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184. Jahrgang
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Nr. 34
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1921
Non possumus!
rC. Wir können nicht! Das iſt der Ruf, der jetzt einmütig
hs Deutſchland nach der Seine und der Themſe hinüberſchallt,
F)o den alle Völker vernehmen ſollen von einem Volke, das trotz
wr Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren iſt und noch widerfährt,
Ihederungen bis jetzt nachgegeben hat, die ebenſo grauſam wie
innig waren. Wir können nicht! In aller Ehrlichkeit ruft es
ſu ſchland in alle Welt hinaus. Nicht etwa: Wir wollen nicht.
Luſchland will ſeinen Verpflichtungen, die ihm der Verſailler
etrag auferlegt, nach Menſchenmöglichkeit nachkommen, ſo un=
Bug=grauſam auch dieſer Vertrag iſt. Was aber die Entente
Hider Pariſer Konferenz gefordert hat, das iſt ſogar gegen die
Eümmungen und Forderungen des Verſailler Vertrages. Wenn
ſolchen Uebergriffen von engliſch=franzöſiſcher Seite wirklich
dh etwas Troſt und Hoffnung zu ſuchen wäre, ſo könnte man
ſtden Pariſer Forderungen ſich damit tröſten und das erhoffen,
* der Verſailler Friedenspakt in ſeiner Urgeſtalt nicht mehr
ſehen ſolle und ſchließlich doch einer Reviſion unterzogen
wer=
muß. Denn auf der Pariſer Konferenz hat man, wie fran=
Iſche Blätter ganz effen und naiv erklären, verſchiedene Lücken
Verſailler Vertrages auszufüllen verſucht. Aber quod licet
inon licet bovi — Was der Entente erlaubt iſt, iſt
Deutſch=
o nicht erlaubt.
Eins aber kann die Entente von Deutſchland nicht verlangen,
ſinlich, daß es ſich das franzöſiſche Rächerſchwert in die Hand
iſicken läßt, um es ſich ſelbſt in den Leib zu ſtoßen. Wenn ſchon
Hft
wordet werden ſoll, dann mag die Entente ſelber der Mörder
ſt, zum Selbſtmord aber wird ſie das deutſche Volk nicht ver=
heilen können.
Die Handlungsweiſe der Entente als Feindesrache ſteht
ein=
tir der Weltgeſchichte da. Nicht einmal die Rache der Römer
mKarthago läßt ſich damit vergleichen, denn ſie war die Rache
bloßen Schwertes und nicht die der heimtückiſchen
Erwür=
ngdurch die Hungerſchraube. Auch ſtehen die Völker des Alter=
2ug immerhin noch hoch über den großen Kulturträgern Eng=
NA und Frankreich, wenn man an die Verſklavung denkt, zu der
* Entente das hochkulturelle und intelligente Volk der
Deut=
chn verurteilen will. Im Altertum war die Sklaverei, vom
hrzſchlichen Standpunkt aus betrachtet, ſogar eine Wohltat, ein
vel, Sätztzurd enakt. Ganz früher pflegte man die beſiegten Feinde ein=
—Zriederzumetzeln, ſpäter aber wurde ihnen das Leben geſchenkt
uihre Kräfte wurden dem Sieger dienſtbar gemacht. Das war
Dan Whniſche Anſchauung. Die Chriſten des 20. Jahrhunderts aber
490-1hadeln viel unmenſchlicher. Der Engländer, der die Welt mit
od. 3 Eſieln überſchwemmt und des Sonntags das Kontobuch mit dem
ih der Bücher vertauſcht, will aus Deutſchland ein zweites
Ir=
ſſav machen, und der Franzoſe, der ſich den beſten Sohn der
oliſchen Kirche nennt, will das ganze deutſche Volk unter
Iſt Knute der ſchwarzen Beſtie in Menſchengeſtalt zwingen und
ſeih iſſit auf den letzten Blutstropfen ausſaugen, damit nicht nur die
Mörten Gebiete wiederhergeſtellt werden, ſondern damit das
ſta zöſiſche Volk ein angenehmes Leben führen und das Heer der
dern ſchemten und Soldaten ohne eigene Anſtrengung ſeine Penſion
Mehen kann.
Ein däniſches Blatt hat die Handlungsweiſe der Entente
ſeen Deutſchland treffend damit gekennzeichnet, daß England
ſc Frankreich beſſer getan hätten, das ganze deutſche Volk in
Sahara zu jagen. Das ſei immerhin noch menſchlicher, als es
Bfahre lang zu einer ſyſtematiſchen Verelendung zu verurteilen.
Wauch amerikaniſche Blätter drücken unverhohlen ihren
Unwil=
a gegen das Ententediktat aus und erklären zugleich, daß es
ſy; unmöglich ſei, aus einem Volke 20 Billionen Dollar
heraus=
tehen. (Die Amerikaner und Franzoſen verſtehen unter
Bil=
ſu entgegengeſetzt der deutſchen Auffaſſung, wo eine Billion
9 Million mal Million iſt, Milliarde.)
Die deutſche Regierung hat denn nun endlich auch nach den
Arhrungen von Verſailles, Spa und Brüſſel das getan, was ſie,
Aute ſie nicht zum Verbrecher am eigenen Volke werden, tun
Wte, nämlich ihr Non possumus! geſprochen. „Wir können auf
MGrundlage des Arrangewents,” ſo führte Dr. Simons im
ſchstage aus, „das uns jetzt die Alliierten übergeben haben,
ABaſis weiterer Verhandlungen nicht treten; wir werden jetzt
kuchen, neue Vorſchläge auszuarbeiten, und werden damit an
MAlliierten herantreten.” Und der Reichstag hat ſich ihm an=
Fhloſſen. Alſo Deutſchland, das weiter nichts als ſeinen
eige=
mund den Weltfrieden will, und das feſt entſchloſſen iſt, ſeinen
Ger gegebenen Verpflichtungen nachzukommen, iſt trotzdem
mit, dem Feinde eine goldene Brücke, zu bauen, eine Brücke der
Aſtändigung. Es will nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen die
Ris weiterer Verhandlungen ſchaffen und auf Grund
unwider=
lichen Beweismaterials die Möglichkeiten und
Unmöglich=
hen ſeiner Entſchädigungszahlungen dartun. Bleibt trotzdem
* Feind verblendet und hart, dann mag er nur ruhig vor der
Ztgeſchichte den Henker ſpielen, aber dabei auch bedenken, daß
Weltgeſchichte das Weltgericht iſt und ſchon manchen großen
ervergewaltiger zertreten hat. Die Franzoſen brauchen nur
ihren Napoleon zu denken. Was uns bevorſteht, wenn der
Aiardenrauſch die Franzoſen noch weiter umnebelt und die
bländer noch weiter in ihrer ſyſtematiſchen Verſklavungsſucht
hrren, das wiſſen wir, nämlich das hat uns Lloyd George be=
23 mit inquiſitatoriſcher Sünderfreundlichkeit verraten. Es
im dies: weitere Beſetzung des linken Rheinufers über die
ver=
smäßige Friſt hinaus; Beſetzung neuer Gebiete Deutſch=
„s; Errichtung eines ſelbſtändigen Zollgebietes in den
Rhein=
den und=Widerſpruch gegen die Aufnahme Deutſchlands in
Völkerbund. Der letzte, der vierte Punkt, rief im Reichstage
Uze Heiterkeit hervor. Daraus mag die Entente erſehen, wie
den Deutſchen an dem ſogenanten Völkerbund, der weiter
Ats als ein franzöſiſch=engliſcher Machtbund iſt, gelegen iſt.
Erwähnung der erſten drei Punkte durch dem Reichsminiſter
B Auswärtigen ertönte jedesmal ein Pfuiruf.
Non possumus! Wir können nicht! Das mag eine ſchwache
Offe ſein, und ſie iſt doch ſtärker als manche andere, die
zwei=
beibig iſt. Dieſe Waffen haben auch von Anfang an die
Ventebrüder gefürchtet. Mit dieſer Waffe hat im Mittelalter
Kurie gegen gewaltige Kaiſermacht manchen Sieg erfochten.
Le oft ertönte da bei kaiſerlichen Forderungen und Befehlen
Arm, und wenn er noch ſo raſt, muß ſich am Ende doch legen.
b der Pariſer Sturm wird vorübergehen.
Die Meinung Englands und Amerikas — Pariſer
Verfälſchungen.
A*. Wie denkt man in England und Amerika über
die Pariſer Beſchlüſſe? Darüber liegen zahlreiche
Mel=
dungen vor. Aber ſie ſagen uns wenig. Es herrſcht eigentlich
immer noch Wahrheitsblockade wie im Krieg. Die
Depeſchen=
zenſur iſt zwar längſt aufgehoben, aber in Paris wird alles
ver=
dreht und gefärbt. Schon die lange Havasnote, die den Bericht
über den anfänglichen Streit Lloyd Georges mit Briand brachte,
war voll Lügen und Verſchweigungen. Sie unterſchlug die
Dro=
hung Lloyd Georges, abzureiſen. Sie unterſchlug die plötzliche
Entſchiedenheit Briands, der ſich hinter Doumer ſtellte — er hatte
ja dieſen Schritt= und Stimmungsmacher ſehr vorgeſchoben —
und mit Rücktritt und Kammerauflöſung drohte. Vollends der
plötzliche und diesmal eigentlich von niemandem erwartete
Um=
fall Lloyd Georges blieb zunächſt im Dunkeln. Dr. Simons mßte
in ſeiner Reichstagsrede kopfſchüttelnd andeuten, daß hier Rätſel
vorliegen. Erſt allmählich lüftet ſich der Schleier des
Geheim=
niſſes. Man hat in Paris dem engliſchen Premier, der von
Finanzdingen wenig verſteht, allerhand Räubergeſchichten über
Deutſchlands angeblich verlogene Steuerpolitik erzählt.
Deutſch=
land vermeide abſichtlich und ſyſtematiſch die Einziehung ſeiner
direkten Steuern und die Auferlegung indirekter Steuern,
gleich=
zeitig ſuche es ſeine immer beſſer werdenden
Wirtſchaftsverhält=
niſſe hinter einem chaotiſchen Finanzweſen zu verheimlichen. Der
diplomatiſche Mitarbeiter des Londoner Daily Telegraph war
es, der dieſe franzöſiſchen Ränke aufdeckte.
Die Enthüllung kam natürlich nicht über Paris, ſondern auf
„neutralem” Wege nach Deutſchland. Tatſächlich hat ja dann
Lloyd George plötzlich von Deutſchlands Wohlergehen und davon
geſprochen, daß der deutſche Staatshürger weniger Steuern
zahle als die Angehörigen der alliierten Länder. Ob Lloyd
George weiter in ſolchen Irrtümern verharrt und ob er wirklich
unbelehrbar an den übereilt zuſtande gekommenen Pariſer
Be=
ſchlüſſen feſthalten will, das wird ſich erweiſen, wenn er jetzt als
neugebackener Ehrenbürger von Birmingham die angekündigte
große Rede halten wird. In der öffentlichen Meinung
Eng=
lands ſind deutliche Zeichen des Widerſpruchs gegen Lloyd
Georges ſchwankende Politik zu bemerken. Man erkennt deutlich,
daß das Pariſer Programm einen glatten Bruch des
Ver=
ſailler Vertrages bedeute und manchem iſt bei ſoviel
Er=
füllung aller Wünſche des weſtlichen Imperialismus unheimlich
zumute. Die Weſtminſter Gazette läßt ſich von ihrem Pariſer
Vertreter ſchreiben, daß die Eutſcheidung der Pariſer Konferenz
im Widerſpruch zu den wirklichen Anſichten der offiziellen
eng=
liſchen Kreiſe ſtehe. Der ganze Plan ſei durchaus ungeſund und
werde auch von ſeinen engliſchen Mitarbeitern dafür gehalten.
Solche und ähnliche Aeußerungen erfährt die deutſche Preſſe
nur, wenn ſie unmittelbar aus London und über
nichtfranzö=
ſiſche Wegſtrecken kommen. Was über Paris geht, wird gefälſcht.
So beſonders die amerikaniſchen Stimmen. Das
Wolff=
bureau mußte ſich mit einer Pariſer Radiomeldung aus
Wafhing=
ton abſpeiſen laſſen, in der die Unzufriedenheit der Vereinigten
Staaten mit dem Wiedergutmachungsplan der Alliierten
unge=
fähr in ihr Gegenteil umgelogen wurde. Das Programm werde
eben als unpraktiſch angeſehen. Die amerikaniſche Regierung
werde Einwendungen machen. Aber anerkannt werde, daß
Deutſchland den Grundſatz einer Zahlung von Annuitäten
an=
nehmen müſſe .. .. Franzöſiſcher Lug und Trug iſt das! In
Wahrheit ſieht man auch in Amerika, mehr noch als in England,
ein, daß Sinn= und Wortlaut des Friedensvertrages gebrochen
iſt. Wilſon, dem in Paris von ſeinen 14 Punkten das meiſte aus
der Taſche geſtohlen wurde, hat im Verſailler Pakt wenigſtens
den einen Gedanken durchgedrückt, daß Deutſchland zu nicht mehr
als 30 Jahren Zahlung verurteilt werden dürfe, d. h. daß nur
die Generation, die den Krieg geführt, für die Wiedergutmachung
verpflichtet ſei. Man iſt in Amerika über die von den Alliierten
geplante Verlängerung auf 42 Jahre Fronzeit entſetzt, und Sir
Philipp Gibbs ſpricht im Neu=York Globe wohl die allgemeine
Anſicht aus, wenn er ſchreibt, ein Verſuch, Deutſchland zu dieſen
unerhörten Strafzahlungen zu zwingen, werde Unruhen
über ganz Europa verbreiten. Falls der Beſchluß der
Pa=
riſer Konferenz ausgeführt werde, ſei Deutſchland einem
lang=
ſamen Sterben ausgeliefert. Dies iſt alſo in Wahrheit die
ameri=
kaniſche Meinung, und alle raffinierte Pariſer Mache wird auf
die Dauer nicht darüber hinwegtäuſchen.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Eim Artikel im Oeuvre beſagt,
das Abkommen vom 29. Januar habe nur Wert, wenn
die Regierung von Waſhington ihm zuſtimme.
Die amerikaniſchen Bedingungen für die Regelung
des europäiſchen Finanzproblems, über die Sir Auckland Geddes,
der engliſche Botſchafter in Waſhington, Lloyd George
Aufklä=
rungen gab, hätten Lloyd George nicht beſonders angenehm
be=
rührt, denn ſie ſtellten ſeine ganze Orientpolitik in Frage,
nament=
lich über die Abmachungen von San Remo. Der britiſche
Im=
perialisms müſſe den Amerikanern weitgehende Konzeſſionen
machen. Der Schreiber des Artikels erklärt, er glaube nicht fehl
zu gehen, wenn er erkläre, das Abkommen von Paris werde
kein endgültiges ſein. Die ungeheuere Anſtrengung der
franzöſiſchen Regierung müſſe nicht nur in Berlin, ſondern auch
in London und Waſhington fortgeſetzt werden, ſonſt werde die
Erfüllung der franzöſiſchen Forderungen ein Traum bleiben. Die
Regelung der franzöſiſchen auswärtigen Schuld werde als eine
neue drückende Schwierigkeit am Horizont auftauchen.
Franzöſiſche Drohungen.
Baſel, 2. Febr. (O.N.B.) Laut Echo de Paris hielt geſtern
der Oberſte Kriegsrat in Paris eine Sitzung ab und beriet
ein=
gehend alle Maßnahmen für den Fall, daß Deutſchland ſich den
Bedingungen der Alliierten widerſetzen werde. Millerand
erklärte, daß Deutſchland zur Zahlung der feſtgeſetzten Summe
gezwungen werden müſſe, falls es ſich widerſpenſtiſch zeige. Die
militäriſchen Streitkräfte der Alliierten ſollen mobil bleiben, um
im gegebenen Fall in den unbeſetzten Rheinlanden
einmarſchieren zu können.
Die Londoner Konferenz.
Paris 3. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
London erfährt das Reuterbureau, daß noch keine Antwort
Deutſchlands auf die Einladung zur Teilnahme an der
dem=
nächſtigen Konferenz in London amtlich eingetroffen iſt.
Die Beuliner Kommentare über die Pariſer Beſchlüſſe
verurſach=
ten keine Ueberraſchung. In unterrichteten engliſchen Kreiſen
glaubt man jedoch, daß Deutſchland es nicht daran fehlen laſſen
wird, aus der ihm auf der Konferenz in London gebotenen
Ge=
legenheit Nutzen zu ziehen, um über die Einzelfragen zu
disku=
tieren. Gleichzeitig müſſe man aber in Berlin einſehen, daß das
in Paris ausgearbeitete Reglement als endgültig betrachtet
wer=
den müſſe.
London, 3. Febr. (Wolff.) Die Daily News ſchreibt:
Der Friedensvertrag ſehe eine endgültige, klare und offene
Aus=
ſprache zwiſchen den beiden Parteien vor. Man müſſe
gerechter=
weiſe anerkennen, daß die deutſchen Vertreter einen Plan
nach Spa mitgenommen hätten, der zweifellos die Grundlage für
Verhandlungen geboten habe. Deutſchland ſei durchaus im Recht,
wenn es fordere, gehört zu werden. Die Alliierten würden, wenn
ſie klug ſeien, keine Abneigung zeigen, die Deutſchen anzuhören.
Das Blatt verweiſt auf die Aeußerungen der engliſchen
Geſchäfts=
welt, aus denen hervorgeht, daß in England keineswegs
allgemeine Begeiſterung über das Pariſer
Uebereinkommen herrſcht. Das Blatt ſchließt: Wenn
Deutſchland mit einem ernſten Vorſchlag, der ernſtlich erörtert
werden kann, hervortritt, iſt es unſchwer, anzunehmen, daß ſich
in dieſer Richtung für die Alliierten ſolidere Ausſichten, ihre
Ent=
ſchädigung zu verwirklichen, eröffnen können, als ſie die Pariſer
Konferenz eröffnet.
F. London, 2. Febr. In den Kreiſen des Auswärtigen
Amtes wird ein Aufſchub der Londoner Konferenz
um einige Tage nach dem 28. Februar erwartet. Es wird als
ſicher angenommen, daß die Deutſchen an der Londoner
Konfe=
renz teilnehmen werden. Gleichzeitig verlautet aber, daß die in
Paris für die Entſchädigungsſumme feſtgeſetzte Ziffer außerhalb
jeder Diskuſſion bleiben ſoll. Den Deutſchen ſoll nur Gelegenheit
zur Erörterung des Zahlungsmodus gegeben werden. Die
Ein=
ladung zur Konferenz wird in ein paar Tagen durch die Botſchaft
der deutſchen Regierung überſandt werden.
Die Rede Dr. Simons im Spiegel der ausländiſchen Preſſe.
Paris 2. Febr. (Wolff.) Der Temps ſchlägt in ſeinem
heutigen Leitartikel im Anſchluß an eine Betrachtung über die
geſtrige Rede des Reichsminiſters Dr. Simons auf Grund des
Artikels 270 des Verſailler Vertrages vor: 1. daß die alliierten
Regierungen ſofort in ihrer Beſetzungszone Beſitz von den
deut=
ſchen Zolleinnahmen am linken Rheinufer nehmen, 2. durch eine
Zollgrenze das beſetzte Gebiet von dem nichtbeſetzten getrennt
wird und daß endlich 3. die alliierten Regierungen unverzüglich
ein Zollregime für das beſetzte Gebiet ausarbeiten.
Deutſcher=
ſeits ſchlage man vor, erſt zu reden, der Temps ſchlägt vor, zu
handeln.
Paräs, 3. Febr. (Wolff.) In einem Leitartikel des Petit
Pariſien wird geſagt, Reichsminiſter Simons habe nicht erklärt, daß
Deutſchland nicht zur Konferenz mach London gehen wolle. Die
deutſche Regierung habe alſo noch keine; unwiderrufliche Entſcheidung
getroffen. Das Blatt ſtellt die Frage: Was denkt die deutſche
Regie=
rung über die Entſcheidung von Paris?, und beantworbet dieſe Frage
ſelbſt, indem es ſagt, es ſei nicht nötig, das zu wiſſen, denm
Staats=
ſekretär Bergmann habe ſeine Eindrücke micht verheimlicht, ehe er ſeine
Abreiſe nach Berlin vollzogen habe. In Deutſchland würde man ſich
mit 8 bis 10 Annuitäten einverſtanden erklärt haben. Was die
Deut=
ſchen erſchrecke, ſei der Gedanke, für 42 Jahre ſich verpflichten zu miſſen.
Wenn man die Kaltblütigkeit bewahre, ſei es möglich, Deutſchland durch
Zwang und auch durch Ueberredung dahin zu bringen, daß es die
Zah=
lung der auf der Pariſer Konferenz feſtgeſetzten Summe annimmt.
Doch iſt dabei zu berückſichtigen, daß Deutſchland die 42 Annmtäten
nur dann annimmt, wenn es ſicher iſt, daß Zwangsmaßnahmen, d. h.
Gewalt, angewandt wird, wenn es dieſen Verpflichtungen nicht
nach=
kommt. — An anderer Stelle wird geſagt, die ablehnende Haltung des
Deutſchen Reiches ſei nicht ſo beſtimmt, wie es auf den erſten Blick
er=
ſcheine. Simons habe ſich vorläufig die Hände noch nicht gebunden.
Die Deutſchen wüßten ganz genau, die Bedingungen, unter denen ſie
nach London berufen würden, ſeien die gleichen, wie die von Spa.
ONB. Paris, 2. Febr. Das Petit Journal ſchreibt zu den
Erklärungen Dr. Simons im Reichstag: Der deutſche Miniſter hat
an=
gekündigt, daß die Reichsregierung in London Gegenvorſchläge
unter=
breiten wolle. Das iſt das Recht der Deutſchen. Der Verſailler
Ver=
trag autoriſiert Deutſchland, bis 1. Mai d. J. alle Einwände geltend
zu machen, die ihm nützlich erſcheinen. Aber der Vertrag verpflichte
die Alliierden in keiner Weiſe, die deutſchen Einwände zu erörtern. Die
Verbündeten können ſie unter ſich beraten, können ſie verwerfen und
ihre Beſchlüſſe dem Berliner Kabinett mitteilen. Das iſt die Methode,
die in Spa angenommen wurde. Die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz
ſind endgültig. Die Deutſchen wiſſen es ſehr gut. Sie wiſſen auch,
daß ihr Schickſal nunmehr in ihren Händen kiegt. Die Rede im
Rachs=
tag geniert uns wenig. Das alles ſind Dinge der inneren Politik.
* Paris, 2. Febr. Guſtave Tery, der Herausgeber der
Oeuvre veröffentlicht heute ein Zwiegeſpräch zwiſchen ihm und
einem Philoſophen über die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz. Das
Blatt ſtellt die Frage: Wie kann ein Schuldner gahlen, wenn man ihnt
tötet? Die Unentwegten folgten aber wieder ihrer Gewohnheit und
antworteten auf die deutſchen Preßäußerungen mit Beleidigungen. Sie
können anſcheinend nicht verſtehen, daß man den Deutſchen
wenigſtens das Leben und ihr eigenes
Handwerks=
zeug laſſen müſſe, wenn man ihnen geſtatten wolle, für
Frank=
reich zu arbeiten. Der Philoſoph gibt zu, es entſpräche vollkommen
der Gerechtigkeit, daß diejenigen, die Schäden angerichtet hätten, ſie
auch nach Maßgabe ihrer Mittel vergüteten. Aber man könne ſich doch
nicht von denen entſchädigen laſſen, die ſie nicht begangen hätten. Das
Abkommen von Paris habe Jahres=ahlungen, zahlbar während 42
Jahren, feſtgeſetzt; mithin ſollten Millionen von Menſchen,
die noch nicht einmal geboren ſeien, dazu verurteilt werden, während
des beſten Teils ihres Lebens Milliarden zu ſchaffen, um die Vergehen
ihrer Väter und Großväter wieder gut zu machen. Gewöhnlich
mache man die Kinder für die Sünden ihrer Väter nicht verantwortlich.
In der primitibſten Zeit, die man barbariſch nenne, hätten die
Sieger die Beſiegten zu Sklaven gemacht und ſie gezwungen, für ſie zu
abeiten. Unter einer anderen Form täten die Verbündeten heute
das gleiche.
London, 2. Febr. (O.N.B.) In Londoner
Finanz=
kreiſen iſt man über die Rede Dr. Simons nicht erſtaunt, da
die Londoner Regierung bereits am Sonntag offiziell informiert
worden war, daß die deutſche Regierung es ablehne, über die
Vorſchläge der Alliierten zu diskutieren.
