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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Die Eröffnung der Warſchauer Hochſchulen. — Die Einführung
der Fleiſchkarte. — Kriegsüberraſchungen. — Die türkiſche Thronrede. — Der kranke Mann am Ganges. — Die
Teuerung in Frankreich.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 16. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Drei Verſuche der Franzoſen, uns den am
14. November nordöſtlich von Eeurie
genom=
menen Graben wieder zu entreißen, ſcheiterten.
Auf der übrigen Front außer Artillerie= und
Minenkämpfen an verſchiedenen Strecken nichts
Weſentliches.
Die vielfache Beſchießung von Lens durch
die feindliche Artillerie hat in dem Zeitraum
vom 22. Oktober bis 12. November 32 Tote
und 55 Verwundete an Opfern unter den
Ein=
wohnern gefordert. Militäriſcher Schaden iſt
nicht entſtanden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt auf der ganzen Front
unver=
äudert.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Verfolgung iſt in rüſtigem
Fortſchreiten. Es ſind geſtern über 1000
Serben gefangen genommen, 2
Maſchinen=
gewehre und 3 Geſchütze erbeutet worden.
Oberſte Heeresleitung.
* In einem Bericht des Berliner Tagebl. über die
Zurückwerfung der Ruſſen über den Styr
heißt es u. a.: In Ausnützung ihres Erfolges am Styr=
Brückenkopf hat Linſingens Nordarmee die Ruſſen
nun=
mehr über den Fluß ſelbſt zurückgeworfen und damit
auch dieſen einen vollen Monat hindurch immer wieder
erneuerten Durchbruchsverſuchen der Ruſſen ein Ende
ge=
macht. Nach manchen Wechſelfällen gelang es der durch
oſtpreußiſche und kurheſſiſche Regimenter verſtärkten K. u.
K. Armee am Südflügel bei Kalodia und am Südflügel
bei Komarow, den Feind an den ſumpfigen Styr
zurück=
zudrängen.
Der Seekrieg.
* Lyon, 15. Nov. Wie Lyon Républicain aus
Oran meldet, iſt der engliſche Dampfer „
Mer=
cian” dort eingetroffen, der auf hoher See von einem
deutſchen Unterſeeboot beſchoſſen worden iſt.
Die „Mercian” benachrichtigte zwei andere engliſche Schiffe,
welche einige Meilen hinter ihr fuhren. Die „Mercian”
wurde unterdeſſen von dem Unterſeeboot heftig beſchoſſen
und verſuchte verſchiedene Malle, das Unterſeeboot zu
rammen, ſo daß die beiden anderen engliſchen Schiffe
fliehen konnten. Erſt nachdem die „Mercian” das
Unter=
ſſeeboot nach Oſten davonfahren geſehen hatte, fuhr ſie nach
Oran und landete dort 24 Tote, etwa 70 Verwundete,
darunter 30 Schwerverwundete.
* Lyon, 15. Nov. Die hieſigen Blätter melden aus
Kandia, daß am 12. November der Dampfer „Laſſithion”
mit 22 Mann Beſatzung des engliſchen Dampfers
„Macaliſter”, welcher von einem deutſchen
Unterſee=
boot verſenkt wurde, in Kandia eingetroffen iſt. Von
dem übrigen Teile der Beſatzung, welche 76 Mann
be=
trug, fehlt jede Nachricht. Die Geretteten erzählen, daß
dasſelbe Unterſeeboot an demſelben Tage zwei
wei=
tere Dampfer verſenkt hat.
Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.
* Berlin, 16. Nov. Bei dem glücklichen und dem
raſchen Vormarſch in Serbien fiel, wie
verſchie=
dene Morgenblätter berichten, ein großer Anteil den
Eiſſenbahhntruppen zu. Am 31. Oktober traf die erſte
deut=
ſche Lokomotive auf ſſerbiſchem Boden ein.
* Berlin, 16. Nov. Vom ſerbiſchen
Kriegsſchau=
plkatz wird der Deutſchen Tageszeitung berichtet: Nur drei
von den 15 Regimentsbezirken Altſerbiens ſind noch
zum Teil in der Hand ſerbiſcher Truppen. Der große
Reſt iſt von den Verbündeten vollſtändig beſetzt.
Die Leiden der ſerbiſchen Flüchtlinge.
S. Profeſſor Luciano Magrini hat aus dem
ſer=
biſſchen Lager im Secolo neue Kriegsberichte
veröffentlicht, denen wir im Anſchluß an die
telegraphi=
ſchen Meldungen folgende intereſſante Abſchnitte
ent=
nehmen:
„Längs der Eiſenbahn, die von Kruſevac nach dem
Weſten führt, ſah man Scharen von Flüchtlingen, die im
Freien nächtigten. Jedem ſcheint der Todeskampf ſeines
Vaterlandes im Geſichtsausdruck eingeprägt zu ſein. Alle
Städte und Dörfer längs der Linie ſind übervoll von
Flüchtlingen. Ueberall wiederholen ſich die Szenen des
Schmerzes, der Not und der unſagbaren und noch immer
wachſenden Leiden.” Es zeigt ſich auch in Serbien wieder,
daß die Bevöllerung eines vom Krieg heimgeſuchten
Lan=
des nichts Verhängnisvolleres tun kann, als am Rückzue
der geſchlagenen Heere teilzunehmen.
Beachtenswert iſt, was Magrini über die
diesjäh=
rige ſerbiſche Ernte ſagt: „Die Ernte war in
Ser=
bien dieſes Jahr ſehr reichlich, denn die Soldaten konnten
infolge des Stilſtandes der Kämpfe im vorigen
Früh=
ling auf den Feldern arbeiten. Kaum war die Ernte
eingebracht, die naturgemäß im Morawatale am
reich=
lichſten war, vor allem in der Gegend von Pofarevat und
Sabae (alſo in den von der Natur überhaupt am meiſten
begünſtigten Landſtrichen Serbiens) da nehmen die
Deut=
ſchen und Oeſterreicher ihre Offenſive wieder auf. Die
ganze erſehnte und mit Mühe eingebrachte Ernte ſiel in
die Hände der Eindringenden, welche ſofort Transporte
nach Oeſterreich und Deutſchland in die Wege zu leiten
begannen. Schon iſt es für Serbien ein
beſorgniserre=
gendes Problem, den Reſt des Heeres und die fliehende
Bevölkerung zu ernähren.” Wieder iſt zu ſagen, wäre die
Bevölkerung geblieben, ſo brauchte ſie nicht zu
verhun=
gern, denn unſere Heeresleitung hat ſtets und überall
nach Kräften die Verſorgung der beſetzten Gebiete in die
Hand genommen.
Für die Munitionsverſorgung der Bulgaren von
Wichtigkeit iſt die Mitteilung, daß dieſe in Vorski eine
bedeutende Kupfermine in eigenen Betrieb nahmen,
die vor dem Kriege in Händen einer belgiſchen
Geſell=
ſchaft lag. Die ſerbiſchen Finanzen ſind
ſelbſtverſtänd=
lich vollkommen zerrüttet, man kann kaum noch von
ſer=
biſchen Finanzverhältniſſen reden. Der am 25. Ottober
in einem Dorfe bei Kruſevac verſtorbene Finanzminiſter
Paoiu, der der tüchtigſte Finanzmann Serbiens war.
dürfte kaum einen Nachfolger erhalten. Er nahm
übri=
gens mit dem Miniſterpräſidenten Paſitſch im vergangenen
Jahre den Dert der öſterreichiſchen Note entgegen, die den
Beginn des europäiſchen Krieges zur Folge hatte. Am
26. Oktober zog die Regierung von Niſch nach Kraljevo.
Mittags verließen die Mimſter in 6 Automobilen mit
ihren Sefretären den Regierungspalaſt. Die Bevölkerung
hatte dabei das Gefühl, daß ſich hiermit eine Sache von
entſcheidender Bedeutung abſpielte. Auch die Miniſter
ſchienen bedrückt von dem Gewicht des tragiſchen
Schäck=
ſals, das auf Serbien herabgekommen iſt. Mit der
Ab=
reiſe der Regierung verbreitete ſich die Panik in der
gan=
zen Stadt, und die Gefährte der Flüchtlinge folgten den
Spuren der Miniſterautomobile. In dem Dorf, wo der
Finanzminiſter verſtorben war, machten die Vertreter der
Regierung Halt und wohnten dem Begräbnis bei. Selten
wird eine Beiſetzung unter ſo tragiſchen Umſtänden
ſtatt=
gefunden haben. Es verſinnbildete geradezu die ſerbiſche
Nation, die nun auch zu Grabe getragen wird.
König Peter ſah bei der Ankunſt in Kraljevo
beſonders leidend aus. Er wollte an die bulgariſche
Front. Dort ſprach er mit dem Befehlshaber und einigen
Offizieren und forderte ſie zu fernerem Widerſtand auf.
Der allgemeine Schmerz über das traurige Geſchick ſeines
Volkes verbindet ſich bei ihm mit der Trauer darüber,
daß er an den letzten Kämpfen ſeiner Soldaten wegen
Alter und Krankheit nicht teilzunehmen vermag. Nach
ſei=
nem Frontbeſuch ſprach er kein einziges Wort. Er
ver=
harrte in einem langen und ſchmerzlichen Schweigen, aus
dem ihn nichts zu befreien vermochte.”
Die Lage in Griechenland.
* Athen, 15. Nov. Induſtrielle und Kaufleute aus
Athen und dem Piräus haben Venizelos erſucht, ſich
der Teilnahme am Wahlkampf nicht zu
ent=
hallten. Venizelos erklärt, daß es den Liberalen, ſelbſt
wenn ſie mit einer Mehrheit in die Kammer zurückkehrten,
unmöglich ſein werde, ihr Programm durchzuführen. Die
liberale Partei werde erſt in einigen Tagen einen Beſchluß
faſſen.
* Paris, 15. Nov. Wie Echo de Paris meldet,
er=
ſuchten 90 venizeliſtiſche Deputierte, welche,
unter 40 Jahre alt, der Militärpflicht unterworfen ſind,
den Kriegsminiſter um einen einmonatigen Urlaub für
die Wahlperiode. Der Kriegsminiſter lehnte das
An=
ſuchen ab.
* Von der italieniſchen Grenze, 15. Nov.
Wie die Stampa aus Athen berichtet, beſchränkt ſich die
Wahlbewegung bis heute auf Auseinanderſetzungen.
in den Zeitungen. Die Blätter heben die Bedeutung der
Wahlen für die Zukunft Griechenlands hervor und
be=
tonen namentlich die Möglichkeit eines Rückzugs der
ſer=
biſchen und engliſch=franzöſiſchen Truppen in Mazedonien
auf griechiſches Gebict. Daß Deutſchland von
Griechen=
land genaue Aufrechterhaltung ſeiner Neutralität
gefor=
dert habe, wird halbamtlich in Abrede geſtellt. Einige
Blätter ſchlagen vor, eine neutrale Zone von der
bulga=
riſchen Grenze an bis zum Meer abzuſtecken, um den
Ver=
bündeten den Rückzug zu ermöglichen.
* Entgegen anderslautenden Meldungen erfährt der
Korreſpondent des Echo de Paris, daß die
Entſchei=
dung in der Frage der Entwaffnung der
En=
tentearmee, falls ſie auf griechiſches Gebiet verfolgt
werden ſollte, bereits gefallen ſei, und zwar gegen die
Entente.
Italien hetzt gegen Griechenland.
* Von der italieniſchen Grenze, 15. Nov.
Die Sprache der itallieniſchen Preſſe gegen
Grie=
chenland iſt teilweiſe ſo erregt und ſcharf, daß der
italie=
niſche Geſandte in Athen dem Vertreter eines griechiſchen
Blattes erklärte, er bedauere dieſe Angriffe, wie übriſgens
auch die vereinzelten Angriffe griechiſcher Blätter gegen
Italien bedauerlich ſeien. Für Italien komme die
Bal=
kanfrage erſt in zweiter Reihe in Betracht.
Gleich=
zeitig bringt indes der Corriere della Sera einen überaus
ſcharfen Zuſatz zu der Meldung, daß in Athen ein
grie=
chiſcher Miniſterrat unter Beiziehung des Generallſtabschefs
ſtattgefunden habe, dier die militäriſche und politiſche Lage
erörtert habe. Das Mailänder Blatt nennt dieſe
Erörte=
rung im Schoße der griechiſchen Regierung
aufſehener=
regend und gefahrdrohend. Es herrſche ein perſönliches
Regiment des Königs und des deutſchfreundlichen
Gene=
rallſtabs. Die Verbündeten hätten noch nichts verloren,
als ſie das Eingreifen Griechenlands an ihrer Seite nicht
hätten herbeiführen können. Doch hätten ſie jetzt die
Pflicht, ihre Landungsarmee zu ſichern. Die
Notwendigkeit zwinge die Alliierten, ſich endgültig
Klar=
heit zu verſchaffen. Es ſei höchſte Zeit, in Athen
nach=
drücklich Schritte zu unternehmen und Griechenland zur
Entſcheidung zu zwingen, was auch auf den
Ausgang der Wahlen großen Einſluß haben könnte. Wenn
die Taplomaten, welche die Verantwortung für den
Ab=
fall Bulgariens und die Haltung Griechenlands tragen.
die Lage verſtänden, ſo müßten ſie jetzt Griechenland jede
Gelegenheit nehmen, einen Verrat zugunſten der
Zentrall=
mächte zu begehen. Heute ſtänden die Dinge ſo, daß die
zukünftige Haltung Griechenlands keine politiſche, ſondern
eine militäriſche Frage ſei, die eine radikale Löſung
ver=
lange.
Man höre; die italieniſche Preſſe ſpricht von „
Ver=
rat”, während ſie ſich ſelbſt durch Unterſtützung des
ſchnö=
den Verrats Italiens an ſeinem Bundesgenoſſen das
Recht ehrlicher Leute verſcherzt hat.
Keine albaniſche Expedition.
* Lugano, 16. Nov. (Zenſ. Frkft.) Die
ſitalie=
niſche Orientpolitik ſcheint wieder eine ihrer
zahl=
reichen Schwankungen zu erleben. Nachdem ein ſtarkes
Korps in Valona verſammelt und die Preßberichte
über den letzten Miniſterrat ein unmittelbares Eingreifen
in Albanien angekündigt hatten, gibt Corriere della Sera
heute Gegendampf durch Veröffentlichung eines mit
aus=
führlichen militärtechniſchen Daten belegten Artikels, der
beweiſen ſoll, daß die albaniſchen Straßen für
ein italieniſches Heer unüberſteigbar ſeien und das
Expeditionskorps leicht in eine kritiſche Lage geriete.
Da=
zu käme noch der politiſche Verluſt, daß Griechenland ſich
ſofort den Deutſchen anſchlöſſe, wenn die Italliener in
Südalbanien erſcheinen würden. Auch die Straße von
Santi Quaranta nach Monaſtir, welche durch von den
Griechen beſetztes Gebiet führt, ſei für ein italieniſches
Heer unrätlich. Italien täte vielmehr beſſer, das
Salo=
niker Heer zu verſtärken und Monaſtir mit der Bahn zu
erreichen, ſtatt die Kräfte auf zahlreichen Schauplätzen zu
verzetteln.
Wie ferner gemeldet wird, hat die Entente den Plan
aufgegeben, von Santi Quaranta aus Monaſtir zu
er=
reichen; die franzöſiſchen Truppen, die dort ſchon gelandet
waren, wurden wieder eingeſchifft. (Frkf. Ztg.)
Die bulgariſch=ungariſche Grenze.
* Budapeſt 15. Nov. Miniſterpräſident
Rados=
lawow äußerte ſich u. a. gegenüber einem Vertreter
des Az Ujſag: Die Serben beabſichtigen, nach Albanien
zu flüchten, um dort Guerillakrieg zu führen. An der
Bahnlinie Belgrad-Niſch-Pirot-Sofia wird fleißig
gearbeitet, und ſie wird in lurzer Zeit wieder fertiggeſtellt
ſein. Bulgarien und Ungarn haben derzeit eine
ge=
meinſame Grenze. Laut unſerem Vertrag wird
es auch ſo bleiben, was auf das wirtſchaftliche
Leben einen großen Einfluß haben wird. Was mit
Ser=
bien geſchehen werde, kann ich nicht beſtimmt ſagen. Die
Donau= und Belgrad=Frage müſſe geregelt werden.
Ser=
bien verdient ſeitens Bulgarien eine ſtrenge Behandlung,
weil die Serben in Mazedonien mit den Mazedo=
Bulga=
ren barbariſch umgingen.
Die Eröffnung der Warſchauer
Hochſchulen.
* Bei der feierlichen Eröffnung der
War=
ſchauer Univerſität hielt der Rektor Dr. med.
Joſef von Brudzinski eine Rede, in der er zunächſt
den Blick zurück auf die Geſchichte der Univerſität warf,
deren Gründungsurkunde Ende November 1816 vom
König unterzeichnet wurde und die im Januar 1817 mit
fünf Fakultäten ihre Tätigkeit begann. Er gedachte der
ſtörenden Einflüſſe der ruſſiſchen Verwaltung in allter
und neuer Zeit. Sie ließen aber, ſo fuhr der Redner fort,
die Univerſität nicht untergehen, weil die zwei Seelen,
unſere weſtliche und ihre öſtliche, einander ſo fremd
wa=
ren, daß alle Einflüſſe und Verfolgungen an uns wie am
einem Panzer abprallten. Dank dieſer Widerſtandskraft
gegen die Einflüſſe im Oſten haben wir einen großen
Nutzen für unſer kulturelles Leben ſogar aus dem ſo
kur=
zen Beſtehen der königlichen Univerſität zu Warſchau
ge=
zogen, trotz der verderblichen Einwirkung fremder Kräfte
auf deren Organiſation, welche zuerſt ſo ſchöne
Hoffnun=
gen erweckte. Mit Worten aufrichtigen Dankes
wandte der Rektor ſich dann an den
Generalgouver=
neur, der nicht verſäumt habe, inmitten des
Kriegsge=
tümmels das wichtigſte kulturelle Bedürfnis des polni=
ſchen Volkes durch die Eröffnung ſeiner Hochſchulen zu
befriedigen: „Unſer Volk, dem die Frage der Bildung,
überhaupt der höheren Bildung im beſonderen, ſtets am
Herzen lag, wird dieſe Tat gebührend zu
würdi=
gen wiſſen, indem es beiden Hochſchulen ſorgfälligſte
Pflege angedeihen laſſen wird, und die Univerſität wird
denjenigen in dankbarem Angedenken bewahhren, der ihr
Satzungen verliehen, wie ſie die
weſteuro=
päiſchen Univerſitäten haben, miſt einem
akade=
miſchen Senat an der Spitze, mit autonomer Organiſation
der Falkultäten, vor allem mit der polniſchen Sprache als
Unterrichts= und Amtsſprache. Die Warſchauer
Univer=
ſität iſt ſich der Tatſache bewußt, daß ſie ihre
Wiedereröff=
nung Ew. Exzellenz verdankt. Als Sohn des großen
Rechtslehrers erlannten Ew. Exzellenz, daß Lernen allein
der Jugend die richtigen Wege für das Leben weiſt. Dieſe
neue Pflanzſtätte der Wiſſenſchaft, in der viele
Generatio=
nen zu tüchtigen Männern und brauchbaren Bürgern
er=
zogen werden mögen, bringt Ew. Exzellenz den Ausdruck
bleibenden Dankes dar. — Nun haben wir allſo die ſo
heiß erſehnte polniſche Univerſität, aus den Fluten eines
furchtbaren Sturmes taucht ſie hervor; unſere ſchwachen
Arme mögen ſie ſteuern, daß ſie in hellere Tage
hinüber=
komme, um dann all ihre Söhne mütterlich zu umfaſſen,
alle diejenigen, die bisher in der Welt verſtreut, der
Wiſ=
ſenſchaft auf fremder Erde dienten, ſehnlich die Stunde
erwartend, in der ſie ihre Kräſte der Pflege der
va=
terländiſchen Wiſſenſchaft widmen können.
So faſſen wir unſere Aufgabe auf. Wir wiſſen, daß ſie
unendlich ſchwer iſt, und ſo werden wir an die Arbeit
gehen, nicht in einer ſeſtlichen Toga, ſondern in dem
Ge=
wande eines beſcheidenen, fleißigen Arbeiters. Wir
be=
treten die Mauern der Univerſität nicht als Hauptarmee,
ſondern als Pioniere, die über die von der fremden
Wirt=
ſchaft zurückgelaſſenen Sümpfe Brücken und Fahrwege
bauen, auf denen die Hauptarmee unſerer wiſſenſſchaftlichen
Arbeiter einziehen ſoll.
