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184. Jahrgang
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1921
Der Sieg der Vernunft.
S. Die Hofſnung, daß bei unſeren Feinden allmählich die
Vernunft den Sieg über die bei den
Waffenſtillſtandsverhand=
lungen begonnene und bis zur Unterzeichnung des
Verſail=
ler Friedensvertrages nuentwegt fortgeführte
Revanche=
politik davontragen würde, hat ſich im vergangenen Jahre leider
nicht erfüllt. Millerand hat ſich als ein würdiger Vollſtrecker des
ihm von Clemenceau hinterlaſſenen politiſchen Teſtaments
„Germaniam esse delendamn” erwieſen, und ſein Nachfolger
Leygues iſt dieſen Spuren ſeiner Vorgänger treulich gefolgt. Die
franzöſiſche Chauviniſtenklique an der Seine hat es fertig
ge=
brcht, immer wieder alle Strömungen, die innerhalb der Entente
für eine Mäßigung gegenüber Deutſchland ſich erhoben, zum
Schweigen zu bringen und ihr Programm einer vollſtändigen
Niederwerfung und Vernichtung Deutſchlands aufrecht zu
er=
halten. Mauchmial hatte es zwar im Laufe der vergaugenen
Monate den Anſchein, als ob der Widerſtand, den die
franzöſi=
ſchen Staatsmänner einer Reviſion des Verſailler Friedens=
Dertrages entgegenſetzten, etwas erlahmen würde; aber es war
utr ein tattiſches Zurüchveichen, um alsbald wieder eine um ſo
Fchärfere Offenſive zu beginnen.
Von deutſcher Seite aus hat man ſich vergeblich bemüht,
Durch ungezählte Proteſte und durch eine Reihe von mündlichen
WVorſtellungen bei den feindlichen Mächten, vor allem bei Frauk=
Teich, dahin zu wirken, daß diefes von ſeiner Irrſinnspolitik, die
es ſeit ſeiyem Siege über Deutſchland getrieben hatte, endlich
ablaſſe. Aber die deutſchen Staatsmänner, denen dieſe undank=
Dare Aufgabe zufiel, predigten tauben Ohren. Die franzöſiſche
SFreſfe, nach der Pfeife eine kleinen, aber deſto einflußreicheren
chauviniſtiſchen Klique tanzend, unterließ zudem nichts, um im=
„iier wieder gegen Deutſchland ſcharf zu machen und mit allen
5Mitteln die altgewohnte Hetze fortzuführen.
So ſind die Ausſichten, daß in dieſem Jahre enblich an die
Stelle der bisherigen Nachepolitik eine Annäherung und Ver=
Ständigung mit unſeren früheren Feinden möglich ſein wird,
Fiußerſt gering. Sie werden es aber guch bleiben, wenn die Me=
Fhoden zur Bekämpfung der von Paris ausgehenden
Revanche=
ſwolitik nicht von Grund auf geändert werden. Die deutſche
Diplo=
rnatie hat in den letzten beiden Jahren den Beweis geliefert, daß
Fie das Studium der Völkerpſychologie vollſtändig vernachläſſigt
Shat. Dieſer Vorwurf kann ihr nicht erſpart bleiben. Denn ſonſt
cätte ſie von Aufaug an erkannt, daß gegenüber Nationen, wie
Die Engländer und Franzoſen es ſind, der in zahlloſen deutſchen
=Bittgeſuchen an die Entente ſich ausdrückende Mangel an
natio=
rialem Bewußtſein bei unſeren Gegnern nur das Gegenteil deſſen
Gervorrufen konnte, was er bezweckte. In Paris wie in London
Gat man kein Verſtändnis dafür, daß ein beſiegtes. Volk dor
ſei=
iem Ueberwindern andauernd den Rücken krümmt. Es war ehr=
Eichſte Ueberzeugung, als einmal ein führendes engliſches Blatt,
Daily Mail, von der „hündiſchen Kriecherei” Deutſchlands ſprach,
ie „jeden anſtändig denkenden Engländer anekeln müſſe‟. Auch
ranzöſiſche Blätter, vor allem das ſtets Deutſchland begeifernde
(cho de Paris, hat das deutſche Volk wegen ſeines Mangels an
rationalem Stolz derſchiedentlich aufs ſchärfſte angegriffen und
ſihm Demoraliſation in jeder Beziehung vorgeworfen.
Deutſchland führt ſeit dem Tage der Unterzeichnung des
Friedensvertrages von Verſailles einen heißen und erbitterten
Kampf um deſſen Reviſion. Denn jeder Staatsmaun wie jeder
Laie weiß heute in Deutſchland, daß die Durchführung des
Schmachfriedens Zuſammenbruch, Kataſtrophe, Chaos und
ntergang des deutſchen Volkes bedeuten muß. Der Kampf geht
in Deutſchland heute mit der Reviſion gleichzeitig um den Sieg
ſder Vernunft. Nichts wäre verkehrter, als wenn Deutſchland
Barauf warten würde, bis dem Auslande ſelbſt die Erkenntnis
ſämert, daß der Frieden von Verſailles michts weiter iſt als ein
Garantievertrag für ewigen Krieg auf der Welt,
rnd daß deshalb ſeine baldige Aenderung eine zwingende
Not=
ſwwendigkeit ſei. Wenn im Auslande, vor allen Dingen in
Eng=
and und jetzt auch in Amerika, ſich die Anzeichen dafür mehren,
daß Frankreichs Vernichtungspolitik gegenüber Deutſchland ſich
u überleben beginnt, und daß die radikale Strömung an der
Seine durch eine gemäßigtere in London und Waſhington
abge=
öſt werden ſoll, ſo darf Deutſchlland unmöglich dabei die Hände
in den Schoß legen und untätig abwarten, was nun unſeren
Begnern gefällt. Die Unterſtützung dieſer Strönnngen für eine
Feviſion des Verſailler Friedensvertrages,
die in Amerika nach dem Präſidentſchaftscritt Hardings
wahr=
ſcheinlich noch ſtärker hervortreten wird, ift erſte Pflicht unſerer
Staatsmänner. Sie kann nicht dadurch geſchehen, daß wir
im=
eier und immer wieder den Nacken unter das kaudiniſche Joch
5er Gegnern beugen, ſondern nur dadurch, daß das deutſche Volk
in ſeiner Geſamtheit beweiſt, daß es einig iſt in dem Willen, der
Vernunft zum Siege zu verhelfen. Verhindert Parteizwiſt und
Sader, daß dieſe nach außen hin unbedingt notwendige Einigung
suſtande kommt, ſo wird ſich das deutſche Volk auch nicht darüber
GGeklagen dürfen, wenn der Haß ſeines erbittertſten Feindes,
rFrankreich, das Reich zugrunde richtet und 60 Millionen
Deut=
cher noch vor Ende dieſes Jahres nurmehr die Scherben ihrer
Bukunft in den Häuden halten.
Verletzung des Friedensvertrages
durch Frankreich.
Frauzöſiſcze Kultuxpropaganda in der Pfalz.
** In tbelch intenſiver Weiſe zurzeit in der Pfalz von
Sen franzöſiſchen Delegierten der Rheinlandkommiſſion die
Kul=
urpropaganda nach dem Programm von Maurice Barres
rnit Unterſtützung des Vorſitzenden der Interalliierten
Rhein=
andkoymiſſion in Koblenz, Herrn Tirard, betrieben wird, geht
aus folgender Melbung in dem offiziöſen Organ des Herrn
Tirard, dem in Mainz erſcheinenden Echo du Rhin, über eine
Weihnachtsfeier in Frankenthal hervor:
„Mittwoch, 29. Dezember. 1920, fand in der „Schillerſchule”, in
Frankenthal (Pfalz) eine Weihnachtsſeier für die Schüler der
franzöſi=
ſehenr Kurſe von Frankenthal und Uungebung ſtatt. Die Feier, welche
durch die örtliche franzöſiſche Derßgation veranſtaltet wuurde, war in
ichrer Einfackheit ſehr rührend. 200 Schulkinder uud zahlreiche
Eriwach=
ſene, welche die frantzöſiſchen Sprachkfurſe beſuchen, haben dem Rufe
ihrer Lehrer Folge geleiſtet. Vor einem ſchönen Tamenbaum
wur=
den durch die Anneſenden die alten Weihnachtslieder „D
Tanuen=
baum”, Stille Nacht” „O du fröhliche” uſw. gefungen. Darauf haben
kinder einige Stücke in franzüſiſcher und deutſcher Sprache aufgeführt,
Selche lebhaften Beifall jaudeif. Der örtliche Delegierte der
Rhein=
andkommiſſion hatte Wert Larauf gelegt, dieſeu kleinen Abeitd
bei=
üwohnen. Er daukte den Anweſenden in einner kurzen Anſprache für
hr zahlreiches Erſcheinen und erläuterte, wie nützlich es füir einen
Deutſchen ſei, die frnnzöſiſche Sprache zu kennen. Er betonte dis
Wich=
tigkeit, die Notrrendigceit, ſich beſſer zur kennen, ſich zur ſchätzen, ſich
beſſer zu achten und infolgedeſſen in dauerhafteren und beſſeren
Be=
ziehungen zu leben. Nach dieſen wenigen Worten, welche durch alle
verſtanden wurden, erhielt jeder, vom kleinſten bis zum größten, eine
Belohnung für ſeine Arbeit in den Kurſen. Dieſer ein kleines Spiel,
jener ein gutes franzöſiſches Buch. Man ver bredete ſich dann für
Ja=
nuar 1921 und treunte ſich als gute Freunde, indem man von
dieſem kleinen Abende ein gutes Andenken zurüiclbehielt.”
Dieſe Meldung ſpricgt für ſich ſelbſt. Es wird durch ſie ganz
offen zugegeben, daß die Feier von der örtlichen franzöſiſchen
Delegation veranſtaltet ſpurde. Mit wenigen Ausuahmen
be=
treiben die örtlichen franzöſiſchen Delegierten die
Kulturpropa=
ganda, deren Ziel die Loslöſung der Rheinkande vonr Reiche iſt,
als ihre Haupttätigkeit. So verſenden ſie auch die Einladnugen
zu den Vorträgen, die der bekannte Profeſſor Burgiet aus Paris
in deutſcher Sprache im beſetzten Gebiet hält, als portofreie
Dienſtſache mit dem Stempel der interalliierten Delegation.
Trotzdem bringt es Herr Burquet fertig, immer wieder zu
be=
tonen, daß er ſeine Vorträge aus eigenem Antrieb lediglich im
Jutereſſe der Völkerverſöhning halte und daß ſeine Tätigkeit
im befetzten Gebiet mit der Kulturpropaganda nichts zu tun
habe. Der Herr Profeſſor ſchätzt damit die Pfälzer und
Rhein=
länder ſehr niedrig ein. Seine Vorrräge weiden von den
Rhein=
ländern als das gewertet, was ſie ſind, als Gimpelfang.
Wenn auch bei der unverbrüchlichen Reichstreue der Pfülzer
und Rheinländer die Vorträge des Herrn Burguet ebenſowenig
Erfolg haben werden, wie die franzöſiſchen Sprachkurſe mit
Weihnachtsbeſcherungen und alle übrigen Mittel und Mitvelchen
der Kulvrpropaganda, ſo bürfte es boch angebrocrt ſein, wenn
die deutſche Regierung ſich mit der Tätigkeit der franzöſiſchen
Delegierten befaßt. Denn die ſranzöſiſchen Delegierten der
Interalliierten Kommiſſion überſchreiten mit ihrer
Kulturpropa=
gandatätigkeit weit ihre Befugniſſe, die ihnen auf Grund des
Rheiniandabkommens zuſtehen. Da die nicht gerade niedrigen
Gehälter der Delegierten der Rheinlaudkonturiſſion von
Deutſch=
land bezahlt werden müſſen, alſo die franzöſiſche
Kulturpropa=
ganda gewiſſermaßen auf Koſten des Reiches geht, ſo hat
die Angelegenheit auch eine finanzielle Seite neben der
politi=
ſchen. Frankreich verlangt von Deutſchland die ſtrikte
June=
haltung des Friedensvertrages, Deutſchland hat das gute Recht,
von der Gegenſeite dasſelbe zut verlangen. Die
Kulturpropa=
gandatätigkeit der franzöſiſchen Delegierten iſt aber eine
Ver=
letzung des Verſniller Vertrages und darf bei der
Aufmachurng der „Gegenrechnung” nicht vergeſſen werden.
Amerikaniſche Neuorientierung.
m. Berlin, 12. Jan. Senator Knox hat vor kurzem
dargelegt, daß es das Zielderamerikaniſchen Politik
unter dem neuen Präſidenten Harding ſein werde, ſich mit
euro=
päiſcher Politik möglichſt nicht zu befaſſen. Die Meldung, daß
der amerikaniſche Botſchafter in Paris, Wallace, die Weiſung
erhalten hat, an den Sitzungen der Botſchafterkonferenz nicht
mehr teilzunehmen, ebenſo wie Amerika ſich bei der nächſten
Zu=
ſammenkunft des Oberſten Rates nicht vertreten laſſen werde,
läßt darauf ſchließen, daß die Aera der „Alooineß” die tatſächlich
ſchon feit längerer Zeit eingeleitet worden iſt, minmehr auch
formell beginnen ſoll. Belanntlich umfaßt das Programm
des künftigen Präſidenten auch die Herſtellung des
Friedenszuſtandes mit Deutſchland. Im
Wiederherſtellungsaus=
ſchuß und in der Rheinlandskommiſſion verbleiben allerdings
auch jetzt noch Delegierte der Vereinigten Staaten. Und
ſchließ=
lich hat Amerika auch die Pflicht, ſich um jene Aktionen gegenüber
Deutſchland zu kümmern, die überhaupt nur dadurch möglich
ge=
worden ſind, daß das deutſche Volk im Vertrauen auf die
Zu=
ſagen des Präſidenten Wilſon die Waffen niedergelegt hat. Aber
der Verſailler Friedensvertrag, wie er dann ſchließlich ohne
ame=
rikaniſche Mitwirkung zuſtande gekommen iſt, würde keine
ge=
eignete Grundlage für die Regelung der Beziehungen zwiſehen
Deutſchland und Amerika bilden. Auch wer ſich anfangs noch
Jlluſionen hingab, wird heute anerkennen müſſen, daß der
ge=
ſamte Verſailler Frieden unbrauchbar iſt, weil er nicht von
nüch=
ternen, praktiſchen Erwvägungen ausgeht, ſondern ein Erzeugnis
des Haſſes und der Verblendung darſtellt. Der Frieden mit
Amerika, den das deutſche Volk nach wie vor herbeiwünſcht,
müßte auf ganz auderen Vorausſetzungen aufgebaut werden und
ſollte ein wahres Dokument der Völkerverſöhnung werden
kön=
nen. Hier bietet ſich die Gelegenheit, einiges von dem wieder
gutzumachen, was durch Präſident Wilſon in ſeiner Jöeologie
dem deutſchen Volke angetan worden iſt.
Knox hat ferner erklärt, daß ſich Amerika wirtſchaftlich weiter
um Europa bekümmern werde. Wenn dieſes wirtſchaftliche
In=
tereſſe auch nicht jene Maße annehmen wird, mit denen leicht
begeiſterte Köpfe ſpielten, als ſie das Heil der Welt von jenſeits
des Ozeans kommen fahen, ſo kann Amerika ſelbſt bei aller
ſei=
ner wirtſchaftlichen Geſchloſſenheit auf die Dauer nicht beſtehen,
wenn ihm die Märkte Mitteleuropas und des Oſiens, namentlich
auch Rußlands, verſchloſſen bleiben. Die amerikaniſche
Ge=
ſchäftswelt beginnt das jetzt zu ſpüren, wo der erſte Hunger nach
Waren in den noch aufnahuefähigen Teilen der Welt geſtillt iſt.
Aber eine wirtſchaftliche Geſundung des Zentrums wie des
Oſtens Europas iſt unmöglich, ſolange dort nicht normale
poli=
tiſche Verhältniſſe beſtehen, und daher muß das politiſche
Juter=
eſſe der Amerikaner dahin gehen, ohne eine vom Kapitol aus
nicht durchführbare Einmiſchung in Einzeifragen europäiſcher
Politik die Tätigkeit jener Kreiſe zu ſtärken, die bemüht ſind,
jedem Volke die Gelegenheit freier Entwicklung und Betätigung
zu ſchaffen.
Der Sturz des Kabinetts Leygues.
Paris, 12. Jan. (Wolff.) Nachdem Zammerpräſident
Raoul Peret den Vorſitz in der Kammer übernommen und die
übliche Begrüßungsrede gehalten hatte, erklärte er, es ſeien drei
verſchiedene Interpellationen eingelaufen. Er frage
die Regierung, welchen Tag ſie für deren Diskuſſion vorſchlagen
wolle. Miniſterpräſident Leygues erklärie, er verſtehe, daß
die Kammer unterrichtet ſein wolle. Die Regierung habe das
größte Intereſſe daran, den Kontakt mit dem Parlament aufrecht
zu erhalten. Das ſei immer geſchehen, aber es gebe Stunden, in
denen eine öffentliche Diskuſſion in der Negierungspolitik große
Ungelegenheiten bereiten kö inte, wwelche Unparteilichkeit und
welches Wohlwollen man auh an den Tag legen werde. Die
Autorität der Regierung könne mit einer ſolchen Debatte
ver=
ringert werden. Es handle ſich aber darimi, zu wiſſen, ob die
Regierung das Vertrauen beſitze, das ſie haben müſſe, um
Frank=
reich am 19. Januar auf der interalliierten Konfe=
renz zu vertreten. Dieſe Verhandlungen hätten den Zweck,
die Entwaffnung Deutſchlands und die lückenloſe Ausführung
des Friedensvertrages von Verſailles mit Unterſtützung aller
Alliierten ſicherzuſtellen und den endgültigen Frieden in allen
nach dem Kriege erregten Ländern herbeizuführen. Das
Mini=
ſterinm ſei in der Vorarbeit begriffen, damit Frankreich das im
Kriege unternommene Werk in Ruhe vollenden könne. Die
franzöſiſche Regierung müſſe ſich mit ungebundenen Händen zu
den Beratungen begeben können. Sie brauche daher das
wei=
teſte Maß einer Vertrauenskundgebung. Man werde
kein verringertes Vertrauen annehmen, um im Namen eines
ſiegreichen Frankreichs zu ſprechen. Die Regierung werde auf
der Konferenz erſcheinen mit dem vollen Vertrauen der Kammer
yder ſie werde nicht hingehen.
