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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Widerhall der Kanzlerrede. — Die Herrſchaft auf der Oſtſee.
Das Wirtſchaftsleben in Oeſterreich=Ungarn. — Moderne Seeräuber. — Italieniſche Kammer. — Beſorgnis in England.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 13. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Es iſt nichts von Bedeutung zu melden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
An verſchiedenen Stellen fanden kleine
Ge=
fechte vorgeſchobener Poſtierungen mit
feind=
lichen Aufklärungsabteilungen ſtatt. Dabei
ge=
lang es den Ruſſen, einen ſchwachen deutſchen
Poſten aufzuheben.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Ein vergeblicher Angriff gegen unſere
Stel=
lung bei Wulka (ſüdlich des Wygonowskoje=
Sees) koſtete den Ruſſen etwa 100 Mann an
blutigen Verluſten und an Gefangenen.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Nichts Neues.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt nicht weſentlich verändert. Bei
der Armee des Generals v. Koeveß wurden
geſtern über 900 Gefangene eingebracht.
Bei Ipek ſind 12 moderne Geſchütze
er=
heutet, die die Serben dort vergraben hatten.
Hinter unſerer Front wurden in den letzten
Tagen über 1000 verſprengte Serben
feſtgenommen.
In Mazedonien hat die Armee des
Generals Todorow die Orte Doiran und
Gewgheli genommen. Kein Engländer
und Franzoſe befindet ſich in
Frei=
heit auf mazedoniſchem Boden.
Nahezu zwei engliſche Diviſionen
ſind in dieſen Kämpfen aufgerieben
worden.
Oberſte Heeresleitung.
Der Balkankrieg.
Der ſerbiſche Feldzug — ein Muſter glänzender
Organiſation.
* Zürich, 11. Dez. In einem Rückblick auf den
ſerbiſchen Feldzug ſchreibt der militäriſche
Mit=
arbeiter der Zürcher Poſt: Die Durchführung des
ganzen Feldzuges war von Anfang an
vorbild=
lich. Die einzelnen Heeresgruppen arbeiteten trotz
ſchwie=
rigen Geländes ſtets in vollſter Uebereinſtimmung.
Hier=
zu trugen neben der ſicheren Leitung die hervorragende
Ausdauer und die Zuverläſſigkeit der Truppen bei. Vor
allem aber muß auch der großartigen Leiſtung des Trains
und der Sanitätstruppen höchſte Anerkennung gezollt
wer=
den. Trotz ſelbſtverſtändlicher ſchwerer Störungen an
manchen Stellen werden die Verpflegung der Armee
Mackenſens und der verhältnismäßig günſtige
Geſund=
heitszuſtand der Truppen ein Muſter glänzender
Organiſation bleiben. Nicht ohne tiefes Bedauern
für das tragiſche Geſchick kann man der Leiſtungen des
ſerbiſchen Heeres gedenken, das das berechtigte Gefühl
hat, der ganzen Welt die höchſte Achtung vor der
ſerbi=
ſchen Leiſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit abgerungen
zu haben.
Zur bulgariſchen Offenſive in Mazedonien
meldet der Sofioter Berichterſtatter der Kölniſchen Ztg.:
Die Bulgaren fochten allein, ohne Verbündete. Die
An=
ſetzung des rechten Flügels führte ſie in den Rücken der
franzöſiſchen Stellung und bedrohte die Verbindung auf
dem weſtlichen Vardarufer. Die Erfolge dieſes Flügels
wurden durch unbeſchreibliche Sorgloſigkeit der Franzoſen
bei dieſer gefährdeten Flanke erleichtert. Die Bulgaren
marſchierten gedrängt auf einen Punkt zu und ſchlugen
vereint die große Zahl der Widerſtand leiſtenden
Trup=
pen. Die Franzoſen hatten allein 14 Regimenter im
Kampfe. Die ſehr geringe Zahl der Gefangenen beweiſt
an einigen Punkten die Erbitterung des Kampfes. An
anderen Stellen fand ein eiliges Zurückgehen, namentlich
der Engländer, ſtatt, die nach einem Kampf von wenigen
Stunden die Befeſtigungen aufgaben, die ſie Wochen
hin=
durch ausgebaut hatten.
Siegesjubel in Bulgarien.
* Sofia, 12. Dez. Den Blättern zufolge wurden
im ganzen Lande die Befreiung Mazedoniens
und die Siege der bulgariſchen Truppen mit ungeheuerer
Begeiſterung gefeiert. Die Mazedoniervereine
rich=
teten Dankesdepeſchen an den König, Radoslawow und
Schekow, worin ſie ihre Freude über die Einnahme
Bito=
lias, der Hochburg der bulgariſchen Kultur, des
Aus=
gangspunktes der bulgariſchen Erhebungen, ausdrückten.
Schekow antwortete: Bulgarien iſt glücklich, auch Bitolia
wieder mit dem Mutterlande zu vereinigen. Alle
bulga=
riſchen Herzen zittern vor Freude und Jubel über die
glückliche Befreiung faſt des ganzen Bulgarenlandes.
Die Balkanexpedition der Alliierten.
* Bern, 12. Dez. Campolonghi meldet dem Secolo
aus Paris: Die Balkanexpedition habe wegen
der Ausflüchte der Engländer und der Langſamkeit
ande=
rer Alliierten ihre Zwecke nicht erreicht. Jetzt
handle es ſich um Fortſetzung oder Aufgabe der
Expe=
dition. Die Frage ſei, ob die Balkanexpedition dem
europäiſchen Krieg zugute komme, nicht aber, ob ſie im
beſonderen Hinblick auf die Serben nützlich ſein könne.
Frankreich ſei einer Fortſetzung der Balkanexpedition
günſtig geſtimmt, wünſche aber, daß eine größere Leiſtung
von den Heeren derjenigen dargebracht würde, die keine
Sorge um ihre nationalen Grenzen hätten. Frankreich
ſei der Meinung, bereits genug getan zu haben und möchte
nicht, daß ihm auch in dieſem Falle die größte Leiſtung
zugemutet würde. Kitchener, wenn nicht die ganze
engliſche Regierung, ſei mehr für Aufgabe der
Bal=
kanexpedition. Kitchener ſei in dieſer negativen
Ueberzeugung nach ſeiner Reiſe feſter als je und wolle
eine Expedition nach Kleinaſien organiſieren. Frankreich
verſpüre jedoch wenig Luſt, Kitchener hierbei zu folgen.
Frankreich wolle ſich nicht an einem Eroberungskrieg im
Orient beteiligen, der dem Kriegszwecke und den
fran=
zöſiſchen Beſtrebungen fern liege Dieſe beſchränkten ſich
immer mehr auf das weſtliche Becken des Mittelmeeres
und ließen England und Italien immer mehr freie Hand
im öſtlichen Becken. Wenn alſo die Expedition nach
Kleinaſien unternommen werden ſolle, müßten
faſt ausſchließlich England und Italien die
Streit=
kräfte ſtellen, falls letzteres ſich den Plänen des engliſchen
Miniſters anſchließe. Zum Schluß meint der
Korreſpon=
dent: Wenn die Balkanexpedition fortgeſetzt würde,
müßte Italien das ſerbiſche Heer mit Proviant und
Munition verſehen und organiſieren. Den Franzoſen
und Engländern läge die Befeſtigung Salonikis und
die Entſendung neuer Truppen ob. Rußland müſſe die
Vorbereitungen für Entſendung des Expeditionskorps be=
ſchleunigen. Alsdann könnte in zwei Monaten die
Offen=
ſive gemeinſam wieder aufgenommen werden.
* London, 12. Dez. Die Blätter beſchäftigen ſich
mit der ſchwierigen Lage in Saloniki und
be=
tonen, daß die ungewiſſe Haltung Griechenlands
unerträglich ſei. Daily Chronicle ſpricht von einem
An=
zeichen unzweifelhafter Feindſeligkeit Griechenlands.
Prinz Andreas habe öffentlich die Truppen der
Alliicrten als Geiſel bezeichnet. Mancheſter Guardian
berichtet, daß griechiſche Offiziere davon geſprochen hätten,
daß ſie die Alliierten angreifen würden. Es ſeien
ver=
ſchiedene militäriſche Vorbereitungen gegen die Alliierten
getroffen worden.
Neue Drohungen gegen Griechenland.
* Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Dez.
Die Agentur Havas verbreitet folgende Meldung: Die
Blätter ſagen, es ſei nicht zweifelhaft, daß der Entſchluß,
in Saloniki zu bleiben und die nötigen
Verſtär=
kungen nach dem Balkan zu ſenden, in den verſchiedenen,
letzter Tage in Paris und im franzöſiſchen Hauptquartier
abgehaltenen Kriegsräten gefaßt worden ſei. Im
Grund=
ſatz ſei er angenommen. Man werde nur noch einige
Ein=
zelheiten zu regeln haben. Man wird bemerken, daß der
Entſchluß, eine gemeinſame Leitung für die Operationen
auf der ganzen Front einzurichten, kein leeres Wort iſt.
Die durch das Orientabenteuer Wilhelms II. bei den
Alli=
ierten angerichtete Verwirrung wird nur vorübergehend
geweſen ſein. Man wird jetzt der Regierung in
Athen ſagen, daß ihre Winkelzüge zu lange
ge=
dauert haben. Das Journal ſagt gleichfulls, daß die
Stunde der Beſprechungen für Griechenland vorüber ſei.
„Wir erwarten entſcheidende Erklärungen. Wir wollen
unſere Truppen um Saloniki verſchanzen in der
Erwar=
tung der Stunde der gemeinſamen Offenſive aller
alliier=
ten Streitkräfte. Wir müſſen alſo wiſſen, welches die
Haltung Griechenlands uns gegenüber und gegenüber
unſeren Feinden ſein wird. Wir denken gern, daß die
griechiſche Regierung ihre Augen jetzt, wo die Wolken
zer=
ſtreut ſind, nicht dem Lichte verſchließen wird, und daß ſie
jetzt klar von unſerem Entſchluß unterrichtet iſt:
Salo=
niki als Operationsbaſis zu behalten.”
Widerhall der Kanzlerrede.
Daß das Ergebnis der
Donnerstagsverhandlun=
gen des Reichstages darin beſteht, Deutſchlands
Entſchloſſenheit und Geſchloſſenheit
unſe=
ren Feinden wirkſam vor Augen geführt zu haben, dafür
liefert eine Auslaſſung des Londoner Daily Graphic einen
vollgültigen Beweis. Denn dieſes Blatt nennt die
ſozial=
demokratiſche Friedens=Interpellation „von der
Regie=
rung beſtellt‟. Dürfen wir eine derartige Auffaſſung, ſo
wenig ſie im Punkte der „Beſtellung” der Wahrheit
ent=
ſpricht, als eine willkommene Wirkung der
Donnerstags=
verhandlungen mit ungeteilter Genugtuung begrüßen, ſo
beſtätigen andere Aeußerungen engliſcher Blätter, wie
recht der Kanzler hatte, wenn er die Geiſtesverfaſſung
unſerer Feinde durch die Selbſttäuſchung gekennzeichnet
findet, die eine ſyſtematiſch gezüchtete Unkenntnis
her=
vorgerufen hat. Die Friedensbedingungen, die von der
Daily News als Antwort auf die Kanzlerrede
vorgetra=
gen werden, beweiſen von neuem, daß die engliſche, auf
Selbſttäuſchung zurückgehende Selbſtüberhebung in
wach=
ſendem Maße an den ſprichwörtlichen engliſchen „Spleen”
erinnert. Die Macht des amtlichen Londoner
Lügen=
ſyſtems aber tritt am deutlichſten in dem Daily Expreß
hervor, der die Kanzlerrede für ein „Sammekſurium alten
Bluffs und alter Lügen” hält, ſowie Deutſchland jeden
Tag „ſchwächer” werden ſieht. Damit auch die engliſche
Heuchelei bei der Würdigung der Kanzlerrede
ungeſchmä=
lert zu ihrem Rechte komme, fabeln mehrere Londoner
Blätter ſowohl von der deutſchen Eroberungs= und
Herrſchſucht, wie von der Unterjochung der Menſchheit
durch den deutſchen Militarismus. Sie haben damit
ihren guten Freunden jenſeits des großen Waſſers das
Stichwort gegeben. Denn die führende anglo=amerikaniſche
Preſſe iſt auf das eifrigſte bemüht, den Vierverband zur
Fortſetzung des Kampfes für den „Triumph der
Gerech=
tigkeit”, das „Selbſtbeſtimmungsrecht der Nationen” und
die „Rechte der Menſchheit” anzufeuern. Was ſich hinter
dieſen verlogenen Redensarten verſteckt, iſt die Sorge, den
edlen Republikanern der Union könne das auf dem
euro=
päiſchen Kriege beruhende ausgezeichnete Geſchäft
früh=
zeitiger verdorben werden, als ihre Menſchenfreundlichkeit
und die Zartheit ihres Gemütes es wünſchen. In Italien
ſcheint man ergötzlicherweiſe den Nachdruck auf den ſchon
erwähnten Schwindel zu legen, Deutſchland wolle alle
Länder militäriſch und wirtſchaftlich unterjochen. Dieſe
Sprache ziemt ſicherlich einem Lande, dem wir ein
Men=
ſchenalter hindurch einen großen Teil ſeiner militäriſchen
Rüſtung erſpart haben und deſſen unleugbares
wirtſchaft=
liches Aufblühen wir als ſein beſter Kunde förderten!
Wenn das von den Weſtmächten ausgehaltene Mailänder
Blatt Popolo d’Italia angeſichts einer derartigen
Ge=
ſchichtsentwicklung die Kanzlerrede mit „Vendetta”=
Gebrüll beantwortet, dann entbehrt dieſe hündiſche
Dienſt=
barkeit gegen ſeine Brotgeber, ſo ekelerregend ſie iſt, nicht
der Komik. Von der „lateiniſchen Schweſternation”
Ita=
liens, von Frankreich, iſt ein Widerhall der Kanzlerrede
erſt noch zu erwarten; die Nervoſität wegen des Saloniki=
Unternehmens, die ſich in den letzten
Kammerverhandlun=
gen ſo ſcharf ſpiegelte, wird auch die Kritik der
Kanzler=
rede ſchwerlich unbeeinflußt laſſen.
*
* Zürich, 12. Dez. Von beſonderer Seite wird der
Zürcher Poſt geſchrieben: Eines brachte die Rede des
Kanzlers, die Begründung der ſozialdemokratiſchen
Friedensinterpellation und die Erklärung der
bürger=
lichen Parteien neuerdings mit aller Deutlichkeit zum
Ausdruck: Deutſchland iſt einig im Vertrauen
auf ſeine nicht zu erſchütternde militäriſche und
wirtſchaft=
liche Kraft, einig in dem Willen, Frieden nur dann zu
ſchließen, wenn es der Würde und der Sicherheit
Deutſch=
lands entſpricht. Es iſt wohl angebracht, dieſe Worte ſo
zu nehmen, wie ſie gemeint ſind und die Hoffnung auf
einen baldigen Frieden zu begraben. Was iſt es nun,
das der Erörterung der Friedensmöglichkeiten und des
Friedensſchluſſes ſo ſtark entgegenwirkt? Die
Verpflich=
tung der Verbandsmächte, nur gemeinſam Frieden zu
ſchließen. Hierzu hat der Mächtigſte in der
Entente=
gruppe, England, die Genoſſen verpflichtet, und zwar
zum erſtenmal, als kurz vor der Marneſchlacht Englands
Glacis, Belgien und die franzöſiſche Nordküſte, verloren
zu gehen drohte. Das zweitemal vor wenigen Wochen,
als Meſopotamien, alſo das Glacis Indiens, verloren
ging und Aegypten bedroht erſchien. Damals traten
Ruß=
land und Frankreich, und kürzlich Japan und Italien, der
Londoner Deklaration bei. Dadurch iſt aber der Friede
bei dem beſtehenden militäriſchen Kräfteverhältnis ſo gut
wie erdroſſelt, ſofern die Macht der Tatſachen und der
Einzelintereſſen dieſe Solidarität nicht zerreißt, oder
ſo=
fern nicht England ſelbſt den Zeitpunkt für gekommen
er=
achtet, in Friedensverhandlungen mit Deutſchland
einzu=
treten. Dieſer Lage ſah ſich der deutſche Reichskanzler
ge=
genüber, als er ſeine Rede hielt. An eine
Erobe=
rungspolitik Deutſchlands können wir
nicht glauben. Wohl aber fürchten wir, daß das
Wort des Kanzlers, der Krieg werde, je länger er dauere,
deſto größere Forderungen nach ſich ziehen, Wahrheit
wer=
den könnte, und zwar durch die Opfer, die noch gebracht
werden müßten. Das iſt eine anſcheinend legitimierte
Wahrheit; da ſehen wir einen Punkt, wo die
Beſtrebun=
gen und Vermittelungen einſetzen müßten, um die
feind=
lichen Mächtegruppen zu bewegen, den Frieden zu ſuchen,
ſo lange er nicht zu teuer kommt. Wir können nicht
wün=
ſchen, daß dieſes beiſpielloſe Völkerringen mit der
Ver=
blutung Europas, oder auch nur der kriegführenden
Par=
teien ende. Eine Verſtändigung iſt aber nur möglich,
wenn ſie geſucht wird, ehe dieſer Zuſtand eintritt. Es
iſt der Fluch der Koalitionskriege, daß ſie
nicht zu Ende gehen wollen. Aber ſie enden
ſelten mit der Zertrümmerung einer Gruppe. Das gibt
Hoffnung, daß auch diesmal aus dem Chaos eine neue
europäiſche Ordnung entſtehe, die nicht mehr lange möge
auf ſich warten laſſen.
*Mailand, 12. Dez. L’Italia ſagt zur
Kanzler=
rede, daß die Haltung der Sozialdemokraten und die
Erklärungen des Kanzlers das italieniſche Volk vom
Wahn befreien müßten, ſich Friedenshoffnungen
hinzu=
geben. Nur gewiſſe italieniſche Zeitungen und ein gewiſſes
Publikum in Italien wären ſo dumm, an eine
Friedens=
bewegung in Deutſchland zu glauben. Es ſei ein
gefähr=
licher Schritt, Friedenshoffnungen in Italien zu wecken
und zu ſtärken. Zur gleichen Art von Lügenmärchen
gehörten die in Italien verbreiteten Gerüchte über eine
Erſchöpfung des deutſchen
Menſchenmate=
rials und die Möglichkeit der
Aushunge=
rung Deutſchlands und Oeſterreich=
Un=
garns. Viel richtiger wäre es, das italieniſche Volk
auf große Opfer vorzubereiten, die es infolge des
langen und feſten Widerſtandes werde bringen müſſen.
Die Wirkung der Kanzlerrede müſſe offen und ehrlich auf
Grund der poſitiven Tatſachen anerkannt werden, die der
Kanzler angeführt habe, wenn auch der Ton der
Sicher=
heit, den er der Rede gab, etwas übertrieben ſein dürfte.
Der Kanzler habe leider mit einer Reihe von Tatſachen
aufwarten können; er übertreibe aber nicht, wenn er die
günſtige Lage der Mittelmächte ſchildert. Man
hätte jedoch gewünſcht, daß er den italieniſchen Erfolgen
twas mehr gerecht geworden wäre. Der Kanzler habe
beſonders rechtigehabt, als er die Erfolge im Orient pries.
Die Entente müſſe endlich mit ihrer Art brechen, immer
von dem Endſieg zu reden, und lieber etwas
mehr arbeiten. Deutſchland und ſein Kanzler ſeien
als Sieger, die gemäßigt in ihren Anſprüchen ſein
woll=
ten, aufgetreten. Die Entente rede von einem
zukünftigen Siege, ohne etwas dafür zu
tun. Die Kanzlerrede ſei willkommen, weil ſie
hoffent=
lich den verantwortlichen Männern in der Entente die
Augen öffnen werde. Beſonders ſolle ſich das London
nerken. Wenn keine Aenderung eintrete, werde in
weni=
gen Monaten der Reichskanzler eine noch ſtolzere Rede
alten können. Am Schluſſe weiſt das Blatt darauf hin,
daß der Reichskanzler weder auf den Beitritt Italiens
zum Abkommen von London, noch auf die Reden
Sonni=
nos und Salandras auch nur mit einem Worte
hingewie=
ſen habe.
* Bukareſt, 12. Dez. (Meldung des Wiener K. K.
Telegr.=Korr.=Bur.) Die Rede des Reichskanzlers,
die von allen Blättern ſehr ausführlich wiedergegeben iſt,
machte in politiſchen Kreiſen unverkennbar einen
ſtar=
ken Eindruck. Die Mehrzahl der Blätter enthält ſich
allerdings bis jetzt jeden Kommentars, hauptſächlich, weil
gegen dieſe Ausführungen mit gewöhnlichen Mitteln
journaliſtiſcher Polemik nichts auszurichten iſt. Während
Minerva aus der Rede den Schluß zieht, daß bis jetzt nur
Deutſchland Bereitwilligkeit zeigte, Frieden zu ſchließen,
was damit zuſammenhänge, daß es die meiſten
militäri=
ſchen Erfolge, teils allein, teils mit ſeinen Verbündeten,
aufzuweiſen habe, bemerkt Ziua, daß der Friede noch
nicht nahe ſei, einerſeits, weil die Mittelmächte auf
unweigerlichen Forderungen beharren, andererſeits, weil
der Verband künſtlich den Glauben an die kommende
Schwächung der Mittelmächte nährt. Er ſehe Dinge in
Phantaſien, wie neulich noch in dem Vortrag Pietraru,
der für das nächſte Frühjahr eine große Offenſive
er=
wartet, der ſich Rumänien anſchließen müſſe. Das Blatt
fragt, ob bis dahin noch alle Beweisgründe gelten
wer=
den, die heute vorgebracht werden. Die Rede des
Reichs=
kanzlers ſage im Grunde: Wer Ohren hat, zu hören, der
höre, und wer Augen hat, zu ſehen, der ſehe.
* Sofia, 13. Dez. Narodni Prava ſchreibt: Die
ſchmeichelhaften Worte, welche der Reichskanzler an
Bulgarien richtete, wurden in allen bulgariſchen
Krei=
en mit großer Freude aufgenommen. Beſonders
guten Eindruck machten die Worte, die ſich auf die
Be=
freiung Mazedoniens und die Vereinigung mit
Bulga=
rien bezogen. Wir danken herzlich dem Kanzler für ſeine
Worte. Wir werden uns auch zukünftig mit unſeren
Ver=
bündeten gut verſtehen. Mögen die Tatſachen uns immer
näher zuſammenbringen.
Von den verlogenen Ausführungen der franzöſiſchen
und engliſchen Preſſe, die alle auf denſelben Ton geſtimmt
ſind, noch weiter Kenntnis zu nehmen, hat kein Intereſſe,
zumal in dieſen Ländern der Wortlaut der Kanzlerrede
zum Teil unterſchlagen und entſtellt worden iſt.
17 160 760 Stück eiſerne 5=Pfennig=Stücke
ſind im Monat November in den deutſchen Münzſtätten
zur Ausprägung gelangt und in Umlauf geſetzt worden.
Dieſe gewaltige Zahl entſpricht der Summe von 858038
Mark. Nach amtlicher Auskunft wurden bisher im Monat
Dezember rund fünf Millionen dieſes Kriegsgeldes
her=
geſtellt und in den Verkehr gegeben. In die Sammlungen
der Münzfreunde (Numismatiker) dürften etwa eine
Mil=
lion Stück abgewandert ſein. Die mehrfach geforderte
Herſtellung eiſerner Ein= und Zweipfennigſtücke wird
vor=
läufig nicht erfolgen. Der Reichsſchatzſekretär hat auf eine
entſprechende Anfrage die Antwort erteilt, daß vorläufig
eine ſolche Prägung nicht in Ausſicht genommen ſei.