Sodann wandte ſich der Rektor an die ſtudierende
Ju=
gend und ſagte: Ihr müßt auch unter ſſchwierigſten
Be=
dingungen bei der Arbeit ausharren, danach ſtreben, nicht
nur den Verſtand mit nützlichem Wiſſen zu bereichern,
ſondern vor allem die Empfindung zu wiſſenſchaftlicher
Wahrheit in Euch zu erziehen und das Verlangen
wach=
zuhallten, ſtets neue Wahrheiten zu entdecken. Wenn wir
alle, Lehrkörper und Jugend und die geſſamte
Bevölke=
rung, dieſe unſere Alma mater mit Pflege und Liebe
umgeben werden, ſo wird ſie gedeihen und blühen und
kommende Geſchlechter werden ſie mit Stolz betrachten,
indem ſie die Worte wiederholen: „Es kamen Stürme und
es wehten Winde und bedrohten jenes Haus, doch es ſiel
nicht, weil es auf einen Felſen gebaut war.”
Nach der Eröffnungsrede des Rektors ergriff der
Generalgouverneur v. Beſſeler das Wort zu
folgender Anſprache:
Eure Magnifizenz, hochanſehnliche Verſammlung!
Der Bedeutung der ernſten und würdigen Feier, zu der
wir uns hier verſammelt haben, haben Sie, Herr Rektor,
ſoeben beredten Ausdruck gegeben. Die beiden Warſchauer
Hochſchulen, die von heute ab ihre wiſſenſchaftlichen
Ar=
beiten wieder aufnehmen werden, haben eine hohe und
wichtige Aufgabe zu erfüllen; ſie ſollen die Jugend
dieſes Landes aus der Unruhe und der unfreiſviſöigen
Muße ſchwerer Kriegszeiten wieder in die Bahnen
friedlicher, fruchtbringender und geiſtiger
Tätigkeit zurückführen. Es mag Ihnen zum Beweiſſe
für den weitblickenden, hochherzigen Sinn Seiner
Maje=
ſtät des deutſchen Kaiſers, meines aſllergnädigſten Herrn,
dienen, daß er dem Allerhöchſtihm von mir gemeldeten
Vorhaben der deutſchen Verwaltung, den Wiſſenſchaften
in Ihrer Heimat wieder eine Stätte zu bereiten,
zuzu=
ſtimmen geruht hat. Ich hoffe, in Uebereinſtimmung mit
allen mit der Verwaltung dieſes Landes Betrauten, daß
dieſen der heutige Tag zum Segen gereichen und den
Be=
ginn einer Aera neuen geiſtigen Lebens bezeichnen möge.
Mögen Ihre Hochſchulen ohne Rückſicht auf den Streit der
Tage im Geiſte wahrer Wiſſenſchaftlichkeit ſtets nur den
Zielen edlen Menſchentums nachſtreben.
Mit dieſem Wunſche erkläre ich hiermit die Univerſität
Warſchau für eröffnet.
* Berlin, 16. Nov. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt zur Eröffnung der Warſchauer
Univerſität: Mitten im Kriegsgetümmel verwirklicht
die deutſche Regierung den alten Wunſch Kongreßpolens
nach einer Univerſität, in der in polniſcher Sprache
ge=
lehrt wird. Unter ruſſiſcher Herrſchaft beſtand in
War=
ſchau eine ſich Univerſität nennende Anſtalt nach ruſſiſchem
Muſter, mit uniformierten Studenten, die nach dem
Gut=
dünken der Behörden, unter Beſchränkung der
Konfeſſio=
nen und unter Bevorzugung des griechiſch=katholiſchen
Ele=
ments in dem katholiſchen Lande ausgewahlt wurden.
Von Freiheit und Wiſſenſchaft war auf dieſer Anſtalt
keine Rede. Profeſſoren polniſcher Nationalität kamen
nur vereinzelt vor; echt ruſſiſche Leute beſetzten die
Lehr=
ſtühle. Die Vortragsſprache war ruſſiſch. Die
ſogenann=
ten Studenten waren ſtreng kontrolliert und durften
untereinander nur ruſſiſch ſprechen. In ihren
Wohnun=
gen waren ſie ſtändig Hausſuchungen unterworfen. Der
geringſte Verdacht, politiſch mißliebig zu ſein, brachte die
Verbannung nach Sibirien oder Haft in der Zitadelle
von Warſchau mit ſich. — Die neue Univerſität hat die
polniſche Lehrſprache. Sie erfreut ſich der
Hochſchul=
freiheit nach deutſchem Muſter. Die Lehrer
ſind Koryphäen der polniſchen Wiſſenſchaft. Für die
Hörer gibt es leine Aufnahmebeſchränkung nach Glauben
und Abſtammung. Die Eröffnung der Univerſität mitten
im Kriege iſt eine Kulturtat, der unſere Feinde nichts an
die Seite zu ſtellen haben.
Die Einführung der Fleiſchkarte.
npt. Man ſchreibt uns: Die Erwägungen daarüber,
ob eine weitere Regelung des Verbrauches von Fleiſch
durch Einführung der Fleiſchkarte notwendig
erſcheint, ſind gegenwärtig noch nicht abgeſchloſſen.
Jeden=
falls im Laufe der nächſten Woche wird die Entſcheidung
darüber fallen. Wenn der Bundesraſt die Einführung der
Fleiſſchkarte für erforderlich erachtet, ſo iſt dies darauf
zu=
rückzuführen, daß ſeine erſte Verordnung zur Regelung
des Verkehrs mit Fleiſch den erhofften Erfolg nicht
ge=
habt hat. Die Einführung von zwei fleiſchloſen Tagen
in der Woche bezweckte bekanntlich, eine
Verbrauchsver=
minderung herbeizuführen. Wenn auch anzuerkennen iſt,
daß ein Teil der Bevölkerung durch Einhalten von zwei
fleiſchloſen Tagen das mit der Bundesratsverordnung
er=
ſtrebte Ziel gefördert hat, ſo iſt doch andererſeits nicht zu
verkennen, daß weite Kreiſe nicht geneigt geweſen ſind,
ihre perſönlichen Bedürfniſſe den Rückſichten auf die
All=
gemeinheit unterzuordnen. Das beweiſt der Umſtand,
daß an den den fleiſchloſen Tagen voraufgehenden
Aben=
den Elinkäufe an Fleiſch in einem Umfange gemacht
wer=
den, daß es ſich nur um eine Verſorgung des folgenden
fleiſchloſen Tages mit Fleiſchnahrung handeln kann.
Tat=
ſächlich iſt alſſo die beabſichtigte Verbrauchseinſchränkung
nur in ſehr beſchränktem Umfange erreicht worden. Und
wenn es nun zur Einführung der Fleiſchkarte kommt, die
unzweifelhaft einen empfindlichen Eingriff in die
Wirt=
ſſchaft des Einzelnen bedeutet, ſo iſt hieran lediglich das
mangelnde ſoziale Empfinden eines großen Teiles der
Bevölkerung ſchuld. Daß wir ſelbſt nach den ſtarken
Ab=
ſchlachtungen von Schweinen, die im Beginn dieſes Jah= durchgeführt wurden, noch immer über ausreichende
Viehbeſtände verfügen, um auch unter Verzicht auf fremde
Zufuhr die Bevölkerung mit Fleiſch zu verſorgen,
amter=
liegt keinem Zweifel. Es würde ſich alſo bei einer
Ein=
führung der Fleiſchkarte, ebenſo wie bei der Einführung
von ſleiſchloſen Tagen und der Feſtſetzung von Schweine=
und Schweinefleiſchpreiſen, nur um eine Maßregel
han=
deln, die eine ſachgemäße Verteilung der vorhandenen
Vorräte auf alle Kreiſe der Bevölkerung ſicherſtellt.
Kriegsüberraſchungen.
G* Die Chigaco Daily News hatten ein Telegramm
ihres Berliner Korreſpondenten Swing veröffentlicht, das
die wirtſchaftliche Kraft Deutſchlands eingehend
behan=
delte; das Telegramm wurde von den Times übernommen,
die tags darauf erklärten, daß ihre Mitteilungen in der
Die Tageszeitung im Welt=
Rriege. (Nachdruck verboten.)
Noch nie iſt das Verhältnis zwiſchen
Zei=
tung und Leſer ſo innig geweſen, wie in dieſem
Kriege, in dem der Preſſe eine hohe kulturelle Aufgabe
geſtellt wird. Mit faſt fieberhafter Spannung erwartet ein
jeder jetzt ſein Leiborgan, und wird „nervös” wenn es
nur ein wenig verſpätet eintrifft. Sowie der
Zeitungs=
boote ſich einſtellt, greifen viele Hände nach dem Blatte,
das ja Kunde von den Geſchehniſſen auf dem
Kriegs=
ſchauplatze bringt.
Jeder hat ſeine beſondere Art, den Leſeſtoff in ſich
aufzunehmen. Der Eilige deſſen Zeit knapp bemeſſen iſt,
begnügt ſich, die fetten Ueberſchriftszeilen zu ſtudieren,
die ihm einen kurzen Einblick in die Ereigniſſe gewähren.
Andere wieder leſen behaglich, wie man etwa ein gutes
Eſſen Gang für Gang genußvoll einnimmt, Spalte für
Spalte, auch nicht die kleinſte Notiz übergehend. Alle
haben eine beſondere Liebhaberei für dieſe oder jene
Ru=
brik. Die Freude am Leſen iſt in dieſem Weltkriege
ganz außerordentlich gewachſen, und viele, die früher nicht
einmal in der Zeitung „genaſcht” haben, ſind heute
auf=
merkſame, eifrige Leſer, die ihr Blatt auf keinen Fall
ent=
behren möchten.
Dieſer Krieg nach ſo vielen Fronten trägt alltäglich
unheimlich viel aktuellen Stoff auf den Redaktionstiſch.
Telegraph und Telephon werden von der Preſſe
außerordentlich in Anſpruch genommen; denn es gilt, das
reichhaltige Kriegsmaterial ſchnell dem erwartungsvollen
Abonnenten zu „ſervieren‟. Die Ereigniſſe überſtürzen
ſich auch förmlich, ſodaß ſchon dadurch allein ſchnellſter
Nachrichtendienſt notwendig wird.
Der Zeitungsmann hat dabei keinen leichten Stand.
Aus militäriſchen Gründen muß er über mancherlei
Vor=
gänge ſchweigen, die in normaler Zeit intereſſant er=
ſcheinen würden. Das iſt aber bei dem Spionagenetz
un=
ſerer Feinde durchaus verſtändlich. Die Geſchichte
ieſes Krieges in all ihren gewaltigen Einzelheiten
wird ſpäter Aufklärung über ſo viele Vorgänge bringen,
die dem Laien heute unerklärlich erſcheinen. Es darf
nicht vergeſſen werden, daß unſere gehäſſigen Feinde, die
kein Mittel ſcheuen, uns zu ſchädigen, auch die deutſche
Provinzpreſſe genau auf ihren Inhalt kontrollieren, um
daraus Kenntnis. über die Lage in unſerem Vaterlande
zu ſchöpfen. Zuſtände, wie ſie in der Preſſe unſerer Feinde
möglich, ſind bei uns ausgeſchloſſen. Freilich würde in
Deutſchland kein Menſch auf die plumpen, allzu
durchſich=
tigen und niederträchtigen Lügen dieſer Blätter
herein=
fallen. Dazu ſind unſere Leſer politiſch viel zu geſchult.
Die Zeitung iſt aber nicht nur Vermittlerin von
Nach=
richten, ihr fallen gerade jetzt noch bedeutend größere
Auf=
gaben zu. Wie greift man in den Familien, deren
Söhne im Felde ſtehen, mit faſt zitternden Händen nach
dem Blatte, das zu erkennen gibt, wo dieſer oder jener
Feldgraue im Kampfe ſteht Sie iſt die
Troſtſpende=
rin, die immer wieder neue Hoffnungen aufleben läßt,
die wahrheitsgetreu auf Grund amtlichen Materials von
den kühnen Taten und den wunderbaren Erfolgen
unſe=
rer Truppen berichtet. Sie empfindet mit den
Trauern=
den mit, deren Angehörige auf blutiger Walſtatt den
Heldentod fanden. Sie richtet die Verzagten wieder auf,
indem ſie zeigt, daß alle dieſe Opfer nicht
um=
ſonſt auf dem Altare des Vaterlandes dargebracht
wer=
den. Gilt es doch einen Wall von Feinden kraftvoll
ab=
zuwehren, um Deutſchland vor größter Schmach zu
be=
wahren. Wenn auch das Herz von den geſchlagenen
Wun=
den blutet, der Einzelne muß in dieſem
Welt=
krieg zurücktreten, wo die Feldgrauen für
alle ihr Leben ſiegesfreudig aufs Spiel
ſetzen.
Wie die Zeitung auf wirtſchaftlichem Gebiet
mitarbeitet — hier beratend, dort warnend, wo es die Lage
erheiſcht — können die Leſer ja täglich ſelbſt erkennen. Die
Teuerung nähme wohl noch ganz andere Formen an,
wenn nicht die Preſſe alle Uebergriffe energiſch bekämpfen
würde. Das haben die maßgebenden Behörden auch richtig
erkannt, die jetzt die Zeitung als unentbehrliche Helferin
zur Steuerung wirtſchaflicher Not anſehen. Nicht anders
iſt es auf dem Gebiete der Kriegswohlfahrt,
auf dem die Preſſe gewiß eine ſegensreiche Tätigkeit
ent=
faltet.
Was aber bedeutet die Zeitung für
un=
ſere Feldgrauen ſelbſt! Aus zahlreichen
Feldpoſt=
briefen ſpricht die innige Freude heraus, welche unſere
Krieger dort draußen empfinden, wenn die Zeitung
ein=
trifft, die in die fernſten Schützengräben Kunde von der
Außenwelt bringt Sie, die in den meiſten Fällen nur
Kenntnis von den Ereigniſſen in der nächſten Umgebung
ihres Kampfplatzes erhalten, erfahren durch die Zeitung
von den gigantiſchen Geſchehniſſen auf den
weitausgedehn=
ten Kriegsfronten Die Truppen werden von neuem Mut
beſeelt, wenn ſie von den glänzenden Erfolgen ihrer
Waf=
fenbrüder erfahren, wenn ſie wiſſen, daß ſie ihr Leben nicht
für eine verlorene Sache einſetzen
Heimatgrüße ſendet die Zeitung den Tapferen,
und bildet ſo das feſte Band zwiſchen denen im
Felde und denen daheim. Die Kämpfenden erſehen
aus ihr, mit wieviel aufopfernder Liebe man ihr ſchweres
Los milder zu geſtalten verſucht, und wie alle Herzen in
treuer Liebe für ſie ſchlagen. —
Freudig kämpft, ſo wie immer, wenn es gilt, eine gute
Sache zu vertreten und ungeachtet der ſchweren Bürde,
welche der Krieg gerade dem Zeitungsweſen in
wirtſchaft=
licher Beziehung auferlegt, die Preſſe gleich den Feldgrauen
für die eine große Sache, die uns jetzt alle bewegt: Sieg
den deutſchen Waffen!
Landſturmmann Heinz Schultz=Tornau.
Londoner City „der Gegenſtand reichlicher Kommentare‟
geworden ſeien. In Wirklichkeit aber, und das erhellt
aus ſpäteren Mitteilungen, hat die Meldung des
ameri=
kaniſchen Blattes wie eine Bombe gewirkt. Mit der
Ueber=
zeugung, daß der Krieg für England um jeden Preis zum
ſiegreichen Ende durchgeführt werden könne und müſſe,
iſt es vorbei. Man hat erkannt, daß der wirtſchaftliche
Zuſammenbruch Deutſchlands ein Trugbild iſt und daß
ſeine wirtſchaftlichen Kräfte nicht zu erſchöpfen ſind. Wo
bisher Vertrauen und Zuverſicht in der engliſchen
Han=
delswelt herrſchte, iſt nun Unruhe und bange Sorge
ein=
gezogen.
Der Artikel der Times, der dieſen Umſchwung
herbei=
führte, erzählt, wie fünf Tage nach der engliſchen
Kriegs=
erklärung Dr. Walter Rathenau dem damaligen
Kriegs=
miniſter v. Falkenhayn einen Plan unterbreitete, wie die
engliſche Blockade unwirkſam gemacht werden könne durch
eine Umgeſtaltung der rieſenhaften
Indu=
ſtrie Deutſchlands und die Bildung eines neuen
Konzerns, des größten in der Geſchichte
der Welt. Dieſer Plan ſollte dem von der Einfuhr
ab=
geſchnittenen Deutſchland die Fortſetzung des Krieges auf
unbegrenzte Zeit ermöglichen. Die Pläne wurden
ge=
prüft und angenommen und dem Urheber einige Räume
im Kriegsminiſterium zur Verfügung geſtellt.
Mehr als irgendein Krieg in der Vergangenheit, ſo
ſchreiben die Times, iſt der heutige ein Krieg des
Mate=
rials. Der menſchliche Faktor iſi die eine Halfte, der
ma=
terielle die andere. An Rohmaterialien iſt Deutſchland
nicht reich. Es erzeugt Eiſen, Kohlen, Zink und
Petro=
leum, ſonſt ſehr wenig, und zum Kriege braucht man
zwei=
hundert Rohſtoffe. Dr. Rathenau hat an die Möglichkeit
gedacht, daß der Krieg Jahre dauern könne, und glaubte
das Organiſationstalent Deutſchlands von der Einfuhr
unabhängig machen zu können. In dieſem Falle würde
Deutſchland, obwohl blockiert, den Krieg ohne
ausländi=
ſche Schulden beenden können, während England für ſeine
Käufe im Auslande bar zu zahlen hatte. Auf dieſe Weiſe
ergäbe ſich am Ende des Krieges die außerordentliche,
widerſpruchsvolle Tatſache, daß der Blockierende arm, der
Blockierte finanziell ſtark ſein würde.
Weiter wird berichtet, daß die Organiſationsarbeiten
ſchleunigſt begannen, das „wie” ſei ſorgfältig gehütetes
Staatsgeheimnis, aber die Folgen traten bald zutage:
80 Prozent der deutſchen Induſtrie wurden ganz oder
teilweiſe Kriegsinduſtrie; kaum ein Drittel aller Fabriken
arbeitete nicht ausſchließlich für das Kriegsminiſterium.
Für die Löſung der Rohſtoffrage ſtanden vier Wege offen:
die Beſchaffung aus den beſetzten feindlichen Gebieten,
Einfuhr aus neutralen Ländern, Ausbeutung bisher
unbe=
nutzter einheimiſcher Quellen und Entdeckung von
Erſatz=
ſtoffen durch die deutſche Wiſſenſchaft. Ueberraſchend war
es zu ſehen, wie Deutſchland mit Rohſtoffen verſehen
wurde, die bisher unbenutzt im Verborgenen gelegen
hat=
ten und nun ans Licht gezogen wurden.
Im Lande wurde eine große Metallſammlung
ver=
anſtaltet, deren Ergebnis das war, daß Deutſchland allein
in Dächern, Gebäuden und Fabriken Millionen von
Pfun=
den Metall beſitzt, die jederzeit zu Kriegsbedarf
ver=
arbeitet werden können. Bis jetzt ſind nur 2—3 vom
Hundert der Metallvorräte Deutſchlands
verbraucht worden und ſie reichen noch auf Jahre
hinaus. Für die fehlenden Stoffe wurde Erſatz entdeckt;
an die Stelle von Kupfer und Zinn traten Stahl und
Zink. Statt des eingeführten Salpeters wurden auf
chemiſchem Wege Nitrate aus der Luft gewonnen, kurz,
die Notwendigkeit, die Mutter aller Erfindungen, hatte
bald eine zahlreiche Nachkommenſchaft. Das
merkwür=
digſte aber war, daß ſich die Erſatzſtoffe in vielen Fällen
als wertvoller herausſtellten als die urſprünglichen
Mate=
rialien, und ſo zog die deutſche Induſtrie aus dem Kriege
höchſt wertvolle Lehren und mancher Strick wird auch
Der kranke Mann am Ganges.
Das Geheimnis der Kitchener=Reiſe.
C.K. Die Berge des ſerbiſchen Todeskampfes. Das
Bergland, durch das ſich jetzt die deutſchen und
öſterreichi=
ſchen Truppen durchkämpfen, gehört zu den wildeſten und
am wenigſten erforſchten Gebirgsbildungen Serbiens.
Eine weitgedehnte, meiſt ſüdweſtlich ſtreichende Linie
bil=
den der dreigipflige Troglar und die 1650 Meter hohen
Kuppen der Cemrnoberge mit ausgedehnten Weiden, die
der Staat verpachtet. Die ſchwarzen, ſprödwolligen
Schafe bilden oft Herden von 5000 Stück; ein
merkwürdi=
ger Menſchenſchlag ſind die akeſſaliſchen Wanderhirten,
die „Vlachos” die zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus
ihrer altgriechiſchen Heimat vertrieben wurden. Ihre
Sprache enthält griechiſche und andere fremde Anklänge.