Nachdem Bekaneivski und Bennopay ſich gegen die
Ver=
tagung ausgeſprochen hatten, wurde zur Abſtimmung geſchritten
und die vom Miniſterpräſidenten verlangte Vertagung, wie
be=
reits gemeldet, mit 403 gegen 125 Stimmen
abge=
lehnt. Die Miniſter verließen den Saal. Die Kammer
vertagte ſich.
Paris, 12. Jan. (Wolff.) Vor der heutigen
Kammer=
ſitzung hatte die ſtärkſte Partei, die republikaniſche und
demo=
kratiſche Entente, eine Sitzung abgehalten und einſtimmig
be=
ſchloſſen, von der Regierung die ſofortige Diskuſſion
der Interpellationen zu verlangen, andernfalls werde
ſie ſich weigern, dem Miniſterium das Vertrauen auszuſprechen.
Auch die Linksrepublikaner haben einen ähnlichen Beſchluß
ge=
faßt. Rach dem Kammerbericht hat Miniſterpräſident Leygues
das Abſtimmungsergebnis erwartet. Die Kammer hat die
Ver=
kündung des Abſtimnnngsergebniſſes ſchweigend entgegenge
nommen. Nach der Sitzung hat ſich das Miniſterium zum
Präſidenten der Republik begeben und ſeine Demiſſion
überreicht. Präfident Millerand hat die Demiſſion
ange=
nommen, den Kabinettsmitgliedern für ihre Mitarbeit
ge=
dankt und ſie eriueht, bis zur Ernennung eines neuen
Miniſte=
riums die laufenden Geſchäfte zu erledigen.
Paris, 13. Jan. (Wolff.) Zur Miniſterkriſe wird
gemelset: Zunächſt kommen zwei Löfungen in Frage: 1. die
Bildung eines Kabinetts unter Peret mit Briand,
Pomcaré oder Viviani als Miniſter des Aeußern, 2. die Bildung
eines Miniſteriums durch eine dieſer drei Perſönlichkeiten, die
dann die Miniſterpräſidentſchaft mit dem Poſten des Miniſters
für auswärtige Angelegenheiten verbinden ſollten. Nach den
letzten Verlautbarungen dürfte die zweite dieſer Möglichkeiten
zur Durchführung gelangen. Peret wird heute von Millerand
befragt werden.
Nach einer Meldung aus London hat Lloyd George
ſofort nach Eintreffen der Nachricht vom Rücktritt
Ley=
gues die bereits im Hotel Claridge beſtellten Zimmer
abbe=
ſtellt. Man glaubt nicht, daß die Konferenz des Oberſten Rates
vor Februar ſtattfinden wird.
Paris, 12. Jan. (Wolff.) Sämtliche Abgeordnete
erwar=
ten, daß die Miniſterkriſe nur von ganz kurzer Dauer ſein
wird, um, wenn irgend möglich, zu verhindern, daß die für den
19. Januar angeſetzte interalliierte Konferenz vertagt werden
muß. Für den Poſten des Miniſters des Aeußern werden
Poincaré, Briand und Viviani genannt.
Präſident Millerand wird heute die üblichen Beſprechungen
zur Löſung der Miniſterkriſe im Elyſee haben und verſchiedene
hervorragende Perfönlichleiten empfangen.
Paris, 13. Jan. (Wolff.) Die Betrachtungen über den
Sturz des Miniſteriums Leygues nehmen in der
Pariſer Preſſe einen breiten Raum ein.
Der Matin meint, die Schwere der Krife liege in dem
Nahe=
bevorſtehen der Alliierten=Kouferenz, auf der die Kontinuität der
fran=
zöſiſchen Politik in Erſchcimung treten müiſſe. Das Miniſterinm
erfor=
dere heute Männer erſten Ranges für die auswärtige Politik und für
die Finanzen. — Das Echo de Pazis ſchreibt, die jetzt
ausgebro=
ehene und unvermeidlich gewordene Kriſe fordere nicht eine
vowüiber=
gebende Löfung, fondern es müſſe durch die Wahl der Männer zum
Ausdruck gebracht werden, daß das Regierungsprogramm von morgen
energiſch und entſchloſſen den Willen zur Aktion ausſprechen mnüſſe. Es
ſei unangebracht, zu leugnen, daß im Augenblick finanzielle
Schwierig=
keiten beſtünden und daß die Langſamkeit der Ausführung des
Friedens=
verkrages als die Enanenz einer politiſchen Kriſe zu betrachten ſei.
Das Perit Journal meint, daß die Mehrheit bei der Abſtimmung
einzig in der Paxlamentsgeſchickte Gaſtehe. Die Abſtimmung gebe dem
Präſidenden der Republik faſt keinen Anhaltspunkt. Jedoch könne man
ſagen, daß die Knmmer und das Land wünſchten, daß das MNiniſterium
von Männern mit großem Weitblick beſetzt wverde, deun das Problem
der auswärtigen Lage und die Finanzpolitik ſeien von der größten
Be=
deutung. — Noudelle iſt der Anſicht, daß das Miniſterium on
ſeiner Unfähigkeit zugrunde gegangen iſt. Deshalb müſſe das neue
Mi=
niſterium von Männern von unantaſtbarer Aut ritäk und Sachkenntuis
und von unzwveifelhaftem Werte beſetzt werden. — Bainville ſchreibt
in der Action Fanggiſe, daß jede Regierung in Frankreich
durch den Triedensvertrag von Verſailles unmöglich ſei. Auch jetzt
wvürden Münner ans Ruder kommen, die, wie die anderen, die
lücken=
loſe Ausführung des Friedensvertrages von Verſailles angekündigt
hben. Sobald ſie aber ans Werk gehen, werden ſie ſehen, daß ſie
nichts erreichen können, ohne den Text des Friedensvertrages von
Ver=
ſailles zu interpretieren. — Deuure ſchreibt, daß die geſtrige
Ab=
ſtimmung ein klares Ergebnis gehabt habe. Das Blatt will nicht ſagen,
daß das Mimiſterium gegen Englond geſtürzt worden iſt, aber es ſei
un=
zweifelhaft, daß es wegen England geſtünrzt wurde. Das Parloment
will England einen entſchloſſeneren Damm entgegeuſtellen, als es
bis=
her der Fall war. — Depéche Tonlouſe ſagt, der nationale Block
habe ſich geſtern ſo einig gezeigt, gegen das Kabinett zu ſtimmen, weil
er fühle, daß das Land immer mehr von ihm abrücke. — Le Peuple
ſtellt die Frage, ob diejenigen, die die geſtrige Kriſe hervorgerufen
haben, etva nicht zut nieuen Streichen aufforderten, und ob die
Negie=
rung von morgen, die die Aufgabe habe, ihre Politik vor den
Miniſter=
präſidenten Englands, Frankreichs, Belgiens und Italiens
auseinander=
zuſetzen, nicht gebundene Hände habe, um die Zuangsmaßnahmen
verlangen, auf die Leygues derzichten zu können glaubte, we
nicht für nötig hielt.
Hauptausſchuß des Reichstages.
Ein Konflikt.
Berlin, 12. Jan. (Wolff.) Im Hauptausſchuß des
Reichstags fagte der preußiſche Miniſterpräſident Braun
zur Siedlungsfrage, ſeitens ſeiner Verwaltung ſei alles
getan worden, um die Sache zu fördern, doch befinde ſich
Preu=
ßen in ſinanzieller Notlage, weil ihm durch die neue
Steuergeſetz=
gebung der Hauptteil ſeiner Steuerquellen entzogen ſei und eine
Unterſtützung für die Siedlungsfrage von den einſchlägigen
Finanzſtellen abgelehit würde. Reichsminiſter Koch erwiderte.
das Siedlungswefen in. Preußen gehöre ebenſowenig zum Eigt
des Reichsminiſteriums des Innern wie das Siedlungsweſen
im Reiche. Er perſönlich habe eine ganz andere wirtſchafts=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Januar 1931.
Rummer 13.
litiſche Anſchauung über die Aufgaben des Siedlungsweſens
8 Braun. Es ſei fein Recht, dieſe Anſchauungen als
Abgeord=
nieter in den Volksverſammlungen zu äußern. Er habe immer
gedrängt, daß dem Siedlungsgedanken von Reichs wegen
Rech=
nung getragen werde, daß das Reich aber die Aufgabe habe,
Mittel für die Siedlungen herzugeben, könue nicht ohne weiteres
anerkaunt werden. Der preußiſche Miniſterpräfident meinte,
er müſſe zu der Art, in der jetzt einzelne Reichsreſforte unter ſich
Fen die preußiſche Regierung arbeiteten, als Miniſterpräſident
offen erklären, daß dieſe Methode jedes Zuſammenwirken
erſchwere. Reichsminiſter Koch erklärte, er ſehe keine
Mög=
lichkeit, die ſachlichen Auseinanderſetzungen im Ausſchuß
fortzu=
führen. Er ſei bereit, mit dem Miniſterpräſidenten Braun einen
Palt zu ſchließen, daß ſie beide Beſprechungen der
gegen=
ſeitigen ſtrittigen Reichs= und preußiſchen Fragen in den
Volks=
verſammlungen vermeiden wollten, er glaube aber,
Mi=
niſterpräſident Braun würde dabei nicht gut abſchließen.
Deutſch=Oeſterreich.
Wien, 12. Jan. (Wolff.) Zu Beginn der Sitzung des
Kationalrats berichtete der Bundeskanzler über die
bisherige Tätigkeit der Regierung, wobei er die
beiſpielloſe Verarmung der breiten Maſſen und des
Mittelſtan=
des beklagte, woran vorwiegend die Geldentwertung die Schuld
trage, die eine der unglücklichſten Folgen des
unſeli=
gen Friedens von St. Germain fei und deren
Nutz=
nießer, das verbrecheriſche Paraſitentum der Preistreiber und
Schleichhändler, das letzte Mark des Volkes aufzehrten. Der
Hanzler kündigte die Vorlage eines Geſetzentwurfs wegen der
Staffelung der Lebensmittelpreiſe und die neerliche Einführung
einer Brotauflage an, wodurch die Staatszuſchüſſe zum
Mehl=
preis, welche die Haupturſache des Oeſizits bilden, verringert
werden follen, und gab ferner die feſte Abſicht der Regierung
be=
kannt, mit aller Streuge den Reſt des inlündiſchen
Getreide=
köntingents einzuſordern. Der Bundeskanzler ſtellte ein
all=
mähliches Fortſchreiten der induſtriellen und
ge=
werblichen Tätigkeit feſt, ſoweit ſie nicht vom Bezuge
des Rohmaterials und von Rohſtoffen aus dem Auslande ab=,
hängig ſei. Die Abhäugigkeit der Valuta und des
Rohſtoff=
bezuges vom Auslande bilde die Hauptquelle der wirtſchaftlichen
Verelendung. Dagegen hahe die Arbeitsunluſt ziemlich ſtark
ab=
genommen. Es wird überall gearbeitet, wo ſich
Arbeitsgelegen=
heit findet. Bei Beſprechung der Notwendigkeit der Hebung der
landwirtſchaftlichen Produktion verwies er auf die Aktion der
Reparationskommiſſion zur Einfuhr von Saatkartoffeln, die
be=
zige Mittel zur Abhilfe der fortwährenden Preisſteigerung, die derherſtellung der Gebrauchsfähigkeit verletzter Glieder abzielende
Be=
bleibt in erſter Linie die ausländiſche Kredithilfe.
Wenigſtens müßte in kurzer Friſt eine ganz beſtimmte Zu= geleitet wird, dem eine Reihe von Spezialärzten für Augeu= und
Ohren=
fage der Hilfe erfolgen. Nur dadurch kann die gefährliche
iin allgemeinen Beweiſe ſeiner Leiftungsfähigkeit und Arbeits= Wartezeit abnimmt und für dieſen Zwueck das Unfallkrankenhaus, deſſen
willigkeit erbrachte, unter den ſchwierigſten Verhältniſſen Ruhe Unterhaltung nur mit außerordentlichen Mittceln möglich iſt, zur
Ver=
unb Ordnung bewahrt und ſogar den verfaſſungsmäßigen fügung ſtellt, ſo wird man den in der Reichsunfallverſicherung zur Mit=
Wiederaufbau ſeiner Staatlichkeit größtenteils durchgeführt hat, wirkung berufenen Vertretern der Land= und Forſtwirtſchaft dafür
daut=
verdient den Untergang nicht.
Eiſenbahner hat eine Entſchlieſung gefaßt, in der der an=
Kriegsvorräte, an. — Der bulgariſche Miniſterpräfi=
Darmſtadt, 14. Januar.
nannt worden.
deshypolhetenbank zum V
* Erkedigt iſt eine mit eir
Schulſtelle zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau,
Gh
n. Strafkammer. Obwohl der jetzt Bjährige Heizer. Ferdinand
Bauer aus Aus a. Rh. ſeinerzeit als Angehöriger der Kriegsmarine
wegen einer ganzen krimimellen Muſterkarte 12 Jahre Zuchthaus
er=
halten hat und dieſe durch die Revolution verhinderte Strafverbüßung
noch über ihm fchuebt, wurde der verbrecherifche Mann anſcheinend
nicht gedämpft. Inzwiſchen ſind weitere Verurteilungen am vier
der=
ſchiedenen Orten mit isgeſamt 1. Jahr Gefängmis erfolgt, während
der nunmehr zur Anklage ſtehende Offenbacher Fall des Diebſtahls und
Betrugs im Rückfall vor denfelben liegt. Im Jahre 1919 hatte
näm=
lich B. eine in Offenbach wohnende Verwandts aufgeſucht, ihr dabei
einen Pelz im Werte von 120 Mark entwendet und gleichzeitig ein
Fahr=
rad abgeſchwindelt. Angrblich wollte er es nur kurz leihen und ſofort
zurückbringen, ließ ſich aber nicht wieder ſehen. Seine Ausflucht, das
Rad am Abend in Abſv=ſenheit der Eigentümerin vor deren Wohnung
geſtellt zu haben, verfing nicht, und er wurde mach der Anklage unter
Einbeziehung der letzterwähnten anderen Strafe zu 1 Jahr 7
Mo=
naten Gefängnis verurteilt. — Die ſchwierigen Verhältniſſe,
unter denen heutzutage die mit dem Forſt= und Feldſchutz betrazten
B=auten ihre Pflicht aufsüben müſſen, verden durc einen Offenbacher
Verufungsſall wieder beleuchtet. Der Gemeindeförſter Sattler in
Klein=Steinheim ſtieß mit dem Hilfsfeldſchützen Hammann auf einer
Nachtſtreife mit mehreren gerade vom Holzdiebſtahl kommenden
dorti=
gen Einzvohuern zuſammen. Es ſwparen die Arbeiter Johann Adam
und Heinrich Heinemann, die auf zwei Karren etzua 1 Naunmeter
unterbleiben mußte. Am Schöfſengericht Offenbach, war A. wuegen
Diebſtahls, Widerſtands und Beleibigung zu insgeſamt 6 Monaten
1 Boche Gefängnis und H. zu 3 Monaten 8 Tagen
Ge=
fängnis verurteilt worden, deren Ermäßigung ſie in zweiter
In=
ſtanz anſtrebten. Das Gericlt erachete ſtatt des einfachen Widerſtands
nach 8 113 St.=G.=B. das ſanuere Delikt des 8 117 St.=G.=B. (
Wider=
ſtand gegen Forſiheguute) für gegeben, demgemäß trotz einiger
mildern=
der Momente die erkannten Strafen für gugemeſfen und verwarf die
Bertfu
* Verwaltungsgerichtshof. Tagesorbnung für die öffentliche Sitzung
des Berwaltungsgerichtshofs am Saustag, den 15. Januar 1921,
vor=
mittags 10 Uhr: Wiherſpruch der Zuckerfabrik Groß=Umſtadt und des
Gsorg Heil in Hsſitzkeim gegen die Anforderung eines
außerordent=
lichen Beitrags zu den Unterhaltungskoſten der Kreisſtraße Habitzheim—
Groß=Umſtadt.
— Im geſtrigen Protzinzialausfchnßbericht muß es 3. 19 von eben
richtig: Zollichutzes heifnenn,
die das Haus aus freien Stücken aufſucken oder von den Hernen Aerzten
dorthint überwieſen werden, beweiſt, daß die Einrictung einemt
dringen=
reits in vollem Gange ſei, und betonte zuletzt den feſten Ent= den Bedüirfnis eutipricht und ihue ſegensreiche Wirkſamteit außer Frage
ſchluß der Regierung, der ſtrafbaren Ausnutzung der Notlage ſteht. Die Wiedeverlangung der Erwerbsfähigkeit, die am ſo leichter
mit aller Schärfe entgegenzutreten. (Beifall rechts.) Das ein= möglich iſt, je frühzeitiger die Aufnahme erfolgt, und die auf eine
Wie=
die auf feſte Bezüge in Kronen angewieſenen Oeſterreicher in handlung einfetzt, iſt heute, wo der Geldwart einer Rente nur germg iſt,
ihrer Lebenshaltung von Tag zu Tag ſtärker bedrohe, iſt und für den Landwirt von der allergrößten Tragweite. Das ſehen die
Ver=
ſicherten auch immer mehr einr. Ganz beſonders erfreulich iſt dabei auch
die immer mehr zunehmende Mitwirkung der Aerzteſchaft, die von der
Gegenwärtig finben, ſo viel wir wiſſen, zwiſchen den Groß= geſchaffenen ſozialen Eimrichtung in immer ſteigendem Maße Gebrauch
mächten der Entente intenſive Verhandlungen hierüber ſtatt, macht. Eine kurze Mitteilung des behandelnden Arztes eder der Ange=
Die Regierung ließ die Großmächte nicht imt unklaren, daß die hörigen, in dringenden Fällen guch die ſofortige Vorſtellung oder
Ueber=
öſterreichiſche Volkswirtſchaft in kürzeſter Zeit zuſammenbrechen lieferung des Verletzten genügt, um die Aufrahme in der Anſtalt, die
muß, wenn dieſer Kredit nicht bald bewilligt werden follte, ſich in Darmſtadt, Heinrichſtraße 15, befindet und von einem Chirurgen
verletzungen oder inneren Erkrankungen zur Seite ſtehen, zu ermöglichen.
Wenn die hefſiſche Berufsgenoſſenſchaft für ihre Verſicherten über das ge=
Kriſe vermieden werden. Das Volk, das trotz aller Verelendung ſetzliche Maß hinaus die Koſten der Heilbehandlung ſchon innerhalb der
bar fein prüſſen, daß ſie die ſoziale Fürſorge in dieſer ſchweren Zeit für
die Verſicherien höher ſtellt als materielle Intereſſen.