Paris 2. Febr. (Wolff.) Dem Temps zufolge ſieht Daily
Chronicle in der Rede des deutſchen Außenminiſters Dr. Simons
das Ereignis eines Kompromiſſes. Der reaktionären Partei des Herrn
Stinnes ſei es nicht gelungen, Dr. Simons daßu zu bringen, gegenüber
der Entente eine herausfordernde Haltung einzunehmen. Mit ihrer
Erklärung, daß die Vorſchläge der alliierten Mächte keine Grundlage
für die Verhandlungen bilden und unzuläſſig ſeien, habe die deutſche
Regierung die Einheitsfront im Innern aufnecht erhalten. Für die
deutſche Regierung handele es ſich nur darum, den ſchönen Anſchein
zu wahren. Die Allierten hätten Wert darauf gelegt, zu erklären,
daß der beſchloſſene Plan den einſtimmigen Beſchluß der Alliierten
dar=
ſtelle. Es ſei nicht anzunehmen, daß, nachdem dieſe Einſtimmigkeit zur
Feſtſetzung einer Anzahl Beſtimmungen geführt habe, jemals ein
weſentlicher Teil dieſer Beſtimmungen abgeändert werden könne. Ueber
die Einzelheiten und über die Ausführungsmethoden würden die
Deut=
ſchen befragt werden. Wenn dieſe aber auf ihrem Verlangen beharr=
ten, daß die Diskuſſion über die grundſätzliche Frage wieder eröffnet
wverde, würden ſie ſich ſelbſt nur Unannehmlichkeiten zuziehen.
Daily News iſt von der Erklärung des deutſchen
Außemmini=
ters nicht überraſcht. Kein deutſcher Miniſter, ſo ſagt das Blatt, hätte
anders ſprechen können. Das ſchließe aber nicht aus, daß die Pariſer
Vorſchläge zum Gegenſtand von Beratungen gemacht würden. Wenn
Deutſchland, wie es anküindige, einen Gegenvorſchlag vorbringen werde,
ſo werde ſicherlich alle Welt die beiden Pläne miteinander vergleichen.
Daily Telegraph ſchreibt: Wenn Deutſchland ſich ablehnend
verhalte, ſo dürfe man annehmen, daß die Straſbeſtimmungen zur
An=
wvendung gebracht würden, doch werde ſich Deutſchland hoffentlich dieſe
Demütigung erſparen.
Die Times enthält ſich jeden Kommentars.
Weitere Proteſtkundgebungen.
Hamburg, 2. Febr. (Wolff.) Die hamburgiſche
Bürgerſchaft wandte ſich vor Beginn der heutigen Sitzung
in Anweſenheit des geſamten Senats in einer eindrucksvollen
Kundgebung gegen die unerfüllbaren Forderungen der Entente.
Der Präſident richtete im Einvernehmen mit allen Parteien,
aus=
genommen die Kommuniſten, das Erſuchen an den Senat, die
Reichsregierung in ihrem ablehnenden Standpunkte zu
unter=
ſtützen. Bürgermeiſter Stolten ſtellte das Einvernehmen des
Senats mit der Bürgerſchaft feſt und erklärte, daß der Senat
willens ſei, einen entſprechenden Schritt in Berlin zu tun. Die
Kommuniſten gaben vor faſt leerem Saal eine Erklärung ab, die
ſich gegen den internationalen Kapitalismus wandte.
Bremen, 2. Febr. (Wolff.) Bei Beginn der heutigen
Börſenverſammlung richtete der Präſident der
Handels=
kamner Koch an die bremiſche Kaufmannſchaft einen Proteſt
gegen die Forderungen der Alliierten. Die Verſammlung
be=
ſchloß einſtimmig die Abſendung eines Telegramms an die
Reichsregierung, in dem es heißt: Die Bremer Kaufmannſchaft
weiſt mit gerechter Empörung die finanziellen Forderungen der
Feinde zurück, die Deutſchlands völlige Vernichtung bedeuten
würden, und fordert von der Reichsregierung ſchärfſte Abweiſung.
* Köln, 2. Febr. Die Chriſtliche Volkspartei und
die Rheiniſche Volksvereinigung veröffentlichen eine
Erklärung, daß ihre Bemühungen, eine Völkerverſöhnung
anzu=
bahnen und im Weſten eine Brücke zu bauen, durch die Beſchlüſſe
der Pariſer Konferenz endgültig vernichtet worden ſind. Für alle
deutſehen Volksſtänne könne es jetzt nur niehr eine Loſung
geben: Fort mit allem inneren Zwiſt! Stärkung der
Reichs=
regierung, hinter der, das geſamte deutſche Volk ſtehen muß! Aus
dieſen Erwägungen heraus ſtelle die Partei den jetzt im
Gaug befindlichen Wahlkampf mit der Parole „Los von
Preußen!” hiermit ein. Die Anhänger der Partei werden
auf=
gefordert, bei den Preußenwahlen ſich der Stimme zu enthalten.
Stellung zum Geſetzentwurf einer Abgabe zur Förderung des
Wohnungsbaues (Mietſtener). Die Meinung der Fraktion
ging dahin, daß der vorgelegte Entwurf unſozial wirkt, und
ſie beſchloß, darauf hinzuwirken, daß die Mietſteuer jetzt nicht
zur Erledigung gebracht werde, zumal die Veranlagung
und Erhebung ſehr geraume Zeit in Anſpruch nehme. Weiter
ermächtigte ſie ihre Vertreter im Ausſchuß, zu verlangen, daß die
Mietſteuer im Zuſammenhang mit den übrigen Steuern und der
Mietordnung erledigt wird. Schließlich nahm ſie den im Herbſt
vorigen Jahres angenommenen Antrag wieder auf, wonach das
Reich zur Linderung der Wohnungsnot einen Kredit von 1½
Milliarden zur Verfügung ſtellen ſoll.
Die Akten zum Erzberger=Prozeß geſtohlen.
m. Berlin, 2. Febr. Der Hauptausſchuß des
Reichs=
tag s ſah beim Etat des Finanzminiſteriums von einer
allge=
meinen Finanzdebatte mit Rückſicht auf die ungeklärte
auswär=
tige Lage ab. Zur Sprache kam der Fall Gruſſer, zu dem der
Finanzminiſter mitteilte, daß der Bericht der preußiſchen
Juſtiz=
verwaltung noch nicht vorliege. Im Falle Erzberger ſind
die Akten geſtohlen worden. Eine Aufklärung iſt noch nicht
erfolgt. Die Sache iſt der Staatsanwaltſchaft übergeben worden.
Im Falle des deutſchnationalen Reichstagsmitgliedes van den
Kerkhoff behielt ſich der Finanzminiſter die Prüfung der Akten
vor. Auch hier ſind Aktendiebſtähle vorgekommen. Auf weiteres
Drängen aller Parteien teilte der Miniſter noch mit, daß van den
Kerkhoff von einem amtlich verſiegelten Geldſchrank Siegel
eigen=
mächtig entfernt habe.
Oberſchleſien.
Oberſchleſien — eine Schickfalsfrage der Welt.
C.K. Daß die oberſchleſiſche Frage, die ſich nun der
Eutſcheidung nähert, nicht nur eine deutſche, ſondern eine
inter=
nationale Augelegenheit von höchſter Bedeutung iſt, drängt ſich
objektiven Betrachtern immer ſtärker auf. In bedeutſamer Weiſe
verleiht dem der bekannte Schweizer Städtebauer Martin
Mäch=
ler Ausbruck in einem Auſſatz der Deutſchen Rundſchau. Er
gibt einen Rückblick auf die Kulturarbeit, die Deutſchland in
Oberſchleſien geleiftet, und ſagt: „Wer iſt nun der Kulturträger
in Oberſchleſien? Derjenige, der Oberſchleſien in ſeinen Beſitz
zu bringen und es ſo zu entwickeln vermocht hat, daß es geiſtig
und techniſch ein vollendeter Ausdruck ſeines Volksgeiſtes
gewor=
den iſt. Die Technik, welche die oberſchleſiſchen Kohlengrubein
ausgebaut hat, die Verkehrswege, welche die Ausbeute der
ober=
ſchleſiſchen Gruben erſt zum jederzeit und überall verwendbaren
Produktionsmittel machen, die Wohnanlagen, die den
Produ=
zenten die Lebensmöglichkeit, und die Bildungsanſtalten, die
ihnen die Qualifikation zur Arbeit geben, ſind gänzlich und
aus=
ſchließlich deutſches Werk. Das nationalpolniſche Element iſt wie
in ſeinem Sprachgebiete, ſo auch mit ſeinen ſich nach Oberſchleſien
hineinerſtreckenden letzten Ausläufern überall ebenſo im geiſtigen
wie im techniſchen Sinne aus ganz natürlichen Gründen
unſchöp=
ſeriſch geweſen. Es iſt deshalb unrichtig, einem Volk, das wveder
im Laufe ſeiner Geſchichte noch im Gange der zurzeit laufenden
Ziviliſationsepoche die Qualitäten eines Weltvolkes zu
ent=
wickeln vermochte, ſondern ein von rein provinzialem Geiſt
er=
fülltes Volk geblieben iſt, aus angſtpolitiſchen Gründen ein
Pro=
duktionsmittel in die Hand zu geben, mit dem es, weil es nicht
Exiſtenz= und Produktionsmittel ſeines ethiſchen Individuums
iſt, offenſichtlich nichts anzufangen vermöchte, und einem anderen
Volke ein Produktionsmittel zu nehmen, das ihm
lebensnot=
wendig iſt.”
Der Verfaſſer ſchließt mit den Worten: „Nicht nur deutſche
Hoffnungen, ſondern die Hoffnungen der geſamten Ziviliſation,
die Möglichkeiten einer zukünftigen Kultur hängen davon ab,
wie dieſe Einzelentſcheidung fällt. Erſt wenn eine politiſierte
Welt ihren unfruchtbaren Standpunkt zu verlaſſen und ſich auf
eine ſtaatenbauliche Warte zu ſtellen vermag, erſt wenn eine nicht
mehr auf kleine politiſche Augenblicksvorteile, ſondern auf große
ſtaatenbauliche Zukunftsaufgaben eingeſtellte Welt jedem
Zivili=
ſationsträger die ihm entſprechende Ziviliſationsgrundlage gönnt
und zuerkennt, erſt dann iſt die Bahn für eine Kultur des
kom=
menden Jahrhunderts frei, und auf dieſer Bahn iſt ein deutſches
Oberſchleſien der erſte Schritt.”
Der Friedensvertrag von Rapallo.
Rom, 3. Febr. (Stefani.) Graf Sforza und Antoniewitſch
tauſchten geſtern die Ratifikationen von Napallo aus.
Gleichzeitig wurde der italieniſche Delegierte für die Ausſchüſſer
ernannt, die die Grenzen feſtſetzen ſollen. Ein Ausſchuß wird
die Grenze in Venezien und Julien, ein zweiter in Dalmation
und ein dnitter im Freiſtaat Fiume feſtſetzen. Außerdem wird
ein Ausſchuß zur Pflege der wirtſchaftlichen, finanziellen und
kulturellen Beziehungen zwiſchen beiden Staaten eingeſetzt.
Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei.
Graz, 2. Febr. (Wolff.) Bei der Begegnung zwiſchen Dr.
Beneſch und Bundeskanzler Mayr ergab ſich Gelegenheit
zum Austauſch der Anſichten über die allgemeine politiſche Lage
in Zentraleuopa. Die Beſprechungen verliefen ſehr herzlich und
freundſchaftlich und ergaben weitgehende Uebereinſtimmung in
den für beide Regierungen maßgebenden Richtlinien. Alle
zwi=
ſchen Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei
ſchweben=
den Fragen wurden erörtert und der Plan freundſchaftlicher
Zu=
ſammenarbeit zur Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen
beider Staaten in großen Zügen feſtgelegt. Beide Staatsmänner
waren darin einig, daß die Hauptaufgabe der Konferenz von
Porta Noſa die Regelung aller Verkehrsfragen zwiſchen den in
Betracht kommenden Staaten ſein werde. Beneſch drückte ſeine
Freude über die Aufnahme Oeſterreichs in den Völkerbund aus.
Beide Staatsmänner begegneten ſich in der Anſicht, daß dieſe
Mitgliedſchaft ein weiteres Bindeglied zwiſchen den beiden
Län=
dern ſein werde. Die Unterredung fand im Salonwagen des
Miniſters Beneſch auf der Fahrt von Linz nach Graz ſtatt.
Die Volksabſtimmung in Litauen.
Kowno, 3. Febr. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Litauiſchen Telegraphenagentur will die litauiſche
Regie=
rung die Volksabſtimmung unter folgenden
Bedingun=
gen unterſtützen: 1. Entfernung Zeligowskis und der polniſchen
Truppen aus dem Abſtimnngsgebiet, 2. neutrale Verwaltung
in dem Abſtimmungsgebiet durch unparteiiſche und
nichtinter=
eſſierte Staaten, 3. Bürgſchaft ſeitens Polen, daß Zeligowskis
Abenteuer nach der Volksabſtimmung nicht wiederholt wird, und
daß der litauiſch=polniſche Streitfall durch die Volksabſtimmung
endgültig beigelegt iſt. 4. Bezüglich der Propaganda muß Litauen
mit Polen vor der Volksabſtimmung vollſtändig gleichgeſtellt
werden. Die litquiſche Regierung erklärt, ſie ſei ihrer Pflicht
nachgekommen, mit der Sowjetregierung über die Aufnahme der
internationalen Truppenabteilungen in Litauen zu verhandeln.
Da die Verhandlungen ergebnislos verliefen, könne die litguiſche
Regierung eine interalliierte Truppenabteilung in Litauen nicht
aufnehmen. Dieſe würde ſtatt den Frieden nur Mißverſtändniſſe
zeitigen. Eine weitere Meldung der Litauiſchen
Telegraphen=
agentur bezeichnet es als notwendig, daß Polen von der
Solvjet=
regierung die Zuſtimmung einholt, Völkerbundtruppen im
Ab=
ſtimmungsgebiet einzuführen.
*
* Beiſetzung der Großfürſtin Sergius. Wie der Daily Expreß aus
Jaruſalem meldet, wurde in der Maria Magdalena=Kirche in
Gethſemane die Leiche der in Perm von den Bolſchewiſten ermordeten
Großfürſtin Eliſabeth, der Gattin des im Jahre 1905
ermor=
deten Großfürſten Sergius, beigeſetzt.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Abbau der
Kriegsge=
ſellſchaften macht, wie in der Sitzung des Ausſchuſſes zur Prü=
Die Mietſteuer.
* Berlin, 2.=Febr. Wie der Vorwärts berichtet, nahm die
ſozialdemokratiſche Fraktion in ihrer letzten Sitzung
fung der Kriegsorganiſationen mitgeteilt wurde, erfreuliche Forrſchritte.
Die Zahl der Angeſtellten geht ſtändig zurück und beträgt beim Reichs=
wwirtſchaftsmimiſterium 1400 gegen 4747 im Vorjahre, beim
Reichsernäh=
rungsmiriſterium 8696 gegen 10 125 im Vorjahre. Ein Entwurf, Getr.
Auflöſung noch beſtehender Geſellſchaften und Uebertragig ihres
Ver=
mögens an das Reich, ſei in Vorbereitung. — Das Reichägericht hat
be=
züiglich der erſten 11 von der Entente namhaft gemachten
Kriegs=
ſchuldigen munmehr das Vorverfahren zum Abſchluß gebracht. In
4 Fällen iſt es zur Erhebung der Anklage gekommen. Die Verhandlun=
gen ſollen, wvie verlauvet, im März beginnen. — Nach einer amtli
Mitteilung der Swwjetregierung ſollen die letzten noch in Oſtrußl.n
ter, A
Zuwachs auf 66 von 62 Sitzen der bisherigen Zufammenſetzung zu
zeichnen und damit die Zweidrittelmehrheit erreicht. — Die Vollsabſatn/44 Maler
mung über den freiwilligen Anſchluß Tirols an Deutſchla-,
iſt auf Anordnung der hieſigen Ententekommiſſion von der Bunn=ehwen
regierung verboten worden. — Einer Reutermeldung aus Bombſe ?
gaſſe.
zufolge ſind dort Nachrichten eingetroffen, wonach die Bolſchewiſten
neber
Heiligtümer in Buchara dem Erdboden gleichgemacht haben, den Obe—p
Ghaſi hingerichtet und führende Bürger und Beamte ermovdet oder
Gefängnis geſperrt haben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Februan
* Ernannt wurden die Anwärterin für das Lehramt an höhe--
Mädchenſchulen Emily Horſt aus Spachbrücken zur Lehrerin an
höheren Bürgerſchule zu Büdingen mit Wirkung vom 1. Februar EM
an; Karl Dehnert aus Traiſa zum Kanzleigehilfen bei der Techniſcy=
Hochſchule in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Auguſt 1920; Hein-/
Haack aus Eberſtadt be: Darmſtadt zum Kanzleigehilfen bei der T.
niſchen Hochſchule in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Aprik 192; Pa-
Mager aus Darmſtadt zum Kanzleigehilfen bei der Techniſchen H.0h
ſchule in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1920; der Finanzen
tikant Paul Blacha zu Darmſtadt zum Oberſekretär bei der
LanS=
univerſität Gießen vom 1. Januar 1921 an; der Vorſtand des Heſſiſcn
Hochbquamte Alsſeld, Baurat Otto Berth zu Alsfeld zum Vorſteu
des Heſſiſchen Hochbauamts Gießen vom Tage der Dienſtübernahme
* Ufebertragen ſpurde am 29. Januar dem Lehrer Ludwvig Döng
aus Eifa, zurzeit in Merlau, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule
Merlau, Kreis Alsfeld.
zu beſetzende Schulſtelle zu Kriegsheim Kreis Worms; eine u.
einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Wendel
heim, Kreis Alzeh; die mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzei
Schulſtelle an der Volksſchule zu Effolderbach, Kreis Büidim
Mit der Stelle war bisher Organiſtendienſt verbunden; die mit eim
ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Lauerbach, Ar
Erbach i. Odſv.
* Der Heſſiſche Staatskommiſſar beim Reichskommiſſar für die
ſetzten rheiniſchen Gebiete in Koblenz, Dr. Kranzbühler, iſt ur
Reichsminiſterium ſür Wiederaufbau zum Vorſitzenden der Kommiſſi
ernannt worden, die die Liſte über die nach Artikel 357 des Frieder
vertrages von Deutſchland abzugebenden Schlepper und Schiffe
auſ=
ſtellen hat.
hw. Strafkaumer. 1. Der mehrfach vorbeſtrafte 35jährige Sch-ce
macher Joſeph Funſch von Offenbach iſt angeklagt, in der Nacht MEI ade
7. auf 8. Oktober 1920 an der Landſtraße Offenbach=Bürgel in Gemeiſ
hra=
ſchaft mit einem unbekannten Täter auf einem Acker Gemiſe geſtohl.: hr ühbe
und den ſich ihn verhaftenden Beamtem widerſetzt zu haben. Der A ſnend
eklagte will ſich angeblich im Dunkel der Nacht verirrt haben, den Eehnf aus
bekannten getroffem und mit ihm dem Heimweg angetreten haben. Beil,Cher
ſtellten ſich betrunken; als aber einer der zwei Beamten, die an dei den Beſre
Abend gerade Patrouille gingen, dem anderen zurief, daß da ein ſchwer”,d Redn
Sack liege, ergriffen Beide die Flucht. F. konnte feſtgehalten werdel hemſen V
auf Befragen hin wollte er den Zweiten nicht kennen und ſetzte ſeim:n m
Verhaftung Widerſtand entgegen. Als Ueberführungsſtück wurde Ei y. das
noch feuchtes Meſſer vorgefunden, qußerdem lagem auf dem Acker NEiämer
abgeſchnittene Krautſtümpfe umher. Der Vertreter der Staatsanwa- nikl Ih
chaft beantragt, dem Angeklagtem wegen Diebſtahls zu beſtrafen. ( )ander
billige bei dem geringen Wert des Objelts (40—50 Köpfe Wirſing u. C8 m
mildernde Umſtände zu, wvegen der Gemeingefährlichkeit der Felddie-” ur G
ſtähle beantrage er 8 Monate, wegem Widerſtandes 1 Monat Gefängni zufro
im ganzen 8 Monate 3 Wochen. Das Gericht verurteilte F. wegen 71Gugelden
ſtrafſchärfenden Rückfall verüibten Diebſtahls und wegen Widerſtand )ſegen der
gegen die Staatsgeſvalt zu einer Geſamtſtraſe von 10 Monaten Gxſien 9
fängnis.
Bihle un
* Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffentliche Sitzur, ür dein
des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den 5. Februar 1921, vormät Mr zung
tags 9½ Uhr: 1. Einwendungen gegen die Wahl des 2. Beigeopuete— Ngung, da
in der Gemeinde Groß=Gerau. 2. Desgleichem gegen die Wahl dE ſurſch
1. Beigeordneten daſelbſt.
ſar der Auf
Neue Eilzüge. Vom 5. Februar d3. Js. ab werden 2 neue E7 Alfes um
züge 2.—3. Klaſſe zuviſchen Frankfurt (Main) und Köln über Mai; zug von
Vingerbrück, Koblenz wie folgt befördert: E. 111. Frankfurt (Main) c folgt un
2.34 nachm. M. E. Z., Mainz=Süib 2.24/2.25 W. E. Z., Maiz Hbf. 2.29/2G une
Bingen 3.10/3.12, Bingerbrück 3.16/3.19, Boppard 4.11/4.13, Koblen ie
4.34/4.43, Köln Hbf. an 6.39 nachm. — E. 114. Köln Hbf. ab 10.30 vorr) geiut. d
W. G. Z., Koblenz 12.28/12.40, Boppard 1.01/1.03, Bingerbrück 1.57/2.0/ cwerſch
Bingen 2.04/2.06, Mainz Höf. 2.41/2.50, Mainz=Süd 2.54/2.55 W.E.S/ Land=
Frankfurt (Main) 4.45 nachm. M.E.3. Die Züge halten außex en
de=
dem noch auf folgenden Unterwegsſtationen: Goldſtein, Rüſſelsheik— ſwung der
Ingelhein, Bacharach, Oberweſel, St. Goar, Weißenthurm, Andernas / 7,
Remagen, Godesberg und Bonn. Die genauen Fahrpläne ſind bei Veine
Bahnhöfen einzuſehen.
mbe
— Landestheater. Heute Freitag beginnt an der Tageskaſſe de ſty
Landestheaters der Einzelkarten=Verkauf, für die beide wählt
erſten Abende des Nibelungenrings. Die beſonderem Abom” eterin
ments ſind bis auf wenige Logenplätze vergriffen, dagegen ſteht für jeC
ſandes=
der vier Vorſtellungen eine beſchränkte Anzahl von Tageskarten gu den
Verfüigung. Es ſind dies ſolche Plätze, die in einer oder mehreren de Fahrm
vier in Frage konmenden Mieten abonniert ſind und deshalb nicht m
Die
Harte
beſonderen Abonnement verkauft werden konnten. Es gelten die eo
ſöhten Opernpreiſe.
Für die auf Sonntag, 6. Februar, vokmittags 11 Uhr, angeſetzk.
fünfte literariſche Matinee wurde der bekannte Rezitate. Mun
Ludwig Hardt gewonnen, der auch in Darmſtadt durch ſeinen, leyr ſt.
ährigen erfolgreichen Abend beſtens bekannt iſt.
* Von der Techniſchen Hochſchule. Dem Profeſſor Dr. Adolf Kreus ky
zu Darmſtadt wurde die venia legendi für die Chemie der Nahrungss Ve,
und Genußmittel an der Techniſechen Hochſchule zu Darmſtadt erteilt Mro
Der Diplom=Ingenieur Walther Riebenſahm aus Königsberg i. Pr.
Bismarch und Keiſer Wilhelm.
Veröffentlichungen aus dem 3. Band der
„Gedanken und Erinnerungen”.
m. Berlin, 2. Februar.
Wie vorausgeſagt, iſt es ein Unglück oder noch mehr: ein
Fehler geweſen, daß die deutſche Juſtiz Bismarcks 3. Band, der
bei Cotta verlegt worden iſt, nicht unangefochten erſcheinen ließ.
Wie ſich ſeinerzeit italieniſche Blätter durch Veröffentlichung
von Anszügen aus dem 3. Band beſchäftigt haben, ſo tun es jetzt
hollänbiſche. Nieuwe Rotterdamſche Courant bringt jetzt das
Einleitungskapitel des 3. Bandes im Wortlaut, das
hochinter=
eſſante Aufſchlüſſe der Beziehungen zwiſchen Bismark und dem
danaligen Prinzen Wilhelm, ſpäteren Kaiſer Wilhelm II.,
gibt. Der Anfang dieſer Veröffentlichung iſt geſtern ſchon
mit=
geteilt worden. Sie ſchließt mit folgender Bemerkung Bismarcks:
Mein Bemühen, eine militäriſche Verſetzung des Prinzen in
irgendeine Provinz zu erreichen, lediglich behufs Wechfels der
Potsdamer Regimentseinflüſſe, blieb erfolglos. Die Dimenſion
der Koſten der prinzlichen Haushaltes in der Provinz erſchien
dem Hausminiſterium noch bedeutender als in Berlim. Auch die
Kronprinzeſſin war dem Plane abgeneigt. Der Prinz war zwar
im Januar 1888 zum Brigadier in Berlin ernannt worden, aber
die Beſchleunigung, welche in der Entwicklung der Krankheit des
Vaters eintrat, ſchnitt ſchließlich die Möglichkeit ab, dem Prinzen
vor ſeiner Thronbeſteigung bezüglich unſeres ſtaatlichen Lebens
im Innern andere Eindrücke zu verſchaffen, als das
Regiments=
leben gewähren konnte.