Kup=
fergeld iſt auch in genügender Menge vorhanden.
Deutſchland und die Vereinigten Staaten.
* Köln, 12. Dez. Die Köln. Ztg. meldet aus
Berlin:
Die Nachricht von dem Verlangen der Regierung in
Waſhington nach Abberufung des deutſchen
Militärattachés und des Marineattachés
wurde durch die Mitteilung ergänzt, daß das Verlangen
keinen politiſchen Hintergrund habe. Ohne der
Beurtei=
lung der Sache im einzelnen vorzugreifen, ſei zum
Ver=
ſtändnis der Situation, die zu dieſem Wunſche einer
Re=
gierung geführt hat, mit der wir in durchaus korrekten
Beziehungen leben, auf folgendes hingewieſen:
Jeder=
mann weiß, welche ſchwierigen, eigenartigen Fragen ſchon
ſeit längerer Zeit die öffentliche Meinung beider Länder
und beider Regierungen beſchäftigen. Es iſt leicht
erklär=
lich, daß ſich hierbei auch einmal Schwierigkeiten ergeben
können, die ihre Urſache in einzelnen Perſönlichkeiten,
ihrer ſubjektiven Haltung oder Auffaſſung haben und daß
dieſe Schwierigkeiten dann bei der anderen Regierung
den Wunſch erzeugen, daß die betreffenden
Perſönlichkei=
ten abberufen werden. Es liegt im Weſen des
diplomati=
ſchen Betriebes, daß man derartige Wünſche berückſichtigt,
um eine glatte Erledigung der ſachlichen
Auseinander=
ſetzungen zu fördern. Wichtiger als die Rückſicht auf ein
zelne Perſönlichkeiten ſind die Beziehungen zwiſchen den
Regierungen; darum wird man dieſes Opfer bringen und
die diplomatiſchen Perſönlichkeiten abberufen, mit denen
die andere Regierung aus dem oder jenem Grunde in den
in Schwebe befindlichen Angelegenheiten nicht erſprießlich
weiterarbeiten zu können glaubt. Die Abberufung
iſt dann ein Akt internationalen
Entgegen=
kommens, weiter nichts.
London, 11. Dez Der Waſhingtoner
Bericht=
erſtatter der Morning Poſt meldet: Staatsſekretär Lanſing
hat dem Grafen Bernſtorff mitgeteilt, daß die
Ver=
inigten Staaten nach dem internationalen Gebrauche
nicht verpflichtet ſeien, für Boy=Ed und Papen
freies Geleite zu erwirken, ſondern nur dazu,
Maß=
regeln für ihren perſönlichen Schutz zu ergreifen, ſo lange
ſie ſich unter der amerikaniſchen Gerichtsbarkeit, nämlich
innerhalb der Zone der Territorialgewäſſer, befänden.
Militär= und Marineattachés ſeien keine Diplomaten und
könnten nach Anſicht von Kennern des Völkerrechts auf
hoher See zu Kriegsgefangenen gemacht werden.
Die deutſch=türkiſche Intereſſen=Gemeinſchaft.
* Konſtantinopel, 12. Dez. Der deutſche
Botſchafter Graf Wolff=Metternich hatte
heute nachmittag ſeine Antrittsaudienz zur
Ueber=
reichung ſeines Beglaubigungsſchreibens. In langem
Zuge von ſechs Galawagen mit Vorreitern ſuhr der
Bot=
ſchafter, den der Zeremonienmeiſter Fuad Bey abgeholt
Die Senuſſi=Armee.
C.K. Die Senuſſi, denen der jüngſte Vorſtoß gegen
Tripolis ſo glänzend gelang, waren, wie ausdrücklich in
den Berichten hervorgehoben wurde, gut organiſiert.
Dieſe kriegeriſche Organiſation des Ordens iſt erſt eine
Errungenſchaft der letzten Jahre, in letzter Linie
veran=
laßt durch den Tripoliskrieg Italiens. Urſprünglich
ſind die Senuſſi bekanntlich eine religiöſe Brüderſchaft,
deren Sendboten vom marokkaniſchen Makreb bis zu den
Inſeln Hinterindiens eine außerordentlich erfolgreiche
Propaganda entfalteten. Daß ihre Feindſchaft gegen die
chriſtlichen Völker bei Oeſterreichern und Deutſchen eine
Art Ausnahme macht, erfuhr Gerhard Rohlfs ſchon 1876
auf ſeiner verunglückten Geſandtſchaftsreiſe nach Wadai.
Als die Karawane vor den noch heute geheimnisvollen
Oaſen von Kufra überfallen und ausgeplündert war,
wurde ſofort auf Befehl des Senuſſi=Scheich alles noch
Erlangbare zurückerſtattet, als bekannt war daß es ſich
um eine preußiſche Expedition handle. Hinter dieſem
Wohlwollen ſteckt ein Stück Münzgeſchichte.
Im nordafrikaniſchen Orient iſt nämlich ſeit mehr als
100 Jahren der ſog. Maria Thereſientaler die beliebteſte
Münze, der heute noch, lediglich zum Export nach Libyen,
Tripolis uſw., in Oeſterreich geprägt wird; die Vorliebe
für das Geldſtück hat ſich auf das Volk der Herrſcherin
übertragen, deren Bild es ziert. Dazu kommt, daß die
preußiſchen Siege 1870/71 über die wegen ihrer
Gewalt=
herrſchaft in Algier und Tunis — neben Marokko den
Hauptſtützpunkten des Senuſſitums — verhaßten
Fran=
zoſen in der ganzen Welt des Islam bekannt wurden.
Schon die Vorſchriften ſeines Stifters Sidi Muhammed
es=Snuſſi verpflichteten den Orden, jeden
Glaubens=
kämpfer zu unterſtützen und überall Land zu
Niederlaſ=
ſungen zu erwerben. Das Letztere wurde ſehr wichtig,
weil der Orden dadurch und durch fromme Schenkungen
überaus reich wurde und die Schanjas” oder Klöſter
die Mittelpunkte bildeten, von denen ſeine Macht
aus=
ging. Die Organiſation des Senuſſi=Aufgebotes geſchah
früher landſchaftlich, indem in den betreffenden Bezirken
ein „Marabut” oder Heiliger den Krieg verkündete,
wo=
rauf die einzelnen Geſchlechter oder Clans ſich mit ihren
Gefolgsleuten ſammelten und auf ein paar Wochen in
den Beutekrieg zogen. Dieſe halb mittelalterliche, echt
arabiſche Beduinentaktik war gegen die kleinen
franzö=
ſiſchen Expeditionskorps der Fremdenlegion in Marokko
und Algerien ausreichend, verſagte aber natürlich bei
größeren Unternehmungen, wie ſie die Konzentration des
nordafrikaniſchen Islam gegen die Italiener im
Tripo=
liskriege mit ſich brachte. Hier ſchuf eine perſönliche
Zu=
ſammenkunft Enver Paſchas mit dem Senuſſi=Scheich,
der ſeine Reſidenz neuerdings wieder nach Djarabub, in
der Nähe des ägyptiſchen Libyens verlegt hat, Wandel:
türkiſche Offiziere organiſierten das Maſſenaufgebot der
Senuſſi und blieben als ſtrategiſche Berater im
Haupt=
quartier des Ordens. Einzelheiten ſind darüber nicht
be=
kannt geworden, ſelbſt der Altmeiſter der Senuſſi=
For=
ſchung, Duveyvier, hat in ſeiner erſchöpfenden
Veröffent=
lichung über die afrikaniſchen Senuſſi viele Fragen offen
laſſen müſſen. Die Senuſſi ſind eben eine ganz
eigen=
artige Erſcheinung in der Welt des Orients und ſpielen
in ihr eine ähnliche Rolle, wie die Kreuzfahrerheere.
Noch heute ziehen ſie mit dem begeiſterten Schlachtruf der
alten Chaliten ins Feld „Vorwärts! Das Paradies liegt
im Schatten eurer Schwerter!” Ihre Bewaffnung iſt
aus=
gezeichnet, und es dürfte mit Duveyvier nicht zu hoch
gegriffen ſein, daß die Senuſſi an 100000 moderne
Ge=
wehre ins Feld ſtellen können.
Brief aus Amerika.
D. Eine 75jährige Deutſch=Amerikanerin,
die als 16 jähriges Mädchen auswanderte, ohne ihr
Hei=
matland inzwiſchen wieder geſehen zu haben, gibt ihrem
Empfinden und Denken wie der Beurteilung Wilſons und
der Amerikaner in einem uns freundlichſt zur Verfügung
geſtellten Brief an ihren hieſigen Neffen derben Ausdruck,
den wir in Nachſtehendem unverändert und ungemildert
wiedergeben:
M. . . . Kentucky, den 24. Okt. 1915.
Der Weltbrand, der ſchon lange drohte, iſt zum Ausbruch
gekommen und lodert ſeit faſt 15 Monaten unaufhörlich,
und die, welche ſich neutral nennen, ſchüren das Feuer und
liefern die Mordwerkzeuge, mit denen die Söhne unſeres
Volkes niedergemetzelt werden. Zähneknirſchend ſehen die
Deutſch=Amerikaner dieſes Treiben an, das ſchon länger
als ein Jahr geht, alle Proteſte in Waſhington helfen
nichts, trotz Hunderttauſenden von Unterſchriften, denn der
Präſident und ſeine Ratgeber ſind nur Englands Diener,
der britiſche Geſandte in Waſhington und die an England
verkaufte Preſſe Neu=Yorks regieren das Land, und
Aen=
derung iſt nicht zu hoffen, ſolange Wilſon am Ruder iſt.
Wenn die deutſche Regierung der elenden Heuchlerbande
nur nicht ſo viel nachgähe, ſondern ihr die Zähne zeigte,
und auf ihrem Recht beſtünde, ſo wäre es beſſer, denn die
Kläffer und Maulhelden würden dann klein beigeben
oder fliegen, denn die Mehrzahl des Volkes verurteilt des
Präſidenten Politik, vermag es aber nicht zu ändern. Er
möchte ja Englands Freund ſein, das iſt ſein Recht, aber
der Waffenſchacher, der das Blutvergießen ins Endloſe
verlängert, erfreut ſich ſeines Schutzes und ſeiner
Billi=
gung, und dabei nennt er ſich neutral und friedliebend,
und erfrecht ſich, dem erſten Kulturvolk der Erde
Vor=
ſchriften wegen Humanität und Menſchlichkeit zu machen,
wo er auf der Seite der Seeräuber und Fürſtenmörder
ſteht, wo Lüge und Verrat herrſchen und die Verleumdung
Siege erfechten will. Im Anfang des Krieges, als
Deutſch=
land durch die Zerſtörung ſeines Kabels vom direkten
Verkehr abgeſchnitten war, da blühte der Weizen der
Hetz=
preſſe in Neu=York, und die Britenpreſſe des ganzen Landes
betete es gläubig nach, und dieſer erſte ſchlimme Eindruck
haftet feſt, weil dieſe Schandblätter keine Widerlegung
ihrer Lügenberichte aufnehmen. Eine verwilderte Preſſe
iſt das Unglück der Kulturländer, das ſieht man jetzt vor
Augen; doch genug davon, ich fände ſonſt kein Ende.
Für das Rote Kreuz, überhaupt für Liebesgaben für
Deutſchland und Oeſterreich, ſind wir Deutſch=Amerikaner
ſehr tätig, denn das iſt für uns der einzige Weg, dem
alten Vaterlande unſere Liebe zu beweiſen; alles, was
ich von meiner Penſion erübrigen kann, verwende ich
daran, und alle meine Gedanken weilen im geliebten
Vaterlande, für das ich mit Freuden mein Leben hingeben
würde, könnte ich ihm damit nützen. Ueber meinem Bette
hängt das Bild des Kaiſers Wilhelm, und jeder Blick
darauf iſt ein Segenswunſch für ihn und mein teures
Vaterland; die eiſerne Zeit macht die Herzen ſtark, leerer
Trug und Schein zerflattern im Lichte der Tatſachen;
die ſchweren Stürme verwüſten wohl viel, aber deutſche
Treue und deutſcher Mut wird alles überſtehen und den
Sieg davontragen.
Mein Körper verfällt, während der Geiſt rüſtig und
friſch bleibt; auch das iſt eine Gnade Gottes, und ich
nehme es dankbar an, obgleich meine perſönlichen Leiden
mir wie nichts erſcheinen im Hinblick auf das Elend, das
jetzt in der Welt herrſcht. Ueber dieſes Land der
Heuch=
ler und der tauſendfachen Mörder aus Goldgier werden
auch noch Gottes Gerichte gehen, vielleicht ſchneller als wir
denken, denn an Ueberraſchungen iſt dieſe Zeit gar reich.
Das alles ſteht in Gottes Händen, wir können nicht in die
Zukunft ſehen, nur auf Gott vertrauen und das unſere
tun zum Wohle unſeres Volkes.
hatte, mit den Mitgliedern der Botſchaft, dem Militär=
und Marineattaché, ſowie dem Generalkonſul ins Schloß
Deladbagtſche, wo ihn der Sultan erwartete. In ſeiner
Anſprache ſagte der Botſchafter nach Uebermittelung des
kaiſerlichen Auftrages:
Ich werde mit größtem Eifer für die Erhaltung und
Entwicklung der deutſch=türkiſchen
Be=
ziehungen wirken. Dieſe Beziehungen, gegründet auf
die Intereſſengemeinſchaft und das Gefühl der
Zuſam=
mengehörigkeit beider Nationen und auf völliges
Ver=
trauen der Regierungen, gewährleiſten eine beiderſeitig
glückliche Zukunft. In dem Augenblick, wo die
unver=
gleichliche Tapferkeit türkiſcher und verbündeter Truppen
nachhaltige Erfolge errungen hat, wo der Weg von
Oſten nach Weſten durch die Armeen geſichert
iſt, iſt die Hoffnung berechtigt, daß der Tag nicht fern
iſt, wo die, Armeen den endgültigen Sieg davontragen
und der neue Vierbund die Früchte heldenmütiger
An=
ſtrengung und ſchwerer Opfer pflücken wird.
In ſeiner Antwort auf die Anſprache des Grafen
Wolff=Metternich führte der Sultan aus:
Die zwiſchen unſeren beiden Reichen beſtehenden
ausgezeichneten Beziehungen die die
Waf=
fenbrüderſchaft infolge der gewaltigen Verhältniſſe
und der wechſelſeitigen Intereſſen ins hellſte Licht gerückt
und denen ſie ihre Weihe gegeben hat, werden unſeren
Völkern neben der Befeſtigung ihrer bereits ſo herzlichen
gegenſeitigen Sympathien den freien Genuß ihrer Rechte
geſtatten, die ſie ſo tapfer auf den Schlachtfeldern
ver=
teidigt haben. Ich hege die innerſte Ueberzeugung, daß
dank ihrer Anſtrengungen unſere braven verbündeten
Heere, die ſoeben die ſo glückliche Verbindung
zwi=
ſchen Oſt und Weſt geſichert haben, von dieſem Punkte
das Ziel erreichen werden, unſere Feinde vollſtändig zu
beſiegen und die Früchte eines ehrenvollen Friedens zu
pflücken, der die von ihnen errungenen Siege krönen wird.
Die Herrſchaft auf der Oſtſee.
* Berlin, 12. Dez. Nachdem bereits in dem Poldhu=
Bericht vom 2. Dezember das Beſtehen einer planmäßigen
Ueberwachung der neutralen Schiffahrt am
Südausgange des Sundes und damit die
uneinge=
ſchränkte Betätigung der deutſchen Marine in der
Oſtſee engliſcherſeits zugeſtanden worden war, ſchreibt
jetzt der Marinekorreſpondent der Times am 6. Dezember
über Seeherrſchaft und Unterſeeboote
fol=
gendes:
„Es muß zugeſtanden werden, daß unſere eigenen
Bemühungen in der Oſtſee und im Marmarameer nur eine
vorübergehende teilweiſe Wirkung gezeitigt haben. Der
Gewinn liegt weniger auf materiellem als auf
morali=
ſchem Gebiete.” Noch deutlicher, als hier aus engliſchem
Münde geſchehen iſt, kann die Unmöglichkeit der
Blockierung der Oſtſee durch engliſche Streitkräfte
nicht gut zugeſtanden und beſtätigt werden. Aber nicht
genug damit, nach einer Drahtmeldung aus London vom
6. Dezember teilt die Daily News mit, es beſtehe Grund
zu der Annahme, daß binnen kurzer Zeit die Tätigkeit der
engliſchen Unterſeeboote in der Oſtſee und im
Bottniſchen Meerbuſen durch Eis erſchwert werde.
Dieſe zweifellos zenſierte Nachricht in Verbindung
mit den beiden vorhergehenden Nachrichten läßt, wenn
auch nicht auf ein gänzliches Einſtellen der engliſchen
Unterſeebootstätigkeit in der Oſtſee, ſo doch darauf
ſchlie=
ßen, daß man ſich in England auf ein noch weiteres
Ver=
ſagen in dieſer Beziehung gefaßt macht Zu dieſen
eng=
liſchen Mißerfolgen ſteht die anhaltend erfolgreiche
Tätig=
keit der deutſchen und öſterreichiſch=
ungari=
ſchen U=Boote mit bisher 508 lediglich durch
Unter=
ſeeboote verſenkten Fahrzeugen von insgeſamt 917819 To.
in erfreulichem Gegenſatz.
Das Wirtſchaftsleben in Oeſterreich=Ungarn.
* Wien, 12 Dez. Die Blätter ſtellen feſt, daß in
Oeſterreich=Ungarn ebenſo wie in Deutſchland
eine anhaltend aufſteigende Bewegung im
allgemeinen Wirtſchaftsverkehr auf den
meiſten Gebieten ſich geltend macht. Die
Vierteljahrs=
abſchlüſſe der großen öſterreichiſchen
Eiſenwerksunter=
nehmungen, die vollbeſchäftigt ſind, weiſen Gewinne
auf, die ſich auch aus den um ein Fünftel höheren
Prei=
ſen als im Frieden erklären. Auch die
Bekleidungs=
induſtrie, ja ſogar alle Luxusartikel erzeugenden
In=
duſtrien zeigen einen ungewöhnlich hohen Abſatz, der in
den großen Gewinnen, welche der Krieg gebracht hat,
ſeine Erklärung findet. Trotz der Entnahmen für die
Einzahlung der Kriegsanleihe, deren glänzendes
Ergeb=
nis in der Monarchie eine der größten Ueberraſchungen
des Krieges bedeutete, dauert die Zunahme der
Spar=
einlagen im ganzen Reiche fort. In den Wiener
Geld=
inſtituten allein beträgt, wenn von den Entnahmen für
die Kriegsanleihe abgeſehen wird, der
Geſamteinlagen=
zuwachs in den Monaten Juli bis November 1915 mehr
als 150 Millionen Kronen. Dieſe Ergebniſſe ſeien um
ſo bemerkenswerter, wenn man die Verhältniſſe in
Frankreich und England betrachte, wo der Krieg nicht in
einem gleichen Maße wie bei uns und in Deutſchland
natio=
nale Arbeit bildet, weil der größte Teil der
Kriegsauf=
träge und Kriegsgewinne über den Ozean wandern,
wäh=
rend die großen Verdienſte aus dem Kriege in
Oeſter=
reich=Ungarn und in Deutſchland ſich als belebender
Faktor in der Wirtſchaft geltend machen.
Eine Dankeskundgebung in Wien.
* Wien, 12. Dez. Im Feſtſaale des Wiener
Rat=
hauſes fand heute eine Dankeskundgebung für
die Heldenſöhne Wiens und Nieder=
Oeſter=
reichs ſtatt, der u. a. beiwohnten: Kardinal Piffl,
mehrere Miniſter, zahlreiche Abgeordnete, ſowie kirchliche
und ſtaatliche Würdenträger, Mitglieder des
Heerenhau=
ſes, hohe Militärs, zahlreiche Bürgermeiſter
Niederöſter=
reichs von Städten, Märkten und Landgemeinden und
zahlreiche ſonſtige Perſönlichkeiten, insgeſamt über 1000
Perſonen. Die Eſtrade war mit dem Bildnis der
verbün=
deten Monarchen geſchmückt. Landmarſchall Prinz zu
Liechtenſtein eröffnete die Verſammlung mit einer
Anſprache, in der er u. a. ſagte: Wir kämpfen für unſere
Ehre, Würde und Freiheit, für den Frieden und das
Glück unſerer Kinder und Enkel, gegen Haß und Bosheit,
Machtbegier und Ehrgeiz ränkeſüchtiger Verſchwörer.
Bürgermeiſter Dr. Weiskirchner ſagte: Wir ſind
unerſchüttert eines Willens, den Kampf für einen
dauern=
den und gerechten Frieden weiter zu führen, bis unſere
Feinde fühlen, daß Meuchelmord, Eroberungsſucht, Neid,
Haß und Treubruch keine Siege zu erhoffen haben. Die
Verſammlung nahm ſodann mit ſtürmiſcher Kundgebung
den Antrag an, eine aus dem Landmarſchall, dem
Bürger=
meiſter von Wien und dem Abgeordneten Stöckler
be=
ſtehende Abordnung zu entſenden, welche dem Kaiſer
eine Huldigungsadreſſe überreichen wird. Ferner wurde
eine Entſchließung angenommen, worin den
Heldenſöh=
ten des Kronlandes der Gruß entboten und den tapferen
Streitern, die im Norden und Süden treue Grenzwacht
halten, der Dank ausgeſprochen wird.
Moderne Seeräuber.
G* Wie einſt im Mittelalter Raubritter die
Land=
ſtraßen ſperrten, den friedlichen Kaufmann
niederwar=
fen und ausplünderten, wie die Vitalienbrüder in der
Oſt= und Nordſee die Schiffe der Hanſa überfielen und
ausraubten, ſo lauern jetzt in allen Meeren engliſche
Kriegsſchiffe allen Handelsſchiffen auf, die ohne
eng=
liſche Erlaubnisſcheine die graue Salzflut durchfurchen.
England hat heute den Seeraub im großen
organiſiert, ſchlimmer als je die Likendeeler, die
endlich gefangen und von den Hamburgern geköpft
wur=
den, ſodaß der Scharfrichter bis über die Knöchel im
Blut ſtand.
Englands Seeräubertum wird auch den Neutralen
unerträglich. So ſchreibt der frühere holländiſche
Mini=
ſterpräſident Dr. Kuyper im Standaard: „Für die
eng=
liſche Handlungsweiſe von heute iſt im Völkerrechte
weder Namen noch Andeutung aufzutreiben!” Und wie
denkt man in England ſelbſt über Völkerrecht und
Ver=
träge? „Wir müſſen den ganzen Plunder
der Londoner Erklärung, der Haager
Ab=
machungen und ähnlicher juriſtiſcher
Fein=
heiten los werden!” rief dieſer Tage Lord
Ports=
mouth im engliſchen Oberhaus. Und England hat dann
auch dieſen „ganzen Plunder” ins Meer geworfen, wie
wir und die Neutralen es genugſam zu ſpüren bekamen;
ſodaß ausdrückliche miniſterielle Beſtätigung im
Ober=
hauſe füglich überflüſſig war.