* Auszahlung rückſtändiger Guthaben der Heimkehrer. Von der eng=
Kieine politiſche Nachtichten. Der Staatsrat Thüringens hat auf liſchen Negierung ſind Liſten über 43 000 engliſche Pfund gingegangen.
Antzag der Gothaer Regierung die Gothniſche Ländesver= Dieſe Summe umfaßt rückſtändige Arbeitslöhne der in
eng=
ſammlung aufgelöſt und Maumahlen angrordnet. Dis Landes= liſcher Hand und auf engliſchem Boden in Kriegsgefangenſchaft geweſenen
verſammlung war infolge der Obſtruktion der Kommuniſten und Un= Heimkehrer. Die Zweigſtelle der General=Kriegskaſſe Berlin SW19,
gigen ſchon lange nichſt mehr arbeitsfähig. Die Auflöſung war Unterwaſſerſtraße 7, iſt angewieſen, die Ginzelbeträge an die
Empfangs=
b unbsdingt notwendig. — Die Reichsgewerkſchaft deut= berechtigten zu zaßlen. Den Heimgekehrten ſind von der engliſchen
Re=
gierung Guthabenſcheitte, über einen beſtimmten Betrag lautend, aus=
Vergleich der Negierung als uuannehmbar bezeichnet wird, gehändigt worden. Dieſe Scheine werden bon der genannten Zueigſtelle
ſoll verſuckt wweiden, durch weitere Verhandlungen ein befriedigen= zur Abrechnung betötigt. Heimkehrer, in deren Beſitz ſich noch engliſche,
s Ergebnis zu erreichen. — Der öſterreichiſche National= auf einen beſtimmten Vetrag lautende Guthabenfcheine befinden, werden
rat genehminte das bſterreichiicrdeutich Wirtſchaftsabkomnen vom hiermit aufgefordert, dieſe Scheine ſofort an die Zweigſtelle der
General=
ptember 1920 und nahm fobann die Negierungsvorlage, betreffend Kriegskaſſe, Berlin 8M 19, Unterwaſſerſtraße 7, zu ſenden. Von Gng=
Durchführung der Beſtimmungen des Friedensvertrages über die land iſt ferner ein Barbetrag von rund 120 000 Mart nebſt zugehörigen
Bfliänt Oeſterreics zur Auslieferung der Waffen, der Munition und Liſten eingegangen. Dieſe Summe enthält Ppſt=uſwp. Geld, mit deren
Auszahlung die genannte Zweigſtelle ebenfalls beauuftragt iſt. Die
Aus=
dent Stambulisti ſt in Bukareſt augekommnn. Er hatte längere zahlung hat begonnen und uird laufend fortgeſetzt. Weitere Veröffent=
Unteredungen mit dem Miniſter des Aeußern, Take Joneseu, und dem lichungen über Auszahlungen von Guthaben werden folgen. Die Aus=
Mäniſterpräſidenten Aborescu. Staubuliski erklärte, fein Beſtreben ſei, zahlungen feitens der mehrfach genunnten Zweigſtelle erfolgen ohme
wei=
wiſchen den beiden Ländern ein lohales Freundſchaftsverhältnis her= teres Zutun. Die Heinkehrer, werden deshalb im eigenſten Intereſſe
dringend gebeten, keinerlei Anfragen über die Auszahlung an die
Zweig=
ſtelle richten zu wollen. Solche Anfragen wirken nur erſchwverend und
verzögernd auf das Auszahlungsgeſchäft und können einem Nutzen für
den Heimkehrer nicht herbeiführen, müſſen vielmehr unbeantwortet
bleiben.
* Aufruf und Einziehung der Reichsbanknoten zu 50 Mark vom 30.
Bom Kogſuſatsdieuſt. Herr Arthur Cyril Hemsley iſt zum Nobember 1918. Die Reichsbank ruft nurmehr durch öffentliche
Bekannt=
vertlattü en Großöritanniſchm Vig=konſil in Franffurt a. M. er= machuing ihre 50 Mark=Noten mit dem Datum vom 30. 11. 1918 auf.
Die Beſitzer werden aufgefordert, dieſe Noten bis zum 31. Januar 1921
bei einer Dienſtſtelle der Reichsbank in Zahlung zu geben oder gegen
* Grugunt huirde der Vaukoberſelrctür Auguſt Gräf bei der Lon= andeve geſetzliche Zoßlungsmittel umzutauſchen. Mit dem 31. Januar
1921 verliert die aufgerufene Note ihre Eigenſchaft als geſetzliches
Zah=
iſchen Lehrer zu beſetzeude lungsmittel, was zur Folge hat, daß nach dieſem Tage niemand mehr
verpflichtet iſt, die 50 Mark=Noten vom 30. November 1918 anzunehmen.
G
ganzen Land 48 900, wovon auf die Stadt Darmſtadt 1350 entfallen.
* Wäemewirtſchaftlicher Kurfus. In der Zeit vom 25. bis 29. Januar
veranſtaltet die Preuß.=G=ff. Kohlenwirtſchaftsſtelle Frank=
1921 erfolgt die Eintöſung nur noch bei der Neirzsbankhauptkaſſe in
Ber=
lin, aber auch nur bis zum 31. Juli 1921. Mik letzterem Zeitpunkt
er=
liſcht für die Reichsbank die Einlöfungspflicht überhaupt. Um jedem
Jrrtum vorzubeugen, wird aber ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es
ſich bei dieſem Aufruf lediglich um die Reichsbanknoten zu 50 Mark mit
dem Datum des 30. November 1918 handelt. Unberührt vom Aufruf
lehnskaſſenſcheine und Neichsbauknoten. Alle dieſe Geldzeichen bleſben
ge=
ſetzliches Zahlungsmittel, müſſen alſo von jedermann auch ferner in
Zah=
lung genommen werden.
* Hilfsverein für die Geiſteskranken in Heſſen. Gegenwärtig iſt in
unſerer Stadt wieder die alljährliche Sammlung von Gaben
für den Hilfsverein für die Geiſteskranken in
Hef=
ſen im Gang‟. Wenn der Verein trotz der ungünſrigen Zeiwverhältniſſe
ſeite allfährliche Bitte um milde Gaben für ſeine Schüitzlinge auch heute
wvieder ausſpricht, ſo tuüt er dies aus der Erwägung heraus, daß feine
Beſtrebungen zweifellos ein, wenn auch kleiner Teil der Fürſorge für
die wirtſchaftlich Scharachen ſind. Drückt doch die Teuernng gerade ſeine
Schutzbefohlenenn mit am härteſten, weil ſie eben die Aermſten der Armen
ſind. Deshalb hofft der Verein, daß ſein Vorgehen verſtanden wird, und
daß die Sammlung auch in dieſem Jahre recht viele offene Herzen und
Hände finden möge. Zur Unterſtützung dieſes Wunſches erſcheint as
an=
gebracht, auf die Zwrcle und Ziele des Vereins aufmerkſam zu machen.
Der Verein will zunächſt einzelne bedürftige Geiſteskrauke vor allem bei.
ihner verſuchsſveiſen Entlaſſung aus der Anſtalt mit Nat und Tat
unter=
ſtützen; dann aber auch den durch die Geiſteskrankheit eines Angehörigen
nicht fſelten in unſägliche Not geratenen Familien die erforderliche Hilfe
hrigen. Für diefe Zwecke hat der Verein ſeit ſeiner Gründung im
Mark aufgewendet. Wenn der Verein
Sift und 2a d aufgelricht wrter. Fei echer üunfrirnuig Mi einge
große Anzahl Vertrauensmänner in den einzelnem Gemeinden (in unferer
Stadt Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläfſing) zur Seite ſteht. Faſt noch
größeren Wert als auf die Ergebniffe der von ihm verauſtalteten
Samm=
lungen legt der Verein dabei auf eine möglickſt große Zahl der einzeluen
Geber, da er in der Höhe dieſer letzteren Zahl nict mit Unrecht einen
Gradneſſer für das Verſtändnis des Weſens der Geiſteskrankheit und für
die Veſtrebuungen, des Vereins in der Bevölkerung glaubt erblichen zu
dürfen. Nachz dem letzten Geſchäftsbericht betrug die Zahl der Geber im
furt a. M., Obeimainſtraßze 51, Jerufprecher Hanfa 9284 und 9285, im
Hürſaale der Pokutechniſchent Gefellſchaft, Neus Mainzarſtraße 47, einen
wvärmolwirtſchaftlichen Kurſus. Es finden an jedem Tage vormittags,
beginnend um 9 Uhr, zwei Borträge über Fragen der Wärmewirtſchaft
ſtatt, an welche ſich eine Diskuſſion auſchließenr ſoll. Für den
Nachmit=
tag ſind Beſichtigungen vorgeſehen. Der Kurſus ſoll unter möglichſter
Ausſchaltung alles Theoretiſchen alle diejenigen Fragen erörtern, welche
die wirtſchaftlichſte Ausnützung unſerer Brennſtoffe, insbeſondere der
minde wertigen Brennſtoffe, betreffen. Dementſprechend werden für den
Beſuch des Kurſus keinerlei Anforderungen an eine hohe
theone=
tiſche Vorbildung geſtellt, ſondern die Vorträge ſind fämtlich ſo geſtaltet
daß ſie jedem Betriebsfachmann verſtändlich ſind, weshalb ſich der Kurfus
auch beſonders zum Befuch durch untere und mittlere BBetriebsbermte
eignet. Programme, welche über alle Fragen der Tagung genaue
Aus=
kunft geben, find köſtenlos bei der Kohlen=Wirtſchaftsſtalle erhältlich.
Dieſelbe nimmt auch jetzt bereits verbindliche Anmeldungew zur
Teil=
nahme an dem Kurſus entgegen. Bei dem zu erwartendem ſtarlen
An=
drang cupfrehlt es ſich, ſich rechzt bald zur Teilnahme vormerken zu laſſen.
Die Teilnehmergebühr für den ganzen Kurſus iſt auf 75 Mark, diejenige
für Veranſtaltungem, eines einzelnem Tages auf 30 Mark feſtgeſetzt.
Alles weitere ergibt ſich aus den bei der Kohlen=Wirtſchaftsſtelle
Fronk=
furt a. M. erhältlichem Programmen und Emladungsſchreiben.
* Allgemeiner Evangelifch=Proteſtantiſcher Miſſionsverein. Einer
der Japan=Mifſionare des Veveins, Miſſionar Schröder, der ſeit 12
Jahren in Japans Hauptſtadt, Tokio, arbeitet, weilt augenblicklich auf
einer Vortragsreiſe in Heſſen. Er iſt ein gründlicher Kenner vor Land
und Leuten aus dem Land der aufgelenden Sonne. Daher hat er
wäh=
rend des Krieges regelmäßig die Lager der deutſchen Kriegsgefangenen
beſucht und mit Geſchick dis deut ſche Sache drübem vertreten. Er wird”
von ſeinen Erlebniſſen und Erfahrungen erzählen in dem Vortrag, den
er am nächſten Samstag, abends 8 Uhr, im Gemeindeſaal der
Paulus=
gemeinde halten wird. Die Freunde der Miſſion, aber auch die Freunde
des Deutſchtums im Ausland ſeien auf den Vortrag (ſiehe Anzeige)
hin=
gewieſen. Am Sonntag wird Pfauver Schröder in der Johnnmeskirche
die Feſtpredigt bei der Reichsgründungsfeier halten.
* Volksvorträge. Der in ganz Deutſchland wirkende, hervorvagende
Redner Fritz Winkler aus Oels j. Schl., Direktor des Bundes für
chriſtlich=evangeliſche Erziehung in Haus und Schule, wird am Sonntag,
den 16. Januar, nachmittags und abends, ſowie am Montag,
den 17. Januar, abends, im großen Saale des Chriſtlichen
Hoſpiz, Obergaſſe 12, über die folgenden, tirfernſten Lebensfragen
unſeres Bolkes reden: 1. Chriſtliche Erziehung und zerſtörender Zeitgeiſt.
2. Erziehung mit oder ohne Bübel. 3. Sturmzeichen auf dem Gebiet der
Erziehung in Haus und Schule in der Gegenſart. Der Eintritt zu den
Vorträgen iſt frei und Jodermamn herzlich willkommen. Nach den
Vor=
trägen findet eine freie Ausſprache ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige in dieſer
Nummer.)
* Reichsgeündungsfeier der Heſſiſchen (Deutſchnationalen)
Volks=
partei. Am 17. Januar, abends, findet im Feſtſaale des Feiernbend
die Reichsgründungsfeier der Partei ſtatt. Alle Deutſchgeſinnten ſind
dazu herzlich willkommen. Wir machen auf die Anzeige in der
heu=
tigen Ausgabe aufmerkſam, die die Feſtfolge enthält.
— Die Vorleſung über Keramfk von Dr. Haupt fällt am heutigen
Freitag aus.
* Goldeue Hochzeit. Am 17. Januar feiern der Oktroiaufſeher I. P.
Jakob Schwinn und ſeine Chefrau Margarete, geb. Schlatter,
Schwa=
nenſtraße 30, das Feſt der Goldenen Hochzeit.
— Schloß=Kaffee. Heute abend deranſtaltet das Rheiniſche
Tonkünſt=
ler=Orcheſter einen modernen Tanzabend. (Siehe Anzeige.)
Wie England die Landesregierung
in Paläſting übernommen hat.
Die Angliederung Paläſtinas an das
Briti=
ſche Reich geſchah bekanntlich unter dem Namen „Mandat”,
nachdem durch den der Türkei diktierten Friedensvertrag Shrien
und Meſopotamien als „unabhängige Stagten” von der Türkei
abgetrennt worden ſind. Zum „Mandatar” über Paläſtina
urde ſeitens der alliierten Mächte natürlich England beſtimtit.
n Akt der Uiebernahme ſchildert in höchſt intereſſauter Weiſe
Der Bote aus Zion, dem die folgenden Ausfüh=
Ze
entnezimien ſins
„In der Kaiſerin Auguſie Viktorig=Stiftung auf dem
Del=
berg, die nun ſchon ſeit mehre
hren dem erſten Vertreter
der britiſchen Regierung zur Reſt
hat der neue jüdiſche
Oberkommiſſar Herbert Samuel d.e am 7. Juli dem Lande mit
Entfaltung aller Feierlichkeit verlündigt. Soweit man bei der
unter der Türkenherrſchaft verelendeten Bevölkerung noch den
en Namen „Aotabeln” anwenden kann, waren etwa 400
No=
naus dem gauzen Lande auf den Oelberg entboten worden.
hlreiche Kraftwagen ſauſten gegen 3 Uhr nachmittags den Oel=
ſet. Vinzerol iſ bor olen dek gich alsbolder dor ſch
ſeine umliegenden Verge, und dann auf der Höhe der Blick auf
die Wüfte, das Tote Meer, die blauen Berge des
Oſtjordan=
landes
maleriſchen Trachten, mit feuerroten Stiefeln, laugen
rzen Abajen (Ueberwürfe), mit der Keffife (einem ſeinen
cibentuch) und dem Agaal (einem ringförmigen, aus
Ziegen=
aar verfertigten Befeſtiger der Kopftücher), mit den pruntvollen
unten Gürteln und den krummen. Yataganen kamen die
Dorf=
echs gruppenweiſe auf Laſtkraftwvagen von Gaſa und
Ber=
herangefahren in Begleitung ihres britiſchen Anführers
ihnen auf arabiſch die Wunder der „Großſtadt” erklärte. Die
digraber waren in Schwarz gekleidet, mit hochroten Mützen
pfe. Eine Meuge europäiſch gekleideter Juden,
Ara=
änder uſw. miſchte ſich in dieſes Gewimmel
orientali=
runk.
en. Ain militäriſchen Ehrenwachen vorbei
wur=
en Vorhof und dann in den großen Feſtſaal
das uuter dem Protektorate der Kaiſerin
ſtehende Kuratorium in Berlin mit auserleſenem Geſchmack zu
einem Glanzſtück des ganzen herrlichen Gebäudes geſtaltet hat.
Schwere perſiſche und anatoliſche Teppiche, fein bemuſterte
arabi=
ſche Stoffe zierten die Wände. Längs des großen Saales läuft
eine auf hohen Pfeilern ruhende Galerie, die mit Zuſchauern,
meiſt Damen aus dem diplomatiſchen und militäriſchen Korps,
über und über befetzt war. Die vordere Wand, an der ſich ein
michtiger Kamin mit vergoldeter Außenfeite erhebt, einſt mit den
leßensgroßen Bildern des deutſchen Kaiferpaares geziert, zeigte
jetzt die Bilder des britiſchen Königspaares. Gleich vor dem
Kamin ſiand auf einem kleinen Podium ein prachtvoller
Plüſch=
el, auf dem der Landesverweſer Platz nehmen follte. Die
hohen Ofſiziere nahmen zur Rechten und Linken des Podiums
Platz. Die auf der hinteren Seite der Galerie aufgeſtellte
Mili=
tärmuſit gab zur Uinterhaltung der wartenden Verſammlung
einige Weiſen zuut beſten.
Uurst Haäifte elch ei ent eielengit
mit ſilberbeſchlagenen Stäben marſchierten voran. Ihnen
folg=
ten vier hohe britiſche Offiziere. Dann kam, in ſchimmernd
weißer Uniform, den Helm auf dem Arm tragend, der neue
Landesderwalter Englands, der Jude Sir Herbert Samuel. Er
beſtieg das Pobium. Totenſtille herrſchte. Er verlas das
wich=
tige Schriftſtick, welches das Schicklſal Paläſtinas und ſeiner
Be=
wohner entſcheiden ſollte. Es war der Gruß König Gcorgs V
an die Bevölkerung Paläſtinas: Der König ſei glücklich, daß die
aler Einwohner, ohne Unterſchied des Glauteus defegiſſen der
Großunächte gemäß, ſtufenweiſe zu einer Heimſtätte für das
jüdi=
ſche Volk machen werde, aber unter Wahrung ſämtlicher Rechte
der anderen Landeseinwohner.