Ein Throuerbs als Kamerad unter jungen Offizieren, deren
begabteſte vielleicht ihre dienſtliche Zukunft im Auge haben, kann
nur in ſeltenen Fällen darauf rechnen, durch den Einfluß ſeiner
Umgebung in der Vorbereitung für ſeinen künftigen Beruf
ge=
fördert zu werden. Die Beſchränktheit des Vorlebens, zu welchem
der jetzige Kaiſer durch die Sparſamkeit des Hausminiſteriums
verurteilt wurde, und die ich nicht zu ändern vermochte, habe ich
tief beklagt. Er iſt dann auch mit Anſchauungen auf den Thron
gekommen, die ſür unſere prenßiſchen Begriffe neu und nicht durch
unſer Verfaſſungsleben geſthult ſind.
Stöcker und Graf Walderſee.
Seit dem Jahre 1884 unterhielt der Prinz einen zu Zeiten
lebhaften Briefwechſel mit mir. In demſelben wurde ein Ton
von Verſtimmung auf ſeiner Seite zuerſt bemerklich, nachdem ich
mit triftigen Gründen, aber mit aller Devotion in der Form,
ihm von zwei Vorhaben abgeraten hatte. Das eine knüpft ſich
an den Namen Stöcker.
Am 28. November 1887 fand bei dem Generalquartiermeiſter
Grafen Walderſee eine Verſammlung ſtatt, an welcher der Prinz
und die Prinzeſſin Wilhelm, der Hofprediger Stöcker,
Abgeord=
nete und andere bekannte Perſönlichkeiten teilnahmen, um die
Beſchaffung von Mitteln für die Berliner Stadtmiſſion zu
be=
ſprechen. Der Graf Walderſee eröffnete die Verhandlung mit
einer Rede, in welcher er betonte, daß die Stadtmiſſion keine
politiſche Farbe trage, ſondern ihre einzige Norm an der
Königs=
treue und Pflege des patriotiſchen Geiſtes habe; das einzige
wirkſame Mittel, den anarchiſtiſchen Tendenzen entgegenzutreten,
ſei die geiſtliche Verſorgung, die mit der materiellen Unterſtützung
Hand in Hand ginge. Der Prinz Wilhelm ſprach ſeine
Zuſtim=
mung zu den Ausführungen des Grafen Walderſee aus und hat
ſich nach dem Referat der Kreuzzeitung des Ausdrucks „
chriſtlich=
ſozialer Gedanke” bedient.
Aus dieſer Verſammlung kommend, machte der Prinz
mei=
nem Sohne einen Beſuch, ſprach über die Vorgänge in derſelben
und äußerte: „Der Stöcker hat doch etwas von Luther.” Mein
Sohn, der durch den Prinzen das erſte von jener Verſammlung
hörte, erwiderte, Stöcker möge ſeine Meriten haben und ſei ein
guter Redner; aber er ſei leidenſchaftlich und könne ſich auf ſein
Gedächtnis nicht immer verlaſſen. Der Prinz entgegnete,
Stöcker habe aber doch dem Kaiſer viele Tauſende von Stimmen
geivonnen, die er den Sozialdemokraten entriſſen habe; mein
Sohn erwiderte, ſeit den Wahlen im Jahre 1878 hätten die
ſozialdemokratiſchen Stimmen konſtant zugenommen. Wenn
Stöcker wirklich etwas gewonnen habe, ſo müßte doch eine
Ab=
nahme nachweisbar ſein ....
Mittlerweile wuchs der Preſſelärm, gutgeſinnte Leute
be=
ſuchten meinen Sohn und klagten bitter im Intereſſe des
Prin=
zen, daß er ſich auf eine Sache eingelaſſen habe, aus der er ſich
jetzt nicht herausfinden könne. Perſonen aus der Umgebung des
Prinzen, die Erörterungen mit ihm gehabt, waren beſtürzt über
ſeine Heftigkeit und erzählten, daß mein Sohn bei ihm
ange=
ſchwärzt worden ſei; der Kammerherr von Mirbach habe dem
Prinzen und der Prinzeſſin verſichert, mein Sohn habe im
De=
zember die ſcharfen Artikel in der Norddeutſchen Allgemeinen
Zeitung geſchrieben, die erſt für das Kartell und für die liberale
Preſſe das Signal zur Stellungnahme gegen den Prinzen un
ſeine Stöckerei geweſen wären. In der Tat rührten jene Artike!
von Rottenberg her, mein Sohn hat ſie nie geleſen, ich auch nicht.
Die Wirkung dieſer Hetzerei bemerkte mein Sohm auf den!
nächſten und allen folgenden Hoffeſten, wo die Prinzeſſin Wile Ehr
helm, die bis dahin wohlwollend für ihn geweſen war, ihn ſo an= ſank
haltend ignorierte daß das erſte Wiederbemerken am VorabenO „Eie
der Abreife nach Petersburg ſtattfand, als das Staatsminiſteriunk An
insgeſamt empfangen wurde. Ich hatte keine Veranlaſſung gee hälten
funden, mich mit der Sache zu befaſſen.
Da erhielt Bismarck
zwei Briefe des Prinzen Wilhelm.
In dem erſten Brief, den Prinz Wilhelm aus Potsdam an
21. Dezember 1887 an den Reichskanzler richtete, verſuchte el
Bismarck zur Widerlegung der „unglaublichſten, teilweiſe
under=
ſchämteſten” Mißdeutungen, die in der deutſchen Preſſe erſchienen
waren, zu erklären, warum er als Protektor an die Spitze der
Bewegung zur Förderung der Berliner Stadtmiſſion getreten ſel=
Im Gegenſatz zu der Auffaſſung, die Biswarck in ſeiner Antword
entwickelte, glaubte der Prinz, daß dieſe von Stöcker und dend
Grafen Walderſee ausgehende Aktion, weil auch die Miniſtel
Puttkamer und Goßler dem Komitee angehörten, ein „
farbloſes=
nichtpolitiſches Werk” darſtelle, das möglichſt viele verſchiedene
gute Elemente zu gemeinſamer chriſtlicher Arbeit anfeuern wole=
In demſelben Atemzuge aber bezeichnete er dieſe Arbeit als das
wirkſamſte Mittel zur nachhaltigen Bekämpfung der Sozialdemoe
kratie, ſo daß man das Erſtaunen Bismarcks über ſolche Bee
griffsverwirrung begreifen kann. Bismarck ſelbſt verſichert de—
Prinz, der ſich auf das intime Verhältnis zu ihm berief, ſeinel
warmen Verehrung und herzlichen Anhänglichkeit. Er gehr
ſe=
ed nach dem
an=
weit zu ſagen, daß er ſich ſtück
ten würde. Die Sprunghaftigkeit der Gedanken zeigt ſich aue=
Schluſſe des Briefes, wo der Prinz ganz unvermittelt den Neile
jahrswunſch anfügt, es möge dem Kanzler vergönnt ſein, das
Land in ſeiner gewohnten weiſen Fürforge fortzuleiten, ſei Ee
zum Frieden, ſei es zum Kriege. Er möge dabei des Prinz‟‟
nicht vergeſſen, denn hier ſeien eine Hand und ein Schwert de‟
reit von einem Manne, der ſich des Ahnherrn Friedrichs des
Großen bewußt bleibe und ſeine zehn Jahre militäriſcher
Aus=
bilduna nicht umſonſt hart gearbeitet habe.
ſich am 24. Januar ds. Js. an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadtz
rnündlichen Doktor=Ingenieurprüfung in Chemie unterzogen und die=
Ge „mit Auszeichnung” beſtanden.
— Darmſtädter Sezeſſion. Man ſchreibt uns: Die Darmſtädter
Se=
zſion hatte 1920 geſchloſſene Ausſtellungen in Wiesbaden, Frankfurt,
desden, die zum Teil in ſehr rühmender Weiſe befprochen wurden.
ſir 1921 liegen bereits Ausſtellungen vor in Pforzheim, Braunſchweig
D München. Bei der Neuwahl des Präſidiums wurden Wülhelm
lichel zum 1. und C. Gunſchmamn zum 2. Vorſitzenden gewählt.
Au hinzugetreten ſind die Schriftſteller Max Krell, Leonhard
Schü=
ſr. Maler Paul Theſing und Bildhauer T. C. Pilartz.
Aus=
hieden ſind: Maler Auguſt Babberger und Otto
Stochhau=
n. Der Maler Kay H. Nebel wurde zum Profeſſor an die
Aka=
derie Kaſſel berufen.
* Ueber die deutſchen Kriegergräber in Frankreich teilt uns die
Orts=
appe des Volksbundes für Kriegergräberfürſorge mit: Die franzöſiſche
ᛋherung hat der Kammer einen Geſetzentwurf unterbreitet, um das
getz vom 29. Dezember 1918, betreffend die Gräber aller Soldaten des
hidheeres und der Marine der franzöſiſchem und alliierten Heere, die
uhrend des Krieges geſdorben ſind, auch auf die deutſchen Gräber in
Einkreich anzuwenden. Dieſes Geſetz iſt nach den Beſtimmungen des
kikels 225 des Friedensvertrags ausgearbeitet, der der franzöſiſchen
Ayierung die Verpflichtung cuferlegt, die deutſchen Gräber zu
reſpek=
uren und zu unterhalten. Die bereits vorhandenen deutſchen Gräber
ſen erhalten bleiben, die Einzelgräber ſollen zuſammengelegt werden.
Aſe Friedhöfe werden vom Staate erworben und unter ſeinen Schutz
Fellt.
* Von der Deutſchen Volkspartei wird uns geſchrieben: Nach
man=
chlei Vorarbeiten trat am Sonntag der Landes=Schulausſchuß
/* Deutſchen Volkspartei Heſſens erſtmals zuſammen. Der Erfolg war
mvoller. Mehr als 60 Lehrer und Lehrerinnen aller Schulgattungen
gſens waren als gewählte Vertreter der loknlen Organiſationen
er=
ſtenen. Im Auftrage des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der
Landes=
ſmtei eröffnete Generalſekretär Wittig die ſtattliche Verſammlung
alle Teile Heſſens waren vertreten — mit den beſten Wünſchen für
eſte gedeihliche Arbeit. Die Nichtlinien für die Arbeit des Landes=
Sulausſchuſſes ſurden einſtimmig und ohne Debatte angenommen.
ctige Schwierigkeiten machte die Wahl des Arbeitsausſchuſſes, der die
1Gchäfte der Konferenz führt. Er ſoll einen engeren aktionsfähigen
is darſtellen, aber doch alle Landesteile und alle Schularten in ſich
reinigen. Schließlich wurden folgende Wahlen einſtimmig voilzogen:
Ppf. D. Dr. Schian, Geh. Baurat Walbe, Prof. Gfenz=Worms
Kreis=
ſchlinfpektor Luleh=Darmſtadt, Lehrer Dollinger=Ober=Gleen,
Stellver=
ner Lehrer Dirlom=Nieder=Eſchbach, Frl. Pfnor=Darmſtadt,
Gewerbe=
ſiüworſtand Schindek=Alsfeld, Lehrer Speähard=Darmſtadt, Frl.
Her=
min=Darmſtadt, Direktoren Schnell=Gießen, Lauteſchläger=Worms,
Pro=
iſor Reis=Mainz. Obmänner in den Provinzen ſind: Geh. Baurat
Elbe=Darmſtadt (Stellv. Prof. Lulehy) für Staukenburg; Lehrer
Dol=
hicher=Ober=Cleen (Stellv. Lehrer Dirlam=Nieder=Eſchbach) für
Ober=
wen; Prof. Glenz=Worms (Stellv. Lehrer Kröhl) für Rheinheſſen.
Edann ſprach Landtagsabg. Dingeldey über die Kulturfragen in
föſen. Die Verſamnnlung lauſchte aufmerkſam ſeinen tiefgründigen
Drlegungen, nur hin und wieder durch ſpontanen Beifall ihr
Einver=
idnis bezeugend. Als der Redner die Stellung ſeiner Partei gegen
gbrauſte langanhaltender Beifall durch die Reihen. Die Ausſprache
u überaus rege. Wiederholt wurde dem Parteivorſitzenden für die
unzende und umfaſſende Darſtellung unſerer Kulturfrage herzlichſter
Mik ausgeſprochen. Alle brennenden Fragen, z. B. der Lehrerbildung,
Oberſchule, der Mädchen=Fortbildungsſchule uſw., kamen zur ausgie=
Eem ſen Beſprechung. Bemerkenswert vor allem war, daß ſich alle Redner
R w Rednerinnen einmütig auf den Boden des alten bewährten
national=
üralew Volksſchulgeſetzes von 1874 ſtellten, bemerkenswert auch, daß
7 Rédner unter allſeitiger Zuſtimmung verlangte, daß im Schulweſen
u das „Nötige und Mögliche” neu einzuführen ſei, daß ein anderer
ſoner von der Volkspartei verlangte: Volkspolitik, nicht
Standes=
uitik! Ihr Ergebnis fand die Tagung durch die einſtimmige Annahme
ohender Entſchließung: „Die heute aus allen Teilen des Lan=
* zahlreich beſuchte Verſammlung der volksparteilichen Lehrerſchaft
* Gründung eines Landes=Schulausſchuſſes und zur Erledigung von
Zulfragen ſpricht der Landtagsfraktion, insbeſondere den Herrn Abgg.
Rgeldey und Dr. Ofann, ihre freudige Zuſtimmung zu dem Kampfe
ger den Präſidenten des Bildungsamtes aus. Sie bittet die Fraktion,
dier Kampf um die nationalen Güter in der Schule unentwegt zum
Rhre unſeres Vaterlandes weiterzuführen. Sie ſpricht ihren Dank aus
ndie tatkräftige Förderung der Beſtrebungen in der Volksfchule durch
Aregung des Notſchulgeſetzes. Sie iſt der unerſchütterlichen
Ueber=
agung, daß die Pflege und Stärkung des nationalen Empfindens, des
dutſchbewußtſeins und die Wiedererſtarkung der erſchütterten Achtung
in der Autorität eine Hauptvorausſetzung des Wiederaufbaus unſeres
Ekes und Staates bildet. Sie bittet, dafür einzutreten, daß die
Be=
ting von Stellen nur nach ſachlichen und fachlichen Geſichtspunkten
wlgt und einer weiteren Politiſierung der Schule mit allen Mitteln
ugegengewirkt wird.” Nach faſt ſiebenſtündiger Beratung wurde die
vieder Hinſicht bedeutungsvolle „Schulkonferenz” geſchloſſen. Sie hat
grigt, daß der Gedanke der Deutſchen Volkspartei unter der heſſiſchen
Frerſchaft in vollem Marſche iſt.
Landes=Jugendausſchuß. Unter Anweſenheit von 30
Ver=
nern der Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei Heſſens fand eine
Stung des Landes=Jugendausſchuſſes ſtatt. Herr Rud. Schaaf eröffnete
Wi Dagung mit Worten herzlicher Begrüßung. Es konnten wieder drei
me Gruppen aufgenommen werden. Es wurden einige Zuwahlen von
imberechtigten Vertretern vollzogen und der Vorſtand des
Landes=
öuendausſchuſſes gewählt. In den Ausſchuß der Landespartei wurden
ſrählt: Schaaf=Darmſtadt, Jung=Mainz, Krägeloh=Alzey und eine
Ver=
merin von Oberheſſen. Es wurde beſchloſſen, am 3. und 4. April einen
undes=Jugendtag der Deutſchen Volksoartei in Darmſtadt zu
veran=
tarem. Den Schluß der Tagesordnung bildete eine rege Ausſprache über
Fahrungen in der Jugendarbeit.
— Die Heſſiſche Volkspartei (Landesverband der Deutſchnationalen
Gkspartei) hat an den Landesvorſtand der Heſſiſchen (Deutſchnationalen)
Ekspartei folgendes Telegramm gefandt: Provinz Starkenburg der
Eeſiſchen (Deutſchnationalen) Volkspartei ſtimmt im Sturm der
Enk=
üung ein, der das ganze deutſche Volk über neue Ententebedingungen
ſuchbrauſt. Sie erhebt flammenden Proteſt und erſucht den
Landes=
ſchſtand und die Reichsparteileitung, alles aufzubieten, daß endlich eine
ſiezierung im neuen Deutſchland die Unterſchrift unter einen Pakt
ver=
ge, der einſt ſo mächtiges deutſches Volk auf Jahrhunderte zum Kult
Eropas macht. Meiſel, Vorſitzender des Provinzvorſtandes.
— Vortrag. Der Vortrag des Polizei=Oberleutnants
Ham=
verger am Mittwoch, den 2. Februar, über Sozialpolitik
mchte dem Mitgliedern des R. d. B. (Reichsbund derzeitiger und ehe=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Orpheus und Eurydike‟ Drama in 3 Akten von
Okar Kokoſchka. Uraufführung im Schauſpielhaus zu
funkſurt a. M. am 2. Februar.
„Ein großer Aufwand, ſchmählich, iſt vertan!“ Als am
Soluſſe des dritten Aktes der Vorhang fiel, entrang ſich der
ge=
züilten Bruſt eines Zuhörers der erlöſende Seufzer „Gott ſei
Ank!” In dieſes „Gott ſei Dank!” ſtimme ich aus vollſtem
Her=
in und in echteſter Ueberzeugung, in tiefſtein Mitgefühl ein. Es
ur furchtbar. Nahezu drei Stunden lang mußte man völlig
imloſes, ungereimtes Zeug über ſich ergehen laſſen, dem man
mi dem beſten Willen kein Verſtändnis entgegenbringen kann.
Giſt mir trotz mehrmaligem Leſen des Buches nicht möglich,
iferen Leſern zu ſagen, was der „Dichter” will. Aber mir geht
Pnicht allein ſo. Es war durchaus nicht nur der „Philiſter”
d geftern abend das Kokoſchkaſche Drama ziſchend ablehnte.
So=
ia ganz „modern” Angehauchte gaben ganz unumwunden zu,
W ihnen das denn doch zu viel des „Guten” ſei. Daß natürlich
ſh wieder eine gewiſſe Clique eifrig die Hände rührte, um
ſem Götzen einen Erfolg zu erzwingen, verſteht ſich von ſelbſt.
9s gehört ſich ſo. Wenn man dieſe Klatſcher — zum größten
Al waren es langgemähnte „Herrchen” und kurzgeſchorene
„länzchen” — aber fragen würde, warum ſie denn ſo lebhaft
laudierten .. . . . ich glaube, ſie kämen in große Verlegenheit,
dn ſie wiſſen es ſelbſt nicht. Geſtern lag noch nicht einmal
Gund vor, den Darſtellern ſo lebhaft Beifall zu ſpenden. Das
ſgeppende Tempo — etwa Largo — und das übergedämpfte
Srechen verſtärkten die Unverſtändlichkeit im höchſten Grade,
u man ſaß während der letzten Szene geradezu auf Nadeln.
Hnrich George (Orpheus), Gerda Müller (Eurydike) und Fritta
3od (Pſyche) überboten ſich im Pianiſſimo=Sprechen. Beſon=
*s von der Szene mit der aufgehenden Sonne am Ende des
Yanuas verſtand man kein Wort.
So bleibt denn nichts anderes übrig, als — trotz des
Cliquen=
befallgebrauſes — einen gehörigen Durchfall zu konſtatieren.
Ds iſt in Anbetracht des Defizits, das im Frankfurter Theater=
Wger herrſcht, tief zu bedauern. Andererſeits iſt es aber unbe=
Kiflich, wie man es wagen kann, normalen Menſchen etwas
der=
gig Verrücktes vorzuſetzen. Willy Werner Göttig.
maliger Berufsſoldaten) und dem Wirtſchaftsverband der Beamten der
Heſſiſchen Schutzpolizei einen genußreichen Abend, an dem auch Vertreter
der Gendarmerie und der blauen Pobizei teilnahmen. In ſeinen
Aus=
führ ungem gab Polizei=Oberleumant Hamberger eine Ueberſicht über
Weſen und Ziel der deutſchen Sozialpolitik und hob hauptſächlich deren
Ueberlegenheit über die engliſchen umd franzöſiſchen Einrichtungen und
Maßnahmen in der Sogialfürſorge hervor. Die guten, ſehr
anſchau=
lichen Ausfüthrungen unterſtützte der Vortragende, der als
Vertrauens=
mann der „Reichszentrale für Heimatdienſt” tätig war, und deren
Appa=
rat er zu ſeinem Illuſtrationen benutzte, wobei ihn Herr
Fleiſch=
manm von der R. f. H. unverſtützte, durch eine Lichtbilderferie „Die
Sozialpolitik‟ Der am Schluß durch die Verſamlung geſpendete
reiche Beifall bewies, daß man gerne Vorträge über derartige Stoffe
hört und in unſeren Kreiſen dankbar ähnlichen Anregungen auch mm
der ferneren Zeit entgegenſieht.
* Gabelsberger Stenographenverein 1861. Am 2. Februar hielt der
Verein ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab, die ſehr gur beſucht war.
Aus dem Rechenſchaftsbericht konnte entnommen werden, daß der
Ver=
ein imn letzten Geſchäftsjahr 300 neue Mirglieder aufgenommen hat. Die
Mitgliederbeiträge mußten auf 16 Mark pro Jahr erhöht werden, ſie
ermäßigen ſich aber bei demfenigen Mitgliedern, die 5 Jahre und mehr
dem Verein angehören. Für die Teilnehmer am Unterricht wird in
Zu=
kunft eine beſondere Gebühr erhoben. Befreit hiervon ſind nur ſolche
Mitglieder, die bereits die Satzkürzung erlernt haben. Als Hauptziel
für dieſes Jahr wurde der Ausbau des Unterrichts vorgeſehen und ein
beſonderer Ausſchuß beſtimmt, der unterſuchen ſoll, mit welchen Mitteln
dies möglich iſt. Zum 1. Vorſitzenden wurde Burequinſpektor Werner
geſpählt. Im Juni ds. Js. wird der Verein ſein 60jähriges
Stiftungs=
feſt ſeiern und dabei ein großes Wettſchreiben abhalten.
Hamstag, den 5. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 5, 6 und 9 1800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 4 werden von
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 3 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 E, E, G, H, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1 90 Mk. Vorſtehende
Sonderbeſtell=
karten verlieren vom 10. d. Mts, ab ihre Gültigkeit
Sornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualität.)
Ansgebe von Nährmitteln: Von den vorbaſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mis., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß.
Klein=
verkaufspreis 1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Rk.
verabfolgt.
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Janltar=Auteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Augnſt, September,
Ok=
tober, November und Dezeinber fe ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11,50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk: gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſtränme der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uihr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
* Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie. Die Erneuerung der Loſe
zu der am 10. und 11. Februar ſtattfindenden 2. Klaſſe muß planmäßig
ſechs Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Einnehmer
er=
folgt ſein. Dieſe Erneuerungsfriſt läuft heute abend ab, worauf alle
Intereſſenten aufmerkſam gemacht ſeien.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſell=
ſchaft hat den zweiten Teil der reizvollen Darbietung „Das
litera=
riſche Darmſtadt in Vergangenheit und Gegenwart” auf
Donners=
tag, den 10. Februar, 8 Uhr, im Mathildenhöhſ al feſtgeſetzt. Nach
einem einführenden Vortrag von Wilhelm Michel werden
Rezitatio=
nen das Geſicht des literariſchen Darmſtadt der Gegenwart
wider=
ſpiegeln. Nach dem außerordentlichen Anklang, den der erſte Abend
gefunden hat, dürfte der zweite Teil, der vielerörterte literariſche
Per=
ſönlichkeiten, wie Gundolf, Edſchmid, Wolfskehl, Schiebelhuth u. a.,
be=
leuchten wird, von beſonderem Intereſſe ſein. Der Kartenverkauf bei
Hofbuchhandlung A. Bergſträßer iſt eröffnet.
+ Arheilgen, 2. Febr. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung wurden durch den Bürgermeiſter die Richtlinien
beziehungs=
weiſe die Neuregelung der Beſoldungsordnung für die Gemeindebeamten
und =bedienſteten bekannt gegeben. Die 2. Hypotheb auf dem Neubau
des Frz. Findler wird von der Gemeinde übernommen. Die
Gemeinde=
rechnung für das Rechnungsjahr 1919/20 wird nach Vortrag und
Ver=
ſehen mit den üblichen Bemerkungen verabſchiedet. Die Wahl eines
Wohnungskommiſſionsmitgliedes wird in die geheime Sitzung verwieſen.
Die Forderung des Güterbeſtätters Adam Becker für Lagerung von
Kriegsmus im Jahre 1917 wird gurgeheißen. Der in dem
Wannemacher=
ſchen Anweſen gepachtete Saal wird der Freiwilligen Sanitätskolonne
zu Uebungszwechen überlaſſen. Die Anſchaffungskoſten für ein für die
Polizei erworbenes Fahrrad, ſollen auf die Gemeindekaſſe übernommen
werden. Für den dem Schafzuchtverein überlaſſenen Weideplatz wird
der Pachtpreis auf 100 Mark jährlich feſtgeſetzt. Hieran ſchloß ſich eine
ge=
heime Sitzung.
