erſten Preis, ſowie
die höchſte Auszeichnung; den Siegertitel auf rebhuhnfarbige
Zwerg=
ſptzandottes.
— Groß=Gerau 11. Febr. Schulſpeiſung im Kreiſe
Groß=Gerau. Herr Du. Wengler ſendet uns einen Vorſchlag,
den wir hiermit zum Abdruck bringen: Ich habe wir die Aufgabe
ge=
ſtellt, noch nicht kranke Schulkinder, die ſich aber in hitterer Nahrungsnot
befinden und daher in der größten Gefaſu ſind, in Tuberkuloſe zu
ver=
fallen, durch Ernährung uach den Grundſätzen der Quſker gegen die
Tuberkuloſegefahr zu wuappnen und ſie dadurch dem Staat zu erhalten.
Jedes Schulkind erhält Schulſpeiſung, das einen ſolchen Wunſch äußert.
Für die eigentliche Schulfpeiſung kommen in Betracht alle Schulkinder
im Alter von 10. 14 Jahren. Für die jüngeren Jahresklaſſen findet eine
ähnliche Schulſpeiſung ſtatt. Sie werden in zweiter Linie in Rechnung
gezogen und können auch in ihrer Wohnung geſpeiſt werden. Ich habe
die Erfahrung gemacht, daß man uit ſehr beſcheidenen Mitteln in der
Lage iſt. geſunde Kinder durch geeignete Ernährung vor der
Tuber=
kuloſegefahr zu bewahren, daß aber ein koſzſpieliger Aufwand (wie
Maſtkur uſw.) nötig, um bereits von Tuberkuloſe Befallene zu heilen.
Sind die zu ſpeiſenden Kinder beſtimmt, dann gehe ich daran, durch eine
lich frei von offener Tuberkuloſe ſind uund deshalb durch Anſteckung ihren
Kameraden bei der Schuilſpeifung gefährlich werden können. Die dabei
ausgeſchiedenen Schuulkiuder wverden mit Schonung abgeſondert und
ſpeiſung wird durchgeführt in den Induſtrieorten des Kreiſes, in
Groß=
burg. Jedes der Schulkinder erhält täglich ein Schulfrühſtück, beſtehend
aus einem Viertelliter Milch und 20 Gramm ameriktaniſchen Fettes. Der
Arzt hat nur eine Probe des Fettes und der Milch einen Geſchmacks=
Saale des Nummelb äu ab. Zu dieſer waren die Vertreter der Kreis= prüfung zu unterwerfen und feſtzuſtellen, zuarum evtl, die Nahrung von
einigen Schilern verſchmäht wird. Er hat zu unterſuchen, ob die
Nah=
rung der normalen Geſchmacksrichtung widerſpricht. Aeuderungen
kön=
nen ſich anſchließen. Auch iſt vom Arzt die Menge der Beikoſt (Brot)
feſtzuſtellen und zu vegulieren. Es iſt zu hoffen, daß der Erfolg wie bei
die Lehrerſchaft helfen dabei vorausſichtlich in der opferwilligſten Weiſe.
— Reinheim, 11. Febr. Odenwaldklub. Zu unſerer Notiz in
wpurde.
Fürth i. O., 11. Febr. Gasvergiftung. Hier wurden das etwa
5 und 6 Jahren von nahen Verwaudten durch Leuchtgasvergiftung
Bensheim, 10. Febr. 40 Baugewerbetreibende haben
Stadtverordnetenſitzung, daß ſie bei Ausführung von Arbeiten dieſe
über=
mäßig verteuerten und man in Darmſtadt billiger baue wie in Beusheim.
Die Verſammelten verwahren ſich ganz entſchieden gegen dieſe vollſtändig
gehen die Grüßg der Gießener Kameraden und dankto den Anweſenden grundloſe Verdächtiguug. — Nächſten Sonntag nachmittag 5 Uhr findet
in der ebangeliſchen Kirche ein Konzert ſtatt, in dem mitwirhen
Fräu=
lein Marie Flöring, Fräulein Gertrud Hahn und Fräulein Thilde
Wal=
ter aus Darmſtadt und Konzertſänger Adolf Müller aus Frankfurt. Nach
dem uns vorliegenden Programm ſteht den Beſuchern ein hoher
Kunſt=
genuß in Ausſicht.
* Von der Bergſtraße, 11. Febr. Die erſten Mandelbäume
ſtehen an der Bergſtraße in voller Blüte. An ſehr geſchützten Lagen, in.
Gärten und ähnlichen Stellen haben die Bäume ihre Blüten entfaltet.
Bei gelider Witterung kann in dieſem Jahre mit einer frühen
Mandel=
blüte gerechiet werden.
— Mainz, 10. Febr. Ein Zuckerſchwindler, wvelcher ſich den
Namen A. Meurer beilegt und Wiesbadener Dialekt ſprach, hat einen
Geſchäftsmann um 3600 Mark beſchwindelt. Er verſprach, ihm Zucker zu
liefern, ließ ſich Bezahlung im voraus geben und händigte als angeblich=
Sicherheit für die Lieferung zwei Wertbriefe über 4300 Mark ein, die ſich
bei ſpätenem Nachſehen als mit wertloſem Papier gefüllt ergaben.
fp. Worms, 10. Febu. Der Streik der Arbeiter der
Metall=
verarbeitungsgeſellſchaft iſt beigelegt, die Arbeit wurde heute wieder
auf=
genommen. Die Forderungen der Anbeiter wurden zur Hälfte bewilligt.
Der Stueik der Schneider und der Mühlenarbeiter hält weiter an. Eine
Einigung konnte bis jetzt noch nicht erzielt werden.
* Alzey, 11. Febr. Die ärztliche Unterſuchuugder
Kin=
ihrer Pflicht underzüglich, ſpäteſtensbiszum 15. 0. Mts. der der Volks= und Schweſteruſchule ergab, daß von 885 Kindern der
Volksſchule 325 leicht untevernährt und 99 ſchwer unterernährt ſind. Die
geſprochen untevernährte und 25 ſchwver unterernährte Mädchen.
— W.=Pfiffligheim, 10. Febr. Als geachteter Bürger und
Veteran des Handwerks feiert morgen, Herr, Wagnermeiſter
Johaun Kiſſel geſtig und körperlich vüſtig ſeinen 80. Geburtstag,
uach=
dem er im vorigen Jahre auf das hundertjährige Beſtehen ſeines von
ſeinem Großvater gegründeten Goſchäſtsbetriebes zurückblilen konnte.
Unter ſeinem Dache wohnen dier Generationen; er ſelbſt in 55jähriger
Ehe, ſowie ſein Sohn und ſeine Enkelin mſt ihnen Familien, darunter
ein Ugenkel.
Fp. Aus Rheinheffen, 11. Febr. Eine ſtändige
Prei’sſen=
kung auf dem Baumateriglienmarkte iſt ſeit Wochen im
treten und koſten dieſe jetzt nach Mitteilung der Baubeſchaffungsſtelle
bis 400 Mark, Feldbrandſteine 330 bis 350 Mark, Flußſand Kubikmeter
18 Mark, Grubenſand 16 Merk. Zewont frei Waggon je 1 Sack (Pavier=
Vortrag iſt öffentlich, auch für Nichtmitglieder. Während die Mitglieder ſach), 50 Kilogramm, 30,50 Mark. Grau= und Weißſtückalk frei Waggon
Verſandſtation je 10 000 Kilograum 2200 Mark. Walzeiſen je 100
Kilo=
für 100 Kilogramm. Nägel je
100 Kilogramm 595
Liſtenholz) 1 Kubikmeter
700 bis 750 Mark. Tannenholz (Vorratsholz) 1 Kubikmeter 600 bis 650
Mark. Biberſchwänze, naturroh, Größe 16/36 Zentimeter, je 1000 Stück
650 Mark. Gewöhnliche Falzziegel 1100 bis 1200 Mark. Schiefer b=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Februar 1921
hauen frei Waggon Verwendſtation (Moſel oder Caub) 41. ver lauf.
Meter 399 Mark, 41, per lauf Meter 210 Mark. Dachpappe Nr. 80
1 Rolle (10 Quadratmeter) 72 Mark. Dachpappe Nr. 150 1 Rolle (19
Qug=
dratmeter) 41 Maxk. Glas, hell ”/ je Quadratmeter 60 Mark.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Der Obexbürgermeiſter von
Of=
enbach ſchreibt erneut Belohnungen aus für alle, die dazu beitragen,
daß den Unfugſtiftern an den Feuermeldern das gemeine Handwerk
ge=
legt wwird. Wer die Feuerwwehr böswillig glarmiert, dem gehören auf
offenem Markte amtlich verabfolgte tüchtige Prügel. — Das Tonwerk in
Heppenheim wurde von Herrn Locherer aus Mannheim für 1,7
Mil=
tionen Mark käuflich erworben und wird von der ſeitherigen Direktion
wueſter geführt. Es ſoll aber ſofort ganz bedeutend vergrößert wverden, ſo
daß alsbald mehrere hundert Arbeiter und ſelbſt Arbeſterinnen lohnende
Beſchäftigung finden. — In Bechtheim in Rheinheſſen „kauften” zwei
Schwvindler mit einem Laſtauro bei einem Landwirt für 3600 Mark
Weizen auf und fuhrent ohne Bezahlung mit größter Geſchwindigkeit
da=
von, ſo daß der Landwirt das Nachfehen hatte. — Eine eigenartige
Spende rührender Art haben die Schulkinder von 15 Gemeinden des
Kreiſes Alzey für die Kinderhilfswoche betätigt. In dieſen
Ge=
meinden hatten die Schulkinder während der Kriegsnot Laubheu für
daterländiſche Zwecke geſammelt und hierfür noch ein Guthaben als
Reſt=
betrag in Höhe von insgeſamt 2630,32 Mark ausſtehen. Die kleinen
Patrioten baben jetzt einnrütig beſchloſſen, dieſen Betrag der
Kinderhilfs=
woche als Spende zu überiveiſen. — Am 10. Februar war der Prokuriſt
Fritz Cicher in der Möbelfabrik Merkel in Dalsheim bei Worms
25 Jahre tätig als rühriger, kluger und weitblichender Geſchäftsmann. —
Ein Mülchfuhrmann aus Fauerbach bei Nidda, der bei dem „Kalten
Markt” in Ortenberg im Herbſt 1919 den Hut eines Heurn aus Nidda
mitgehen hieß, wurde nach einem Jahre als Dieb ermittelt und kann
nun 400 Maxk für einen neuen Hut bezahlen. — Die Pelzpreiſe im
Vogelsberg ſind gegen die gleiche Zeit des Vorjahres gewaltig
zu=
rüickgegangen. Im vovigen Jahre bezahlten die Händler für das Fell
eines großen Stallhaſen bis zu 15 Mark; heute gehei ſie nicht mehr über
1 Mark hinaus. Für die Maulwurfsfelle gab man bis zu 30 Mark das
Stück, heute zahlt man kaum 2 Mark dafür. Aeußerſt geſucht war der
Fucl sbalg; man zahlte über 600 Mark dafür, jetzt höchſtens 200 Mark.
Reich und Ausland.
Miniſterium des Innern eine Fälſcherzentrale für Ein=und Kultur die Welt nicht anderes lehrte, als den brutalen Imperia=
Perſon des Kanzleigehilfen Dufuer hatte. Dufner war im Burequ
des Reichskommiſſars für Ein= und Ausfuhrbewilligungen aushilfsweiſe und wirtſchaftlichen Kräfte der Erneuerung der Welt zu widmen.
beſchäftigt und hat dort die Stempel und die Druckpreſſe mißbraucht.
Ihm wurden 11 Bewilligungen abgenommen. Der Geſamtwert der
Fäl=
ſchungen belief ſich auf 36 Millionen Mark. In einzelnen Fällen
glückte die Ausfuhr. Jetzt gelung die Entlarpung der Fälſchergruppe, Rom gewährte einem Vertreter des Giornale d’Italia eine
die mit eigenen Stempeln und Druckſtempelpreſſen arbeitete. Der
Kauf=
mann und Ingenieur Erich Schulz, zuletzt in Charlottenburg wohnhaft,
rat Trendlenburg. Nach dieſen Abdrücken ließ er eine kleine Schlagpreſſe
für Trockenſtempel und zwei Gummiſtempel anfertigen. Mit Hilfe der
falſchen Stempel begann nun die Anfertigung der Urkunden; hauptſäch= allen leben und ſeine Söhne vor dem Hunger ſchützen. Niemand
lich für Vieheinfuhr aller Art aus Däuemark. Abnehmer
fanden ſich in Menge. Trotzdem die Fälſchungen vorzüglich ausgeführt
waven, ſchöpften die Grenzübepwachungsorgane Verdacht, und
Kriminal=
beamten des Landespolizeiamtes gelang es, die Fälſcher zu überführen, unannehmbar.
Schulz wurde in einem Lokal am Alexanderplatz feſtgenommen. Seine
Jeſſen und der Reiſende Friedrich Schulte, norwvegiſcher Staatsangehöri= gebungen in Deutſchland gegen die Pariſer Beſchlüſſe
ger. Von 15 augefertigten Beſvilligungen wurden nur zwei benutzt, machten hier großen Eindruck. Politiſche Perſönlichkeiten
13 wurden zurückgehalten.
F. Heibelberg, 11. Febr. Das bekannte Gaſthans zum
„Perkeo” wird in einiger Zeit ſeine Pforten ſchließen, da das Haus
an eine auswärtige Großbank verkauft worden iſt, die dork eine Filiale
einrichtet. Auch das bekannte Hotel „Noter Hahn” wird den
Reſtau=
rationsbetvieb einſtellen, das Hotel aber weiterführen.
Elberfeld 11. Febr. 3900 Fälle von
Eiſenbahnberau=
bungen. Nach einer Blättermeldung ſind im Elberfelder
Eiſenbahu=
direktionsbezirk im Nobember und Dezember 1920 3900 Fälle von
Beraubungen von Eiſenbahngütern feſtgeſtellt worden, druck gewinnt man mehr ausder Einigkeit des Reichs=
E3 wurden 319 Diebe ermittelt, von denen 107 Giſenbahnangeſtellte
waren. Für die durch die Veraubung entſtandenen Verluſte wurden in
der Zeit vom 1. April bis 1. Novembeu 1930 über 36 Millionen Mark
bezaylt.
T.u. Straßburg, 11. Febr. Extappter Eiſenbahndieb.
Seit über einem Jahre verſchwandenr aus dem Expreßzuge Straßburg—
Paris Koffer und andere Gegenſtände. Man erwiſchte den Täter in der
Perſon eines Eiſenbahners, der in ſeiner Wohnung und in der eines
Verwandten eine ganze Niederlage von Koffern, Neiſetaſchen,
Jagd=
gewehren, Fahrrädern und anderen Gegenſtäuden aufgeſtopelt hatte. ird gemeldet: Zur Haltung der Berliner Negierung in der
Dieb und Hehler wurden verhaftet.
mittag einen Teil des Goudernementspalgſtes. Zahlreiche
hiſtoriſche Dokumente ſind verbrannt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Mainz, 11. Febr. (Wolff.) Die beiden Beamten des
Reichsvermögensamtes, Abteilung, Mainz, Reckmanu und
Ulrich, die der Aufforderung der franzöſiſchen
Beſatzungs=
behörde, Möbel für Unteroffiziersräume zu
be=
ſchaffen, nicht nachgekommen waren, wurden heute vom
fran=
zöſiſchen Kriegsgericht wegen Nichtbefolgung eines militäriſchen
Dienſtbefehls zu je 6 Monaten Gefängnis und 5000 Mk.