Dieſe Nomaden aus den olympiſchen Gefilden machen das
ganze Bergland bis zum gewaltigen Kopaonick=Gipfel
hin unſicher. Um die gewaltigen Leiſtungen unſerer
Trup=
pen auf ihrem ſchnellen Vormarſche recht zu würdigen,
muß man ſich erinnern, daß das ſtark zerklüftete
Ge=
birgsland eine durchſchnittliche Höhe von 1500—1600
Metern hat, das heißt etwa die Gipfelhöhe der
Schnee=
koppe. Die Stolovi Planina iſt graphithaltig, wie überall
hier altrömiſche und ſogar prähiſtoriſche Stollenreſte von
dem einſt blühenden Bergbau dieſer an Mineralſchätzen
ſo reichen Landſchaften zeugen. Gegenüber dem Stolovi
liegen die Ruinen des Schloſſes Maglitſch, das dadurch
merkwürdig iſt, daß ſich keine Tradition und Sage an ſeine
verfallenen Mauern knüpft, eine kulturgeſchichtliche
Sel=
tenheit in Serbien. Nach neueren Forſchungen ſtand hier
eine auf den Reſten eines römiſchen Kaſtells erbaute
Raubritterburg, die in den ſchlimmen Tagen des ſinkenden
alten Serbenreiches im 14. und 15. Jahrhundert, die nach
dem Ibar vorbeiführende Handelsſtraße nach Belieben
ſperrte. Der von den öſterreichiſchen Truppen geſtürmte,
1560 Meter hohe Pogled bildet einen Teil des Jaſtrebei=
Gebirges, an deſſen Nordabhang unſere Truppen ſiegreich
gekämpft haben Zahlreiche Waldbäche reißen tiefe, ſchwer
zu überſchreitende Schluchten in das mit dichten Eichen=
und Buchenwäldern bedeckte Gelände. Die verſtreuten
kleinen Serbendörfer ſind auf etwas eigentümliche Art
in den Beſitz ihrer jetzigen Herren gekommen.
Urſprüng=
lich waren hier albaniſche Ortſchaften, die 1876—1878
im ruſſiſch=türkiſchen Kriege, in dem die türkiſchen Waffen
bekanntlich in Serbien lange Zeit ſiegreich waren, von
ihren Bewohnern geräumt wurden. Als die Leute nach
dem Berliner Frieden ihre alte Scholle wieder
aufſuch=
ten, fanden ſie die Serben aus dem Raſchkatale eingeniſtet
und hatten das Nachſehen. Von den jetzt hart
um=
kämpften Siedelungen der Landſchaft iſt Brus ein kleines
Dorf von etwa 400 Einwohnern, das um eine 1830 vom
Fürſten Miloſch Obrenowitſch erbaute Kirche entſtand, zu
der heute 42 der erwähnten kleinen Bergdörfer einge=
pfarrt ſind. „Saſchi”, ſächſiſche Bergknappen, haben hier
im 15. Jahrhundert auf Erze geſchürft; die Bergwerke
ſind aber faſt überall zerfallen und nicht mehr abgebaut.
Eine der größeren Ortſchaften iſt Treſtenik mit faſt 2000
Einwohnern, das ſchon in einer Stiftungsurkunde des
Zaren Lazar unter den Ortſchaften erſcheint, die er dem
Kloſter Ravanica anwies. Das außerordentlich
zerſchnit=
tene Gebirgsland, das überall kleine Feſtungen leicht
improviſieren läßt, geſtattet es den Serben, ihren letzten
Kampf durch hartnäckigen Widerſtand zu verlängern.
* Die erſten Serben in Güſtrow. Aus Güſtrow wird
den Mecklenburger Nachrichten vom 10. d. M. gemeldet:
Die internationale Völkerſchau in den Baracken des bei
dem benachbarten Gute Glaſewitzerburg untergebrachten
Gefangenenlagers iſt in letzter Nacht um einen
nicht unintereſſanten Völkertyp bereichert worden. Neben
Ruſſen, Franzoſen, Engländern und Belgiern mit ihren
ſchwarzen, gelben und ſonſtigen Abarten iſt nunmehr auch
der Serbe auf dem Plan erſchienen und ſetzt aufs neue
in ſeinem „Razawiſch” oder Sirmiſch” den deutſchen
Landſturmmann in Verlegenheit. Ein Transport
gefan=
gener Serben traf in letzter Nacht auf der kleinen Station
Primerburg ein; alsbald erfolgte der Abtransport nach
dem nahen Lager, wo in der Frühe des Morgens ein
allgemeines Staunen über die neuen Ankömmlinge unter
den bereits vertretenen Nationen zu bemerken war.
* 22 Söhne im Felde. Der Schneidermeiſter
Ferdi=
nand Eglinſki in Ahlbeck dürfte wohl die meiſten Söhne
dem Vaterlande als Soldaten zur Verfügung geſtellt
haben. Von ſeinen 32 Kindern ſtehen zurzeit 22 Söhne
im Felde, und das Kriegsglück hat es gewollt, daß bisher
alle 22 von feindlichen Kugeln verſchont geblieben ſind.
’s Kriegsgefangene=Lager!
Dammſchdadd, November 1915.
Nemme Se en Heiwaage voll Dank endgege fir Ihrn
letzde Brief. — Wie ich zu dem Plasder uff de Nas kumme
bin, will ich Ihne vaſteht=ſich gern mitdeile:
In aller Herrgottsgemithsruh ſchlapper ich vor e
paar Dag die Liſſabeddenſtroß eruff unn denk ſo im Stille
driwwer noch, wo mer nu for de Grey unn ſei
Bundes=
brieder a International Krankehaus ereffne kennd, mit
Abdeilunge fir extra große Schlappmeiler, fir ruſſiſche
Bauchzwicke, unn daß ichs nett vageß, nadierlich aach e
Abdeilung fir brit. gr. Knallaage unn ſo. Ich war grad
im Begriff, for des Internationale Krankehaus als
Dok=
der unſern Hindeborſch in Vorſchlag zu bringe unn hab
gedacht, ſo e Mann wird denne Brieder ſchunn die
ge=
herige Pille unn Woarze beibringe
— da, da, autſch
mei Nas, unn ich hab mei Plasder! E Bauersfraa, e
kol=
loſſal Gebeide, mit eme Umfang wie die Nievergelder an
de Gichtmauer, hott mich ogerannt, unn mir mit ſo eme
verd . . . . . Zinke von Ihrer Boddermoahn, die ſe uffm
Kopp gedrage hott, faſt die ganz Nas uffgekratzt. Ich
ſag der Ihne, e Gewalt hott ſo e Fraa — debei awwer kaa
bische Elaſtizität — dann ich hett beinah im Höslein ſeim
Erkerfenſter geleje.
Herrgott, ich wollt grad ofange zu fluche, awwer do
hette Se hörn kenne: „Was fellt Ihne dann eigentlich ei,
Sie uvaſchemter Menſch, Sie, mache S doch Ihr Aage uff
oder renne Se annen Ladernepoſte, wanns Ihhne grad
Vagnüge macht .
Ohne e Wort zu ſage vaſchwind ich im ſechsbanige
Ruſſetempo in die Ernſt Ludwigſtroß. Ich hatt was
Gott net geglaabt, daß mer ſich vor denne Weiber ſo in
Nacht nemme muß.
Kaum geh ich in de Ernſt Ludwigſtroß drei Schritt,
do kumme mer ſchunn widder zwaa Bauersweiber,
däs=
mol mit noch zwaa Kinner entgege. Um meim
Schick=
ſal zuvorzukumme, eil ich iwwer die Stroß eniwwer unn
ſtell mich vorm Schermjordan ſein Lade, dann ich wolld
net nochemol mit ſo aner zuſammerenne.
Awwer was mahne Se, ich war dodal vunn Gott
va=
loſſe, die ganz Sippe kimmt aach eriwwer unn ſteht nu
ne=
wer mir. — Ich zidder am ganze Laib unn mit de Baa extra.
Unn mei Ahnunge trieſche mich nie! Es dauert kaa zwaa
Sekunde, do fengt die a vunn denne zwaa Weiber ganz
erbärmlich o zu ſtehne.
Hergott, denk ich, werd dies widder uff mich abgeſehe
hawwe? Awwer na, ſie hott gege iwwer am
Damm=
ſchtedter Lichtſpielhaus den Neger geſehe.
„Lowis, Lowis, guck emol do driwwe an Schwarze,
Gott, wie der ausſieht! Sieſchte, Pererche, den hott
vleicht de Babbe gefange.‟ Die anner, die Lowis war
veel gſcheiter gewäſe. Sie hott direkt behaapt: „Däß iß en
Turko, kummt, do gehn mer mol enei.” Unn ſo ſchiebt die
ganz Geſellſchaft eniwwer an die Kaß vum Kino. Mit
entſetzliche Umſtende ſucht die a Fraa in ihrm letzde
Un=
nerrock ehrn Geldbeidel und die anner Fraa, mit denne
zwaa Kinner konnds oſſenſichtlich goar net abwarde biſſe
ferdiſch werd, domit ſe die Schwarze ſähe kenne. Der
Neger muß ofangs däſſelwe Gefiehl gehabt hawwe wie
ich, dann er war ganz pletzlich hinnerm Vorhang
va=
ſchwunne, — durch den dann aach die ganz Geſellſchaft
ins vermeintliche Kriegsgefangenelager — jedenfalls mit
recht geteiſchte Geſichter — eneu geſchluppt iß.
Viele Grieß vunn Ihrm
Perer Balſer:
welchem Hafen Britiſch=Indiens ausgehen, zu
Regierungs=
zwecken. Auch Japan meldet ſich wieder dienſteifrig. Im
März vorigen Jahres, als England durch die Meuterei in
Singapore überraſcht wurde, beeilten ſich die gelben
Män=
ner aus Nippon, dem bedrängten britiſchen Freund zu
Hilfe zu kommen und die „gefährlichen” Kaſernen der
meuternden Regimenter zu beſetzen und nebenher das
Land mit Bildern des Mikado, des — „Befreiers Indiens”,
zu überſchwemmen.
Albion, wo iſt dein Stolz und deine Schlauheit?
John Bull, wo iſt deine Macht? „Die indiſche Lage
er=
regt bei uns Intereſſe,” ſo drahten jetzt die Japaner aus
Tokio nach London, „und wir werden unſerer
militäri=
ſchen Pflicht eingedenk ſein, getreu dem engliſch=
japani=
ſchen Bündnisvertrage!‟ Das klingt ſchön und
freund=
lich, heißt aber: wir werden die Gelegenheit, uns in
In=
dien einzuniſten, nicht vorübergehen laſſen. Nun verſteht
man, warum England auch vor ſeinen beſten Freunden
verbergen möchte, daß es in Indien ganz ſcheußlich
ſchlecht ausſieht und daß die gewaltige Saat des Dſchihad,
des heiligen Krieges, wirklich aufgeht. Lord Hardinge,
der Vizekönig Indiens, der vielleicht durch „Diktator
Kitchener” abgelöſt werden wird, hat auf einen Londoner
Wink hin die Preſſe= und Telegrammzenſur über das
ganze Kaiſerreich verhängt. Zu ſpät und immer nutzlos!
Durch die geheimen Kabel und Röhren, die der indiſchen
Aufſtandsbewegung zur Verfügung ſtehen, dringt die
Wahrheit doch ans Licht. Vor uns liegt die Ueberſetzung
eines über Konſtantinopel eingetroffenen Aufrufs, den
ein gegen die engliſche Herrſchaft gerichteter Geheimbund
in den Städten Indiens verbreitet und zum Teil offen
an den Häuſerwänden anſchlägt. Er beleuchtet deutlich
die kühne Arbeit, die der entflammte
Mohammeda=
nismus in Indien geleiſtet hat. In dem Dokument
heißt es: „Inder! Eure Pflicht befiehlt Euch, Euern
ganzen Einfluß in jeder Weiſe zu benutzen, um die
Eng=
länder zu zwingen, die türkiſche Herrſchaft über
Aegyp=
ten als rechtmäßig anzuerkennen. Wenn die Engländer
auf Euch nicht hören, ſo greift zu den Waffen,
werft ſie ſchleunigſt aus dem Lande und nehmt die
Re=
gierung Indiens in Eure Hände!”
Durch Singapore, das Tor des Oſtens, das die
ge=
ſamte mohammedaniſche Bevölkerung Oſtaſiens und des
Sunda=Archipels auf ihren Pilgerfahrten nach dem
heili=
gen Mekka paſſiert, durch die „Hodſchies” die Mekkapilger,
iſt der Ruf des Großherrn von Konſtantinopel nach
In=
dien gedrungen. Millionen von Flugſchriften, die in der
glühenden und blühenden Sprache des Koran den
Hei=
ligen Krieg predigen, ſind über das Land ausgeſtreut. Die
fortgeſetzte Zerſetzung des 3000 Jahre alten Kaſtenweſens
hat in der letzten Zeit ſo ſtarke Fortſchritte gemacht, daß
z. B. in Städten wie Bonares und Madras vor kurzem
Hindus mohammedaniſche Vertreter gewählt haben und
Mohammedaner ihrerſeits wieder für die Wahl der
Hindu=
vertreter ſind. Ueberall weiſt die „Geheime Geſellſchaft”
der 14 Millionen Brahmanen die Spuren ihrer
gewal=
tigen Umſturztätigkeit auf. Eine Zeitung Kalkuttas, die
eine führende Rolle in der Eingeborenen=Preſſe ſpielt,
ſchreibt folgendes: „Wenn die ganze indiſche Nation
inſpiriert wird, das engliſche Joch abzuwerfen, dann mag
es in Gottes Namen geſchehen. Weſſen Anſprüche ſind
gerechter, die unſrigen oder diejenigen der Engländer?
Wir Inder ſind bereit, ſelbſt in einem See von Blut zu
ſchwimmen, wenn wir nur unſer Ziel erreichen. Die
Herrſchaft der Engländer über Indien iſt
tat=
ſächlich nichts mehr als ein Phantom.” Genügt das?
Einer der beſten engliſchen Indienkenner, Profeſſor Seeley
von der Londoner Univerſität hat bei Kriegsausbruch
erklärt: „Wenn in Indien eine nationale Bewegung
erſteht, muß die britiſche Macht unterliegen.‟ Der
Augen=
blick, da eine ſolche nationale Bewegung in Indien
wirk=
lich ausbricht, ſcheint nahe. Und ſelbſt Kitchener, der
Meiſter blutiger Unterdrückung, wird das rollende
Ver=
hängnis für England nicht aufhalten können.
Ruſſiſches.
Der Nachfollger Kriwoſſcheßns.
* Kopenhagen, 15. Nov. Die Birſhewija
Wje=
ſdomoſti meldet: An Stelle Kriwoſcheins iſt Fürſt
Waſintſchikow zum Landwirtſchaftsminiſter
auser=
ſſehen. Der Rücktritt Ruchlows als Verkehrsminiſter war
eine unabweisbare Notwendigkeit, denn unter ſeiner
Amtsführung war die Mißwirtſchaft faſt ſprichwörtlich
geworden.
Die Teuerung in Frankreich.
* Man beginnt nun auch in Paris, ſich zu entſchließen.
Der Vertrag der Stadt mit dem Kriegsminiſterium auf
Abgabe von Gefrierfleiſch iſt perfelt nach einer
Meldung der Humanité vom 11. Nov. und die Verfügung
des Pollizeipräſidenten nach den Veröffentlichungen der
Preſſe vom 12. Es werden nach dieſer die Preiſe für alle
Lebensmittel nach einem wöchentlichen Beſchluß der
Be=
hörden und Intereſſenvertreter feſtgeſetzt werden. Der
Matin freilich vom 12. in ſeinem Markthallenbericht iſt
noch recht unzufrieden, und ein langer
Kriegs=
artikel in der Humanité vom 11. verlangt nun auch Hillfe
für die Beſitzer der Autotaxameter, die an dem teuren
Be=
triebsſtoff zugrunde gingen. Ueberall verlangt man nach
Staatsinitiative. Aber nach einer anderen, als
der zur Beratung ſtehenden des Regierungsentwurfs.
Dieſer erſcheint nach der Kritik, der letzten Tage in der
Preſſe vom 12. in ſeiner Unvollkommenheit noch ſchärfer
belleuchtet. Platoniſch erzählt der Temps vom 12. von
em Kampfe um das bißchen Hafer auf den Märkten, von
den unglaublichen Preiſen der Gerſte, von
em Rückgange der Inlandsproduktion allen Getreides
infolge mangelnder Arbeitskräfte, von dem Ausverkauf
er Müllereien und Händler aus Furcht vor den
Requi=
ſitoren. Leidenſchaftlich aber wendet ſich die Information
vom ſelben Tage gegen dieſes Uebel, den Urheber aller
Not: die Gewaltherrſchaft der militäriſchen Requiſition.
Wir trauen kaum unſeren Ohren. In einem hallben Jahr
habe das Land ſeinen Viehbeſtand
ge=
pfert bis auf geringwertige Ware und milchtragende
Kühe. Im eigenen Operationsgebiete habe man den
Bauern gegen einen laum einzulöſenden Schein die
Nah=
rung bis auf drei Tage genommen, und die Bauern
ge=
zwungen, ihr hungriges Vieh zu verſchleudern. Das
Volk habe man vergeſſen über dem Bedarf
des Heeres. Nun ſei es zu ſpät für Taxen und
Prämien; nun helfe nur noch eines: die zentrale ſtaatliche
erſorgung allen Lebens. Nach den Kritiken des Temps,
em Radical, der Information, liegt nunmehr eine
Kund=
ebung des Magiſtrats von Lyon vor, der nach der
Mel=
ung des Journal vom 13. die Unzulänglichkeit des
Re=
ierungsentwurfes anſtelle energiſcher Maßnahmen
be=
dauert. Neue Tatſachen geben dieſer Kundgebung recht.
Auf verſchiedenſte Weiſe verſucht das verblendete Volk
jeder Regelung zu entgehen. Allgemein erklären die
Flei=
ſcher, erzählt der Figaro vom 11., nur die Teile des
gan=
en Tieres ſeien als Detail tagiert, und laſſen ſich die
Auf=
teilung beſonders bezahlen. In Breſt haben ſie ihre
Drohung wahr gemacht und zum Entſetzen der Stadt die
Läden geſchloſſen. Durch die Händler, nach dem
Natin vom 12. und Petit Paxriſien vom 13., werden
Millionenwerte wucheriſch zurückgehalten.
So fand man bei einem Händller in der Rue des Caillaux
50 000 Kilogramm Butter verſteckt. Dieſe Mißſtände
werden ziemlich freimütig bekannt. Das eiſerne
Regi=
ment aber, das viele Patrioten erſehnen, wird auf ſich
warten laſſen. Und auch die Alkoholeinſchränkung, die in
allen Blättern erörtert wird, die die Soldaſten und
Arbei=
ter nüchtern machen foll, wird den Geiſt des Vollkes nicht
nthalltſamer machen.
Amerika und England.
* Neu=York, 15. Nov. (Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des W. T. B.) Sun meldet: Die
amerika=
niſchen Einfuhrhändler planen
Vergel=
tungsmaßnahmen gegen England wegen
Aufhaltung der für Amerika beſtimmten Weihnachtswaren.
Der Anwalt der Vereine der Einfuhrhändler erklärte, es
würden zunächſt von dem Kongreß ein Ausfuhrverbot für
Waffen uſw. oder höhere Ausfuhrzölle für dieſe Waren
verlangt werden.
Ein indiſcher Aufruf.
* (Zenſ. Bln.) Aus Kopenhagen meldet die Nat.=
Ztg.: Die indiſche nationalle Parteſ
veröffent=
licht nach der Neuyorker Stalaſszeitung follgende
Mittei=
lung: Es iſt wahr, daß einſige Inder der brictiſchen Armee
freiwillig ihre Dienſte angeboten haben. Aber die Armut
hat ſie dazu getrieben. Der geringe Reſt beſteht aus
Abenteurern. Auch die wenigen indiſchen Prinzen im
fran=
zöſiſchen Lager, die in den Klauen der tyranniſſchen
Bri=
ben ſind, ſind nicht die Vertreter der Maſſen des indiſchen
Volkes, das jeden Tag um die Beendigung der
britiſchen Herrſchaft in Indien betet. Die
indiſchen Maſſen ſtehen der engliſchen Herrſchaft
feind=
ſelnig gegenüber. Die Engländer bleiben ihnen fremd in
Farbe, Sprache, Manieren und Religion. Die engliſche
Herrſſchaft in Indien, auf Verrat,
Fäl=
ſchung und Meineid gegründet, durch brutale
Gewallt behauptet, iſt ſtets verabſcheut worden. Man
ver=
meidet zwar laute Kundgebungen, aber unter der Decke
wird eine revolutionäre Propaganda getrieben.
In=
dien iſt entſſchloſſen, von der tyranniſchen
britiſchen Herrſchaft befreit zu werden.
Die britiſche Herrſchaft in Indien iſt heute erſchütterter als
je. Der jetzige Krieg und Englands Kampf gegen die
Türkei haben die Lage noch verſchlimmert. Indien iſt
jetzt ein Vulkan, der bei der erſten Gelegenheit ausbrechen
kann, und die mit Blut gegründete britiſche Herrſchaft
wird im Blut ſterben.
Schikanen gegen die Schwelz.