X Griesheim, 3. Febr. Diebſtahl. In der vergangenen Nacht
wurden aus einem Hauſe in der Pfützenſtratze 5 Gänſe und 13 Hühner
geſtohlen. Der Täter konnte bis jetzt leider nicht ermittelt werden. Die
Geflügeldiebſtähle mehren ſich in letzter Zeit ſehr. — Der Ein= und
Aus=
brecher Daniel Nold von hier, welcher viel auf dem Kerbholz hat,
machte zuletzt einen ziemlich plumpen Erpreſſungsverſuch, bei dem er
verhaftet wurde. Es gelang ihm, aus dem hieſigen Arreſtlokal
auszu=
brechen und ſich der Feſtnahme längere Zeit zu entziehen, bis er, nach
eingetroffener amtlicher Mitteilung jetzt in Uelzen in Hannover wegen
Betrugs verhaftet wurde. — Auf dem hieſigen Bahnhof macht ſich der
Mangel der Waggonwage, welche nach Goddelau verlegt wurde,
unan=
genehm fühlbar, da es nicht zur Erleichterung und Beſchleunigung des
Verkehrs beiträgt, wenn die Wagen zur Feſtſtellung ihres Gewichtes
zwiſchen hier und Goddelau pendeln.
H. Ober=Ramſtadt, 2. Febr. Die Hausſammlung für die
heimattreuen Oberſchleſier hat hier ein erfreuliches
Er=
gebnis aufzuweiſen. Es wurden von 22 ſammelnden Damen 3913,75
Mark zuſammengebracht, wozu noch 152 Mark von einem
Lichtbilder=
vortrag kommen, ſo daß im ganzen 4065,75 Mark an die Deutſche
Bank, Zweigſtelle Darmſtadt, für die oberſchleſiſche Grenzſpende
ein=
gezahlt werden konnten. Allen Gebern, die ihr Scherflein zu dieſem
Liebeswerk bedrängter deutſcher Brüder beigetragen haben, ſei hiermit
öffentlich gedankt. Möchte nun auch das Abſtimmungswerk gelingen
und Oberſchleſien bei Deutſchland verbleiben!
D. Groß=Umſtadt, 2. Febr. Ein recht begehrter Artikel
ſcheint in gewiſſen Kreiſen auch Hammelfleiſch zu ſein, denn ſchon ver=
ſchiedentlich wurden hier von der Herde weg Hämmel geſtohlen.
Die=
ſer Dage arbeitete ein Wcibergbeſitzer in ſeinem Grundſtück und wollte
alsdann ſein Werkzeug in ein dem Walde wahegelegnes Häuschen
ſtellen. Dabei entdeckte er unvermutet einten geſchlachteten Hammel.
Die „Beute” war bereits ausgenommen, allendings noch mit dem Fell
bedeckt, und harrte des weiteven. Der Finder meldete ſeine Entdeckung,
als jedoch die Polizei an Ort und Stelle erſchien, war der begehrte
Hammel berſchwunden.
— Langen, 2. Febr. Richtigſtellung. In dem geſtrigen
Be=
richt über das Konzert des Kürchengeſangvereins ſind durch techniſches
Verſehen die erſten Sätze ſinnentſtellend wiedergegeben. Wir laſſen ſie
hier richtig folgen: Einen erleſenen Genuß bereitete der hieſige
Kir=
chengeſangverein einer größeren Zahl geladener Gäſte durch einen
Kammermuſikabend unter Leitung ſeines Dirigenten Aſſeſſor H.
Kaiſer=Darmſtadt. Drei Chöre von Mozart, Beethoven und Pietz
gaben den Rahmen für vortreffliche ſoliſtiſche Leiſtngen der Herren
H. Kaiſer (Klavier), E. Weyns (Violine) und Pfeil (Cello).
Schon der Satz aus dem Beethovenſchen Trio und noch mehr vielleicht
das Haydnſche am Schluß ließen das gute Zuſammenſpiel der drei
Künſtter voll zur Geltung kommen.
— Fürſtenau (bei Michelſtadt), 1. Febr. Wie das Erbacher
Kreis=
blatt mit eilt, haben ſich die Grafen Raimund und Jofeph zu
Erbach=Fürſtenau mit den Prinzeſſinnen Marie=Agnes und Helene zu
Solms=Braunfels verlobt.
— Bab=Nauheim, 1. Febr. Die jetzt erfolgte Abrechnung für die
86. Verſammlung deutſcher Naturforſcher und
Aerzte im vergangenen Herbſt hat ein vorzügliches finanzielles
Er=
gebnis der Tagung feſtgeſtellt. Nunmehr liegen auch gemaue Zahlen über
die Beteiligung vor. Die 2629 Beſucher verteilen ſich auf folgende
Län=
der: Deutſchland 2451, Deutſch=Oeſterreich 80, Schweiz 33, Tſchecho=
Slo=
wakei 22, Ungarn 8, Polen 7, Italien 6, Holland 4, Schweden 4,
Ruß=
land 3, Amerika 3, Rumänien 2, Braſilien 2, Bulgarien 1, Spanien 1,
Finnland 1, Türkei 1, Frankreich und England hielten ſich alſo
gänz=
lich fern.
* Kleine Nachrichten aus Hefſen. In Spiesheim (Krs.
Oppen=
heim) wie auch im benachbarten Eichlorh iſt eme eigenartige kommunale
Selbſthilfe eingeführt worden. Um die enorm geſtiegenen Gemeindekoſten
etwas zu erniedrigen, werden alle Wogebauten und
Chauſſierungsarbei=
ten von den Gemeindebürgern unentgeltlich ausgeführt. Die
Pferde=
beſitzer leiſten koſtenlos die Fuhren und die übrigen Bürger führen die
Erdarbeiten und die Ausbeſſerung der Wege, Inſtandhaltung der
Grä=
ben uſw. aus. — Die in den Gemeinden des Kreiſes Worms zur
Ab=
lieferung gebrachten Beträge für den Kiderhilfstag belaufen ſich
ins=
geſamt auf 55 000 Mark. Das Ergebnis der Sammlung iſt von dem
Kreisfrauenverein dem Kreiswohlfahrtsamt zur Verfügung geſtellt
wor=
den. — In Dorf=Erbach iſt für einen Gedenkſtei der im Kriege
Gefallenen dank der Opferfreudigkeit der Bürger durch Zeichnungen die
anſehnliche Summe von nahezu 4000 Mark aufgebracht worden, während
der Reſt durch die Gemeindekaſſe gedeckt wird. Es wurde infolgedeſſen
bereits beſchloſſen, einen aus Miltenberger Sandſtein herzuſtellenden
ein=
fach und ſchlicht gehaltenen Obelisken zu errichten. Die Arbeiten, die in
den Händen des Steinmetzen Waſſum hier liegen, ſollen bis Mai
be=
endet ſein. — Merkenfritz (Krs. Büdingen). Bei der Abgabe der
Butter an die Bezugsbevechtigten wurde ſeither bei den drei hieſigen
Spezereikrämern monatlich abgewechfelk. In einem der letzten Monate
fiel es auf, daß das ohnehin ſchon kleine Quantum ſich noch verkleinerte.
Beim Nachwiegen fehlten an jedem Stückchen 50 Gramm. Bei der
Re=
biſion kam ein Stückchen Eiſen zum Vorſchein, welches an der Wage
untergelegt war. Es wurde Anzeige erſtattet und bei der bürzlich in
Gießen ſtattgefundenen Gerichtsverhandlung gab es eine empfindliche
Geldſtrafe, ſowie die Koſten des Gerichtsverfahrens.
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt, 3. Februar.
Der Oberbürgermeiſter eröffnet die Sitzung um 5 Uhr 10 Minuten
und erteilt Herrn Beig. Daub das Worr zur Kartoffel= und
Milchverſorgung. Dieſer führt aus:
Die Kartoffelverſorgung.
Bei der Kartoffelverſorgung" haben ſich auch im laufenden
Wirt=
ſchaftsjahre wieder Fehlbeträge ergeben, die ſich bis Ende Dezember
1920 auf etwa 80 000 Mk. belaufen werden. Im Vorjahre war ein aus
der Stadtkaſſe gedeckter Fehlbetrag von rund 400 000 Mk. entſtanden.
Der Umſtand, daß in dieſem Jahre die Kartoffelzufuhr weſentlich
un=
günſtiger iſt wie früher, daß z. Z. faſt keine Vorräte vorhanden ſind und
Kartoffeln aus dem freien Verkehr zu hohen Preiſen (Vertragskartoffeln
koſten mit Frühjahrszuſchlag ſchon 34,75 Mk. für den Zentner) bezogen
werden müſſen, hat die Stadtverwaltung veranlaßt, unter Nachweiſung
der im Einzelnen entſtehenden Koſten zu beantragen, den bisherigen
Kleinverkaufspreis von 35 Pfg. auf 30 Pfg. zu erhöhen. Die
Depu=
tation des Lebensmittelamtes für Kartoffelverſorgung hat dieſem
An=
trag in ihrer Sitzung vom 21. d. Mts. zugeſtimmt. Der ſozialpolitiſche
Ausſchuß, in deſſen Sitzung nur 7 Mitglieder anweſend waren, hat mit
4 gegen 3 Stimmen dieſen Antrag abgelehnt, aber einer Erhöhung auf
45 Pfg. für das Pfund zugeſtimmt. Wenn die Einkellerung einer
grö=
ßeren Liefermenge nicht zu umgehen iſt und hierdurch der Stadt
Mehr=
koſten über den Preis von 45 Pfg. erſtehen, dann ſoll nochmalige
Prüfung und Beſchlußfaſſung in der Preisfrage vorbehalten bleiben.
Stadtv. Nordmann weiſt darauf hin, daß man in den
Aus=
ſchüſſen auf dem Standpunkt ſtand, man könne in einem Zeitpunkt, wo
die Waren, die wir aus dem Auslande erhalten, ſtändig im Preiſe
ſin=
ken, ausgerechnet die Preiſe für die Waren, die unſere heimiſche
Land=
wirtſchaft erzeugt, wie vorgeſchlagen, nicht erhöhen. Wenn auch die
Prsiskalkulation als richtig befunden wurde, ſo könne man doch
die=
jenigen Leute, die im Herbſt nicht in der glücklichen Lage waren,
Kar=
toffeln einzukellern, nicht dadurch beſtrafen, daß wan die Kartoffelpreiſe
jetzt derart erhöhe. Auch ſei das Defizit für die Stadt micht ſo
erheb=
lich, daß es nicht zu tragen wäre. — Stadtv. Finger tritt für einen
Kartoffelpreis von 50 Pf. ein. Die Leute bekämen dafür doch auch gute
Kartoffeln, während die übrigen Kartoffelver’ger dadurch großen
Schaden haben, daß ihnen viele verderben. — Stadtv. Werner tritt
für 45 Pf. ein, um zu vermeiden, daß die Bauern ſagen können, die
Stadt treibe mit den Kartoffeln Wucher. — Stadtv. Krug erklärt,
daß ſeine Fraktion für einen Preis von 45 Pf. ſtimmen werde.
Der Antrag des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes, Feſtſetzung eines
Kartoffelpreiſes von 45 Pf., wird angenommen.
Beig. Daub berichtet hierauf über
die Milchverſorgung.
Die Milchverſorgung der heſſiſchen Städte iſt z. Zt. eine ſehr
ungüin=
ſtige, hauptſächlich veranlaßt durch die räumlich und zeitlich ſtark
aus=
gedehnte Maul= und Klauenſeuche. Um die Milchzufuhr im Indereſſe
der nur zum Teil verſorgten Kinder und Kranken zu verbeſſern, haben
einige Städte ſelbſt Milchkühe in größever Zahl gekauft und bei
größe=
ren Landwirten zur Milcherzeugung eingeſtellt, andere Städte haben
hohe Zuſchüiſſe zu den Anſchaffungskoſten von Milchwieh gewährt und
wieder andere haben ab Melkirtſchaften Stallpreiſe von 2,50 und 3
Mark für das Liter zugeſtanden, während der amtliche Stallpreis, den
die hieſige Stadtverwaltung bisher noch einhält, 1,50 Mark für das
Liter beträgt. Die Stadtverwaltungen ſind alſo undereinamder in
Kon=
kurrenz getreten. Beſprechungen hierüber und Proteſte gegen ſolches
Vorgehen ſind von hier veranlaßt worden, ohne weſentlichen Erfolg.
Jede Verwaltung ſorgt für ihre Stadt, deren Kinder und Kranke. Um
nicht in Nachteil zu kommen und ſich ebenfalls eine Verbeſſerung der
Milchanlieferung zu ſichern, hat der Leiter des Darmſtädter
Milch=
gebiets vorgeſchlagen, für jede Mehrablieferung, wie 1 Liter pro Kuh
und Tag, eine Prämie von 50 Pf. für das Liter zu gewähren. Bisher
war die Anlieferung in allen Städten nich mehr wie durchſchnittlich
½—3 Liter pro Kuh und Tag geweſen, daher die 1=Litergrenze (als
tägliche Mindeſtmenge).
Zu den hierdurch entſtehenden Mehrkoſten treten: a) Bisheriger
Fehlbetrag in dem Molkerei= und Verteilungsbetrieb (infolge der
ge=
ringen Anlieferung) 181 374,42 Mk., anſteigend in den Monecten
Ja=
nuar, Februar und März auf jährlich rund 250 000 Mk.; b) Mehr= und
Nachforderung der Heag für Lieferung des Dampfes, Heizung der
Be=
triebsräume und Ueberführung der Eiſenbahnwagen von der Station
zur Molkerei und zurück, jährlich rund 35000 Mk. (begründet in den
geſteigerten Kohlen= und Materialpreiſen und Löhnen), c)
Mehrforde=
rung der Milchverteiler (wegen der geringen Milchzu= und =austeilung)
10 Pf. für das Liter; 4) desgleichen an den verdoppelten und ſich
wei=
ter ſteigernden Frachtkoſten 100 000—120 000 Mk. jährlich, und )
Ver=
zinſung und Abſchreibung auf die Koſten neuer Betriebseinrichtungen
(Milckſvage, Reinigungstrommel uſw.), ſowie erhöhte Anfuhrkoſten von
zerſtreut gelegenen Gehöften im Milchgebiet uſw., jährlich etwa 10 bis
25 000 Mk.
Dieſe Mehrleiſtungen können von der Stadtkaſſe nicht weiter ge
tragen werden, da zu ihrer Deckung nur Vermögens=(Anlehens=)Mittel
zur Verfügung ſtehen. Die Verwaltung hat deshalb vorgeſchlagen, den
Kleinverkaufspreis für Vollmilch von bisher 2,10
Mark auf 2,50 Mark für das Liter zu erhöhen und
dementſprechend die Preiſe fir Mager= und Buttermölch von 1 Mk.
auf 1.30 Mk. und für Küihl=(Kinder=MMilch von 2,40 auf 2,90 Mk. für
das Liter feſtzuſetzen. Die Stadt Darmſtadt ſtand bisher mit ihren
Kleinverkaufspreiſen im Verale
en umliegenden und allen
hefſi=
ſchen Städten an letzter Stelle; ſie bleibt auch mit der vorgeſchlag
nen Erhöhung innerhalb der ſonſt bereits beſtehenden Preisgrenze. Die
Erhöhung iſt auch berechtigt und durchführbar, da viele
verſorgungs=
berechtigte Familien zur
Aufſchlags durchaus in
der Lage ſind und andere Beihilfen erhalten können.
In einer gemeinſamen Sitzung der Deputation des
Lebensmittel=
amts für Milcwerſorgung und des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes, die
allerdings von beiden Körperſchaften nur ſchlecht beſucht war, wurde
mit allen Stimmen die Prämienzahlung abgelehnt, ebenſo die
Er=
höhung der Kleinverbwaucherpreiſe von 2,10, 1 Mk. und 2,40 Mk. auf
2,50, 1,30 und 2,90 Mk., dagegen eine Erhöhung um 30 Pf. für
das Liter mit 5 gegen 4 Stimmen angenommen. Der Sozialpolitiſche
Ausſchuß allein ſtrmmte mit 4 gegen 3 Stimmen gegen den letzten
Beſchauß.
Stadtv. Werner hat zur Aufhebung der
Zwangs=
bewirtſchaftung der Milch folgenden Antrag geſtellt: Die
Stadtverordneten=Verfammlung erſucht den Herrn Obevbürgermeiſter,
bei den maßgebenden Stellen des Staates darauf hinzuwirken, daß die
jetzt beſtehende Zwangsbewirtſchaftung der Mitch aufgehoben und in
lich 1 Liter und bei mehr als 2 Kühen täglich von jeder Kuh 1½ Liter
Vollmilch an die Gemeindeſammelſtelle abzuliefern. 2. Dieſe Milch iſt
zur Verſorgung der Säuglinge, Kranken und Kinder der
Minderbemit=
telten in den Städten und Bedarfsgemeinden beſtmmt. 3. Für die
zwangsweiſe abzuliefernde Milch wird jeweils vierteljährlich durch die
Landesbehörde der Höckſtpreis feſtgeſetzt. Dieſe Preisfeſtſetzung hat im
Einvernehmen mit den Organiſationen der Landwirtſchaft und den
Ver=
tretern der Preisprüfungsſtellen der beteiligten Städte zu erfolgen.
4. Wird von den Gemeinden dieſe Pflichtablieferung regelmäßig
er=
füllt, dann iſt die übrige Milch von der Zwangsbewirtſchaftung
frei=
zugeben. 5. Gegen alle Gemeinden und Landwirte, die ihre
Pflicht=
ablieferung nicht erfüllen, ſind Zwangsmatznahmen mit aller Schärfe
durchzuführen und iſt gegebenenfalls das Mälckwieh zu beſchlagnahmen.
Bei Kuhhaltern mit nur 1 Kuh und größeren Familien können
zeit=
weiſe Ausnahmen geſtattet werden.
Der Antrag ſoll in geſchäftsordnungsmäßige Behandlung
genom=
men werden.
Stadtv. Nordmann erklärt namens ſeiner Fraktion, daß ſie der
Erhöhung des Milchpreiſes auf 2,20 Mark zuſtimme mit Nückſicht der
eingetretenen Erhöhung des Trägerlohnes. Zurzeit werden pro Kuh
und Tag nur acht Zehntelliter abgeliefert; er lehne die
Prämienzah=
lung für Mehrlieferung ab, die Bauern würden ſowieſo bald von ſelbſt
dazu kommen, mehr Milch abzuliefern, da die Verbutterung nicht, mehr
ſo lohnend iſt, weil die Fettpreiſe zurückgegangen ſind. — Stadtv.
Finger ſpricht ſich ebenfalls für den Milchpreis von 2,20 Mk. und
gegen die Prämienzahlung aus. — Stadtv. Weruer ſtimmt
gleich=
falls für 2,20 Mk. und gegen den Antrag der Verwaltung. Die
Mehr=
lieſerung von Milch bei Einführung der Prämien ſei nur eine
ſchein=
bave, denn der Fettgehalt der Milch ſei von 2,8 Prozent auf 1,8
Pro=
zent zurückgegangen. Den Landwirten würde alſo die Wäſſerung der
Milch noch prämiiert. Es ſei eine Schande, daß bei einem
Milchvieh=
beſtand von 13 000 im Bezirk nur 8000 Liter pro Tag abgeliefert
würden. Bei einigem gutem Willen der Landwwirte hätten die
Ablie=
ferungen ganz gut geſteigert werden können. — Stadt. Meiſel weiſt
auf den allgemeinen Rückgang der Milchwirtſchaft in Deutſchland hin;
das gehe ſo weit, daß man in Gebieten, die eine überragende
Bedeu=
tung in der Milchwirtſchaft bisher hatten, dieſe aufgeben wolle, weil
ſie unrentabel ſei, trotzdem dort die Produktionsbedingungen äußerſt
günſtig ſeien. Er verſtehe die Politik der Stadt Darmſtadt in der
Milchpreisfrage nicht. Man müßte unbedingt danach trachten, daß
wenigſtens das Notquantum, ſei es auch zu welchem Preis, geſichert
werde. Er habe im vorigen Jahre vorgeſchlagen, mit eiwigen größeren
Nu ei e ie e eehe e e ere e eet
Preis. Er wolle gern vertrauliche Mitteilungen darüber machen, wie
die Stadt zu ſolchen langfriſtigen Verträgen kommen könne. Die
Milckwirtſckaft in Gehaborn ſei ein guter Gedanke geweſſen. Wenn
auch die Geſtehungskoſten der Milch dort giemlich hoch ſeien, ſo ſei doch
wenigſtens ein gewiſſes Quantum für uns geſichert. — Beig. Daub
ſtellt feſt, daß die Stadtverwaltung bisher noch alles getan habe, um
die Milchverſorgung der Stadt zu ſichern, und begründet nochmals
aus=
führlich ſeinen Vorſchlag auf Zahlung von Prämien. — Stadtv.
Laufer lehnt das Prämienſyſtem ab. Wenn man die Milckfrage
einmal endgültig löſen wollte, müſſe man zu einem anderen Mittel
greifen. Mit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft müſſe wan auf
jeden Fall nach den Erfahrungen mit den Kartoffeln ſehr vorſichtig ſoin.
Er halte den Preis von 2,20 Mk. für angemeſſen. — Stadtv. Löſch
tritt für den Antrag Werner ein. Auf jeden Fall hätten wir dadurch
Ausſicht darauf, von den 13 000 Kühen auch 13 000 Liter Milch zu
be=
kommen, alſo 5000 Liter mehr als heute. — Stadtv. Meiſel glaubt,
daß die Zahlung von Prämien nicht viel nützen werde, da dies die
Milch=
verſorgung heute nicht mehr heben würde. Es ſei bereits dafür zu ſpät.
— Stadtv. Kollmann wendet ſich gegen das Prämienſyſtem und
nuch gegen den Antrag Werner, — Stadtv. Dr. Kolb bevechnet den
unbedingt notwendigen Bedarf auf 8551 Liter. Die Verſorgung iſt
außerordentlich trauvig. Vielfach kämen Klagen, daß von den
Milch=
vertreibern noch andere Waren nebenher verkauft werden, und daß
diejenigen, die dieſe nicht abnehmen, über unregelmäßige Lieferung der
Milch klagen. — Stadtv. Schnauber wünſcht möglichſt baldige
Be=
handlung des Antrags Werner, der durchaus diskutierbar ſei. —
Stadtv. Frau Lack wendet ſich gegen Preiserhöhung und gegen
Prä=
mien. — Stadtu. Morgenſtern wendet ſich gegen den Egoismus
der Bauern.
Die Prämienzahlung wird abgelehnt und ein Milchpreis
von 2,20 Mk. beſchloſſen.
Kreditüberſchreitungen.
Der im Jahre 1919 für den ſtraßenmäßigen Ausbau der
Weiter=
ſtädter Straße zwiſchen Kirſchenallee und Pallaswieſenſtraße
he=
willigte Kredit von 59 650 Mk. wurde um 9342 Mk. 87 Pfg.
überſchrit=
ten. Es erfolgt Nachbewilligung des fehlenden Kredits.
Für Chauſſierung der Heidenreichſtraße zwiſchen Darm=
und Soderſtraße war in 1919 ein Kredit von 3000 Mk. vorgeſehen;
ebenſo für Kanalherſtellung in der Heidenreichſtraße zwiſchen
Darm=
ſtraße und Roßdörſer Straße ein ſolcher von 6000 Mk. Bei den
nun=
mehr erfolgten Ausführungen obiger Arbeiten wurden dieſe Kredite
um 4287 Mk. 07 Pfg. und 914 Mk. 22 Pfg. überſchritten. Die
Mehr=
ausgaben ſind darauf zurückzuführen, daß der beantragte
Ueberſteuerungs=
zuſchuß für erſtere Herſtellung abgelehnt wurde und daß bei beiden
Ausführungen in der Zeit zwiſchen der Veranſchlagung und dem Beginn
der Arbeiten Lohn= und Matevialpreiserhöhungen eingetreten ſind.
Auch hier wurden die fehlenden Kredite nachbewilligt.
Für Chauſſierung der Heinrich Fuhrſtraße zwiſchen Beck=
und Heidenreichſtraße war im Jahre 1914 ein Kredit von 4000 Mk. zur
Verfüigung geſtellt worden. Infolge des Krieges mußte die Arbeit
zu=
rückgeſtellt werden und konnte erſt jetzt zur Ausführung gelangen, wobei
ein Koſtenaufwand von 25 637 Mk. 02 Pfg. entſtanden iſt. Der Kredit
in Höhe von 21 637 Mk. 02 Pfg. wird zu Laſten von Vermögensmitteln
nachbewilligt.
Die Gemeinnützige Eiſenbahner=Baugeſellſchaft
beabſichtigt, auf dem ihr überwieſenen Baugebiet am Dornheimer Weg
weitere Wohngebäude mit 24 Dreizimmer= und 6
Vierzim=
merwohnungen, im „Geſamtkoſtenaufwand von
2 028 000 Mk. zu errichten, in der Vorausſetzung, daß von
Reich, Staat und Stadt entſprechende Zuſchüſſe zu den Baukoſten
ge=
währt werden.
Der geſetzliche Zuſchuß der Stadt würde rund . . . 200 000 Mk.
betragen. Außerdem wird die Stadt gebeten, den
Betrag von
320 775 Mk
für den die Gemeinnützige Eiſenbahner=Baugeſellſchaft
Deckungsmittel auf andere Weiſe nicht beſchaffen kann,
zu übernehmen.
Die Geſamtleiſtung der Stadt hätte hiernach rund . . 520 000 Mk.
zu betragen.