Natürlich hatten die allermeiſten Landesbewohner von der
engliſcen Anfprache nichts verſtanden. Daher wurde ſie, ſobald
der Redner geendet hatte, von Dolmetich=
Geiſte ſtrengſter Gerechtigkeit und Gleichheit gegenüber allen
Landeskindern getragen ſein. Die Ujebel der türkiſchen Wirtſchaft
ſollen mit Stumpf und Stiel ausgemerzt werden, in erſter Linie
die Beſtechlichkeit, gegen weſche mit äußerſter Strenge
vor=
gegangen werden wird. Die Regierung wird demnächſt einige
Verfügungen treffen, die den freien Bodenkauf geſtatten,
je=
doch unter der Aufſicht der oberſten Behörde, um
Ländercien=
ſchacher und Ausbeutungen einzelner zu vermeiden. Die
Rechts=
pflege wird neu geordnet werden. Eine höchſte
Volksver=
tretung, zuſammengeſetzt aus Landeseinwohnern und
briti=
ſchen Beamten, wird die Jutereſſen des Volkes wahrnehmen.
Eine ſehr erſprießliche Tätigkeit für den wirtſchaftlichen
Wiederaufbau des Landes ſoll ſofort beginnen. Die
Ein=
wanderung ſoll ſofort, aber in mäßigem Umfange und in
Rückſicht auf die vorläufige Aufnabmefähigleit des Landes
ge=
ſtattet werden. Das Ziel iſt, Paläſtina mit Hilfe der jüdiſchen
Organiſationen zu einem Lande des Fortſchritts und der Kultur
zu machen. Die Erziehung der Landeskinder wird die beſondere
Fürſorge der Vetwaltung bilden.
Nach Schluß der Feierlichkeit erhielt jeder Teilnehmer den
auf einer feinen Kartonrolle in drei Sprachen mit
Goldbuch=
ſtaben gedruckten Königsbrief, ſowvie einen Abdruck der Rede des
in ern de Getider dentgeten ſch Auiet. Der Hie af
Morgenländer, die in den letzten Jahren nie wußten, welchem
der verſchiedenen Herren der Welt fie ſchließlich zugeteilt werden
würden, drückten ihre Unterwürfigkeit in ihrer Weiſe aus, indem
ſie dem neuen Herrn die Hand oder den Saum ſeines Mantels
oder die Schuhe küßten. Von den Deutſchen, denen der herrliche
Bau einſt eine ließe und ſtolze Heimſtätte geweſen, hatte
natür=
lich niernand der Staatshandlung beigewohnt.
Draußen wurde es Abend. Im Weſten, jenſeits des
Shri=
ſchen Waiſenhauſes, ſank der rotglühende Sonnenball hinters
Gebirge. Im Oſten aber legten ſich über die nahe Wüſte immer
dunklere Schatten. Das Tote Meer ſchimmerte in bleichem
Sil=
berglanz aus der fernen Tiefe herauf, und die moabitiſchen
Ge=
birge hüllten ſich in ein wahres Blendwerk von roſigen,
veilchen=
blauen, blauen und grauen Farben, bis endlich die Nacht das
Heilige Land mitleidig in ihre ſchwarzen Schleier hüllte, wie
ſie es ſeit Jahrtauſenden unter ſo vielfach wechſelnden
Herr=
ſchern immer getan hat.
W. Römheld.
[ ← ][ ][ → ]Rnmmer 13.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Januar 1921.
Eerre w.
Samstag, den 15. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1—6 1t. 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Dez. 1920 bis 15. Januar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Für Haushaltungen, die mit
Winter=
kartoffeln bis jetzt noch nicht verſorgt ſind, werden von
Samstag, den 8. ds. Mts., ab auf Kartoffelmarke Nr. 1
fünf Pfund zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund
abge=
geben. — Alle ſeitherigen Marken verlieren vom gleichen Tage
ab ihre Gültigkeit.
Haushaltungsmehl zit 5.20 Mk. für das Pfund, das in den
Kleinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt
iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js, von dort
be=
zogen werden.
Kornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine. Doſen Cornedbeef
anjedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bikterre und entölte Qualitär.)
Rernfeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, Nobember und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11,50 Mk. Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkanf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, foweit dies nicht bereits bei der erſten Hülfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohleukarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uihr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Markeſt werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
Orpheum. Am Sonntag, der 16. Januar, beginnt das Gaſtſpiel
Terofals mit ſeinem Selllieuſeer Bauerntheater, wober zum
Male in Darmſtadt die dreiaktige Bauernkomödie s Dorfg hoam=
19” von Haus Werner zuu Aufführung gelangt. Als weitere Nenheit
eſt „Der Schanöfleck von Bichl” vorgeſehen, ein oberbayeriſches
Charak=
ergsmälde nach Dr. H. v. Schmid, für die Schlierſeer beaubeitet von
Irz. X. Motzet. Zwiſchendurch werden einige altbekanute und beliebte
SStücke wie „2 Liſerl von Schlierſee‟ „Der Himmelsſchuſter” „Jäger=
Slt” uſw. gegeben werden. Die Truppe, welche bereits auf ein 29jäh=
Siges Beſtehen gurückblickew kann, kommt heuer zum achten Male zu uns.
Anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Schlierſeer ſurde ſeinerzeit ein
CBedenkbüchl ider Truppe hevausgegebein von Dr. Ernſt Hohenſtatter,
wel=
hes reivoll ausgeſtattet iſt und über die Entſtehung des Theaters, ſeine
Entwirkelung uund ſeine Mitgliedeu Aufzeichmungen enthält. Das Büchl
ſtan der Theaterkaſſe erhältlich.
Kunſtnotizen.
Ujeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Liederabend Elvira Himberg. Die Künſtlerin, die
üher ein großes Repertvire verfiigt, hat ſich in ihrem erſten
Lieder=
mbend in Darnrſtadt eine große Aufgabe geſtellt. Sie ſvird 4 Lieder
von Schubert ſingen, darunter An die 27uſik, Lieb der Mignen, farner
* Lieder von Hugo Welf: Verborgenheit, Ueber Nacht, und 3 Lieder
von Brahms: Auf denr Kirchhof, O wüßt ich doch den Wex zurück, uſw.
Die Begleitung der Grſänge hat Herr Habellmeiſter Ferdinand Wagner
abernommen. — Karten bei Konzert=Armold, Wilhelminenſtraße 9.
X Noßdorf, 13. Jan. Die neue Poſt ift ſeit einem Vierteljahre
n das Haus des neuen Poſthalters Bernius, gegenüber dem Bahnhof,
werlegt. Leider iſt der Zugang zur Poſt vom Bahnhof aus durch eine
Serkehrswidrige Hecke geſperrt, die ſchon manchem Verſpäteten
um Verhängnis tvurde, ſo daß er hinter derſelben dem daboneilenden
Züglein nachſchauen und nachſchnauben konnte. Vielleicht macht man
wenigſtens einen Durchgang zur guk verwahrtem Poſt? Noch ſchwerer
wird aber das Abholen ſeiner Abendpoſt dem ſteuerzahlenden Ortsbürger
durch — die Stein= und Dreekhaufen und Goſſein der Holzgaſſe und des
nanzen Poſt= und Bahnhofsplatzes gemacht. Hfer ſollte einmal gründlich
nuf Richtung der vorſtoßenden Bauplätze und Gärten ud Ebnung der
V
Kunſt, Wiſſenſchaft rnd Leben.
„Hidalla” oder „Die Moral der Schönheit”, Schauſpiel
in fünf Akten von Frank Wedekind. Erſtaufführung in den
Kammerſpielen” zu Frankfurt a. M. am 11. Januar 1921.
Eine der berühmten Wedckindſchen Utopien, die ihn ebenſo
n den Verruf des geiſtigen Deſelts brachten, wie den Helden
es Stückes, den Verfaſſer des Buches „Hidalla” oder „Die
Mo=
al der Schönheit”, den Phantaſten Kaal Hetmann. Dieſer
Mann, der Sekretär des „Bundes zur Züchtung von
Raſſe=
ienſchen” iſt, erſtrebt die Verwirklichung der kommuniſtiſchen
Idee der Aufhebung der bürgerlichen Ehe zugunſten der freien
Zuchtwahl des ſchönen Mannes und des ſchönen Weibes.
Zu=
rächſt findet er begeiſterten Anhang, der ſich aber nach der
Feſt=
ſetzung des Phantaſten durch die Polizei in kurzer Zeit
ver=
ſlüchtigt. Als Hetmann nach ſeiner Freilaſſung wieder auftritt,
rklärt mian ihn ſür wahnſinnig und ſteckt ihn zur Beobachtung
ſeines Geiſteszuſtandes in eine Irrenanſtalt, von wo er als
egeiſtig normal” ehtlaſſen wird. Als ihn ein Zirkusdirektor
ſchließlich als „dummen Auguſt” engagieren will, erhängt er ſich.
Vor kürzerer Zeit — es war gelegentlich meiner Beſprechung
des „Marquis von Keith” — ſagte mir ein Regiſſeur, Wedekind
ſri heute „klaſſiſch”, und man blamiere ſich mit derartigen
Be=
prechungen wie die zitierte. Nun, ich nehme die Blamage auf
riich und ſtelle ausdrücklich feſt, daß ich die Werke des Herrn,
Vedekind durchaus nicht „klaſſiſch” ſinden kann. Oder doch
klaſſiſch” in der Hinſicht, wie man es nicht machen ſoll. Denn
eie zerriſſenen Szenen und Dialogführung, dieſes künſtliche
Kon=
aruieren wahrhaftiger Grammatikungeheuer von Sätzen — in
Eer Schule baut man ſolche Satzungeheuer zur Einübung der
Zerlegung in Satzteile — bereiten ſowoßl dem Darſteller als
uch den Zuhörer große Schwierigkeiten. Nein dichteriſch, in
deer Idee, dem Grundgebanken, cnthalten ja Wedelinds Drauien
eft ſehr Schönes, und auch gar manches Wort berührt innere
Saiten und ſchwingt nach. Aber das iſt doch die Ausnahme, und
ſaur weniges von dem, was da in „Hidalla” vorgeht und
ge=
wrochen wird, befriedigt. So verläßt man das Theater mit
dageweſen zu ſein, weil man gute Schauſpielerleiſtungen geſehen
Fat, die die ſchale, abgeſtandene Limonade mit Kohlenſäure
durchſetzten.
Damit habe ich eigentlich ſchon die Kritik der Aufführung
ausgeſprochen. Sie zeigte bebeutende Einzelleiſtungen. Allen
oran Waſter Fried als Hetmann in guter Wedekind=Maske;
dann Wolf Trutz (Launhardt), Uillrich Vettac (von Brühl), Otio
Wallburg (Zirkusdirektor), Karl Weinig (Moroſoni). Margarete
Tanner verlieh der etwa hyſteriſchen Fanny immerhin ſtark
mildernde Züge. Helene Weigel (Berta), verhaltener Zorn auf
die Goktheit, die ſie mit Häßlichkeit ſchlug, Bertg Scheven (Grant)
und Roſa Wohlgemuth (Fürſtin), glänzende männerdurſtige
=Veibſen. Das Bühnenbilo Reinhold Schöns, in das Arthur
Sellmers Regie die Darſteller ſtellte, nackt, unbefriedigend.
WV. WV. G.
Zugangswege gedrungen werden, damit man im neuen Jahre ohne
Ge=
fahr und ungeſtraft unter den Kaſtanien zwiſchen Poſt und Bahnhof
wandeln kann.
* Gundernhauſen, 12. Ja. Als Wiegemeiſter der
Ge=
meinde Gundernhauſen verpflichtet wurde Karl Mardin
Schönig, Schreinermeiſter.
— Groß=Zimuern, 12. Jan. Der Gabelsberger
Stewo=
graphen=Verein Groß=Zimmern kam auf eine erfolgreiche
Tätigkeit im Jahre 1920 auf allen Gebieten zurlickblicken — ein Jahr der
Arbeit, der Erfolge. Die Zahl der Mitglieder iſt bis 31. Dezember
1820 auf 70 angeſahſen (gegenüber 40 in 1919). Aufgenommen
wur=
den 38, mutsgeſchieden ſind 8 Mitglicder. Ein Anfängerkurſus mit 20
Teilnehmern wurde mit Erfolg durchgeführt; den Unterricht leitete
Herr Heinrich Kern=Dieburg. Der Bezirlstag Gabelsberger
Steno=
graphen am 9. Mai 1920 in König i. O. und der Gautag in Darmſtadt
haben den am Wettſchreiben teilgenommenem Mitgliedern Georg
Stein=
brecher, Heinrich Ganß, Auguſt Ritter, Cva Ohl, Ruth Spier, Käthi
Scheurig, Dora Reinhard, Elſe Fröhlich, Joh. Juſtus Held, Adam
Daſcher, Auguſt Ritter, Johanma Haupt, Ludwig Henckel, Käthi
Scheu=
rig, Philipp Metzler Preiſe zuerkennen können. Die Uebungsſtunden
erfrenten ſich eines regen Beſuches. Die Kaſſenverhältniſſe ſind
geord=
nete. Daß die Stenographen Groß=Zimmerns ſich auch zu freuen und
ihrer Imgebung Rechmung zu tragen vermögen, bewies die am 17.
April 1920 im Saale des Herrn Georg Delrieux ſtattgefundene Feier
des 11. Stiftungsfeſtes. Auch der auf dem Felde der Ehre geſchiedenen
Schriftgenoſſen Herrn Joh. Pet. Gröſch, gefallen bei Arras am 3. April
1917, und Sally Lehmann, gefallen bei Noulin=ſons=Touvent am 1. Juli
1918, wurde gedacht. Die Errichtung einer Ehrentafel ſichert ihnen ein
immer bleibendes Andenken. Es wäre zu wünſchen, daß dem Verein
auch aus Geſchäftskreiſen und von ſeiten der Lehrerſchaft Mitarbeiter
erſtehet würden, damit der Stenographen=Verein auch bleibt, was er ift
und ſein ſoll:; ein Verein der geiſtigen Jugendpflege, ein
volksbilden=
der Verein.
B. Dieburg, 12. Jan. Zum vierten diesjährigen
Fa=
milienabend des hieſigen Odenwaldklubs fand ſich im
„Moinzer Hof” eine ſtattliche Anzahl Beſucher ein, um den
Lichtbildervor=
trag des Herrn Apothekers Julius Seriba von Reinheim zu genieſen.
Der vom vergangenen Winter noch in beſter Ermnerung ſtehende Redner
führte ſeine Zuhörer diesmal in die Schweiz, an den Vierwaldſtätter See,
zu dem St. Gotthard und Rhonegletſcher, ſchilderte die gewaltige Natur
der Bergſelt und gedachte mancher hiſtoriſcher Stätte und der großen
Zeit des Schweizer Veltes. Ihrer 70, zumeiſt ſelbſtaufgenommene
Licht=
bilder von großer Schönheit, unterſtützten das geſprochene Wort autfs
beſte. Den Dank des Odenſraldklubs, der mit lebhaftem Beifall den
Red=
ner lohnte, ſprach der Verſitzende, Herr Amtsgerichtsrat Becker, aus.
Des wveiteren Grachte der Abend einige Verträge des Streichquartetts und
der neuen Geſangsabteilung der Ortsgruppe.
— Aus dem Ried, 12. Jan. Angedrohter
Zwangsaus=
druſch von Brorgetreide. Infolge des außerordentlich
ſchlech=
ten Standes der Ablieferung von Brotgetreide ſicht ſich das Kreisamt
Groß=Gerau genötigt, für den Ausdruſch des ungedroſchenen
Getrei=
des den Landwirten eine Friſt bis zum 2. Januar zu ſtellen. Sollte
bis dorthin der Ausdruſch nicht erfolgt ſein, ſo wird der
Zwangs=
ausdruſch auf Koſren der Säumigen vorgenommen. Wo der Ausdruſch
bis dorthin nicht erfolgen kann, iſt der Grund bis zum 15. b. M. dem
Kreisamt mitzuteilen.
f. Mainz, 13. Jan. Fuanzöſiſche Urreile. Ein Einwohuer
von Bingen hatte der bei ihm wohnenden franzöſiſchen Familie den
Gebrauch des Enſes unmöglich gemacht, indem er den Schlüſſel
ent=
fernte. Das franzöſiſche Militärgericht verurteilte ihn zu 500 Mark
Geldſtrafe. — Die Inhaberin einer Mainzer Buckhaublung wurde zu
1000 Mark Geldſtrafe verurteilt, da in ihrem Geſchäft ſich ein
franzö=
ſiſcher Offizier übervorteilt glaubte. — Ein Einwohner von Mainz
be=
wpahrte Eei ſich zwei Revolder zu Theaterzwecken auf. Das Urteil
lau=
tete auf 1000 Mark Geldſtraf=
Ep. WBorms, 12. Jan. Das Familiendrama Heldmann
in Oſthofen, dem zwei Menſchenleben berrits zum Opfer gefallen ſind,
finder zurzeit ein Nachſpiel in einer Zivilklage vor dem Landgericht
Mainz. Heldmann, der ſeine erſte Fuan dergiftet haben foll, um eine
jugendliche Kontoriſtin heiraten zu können, hatte Schecks gefälſcht und
mit dieſen gefälſchten Schecks die Südd=utſche Diskonto=Geſellſihaft um
rund 130000 Mark betrogen. Er erhängte ſich dann kurz nach der
Ber=
haftung in ſeiner Zelle. Der Nachlaß des Heldmann erfuhr durch die
derzeitige Wirtſchaftslage eine derart ungeheure Wertſteigerung — ein
Haus, des z. B. 15 000 Mark zum Erbauen koſtete, erbrachte allein über
120000 Mark —, daß ſich für die Erben, die Kinder, auch nach jetzigen
Weutbegriffen ein ganz bedeutendes Vermögen ergab. Die geſchädigte
Bank fordert nunmehr die 130000 Mark aus dem Nachlaß; dies wurde
vom Nachlaßvritzalter verweigert. Die Bauk hat auf die Herausgabe
des Geldes Zivilklage erhoben: die Entſcheidung ſreht noch aus.