Um die Freiheit der Meere kämpfen wir
nach einem Worte des Reichskanzlers v. Bethmann
Hollweg. Freiheit der Meere iſt aber nichts anderes,
als die Abſchaffung des Seebeuterechts, der dürftig in
modernes Gewand gehüllten Seeräuberei des
barbari=
ſchen Mittelalters. Frei iſt die See erſt dann,
wenn=
kein Recht mehr beſteht, Seebeute zu machen, und
Eng=
land hätte den Weltkrieg ſicher nicht entfacht, wenn
Ge=
ſetze beſtanden hätten, hinter denen eine zwingende Macht
ſtand, die es verhindert hätte, deutſche Schiffe nach alter
Piratenſitte aufzubringen. England hat ſich mit
Hän=
den und Füßen gegen die Abſchaffung des Seebeuterechts
gewehrt, denn dies war die Grundlage ſeiner Macht
und Weltſtellung, und eine Vernichtung der deutſchen
Kriegsflotte wäre für England wertlos, ſolange die
deutſche Handelsſchiffahrt nicht ebenfalls vernichtet
wurde.
Ein paar Stücke beſchriebenes Papier mit noch ſo
großen Siegeln daran und alle Verträge können
Eng=
land nicht zwingen, vom Seebeuterecht zu laſſen, auf
dem ſeine Größe aufgebaut iſt. Nur die gewaltige
Fauſt einer zwingenden Macht kann es tun. Nur mit
Waffengewalt können wir die Freiheit der See
erzwin=
gen und aufrechterhalten.
Englands geographiſche Lage gibt ihm die
Möglich=
keit, auch einer weit überlegenen Flotte den Ausgang
aus der Nordſee zu ſperren, und vor allem
Deutſch=
land kann die Verbindung mit dem Weltmeere jederzeit
abgeſchnitten werden. Und wenn wir auch durchbrächen,
mit ſeinen zahlloſen befeſtigten Flottenſtützpunkten
be=
herrſcht England alle Meere: wir wären nicht imſtande,
uns auf die Dauer zu halten.
Töricht wäre es, die Freiheit der Meere durch
einen Bund der Neutralen erzwingen zu wollen:
Eng=
land hält ſich mit ſeinem „Flottenſtandard” jeder denk=
** Ein merkwürdiges Zuſammentreffen. Von einem
auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz weilenden Darmſtädter
wird uns geſchrieben: Als Merkwürdigkeit wird es
viel=
leicht für Darmſtadt von Intereſſe ſein, daß ich
augen=
blicklich in einer Kneipe eines kroatiſchen
Grenz=
dorfes (Rodezin, 5 Kilometer von Neuſatz) mit dem
Abkömmling eines ehemaligen Darmſtädters (Eva
mit Namen), der Gemeindewächter in dem Orte iſt,
zu=
ſammenſitze und einen kräftigen Schluck ſüdungariſchen
Weines auf die ſchöne Reſidenz trinke. Vor mehr als 60
Jahren iſt Eva nach Ungarn ausgewandert, und dann,
ſeiner Braut folgend, hat er ſich hier niedergelaſſen, wo
ſeine Nachkommen zu Anſehen gekommen ſind. Im
gan=
zen Dorf gibt es nur drei Deutſche.
** Die letzten Tage von Monaſtir. Einem
Be=
ichte des Corriere della Sera entnehmen wir die
olgende Schilderung der letzten Tage von Monaſtir:
„Das Ende iſt da. Monaſtir iſt preisgegeben. Die
ſpär=
ichen ſerbiſchen Truppen, die ſich noch in der Nähe der
Stadt aufhalten, ſind nur noch dort, um den Rückzug
zu decken. Die beiden Regimenter müſſen nach der
langen, vergeblichen Verteidigung mit den 6000 ſerbiſchen
Rekruten, die im letzten Augenblick zu Hilfe eilten, auf
der Straße nach Albanien abziehen. Das Schauſpiel iſt
gerzzerreißend. In dem eiſigen Schneegeſtöber ziehen ſich
dieſe durch Anſtrengungen, Kälte und Hunger völlig
zermürbten Soldaten zurück. Das iſt kein Heer mehr,
s iſt nur noch das Geſpenſt eines Heeres, das ſich da
ntfernt und im grauen Dunſt der Ferne untertaucht.
Die 6000 Soldaten, die zur Verſtärkung geſchickt worden
waren, konnten den Zuſammenbruch nicht verhindern.
Sie boten bei ihrer Ankunft ein mitleiderregendes Bild.
Nach 17tägigem Marſch waren ſie auf kaum gangbaren
Straßen ohne Mantel, ohne Schuhe, ohne Brot von
Albanien dahergekommen. Erſchöpft waren 120 von
ihnen in Regen und Schnee liegen geblieben, wo man
ie ihrem Schickſal überließ. Verſchmachtend kamen die
Ueberlebenden in Monaſtir an. Sie bedeuteten keine
Verſtärkung der Beſatzung von Monaſtir, ſondern
glichen eher einer Verſammlung von Geſpenſtern. Man
hätte ſie alleſamt in ein Lazarett ſtecken ſollen; indeſſen
mußten ſie noch an demſelben Tag an die Front. Von
Lovak her hörte man den Kanonendonner. Ganz
Monaſtir war in grauſigſtem Entſetzen. Die
Bürger=
wachen wurden von Soldaten unterſtützt. Die Beamten
aren geflohen. In der Nacht ging es geräuſchvoll her.
Hanze Wagenkolonnen brachten die Wenigen, die noch
n Monaſtir geblieben waren, fort. Verzweifelte
Flücht=
inge waren von den Bergen herabgekommen, in der
Hoffnung, Schutz in Monaſtir zu finden. Als ſie auf
die Züge ſtießen, die gerade die Stadt verließen, kehrten
ſie voller Schrecken wieder um und wanderten mit nach
Albanien. Mitten durch dieſe troſtloſe Menge ziehen
gröhlend einige Gruppen von Bürgern, es ſind
Ein=
wohner, die man beim erſten Alarm als wenig
ver=
trauenswürdig ins Gefängnis gebracht hatte und die,
nachdem die Polizei geflohen, ſich der goldenen Freiheit
wieder erfreuen konnten. Durch das Morgengrauen des
kalten Tages ſieht man aus einem Fenſter des Konak
ein gelbliches Licht blinken. Es kommt aus dem
Ar=
beitszimmer des Stadthauptmanns, der als Letzter noch
auf ſeinem Poſten verharrte.
— Schmuckſachenkäufe der engliſchen
Arbeiterbevölke=
rung. Die engliſchen Arbeiter und Arbeiterinnen, die jetzt
an der Herſtellung von Kriegsmaterial viel Geld
ver=
dienen, kaufen ſich dafür ſchweren Goldſchmuck und
koſtbare Steine. Beſonders iſt dies im Londoner
Oſtend und im Norden Englands zu beobachten. Man
könne, ſo meint der Londoner Berichterſtatter des
Man=
cheſter Guardian vom 3. Dezember, nicht wohl ſagen, daß
das ein Zeichen törichter Verſchwendung ſei, obſchon die
tatſächliche Wirkung ebenſo übel iſt. Für den engliſchen
Arbeiter iſt der Kauf eines Artikels aus Gold eine Art
Bankgeſchäft. Er behält faſt immer ſeinen vollen Wert
und kann leicht verkauft oder verſetzt werden. Ebenſo ſteht
es mit Diamantringen. Diamantringe werden in
Muni=
tionsarbeiterkreiſen zu Preiſen gekauft, über die das
Londoner Weſtend baß erſtaunt wäre. Bis jetzt, ſo fügt
der Berichterſtatter hinzu, iſt es der engliſchen Regierung
noch nicht gelungen, eine große und jetzt eben
verhält=
nismäßig wohlhabende Bevölkerungsklaſſe zum Ankauf
von Anleihepapieren in irgendeiner Form zu bewegen.
Dieſe kauft vielmehr Gold zu einer Zeit, wo das Gold
allerdringendſt in den Händen des Staates nötig iſt, und
verliert außerdem noch die Zinſen.
Konzert des Richard=Wagner=Vereins
am 15. Dezember.
Von mehreren Seiten wird der Wunſch
ausgeſpro=
chen, daß der Erſt=Aufführung zweier größerer Werke, die
demnächſt im Richard=Wagner=Verein ſtattfinden ſoll,
eine erläuternde Einführung vorausgeſchickt werde. Der
hiermit unternommene Verſuch dazu beginnt mit dem
Hinweis darauf, daß die zu gebende Charakteriſierung der
Muſik lediglich die Abſicht des Tonſetzers ausſprechen
kann, wonach der Hörer zu entſcheiden haben wird, in
welchem Maße deren Verwirklichung gelungen iſt.
Der erſte Satz der Sonate trägt den Charakter ſtreng
abſchließenden Trotzes, der ſich ſogleich in dem die ganze
vielgeſtaltige Entwickelung des Satzes beherrſchenden
An=
fangsmotiv ausſpricht. Das Seitenthema zeigt weichere
Umriſſe; es hat im Ausdruck etwas von einem Bußlied.
Weit davon entfernt, den ſchroffen Grundcharakter des
Satzes zu ſchwächen, iſt es infolge fragmentariſcher
Be=
handlung geeignet, jenen um ſo ſtärker hervortreten zu
laſſen. Herb, wie er begonnen hat, ſchließt der Satz.
Ein empfindungsvolles Andante folgt; an Stelle des
üblichen Menuett oder Scherzo tritt als dritter Satz
ein kriegeriſcher Reitermarſch. Wenn dieſe beiden Sätze
im Aufbau nichts Ungewöhnliches bieten, bedarf die
Form des Finale einer Erläuterung. Es iſt um eine
obſtinate Figur herumgebaut, die ſo eingerichtet iſt, daß
trotz ihrer unabläſſigen Wiederkehr in gleicher Tonhöhe
die erforderliche Modulation möglich iſt. In jeder neu
angeſchlagenen Tonart hat das in der Tonhöhe
unverän=
derte obſtinate Motiv demnach andere Stufen=Bedeutung
und alſo anderen Sinn und Charakter. Dieſe Muſik
ent=
ſpricht etwa dem Gemütszuſtand eines Menſchen, bei dem
alle bunten Bilder, die ihm die Welt darbietet, gefärbt
ſind von einem quälenden ſubjektiven Grundgefühl,
oder der von einer fixen Idee beſeſſen iſt. Die zweite
Gruppe des Satzes entwickelt ſich ebenfalls aus dem
Hauptmotiv, das hier durch rhythmiſche Veränderung
einen energiſchen, minder quälenden Charakter gewinnt.
Dieſem gemäß läßt ſich das Motiv zu einem kräftig
zu=
packenden Fugato an, ſteigert ſich zu ſiegreicher Höhe, von
der es wieder ins Pianiſſimo abſinkt. Hier ſetzt die
Repriſe ein, in der die erſte obſtinate Gruppe geſteigert
wiederkehrt. Eine beſchleunigte Koda, die nochmals neue
Kontrapunkte zu der fixen Idee bringt, ſchließt den Satz
und mit ihm die Sonate.
Weichere Züge, als dieſe, weiſt das Quartett auf. Der
erſte Satz wird von einem kurzen Motiv beherrſcht, das
den Tonfall der Frage formt. Nach allerhand
Abwand=
lungen ſchrofferer und milderer Art ringt ſich die Muſik
im Schluß zu einer Geſtaltung des Motivs hindurch, in
der es durch Verkehrung der Bewegungsrichtung den
harakter entſchloſſen heiterer Antwort gewinnt. Der
zweite Satz briugt eine Mollmelodie, deren Gehalt in
einer Reihe Variationen ausgebreitet wird. Satz 3 iſt
ein langſamer Walzer melancholiſch=behaglichen
Aus=
rucks. Er bildet die Vermittelung zwiſchen dem ernſten
zweiten Satz und dem Finale, deſſen heller, ja luſtiger
Charakter nur hier und da durch dunklere Nachklänge
nodifiziert wird. Wenn ſich das muntere Spiel gegen
den Schluß hin zur Ausgelaſſenheit ſteigert, ſo hat die
„Antwort”, die der Schluß des erſten Satzes vorläufig
gab, hier ihre erwünſchte endgültige Beſtätigung ge=
Mendelsſohn.
funden.
baren Vereinigung zur See gewachſen, und im übrigen
denken die Neutralen, am wenigſten die Vereinigten
Staaten, daran, ihr Schwert für die Freiheit der Meere
zu ziehen. Im Gegenteil, gerade die Union hat das
größte Intereſſe daran, den Krieg in die Länge zu
ziehen und Europa zu ſcheren, ſolange es noch Wolle
gibt.
Nicht England als Inſelreich muß niedergerungen
werden, ſondern — das engliſche Weltreich an der Stelle,
wo es einzig verwundbar iſt, im Orient. Gerade die
Größe des britiſchen Imperiums iſt eine Schwäche, an
der es zugrunde gehen wird. So wird der Krieg mit
dem engliſchen Leviathan zum Landkriege. Heute
aller=
dings iſt der britiſche Dünkel noch ungebrochen und die
Loſung „Alles oder nichts” Wenn man in London
aber erſt einſehen wird, daß die Würfel im ehernen
Kriegsſpiel auf „Nichts” fallen werden, wenn
Groß=
britannien die Flammenſchrift Belſazars an der Wand
verſtehen gelernt hat, dann wird es zu retten ſuchen,
was noch zu retten iſt, und womöglich auf Koſten ſeiner
Verbündeten. Dann erſt wird für uns die Zeit gekommen
ſein, die Bedingungen für einen künftigen Frieden ſo zu
ſtellen, daß die Freiheit der Meere für alle Zeiten
ge=
ſichert iſt durch Bürgſchaften, die nicht nur auf dem
Pa=
pier ſtehen. Für uns gilt es, das Wort des Archimedes
„Gib mir einen Punkt zum Stehen und ich hebe die
Welt aus den Angeln”, ſo zur Wahrheit zu machen, daß
das britiſche Weltreich für immer geſtürzt wird, und den
Punkt dauernd zu behaupten, von dem aus britiſcher
Hinterliſt ein Ende gemacht wurde.
England iſt eine europafeindliche, eine
außereuropäiſche Macht, die ihre Kraft aus
allen Weltteilen ſaugt. Unterbinden wir den Zuſtrom
fremder Kräfte, ſo ſinkt das britiſche Inſelreich zu einer
beſcheidenen Macht zweiten Ranges zuſammen. Der
Kampf um die Freiheit der Meere muß, wie der Kampf
gegen England überhaupt, im Oſten ausgefochten
wer=
den, und im Oſten iſt eine Macht ſchon aufgeſtanden, der
andere folgen werden, und die ſtark genug iſt, unter
deutſchem Beiſtand das Schwert in das Herz des
eng=
liſchen Drachen zu ſtoßen, der die Welt bisher mit
aber=
gläubiſcher Furcht vor ſeiner Kraft erfüllte. Es war ein
eitles hohles Götzenbild, vor dem die Welt bangte: nur
wenige Monate noch, und die Welt wird politiſch und
wirtſchaftlich von dem engliſchen Albdruck erlöſt ſein. Der
deutſche Siegfried wird den engliſchen Lindwurm
er=
ſchlagen.
Eine Lehre für die kleinen Völker.
— Berner Tagblatt vom 7. Dezember ſchreibt:
Ruß=
land hat keinen einzigen Mann an die Rettung ſeines
Vorpoſtens Serbien geſetzt. Auch in Belgien erfolgte
der Widerſtand gegen die Mittelmächte in der feſten
Zu=
verſicht auf Hilfe des Verbandes. Dieſe Zuverſicht wurde
getäuſcht. Ganz ebenſo wird es Griechenland gehen,
wenn es ſich durch die Drohungen hinreißen ließe, ſein
Heer für Frankreich=England einzuſetzen. Bulgarien,
das einzige kleine Volk, das ſich an die Mittelmächte
an=
geſchloſſen hat, hat alles erreicht, was ſich ſeine nationalen
Ambitionen wünſchen konnten. Die Schweiz iſt bis
heute von dem Zwang, ſich einer Partei anſchließen zu
müſſen, verſchont geblieben; aber wenn es einmal
ge=
ſchehen müßte, werden die, die zu entſcheiden haben,
dieſe Tatſachen in Erwägung ziehen.
Italieniſche Kammer.
* Rom, 12. Dez. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Die Kammer erörterte die vorläufige Bewilligung der
Zwölftel des Haushalts. Es wurden mehrere
Tages=
ordnungen eingebracht. Salandra erklärte, die
außer=
gewöhnlichen Vollmachten der Regierung ſeien durch die
Notwendigkeit des Krieges beſchränkt. Sie ermächtigten
die Regierung keineswegs zu einer Umänderung der
Staatsverwaltung, die im gegenwärtigen Augenblick nicht
einmal angezeigt wäre. Salandra dankte dem
Schatz=
miniſter Carcano für ſeine Erklärungen, und den
ver=
ſchiedenen Rednern für ihre dem Miniſterium gewidmeten
wohlwollenden Worte. Er erklärte, daß er mehr als alles
in der Welt die parlamentariſchen Einrichtungen achten
werde, und beſtritt, jemals durch Wort oder Tat ſeine
Achtung gegen ſie verleugnet zu haben. Er könne die
Beſchränkung der vorläufigen Bewilligung auf drei
Mo=
nate nicht annehmen, um nicht dem Abgeordneten Ferri,
der ſie vorgeſchlagen habe, den Schmerz zu bereiten,
zu=
gunſten der Regierung zu ſtimmen. Nach den mit
Be=
geiſterung aufgenommenen Erklärungen Salandras
be=
ſchloß man, die Vorlage über den Staatshaushalt Punkt
für Punkt zu erörtern. Die Kammer nahm in
nament=
licher Abſtimmung mit 391 gegen 40 Stimmen
die Tagesordnung Rava an, die Salandra
gebilligt hatte. Sie beſagt, daß die Kammer im
Ver=
trauen auf das Miniſterium zur Erörterung der einzelnen
Punkte des Staatshaushaltes übergehe.
* Rom, 13. Dez. In ſeiner Rede in der
Kam=
mer erklärte Salandra weiter: Der Juſtizminiſter
habe ſchon auf die Beſchuldigung geantwortet, daß der
italieniſche Staat auf der vatikaniſchen Front ſeine
Fah=
nen zuſammengefaltet habe. Der Miniſterpräſident fuhr
dann fort: Bei ſeinen pflichtgemäßen Reiſen durch das
Land habe er die Eintracht der Italiener feſtſtellen
kön=
nen. (Sehr lebhafter Beifall.) Das Herz der Nation
ſchlage mit dem Herzen ihres Heeres und Königs
zuſam=
men. (Sehr lebhafter Beifall. Rufe: Es lebe der König
und die Königin!) Salandra betonte dann, welche hohe
Bedeutung die Ernennung des Miniſters Barzilai für
Italien habe. (Sehr lebhafter Beifall. Rufe: Es lebe
Trieſt!) Ja, ſagte Salandra, das iſt der Ruf der
ita=
lieniſchen Seele, der Ruf, der von Mailand bis Palermo
widerhallt. (Sehr lebhafter Beifall. Wiederholte Rufe:
Es lebe Trieſt!) Der Redner ſtellte feſt, daß der Krieg
außerhalb jeder Frage ſei, ebenſo wie die nationale
Ein=
tracht. Er erkannte an, daß das Miniſterium nicht das
Vaterland ſei; die Miniſter vergingen, das Vaterland
allein ſei unſterblich. Die Pflicht der Kammer ſei, für
eine beſtmögliche Regierung zu ſtimmen. Diejenigen, die
glaubten, daß die gegenwärtige Regierung nicht die beſte
ſei, die Italien haben könnte, hätten die Pflicht, gegen
ſie zu ſtimmen. Um von den ihr übertragenen
Vollmach=
ten den beſten Gebrauch machen zu können, müßte die
Regierung von dem klaren, unzweideutigen und
bedin=
gungsloſen Vertrauen des Parlaments geſtützt ſein. (
Bei=
fall.) Er bitte demnach die Kammer, die Tagesordnung
Rava anzunehmen. Wenn die Abſtimmung eine
Min=
derung des Vertrauens anzeigen ſollte, würden wir mit
reinem Herzen und mit ruhigem Gewiſſen auf unſere
Plätze als Deputierte zurückkehren und ergebene
Anhän=
ger eines jeden ſein, der den Ruhm haben wird, das
hei=
lige Unternehmen zum glücklichen Ende zu führen, das
durch den Akt des Glaubens — der im Heer und im
Lande nicht Lügen geſtraft werden wird — begonnen zu
haben, unſer Stolz bleiben wird. (Sehr lebhafte
Zuſtim=
mung. Beiſall. Wiederholte Ruſe: Es lebe das Heer!) Es
folgte dann die bereits gemeldete Abſtimmung.
* Bern, 12. Dez. Aus den Auszügen der italieniſchen
Preſſe zu den Kammerverhandlungen geht
her=
vor daß Finanzminiſter Carcano in ſeiner geſtrigen Rede
auch die Abnahme der Einlagen in die Poſtſparkaſſen, die
ſchlechten Finanzverhältniſſe der Dorfgemeinden, ſowie
die Verluſte bei den Einnahmen der Staatseiſenbahnen
berührte. Dieſe ſeien auf den geringen Perſonenverkehr
und auf außergewöhnliche Kohlenpreiſe zurückzuführen.
Die Regierung habe den Dorfgemeinden mehrere
Millio=
nen geliehen, könne aber gegenwärtig an keine Löſung der
verwickelten Frage denken.
Beſorgnis in England.
* London, 12. Dez. (Zenſ. Frkſt.) Die Times
veröffentlicht einen Artikel, in dem ihre Sorgen über die
Lage zum Ausdruck kommen. Das Blatt ſchreibt: Die
parlamentariſchen Beratungen der letzten
Tage haben wenig von der tiefen Beſorgnis
offen=
bart, welche die Mehrzahl der Mitglieder aller Parteien
bezüglich der nationalen Lage erfaßt hat. Der Strom
un=
befriedigender Berichte von entfernteren
Kriegsſchau=
plätzen, die mangelnde Einheit bei der Arbeit der
Mini=
ſter, das Aufleben alter Parteizwiſte bei den letzten
Be=
ratungen, das neue Parlamentsgeſetz, übten einen ernſten
Rückſchlag auf das Anſehen der Regierung aus. Die
Mit=
glieder der Regierung, die noch vor einigen Wochen einen
Angriff auf die Regierung als Majeſtätsbeleidigung
be=
trachtet hätten, würden jetzt eine allgemeine
Stim=
nung der Enttäuſchung zugeben. Selbſt die
er=
gebenen Sklaven der Koalition, die Mitglieder der
Arbei=
terpartei, fordern jetzt mehr Kritik. Es iſt eine klare
Tat=
ſache, daß das Unterhaus höchſt unzufrieden über die Art
iſt, in der der Krieg jetzt geleitet wird, und die
Beratun=
gen der nächſten Woche werden zeigen, wie ſehr die
Un=
zufriedenheit um ſich gegriffen hat. Im Oberhaus iſt
dies Gefühl noch ſtärker Es iſt klar, daß Männer wie
Lord Milner, Lord St. Aldwyn, Lord Sydenham, Lord
Peel, Lord Loreburn und viele andere keineswegs die
Abſicht aufgegeben haben, der Angelegenheit eine beſſere
Führung zu geben, und ſie haben glücklicherweiſe eine
größere Freiheit als im Unterhaus, die Beratung über
eine beſſere Kriegsführung durchzuſetzen. In jedem Fall
wird dieſe Sache von ſo durchſchlagender Wichtigkeit mit
dem Ende von Derbys Werbefeldzug (der, wie man weiß,
um einen Tag angeblich wegen allzu großen Andranges
verlängert wurde. D. Berichterſtatter) und bei dem neuen
Parlamentsgeſetz zur Sprache kommen. (Frkf. Ztg.)