In Anbetracht der außerovdentlichen Wohnungsnot wird im
Ein=
vernehmen mit der Bau=Deputation beautragt, den erbetenen Zuſchuß
zu bewilligen. Gleichzeitig wird darauf hingevieſen, daß, da mit dieſer
Bewilligung die zur Verfügung ſtehenden Anlehensmittel
er=
ſchöpft ſind, für das Jahr 1921 weitere Geſuche nicht mehr
befür=
wortet werden können.
Stadtv. Sparr wünſcht eingehende Auskunft darüber, wer über
dieſe Wohnungen zu verfügen hat und ob dadurch in der Stadt
Woh=
nungen auch für Nichteiſenbahner frei werden. — Stadtv. Schembs
wünſcht, daß das hieſige Gewerbe möglichſt weitgehend berückſichtigt
wind. Die Anfrage des Vorredners ſei durchaus berechtigt. Er möchte
den Vorſchlag machen, da ſowohl Stadt als auch die Eiſenbahn je die
Hälfte des ungedeckten Zuſchuſſes aufbringen, daß beide je zur Hälfte
das Verfügungsrecht über frei werdende Wohnungen in der Stadt
be=
kommen. — Stadtv. Karnatz macht nähere Mitteilung über die
Auf=
wendungen, die die Eiſenbahn zur Unterbringung ihrer Bedienſteten
gemacht hat, insbeſondere durch Ankauf und Ausbau der Kaſernen.
In letzter Zeit wurden der Stadt wieder 14 Wohnungen zur Verfügung
geſtellt. Jedenfalls würde keine Wohnung ohne Zuſtimmung des
Woh=
nungsamts vergeben. Wie für die einſt erſtellten Häuſer hoffe er, daß
auch bei dieſem Bauvorhaben nur das Darmſtädter Handwerk beſchäftigt
werde. — Stadtv. Kollmann beantragt getrennte Abſtimmung über
den geſetzlicken Zuſchuß und den weitenen Baukoſtenzuſchuß; letzteren
müſſe ſeine Fraktion ablehnen.
Die Vorlage wird nach den Anträgen der Verwaltung angenommen.
Die Einkäufe der Händler auf dem Wochenmarkte.
Von dem „Reichsverband reiſender Gewerbetreibender” der „
Han=
delsgärtner=Vereinigung Darmſtal
und dem „Verein der Gemüſe=
Reich und Ausland.
Berlin, 2. Febr. Schwere Ausſchreitungen. Dem Lokal=
Anzeiger zufolge kam es im Verſorgungslazarett Tegel
zu ſchweren Ausſchreitungen der Inſaſſen gegen den
Chef=
arzt Dr. Sear. Als dieſer die Ausſtellung von Freiſahrtkarten als
un=
möglich bezeichnete, drangen etwa 50 Patienten auf ihn ein. Der Arzt
mußte auf die Straße flüchten. Das Hauptverſorgungsamt ließ das
Lazarett von der Polizei beſetzen und beſchloß, es aufzulöſen. Von
den 260 Inſaſſen werden 80 in andere Heilanſtalten übergeführt. Der
Neſt der Natienten wird entlaſſen.
3. Febr. Zu dem Raubmord in Poksdam wird
mitge=
teilt, daß es ſich wahrſcheinlich um die Tat eines Mannes handelt, der
ſich unter der Maske eines Patienten einſchlich.
Kaſſel, 3. Febr. Kundgebung gegen die Marburger
Studenten. Als heute eine Abordnung der Marburger Studenten
die Lokomotivfabrik von Henichel u. Sohn ſtudienhalber beſichtigen
wollte, erklärten 25 Arbeiter, das nicht, dulden zu wollen. Sie ſtellten
den Betrieb ein. Die Studenten mußten die Fabrik verlaſſen, worauf
der Betrieb in vollem Umfange wieder aufgenommen wurde.
Weimar, 3. Febr. Die Spende des Geſellig=
Wiſſen=
ſchaftlichen Vereins in Neu=York an die Deutſche
Schillerſtiftung hat die ſtattliche Höhe von einer halben Million
Mark ereicht. Sie wird mit Hilfe von Vertrauensmännern in
Deutſch=
land und Oeſterreich verteilt werden.
T.U. Hannover, 3. Febr. Diebſtähle auf der
Eiſen=
bahn. Der Diebſtahlüberwachungsabteilung der Eiſenbahndirektion
Hannover iſt es gelungen, großen Diebſtählen bei der Eilgutabfertigung
Hannover auf die Spur zu kommen. Es handelt ſich um Diebſtäh’e
von 20 Sendungen mit Stoffen, Zigarren und Schuhen, durch die der
Eiſenbahnfiskus um über 2½ Millionen Mark geſchädigt worden iſt.
Bisher wurden 16 Perſonen verhaftet.
Magdeburg, 2. Febr. Kommuniſtiſche Putſchpläne. Vom
Magdeburger Polizeipräſidium wird gemeldet: Kommuniſtiſchen
Putſchplänen ſind die Behörden in Stendal auf die Spur,
ge=
kommen. Es handelt ſich um einen Putſch, der in den nächſten Tagen
in Stendal vor ſich gehen ſollte. Durch die Ermittelungen iſt eine
ganze Reihe von Perſonen in Stendal belaſtet, ſo daß ihre Verhaftung
angeordnet werden mußte. Spuren führten auch nach Magdeburg zu
dem Kommuniſtenführer Albert Vater, deſſen Verhaftung gleichfalls
erfolgt iſt, weil ſich bei der Durckſuchung des Bureaus der R. P. D.
belaſtendes Material vorfand. Die Verſtöße richten ſich gegen die
Ver=
ovdnung des Reichspräſidenten vom 20. Mai 1920, die die
Organiſie=
rung militäriſcher Verbände unter ſchwere Strafen ſtellt.
Hamburg, 3. Fehr. Eine ſchwere Brandkataſtrophe
ereignete ſich im Gaswerk Tiafſtak. Beim Abheben eines großen Keſſels
geriet das Gas durch Cutzündung der Reinigungsmaſſe in Brand. Eine
große Stichflamme erfaßte ſecks Arbeiter. Zwei Arbeiter wurden
ge=
tötzet, vier mehr oder weniger ſchwer verbrannt.
T.u. Breslau, 3. Febr. Eine blutige
Propaganda=
ſchlacht. In einer Verſammlung der Deutſchnationalen Volkspartei
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. Februar 1921.
Kleinhändler Darmſtadt” iſt die Auſhebung des in der
Bochen=
marktordnung feſtgelegten Verbots für die
Händ=
ler, den Wochenmarkt vor 10 Uhr vormittags zum Zweche des
Eim=
kaufs zu beſuchen, beantragt worden. Die Deputation für Markt= und
Meßangelegenheiten vertritt den Standpunkt der Verwalung, daß die
Jetztzeit durchaus nicht gümſtig iſt für eine Aufhebung dieſes Verbots
und daß uter allen Umſtänden an der Verordnung feſtgehalten werden
müſſe.
Stadtv. Schnauber hält die Verordnung für eine
Kriegsver=
ordnung und ihre Aufhebung für angebracht. — Stadtv. Niemann kärt hatte, daß es ſich bei dem Satz von 15 Pf. für den Stimmg
widerſpricht dem; eine Aufhebung wäre verfrüht. — Nach längerer
De=
batte wird dem Antrag der Verwaltung, an der Verordnung
feſtzuhalten, zugeſtimmt.
Aufhebung der Kautionspflicht für die ſtädtiſchen Beamten.
Gemäß Artikel 140 der Städteordnung beſtimmt die
Stodtverord=
netenverſammlung die von den einzelnen ſtädtiſchen Beguen etwa zu ſchildert Abg. Schöpflin (Soz.) die durch die Abkehr von der
leiſtende Sicherheit. Sie iſt daher auch für die Entſcheidung der gemeinen Wehrpflicht entſtandenen Schwierigkeiten. Redner bezeich
Frage zuſtändig, ob grundſätzlich von der Stellung derartiger
Sicher=
heiten überhaupt abgeſehen werden ſoll. Angeſichts der Tatſachen, daß
Reich, Staat und faſt alle Städte aufdie Kautionspflicht
ver=
zichtet haben, daß dieſe doch nur eine geringe Sicherheit gegen
mög=
liche Unterſchlagungen bietet, daß vielen Beamten die Uebernahme ſeines
Amtes, mit dem Kautionsſtellung verbunden iſt, ſehr erſchwert wird und
daß es außerhalb des Kaſſendienſtes viele Aernter gibt, mit denen die
Verwaltung hoher Werte in andever Form ohne Kautionsſtellung
ver=
bunden iſt, wird beantragt, ſich für die Aufhebung der Kautionspflicht ſchied zwiſchen Soldaten und Offizieren gemacht. Der Offizier
auszuſprechen.
Die Verſammlung ſtimmt dem zu.
Nach der Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben der
Hauswirtſchaftlichen Fortbildungsſchule
für das Rechnungsjahr 1919 ergibt ſich eine Mehrausgabe von 58 840
Mark 71 Pfg., welcher Betrag als Zuſchuß der Stadt in
Be=
tracht kommt. Da im Voranſchlag nur 37 450 Mk. als ſtädtiſcher
Zu=
ſchuß eingeſtellt ſind, wird die Erhöhung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes auf
den Betrag der obengenannten Mekrausgabe beſchloſſen.
Einführung von Gebühren beim Mieteinigungsamt.
Das Mieteinigungsamt beantragt, für das Verfahren
vor dem Mieteinigungsamt als Erſtattung barer Aufwendungen für
Fertigung von Abſchriften, Beſcheinigungen, für Zuſtellungen und für
verwendete Formularien, Briefumſchläge uſw. beſtimmte Gebühren
zu erheben. Es wird dem zugeſtimmt.
Von den Kommiſſionen und Deputationen.
Die Kommiſſion der Kohlenausgleichsſtelle die
Bezirkswoh=
nungskommiſſionen, der Beirat der Kriegsbeſchädigtenfürſorge, der Aus= einbar. (Widepſpruch bei den Soz.) Der Wehrminiſter muß die DM
ſchuß zur Kontrolle der Obſlbaumpflege bedürfen infolge des
Ausſchei=
dens von Mitgliedern der Ergänzung bzw. ſind neu zu wählen. Den
Vorſchlägen des Wahlvorſchlagsausſchuſſes wird zugeſtimmt.
legenheiten berät, wird beſchloſſen, ſie fernerhin Land= und
Forſtwirt=
ſchafts=Deputation zu benennen.
Bürgermeiſter Mueller macht hierauf folgende
Mitteilungen:
Eine Eingabe der Lehrerinnen der Mädchenhorte iſt
eingegangen betveffend Anſtellung und entſprechende Negelung ihrer richtig!) Der Offizier im Frieden muß vor allen Dingen erzicheri Awfer erfſch
Gehalts= und Penſionsverhältniſſe.
Der für die Ausſtellung „Gemälde aus Darmſtädter Privatbeſitz;
bewilligte Kredit von 15 000 Mark iſt nur in Höhe von 8988,34 Marr
in Anſpruch genommen worden; auch die Ausſtellung auf der
Mathilden=
höhe erfordert nur die Hälfte des Kredits von 25 000 Mark. Genaue zur Angelegenheit der ganzen Nation werden, damit wir zu einn fione
Abrechnung liegt noch nicht vor.
Der Stadtkaſſe iſt anläßlich der Auflöſung des „Einkaufs
ſüdweſt=
deutſcher Städte” als nachträgliche Preisermäßigung der Betrag
von 50 000 Mark — die doppelte Höhe des Geſchäftsantells der
Stadt — zugefallen.
Beig. Buxbaum gibt Kenntnis von einer Eingabe der
Gemein=
nützigen Heimſtätten=Baugenoſſenſchaft vom 24. vor. Mts, betreffend Aus= Oraaniſation. Für uns iſt die politiſche Gleichberechtigung der Sl
zahlung von Abſchlagszahlungen.
Beig. Ritzert gibt Kenntnis von einer Eingabe einer großen An= im Heere wenig Anhänger haben.
zahl Beſſunger Bürger, die bitten, die Stadtverwaltung möge darauf
hinwirken, daß der ſüdliche Stadtteil einen Güterbahnhof erhält oder
wenigſtens eine Ent= und Beladungsſtelle. Wie Beig. Ritzert betont, ten willenlos ausgeliefert. Sie müſſen ſogar fragen, wenn ſie k4
bereits alle Hebel in Bewegung geſetzt worden, um dieſen Plan zu ber= vor dem V. Lebensjahr. Der Miniſter wird in der Neiclswehr nillFocht
wirklichen. Damals war dies nicht zu erreichen und unter den heutigen
Verhältniſſen würde ein derartiger Aufwvand erforderlich ſein, daß die
weiter zu geben.
kaſſe ſchneller als ſeither verſendet werden.
Kohlenverſorgung der Bäckereien durch den Transportarbeiterſtreik
be=
merkt der Bürgermeiſter, daß die Bäckereien zu den lebenswichtigen Be= ſozialen Notſtand zerſchellen und wir werden das Erbe antreten.
trieben gehören und die Belieferung mit Kohlen geſichert werden müſſe.
(Die ſympathieſtreikenden Kohlenfuhrleute können übrigens wohl auch ſchuß von 28 Mitgliedern.
nicht ganz ohne Brot leben.)
Die Stadtvv. Frau Dr. Brückner und Frl. Schweisgut
wen=
den ſich gegen die Luſtbarkeiten, insbeſondere, daß der Saalbau zu ſolchen
Veranſtaltungen hergegeben werde. — Beig. Ritzert bemerkt hierzu, entwurf über den Waffengebrauch des Grenzau zeit nich
daß die Kontrolle der Veranſtaltungen Aufgabe der Polizei ſei und nicht ſichtsperſonals geht an einen Ausſchuß, nachdem Abg. Herthck
die der Saalbauverwaltung.
Stadtv. Reeſe bringt die Entlaſſung eines Notſtandsarbeiters zur die ſchon bei den Ländern allgemeinen Abſcheu hervorgerufen hab
Sprache. Der Fall wird durch Erklärungen des Beig. Buxbaum
und des Stadtv. Städel klargeſtellt.
Stadw. Heß regt nach dem Vorbild von Frankfurt die
Einrich=
tung einer Jugendſparkaſſe an, die den jugendlichen
Ein=
legern ½ Prozent mehr für ihre Einlagen zahlt, wenn ſie ihr Konto auf
ein Jahr ſperren laſſen. — Bürgermeiſter Mueller will der ſehr unterlagen nicht beſteht. Die Beſchlüſſe der zweiten Leſung werdel
wertvollen Anregung nachgehen.
Stadtv. Kollmann wünſcht eine Aufſtellung darüber, ob und
inwieweit die Beamten, die Kriegsteilnehmer waren, bei der Beförderung
im Verhältnis den Nichtkriegsteilnehmern gegenüber benachteiligt
wor=
den ſind.
Damit ſchließt die öffentliche Sitzung. — Schluß 8 Uhr.
Rumwer 2—,
in Guben entſtand zwiſchen den Deutſchmationalen und Kommunn
eine Prügelei. 22 Perſonen wurden ſchwer verletzt. Viele Stühle
Fenſterſcheiben wurden zertvümmert.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 3. Febr. Der Endwurf über die Bemeſſung
Reichsbetrages zu den Koſten der Stimmzettel
nach der Vorlage angenommen, nachdem der Reichsminyter Koch
um einen Koſtenbeituag, nicht aber um einen Koſtenanſatz handet.
Antrag Dittmann (U. SP.) auf Erhöhung des Betrages auf 20
wurde abgelehnt.
Bei der nun folgenden
erſten Beratung des Wehrgeſetzentwurfs (100 000=Mann=Heer)
es als merkwürdig, daß ſowohl im Entwurf wie in der Begrund
das Wort „Republik” peinlichſt vermieden worden ſei. Wenn auch
algemeinen das Ziel der Wehrgeſetzgebung befriedigend dargeſtellt
ſo ſeien doch in Einzelheiten Ausſtellungen zu machen, weshalb
Ausſchuß eine kritiſche Prüfung vorgenommen werden müßte
aktibe Wahlrecht iſt den Soldaten entzogen. Wie ſteht es mit
in der Republik nicht beſſer behandeit werden, als jeder Volksger
Auch die Qualifikationsberichte für Offiziere ſind beibehalten. Wie
es denn den Offizieren hierbei ergehen, die im Verdacht repubſid
ſcher Geſinnung ſtehen? Jedenfalls muß der Reichstag ſtets ein
gutdachtungsrech”, haben, damit nicht eiwa in aller Stille die
Strammſteherlaſſe zum Vorſchein kommen. Hauptſache iſt, daß ſich
Reichswehr zum repuhlikaniſchen Gedanken bekennt und die Verfaſiu
Soldaten
rd ein Un
ſtützt.
Reichswehrminiſter Geßler: Die bisherige deutſche Wehrn
faſſung iſt durch den Friedensvertrag von Verſailles beſeicigt. An
Stelle ſoll das vorliegende Geſetz tveten. Das Heeresverforgungsg/
und das Diſziplinargeſetz werden demnächſt vom Reichsrat verabſchid
werden. Bei der jetzigen Voxlage ſind wir gebunden an den Fried
vertrag und an die Weimarer Verabredungen mit den Ländern über
Landswannſchaften. Dieſe Verabredungen leiden aber daran, daß
ihrer Vereinbarung der Friedensvertrag noch nicht bekannt war. Did
ches hat ſich ſeitdem geändert. Den Soldaten ſind in dem Entwurf d
mit ihrem Beruf vereinbaren Rechte eingeräumt, aber im Intereſſe M Er.
Reiches und des Heeres muß die Diſziplin unbedingt ſichergeſtellt u
den. (Beifall rechts.) Das Bündeweſen iſt mit der Diſziplin nicht 9
lichkeit haben, zuzugreifen, wenn die Bünde die Diſziplin und die 4
meradſchaft gefährden. Das paſſive Wahlrecht iſt nach der Verfaff!
heinem Angehörigen der Wehrmacht genommen. Der Entwurf ſprd
Da die Landwirtſchafts=Deputation auch die ſtädtiſchen Waldange= nur vom aktiven Wahlrecht und unterſcheidet nur zwiſchen Beannwre mt d
und Angehörigen der Wehrmacht. Im übrigen ſind unter Soldcheri
auch die Offiziere verſtanden. Es wird von ihnen abhängen, ob dun Bahe
Förderung der Bildungseinrichtungen der Satz keine Farce mehr bleſluch dem
daß jedem Soldaten der Weg zu den höchſten Stellen offen ſteht. Olmn wu
Offiziersproblem wird dadurch nicht gelöſt, daß ein paar alte Un Mnüſſena
offiziere als Konzeſſionsſchulzen zu Leutnants gemacht werden. (Schler Ver
Eigenſchaften haben. Es gibt gute und ſchlechte Offiziere, ſowie es gilndwint
und ſchlechte Lehrer gibt. Aber es kann keiner mehr Offizier werk?. Nach
ohne zwei Jahre mit den Mannſchaſten in Reih und Glied geſtang ſnechm.
zu haben. Das Reichsheer darf keine Parteiſache ſein, ſondern nu Nach
wirklichen Volksher kommen. (Beifall.)
Abg. Künſtler (U.S.P.): Der Geſetzentvurf hätte ſchon 17
früher vorgelegt werden können. Die Nückſichtnahme auf die Lan?
mannſchaften widerſpricht dem Reichsgedanken. Die bayeriſchen 9
ſervatrechte im Endwurf ſind eine Kapitulation vor der baherifde
Regktion. Die Bünde ſind durchaus keine revolutionäre oder polit:ſ
daten eine grundſätzliche Forderung, an der wir feſthalten, obwohl 40
Abg. Koenen (Komm.): Die Soldaten ſtehen nach dem Ge luge
ſchlechter da als die Arbeiter und Beamten. Sie ſind ihren Vorgef) Mmi
iſt dieſe Anregung nicht neu, ſondern bei Umlegung der Bahnlinie ſind raten wollen, und erhalten die Heiratserlaubnis in der Negel ni9l mann
gleiche Rechte für alle ſchaffen können; die Offiziere werden immer n.A
Söhne der Beſitzenden ſein. Bahern wird natürlich ein Vorreſt e7/ee Lage.
Verwaltung nicht in der Lage iſt, dieſe Eingabe auch nur befürwortend geräumt. Dieſem Schädling am deutſchen Volkskörper werden ScN. Die
derrechte eingeräumt. (Vizepräſident Bell rügt dieſe Wendung gegllitd zu 9
Stadtv. Seior bittet, daß die Anforderungszettel von der Stadt= eimen Bundesſtaat.) Die Reichswehr wendet ihre Macht immer n)Berlit
gegen die Arbeiterſchaft. Die v. Seeckt und Genoſſen werden 60.
Auf eine Anregung des Stadtv. Finger wegen der gefährdeten Reichswehrminiſter umgehen und die Reichswehr ebenſo wie Lüttr/Die Fr.
ihren eigenen Plänen dienſtbar machen. Die Reichswehr wird an dc)
Damit ſchließt die Beſprechung. Die Vorlage geht an einen AuAdaktio
Jauf.
Die Novelle zum Bierſteuergeſetz
terung
wind debattelos in allen drei Leſungen angenommen. Der Geſetzvarlam
feld (Komm.) dagegen proteſtiert hatte, daß eine ſolche Beſtimmun)
jetzt auf das Reich übernommen werden ſoll. — Zur dritten Ber
tung des
Betriebsbilanz=Entwurfs
begründet Abg. Schlack (Zentr.) nochwals den Antrag der bürge
lichen Parteien, demzufolge eine Verpflichtung zur Vorlage der Bilant
angenommen.
Es folgt die erſte und zweite Beratung des gemeinſamen Antrage
der Koglitionsparteien und Mehrheitsſozialiſten zur
Förderung des Wohnungsbaues
für die Zeit bis 1940 für alle vor dem 1. Juli 1918 fertiggeſtellten G0
bäude eine Abgabe zu erheben. Die Länder werden berechtigt, a
auf Wohngebäude auszudehnen. — Abg. Silberſchmidt (Soz0
bedauert, daß angeſichts der Notlage im Baugewerbe kein anderer Be) btmer
als die Annahme des Antrages möglich ſei. — Abg. Mumm (Deutſel)/ Am 7
nationaler): Das vorliegende Geſetz iſt ein Notgeſetz. Unſer Antm
die Stelle dieſer Abgabe Zuſchläge zur Steuer vom Grundve=möge‟
treten zu laſſen. Abg. Bahr (Dem) begründet den Antrag, ſchilde
die Wohnungsnot und proteſtiert gegen die Anregung, die Steuer
m=
will nur die Nutzungsberechtigten von Wohnräumen zur Steuer herar
ziehen. Zahlen ſoll die Steuex der Mieter oder Päckter. — Abg. Ma)
retzky (D. Vpt.): Die deutſchnationalen Anträge gefährdch das Zu.
ſtandekommen des Geſetzes, obwohl ſie ſachlich berechtigt ſind. Dar
Geſetz trägt ja nur vorläufigen Charakter und die Sonderwünſche de
Parteien können ja in dem zum Mai vorgeſehenen Reichsgeſetz berick
ſichtigt werden. — Abg. Merkel (U.S. P.): Der Antrag Mumm vi!
die Landwirtſchaft ganz von der Steuer befreien. Das iſt der richtg
Geiſt der beſitzenden Klaſſe. Seine Partei könne die Hand nicht z:
einem Mietſteuergeſetz bieten. Man möge die beſitzenden Landwirte ni
einmal energiſch anfaſſen. Erſt die allgemeine Durchführung der So
zialiſierung wird endgültig helfen können. — Abg. Frau Lang
Brumann (Baher, Vpt.) erklärt ſich mit der Vorlage einverſtander:
— Abg. Höllein (Komm.): Das freie Kapital iſt nicht imſtande 4.
bauen, da die Herſtellungspreiſe ſo teuer wären, daß niemand die Mie
ten zahlen könnte. Daher müſſen Staat und Gemeinde bauen, aber
Mieter darf nicht das Opfer ſein, wie Ihre Vorlage das will. Wk
ſind gegen das Geſetz und wollen dem Proletariat nicht, noch eine zeu
(Zentr.): Daf
Steuer abpreſſen laſſen. — Abg. Becker=A
den, iſt unmöglich. Es kann eben nur ein Teil fertig werden, und da
für brauchen wir keine 8 bis 10 Milliarden und kommen mit dem Not
geſetz aus. Die von anderen Parteien geſtellten Anträge lehnen wir ab
Miniſter Dr. Braun: Eine Beſchränkung der Steuer auf Wohm
räume allein würde nicht genügende Erträgniſſe liefern. Es komm‟
nicht nur auf die großen Städte allein an, ſondern vor allem auch au
das Land. — Abg. Frau Ziegler (U.S.P.) betont nochmals d‟
Notwendigkeit der Sozialiſierung.
Nach perſönlichen Bemerkungen wird der Geſetzentwurf unter A0
lehnung der dazu geſtellten Anträge in erſter, zweiter und drit
ter Leſung angenommen gegen die Ungbhängigen und Kommt”
niſten.
Es folgt die Interpellation der Abgeordneten Herd?
D.=Nat.) Graf Bernſtorff (D.=Hannoveraner), Eiſenberger (Bauern”
bund) und Genoſſen über
die Haferbewirtſchaftung.