— Zleine Nachrichten aus Heſſen. An der Bergſtraße leht die
alte Sitte der Spinnſtußen mehr und mehr auf. In zahlreichen Dörfern
tun ſich die Mädchen zuſanmen, um die ſelbſtgewonnene Wolle zu
ſpin=
nen. Der Januar und der Februar wauen von jeher die Monate, in denen
die Spinnſtube Blühte. — In Erbach hat ſich im Anſchluß an die
„Kameradſchaftliche Bereinigung ehemaliger Garde=Dragoner 23
Darm=
ſtadt” eine Ortsgruppe für den Kreis Erbach gebildet. Zahlreiche ältere
und jüngere Kameraden gehören ſchon der Vereinigung als Mitglieder
an. — In Groß=Geuan hat das abgelaufene Jahr der
Bezirksſpai=
kaſſe eine gewaltige Zunahme gebracht. Die Spareinlagen haben ſich um
7 Millionen Mark bernnehrt und belaufen ſich jetzt auf 44 Millionen Mark
in 16 400 Sparbüchern. Der Umſatz im Scherk= und Kontokorrentverkehr
betmig 75,5 Millionen Mark. — In Güttersbach i. Krs. Erbach
wird am Sonntag durch den Turnverein „Siegfried” in Gras=Ellenbach
der „Meinsidbauer” von L. Anzengruber in Odenwälder Volkstradtteit
und OHenſvälder Mundaut zur Aufflihrung gebracht. — In Alsfeld
wurden bei einen nächtlicherr Einbruch für etwa 7000 Mark Waren
(Mäntel und Anzüge) geſtohlen. — In Rimbach (Krs. Lauterbach),
Oberh.) verliefenr verſchiedene Treiben, welche die Gräfliche
Forſtverſval=
tung ſrährend des Schnees in den Wäldern auf Schwarzwild abhielt, das
auf den Sagtfeldern großen Sihaßen anrichttete, ergebnislos, obgleich
eiltige Schwarzkittel geſichtet ſunuden. — In Worms wuurbe in der
Nacht vom 10. auf 11. ds. Mts. in berſchiedene Keller des Hauſes
Nord=
anlage 13 eingebrochen und eingemachte Früchte und ein Todf mit
Gänſe=
ſehmalz, und am 11. ds. Mts. aus einer Bauhütte bei der Firma C. Hehl
einr Eerdbetrag von 150 Mark geſtohlen. In beiden Fällen ſind die Täter
noch nicht Eekanut. — Ii Spiesheim (bei Oupenheim) wurden der
evangeliſchen Kirchengemeinde von Herrn Wilhelm Jung und Frau Anna,
geb. Dexheimer, in Neu=York, die beide von Sp. gebürtig ſind, für eine
neue Glocke 6000 Mark iherwi-feit. — In Offenbach hieltei
Diens=
tag abend an belebter Stelle auf offener Straße junge Burſchen
un=
geniert Revolderſchreßübungen ab.
Reich und Ausland.
E. Wiesbaden, 12. Jan. Karnevalsverbot. Der
Regie=
rungspräfident von Wiesbaden hat im Hinblick auf den Cunſt der Zeit
und die drückende wirtſchaftliche Notlag= für den ganzen
Regierungs=
bezirk während der Monate Januar und Februar die Abhaltung von
öffentlichen karnedaliſtiſchen Veranſtaltungen (Maskenbälle,
Koſtüim=
feſte uſw.) verboten. Ebenſo hat während der Faſtnachtstage auf den
Straßen jedes Maskentreißen zu unterbleiben. Terner iſt auch das
ſo übpiger blüßen
Koblenz, 12. Jan. Autounfall. In Pömmern (Moſel) ſtürzte
ein von Koblenz kommendes, mit 7 Perſonen beſetztes Auto, das bei
dem feuchten Werter ausgerutſcht ar, don der Straße einen Abhang
hinunter in eien Bach. Ein Fahrgaſt aus Koblenz erlitt ſo ſchwere Ver
letzungen, daß er am anderen Tage dieſen eilegen iſt. Ein anderer Herr
aus Koblenz wurde ſchwer und die anderen 5 Inſaſſen mehr oder weniger
leicht verletzt.
Kaiferslautern, 13. Jan. Dr. Valentin Hack, ehemaliger prote
ſtautiſcher Pfarrer zu Ratskirecen, jetzt in Frauendorf bei Leipzig, hatte
1919 bei Erneuerung der Pachtverträge ſeiner Pfarrgüter zivar die alten,
bisherigen Pachtzinſen wieder eingeſetzt, jedoch nebenbei mit den Pächtern
höhere Pach=preiſe vereinbart und ſich dieſe erhöhtem Pachtpreife von den
Pächtern auf fünf Jahre vorausbezahlen laſſen. Das Geriat
verur=
teilte Hack wegen fortgeſetzter Untrene zu vier Monaten
Gefängnis uuter Verſucigerung einer Bewährungsfrift.
Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung vom 10. Januar.
Zunächſt wurde der allgemeine Bericht über das Wir
ſchaftsjahr 1920, welcher inzwiſchen der Preſſe zur
Veröffentlich=
ung zugegangen iſt, vom Vorſitzendeir der Handelskaurer vorgetragen
und dann über die Lage der einzelnen Induſtrie= und
Handelszweige des Handelskammerbezirks, ſowie über
die Tätigkeit der Handelskammer, im verfloſſenen
Jahre vom Syndikus berichtet. — Zum Vorſitzenden wurde
Fa=
brikant Emil Schenck wiedergelvählt. Ebenſo wurden zu ſeinen
Stell=
vertretern Kaufmann Wilhelm Kalbfuß und Fabrikant Ernſt Trier
wiedergewählt. — Die Handelskammer=Kommiſſionen für
ie Verkehrswefen und Einzel
eſetzgebung, Steuer= und 7
— Die Erg=bniſſe der am 26. Nodember
landel wrurten nei
gebitd=
v. J. für den Wahlbezir” Bensheim, am 20. November v. J. für den
Wahlbezirk Groß=Gerau und am 3. Dezember v. J. für die Erſerbs=
gruppen Großhandel und Induſtrie im Wahlbezirk Darmſtadt
ſtatt=
gehabten Neu= und Erſatzwahlen zur
Handelskam=
mer ſind ſeitens des Heſſiſchen Landes=Arboits= und Wirtſchaftsamtes
beſtätigt worden. Es ſind hierdurch als neue Handelskammermitglieder
hinzugekommen bezw. wiedergewählt wovden: Fabrikant Albert Kunold
i. /Fa. C. Winther u. Co. in Bensheim, Kaufmann Heinrich Hirſch i. /Fa.
H. Hirſch Söhne in Groß=Gerau, Geh. Kommerienrat Dr. Wilh. vonr
Opel i. /Fa. Adam Opel in Rüſſolsheim a. M., Direkvor Wilhelm Zarges
i. /Fa. Helvetia=Konſertenfabrik A.=G. in Groß=Gerau, Banbdirektor Hugo
Brink i./Fa. Bank für Handel und Induſtrie m Damſidt, Direktor Karl
Kahlert i./Fa. J. G. Kahlert u. Söhne in Darmſtadt, Direktor Philipp
Roeder i. /Fa. Erſte Darmſtädter Herdfabrik und Eiſengießerei Gebr.
Roe=
der A.=G. in Darmſtodt, Direktor A. Kleſenx i./Fa. Odenwälder
Hart=
ſteininduſtrie A.=G. in Darmſtadt und Direktor Jacob Lutz i. /Fa. Gebr.
Lutz A.=G. Maſchinenfabrik und Keſſelſchmiede in Darmſtadt. — Die
Tat=
ſache, daß die ſpaniſche Regierung von 1. Dezember 1920 ab plötzlich
un=
gefähr 200 Poſitionen des Zolltarifs weſentlich erhöht hat und
beabſich=
tigt, durch Rebiſion des geſamten Tarifs eine allgemeine Erhöhung
ſämt=
licher Zollſätze vorzunehmen, hat der Handelskammer Veranlaſſung zu
einer Umfrage in den intereſſierten Kreiſen gegeben, welche noch nicht
ab=
geſchloſſen iſt. Es ſoll feſtgeſtellt werden, welche ſpaniſchen
Zoll=
erhöhungen mit Rückſicht auf die Aufrechterhaltung unſeres
Außen=
handels noch erträgkich ſind. — Ju Erledigung einer Umfrage des
Land=
gerichts 1, Zivilkammer 16, in Berlin hat eine Aeußerung der
Handels=
kammer über die Worte „Lirho” und „Lithoſept” als
Waren=
zeichen für Zahnpaſta ſtattgefunden. Zahnpaſten mit den Namen Litho
und Lithoſept müſſen beſonders bei regem Geſchäftsverkehr faſt immer
zu Verwechſeluugen führen. — Auf Wurſch des deutſchen Induſtrie= und
Handelstags hat ſich die Handelskammer, bezüglich der Größe der
Spirituoſenflaſchen geäußert. Im Handelskammerbezirk ſelbſt
ſind bis jetzt keine Mäßſtände beim Verkauf von Spirituoſen in
unzurei=
cenden Flaſchen bek umt geworben. Es muß aber wohl bei der
Flaſchen=
fabrikation ein Spielraum bis zu 5 Zentilidern auf= uind abwärts aus
techniſchen Gründen erlaubt ſverden, ſo daß als ganze Flaſchen, walche
J Liter enthalten ſolſen, auch noch Flaſchen von 70 Zenkilitern angeſehen
werden müſſen. Kleinere Flgſchen dürfen heine Verwendung als ganze
Flaſchen finden. — Die Handelskemmer hat an dein Reichspoſtminiſter in
gingehender Begründung den Wunſch auf Heraufſetzung der
Poſtauftrags= und Poſtnachnahmegrenze gerichtet,
ſvo=
rauf ihr die Antwort zugegangen iſt, es ſchwebten zurzeit hierüber
Er=
wägungen, welch= noch nicht abgeſchloſſen ſeien. — Beimr
Eiſenbahnver=
kehrscmt Darmſtadt war Einſpruch dagegen erhoben worden, daß
Ex=
breßgutſtücke, insbeſondere Textilwaven, künftighin nur noch
an=
genontinen werden ſollen, wenn die Pakete in Packtuch eingenäht ſind
oder die Ware in Kiſten verpackt iſt. Daraufhin iſt der Handelskammer
der Beſcheid zugegangen, es ſei die erwähnte Beſtimmung bis auf
wei=
teres außer Kraft geſetzt ivorden. — Aus hieſigen Handelskreiſen, ſpeziell
dem Lederhandel, wird Beſchlverde darüben geführt, daß gemäß
Ver=
fügung des hieſigen Eiſenbahnverkehrsamtes die einzelnen Stücke im
Stückgut= und Eilgüterverkehr nur verpackt angenommen
wwerden dürfen, während dis gleichen Waren von außerhalb ſtets unver
packt eintreffen. (ss wurde beſchloſſen, mit einer entſprechenden Eingabe
an das Geſige Eiſenbahnverkehrsamt heranzutreten, unr eine Beſeitigung
dieſer den Ve=kehr erſcherenden Beſtinmung herbeizuführen. —
Be=
ſehloſſen wurde, an zuſtändiger Stelle wegen bes ſchlechten
Zuſtan=
des von Verkehrsſtraßen vorſtellig zu werden. Es werden
durch ſchlecht gehaltene Straßei hauptſächlich die Gummibereifungen von=
Laſt utos außerordenklich abgenutzt. — Weiter iſt Beſchſverde darüber er
hoben worden, daß vor Gerichtsbehörden wichtige Mitteilun
gen auf offenen Bogen zugeſtellt werden. Derartige Mitteilzuf
gen möchten künftighin in Umſchlägen zur Veuſendung gelangen. — Die
Handelskammer iſt in der Lage, Pariſer Hotelsamzugeben, in
welchen deutſche Reiſende vorausſichtlich gur aufgenommen werden. — Zu
den Verhandlungsgegenſtänden einter in Ausſicht ſtehenden
Vertre=
terverſammlung der heſſiſchen Handelskammern
ſpurde eingehend Stellung genommen. — Am 1. Juli d. J. ſoll der nächſte
Symmerfahrplan zu Einführung gelangen. Für den Entwurf.
welcher anfangs d. J. dem Reichsverkehrsminiſter vorzulegen iſt, wurden
ſeitens der Handelskammer die Wüneſche unſeres Beziuks geltend gemacht.
So für die Strecke Darmſtndt—Erbach die Durchführung des Zuges
10.50 Uhr abends bis Erbach, für die Strecke Mainz—Darnyſtadt die
Ein=
ſchiebung eines Perſonenzuges ctwa unr 10 Uhr” vormittags, Durchfüh
rung des Zuges 1.50 Uhr mittags ab Dornberg bis Frankfurt a. M., für
die Strecke Frankfurt a. M.—Heidelberg beſſere D=Zugsberbindungen der
Kreisſtadt Beusheim, Berückſichtigung der Freisſtadt Heppenhei
bezüg=
lich des Haltes vor D=Zügen, ſowvie beſſere Verbindung nach Oberheſſer
und zurück. — Vom 25. bis 29. Januar d. J. fidet in Frankfurt a. M
ein wärmewirtſchaftlicher Kurſus ſeitens der Preuß.=Heſſ
Kohlenwirtſchaftsſtelle Frankfurt a. M. ſtatt. Der Kurſus wird ſich in
der Hauptſag mit der Verwendung min erwertiger Brennſtoffe in der
Induſtrie beſchäftigen und kann daher der Beſuch nur allen Intereſſenten
einpfohleir wverben.
Zur Beamtenbewegung.
Berlin, 13. Jan. Wie das Berliner Tageblatt erfährt, wurd:
auf der geſtrigen Finanzminiſterkonferenz eine Reſolution
gefaßt, in der die Vertueter der Länder ſchwere Bedenken gegen
die Verabredung erhebein, die di= Reichsregierung durch die
Verhandlun=
gen mit deir Beamten über die Erhöhung der Teuerungszuſchläge
getrof=
fen hat. Es verlautet, daß die Länder ihre Zuſtimmung davon abhängig
machen, daß dieſe Verabredung die Höchſtgrenze bildet, und daß die
Deckung der Mehrausgaben durch den Ertrag neuer Steuern
er=
folgt. Die den Ländcrn und Gemeinden ermachſenden Mehrausgaben
be=
zifſern ſich auf uugefähr 8 Milliarden jährlich.
Inziviſchen haben geſtern innerhalb der Eiſenbahnerorganiſationen
dem Allgemeinen und dem Deutſchen Gewerkſchaftsbund, Beſprechungen
ſtattgefunden, im denen der Beſchluß gefaßt ſurde, das nach vielen
Be=
mühungen im Verkehrsminiſterium ziviſchen Reichsvegierung und
Erſen=
bahnern zuſtande gekommene Kompomiß nicht als bindend
zu betrachten. Ferner ſpurde beſchloſſen, weitere Forderungen au die
Reichsvegierung zu ſtellen, nach denen eine abernialige Mehrbelaſtung des
Reiche3 um ungefähr 1 Milliarde Mark ſich ergeben würde. Dadurch
ſüirden ſich die Metzrausgaben des Reiches zur Erfüllung aller
Forde=
rungen der Eiſenbahner auf ungefähr 4 Milliarden Mark ſich erhöhen.
Wenn die Uebernahme durch die Länder und Gemeinden ausfallen würde
ſo lwürden ſich die Mehrausgaben auf das dobbelte, alſo nuf ungefähr
6 Mili arden Mark, jährlich belaufen. Das Reichskabinett wird ſich
wahr=
ſcheinlich heure mit der ſo geſchaffenen neuen Situation beſchäftigen.
Die Mehrbelaſtung durch die Beamten — 11,8 Milliarden Mark.
Berlin, 13. Jan. (Priv.=Tel.) Der
Reichsfinanz=
miniſter beziffert die Mehrbelaſtung, die ſich aus den
Mehraufwendungen für die Beaniten ergeben würde,
auf insgeſamt rund 8 Milliarden Mark jährlich. Nach
den bisherigen Vereinbarungen zwiſchen der Negierung und den
Beamten, ſagte Exzellenz Wirth zu einem Mitarbeiter der
Voſſ. Itg., würde das Reich jährlich für die Beamtenbeſoldung
2,8 Milliarden Mark mehr aufwenden müſſen. Dazu kämen
noch neue Forderungen, und dann würden es 3,3 Milliarden
werden.
Die Mehrbelaſtung, die ſich für die Länder und
Gemeinden ergeben würde, ſoird auf die gleiche Summe
ge=
ſchätzt, alſo wieder auf 3, 8 Milliarden Mark. Voher aber
ſollen, fuhr der Miniſter fort, Lünder und Gemeinden dieſe
ge=
waltigen Summen aufkringen? Es wird darauf hinauslaufen,
daß das Reich auch den Mehraufwand für Beamtenbeſoldung
der Länder und Gemeinden wird übernehmen müſſen.
Es wird nur niöglich ſein, dahin zu kommen, durch eine
Stei=
gerung der Einnahmen aus den Eiſenbahnen, ſowie aus deni
Poſt= und Telegraphenverkehr, alſo durch Erhöhung ſowohl
der Perſonen= wie der Gütertarife und Erhöhung der
Vrief=, Telegraphen= und Telephongebühren.
Der abgelehnte Juſtizratstitel.
München, 13. Jan. Eine Anzahl von Rechtsanwälten
hat den ihnen zugeſagten Juſtizratstitel abgelehnt,
die einen mit der Begründung, daß ſie von einer rexublikaniſchen
Regierung überhaupt keine Titel annehmen, die anderen mit der
Begründung, daß die Titelverleihung der Reichsverfaſſung
widerſpreche. (Tägl. Rundſchau.)
Erhöhte Zuckerzuteilang ?
Berlin, 13. Jan. (Tel.=Union.) Vor dem Kriege wurden
in Deutſchland 42 Pfund Zucker pro Kopf und Jahr verbraucht.
Ferner wurden beträchtliche Mengen Zucker ausgeführt.
Gegen=
värtig werden pro Kopf 18 Pfund Zucker zur Verteilung ge
bracht. Die Vertreterin der Hausfrauen im Reichswirtſchaftsrat,
Frau Kromer,
er beantragt. daß im Jahre 1921 36
Pfund Zucker pro Kopf zur Verteilung gelangen. Nach dei
ſtatiſtiſchen Nachrichten über die letzte Zuckerrübenernte foll es
durchaus möglich ſein, dieſe Menge zut gewähren.
Die Streihbewegung.
ſel, 13. Jan. (Wolff.) Nachdem der Hauptausſchuß in
Ber=
die ſtreitenden Straßenbahuer angerufen hatten,
Schiedsſpruch vom 10. Dezember, der den Streik als wilden Streik
Fnete, beſtätigt hat, beſchloß geſtern die Betriebsverſammlung der
ßenbahner, ſich dieſem Schiedsſpruch zu fügen und den „Betriob
nuerstag frühwieder aufzunehmen. Der Streit hat
nau 4 Wochen gedauert,
Wien, 12. Jan. (Wolff.) Wie die Korreſpondenz Herzoa meldet,
t der Vorſtand des Gewerkſchaftsverbandes der
Poſt=
amten eine Sitzung ab, in der die Proklamierung des Poſtſtreiks
6 Uhr gbends beſchloſſen wurde. Gleicktzeitig ging ein Telegremm
die Vertrauensmänner in der Provinz ab, morgen 6 Uhr früh den
enſt einzuſtellen.