Geldſtrafe verurteilt.
Die Necharkanaliſierung.
Stuttgart, 11. Febr. (Wolff.) Eine heute hier abgehaltene
Verſammlung von Vertretern württembergiſcher Städte und Gemeinden
ſprach ſich einſtimmig für raſche Durchführung der
Neckar=
kanaliſierung von Mannheim bis Plochingen und die
Vorberei=
tung für die Fortſetzung bis zur Donau aus. Sie erklärte ſich bereit,
für die Beteiligung der Gemeinden und der Vürgerſchaften an der
Finanzierung des Neckarkanals und der Kraftwerke einzutreten und
da=
in zu wirken, daß von den Städten und Gemeinden im Falle der
Grün=
dung einer Aktiengeſellſchaft ein Teilbetrag der Aktien bis zu 50
Mil=
lionen Mk. aufgebracht wird.
Keine Umwandlung der Reichseiſenbahnen.
T.u. Dresden, 11. Febr. Auf der
Reichsverkehrs=
konferenz in Bamberg hatte ſich auch der
Reichsverkehrs=
miniſter Gröner, wie jetzt erſt bekannt wird, in der
entſchieden=
ſten Weiſe für die Aufrechterhaltung der einheitlichen
Reichs=
eiſenbahnverwaltung ausgeſprochen und erklärt, er ſei gegen
jede lieberführung der Eiſenbahnen in
kaufmänni=
ſche erwerbsgeſellſchaftliche Formen und würde
dieſe auf das allerſchärfſte bekämpfen. Anlaß zu dieſer
Er=
klärung boten gewiſſe ſüddeutſche Pläne, wieder
Landeseiſen=
bahnen einzurichten und das Perſonal zu beteiligen. Auch
be=
kannte Induſtrielle haben, wie erinnerlich, eine 1imorganiſation
der Eiſenbahuen vorgeſchlagen.
Die Arbeitsloſenunterſtützung.
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) Wie uns vom
Reichsarbeits=
miniſterium mitgeteilt wird, wird dort zurzeit an dem Entwurf
eines Geſetzes über die vorläufige
Arbeitsloſenunter=
ſtützung gearbeitet. Bekanntlich hatte die Reichsregierung im
vergangenen Jahre dem Reichsrat den Entwurf eines Geſetzes
über die Arbeitsloſenverſicherung vorgelegt. Die ungünſtige
Entwicklung, die der Arbeitsmarkt ſeit Sommer vorigen Jahres
genommen, hat dann aber den Anlaß dazu gegeben, dieſen
Ent=
wurf zunächft zurückzuſtellen, weil die ſtreng
verſicherungsmäßi=
gen Grundſätze, nach denen der Entwurf aufgeſtellt war, mit
dem unüberwindlichen Riſiko der Arbeitsloſigkeit und mit der
Art ihrer örtlichen Verteilung bis auf weiteres nicht vereinbar
erſchienen. Der Reichsarbeitsminiſter ließ ſich dann von der
Reichsregierung ermächtigen, einen neuen Entwurf
auszuarbei=
ten, der den ganz ungewiſſen Bedingungen der
Uebergangszeit gemäß nur eine vorläufige Negelung bringen
ſoll. Der Entwurf wird von den Grundſätzen der
Arbeits=
loſenverſicherung alles das zu verwirklichen ſuchen, was
ſich mit dieſen beſonderen Bebingungen verträgt, und wird
ins=
beſondere die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu tätiger
Mitver=
antwortung heranzuziehen ſuchen. In ſeinem organiſatoriſchen
Aufbau wird er ſich eng an den Entwurf des
Arbeitsnachweis=
geſetzes anſchließen. Es iſt zu hoffen, daß der Entwurf ſchon in
März im Reichsreſſort mit den Ländern und den Iutereſſ=nten
riert werden kann.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Einmütige Kundgebungen des ganzen Volkes.
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) Dem Reichspräfidenten, der
Reichsregierung und dem Auswärtigen Amte gehen fortgeſetzt
aus allen Teilen des Reiches und von den verſchiedenſten Kreiſen
der Bevölterung Kundgebungen zu den Pgriſer
Be=
ſchlüſſen zu. Dieſe Erklärungen, auf die im einzelnen zu
antwoorten nicht möglich iſt und die von den verſchiedenſten
wirt=
ſchaftlichen und ſinanziellen Geſichtspunkten aus die
Unmöglich=
keit der Erfüllung der Pariſer Beſchlüſſe zum Ausdruck bringen,
ſind einerfreuliches Zeichen dafür, daß das
deut=
ſche Volk in ganz überwiegender Mehrheit
ge=
ſchloſſen den Standpunkt der Reichsregierung
billigt, welcher in der Erklärung des Reichsminiſters des
Aeußern vor dem Reichstage am 1. Februar feſtgelegt iſt.
Hamm, 11. Febr. (Wolff.) Der Paxteitag der
weſt=
fäliſchen Zentrumspartei nahm zu den Pariſer
Be=
ſchlüſſen in einer Reſolution Stellung, in der es heißt:
Schaffende und aufbauende Arbeit ſollte das Fundament des
Wiederaufbaues, der Wiedergutmachung und der
Völkerverſöh=
nung ſein. Das Diktat von Paris will dieſes Fundament
zu=
ſammenreißen. Die Feſtſetzung der Schuldſumme, über deren
Erhöhung keine Erörterung möglich war und deren Abtragung
den Kindern und Kindesbindern aufgebürdet wird, macht die
deutſchen Arbeiter zu Lohnſklaven der Feinde von geſtern auf
unabſehbare Zeit. Die Erhebung des in ſeiner Geſamtwirkung
vernichtenden Zwangszolles auf jedes Ausfuhrgut beraubt uns
der Möglichkeit, Gegenwerte zu ſchaffen, um die
lebensnotwen=
digſten Güter der Volksernährung aus dem Auslande zu
bezie=
hen. Der eigenen=Macht entkleidet und nur auf unſer Recht
ge=
ſtützt, richten wir heute den Ruf an gewiſſe Völker, die das
köſt=
liche Gut der eigenen Unabhängigkeit und Freiheit ſich in langen
Kämpfen ſichern mußten. Sie mögen entſcheiden, ob der Weg
Berlin, 11. Febr. Vor einigen Wocken hob die Landespolizei beim von Karthago bis Verſailles, ob die zweitaufendjährige chriſtliche
Ausfuhrbewilligungen auf, die ihren Ausgangspunkt in der lismus der Siegerſtaaten auf den Trümmern eines großen
Vol=
kes aufzubauen, das bereit iſt, die Geſamtheit ſeiner kulturellen
Der Eindruck im Anslande.
T.u. Rom, 11. Febr. Der deutſche Botſchafter in
Unterredung über die Pariſer Beſchlüſſe. Er verſicherte, daß die
entnahm echte Urlunden müt Stempelabdrüichen und der Fakſimileunter= übergroße Mehrheit des deutſchen Volkes
ent=
ſthrift des Reichskommiſſars für Aus= und Einfuhrbewilligung Geheim= ſchloſſen ſei, im Rahmen des Möglichen die Verſailler
Ver=
pflichtungen zu erfüllen. Die Pariſer Beſchlüſſe fordern jedoch
das Unmögliche. Deutſchland wolle nur in Frieden mit
in Deutſchland denke an einen Revanchekrieg. Das Pariſer
Programm der Entſchädigungen ſei aber für Deutſchland
Nom, 11. Febr. (Wolff.) In parlamentariſchen Kreiſen
Helfer ſind die Kontoriſtin Paula Kunzfeld, der Kaufmann Nikolaus wird die internationale Lage lebhaft beſprochen. Die
Kund=
ſprechen ſich dahin aus, daß der wirtſchaftliche Wiederaufbau
und die politiſche Verſöhnung ſchwver zu erreichen ſeien, ſo lange
eine Stimmung herrſche, wie ſie ſich in Berlin, London und
Paris kundgab. Der Corriere d’Italia ſchreibt hierzu: Es iſt
wahr, daß auch vor dem Friedensvertrage von Verſailles
Deutſchland dasſelbe Unannehmbar ausſprach, ſich dann aber
doch beugen mußte. Heute gewinnt man aber den Eindruck, daß
das deutſche Nein entſchloſſener iſt. Dieſen
Ein=
tags, als aus den Ausführungen des Miniſters Simons. Der
Londoner Konferenz kommt daher eine außerordentliche
Be=
deutung zu. Epoca glaubt dagegen, daß die Konferenz zu einem
ſehr ungünſtigen Augenblick zufammentrete, da die Meinungen
zu ſehr auseinandergingen.
Schweizer Preſſeſtimmen.
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) Von unſerem Berichterſtatter
Eutwaffnungsfrage ſchreibt die Neue Zürcher Zeitung:
Toledo, 11. Febr. Ein heftiger Brand zerſtörte geſtern nach= Sinons will in richtiger Erkenmtnis der Auffaſſung, die ihm
in London entgegentreten wird, ſich ſeine Aufgabe nicht dadurch
erſchwveren, daß er die Frage der Entwaffnung überhaupt noch
in die Verhandlungen hineinzieht. Die ganze Kraft muß dort
der Frage gewidmet werden, von deren ungünſtigen oder
gün=
ſtigen Löſung das Schickſal Deutſchlands auf Jahrzehnte hinaus
auf allen Gebieten des Lebens beeinflußt wird.
Bern, 11. Febr. (Wolff.) Die Neue Schweizer Zeitung
ſchreibt in einem Artikel über die in Paris beſchloſſene,
Deutſch=
land aufzuerlegende Exportſteuer: Bei näherer Betrachtung
drängen ſich dem Neutralen, der nicht mehr länger unbeteiligt
iſt, die ſchwerſten Bedenken hinſichtlich der praktiſchen
Ausführung der vorgeſchlagenen Reparationsklauſeln auf. Für
die Schweiz wird die Frage noch eine beſondere Tragweite
dadurch erhalten, daß die Schweiz für gewiſſe Bezüge, z. B. für
Kohlen, faſt ausſchließlich auf Deutſchland
angewie=
ſen iſt. Sollten auch dieſe Waren mit der Steuer belegt
wer=
den, ſo käme dies einer Steuererhebung der
Alliier=
ten in der Schweiz gleich.
Von unſerem Berichterſtatter wird gemeldet: In zwei
außerordentlich inhaltsreichen, „Paris oder London?”
überſchriebenen Artikeln der Neuen Zürcher Zeitung kommt deren
Berliner Korreſpondent zu dem Schluſſe, daß die Ausführung
des Pariſer Abkommens die Ottomaniſierung
Deutſch=
lands bewirken würde. Die entſcheidende Frage, vor die die
Welt durch die Pariſer Beſchlüſſe geſtellt werde, laute: Paris
oder Europa? Es handle ſich nicht nur um die Milliarden,
es handle ſich für uns jetzt darum, von welchem Geiſte
Deutſch=
land in den nächſten Jahrzehnten regiert werden ſoll. Die auf
der Pariſer Konferenz vorgeſehenen, Sanktionen bedeuten die
Verewigung der Kriegsſtimmung und die Gefährdung des
Völ=
kerbundes. Ein großes Land würde bolkaniſiert, ein Land, das
hohe Aufgaben vollendet hat und dem hohe Aufgaben winken.
Das wäre, es müſſe offen ausgeſprochen werden, eine
euro=
päiſche Schmach. Deutſchland werde ehrlich vor die
Alli=
ierten treten und ihnen ehrlich bieten, tuas es zu bieten
ver=
möge. Ihr eigenes und das Intereſſe Europas widerſprechen
dieſem Pariſer Abkomnten.
Die Entwafſnung.
Ausdehnung der Entwaffnungsaktion auf Bayern.
* Berlin, 11. Febr. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Nach Eingang der bayeriſchen Antwort hat das
Reichskabinett in ſeiner heutigen Sitzung die Ausdehnung
der Entwaffnungsaktion auf Bayern und
Oſt=
preußen beſchloſſen. Der Sitzung wohnte auch der
Reichs=
kommiſſar für Entwaffnung Dr. Peters bei.
T.U. Baſel, 11. Febr. Journal des Débats berichtet:
Briand erklärte im Kammerausſchuß: Die revolutionären
Strömungen in Bayern geben den Alliierten Veranlaſſung, die
Vorgänge in dieſem Lande, auf das ſchärfſte zu überwachen.
Eine direkte Verhandlung zwiſchen den alliierten
Re=
gierungen und der bayeriſchen Regierung ſei
ausgeſchloſ=
ſen, ebenſo ein beſonderes Zugeſtändnis dem bayeriſchen Staat
gegenüber.
Die Haltung Bayerns.
Erregte Frörterungen im bayeriſchen Landtag.
München, 11. Febr. (Wolff.) Der Bayeriſche Landtag
war heute früh der Schauplatz ſtürmiſcher Auftritte. Auf der
Tagesord=
nung ſtand die Interpellation der U. S.P., die vom
Miniſter=
präſidenden Aufſchluß über die Berliner Verhandlungen
verlangte. Als der Regierungsvertreter erklärte, daß der
Miniſterpräſi=
deut infolgs anderweitiger drſüigender dienſtlicher Geſchäfte am Erſcheinen
im Hauſe verhindert ſei und daß es ihm wegen der Vertraulickkeit dei
Berliner Miniſterausſprache unmöglich ſei, dem Landtage darüber Auf=
mnmuter XZ.
ſchluß zu geben entſtand bei den ſozialiſtiſchen Parteian eino große S., die ſich in heſtigen Zwiſchenrufen Luft machte. Von den
ſozä=
liſtiſchen Parteien wurde dieſe Erklärung als eine Provokation eins
erheblichen Teils des Landtages bezeichnet und die ſofortige Unterbri
chung der Sitzung gefordert, um zu der nun geſchaffenen Situati:m
Stellung nehmen zu können. Präſident Königbauer ließ dana
eine einſtündige Unterbrechung eintreten, in der die Parteien zu beſei
deren Fraktionsſitzungen zuſammentraten.
Nach 11 Uhr wurde die Sitzung wieder aufgenommen, Abgeordnekt
Stang (Bayer, Ppt.) gab zu Beginn der Sitzung folgende Erklärun
ab: Die Koalitionsparteien hatten beabſichtigt, zu Beginn der jetziga
Debatte eine Euklärung abzugeben, die zur Klärung der Lage beitrag
foll. Da aber die ſozialiſtiſchen Parteien Wert darauf legen, daß net
der Geſchäftsordnung die Juterpellation ſchon jetzt beſprochen wird.
erkläre ich, daß wir hernach die von uns beabſichtigte Erklärung e
geben werden.