Die Interpellation wendet ſich dagegen, daß im Gegenſatz zu der Haſe.
freigabe vom 26. Auguſt 1920 eine Verordnung des Reichsernährungs”
miniſters vom 11. Dezember 1920 den Tandwirten eie
Mindeſtablie=
ferungsfriſt für Hafer auferlegt hat, die ſchwere Mißſtände für die
landwirtſchaftliche Betriebsführung ergeben hat. Abg. Dr.
Semm=
ler (D.Nat.) begründet die Interpellation. Wenn die Regierung mit
ſolchen Verordnungen wie der vom 11. Dezember 1920 den landwirts
ſchaftlichen Betrieb ſtört, dann kann die Landwirtſchaft nicht ſo mit ihe
verlangen die Auf=
Hand in Hand arbeiten, wie
er von einer Rationierung abgeſehen. Die Verordnung vom 11. De=
Imber legt den Landwirten nur eine Mindeſtablieferungspflicht auf.
Tas war dringend notwendig, weil vorher die Ablieferung ſehr gering
. Die Feſtſetzuing einer Strafe für nicht gelieferten Hafer läßt ſich
at vermeiden. Die Regierung will die Härten dadurch vermeiden, daß
i der Unterverteilung die landwirtſchaftlichen Organiſationen
heran=
zogen werden, und daß bei Wehrablieferung Mais im Austauſch den
ſmdwirten gegeben wird.
Auf Amtrag der Rechten wird die Beſprechung der Inter=
Vellation beſchloſſen. Abg. Käppler (Soz.): Das Eingreifen der
ſegierung war dringend notwendig. Hätte die Regierung den
Land=
irten nicht ſo viel Vertrauen geſchenkt, ſo hätte ſie nicht nachträglich
m Umlageverfahren greifen müſſen. Jetzt wird allerdings der Wirt=
Faftsplan der Landwirte empfindlich geſtört. Die Aufhebung der Ver=
Fdrrung iſt nicht möglich, weil ſonſt die Haferverſorgung ſehr gefährdet
irde. Die jetzigen Schwierigkeiten werden am beſten beſeitigt, wenn
Landwirtſchaft ihrer Ablieferungspflicht beſſer nachkommt.
Abg. Baumann (Ztr.): Mit der Zwangswirtſchaft nimmt man
in Landwirten den Hafer, den ſie dringend für ihr Vieh notwendig
ben. Die Regierung ſöllte den Landwirten den Mais nicht nur
ver=
grechen, ſondern auch liefern. Die kleinen Landwirte müſſen beſonders
ſchont werden.
Abg. Harte (D. Vpt.): Die Regierung hat ihre Zuſage. Mais in
rnügender Menge einzuführen, nicht gehalten. Sie hat durch ihre
Maß=
ahmen dem Schleichhandel und Wucher Vorſchub geleiſtet. Der Satz
en 67 Mark iſt unerhört niedrig für den Hafer, da die Regierung ſelbſt
uichher 168 Mark für den Doppelzentner fordert. Die Empörung der
undwirte iſt alſo berechtigt. Mag die Regierung doch im freien Handel
te ihre Hafervorräte bereits verfüttert haben, wird nicht ſehr viel zu
rhalten ſein. Die Verordnung iſt eben reichlich ſpät erfolgt. Wenn die
leimen Beſitzer nicht ganz befreit werden, beſteht die Eefahr, daß der
taferanbau zurüchgeht. — Abg. Bruckert (U. S.): Die Maßnahmen
s Ermährungsminiſters haben dazu geführt, daß infolge des
Umlage=
erfahrens der Hafer verfüttert wurde. Jetzt will die Landwirtſchaft das
reicke für Brotgetreide herbeiführen. — Abg. Reiß (K.) gibt den
troßagrarfern die Schuld, daß Taufende von Kindern Not und Hunger
tiden. Die großen Landwirte wollen ſich nur bereichern, ganz gleich,
tas aus dem Volke wird.
Abg. Herbert (Baher. Vpt.) hält die Beſtrafung kleinerer
Land=
tirte mit dem dreifachen Haferpreis für zu hart und bittet den Miniſter,
rringfügege Verſtöße nicht ſo hart zu beſtraſen. — Abg. Bachmeier
Baher. Bauernbund) betont, die Landwirtſchaft verdiene Vertrauen.
luch dem Landwirt ſollte man ſeinen beſcheidenen Verdienſt gönnen,
un würde er auch ſeie Pflicht tun. — Abg. Fiſcher (Soz.): Wir
tüſſen aus der Haferkalamität herauskommen, eventuell durch Aufhebung
r Verordnung. Als Landrat ſeines Bezirkes habe er kem Körnchen
dafer erfaſſen können, gewiß ein Beweis für den ſchlechten Willen der
landwirtſchaft.
Nach einem Schlußwort des Abg. Malke (D.=Nat.) ſchließt die
Be=
breckung.
Nächſte Sitzung Freitag vormittag 11 Uhr: Anfragen,
Interpella=
konen und kleine Vorlagen. — Schluß 7.30 Uhr.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Die Beratungen in Berlin.
Berlin, 3. Febr. (Wolff.) Der Ausſchuß
füraus=
värtige Angelegenheiten iſt heute vormittag zu einer
kung der Verordnung, damit die Produktion der Landwirtſchaft ſich
ig eniwickeln und ſteigern kann. Die Landwirtſchaft hat keine
unzu=
ſigen Gewinne gemacht.
Zur Beantwortung der Interpellation nimmt das Wort
tratsſekretär Huber: Aus der Freigabe des Hafers hatte ſich bald
ne Gefährdung der Verſorgung mit Brotgetreide ergeben. Darum
Ute die Zwangsbewirtſchaftung von Hafer wieder eingeführt werden.
ir Rückſicht auf die dringenden Vorſtellungen der Landwirte wurde
Rymmer 34.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. Februar 1921.
Seite 5.
kürgeren ſtreng vertraulichen Beſprechung zuſammengetreten. Der
Miniſter des Aeußern Dr. Simons nahm an der Sitzung teil.
Wie die B. Z. am Mittag erfährt, iſt Staatsſekretär
Berg=
lnann heute vormittag in Berlin angekommen und ſofort vom
Bahnhof nach dem Reichsfinanzminiſterium gefahren, um über
die Lage in Paris zu berichten.
Die Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder
Zerlin eingeladen worden.
ind zu Beſprechungenn über die neuen Ententenoten nach
Die Frage der Erweiterung der Reichsregierung.
* Berlin 3. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Re=
laktion.) In den Blättern taucht immer wieder das Gerücht
af, daß innerhalb der Regierungsparteien auf eine
Verbrei=
derung ihrer Grundlage hingearbeitet würde. Wie wir aus
ſarkamentariſchen Kreiſen hören, werden derartige Verſuche
zur=
ſeit nicht untenommen. Es iſt ja von einigen Regierungsparteien
ekannt, daß ſie eine Erweiterung des Blocks ſehr gerne ſehen
bürden. Wenn über den Zutritt der Deutſchnationalen die
An=
ichten auseinandergehen, ſo ſtimmen ſie doch darin überein, daß
ſine Mitübernahme der aktiven Verantwortung ſeitens der So=
ialdemokratie ſehr erwünſcht wäre, da von den neuen
Entente=
ſorderungen gerade die Arbeiterfragen ſehr ſtark berührt werden.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion wird aber ſicher zu den
Preu=
jenwahlen ihre bisherige Stellung nicht aufgeben, ſo daß ſich
tuch alle Bemühungen, die auf eine ſofortige Verbreiterung der
negierungsbaſis hinzielen, erübrigen.
Die Einladung für die Londoner Konferenz.
Paris 3. Febr. (T.1.) Die Einladung an die
deutſche Regierung zu der Konferenz in London wird
deute noch in Berlin eintreffen. In der freudigen Erregung am
Samstag hatte der Hohe Rat in Paris einfach vergeſſen
dieſes formelle Schriftſtück abzufaſſen. Dieſe Tatſache wurde erſt
bemerkt, als Lloyd George und Jaſpar ſchon abgereiſt waren.
Am Montag früh ließ Briand den Wortlaut nach London
tele=
graphieren, und am Abend des gleichen Tages traf das
Einver=
ſtändnis Lloyd Georges ein. Am Dienstag wurde dieſe
Ein=
ladung dann abgeſandt.
Weitere Proteſte.
Berlin 3. Febr. (Wolff.) Der Vorſtand des
Zen=
ralverbandes des deutſchen Banken= und
Ban=
kiergewerbes erklärte in einem Beſchluß namens der
deut=
ichen Banken und Bankfirmen zu den Vereinbarungen von
Paris: Im vollen Bewußtſein des Ernſtes und der Schwere der
Lage erwarten wir von der Regierung und von den Vertretern
des Volkes, daß ſie in Ablehnung der Vorſchläge, die den
deut=
ſchen Außenhandel erdroſſeln und damit den Lebensnerv der
deutſchen Volkswirtſchaft zerſchneiden, einig und feſt bleiben
verden.
Berlin 3. Febr. (Wolff.) Unter der Ueberſchrift: „Die
deutſche Luftgefahr” tritt der Vorwärts mit
Entſchieden=
ſeit gegen die beabſichtigte Unterdrückung unſerer lediglich auf
riedlichen Verkehr eingeſtellte Luſtfahrt ein. Durch
Ausſchal=
lung der letzteren würden viele Menſchen brotlos gemacht und
beträchtliche Kapitalien vernichtet werden. Dadurch würde der
offene Kriegswille geſtärkt und der latente geweckt werden.
Verbot karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen
in Baden.
Karlsruhe, 3. Febr. (Wolff.) Im Hinblick auf die
durch die ungeheuerlichen Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz
ge=
ſſchaffene ernſte Zeitlage hat das badiſche Miniſterium des
In=
inern alle karnevaliſtiſche Aufzüge Verkleidungen jeder
Art ſowie das Tragen von Masken auf öffentlichen Straßen
und Plätzen auch für dieſes Jahr unterſagt.
Die Erklärungen Briands in der franzöſiſchen
Kammer.
Paris 3. Febr. (Wolff.) Die vom Miniſterpräſidenten
Briand heute in der Kammer abgegebene Erklärung
be=
ſagt u. a.: Die Verhandlungen zwiſchen den Alliierten ſind unter
Umſtänden, die Sie kennen, eingeleitet worden. Unſere
Regie=
rung war kaum konſtituiert, als ſich bereits die
verſchiedenartig=
ſten und verwickelſten Probleme aufwarfen, die reſtloſe und klare
rlangten. Wir haben in
Erklärung in
großen Linien die Politik, die wir zu verfolgen gedenken,
aus=
führlich dargelegt. Wir haben uns bemüht, geſtützt auf die
Auto=
rität, die wir bei Ihnen gefunden haben, in einer kurzen Spanne
Zeit ſämtliche Schwierigkeiten, die uns entgegentraten, zu
beſei=
tigen und die Anſichten der verſchiedenen Alliierten miteinander
in Einklang zu bringen. Um die großen Probleme, die der
Frie=
densvertrag von Verſailles noch offengelaſſen hat, zu löſen, war
die Konferenz einberufen worden, daneben war aber auch in
an=
deren Fragen, wie dem Orientproblem, eine Löſung zu finden.
Zuerſt handelte es ſich darum, den durch die Kontrollkommiſſionen
feſtgeſtellten Verzögerungen in der Erfüllung der Pflichten, die
Deutſchland in dem Friedensvertrag übernommen hat, ſowie der
in Boulogne und Spa feſtgeſetzten Verpflichtung ein Ende zu
bereiten. Die franzöſiſche Resierung, die berechtigt war, am
1. Jawtar 1921 die Anwendzng der in Spa feſtgeſetzten
Sank=
tionen zu verlangen, mußte dieſe Frage mit den Alliierten in
voller Klarheit erörtern. Nachdem Briand erklärt hatte, daß die
berſchiedenen militäriſchen Sachverſtändigen beſtimmte
Maß=
nahmen verlangt haben, namentlich die Auflöſung der
unregel=
mäßig gebildeten Organiſationen, fagte er, die Entwaffnung
bilde täglich für Frankreich die vitale Frage der Sicherheit.
Frankreich bade deshalb in energiſchſter Weiſe Maßnahmen
ge=
ſordert, daß in allen Punkten die Vertragskkauſeln und die
ver=
ſchiedentlich feſtgefetzten Entwaffnungsvorſchriften bis zu den
angeſetzten Zeitpunkten durchgeführt würden.
Nachdem dieſe Frage von der Konferenz zur vollen
Zufrie=
denheit Frankreichs erledigt worden iſt, wurde die
Nepara=
tionsfrage in Angriff genommen. Die große Zahl der bei
dieſer Regelung auftauchenden Probleme nicht nur
wirtſchaft=
licher, ſondern auch politiſcher Art haben die Alliierten ſchon bei
der Redaktion des Verfailler Vertrages beſchäftigt. Trotz dieſer
Schwierigkeiten müßte dieſe Aufgabe in Angriff genommen
wer=
den, um die Unſicherheit zu beſeitigen. Das Problem mußte, ſo
ungeheuer verwickelt die ganze Angelegenheit auch war, gelöſt
werden, um das Gleichgewicht der wirtſchatflichen Verbindungen
wiederherzuſtellen. Frankreich befindet ſich in der materiellen
und moraliſchen Notwendigkeit, die verwüſteten Provinzen zu
entſchädigen und wieder aufzubauen. Es gibt verſchiedene
Mög=
lichkeiten, von Deutſchland Zahlungen dafür zu erhalten: erſtens
von Deutſchland ſofortige Zahlung von Beträgen, die ſo hoch wie
möglich bemeſſen werden, zu verlangen, damit man danrit rechnen
kann, daß Deutſchland ſo viel bezahlt, als es in der Lage iſt. Das
ſei unerläßlich, nachdem zwei Jahre nach dem Waffenſtillſtand
vergangen ſind, währenddem Frankreich für einige zehn
Milliar=
den vorgeſchoſſen hat, ſtatt daß es Zahlungen von Deutſchland
erhalten hat. Zweitens hätten die Gläubiger mit einer
Kom=
bination an der wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung Deutſchlands
davon profitieren können, damit nicht die Welt das Schauſpiel
hat, daß der Beſiegte reich wird, während der Sieger dem Ruin
entgegengeht. Wir haben in dem Vorſchlag, den uns die
fran=
zöſiſchen Delegierten ausgearbeitet haben, eine geeignete
Grund=
lage gefunden, die die größten Sicherheiten und Gerechtigkeit
mit=
einander glücklich verbindet. Deutſchland kann ſich jedes Jahr
neue Reichtümer ſchaffen, aber das kann es nur, indem es ſeinen
Export erhöht und ſeine Einfuhr auf die niedrigſte Stufe
herab=
drückt. Die Alliierten werden an dieſen Einnahmen
Deutſch=
lands ihren Anteil ſichergeſtellt ſehen. Es wird übrigens
mög=
lich ſein, die genauen Ziffern des Exports feſtzuſtellen und jede
Fälſchung zum Schaden Frankceichs zu verhindern. Dank der
Kombination feſtſtehender Annuitäten, mit’ einer fortlaufenden
Zahlung iſt die Frage glücklich gelöſt, daß Deutſchland bei einer
Wiedererſtarkung ſich ſeiner Verpflichtung zur Bezahlung ſeiner
Kriegsſchuld nicht entziehen kann.
Briand betonte ſodann, daß die Konferenz von Paris klar
feftgeſetzt habe, daß die für die Entwaffnung vorgeſehenen
Sank=
tionen ſich vollkommen auch auf die Reparativnen beziehen ſollen.
Dieſe Sanktionen beſtehen in der Verlängerung der
Beſetzungs=
friſten, Errichtung eines=Zollgebietes im Rheinland, Beſetzung
neuter Gebietsteitg ſei es das Ruhrgebiet, ſei es anderer Teile
Deutſchlands. Ferner bleibt die Beſtimmung beſtehen, daß
Deutſchlands Aufnahme in den Völkerbund nicht in Frage kommt,
ſolange es ſich weigert, die Bedingungen des Friedensvertrages
zu erfüllen, die es unterzeichnet hat.
Mit der Reparation ſei noch die Frage der Kohlenlieferungen
verbunden. Sie ſei ſchon durch die Entſcheidung der
Repara=
tionskommiſſion geregelt, die am 22. Dezember 1920 die von
Deutſchland zu liefernde Menge mit 2 200 000 Tonnen feſtgeſetzt
habe nebſt Nachlieferung der Menge, mit der Deutſchland im
Rückſtande geblieben iſt. Alles iſt zu liefern ohne Vorſchüſſe und
ohne Prämien. Wenn Deutſchland widerſpreche, werde es
kur=
zerhand die im Friedensvertrag vorgeſehenen viel höheren
Zif=
fern liefern müſſen.
Nach Erwähnung der ſonſtigen Beſchlüſſe der Pariſer
Kon=
ferenz über die Anerkennung Georgiens, Lettlands und Eſtlands
als ſelbſtändige Staaten, ſtellte Briand feſt, daß die Konferenz
die Entente geſtärkt habe. Ihr weſentlichſtes Werk ſei die
Kon=
ſolidierung der Friedensfront gewefen. Diejenigen, die für die
Ruinen verantwortlich feien, werden gezwungen werden, ihre
Schuld zu begleichen. Es ſei nicht eine der geringſten Verdienſte
der Konferenz geweſen, daß ſie in einer Atmoſphäre der
Herzlich=
keit zu Ende gegangen ſei. Dies geſtattet, der Zukunft mit
vol=
lem Vertrauen entgegenzuſehen.
Briand begab ſich hierauf in den Senat, um dort die gleiche
miniſterielle Erklärung abzugeben.
Nach ſeiner Rückkehr interpellierten der Abg. Margain,
der Kommuniſt Marcel Cachin und Rechtsſtehende Lacotte.
Nachdem Lacotte geendet, ergriff André Tardieu das Wort
und erklärte, daß nach den Zahlenangaben der Regierungsblätter
die Exporttaxe beſtenfalls 80 Milliarden Gold, alſo mit den 226
Milliarden eine Geſamtſumme von 310 Milliarden (es
wird immer mehr! D. Red.) ausmachen. Er kommt zu dem
Schluß, daß das Abkommen von Paris weder neue Garantien
ſchaffe noch neue Pfänder gebe. Der Redner bricht ſeine Rede
abends ½8 Uhr ab, er wird morgen nachmittag 3 Uhr weiter
ſprechen.
Die Ausgleichezahlungen.
* Berlin, 3. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Die
Verhandlungen über die Ausgleichszahlungen ſind, wie
wir hören, in Brüſſel wieder aufgenommen worden.
Deutſch=
land iſt vertreten durch den Geh. Rat Lippert vom
Reichsfinanz=
miniſterium, ſowie den Vertreter des Wiederaufbauminiſteriums
und des Auswärtigen Amtes, England und Frankreich durch die
Vertreter der Aunsgleichsämter in Paris und London.
Bildung von Schiedsgerichtshöfen.
Berlin 3. Febr. (Wolff.) Nachdem ſich im Laufe des
Jahres 1920 der deutſch=franzöſiſche, der deutſch=griechiſche und
der deutſch=engliſche Schiedsgerichtshof gebildet hat, hat
ſich nun auch der deutſch=japaniſche und der
deutſch=
belgiſche gemiſchte Schiedsgerichtshof gebildet.
Dieſe gemäß Artikel 304 des Friedensvertrages gebildeten
ge=
miſchten Schiedsgerichtshöfe ſind in der Hauptſache zuſtändig für
Streitigkeiten über Vorkriegsſchulden, die nicht im
Ausgleichs=
verfahren beigelegt werden können, für Streitigkeiten über
Vor=
kriegsverträge, ſoweit nicht die Zuſtändigkeit ordentlicher Gerichte
der alliierten Staaten gegeben iſt, für Entſchädigungsanſprüche
alliierter Stcatsangehöriger an das Reich wegen ihrer von
deut=
ſchen Kriegsmaßnahmen betroffenen Privatrechte, ſowie für
be=
ſtimmte Streitigkeiten auf dem Gebiete der gewerblichen
Schutz=
rechte. Näheres ergibt ſich aus den Beſtimmungen der Abſchnitte
3 bis 7 des Teiles 10 des Friedensvertrages. Das Sekretariat
des deutſch=japaniſchen gemiſehten Schiedsgerichtshofes befindet
ſich in London S.W., St. James Square 21, dasjenige des
deutſch=belgiſchen gemiſchten Schiedsgerichtshofes in Paris,
Abenue Malackoff 146. Gemäß den Beſtimmungen des Artikels
334 des Friedensvertrages haben ſich die beiden gemiſchten
Schiedsgerichtshöfe ihre Prozeßordnungen felbſt gegeben. Die
Prozeßordnung des deutſeh=jadaniſche
gerichtshofes wurde durch Bekanntmachung des Reichsminiſters
des Auswärtigen vom 29. Januar 1921 (Reichs=Geſetzbl. Nr. 12)
und die Prozeßordnung des deutſch=belgiſchen gemiſchten
Schieds=
gerichtshofes durch eine Bekanntmachung vom 26. Januar 1921
(Reichs=Geſetzbl. Nr. 13) veröffentlicht.
Die deutſche Einfuhr nach den Vereinigten
Staaten.
Paris, 3. Febr. (Wolff.) Hevgs meldet aus Waſhington,
daß ſich nach den amtlichen Aufſtellungen die deutſche
Ein=
fuhr nach den Vereinigten Staaten im Jahre 1920 auf
89 Millionen Dollar belaufe.
Die Pflege der deutſchen Kriegergräber
in Frankreich.
Paris, 3. Febr. (T.1.) Die franzöſiſche Regierung hat
in der Kammer einen Geſetzentwurf eingebracht, der
beantragt, daß die Beſtimmungen des Geſetzes über die
Grä=
ber der in Frankreich verſtorbenen franzöſiſchen und alliierten
Soldaten auch auf die Gräber der deutſchen Soldaten
ausgedehnt werden ſollen. Nach vorliegenden amtlichen
Nachrichten gibt es im ganzen 430 000 Gräber deutſcher
Soldaten in Frankreich. Der Berichterſtatter der
Kam=
mer bat, ſeinen Bericht über das Projekt anzunehmen.
Dänemark.
Ausban des Außendienſtes.
Kopenhagen, 3. Febr. (Wolff.) In der heutigen
Sitzung des Folkething legte der Minifter des Aeußern
Sca=
venius in einer Thronnrede die angekündigte
Reorganiſa=
tion des Reichsaußendienſtes vor. Die
Geſetzesvor=
ſchläge bezwecken teils eine bedeutende Vermehrung der
Stär=
kung der diplomatiſchen und konſulariſchen Vertretungen
Däne=
marks im Auslande, teils eine durchgreifende Reorganiſation des
Miniſterium des Aeußern ſelbſt und eine Erweiterung ſeines
Rahmens. Neue Geſandtſchaften ſollen in Braſilien, Mexiko, der
Tſchechoſlowakei, Rumänien, Serbien und Griechenland errichtet
werden. Für die Schweiz, die Niederlande und Japan, wo
bis=
her die Geſandten in Rom bzw. Brüſſel und Peking akkreditiert
waren, wird die Errichtung ſelbſtändiger Geſandtſchaften
vor=
geſchlagen. Neue Konſulate ſollen, ſobald die Verhältniſſe es
geſtatten, unter anderem in Petersburg und anderen
ruſſiſchen Städten errichtet werden. Weiter wird
vor=
geſchlagen, eine Reihe der jetzt beſtehenden ausländiſchen
Ver=
tretungen Dänemarks durch Vermehrung der Beamten zu ſtärken.
Hinſichtlich des inneren Dienſtes des Miniſteriums des Aeußern
wird vorgeſchlagen, daß Angelegenheiten politiſcher und
erwerbs=
politiſcher Natur durch die politiſch=handelspolitiſche Abteilung
behandelt werden. Weiter wird vorgeſchlagen, im Miniſterium
des Aeußern die Stellung eines Ratgebers im Völkerrecht zu
errichten.
Rußland.
Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Polen.
Kopenhagen, 3. Febr. (Wolff.) Wie Politiken aus
Riga meldet, wurden die polniſch=ruſſiſchen Verhandlungen
wie=
der aufgenommen. Polen ſetzte die Goldforderung um die Hälfte
herab.".
Kämpfe mit den Engländern in Perſien.
London, 3. Febr. (T.1.) Wie heute berichtet wird, hat
eine kleine Abteilung Bolſchewiſten die britiſchen
Vor=
poſten in Nordweſtperſien am 30. Januar angegriffen. Die
Engländer unternahmen einen Gegenangriff und nahmen nach
heftigem Kampfe 18 verwundete Bolſchewiſten gefangen. Zwei
Maſchinengewehre fielen ihnen dabei in die Hände. Die
Bol=
ſchewiſten hatten 12 Tote.
Die Lage in Sibirien.
London, 3. Febr. (T.U.) General Baron ungern=
Sternberg iſt aus der Mongolei mit 20000 Mann nach
Bai=
kal auf Werſhnij Udinsk vorgeſtoßen. Für die
Bewe=
gung des Hetmanns Semenow tritt jetzt Japan wieder aktiv
ein. Es verſorgt die Truppen Semenows nicht nur mit
Nah=
rungsmitteln und Kleidern, ſondern auch mit Waffen.
Letzte Nachrichten.