Reklamekoſten für eins franzöſiſche Anleihe.
— In der Bataille vom 5. Dezember beſtätigt Guſtave
Tery, daß bei der Anleihe von 1914 für Reklame erhalten
haben: Petit Journal 20000 Fres., Petit Pariſien 20 000,
Matin 10000, Journal 14000, La Croix 12000, Bulletin
des Halles 1000 und Figaro 10000 Fres., zuſammen
87000 Francs.
Der rumäniſche Export.
* Budapeſt, 11. Dez. Az Eſt meldet aus
Buka=
reſt: Eine Verſammlung der
Landwirtſchaft=
lichen Geſellſchaft, die in dem großen Saale der
deutſchen Liedertafel abgehalten wurde, um gegen die
Ab=
ſperrung des Landes und die Verhinderung des
Exportes Stellung zu nehmen, verlief ſehr ſtürmiſch.
Ein Teilnehmer wies darauf hin, daß ſich alle neutralen
Staaten während des Krieges bereichern mit Ausnahme
Rumäniens, deſſen Regierung eine den
landwirtſchaft=
lichen Intereſſen ſchädliche Politik verfolge. Von anderer
Seite wurde der Regierung vorgeworfen, daß ſie mit den
Waggons eine ſchmähliche Spekulation treibe.
Rumä=
nien habe eine großartige Ernte gehabt, habe ſie aber
nicht verwerten können, weil wegen des Vorgehens der
Regierung die Käufer aus den Staaten der Mittelmächte
nicht glaubten, daß die gekauften Mengen befördert
würden. Schließlich wurde eine Entſchließung
ge=
faßt, in der gefordert wird, daß die Eiſenbahntarife
ermäßigt werden und die ungleiche Behandlung beim
Export aufgehoben wird. Auch wird gefordert, daß eine
beſtimmte Menge von Getreide und Vieh, die im Inlande
verbleiben müſſe, feſtgeſetzt und daß die Exportkommiſſion
im Landwirtſchaftsminiſterium durch ſechs Landwirte
er=
gänzt werde.
Die Niederlage der Engländer bei Bagdad.
T.U. Rotterdam, 13. Dez. Der militäriſche
Mit=
arbeiter des Nieuwe Rotterdamſche Courant meint, daß
die Politik die Schuld an der Niederlage
von Bagdad trage. Es wurde nämlich Zeit, daß
gegenüber den Mißgeſchicken der Engländer an den
Dar=
danellen und bei Saloniki ein Erfolg gemeldet werden
mußte, welcher vor allem auf die mohammedaniſchen
Elle=
mente einen großen Eindruck machen ſollte. Irre ich mich
nicht, ſagt der Schreiber, dann hat man hier ein
Vor=
bild der unglücklichen Wirkung der
politi=
ſchen Strategie.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkriegese
14. Dezember. Die Oeſterreicher ziehen ihr Heer in
Serbien zugunſten der Kämpfe in Polen zurück.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Dezember.
Kriegsauszeichnungen. Der Feldwebel=Leutnant
Dramm bis 1914 beim Bezirkskommando I Darmſtadt
Bezirksfeldwebel, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Der
Unteroffizier Wilhelm Koehler von der zweiten Erſatz=
Batterie des Feldartillerie=Regiments Nr. 61 erhielt das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Dem San.=Gefreiten Karl
Hech=
ler wurde die Heſſiſche Sanitäts=Verdienſt=Medaille
ver=
liehen. Einj.=Kriegsfreiwilliger Unteroffizier Wilhelm
Euſer (Bad Nauheim) im Leib=Dragoner=Regt. Nr. 24
erhielt die Heſſiſche Tapferkeits=Medaille. Der
Kriegs=
freiwillige Georg Schaffner erhielt die Heſſiſche.
Tap=
ferkeits=Medaille.
Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung
zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 18. Dezember,
vormit=
tags 9½ Uhr, lautet: 1. Herſtellung des Langen
Grabens in den Gemarkungen Groß=Rohrheim, Klein=
Rohrheim und Gernsheim. 2. Klage des
Ortsarmen=
verbands Frankfurt a. M. gegen den
Ortsarmen=
verband Offenbach a. M. wegen Erſatz von
Unter=
ſtützungskoſten für Friedrich Kropp Ehefrau.
n. Strafkammer. Ein geſtern verhandeltes Vergehen
gegen §§ 240, 241 der Konkursordnung iſt deshalb
außer=
gewöhnlich, weil zu den fraglichen Verfehlungen des
An=
geklagten, des 36 Jahre alten Kaufmanns Hermann
Weſtheimer aus Rimbach i. O. neben anderm auch
der Verbrauch übermäßiger Summen durch Kartenſpiel
und Differenzgeſchäfte mit Waren gehört. Die Anklage
legte dem bisher unbeſtraften W. noch unzureichende
Handelsbücherführung, unvollſtändige Bilanzziehung
und Begünſtigung eines Gläubigers zum Nachteil der
brigen zur Laſt. Der Vater des Angeklagten hatte im
Jahre 1903 die Kolonial= und Kurzwarenhandlung
Eduard Geiſt Nachfolger zu Rimbach erworben und ließ
ſie durch ihn völlig ſelbſtändig führen bis die Firma im
Jahre 1913 durch Wahrung im Handelsregiſter auch
ſörm=
lich auf den Sohn überging. Dieſer waltete von jeher
nach eigenem Gutdünken im Geſchäft, hielt den Vater über
manches im Unklaren und ſuchte in den letzten Jahren
den Rückgang des Betriebs durch Glücksſpiel
auszu=
gleichen. Seine Differenzgeſchäfte in Santoskaffee, Fett
u. a. m. nahmen durch Vermittlung Hamburger Häuſer
eine große, verhängnisvolle Ausdehnung an. Die
Ge=
ſamtabſchlüſſe darin beliefen ſich für die drei Jahre bis
zu dem 1914 eingetretenen Konkurs auf etwa eine und
dreiviertel Millionen Mark und der Geſamtverluſt
auf rund 26000 Mark. Bezeichnenderweiſe entfällt
von dieſem Umſatz auf das letzte Jahr die Summe von
etwa 900000 Mark, und auch die Einbuße entſpricht dem
Verhältnis. Der ſo dem Zuſammenbruch immer raſcher
gutreibende W. gab anfangs 1914 dem Drängen eines
Gläubigers, ſeines Schwagers M. in Frankfurt, nach und
übereignete ihm durch ſchriftliche Zeſſion 4000 Mark
Ge=
ſchäftsausſtände. Bald darauf verſchwand W. nach
Ame=
rika, kehrte aber, nachdem inzwiſchen der Konkurs
ausge=
brochen war, ſchon einige Monate ſpäter nach Rimbach
zurück und gab über alles offene Auskunft. Was das
Konkursergebnis betrifft, ſo werden bei 38000 Mk.
Ueber=
ſchuldung etwa 33—35 Prozent für die Gläubiger
abfal=
len. W. beſtreitet zwar die Abſicht, durch die angeblich für
anfechtbar und wertlos gehaltene Zeſſion die andern
Gläubiger zu ſchädigen, wurde jedoch ſämtlicher
Anklage=
punkte mit Ausnahme der Bilanzen ſchuldig befunden.
In Anbetracht der Differenzgeſchäfte und des Spiels ſah
das Gericht von mildernden Umſtänden, ſowie einer
Geld=
ſtrafe ab und verurteilte W. zu 1 Monat
Gefäng=
nis. — Ferner wurde trotz hartnäckigen Leugnens der
33 Jahre alte Fabrikarbeiter Georg Heinrich
Rother=
mel aus Biebesheim wegen Wilderns zu 1 Monat
Gefängnis verurteilt. Er hatte, obwohl in ähnlicher
Rich=
tung ſchon mit zwei Geldſtrafen belegt, im Mai zur
Schonzeit ohne Jagdrecht auf Haſen geſchoſſen und war
beobachtet worden.
— Großh. Hoftheater. Heute beendet Kammerſänger
Walter Soomer ſein Gaſtſpiel als „Holländer”.
Die Senta ſingt wegen Unpäßlichkeit der
Kammer=
ſängerin Berta Schelper Gertrud Geyersbach. Der
Abend ſteht unter muſikaliſcher Leitung Hofrat
Ottenheimers und fällt den C=Abonnenten zu.
Mitt=
woch, den 15., geht „Mein Leopold” nach einer Reihe
von Jahren neu einſtudiert wieder in Szene.
Donners=
tag, den 16., findet die erſte Wiederholung von Byrons
„Kain” in der Bearbeitung und Ueberſetzung des
In=
tendanten ſtatt. Vor „Kain” wird Grillparzers „Eſther”
von Hans Baumeiſter neu einſtudiert, gegeben. Dieſe
Donnerstag=Vorſtellung fällt dem A=Abonnement zu. Für
Freitag, den 17., iſt die Erſtaufführung von
Francken=
ſteins Oper „Rahab” mit den Damen Jacobs,
Mick=
ler und Schelper, und den Herren Gabor, Mann.
Pe=
terſen, Schützendorf und Thomſen angeſetzt. Der
Kom=
poniſt Clemens Freiherr von Franckenſtein,
General=
intendant des Königl. Hof= und National=Theaters in
München, wurde von der Generaldirektion des
Hof=
theaters zur Erſtaufführung ſeines Werkes
einge=
laden. Nach „Rahab” geht Schnitzler=Dohnanys
Panto=
mime „Der Schleier der Pierrette” zum erſten
Male in Szene. Als Volks= und Garniſonsvorſtellung
geht am Samstag, dem 18., „Der gutſitzende, Frack” in
Szene. Der Kartenverkauf hierzu beginnt am Mittwoch,
dem 15., am Verkehrsbureau.
— Das „Kreuz in Eiſen” hat mit Genehmigung
des Großherzogs nunmehr im Veſtibül des
Hof=
theaters ſeine Aufſtellung gefunden, woſelbſt es bis
zum nächſten Frühjahr verbleiben ſoll. Die Nagelung
erleidet hierdurch keine Unterbrechung.
Nägel zum Einſchlagen werden ſowohl an der Tageskaſſe
im Hoftheater, als auch an einem Zahlſchalter der
Stadt=
kaſſe verkauft. Die Benagelung des Kreuzes iſt noch
nicht vollſtändig beendet. Seither ſind nahezu
50000 Mark durch die Nagelung
aufge=
bracht worden, davon von unſeren Truppen
im Felde allein über 20000 Mark. Es darf
erwartet werden, daß die Bevölkerung unſerer Stadt
durch eifrige Beteiligung an der Nagelung dazu
bei=
trägt, daß das vaterländiſche Liebeswerk baldigſt vollendet
werden kann.
— Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt. Das
Monats=
ergebnis für November 1915 ſtellt ſich auf: Einlagen —
861000 Mk., Abhebungen — 516000 Mk.
Einlagen=
überſchuß rund 345000 Mk. (1914 — 300000 Mk.).
Keine Verteuerung des friſchen Seefiſches durch
Verbrauch in deutſchen Kriegsgefangenenlagern. Da der
friſche Seefiſch längeren Transport nicht verträgt,
wird er in deutſchen Mannſchaftsgefangenenlagern nicht
mehr verbraucht. Vollgültigen Erſatz für friſchen
See=
ſiſch bietet der zur Dauer= und Halbdauerware
ver=
arbeitete Seeſiſch, nämlich Klippfiſch und
Salz=
fiſch. Die Berichte aus den Lagern ſtimmen darin
über=
ein, daß Klippfiſch und Salzfiſch von den Gefangenen
gern gegeſſen werden. Der friſche Seefiſch bleibt
daher dem Verbrauch der deutſchen
Bevöl=
kerung durchaus vorbehalten.
— Die ſtädtiſche Zentrale für Volksernährung teilt
mit, daß heute Dienstag, 14. Dezember, in der
Haus=
frauenberatungs ſtelle folgendes vorgeführt
wird: Kartoffelſuppe mit Aepfeln, Kölner Schnitten,
Griesauflauf mit Aepfeln, Haſelnußſchnitten. Am
Don=
nerstag, den 16. Dez.: Eintopfgericht, Teeſtollen,
Ma=
kronen mit Eiweißerſatz. Freitag, 17. Dez.:
Stock=
oder Klippfiſch mit Makkaroni, Klippfiſchſülze mit
Senf=
beiguß (kalt).
— Bei dem Arnold=Mendelsſohn=Abend, den der
Richard=Wagner=Verein am nächſten Mittwoch
veranſtaltet, werden, wie wir hören, außer dem
Kom=
poniſten folgende Darmſtädter Künſtler mitwirken: Die
Pianiſtin Fräulein Elſe Kraus, eine Schülerin
Kapell=
meiſter Rehbocks, die damit zum erſten Male in einer
grö=
ßeren Aufgabe vor das Darmſtädter Publikum tritt; die
Mitglieder unſerer Hofoper, Fräulein Clementine Feiſtle
und Leo Schützendorf, ſowie das Streichquartett des
Herrn Hofkonzertmeiſters Schiering, Hofmuſiker
Scheid=
hauer, Hufmuſiker Sprenger und Hofmuſiker Andrae.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein,
Sek=
tion Darmſtadt. Am 10. Dezember fand im
Vereins=
zimmer (Reſtaurant Sitte, Karlſtraße 15) die
ordnungs=
mäßige Hauptverſammlung ſtatt. Nach
einleiten=
den Begrüßungsworten des Vorſitzenden wurden
Jahres=
bericht und Rechnungsablage vorgelegt, die
Vorſtands=
wahl und die Ausloſung von Hüttenanteilſcheinen
vor=
genommen und vier Herren das Erinnerungszeichen für
25jährige Mitgliedſchaft gewidmet. Trotz der
Kriegsver=
hältniſſe bieten namentlich die Vermögensverhältniſſe der
Sektion ein durchaus erfreuliches Bild, ſo daß die
Hoff=
nung beſteht, nach glücklichem Friedensſchluß den inneren
Hüttenausbau zu gutem Ende führen zu können. Der
Vorſtand wurde wiedergewählt. Den Mitgliedern wurde
mitgeteilt, daß das Jahrbuch vermutlich erſt im Februar
1916 zur Ausgabe gelangen wird. Der Aufforderung des
Hauptausſchuſſes entſprechend werden die Mitglieder
ge=
beten, Wollſachen und
Ausrüſtungsgegen=
ſtände für Oeſterreich an Herrn Dr. Tenner gütigſt
abliefern zu wollen.
* 200 Mark Belohnung. In jüngſter Zeit ſind in
hieſiger Stadt einige Hunde, darunter ſehr wertvolle, an
Vergiftung eingegangen. Die Feſtſtellungen haben
ergeben, daß es ſich um Strychnin handelt, das
offen=
bar mit Fleiſch oder Wurſt vermiſcht in Brocken auf die
Straße geworfen und dort von Hunden aufgenommen
wurde. Hundebeſitzer werden hierauf aufmerkſam
ge=
macht. Für Ermittlung des Täters iſt vom Großh.
Po=
lizeiamt eine Belohnung von 200 Mk. ausgeſetzt worden.
C. Vom Wetter. Das erſte Drittel des Dezember
wies in Darmſtadt ein Temperaturmittel von 9,7 Grad
Celſius auf, eine Wärme, die durchſchnittlich erſt in der
Mitte des April zu erwarten iſt. Sieht man ſich die
Temperaturtabellen in den letzten 54 Jahren an — ſeit
1862 werden hier Beobachtungen veröffentlicht — ſo ſucht
man vergebens nach einer ähnlichen frühlingsmäßigen
Wärme im erſten Drittel desjenigen Monats, der den
wenigſten Sonnenſchein hat. Nur im Jahre 1876 wies
der gleiche Zeitraum nahezu dasſelbe Temperaturmittel
auf, nämlich 9,5 Grad. Hinſichtlich der Höchſtſtände
gebührt dagegen dem -Dezember 1868 mit einem Wert
von 16,5 Grad die Palme, worauf 1914 mit 15,2 und der
heurige Dezember (bis jetzt) mit 15,0 folgen. Auch das
Monatsmittel des Dezember 1868, das überhaupt das
wärmſte hier beobachtete Jahr war, ſteht mit dem Wert
von 6,7 Grad (5,3 über normal) an der Spitze. Wie ſich
die ältere Generation wohl erinnert, bildete hierzu der
Dezember 1879 mit dem echt ruſſiſchen Monatsmittel
von —7,3 Grad und den Tiefſtänden von —20,5 am 10.
und —21,4 am 8. den Gegenſatz.
gs. Unfälle. Am Samstag nachmittag wurde ein
älterer Zimmermann beim Endecken eines Daches vom
Sturme erfaßt und vom Dache geſchleudert. Durch den
etwa 9 Meter hohen Sturz hatte ſich der Verunglückte
einen Wirbelbruch zugezogen. Er wurde durch die
Ret=
tungswache mit dem Krankenkraftwagen in das Städt.
Krankenhaus verbracht. — Am Sonntag abend um
½12 Uhr fiel in der Allee ein Soldat aus der
elektr. Straßenbahn und zog ſich Verletzungen
am Kopfe zu. Der Verunglückte wurde in bewußtloſem
Zuſtande durch die Rettungswache in das Reſerve=
Laza=
rett I in der Eſchollbrücker Straße verbracht.
Moßnahmen für die Volksernährung.
** Schon im Teuerungsjahr 1911/12 hat die
Stadt=
verwaltung den Verſuch gemacht, die Bevölkerung mehr
an Fiſchkoſt zu gewöhnen. Es wurden von 1911—1913
54 Fiſchkochkurſe mit 1119 Teilnehmerinnen hier
abgehal=
ten. Dieſe trugen gewiß dazu bei, in manchen Familien
die Fiſchkoſt heimiſch zu machen. Wenn nun neuerdings
allenthalben wieder eine rege Werbetätigkeit für die
Ver=
wendung von Fiſchen für die Volksernährung einſetzt, ſo
iſt dieſe einmal notig geworden dadurch, daß die
Preis=
erhöhung der Fiſche den Verbrauch einſchränkte, dann
aber beſonders dadurch, daß es nun darum gilt, eine Fiſch=
Dauerware, den Klippfiſch, für die Volksernährung
nutzbar zu machen. Die Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft in
Berlin verfügt über 30 Millionen Pfund dieſer Fiſche.
Ihre mannigſache Verwendungsart zeigte, wie bereits
ge=
meldet worden war, Herr Dr. Seelheim am Freitag
nachmittag und Samstag vormittag in der
Fortbildungs=
ſchulküche in der Hermannſtraße. Nach Angaben des Herrn
Dr. Seelheim ließen 3 Haushaltungslehrerinnen von den
Kurſusteilnehmerinnen jedesmal 4 Fiſchgerichte in
Ver=
bindung mit Gemüſen herſtellen, die alle vorzüglich
ſchmeckten. Da gebrauchsſertiger Klippfiſch zu 40 Pf. das
Pfund in den Fiſchhandlungen abgegeben wird, ſo iſt zu
hoffen, daß die Hausfrauen unſerer Stadt zukünftig die
nahr= und ſchmackhaften Klippfiſchgerichte häufig auf den
Tiſch bringen.
Um dazu auch weitere Kreiſe anzuregen, hielt Herr
Dr. Seelheim am Freitagabend den angelündigten
Vortrag über Klippfiſchkoſt. Nachdem Herr
Bürgermeiſter Mueller in einigen Eingangsworten
die gutbeſuchte Verſammlung begrüßt und den Zweck
der=
ſelben klargelegt hatte, führte Herr Dr. Seelheim etwa
folgendes aus:
„Wir eſſen heute ungefähr viermal ſo viel Fleiſch als
unſere Vorfahren zur Zeit der Freiheitskriege. Es iſt alſo
ohne jede Schädigung unſeres Organismus möglich, den
Flleiſchverbrauch weſentlich einzuſchränken. Allerdings
kann der menſchliche Körper den Nährſtoff, den wir
haupt=
ſächlich im Fleiſch zu uns nehmen, das Eiweiß nämlich,
nicht ganz entbehren. Darum hat die dem Reich
unter=
ſtellte Zentraleinkaufsgeſellſchaft in Berlin größere Vor
räte eines beſonders eiweißreichen Nahrungsmittels,
eben den Klippfiſch aufgeſtapelt. Sein
Eiweiß=
gehalt beträgt in der kochfertigen Form etwa 40 Prozent,
während Schweinefleiſch nur 15 und Rindfleiſch 22
Pro=
zent Eiweiß enthalten! — Der Vortragende erläuterte
dann die Herſtellung des Klippfiſches, der — ähnlich wie
der Stockſiſch — nichts iſt als eine beſondere
Konſer=
vierungsform des Dorſches (Kabeljaus). Während der
Stockſiſch einfach ein an Stockgerüſten getrockneter Dorſch
iſt, geht dem Dörren des Klippfiſches erſt noch ein
Einſal=
zen voraus, das dem Fiſch eine beſonders gute
Haltbar=
keit verleiht. Genau wie der Stockſiſch bedarf nun der
Klippfiſch vor dem Verbrauch einer Wäſſerung, über
welche Vortragender genaue Angaben mitteilte. Am
zweck=
mäßigſten geſchieht dieſe Wäſſerung ſchon in der
Verkaufs=
ſtelle, das heißt in der Füſchhandlung.
Hier in Darmſtadt führt die Firma Reitinger &
Blechſchmidt in der Eliſabethenſtraße den Klippfiſch
fertig gewäſſert. Der Preis beträgt für das Pfund
koch=
fertigen Fiſch etwa 40 Pfannig. Dabei enthält dieſes
Pfund Fiſchfleiſch dieſelbe Eiweißmenge wie 1½ Pfund
Rindfleiſch ohne Knochen!
Und wie wird dieſer wertvolle Nährſtoff nun am
beſten ausgenützt? — Indem man den Klippfiſch nicht wie
ſonſt kocht oder brät, ſondern ihn zerkleinert, und
zu=
ſammen mit Kartoffeln und Gemüſen
zu=
bereitet, die ja jetzt mit die Grundlage unſerer
Ernäh=
rung bilden. Und noch ein Zweites erreicht man auf dieſe
Weiſe: man ſpart Fett!
Daß man auf dieſe Weiſe äußerſt ſchmackhafte,
ge=
ſunde und billige Gerichte zubereiten kann, bewieſen die
am Schluß des lehrreichen Vortrags dargereichten
Koſt=
proben. Da gab es eine Suppe mit Fiſchſtückchen, ein
be=
ſonders billiges Pichelſteiner=Eintopfgericht mit
Ge=
müſen, gebratene Fiſchklöße und zuletzt noch einen
herr=
lichen Auflauf von Klippfiſch. Man war erſtaunt über die
Schmackhaftigkeit dieſer neuen, nahrhaften und dabei ſo
billigen Speiſen, und wohl alle Hausfrauen, die dem
Vor=
trag beiwohnten, werden mit der feſten Abſicht
heim=
gegangen ſein, nun regelmäßig auch in ihrem Kreiſe von
dieſer jetzt hochwillkommenen Bereicherung ihres
Küchen=
zettels fleißigen Gebrauch zu machen. — Wie die Gerichte
im einzelnen herzuſtellen ſind, das wurde im Vortrag
zwar eingehend erläutert, aber um eine gründliche
prak=
tiſche Anleitung zu ermöglichen, wurden von der
Stadt=
verwaltung die obenerwähnten beſonderen
Fiſchkoch=
kurſe eingerichtet.