Abg. Timm (Soz.) gab ſodann im Namen ſeiner Fraktionsfreund
folgende Erklärung ab: Seit acht Tagen verhandelt die bayeriſche
P=
gierung durch den Miniſterpräſidenten v: Kahr mit den Koalitionspe.
teien über die Rückwirkung des Pariſer Diktats auf das deutſche ui
das baheriſche Volk und die Stellungnahme der Regierung hiers
Geſtern hat der Miniſterpräſident auf einer Tagung der Baheriſc
Volkspartei den grundlegenden Standpunkt der Regierung in langu
Ausführungen dargelegt, die in der Preſſe veröffentlicht worden fan
Trotz dieſer auf einer parteipolitiſchen Tagung /erteilten Information
hat der Miniſtexpräſident heute hier die Grklärung abgeben laſſen, de
er ſich der ſelbſtverſtändlichen Pflicht entziehe, der bayeriſchen Volkswerl
tretung ſelbſt Informationen in dieſer die höckſten Lebensintereſſen 2=
Volkes berührenden Angelegenheit zu geben. Dieſes Verhalten iſt eiu
unerhörte, im rarlamentgriſchen Leben noch nie dageweſene Pr
vokation und eine unglaubliche Bele digung großer politiſcher Po
teien der der Negierung untergeordneten Volksvertretung. Dieſe M
achtung wviegt um ſo ſchzuerer, als hintar den von der Reuierung aud
geſchalteten Parteien gerade der Teil des werktätigen baheriſchen Vo /
ſteht, der durch die Rückwirkungen des Pariſer Diktats am härteſten
troffen wird. Das parteipolitiſche Gebaren der baheuiſchen Regieru
iſt um ſo kurzſichtiger und muß verhängnisvoller wirken, als gerade
dieſer Zeit die geſchloſſene Ginigkeit des ganzen Volkes eine Lebensn
wendigkeit für Deutſchland iſt, deren frivole Gefährdung durch 2y
bayeriſchen Miniſterpräſidenten unabſehbare Folgen nach ſich ziehn
muß. Wir halten es mit der Ehre und Würde der von uns vertreten
Volksteile für undereinbar, an den Verhandlungen des Landtages 11
zunehmen, ſo lange nicht Herr v. Kahr ſeiner Verpflichtung a s Miniſt
präſident nachgekommen iſt. Hierzu geben hür ihm Gelegenheit, inde
wir folgende Fragen ſtellen, beſſen unverzügliche Beantwortung win v
langen: Welche Haltung gedenkt die bahzeriſche Negierung zu den a
dem Pariſer Diktat ſich ergebenden wiutſchaftlichen und politiſchen
F=
gen einzunehmen?
Nach einer längeren ſich hierauf abwickelnden Geſchäftsordnung
debatte gibt Abg, Stau7. im Namen und im Auftrage der Koal
tionsparteien des Landtages folgende Erklärung ab: Die V
handlungen in Berlin und mit der Reichsregierung ſind ſtreng vertrel
lichen Charakters. So lange dieſe Vertraulichkeit auch durch Zuſtimmn
der Reichsregierung nickt aufgehoben iſt, kann die Regierung in öffe
licher Sitzung keine Mitteilungen machen. Den Koalitionsparteien,
die Vergutwortung mit zu tragen haben, ſind ſolche Aufſchlüſſe vertrel
licher Art naturgemäß zugegangen. Wir ſind im Einklang mit En
Regierung keineswegs der Meinuna, daß nicht auch andere Fraktiony
vertrauliche Informationen erhalten können. Daß auch der Sc
Aüiniſte rpräſident dieſer Auffaſſung iſt, geht aus der Tatſache herv.
daß er geſtern nach Beendigung der Verhandlungen den Koalitionspicl
teien, denn Vizepräſidenten des Landtages, dem Abgeordneten der ſozi
demokratiſchen Partei Auer eine Ginladung zu einer Beſprechu
zugehen ließ, deren Gegenſtand die Erteilung von Aufſchlüſſen über M
mit den Berliner Verhandlungen zuſammenhängenden pplitiſchen Frgen
bilden follte.
Aibg. Blumtritt (1. S.P.) gab für ſeine Fraktion eine ErF)
rung ab, in der er das Verhalten des Miniſterpräſidenten als unerhö
Verletzung der Rechte des Landtags und eine Herabſetzung der par
mentariſchen Oppoſition zu Mitgliedern zweiter Klaſſe hezeichnete. 9
wäre Pflicht der Regierung geweſen, dem Landtage Aufklärung und Ey
Parteien Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. — Aba. Auc
erklärte, daß en geſtern abend von Oberregierungsrat Schellhorn teg
bhoniſch befragt worden ſei, ob er zu einer Beſprechung mit dem Michl
ſterpräſidenten bereit ſei, die aber erſt vorausſichtlich am Samstag ſtat
finden könne.
Die ſozialiſtiſche Linke verläßt hierauf geichlo
ſen den Saal,
Aba, Stana: Wir miiſſen grundſätzlich davan feſthalten, daß al
den Beſtinnungen der Verfaſſung eine Verpflichtung für den Miniſt=n
Präſidenten, einer Minderheit des Landtages Aufſchlüſſe zu geben, mi
abgeleitet werden kann. Daß dieſe Einladung an Herrn Auer erſt 20
9 Uhr abends erging, hängt damit zuſamnen, daß es erſt ſehr ſpät cl
Schluſſe der Sitzung der Koglitionsregierung zu einer Einigung geko
men iſt. Wenn auch zugeſtanden werden könne, daß vertrauliche Inf.
mationen auch anderen Fraktionen gegeben werden, ſo ſteht doch f1
uns grundſätzlich feſt, daß nur der Landtag als ſolcher, nicht aber
Fraktion, die Staatssregierung zwingen konn, ſolche Aufſchlüſſe
geben. — Abg. Diur (Dem.) ſtellt feſt: Auer konnte über den Zweck 64
vom Miniſterpräſidenten nachgeſuchten Ausſprache gor nicht im Zwei!
ſein. Daß die Informationen, die gegehen werden ſollen, nicht frükl
ſtattfinden können, liegt einfach daran, daß die Verhandlungen der Au
litionsbarteien geſtern abend erſt ſpät zu Ende kamen.
Obervegierungsrat Schellhorn beſtätigt ſobann ſein telepho
ſches Geſpräch mit dem Präſidenten Auer und erklärte dann, er könne
auf ſeinen Eid nehmen, daß er als Gegenſtand der Ausſprache ausdu d
lich die politiſche Lage genannt habe. Auer habe im Geſpräch ihm d.
klärt, es wäre ihm auch augenehmer, wenn die Ausſprache erſt Samst
ſtattfinden würde, weil er als Vizepräſient abgehalten ſei, da er b0
Präſidenten unterſtützen müſſe. — Das Haus tritt hierauf in die Tagck
ordnung ein. Da, wie deu Präſident mitteilt, eine Workmeldung =
Interzellation nicht vorliegt, (die ſozialiſtiſchen Parteien waren nit
mehr in den Saal zurückgekehrt), war die Interpellation erledigt. D
Reſt der Sitzung füllte die Beuatung des Forſtetats aus.
Oberſchleſien.
Neue Putfchpläne der Polen.
* Berlin, 11. Febr. Tel. unſerer Berliner R
daktion. Wie die Oberſchleſiſche Landeszeitung erfährt, faud
am vergangenen Sonutag, den 6. Februar, im Domininn
Deutſch=Piekar eine geheime Verſammlung von Ha
lerſoldaten ſtatt, in welcher der polniſche Eid abgenomm.”
wurde. Alle Teilnehmer verpflichteten ſich, an dem am 15. F‟
bruar d. J. ſtattfindenden dritten Putſch ſich zu beteilige‟
1I. a. wurde bekannt gegeben, daß jeder Oberſchleſier, der nich
in Reih und Glied einträte, dazu gezwungen würde und i9
Weigerungsfalle eine Kugel bekomme. Der Angriff ſoll bei , beginnen. Er wurde durch Kapitän Chrobek, der zu
zeit in Beuthen tätig iſt, vorbereitet. 2000 Ukrainer, ehemalie
Ueberläufer, die hart an der Grenze untergebracht ſeien, ſtänd.‟
für den Handſtreich zur Verfügung.
Dazu ſchreibt die Oberſchleſiſche Landeszeitung, daß be
Polen durch dieſe Vorbereitungen weniger eine gewaltſame Er
oberung des Abſtimmungsgebietes planen, als vielmehr dur)
neue Terrorakte die heimattreuen Oberſchleſier im Reiche vafſ
der Reiſe in das Abſtimmungsgebiet abſchrecken wollen.
A=
gabe der interalliierten Kommiſſion ſei es, ſich mit der Ang?
legenheit ſchleunigſt zu befaſſen, um den Handſtreich zu vereitel”
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle wi
mitgeteilt: Ju einem Teile der polniſchen und der franzöſiſch”
Preſſe iſt anläßlich des Waffenfundes in Beuthen O5
Behauptung aufgeſtellt worden, daß die gefundenen Waffen au
den militäriſchen Depots in Neiße ſtammten und von Ang”
hörigen der Wehrmacht verladen worden ſeien. Eingehen?
Nachforſchungen ergaben, daß dieſe Behauptungen in vollem Ur
fange erlogen ſind.
Die polniſchen Truppenanſammlungen
an der deutſchen Grenze.
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) Nach den Vorſtellungen O‟
deutſchen Regierung in London, Paris, Rom und Waſhingt.”
wegen den ſtarken polniſchen
Truppenanſammlun=
gen an der Oſtgrenze des Reiches wurde die Tatſache dien
Truppenanſammlungen von polniſcher und franzöſiſcher Seite B‟7
ſtritten oder auf die Demobiliſationsmaßnahmen zurückgeführ!
Von zuſtändiger Sielle wird hierzu mitgeteilt, daß die deutſe.”
Neglerung neuerdings eingehende, ſorgfältig geprüfte Nachrichl."
üiber die Höhe der Truppenſtärke im weſtlichen polniſchen Grei”
gebiet erhalten hat. Trotzdem inzwiſchen weitere Abtrauspor.
erfolgt waren, beſinden ſich Truppen der erſten Linie an De
deutſch=polniſchen Grenze: an der Südgrenze Oſtpreußens D
Raume zwiſchen Momfr bis Mlawa bis Oſtrolenka die 4. 2
l-
fion in Stärke von 14 000 Mann, in Weſtpreußen im Raume.2
fan
vor
Darmſtädter Tngblatt, Samstag, den 12. Februaz 152
Graudenz, Thorn und Bromberg die 16. Diviſion und die ſogen.
Sibiriſche Brigade mit 20000 Mann, in der ehemaligen Provinz
Poſen im Raume von Hohenfalza, Poſen, Liſſa, Oſtrowo die 14.,
15. und 17. Diviſion, ſowie zwei Brigaden der Reſervearmee mit
54000 Mann, längs der oberſchleſiſchen Grenze im Raume von
Czenſtochau, Bielitz, Neuſandek und Krakau die 6. und 21.
Ped=
jalanki=Diviſion in Stärke von rund 42000 Mann; dazu kommen
in Reſerveſtellungen die 11. Diviſion im Raume von Lodz und
die 22. Legionärdiviſion im Raume von Warſchau mit abermals
42 000 Mann. Das gibt allein an Truppen der erſten Linie eine
Geſamtſtärke von 172000 Mann. Dazu treten die Truppen der
zweiten Linie, die allein an der Grenze von Oberſchleſien im
Raume von Czenſtochau nach Sosnowice 25 000 Mann aufweiſen.
Das Geſamtaufgebot der an der deutſch=polniſchen Grenze
verſammeiten Truppen beträgt alſo 2 12 200 Mann. An der
litauiſchen Front befinden ſich zurzeit 70 000 Mann, an der
ruſſi=
ſchen 126 000 Mann. Danach ſteht mehr als die Hälfte der
Ge=
ſamtformationen des polniſchen Heeres gegenwärtig im
Nord=
oſten und Oſten Polens entlang der Grenze des mit Polen im
Frieden befindlichen Deutſchen Reiches. Die Erklärung des
pol=
niſchen Miniſters des Aeußern, daß die Truppenverlegung nur
dem Zweck der Demobilifation diene, läßt ſich mit den Tatſachen
nicht vereinbaren. Bisher ſind nur die älteſten Jahrgänge und
die Studierenden entlaſſen, die übrigen Jahrgänge teilweiſe mit
voller Ausrüſtung und Bewaffnung für kurze Friſt beurlaubt und
teilweiſe neuerdings wieder eingezogen worden, wie wiederholt
gemeldet wurde. Die geſetzliche Dienſtpflicht in Polen erſtreckt
ſich auf zwei Fahre, ſtatt deſſen befinden ſich fünf Jahrgänge
unter den Waffen, dadurch iſt es möglich, die Armee auf voller
Kriegsſtärke zu erhalten. Weiter ſind einige bisher noch nicht
unter den Waffen ſtehende Offiziersjahrgänge einherufen
wor=
den. Eine Entlaſſung von Truppen der zweiten Linie hat bisher
noch nicht ſtattgefunden, auch ſind nur kriegsunbrauchbare Pferde
und Fahrzeuge verkauft und kriegsbrauchbare dafür neu
einge=
ſtellt worden. In einer ganzen Reihe von Fällen iſt feſtgeſtellt
worden, daß Regimenter, welche ſich zurzeit im weſtlichen
Grenz=
gebiet Polens befinden, in voller Kriegsſtärke belaſſen worden
ſind und daß ſogar ihre Erſatzformationen in aller Form weiter
beſtehen. Endlich befindet ſich ein Teil der in den polniſchen
Grenzgebieten ſtehenden Formationen tatſächlich nicht in ihren
Heimatsgarniſonen, daraus ergibt ſich, daß von einer
Demobili=
ſation des polniſchen Heeres nicht die Rede ſein kann. Die
deut=
ſihe Regierung hat ſich daher veranlaßt geſehen, wegen der
vor=
ſtehend geſchilderten Tatſachen erneut bei den eingangs
erwähn=
ten Regierungen vorſtellig zu werden.
Unterzeichnung des Friedens zwiſchen Polen
und Rußland?
T.U. Paris, 11. Febr. Ein Moskauer Funkſpruch meldet,
daß die Sowjetregierung den Frieden mit Poleg am 10. Februar
unterzeichnet habe (2)
Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Die Auflöſung der ruſſſiſchen
Kriegsge=
fangenenlager im Reiche iſt bis zum 1. April angeordnet
worden. Bis dahin muß der Abtransport aller bolſchewiſtiſchen
Kriegsgefangenen Rußlands durchgeführt ſein.
Leipzig, 11. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag fuhr der von
Dresden kommende Perſonenzug 472 aus noch umaufgcklärter
Urſache mit ſolcher Gewalt auf den am Ende der Gleiſe
ſtehen=
den Bremsſchlitten, daß die beiden Zuglokomotiven
ent=
gleiſten. Zwei Wagen 4. Klaſſe wurden ineinander
geſchoben. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden eine
Frau getötet, 12 Perſonen ſchwer und 20 leichtverletzt.
Wien, 11. Febr. (Wolff.) Wie die Neue Freie Preſſe
er=
fährt, wurde die Abreiſe ſämtlicher in Wien befindlichen
fremdländiſchen Ueberwachungskommiſſionen für den
20. Februar feſtgeſetzt.
Trieſt, 10. Febr. (Stefani.) Wegen Ermordung eines
Kara=
binieri durch Kommuniſten veranſtalteten „Fasziſten” vor
dem Gebäude der Zeitung Lavoratore Kundgebungen, in
deren Verlauf aus dem Gebäude Schüſſe auf die Demonſtranten
abgegeben wurden. Ein Poliziſt und zwei Fasziſten wurden
ver=
letzt. Die Polizei ließ das Haus räumen und verhaftete die Re= und Angeſtellte des Blattes. Das Haus wurde von den
Fasziſten in Brand geſteckt.