* Baſel, 15. Nov. Die Baſler Nachrichten
beſpre=
chen die Lebensmittel= und
Rohſtoffverſor=
gung der Schweiz und ſehen in der Zurückhaltung
be=
zahlter Rohſtoffe durch Frankreich eine geradezu
ſchika=
nöſe Halltung. Das Blatt ſagt: Man hat faſt den
Eindruck, als wolle man die Schweiz in eine unhaltbare
Lage hineinzwängen, weil man es nicht verwinden kann,
daß ſie ſich bisher nicht in den Strudel hineinziehen ließ.
Auch der Einfuhrtruſt werde dieſer Tatſache machtlos
ge=
genüberſtehen. Die Kontrollvorſchriſten ſollen
neuer=
dings von Frankreich und England noch verſchärft
wor=
den ſein. Der Bundesrat müſſe das in Frankreich und
England herrſchende Mißtrauen gegen die Schweiz zu
be=
ſeitigen ſuchen. Von den ſchönen, zweifellos
gutgemein=
ten Reden der Unterhändler in Lauſanne und anderswo
könne die Schweiz nicht leben.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
17. November. Der Gouverneur von Warſchau, Graf
v. Korff, wird gefangen. Beſchießung von Libau.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
* Uebertragen hat Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog dem Pfarrer Ferdinand Heß zu Michelſtadt
die evangeliſche Pfarrſtelle an der Kaplaneigemeinde zu
Darmſtadt.
* Militärdienſtnachrichten. Meisner (Wilhelm),
Hofmann (Jakob) (Erbach), Feldw.=Lts., jetzt im
Landft.=Inf.=Batl. Erbach, zu Leutnants der Landwehr=
Inf. 2. Aufgebots ernannt. Befördert: zu Leutnants der
Reſerve: Lichtenfels, Vizefeldwebel (I Darmſtadt),
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 254, Rodrian, Vizeſeldwebel
(Worms), im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 116; Schroeder,
Fähnrich im Inf.=Regt. Nr. 116, jetzt im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 224, zum Leutnant, vorläufig ohne Patent.
Ditte=
rich, Lt. der Landw.=Inf. 1. Aufgebots (Mainz), jetzt
im 1. Erſ.=Batl. des Inf.=Regts. Nr. 87, der Abſchied mit
der geſetzlichen Penſion, der Ausſicht auf Anſtellung im
Zivildienſt und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform
der Landw.=Inf.=Offiziere des Landw.=Bez. Mainz
be=
willigt. Befördert: Menger, Oberlt. der Reſ. der
Train=Abt. Nr. 21 (Worms), jetzt in der Train=Erſ.=Abt.
Nr. 21, zum Rittmeiſter; zu Oberleutnants: die Leutnants
der Reſerve Schmetzer des Inf.=Regts. Nr. 60 (Worms),
Schwarz des Inf.=Regts. Nr. 166 (I Darmſtadt), jetzt
im 2. Erſ.=Batl. dieſes Regts.; zum Rittmeiſter: der
Oberleutnant der Landw.=Kav. 1. Aufgebots Gaſtell
(Mainz), jetzt bei der Fußart.=Mun.=Kol. 3 des Fußart.=
Batls. Nr. 40.
Kriegsauszeichnung. Der in ruſſiſche
Gefangen=
ſchaft geratene Vizefeldwebel Johann Dörner erhielt
ſchon früher das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Jetzt wurde
ihm auch die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille zuerkannt.
n. Strafkammer. Ein ungetreuer Angeſtellter, der
38 Jahre alte Kaufmann G. F. von hier wurde in der
geſtrigen Verhandlung wegen ſchwerer
Urkunden=
fälſchung in Tateinheit mit Unterſchlagung
und Betrug zu 1 Jahr 6 Monaten
Gefäng=
nis abzüglich 4 Monate Unterſuchungshaft verurteilt
und erkannte die Strafe ſofort an. Auch er, obwohl
ver=
heiratet und Vater von acht Kindern, gehört zu
denjeni=
gen, die, durch Leichtſinn und Trunk moraliſch haltlos
ge=
vorden, der verbrecheriſchen Verſuchung unterliegen. Gut
veranlagt und in ſeinem Beruf ein gewandter, tüchtiger
Arbeiter hat er ſich in früheren Stellen meiſt eine Reihe
von Jahhren gehalten, andererſeits aber ſchon drei
Vor=
trafen wegen Unterſchlagung erlitten. Die letzte dieſer
Strafen liegt allerdings mehr als ſieben Jahre zurück,
nd die jetzigen Verfehlungen begannen im Dezember
v. Js., bis im Mai d. Js. die Entdeckung erfolgte. Der
Angeklagte war auf dem Kontor einer hieſigen Fabrik
beſchäftigt, genoß Vertrauen, und zu ſeinen
Obliegenhei=
ten gehörten u. a. Berechnung und Auszahlung von
Löh=
nen, Geſchäfte der Verſicherung, ſo Krankengeld,
Wochen=
hilfe, Unterſtützung für die Angehörigen der zum Heere
eingezogenen Arbeiter, Abrechnung mit Kaſſearzten und
Apothekern, Beihilſen des Werlvereins der Fabrik uſw.
Hierbei gingen ihm ſtets beträchtliche Geldſummen durch
die Hände, und dieſer Verlockung vermochte ſein ſchwacher,
ſchwankender Charakter nicht zu widerſtehen. Das
pſy=
chiatriſche Gutachten des Sachverſtändigen,
Kreisaſſiſtenz=
arzt Dr. Engau, hier, bezeichnet ihn als nervöſen,
halt=
loſen Menſchen, deſſen ſtrafrechtliche
Zurechnungsfähig=
eit zwar nicht im Sinne des § 51 St.=G.=B. aufgehoben,
aber doch gemindert iſt. F. eignete ſich in dem ſchon
er=
wähnten Halbjahr andauernd größere und kleinere, ihm
anvertraute Geldbeträge an und ließ ſich auch nicht
da=
durch beirren, daß dies zum Teil auf Koſten der
Arbei=
ter oder ihrer Angehörigen geſchah. Zwar hat die Firma
nach Aufdeckung des Sachverhalts den Schaden
übernom=
men, doch hatte F. in erſter Linie jene benachteiligt.
Neben den Veruntreuungen von Lohn=, Krankengelde und
Beihilfebeträgen lief die Aneignung ſonſtiger Gelder der
Fabrik her, und eine Menge einzelner Falſchungen von
Quittungen, Krankheitsbeſcheinigungen und andern
Be=
legen ermöglichte die Ausführung der Veruntreuung oder
mußte ſie verſchleiern. Der ſo erlangte rechtswidrige
Vermögensvorteil ſteht nicht im Verhaltnis zur Fülle
dieſer Einzeldelikte, bei denen es ſich mitunter um geringe
Beträge handelt. Immerhin hat ſich F. in den wenigen
Monaten des Treibens wohl insgeſamt einige
hun=
dert Mark verſchafft. Anklage und Eröffnungsbeſchluß
hatten alle Strafhandlungen einzeln berückſichtigt, doch
ergab die Verhandlung, daß dem Ganzen ein einheitlicher
Vorſatz zugrunde gelegen haben mag. Das Gericht faßte
daher alle Verfehlungen des Angeklagten den
Ausfüh=
rungen des Staatsanwaltes und Verteidigers
entſpre=
chend als eine einzige fortgeſetzte Handlung auf und
bil=
ligte für das Verbrechen der Urkundenfälſchung mildernde
Umſtände zu.
* Stadtverordneten=Verſammlung. Für die morgen,
Donnerstag, nachmittags 3½ Uhr, ſtattfindende Sitzung
wurde folgende Tagesordnung feſtgeſetzt: 1. Mitteilungen;
2. Die ſtädtiſchen Leiſtungen der Kriegsfürſorge für
Min=
derbemittelte und Kriegsteilnehmer=Familien; 3.
Anpflan=
zung von Bäumen in der Alexanderſtraße; 4. Uebernahme
der Straßenreinigung vor militärfiskaliſchen Gebäuden;
5. Einrichtung einer Uebungsſtunde für den katholiſchen
Religionsunterricht an dem Seminar der Viktoriaſchule.
— Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch, den 17.,
findet die erſte Wiederholung von Verdis „Othello” unter
muſikaliſcher Leitung Felix von Weingartners und in der
Beſetzung der Erſtaufführung am Sonntag ſtatt.
Don=
nerstag, den 18., geht Wallenſteins Lager” und hierauf
„Die Piccolomini” in Szene, Freitag, den 19., „
Wallen=
ſteins Tod‟ Der Verkauf des für die Wallenſtein=
Trilo=
gie aufgelegten Extraabonnements findet bis einſchließlich
Mittwoch, den 17., ſtatt. Schönherrs „Weibsteufel”, der
infolge der Spielplangeſtaltung längere Zeit nicht
gege=
ben werden konnte, wird Samstag, den 20., wiederholt.
An dieſem Tage iſt Abonnementsvorſtellung (C 13). Für
Sonntag, den 21., iſt Wagners Walküre” zum erſten
Male in dieſer Spielzeit in Ausſicht genommen.
Mon=
tag, den 22., dirigiert Generalmuſikdirektor von
Wein=
gartner das dritte Hofmuſikkonzert.
— Weingartner=Konzerte im Hoftheater. In
gleicher Weiſe wie im 1. Konzert ſetzt ſich das
Pro=
gramm des am nächſten Montag ſtattfindenden dritten
Abends wieder aus drei großen Merken zuſammen,
deren Aneinanderreibung inſofern glücklich gewählt
er=
ſcheint, daß eine gewiſſe Verwandtſchaft in der Form
beſteht, während der Stimmungs= und Ideengehalt
vollkommen verſchieden geartete Gedanken ausſtrahlt.
Zwiſchen der vierten Beethovenſchen und der B-dur=
Sinfonie v. Schumann gelangt das Klavierkonzert in
Es-dur v. Liſzt durch Frau Schapira zu Gehör, deren
erſtes Auftreten in einem der vorjährigen Hofmuſik=
Konzerte bekanntlich ſich zu einem hochbedeutenden
künſtleriſchen Ereignis geſtaltete.
Pfungſtadt, 16. Nov. (Auszeichnungen.)
Die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erhielten der ſchon früher
mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Unteroffizier L.
Berſch und der gleicherweiſe ſchon belohnte
Vizefeld=
webel Valentin Böttiger. Ebenſo wurde dem
Flieger=
unteroffizier Gg. Preißmann das Eiſerne Kreuz
ver=
liehen. — Der hieſige Stadtrat hat die ſeitens des Großh,
Kreisamts bei den Verwaltungen der Landgemeinden
ge=
gebene Anregung, wonach das Andenken der im Kampfe
fürs Vaterland gefallenen Helden oder an Wunden und
Krankheiten geſtorbenen Krieger zunächſt durch
Aufhän=
gen ihrer Bilder im Rathausſaale oder in
einem ſonſt würdigen Raume der Gemeinde geſichert
wer=
den ſoll, beifällig aufgenommen. Für Minderbemittelte
wird, dem Antrag gemäß, die Gemeinde die Koſten der
Vervielfältigung der Photographie übernehmen. — (
Koch=
kurſus.) Auf Veranlaſſung der Kreisbehörde fand hier
ein von der Haushaltungslehrerin Fräulein Meyer
ge=
leiteter dreitätiger Kochkurſus mit der Kochkiſte ſtatt. Die
Aufgabe, die Schülerinnen des oberſten Jahrgang der
Gemeindeſchule mit der kriegsmäßigen Lebenshaltung,
der Herſtellung, Einrichtung und Verwendung der
Koch=
kiſte und des Kochbeutels bekannt zu machen, wurde von
der Kurſusleiterin aufs trefflichſte gelöſt. Damit auch
Frauen und Jungfrauen ſich von der Zweckmäßigkeit der
Kochkiſte überzeugen konnten, waren an ſie Einladungen
zum Beſuch der Kochſchule ergangen, bzw. die am
Vor=
mittag auf dem Herde von den Mädchen angekochten und
dann in die Kochkiſte geſtellten Speiſen abends zu
ver=
ſuchen. Auch dieſe Gelegenheit benutzte Fräulein Meyer,
um den zahlreich Erſchienenen Anleitung im Gebrauch
der Kochkiſte und des Kochbeutels zu geben. Auch gab
ſie noch verſchiedene Koch= und Backrezepte für gute und
billige Speiſen.
* Höchſt i. O., 16. Nov. (Auszeichnung.) Zum
Unteroffizier beſördert wurde der Gefreite Heuſel,
Ballonabwehrkanonenzug 72, früher Feldart.=Regt. Nr. 25,
der auch vor einiger Zeit mit der Heſſiſchen
Tapferkeits=
medaille ausgezeichnet wurde.
Mainz, 15. Nov. (Rheinheſſiſcher
Ge=
meindetag.) Heute wurde in der Chriſtuskirche unte
dem Vorſitz von Profeſſor D. Schian=Gießen der
dritte der heſſiſchen Gemeindetage gehalten bei ſehr
zahlreicher Beteiligung nicht allein von Pfarrern, ſondern
auch von Gemeindegliedern, insbeſondere von
Kirchen=
vorſtehern, die aus allen Teilen der Provinz ſich
ver=
ſammelt hatten. Die Vorträge von Pfarrer Goethe=
Wörrſtadt über „Die Landgemeinde im Kriege” und von
Pfarrer Lic. Dr. Bert=Weiſenau über „Die
Induſtrie=
gemeinde im Kriege” führten in anſchaulichen Bildern
und in gedankenreichen Ausführungen in das Leben ihrer
Kirchengemeinde und zeigten, wie jede in ihrer Art die
ihr durch die Kriegsnöte gegebenen Aufgaben zu löſen
verſucht. Weil der Verſammlung reichlich Gelegenheit zu
freier Ausſprache gegeben werden ſollte, konnte der
Vor=
trag von Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt über „Die
Stadt=
gemeinde im Kriege” nicht ausführlich gehalten werden,
aber ſeine knappen Ausführungen über die in der
Darm=
ſtädter Martinsgemeinde geſchaffene Organiſation der
Kriegshilfe fanden um ſo größeres Intereſſe. An der
angeregten Ausſprache beteiligten ſich außer dem
Vor=
ſitzenden und dem Referenten Prälat Euler, Dekan Lic.
Jacob, Fräulein Walther, Pfarrer Berck und Profeſſor
Lic. Matthes. — Auch durch dieſen dritten heſſiſchen
Gemeindetag hat die Gemeindekonferenz neue Freunde
gewonnen, ſo daß beſchloſſen werden konnte, daß ihre
Mitglieder, zu denen auch eine Anzahl von
Kirchenvor=
ſtänden gehören, nunmehr eine „Heſſiſche Landesgruppe
der allgemeinen Konferenz für evangeliſche
Gemeinde=
arbeit” bilden.
Bretzenheim, 16. Nov. (Eines rätſelhaften
Todes) ſtarb ein hieſiger Volksſchüler. Der Junge
ſpielte noch munter auf der Straße, worauf er ſich nach
Hauſe begab. Dort ſtellten ſich bald furchtbare Schmerzen
ein, ſodaß man den Knaben zu Bett brachte. Nach zwei
Stunden war er eine Leiche. Die vorgenommene ärztliche
Unterſuchung ſtellte feſt, daß der Junge einer inneren
Blutvergiftung erlegen war. Worauf dieſe zurückzuführen
ſei, konnte indes nicht mit Beſtimmtheit feſtgeſtellt werden.
Gießen, 16. Nov. (Türkiſche Sprache.) Für
das an der Landesuniverſität von Profeſſor Dr. Kahle
gehaltene Kolleg für türkiſche Sprache haben ſich
bisher ſchon 70 Hörer angemeldet. Infolgedeſſen muß
die Vorleſung in zwei Abteilungen ſtattfinden. Für jede
Abteilung iſt außerdem noch eine Uebungsſtunde feſtgeſetzt.
Die Hörer ſetzen ſich zuſammen aus Medizinern,
Univer=
ſitäts=Profeſſoren, Rechtsanwälten, Lehramtsaſſeſſoren,
Bankbeamten, Kaufleuten, Volksſchullehrern uſw. Auch
Frauen haben ſich beteiligt.
Reich und Ausland.
München, 16. Nov. (Das Alpengaſthaus
„Amtsſäge” verbrannt.) Das bekannte
Alpengaſt=
haus „Amtsſäge” im Gleinrſchtale iſt ſamt Einrichtung
vollſtändig abgebrannt. Der Wert des Schadens iſt ſehr
bedeutend. Das Gaſthaus war Eigentum des
Forſt=
ſiskus. Die Urſache des Brandes iſt wahrſcheinlich
Un=
vorſichtigkeit von Perſonen, die dort übernachteten.
Leipzig, 16. Nov. (Doktorjubiläum.)
Geheim=
rat Profeſſor Adolf Wach begeht ſein fünfzigjähriges
Doktorjubiläum. Aus dieſem Anlaß ſind geſtern abend
dem Jubilar in der Univerſität von ſeinen Hörern
Sym=
pathiekundgebungen dargebracht worden.
Wien, 16. Nov. (Intereſſſante Verlobung.)
Die Tochter des Armeeoberkommandanten Erzherzogs
Friedrich, Erzherzogin Iſabella, die als
Schwe=
ſter Irmgard beim Roten Kreuz tätig iſt, hat ſich mit
Profeſſor Wilhelm Albrecht einem Wiener
Arzt, verlobt. Erzherzogin Iſabella iſt am 17. Oktober
1888 in Preßburg geboren. Im Jahre 1912 vermählte
ſie ſich mit dem Prinzen Georg von Bayern. Die Ehe
wurde aber nach kurzer Zeit für nichtig erklärt und
aufe=
gelöſt.
Mailand, 16. Nov. (Feuersbrunſt.) Der
Se=
colo meldet: Am Sonntag früh brach in einem der Firma
Gondrand gehörenden Dock in Rivarolo bei Genua ein
gewaltiger Brand aus, der die Eiſenbetonbauten
mit großen Vorräten von Fetten, Oelen, Samen und
Baumwolle vernichtete. Der Schaden überſteigt
einein=
halb Millionen. Trotz des raſchen Eingreifens der
Feuer=
wehren nahm die Feuersbrunſt am Nachmittag einen
größeren Umfang an.
Bordeaux, 16. Nov. (Exploſion an Bord
eines franzöſiſchen Schiffes.) Das franzöſiſche
Schiff „Beornais” an deſſen Bord eine ſtarke
Explo=
ſion ſtattfand, wurde in den Hafen geſchleppt. Nachdem
der mit Waſſer angefüllte Schiffsraum geleert worden
war, entdeckte man die Leichname des Kapitäns und des
Heizers, die durch die Exploſion getötet worden waren.
Amſterdam, 16. Nov. (Das heftige
Sturm=
wetter) der vorigen Woche hat den Schiffen
empfind=
lichen Schaden zugefügt. Der franzöſiſche Dampfer
„Saint Malo” ſchlug fünf Meilen nördlich Guernſey um.
Die Beſatzung von 20 Man verſank. Weitere 20 Schiffe
ſind an verſchiedenen Punkten der See zerſchellt.
London, 16. Nov. OOrkan.) Am Samstag herrſchte
in Irland und auf der Iriſchen See der ſtärkſte
Or=
kan ſeit zwanzig Jahren. Eine beträchtliche
An=
zahl von Schiffen wurden an Land getrieben und
beſchä=
digt. Die Städte Dublin und Kingstown haben großen
Schaden erlitten.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Männer und Völker. Unter dieſem Titel
beginnt jetzt im Verlag Ullſtein u. Co., Berlin, eine neue
Reihe von Schriften (jeder Band für 1 Mark) zu
erſchei=
nen, die, von hervorragenden deutſchen Gelehrten
ver=
faßt, die Geſamtheit der durch den Krieg aufgeworfenen
weltpolitiſchen Fragen in einer auch dem Laienpublikum
zugänglichen Form reizvoll und unter großen
Geſichts=
punkten behandeln werden. Den Anfang macht der Band
„Bismarcks Erbe” von Profeſſor Hans Delbrück.
Nicht eine Bismarck=Biographie iſt es, die der berühmte
Hiſtoriker der Berliner Univerſität hier vorlegt, ſondern
eine aus der Schickſalsſtimmung des Weltkrieges
gebo=
rene Erörterung der inneren Macht und der Zukunft des
neuen Deutſchen Reiches.
Führer durch Liv= Eſt= und Kurland
mit deutſch=lettiſchem und deutſch=eſtniſchem Sprachführer
und einer Karte. Preis 80 Pf. Gerhard Stalling,
Ver=
lag, Oldenburg i. Gr.
— Mit meiner Feldkompagnie bis an die
Marne. Mit dem achten Reſervekorps durch
Luxem=
burg, Belgien, bei Sedan über die Mags bis an die
Marne.) Von Schmidt Hauptmann d. Reſ. des J.=
R. Markgraf Karl. Berlin 1915, W 62. G. Schönfeldis
Verlagsbuchhandlung. Preis broſch. 1 Mk.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 16. Nov. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Der Nordabſchnitt der Hochfläche von Doberdo
war auch geſtern der Schauplatz hartnäckigſten Ringens.