Nach Beendigung der ſehr lehrreichen und klaren
Darlegungen wurden durch Schülerinnen der
hauswirt=
ſchaftlichen Fortbirdungsſchule die am Nachmittag
her=
geſtellten Kochproben gereicht, die allen ſehr mundeten.
Um weiteren Kreiſen Anleitung zur Verwendung von
Klippfiſchen zu geben, werden nach den Feiertagen in der
hauswirtſchaftlichen Fortbildungsſchule weitere
Klipp=
ſiſch=Kochkurſe ſtattfinden, zu denen bereits zahlreiche
An=
meldungen vorliegen. Doch können ſolche auch in den
nächſten Tagen noch Rundeturmſtraße 11 erfolgen
* Ober=Ramſtadt, 13. Dez. (Auszeichnung.) Der
Kanonier Franz Emich bei dem 25. Art.=Regt. erhielt die
Tapferkeitsmedaille.
— Pfungſtadt, 13. Dez. (Kriegsfürſorge.) Die
Zahl der von dem hieſigen Hilfsverein zu unterſtützenden
Angehörigen von Kriegern beträgt gegenwärtig über 500.
Zur Beſchaffung von Weihnachtsgeſchenken an
bedürftige Familien der Kriegsteilnehmer hat die
Stadt=
verwaltung dem Hilfsverein 1100 Mark überreichen laſſen.
Die von dem Hilfsausſchuß für den Monat Dezember
veranſtaltete Hausſammlung ergab die Summe von 208
Mark. — Die Stadtverwaltung beabſichtigt, das ſeinerzeit
hier gebildete Landſturm=Bataillon Pfungſtadt mit einer
Weihnachtsgabe zu erfreuen. — Dem Gefreiten
Ludw. Clemens, der bereits mit dem Eiſernen Kreuz
ausgezeichnet iſt, wurde die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille
verliehen.
Offenbach, 13. Dez. (Ein Akt beiſpielloſer
Roheit) wurde in den letzten Tagen an dem auf dem
Platze des Pfadfindervereins ſtehenden Häuschen verübt.
Die Eingangstüre wurde erbrochen, die Vorhänge
her=
untergeriſſen, alle in den Räumen befindlichen Bilder
des Kaiſers, Hindenburgs uſw. zerknittert und
zerriſſen, wertvollen Andenken an im Felde
befind=
liche Freunde zerſtört, ſämtliche Fenſterſcheiben
eingeſchla=
gen, die in großer Zahl vorhandenen Geländeſkizzen und
Zeichnungen, die zur Ausbildung der Pfadfinder dienen,
vernichtet, kurzum, alles ruiniert. Von einem Freunde
des Pfadfindervereins iſt zur Ermittelung der Täter eine
Belohnung von 20 Mark ausgeſetzt.
Mainz, 13. Dez. (Abermals Hochwaſſer.)
Das Wachſen des Rheinwaſſers iſt ganz bedeutend; am
oberen Laufe niedergegangene Regengüſſe bewirkten eine
weitere gewaltige Erhöhung des Waſſerſtandes, nachdem
die Fluten der Schneeſchmelze, bereits abzuflauen
be=
gannen. Auch die Nebenflüſſe, deren Bäche und kleinere
Flüſſe große Waſſermengen zuführen, ſteigen ſchnell; ſo
iſt die Moſel im oberen Laufe auf faſt ſechs Meter
ge=
ſtiegen, doch fällt ſie jetzt langſam. Am mittleren und am
unteren Laufe ſteigt ſie aber noch ſtark. Auch die Nahe
wächſt beträchtlich und hat eine anſehnliche Höhe erreicht.
Allenthalben iſt das Waſſer über die Ufer getreten. Der
Rhein hat ſein Vorflutgelände überſchwemmt. Die
tiefer gelegenen Straßen der am Rheine liegenden Orte
ſind im Gebirge und weiter talabwärts teilweiſe oder auch
ganz überſchwemmt. Beſonders heftig ſteigt der Neckar.
Schon iſt das Waſſer ſo hoch geworden, daß die erſte
Be=
ſchränkung der Schiffahrt auf dem Rheine eingetreten iſt.
Die mit eigener Kraft fahrenden Schiffe — alſo Dampfer
uſw. — müſſen mit einem Abſtand von 80 Metern von
den beiden Rheinufern entfernt und mit halber Kraft
fahren.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Dez. Im Alter von 67
Jahren iſt der Aphorismen=Dichter Otto Weiß nach
langem Leiden geſtorben. — Im Kampfe fürs Vaterland
fiel der Archivar am geheimen Staatsarchiv in Berlin,
Dr. phil. Ernſt Salzer als Kriegsfreiwilliger.
C.K. Weimar, 12. Dez. (Kunſtſchriftſteller
und Schillerſtiftung.) Vom hieſigen
Schöffen=
gericht wurde ſoeben der Kunſtſchriftſteller Profeſſor
Wil=
helm Schölermann wegen des tätlichen Angriffs,
den er vor Monaten auf den Sekretär der Schillerſtiftung,
Profeſſor Bulle, begangen hatte, zu 150 Mark
Geld=
ſtrafe verurteilt. Der Staatsanwalt hatte mit Rückſicht
auf die Erregung, die den Angeklagten zu dem
unbedach=
ten Schritte trieb, nur 100 Mark beantragt. Die Erregung
wurde durch die Bekundung des Nebenklägers
verſtänd=
lich, daß ihm zu Ohren gekommen ſei, der Angeklagte
wolle die Schillerſtiftung öffentlich angreifen, und daß er
ihm deshalb mit Ohrfeigen gedroht habe; das habe er
auch nicht zurückgenommen, als er ſpäter darum gebeten
wurde Hierdurch erklärt ſich zur Genüge die ſeeliſche
Rei=
zung des Angeklagten. Es iſt anzunehmen, daß die
Be=
rufsinſtanz die Strafe noch weſentlich herabſetzen wird.
Güſtrow, 13. Dez. (In dem Mordprozeß gegen
die Geſchwiſter Kallies) legte der Angeklagte Hch,
Kallies heute ein umfaſſendes Geſtändnis ab, welches
lautet: Frau Thies war eine Erpreſſerin, die
kompromit=
tierende Papiere meiner Schweſter beſeſſen hat, mit denen
ſie Erpreſſungen an uns verübte. Ich wollte dieſe
Pa=
piere ſtehlen, machte mich mit Frau T. bekannt und lockte ſie
nach dem Elbeſtrand. Dort hatte ich einen früheren
Kop=
pelknecht, einen Dänen, hinbeſtellt. Wir bedrohten ſie, ſie
ſolle die Papiere herausgeben. Hierbei entſtand zwiſchen
dem Koppelknecht und Frau Thies ein Ringen. Plötzlich
fiel ein Schuß, und ich ſah, daß Frau Thies tot war. Der
Koppelknecht hatte ſie erſchoſſen. Wir wußten nicht, was
wir taten. Plötzlich erfaßte der Koppelknecht die Frau
und warf ſie ins Waſſer. Nach der Verleſung des
Ge=
ſtändniſſes beantragte der Erſte Staatsanwalt die
Aus=
ſetzung der Verhandlung. Das Gericht beſchloß
dem=
gemäß. Es wird ein neuer Termin angeſetzt. — Nach dem
Geſtändnis des Heinrich Kallies iſt heute nachmittag der
Ehemann der ermordeten Frau Thies, der zurzeit zum
Militärdienſt eingezogen iſt, auf telegraphiſche Anordnung
verhaftet worden.
Dambrau (Kreis Falkenberg, Oberſchleſien), 13. Dez.
(Raub.) Nachts drangen fünf Männer in das
Pfarr=
haus. Ein Räuber ſetzte dem 67jährigen Erzprieſter einen
Revolver auf die Bruſt, während ein zweiter die im Hauſe
befindlichen Perſonen im Schlafzimmer in Schach hielt;
die übrigen erbrachen den Geldſchrank und raubten
dar=
aus die Summe von 1200 Mark. Als der Nachtwächter
aufmerkſam wurde und Lärm ſchlug, entkamen die
Räu=
ber unerkannt.
Literariſches.
Das ſoeben erſchienene neue Heft der „Wiener
Mode” bringt die farbigen Vorlagen von zwei
hervor=
ragend geſchmackvollen Handtaſchen mit Weberei, wie ſie
jetzt mit Vorliebe getragen werden. Der Modeteil iſt
wieder reich an jenen ſchönen, einfachen und doch ſo
ele=
ganten Wiener Modellen, die dem großen Modeblatte
eigen ſind und die es ſo wertvoll und beliebt machen.
Man abonniert die „Wiener Mode” zum Preiſe von
3 Kronen 50 Hellern (3 Mark) pro Quartal in jeder
Buchhandlung oder direkt beim Verlage, Wien VI/2,
Gumpendorferſtraße 87.
Konzerte.
W. Geſtern fand im Hoftheater unter Leitung des
Herrn Generalmuſikdirektors von Weingartner das
vierte Konzert der Großh. Hofmuſik ſtatt,
deſſen Programm im erſten Teil Kompoſitionen des
jugendlichen Komponiſten und Pianiſten Erich
Wolf=
gang Korngold aus Wien enthielt, und zwar
ge=
langte zuerſt deſſen opus 5, Sinfonietta für großes
Or=
cheſter, zur Aufführung. Man muß dabei im Auge
be=
halten, daß es ſich um Jugendwerke handelt, bei deren
Beurteilung man nicht denſelben Maßſtab wie an
künſt=
leriſch ausgereifte Werke anlegen kann. Der Komponiſt
zeigt ſich in dieſem Orcheſterwerk ſtark beinflußt von
den modernen Sinfonikern, worin wir unſererſeits
eine Gefahr erblicken, da dieſer Stil der muſikaliſchen
Arithmetik bei begabten Muſikern, die es den großen
Technikern nachmachen wollen, zur Veräußerlichung
ihrer Kunſt führt. So ſind es auch ſtarke äußerliche
Mittel, deren ſich der Komponiſt, der die orcheſtrale
Technik ſtaunenswert beherrſcht, zur Erreichung ſeines
Zweckes bedient; gegenüber dem Mangel an Stileinheit
und Geſchloſſenheit und dem rieſigen orcheſtralen
Auf=
wand fällt der dritte Satz durch die Geſchloſſenheit der
Form auf, und der ſchwungvolle pathetiſche Schluß, der
Zeugnis ablegt von der Vielſeitigkeit und dem großen
Können des Komponiſten, verſchaffte dem Werk, das
ſonſt durch die Länge ermüdet, einen ſtarken Erfolg.
Anſprechende und zarte Gebilde der Phantaſie und
poetiſch empfundene, leichtfließende und dankbare
Kla=
vierſtücke, die von dem Kompoſitionstalent des jungen
Künſtlers das beſte erhoffen laſſen, ſind ſeine „
Märchen=
bilder”, opus 3, ſieben Stücke für Klavier, von denen
das zweite, vierte und letzte eine glückliche Inſpiration
und ein ungewöhnliches Formtalent bekunden und am
beſten gefielen. Der Komponiſt trug die Stücke ſelbſt
mit ſicherer Beherrſchung der pianiſtiſchen Technik vor.
doch ſchien es uns, als ob ſich durch eine ausgeprägtere
Tonſchattierung noch mehr aus den Stücken machen
ließe. Der junge Komponiſt erntete ſehr reichen Beifall.
Zum Schluß gelangte Beethovens fünfte
Sinfonie zum Vortrag. Dieſe vielbewunderte
Sin=
fonie iſt in formeller Hinſicht die einheitlichſte und in
ſich abgerundetſte aller Beethovenſchen Sinſonien, und
nach der neunten das vollendetſte Werk des Meiſters,
ja ſie wird von vielen als der Gipfelpunkt aller
In=
ſtrumentalmuſik überhaupt angeſehen. In bezug auf den
Reichtum der Gedanken und Tiefe der Empfindung
wird ſie oft mit Goethes „Fauſt” verglichen. Die Töne
dieſer Sinfonie ſpiegeln uns ein vielbewegtes Leben
„mit all ſeinen Wechſelbildern von Freude und Schmerz,
Hoffnung und Vertrauen, innerer Zerriſſenheit und
ſtiller Ergebung, kühnem Stolz und liebender Sehnſucht,
düſterem Unmut und verhaltenem Groll und
troſtbrin=
gendem Ausblick auf dereinſtigen Lohn und Vergeltung
für irdiſche Drangſale” So oft gehört, ſagt Robert
Schumann, übt dieſe Sinfonie unverändert ihre Macht
auf alle Lebensalter aus, gleich wie manche große
Er=
ſcheinungen in der Natur, die, ſo oft ſie auch
wieder=
kehren, uns mit Furcht und Bewunderung erfüllen. So
wird ſie nach Jahrhunderten noch weiterklingen, ja
ſo=
lange es eine Welt und Muſik gibt.
Die Aufführung dieſer Sinfonie unter Herrn von
Weingartners Leitung durch unſer Orcheſter war ein
muſikaliſches Ereignis und ein künſtleriſcher Genuß
er=
hebendſter Art. Von den erſten Tönen des einleitenden
„Schickſalsmotivs” bis zu dem prachtvoll geſteigerten
grandioſen Triumphmarſch des letzten Satzes
be=
herrſchte die Aufführung des unvergleichlichen Werkes
eine ſtraffe künſtleriſche Difziplin, ein einheitlicher
künſtleriſcher Geiſt und eine wundervolle Klarheit der
Gliederung und Durchführung. Zum Schluſſe brach die
Zuhörerſchaft in begeiſterten Beifall aus und rief den
Dirigenten fünfmal ſtürmiſch hervor, der in gerechter
und liebenswürdiger Weiſe dem Orcheſter ſeinen Dank
für die hervorragenden Leiſtungen des Abends zu
er=
kennen gab.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 13. Dez. Amtlich wird verlautbart:
13. Dezember:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
In Tirol beſchießt italieniſche Artillerie den
be=
feſtigten Raum von Lardaro, ſowie unſere Stellungen
bei Riva, Rovereto und am Col di Lana.
In Judcarien arbeitet ſich die feindliche
Infan=
terie näher heran; auf den Berghöhen öſtlich des Tales
griff ſie an und wurde abgeſchlagen.
Am Görzer Brückenkopf fanden Geſchütz= und
Minenwerferkämpfe ſtatt. Ein feindlicher Angriffsverſuch
auf die Kuppe nordöſtlich von Oslavija war bald
zum Stehen gebracht.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Verfolgungskämpfe in Nordoſt=
Mon=
tenegro nehmen ihren Fortgang.
Bei Korito wurden 800 Gefangene, bei Ipek
neulich 12 ſerbiſche Geſchütze eingebracht.
Unſere Flieger bewarfen das Lager bei Berane
er=
folgreich mit Bomben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes;
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Neue Angriffe der Italiener abgeſchlagen.
T.U. Berlin, 13. Dez. Dem Berl. Tgbl. wird aus
dem K. und K. Kriegspreſſequartier gemeldet: An der
Iſonzofront unternahmen die Italiener neue
An=
griffe auf dem Plateau von Doberdo. Ein
Sturm=
angriff im Raume von San Martino wurde im
Nah=
kampf zurückgeſchlagen, wobei die Italiener
große Verluſte erlitten. An anderen Stellen der
Iſonzofront iſt die Artillerietätigkeit ſtellenweiſe wieder
lebhafter geworden, dagegen hat die Tätigkeit der
Italie=
ner in Tirol, namentlich in Judicgarien, nachgelaſſen.
Zurücknahme der ruſſiſchen Stellungen
am Sereth.
T.U. Berlin, 13. Dez. Dem Berl. Tgbl. wird aus
dem K. und K. Kriegspreſſequartier gemeldet: Oeſtlich
der Strypa ſind die ruſſiſchen Stellungen infolge der
Ein=
wirkung der tödlichen Kälte und der ſchweren
Wetterun=
bilden an dem Serethfluß zurückgenommen
wor=
den, offenbar weil ihre Einrichtung für den Winter im
Feuer der deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen
Trup=
pen nicht möglich war. Die Schneeſtürme haben das
Kampfgelände verweht und als dann die große Kälte
ein=
ſetzte, täglich waren über 20 bis 30 Grad, erfror die
Beſatzung der ruſſiſchen vorderſten Linien
zu Dutzenden, weil ſie in den ungeheizten und
naſ=
ſen Deckungen keinen Schutz fanden. Die Verluſte, die
die Ruſſen in der abnormen Kälte erlitten haben, ſind
ſehr groß; denn im Dorfe Dobropole, nordöſtlich Buczacz,
ſind allein 800 Ruſſen erfroren und in den von den
Ruſ=
ſen verlorenen Stellungen fand man noch weitere 300
Ruſſenleichen vor.
T.U. Czernowitz, 13. Dez. An der
beßara=
biſchen Grenzfront in der Nähe der rumäniſchen
Grenze unternahmen die Ruſſen heute nacht einen
ſtär=
keren Angriff. Der Kampf dauerte von 11 Uhr
nachts bis 3 Uhr morgens. Der Annäherungsverſuch der
Ruſſen wurde durch unſere Artillerie und durch
Maſchi=
nengewehrfeuer abgewieſen. Namentlich das
Ar=
tilleriegefecht war zeitweiſe ſehr intenſiv.
Rückkehr der Belgier.
* Berlin, 13. Dez. Die B. Z. a. M. meldet
aus Baſel: Seit einigen Tagen treffen auf der
Station Singen (Baden) zahlreiche Belgier aus
Frank=
reich ein, die über die Schweiz zurückkehren wollen.
Die Zahl der Unbemittelten iſt auffallend groß. Sie
wer=
den von der Gemeinde und dem deutſchen Hilfsverein
unterſtützt. Die Zurückkehrenden erzählen, daß ihnen in
Frankreich das wenige, was ſie noch beſeſſen haben, von
den Behörden weggenommen wurde.
Italieniſche Kammer.
* Rom 13. Dez. Bei Begründung des der
Re=
gierung günſtigen Votums der Reformſozialiſten
er=
klärte Biſſolati in der Kammer: Es iſt die Pflicht
aller derjenigen, die den Krieg gewollt haben, ſich um
das Miniſterium zu ſcharen, welches das Werkzeug zur
Ausführung des Willens des Parlaments iſt. (
Zuſtim=
mung.) Wir erfüllen dieſe Pflicht höchſter Diſziplin
mit einem umſo ruhigeren Gewiſſen nach den
Erklärun=
gen Sonninos, der den Charakter des italieniſchen
Krie=
ges ſo erhöht hat. Dieſer Krieg kann nicht ein Krieg
bloßer nationaler Beſtrebungen oder der vereinzelten
Verteidigung italieniſcher Intereſſen ſein. Er iſt
not=
gedrungen mit dem ganzen Weltkrieg
ver=
knüpft. Daher unſere Zuſtimmung zu dem Londoner
Vertrage, daher unſere brüderlichen Verſicherungen für
das von dem ſtärkeren Deutſchland geſchlagene Serbien.
Das alles wird von Italien in dem ſchwerſten
Augenblick mit Mut bekräftigt. (Zuſtimmung.)
Deshalb ſtimmen wir für das Budgetproviſorium als
Italiener und Sozialiſten mit dem reinen Bewußtſein,
daß dieſe Abſtimmung eine neue Bekräftigung ſeines
Vertrauens in die Tapferkeit ſeiner Söhne, in die
Ge=
ſchicke und ſeinen unſterblichen Geiſt iſt. (Beifall.)
Bei Begründung des der Regierung günſtigen
Vo=
tums der Republikaner ſagte Commandi: Die
Re=
publikaner ſind von der Unabwendbarkeit des Krieges
und von der Notwendigkeit überzeugt, in Europa dem
Rechte der Nationalitäten zum Siege zu verhelfen. Wir
ſtimmen zugunſten des Miniſteriums, welches den
Krieg gewollt hat und ihn bis zum Siege=fortführen
muß. In der Stunde, wo alle italieniſchen Herzen vom
Königspalaſt bis zu der Hütte im Einklang ſchlagen,
wo alle Söhne Italiens heldenhaft zu kämpfen und zu
ſterben wiſſen, zögerten der Redner und ſeine politiſchen
Freunde nicht, ihre Stimmen mit denen der großen
Re=
gierungsmehrheit zu vereinigen, indem ſie dem
Mini=
ſterium ihr Vertrauen ausdrückten. (Beifall.)
Der Geſetzentwurf über das Budgetproviſorium
wurde mit 313 gegen 56 Stimmen angenommen und die
Sitzung aufgehoben.
Der Widerhall der Kanzlerrede.
* Sofia, 13. Dez. Ein Vertreter des Wolffſchen
Zureaus hatte mit bulgariſchen Staatsmännern und
Poli=
tikern Unterredungen uber den Eindruck, den die Rede
des Reichskanzlers in Bulgarien gemacht hat.
Finanzminiſter Tontſchew betonte, daß die aufrichtige
Perſönlichkeit des Kanzlers die Sympathie und das
Ver=
trauen des bulgariſchen Volkes gewonnen habe. Das
bulgariſche Volk, das einſt unter dem Verrat ſeiner
Bun=
desgenoſſen ſo ſchwer gelitten habe, finde eine
Be=
ruhigung in dem Bewußtſein, daß es ſich diesmal
auf ſeine Bundesgenoſſen verlaſſen
könne. Die anerkennenden Worte des Kanzlers für
das bulgariſche Heer ſeien vom Volke mit um ſo größerer
Befriedigung aufgenommen worden, als man wiſſe, daß
ſie nicht leere Schmeicheleien ſeien. Der Miniſter wies
darauf hin, daß auch die Oppoſitionsblätter erklärt haben,
den Worten komme eine große Bedeutung zu. Die
Ver=
wirklichung der nationalen Beſtrebungen, die nunmehr
geſichert ſeien, erfülle die Bulgaren mit höchſter Freude.
Das geeinte Bulgarien werde während des Krieges und
noch mehr nach dem Kriege politiſch und wirtſchaftlich
nicht nur ein Bindeglied zwiſchen den Mittelmächten und
der Türkei, ſondern ein wichtiger Beſtandteil
des neuen Vierbundes ſein. In wirtſchaftlicher
Beziehung begrüße man die Zuſicherungen, die der
Kanz=
ler über die künftige gemeinſame Friedensarbeit gegeben
habe. Bulgarien, dem bisher die nötigen Kapitalien
ge=
fehlt haben, hoffe nach dem Kriege, dank der finanziellen
Unterſtützung ſeiner Bundesgenoſſen, ſeine Volkswirtſchaft
voll entfalten zu können. — Der Abgeordnete
Daska=
low knüpfte an die Bemerkung eines Blattes an: Wir
ſind gegenwärtig in dem Frühling unſerer
Be=
ziehung. Möge darin immer Frühling herrſchen. Der
bgeordnete erklärte, die Bulgaren würden mit
Genug=
tuung den Unterſchied zwiſchen den neuen Bundesgenoſſen
und den früheren bemerken. Während Rußland ſich immer
als der Protektor Bulgariens aufgeſpielt und die Rolle
eines Schutzherrn beanſprucht habe, erkenne Deutſchland
Bulgarien als gleichberechtigten und
ſelb=
ſtändigen Bundesgenoſſen an und berückſichtige
ſeine Intereſſen. Die Erfolge der Verbündeten auf den
Schlachtfeldern und die Reichstagsreden des Kanzlers
be=
wieſen, daß Bulgarien diesmal die richtige Wahl getroffen
habe.