Paris, 11. Febr. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung aus
Delhi vom 7. Februar wurde von dort mitgeteilt, daß alle
in=
diſchen Läden in Delhi zum Zeichen des Proteſtes gegen
die neuen geſetzgebenden Körperſchaften ſchließen werden. Der
Ausſchuß des indiſchen nationalen Kongreſſes weiſt darauf hin,
daß der Beſuch des Herzogs von Connaught in Delhi nur dazu
beſtimmt ſei, die tatſächlichen Beſchwerden des indiſchen Volkes
zu bemänteln, und daß die dem Herzog von den Gemeinderäten
bei ſeinem Einzug in Delhi überreichte Adreſſe das Werk einiger
weniger Perſonen ſei.
Madrid, 11. Febr. Havas meldet: Miniſterpräſident
Dato ſagte in der geſtrigen Kammerſitzung, das jetzige
Miniſte=
rium vertrete keine politiſche Partei, ſondern das Parlament, das
helfen müſſe, die ſchwierigen Probleme zu löſen, die ſehr
drin=
gend geworden ſind. Der Sozialiſt Beſteiro verlangde von
dem Miniſterpräſidenten eine Aufklärung über das Vorgehen der
Pobizei gegen die Syudäkaliſten in Barcelona. Der
Mini=
ſterpräſident und der Miniſter des Innern verurteilten jeden
Zwang, rechtfertigten aber die Haltung der Polizei, da ſie ſich in
einem Zuſtand berechtigter Verteidigung befand. Die
Syndi=
kaliſten hätten in zahlreichen Fällen Gewaltſtreiche begangen,
ohne daß die Bevölkerung ſie hindern konnte.
Landwirtſchaftliches.
Von den Viehmärkten.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt E.V. Zum erſten
Freundſchafts=
wettſpiele nach Beendigung der Verbandsſpiele begibt ſich die
Ligamann=
ſchaft zum F.K. Viktoria nach Neu=Iſenburg. Es wird intereſſant ſein,
mit weichem Refziltat die Liga=Elf zurückkehrt. Die Liga=Reſerve iſt
ſpielfrei. Die 2 a=Mannſchaft trägt das Retourſpiel gegen die 1. Mſch.
von Eppelheim bei Heidelberg auf der Rennbahn aus; vorher ſpielt die
2b=Mannſchaft gegen die 1. Mſch. des F.K. Groß=Rohrheim. Ferner
finden eine Reihe anderer Spiele ſtatt, ſo daß insgeſamt 14
Mannſchaf=
ten am Sonntag im Kampfe ſtehen; es ſind dies: 2c=Mſch.—1. Sp.V.
1919=Münſter, 3 a=Mſch.—2.: Studentenmannſchaft, 3b=Mſch.—5.
Ger=
mania=Arheilgen, 1h=Jgdmſch.—1. Jgdm. Germania=Arheilgen, 2 a=Mſch.
gegen 1. Jgdmſch. Groß=Rohrheim, 3 —=Mſch.—2. Sportfreunde=
Darm=
ſtadt, 3 b—2. Turngemeinde Beſſungen, 1. Schm.—1. Schm. Tgde. 1846=
Darnſtadt, 2. Schm.—2. Schm. Tgde. 1846=Darmſtadt. Außerdem
be=
geben ſich die 1. und 2. Handballmannſchaft nach Frankfurt, um der
Germanja 94 gegenüberzutreten. Gelinat es der erſten Mannſchaft,
ſieg=
reich zurückzukehren, ſo iſt die Mannſchaft erſter Anwärter auf die
Kreis=
meiſterſchaft. Beide Spielen finden vormittags ſtatt, ſo daß die
Reiſe=
begleiter zugleich Gelegenheit haben, dem Wettſpiele der Ligamannſchaft
in Neu=Iſenburg beizuwohnen.
* Spielabteilung der Turngemeinde Beſſungen
1865. Morgen nochmittag begibt ſich die zweite Mannſchaft nach
Zwingenberg, um gegen die erſte Mannſchaft des dortigen
Fußball=
klubs 06 das Rückſpiel auszutragen. Die erſte Jungmannſchaft trägt
Seite 5.
in der Jugendrunde das fällige Rückſpiel, gegen die gleiche von der
Spielvereinigung Pfungſtadt in Pfungſtadt aus. Die 2. Jgm. ſpielt
nachmittags auf dem Alten Schießhaus gegen 3 b=Jgm. des Sportvereins
Darmſtadt.
* Griesheim, 11. Febr. Am Sonntag treffen ſich in Griesheim
die erſten Mannſchaften des Sp.K. Viktoria und des F.K. Germania=
(berſtadt. Da beide Mannſchaften ſich zurzeit in guter Form befinden,
iſt ein ſpannender Kampf zu erwarten. Viktorias 2. Mannſchaft iſt
ſpielfrei; die dritte Mannſchaft ſteht der gleichen von Union=Wixhauſen
gegenüber, während ſich die vierte mit der dierten von Union meſſen
wird. Die 1. Jgdm. wird mit der 1. Jgdm. von Germania=Darmſtadt
ein Spiel austragen, und die erſte Schm. in Weiterſtadt gegen die erſte
Schm. des dortigen Sportklubs antreten.
* Sportverein Olympia=Hahn. Morgen Sonntag
be=
gibt ſich die erſte Mannſchaft nach Biebesheima, um dortſelbſt das
fällige Rüchſpiel gegen den dortigen Sp.V. Olympia zum Austrag zu
bringen. Die zweite Manuſchaft erwartet auf dem Platz in Eſ
holl=
brücken, die dritte Mannſchaft des F.K. Union=Darmſtadt zum fälligen
Rückſpiel. Vorher findet noch ein Spiel der Jugendmannſchaft ſtatt.
Schluß des redaktionellen Teils.
AIAA
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in vollem Betriebe.
Zivile Preise.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Proſpekt mit dem Anfang
Ke des neuen Romans „Der Maskentod von Meſſina” bei, der in
der Zeitſchrift „Das Illuſtrierte Blatt”, Frankfurt
a. M., ſoeben beginnt. Das „Illuſtrierte Blatt” erſcheint wöchentlich
in feinſtem Kupfertiefdruck. Sein gediegener, reichhaltiger und vielſeitiger
Inhalt verdient größte Beachtung. Unterhaltend und belehrend, trägt
er vieles zum geiſtigen Aufbau bei, der heute ſo notwendig iſt.
Abonnenten in Darmſtadt erhalten das „Illuſtrierte Blatt” zum Proiſe
von 60 Pfg. pro Heft durch Boten frei zugeſtellt. Der Poſtbezugspreis
beträgt 2,60 Mark monatlich, vierteljährlich 7,80 Mark einſchließlich
Be=
ſtellgeld. Die Beſtellſcheine für Darmſtadt können bei der Hauptagentur:
Wilhelminenſtraße 9 bei Herrn Chr. Kullmann abgegeben werden. Auch
die Geſchäftsſtelle in Frankfurt, alle Poſtanſtalten und die
Buchhand=
lungen nehmen Beſtellungen jederzeit entgegen.
(1860
Wetterausſichten für Samstag.
Wolkig, trocken, leichter Froſt, Nordwind.
Tageskalender.
Landestheater. Anfang 7½/s Uhr, Ende vor 10 Uhr (außer
Miete): „Im weißen Röß!”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Leitung. Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich fur den leitenden rolitiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel: für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
u dLe
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mittelungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatis”, richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unv=rlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſondt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
EaAnneaäTganag
THAT
TIS
HaAAnnERnaAELänaEane-
STATT KARTEN.
Die VERLOBUNG meiner Tochter
Maria mit Herrn Dr. phil. Otko
Maser beehre ich mich anzuzeigen.
Marie Schilling, geb. Eibach
Darmstadt, im Februar 1921
Martinstraße 91.
wusuasgadgenEnannnagngnnagngnur
Ia dankbarer Freude zeigen wir die
L glückliche Geburt unserer Tochter
Anneliese an.
Bildhauer Heinrich Dieter
u. Frau Margarete, geb. Weber.
Darmstadt, den 10. Februar 1921
Hoftmannstr. 13, I.
*572
Die Geburt eines kräftigen Jungen
zeigen hochertreut an
Forstassessor Henzel u. Frau
Darmstadt, 11. Februar 1921.
*5733
Statt Karten.
Studienrat August Keller
Anna Keller, geb. Linck
VERMAHLTE
Darmstadt, den 10. Februar 1921.
*5732
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die uns bewieſene Teilnahme
ſagen wir herzlichen Dank.
Familie Pfarrer Steinmetz.
Bichenbach, den 10. Febr. 1921.
18.53
Meine VERLOBUNG mit Fräulein
Maria Schilling zeige ich ergebenst
an.
Dr. Otto Maser
Heidenreichstraße 39.
(*5389
RAAHNABHNADEDERRTENLHDLHDTGT
Todes=Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß
heute nacht mein guter, trei er Gatte, unſer
geliebter, unvergeßlicher Vater.
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Onkel
Herr Willy Kiewe
nach langem, ſchwerem Leiden geſtorben iſt.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Frau Julie Kiewe, geb. Hirſch.
Darmſtadt, Wiesbaden, St. Gallen,
den 11. Februar 1921.
(1858
Die Beerdigung ſindet Sonntag, 13. Febr.,
vormittags 10 Uhr, vom Portale des iſrael,
Friedhofs aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft im 90.
Lebens=
jahr unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
Frau Katharina Scheid
geb. Groß
Witwe des Großh. heſſ. Kammermuſikers Friedr. Scheid.
Die trauernde Familie.
Darmſtadt, Reichenbach i. O.,
Berlin=Lichtenberg.
Die Beerdigung findet Montag, 14. Febr.,
2½ Uhr nachm., von der alten
Friedhofs=
kapelle aus ſtatt,
Von Beileidsbezeugungen bitten wir abzu=
5845
ſehen.
Am 5. Februar entſchlief in Baſel mein innigſtgeliebter
4 Mann, unſer treuer, lieber Vater, mein guter Sohn,
Schwiegerſohn, unſer Bruder, Schwager und Onkel
Dr. Fran= Michel
Oberregierungsrat
nach kurzer; ſchwerer Krankheit.
Darmſtadt, Roquetteweg 35.
Carola Michel, geb. Weſthofen
Wolfgang und Anneliſe.
W.,1850)
Die Einäſcherung fand ſeinem Wunſche entſprechend in aller Stille in Mainz ſtatt.
Nachruf.
Unſer
Herr Ober=Regierungsrat
Dr. Franz Michel
iſt nicht mehr. Mitten in der Arbeit für unſeren Konzern
erlag er unerwatet am 5. ds. Mts. in Baſel einer tückiſchen
ſchweren Krankheit. Wir betrauern in ihm einen um den
Wiederaufbau des heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsweſens hochverdienten treuen Berater und Mitarbeiter
in ſchwerſter Zeit. Für ſeine hervorragenden Erfolge bei
der Liquidation der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank
und ihrer Tochtergeſellſchaften wiſſen wir ihm
unauslöſch=
lichen Dank. Sein Andenken iſt in unſeren Herzen und
denen der heſſiſchen Genoſſenſchaftler über das Grab
hin=
aus unvergänglich geſichert.
Er ruhe in Frieden!
Darmſtadt, den 8. Februar 1921.
(1865
Der Aufſichtsrat und Bo’ſtand
der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank
und der Berwaltungs= und Verwertungs=
Geſellſchaft für Immobilien.
Maß=
Anzüge
werden angefertigt für
M. 200.—, Paletots für
M. 140.—. Auch Stoffe
und Zutaten können
ge=
liefert werden. (*5716
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Bleichſtraße 30, II.
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Verkaufsbüro Darmstadt: Ingenieur W. Zelder, Darmstadt, Heidelbergerstrasse.
(TI,1087
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 evang. Geſangbuch.
1 ſchwarzer, Damenkrimmerkragen. 1 bräunlicher
Aufſteckkamm und 1 graues Damenportemonnaie mit
über 20 Mk. (im Eaalbau liegen geblieben 5. Febr.
1921). 1 großer Schlüſſel. 1 Roſenkranz mit ſchw.
Berlen. 1 rotledernes Zeichenmäppchen. 1
Stahl=
uhrkette. 1 Paar lange, gelbe Damenhandſchuhe.
8 Herrenkragen. 1 grauer Damenhandſchuh. Ein
brauner Kinderhandſchuh. 1 Zirkel. 1
Verbauds=
buch. 1 Brille in Futteral. 1 Fünfzigmarkſchein.
1 ſilberne Damenuhr in grünem Lederarmband (
an=
geblich vor Weihnachten 1920 gefunden). 1 braunes
Portemonnaie mit 4 Mk. 1 Brieftaſche mit 100 Mk.
1 Trauring, gez. H. Sch. 1 Portemonngie mit über
4 Mk. 1 Portemonnaie mit über 30 Mk. 1
Porte=
monnaie mit über 20 Mk. 2 braune Pelzmuffe.
1 neue Waſſerwage und 2 Feilen. 1 vergold.
Rock=
nadel mit blauem Stein und Brillantſplittern beſetzt.
— Zugelaufen: 1 gelber, kleiner Hund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
theken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntags=
dienſt und in der Woche vom 12. Febr. bis
einſchließ=
lich 19. Febr. den Nachtdienft die Alpotheke am
Juſtiz=
palaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn=Apotheke,
Kirch=
ſtraße 10½
Kartoffelverſorgung.
Die Kartoffelmarke Nr. 6 wird von Samstag,
den 12. d8. Mts., ab mit fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund beliefer:.
Die Kartoffemarken Nr. 5 verlieren vom gleichen
Tage ab ihre Gültigkelt.
Darmſtadt den 11. Februar 1921. (st1839
Städt. Lebendmitielamt.
Verdinguing.
Die Arbeiten und Lieferungen für den Bau ber
1170 m langen Kreisſtraße von Gundernhauſen nach
dem Tannenbaum ſollen vergeben werden. Es handelt
ſich im Weſentlichen um: 3942 cbm Bodenbewegung,
4900 qm Chauſſierung, 66 Ifd. m
Zementrohrdurch=
läſte, 370 obm Kieslieferung.
Die Verdingungsunterlagen liegen auf dem
Ge=
ſchäfts zimmer des Kreisbauinſpektors zur Einſicht aus
und können dort gegen eine Gebühr von 2 ℳ,
aus=
ſchließlich der Pläne, die nur gegen Erſtattung der
Herſtellungskoſten erhältlich ſind, bezogen werden.
Angebote ſind verſchloſſen mit entſprechender
Auf=
ſchrift verſehen, bis zum Mittwoch, den 23 Februar
d8. 38., vorinittag8 11 Uhr, einzureichen. Sie werden
zu dieſem Zeitpunkt in Gegenwart etwa erſchienener
Bewerber gebffnet. Zuſchlagfriſt nach 10 Tagen.
Lieferung von Lernmitteln für Schulkinder.
Die Lieferung des Bedarfs an Schulbüchern,
Schreib= und Zeichenmaterialien ſowie an
Ma=
terialien für den Handarbeitsunterricht (Leinen,
Kretonne, Wolle uſw.) für das Schuljahr 1921/22
ſoll elsbald vergeben werden.
Bedingungen mit Verzeichnis der Materialien
liegen im Stadthaus, Zimmer Nr. 39, zur Einſicht
offen.
Angebote, verſchloſſen und mit Aufſchrift
ver=
ſehen, ſind mit Muſtern bis längſtens Dienstag, den
15, Februar d8. J8., bei mir einzureichen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1921.
(st1467
Der Oberbürgermeiſter.
Dieburg, den 10. Februar 1921.