Um die Stellungen beiderſeits des Monte San
Michele wird Tag und Nacht gekämpft. Am Nordhang
dieſes Berges drangen die Italiener wiederholt in unſere
Linien ein. In den Abendſtunden gelang es jedoch, den
Feind faſt völlig zu vertreiben.
Auch die Nahlämpfe im Raume von San
Mar=
tino dauern fort.
Vor dem Görzer Brückenkopf wurde ein
geg=
neriſcher Angriff auf die Podgora abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei Garazda an der montenegriniſchen Grenze
Geplänkel.
Auf dem ſerbiſchen Schauplatz ſchreitet die
Verfolgung überall vorwärts.
Oeſterreichiſch=ungariſche Truppen gewannen die
Gegend von Uvac, die Cigota=Planina und die
Höhen von Javor.
Eine deutſche Kolonne des Generals v. Koeveß
nahm, beiderſeits der von Kraljewo nach Novibazar
füh=
renden Straße vorrückend, Usze in Beſitz.
Die weiter öſtlich vordringenden öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Kräfte überſchritten bei Babica die Straße Raska=
Kurſumlja und erſtürmten die ſerbiſchen Verſchanzungen
auf dem Berg Lucak (öſtlich von Babica), wobei die
Beſatzung (drei Offiziere, 110 Mann) und ein
Maſchinen=
gewehr in unſere Hand fielen.
Deutſche und bulgariſche Diviſionen nähern ſich von
Norden und Oſten dem Straßenknotenpunkt
Kur=
fumlja.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Zum Fliegerangriff gegen Verona.
T.U. Lugano, 16. Nov. Die beiden öſterreichiſchen
Flieger (es waren zwei, nicht, wie es anfänglich hieß, drei)
ſchwebten trotz heftigen Feuers über eine Stunde
langüber Verona und warfen etwa 20 Bomben ab.
die großen Materialſchaden anrichteten und zahlreiche
Menſchen töteten. Eine der erſten Bomben erſchlug den
Gymnaſialprofeſſor Sicher auf dem Piazza de Erbo, ferner
wurde der bekannte Bildhauer Spacci getroffen und ſofort
getötet. Bei der Porta Pallio durchſchlug eine Bombe das
Dach eines Hauſes und verwundete vier Perſonen.
Die deutſchen Flieger.
* London, 16. Nov. Die Times berichtet aus dem
britiſchen Hauptquartier: Die Deutſchen haben ſich als
ſehr tapfere Flieger erwieſen und werden von
unſeren Leuten gerühmt. Die deutſchen Flieger
bewieſen nach allgemeinem Urteil unſerer Offiziere
Sportsgeiſt. Zwiſchen den feindlichen Fliegerkorps beſteht
ein ritterlicher Geiſt, der ſonſt leider durch das ſchlechte
Verhalten anderer Waffengattungen der deutſchen Armee
ausgetilgt wurde. Wenn ein Flngzeug einer Armee
nieder=
gezwungen worden iſt, ſo meldet der Gegner ſofort, was
aus den Inſaſſen wurde.
Der Seekrieg.
* Rotterdam, 16. Nov. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus Neu=York: Die Entrüſtung über die
Verſenkung des Dampfers „Ancona” nimmt
infolge der Hetze der englandfreundlichen Blätter zu. Die
wütendſten deutſchfeindlichen Blätter, wie die Times,
Sun und World veröffentlichen Berichte von
Augenzeu=
gen, in welchen die Beſatzung des U=Bootes eines
barba=
riſchen Vorgehens beſchuldigt wird. Beſondere
Aufmerk=
ſamkeit erweckt die Erzählung einer amerikaniſchen
Aerz=
tin, Cecile Greil, die behauptet, daß die „Ancona” ohne
vorherige Warnung angegriffen wurde und daß das
Schiff und die Rettungsboote mit Granaten überſät
wur=
den, ohne daß man ſich um Frauen und Kinder kümmerte.
Das ſei geſchehen, obwohl die „Ancona” nicht zu
entkom=
men verſuchte. Andere Augenzeugen erklären, daß die
Beſatzung des U=Bootes abſichtlich auf die im Waſſer
trei=
benden Frauen geſchoſſen habe und ihre Hilferufe mit
Hohngelachter beantwortete. Die Sun behauptet, ihr
Korreſpondent in Rom habe von einem itallieniſchen
Mi=
niſter erfahren, es ſei kein öſterreichiſches, ſondern ein
deutſches U=Boot geweſen, das die „Ancona” verſenkt
habe. Die italieniſche Regierung betrachte dieſe
Datſache alls die Eröffnung der
Feindſeligkei=
ten durch Deutſchland ohne vorherige
Kriegs=
erklärung. Die amtlichen Kreiſe in Waſhington warten
noch auf den Bericht des amerikaniſchen Botſchafters in
London.
* Kanea, 16. Nov. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Das vierte Rettungsboot der „Bosnia” mit ſieben
Reiſenden und zwölf Mann Beſatzung iſt ebenfalls an
der Südküſte von Kreta eingetroffen. Somit ſind
ſämt=
liche Reiſende und die ganze Beſatzung des Dampfers
ge=
rettet worden.
* Berlin, 16. Nov. Der Berliner Lokalanzeiger
berichtet aus Lugano: Um die Schiffahrt im
Mit=
telmeer aufrecht erhalten zu können, hat nach
der Stampa der italieniſche Marineminiſter angeordnet,
daß die Dampfer von leichten Kriegsſchiffen
begleitet werden.
Eine Sammlung für Polen.
* Berlin, 16. Nov. Das polniſche
General=
hilfskomitee in Vevey erſucht uns um die Verbrei=
tung folgender Mitteilung: Man berichtet uns aus
ver=
ſchiedenen Ländern, daß die katholiſche Geiſtlichkeit, einem
hochherzigen Wunſche des heiligen Vaters folgend, am
vergangenen Sonntag von den Kanzeln verkündete, der
21. November werde für gemeinſame Gebete und
Samm=
lungen in den katholiſchen Kirchen zugunſten der
not=
leidenden Polen und Opfer des Krieges in Polen
beſtimmt ſein.
Eine niedrige Verleumdung.
* Berlin, 16. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Der
Pariſer Temps veröffentlicht einen Artikel des Gllos
Pollsli, der an die Leichtgläubigkeit ſeiner
Leſer ganz beſondere Zumutungen ſtellt. Nach ihm ſoll
in Wilanow dem berühmten Schloſſe des Königs
Sobſieski bei Warſchau, ein ganzes bayeriſches Armeekorps
lagern. Um das Schloß zu verwalten, ſei eine
Kommſſ=
ſion von Ziwll.= und Milictärbeamten gebildet worden, an
deren Spitze der Konſervator der Berliner Muſeen von
Erdmann ſtehe. Dieſer Herr habe ſämtliche
Samm=
lungen, Bilder und ſonſtige Kunſtgegenſtände in Kiſten
verpacken llaſſen und nach Berlin geſchickt, angeblich, um
ſie genau zu unterſuchen. Dieſen Lügen gegenüber wird
amtlich feſtgeſtellt: 1. Der Beſitzer von Willanow, Graf
Taver Branicki, ließ vor dem Einmarſch der deutſchen
Truppen die berühmten Sahſnlungen des Schloſſes nach
ſeinem Sſtadtpalais in Warſchau (Neue Welt 18) ſchaffen,
um ſie den Geſahren der Gefechte zu entziehen. — 2.
Nie=
mals lagerte ein bayeriſches Armeekorps in oder bei
Wil=
lanow. — 3. Das Schloß Wilanow und der Park ſind
ganz unverſehrt, ebenſo die nach Warſchau übergeführten
Kunſtſammlungen. — 4. Einen Konſervator der Berliner
Muſeen namens Erdmann gibt es überhaupt nicht. Weder
im Staatsdienſt noch ihn ſtädtiſchen, noch im Privatdienſt
oder auch nur in der deuſchen kunſthiſtoriſchen
Wiſſen=
ſchaft iſt dieſer Name vertreten.
Elne plumpe Fälſchung.
* Franzöſiſche Flieger haben hinter der deutſchen
Front vom Meer bis in die Vogeſen, bei Péronne und
bei Nogent, Blätter niedergeworfen, auf die ein
„Offener Brief eines deutſchen
Kriegsge=
fangenen an ſeine Kameraden” datiert aus
„Agen, im Juli 1915‟, gedruckt war. Der Verfaſſed will
die deutſchen Soldaten davon überzeugen, daß
Deutſch=
land und Oeſterreich=Ungarn am Kriege ſchuldig ſeien
und daß es den Franzoſen immer noch ſehr gut gehe.
Darum fordert er ſeine Kameraden freundlichſt auf, die
Waffen niederzulegen und den Franzoſen die
Bruderhand zu reichen.
Dieſe „Flugſchrift” im wahrſten Sinne des Wortes
iſt eine Fälſchung, an der nur eins erſtaunlich iſt: daß
die Franzoſen ſich von ſolchen Mätzchen Erfolg
verſpre=
chen, wenn ſie ſich nicht einmal die Mühe geben, bis in
die Einzelheiten hinein geſchickt zu lügen. Der Verfaſſer
nennt ſich nämlich Unteroffizier der Reſ. K. L. im Inf.=
Reg. 78, im Zivil Lehrer in einem Städtchen der Mark.
Einen Mann, auf den dieſe Angaben auch nur ungefähr
ſtimmen könnten, hat es im Inf.=Regt. 78 nie gegeben.
Auffallender noch iſt die folgende Nachläſſigkeit: Der
Verfaſſer will am 28. Dezember bei Vitry=les=Reims von
angreifenden Franzoſen gefangen genommen ſein. In
dieſer Zeit iſt es dort aber vollſtändig ſtill geweſen. Wenn
überhaupt Gefangene vom Regiment 78 irgend welche
Angaben gemacht haben, die zu dieſer Fälſchung verwertet
worden ſind, dann müſſen ſie ſchon am 3. November in
die Hände der Franzoſen gefallen ſein. Auch die
wunder=
bare Kenntnis aller amtlichen Denkſchriften, der deutſchen
Zeitungen und der franzöſiſchen Zuſtände macht den
Ver=
faſſer höchſt verdächtig. Ebenſowenig hätte er ſich den
Schnitzer leiſten dürfen, zu behaupten, daß ein an ſeinen
Bruder gerichteter Brief von der deutſchen Zenſur nach
Frankreich zurückgeſchickt worden ſei. Der Stil des „
deut=
ſchen Lehrers” wird, ſobald das Pathos zunimmt, echt
franzöſiſch.
In Summa: Dieſe Flugſchrift iſt
Pfuſch=
arbeit. Und wir fürchten ſo wenig ſämtliche ober= und
unterirdiſche Propagandatätigkeit der Franzoſen, daß wir
rein aus äſthetiſchen Gründen ihnen den guten Rat geben:
wenn ihr ſchon lügen müßt, dann lügt wenigſtens
geſchickter!
Engliſche Humanität.
* Berlin, 16. Nov. Die Norddeutſche Allg. Ztg.
ſchreibt unter dem Titel „Engſliſche Hatmanität”: Der
Vor=
ſitzende des deutſchen Roten Kreuzes hat von der Leitung
des amerikaniſchen Roten Kreuzes ein Schreiben erhalten,
in dem das amerlkaniſche Rote Kreuz bedauert, zum
Zwecke der Liebestätigkeit Gegenſtände nach Deuſckſtand
deswegen nicht ſchicken zu können, weil die englüſche
Regierung die Erlaubnis zur Verſchiffung
verweigerte. In dem Schreiben heißt es: „Was die
Senduug gewiſſer Nährſtoffe für Kranle anlangt, um die
Sie in Ihrem Briefe vom 24. Auguſt baten, und die wir
ſehr gerne beſorgen würden, muß ich Ihnen leider
mitt=
teilen, daß die engſliſche Regierung ſich weigert, die nötige
Verſchiffungserlaubnis zu geben. Schiffe, womit wir
Nährſtoffe ſchſcken, verweigern die Mitnahme, wenn nicht
ein Erlaubnisſchein von der engſüſchen Botſchaft vorliegt.
Wir ſind daher außerſtande, Ihrem Wunſche zu
entſpre=
chen, ſo gerne wür es täten. Denn ohne Erlaubnisſchein
nehmen die Schiffe Nährſtoffe nicht an, weil ſie fürchten,
angehaltten zu werden. Wir verſuchten, mit dem letzten
Schiffe dem deutſchen Roten Kreuz eine Anzahl
Gummi=
waren zu ſenden; aber auch hier verweigerte die britiſche
Regierung den Erlaubnisſchein, ſodaß das Schiff die
Sachen nicht mitnehmen wollte. Wir verſuchen jetzt, von
der britiſſchen Regierung eine direkte Antwort wegen der
Behamdlung ſſolcher Sendungen zu bekommen. Erlaubt
die engliſche Regierung nicht, ſolche Sachen für die
deut=
ſchen Hoſpitäler zu verſchiffen, ſo werden wir ſſie
auch keinem anderen Lande ſenden. Denn das
amerikaniſche Rote Kreuz vertritt immer den Standpunkt,
daß es Dinge, die es nicht an alle Länder ſchicken kann,
auch nicht an ein einzelnes Land abgibt. Aus dieſem
Grunde fürchten wir, daß es nicht möglich ſein wird,
Automobilreifen für Krankenwagen oder andere
Gummi=
ſachen zu ſchicken. Wir bedauern dies ſehr, denn wir
wür=
den es ſehr gern tun.‟ Das Schreiben zeigt, daß England
in ſeiner Abſperrungsmanie gegen Deutſchland
an=
fängt, kleinlich zu werden, ſodaß es nicht ſieht,
daß derartige Maßregeln kein gutes Zeichen für
die Geſinnung ſind, die ſie diktiert. Dies
Verfahren ſteht auf einem Brett mit dem Transport
von Kriegsmaterial unter dem Deckmanteil
von „sokt soap” durch englüſſche
Lazarett=
ſchiffe wofür hier beeidete Zeugniſſe vorliegen.
Huma=
nitätsreklame läßt ſich mit ſolchem Verfahren ſchlecht
machen.
Deutſchlands und Englands militäriſche Kraft.
* London, 16. Nov. General Sir Francis Lloyd
ſagte in einer Werbeverſammlung, er glaube
nicht, daß die Deutſchen am Ende ihrer Spannkraft
ſeien. Sie hätten vielleicht etwas weniger Leute und
Kriegsmaterial, ſeien aber noch eine ſtarke Militärmacht.
Ihre konzentrierte Einigkeit ſei einem
mäch=
tigen, dem Meere zufließenden Strome vergleichbar,
wäh=
rend die Engländer wie vereinzelte Tropfen eines
Som=
merregens ſeien. „Wir können und werden ſie ſchlagen”,
ſchloß der General, „wenn wir alle Hilfsquellen unſeres
Reiches ihnen entgegenſtellen.
Die Neutralität Hollands.
* Haag, 16. Nov. Das
Antwortmemoran=
dumder Regierung auf den vorläufigen
Kammer=
bericht über das Hauptſtück des Budgets für 1916 iſt
er=
ſchienen. Darin drückt die Regierung die Genugtuung
darüber aus, daß ihre, auf die Erhaltung der
Unabhängig=
keit und ſtrikte Einhaltung der Neutralität
gerichtete Politik allgemeine Zuſtimmung findet.
Daß einige Blätter nicht einzuſehen ſcheinen, wie wichtig
die Beibehaltung der Neutralität für das Land iſt, hat
die Regierung mit Bedauern bemerkt. Der geringe
Ein=
fluß, den derartige bedauernswerten Aeußerungen haben,
ſei der beſte Beweis dafür, daß die Regierung recht daran
getan habe, die hier zu Lande hochgeſchätzte Preſſefreiheit
ſoviel als möglich zu ſchonen. Die holländiſche Preſſe
aller Parteien erfülle ihre verantwortliche und ſchwierige
Aufgabe in lobenswerter Weiſe und finde in ſich ſelbſt die
Kraft, Auswüchſe unſchädlich zu machen. Die Regierung
ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Ausfuhr ſoviel
wie möglich gefördert werden müſſe. Wenn
einigermaßen möglich, würden die Grenzen offen
gehal=
ten werden. Unter den gegenwärtigen Umſtänden jedoch
ſei das vielfach nicht möglich, ohne daß das Land Gefahr
laufe, den eigenen Bedarf nicht decken zu können.
Engliſches Unterhaus.
* London, 16. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Churchill hat im Unterhaus eine
ein=
gehende Rechtfertigung ſeiner Arbeit ars
erſter Lord der Admiralität abgegeben, Er
er=
klärte, daß er keine Urſache habe, die Veröffentlichung von
Tatſachen über die Seeſchlacht bei Coronel, den
Verluſt von drei Schiffen in der Nordſee, die Expedition
nach Antwerpen und die Flottenoperationen an den
Dardanellen zu fürchten. Ueber den letzten
Gegen=
ſtand erging er ſich ausführlich. Er verſuchte darzulegen,
daß der Plan ſorgfältig erwogen und von den engliſchen
und franzöſiſchen Sachverſtändigen gebilligt war, und daß
Admiral Fiſher ſich nicht dagegen ausgeſprochen habe.
Churchill, der vom Premierminiſter warm gelobt wurde,
erklärte ſchließlich, daß er ſich wieder der militäriſchen
Laufbahn zuwenden werde.
Eine weitere Meldung beſagt: Churchill ſchloß
ſeine Rede mit einer Ueberſicht über den heutigen
Stand des Krieges. Er ſagte u. a.: „Um den Krieg
zu gewinnen, iſt es für uns nicht nötig, die Deutſchen über
das ganze Gebiet, das ſie beſetzt haben, zurückzudrängen,
noch ihre Front, ſolange ſie ſich noch weit außerhalb
Deutſchlands erſtreckt, zu durchbrechen. Deutſchland wird
im zweiten oder dritten Kriegsjahre wahrſcheinlich
gründ=
licher beſiegt werden können, als wenn die Truppen der
Alliierten bereits im erſten Jahre in Berlin eingezogen
wären. Unſere wohlbegründete Herrſchaft zur See und
die raſche und ungeheure Vernichtung von Deutſchlands
waffenfähiger männlicher Bevölkerung (Durch Churchills
Maulheldentum. D. Red.) ſind zwei Faktoren, auf die
wir vertrauensvoll rechnen können. Während
Deutſch=
lands Kraft abnimmt, nimmt unſere regelmäßig ſowohl
tatſächlich wie im Verhältnis zu. Das verdanken wir
der Aufopferung des franzöſiſchen und
ruf=
ſiſchen Volkes (Dieſes Bekenntnis mögen ſich
Ruß=
land und Frankreich merken. D. Red.), die bisher die
ſchwerſten Verluſte erlitten haben. Wir ſind die Reſerve
der Alliierten. Jetzt iſt die Zeit gekommen, die Reſerve
ganz in die Wagſchale zu werfen. (Beifall.) Der Feldzug
von 1915 wurde durch den Munitionsmangel beeinflußt,
der von 1916 wird Deutſchland infolge des Mangels an
Soldaten zum Falle bringen. Es war für uns
zweifel=
los unangenehm, ſehen zu müſſen, daß eine Regierung,
wie die Bulgariens, bei vorurteilsloſer Beurteilung der
Ausſichten der Meinung war, daß die Mittelmächte den Sieg
erringen würden; aber einige dieſer kleinen Staaten ſind
durch Deutſchlands militäriſchen Prunk und ſeine Präziſion
hypnotiſiert. Sie ſehen nur eine Epiſode. (Eine Epiſode, die
nun ſchon 16 Monate ununterbrochen währt. D. Red.)
Sie ſehen oder begreifen nicht, daß das Volk, welches ſeit
altersher die Macht beſitzt und gegen das Deutſchland
Krieg führt. Niederlagen und Enttäuſchung, ja ſelbſt eine
falſche Führung vertragen kann, ſich aber doch immer
wie=
der Kräfte ſammeln und mit unüberwindlicher
Hartnäckig=
keit unter unermeßlichen Leiden ſich fortmühen wird, bis
die größte Sache, um die Menſchen jemals gekämpft haben,
zu einem guten Ende gebracht iſt.”
* Amſterdam, 16. Nov. Nach einer
berichtt=
genden Londoner Depeſche hat Churchill in
ſeiner Rede erklärt, während die deutſchen Linien ſich
noch immer weit jenſeits der Grenzen erſtrecken, könne
Deutſchland im zweiten und dritten Jahre gründlicher
geſchlagen werden, als wenn die verbündeten Armeen im
erſten Jahre in Berlin einmarſchiert wären. Während
Deutſchlands Macht abnimmt werden wir immer ſtärker,
ſowohl tatſächlich als verhältnismäßig. Wir verdanken
dies den Opfern des franzöſiſchen und ruſſiſchen Volkes,
die bisher den Hauptſtoß ausgehalten haben. —
Fer=
ner wird berichtigend gemeldet, Churchill habe nicht
ge=
ſagt, der Feldzug 1916 wird Deutſchland infolge des
Man=
gels an Soldaten zu Fall bringen, ſondern der Feldzug
1916 ſollte infolge Soldatenmanges gegen Deutſchland
entſchieden werden. — Der Korreſpondent eines hieſigen
Blattes meldet über die Rede Churchills noch folgendes:
Sie hat innerhalb und außerhalb des Parlaments großen
Eindruck gemacht. (?) Das geſpannte Verhältnis
Chur=
chills zu dem früheren erſten Seelord Fiſher war ein
öffentliches Geheimnis. Fiſher dürfte wohl Gelegenheit
haben, ſich gegen die Beſchuldigung, daß er Churchill nicht
genügend unterrichtet und unterſtützt hat, zu verteidigen.