* Stockholm, 13. Dez. Zur Rede des
Reichs=
kanzlers ſchreibt Aftonbladet: Die Toren, die ſich
vor=
geſtellt haben, der erſehnte Frieden werde dadurch
zu=
ſtande kommen, daß Deutſchland ihn von den ſtandhaften
Feinden erflehen würde, fühlen ſich wahrſcheinlich
bitter=
lich enttäuſcht durch die Rede und die Aufnahme, die ſie
bei den Vertretern des deutſchen Volkes gefunden hat.
Die offenbar fehlerhafte Beurteilung ihrer Lage und
Ausſichten, die der Stimmung im Lager der Feinde
zu=
grunde liegt, hat doch vorausahnen laſſen, daß die deutſche
Antwort keine andere werden konnte. — Nya Daglight
Allehanda führt aus: Das deutſche Selbſtgefühl
und die feſte Ueberzeugung, die Obberhand
endgültig gewonnen zu haben, treten ſtärker
ils je hervor. Es iſt anzunehmen, daß die Rede auf
Gebietserweiterungen abzielt, obwohl der
Kanz=
ler nicht eine direkte Eroberungspolitik will.
Ueber=
raſchend ſtark iſt die Solidarität zum Ausdruck
ge=
ommen. — Stockholms Dagblad ſagt: Der Eindruck der
Reden des Reichskanzlers und des ungariſchen
Miniſter=
präſidenten iſt der, daß die Mittelmächte ſich ſtark genug
fühlen, die gegen ihre Exiſtenz als lebensfähige
Groß=
mächte gerichteten Grundlinien des künftigen Friedens
ab=
zuweiſen. Nur eine völlige Umwandlung der
militäri=
ſchen Lage könnte ſie wieder aktuell machen. Aber die
Ausſicht auf eine Umwandlung in einem ſo gewaltigen
Umfange iſt ſehr klein. — Dagens Nyheter bemerkt: Der
erſehnte Frieden iſt weiter hinausgeſchoben,
da der am meiſten vom Glücke begünſtigte nicht imſtande
iſt, einen Friedensvorſchlag zu machen. Das Blatt hebt
weiter hervor, Deutſchland wünſche Gebietserweiterungen.
* Paris, 13. Dez. Ein zweiter Leitartikel des
Temps vom 12. Dezember erblickt die deutſchen
Frie=
densziele in der Aufrechterhaltung der deutſchen
Herr=
ſchaft in Elſaß=Lothringen, der Einverleibung Belgiens
und aller Gebietserwerbungen, die für die militäriſchen,
politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands
rotwendig ſeien. Aber der Reichstag ſei nur ein
Schauſpiel geweſen, das ſelbſt den verblendetſten
Frie=
densfreunden die Augen öffnen würde. Der durch
Deutſch=
lands Angriff entfeſſelte Streit vertrage keine Vergleiche.
Die Alliierten dürften den Frieden nur nach ihrem
Siege annehmen.
* Bern, 13. Dez. Von dem Berichterſtatter des
Wolff=Bureaus: Die heute hier vorliegenden Pariſer
Blätter ſtoßen in dasſelbe Horn wie die geſtrigen. Das
Publikum war ja auch ſeit Tagen darauf vorbereitet, von
der Reichstagsſitzung nichts beſonderes zu
erwar=
ten. Die Kanzlerrede und die ganze Sitzung werden
durchweg für Bluff erklärt. Alles, ſelbſt die
Sozialdemo=
kraten, habe ſich dahin geeinigt, kein Zeichen von Schwäche
und nichts von den Leiden des Volkes ſowie von den
Fol=
gen der wirtſchaftlichen Einſchnürung zu zeigen. Mit
einem Worte, wie Hanotaux im Figaro ſagt: Ueberall
herrſche der germaniſche Hochmut als Ausdruck des
un=
gebrochenen Pangermanismus. Die
kapitaliſtiſch=
ſozialiſtiſche Verſchwörung habe
Deutſch=
land geeinigt. Humanité hält es für unmöglich, daß
der Kanzler, der ſich mit einem beſcheidenen Frieden
be=
gnügen würde, weil er die wahre Lage Deutſchlands
kenne, einen ſolchen Frieden bei der öffentlichen Stimmung
in Deutſchland zu ſchließen wagen würde. Guerre
So=
ciale findet nichts Neues in der Kanzlerrede, geſteht jedoch
zu, daß die Deutſchen nach der franzöſiſchen Schlappe in
der Champagne und nach der Beſiegung der Ruſſen,
ſo=
wie nach den glänzenden militäriſchen und diplomatiſchen
Erfolgen auf dem Balkan wohl berechtigt waren,
in alle Lande hinauszuſchreien, daß ſie
Sieger ſeien, und vielleicht ſogar in ihrer Einfalt
glauben, daß ſie es überhaupt bleiben würden. An dem
Beiſpiel des Burenkrieges und der Kriege des erſten
Na=
poleon ſuchte Hervé zu beweiſen, daß Sieger zuletzt auch
ein anderer werden kann, als man erwartete, woraus
folge, daß eine Verſtärkung der Anſtrengungen der
Alli=
ierten notwendig ſei.
* Bern, 13. Dez. Von dem Berichterſtatetr des
Wolff=Bureaus: In den meiſten Pariſer Blättern zeigt
ſich eine deutliche Unzufriedenheit mit den
deutſchen Sozialdemokraten, die plötzlich wie=
der „nos Camerades” genannt werden. Scheidemann
und Landsberg werden die „Kaiſerlichen Sozialiſten”
ge=
heißen. Liebknecht gilt als unterdrückt; ſeine warnende
Stimme, die der Wahrheit Ausdruck verhelfen wollte, ſei
vergewaktigt und ungehört verhallt.
Franzöſiſche Verdrehungsverſuche.
* Paris, 13. Dez. Petit Pariſien hebt, wie auch
andere Blätter, die von der Agentur Information
ver=
breitete Anſchuldigung gegen das Wolff=Bureau, daß es
die Rede Scheidemanns, wie überhaupt den nach der
zwei=
ten Kanzlerrede folgenden Sitzungsbericht gefällſcht in
das Ausland übermittelt habe, hervor. Die Ag. Havas
zwei=
felt ſogar an der Richtigkeit der Uebermittlung der
Kanz=
lerrede. — Die franzöſiſche Preſſe, welche erkennt, daß
man ihrer plumpen Fälſchung der
Reichs=
tagsdebatte ſehr ſchnell auf die Spur
ge=
kommen iſt, ſucht eben die Schuld jetzt von ſich
abzu=
wälzen.
Die amerikaniſche „Ancona‟=Note.
* Waſhington, 13. Dez. (Reuter.) Der Text der
Note der Vereinigten Staaten an
Oeſter=
reich=Ungarn über die Verſenkung der „
An=
cona” lautet wie folgt:
Es liegen verläßliche Informationen von
amerikani=
ſchen und anderen überlebenden Paſſagieren der „Ancona”
vor, die zeigen, daß das U=Boot, welches die
öſterreichiſch=
ungariſche Flagge führte, auf den Dampfer ſcharf
ge=
ſchoſſen hat, und daß der Dampfer deshalb zu
entkom=
men trachtete, ferner, daß nach einem kurzen
Zeit=
raum, ehe noch die Beſatzung und die Paſſagiere alle
im=
ſtande waren die Boote zu beſteigen, das U=Boot eine
Anzahl von Geſchoſſen auf das Schiff abgeſeuert hat und
es ſchließlich torpedierte und verſenkte, während noch
Paſſagiere an Bord waren. Durch das Geſchützfeuer und
den Untergang des Schiffes haben viele Perſonen ihr
Leben verloren oder wurden ernſtlich verletzt. Darunter
befanden ſich Bürger der Vereinigten Staaten. Die
Er=
klärung des öſterreichiſch=ungariſchen Marineſtabes über
den Vorfall beſtätigt im großen und ganzen die
haupt=
ſächlichſten Erklärungen der Ueberlebenden, da ſie zugibt,
daß die „Ancona”, nachdem ſie beſchoſſen worden war,
torpediert wurde, während ſich noch Perſonen an Bord
befanden. Die öſterreichiſch=ungariſche Regierung kennt
aus der Korreſpondenz zwiſchen den Vereinigten Staaten
und Deutſchland die Haltung der Regierung der
Vereinig=
ten Staaten bezüglich des Gebrauchs von Unterſeebooten
zum Angriff auf Handelsſchiffe, und weiß, daß
Deutſch=
land dieſer Auffaſſung Rechnung getragen hat. Trotzdem
brachte der Kommandant des Unterſeebootes, das die
„Ancona” angriff, die Beſatzung und die Paſſagiere eines
Schiffes nicht in Sicherheit, das zu zerſtören beabſichtigt
war, offenbar, weil man es nicht als Priſe in einen Hafen
bringen konnte.
Die Regierung der Vereinigten Staaten hält dafür,
daß der Kommandant des U=Bootes die Grundſätze des
Völkerrechts und der Menſchlichkeit verletzt hat, indem er
die „Ancona” beſchoß und torpedierte, ehe die Perſonen
an Bord in Sicherheit gebracht waren, oder ihnen
genü=
gend Zeit gegeben war, das Schiff zu verlaſſen. Das
Vor=
gehen des Kommandanten kann nur als eine mutwillige
Tötung ſchutzloſer Nichtkämpfer aufgefaßt werden, denn
das Schiff leiſtete, als es beſchoſſen und torpediert wurde,
anſcheinend (!) keinen Widerſtand, und verſuchte auch
nicht zu entkommen. Keine andere Urſache wäre
eine genügende Entſchuldigung für einen ſolchen Angriff,
ſelbſt nicht das Beſtehen der Möglichkeit einer Rettung.
Die Regierung der Vereinigten Staaten nimmt deshalb
an, daß der Kommandant des U=Bootes entweder gegen
ſeine Inſtruktionen gehandelt hat, oder daß die
öſterrei=
chiſch=ungariſche Regierung den Kommandanten der
U=Boote nicht ſolche Inſtruktionen gegeben hat, die mit
dem Völkerrecht und den Grundſätzen der Menſchlichkeit
übereinſtimmen. Die Regierung der Vereinigten Staaten
will nicht letzteres annehmen und der öſterreichiſch=
unga=
riſchen Regierung die Abſicht zuſchreiben, hilfloſe Leben
zu zerſtören. Sie glaubt eher, daß der Kommandant des
U=Bootes ohne Auftrag, gegen die Inſtruktionen, welche
er erhielt, gehandelt hat. Da die guten gegenſeitigen
Be=
ziehungen der beiden Länder auf der Beobachtung des
Geſetzes und der Menſchlichkeit beruhen müſſen, kann man
von den Vereinigten Staaten nichts anderes erwarten,
als daß ſie verlangen, daß die Kaiſerlich Königliche
Regierung die Verſenkung der „Ancona” als eine
unge=
ſetzliche, unverantwortliche Tat bezeichne, und
daß der Offizier, welcher ſie begangen hat, beſtraft, und
daß Schadenerſatz für die getöteten und
verwun=
deten amerikaniſchen Bürger durch Zahlung einer
Ver=
gütungsſumme geleiſtet werde. Die Regierung der
Ver=
einigten Staaten erwartet, daß die öſterreichiſch=
unga=
riſche Regierung die Schwere des Falles einſehen und
allen Wünſchen prompt nachkommen wird. Sie glaubt
das deshalb, weil ſie nicht annimmt, daß die
öſterreichiſch=
ungariſche Regierung eine Handlung gutheißt und
ver=
teidigt, die von der Welt als unmenſchlich und barbariſch
verurteilt wird, allen ziviliſierten Völkern ſchrecklich
er=
ſcheint und den Tod unverſchuldeter amerikaniſcher Bürger
verurſacht hat.
Gegen die engliſchen Uebergriffe zur See.
* Waſhington, 13. Dez. (Durch Funkſpruch des
Vertreters von W. T. B.) Bei der Einbringung ſeiner
Reſolution über die engliſchen
Ueber=
griffe hielt Senator Smith eine längere Rede, in der
er ſagte, Amerika ſolle zuſammen mit den anderen
Na=
tionen von England verlangen, daß die Mißachtung
ihrer Rechte aufhöre. Es könne notwendig ſein,
England zu verſtehen zu geben, daß kein Wort und keine
Handlung werde unterlaſſen werden, um das Recht
durch=
zuſetzen. Amerika ſei kein Vaſall Englands. Smith
führte eine Anzahl Uebergriffe Englands auf und wies
gleichzeitig auf die ununterbrochene Freundſchaft zwiſchen
Amerika und Deutſchland hin.
Neue Miniſterbeſprechungen in Paris.
TU Rotterdam, 13. Dez. Nach einer
Reutermel=
dung aus Paris hat geſtern morgen abermals im
Miniſterium des Aeußern eine Beſprechung
zwiſchen Grey, Kitchener, Briand und
Gal=
lieni ſtattgefunden, und verſchiedene Angelegenheiten
dringlichſter Art, die die Ankunft der engliſchen Miniſter
in Paris rechtfertigen, ſind in vollſter Uebereinſtimmung
mit den verbündeten Regierungen geregelt worden.
IU Genf, 13. Dez. Wie Havas berichtet, bringt die
franzöſiſche Preſſe einſtimmig ihre Zufriedenheit
über die Konferenzen der Verbündeten in
Paris zum Ausdruck, weil eine engere militäriſche
Zuſammenarbeit die Fortſetzung der Balkanoperationen
nach ſich ziehen würde.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht.
* Söfia, 13. Dez. Bulgariſcher Generalſtabsbericht
vom 11. Dezember:
Wir ſetzten heute die Verfolgung der
engliſch=
franzöſiſchen Truppen auf den beiden Ufern des Vardar
in der Richtung auf Gewgheli und Doiran fort.
Diejenigen Teile unſerer Streitkräfte, welche auf dem
rechten Vardarufer vorrücken, griffen die
Franzo=
ſen auf der ganzen Front an und nahmen deren
Stellungen bei den Dörfern Miletkowo und Smokawitza
bei Höhe 720 ſüdweſtlich Kowanotz im Sturm. Die 122.
franzöſiſche Diviſion, die ſich aus den Regimentern 45, 34,
148 und 284 zuſammenſetzt und in dieſem Abſchnitt
operierte, erlitt große Verluſte an Verwundeten,
Toten und Gefangenen. In einem einzigen
Schützen=
graben bei Miletkowo wurden 100 Leichen gezählt.
Ka=
vallerie, die die Flanken unſerer Armee deckte, griff bei
dem Dorfe Dagortzki ein franzöſiſches Bataillon an, das
ſie zerſprengte, wobei ſie deſſen Kommandeur
ge=
fangen nahm.
Unſere auf dem linken Ufer des Vardar operierenden
Abteilungen warfen mittels kräftigen Angriffes die
eng=
liſch=franzöſiſchen Truppen aus der von ihnen in der Linie
Baba=Berg, Cote 51, Dorf Dedeli, Cote 570 und Cote 610
ausgebauten Stellung, die ſie beſetzten. Die Engländer
zogen ſich nach Südoſten in der Richtung auf das Dorf
Koranglar, die Franzoſen nach Südweſten in der Richtung
auf das Dorf Bogdantzi zurück. Die engliſch=franzöſiſchen
Stellungen bei dem Dorf Furka wurden mittels
Bajonett=
angriff erobert. Eine Diviſion, welche dem Feind in
die=
ſem Abſchnitt nachſetzte, durchbrach bei der weiteren
Ver=
folgung die Front der franzöſiſchen Truppen, nahm das
Dorf Bogdantzi und ſchnitt auf dieſem Wege franzöſiſche
Abteilungen, welche zwiſchen dem Kozludere=Fluß und
dem Vardar operierten, von den Engländern ab, die ſich
ſüdlich Furka in den Doiran=See zurückzogen. Wir
mach=
ten zahlreiche Gefangene, darunter fünf Offiziere. Die
genaue Anzahl der Siegesbeute iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Die Gefangenen gehören zumeiſt der engliſchen Armee und
der Diviſion des Generals Baillond an, welche die
fran=
zöſiſchen Infanterie=Regimenter Nr. 175 und 176, ſowie
zwei Zuaven=Regimenter umfaßt.
Gegen 2 Uhr nachmittags ſtand Gewgheli in
Brand.
Die Verfolgung dauert fort. Der abziehende
Feind nahm die Richtung Gewgheli und Doiran.
Grauſamkeiten der Serben.
TU Sofia, 13. Dez. Wie wenig das Schickſal der
ſerbiſchen Truppen Mitleid verdient, beweiſt die Tatſache,
daß die Serben viele mazedoniſchen
Nota=
beln, welche ſie nach ihrem Rückzuge über Prizrend und
Dibra mitſchleppten, grauſam hinrichteten. Die
bulgariſchen Truppen finden auf ihrem Vormarſch überall
mazedoniſche Leichen.
Der Rückzug der Ententetruppen.
* London, 13. Dez. Das Kriegsminiſterium
be=
richtet: Nach heftigen Angriffen durch den ſehr
über=
legenen Feind gelang es der zehnten Diviſion, mit
Hilfe von Verſtärkungen vom Doiran=See in weſtlicher
Richtung nach dem Vardar=Tal zurückzugehen und
im Anſchluß an die Verbündeten eine ſtarke Stellung zu
beſetzen. Da die Strecke ſehr gebirgig iſt, wurde es
not=
wendig, acht Geſchütze an einer Stelle aufzuſtellen, von
der ſie beim Rückzuge nicht wieder geholt werden konnten.
Unſere Verluſte betragen ungefähr 1500 Mann. (?)
* Saloniki, 13. Dez. (Reuter.) Die Bulgaren
behinderten geſtern den Rückzug nach der neuen Front
nicht. General Mahon beratſchlagte geſtern mit General
Baillod. Es herrſcht vollſtändige Uebereinſtimmung unter
den Generalen der Verbündeten über die bezüglich des
Rückzuges zu ergreifenden Maßregeln. Heute war wieder
eine Konferenz zwiſchen den Vertretern des
griechiſchen Generalſtabes und dem General
Sarrail; die Beſprechungen wurden geheim gehalten.
— Reuters Sonderberichterſtatter bei den
franzöſi=
ſchen Truppen in Mazedonien meldet vom
Frei=
tag aus Saloniki, daß ſich die Franzoſen in völliger
Ord=
nung auf Gredatz zurückzogen; ſie zerſtörten dabei
die Tunnels und Brücken, um den Aufmarſch der
Bulgaren aufzuhalten. In Gradetz wurde ein neuer
Brückenkopf angelegt. So war die Lage der franzöſiſchen
Armee vor zwei Tagen. Griechiſche Stabsoffiziere
ver=
handelten mit Sarrail über den Zuſtand in Mazedonien.
Nach einer Mitteilung aus franzöſiſcher Quelle ſoll Oberſt
Pallis geſtern dem General Sarrail namens der
griechi=
ſchen Regierung erklärt haben, daß, wenn die
bulgari=
ſche Armee bei der Verfolgung der Truppen der
Ver=
bündeten die griechiſche Grenze überſchreiten
ſollte, Griechenland ſeine Truppen vor den
Bulgaren zurückziehen würde, um jeden
Zuſammenſtoß zu vermeiden.
Die Alliierten bleiben in Saloniki.
TU Von der holländiſchen Grenze, 13. Dez.
Der Temps teilt mit: Die verbündeten Weſtmächte
haben förmlich beſchloſſen, in Saloniki zu
bleiben. Es werden ausreichende Streitkräfte dorthin
entſandt, um die Offenſive wieder aufzunehmen.
Salonikis Handel vollſtändig ruiniert.
TU Sofia, 13. Dez. Ein Diplomat, der aus
Salo=
niki hier eintraf, erzählte, daß die einſt ſo reiche Stadt jetzt
ganz verarme. Die Ententelandungen haben den
Han=
del vollſtändig zugrunde gerichtet. Ein
gro=
ßer Teil der Einwohner iſt an den Bettelſtab gebracht.
Das franzöſiſch=engliſche Flottenkommando ſucht
fortwäh=
rend deutſche Unterſeeboote. Die Offiziere der
Entente=
truppen gehen mit den Bewohnern ſehr gewaltſam um.
Die ganze Bevölkerung Griechenlands iſt von unſerem
Siege überzeugt und ſchont nur Frankreich, dem gegenüber
eine große Sympathie herrſcht. Jedermann iſt davon
über=
zeugt, daß das Eingreifen König Konſtantins das Land
vor dem Schickſal Serbiens und Belgiens rettete.
Neue Maßnahmen der Alliierten gegen Griechenland.
TU Genf, 13. Dez. Laut Heſtia erblickt die griechiſche
Preſſe in der Verhinderung der Ausfahrt der griechiſchen
Schiffe aus den Häfen der Verbündeten eine neue
Maß=
nahme, um die Regierung zum Nachgeben
zu zwingen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die griechiſche
Regierung dagegen proteſtieren werde.
Griechenland und die Entente.
TU Amſterdam, 13. Dez. Der Telegraaf meldet
aus Athen: Im Anſchluß an den Rückzug der
Trup=
pen der Alliierten in Mazedonien haben die
Ge=
ſandten der Ententemächte am Freitag nochmals die
Aufmerkſamkeit der griechiſchen
Regie=
rung auf die dringende Notwendigkeit gelenkt, in
die Wünſche des Vierverbandes
einzuwilli=
gen. Der Miniſterpräſident ſoll darauf eine günſtige
Antwort gegeben haben. In maßgebenden Kreiſen wird
die Frage beſprochen, die Hälfte der griechiſchen Armee zu
demobiliſieren und nur ſo viel Truppen unter den
Waf=
fen zu laſſen, als für den Schutz der Grenzen erforderlich
iſt. Der Kriegsminiſter erklärte, daß in dieſer Hinſicht
noch keine endgültige Entſcheidung gefaßt ſei.
* Athen, 13. Dez. (Agence Havas.) Wie aus
amt=
lichen Kreiſen verlautet, ſtößt die endgültige
Rege=
lung der zwiſchen Griechenland und dem Vierverbande
ſchwebenden Fragen nicht mehr auf ernſte
Schwierigkei=
ten. Im Laufe der Zuſammenkunft zwiſchen Skuludis
und den Geſandten der Entente am Freitag wurde die
Gemeinſamkeit der Auffaſſungen in den Hauptzügen
feſt=
geſtellt. General Pallis telegraphierte aus Saloniki, daß
die Beſprechungen fortſchreiten und raſch einer
befriedigenden Löſung entgegengehen.
* Saloniki, 13. Dez. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Athen: Die Nachricht, daß
Verhandlun=
gen mit Deutſchland wegen eines Vorſchuſſes an
Grichenland bevorſtehen, iſt unwahr.
Rumänien.
TU Kopenhagen, 13. Dez. Der Mitarbeiter des
Daily Telegraph Dr. Dillon wendet ſich heute in einem
längeren Telegramm an die engliſche Regierung, die
Balkan=Expedition nicht aufzugeben, vor
allem die Heere aus Saloniki nicht zurückzuziehen. Im
gleichen Augenblick, wo das Ententekorps Griechenland
verlaſſe, werde Rumänien ſich den
Zentral=
mächten anſchließen. Alle in London
vorliegen=
den Nachrichten über die Haltung Rumäniens lauten in
den letzten Tagen äußerſt peſſimiſtiſch.