Wien, 13. Jan. (Wolff.) Wie die Chriſtlichſoziale Korreſpondenz
ſeldet, hielten die Vertreter der nichtſozialiſtiſchen
oſtangeſtellten geſtern abend eine Beratung ab, um zu dem
reik der ſozialiſtiſchen Poſtgewverkſchaftier Stellung zu nehmen. In
Erörterung wunde darauf hingevvieſen, daß der Streit eine
poli=
he Mactfrage ſei. Die nichtſozialiſtiſchen Poſtangeſtellten beſchloſſen
aber, den Dienſt weiter zu veuſeheu, doch wird dieſer nur
beſchränktem Umfang aufrecht erhalten werden können.
Wien, 13. Jan. (Wolff.) Den Blättern zufolge erſtreckt ſich
er Poſtſtreik auf ganz Oeſterreich.
Graz (Steiermark) 13. Jan. (Wolff.) Die Poſtangeſtellten
traten geſtern abend 6 Uhr in den Streik.
Betriebseinſtellung in Leiceſterſhire.
Paris, 13. Jan. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus London
ldet, wurde in Leiccſterſhire wegen der gedrückten Lage im
Ausfuhr=
ndel in einem Bergwerk der Betrieb eingeſtellt. 10000
Bergleute ſind beſchäftigungslos.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Verminderung der amerikaniſchen Beſatzung.
Paris, 13. Jan. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Wafhington hat der amerikaniſche Kriegsminiſter erklärt, daß
das amerikaniſche Beſatzungsheer in Deutſchland von 15000
Mann auf 8000 Mann verringert werden wird.
Koblenz, 12. Jan. (Wolff.) Kaplan Peter Batz aus
Lautzkirchen, der ſich um die Behebung der Wohnungsnot durch gramms, daß ein Torpedobootszerſtörer einer alliier=
Gründung von Zweckverbänden zur Erbquung von Wohnungen
in der Pfalz und im Saargebiet einen Namen gemacht hat, iſt
ab heute bei der Saarregierung zum Wohnungsreferenten
er=
nannt worden und wird am 13. Januar ſein Amt antreten. Der
Biſchof von Speher hat dem Kaplan Batz bereits Urlaub erteilt.
Koblenz, 13. Jan. (Wolff.) Während bisher nur eine
Zuwiderhandlung gegen eine eigentliche Verordnung der
Inter=
alliierten Rheinlandkommiſſion mit Strafe bedroht war, hat die
Rheinlandkommiſſion nunmehr eine ſofort in Kraft
tretende Verordnung vom 6. Januar erlaſſen, welche beſtimmt,
daß auch jede Zuwiderhandlung gegen einen Befehl oder eine
Anweiſung der Rheinlaudkommiſſion beſtraft wird, und zwar
mit einer Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder mit Gefängnis bis tionalverſammlung teil,
zu einem Jahre oder mit beiden Strafen zugleich.
Ludwigshafen, 13. Jan. (Priv.=Tel.) Ein neues
Kuappſchafts=Oberverſicherungsamt wurde, wie
die Pfälziſche Poſt meldet, durch Verorduung des Präſidenten
der Regierungskommiſſion gebildet. Es obliegt dem neuen Amt,
ſchiedsgerichtliche Entſcheidung der Streitigkeiten nach 8 70 des
preußiſchen Kngppſchaftsgeſetzes und des bayeriſchen
Berg=
geſetzes zu treffen.
* Verbotene Schriften Die Juteralliierte
Rhein=
landkommiſſion hat die von Graf K. Reventlow herausgegebene
Wochenſchrift „Der Reichswart” auf drei Monate verboten;
fer=
ner hat ſie den Vertrieb der Broſchüren des bekannten engliſchen
Pazifiſten E. D. Morel „Der Schrecken am Rhein” und „Die
ſchwarze, Peſt in Europa” im beſetzten rheiniſchen Gebiet
tinterſagt.
Die Waffendurchſuchung im Induſtriegebiet.
Duisburg, 13. Jan. Bei der Regierung in
Düſſel=
dorf wurde zum Zwecke der Waffendurchſuchung im
rheiniſch=
ſpeſtfäliſchen Induſtriegebiet eine ſogenannte fliegende Kolonne
von Kriminglbeamten gebildet, weſche unmittelbar dem
Re=
gierungspräſidenten unterſteht. Die Beamten ſind angewiefen,
in Zukunft ohne vorherige Ankündigung in einzelnen
verdäch=
tigen Teilen beſtimmter Städte des Induſtriegebietes
Waffen=
durchſuchungen dorzunehmen. Eine erſte ſolche Durchſuchung
erfolgte in Duisburg, wobei eine Anzahl
ablieferungspflich=
tiger Waffen und Heeresgut beſchlagnahmt werden konnte. (
Täg=
liche Rundſchau.)
Zur Miniſterkriſe in Frankreich.
Berlin, 13. Jan. (Wolff.) In einer Beſprechung der
Miniſterkriſe in Frankreich ſagt der Vorwärts: Wer
mit uns der Meinung iſt, daß eine Verſöhnung der beiden
Völ=
ker trotz aller Opfer, die ſie zunächſt dem deutſchen Volke
auf=
erlegt, eine Notwendigkeit für beide iſt, wird es bedauern, daß
ſürs erſte mit einer Verſchärfung des franzöſiſchen
Kurſes gegen Deutſchland zu rechnen iſt. Aber er wird auch
in jedem Augenblick ſich auf eine Aenderung des Kurſes
in Frankreich einſtellen müſſen.
Berlin, 13. Jan. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Aus Paris wird gemeldet: Bis jetzt verlautet über
die Nachfolge des Miniſterpräſidenten noch nichts Beſtimmtes.
Es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß Millerand erſt morgen oder
über=
morgen ſich entſcheiden wird. Er will zuerſt die Präſidenten der
Kammier und des Senats auhören. Die Verzögerung wird wohl
darauf zurückzuführen ſein, daß gegenwärtig der Senat keinen
Präſidenten hat. Nach den Neujahrsferien wäre der neue
Prä=
fident für das Jahr 1921 zu wählen geweſen, d. h. Bourgeois
hätte nach dem Wiederzuſammentritt des Senats beſtätigt
wer=
den müſſen. Der Senat hat aber dieſe Beſtätigung auf heute
Donnerstag verſchoben. Millerand beabſichtigt außerdem, die
Führer der bedeutendſten Parteigruppen zu empfangen,
um ſich mit ihnen über die Neubildung des Kabinetts
zu beſprechen.
Journal de Peuple wendet ſich ſofort in einem ſcharfen
Angriff gegen Poincaré und ſchreibt: Poincaré, das
bedeutet den Krieg. Amerika habe Fraukreich im Stich gelaſſen,
England preſſe es wie eine Zitrone aus und Italien habe mit
denſelben inneren Krifen zu kämpfen wvie Frankreich.
Frank=
reich ſtehe gegenüber einem Deutſchland, das nirgends in die
Jügel beiße und über ſeine Niederlage nachgrüble, ſowie
gegen=
über einem zerfleiſchten, verhungerten und verleumdeten
Ruß=
land. Sei das der Augenblick, in dem man einen Verrückten
loslaſſen wolle?
Keine franzöſiſche Hilfe mehr für Wrangel.
Paris, 13. Jan. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Konſtantinopel: Geueral Wrangel wurde amtlich
da=
von verſtändigt, daß die franzöſiſche materielle Hilfe
für ruſſiſche Militär= und Zivilperſonen ab 1. Februar
einge=
ſtellt wird.
Norwegen.
Kriſtiania, 13. Jan. (Wolff.) Die neue Tagung des Ztor
things wurde eröffnet. Ju der Throurede teilze der Könin mit,
daß die Tagung des Völkerbundes in Geuf eine weitere Entwickelung
des Völkerbundsgedaukens erhoffen laſſe. Die Beſchlüſſe der
Waſhing=
toner Konferenz würden dem Storthing als Geſetzentwürfe der
Re=
gierung vorgelegt. Zwiſchen Finnland und Norwegen ſeien
Verhand=
lur gen im Gauge, betueffend die Renntierweiden in den Grenzbezirken.
Das Vergbaugeſetz für Spitzbergen werde dem Verſailler Vertrag gomäß
den Signatarmächnten vorgelegt. Trotz aller Schwierigkeiten ſei es
ge=
lungen, das Staatsbudget ohne neue Steuern ins Gleichgewichkt zu
Militärübungen ſollen nach dem „Regierungsvorſchlag 1921
äilſte der dienſtpflichtigen Soldaten ſtattfinden. Die
Re=
kommungle und ſtaatlich
Sordnunig, fi
vorſchlagen.
Fiume.
Abbazia, 13. Jan. (Wolff.) Das Leben in Fiume nimmt
wieder ſeinen normalen Verlauf. Dagegen verſchärft ſich der
Kampf der Parteien um die Macht.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 13. Jan (Wolff.) Nach neuerdings eingegangenen
Nachrichten hat die Schweiz von dem Erlaß eines
Einfuhr=
verbotes für Papier und Pappe, Waren daraus, Gold= und
Silberſchmiedearbeiten, ſowie unechte Bijouteriewaren vorläufig
Abſtand genommen.
Frankfurt a. M., 12. Jan. (Wolff.) Privatdozent Dr. Laum,
der einen Ruf an die Univerſität Greifswald abgelehnt hat,
erhielt einen Lehrauftrag für Wirtſchaftsgeſchichte an der
Uni=
verſität Frankfurt a. M.
München, 13. Jan. (Priv.=Tel.) In Salzweg bei Paſſau
ſtürzte ein Neubau ein, als ſämtliche Arbeiter am
Dach=
ſtuhl arbeiteten. Ein Zimmermeiſter und ein Zimmermann
wurden getötet, gegen 10 Arbeiter ſchwer verletzt.
Stuttgart, 13. Jan. (Priv.=Tel.) Laut Schwäbiſchem
Mer=
kur hat ſich Prinz Karl von Liechtenſtein, der für
ſeinen Onkel in Vaduz die Regentſchaft führt, mit der älteſten
Tochter des Herzogs von Urach, der Fürſtin Eliſabeth,
verlobt.
Bremen, 13. Jan. (Wolff.) Der Seniorchef der Firma Carl
Schünemann, Carl Ed. Schünemann, Verleger der Bremer
Nachrichten, iſt heute morgen einem Herzſchlag erlegen.
Wien, 13. Jan. (Wolff.) Der Schauſpieler Harry Walden
ſchoß ſichin die linke Bruſtſeite. Die Urſache des
Selbſtmord=
verſuchs iſt angeblich in finanziellen Schwierigkeiten zu ſuchen.
Der Zuſtand des Verletzten iſt nicht lebensgefährlich.
Bern, 13. Jan. (Wolff.) Das ſchweizeriſche eidgenöſſiſche
Veterinäramt zieht mit dem 20. Januar ſämtliche
Bewilli=
gungen für Flciſcheinfuhr in die Schweiz zurück.
Rollende Transporte werden letztmals am 20. Januar zur
grenz=
ärztlichen Kontrolle zugelaſſen.
* Paris, 13. Jan. Nach einer Habasmeldung berichtet die
Aſſociated Preß auf Grund eines Konſtantinopeler
Kabeltele=
ten Macht im Schwarzen Meere mit einer Sowjetflottille, die
angeblich Truppen nach Trapezunt bringen ſollte, einen
Zu=
ſammenſtoß gehabt habe. Ein Schiff der Bolſchewiſten ſei
geſunken. Die Sowjetſchiffe ſeien bald zum Schweigen gebracht
worden.
Paris, 13. Jqu. (Wolff.) Wie der Matin aus London
be=
richtet, iſt das Parlamentsmitglied und der Vertreter der
Sinn=
feiner Walſh zu fünf Jahren Zwangsarbeit
ver=
urteilt worden.
Mailand, 13. Jan. (Wolff.) An dem Kongreßder Liga
für den Völkerbund, auf dem Raffini den Vorſitz führt,
nehmen Vertreter Deutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns und
Bulgariens und als bloße Zuhörer Vertreter der ruſſiſchen Na=
Perpignan, 13. Jan. (Wolff.) Man meldet eine Zunahme
der extremiſtiſchen Attentate in Bilbao, Terrazza,
Barcelona und Sevilla. In letzterer Stadt wurde geſtern ein
Korkenfabrikant getötet.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortzng; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Das Los der Gemeindebeamten.
Während die Gehälter der Reichs= und Staatsbeamten und auch
die=
jeuigen der meiſten Städte ſchon vor Jahresfriſt der Teuerung
entſpre=
ehend geregelt und auch in der Zwiſchenzeit wieder die Beſoldungsgeſetze
zum Vorteil der Beamten gevidiert und Beſchaffungs= und
Kinderbeihil=
fen erneut bewilligt wurden, ſind die Gemeindebeamten noch meiſtenteils
auf eine ungenügende Bezahlung, ja, man kanu ſagen, auf Hungerlöhne
angewvieſen. Hier muß niau ſich fragen, wann foll das endlich anders
werden? Iſt keine Vertretung, keine Regierung da, die ſich dieſer
Ent=
reclteten gunimmt? Soviel bekannt wurde, hat der Gewerkſchaftsbund
Hefſiſcher Gemeindebeamten nach mehrwöchentlicher Verhandlung mit
dem Miuiſterium des Inuern auch vor geraumer Zeit eine
Beſoldungs=
ordnung für die Gemeindebeamten ausgeaubeitet, und hatte man gehofft,
ilen Geſfie eue en ſedin en Gernenlengen degelie.
gegeben würde, ihren Zahlungsverpflichtungen uachzukommen und das
unumgänglich Notwendigſte für ſich uud ihre Familienangehörigen zu
be=
ſchaffen. Die gehegte Hoffnung war leider eitler Dunſt. Weihnachten
und Neujahr vergingen und ſchon iſt man einen Schritt im neuen
Ar=
beitsjahre 1921, ohne daß ſich ein Lichtſtrahl für die Gemeindebeamten
erblicken ließe. Arbeiter ſtreiken bei ungenügenden Löhnen und werden
deven Forderungen, ſelbſt Privatunternehmern gegenüber, vielfach
regie=
rungsſeitig unterſtützt. Dagegen findet ſich niemand bereit, die Not der
Gemeindeb=amten zu lindern, obgleich man anderſeitig die höchſten
Ar=
beitsſeiſtungen von denſelben fordert.
Preußen, Baßern, Würitemberg, Baden und faſt alle anderen
deut=
ſchen Länder haben längſt ihre Gemeindebeauztengeſetze und der
Volks=
ſtaat Heſſen hat uicht einmal Zeit, eine entſpvechende Verordnung zur
Neuregelung der Gemeindebeamtengehälter zu erlaſſen.
— Die Landivehrſtraße, ziiſchen Scheuckſcher Fabrik und
Kirſchen=
allee, befindet ſich in einem troſtloſen Zuſtande. Abhilfe iſt dringend
erfonderlich. — Wann wird endlich das Geleiſe entfernt, das ſich vor
genannter Fybrik über die Straße zieht und ein Verkehrshindernis
bildet?
N. N.
Roßdorf, 12. Jan. Dem in Nr. 8 Ihres geſchätzten Blattes unter
„Stimmen aus dem Leſerkreiſe” uach den hieſigen Kirehenglocken fragenden
und über deren Beſchaffung uund Bezahlung mitratenden Neulinge in der
Beratung ſei mitgeteilt, daß aus der nicht mehr beſonders reichen
Kin=
chenkaſſe etwa ein Zehutel ihres Kabitalbeſitzes, uämlich 30 000 Mark, mit
Geuehmigung der vorgeſetzten Behörden vom März vorigen Jahres zur
Beſchaffung der Glocken genommen werden darf. Der Orgelproſpekt
iſt bereits für 2700 Mark auf Koſten der Kircenkaſſe wieder an Ort und
Stelſe. Außer den Zinſen von zirka 1200 Mauk ſtehen 4800 Mark Exlös
aus den abgelieferten Glocken, zuſammen 6000 Mark. zur Verfügung. Mit
dem Betrag eines Kirchenkonzertes im Oktober v. J8. und damit
einge=
leitster Sammlung zur Beſchaffung der Glocken in 1920 ſind 2000 Mark
auf der Sparkaſſe, zuſammen alſo 38 000 Mark, ſichergeſtellt, ſchon eine
ganz uette Summe. Bei Erbauung der Kirche 1850 und anderen Ge=
Sechle eie roif Genſtzufir ud Gemgflieket Eeie ueru diſe Bechife.
ſichergeſtellt iſt, kann wieder beſtellt zuerden. Kirckzuvorſtand und
Ge=
ſautkirchengemeindevertretung hielten nach ziederholter Beratung nicht
für gut, die jetzt auf 64 800 Mark berechnaten Glocken zu beſtellen.
Vermiſchtes.
* Verſtähkung der
heitsfront der
Angeſtell=
ten. Mau ſchreibt uns: Der im November erfolgte Zuſammenſchluß
von dier Verbänden der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten zur
Einheitsgewerkſchaft G.2.A. (Geſveukſchaftsbund der Angeſtellten) hat
guregend auf weitere Kreiſe gewirkt. Wie uns mitgeteilt wird, hat
uun=
mehr auch der „Deutſche Meiſterverband” mit dem Sitz in München=
Gladbach ſeinen Anſchluß an deu G. 2.A. vollzogen.
Literariſches.
de Goeſckedid Hol Drt ununſerelt. Sie Narf echterugeſe in
Heidelberg. (Abhandlungen aus dem Gebiet der Sexualforſch
Band III. Heft 2.), Bonn 1920, N. Marcus u. F. Webers Verlag.
zelpreis ein!
Teuerungszuſchlag 4,40 Mk. — Steuererſpaxung,
umgehung, Steuerhinterziehung. Ein Beitrag zum „Rechte der
Reichs=
abgabenordnung von Dr. Richard Roſendorff, Rechtsanwalt und Notar
zu Berlin. 2. Auflage (6.—15. Tauſend). Induſtrieberlag Spgeth u. Linde
Berlin ( 2. — Die Buchführung einer Studentenſchaft. Im Auftrage
des Vorſtandes der Deutſchen Studentenſchaft dargeſtellt von Eberhard
Fauſt, Köln. Schriften der Deutſchen Studeutenſchaft. Heft 12.