Als Churchill über die Expedition nach Antwerpen ſprach,
horchten die Mitglieder des Unterhauſes mit
zuneh=
mendem Erſtaunen auf. Viele haben Churchill
den Plan der Expedition zugeſchrieben, er teilte jedoch
mit, daß der Plan von Kitchener und der franzöſiſchen
Re=
gierung ausging. Trotzdem nahm er einen Teil an der
Verantwortung auf ſich. Die Expedition war kein
Fehl=
ſchlag, denn ſie habe geholfen, die belgiſche Armee zu
retten. Der Beifall wurde im Laufe der Rede ſtets
leb=
hafter. Als Churchill endete, folgte ein Beifallsſturm,
der mehrere Minuten dauerte. Selten hat eine Rede eine
ſo tiefen Eindruck gemacht.
Das franzöſiſche Volk erwartet Aufklärung.
T.U. Paris, 16. Nov. Neu=York Herald erklärt
das franzöſiſche Volk wünſche noch vor den
Ende des Krieges die Wahrheit über die
gegenwärtigen Ereigniſſe zu kennen. Nie
mand ſei über den Gang der militäriſchen und politiſcher
Ereigniſſe im Orient unterrichtet. Man müſſe Denys
C=
chin loben, der ſich nach dem Balkan begibt, um den
Knäuel der verſchiedenen Ränke zu entwirren. Frankrei
erwartet volle Aufllärung.
Rooſevelt über die Hiltung Amerikas.
T. U. Paris, 16. Nov. Der Expräſident Rooſe
velt hat in einer Unterredung mit dem Neu=Yorker Kor
reſpondenten des Petit Journal ſich über die Haltung
der Vereinigten Staaten während des jetzigen
Weltkrieges ausgeſprochen. Merkwürdig ſind, abgeſehen
von ſeinen bekannten Ausfällen gegen Deutſchland di
nur wenig verſteckten Angriffe gegen den Prä
ſidenten Wilſon, die deutlich erkennen laſſen, daß
Rooſevelt erneut bei den Präſidentſchaftswahlen als Be
werber um die höchſte Würde aufzutreten beabſichtigt.
E=
ſagt: Ich ſelbſt habe deutſches Blut in meinen Adern und
bin auch ein überzeugter Bewunderer der deutſchen Wiſe
ſenſchaft und der Organiſation. Aber nach der Verletzung
der Neutralität Belgiens und den Vorfällen von Löwen
Dinant und Reims, ſowie den Luftangriffen auf Paris
und London, (über die er nur einſeitig unterrichtet iſt
D. Red.) ferner der Torpedierung der „Luſitania” bin ich
bekehrt worden. Die Deutſchen haben mit unerklärlichem
Zynismus die Rechte der Neutralen verletzt, die zu ſchützen,
die Unionregierung auf ſich genommen hat. Die
Vereinig=
ten Staaten haben ihre Pflicht, die ſie durch die
Unter=
zeichnung der Haager Konvention übernahmen, nicht
er=
füllt. Wenn ich zur Zeit der „Luſitania”=Angelegenheit
Präſident der Vereinigten Staaten geweſen wäre, ſo
würde ich mich entſchieden an unſere Verpflichtung
ge=
halten haben. Der jetzige Präſident hat die Gelegenheit,
eine große und würdige Rolle zu ſpielen, unbenutzt
ge=
laſſen.
Die Miſſion Kitcheners.
TU Paris, 15. Nov. Der Temps erklärt heute, die
Miſſion Lord Kitcheners habe für die
Fortfüh=
rung der Operationen im Mittelländiſchen Meer eine viel
größere Bedeutung, als eine reine Inſpeltionsreiſe. Es
handele ſich darum, die Unternehmungen auf dem Ballkam
in völligen Einklang zu bringen. Beſuche Joffres in
Lon=
don, d’Amades in Petersburg und Gourauds in Rum
hätten dazu gedient, eine engere Fühlung
zwi=
ſchen den einzelnen Generalſtäben
herzuſtel=
len. Keine der verbündeten Mächte würde auf ihr eigenes
Oberkommando verzichten, denn die Aufgabe jeder
ein=
zelnen Armee ſei von den anderen verſchieden. Es
han=
dele ſich nur darum, durch engere Fühlungnahme und
ge=
meinſame Geſichtspunkte eine engere Verbindung zwiſſchen
der Bewegung und Unternehmungen der einzelnen
ver=
bündeten Armeen herzuſtellen. Die Miſſion Kitcheners
ſei, auf dem Balkan eine kräſtigere und gemeinſamere
Aktion zu organiſieren, die, wenn ſie bereits vor einem
Monat erfolgt wäre, den militäriſchen und dipllomatiſchen
Ereigniſſen eine andere Wendung gegeben hätte als es
geſchah. Die plammäßige Organiſation des
Oberkom=
mandos auf dem Balkan ſei die erſte Handlung, die vom
Kabinett Briand Frankreich verſprochen wurde.
TU London, 16. Nov. Die geheimnisvollen
An=
deutungen der engliſchen Regierungsnote über die
Miſ=
ſion Kitcheners haben keinen anderen Zweck, als
dieſe Miſſion vor den Augen des Publikums zu
ver=
ſchleiern. In Wirllichkeit handelt es ſich gar nicht um eine
Inſpektionsreiſe in das ſüdöſtliche Kriegsgebiet der
Ball=
kanhalbinſel, ſondern um eine Reiſe des beſten
Felldherrn, über den Großbritannien
zur=
zeit verfügt, nach Aegypten. Auf dieſes und
nicht auf Serbien und Konſtantinopel ſind fortan die
Augen der Engländer gerichtet; ſie fürchten nach der
nunmehr faſt völligen Vernichtung Serbiens für die
Sicherheit dies Nillandes, des Schlüſſels von
Indien, und ihr beſter General ſoll nun dies wertvolle,
für die Engländer unentbehrliche Land in
Verteidigungs=
zuſtand ſetzen. Kein Menſch in London glaubt noch, daß
Lord Kitchener während des gegenwärtigen Krieges als
Kriegsminiſter nach London zurückkehren wird.
Der Balkankrieg.
Die bulgariſchen Berichte vom 13. und 14. November.
* Sofia, 16. Nov. Amtlicher Bericht vom 14.
No=
vember: Die Operationen entwickeln ſich an
der ganzen Front günſtig für unſere
Trup=
pen. Bei Prokuplje erbeuteten unſere Truppen 480 Kiſten
Artilleriemunition und 220 Kiſten Infanteriemunition,
ſo=
wie 12 mit Kriegsmaterial beladene Karren und einen
Pionierpark mit 16 Pontons. Unſer Gegenangriff am
weſtlichen Karaſchufer ſüdlich Veles endete damit, daß die
Franzoſen vollkommen auf das öſtliche Ufer dieſes Fluſſes
zurückgeworfen wurden. Dort nahmen unſere Truppen
in einem kräftigen Anſturm unter dem Geſang des Liedes
„Schäume Maritza” die mächtig befeſtigten Stellungen der
Franzoſen.
Amtlicher Kriegsbericht vom 13. November: Nach
dem Fall der Feſtung Niſch hatten die Serben ſich
auf das linke Morawaufer zurückgezogen und alle
vor=
handenen Brücken zerſtört. Hier hat der Fluß eine Breite
von 150 bis 200 Metern und eine Tiefe von 1 bis 2
Metern. Die Serben bemühten ſich, geſtützt auf befeſtigte
Plätze, mit ſchwerer Artillerie verſehen, durch mit
bedeu=
tenden Streitkräften ausgeführte erbitterte Gegenangriffe
unſere Truppen daran zu hindern, den Fluß zu
über=
ſchreiten. König Peter wohnte dieſen Kämpfen bei.
Im Laufe der letzten Tage brachen unſere Truppen den
verzweifelten Widerſtand der Serben und gingen
end=
gültig auf das linke Uſer des Fluſſes über.
Heute rückten unſere Truppen in Prokuplje
ein. Sie erbeuteten dort ſechs 12=Zentimeter=Mörſer,
neunzehn mit Artilleriegranaten beladene Karren und
machten 7000 Gefangene. Auf dem Bahnhof von
Grajesz erbeuteten ſie 150 Waggons. Das erſte ſerbiſche
Landwehr=Regiment meuterte und tötete ſeinen
Be=
fehlshaber, den Oberſten Prebitſchewitſch, einen
haupt=
ſächlichen Anſtifter des Komplotts zur Ermordung des
Erzherzogs Franz Ferdinand. Das Regiment zerſtreute
ſich dann in die umliegenden Dörfer. In der Nacht zum
13. November verſuchten die Franzoſen unſere
Stel=
lungen am Wardarfluſſe anzugreifen. Unſere Truppen
machten einen kräftigen Gegenangriff und warfen ſie auf
das rechte Ufer der Koraſſu zurück. Gleichzeitig
erbeu=
teten ſie zwei Maſchinengewehre mit Beſpannung und
zwei Gebirgsgeſchütze; ſie nahmen 50 Mann gefangen,
darunter 3 Offiziere.
Vom ſerbiſchen Kriegsſchauplatz.
TU Sofia, 14. Nov. Nach einer Meldung aus dem
öſterreichiſch=ungariſchen Preſſequartier und dem
bulgari=
ſchen Hauptquartier ſtellen die ſchlechten
Terrain=
verhältniſſe die Angreifer vor ſchwere Aufgaben.
Der einzige Verbündete der ſerbiſchen Armee, die jeden
Schritt Boden bis zum letzten Atemzuge verteidige, iſt
das unwirtſame, gebirgige Gebiet. Der
Vor=
uarſch der angreifenden Truppen iſt trotzdem auf der
gan=
zen Offenſivlinie zu konſtatieren. Von Bedeutung iſt das
Vordringen der Viſſegrader Gruppe. Dieſe
rgänzen den von über Jvanjica her ſich geltend
maſchen=
den Druck, durch den die Befeſtigungen auf dem Wege
nach Jawor, Waragorghew=Sanatya den Serben entriſſen
wurden. Die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen operieren
im Raume Tſchemerno und im Troglav=Gebirge. Die
Deutſchen marſchieren im Ibartale ſüdwärts, während
anſchließend öſterreichiſch=ungariſche Truppenteile auf der
rechten Plotza=Brus ſtehen. Oeſtlich davon konnten die
Deutſchen über das Jaſtrebatz=Gebirge heranrücken. Der
weſtliche Flügel dieſer Gruppe faßte öſtlich der Blatze, der
Oſtflügel nordöſtlich hinter Prokuplje feſten Fuß. Im
Anſchluß an dieſe Operationen wurde Fühlung mit von
Niſch her vordringenden bulgariſchen Truppen genommen.
Die Bulgaren marſchieren übrigens unterhalb Leskovac
nach Weſten. Der Vormarſch der Angreifer, beſonders die
Beförderung der Artillerie, iſt durch die überall auf den
Wegen angehäufte ſerbiſche Beute erſchwert. Die Straße
Prokuplje-Kurſumlie iſt angefüllt mit zurückſlutenden
ſerbiſchen Trainkolonnen.
Die Vereinigung der Armeen Gallwitz und Bojadjeff.
TU Berlin 16. Nov. Dem Berl. Tagebl. wird
aus dem K. u. K. Kriegspreſſequartier unterm 15.
Novem=
ber gemeldet: Die linke Flügelgruppe der Armee
Gall=
witz hat nunmehr bei Prokuplje an der ſſerbiſſchen
Heerſtraße nach Kurchumlja die Vereinigung mit
der bulgariſchen Armee Bojadjeff vollzogen.
Die zwiſchen beiden Heeresteilen eingeklemmten ſerbiſchen
Nachhuten in Stärke von 7000 Mann wurden
abge=
fangen, und zwei Haubitzen erbeutet. Der Armee
Koeveß fielen während der gleichen Zeit 850 Mann und
zwei Maſchinengewehre zur Beute.
Siegesbeute.
TU Sofia, 16. Nov. Einige Transporte der
Mackenſenſchen Siegesbeute, beſtehend aus
Kanonen, Waffen und ſonſtigen Trophäen, ſind hier
an=
gekommen und werden öffentlich zur Schau geſtellt.
TU Sofia, 16. Nov. Dem Berichterſtatter der
Tele=
graphen=Union wurde von einem Generallſtabsoffizier
mitgeteilt, daß die Geſamtbeute der Bulgaren bisher
25000 Gefangene und ungefähr 200 Geſchütze
be=
trägt.
Ruſſiſche Kriegsſchiffe vor der bulgariſchen Küſte.
TU Bukareſt, 16. Nov. Univerſul meldet aus
Tultſcha, daß ein aus 15 Einheiten beſtehendes
ruſſiſches Geſchwader, darunter drei große, erſt
kürzlich vom Stapel gelaſſene Kriegsſchiffe, ſeit 2 Tagen
wieder vor der bulgariſchen Küſte manövrieren.
Umſchwung der Stimmung in Griechenland.
TU Budapeſt, 16. Nov. Aus verſchiedenen Athener
Quellen ſind hier Meldungen eingetroffen, daß König
Konſtantin unentwegt feſt entſchloſſen ſei, unter
alllen Umſtänden neutral zu bleiben und die
griechiſche Armee nicht, wie es die Entente ſo gern möchte,
in deren Dienſt zu ſtellen. Es wird dem König um ſo
leichter, in dieſer Stellungnahme zu verharren, als die
geſamte Armee ausnahmslos dieſen
Stand=
punkt teilt, und die Tatſache, daß die Ereigniſſe
auf dem Balkan dem König recht gegeben haben,
hat im griechiſchen Volke einen Umſchwung in der
Stimmung zugunſten der Zentralmächte
hervorge=
rufen, der bei den Kammerwahlen ſeinen Ausdruck finden
werde.
Das Achilleion nicht zerſtört.
* Berlin, 16. Nov. Wie wir von zuſtändiger Stelle
erfahren, ſind die Zeitungsmeldungen über eine teilweiſe
Zerſtörung des Achill eions auf Korfu erfunden.
Eine neutrale Zone zwiſchen Bulgarien und Griechenland.
* Wien 16. Nov. Die Südſlawiſche Korreſpondenz
meldet aus Saloniki: Die bereits vor längerer Zeit von
der griechiſchen und bulgariſchen
Heeres=
leitung beſchloſſene Errichtung einer
neutra=
len Zone zwiſchen beiden Armeen längs der
gemeinſamen Grenze iſt nunmehr nach Durchführung aller
Vorarbeiten in die Tat umgeſetzt worden. Nachdem die
Truppen ſchon ſeit geraumer Zeit in gleicher Entfernung
von der Grenze gehalten worden waren, um allen
Zwi=
ſchenfällen vorzubeugen, iſt jetzt das Abkommen in aller
Form unterzeichnet worden. Damit iſt ein wichtiger
Schritt zur Aufrechterhaltung der guten Beziehungen
zwiſchen Bulgarien und Griechenland getan, den man
hier mit ſichtlicher Genugtuung begrüßt.
Der Aufſtand der Senuſſen.
* Berlin, 16. Nov. Die Voſſiſche Zeitung
berich=
tet aus Lugano: Nach Meldungen des Secolo aus Kairo
hat der Groß=Senuſſe Idi Ahmed abgedankt,
und hat die Herrſchaft über alle Gebiete von Solum bis
zur Tuneſiſchen Grenze an el Sayed Idris el Mahdi
über=
tragen. In Solum befindet ſich eine türkiſche
Ab=
teilung von über zweitauſend Mann. Der
abgedankte Groß=Senuſſe ſoll bekanntlich den Einfall
in Aegypten verhindert haben.
* Berlin, 16. Nov. Der Reichstag tritt
bekannt=
lich am 30. November wieder zuſammen.
Fraktions=
ſitzungen finden ſchon acht Tage vorher ſtatt. Es wird
eine längere Dauer der Tätigkeit des Reichstags
er=
wartet. Mitglieder des Reichstags, die dem Heere
ange=
hören, werden, wie immer, für die Dauer der Tagung
und zur Teilnahme an den vorhergehenden
Fraktions=
ſitzungen beurlaubt. Nach einer Verfügung des
Kriegs=
miniſteriums ſoll dies von vornherein ſo lange geſchehen,
daß die Mitglieder bis einſchließlich den 2. Januar in
Berlin anweſend ſein können. Reichstagsmitglieder ſind
berechtigt, zur Fahrt nach Berlin und zurück in die
Hei=
mat die Eiſenbahnzüge zu benutzen, die für
Militär=
transporte beſtimmt ſind. Dies gilt auch für Mitglieder,
die nicht dem Heere angehören.
* Berlin, 16. Nov. Das Jubiläum der
Gene=
ralkommiſſion der Gewerkſchaften gibt dem
Vorwärts Veranlaſſung, die Leiſtungen hervorzuheben, die
von den Gewerkſchaften für die Arbeitsloſenfürſorge und
Arbeitsvermittelung aufgebracht wurden und was ſie
ge=
meinſam mit der Partei für die Kriegsfürſorge und
Lebensmittelverſorgung getan haben. Bis
weit in die Reihen der Gegner hätte dieſes Wirken
unge=
teilte Anerkennung gefunden. Das Jubiläum der
Gene=
ralkommiſſion ſei auch ein ſolches für ihren Vorſitzenden
Legien, der ein volles Viertel=Jahrhundert auf dieſem
Platze ſtehe.
* Königsberg, 16. Nov. Wie wir hören, wird
die Oſtbank für Handel und Gewerbe, Poſen=Königsberg
i. Pr., in nächſter Zeit eine Zweigniederlaſſung
in Kowno eröffnen. Sie hat auch die Errichtung einer
Zweigniederlaſſung in Wilna in Ausſicht genommen. Die
vorbereitenden Schritte ſind bereits eingeleitet.
T.U. Von der ſchweizeriſchen Grenze=
16. Nov. Wie Pariſer Blätter aus Bourges melden, iſt
beim Ueberfliegen von Avard ein franzöſiſcher
Flieger aus einer Höhe von 680 Metern abgeſtürzt.
Er wurde tot unter den Trümmern des Flugzeuges
her=
vorgezogen.
Paris, 16. Nov. Ein deutſches Flugzeug
warf Bomben auf die Vorſtadt von Dünkirchen.
Eine Zivilperſon wurde getötet.
Stockholm, 15. Nov. Prinz Max von
Ba=
den iſt heute früh hier eingetroffen, um an der Konferenz
des deutſchen, öſterreichiſch=ungariſchen und des ruſſiſchen
Roten Kreuzes teilzunehmen. Er wurde von dem König,
dem Kronprinzen, den Prinzen Karl und Eugen, dem
Reichsmarſchall und der deutſchen Geſandtſchaft empfangen.
Der Prinz begab ſich nach dem Schloß Drottningholm,
wo er als Gaſt des Königs und der Königin wohnen wird.
Der Prinz wird von dem Oberſten von Hammerſtein
be=
gleitet. Der Kammerherr der Königin, Herzog von
Otronto, iſt dem Prinzen beigegeben worden.
T.U. Stockholm, 16. Nov. Die Wetſchernija
Wjedomoſti meldet, das Blatt Petrogradski
Kur=
jer iſt durch die Militärbehörde eingezogen worden.
* London, 16. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Tabak wurde als einer der Artikel erklärt,
die nach den Niederlanden ausgeführt
wer=
den können, ohne an den niederländiſchen Overſeetruſt
konſigniert werden zu müſſen.
* London, 16. Nov. Die neueſte Verluſtliſte
weiſt die Namen von 54 Offizieren und 2278 Mann auf.
Teheran 16. Nov. (Meldung der Petersburger
Telegraphen=Agentur.) Der Miniſterpräſident hat
dem Befehlshaber einer Koſakenbrigade erklärt, daß der
Schah heute die Stadt in Begleitung der
Miniſter verlaſſe. Teheran bleibt unter dem Schutz
der Koſakenbrigade. Die Polizei und die Gendarmerie
bereiten ſich zur Abreiſe vor.
* Paris, 16. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
Die perſiſche Geſandtſchaft ſtellt in Abrede, daß
Perſien die belgiſchen Poſt= und Zollbeamten entlaſſen
und durch deutſche erſetzt habe. Die Regierung des
Schahs, welche alle Anſtrengungen mache, um die
Neu=
tralität ehrlich zu wahren, beabſichtige keine
Veränderung. Die belgiſchen Beamten ſetzten ihren
Dienſt in der perſiſchen Verwaltung wie vor dem
Kriege fort.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 16. Nov. Der Reichsanzeiger veröffentlicht
die Beſtimmungen über die Buttereinfuhr aus
dem Auslande und die Bekanntmachung wegen
Aen=
derung der Ausführungsbeſtimmungen zur
Bekannt=
machung betreffend Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſen
feindlicher Länder vom 12. Februar 1915.