(1830
Der Kreisbauinſpektor des Kreiſes Dieburg:
J. V. Mangold, Bauamtmann.
Verſteigerung
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter wurde heute in Abt. B,
III, Nr. 1, eingetragen: Unter der Firma Hch.
Schnlz, Aktiengeſellſchaft, wurde eine mit dem Sitz
in Pfungſtadt errichtete Aktiengeſellſchaft heute in
das Handelsregiſter eingetragen.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 4. Dezember
1920 feſtgeſtellt.
Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung
und der Vertrieb von Nahrungs= und Genußmitteln
aller Ait ſowie von chemiſchen Produkten und der
Handel, darin; insbeſondere die Uebernahme und
Fortführung des von der Firma Hch. Schulz in
Pfungſtadt betriebenen Geſchäfts. Die Geſellſchaft
iſt berechtigt, alle zur Erreichung oder Förderung
dieſer Bwecke dienenden Anlagen jeder Art zu
er=
richten, zu erwerben, zu betreiben, zut pachten, zu
verpachten und zu veräußern, auch ſich an anderen,
gleiche oder ähnliche BZwecke verfolgenden
Unterneh=
mungen in jeder zuläſſigen Form zu beteiligen. Die
Geſellſchaft iſt auch berechtigt, Zweigniederlaſſungen
im In= und Auslande zu errichten.
Das Grundkapital beträgt 2 700 000 Mark. Es iſt
eingeteilt in 2700 Inhaberallien zu je 1000 Mark,
1200 Aktien werden zum Nennwert, die übrigen zum
Kurſe von 110%6 ausgegeben.
Gründer ſind: Heinrich Schulz, Kaufmann in
Pfungſtadt, Willem Dreesmann, Kaufmann in
Am=
ſterdamn, Carl Feine, Kaufmann in Mainz, als
vertre=
tungsberechtigter Mitinhaber der Firma Auguſt Feine
in Mainz, Adolf Welz, Kaufmann in Pfungſtadt, Dr.
Wilhelm Schiff, Darmſtadt. Die Gründet haben
ſämtliche Aktien übernommen.
Heinrich Schulz, Juhaber der unter der gleichen
Firma betriebenen Nahrungsmittelfabriken mit allen
Aktiven und Paſſiven ſowie den ihm gelörigen, dem
Betriebe des Geſchäfts dienenden Grundſtück..
die Fabrikgebäude Eberſtädterſtraße 34—36
Born=
ſtraße 4 und das Fabrikgebäude im Schöffenſtuhl,
eingetragen Gemarkung Pfungſtadt, Band 18, Blatt
1278, Nr. 72, 73, 74, 75—82
Band 34, Blatt 2674, Nr. 1 und 2,
Baud 33, Blatt 2583, Nr. 1—35,
Band 16, Blatt 1279, Nr. 39, 40, 42/48
einſchließlich ſämtlicher Maſchinen und Gerätſchaften
ein. Die Einbringung der Aktiven erfolgt auf
Grund=
lage der in Gemäßheit der Bilanz für den 31.
De=
zember 1919 gefertigten Aufſtellungen zu den dort
angegebenen Beträgen von insgeſamt 1 200 000 Mk.
Die Aktiengeſellſchaft gewährt als Entgelt, für
die eingebrachten Gegenſtände 1200 Aktien zum
Nennwerte. Das Geſchäft gilt als vom 1. Januar
1920 ab für Rechnung der Aktiengeſellſchaft geführt.
Mitglieder des Vorſtandes ſind: Heiurich Schulz,
Kaufmann in Pfungſtadt, und als Stellvertreter
Kaufmann, Abolf Welz daſelbſt. Die Vertretung
ſteht nach dem Geſellſchaftsvertrage einem
Vorſtands=
mitglied gemeinſam mit einem anderen
Vorſtands=
mitglied oder gemeinſam mit einem Prokuriſten zu.
Die Generalverſammlung von dem Aufſichtsrat
oder dem Vorſtand wird durch einmalige
Vekannt=
machung im „Neichsanzeiger” berufen. Die
Bekannt=
machung muß mindeſtens zwei Wochen vor dem
Tage, bis zu welchem die Hinterlegung der Aktien
ſtattzufinden hat, erſchienen ſein. Mitglieder des
erſten Aufſichtsrats ſind Geh. Kommerzienrat Auguſt
Feine=Mainz, Dr. Johannes Mittelſtädt=Leipzig,
Kaufmann Wilhelm Dreesmann=Amſterdam,
Rechts=
anwalt Dr. Wilhelm Schiff=Darmſtadt, Bankdirektor
Ferdinand Bausback. Darmſtadt.
Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft
eingereichten Schriftſtücken, insbeſondere vom
Prü=
fungsbericht des Vorſtandes, des Aufſichtsrats und
der Reviſoren kann bei dem unterzeichneten Gericht
von dem letztgenannten Bericht auch bei der
Handels=
kammer dahier Einſicht genommen werden. (1812
Darmſtadt, den 4. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht II.
Nusholz Verſteigerug Nr. 3.
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
Montag, den 14. Februar 1921, vormittags 9 Uhr
Zuſammenkunft der Steigerer am „Breitenſtein”
Ober=Ramſtadt, 8. Februaz 1921.
(1824
Heſſiſche Bürgermeiſterei, Rückert.
Nächſten Montag, den 14. Februar,
vormittags von ½/.10 Uhr u. nachmittags
von ½/3 Uhr aß
in der Autohalle des Marſtalls
Mathildenplatz.
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verſchiedene Kleiderſchränhe, Küchenſchränke,
Waſchtiſche, Kommoden, 1 Vertiko, Rohr=
und Strohſtühle, 1 Schreibtiſch, Truhe,
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1 gute Plüſchgarnitur: 2 Seſſel.
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mit ſehr guter Polſtergarnitur.
1 vollſtänd. Kücheneinrichtung.
2 feine Tee= u. Kaffeegeſchirre.
(Hiervon 1 Meißner Fabrikat!)
1 Garnitur Peddigrohrmöbel.
Ferner: eine Anzahl gutes Porzellan, Gläſer uſw.,
2 Paar gute Herrenſtiefel, Vorhänge uſw.
Anzuſehen //, Stunde vorher.
(1838
Darmſtadt,
Kariſtraße 1. HGh). Hilsooef
Tel. 2490 Amtsgerichtstaxator.
Nucholz=Verſteigerung N. 4.
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
Donnerstag, den 17. Februar 1921,
vormittags 9 Uhr anfangend, werden im
Forſtort Dannacker an Ort und Stelle
verſteigert:
(1825
112 Eſchen=Stämme
Klaſſe 3—6.
Zuſammenkunft der Steigerer an der
Kronets=
wieſe oberhalb der Schachenmühle.
Ober=Ramſtadt, den 8. Februar 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.
Hutzholz-Versteigerung.
Montag, den 14. d. Mts.,
nachmittags 2½/a Uhr,
läßt Unterzeichnete aus Privat=
Wald in Pfungſtadt
70 Raummeter Nutzſcheiter,
Nutzknüppel und 4 Kiefern=
Schnittholz=Stämme
öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigern.
Zuſammenkunft nachmittags
2½ Uhr am Bahnwärterhäuschen
(1727ds
am Jugenheimer Weg.
K. Schulz Wwe.
Re
In ½2 Stunde Sie unter Barantie jede
Lau
e=Plage st
auch Flöhe ſ. Brut Niſſen) b. Menſchen u. Tieren mit
Für Wunden uud Haare unſchäd=
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Mittwoch den 16. Februar Ifd. J8. zum erſtenmal u. Mittwoch den 2. März
Ifb. J3. zum zweitenmal, je nachmittags um 2 Uhr anfangend, ſoll die zu dem
Nachlaſſe des am 23. Juli 1918 zu Fürſtengrund verſtorbenen ledigen Landwirts
Karl Schäfer gehbrige Hofreite durch das Ortsgericht Fürſtengrund, Kreis Erbach
i. O., im Gaſthauſe „Zum Hirſch” daſelbſt bffontlich verſteigert werden.
Die Hofreite umfaßt ein Wohnhaus mit guten Kellern, großer Scheune,
Futterboden mit Stallungen, geräumigem eingefriedigtem Hof und anſchließend
Grab= und Grasgarten. Die Gebäude würden ſich außer zu landwirtſchaftlichen
auch zu induſtrielſen Zwecken oder als Anlage zu Erholungsheim, Ferienkolonie,
Landaufenthalt für Städtebewohner und dergleichen eignen, und iſt dasſelbe
jederzeit eine ſehr hoffnungsvolle Kapitalanlage. Die Zahlungsbedingungen ſind
für den Käufer ſehr günſtig geſtellt und werden bei der Verſteigerung bekannt
gegeben. Zu jeder Auskunft iſt der Unterzeichnete gern ereit. Fürſtengrund liegt
½ Stunden von dem Kurort Kdnig im Odenwald entfernt.
Bezeichnung der zu verſteigernden Grundſtücke.
Ofd.Nr. Flur Nr. Gewann Kulturart Flächeninhalt Schätzung
gm
A
669
5400
230 13. Gewann Hofreite im Ort
1.
89
45
2.
231 18. Gewann Grabgarten
470
80
3. T 231 13. Gewann Grasgarten
Neuſtadt i. O. den 4. Februar 1921.
Der Nachlaßpfleger:
(1878fs
Karl Schäfer.
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n. d. Schwimmbad.
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koſtet
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mithin eine Erſparnis . . von Mk. 4.35
Rademanns Natur=Pollei (3 Eier in der Düte), iſt
kein Erſatz, ſondern nach beſonderem Verfahren
getrocknetes reines Hühnerei, ohne jeden Zuſatz, wie
friſches Ei für alle Koch= u. Backzwecke verwendbar.
BeiFirma
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Die beiden Gymnaſien
zu Darmſtadt 1s45ids
werden Oſtern 1921 vereinigt. Die Anmeldungen
werden am Dienstag, 15. Februar, 3—5 Uhr, im
Ludwigs=Georgs=Gymnaſium entgegengeuommen.
Geburtsſchein, Impfſchein, letztes Schulzeugnis ſind
vorzulegen. Geh. Schulrat Dr. Buchhold.
Film=Schule!
Wir machen allen unſeren Schülern bekannt, daß
ſich unſer Bureau ab 15. er. Aliceſtr. 2, pt., befindet.
Neuanmeldungen werden nur noch bis zum
22. Februar angenommen.
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Sprechſtunden: 10—12 vorm. und 4—7 nachm.
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15e60)
laummer 42
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Februar 1921.
Seite 2.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Cvangeliſche Gemeinden.
Sonntag Invocavit, den 13. Februar 1921.
In allen Kirchen Kollekte für die Gemeinde Weickartshain.
Stadtkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
Geiligen Abendmahls. (Kirchenchor.) Pfarrer Vogel. — Um
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger, — Abends
I—: Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Zimmermann.
ſtpoch, den 16. Februar, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht, Pfr.
nanermann.
Cmtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Lauten=
ger.
Kemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, den 13. Febr., vorm.
Uhr: Kindergottesdienſt der Stadikapelle. Pfarrer Kleberger.
übends 8 Uhr: Gemeindeverein der Markusgemeinde Stiftungs=
— Montag, den 14. Februar, abends 7½ Uhr: Vortrag über
plrittsmus und Okkultismus” von Univerſitätsprofeſſor Dr. Nieber=
Heidelberg — Dienstag, den 15. Febr., abends 8 Uxr:
Männer=
eirigung der Kaplaneigemeinde (Kirche und Sozialdemokratie).
AZartinskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. — Um
ſühr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pſarrer Beringer.
Lupends 6 Uhr: Pfarrer Beringer. Feier des heil. Abendmahls
Borbereitung Anineldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. —
twoch, den 18. Februar, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht im
eunsſtift. Prarrer D. Waitz. — Donneisiag, den 17. Februar,
s 8 Uhr im Gemeindehaus: Tortrag von Pforrer Beringer
ü „Der Reichstag von Worms und Luthers Auftreten im Lichte
Aneueren Forſchung”, im Anſchluß daran Jahresverſammlung der
din eivereinigung.
sohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Jahresfeſt des Männervereins.
Verter Marx. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt — Mittwoch, den
e br., abends 8 Uhr: 2. Paſſtonsandacht im Gemeindehaus. Pfr.
beihe. — Sonntag, den 13. Febr., abends 8 Uhr: Familienabend
Männerpereins im Saal des Chriſilichen Hoſpizes, Obergaſſe.
btrag von Pfarrer Diebener aus Büttelborn: „Luther und das
hſche Gewiſſen”. Muſikaliſche Da bietungen. Gäſte willkommen.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
sdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
besdienſt. Parraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 6 Uhr:
Paſ=
ſandacht. Pfarrer Wagner. — Mittwoch, den 16. Febr., abends
ſhr= Miſſionsandacht. Miſſionar Rortmann.
Baulnskirche; Vormittags 10 Uhr: Hauprgottesdienſt. Pfarrer
Bkert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm. 3½ Uhr:
Mittwoch, den 16. Febr., abends 8 Uhr im Gemeindeſaal: 2.
Paſ=
ſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Etiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Seriba.
— Um 11½ Uhr: Kindergoitesdienſt. — Donnerstag, den 17. Febr.,
abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. — Samstag, den 19. Februar,
abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Vortrag von Dr. Avemarie über
das Thema: „Jugendbewegung und Jugendbund. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Blaukrenzſtunde. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kin=
derbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 2½ Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag und Samstag, abends 8½ Uhr:
Miſſionsver=
ſammlung von Miſſionarin Fräul. von Maſſenbach von der Sudan=
Pionier=Miſſion. — Jugendbundverſammlungen: Sonntag,
nachm 2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Vortrag von Dr.
Ave=
marie. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (
Stein=
ackerſtraße 2, I.). — Donnerstag, abends 7½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge. — Freitag und Samstag, abends 8½ Uhr:
Miſſionsvor=
trag von Fräulein von Maſſenbach.
Poſaunenchor Darmſtadt (Chorleiter: Hans Ehrig): Samstag,
ben 12. Febr., abends 8 Uhr, im Evang. Vereinshaus, Mühlſtr. 24, I.:
Geſamtchor=Hauptprobe. Die bei der letzten Chotverſammlung
aus=
gegebenen Perſonal=Fragebogen, ſind ausgefüllt mitzubringen.
Aus=
gabe der neuen Poſaunenbück er. — Sonntag, den 13. Febr., vorm.
9 Uhr: Antreten an der Johannes irche (Probe! — Um 10 Uhr:
Mitwirkung des Chors beim Jahresfeſtgottesdienſt der
Männerver=
einigung in der Johanneskirche. — Abends: Das Quartett.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 13. Febr.,
nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Um 4½ Uhr Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 16 Febr., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 18. Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
13. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr:
Jugend=
bund. — Abends 8 Uhr: Tred gt. — Dienstag, den 15. Febr, abends
8 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, den 17. Febr., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde.
Kirche Jeſn Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Berſammlungen: Sonntag, den 13. Febr., vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt — Mittwoch 16. Febr..
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 13. Febr., vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr Predigt, rediger Win=
hpld. — Abends 6 Uhr: Jugendverein. — Mittwoch, den 16, Febr.;
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
1. Faſten=Sonntag, den 13. Februar 1921,
Kollekte für den heil. Vater.
St. Lndwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Pred.
— Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Um 11 Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt — Nachm 3 Uhr:
Faſtenandacht — Um 5 Uhr: Verſammtung des Müttervereins. —
Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. — Freitag, abends 6 Uhr:
Krenzweg=
andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongregation. — Um 4 Uhr: Verſammlung im Mädchenheim. —
Um 8 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
St. Sliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte,
— Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit
Pre=
digt — Um ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt — Nachm. 2 Uhr
Faſten=
andacht. — Dienstag und Freitag, abends 6 Uhr: Faſtenandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt — Nachm. ½3 Uhr: Faſtenandacht. — Mittwoch,
abends 6 Uhr: Faſtenandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Conntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Vor ½7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt um
½8 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit — Um ½8 Uhr: Hochamt u Predigt — Nachm. ½2 Uhr: Andacht.
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Seite 10.
Tarmſtadter Tagblatt, Samstag, den 12. Februar 1921.
Nummer 42,
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Drama in 5 Akten.
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In der Hauptrolle:
Mauy Christians
Hugo Flink.
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Joe Jenkins.
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Vortragsreihe über den Rodenſtein
II. Lichtbildervortrag
von Herrn Hans Heil über:
„Deutſche Art in der Plaſtik und
Architektur des Mittelglters”
(Vorbereitung zu dem folgenden Vortrag
„Die Rodenſteiner in der bildenden Kunſt”.)
Es wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Darmſtädter Tagblazt, Samstag, den 12. Februar 1921,
Mummer 42.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 11. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Das Geſchäft an heutiger Börſe war ruhiger als an den Vortagen,
teilweiſe leicht abgeſchwächten Kurſen. Am Montanmarkt verloren
Auderus 23 Prozent, bei den übrigen dieſes Gebietes gingen die
Kurs=
eeluſte nicht über 5 Prozent hinaus. Lebhaſtes Geſchäft entwickelte
lich auf Hamburger Anregung in Schiffahrtsaktien, wobei Paketzfahrt
er Kurs von 200 Prozent überſchritten. Elektrizitätsaktien waren
acht gebeſſert, auch Chemiſche Werte anziehend. Auf die Abſchwächung
m Deviſenmarkte notierten Mexikaner niedriger. Auch Deutſche
Petro=
um waren nach feſter Eröffnung im Laufe des Verkehrs rückgängig.
ar Ginheitsmarkt war feſt, doch waren hier die Kurserhöhungen mit
prigen Ausnahmen nicht bedeutend. Der Anlagemarkt war wenig
Tändert.
Frankfurter Abendbörſe vvm 11. Februar.
w. Die Gefchäftstätigkeit blieb auch an der Abendbörſe auf einzelne
ezialpapiere beſchränkt. Die kursmäßige Tendenz war nicht einheitlich.
Nontanpapiere unterlagen Schwankungen, doch waren die
Kursermäßi=
forgen im allgemeinen verhältnismäßig geringfigig. Einzelne Werte
ue Mannesmann gaben 8, Harpener 7 Prozent nach, ſonſt gingen die
urseinbußen in keinem Falle über 4 Prozent hinaus. Oberbedarf 268
zvächten ſich ab auf 266, Adlerwerke Kleyer etwas feſter. Daimler
Notdren waren angeboten und verloren 6 Prozent; auch Benz=Motoren
hvächer 235. In Auslandswerten war das Geſchäft ziemlich bedeu=
Fungslos. Mexikaniſche Renten blieben ziemlich gut behauptet,
Schan=
ua=Bahn etwas beſſer bezahlt. Deutſche Petroleum ſchwach 790, junge
eſſer 730. Ho zmann=Aktien 317 genannt. Augsburg=Nürnberg 376.
zchuiffahrtsaktien bewahrten ihre feſte Stimmung bei regen Umſätzen.
ilektropapiere ſchwächer. Bergmann 324 bis 320. Chemiſche Aktien
mig beachtet. Farbwverke Mühlheim unterlagen ſtärkerem Angebot.
dr Kaſſainduſtriemarkt bewahrte eine feſte Tendenz. Im Verlauf trat
eilweiſe Befeſtigung ein. Gelſenkirchen 323—327. Deutſch=Ueberſee 900.
ie Börſe ſchloß behauptet.
w. Deviſenmarkt.
Frankfurt a M., 11. Febr.
Mie5 1d Brief TI. Februar 7
Geld / Bri=f DN
Geld Brief NMe
Geld. / Priet Imiw.=Brunf, Kanf 453.7 4507 45LL- Norwegen. I ſo6 .30 1071-——7 NN7ZBMGST 10 olland .. KBi.9 92072.1 2041.30 1204 1.10 Schweden . 1331.10 1 1333.90 91328.601 1331 40 Lndon .. 2341= 235.— 23117 232.— Helſingfors —- — —.D A ſaris ..." 43214 4331/, 429.— 430.— New=York. k 0.67½,6 60821, 59.55— 62.70 ſchweit ...! 981.— 936.— 9681/ 9831, Wien (altes — panien ..! 844 10 845.93 829. 10 838.3 D.=Oeſt. abg.) 15 23— ders 1473—1 14.77— ſtalien 2igi. 2201 21521, 216‟ Budapeſt. A. Aſab=Op. Prag... 655- 70.70— üuemark. 11 123.80 123.20 rosSoltttt.g
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 11. Februar in Zürich 10,40
vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 497½ (59,20)
Gul=
en, in Kopenhagen 935 (88,80) Kronen, in Stockholm 750
B,80) Kronen, in Wien 1162 (117,80) Ku., in Prag 1301 (11780)
ronen, in London 8,54 (97,80) Schill., in Neu=York 170 (23,80)
vollar, in Paris 23½s (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin, 11. Feb. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Ein
beſon=
erer Einfluß, der der Börſenſtimmung eine beſondere Richtung hätte
giſen können, machte ſich heute nicht geltend. Daher griff im
Börſen=
ertehr bald entſchiedene Luſtloſigkeit Platz. Bei geringen Umſätzen
eigten die Kurſe vorwiegend zur Schwäche. Die Veränderungen waren
Ger gegen geſtern nur vereinzelt von größerer Bedeutung. Eine gewiſſe
jeſtigkeit bekundeten oberſchleſiſche Werte. Aber auch bei dieſen blieben
te anfänglichen kleinen Beſſerungen nicht beſtehen. Von Spezialwerten
büßten Daimler und Deutſche Waffen je 11 Prozent, Orenſtein u. Koppel
12 Prozent ein. Im Gegenſatz zu der ſonſtigen ſchwachen Haltung ſtand
die Beſſerung der Schiffahrtswerte, die einen Kurs von 220 erreichten.
Valutawerte waven etwas niedriger im Einklang mit der Abſchwächung
der Deviſenkurfe. Mexikaner litten unter Regliſierungen. Der
Banken=
marit bekundete gute Widerſtandsfähigkeit.
Produktenbericht. Am Produktenmarkt blieb der
Preis=
ſtand im weſentlichen unverändert. Für Mais beſtand ziemlich reges
Intereſſe. Im übrigen hielt ſich das Geſchäft in ziemlich engen
Gren=
zen. Die Haltung für Hülſenfrüchte blieb feſt.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänwiſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Der geſchäftliche
Verkehr am Holzmarkt geſtaltet ſich immer ruhiger, und es
geht namentlich von Weſtdeutſchland eine Teilnahmsloſigkeit aus, die auch
den oſüdeutſchen Holzhandelsverkehr empfindlich berührt. War es doch
bisher immer noch möglich, kleine Wengen von unbeſäumter Stammkiefer
nach dem Rheinland und nach Weſtfalen aus dem Oſten abzuſetzen.
Neuerdings werden aber für gute Stammbretter frei weſtfäliſcher
Sta=
tion 1100—1200 Mk. geboten. Bei den Frachnen, die ſich von Nord= und
Oſtdeutſchland auf etzuva durchſchnittlich 200 Mk. je Kubikmeter ſtellen, iſt
es unmöglich, ohne Verluſt hierfür zu verkaufen. Die Fabriken haben
teilweiſe ihre Leute entlaſſen müſſen. In der Möbelinduſtrie iſt nur
wenig zu tun, da das Ausfuhrgeſchäft ganz ins Stocken geraten iſt.
Einige Betriebe zehren noch an alten Beſtellungen, die aber auch bald
erledigt ſein werden. Gefragt wurden aus Weſtdeutſchland eigentlich
nur noch 26 und 30 Millimeter gſtreine Seiten, iu kleineren Mengen
wohl auch 23 und 16 Millimeter. Das Geſchäft im Freiſtgat Sachſen,
das im Januar noch einigermaßen regen Verlauf nahm, iſt jetzt auch
ruhig geworden. Beänaſtigend ſind die ſtarken Angebote in beſäumter
Ware aus Bayern. Die dortigen kleineren Werke ſcheinen über
Holz=
vorräte im Ueberfluß zu verfügen und ſich drückender
Zahlungsverpflich=
tungen entledigen zu wollen. Anders iſt es nicht zu erllären, daß in
letzter Zeit tatſächlich Angebote unter Hem Herſtellungspreis vorlagen.
Man traf bereits Offerten zu 500 bis 580 Mk. für gute Ware. In den
Forſtverkaufsterminen hat ein Abbau der Rundholzpreiſe begonnen. Die
Holzkäufer wehren ſich gegen jeden Verſuch der Forſtverwaltungen, die
Preiſe in die Höhe zu treiben. An einzelnen Stellen waren die Verkäufe
ergebnislos. Die Verwaltungen ſchlugen zu den Geboten der
Säge=
werksbeſitzer das Holz nicht zu und verſuchen nun, in neuen
Verkaufs=
termin zu einem für ſie günſtigeren Ergebnis zu kommen. Es muß
feſt=
geſtellt werden, daß ſelbſt bei den jetzt im Abbau befindlichen
Rundholz=
preiſen eine Herſtellung der fertigen Ware zu den für dieſe geltenden
Verkaufspreiſen nicht möglich iſt. Wenn die Unternehmer einen
mäßi=
gen Gewinn hierbei erzielen wollten, müßte ein weiterer Abbau der
Rundholzpreiſe ſtattfinden.
Die Verkehrslage im Nuhrgebiet.
Eſſen, 9. Febr. (Wolff.) Die ſtarken Sperrmaßnahmen der
Eiſen=
bahnverwaltung ſowvie die erhöhte Aufrahmefähigkeit der Waſſerſtraßen
hatten zur Folge, daß die Betriebslage der Giſenbahn in der letzten Woche
ſich günſtigentwickelte. Die Zahl der im Nevier befindlichen
be=
ladenen Wagen iſt erheblich zurückgegangen. Die Geſtellung für den
Kohlentransport iſt namentlich in den letzten Tagen reichlich geweſen, ſo
daß ſogar von den Beſtänden abgefahren werden konnte. Leider aber iſt
der Waſſerſtand des Rheins ſeit etwa acht Tagen faſt um einen Meter
gefallen. Auch der Waſſerſpiegel des Bodenſees iſt wiederum
zurückge=
gangen, ſo daß die Belaſtung der Fahrzeuge ſtromaufwärts wieder
ein=
geſchränkt werden mußte und der Verkehr ſeit dem 6. Februar nur noch
bis Karlsruhe erfolgen kann. Die Lagerbeſtände nahmen in der
Be=
richtszeit von 1 082 425 auf 1046 773 Tonnen ab. Geſtellt wurden
ar=
beitstäglich 22 205 (17 948) Wagen. Die Fehlziffern betrugen 3707 (9449)
Wagen. Der Umſchlag an Kippern in Duisburg und den Ruhrorter
Häfen erreichte eine Höhe von 35 889 (32 738) Tonnen der Verſand der
pribaten Zechen am Rhein eine ſolche von 8352 (8191) Tonnen. Dagegen
konnte der Brennſtoffumſchlag im Kanal die vorwöchige Höchſtleiſtung
von 33 075 Tonnen nicht behaupten, hauptſächlich aus dem Grunde weil
der Abtransport bei der Schleuſe 7 ſtockte. Umgeſchlagen wurden hier in
der letzten Woche arbeitstäglich 31 631 Tonnen.
* Die Kohlenproduktion in Heſfen. Die monatliche
Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den
Monat Januar 1921 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
wurden gefördert 49 277 Tonnen, verkauft wurdon davon 94 B3 Tonnen;
der größere Teil der Rohkohle wuude weiterverarbeitet oder war zur
weiteren Veraubeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen
wurden neben Schzvelereiprodukten erzeugt: 275 Tonnen
Byaunkohlen=
briketts. Außerdem wurden in Heſſen erzeugt 7045 Tonnen
Steinpreß=
kohlen. Unter Berückſichtigung der aus Vormonaten übernommemen
Beſtände, ſowie des=Abſatzes und Selbſtoerbrauchs blieben am
Monats=
ſchluß abſatzfähig: 16 275 Tonnen Rohkohlen, 20 Tonnen Briketts, 706
Tonnen Maßpreßſteine, zuſammen 17 001 To. Braunkohlen und
Braun=
kohlenprodukte im Geſamrtverte von 1 73780 Mr.
b. Berliner Häuteauktion. Die 17. Häute= und
Fell=
auktion des Aügemeinen Häutetervertungsverbands, G. m. b. H., wurde
am 9. Februar fortgeſetzt. Zum Angebot kamen, 25 237 Stück Kalbfelle,
18922 Stück Schaffelle, 1516 Stück Noßläute. Der Beſuch der Auftion
war wieder gut, die Kaufluſt jedoch langſam und bie Preiſe für Kalbfelle
gingen gegenüber ber Januar=Auktion bis zu 30 Proz. zurück, während
Schaffelle zu Januarpreiſen verkauft jrurden. Es erzielten Kalbfelle
bis 9 Pfd. ohne Kopf 8,70—12,40 Mk., mit Kopf 8—11 Mk., über 9 Pfd.
ohne Kopf 11—12 Mk., mit Kopf 9—10 50 Mk. Schleſiſche Kalbfelle bis
9 Pfd. ohne Kopf 14—14,90 Mk., mit Kopf 12—12,70 Mk., über 9 Pfd.
ohne Kopf 15 Mk., mit Kopf 12—12,90 Mk. Trockene Kalbfelle 15,60 Mk.
Schaffelle vollwollige 4,50—6 Mk., halblange 5—6,30 Mk., kurzwollige
4,50—6,40. Blößen 4,50—5,60 Mk., alles pro Pfund. Roßhäute große
240—250 Mk., kleine 115—175 Mk. das Stück.
* Bernhö. Lopſe u. Co., Bremen — Darmſtädter
Bank. Die Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
er=
richtet in Bremon eine Filiale unter Uebernahme der ſeit dem Jahre 1879
dort beſtehenden Bankfirma Bernhd. Looſe u. Co., deven Senior, Herr
W. Lüllmann, die Leitung der neuen Filialé übernehmen wird,
wäh=
rend Herr Bernhard Looſe ſich aus Geſundheitsrückſichten vom Geſchäft
zurückzieht.
r Neue Unterbrechung der
Holzlieferungsver=
handlungen mit der Entente. Am 30. Januar hat ſich,
nach=
dem die Verhendlungen bereits mehrmals unterbrochen waren, die
beutſche Kommifſion, die mit der Bearbeitung der an die Entente zu
leiſtenden Holzlieferungen betraut war, erneut nach Paris begeben. Wie
wir hören, mußten die Verhandlungen auch diesmal wieder abgebrochen
werden; die deutſchen Holzſachverſtändigen ſind bereits zurückgekehrt. Es
konnte über die Feſtſetzung der Preiſe, für Nutzhölzer keine
Ueberein=
ſtimmung erzielt werden. Die Entente bietet Preiſe, die unter den
heu=
tigen Marktpreiſen in Deutſchland liegen, ſo daß eine Herſtellung und
Lieferung volſtändig ummöglich iſt. Nach Amſicht von Fachleuten iſt
nunmehr die Lieferung von Nutzholz an die Entente in weite Ferne
gerickt, da die Untergebote der Franzoſen für das Schwellen= und das
Schnittholz auf eine Erhöhung der deutſchen
Wiedergutmachungsleiſtun=
gen hinauslaufen würden.