Paris, 3. Febr. (Wolff.) Von der franzöſiſchen Regierung
ſind geſtern fünf Kommuniſten ausgewieſen worden,
die über Deutſchland nach Rußland zurückgeſchickt werden.
London, 3. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Waſhington nimmt man in Kreiſen des Staatsdepartements an,
daß die Verhandlungen mit Japan bezüglich der
ka=
liforniſchen Frage der Hardingſchen Regierung zur
Rege=
lung überlaſſen bleiben.
Waſhington, 3. Febr. (Wolff.) Das Kriegsamt teilt
mit, daß es von der italieniſchen Regierung das Luftſchiff
„Roma” für 200 000 Dollars gekauft hat.
Spiel, Sport und Turnen.
Fußballwettſpiel Höchfchule Karlsruhe—Hochſchule Darmſtadt.
* Am Mittwoch nachmittag trafen ſich obige Mannſchaften zu einem
Freundſchaftsſpiel. Mit Anſtoß begann ein ſchnelles Spiel mit
teil=
weiſer Ueberlegenheit Darmſtadts. Der Darmſtädter Sturm kam öfters
vor das Karlsruher Tor, aber dann fehlte es am rechtzeitigen Schuß,
und wenn geſchoſſen wurde, hielt der Karlsruher Torhüter ſicher. Der
Karlsruher Sturm konnte ſich in der erſten Halbzeit dank der guten
Verteidigung Darmſtadts nicht durchſetzen. In der zweiten Halbzeit
merkte man, daß die Darmſtädter dem Tempo zum Opfer fielen,
be=
ſonders die rechte Seite des Sturmes, die während des ganzen Spiels
viel zu ſehr überlaſtet war, während der linke Flügel wenig,
beſchäf=
tigt wurde. In kurzer Zeit hintereinander erzielten die Karlsruher
zwei Tore durch ſchnelle Durchbrüche. Ein drittes Tor erzielen
durch ſcharf und plaziert verwandelten ElFmeter wegen Hände. Die
Hieſigen erzielen hingegen eine Ecke nach der anderen, die glänzend ge
treten werden, von denen aber keine verwandelt wird. Cbenſo wird
ein Elfmeter wegen Hand für Darmſtadt vom Karlsruher Torwart
abgewehrt. Mit 3:0 für Karlsruhe, Eckenverhältnis 11:4 für Darm
ſtadt endet das Spiel.
Die Karlsruher Mannſchaft war an Schnelligkeit und
Kopfball=
technik beſſer wie die Darmſtädter. Der techniſch ſchlechteſte Teil waren
die beiden Verteidiger, die beſten Leute der Torwächter und der
Halb=
linke, der Sturm im ganzen beſſer wie der Darmſtädter. Die be=
Läuferreihen waren gleichwertig, bis auf den linken Läufer, der b
Darmſtadt beſſer war. Die Verteidigung war bei Darmſradt bedeutend
beſſer, der Torwächter fchlechter
Der Beſuch war für eine ſtudentiſche Verauftaltung ſehr gut (üb=
30) Perſonen). In der Pauſe
t der Rektor der Techniſchen".
ſchule, Prof. Dr. Walbe, eine Anſprache an beide Mannſchaft
worin er die Bedeutung der Leibesübungen für die Wiedergeburt der
deutſchen Volkskraft hervorhob.
Der Waldlauf der Techniſchen Hochſchule ging
wäh=
rend des Fußballſpieles vor ſich. Es ſtellten ſich etwa 70 Läufer zu
Start. Es ſiegten im Einzellauf über 5 Kilometer: 1. Juſt, Akad.
Sport=Abtl. (Sportverein), 2. Theſ
kad. Sport=Abtl. (Sp.=
3. Liſchka, Akad. Sport=Abtl. (Sp.=V.), 4. Corinth, Akad. Sport=
Abtl. (Sp.=V.), 5. Xander, Freid
ud.=Gilde, 6. Stier
Freideutſche Stud.=Gilde, 7. Müll
Freideutſch= Stud.=Gilde,
Reichenbach, Akad. Sport=A
p.=V.), 9. Alfermann,
K. St.=V. Moenania, 10. Konrad, Freideutſche Stud.=Gilt
Im Mannſchaftslauf
I. Akad. Sport=Abt
(Sportverein, Freid. Stud.=Gilde),
Akad. Sport=Abtl. (S
verein), 3. I. Freid. Stud.=Gilde, 4, II. Freid. Stud.=Gilde, 5. A.
Alemannia.
* 1. Darmſtädter F
7 1912. Am Do
tag, den 27. Januar, wurde
tining in der Turnhalle
Stadtknabenſchule I am
Ball=
nit iſt auch d
Mitgliedern des F.=V. 1912 Gelegenheit gegeben, ſich für die kommend
Saiſon weiker heranzubild
Am Sonntag hat F
1912 den Meiſter der Liga II
maingaue
„Ein
rſtärk
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. Februar 1921.
Nummer 34
Ueber Mannſchaftsaufſtellung von „Eintracht” geben wir noch Bericht
Vor dieſem Spiel ſteht die 2. Mannſchaft der 1. Mannſchaft von „Haſſia”=
Dieburg gegenüber. Die 3. Mannfchaft ſpielt an der Windmühle gegen
die 3. Mannſchaft von F.=K. „Germania‟=Darmſtadt.
* Turngemeinde 1846, Darmſtadt. Der Sportplatz am
Finanzamt iſt Sonntag nachmittag wiederum der Schauplatz eines
in=
tereſſanten Fußballwettſpiels. Die 1. Mannſchaft des Sportklubs 1919=
Weiterſtadt mißt ſich im friedlichew Wettkampf mit der gleichen der
Turn=
gemeinde 1846. Weiterſtadt verfügt über eine äußerſt flinbe und körperlich
kräftige Mannſchaft. Bemerkenswert iſt das gute Abſchneiden am letzten
Sonntag gegen die Liga=Reſerven des hieſigen Sportvereins, das
unent=
ſchieden endete; ein deutlicher Beweis von der Spiektüchtigkeit der
Wei=
erſtädter.
Schluß des redaktionellen Teils.
Der gute Ruf der altbewährten Oetker=Fabrikate erſtreckt ſich auch
auf die neue Errungenſchaft, die Oetfers Milch=Eiweißpukver für
die Küche darſtellt. Iſt es doch ein reinliches und nahirliches Eiveiß,
das anſtatt aus dem Hühnerek aus der Milch gawonnen iſt und
wirk=
lichen Nährwert beſitzt und mit keinem ſogenannten Erſatz= oder auch
nur Lockerungsmittel verglichen werden darf. — In dem unſerer
heu=
tigen Auflage (Poſtabonnenten ausgenommen) beiliegenden Rezeptbuch
ſind eine Anzahl ausprobierter Rezepte zum Backen und Kochen
ent=
halten, die gewiß den Hausfrauen ſehr willkommen ſind, ſo daß dem
Büchlein eine ſorgfältige Aufbewahrung ſicher iſt. Oetkers Milch=
Eiweißpulver iſt in allen Geſchäften zu haben, die auch Dr. Oetkers
(II1482
Backpulver (Marke „Backin”) führen.
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag; den 4. Februar. Vorabendgottesdfenſt 5 Uhr 30 Min.
Samstag, den 5. Februar, Morgengottesdienſt 9 Uhr,
Schrift=
erklärung. — Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 5. Febr. Vorabend 4 Uhr 50 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr
30 Min.
Dienstag, den 8.; und Mittwoch, den 9. Febr.: Rauſch
Chau=
deſch Ador I.
Kane..
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½ Uhr (D20): „Das
Rheingold”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Vortrag von Sanitätsratz Dr. Maurer um 8½ Uhr im Reſtaurant
Sitte (Deutſch=Oeſterr. Alpenverein).
Verſammlung des Reichshundes der Kriegsbeſchädigten,
Kriegs=
hinterbliebenen und ehem. Kriegsteilmehmer um 8 Uhr im
Gewerk=
ſchaftshaus.
Herm Karl Poth II.
Hofgaſſe 102
entgegen genommen. Unſer
Agent wird bemüht ſein,
durch pünktliches und
zuver=
läfſiges Austragen den
Wün=
ſchen unſerer Bezieher
Rech=
nung zu tragen.
Der Verlag
des „Darmſtädter Tagblattes”
Wetterausſichten für Freitag.
rocken, leichter Froſt, Nordoſtwind.
Anſete Ugemar in
Düngftäsk
befindet ſich bei
Sand=
Herrn Nikolaus Heil, ſtraße ge.
Beſtellungen auf das „Darmſtädter
Tag=
blatt” ſowie Inſerate werden dortſelbſt
an=
genommen. Unſer Agent wird bemüht ſein,
durch pünktliche und gewiſſenhafte Zuſtellung
den Wünſchen der Abonnenten Rechnung zu
tragen.
(1198a
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 5. Februar.
Jagdverpachtungen: 2 Uhr im Rathaus zu Seeheim, —
in der Wirtſchaft von Heinrich Koch II. zu Eich.
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streeſe;i
Sport, Handelsteil und Lanzwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anz=igenn
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Banl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittichzſche Hofbuchdruckerei. Sämitch in Darmſtü,
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitfeilungen ſind an die „Redaktion
Tagblatts” zu richten. Ekwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Die glückliche Geburt eines Sohnes
zeigen an
Berthold Bodenheimer
u. Frau Gertrud, geb. Stern.
ſeine Entwichlung,
Ernd=
rung und Pflege, die im
drohenden
Geſundhei=
ſtörungen und deren
V=
hütung. (1354
„Litera”=Verla
Darmſtadt
Eſchollbrückerſtraße
Fernſprecher 1708.
Mie
Darmstadt, 3. Februar 1921.
Bismarckstr. 56.
Ihre am Sonntag, den 6. Februar,
4 nachmittags 1 Uhr, in der Martins-
kirche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Lina Hauff
Ernst Weber
Darmstadt
Arheilgerstr. 22.
Rhönring 2.
(*4392
Geſtern abend 10 Uhr wurde mein guter
Mann, unſer lieber Vater, Bruder,
Schwa=
ger, Schwiegervater und Großvater
Georg Koch
Rechtsanwalt Sally Levi
Franzi Hirsch
Landgeſtütsdiener i. R.
nach längerem Leiden in die Ewigkeit
ab=
gerufen.
(*4589
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſe Koch, geb. Spöhrer.
Darmſtadt u. Obbornhofen, 3. Febr. 1921.
Nach dem Willen des Verſtorbenen findet
die Beerdigung ganz in der Stille ſtatt.
VERMAHLTE
Darmstadt
Hanac a. M.
Trauung: Sonntag, den 6. Febr. 1921,
nachm, 2 Uhr, Darmstadt, Hotel Traube.
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am 1. Februar 1921 die Arbeit unter Vertragsbruch
ohne Angabe von Gründen niedergelegt. Auf
telephoniſche Anfrage beim Transportarbeiter=
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Emil Jannings-
Morgen der erste
Michael Bohnen-Grossflm
Pastacft Barräuu
In der Hanptrolle
Michael Bohnen.
Residenz-Theater
Toni Tomps II. Teil
Abentener und Fortsetzugsflm
in 5 Akten.
(*4689
Der Glown meiner Frau
Lustspiel in 3 Akten.
Oentral-Theater
Toni Tomps — I. Teil
Dor audlarden-Letrandant
Fortsetzungsfilm und Abenteurer-
Roman in 5 Akten.
Toni Tomps — Louis Ralph
Am Tox des Todes
Tragödie in 4 Akten
mit Harry Walden in der Hanptrolle
Einlagen.
Kameradſchaftl. Vereinigunger
ehem. heſſ. Garde=Dragoner 2.
Sitz: Darmſtadt.
Am Honntag, den 6. Februar 192/ſ m
vorm. 11. Uhr beginnend, findet im Sageſ
zum Rummelbräu eine
rankfu
Vollverſammlung
tatt, zu der alle Mitglieder ſowie ehem. At
gehörige des Garde=Dragoner=Regiments 3.
eingeladen werden.
Tagesordnung: 1. Gründung eine
Landes=Zentrale. 2. Hatzungen. 3. Ve=
(145
ſchiedenes.
Nachm. ab 4 Uhr gemütliches Zuſan
menſein mit Konzert und abends Tan.
Bezirks=Konſum=Verein Darmſtad.
Schweizer zwieback
tadellos, friſch, leicht und bekömmlich, für Säuglin=
und Magenkranke beſonders geeignet. . (14
290 Gramm=Paket 4.50 Mark.
Faf die Hrepperzen.
Neue Preife für
Oel
Butter=Oel, fettreich und rein=
10.00
Tafel=Oel, glanzhell . . . . . Mk. 10.50
. . Mk., 13.00
Erdnußöl,
Margarine
loſe gewogen . . . Pfund Mk. 11.00
Friſch von der Mühle
Maisblütenmehl
reinſchmeckend wie Weizenmehl, zum
Kreppelbacken wie Weizenmehl geeign.
Pfd. Mk. 3.50 10 Pfd. Mk. 34.00
Maisgrieß, weiß u. gelb Pfd. 3.25
Haferflocken . . . . . . . Pfd. 3.50
Vollreis
.. Pfd. 3.00
Reisgrieß
Pfd. 5.50
Kartoffelmehl
Maizena
Paniermehl
Marmelade
Pfd. 5.50
Paket 5.20
Pfd. 3.80
Pfd. 4.50
Cond. Milch, ungezuck. . . . Doſe 7.80
8.50
gezuckert
Trocken=Vollmilch, beſte Qualität 4.50
Magermilch U Pfd. 2.75
Kunſthonig, neue Ware Pfd. Mk. 4.50
Fan
ANNE
Exnſt=Ludwigſtraße 3. (1516
Darmſtadter Tagblatt, Freitag, den 4. Februar 1921.
Scite 3.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
hen.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 3. Februar.
Mitgeteilt on der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Die Tendenz der Börſe war andauernd unſicher. Die willden
echwankungen des Deviſſenmarktes halten die Spekulation von neuen
ürternehmungen ab. Die Börſe eröffnete daher faſt auf allen Märkten
abgeſchwächter Haltung. Die Kursverluſte am Montanmarkt, ſowie
ur Markt für Elektrizitätswerte gingen jedoch nicht über 10 Prozent
Aaaus. Mexikaniſche Renten hatten durchwveg Kursbeſſerungen
auf=
grveiſen, waren jedoch im Verlauf der Börſe niedriger. Am
Ein=
tsmarkt waren Schmellpreſſen Frankenthal. Chemiſche Mülheim und
Uei= und Silberhite Braubach höher geſucht. Jechoch mußte ſich auch
ze Anzahl von Induſtrieaktien Kursrückgänge gefallen laſſen. Der
heiverkehr war bei geringen Umſätzen gut behauptet. Heimiſche
Ren=
z. notierten miedriger.
Frankfurter Abendbörfe vom 3. Februar.
w. Die Eeſchäftsunluſt nimmt weiter zu. Das Effektengeſchäft war
zate durch eine gewiſſe Zurückhaltung gekennzeichnet. Im ganzen war
t umſatztätigkeit ſehr beſcheiden, nur für Mexikaner trat wiederum
A5ßere Kaufluſt hervor, da die Spekulation zu Deckungen ſchritt. 5proz.
9 ldmexikaner wurden 20 Prozent geſteigert, auch die übrigen Sorten
ören erheblich an. Montanaktien waren abgeſchwächt. Phönix büßten
10 Deutſch=Luxemburg 4, Mannesmann 9½, Oberbedarf 2 Prozent ein.
ikerwerke Kleher befeſtigt, dagegen Daimler abgeſchwächt. Benz=
Mo=
oſen 252. Glektro Bergmann gaben 3 Prozent nach, ſonſt blieb die
uirsbewegung in Elektvizitätsaktien beſcheiden. Unter mäßigem
Kurs=
arck lagen Chemiſche Werte. Scheideanſtalt 835, verloven 3 Prozent;
u5 Glectron Griesheim und Farbwerke Höchſt ſchwächer. Am
Einheits=
zuekt waren die Umſätze beſcheiden. Spiegel und Spiegelglas bei einiger
leichfrage anziehend plus 7½ Schnellpreſſe Frankenthal büßen mit
3 9 Prozent ein. Harpener im Verlaufe matter 478, 473. Der Schluß
Abendbörſe war ruhig und ſchwächer.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 3. Februar in Zürich: 10,00
oie dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam: 4,72½ (59 20)
Gul=
ſet, in Kopenhagen: 8,50 (88,80) Kronen, in Stockholm: 7,65
1980) Kronen, in Wien: 1125 (117,80) Kronen Prag: 12834
tF,80) Kronen, in Neu=Yoxk: 1,57 (B3,80) Dollar, in Paris:
e75 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 3. Febr.
Geld Brief V
Geld Brief Geld Brief 3. Februar
Geld ! Brief Imw=Bruß.). 4695o 7705a1 4641 I We Norwegen, . TI6S.SGT ULäTB N155.801I59.20 gand ..." ſerte.80 2i67. 28/8. 2157.80/8 er62.30 Schweden. :383.80 t 1386.401353,60/1356.40 buon ...! 24411 244/4 242g 243.— Helſingfors N A ....I. 444.— 445.—I. 4701g 441½= New=York. 65 63.80—k 63.95- 62.92 9/6307½ gveiz ... o1640 1oi8.solt= 1004.— ſrods. 2 Wien (altes RA writen .. 884.10 885.9 866.60 868.40 D.=Oeſt. abg! 16.83½ 16sch.9. 16.98— 17.09— ſaren ...! 2271l, 2271 2271), 2273/4 Budapeſt .It 10.98— 1103-11.253/11.29I iſts.-=Op.
iemark. .I1 reos.8olt r206 2el1 213.70 Prag.
1a16 30
Berliner Börſe.
*Berlin, 3. Febr. Börſenſtimmungsbild. Die
anhal=
zu ſtarken Schwankungen in den Deviſenpreiſen haben die
Börſenſpeku=
ſtion unſicher und nervös gemacht und auch das Privatpublikum zur
nückhaltung vom Geſchäft bewogen. Die Börſe war daher heute
wie=
e geſchäftsſtill und ſchwächer, weil zu den erſten Kurſen im
Zuſam=
enhang mit dem am Vormittag erheblich niedrigeren Deviſenkurſen
nebot in führenden Papieren vorlag. Es ergaben ſich daher
allge=
ſein Rückgänge, die aber nur in Einzelfällen 10 Prozent und etwas
rüber und nur bei Zelſtoff 20 Prozent und bei Buderus 50 Prozent
eichten. Als ſich dann die Deviſenpreiſe erheblich befeſtigten und die
mptdeviſe Dollar von 60 bis ungefähr 6334 anzog, wurde auch die
Indenz vorübergehend etwas feſter, und bei einzelnen Papieren konnten
üs von Anfangsverluſten wieder hereingebracht werden. Später
gete ſich die Kursbildung der führendem Spekulationspapiere in der
„uotſache nach den Schwankungen des Dollarkurſes, wobei aber das
3maß nach oben und unten geringfügig war. Valutapapiere waren
ſſerwiegend etwas feſter und Bankaktien und heimiſche Renten nicht we=
IN9 ich verändert,
Von den Probuktenmärkten.
H. Mannheim, 3. Febr. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
tenbörſe war die Stimmung ruhig, die Nachfrage etwas beſſer.
ar 19üle amtlichen Notierungen lauten per 100 Kilo waggonfrei Mannheim
Im Sadſ.
einſchließlich Sack: Gelber Lo Plata=Mais 320, neuer inländiſcher
Rot=
klee 1600—1800 italieniſche Luzerne 2800—3000, Provence=Luzerne 3000
bis 3200, Wicken 220—250, inländiſche Erbſen 250—300, ausländiſche
Erbſen 200—300, Futtererbſen 200—250, Rangoonbohnen 170,
Braſil=
bohnen 140, Ackerbohnen 240—250, inländiſche Linſen 450—550,
aus=
ländiſche Linſen 400—500, Wieſenheu 90—95, Rotkleeheu 100—110,
Lu=
zerne=Kleeheu 120—130, Preßſtroh 50—53, gebündeltes Stroh 46—50,
Biertreber 190—200, Rapskuchen ohne Sack 125—13, indiſcher
Kokos=
kuchen 175—180, Reis 375—500, Raps 650—700, Leinſaat 600—650 Mk.
* Berlin, 3. Febr. Der Produktenverkehr ſteht
gegen=
wärtig ſo vollkommen unter dem Einfluſt der Dollarſchwankungen, daß
von einem vegelmäßigen Verkehr kaum noch die Rede ſein kann.
Vor=
mittags war Mais von vielen Seiten ziemlich niedriger angeboten, doch
trat ſpäter im Einklang mit der Befeſtigung des Dollarkurſes eine
Er=
holung in den Preiſen ein. Die inländiſchen Eigentümer von
Hülſen=
früchten waven heute wieder als Abgeber im Markte, fanden aber nicht
viel Intereſſe. Etwas Nachfrage zeigt ſich für Raps und Leinſaat. Heu
iſt bei rückgängigen Preiſen angeboten.
b. Preisſturz für Zwiebeln. Die anhaltend feuchte
Wit=
terung beeinträchtigt das Geſchäft ganz gewaltig. Der Hauptmarkt,
die Provinz Sachſen, offeriert Zwiebeln zu 55 bis 60 Mark pro Zentuer,
während vor 8 bis 14 Tagen noch Preiſe von 80—90 Mark pro Zentmer
gefondert wurden.
Von den Fiſchmärkten.
b. Die Zufuhren zu den Hauptfiſchmärkten ließen zu wünſchen
übrig. Viele Dampfer konnten wegen Kohlenmangels noch nicht in
See gehen. Auch beeinträchtigte die ſtürmiſche Witterung die Fänge.
Ausländiſche Zufuhren waren ſehr knapp. Die Preiſe blieben infolge
des geringen Angebots durchweg hoch. Es wotierten für 100 Pfund
in Mauk in:
Geeſtemünde
Schellfiſch groß
Schellfiſch mittel
Schellfiſch klein
Kabeljan groß
Kabeliau mittel
Kabeliau klein
Seehecht groß
Seehecht mittel
395
Seehecht klein
360
Schollen groß
590—620
500—570
445
Schollen mittel
500
670
Schollen klein
450
Börfenmäßiger Terminhandel — Demobilmachungsverordnung —
Brot=
getreidebewirtſchaftung.
* Der Zentzalvorſtand des Zentralverbandes des
deut=
ſchen Großhandels hat ſich in einer Sitzung erneut für
raſcheſte Einführung des börſenmäßigen
Termin=
handels ausgeſprochen. Es wurde dankbarſt begrüßt, daß der
Reichstag und die Regierung für eine ſchnelle Erledigung der Novelle
zum Börſengeſetz Sorge getragen haben und der Diffevenzeinwand für
Deviſentermingeſchäfte beſeitigt worden iſt. Mit Bedauern, wurde
jedoch feſtgeſtellt, daß neuerdings, wohl im Zuſammenhang mit den
Plänen der Durchführung der Liquidationskaſſen, ſich Schwierigkeiten
für eine ſofortige Einführung des börſenmäßigen Terminhandels
er=
geben haben. Es wurde der beſtimmten Erwartung Ausdruck gegeben,
daß dieſe noch beſtehenden Hinderniſſe ſchnellſtens überwunden werden
und ſofort durch die einzelnen Börſen die Einführung des
börſenmäßi=
gen Terminhandels beſchloſſen werden ſolle. Induſtrie und Handel
würden ſonſt nicht in der Lage ſein, ihre Aufgabe, den Markt zu
billi=
gen Preiſen zu verſorgen, durchzuführen, da das Kursriſiko ſtändig
größeren Umfang annimmt.
Im Zentvalvorſtand beſteht ferner Einmüitigkeit davüber, daß die
dringend notwendige Feſtigung des Wirtſchaftslebens eine Rückkehr der
Geſetzgebung zu einem ordnungsmäßigen Verfahren vorausſetze. Es
gehe nicht an, daß mehr wie zwei Jahre nach Beendigung des Krieges
noch immer Eingriffe in das Wirtſchaftsleben unter Umgehung der
verfaſſungsmäßig vovgeſchriebenen und ſachlich begründeten
Uoberein=
ſtimmumg der Regierung. Reichsrat und Reichstag vorgenommen
wer=
den. Venn auch eine vereinſachte Geſetzgebung durch die Negierung
und eimen Reichstagsausſchuß für die Durchführung eines raſchen
Ab=
baues der Kriegs= und Uebergangszwangswirtſchaft bis auf weiteres
zweckmäßig erſcheint ſo dürfen neue Zwangsregelungen
keinesfalls auf dieſem Wege erfolgen. Insbeſondere aber
müſſe eine ſofortige Beſeitigung der
Demobilmachungs=
verordnung gefordert werden, die bisher von einzelnen Miniſte=
310—350
Hamburg Kuxhoven Mark 655 Mark 510—560 Mark 570 350—470 330—410 30 380—400 340 350—370 240—350 395 rien dazu benutzt werde, um die ſchwerſten Eingriffe in das
Wirtſchafts=
leben unter völliger Ausſchaltung der Volksvertretung vorzunehmen.