* Wien, 16. Nov. Bei dem Prinzen Leopold
von Sachſen=Coburg=Gotha nimmt, wie die
Kor=
reſpondenz Wilhelm meldet, die Heilung der Schuß= und
Säureverletzungen einen zufriedenſtellenden Verlauf. Es
ſcheint begründete Hoffnung vorhanden, daß dem Prinzen
die Sehfähigkeit erhalten bleibt. Obwohl keine
unmittelbare Lebensgefahr beſtand, ſind dem Prinzen
auf ſeinen Wunſch die Sterbeſakramente geſpendet worden.
* Neu=York, 16. Nov. Booker F. Waſhington,
der hervorragendſte Vertreter der ſchwarzen Raſſe, iſt
ge=
ſtorben.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 16. Nov. In der heutigen
Vormittagszie=
hung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
Lotterie fielen 10000 Mk. auf Nr. 34 427, 5000 Mk.
auf Nr. 113 744, 3000 Mk auf die Nrn. 2655, 5737, 6880,
13830, 19888, 31008, 35044, 40 791, 43 463, 49803, 51 969,
36811, 69 201, 71600, 75 105, 75333, 94 527, 102290,
08 607, 110 556, 114029, 115540, 115841, 120 771, 122226,
124768, 127 421, 134 207, 144 260, 147 423, 149354, 154 409,
159 326, 175897, 181649, 182 585, 183 167, 187 273, 187957,
196 062, 197629, 199308, 202966, 206 171, 219640, 224531,
230 592. (Ohne Gewähr.)
Handel und Verkehr.
** Das U. S. Conſulate General Zürich,
Schweiz, ſieht ſich zu ſeinem Bedauern genötigt,
mit=
zuteilen, daß es zufolge amtlicher Verfügung ſeitens
des Staatsdepartements in Waſhington den
ameri=
kaniſchen Diplomaten und
Konſulats=
bureaus in der Schweiz von nun an unterſagt iſt, die
Beförderung von Privatkorreſpondenzen
zwi=
ſchen feindlichen Staaten zu vermitteln.
Ausnahmen von dieſen Regeln dürfen nicht gemacht
verden.
* Berlin, 16. Nov.
Börſenſtimmungs=
bild. Das Geſchäft blieb unverändert ſtill bei feſter
Grundſtimmung. Für einzelne Werte ergaben ſich
wiederum leichte Kursbeſſerungen. Auf den anderen
Marktgebieten ſind die Verhältniſſe unverändert.
Briefkaſten.
Anſtagen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiltegt.
J. S. Die Frage der Knochenbeilage dürfte hier
vielleicht auch noch geregelt werden; wenn zum Kotelett,
obgleich darin ſchon Knochen enthalten ſind, noch
be=
ſonders Knochen beigelegt werden, ſo entſpricht dies dem
Brauch nicht und iſt zurückzuweiſen.
C. M. Die Unterſtützung ſteht nur im Falle der
Bedürftigkeit zu. Bringen Sie Ihr Geſuch mündlich
oder ſchriftlich bei der Bürgermeiſterei an.
G. K. Die Militärpflicht beginnt mit dem 1. Januar
desjenigen Kalenderjahres, in welchem das 20.
Lebens=
jahr vollendet wird.
Gefr. Fr. Bulgarien hat mehr als 5 Millionen
Einwohner. Eine genaue Angabe iſt nicht möglich, da
die letzte Volkszählung 1910, alſo vor den Balkankriegen
war. Serbien hat etwa 4½ Millionen Einwohner
(d. h. gehabt!).
A. K., Eſchollbrücken. Die Löhnung kriegsgefangener
Heeresangehöriger kann unter gewiſſen Bedingungen den
Angehörigen ausgezahlt werden. Wenden Sie ſich an
das Regiment.
Das Gold heraus!
Gründet tätige Werbevereine! Wer
Goldmünzen zurückhält, verſündigt ſich, ohne es zu wollen
oder zu wiſſen, am Vaterland, das des Goldes bedarf, um
die Volkswirtſchaft geſund, unſer Geldweſen
leiſtungs=
fähig zu erhalten, um gerüſtet zu ſein für die ſtarken
An=
forderungen von Handel und Induſtrie in der
Friedens=
zeit, um unſeren Bundesgenoſſen die Wirtſchaftsführung
erleichtern und um ſolche Dinge im Ausland beſchaffen zu
können, die wir ſonſt überhaupt nicht oder nur teuer
be=
kommen.
Jedes Goldſtück iſt eine wirkſame Waffe
im Wirtſchaftskrieg. Nur Einſicht wird verlangt,
nicht auch ein Opfer, denn: Für den Inlandsverkehr hat
die Banknote in jedem Falle den gleichen Wert wie das
Goldſtück. An Belehrungen in der Preſſe hat es nicht
ge=
fehlt. Auch haben Vaterlandsfreunde ſich eifrig und
er=
folgreich in den Dienſt der Werbetätigkeit geſtellt, um durch
mündlichen Einfluß Verſtändnis zu wecken. Aber noch
verſpricht jede Werbearbeit großen Erſolg. Nur ſollte
man ſie jetztorganiſieren indem
manaller=
orts Werbevereine gründet, damit
plan=
mäßig an allen Orten die Goldſchätze
ge=
hoben werden können.
Der große Zweck mag die neue Vereinsgründung
ausnahmsweiſe rechtfertigen. Die verdienſtliche Aufgabe
der Mitglieder wäre es, nach vereinbartem Arbeitsplan
in perſönlicher Dienſtleiſtung Haus für Haus, Familie
für Familie mit Werbeblättern zu verſehen, dieſen aber
mündlich Nachdruck zu geben und ſich zum Goldumtauſch
alsbald bereit zu erklären. Es gilt eine nochmalige
Aus=
kehr zu veranſtalten, um auch die letzten der Säumigen zu
finden. Bare Vergünſtigungen zu gewähren, iſt untunlich.
Der Goldumtauſch muß für den Beſitzer ein freiwilliger
ſein, überſtrahlt von dem Glanze vaterländiſchen
Gemein=
ſinnes. Zu wiſſen, daß man zum wirtſchaftlichen Siege
und damit zum Enderfolg im blutigen Ringen beitragen
konnte, iſt Lohn genug und wer der Allgemeinheit hilft,
nützt ja doch auch ſich. Der Erfolg des einen
Vereinsmit=
gliedes aber wird auf den Eifer des anderen wirken, und
für die Werbetätigkeit wird ein feſter Träger geſchaffen.
Darin ſehe ich den Wert des Zuſammenſchluſſes, der ganz
formlos ſein kann. Landes= und Provinz=Zentralen
mögen für die gemeinſame Beſchaffung der Werbeblätter
ſorgen, an den örtlichen Gründungen beratend mithelfen
und überwachen, daß das Netz der Ortsvereine ein
lücken=
loſes werde in allen deutſchen Landen.
Auch in den kleinſten Orten muß ein
ſol=
cher Verein erſtehen von kurzem aber
kräf=
tigen Leben erfüllt!
Darmſtadt, 15. November 1915.
Baſtian, Geheimer Finanzrat.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Clwas Ga.
Besonderes
Krieg und Wohnungseinrichtung.
Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben
begreif-
licherweise in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte fertiger
Möbel und Einrichtungs-
Gegen-
stände, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere
Liefe-
rung, Entschlüsse zu fassen, genießen
wesent-
liche Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch
unvorher-
gesehene Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
WOHNLICHE INNENRAUME:
Gg. Ehrnarde Gsoane, Möbelfabrik
Werkstätten für Handwerkskunst
DARMSTADT, Feldbergstrasse Nr. 36.
2. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für das Bulgariſche Rote Kreuz weiter
folgende Beträge abgegeben:
M. St. 1 ℳ, D. Oppenheimer, Schuchardſtr. 15, 5 ℳ,
Konſul Muth 10 ℳ, Obermat.=Vorſteher Sand 10 ℳ,
Ferdinand Jordis 20 ℳ, Bibliothekar Noack 10 ℳ,
Sani=
tätsrat Brückner 20 ℳ, Dr. Eiſe 20 ℳ Dr. E. Kauder
20 ℳ, Frl. Cronenbold 5 ℳ, Frau Gottfried Schwab,
Heinrichſtr. 7, 10 ℳ, B. F. 5 ℳ, R. G. 30 ℳ, Max=
Stern 50 ℳ. Zuſammen 216 ℳ, hierzu die bereits
ver=
öffentlichten 95 ℳ, insgeſamt
311 Mk.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X.403
Familiennachrichten.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am
13. November infolge eines Bruſtſchuſſes mein
innigſtgeliebter, herzensguter Mann, der
treu=
beſorgte Vater ſeiner zwei Kinder, unſer lieber
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
(*8289
Onkel
Schutzmann
Narl Jacobi
Feldwebel im Reſ.-Inf.-Regt. 221, 3. Komp.
Darmſtadt, Bernsburg, Pfungſtadt,
den 16. November 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Jacobi und Kinder.
Nachruf.
Am 13. November 1915 erlitt den
Helden=
tod fürs Vaterland unſer lieber Kamerad
Schutzmann
Nart Jacobt
Feldwebel im Reſ.-Inf.-Regt. 221.
Er war uns allen ein lieber und guter
Kamerad mit edlem, frohem Sinn, der unſer
vollſtes Vertrauen in jeder Beziehung beſaß.
Wir ſichern ihm in aufrichtiger Liebe und
Verehrung ein treues und bleibendes Andenken.
Die kameradſchaftliche Vereinigung
der Schutzmannſchaft Darmſtadt.
(15954
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach
kurzer Krankheit unſere treue
Die=
nerin
(15955
Margarethe Horn.
30 Jahre hat ſie in treuer,
auf=
opfernder Sorge uns in Leid und
Freud zur Seite geſtanden; wir
ſind durch den Heimgang der lieben
Verblichenen in tiefe Trauer verſetzt.
Otto Wolff u. Frau.
Darmſtadt, den 15. Nov. 1915.
Wilhelminenſtraße 26.
Die Beiſetzung findet in Staffelſtein ſtatt.
Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgange unſerer lieben
Mutter und Großmutter
(*8302
Frau Marte Hotz Zwe.
ihre liebevolle Teilnahme bewieſen, ſowie dem
Herrn Pfarrer Kleberger für ſeine troſtreichen
Worte, ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
An den Folgen einer ſchweren
Krankheit, die er ſich im Dienſte
für das Vaterland zugezogen hatte,
ſtarb am 14. ds. Mts. im hieſigen
Reſerve=Lazarett III unſer
lang=
jähriger Kaſſier (15923
Herr Theodor Wenz
z. Bt. Fahrer beim Feldart.-Regt. 641.
Wir verlieren in ihm einen in
mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit
in unſerer Firma erprobten
Be=
amten von ſeltenem Pflichtgefühl,
die Angeſtellten einen lieben,
treu=
bewährten Kollegen. Dem ſo jäh
Verſtorbenen werden wir allezeit
ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 16. Nov. 1915.
Die Inhaber u. das Perſonal
der Hofmöbelfabrik Ludwig Alter.
Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied mein
innigſtge=
liebter Gatte, unſer guter Vater, Sohn, Bruder,
(15985
Schwager und Onkel
Herr
Paul Preſtel
im vollendeten 41. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Preſtel, geb. Weber
und Kinder.
Darmſtadt, den 16. November 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 18. Nov.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Bäcker=Innung Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt in
Rußland unſer langjähriges Mitglied der Kollege
Wilet Maaer.
Wir werden dem auf dem Felde der Ehre
gefallenen Freunde ein treues Andenken
be=
wahren.
(15984
Der Vorſtand.
Darmſtadt, im November 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters,
Groß=
vaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels,
(15959
des Herrn
Philipp Schmitt II.
ſagen wir Allen innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir den Krankenſchweſtern für ihre
liebe=
volle Pflege, den Herren Vorſtands= und
Auf=
ſichtsratsmitgliedern der hieſigen Spar= und
Dar=
lehenskaſſe für ihre ſchöne Kranzſpende, ſowie auch
für die ſonſtigen Kranzſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arheilgen, den 16. November 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen
wir unſeren innigſten Dank.
(*8293
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Littmann, geb. Meyer
und Tochter Vora.
Darmſtadt, den 16. November 1915.
Dankſagung.
Für diewielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem fürs Vaterland und uns gefallenen teueren
Gatten, treuen Vaters, Sohnes, Schwiegerſohnes,
Bruders, Schwagers, Neffen und Onkels
Karl Stier
Maler und Weißbindermeiſter
ſagen wir innigen Dank.
(B15980
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.:
Eugenie Stier, geb. Stecher,
Ph. Joſ. Angeli.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben, unvergeßlichen
Gatten, unſeres Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn
Auswig Roßler
ſagen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrrr Vogel
für ſeine troſtreiche Grabrede, Herrn Sanitätsrat
Dr. Holländer für ſeine wohlwollenden ärztlichen
Bemühungen und Schweſter Lenchen für ihre
liebevolle Pflege unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
*8313)
J. d. N.:
Frau Babette Roßler.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
Tageskalender.
Mittwoch, 17. November.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. B): „Othello”
Rundgang zur Beſichtigung von Obſtbäumen um
2 Uhr (Zuſammenkunft Ecke Dieburger und
Taunus=
ſtraße).
Spielabend des Schachklubs um 8 Uhr im Reſtaurant
„Kaiſerſaal”
Konzert um 8 Uhr im „Rummelbräu”.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
Mittwoch, den 17. November 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Kleberger.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Rückert.
Freitag, den 19. November 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Vorwiegend
heiter und trocken, kalt, Nachtfroſt.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Kartoffel=Verſorgung.
Die Anlieferung der auf dem Stadthaus beſtellten Kartoffeln
hat heute begonnen. Da etwa 1200 einzelne Beſtellungen
auszu=
führen ſind, wird das Verbringen der Kartoffeln in die Lagerräume
etwa 2 bis 3 Wochen in Anſpruch nehmen. Um die Anfuhr
mög=
lichſt zu beſchleunigen, werden die Bezugsberechtigten hiermit
auf=
gefordert, von jetzt ab die Lagerräume bereitzuhalten. (15756a
Darmſtadt, den 11. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Gartenland=Verpachtung.
(Landes=Domänen.)
Montag, den 22. November I. J., morgens 9 Uhr
wird das umgerodete frühere Main=Neckar=Eiſenbahngelände zwiſchen
altem Südbahnhof und Rheinſtraße in 63 Loſen, je 500 bis 600 am
groß, auf drei Jahre meiſtbietend verpachtet.
Zuſammenkunft am alten Südbahnhof.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
(15947ms
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
J. V.: Kullmann.
Rechtsſchutz= und Auskunftsſtelle für Frauen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Allg. Deutſchen Franenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 4—6 Uhr
Donnerstag von 9—11 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Erdgeſchoß links, Zimmer 2.
(14273a
Bekanntmachung
bezüglich
Anmeldung des im Inland befindlichen Vermögens
von Angehörigen feindlicher Staaten.
Wir machen hierdurch wiederholt bekannt, daß bei uns als
Anmeldeſtelle die Anmeldebogen zu beziehen ſind. Ausdrücklich
ſei darauf hingewieſen, daß auch die Schulden von im Inland
anſäſſigen Perſonen oder Unternehmungen an im Ausland
befind=
liche feindliche Staatsangehörige oder im feindlichen Ausland
an=
ſäſſige Unternehmungen anzumelden ſind.
Die Anmeldungen ſind bis Samstag, den 27. November d. J.
bei der Großh. Handelskammer einzureichen.
Nach § 12 der Bekanntmachung vom 7. Oktober d. J. wird mit
Geldſtrafe bis 1500 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten
beſtraft, wer dieſer Aufforderung innerhalb der vorgeſchriebenen Friſt
nicht nachkommt oder bei der abzugebenden Erklärung oder Auskunft
wiſſentlich unvollſtändige oder unrichtige Angaben macht.
Darmſtadt, den 16. November 1915.
(15960
Die Großherzogliche Handelskammer Darmſtadt.
Geräumiger
Aoden
von gutem Mieter der Nahrungsmittelbranche am
Marktplatz oder in nächſter Umgebung in Darmſtadt
geſucht. Angebote bis Donnerstag, den 18. November
1915, an Kaufmann Sichel, Frankfurt a. M., Zeil 9.
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Herz=
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Feinſte Pomm. Cervelatwurſt Pfd. 2.70
Ia Blutwurſt . . . . . . . . Pfund 1.70.
Soyama=Fleiſcherſatz 1 Pfund=Doſe 70 ₰
Gemüſe=Nudeln . . . . . . . Pfund 50 ₰
Suppen=Teig=Makkaroni . . Pfund 50 ₰
Stangen=Makkaroni . . . Pfund 62.
=Kafento
beſter Kaffee=Erſatz, ½ Pfund=Paket 30 ₰
=Malzkaffee
8
garant. echt Malz, ½ Pfund=Paket 43 ₰
Pfund 35 ₰
Eß=Kaſtanien .
Stück 8 ₰
Zitronen, friſch und ſaftig
Pfund 20 ₰
Zwiebeln, holländiſche
hade
Füllerabe
Verkaufsſtellen in allen Stadtteilen.
Betriſend: Die Regelung der Kriegswohtfahrtepſiege.
An die Ortspolizeibehörden und die Gendarmerie des Kreiſes.
Wir ſind veranlaßt, auf die Bundesratsverordnung vom 22. Juli d. Js. über
die Regelung der Kriegswohlfahrtspflege und die dazu erlaſſenen
Ausführungsbeſtim=
mungen Großh. Miniſteriums des Innern vom 27. Juli d. Js. hinzuweiſen (
abge=
druckt im Amtsverkündigungsblatt Nr. 186 vom 3. September 1915).
Wie ſich daraus ergibt, iſt für öffentliche Sammlungen jeder Art und den
Vertrieb von Gegenſtänden zu Zwecken der Kriegswohlfahrtspflege die
Geneh=
migung Großh. Miniſteriums des Innern erforderlich, während für die zu gleichem
Zweck ſtattfindenden Veranſtaltungen zur Unterhaltung und Belehrung, ſofern ſie
auf einen und denſelben Ort beſchränkt bleiben, oder an verſchiedenen Orten erfolgen
ſollen, aber auf. einen Kreis beſchränkt bleiben, die Genehmigung des Kreisamts
vorgeſchrieben iſt. Von jeder, von dem Großh. Miniſterium oder von uns erteilten
Genehmigung, ſofern dabei Ihre Gemeinde in Betracht kommt, geht Ihnen jeweils
Mitteilung zu.
Durch die Bundesratsverordnung ſind keinerlei geſetzliche Vorſchriften
aufge=
hoben. Es gelten nach wie vor die Beſtimmungen der Gewerbeordnung über
Le=
gitimationsſcheine, Legitimationskarten und Wandergewerbeſcheine, auch wenn
der Gewerbebetrieb nicht nur eigenem Nutzen des Unternehmers, ſondern auch
Wohlfahrtszwecken dient, da, wie ſich ergeben hat, einzelne genehmigte
Wohlfahrts=
unternehmen gewerbsmäßig betrieben zu werden ſcheinen. Sollte letzteres ſich
heraus=
ſtellen, ſo wollen Sie uns davon alsbald Nachricht geben. Der „Ausweis”, der für
Sammler und Verkäufer an öffentlichen Orten oder von Haus zu Haus regelmäßig
bei Erteilung der Erlaubnis auf Grund der Bundesratsverordnung von Großh.
Miniſterium des Innern vorgeſchrieben zu werden pflegt, iſt kein Erſatz für den
Le=
gitimationsſchein auf Grund des §43 der Gewerbeordnung. Letzterer iſt alſo daneben
nötig, auch ſtempelpflichtig, wenn er überhaupt erforderlich iſt. Die Abſtempelung des
„Ausweiſes” durch die Ortspolizei dagegen iſt nicht ſtempelpflichtig.
Die Perſonen, die bei den Sammlungen oder beim Vertriebe an öffentlichen
Orten oder von Haus zu Haus beſchäftigt werden ſollen, müſſen in allen Fällen der
Ortspolizeibehörde, in deren Bezirk ſie in Tätigkeit treten, vor Beginn der
Samm=
lung durch die Veranſtalter der Sammlung mitgeteilt werden. Die mit der
Samm=
lung betrauten Perſonen haben den Ausweis bei ſich zu führen, der ortspolizeilich
abzuſtempeln iſt. Selbſtverſtändlich kann durch Sie die Abſtempelung des Ausweiſes
nur erfolgen, wenn Ihnen durch uns von der Genehmigung der betreffenden
Samm=
lung Kenntnis gegeben iſt. Bevor die Abſtempelung durch Sie erfolgt iſt, darf
keinesfalls mit einer Sammlung begonnen werden. Falls Sie Urſache haben, bei
auswärtigen, Ihnen unbekannten Perſonen vor Erteilung des Stempels auf dem
Ausweiſe ſich über deren Perſönlichkeit zu verläſſigen, darf dies nicht unterbleiben.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß Ihnen eine Befugnis zur
Er=
teilung der Genehmigung für die Veranſtaltung von Sammlungen, einerlei, ob ſie zu
Zwecken der Kriegswohlfahrtspflege oder zu anderen Zwecken erfolgen, nicht zuſteht,
auch wenn es ſich um kleinere Sammlungen handelt.