Kohlenteuerung in Oeſterreich. Infolge der
Steige=
rung der Markdeviſe wurden die Kohlenpreiſe für den laufenden Monat
überaus ſtark erhöht. Oberſchleſiſche Kohle, die bisher 418 Kronen
64 Heller pro Meterzentner koſtete, ſtellt ſich nunmehr auf 540,34 Kronen.
Der Kokspreis ſtieg von 728,14 Kronen auf 901,54 Kronen. Der
Vor=
kriegspreis war 3 Kronen 12 Heller für Kohle und 4 Kronen 30 Heller
für Koks.
Frankfurter Kursbericht 11. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Oa
Reh
11. 2.
Staatspapiere.
Reichsanleihe.
U %alVu. E.Schatzanweiſ.
(20 Vl.—lK.
(parprämienanleihe ....
% Preuß. Konſols...
½%
..
66 Bad, Anl. unk. 1935
v. 1907..
Vo Bayern Anl. ... . . . .
.......
½ Heſſen unk. 1924...
½% ..
„..........!
* Württemberger .....
Ausländiſche.
B6 Bulgar. Tabak 1902.
M% Griech. Monopol..
12%0 Oeſt. Staatsreutev
1191s, ab 1918.... . ...
4%6 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.... . . . . . .
½ Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl Ren e.
Vo
V5 Num. am. Nente v. 03
½% Goldrente v. 13
am. . konv.
U6
v. 05
40 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ter. I
„II
v. 1911,Bollanl.
0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
145.— 198 120.— 79,50 19.— 40,25 19.— 19.— 16,75 16,75
Maanſ.
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
5B
42 Mexik Goldv. 04,ſtfr.
konſ inner. .
Frrigatronsanl.,
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,6% Oeſt. Süidb. (Lomb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
390 Oeſt. Staatsb. Erg. Nes
v. 1883.
420
4½%0 Anatolier I.......
3%o Salon Conſt Fonction
20 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . ......
......."
4½2
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b.1925
3½2 Darmſtadt v. 1905.
% Frankfurt v. 1913....
v 1903...:
3½%0
475 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe
470 Frantf. Hyp. Bk. 1920
3½8%0.
420 Frkf H. Krd.=Ver. 1921
48 Mein. Hyp. Bank 1922
192=
20 Pfälz.
1929
43 Rhein.
verl.
3½
425 Südd Bk.Münch. 1936
42 Heiſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfder.
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96,50
97,60
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Die Begegnung.
Es war im Frühling des Jahres 1784, einige Wochen
vor dem großen Erdbeben, das den größten Teil der Stadt
Meffina in Trümmer ſchüttete und mehr als 12000
Men=
ſchen erſtickte, erſchlug, begrub und verſchlang. — Auf der
großen Straße, die die Stadt vom oberen bis zum unteren
Tor, vom Meer bis zu den Anhöhen hinter der Stadi
durchſchneidet, bewegte ſich eine große Menſchenmenge,
ihre eigene Buntheit und Vielgeſtaltigkeit betrachtend
und beſchwatzend auf und nieder. Seit Tagesanbruch
feierte man die Auferſtehung des Herrn. Petarden,
Lauf=
feuer, Schläge, Schwarmer und dergleichen waren
kaſten=
weiſe vor den Kirchtüren abgebrannt worden; Glocken=
und Orgelſchall, Chorgeſang der Prozeſſionen war
vor=
übergeflutet und nun, nachdem jede gottesdienſtliche Feier
vorüber war, bewegte ſich die Maſſe der Feſtfrohen in
aufgelöſter Ordnung durch die Gaſſen der Stadt. Ein
warmer Wind lief den langen Kamin der Straße
ent=
lang, die ſauberer war als die Straßen der ſiziliſchen
Städte ſonſt — denn der Gouverneur forderte von den
Bürgern vor allem Reinlichkeit. — Die Lieblichkeit des
Windes ward nicht durch Staubwirbel beſchmutzt. Ein
Duft von tauſend Blumen kam aus der Ferne und zog
durch die Naſen der Spaziergänger.
Unter den Luſtwandelnden befand ſich auch ein junges
Pärchen aus dem Volk, das durch die Schönheit und
Kraft der Körper und durch die Anmut der Züge nicht
wr die Blicke des Volkes, fondern auch die der
Vor=
nehmen auf ſich zog.
An Mariä Verkündigung hatten ſie ſich miteinander
verlobt, er, der Hufſchmied Antonin Balſamo und ſie,
Felicitas Bracconeri.
Antonin ſtand allein in der Welt, ſeine Eltern waren
früh geſtorben. Ein alter Oheim hatte ihn bei einem
Hufſchmied in die Lehre gegeben, war aber kurz darauf
aus dem Leben geſchieden. Die Wäſcherin, Frau Anna
Bracconeri, hatte ihm in ihrem Hauſe eine Kammer
mit einem Bett für ein unbedeutendes Geld vermietet,
und Felicitas war erſt ſeine Freundin, dann ſeine Braur
geworden. Sie führte die Wirtſchaft, während die Mutter
m Hauſe wohlhabender Bürger waſchen ging.
Obwohl an Kraft, Gewandtheit und Geſchicklichkeit
ſeinem Meiſter überlegen, hatte Antonin doch nicht die
Mittel, eine eigene Schmiede aufzumachen. Das war
auch der Grund, weshalb er die Heirat hinausſchob: er
wollte ſich ein eigenes Häuschen erſparen mit Werkſtatt
und einem Stück Land dahinter. Felicitas beſtärkte ihn
in ſeinem Vorſatz; denn ſo warm ſie ihn liebte, und ſo
ſehr ſie ſich nach der Vereinigung mit ihm ſehnte, ſo
er=
ſchien ihr doch ſeine Sparſamkeit und ſein Wille zum
Beſitz als eine Antwartſchaft auf das Glück, und ſie wollte
lieber noch ein Jahr und mehr mit der Heirat warien,
als ſeinen Wünſchen, die auch die ihren waren,
entgegen=
wirken. Sie wußte auch, daß Antonin in Sachen
der Liebe ſelbſt bei Freunden und Kameraden keinen
Spaß verſtand. So hatte er einmal i ihrer Gegenwart
einen Bekannten, der ſich ein allzu keckes Spottwort über
Felicitas erlaubt hatte niedergeſchlagen und war nur
durch die Hände der raſch zuſpringenden Kameraden und
durch die begütigenden Worte ſeiner Braut von ſchweren
Mißhandlungen des unvorſichtigen Spötters
zurückgehal=
ten worden.
Heute aber war von ſolchem Schatten nichts in
Anto=
nins Weſen zu ſpüren. Scherzend und neckend führte er
ſeine Felicitas am Arm, im Innern ſtolz und geſchwellt
von dem Beifall, den ihre Schönheit vor den
vorüber=
ſchwebenden Blicken der Spaziergänger fand. Und ſie
fühlte nicht anders von ihm
„Wenn ich erſt einen eigenen Amboß, einen eigenen
Schlaghammer und Blaſebalg habe”, — begann er
„dann werd’, ich vor lauter Ruß und Lärm nicht
wiſſen, wohin ich laufen ſoll und mir ſchließlich auf dem
Dach mein Bett und meine Wohnung aufſchlagen,” fiel
ſie lachend ein.
„Wir reden, erklärte er, als könnten wir gleich
mit=
einander in die Kirche laufen und der Pater wartete ſchon
auf uns, und doch weiß ich nicht, wie lange ich noch
ar=
beiten muß, bis es uns gerät. Geſtern hab ich geträum:
von einem Amboß, einem Haus von Stein, und mit jedem
Hammerſchlag hieb ich mir einen Bauſtein zurecht und
be=
ſohlte meinen Renner neu ..
„und verlierſt vor lauter Träumen noch die paar
Lire, mit denen wir unſer Strohdach flicken könnten,
daß uns der Regen nicht in die Wiege ſpritzt — wenn
einmal unſer erſtes —” ſie brach ab.
Man hörte ein wüſtes, vielſtimmiges Schreien durc
die Straßen ſchwirren, das näher und näher kam. Viele
Menſchen ſahen ſich um und blickten neugierig=geſpannt
die Gaſſe hinunter. Jetzt hörte man das raſche Schlagen
von Hufen und unter dem Geſchrei der Menge, die ſich
zuſammenſtaute wie eine anbrauſende Woge vor einer
Steinmauer und dem Rennen halbwüchſiger Burſchen,
brauſte eine führerloſe Karoſſe heran, in jagender Flucht
vorwärts geriſſen von zwei braunen Hengſten, die
ſteuer=
los über die Gaſſe dabinſauſten.
„Haltet! Haltet die Pferde! — Es iſt der
Gouver=
neur! — Prinz Pallagonia! — Sie ſind ſcheu geworden
vor einem roten Sonnenſchirm! — Der Kutſcher iſt vom
Bock geflogen und hat die Arme gebrochen, — der
Schä=
del iſt ihm eingedrückt!” ſo ſchrie es wild durcheinander
von ſolchen, die nichts wußten und doch alles zu wiſſen
glaubten. Männer ſprangen den Pferden in den Weg,
warfen die Arme in die Luft, ſuchten die Tiere zu
ſchrecken und ſo zum Stillſtand zu bringen, unſichere
Hände zuckten nach den flatternden Zügeln und ſanken
machtlos herunter, ein Kühner ward beiſeite geſchleudert
— Weiber zeterten nach Kindern, die ſie bereits
überfah=
ren glaubten, weil fie unter den Armen der Großen die
Hälſe vorſtreckten, — die friedlich ſpäzierende Menge war
mit einem Mal ein wilder, geſtikulierender, zielloſer
Haufe geworden.
Jetzt war die Karoſſe kurz vor der Stelle, wo
An=
tonin mit Felicitas lief, angekommen. Schon hatte
An=
tonin ſich vom Arm der Braut losgemacht, die, ſein
Vorhaben ahnend, ihn nicht laſſen wollte und dem nach
der Straße Drängenden dicht auf den Ferſen folgte.
An=
tonin hatte ſchon manches ungebärdige Pferd, manches
ſeörriſche Maultier gebändigt, manchen Hufſchlag
pa=
riert: er war ſeiner Sache ſicher. Mit raſchem Sprung
ſtand er auf der Straße, mit ſicherem Blick maß er den
Abſtand, — da war das Geſpann heran! Mit kühnem,
elaſtiſchem Schwung warf er ſich empor, die Linte
ei=
griff den Zügel des Handpferdes, die Rechte umkrallte die
Nüſtern des Tieres und preßte ſie zu: ein kurzes Schleifen
— und das Pferd ſchnaubend, ſchwitzend, ſchaumbedeckt, mit
fliegenden Flanken, ſtand und riß den linken Renner
mit herum, der, den Kopf nach der Seite geſchleudert,
ſtampfend, klirrend und zerrend noch ein wenig Raum
gewann und dann gleichfalls ſtand.
Uebelſtände
nyne in ſchärfer Weiſe gegeni die monarchiſtiſche Propaganda
Stellung. Der Arbeitswille im deutſchen Volke ſei gewaltig
ge=
wachſen. Deutſchland könnte aben wirtſchaftlich nur dann über
Waſſer gehalten werden, wenn es gelinge, die früheren Bedin=
ſemeldct: Der
Er vertrat
Pflicht, ſon=
, ſowohl dem
s eine
Auf=
ngen mit den
gangen. Im
ing mit dem
e Ausſprache
rd daher die
erfahren.
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rklärte Präſi=
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ſtverſtändlich
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des Kabels
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en des
Sul=
ndſätzen der
alkoh
Kri
für Wi
Waldsti
Vom 12. bis 19. Februax
Jubelnd umdrängte die Menge den Sieger, der, ſeine
Felicitas wieder an der Seite, das Pferd noch am
Zügel hielt und ſtreichelnd beſänftigte. Die Männer und
Jünglinge betnachteten lobend ſeine muskulöſe Geſtalt, die
Buben ſtaunten an ihm empor. Man hatte ganz den
Inſaſſen des Wagens vergeſſen. Da öffnete ſich der
Schlag und in der Türöffnung erſchien die ſchlanke Figur
eines Mannes mit einem Dreimaſter unter dem Arm;
die Stirn von einer einzigen großen Narbe durchriſſen,
die rot brannte, das Auge mit raſchem Blitz nach den
Pferden geſchleudert und dem, der ſie hielt: Prinz
Palla=
gonia! — Nicht die kleinſte Erregung war auf ſeinem
Geſicht zu ſpüren, die Seele war wie in eiſerner Zelle
verborgen.
„Haſt Du die Pferde gehalten und gebändigt?” fragre
er mit ſcharfem Akzent, ſich gegen Antonin wendend, der
noch immer die eine Hand am Zügel hielt, während die
andere Felicitas Hand ſuchte.
„Ja, Herr!” ſagte Antonin mit ein wenig
vibrieren=
der Stimme.
„Wie heißt Du?” fragte der Prinz.
„Antonin Balſamo.”
„Du biſt ein beherzter Burſche; man könnte Dich wohl
gebrauchen.”
Antonin erbleichte.
„Was treibſt Du für ein Handwerk?” fragte der Prinz
weiter.
„Ich bin Hufſchmied.”
„So wollen wir künftig unſere Pferde von Dir
be=
ſchlagen laſſen; — oder noch beſſer — Du wirſt mein
Kutſcher — Du könnteſt es bis zum Stallmeiſter bringen
— mein Läufer, — mein Leibjäger — —” er ſtockte
plötz=
lich. Sein Blick war auf Felicitas gefallen, die totenblaß
die Hand ihres Verlobten umklammert hielt.
Der Prinz muſterte ſie mit einem Blick von Kopf bis
zu den Füßen, als wolle er durch ſie hindurchſehen. Sein
Geſicht nahm einen anderen Ausdruck an. Das
Gebiefs=
riſche ſchien ſich zu verlieren, einen Augenblick, als würde
es von einer Schlaffheit übermannt, um jedoch an einem
neuen Anreiz des Genuſſes nur noch ſtärker und
flackern=
der emporzuſchnellen. „Wer iſt dieſes Mädchen? — Wem
gehört ſie?” fragte er, und da Antonin nicht gleich
ant=
wortete, — „wohl Deine Braut?”
„Ja, Herr!”
„Wir wollen uns beſinnen, was zu tun iſt,” ſagte der
Prinz, „inzwiſchen,” und dabei griff er in die Taſche uno
zog eine Börſe hervor, — „was Du darin findeſt, gehört
Dir,” und warf ſie Antoni zu, der, völlig gebannt,
ver=
gaß, die Hand zu ſtrecken, ſodaß der geſtickte Beutel
Felici=
tas vor die Füße fiel.
„Heb ihn auf! Er iſt Dein!” herrſchte der Prinz, da
Antonin noch immer ſteinern ſtand. — Jetzt bückte er
ſich, Felicitas hielt ihm die Hand, als wollte ſie ihn von
dem Geldlohn wegziehen. Sie hatte den Blick des
Prin=
zen bis ins Blut ihres Herzens geſpürt.