Selbſt=
verlag der Deutſchen Studentenſchaft, Göttingen. Jüdenſtr. 21.
Landwirtſchaftliches.
* Landwirtſchaftlicher Voutrag. In Wixhauſen
findet in der Zeit vom 19. bis einſchließlich 21. Januar 1921 ein
Dünger=
kurſus täglich nachmittags von 2—5 Uhr in der Wirtſchaft des
Gaſt=
wirts Ph Melt, Gaſthaus „Zur Krone”, ſtatt. Referent:
Oekonomie=
rat Dr. Wetz=Darmſtadt, Landwirtſchaftskammer.
* Wie ſollman Hühner jetzt füttern? Wer ſich Hühner
hält, tut das wohl hauptſächlich der Eier zegen. Im Winter ruht aber
das Legegeſchäft faſt gänzlich, dennoch müſſen die Tiere gefüttert
wer=
den. So hat man in dieſer Zeit nur Ausgaben, aber keine Einnahmen,
und wer die Hühnerzucht nicht richtig verſteht, ſetzt mehr Geld zu, als
liegt hauptſäch=
ie i den einct eleniete e e ele eich e e
immer nur Knolzen bildendes Fütter zu geben: Weizenkleie, Buchwei
zenkleie, Hafermehl. Dieſe Futterſorten wirken ſehr günſtig auf den
Knochenbau. Kommt im Fehruar die Logetätigkeit, dann miſcht mau
unter dieſes Futter noch Grit, gemahlene Knochen und ganze Körner
auch etwas Kalk, der niemals fehlen darf. Von Maismehl iſt dringend
abzuraten; dieſes nehmem au nur bei Maſtgeflügel. Küchenabfälle
können jederzeit gegeben werden, auch geſeichtes Brot. Bei der
heuti=
gen enorem Rentabilität der Hühnerzucht — 10 Hühner können jährlich
500—600 Mk. Reingewinn bzuv. Erſparniſſe bringen bei den jetzigen
Eier= und Fleiſchpreiſen — ſollte man ſein Augenmerk ganz beſonders
auch auf eine rationelle Füitterung richten.
Spiel, Sport und Turnen.
Zum Scheitern der Einigungsverhandlungen zwiſchen der Deutſchen
Turnerſchaft und den drei Sportverbänden
ſchreibt, die Deutſehe Turnerſchaft:
Daß die Verhandlungen geſcheitert ſind, hat nicht an der Deutſchen
Turnerſchaft gelegen, vielmehr iſt die Urſache lediglich auf das einſeitige
Preſtige und den Machtſtandpurkt den die Deutſche
Sport=
behörde eingenommen hat, zurückzuführen. Der Deutſche
Fußball=
bund und der Deutſche Schvimmverband glaubten lediglich aus
Soli=
deritätsgründen für die Deutſche Sportbehörde eintreten zu müſſen,
ob=
gleich für ſie keine Hinderniſſe zur Einigung beſtanden.
Die Verhandlungen wurden in ſachlicher Form durchgeführt und
zeigten beiderſeits das Beſtreben, zu einer Einigung zu kommen. Dem
Deutſchen Fußballbund und dem Deutſchen Schwimmverband bot ein
Uebereinkommen mit der Deutſchen Turnerſchaft keinerlei,
Schwierig=
keiten, zumal, abg ſehen von den hiſtoriſch gowordenen Meiſterſchaften,
beide keinerlei Auſpruch auf Austragung von Bezirks= und
Landes=
mreiſterſchaften erheben zu müſſen glaubten, im Gegenteil betonten, daß
es ihr Beſtreben ſei, die zahlreichen Untermeiſterſchaften zu beſeitigen,
Die Einigungsverhandlungen mit der Deutſchen Spordbehörde drehten
ſich in erſter Linie um die Meiſterſchaftsfrage. Die Deutſche
Turner=
ſchaft beſies größtes Eutgegenkommen, indem ſie ſich bereit erklärte,
die deutſchen Meiſterſchaften in der Leichtathletik der Deutſchen
Sport=
behörde zu überlaſſen. Die D. S.=B. verlangte darauf den Verzicht
der D. T. auf die Meiſterſchaften ihrer Kreiſe und Gauze. Jegliche
Gegenſeitigkeitsfoderungen der D. T. lehnte ſie aber ab, ſowohl das
Auerbicten, daß die D. T., wenn die D. S.=B. Bezirks= und
Verbands=
meiſterſchaften austrüge, auch Gau= und Kreismeiſterſchaften
veranſtal=
ten dürfe, als auch das Angebot der D. T., auf Kreis= und
Geumeiſter=
ſchaften verzichten zu wollen, wenn die D. S.=B. auf Bezirks= und
Ver=
bandsmeiſterſchaften verzictete. Damit wollte die D. S.=B. der D. T.
die Möglickkeit uehmen, ihre Mitglieder ſelbſt zu internen, reinen
tur=
neriſchen Meiſterſchaften zu vereinigen, und ſie eines wichtigen
Werbe=
mittels berauben. Die Weiterverhandlungen auf der Baſis einer
Tei=
lung der Meiſterſchaften blieben auch ergebnislos. Der D. T. ſollten
alle Mehrkämpfe, ſowie diejenigen Einzelübungen als von ähr
auszu=
tragende Meiſterſchaften zugewieſon werden, die nicht international find
(alſo Weitſprung, Schleuderballwerfen, Stabweitſprung, Hangeln,
Ge=
wichtheben, Steinſtoßen, Ballweitzverfen), wobei außer acht blieb, daß
die deutſchen Meiſterſchaften im Gewichtheben und Steinſtoßen bereits
von dem Schwerathletik=Verband beanſprucht werden und von der
D. S.=B. alle international ausgetrageuen Einzelübungen und Staffer
läufe. Damit waren der D. T. die wichtigſten Uebungen des
Volks=
turneus ſowie der Mannſchaftskämpfe genomnnen worden, umd damit
ein Gebiet, das zurzeit von weſentlicher Bedeutung iſt. Der Vorſtand
der Deutſchen Türnerſchaft glaubte die Verontwortung für ein derartig
weitgehendes Zurücldrängen der Deutſchen Turnerſchaft nicht trogen
zu können. Abgebrochen wurden die Verhandlungen durch die
Ver=
treter der drei Sportverbände.
Der Abbruch der Verhandlungen zeitigt bereits ſeine Folgen, und
zuar in einem Gebiete der Deutſchen Sportbehörde für Athletik, das
bisher als rein ſportlich galt. Die Reichshauptſtadt hat als erſte die
Folgerung aus dem Verhalten der Verbände gezogen. In einer ſtark
beſuchten Verſammlung der Vertreter der Turnſportabteilungen Groß=
Berlins und der Gaue des Kreiſes 3 B der Deutſchen Turnerſchaft, die
unter Leitung des Kreiswarts Preuß zuecks Stellungnahme zu den
geſcheiterten Einigungsverhandlungen zwviſchen den Sportverbänden und
der Deutſchen Turnerſchaft ſtattfand, zuurde folgende
Entſchlie=
ßung einſtimmig gefaßt: „Die heute devſammelten Vertveter der
Sportabteil ungen der Turnvereine des Kreiſes 3 B der Deutſchen
Tur=
nerſchaft billigen in jeder Hinſicht den Standpunkt des Vorſtandes der
Deutſchen Turnerſchaft bei den Einigungsverhandlungen mit den
Ver=
tretern der Sportverbände am 8. Januar 1921 in Berlin. Sie wollen
keinen Streit mit den Sportverbänden, ſtellen ſich aber in einem
etwai=
gen Kampfe unbedingt auf die Seite der Deutſchen Turnerſchaft.”
Be=
meukt ſei, daß auch die Vertreter der großen Berliner Vereine, wvie
Ber=
liner Turnerſchaft, Turngemeinde in Berlin, Verein für Leibesübungen
1858 Charlottenburg, dieſer Erklärung ausdrücklich heitraten.
Weiter=
hin wurde eine Neuorganiſation der Sportbetriebe im
Kreiſe durchberaten. Neben dem Kreisſportausſchuß wurden ein Ver=
treter= und techkniſcher Ausſchuß, letzterer aus 15 Mitgliedern beſtehend,
ein=gerichtet. Auch der Arbeitsplan fand Erörterung.
Kreis=
meiſterſchaften, und in allen Gauen Gaumeiſterſchaften
werden zur Durchführung gelangen. Die Teilnahme an den
Meiſter=
ſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in Nürnberg wurde zugeſaat.
Tei=
minſchwierigkeiten ſollen durch Verhandlungen mit der Deutſch=n
Turnerſchaft behoben werden. Der Kreiswaldlauf ſoll in mehreren
Klaſſen ſtattfinden, u. a. ſoll für Turner über 40 Jahre eine beſondere
Klaſſe eingerichtet werden. Die nächſte ſportliche Veranſtaltung der
Turner iſt das Hallenſportfeſt des Berliner Turnrats am 30. Janual,
* Radſport. Die Meldeliſte für die Beiuerbung um die
Meiſterſchaft von Süddeutſch land im 6er Kunſtreigen, die
am Sonutag, den 16. d. M., beim Radfportfeſt des Velozi
pedklubs Darmſtadt E. V. im Städtiſchen Saalbau ausgefahren
wird, iſt nunmehr geſchloſſen und es treten folgende Vereine in
Kou=
kurrenz: R.=V. Merkur=Schwenningen a. N., R.=V. Fröhlich=Nürberg,
M.=V. Zeilsheim und R.=V. Falke=Zella=Mehlim. Alle vier Vereine ſind
die Meiſterfahrer ihrer Eaue und man hört nur Rühmliches von ihnen.
Es iſt ſchver, im voraus zu beurteilen, wer den Sieg erringen wird.
Wir hatten hier in Darmſtadt Gelegenheit, die Zeilsheimer im
vori=
gen Jahre (Turnhalle) zu ſehen; inzwviſchen haben dieſelhen aber
be=
deutend zugelernt und vyn dieien Seiten ſieht man in ihnen die künfti
gen Meiſter. Ebenſo hervoragend fährt aber auch Nürnberg und
Schſveuningen und auch den Fahrern aus Zella=Mehlim geht ein
erſt=
klafüger Ruf voraus. Wir glauben im Gegenſatz zu anderen
Sports=
leuten, wenn letztgenanuter Verein keine Ueberraſchung bringt, den
Nürnbergern den Sieg vorausſagen zu können. Der Beſuch dieſer
Ver=
anſtaltung iſt ſicher für jeden Sportsliebhaber lohnend.
sr. 25 Jahre deutſcher Sportverein. Einer der
füh=
renden Vereine des deutſchen Schlvimmſports, der Magdeburge=
Schwimmklub von 1896, wird am 4. und 5. Februar ſein 25jähriges
Beſtehen feiern. Am erſten Tage findet eine offizielle Feier ſtatt, am
ziveiten Tage iſt ein Feſtball vorgeſehen. Ein weit großzügiges
Pro=
gramm zur Feier ſeiner Vierteljahrhundertfeier beabſichtigt der bekannte
Magdeburger Sportverein Biktoria 1896. Als alter Fußballpionier hat
er ſich einen guten Namen weit auch über Deutſchlands Grenzen hinaus
erworben und uird ſeine Feier vom 12. bis 19. Juni in Geſtalt Einer
Jubiläumswoche in Magdeburg vor ſich gehen laſſen.
Mütter und Frauen im Ausland!
* Die
Fra=
haben ſich wegen der von unſeren
Feinden geforderten Ablieferung von Milchkühen
zuſammen=
geſchloſſen und gemeinſam einen Appell au die Müitter und Frauen des
Auslandes gerichtet, deſſen Wortlaut hier folgt:
Mit nachſtehen
wir uns heute an Euch. Wil
flehen Euch an in unſerer
G=quälte Menſchenherzen wei
den ſich an Euch.
Helf
ütter und Fraue
des Auslande
Deutſchland
ſeine früheren Feinde
che Kinder ſterben. H!
gers, weil ihnen die Milch, die ſie ſo nötig zu ihrer Ernährung brau=
Gen, fehlt. Durch den Krieg iſt unſer Miichviehbeſtand ſtark
zurück=
jegangen und dadurch die Milchverſorgung vollkommen ungenügend.
Iu lrtzter Zeit hat eie ſchreckliche Seuche unſer Land duranogen und
den Viehbeſtand weiter verringert. Tritt nun noch die Ablieferung der
640000 Stück Milchvieh hmzu, dann zuird unſere Kinderſterblichkeit noch
tiel gewaltiger und uuſer Elend noch diel größer werden, auch dann,
wenn die Ablieferung nur nach und nach in kleinen Mengen erfolgen
ſell.
Statiſtiſch it feſtgeſtellt, daß jetzt ſchon infolge der
Unterernäh=
ung der letzten Jahre 40—50 Prozent, in manchen Gegenden 70—80
Prozent, unſerer Kinder ſtrofulös, rachitiſch und tuberkulös ſind!
Was ſoll werden wenn die Ablieferung der
ge=
jorderten 640 000 Milchkühe noch hinzukommt?
Es heißt unſer Volk mit reſtloſem Siectum ſchlagen, wenn man
urſeren iverdenden Müttern, unſeren Kindern, Jugendlichen und
Kran=
en auch nur einen Teil der Milch nimmt, die jetzt nur noch in winzigen
Tengen zur Ausyabe gelangt.
Bei unſeren Ernährungsverhältniſſen können
ir unmöglich auch nur ein Stück Milchvieh, auch
ur 1Liter Milchentbehren. Jede Fortnahme von Vieh und
MTilch würde unſers Qual vergrößern und die Schmerzen der Mütter
rmehren.
Amerika, in Erkenntnis unſerer Notlage, hat ſich bereit erklärt, uns
Tilchkühe zu liefern. Wir freuen uns herzlich auf dieſe Zuweiſung,
se, wenn ſie auch nur klein iſt, uns doch mit Troſt erfüllt, daß man
uns helfen will. Dieſe Zuweifung wird aber bei zveitem niht ſo groß
ſtin, wie allein der Verluſt iſt, den uns die ſceckliche Seuche in den
ltzten Monaten gebracht hat. Wir können nicht zulaſſen, daß man uns
von dem wenigen, was wir haben, noch einen beträchtlichen Teil nimmt.
Kürzlich ſurde von ärztlicher Seite rahgeſvicſen, daß, zuenn
unſe=
n Ernährungsverhältniſſen nicht hald takkräftig abgeholfen wird, mit
ſomlichker Sicherheit gerechnet werden muß, daß in den nächſten Jahren
illionen deutſcher Kinder dem Untergang
eiht ſind! Kommt nun noch die Ablieferung des geforderten
Milc=
ehs hinzu, ſo ſehen ſeir unſere Kinder urettbar derloren.
In dieſer unſerer Not wenden wir ums an Euch. Helft uns in
un=
zer verzweifelten Lage, Ihr Mütter und Frauen des
Aus=
audes. Helft uns, iudem Ihr durch Eure Fisſprache an
maß=
benden Stellen uns unterſtützt, daß von der Lieferung des
geforder=
tur Milchviehs Abſtand genommen wird. Heift uns, indem Ihr mit
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Januar 1921.
uns den Schrei erhebt: Rettet die deutſchen Kinder! Helft uns aus
Menſchlichkeit! Helft uns als Mütter und Frauen, damit unſeren
un=
ſchuldigen Kindern in letzter Stunde noch Rettung kommt.”
(Folgen die Unterſchriften von 31 Frauenvereinen, von den
wveib=
lichen Landtagsabgeordneten und Stadtverordneten von Darmſtadt,
Mainz, Worms, Offenbach und Gießen.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Im Breslauer
G-Jage-Rennen
v. 26. 12.— 1. 1. wurde unter Lorenz=Stabe
mit 5056 km Continental=Pneumatik
Sieger
wie in allen früheren 6=Tage=Rennen.
Lorenz hatte keinerlei Reitenschaden.
NentA
Bhaumatik
Seite 5.
Gottesdienſt der Ifrgelitiſchen Religionsgemeind=
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 14. Jan. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 00 Min.
Samstag, den 15. Jan. Morgengottesdienſt 9 Uhr. —
Sabbataus=
gang 5 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Shuagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 15. Jan. Vorabend 4 Uhr 20 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 1hr 05 Min. — Nachm. 4 Uhr.
Wetterausſichten für Freitag:
Noch vorwiegend bedeckt, vereinzelte Regenfälle, allmählich kälter
Weſt= bis Nordweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfaug 6 Uhr, Ende nach 10 Uhr (E. 15,
Schau=
ſpielmiete e 7, Schnilermieten blan und gelb, Sondermiete Seric X15)
„Egmont”,
Orphenm: Vorſtellung um 734 Uhr.
Vortrag von Profeſſor Mülſer um 73 Uhr im Hörſaal 326 der
Techniſchen Huchſchule (Deutſch=Oeſterreichiſcrr Alpenverein).
Generalverſammlumg der Kriegsbeſchädigten,
Kriegshinter=
bliebenen und ehemaligen Kriegsteilnehmer um 8 Uhr im
Gewerk=
ſchaftshaus.
Leitung: Dr. Otto Bnldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und tür Feuiüeton: Dr. Otto Waldgeſtel; für hefſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handei und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelstenl uab Landwirtichaftliches: Kurt Wtitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mirteilnugen aus dem Geſchäftslebene Wanl Lauge. —
Druck und Verlag: 22. C. Wittſch’ſche Soflnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den rebastionellen Leil beſtiurmte Mitteilungen ſinß an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Ewaige Honorarſorderungen ſind beizuſngen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Familiennachrichten
Ihre am Samstag, den 15. Jandar,
T nachm. 2 Uhr, in der St.
Martins-
kirche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Willi Außner
Dora Außner, geb. Scheld
Schönbach 1. Scblesten. Darmstadt.
*1547
Scccgacecescet F.
Frau Charlokte Fey, geb. Böhler,
welche Färberei u Wascherei besaß, Tochter
des Färberineisters Böhler, Teierte am 13.
Januar 1921 ihren 82. Geburtstag bei noch
zienlich guter Gesundheit. Grüßt alle ihre
lieben Bekannten und Gönner.
Darmstadt, Hoffmannstr. 44. (*1616
Oteteneneset
Ihre am Sonntag, den 16. Januar,
4 nachmitt, 27/, Uhr, in der
Martins-
kirche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Elisabeth Bauer
Karl Fornoff
Ludwigs-
Hermann Rosenthal plats
Versilbeste Tafelgeräte
Bestecke
KoFfee- uind Speise- Serrice.
Bekanntmachung.