Endlich wurde zur Frage der Abänderung der
Bror=
getreidebewirtſchaftung, im Verfolg der Beſchlüſſe des
Untevausſchuſſes für die Landwirtſchaft und Ernährung des
Reichs=
wirtſchaſtsrats, die vorgeſchlagene Reichsmonopolverwaltung für
Ge=
treide, wie das Fortbeſtehen jeder
Zentralbewirtſchaf=
tung für Getreide, nach dem völligen Verſagen der
Reichs=
getreideſtelle, einmütig abgelehnt. Hebung der Landwirtſchaft,
in Verbindung mit der Tätigkeit des freien Handels, ſeien allein in
der Lage, zu jeder Zeit den notwendigen Bedarf ſicherzuſtellen.
Gegen=
über anderen Meldungen hat der Vorſtand des Zentralverbandes des
deutſchen Großhandels feſtgeſtellt, daß der deutſche Getreidehandel nach
dem ubereinſtiumenden Votum der zuſtändigen Fachorganiſationen
jederzeit in der Lage und bereit iſt, im freien Verkehr die Verſorgung
zu übernehmen. Lediglich für eine kurze Uebergangszeit müſſen für
die Bewirtſchaftung des Inlandbrotgetreides beſondere Einrichnungen
getroffen und für die Schaffung einer angemeſſenen Reſerve von
aus=
ländiſchem Getreide Sorge getragen werden.
* Zubuße eines Kaliwerks. Die ungünſtige Lage der
thüringiſchen Kali=Induſtrie, auf die wir in der letzten Zeit wiederhort
hingewieſen haben, erfährt durch folgende Meldung eine neue
Illuſtra=
tion. Die Generalverſammlung der Gewerkſchaſt Großherzog Wilhelm
Ernſt ſtellte die Beratung über den Antrag auf Stillegung des
Verkes, der mit der mangelnden Rentabilität infolge der
Kaliabſatz=
kriſis begründet wurde, auf eine ſpätere Gewerkenverſammlung zurüch
obwohl die laufenden Verbindlickkeiten des Unternehmens 6 Millionen
Mark betragen, wozu noch 3 Millionen Mark Anleihe kommen.
Be=
ſchloſſen wunde eine Zubuße von 5 Millionen Mark, deven erſte Rate
micht vor dem 1. April 1921 einzuziehen iſt. Zubußen bei bereits in
För=
derung ſtehenden Kaliwerken ſind in der Kali=Induſtrie eine ſeltene
Er=
ſcheinung. Die zum Alegandershall=Konzern gehörende Gewerkſchaft
Großherzog Wilhelm Ernſt hat ſeit der 1911 aufgenommenen Förderung
keine Zubuße mehr zur Einziehung gebracht. Wenn ſie jetzt wieder dazu
übergehen muß, ſo beleuchtet das ſchlagartig die ungünſtige Lags der
Kali=Induſtrie, die noch vor kurzem von gewiſſer Seite wegen ihrer
zu=
fälligen Valutagewinne angegriffen wurde. Eine Beſſerung iſt erſt
möglich nach Ueberwindung der amerikaniſchen Wirtſchaftskriſe, deren
Folgen ſich alſo jetzt in fühlbarer Weiſe für das deutſche Wirtſchaftsleben
geltend machen.
* Die mexikanſſchen Anleihen. Der Inhaber der Neu=
Yorker Bankfirma Speher u. Co., Herr James Speher,
ver=
öffentlicht in der Neu=Yorker Zeitſchrift Annaliſt einen Aufſatz, in dem
er ſich u. a. für den Schutz der zum großen Teil ja auch in
Deutſch=
land untergebrachten mexikaniſchen Werte einſetzt. James
Speher führt aus, daß die Oeffentlichkeit große Hoffnungen an die
Wahl des mexikaniſchen Präſidenten Obregon in bezug auf die
Beſeiti=
gung der dort herrſchenden unſicheren Verhältniſſe und auf die
Wieder=
aufnahme eines geregelten Zins= und Lilgungsdienſtes durch den Staat
geknüpft habe. Während 7 Jahren habe Megiko keine Zinſen auf die
auswärtigen Schulden bezahlt. Die Negierung habe ferner alle
Eiſen=
bahn=Ginnahmen beſchlagnahmt, ſo daß während dieſer 7 Jahre auf
die Obligation der National Railway keinerlei Zinſen bezahlt
wor=
den ſeien, ein Papier, von dem ſich große Teile im Auslandsbeſitz
be=
fänden und für deſſen Sicherheit die wexikaniſche Regierung eine
er=
hebliche Summe garantiert habe. Mexiko ſchulde dadurch, daß es
wäh=
vend der erwähnten Friſt keine Zinſen auf die Anleihen bezahlt habe,
unter Verüickſichtigung der Teilzahlungen für den Tilgungsfonds mehr
als 160 Millionen Dollar. „Außerdem ſei die Regierung anderen
Ver=
pflichtungen, ſo z. B. Erſatz von Revolutionsſchäden von 25—50
Mil=
lionen Mark, nicht nachgekommen. Der Aufſatz beſchäftigt ſich ſodamn
mit den Fragen, inwieweit ausländiſches, beſonders amerikaniſches
Ka=
pital, die Stabilität der merikaniſchen Finanzen wiederherſtellen und
dadurch die überfälligen Verpflichtungen Mexikos aus der Welt ſchaffen
könne.
* Neue deutſche Linien von Hamburg nach
Süd=
amerika. Die Deutſche Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft Kosmos in
Hamburg und die Roland=Linie in Bremen eröffnen am 5. März einen
gemeinſamen regelmäßigen Dampferdienſt von Hamburg und Bremen
mach der Weſtkiſte Süidamerikas. Die Abfahrten erfolgen alle vier
Wochen. — Die Compania Navira Sota y Asnar in Bilbao hat zinen
regelmäßigen monatlichen Dampferdienſt von Hamburg über
Ant=
werven und Rotterdam nach Pernambuco, Bahia. Nio de Janeiro,
Santos. Montevideo und Buenos=Aires eingerichtet und bereits den
erſten Dampfer ab Hamburg expediert.
ankfurter Kursbericht 3. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
Reichsanleihe.
2 TV.u. V. Schatzanweiſ.
% VI.—1X.
arprämienanleihe . ...
Preuß, Konſols...."
Bayhern Anl. . ...
„.
Heſſen unk. 1924.
Bürttemberger . ....
Ausländiſche.
4 Bulgar. Tabak 1902.
Griech. Monopol..
Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . . ..
Oeſt. Schatzanweiſ.
r. v. 1914..... . . . . ."
Oeſt. Goldrente. . . .
am.
Bagdad)
2. 2. 3. 2. 77,50 67,50 8710 5%0 65,25 67.— 67,20 3%0 ſ. 80/40 72,20 85,40 67.— 56.— 54,50 5 73.— 72,50 65,50 65,— 470 84,50 74.— 61,25 54,50 81,60 302,— 370,— 33.— 46,25 23,75 3/ 137,50 131 124.— v. 98,80 3 T 153,50 1 129,75 130. 84,75 4 21,50 0 20,25 ./ 19,75 uennfſtle.
77,50 5%6 Mexik, amort. innere
konſ. äuß. v. 99
63,25 426 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
80,40 4½% „ Irrigationsanl.
72,20 5% Tamaulipas, Ser. I..
85,40 I Oblig. v. Transportanſt.
68,10 1 4% Eliſabethbahn ſtfr.,
55,— 2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
53,50 38Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em. —
3%6 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
„ v. 1883.
84/25 4½%0 Anatolier I. ...... 139,50
82 Salon, Conſt Jonetion
22,75 3% Salonique Monaſtir.
61,25 1 5% Tehuantepee . ....!.
5310 141.9
....."
Dentſche Städte.
48 Darmſt. v. 1919b.1925/ 87,25
3½% Darmſtadt v. 1905. —
490 Frankfurt v. 1913....
8½%0 „ v 1903....
425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
33, —
46.10 4% Frankf. Hyp. Bk. 1920
„
3½%0
23,25
137,25 4% Frkf H.Krd.= Ver. 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
124.—
99,25 14% Pfälz.
1923
4%0 Rhein.
verl.
3½%0
82,50
145.— 42 Südd Bk.Münch. 1906/ 103,20
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
83.— 3½% Heſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl./ 98,5
42,50
Bank=Aktien.
2025 Berliner Handelsgeſ... ..
20— Darmſtädter Bank.. ...
439.— 438,75 367.— 360,— 1: 70,50 70. 49.— 50,—
— 52,— 117.— 432,—
— 435,50 — —
85,— 85.— 101.— 101: g8. 83. 97.— 97.— 97,90 1922/ 102,— 102.— 97,90 97,60 83,50 103,25 100,10 100,— /88,25 98,50 10— 179,—
Dmälfr Saff
435.— Deutſche Bank.......
657,— Dt. Effekt.=u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metallbank ..
Nationalbank f. Deutſchl. 200.—
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 66,25
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . .........."
...
Buderus ......"
134,75 Dt. Luxemburger. ..
Gelſenk. Bergw...
115,50 Harpener Bergb..
Eſchweiler Bergw..... .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln.
Laurahütte . . .. . ..
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren.
Phönix. . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf ..
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . .
97,80 Nordd. Lloyzd..
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B.:
Baltimore.
Kanada ..
Lombarden.
Oeſt.=Ung Staatsbahn..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . ...
Badiſche Anilin
D. Gold= u. Silb) heideanſt.
480,—
— 390,— 578.—
— — 605,— 600,— 600.— 276,— 275.— 296.— 544,75 472.— 463,— 188.— 188,50 186.— 9 532,— 475.—
— 455,—
— —
— — 319,75 541,— 845.— Induſtrie=Aktien (Fortſ.) 2. 2. 3. 2. 301,25 Griesheim Elektron. . 406,— 395,— Höchſter Farbwerke. 420, 414,— Holzverkohlung .... 656.— 651,— 1 Werke Albert Chem.). 635,— 622,— 215.— Allg. Elektr.=Geſ... 309,50 303,75 Bergmann=Werke. . . 358,— 343,— Felten & Guilleaume . .. 471.— 480,— Lahmeher . ..... .. .. . .. 230,— 232,50 — Licht & Kraft. . ........ 255,— 259.— Rhein. Elektr. Werke. . . . 200 204.— — Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 250,— 249.— Siemens & Halske ..... 315.— 301,50 324,50 Feinmechanik (Jetter) ... 525,— Gelſenkirchen Gußſtahl.. — Gummi=Berlin=Frankfurt 312,— 29,— Gummipeter. . . . . . . . .. 487,— 445,— 385,— Heddernheimer Kupfer.. 330,— 340,— 558,— Lederwerke Spicharz. . . . 235,50 232,— 330,— Lüdenſcheid Metall ..... 464,50 451,— Adlerwerke Kleher...... 273,— 263,— 599,— Badenia (Weinheim).. 300,— Breuer & Co. Vorzüge. 290,— 294,50 Daimler Motoren. . . . . .. 283.— 278,— 200— Eßlinger Maſchinen. . . .. 319,— 311.— — Gasmotoren Deutz.. .... 233.— 285. Karlsruher Maſchinen. . . 346.— 330,50 Lux’ſche Induſtrie ...... 280,— 276.— 190,50 Vogtländiſche Maſchinen. 299,50 299,50 Oelfabrik Ver, Dt. ..... 328.— 339,— 104.— Zellſtoff Waldhof......." 475,— 473,— 598.— Zuckerfabr, Waghäuſel .. 404,— 399,50 Frankenthal. 415.— 418.—
Berliner Kurſe.
Darmſtädter Werte. Nachfr. Dampfkeſſel Rodberg ..." 335.— 129.— Gebrüder Roeder....... 280,— Gebrüder Lutz........" 274,— 313,— Helvetia Konſervenfabrik. 240,— 537— Motorenfabrik Darmſtadt 188.— 838,— Venuleth & Ellenberger. 304,— Angeb.
338,—
285.—
276.—
243.—
190,—
307.
(Eigene telegr. Meldung.).
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
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—
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419.—
374,—
595,50
704,—
685.—
408.—
650
1955,—
vekanntmachung.
Bn unſer Handelsregiſter
Urde heute in Abt. A, III,
Inhaberin eingetra=
Sophie Ruckelshau=
Witwe des Abam
lelshauſen IV. zu
(1561
ingſtadt
eim Adolf Ruckelshau=
und dem
AdamRuckels=
ſenr zu A fungſtadt iſt
zelprokura erteilt.
beſchäft und Firma iſt
dieſelbe übergegangen.
Nmſtadt, 28. Jan. 1921,
beſi. Amtsgericht II.
Vekanntmachung.
Ununſer Handelsregiſter
de heute in Bd. B 20
der Firma „Elettra”,
ſchinen= und Appa=
Gebau=Geſellſchaft m.
5. zu Griesheim
ein=
ogen:
(1500
ſe Prokura des
In=
eurs B. Zucker iſt
er=
en
rniſtadt, 28 Jan. 1921.
eſſ. Amtsgericht II.
Unſere
Beſtimmungen
über die Aufbewahrung
u. Verwaltung von
Wert=
gegenſtänden wurden
un=
term 28. Dezember 1920
neu gefaßt und ſind jetzt
im Druck erſchienen; ſie
können von unſeren
Mit=
gliedern in unſerer
Depot=
abteilung bezogen werden.
Darmſtädter Volksbank,
eingetragene
Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter
Haftpflicht. (1496
Bekanntmachung.
Am Montag, den 7.
Fe=
bruar 1921, von morgens
9—12 und von 2—4 Uhr
nachmittags, findet im
Verſteigerungsraum des
Fundbureaus in
Frank=
furt (Main), Poſtſtraße 6,
Hintergebäude. Eingang
durch den Hof links,
öffent=
liche Verſteigerung der
Fundſachen ſtatt. (F1359
Frankfurt (Main), den
25. Januar 1921.
Eiſenbahndirektion.
Bekanntmachung.
In unſerem Handelsregiſter wurde heute in Ab=
Söhne, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
in Nieder=Ramſtadt
Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung
und der Vertrieb von Hartgummiwaren und
Iſolier=
materialien aller Art für die elektrotechniſche
Indu=
ſtrie und verwandte Gebiete.
Das Stammkapital beträgt 300 000 Mark.
Geſchäftführer ſind: Ludwig Wacker,
Maſchinen=
techniker in Mittweida, Peter Kranter,
Regierungs=
baumeiſter in Nieder=Namſtadt, Eduard Dörr,
Fabri=
kant, und Karl Dörr jun., Kaufmann, beide in Nieder=
Ramſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt vom 8. Mai 1920;
ein Nachtrag dazu vom 10. Dezember 1920.
Die Vertretung erfolgt durch zwei
Geſchäfts=
führer gemeinſam; ſind Prokuriſten und
Handlungs=
berollmächtigte beſtellt, ſo erfolgt die Vertretung
auch durch einen Geſchäftsführer mit einem
Proku=
riſten oder durch einen Prokuriſten und einen
Hand=
lungsbevollmächtigten.
Die Bekanntmachungen erfolgen im „Deutſchen
Reichsanzeiger”.
(1499
Darmſtadt, den 29. Januar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht II
5 Legehühner.
Junger Zuchthahn
(*4573 zu verkaufen. Karlſtraße
zu verkaufen.
Eberſtadt, Luiſenſtr. 5. Nr. 64 im Laden, 1*4549
Der Holzverkaufsplatz des 7. Bezirks im Städt.
Schlachthof wird von heute ab geſchloſſen. Das Holz
teilung B. Nr. 26, eingetragen: Wacker und Dörr wird in dem Schulhofe der Mädchenmittelſchule,
(st1517
Viktoriaſtraße, verausgabt.
Darmſtadt, den 3. Februar 1921
Städt. Kohlenausgleichſtelle. Schulſtr.
Privat=Handelsſchule — 3—
Das Sommer=Halbjahr beginnt am 4. April.
Beſondere Abteilung für Lehrlinge.
Einzelkurſe in Tages= und Abendſtunden,
Anmeldungen bis 30. März erbeten.
Oskar Dierker, Handelslehrer
1448a)
und beeid, Bücherreviſor. Tiermarkt 1 wach=
ſamer Hofhund
auch Hündin, zu kaufen
geſucht. Schmidt, Feld=
bergſtraße 73. (*4590 HS
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Beſſungerſtr 77. (*4597 1 ſchönes
Einlegeſchwein
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zu verkaufen. Zu erfr.
in der Geſchäftsſt. (*4596 Mehrere
1920er Hühner
zu verk. Schlachtgeflügel
wird in Tauſch genom=
men. — Maus, Laute=
ſchlägerſtraße 13, (*4546 3 Lege=Enten zu verkauf.
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Acker=
gerät, neu, zu verkaufen
(*4470dr
bei Herrn
Ludwig Diehl,
Weiter=
ſtadt, Kirchſtr. 15.
Junger,
weißer Zuchthahn
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Müllerſtraße 16. (*4519
22
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Seite 70.
Durmntadter Tagblatt, Freitag, den 4. Februar 1521.
mummer 71
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
52)
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)
Er ſah ſie heftig erſchrecken und dennoch ihre ganze Kraft
zuſammennehmen, es ihm zu verbergen.
„Weiß es mein Vater?” fragte ſie ſchnell.
„Das war es, worüber ich zuerſt mit Ihnen ſprechen wollte.
Es wird mir nicht leicht, ihm gerade an dieſem Tage eine ſo
nie=
derſchmetternde Botſchaft zu bringen. Der „Siegfried” war ſein
ganzer Stolz. Auf der Werft hat man dieſelbe Empfindung;
deshalb wandte man ſich an mich.”
Aber erfahren muß er es!”, ſagte ſie mit feſter
Entſchieden=
heit. „Er iſt ſtark und findet ſich in das Unvermeidliche.”
„Das iſt auch meine Meinung. Ich will nur die nähere
Auf=
klärung über dieſen ſchwer begreiflichen Vorgang abwarten, die
jeden Augenblick eintreffen muß. Zu tun iſt ja vorläufig in der
Sache nichts, ſo hört er es immer noch früh genug.”
„Der Herr Direktor werden dringend an den Fernrufer
ge=
beten."
Sie hatten das Eintreten Zubeils nicht gehört. Nun folgte
ihm Kurt Splettſtößer auf dem Fuße.
„Der Herr Macketatz ſind ganz ahnungslos,” ſagte Zubeil,
als ſie mit beflügeltem Schritt durch den lang ſich ſtreckenden
Gang eilten. „Er hat ſich eben zur Ruhe gelegt. Man wird es
ihm ſchonungsvoll unterbreiten müſſen, denn der heutige Tag hat
ihn doch ein wenig mitgenommen, obwohl er es nicht wahrhaben
will. Nachher wollte er ſich gleich zur Reiſe umziehen. Ich habe
ihm ſchon alles bereitgelegt. Obwohl ja nun aus der Sache
nichts werden wird."
Splettſtößer hatte die Worte des alten Dieners, der in allem,
was geſchah, immer zuerſt auf das Wohl ſeines Herrn bedacht
war, nur mit halbem Ohr vernommen. Er hatte bereits die
Tür der Zelle hinter ſich geſchloſſen, und den Hörer in die Hand
genommen.
Eine lange Weile verbrachte er in angeſtrengtem Geſpräch
da drinnen. Als er wieder heraustrat, bemerkte Zubeil trotz
der Dämmerung, die auf dem Gang herrſchte, daß tiefe Schatten
auf ſeinem Antlitz lagen.
„Ich möchte mir eine Bitte an den Herrn Direktor erlauben,”
flüſterte er ihm zu, „die Mitteilung an Herrn Macketatz, wenn
irgend möglich, ſo lange aufzuſchieben, bis ich den Herrn geweckt
habe.
Einen Augenblick zauderte Splettſtößer. „Ich bin
einver=
ſtanden,” ſagte er dann. „Sowie Sie ihn geweckt und ange=
V
kleidet haben, bringen Sie mir Nachricht. Sie treffen mich im
Bibliothekszimmer."
Er fand Karla in einem Seſſel ſitzend und in ein Buch
ver=
tieft. Aber an der leiſe zitternden Hand, die den ſchweren Band
nur mit eiwiger Mühe hielt, merkte er, daß ihre Gedanken weit
entfernt von dem waren, was ſie las.
„Sie bringen ſchlechte Kunde,” ſagte ſie, das Buch fortlegend
und ihn mit den großen Augen ſcharf anſehend. „Woran hat
es gelegen?”
An den Turbinen.”
Sie ſtand auf. Eine Erſchütterung ging durch ihre ganze
Geſtalt.
„An Morgenroths Turbinen?”
Er merkte, wie erregt ſie war. „Sollte es ſeinetwegen ſein?”
ſragte er ſich.
Aber ſchon hatte ſie ihr Gleichgewicht wiedergewonnen.
„Wie iſt es gekommen? Können Sie es mir vielleicht
er=
klären? Ich verſtehe von dieſen Dingen ſo wenig.”
„Es iſt nicht ganz leicht. Das Schiff hatte gegen ſchweren
Sturm anzukämpfen, ſo daß die Maſchinen überlaſtet waren.
Hierbei muß ſich wohl eine Schaufel gelöſt und die anderen
mit=
geriſſen haben. Wir nennen es in unſerer Sprache einen
Schau=
felſalat.”
„Einen Schaufelſalat? Das iſt ein komiſches Wort!”
„Ein ſehr böſes. Es iſt für die ganzen Turbinen zum
Ver=
hängnis geworden.”
„Die Probefahrt ging doch ſo glänzend von ſtatten. Wir
gaben ein großes Feſt —
„Es war eine etwas verfrühte Feier.”
„Ich verſtehe das doch nicht ganz. Komt ſo etwas
öfter vor?”
„Oft gewiß nicht. Aber unmöglich iſt es nicht, daß eine
Probefahrt auf dem Prüffelde, wo man die Richtigkeit und Kraft
der Schaufeln naturgemäß nicht ſo genau ausprobieren kann,
tadellos verläuft, und nachher auf hoher See und im Kampfe mit
den Elementen nicht genügend zuverläſſige
Feſtigkeitsberech=
nung oder ein anderer ſcheinbar nur kleiner Fehler einen ſolchen
Zuſammenbruch heraufbeſchwört.”
Seine Sprache war nicht ſo ruhig und ſicher wie ſonſt.
„Als mir Morgenroth ſein Werk zum erſten Male vorführte,
hatte ich gleich einige Bedenken gegen die Feſtigkeit der
Schaufeln.”
„Die hatten Sie gleich?”
„Ja, ich hielt die Konſtruktion für etwas gewagt.”
„Sagten Sie es nicht Herrn Morgenroth?”
„Gewiß tat ich es. Aber er war nicht angenehm berührt und
ſeiner Sache ganz ſicher. Er wies meine Bedenken mit allem
Nachdruck zurück. Und da ihm die Erfahrung und die glännd
verlaufene Probefahrt auf dem Prüffelde recht gaben —
hielt inne.
„Es ſcheint auch Sie ein wenig außer Faſſung gebrachm
haben."
„Es iſt ein ſchwerer Schlag, das kann niemand leugnen,ün
Ihren Herrn Vater, für die ganze Werft und zum mindeſtenü
Herrn Morgenroth."
„Der arme Menſch!” ſagte ſie mit aufrichtigem Bedaun
„Er war ſtolz auf ſein Werk — ihn wird es am härteſten on
allen treffen.”
„Das fürchte ich auch. Er iſt bisher immer auf der
Sonm=
ſeite des Lebens gegangen und die Prüfungen wenig gewön
Und wun gleich eine ſo harte!”
„Er iſt noch ohne geringſte Ahmung?”
„Sie hören es ja.”
Vom Muſikſaal her vernahm man die Töne der Gitarre,;z
geſellte ſich ihnen Arnos weicher Bariton zu; er klang wieo 1.
einem reichen Glück geſättigt; dann und wann miſchte ſich ad
ein leidenſchaftlicher Ton hinein, wie heißes Suchen und dr
langen. Zuletzt ging das anſpruchsloſe Lied in eine ausgelen
heitere Weiſe über.
Karla führte die Hände an beide Ohren. „Es iſt wiric
nicht zu ertragen,” ſagte ſie mit gepreßter Stimme. „Könen
Sie nicht etwas tun, dieſen furchtbaren Geſang zu verhinden?
„Laſſen Sie ihn ſingen!” erwiderte er ruhig. „Noch ſindün
ihn ja die Tage der Roſen!“
„Wann wollen Sie es ihm ſagen?”
„Zuerſt Ihrem Herrn Vater, dann ihm. Sie ſind wohſ/
gut, dafür zu ſorgen, daß es nicht von anderer Seite an hy
herantritt.”
„Das ſind zwei ſchwere Gänge, die Sie vorhaben.”
„Ich habe da draußen ſchwerere gehabt.”
„Herr Macketatz laſſen den Herrn Direktor bitten,” mele
Friedrich Zubeil.
Karla reichte ihm die Hand. Eine Sekunde ruhte ſie in
ſeinen.
„So hart das nun auch alles iſt,” ſagte ſie, „e8 iſt mir vä
viel wert geweſen, daß Sie mir Ihr Vertrauen geſchenkt haen
Ich danke Ihnen dafür.”
Ihm war, als hörte er zum erſten Male ihre wirkd
Stimme. Ihre Worte löſten etas in ihm aus, wie er e=
ſeinem ganzen Leben noch nicht empfunden hatte. Alles
anders geworden. Eine neue Welt tat ſich vor ſeiner Seelen
und lockte ihn mit der Gewalt ihrer Geheimniſſe und Rätſel
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