* Wien 12. Dez. Die Neue Freie Preſſe, deren
Sammlungen für
Kriegswohltätigkeits=
zwecke in 504 Kriegstagen 6 Millionen Kronen
überſchritten haben, ſpricht den Spendern die innigſte
Dankbarkeit aus und ſtellt feſt, daß ſich auch in dieſem
Ergebnis ein Sieg der Monarchie zeige. Wenn die
Sam=
meltätigkeit des Blattes in ſieben Wochen von der
fünf=
ten zur ſechſten Million ſteigen konnte, ſo ſind ſolche
Zif=
fern nur erreichbar bei einem Siegerwillen, der
ſchließlich des Feindes Herr werden muß, und bei einer
inneren Hingabe, die für alle Zeiten denkwürdig bleibt.
* Wien, 13. Dez. Geſtern fand unter dem Vorſitz
des Miniſters des Aeußern ein gemeinſamer
Mini=
ſterrat ſtatt, an dem die beiden Miniſterpräſidenten,
die gemeinſamen Miniſter Oeſterreichs und die
ungari=
ſchen Miniſter der wirtſchaftlichen Reſſorts teilnahmen.
Gegenſtand der Beratung bildeten die mit dem Kriege
zuſammenhängenden und ſonſtige wirtſchaftliche
Fragen.
* Paris, 13. Dez. Das Exploſionsunglück
in Le Havre ſcheint ſchlimmere Folgen gehabt zu haben,
als die Agence Havas bekanntgegeben hat. So meldet
Petit Pariſien, daß außer dem kurzen Bericht der Agenze
Havas keine telegraphiſche Meldung ſeines
Sonderbericht=
erſtatters in Le Havre bisher eingetroffen ſei.
* London, 13. Dez. Das Preſſebureau teilt eine
wichtige Abänderung der Zenſurvorſchriften
mit. Die Zenſur des Auswärtigen Amtes wird
aufgeho=
ben. Die Verantwortung für die Veröffentlichung von
Nachrichten aus dem Gebiet der Auswärtigen
Angelegen=
heiten liegt zukünftig bei den Direktoren der Zeitungen
und den Nachrichtenagenturen.
* Petersburg, 11. Dez. Der Kommandant
der Feſtung Kowno wurde von dem Dünaburger
Kriegsgericht unter Annahme mildernder Umſtände zum
Verluſt aller militäriſchen Ehren und perſönlichen Rechte,
ſowie des Adels und zu 15jähriger
Zwangsar=
beit verurteilt wei er die Ordnung in der Feſtung
nicht aufrecht erhalten und die Feſtung zu früh verlaſſen
habe.
Deutſcher Reichstag.
TU Berlin, 13. Dez. Die nächſte
Reichstags=
ſitzung findet morgen 2 Uhr nachmittags ſtatt. Eine
weitere Sitzung des Plenums wird wahrſcheinlich nicht
mehr vor Weihnachten ſtattfinden. Die Beratung des
Haushalts=Ausſchuſſes ſoll am 18. Dezember beendet
werden und der Ausſchuß wird dann nach Neujahr ſeine
Arbeiten wieder aufnehmen. Aller Vorausſicht nach findet
die nächſte Plenarſitzung am 9. Januar ſtatt.
* Berlin, 13. Dez. Im Hauptausſchuß des
Reichstages wurden unter anderem folgende
An=
träge angenommen: Erſtens einen Antrag der
Fort=
ſchrittler auf Feſtſetzung einheitlicher Mehl=, Brot= und
Butter=Höchſtpreiſe für größere Bezirke und die
Ein=
führung von Fettkarten zur Regelung der
Ver=
ſorgung der Bevölkerung von Städten und
Induſtriebe=
zirken mit Butter und Speiſefett, ſobald die
Ver=
ſorgung geſichert iſt; zweitens ein Antrag der
Konſerva=
tiven auf Regelung der Verwendung der unentbehrlichen
Lebensmittel dahin, daß für die minderbemittelten
Volks=
kreiſe eine beſtimmte Menge unter Einſtellung des
Ver=
brauches der Wohlhabenden ſichergeſtellt wird, in
Ver=
bindung mit einem Zentrumsantrag auf Ausgabe von
Bezugskarten für alle Haushaltungen mit einem
Jahreseinkommen unter 2000 Mark für Fleiſch, Fett oder
Gemüſe bei den Gemeindeverwaltungen uſw. zu ermäßigten.
Preiſen. Drittens ein Antrag der Sozialdemokraten auf
Verleihung des Einfuhrmonopols für
Lebens=
mittel an die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft und Abgabe
der eingeführten Lebensmittel durch ſie nur an Behörden
und an behördlich beſtimmte Verteilungsſtellen.
Letzte Nachrichten.
* Neu=York, 13. Dez. (Reuter.) Ein Telegramm aus
Peking meldet, daß der Staatsrat nach der Abſtimmung
über die Frage des Regierungswechſels an
Jü=
anſchikai das Erſuchen gerichtet hat, den Thron zu
beſteigen. Jüanſchikai weigerte ſich zunächſt; als er aber
zum zweiten Male erſucht wurde, nahm er das an
ihn gerichtete Erſuchen mit dem Vorbehalte an, daß er
Präſident bleibe bis ein günſtiger Zeitpunkt für
die Krönung gekommen ſei.
Briefkaſten.
F. S. Es iſt nur die Berechtigung zum Einjährig=
Freiwilligen Dienſt erforderlich.
H. V. Zeitig untauglich wegen Krankheiten des Ohres
und wegen allgemeiner Schwächlichkeit infolge
zurückgeblie=
bener körperlicher Entwickelung.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 385
ent=
hält u a.: Infanterie=Regimenter Nr. 118, 168; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 221, 223, 254; Landwehr=
In=
fanterie=Regiment Nr. 116; Landſturm=Infanterie=
Ba=
taillon Erbach; Feldartillerie=Regiment Nr. 25. Weiter
ſind erſchienen die Verluſtliſte Nr. 15 der Kaiſerlichen
Schutztruppen uſw die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 235,
die Württembergiſchen Verluſtliſten Nr. 305 und 306 und
die Marine=Verluſtliſte Nr. 58.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 386
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116, 168; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 217 bis einſchl. 225. Weiter
ſind erſchienen die Verluſtliſte Nr. 5 der in türkiſchen
Dienſten ſtehenden preußiſchen Offiziere, Unteroffiziere
und Mannſchaften, die Bayeriſchen Verluſtliſten Nr. 235
und 236 und die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 228.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Der jährliche Verkauf von vielen Millienen
beweist die hervorragende Heilkraft der echten
„Liebesgabe‟
Einser
Altbewährt gegen:
Fastien
Husten, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
Man achte auf den Aufdruck „„Königl. Ems‟
und weise Nachahmungen zurück. (I,15361
Geſchäftliches.
Die große Heil= und Nährkraft des altbewährten
Löflundſchen Malzextraktes wird von unſerem
Volk immer noch nicht genügend gewürdigt. Dieſes
Präparat wird aus beſtem Gerſtenmalz auf ſtreng reeller
Baſis ohne jegliche Beimiſchung, wie Alkohol, Sirup,
hergeſtellt und iſt nicht nur ein zuverläſſiges Hausmittel
gegen Huſten, Heiſerkeit, ſondern wird auch ärztlich
vielfach verordnet als Nähr= und Kräftigungsmittel
bei Schwächezuſtänden, Abmagerungen und
Ueberan=
ſtrengungen. Beim Einkauf hüte man ſich vor
Nach=
ahmungen, da viele minderwertige Erzeugniſſe, auch
dünnflüſſige, ſich im Verkehr befinden, bei deren
Ver=
wendung häufig Mißerfolge zu gewärtigen ſind.
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5. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für das Bulgariſche Rote Kreuz weiter
folgende Beträge abgegeben:
Dr. Fabricius 3 M., Adolf Kahn & Co. 5 M.,
Un=
genannt 1 M., M. Eimer 5 M., L. v. d. Kerkhoff 5 M.,
Finger 5 M., Greim 2 M., F. Schenck, Major a. D., 5 M.,
San.=Rat Dr. G. Buß 20 M., Rechnungsrat Ries 5 M.,
Müller 10 M., Frau Joh. Ludwig Nebling 5 M., Dr.
Thaler 10 M., Jak. Bärenz 2 M., Frau Kraus 5 M.,
Louis Holzmüller 10 M., Ludwig Holzmüller 5 M.,
M. H. 2 M., Breitwieſer 5 M., E. Merck’ſcher
Arbeiter=
verein 50 M., M. St. 1 M., Prof. Thylmann 10 M.,
Frau Regierungsrat Frölich 20 M., Frau Riſſe,
Rückert=
ſtraße 24, 1 M., Frau Kommerzienrat Schenck 50 M.,
L. S. D. 5 M., Pfeiffer 5 M., Huck 5 M., S. N. 3 M.,
Frau Marie Meyer, Neu=York City, 2380the Ave. 34,76 M.,
zuſammen 294,76 M., hierzu die bereits veröffentlichten
945 M., insgeſamt
1239.76 Mark.
Familiennachrichten.
Einundvierzigſte Liſte der Kriegsgaben
für das Rote Kreuz.
(Wo kein Wohnort angegeben iſt, iſt Darmſtadt gemeint.)
Es gingen weiter ein:
(Schluß.)
Bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale
Darm=
ſtadt: Sanitätsrat Dr. Brückner 50 ℳ, Anna Wenk 10 ℳ,
Geh. Juſtizrat Weidig für Rotes Kreuz Hirſchhorn 203 ℳ,
Gemeinde=Einnehmer Grünewald, Roßdorf. 1.50 ℳ, N. N.
7 ℳ, Frau Kleiß 5 ℳ, Frau Kleiß (für Krüppelfürſorge)
5 ℳ, Ungenannt 50 ℳ, Bohn 2 ℳ, Geh. Juſtizrat Weidig
(für Rotes Kreuz Hirſchhorn) 42 ℳ, Konſul Muth 40 ℳ,
Sanitätsrat Dr. Brückner 50 ℳ, Frau Haberkorn 3 ℳ,
Wette 1 ℳ, Rechtsanwalt Dr. Strauß 10 ℳ,
Oberlandes=
gerichtsrat Zimmermann 20 ℳ. Zuſammen 499.50 ℳ.
Bei der Darmſtädter Volksbank: Fabrikant Karl
Wetzell, für die Gemeinde Nieder=Erlenbach, (als weiterer
Beitrag), 279.55 ℳ, Kathol. Pfarramt in Klein=
Krotzen=
burg 12 ℳ, Aktuariatsaſſiſtent David Schneider 4 ℳ,
Teilerlös eines auf Veranlaſſung des Kammermuſikers
Fritz Mehmel aus Darmſtadt am 25. Juli in Schloß
Lichtenberg, Penſion Schellhaas, abgehaltenen
Vortrags=
abend 50 ℳ, desgl. von dem am 31. Juli abgehaltenen
Vortragsabend 36 ℳ, Frau Apotheker Leber 5 ℳ, Alexa
und Oktavie Reh 10 ℳ, J. H. 5 ℳ, Bürgermeiſter Binzel
für die Gemeinde Selzen 592.50 ℳ, Darmſtädter
Volks=
bank (2. Gabe) 600 ℳ, N. N. 5 ℳ, Aktuariatsaſſiſtent
David Schneider 4 ℳ, Schulrat Backes für den Kreis
Groß=Gerau 600 ℳ, Schatzmeiſter Bender für das Rote
Kreuz Melbach (Oberheſſen) 200 ℳ. Zuſammen 2703.05 ℳ.
Bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt:
Un=
genannt 5 ℳ, Ungenannt 3 ℳ, Geh. Oberfinanzrat Seip
20 ℳ, Eberhard von Pfiſter 3 ℳ. Irmgard von Pfiſter
5 ℳ, Frau General Noell 12 ℳ, Ungenannt 1 ℳ, Monatl.
Sammlung der Darmſtädter Lehrerinnen 92.50 ℳ, Frau
I. Schönberger 2 ℳ. Zuſammen 144.50 ℳ.
Bei Hauptſtaatskaſſedirektor Dexheimer:
Vor=
ſitzender des Zweigvereins vom Roten Kreuz in Nidda
aus einer Kirchenkollekte bei einer Gedächtnisfeier für
gefallene Niddaer Soldaten 25 ℳ, Profeſſor Jobſt 333 ℳ,
Goldſchmid Theodor Wende 100 ℳ, Oberſt Scholl (13. Gabe)
20 ℳ, Finanzaſpirant Broſe (zur Zeit im Felde) 10 ℳ.
Erlaucht A. Graf Franken=Sierſtorpff, Eltville, 1000 ℳ,
Kurgäſte der Penſion Waldeck in Nonrod 50 ℳ,
Spiel=
geſellſchaft „Höchſter Doppelkopf‟ Höchſt i. O., (2. Gabe),
100 ℳ, Realgymnaſium (Schülerpfennige) 162.85 ℳ, Höhere
Bürgerſchule Groß=Bieberau (Schülerpfennige) 4.35 ℳ,
Gemeinde Nauheim und Königſtädten 70 ℳ, Pfarrer
Römheld, Dreieichenhain, 42 ℳ, Feldkriegskaſſenaſſiſtent
Oskar Dabetzki, im I. Pr. Reſevekorps, (Auguſtſpende),
2 ℳ, Kreisſtraßenmeiſter Seim, Grünberg, 5 ℳ,
Un=
genannt M. in Sprendlingen (Starkenburg) 25 ℳ, G.=F.=
Abend (Ergebnis beim Doppelkopp) 1.15 ℳ, Pfarrer Strack,
Echzell, 500 ℳ. In der Zeit vom 24. Juli bis einſchließlich
23. Auguſt 1915 ſind von heſſiſchen Beamten und Lehrern
ſowie von Dozenten und Beamten der Techniſchen
Hoch=
ſchule neben den von den Einzelnen geſpendeten einmaligen
Beiträgen durch fortlaufenden Gehaltsabzug eingegangen
4725 ℳ, Amtsgerichtsrat Dr. Hörle (3. Gabe) 300 ℳ,
Bürgermeiſterei Herbſtein (aus einem Sühneverſuch)
19.80 ℳ, G.=F.=Abend (Ergebnis eines Doppelkopps) 60 ₰,
Zweigverein vom Roten Kreuz, Alsfeld, 400 ℳ,
Gold=
ſchmied Theodor Wende 100 ℳ, Pfarramt Neunkirchen i. O.
44.45 ℳ, Bezirkskaſſe Seligenſtadt 2000 ℳ, Sanitätsrat
Dr. Sior 50 ℳ, Frau M. Stoll 25 ℳ, Zweigverein des
Alice=Frauenvereins Bingen 200 ℳ, Oberſt Scholl (14. Gabe)
20 ℳ, G.=F.=Abend (Skatergebnis) 1.85 ℳ, Rechnungsrat
Kalbfleiſch 20 ℳ, Feldkriegskaſſenaſſiſtent Oskar Dabetzki
(zur Zeit im Feſtungs=Hilfslazarett Nr. 4 in
Königs=
berg i. Pr.) 2 ℳ, Königl. Seehandlung Berlin 19 788.20 ℳ,
Frau Geheimrat W. 30 ℳ, Vereinslazarett Nieder=
Ingel=
heim 50 ℳ, Jugend=Kompagnie Pungſtadt 30 ℳ,
Un=
genannt 2 ℳ, Sanitätsrat Dr. Briegleb, Bensheim, 50 ℳ.
Gemeinde Dorm=Aſnhein 1970 4, Sammelſtelle
Lau=
bach 149.70 ℳ, Kriegspfennig der Schülerinnen der höheren
Mädchenſchule Gießen 74 ℳ, G.=F.=Abend (aus Doppelkopp)
75 ₰, Beiträge verſchiedener Pfarrer in Heſſen 621.50 ℳ,
Zweigverein vom Alice=Frauenverein Flomborn 661.30 ℳ,
Kriegspfennig der Schüler der Höheren Bürgerſchule
Vilbel (2. Rate) 20 ℳ, G.=F.=Abend (Skatergebnis) 70 ₰.
In der Zeit vom 24. Auguſt bis einſchließlich 22.
Sep=
tember 1915 ſind von heſſiſchen Beamten und Lehrern
ſowie von Dozenten und Beamten der Techniſchen
Hoch=
ſchule neben den von den Einzelnen geſpendeten
ein=
maligen Beiträgen durch fortlaufenden Gehaltsabzug
eingegangen 5024.02 ℳ, Kaufmann Hamburger 100 ℳ,
Direktor Dr. Pitz in Alsfeld (Schülerpfennig der dortigen
Ober=Realſchule und Höheren Bürgerſchule) 256 ℳ,
Gold=
ſchmied Theodor Wende 100 ℳ, G.=F.=Abend 1.25 ℳ,
Oberlehrer Richter in Offenbach (Schülerpfennig der
dortigen Höheren Mädchenſchule) 96.80 ℳ, Fri.
Schweis=
gut (Schülerpfennig der Stadtmädchenſchule III und der
Mittelſchule II) 108.23 ℳ, Frl. Parendier (Schülerpfennig
der Stadtmädchenſchule I, Klaſſe 3b und 4a) 6.50 ℳ,
Direktor Henk in Laubach (Schülerpfennig des
Gym=
naſiums in Laubach) 7 ℳ, Oberſt Scholl (15. Gabe) 20 ℳ,
Ungenannt 200 ℳ Forſtmeiſter Hoffmann, Ober=Ramſtadt,
100 ℳ, G.=F.=Abend 1.15 ℳ, Hilfsverein Michelſtadt
Beitrag für September 1915) 50 ℳ, Rechner Stromeyer
(Schülerpfennig des Realgymnaſiums) 105.85 ℳ, Karl
Völzing, Nidda, 25 ℳ, Adam Lippert, Ober=Klingen, 20 ℳ,
Dr. Laudenheimer, Alsbach 210 ℳ, Motorwagenfabrik
Adam Opel, Rüſſelsheim, 800 ℳ, Frau Lolo von Zangen
(Beitrag zur Erinnerung an ihren Bruder Oberſt Scholl)
200 ℳ, Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Groedel, Bad=
Nauheim, 25 ℳ, Kriegskaſſenaſſiſtent Oskar Dabetzki,
I. Pr. Reſervekorps, (für Oktober 1915), 2 ℳ,
Zweig=
verein vom Roten Kreuz Okarben 100 ℳ, Kirchenkollekte
Dortelweil 50 ℳ, Dekan Bernbeck in Michelſtadt (Beitrag
des dortigen Hilfsvereins für Oktober 1915) 50 ℳ, die
Schülerinnen der 6. Klaſſe des Seminars für
Volksſchul=
lehrerinnen (Schülerpfennig) 1.30 ℳ, Verwaltungsausſchuß
der Kaiſer Wilhelm=Stiftung für deutſche Invaliden in
Berlin 350 ℳ. In der Zeit vom 23. September bis
ein=
ſchließlich 22. Oktober 1915 ſind von heſſiſchen Beamten
und Lehrern ſowie von Dozenten und Beamten der
Techniſchen Hochſchule neben den von den Einzelnen
geſpendeten einmaligen Beiträgen durch fortlaufenden
Gehaltsabzug eingegangen 4850 ℳ. Zuſammen 24817 ℳ.
Außerdem ſind bei Hauptſtaatskaſſedirektor Dexheimer
für kriegsgefangene Deutſche in Rußland 5638.50 ℳ
eingegangen.
Allen freundlichen Gebern herzlichen Dank!
Statt Karten.
Heute ist unser Sohn
KARL. GÜNTHER
angekommen.
Darmstadt, den 13. Dezember 1915.
Alicestrasse 16.
Dr. Otto Melior
und Frau Annemarie, geb. Grossmann.
(17160
Statt beſonderer Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mitteilung, daß am Sonntag abend
6½ Uhr unſere liebe Mutter
(*10279
Julie Geilfus
nach langem, ſchwerem Leiden im nahe
vollen=
deten 80. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Geilfus.
Darmſtadt, Lauteſchlägerſtr. 24, 12. Dez. 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 15. Dez.,
nachmittags 2 Uhr, vom Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Erſt jetzt erhielten wir die erſchütternde
Nachricht, daß unſer lieber, guter Sohn und
Bruder
(17200
Otto Krauch
Erſatz-Reſerviſt, Inf.-Regt. 143,
6. Komp.
am 8. November 1914 den Heldentod geſtorben iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. C. Krauch.
Darmſtadt, 13. Dezember 1915.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Freitag, den 10. Dezember, verſchied nach
ſchwerem Leiden meine liebe Frau, meine
herzensgute Mutter und liebe Schweſter
Frau Anna Beſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Beſt.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1915.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(*10300
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Kindes ſagen
wir innigſten Dank.
Offenbach a. M., im Dezember 1915.
Wilhelm Hartmann,
Profeſſor,
Jula Hartmann,
geb. Walther,
Liſel Hartmann,
Philipp Hartmann,
Lehrer i. R., und Familie,
Julie Walther,
geb. Baur.
(17205
Statt jeder beſonderen Mitteilung.
Todes=Anzeige.
Nach Gottes Rat iſt unſer geliebter Sohn, Neffe und Vetter
Ernſt Böhm
Schüler der Unterſekunda des Gymnaſiums
heute vormittag 10 Uhr nach ſchwerem Leiden im vollendeten 16. Lebensjahre ſanft verſchieden.
Dipl.=Ing. Hjalmar Jouſſon,
Frau Gretel Jouſſon, verw. Böhm, geb. Breitwieſer,
zugleich im Namen der Verwandten.
Heidelberg, den 12. Dezember 1915.
(17179
Die Beerdigung findet in Darmſtadt ſtatt: Mittwoch, vormittags 11 Uhr, von der
Friedhofs=
kapelle Nieder=Ramſtädter Straße aus. — Beileidsbeſuche dankend abgelehnt.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds, Herrn
(17176
Heinrich Breidenbach, Amtsgerichtsrat
findet am Dienstag, den 14. Dezember,
vormit=
tags 11 Uhr, vom Friedhof Nieder=Ramſtädter
Straße aus ſtatt.
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.
Am 12. Dezember ſtarb nach ſchwerer Krankheit der
Großherzogl. Heſſ. Major der Reserve
Breigenbaut.
Seit Ausbruch des Krieges führte er die II. Erſatz=Abteilung des
Großh. Artillerie=Korps, dem er 30 Jahre lang als Reſerve=Offizier
ange=
hört hatte. Unermüdlich in treuer Pflichterfüllung hat er ſeinem geliebten
Regiment bis zu ſeinem letzten Atemzuge gedient.
Das Regiment und die Erſatz=Abteilung verliert in dem Entſchlafenen
einen treuen Kameraden. Als Offizier war er uns ein Vorbild, als
Menſch haben wir ihn geliebt und verehrt. Wir werden ihn nie vergeſſen.
Das Offizier=Korps der II. Erſatzabteilung
17201)
des Großh. Art.=Korps, 1. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt. 25.
Am
ds
Mts.
iſt
Reſerve
Major
der
etnrich Breidenbach
Großherzogl. Amtsgerichtsrat in Darmſtadt
nach ſchwerem Leiden geſtorben.
Seit 1881 Reſerveoffizier, hat er dem Offizierkorps des Landwehrbezirks Darmſtadt I
ins=
geſamt 26 Jahre, zuletzt ſeit 1900 bis zu ſeinem Tode angehört und ſich jederzeit durch treue
Kameradſchaft ſowie durch vorbildliches Wirken für die Intereſſen ſeiner Kameraden ausgezeichnet.
Das Offizierkorps des Landwehrbezirks Darmſtadt I wird dem verſtorbenen hochgeſchätzten
Kameraden für alle Zeit ein treues Gedächtnis bewahren.