Apfelweint
Arbeiten aller Art
finden ſchnelle Erledigung, liefere in gut. Qualitäten
Stunde 4,50 Mk. 171573 preiswert. Gebinde ſind
Angebote unter R 44 möglichſt zu ſtellen. (II,594
Carl Allmendinger
an die Geſchäftsſtelle.
Mollerstraße 40.
Eckhardtstraße 35.
(71505
Ds
ür die vielen Ehrungen anlässlich
* unserer VERMAHLUNG sagen
herzlichen Dank
Ludwig Nungesser u. Frau
Gretel, geb. Gunkel.
Roßdort, 13. Jandar 1921.
Fuhren all. Art
auch nach ausivärts, ſotvie
das Anfahren von
Braun=
kohlen, Holzfahren von den
Städt. Holzplätzen über
nimmt bei billigſter
Berechnung
W. Geyer,
Hoffmannſtr. 13½, 1. St
Telephon 1377.
*154
OotHeer
Aermelfutter
er 2
157
Joſ.
Roßkop=
r=Ramſtädterſtr. 34
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hierdurch die ſchmierzliche Nachricht,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
unſere gute, treuſorgende Gattin, Mutter,
Großmutter und Schwiegermutter
Maria Barbara Heil
geſtern abend 10½ Uihr nach langem
qual=
vollen Leiden im faſt vollendeten 83.
Lebens=
jahre in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Darmſtadt, Bilbel, den 13. Jan. 1921.
Rheinſtraße 4 7.
Die trquernden Hinterbliebenen:
Walter Heil
Käthchen Heil
Jofeph Heil
Kaſpar Heil
Eva Heil, geb. Weiß
3 Enkel und 1 Enkelin.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
15. Januar, nachm. 3 1ihr, auf dem Wald=
(*1617
friedhof ſtatt.
Seit
97 Jahren
tverden Damen n. Herren
ſtoffe in der Dekatux=Ain
ſtalt Göbel dekatiert,
ſchützt
Dekatieren vor
Ne=
genflecken u. Eingehen der
Getvebe. Aufdämpfen v.
Samt= n. Plüſchmänteln,
auch alle zertrennte Stücke.
Ernſt Göbel
Dekatur=Anſtalt
Bogel= u. Zierfiſchhand
Schuchardſtr. 11.
141
Telephon 388
Wimpfen a. /9. Tel. 56.
3 P. led. H.=Pantoffel,
2 P. Herrenſtiefel (44-45)
u. 1Herr.=Ueberzieher für
gr. Fig. zu verk. (*1440
Dieburgerſtr. 64, pt.
Gebr.
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gegründet 187
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Januar 1921.
Rummer 13.
Der heutige Verkehr hielt ſich ungefähr auf dem Niveau der
geſt=
rigen Abendbörſe. Montanwerte ſwarnen leicht befeſtigt. Auch
Glektri=
zitätswerte notierten, unter Bevorzugung von Bergmann, höher. Im
weiteren Verlauf tratem Zellſtoff=Waldhof in dem Vordergrund; ſie
er=
reichten einen Kurs von 540. Bankakdien, konnten ſich gut behaupten.
Auslondswerte zogen auf die beſſere Haltung des Debiſenmarktes leicht
an. Der Kaſſamarkt verkehrta in nicht einheitlicher Haltung. Höher
waren Kleyzer, Chemiſche Mülheim, Aſchaffenſburger Zellſtoff. Niedwiger
waren Moenus, Goldſchmeidt, Eßlinger, Schmnellpreſſen Frankenthal, Herz=
Schuh und Blei= und Sillberhütte Braubach. Im Freiverkehr gewannen
Holzmann zirka 8 Prozent. Lechwerke woren auf die in Ausſicht
ge=
nommene Einführung au der Börſe befeſtigt. Von fvemden Nenten waren
zprogentige Bulgawen zu höhenen Kupſen begehrt. Die Gprozentige
Un=
gariſche Kriegsanleihe war mit 4 Prozent im Verkehr.
Fraukfurter Abendbörfe vom 13. Januar.
w. An der Abendbörſe war die Umfatztätigkeit wiederum nicht ſehr
lebhaft. Das Intereſſe konzentvierte ſich hauptſächlich auf einige
In=
duſtriepaviere. Eimnzelne Spezialpatziene im freien Verkehr ſanden
zeit=
weiſe mehr Beachtung. Deutſche Petroleum blieben geſuchter,
unter=
lagen aber Kursſchwankungen 2190—2330— Wf0. Benz Motoven
wur=
den 20, Holzmann, 340 gehandelt. Valutawerte wunden durch
Be=
wegung der Devifenpreiſe verhältnismäßig wenia berührt. Mexikaner
ſtill. Unter den Montanaktien ſtellten ſich etwas höher beſonders
Laura=
hütte. Kursabſchläge erlitten Harpener. Beſonders beachtet waren
wieder Farbwerke Mühlheim bei weiterer Kursſtoigerung. Zellſtoff
Waldhof waren ſtärker angeboten und gaben 6½ Prozent nach. Elektro
Bergmann verloren 5 Prozent. Chemiſche Aktien, ſowie
Kaſſainduſtrie=
paviere blieben behauptet. Schiffahrtsaktien bewahrten ihre feſte
Hal=
tung. Deutſch=Ueberſee=Zertifikate 1063 plus 3 Prozent. Spiegel und
Spiegelglas ſtiegen 7 Prozent, Maſchinenfabrik Vogtländiſche 6½s
Pro=
zent. Gummiſtvarenfabrik Peter zogen 5 Prozent an. Die / Börfs
ſchließt feſt. f.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100zMark wurden gezahlt am 13. Januar in Zürich 9,25
(voridem Kriege 125,40) Franten, im Amſterdam 4,42 (59 20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,50 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,80
(88,80)Kronen, in Wien (12. 1.) geſchloſſen, in Prag (12. 1.) ge=
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
„ſchloſſen, in London (12. 1.) 2,57½ (97,80) Schilling, in Nea=Yvak was die etwaige Entſchädigung für die Fabrik in Pernau in Eſtland
Bericht von der Frankfurter Vörſe vom 13. Januar.
anbelange, ſo habe man immer noch keine beſtimrmten Zuſicherungen,
Mitgeteilt von der Bank für Honbel und Induſtrie, Darmſtadt. (12. 1.) 1,44 (B,80) Dollar, in Paris 2334 (125,40) Franken.
ſo daß auch dieſes Moment für die Gewinnbemeſſung ausſcheide, da
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M.; 12. Jan,
Antw=Bruſſ.)
Holland...
London .
Paris ....
Schweiz —. /0739
Spanten ..
Italien .. ./ 2431.
Liſſab.=Op.
Dänemark.
12. Januar T
Geld Brief
b265.3/
F25645)
424.—
914—
ursocd
44D TAFL,N
2269 80
259,05
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1o7s. 10l
918.
243/
Muiar.20
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1 44I,
F280.20/
4121.
1083.90
919.—
24214
91a0ß.:70
A5L.
2284 4
25934, 25934
4221),
Ju6ss.13
321.—
2425ſ.
1aos.30
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Norwegen. A163.801171 201 153.301
Schweden 11483½/14861s/1488½
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Budapeſt . N1.53—111,77—
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Prag..
M uice
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4.103½
12,1011
1196.20
1491½.
14.14½,
12.141=
Mannheimer Produktenbörfe.
HI. Mannheim, 13. Jan (Tel.) Tendenz ruhig, die Preiſe
weiter nachgebend. Gezahlt wurden pro 100 Kilogramm waggonfrei
Mannheim einſchließlich Sack: Yeuer gelber La Plata=Mais 360—365,
neuer inländiſcher Rotklee 1600—2000, italieniſche Luzerne 3000—3200,
Provence=Luzerne 3200—3400, Wickon 260, inländiſche Erbſen 330—410,
ausländiſche 300—350, Futteronbſen 270—300, Nangvonbohnen 235—230,
Byaſilbohnen 220, Ackerbohnen 310, inländiſche Linſen 550—750,
aus=
ländiſche 475—550, Wieſenheur 105—115, Klecheu 120—130, Preßſtroh 60.
gebündeltes Stroh 50—60, Biertreber 210—220, Rapskuchen ohne Sack
170—180, indiſcher Kokoskuchen 190, Reis 500—600, Raps 750—800,
Leinſaat 675—725 Mark.
H. Mannheim, 13. Jan. Die Spekulntion der Aktien
der Zellſtoffabrik Waldhof in Mannheim hat on der
heu=
tigen Berliner Börſe eine Kursſteigerung um 40 Ppozeut auf 540
ge=
bracht. Gerüchte an der Verliner Börſe wuurden in Umlauf geſetzt,
die Geſellſchaft werde 30 Prozent Diwidende und 30 Prozent Bonus
verteilen, die Aktien zu Pari ausgeben. Der Vorſitzende des
Auffichts=
mts des Unternehmens erklärt hierzu, daß ihm davon nichts bekannt
ſei. Es ſeien noch keinerſei Beſchliſſe gefaßt. Ehe man zu
ingend=
welchen Entſcheidungen über die Gewinnverteilung käme, müßte doch
erſt einmal die Bilanz abgeſchloſſen ſein, und bis dahin könne ſich noch
viel verändern. Die Geſellſchaft habe allerdings ein gutes
Geſchäfts=
jahr hinter ſich, es ſeien ober auch die Unkoſten ſehr hoch geweſen, und
alles ſozuſagen noch in der Luſt hänge.
Berlin 13. Jan. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. An
der Börſe richtet ſich die Kursbewegung vornehmlich nach der Maßgabe
des Schwankens der Deviſenkurſe. Nach den geſtwigen nicht
unerheb=
lichen Wſchwächungen der letztenen ſetzte der Börſewverkehr vorwiegend
mit niedrigeven Kurſen ein, zeigte aber weiterhin zunächſt Amſätze zu
einer leichten Erholung auf die Befeſtigung der ausländiſchen Valuten.
Die Unternehmungsluſt war beſchränkt, weil der Pariſer Kabinettsſturz
cher als ein Moment der Beunruhigung angeſehen worde. Für gewiſſe
Berte trat entſchiedene Kaufluſt hervor. So gewamnen Buderus 10
Prozent, Laurahütte 9½ Prozent, Rheinſtahl B Progent. Deutſche
Waffen 15 Prozent und Zellſtoff Waldhof im Verlaufe ſogar 45
Pro=
zent. Sonſt bildeten Rückgänge bis zu 10 Prozent die Mehrzahl.
Stär=
ker gedrückt waren Kaliwepte, von denon Deutſche Kali, 18 Prozent,
Kuli Aſchersleben 15 Prozent und Weſteregeln Alkali 45. Prozent
ver=
lowen. Durchgängig matt waren Schiffahrtsaktien. Gut bchauptet
blie=
ben Anſagewerte. Preußiſche 3proz. Konſols gewannen über 1½
Pro=
zent. Valutapapiere ſtellten ſich niedriger.
Produktenbericht. Am Produktenmarkt wirkte nach der
geſtrigen Abſchwächung die heutige leichte Beſſerung der Deviſenkurſe
befeſtigend für Mais, zumal da auch die Cif=Prriſe für
novdamerika=
niſchen Mixedmais ſich etwas höher ſtellten. Platamais war hier
ver=
mehrt angeboten. Für Hülſenfpüchte, ſowie alle Arten Futterſtoffe
er=
fuhr die Geſchäſtslage keine Beſſerung.
Landau, 13. Jan. (Wolff.) Wie der Landauer Anzeiger aus Böhl
meldet, hat die dortige Schuhfabrik Herz u. Gvoß, G. m. b. H.,
ihre Zahlungen eingeſtellt.
* Engliſches Einfuhrverbot für chemiſche und
optiſche Faberka=e? Die engliſche Regierung wird in der nächſten
Sitzung des Unterhauſes eine Geſetzesvorlage einbringen, die als
Unter=
ſtützung der ſogenannten Schlüſſelinduſtrie und als Maßnahme gegen die
ausländiſche Konkurrenz gedacht iſt. Wahrſcheimlich wird die Ginfuhr
ge=
wiſſer chemiſcher und optiſcher Artikel, wiſſenſchaftlicher Glaswaren,
wiſ=
ſenſchaftlicher und optiſcher Inſtrumente verboten werden.
Frankfurter Kursbericht 13. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5%=Reichsanleihe.
BAet
4½%l Vzu. V.Schatzanweiſ.
47a% Vl.—1X.
Sparprämienanleihe . ...
48 Preuß, Konſols..
8½%0
.....
480 Bad. Anl. unk. 1935
½% „ v. 1907..
425 Bahern Anl,.... . ..
....."
9½%
49 Heſſen unk. 1924....
*5
3 77,50
67,75
59,50
65,75
f.80,70
4 72,25
85,25
64,320
55,60
53,20
71,50
83.
63,75
72.—
62,—
42. Mützemberger.:
Ausläudiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902,
12% Griech. Monopol..
4½2 Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918.... . . . .
½% Oeſt. Schatzanweiſ,
ſtfr. v. 1914.... ... ...
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .
20 „ einheitl. Rente.
30 Rum. am. Nente b. 03
4½% Goldrente v. 13
am. „ .. konv.
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
„II
v. 1911,Bollanl.
½½Ung, Staatsr. v. 14
Goldrente.
Staatsr. v. 10
gronenrente.
2,50
23,—
35,50
45,75
27,50
134,—
103,50
85,50
149.—
128.—
88.—
Ait.
77,50
65,75
59,50
65,50
80,70
72,25
85,25
62,75
56
53,75
71,50
82,50
72,60
e1,50
52,50
78,75
291,-
395.—
AA4
35,90
46.—
27,50
158,
134,—
103,75
54,—
25.—
147,
127,50
89.
53,75
24.80
25.50
Henäſce
5% Mexik. amort, innere
kpnſ. äuß. v. 99
42 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ, inner.. ..
Irrigationsanl.
43
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportauſt.
495 Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
390 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
% Salon. Conſt. Jonction
z Salonigue Monaſtir.
58 Tehuantepee . .. ....
.......
4122
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
425 Frankfurt b. 1913....
v. 1903.
3½%
420 Mainz. b. 1919b. 1926
Pfaudbriefe
425 Franif. Hhp. Bk. 1920
420 Frkf. H.Krd.=Ber. 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
1982
42 Pfälz.
1923
420 Rhein.
„ verk.)
420 Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdör.
47 Heſſ. Ldhyp. Kom,Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. ..
Darmſtädter Bank ...
12. 1.
470.—
474,—
365,—
55,—
44,50
4830
136.—
119,50
470,—
83,
89.—
13. 1.
482.—
685
510,—
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275.—
46.—
49,25
139.
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101,5)
97,30
28,50
103,25
99,30
105,30
100,10
187,80
92,60
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624.—
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395,—
579,50
781.—
710.
450,
665.
2190,
585.—
Bekanntmachung.
Auf die in Nr. 305 der „Darmſtädter Zeitung”
vom 29. Dezember 1920 abgedruckte Bekanntmachung
des Reichsminiſters für Wiederaufbau vom 8.
De=
zember 1920, betr. Feſtſetzung einer Ausſchlußfriſt
für Anmeldungen Deutſcher auf Entſchädigung für
deutſche Beſchlagnahmen und Requiſitionen in den
beſetzt geweſenen fremden Gebieten, mache ich
hier=
mit aufmerkſam.
Die Zeitung kann im Stadthaus, Zimmer 33,
(st585
eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 10. Januar 1921.
Der Oberbürgermeiſter,
Städtiſches Mieteinigungsamt.
Wegen ſtarker Belaſtung iſt das
Mieteinigungs=
amt nicht in der Lage, ſchriftliche Anfragen des
Publikums zu beantworten. Es empfiehlt den hier
wohnenden Auskunftſuchenden, ſich in den
Sprech=
ſtunden des Amtes mündliche Auskunft einzuholen,
Sprechſtunde: Vormittags 8—12 Uhr.
Die Hausbeſitzer werden darauf hingewieſen,
daß den Anträgen auf Genehrigung von
Mietpreis=
ſteigerungen eine Aufſtellung ſämtlicher im Hauſe
ein=
gehenden Mieten ſowie ein. Nachweis über die Höhe
der ortsgerichtlichen Schätzung des Anweſens
bei=
zuſchließen ſind.
Das Amt gibt Antragsformulare auf Anfordern ab.
Anträge auf Wohuungskündigung ſind mit
ein=
gehender Begründung in doppelter Ausfertigung
einzureichen.
(St583
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
Der Vorſitzende des Mieteinigungsamtes:
Dr. Schiff.
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Allgem. Ortshrankenkaſſe
Darmſtadt
Blumenthalſtraße 7
Bekanntmachung.
Durch ein im Reichstag am 18. 12. 1920
beſchloſ=
ſenes und durch das Reichsgeſetzblatt Nr. 243 am
10. Dezember zu unſerer Kenntnis gelangtes Geſetz
werden denBeziehern vonInvaliden=,Kranken=,Alters=,
Witwer= und Witwenrenten Beihilfen von monatlich
40 , den Beziehern von Waiſenrenten Beihilfen
von monatlich 20 ℳ zugebilligt.
Zur Deckung der dadurch verurſachten
Mehraus=
gaben werden die Beiträge zur Invalidenverſicherung
verdoppelt.
Sie betragen hierdurch die Woche:
in Stufe 1 180 Pfg., ſeither 90 Pfg.
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Wochentags uachm. 2—4 Uhr,
Samstags vornt. 8—10 Uhr. (K,606
und werden nach einem Rundſchreiben der
Landes=
verſicherungsanſtalt
vom 22. November 1920 ab
erhoben.
Beſchwerden gegen dieſes Geſetz ſind nicht an die
Verſicherungsbelörden oder Verſicherungsanſtalt,
ſondern nur an den Neichstag zu richten.
(595
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
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des „Feierabend‟, Stiftſtraße 51.
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Gedicht, Herr Ausfelder; Feſtrede: „Deutſches Reich und Volk‟
Herr v. Pfiſter; Streichquintett „Adagio in C=Molk” von Mozart;
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dichte, Herr Ausfelder; Streichquintett „Allegro in C=Mok:” von
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zart; Gedicht, Herr Ausfelder; Gemeinſamer Geſang: „Ein’ feſte Burg iſt
(579
unſer Gott”.
Alle Denlſchgeſinuten ſind herzlich eingeladen.
Witweß Schloss-Café
Homuncelus, II. Teil, 6 Akte
In der Hauptrolle der grosse Künstler
Olaf Föngs. (589
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Friedrich Kühne, Walter Wolfgram,
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Ein Titanenkampf.
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