„Wie?” rief der Prinz, der die Anwandlung
durch=
ſchaute. Da hielt Antonin den Beutel in der Hand und
reckte ſich auf, hochrot im Geſicht.
Die Menge ſtand lautlos. Plötzlich teilte ſie ſich, und
heran hinkte der herabgeſchleuderte Kutſcher, über und
über mit Schmutz bedeckt, den einen Arm, der offenbar
gebrochen war, an die Bruſt gepreßt, das Geſicht verzerrr
von Angſt und Schmerz, ein Bild bizarrer Verwirrung,
bemitleidenswert und zum Gelächter reizend zugleich. Ein
Gemurmel lief durch die Menge, die einen Akt furchtbarer
Züchtigung erwartete.
Der Prinz aber wandte ſich mit einem kurzen Ruck nach
renkte, um den im Schoße der Kutſche
zuſammengeknick=
ten Kutſcher mit den Blicken zu angeln.
Antonin und Felicitas aber ſtanden noch immer
wortlos nebeneinander.
„Der Kuckuck hat ihm ein goldenes Ei ms Neſt
ge=
legt!” ſchrie ein witziger Burſche.
„Wenn er ihm nur nicht die Jungen aus dem Neſt
ſchmeißt,” ein anderer.
„Hebt ihm das Spatzenneſt aus dem Schopf! Sie
haben hineingebaut und er merkt es micht!” ein dritter.
„Führt ſie beide zur Oſteria, felice ſpoſalizio!”
„Tragt ſie, tragt ſie!! Hebt ſie auf die Schulter!”
„Er iſt die rechte Hand des Gouverneurs!”
„Nein, beide Hände!”
So rannten, ſchrieen, brüllten und gurgelten in
hüp=
fendem Wirbel die Worte durch und übereinander. Schon
griffen eine Anzahl kecker Burſchen zu, um die beiden auf
thre Schultern zu heben und zur nächſten Weinſchänke zu
tragen. Allein Antonin, endlich aus der Erſtarrung
er=
wacht, ließ den Beutel in die Taſche gleiten, zog
Felict=
tas zu ſich heran, ſchüttelte mit einem kräftigen Ruck die
zudringlichen Hände ab und drückte die bereits
zurück=
weichenden Haufen auseinander, während ein neues
Beifallklatſchen durch die Lüfte knatterte.
„Ich dank Euch, Freunde!” rief er. Die Menge aber
ſchob ſich hinter den beiden her, und als ſie ſich glücklich
durch die Tür der nächſten Schänke gerettet hatten,
quetſchte ſie ſich hinter ihnen in den Gang und erfüllte in
wenigen Augenblicken den Raum.
Der Wirt, von vielen Stimmen umbrauſt, die alle nach
Wein ſchrien, lief halb betäubt umher wie ein Stier, den
plötzlich ein Schwarm von Horniſſen angefallen hat, und
kam nicht eher zur Ruhe, als bis zwei junge Burſchen aus
der Menge ſelber mit Hand anlegten und die Becher hin
und her eilend in die gierig ausgeſtreckten Hände
reich=
ten, während er ſelber immer von neuem wieder den
ſteinernen Schankkrug füllte, ausgoß und umſtülpte.
Antonin und Felicitas aber waren der Mittelpunkt
und die Achſe, um die die zufällig zuſammengeſchüttelte
Feſtgeſellſchaft kreiſte. Man tvank ihnen zu, man fragte
nach Namen und Herkunft, Wohnung und Stand; man
pries ſie glücklich — man lobte den Gouverneur, man
nannte ihn einen Freund des Volkes. Man färbte in der
Geſchwindigkeit alle ſeine grauen und ſchwarzen
Aben=
teuer weiß, tian wußte, bereits bedenklicher werdenv,
von ſeinen Liebesgeſchichten zu berichten, man nannte
Namen von verführten und geprellten Töchtern des Adels
und der Finanzleute — kurz, man war glückſelig und
feierte die Auferſtehung des Herrn wie das
wiedergewon=
nene Paradies, und ein jeder fühlte die rauſchende
Be=
gebenheit des Tages und das Glück der beiden
Ver=
lobten als, ein himmelblaues Geſchick, das ihm ſelber in
die Hände gefallen war.
Der rote Nicolo, ein muſizierender Vagabund, mit
einem Höcker auf der Bruſt und einer großen Warze auf
der Naſe, hatte ſich vor ihnen auf die Lehne ſeines
Stuh=
les gepflanzt und ſpielte mit ſeinen dürren Fingern auf
ſeiner Gitarre freche und melancholiſche Volksweiſen: von
dem Mägdelein, das unter die Räuber fällt und des
Hauptmanns Geſpiel wird, von der Nonne, die aus dem
Kloſterfenſter ſpringt in die Arme des ſchwarzen Ritters
und ſich dabei den Roſendorn in den Leib rennt, und von
dem Pfau, der mit dem Paradiesvogel im Zauberwald
an einem goldenen Baum feſtwächſt und vor der Sonne
zu einem blauen Rauch wird, und andere.
Dabei ſchielte er, während Antonin ihm laut lachend
zutrank, mit ſchillernden Augen unaufhörlich nach
Felict=
tas hinüber, die mit ihrer Nachbarin, einer runden ſan=
auslverfen und ſo allen öffentlich und insgeheim
Gepaav=
ten den Raum zum Tanz ſchaffen.
Sogleich griffen dutzend Fäuſte zu, während anden
den lebhaft geſtitulierenden Wirt, der für ſeine wackeligen
Stühle und altersſchwachen Tiſche fürchtete, hinter dem
Schanktiſch feſtbannten und ſo außer Gefecht ſetzten.
Eine ſchmachtige, ſchwindſüchtige Fiedel fand ſich raſch
zu der biſſig wimmernden Mandoline des roten Nicolo,
eine windige Ziehharmonika in langem, grünem Frack,
geſellte ſich elaſtiſch den beiden zu und orgelte den Segen,
und das Terzett begleitete den erſten Tanz, den Antonin
und Felicitas allein durch die Stube drehten, umjauchzt,
umklatſcht, umjubelt, umtrampelt von der dicht gepferchten
Schar, die ſich Kopf an Kopf gegen die Wände quetſchte.
Bis lange nach Mitternacht ſtampfte und drehte ſich
das wilde und ſchwerfällige Karuſſell zwiſchen den
getünch=
ten Wänden, trugen ſich immer neue lachende, von dem
Schlaglicht der Kerzen wie in Fetzen zerriſſene Geſichter
an den geöffneten Fenſtern vorüber, gafften und ſchwanden.
Antonin hatte ſeinen exſten wirklichen Rauſch;
Felici=
tas führte endlich den Schwankenden nach Hauſe, der
Him=
mel und Hölle verſchwor, daß er dem luſtigen
Gouver=
neur, Prinz Pallagonia, morgen die Schuhe mit goldenen
Hufeiſen beſchlagen, ihn vor ſeinen ſilbernen Wagen
ſpan=
nen und mit ihr, Felicitas, im Schoße des Baldaching
zur Kirche kutſchieren wolle, um ſich von dem Prieſter für
alle Ewigkeit mit ihr kopulieren zu laſſen.
Auch Felicitas war fröhlich, — aber ſie blieb ſeltſam
beſonnen. Ein Sinnen lag wie ein Schleier über ihrem
Geſicht, und wie aus einer Wolke voll verſteckter Glut
beantwortete ſie die tauſend Fragen und Gedanken, Scherz=
und Schönworte, die an ihrer Schönheit emporſprudelten.
Auf dem Heimweg kamen ſie vorüber an dem Plap,
wo Antonin die Pferde des Prinzen gehalten hatte.
An=
tonin merkte es nicht in ſeinem Rauſch, Felicitas aber
ſchauderte: ſie ſah die Menge wieder um ſich im Geiſte,
ſah die Pferde heranbrauſen, ſah den Sprung und Griff
Antonins, die faſt übermenſchliche, blaſſe Erſcheinung
des Prinzen, deſſen Wort wie ein heißer Wind auf ſie
niederfuhr ſpürte den eiſigen Glutblick ſeiner ſeltſam
trockenen Augen. Einen Augenblick lang war es ihr, als
bannte eine unſichtbare Gewalt ihre zu ſchweven Füße,
eine Hand ſchien ſich aus der Finſtemis zu ſtrecken, eine
ſchmale, weiße, beringte Hand. War es des Prinzen
Hand? — und wie fliehend vor einem Verhängnis, das
durch ihn über ſie kommen müſſe und das ſchon ganz nay
und doch rätſelvoll hinter ihr ſtand, ſetzte ſie raſcher die
Füße und zog Antonin, der halblaut dor ſich hin ſang,
mit ſich.
Der Kauf.
auf ihn nieder, da kroch er, zuſammenklappend wie ein
Wandſchirm, in den Bauch der Kutſche. Ein kecker Burſche
warf den Schlag ſo dicht hinter ihm zu, daß er ihm auf
den Rücken klatſchte und den Zipfel ſeines Fracks
ein=
ſchnappend feſtklemmte, während der Burſche dem
Un=
glücklichen eine ellenlange Naſe ſchnitt.
Der Prinz aber ſprang ſelbſt auf den Bock und
ev=
griff die Zügel, die ihm Antonin reichte.
„Wo wohnſt Du?” fragte er noch einmal kurz ſich an
Antonin wendend, während zugleich ſein Blick ſich in
Felicitas Augen ſenkte.
„Bei der Mutter meiner Braut, der Wäſcherin Anna
Bracconeri in der Strada i1 Caſaro,” ſagte Antonin.
Ein Schnalzen, die Hengſte zogen an, und dahin raſte
das Gefährt, umbrauſt von den Beifallsſalven der aus
ihrer Erſtarrung gelöſten Menge, die ſich die Hälſe aus=
tigen Bäckersfrau, über Zuckerguß und Ehebett bittere
Mandeln, Kinderzucht und Himmelsſchlüſſel ſchwatzte,
während von hinten eine magere gelbe Mumie mit den
Bewegungen einer Gliederpuppe ihr hundert ſpitze
Koſe=
namen ins Ohr ziſchte.
Im Schaukeln der Lieder rauſchte der Wein aus den
Schöpfen, Ankonin kummelte ſich wie ein Meergott auf
der roten Flut ſeines Blutes und gröhlend feierte der
ganze Schwarm am Tag der Auferſtehung des Herrn
vereits die Himmelfahrt ſeies Nauſches. Pärchen
quirl=
ten durcheinander und verabredeten im Umſehen
Hoch=
zeiten, die ſie acht Tage ſpäter am liebſten zu
Leichen=
ſchmäuſen gemacht hätten.
Plötzlich ſprang ein rieſiger Fleiſcher mit einem Kopf
ſo dick wie ein Kürbis und ſo rot wie eie Ampel auf
und brüllte, mit den Fäuſten durch die Luft rudernd, man
müſſe die ganze Stube ausräumen und zum Fenſter hin=
Beſtellſchein.
Ich beſtelle hiermit
„Das Illuſtrierte Blatt”, Frankfurt a. M.
zum Preiſe von 60 Pfg. pro Heft, vierkelf. Mk. 7.80, monattich Mk. 2.60
einſchl. Bringerlohn.
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J. Geßhe-, Saalbaustraße 65,
Herm. Boos, Große Bachgasse 1.
Ort und Straßer
Bd meiner Abweſenhelt ubugeben bei=
Die Mutter der Felicitas Frau Anna Bracconeri,
wwartete mit Bangen die Rückkehr der Verlobten. Es
war Nacht geworden, und eine Kerze erhellte das
Zim=
mer des Häuschens, das ſie pachtweiſe bewohnte. Dieſes
Zimmer machte beinahe die ganze Wohnung der beiden
Frauen aus. Es war ſchier ſo groß wie ein Saal; aber
nur ein einziges Fenſter durchbrach die großen Wände,
die einmal Farbe gehabt hatten und auf denen, mehr
ſymmetriſch als maleriſch, ſchwarze Heiligenbilder in
gol=
enen Rahmen umherhingen. Zwei große Betten ohne
Vorhänge ſtanden an der einen Wand, einſt die Ehebetten,
jetzt, ſeit der Vater geſtorben war, Lager für Mutter und
Tochter. Ein braunes Schränkchen, das die Geſtalt eines
Schreibtiſches hatte, an der anderen. Alte, mit Rohr
verflochtene Stühle, deren Lehnen ehemals vielleicht
ver=
goldet waren, ſtanden daneben, und die Backſteine des
Fußbodens waren an vielen Stellen tief ausgetreten. Trotz
der Aermlichkeit des Raumes wohnte ein Geiſt von
Rein=
lichkeit und Ordnung in ihm, der in der Regel einen
ge=
wiſſen Frieden über Bewohner wie Beſucher ausgoß. Jetzt
aber war dieſer Friede geſtört:
Es war das erſte Mal, daß die Verlobten über dis
Zeit des Abendbrotes ausblieben, und die Mutter ſpann
in der Einſamkeit des Abends tauſend Phantaſien von
Unglück, die ſie den beiden andichtete. Sie ſah ſchon
den zukümftigen Schwiegerſohn blutend von ſchwarzen
Menſchen in die Stube getragen und dahinter totenbleich
und weinend die Tochter. Mehr als einmal bog ſie die
Knie vor dem Bild der Jungfrau und vor ihrer
Schutz=
patronin, der heiligen Anna, und gelobte in ihrem
Her=
zen viele Gebete und eine Wachskerze, wenn ſie ihr di
beiden wohlbehalten zurückbrächten. Dann wieder ergoß
ſie nach derber Wäſcherinart einen Zuber voll heftiger
Flüche und Verwünſchungen über den mißratenen
Anto=
nin, der noch einmal ſie und ihre ganze Familie — dabet
dachte ſie aber nur an ihre Tochter Felieita3 — ins
Elend bringen werde.
Unaufhörlich lief ſie aus der Küche in die Stube, aus
der Stube in die Küche und wieder zurück. Endlich, lange
nach Mitternacht, erſcholl ein Poltern an der Tür; ſie
flog auf und herein trat, ein ungewiſſes Fragen in den
Zügen und doch gerüſtet für jeden Empfang, Felicitas,
ihren betrunkenen Halbgott hinter ſich herziehend, de
alsbald mit behaglichem Grunzen der Schwviegermutter
in die Arme fiel.
Kreiſchend riß ſie ſich los und ſchleuderie nun mit
gellender Stimme all die Verwünſchungen über ihn aus,
die ſie vorher halblaut gemurmelt hatte.
„Schweig, altes Haus!” lallte Antonin und fiek
lachend auf einen Stuhl, der unter ſeiner Wucht ſchwankte
und knackte.
Die Fortſetzung finden Sie in Nummer 7 von
Dienstag den 15. Februar 1921. Wenn Sie „Dal
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regelmäßig wöchentlich ins Haus gebracht haben wollen,
ſo ſchneiden Sie gefl. den anhängenden Beſtellſchein aud
und ſenden Sie ihn in offenem Briefumſchlag mit 10 Pfg.
frankiert an die Geſchäftsſtelle Frankfart
a. M., Große Eſchenheimerſtraße 31—G, ode
unfrankiert an ihre Poſtanſtalt.
Einzelhefte ſind durch die Buch= ud Zeitſchriſtenhärd
ler und an den Bahnhöfen des In= und Anslandes
erhalten.