(17207
Im Namen des Offizierkorps des Landwehrbezirks Darmſtadt I:
Nau,
Generalmajor z. B. und ſtellv. Bezirkskommandeur.
Darmſtadt, 13. Dezember 1915.
Dankſagung.
Für die bei dem Hinſcheiden meiner
innigſt=
geliebten Tochter, unſerer unvergeßlichen Schweſter,
Schwägerin und Tante uns erwieſene Teilnahme,
ſowie für die überaus zahlreichen Kranzſpenden
ſagen wir allen unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau M. Steinbrecher.
Arheilgen, den 10. Dezember 1915.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag: Aufklarend,
trok=
ken, kälter.
Tageslalender.
Dienstag, 14. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10
Uhr (Ab. C): „Der fliegende Holländer”.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 15. Dezember.
Hofreite=Verſteigerung des Auguſt Böttcher
(Nieder=Ramſtädter Straße 55) um 10 Uhr auf dem
Amtsgericht I, Zimmer 210.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Anſt. Mädch., 15—16 J., tagsüber
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Tücht. zuverl. Laufmädehen od. Frau
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geſucht Taunusſtr. 1, I. (*10291im
Zuverläſige Lauffrau geſucht.
Heinrichſtraße 97, 1. St.
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Ordentliches Laufmädchen
geſucht. A. Braun,
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ſtraße 18.
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Buchhalter kaufmänn.
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Hausburſche
(Radfahrer) ſof. geſucht. (*10307im
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1 Hausburſche
der Radfahren kann, ſofort geſucht
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Parkusſtraße 8.
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Auerbach (Heſſen).
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Ver=
gütung monatlich 50 Mk. Vorſtellung 8—11 Uhr
vormittags Heinrichſtraße 99. (17195imd
Bekanntmachung
betreffend die Gerſtenkontingente der Breunereien.
In Abänderung der Ziffer I Abſatz 2 unſerer Bekanntmachung vom 15.
Sep=
tember 1915 beſtimmen wir:
Die zur Herſtellung des erforderlichen Malzes notwendige Gerſtenmenge wird
bei landwirtſchaftlichen Kartoffelbrennereien, deren eigener Durchſchnittsbrand für
das Betriebsjahr 1910ſt nicht mehr ale 20 hut Mtohol berägt, mit 30 Pg
und
bei landwirtſchaftlichen Kartoffelbrennereien, deren eigener Durchſchnittsbrand für
das Betriebsjahr 1915/16 nicht mehr als 300 hl reinen Alkohol beträgt, mit
20 kg Gerſte für das Hektoliter reinen Alkohols in Anſatz gebracht.
Berlin, den 3. Dezember 1915.
(17183
Reichsfuttermittelſtelle.
Scharmer.
e eeneneneter emetarn
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund (zugelaufen). Die Hunde können von
den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (17166
Bekanntmachung.
Bei einem Pferde der Erſatz=Eskadron Leib=Dragoner=
Regi=
ments Nr. 24 iſt Rotzverdacht feſtgeſtellt worden.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
(17162
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Bei einem Pferde der II. Erſatz=Abteilung Feldartillerie=
Regi=
ments Nr. 25 iſt Rotzverdacht feſtgeſtellt worden.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
(17163
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Ausnahmetage vor Weihnachten.
Als Ausnahmetage im Sinne der §§ 139d Ziffer 3 und
139 Abſatz 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung werden hiermit
beſtimmt:
I. Für alle offenen Verkaufsſtellen die letzten 7 Werktage
vor dem 24. Dezember 1915 (Donnerstag, der 16.,
Freitag, der 17., Samstag, der 18., Montag, der 20.,
Diens=
tag, der 21., Mittwoch, der 22., und Donnerstag, der
23. Dezember) mit einer Verkaufszeit bis 10 Uhr abends.
II. Für die offenen Verkaufsſtellen der Bäcker und Konditoren
auch der 30. und 31. Dezember 1915 mit einer
Ver=
kaufszeit bis 10 Uhr abends.
An den vorgenannten Tagen finden für die einſchlägigen
Ge=
ſchäfte die Beſtimmungen über die Mindeſtruhezeit und die
Mit=
tagspauſen der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen
Verkaufsſtellen keine Anwendung.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
(17165a
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.
Am Mittwoch, den 15. Dezember, vormittags von
9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die
hieſige Bürgerſchaft Brotkarten und die Zuſatzbrotmarken für die
Zeit vom 20. Dezember 1915 bis 16. Januar 1916 in den
nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Ge=
werbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Ein=
gang Nieder=Ramſtädterſtraße), Saal rechts. Erdgeſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers im Schulhaus am
Ballonplatz;
e) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle der
Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus der
Petrusgemeinde (Hofaartenſtraße Nr. 8);
k) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle am
Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus der
Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im Erdgeſchoß).
Bei der Brotverteilungsſtelle im Stadthaus werden Brotkarten,
die bei der allgemeinen Ausgabe abzuholen wären, nicht mehr
ver=
abfolgt.
Die Ausgabe von Brotkarten für den Inhaber von
Monats=
karten ſowie an Hotels und Wirtſchaften erfolgt von Donnerstag,
den 16. Dezember 1915 ab im Stadthaus (Zimmer 22) gegen
Vorlage der Ausweiskarten und nach erledigter Abrechnung über
den Verbrauch der Tagesbrotkarten im vorhergehenden Monak
Jede mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und=Marken
wird ſtrafrechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu
6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw. ſind
jeweils ſofort zu melden.
Die Verſäumnis ſowie falſche Angaben werden gleichfalls mit
Strafe geahndet.
Für die Folge werden für neu auszuſtellende
Brotausweis=
karten 50 Pfg. erhoben.
Gleichzeitig werden bei der Brotkarten=Ausgabe die
Anmelde=
formulare zum Zwecke der Zuweiſung von Milchkarten verabfolgt.
Dieſe Anmeldeformulare werden nur an ſolche Haushaltungen
abgegeben, in denen Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahre oder
kranke Perſonen, denen ärztlicherſeits Milch verordnet worden iſt, ſich
befinden. Die Formulare ſind nach Ausfüllung bis längſtens
18. Dezember im Stadthaus am Schalter in der Torfahrt
ab=
zugeben. Bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieferte Anmeldebogen
finden keine Berückſichtigung bei der etwa nötig werdenden
Einrich=
tung der Milchkarten=Ausgabe.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(1715soim
J. V.: Mueller.
Wäſche= u. Bekleidungsſtücke für Bedürſtige.
Für den kommenden Winter wird für Unterſtützungsbedürftige
in der Stadt um Ueberlaſſung von Schuhen, ſowie warmhaltender
Wäſche und Kleider dringend geberen.
In ſehr vielen Haushaltungen werden ſich Wäſche= und
Kleidungs=
ſtücke, auch Schuhe vorfinden, die nicht mehr getragen werden, die
aber bei entſprechender Herrichtung Bedürftigen noch gute Dienſte
leiſten können. Neben den anderen Stellen, die ſolche Gaben in
Empfang nehmen, iſt auch das ſtädt. Armen= und Fürforgeamt,
Waldſtraße 6, Fernſprecher Nr. 2419, bereit, Gaben obiger Art,
auch Geldzuwendungen für Bekleidungszwecke, in Empfang zu nehmen
und ordnungsmäßig zu verteilen oder zu verwenden. (12630a
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 3. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Belantnachun.
Die Heilbäder=Abteilung iſt von
jetzt an für Damen Dienstags u.
Freitags, nachmittags von 3 Uhr
ab. geöffnet.
eeer: (17190
Die Schwimmhalle iſt bis auf
weiteres für Damen Dienstags u.
Freitags nachmittags geſchloſſen.
Die Badeverwaltung.
Klein.
Steäbrieſ.
Der unten beſchriebene Karl
Kronemann der Erſatz=Eskadron
Dragoner=Regiments Nr. 24,
ge=
boren am 15. Februar 1895 zu
Frankfurt a. M., iſt flüchtig.
Es wird erſucht, ihn
feſtzuneh=
men und an die nächſte
Militär=
behörde zum Weitertransport
hier=
her abzuliefern.
(17182
Lungershauſen
Rittmeiſter und Führer der Erſatz=
Eskadron.
Beſchreibung:
Statur: klein; Größe: 1,58;
Augen: ſchwarz; Haare:
dunkel=
blond; Mund: gewöhnlich; Naſe:
klein und ſpitz; Kinn: rund; Bart:
ſchwarzer Schnurrbart:
Geſichts=
farbe: geſund; Beruf: Uhrmacher;
Kleidung: In Uniform des
Regi=
ments flüchtig gegangen.
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 22. Dez. I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die der Eliſabete Katharine
Rahn dahier zugeſchriebene
Liegen=
ſchaft:
Flur Nr. qm
IV 565 428 Hofreite
Wald=
ſtraße 50,
in unſeremGeſchäftszimmer
Grafen=
ſtraße Nr. 30, II., zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden. (K38/15
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, den 11. Nov. 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII. 15893
Brennholz
Schwartenholz, kurzgeſchnittenes
und klein gehacktes zentnerweiſe,
ſowie Holzkohlen friſch eingetr. b.
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Auegehſung der Kriege intertihzungen.
Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9., 16., 17., 18. und 23. jeden Monats
erfolgen. Fällt einer dieſer Tage auf einen Sonn= oder
Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt an dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
(4162a
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Breunholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 16. und Freitag, den 17. Dezember d. Js.,
je vormittags 9½ Uhr anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne und Klingsackertanne,
nachver=
zeichnete Holzſortimente (Dörrholz) öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigert werden.
Es gelangen zum Ausgebot:
30 rm Kiefern=Scheit 300 Stück Kiefern=Wellen
380 „ „ Knüppel 60 rm „ Stock
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet am 1. Tage ai
Friedhof, am 2. Tage auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes
ſtatt. Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Pfeiffer, Eberſtadt,
Schulſtr. 5.
Eberſtadt, den 10. Dezember 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
17148go
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der Weyrauch,
Anna Katharine geb. Blumer, Frau des Muſiklehrers Friedrich
Weyrauch, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Freitag, den 28. Januar 1916, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Mathildenplatz 12, Zimmer 210,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Juni 1915 in das
Grund=
buch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungs=
vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie
ſpäte=
ſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der
Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht
haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die
Aufhebung oder einktweilige Einſtellung des Verfahrens
herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an
die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk II) Band VII Blatt 501:
Flur II, Nr. 905, Hofreite Nr. 25 Heinheimerſtraße, 122 qm.
Betrag der Schätzung 9000 Mark.
(16818a
Vergebungeiner Stofflieferung.
Benötigt werden größere Mengen Unterhoſenſtoff für
Militär (ſchwerer Normalflanell, gerauhter Köper, Köperfancy u. ä.)
zur ſofortigen Lieferung belegſcheinfrei. Bemuſterte ſchriftliche
Angebote mit Angabe des Preiſes und der greifbaren Mengen
durch Eilbrief an die Arbeits=Zentrale Darmſtadt, Mühl=
(17204
ſtraße 33.
Die Großh. Handelskammer Darmſtadt.
Gestatte mir auf meine
(13396a
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Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
30
(Nachdruck verboten.)
Mit einem halbunterdrückten Ausruf beugte er ſich
herab und hob ſie auf. Schnell warf er einen Blick hinein
und überzeugte ſich, daß Reginas Brief noch unverſehrt
an ſeinem Platze lag, Befriedigt ſchob er die Brieftaſche
in ſeinen Rock.
Nun er dieſen Brief wohlgeborgen in ſeiner
Bruſt=
taſche wußte, wurde er ruhig. Keine Ahnung kam ihm,
daß Tondern die Brieftaſche gefunden und Reginas Brief
geleſen haben könnte.
Schnell ſchickte er nun ſeinen Burſchen hinaus.
Verzeihe, Heinz, daß ich Dich ſo zerſtreut begrüßte,
aber ich war ſo in Unruhe; der Verluſt der Brieftaſche
wäre mir ſehr ſchmerzlich geweſen. Gottlob, daß ſie mir
zu Hauſe entfallen iſt. Nun ſtehe ich zu Deiner
Ver=
fügung. Was führt Dich zu mir?
Tondern hatte ſich wieder in der Gewalt.
Ich wollte Dich nur fragen, ob im Regiment
Vor=
bereitungen wegen der drohenden Kriegsgefahr getroffen
werden, ſagte er ſcheinbar ganz ruhig.
Haßberg nahm ihm gegenüber Platz.
Du kannſt Dir ja denken, daß wir auf alle Fälle
vor=
bereitet ſind.
Und glaubſt Du perſönlich, daß es für Deutſchland
zum Kriege kommt?, fragte Tondern weiter, um nur etwas
zu reden.
Haßberg zuckte die Achſeln.
Jedenfalls iſt die Lage ſehr ernſt. Meines Erachtens
kann ſchon morgen die Mobilmachung befohlen werden.
Auf alle Fälle dürfte es gut ſein, wenn Du Deine
Vor=
bereitungen triffſt.
Tondern neigte das Haupt.
Ich habe ſchon mit meinem Vater darüber geſprochen.
Er meint auch: In Bereitſchaft ſein, iſt alles. Lange
ge=
nug hat es ja am politiſchen Himmel Gewitterwolken
gegeben. Wie iſt die Stimmung bei den Kameraden?
Natürlich kampfesfreudig und zuverſichtlich. Wir ſind
bereit! Sie ſollen uns nur kommen! Wir laſſen das
Schwert nicht in der Scheide ſtecken, wenn man uns
reizt!
Tondern ſah ihn forſchend an.
Und Du? Ziehſt Du leichten Herzens in den Kampf?
Warum ſollte ich nicht?
Nun, wenn man auf Freiersfüßen geht, ſagte Tondern
mit beſonderer Betonung. Und ſich aufrichtend, fuhr er
fort: Offen heraus, Hans, ich habe vorgeſtern abend die
Dame erkannt, die an Deinem Arme Deine Wohnung
verließ. Ich weiß, daß Du ſchon früher für Frau von
Hauſen viel übrig hatteſt — von ihrem Intereſſe für Dich
ganz zu ſchweigen. Ich nehme an, daß Ihr heimlich
verlobt ſeid. Mir kannſt Du es ruhig anvertrauen, ich
ver=
ſichere Dir ſtrengſte Diskretion.
Mit einem unbeſchreiblichen Blick ſah Haßberg ihn
an. Er dachte daran, wie indiskret Tondern geweſen war,
als er Regina mitgeteilt, daß er ſich um ſie bewerben
wollte. Damals hatte Tondern ihm freilich keine Dis=
kretion zugeſichert, aber die hatte er für ganz
ſelbſtver=
ſtändlich gehalten; Tondern dagegen nicht.
Haßberg verlor aber kein Wort darüber. Er konnte
ihm ja auch nicht ſagen, daß Regina ihm Tonderns
In=
diskretion mitgeteilt hatte. Außerdem geſtand ihm
Haß=
berg Milderungsgründe zu, denn Tondern hatte dieſe
Indiskretion in einer Art Notwehr begangen, weil er in
ihm einen Nebenbuhler ſah und Regina ſelbſt erringen
wollte. Vornehm erſchien Haßberg dieſe Art des Kampfes
nicht. Aber er fühlte ſich auch nicht berechtigt, ihm
Vor=
würfe darüber zu machen. Nur würde er ſich in Zukunſt
auf Tonderns Verſchwiegenheit nicht mehr verlaſſen,
wenn er ſie ihm nicht ehrenwörtlich zuſagte.
Mir brauchſt Du keine Diskretion zuzuſichern. Aber
ich verlange ſie ſelbſtverſtändlich für die Dame, die Du an
meiner Seite dieſes Haus verlaſſen ſaheſt. Im übrigen
verſichere ich nochmals, daß ich mit der Dame nur eine
ernſte Auseinanderſetzung hatte. Ich gebe Dir mein Wort
— im Intereſſe dieſer Dame —, daß der leichte Flirt —
mehr hat zwiſchen uns nie beſtanden — längſt beendet iſt
und daß wir zu einem friedlichen Abſchluß unſerer
Be=
ziehungen gelangt ſind. Von einer Verlobung kann nie
die Rede ſein. Darüber hätteſt Du nicht im Zweifel zu
ſein brauchen, denn, wie Du Dich erinnern wirſt, habe ich
Dir gleich nach meiner Rückkehr erklärt, daß ich mich um
Fräulein Regina Baldus bewerben will.
Tondern krampfte die Hände zuſammen und ſeine
Augen ſahen ſtarr in Haßbergs Geſicht.
Und das iſt wirklich Dein Ernſt?
(Fortſetzung folgt.)
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Handel und Verkehr.
* Berlin, 13. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Im Börſenverkehr blieb das Geſchäft äußerſt ſtill.
Etwas höhere Kurſe wurden gleichzeitig für
Waffen=
fabrikation genannt, während ſonſt Induſtriewerte
un=
verändert blieben. Deutſche Anleihen befeſtigt. Von
ausländiſchen Valuten zogen Holland weſentlich und
nordiſche etwas an.
Landwirtſchaftliches.
Darmſtadt, 13. Dez. Schweinemarkt.
Auftrieb zuſammen: 39 Schweine. Ueber 120 Kilo 1 Stück,
von 100—120 Kilo 12 Stück, von 80—100 Kilo 23 Stück
von 60—80 Kilo 2 Stück, Sauen 1 Stück. Preis:
Höchſt=
preiſe. Handel: lebhaft. Beſtand: geräumt.
— Frankfurt a. M., 13. Dez. (Viehhof=
Marktbericht.) Auftrieb: 2921 Rinder (Ochſen 342,
Bullen 50, Kühe 2529), Kälber 333, Schafe 151, Schweine
384. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht)
in Mark: Ochſen: a) 1. 74—78 (135—140), 2. — (—),
b) 69—72 (128—132), e) — (—); Bullen: a) 72—75 (125
bis 130), b) 65—69 (118—124); c) — (—); Kühe: 68—73
(128—135), b) 64—69 (118—128), c) 1. 60—65 (120—130),
2. 55—62 (110—124), d) 48—55 (96—110), e) 40—45 (91
bis 102); Jungvieh: Kälber: a) — (—), b) 78—80 (128
bis 133), c) 70—74 (117—123), d) 65—70 (110—119),
e) 50—60 (85—102); Schafe: a) 62 (135), b) — (—);
Schweine: a) 108, b) 93, c) 118—118½, d) 129—129½,
e) —, 4) —. Marktverlauf: Rinder, Schweine flott,
Kälber, Schafe ruhig; geräumt.
Frucht= und Futtermittelmarkt. Die
Stim=
mung iſt unverändert. Das Angebot in Futtermitteln iſt
nicht groß, doch genügte es der Nachfrage vollkommen.
Für einzelne Artikel werden niedrigere Preiſe verlangt.
Kokoskuchen 65—66, Leinkuchen 76—77, auskändiſche Kleie
51—52, Spelzſpreumehl 25—26; alles per 100 Kilo.
Kartoffelmarkt. Kartoffeln 6,10 Mark pro 100
Kilo in loſer Ladung ab Verſandſtation.
Vermiſchtes.
Reichsſammlung Vaterllandsdank,
Berlin SW 11, Prinz=Albrecht=Straße 7. Durchſucht
Kiſten und Kaſten! Faſt in allen deutſchen Staaten
wird jetzt mit behördlicher Befürwortung und
Unter=
ſtützung die Reichsſammlung Vaterlandsdank
durch=
gefuhrt. Zahlreiche Vorſtände von Frauenvereinen, vom
Roten Kreuz und anderen Wohlfahrtseinrichtungen haben
ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt, mit großem
Er=
folge beteiligen ſich auch die Schulen an dem Sammeln
von entbehrlichem Gold und Silber und Schmuck aller
Art, goldenen und ſilbernen Uhren, ſilbernem Tiſchgerät,
Ketten, Münzen und Medaillen, goldenem Zahnerſatz und
ähnlichem. So kommt aus Kiſten und Käſten nutzlos
Umherliegendes in ſolcher Menge zuſammen, daß die
Hauptgeſchäftsſtelle des Vaterlandsdankes zur 3.
Kriegs=
anleihe für die Witwen und Waiſen der im Kriege
Gefal=
lenen bereits ½ Million Mark zeichnen konnte. Noch
lie=
gen große Mengen ſolcher Dinge ungenützt umher,
des=
hallb ſammelt der Vaterlandsdank weiter und gibt jedem
Spender zur Erinnerung an unſere große Zeit einen
Ring aus dem von der Firma Krupp geſtifteten
platin=
ähnlichen, nicht roſtenden Eiſen, zu dem Profeſſor Peter
Behrens den Entwurf geliefert hat.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſegeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
In einer großen Anzahl deutſcher Städte haben
ſich, wie aus den Zeitungen erſichtlich, deutſch=
türki=
ſche Vereinigungen gebildet, die Lehrkurſe
für die türkiſche Sprache eingerichtet haben, u. a.
auch in Frankfurt a. M. In Darmſtadt hat man bis
jetzt noch nichts derartiges vernommen. Muß denn alles,
was türkiſch jetzt ſlernen will, aus Darmſtadt und
Umge=
bung nach Frankfurt fahren? Wäre eine deutſch=türkiſche
Vereinigung nicht auch in Darmſtadt möglich? Civis.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechnng erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
— Otto von Schaching, Der große Krieg
in Erzählungen. 1. Band: Gott ſtrafe England,
vaterländ. Erz. 2. Band: Der Held von St. Amarin, Erz.
aus den Vogeſen. München, Volks= und Jugendſchriften=
Verlag Otto Manz; jeder Band kart. 2 Mk., in Leinen=
band 3 Mk. Mit dieſen ſchönen Bänden tritt Otto von
Schaching, einer unſerer beſten Erzähler, in die Reihe
jener Schriftſteller, die aus dem Gang der
weltbewegen=
den Gegenwart den Stoff für ihr dichteriſches Geſtalten
ſchöpfen. Geſtalten wie die Siegfried Günthers, des
Studenten, ſeines hochſinnigen Vaters, des engliſchen
Majors Duncan und ſeines Sohnes, zweier
Deutſchen=
haſſer, der mit Dickensſchem Humor köſtlich gezeichneten
Mrs. Scrapper uſw. im 1. Band, ſowie jene Jakob
Stö=
bers, des Helden von St. Amarin, ſeines kerndeutſchen
Großvaters, des falſchherzigen Krämers Blaquot, des
Spions Perrier, ſind Kabinettsſtücke der
Charakterſchilde=
rung. Beide Bände trefflich ausgeſtattet und mit
Aqua=
rellen von Fritz Bergen geſchmückt, empfehlen ſich zu
Ge=
ſchenkszwecken und werden auch allen Volks= und
Schul=
bibliotheken willkommen ſein.
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Erzählung für junge Mädchen von Elſe von
Stein=
keller. Illuſtriert von G. Bachem. Preis in
Original=
einband 3 Mark. Verlag von A. Anton u. Co., Leipzig
und Berlin. Eine ganz reizende Erzählung für junge
Mädchen aus der Zeit der Ruſſennot in Oſtpreußen und
vor dem Ausbruch des Krieges. Ein Buch, in dem
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landsliebe, tiefes Gemüt und liebenswürdiger Humor den
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Inhalt:, An der ruſſiſchen Grenze. — Helgoland. — Der
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in Wittenberge, darunter ein Direktor, ſind als
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land vor den deutſchen Erzeugniſſen! Singer
hetzt in Frankreich mit Flugblättern gegen die
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