Es wurde Klage geführt, daß einzelne Sammler für auswärtige, genehmigte
Sammlungen in einer das Publikum beläſtigenden Weiſe aufgetreten ſeien. Hierzu
ermächtigt die erteilte Genehmigung nicht. Sollten berechtigte Klagen in dieſer
Hin=
ſicht vorkommen, ſo iſt Abhilfe zu veranlaſſen, nötigenfalls Zurücknahme der
Geneh=
migung zu beantragen.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
(15938
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Feyz.
Bekanntmachung
betreffend Mnſterung und Aushebung unausgebildeter Landſturmpflichtiger.
Es wird hierdurch zur allaemeinen Kenntnis gebracht daß die Muſterung und
Aushebung der im Jahre 1897 geborenen Landſturmpflichtigen in nachſtehender
Weiſe im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, abgehalten wird.
Es haben ſich zu ſtellen die Landſturmpflichtigen:
V. Mittwoch, den 17. November, vormittags 8 Uhr:
1. Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit dem Buchſtaben 8 beginnt.
2. Aus den Gemeinden Gräfenhauſen und Hahn.
VI. Donnerstag, den 18. November, vormittags 8 Uhr:
1. Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben T bis 2
beginnen.
2. Aus den Gemeinden Braunshardt, Malchen, Nieder=Ramſtadt
mit Waſchenbach und Traiſa.
VII. Freitag, den 19. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Eberſtadt, Eich, Erzhauſen, Nieder=Beerbach
und Wixhauſen.
VIII. Samstag, den 20. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Eſchollbrücken, Griesheim und Ober=Ramſtadt.
IX. Montag, den 22. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Meſſel, Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen
und Weiterſtadt.
Ferner werden, im Anſchluß an dieſe Muſterung, gemuſtert diejenigen
Land=
ſturmpflichtigen des Jahrgangs 1896, ſowie dieienigen Militärpflichtigen der
Jahrgänge 1895, 1894, 1893 und früher, welche eine endgültige Entſcheidung
noch nicht erhalten haben, alſo insbeſondere die Zurückgeſtellten.
Der Termin der Muſterung dieſer Leute wird noch beſonders bekannt
gemacht.
Die Landſturm= und Militärpflichtigen ſind zur Teilnahme an der Muſterung
verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten pünktlich im
Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der
mili=
täriſchen Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Mililärſtrafgeſetz und der
Diſziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Anfforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie dem vorerwähnten Jahrgang
angehören.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Landſturm=
pflichtige hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich
anzu=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 8. November 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
I. V.: Dr. Dr. Wörner.
An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung lade ich Sie ein, ſich
mit den Landſturmpflichtigen Ihrer Gemeinde an den betreffenden Tagen bei der
Muſterung einzufinden, oder ſich im Falle der Verhinderung durch jemand vertreten
zu laſſen, welchem die Verhältniſſe der Landſturmpflichtigen genau bekannt ſind.
Ich empfehle Ihnen, die Landſturmpflichtigen noch ausdrücklich auf meine
vor=
ſtehende Bekanntmachung hinzuweiſen, bezw. dieſelbe in ortsüblicher Weiſe zu
vex=
öffentlichen.
Sollten ſich inzwiſchen noch Leute bei Ihnen angemeldet haben, bezw. bis zum
Termin noch anmelden, ſo wollen Sie dieſelben alsbald und ſpäteſtens im
Muſterungs=
termin namhaft machen.
(15587a
Darmſtadt, den 8. November 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
J. V.: Dr. Dr. Wörner.
Großh. Minſterium des Innern hat der Ortsgrupve Mänchen des
Schutzver=
bandes Deutſcher Schriftſteller, dem Münchener Journaliſten= und Schriftſtellerverein
und dem Verein Münchener Berufsjournaliſten die Erlaubnis erteilt, 10 000 Losbriefe
einer am 2. Dezember 1915 in der Form einer ſogenannten Tombolaverloſung zu
veranſtaltenden Geldlotterie zugunſten der infolge des Krieges in Not geratenen
Schriftſteller innerhalb des Großherzogtums zu vertreiben.
Nach dem von der zuſtändigen Behörde genehmigten Verloſungsplan dürfen
180 000 Losbriefe, zu 1. 10 Mark ausgegeben werden. Zum Vertrieb in Heſſen dürfen
nur mit dem heſſiſchen Zulaſſungsſtempel verſehene Loſe gelangen.
Während der Zeit des Vertriebes der Loſe zur 1. Klaſſe einer Königlich
Preu=
biſchen Lotterie iſt Ankündigung, Ausgabe und Vertrieb der Loſe in Heſſen nicht=
(15964
geſtattet.
Antiche gechrchter des Broſt. Balzeinis Darntiast.
Gefundene Gegenſtände: 1 goldener Zwicker. 1 brauner
Kinderhandſchuh. 1 kleines Taſchenmeſſer. 1 Trauungsurkunde.
* Dienſtbuch, auf den Namen Gärtner ausgeſtellt. 1 kleines weißes
Taſchentuch, gez. H. 1 Peitſche mit braunem Stiel. 1 waſſerdichte,
braune Pferdedecke. 1 kleines, ſchwarzes Spitzentuch. 1
Photographie=
platte. 1 braunes Viſtenkartentäſchchen mit Inhalt und
Taſchen=
tuch. 1 Roſenkranz mit braunen Perlen. Eine Anzahl verſchiedener
Schlüſſel. 1 kupferner Topf. 1 Fünfmarkſchein. 1 Trauring, gez.
L. L. Pfingſten 1914.
(15953
Bekanntmachung.
Im hieſigen Schlachthof wurde bei einem Transport Rindvieh
aus Hemsbach die Maul= und Klauenſeuche feſtgeſtellt. Die
Ab=
ſchlachtung des Viehbeſtands iſt erfolgt und die Desinfektion
aus=
geführt; die Seuche kann als erloſchen betrachtet werden.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
(15963
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Abgabe von Butterausdemſtädtiſchen Vorrat.
Die Stadtverwaltung hat Butter beſchafft und wird dieſelbe
an die Einwohner Darmſtadts abgeben. Die Abgabe der Butter
er=
folgt nach Vorzeigen der Brotausweiskarte, auf der ein entſprechender
Vermerk angebracht wird, an den nachſtehend verzeichneten Stellen:
Lennert, Kirchſtraße 8; Reinhold, Ludwigsplatz; Eiſinger,
Pankratiusſtraße; Darmſtadt, Eliſabethenſtraße; Rathgeber,
Markt=
platz; Wedekind, Holzſtraße 18; Luther, K., Gutenbergſtraße 1;
Rühl, Liebfrauenſtraße 78; Ueberle, Ecke Ruths= und
Pankratius=
ſtraße; Fiſcher, Gg. M., Gardiſtenſtraße 17; Ewald,
Eliſabethen=
ſtraße 46; Fincke, Ballonplatz 5: Greib, Schulſtraße 9; Konſum=
Verein für 7 Verteilungsſtellen.
Auf den Kopf der auf der Brotausweiskarte verzeichneten
Perſonenzahl wird je ½ Pfund Butter verabfolgt. Kinder werden
dabei als Erwachſene gezählt. Der Verkaufspreis beträgt 2 Mk. 20 Pf.
für das Pfund. Mit der Abgabe wird am 17. Novemher begonnen.
Darmſtadt, am 15. November 1915.
(15951mdf
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.”
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Jult 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 1. bis 15. November 1915:
Land=Butter ½ Kilo Mk. 2.10
Molkerei=Butter ½ Kilo Mk. 2.40
Eier das Stück 20 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 4.75
Kartoffeln je 100 Kilo Mk. 8.10
25 „ „
Kornſtroh 50 Kilo. . . Mk. 3.50
Heu 50 Kilo . . Mk. 5.50
Darmſtadt, 16. November 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Der Plan über die Errichtung
2 einer oberirdiſchen
Tele=
graphenlinie von Roßdorf nach
den Steinbrüchen auf dem
Roß=
berg liegt bei dem Kaiſerlichen
Telegraphenamt in Darmſtadt von
heute ab 4 Wochen aus. (15925
Darmſtadt, 15. Nov. 1915.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
EIniEzer-
Zeen
G
Ze
Mee
nfant.=Offiziermantel u.
Uni=
formen f. mittl. Figur, Helme,
Mützen (Weite 57), Reit= u.
Zug=
ſtiefel (Größe 43) billig abzugeben
.8275) Eſchollbrückerſtr. 3, II.
noch nicht getr. imprägn. Weſte
1 (fürs Feld) für 4 Mk. zu verk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*8281
Gebrauchtes Bett, verſchiedene
G
Kleiderſchränke und
Wäſche=
mangel zu verkaufen (*8277
Grafenſtr. 27, Reſtaurant.
Abgabe von Zwiebeln und Aepfeln.
Bei der ſtädtiſchen Lebensmittelabgabeſtelle im Hinterbau des
Stadthauſes werden abgegeben:
a) Zwiebeln zum Preis von 20 Pfg. für das Pfund,
b) Aepfel, verſchiedene Sorten gemiſcht (ſolange der Vorrat
reicht), zum Preis von 9 Pfg. für das Pfund.
Die Abgabe erfolgt an Jedermann ohne Ausweis, aber nur an
Einwohner Darmſtadts. Die Abgabe nach auswärts — auch
in=
direkt — iſt unterſagt. Die Abgabe an Händler iſt ausgeſchloſſen.
Zwiebeln werden an einzelne Haushaltungen nur bis zu
10 Pfund abgegeben.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
(15962mdf
Der Oberbürgermeiſter.
J. V. Mueller.
Vergebung von Druckarbeit.
Der Druck und die vollſtändige Herſtellung von 500 Heften
Oktroiauittungen ſoll vergeben werden.
Angebote mit entſprechender Aufſchrift verſehen ſind bis
Samstag, den 20. ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
(15981md
einzureichen.
Bedingungen und Muſterheft liegen in den Vormittagsſtunden
im Stadthaus, Zimmer 50 zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.
Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.
Am Mittwoch, den 17. November, vormittags von
8 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die
hieſige Bürgerſchaft Brotkarten und Zuſatzbrotmarken für die Zeit
vom 22. November bis 19. Dezember 1915 in den gleichen
Gebäuden, in denen die Kartenausgabe in den einzelnen Bezirken
in den vorhergehenden Monaten erfolgte, ausgegeben. Die Ausgabe
von Brotkarten an Gaſthöfe und Wirtſchaften erfolgt von
Donners=
tag, den 18. ds. Mts., ab im Stadthaus (Zimmer 43) gegen
Vor=
lage der Ausweiskarten und nach erledigter Abrechnung über den
Verbrauch der Tagesbrotkarten im vorhergehenden Monat. Jede
mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und =Marken wird
ſtraf=
rechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesrats=
verordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw. ſind
jeweils ſofort zu melden. Die Verſäumnis ſowie falſche Angaben
werden gleichfalls mit Strafe geahndet.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
(15830gom
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Peſſ. Kinderwagen mit Nickelgeſt.
preiswert zu verk.
(*8297
Riedlingerſtr. 34, 1. St.
Sitz= u. Liegewagen und
Gas=
öfchen billig zu verk.
Heidel=
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Olenre
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Karlsſtr. 73, 2. St. (tägl. v. 3—5 Uhr.)
Tüchtige Köchin eventl.
Haus=
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Zeug=
niſſen ſucht Stelle zum 1. Januar
oder früher.
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Uhr. Heinheimerſtr. 23. (*8323
Männlich
über=
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f. abends d. Nachtragen v. Büchern.
Ang. u. W 66 Geſchäftsſt. (*8225im
Zuverläſſig. Rechnungsbeamter
ſucht Nebenbeſchäftigung. Gefl.
Angebote unter W 75 an die
Ge=
ſchäftsſtelle erbeten. (15942a
Aelt. Kaufmann, vielſeit. erfahr.,
ſucht Beſchäftigung, aushilfs= oder
ſtundenweiſe. Sehr beſch. Anſpr.
Gefl. Angebote unter W 81 an
die Geſchäftsſtelle.
(*8318
Ofene Stellen
Weiblich
Stadtkund. redegew. junge Frau
oder Mädchen zum Verkauf von
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an die Geſchäftsſtelle. (*8296
geſucht
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Landmädchen
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erfahrene Frau zur ſelbſtändigen
Führung des Haushaltes (ohne
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bürgerlich kochen kann und
Haus=
arbeit übernimmt. — Näheres in
der Geſchäftsſtelle. (*8306mds
Zwei Damen
ſuchen ein Müdchen,
das etwas kochen kann,
Haus=
arbeit verſteht, und gute Zeugniſſe
hat. Hoffmannſtr. 41, II. (*8270ms
Ehrl., fl. Laufm. geſ. Vorzuſt.
v. 10—1 Uhr Soderſtr. 64. (*8329
Ein braves (*8325
Dienstmlädchen
dem Gelegenheit geboten iſt, das
Kochen zu erlernen ſowie ein brav.
Mädchen, das kochen ohne
Ent=
gelt erlernen will, werden geſucht.
Offiziers-Küche
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Alleinmäd-
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Mädchen, Mädchen für
Geſchäfts=
häuſer, bürgerliche Köchinnen,
Mäd=
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mäßige Stellenvermittlerin,
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Lauffrau
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Frei=
tag, vormittags 2 Stunden geſucht.
Magdalenenſtr. 6.
(*8335
Fräulein
welches perfekt kochen kann und in
allen Zweigen des Haushalts
durchaus erfahren iſt, zur Stütze
der Hausfrau geſucht. Angebote
mit Angabe der bisherigen
Tätig=
keit, ſowie Gehaltsanſprüche ſind
unter W 86 an die
Geſchäfts=
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Ein tücht. Mädchen f. kl.
Haus=
halt geſucht. Näh. Schnebele im
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15977
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Eine größere Krankenkaſſe mit bedeutender weiblicher
Mit=
gliederzahl ſucht eine geeignete
weibliche Hilfskraft,
die auch in der Lage iſt, die Kontrolle der Kranken mit zu
über=
nehmen. Geeignete Bewerberinnen mögen ihre Angebote unter W91
durch die Geſchäftsſtelle d. Bl. befördern laſſen. Es wird dringend
erſucht, keine Originalzeugniſſe den Angebote beizugeben. (15978md
Männlich
Einige tüchtige
Maſchinenſchloſſer
und Dreher
gegen guten Ldhn ſofort geſucht.
Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei
Bachgang 20. (15595a
Mehreretucht. Schloſſer
und Automobilſchloſſer
(*8117som
ſofort geſucht.
Heinrich Schroth
Auerbach (Heſſen).
Tüchtige Elektromonteure
geſucht. K. Hartmann, Eli=
(*8309mds
ſabethenſtraße 23.
Junge Radfahrer geſuht.
Rote Radler, Alexanderſtr. 7. (*8881
Städtiſche
Schneeräumungsarbeiten.
Für die Reinigung der Straßen
bei eintretenden Schneefällen
wer=
den von dem ſtädtiſchen Tiefbauamt
geeignete Arbeiter
geſucht. Meldungen zur
Vor=
merkung ſind vorzubring n bei dem
Arbeitsamt, Waldſtr. 19. (15961
Hausburſche
ſofort geſucht (Radfahrer).
Gebrüder Röſinger
Grafenſtraße 19. (15920
Junger, ehrlicher, ſauberer
Hausburſche
(15975md
ſofort geſucht.
Bäckerei, Viktoriaſtraße 96.
räftiger Hausburſche geſucht
Magdalenenſtr. 6.
(*8334
Glateis ſtelln wir
(5986a
Arbeiter und
Frauen
ein. Stundenlohn 50 Pf.
Mel=
dungen morgens zwiſchen 6 und
Eliſabethenſtraße 31.
Zuverläſſiger, ſtadtkundiger
Fuhrmann
gegen guten Lohn für dauernd
geſucht. „Glückauf”
Darmſtädter Kohlen=Verkaufs=
Geſellſchaft m. b. H.
Heidelbergerſtraße 1. (15941
Stadtkundiger
Hausburſche
(Radfahrer) bei gutem Lohn geſ.
Speier’s Schuhwarenhaus
Inh. Paul Wildau
Ludwigſtraße 16. (15965
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dinderkleider, ſpez. Knaben=
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Steppdeckel, von 3 Mark an gef.
Karlſtraße 41, Seitenb. (585a
Muffe, Stola, Baretts w.
Pelzk, eleg. angef., ſow. umgearb.
15946a) Ludwigpl. 8, Vordh., III.
Augenarzt (*8280
Dr. K. Schlppe
hältwied. Sprechstund. ab.
Bentiet Jellas
Gg. Winckler’s Nachf.
jetzt (14360a
Kirchſtr. 19, II.
Spez. Gebiſſe ohne Platten.
Unterſtützung der Kriegerfamilien.
Aus Stadtverordnetenkreiſen iſt der Antrag geſtellt, zu
prüfen, ob die ſtädtiſchen Kriegsunterſtützungsbeträge zu erhöhen
ſind mit Rückſicht darauf, daß vom 1. November d. Js. ab die
Sätze der Reichsunterſtützung erhöht worden ſind. Es iſt ferner
beantragt worden, zu prüfen, ob in erhöhtem Umfang
Lebens=
mittel und Lebensbedarfsartikel an alle Einwohner und an die
Minderbemittelten abgegeben werden können, an letztere mit
einem Preisnachlaß von etwa 25% an dem Selbſtkoſtenpreis.
Die ſtädtiſche Verwaltung hat ein ſehr eingehendes Material
zur Prüfung dieſer Anträge vorgelegt. Die Stellungnahme
faſt aller Städte im Reich, die Stellungnahme der Städte
in unſerem engeren heſſiſchen Vaterlande und vor allem
die Behandlung aller Unterſtützungsfälle der Kriegerfamilien
in unſerer Stadt ſeit Beginn des Krieges iſt Gegenſtand der
eingehendſten Prüfungen geweſen. Schon bei Beginn des
Krieges wurde in Darmſtadt der Geſichtspunkt in den
Vorder=
grund geſtellt, daß die Unterſtützungen, die bekanntlich nicht den
Charakter von Armenunterſtützungen haben, an beſtimmte feſte
Sätze nicht gebunden ſein können. In den Kreiſen des
Unter=
ſtützungsausſchuſſes, alſo in der Unterſtützungspraxis, war man
ſich darin einig, daß die geſtellte Aufgabe durch eine ſchematiſche
Löſung nicht zu erfüllen war. Dieſe Auffäſſurg entſpricht auch
den Beſtimmungen des Reichsgeſetzes. Füc die Bewilligung
der Reichsunterſtützung iſt es zwingend= Vorſchrift, daß die
Frage der Bedürftigkeit im voraus gepräft, daß alſo jeder
Unter=
ſtützungsanſpruch entſprechend den Umſtänden des einzelnen
Falles behandelt wird.
Im einzelnen ſei folgendes mitgeteilt:
Nachdem es ſich ſchon ſehr bald nach der allgemeinen
Rege=
lung der Unterſtützungsfrage in der Praxis gezeigt hatte,
daß der 50%ige ſtädtiſche Zuſchuß zu den Reichsmindeſtſätzen
in vielen Fällen das Maß der Bedürftigkeit nicht erſchöpfte,
trat der Unterſtützungsausſchuß mit der Stadtverwaltung in
Erwägung, ob überhaupt ein Syſtem und eventuell welches
bei Feſtſetzung eines ſtädtiſchen Zuſchuſſes zugrunde gelegt
wer=
den könnte. Es wurde zunächſt erörtert, ob man dem
Vor=
gehen vieler Städte, die anſtatt prozentualer Zuſchläge feſte
Beträge für Ehefrauen und die weiteren Angehörigen je nach
der Kopfzahl der Familie gewähren, folgen ſoll; hiervon mußte
nach näherer Prüfung abgeſehen werden, weil die Unterſtützung
mehr oder weniger ſchematiſch erfolgt wäre. Einige wenige
Punkte, die bei Prüfung jedes einzelnen Falles in Betracht
gezogen werden müſſen, mögen hier Erwähnung finden:
1. der Geſundheitszuſtand der Ehefrau oder der Eltern,
die Anzahl und das Alter der Kinder. In engſtem
Ver=
bande hiermit die Beurteilung der Erwerbsfähigkeit, d. h.
ob das Haupt der Familie in der Lage iſt, mehr oder
weniger durch eigenen Arbeitsverdienſt zur Unterhaltung
der Familie beizutragen,
2. ob und in welcher Höhe Unterſtützung von dem früheren
Arbeitgeber des Mannes gewährt wird,
3. ob in dem betreffenden Haushalt Kinder über 15 Jahre
vorhanden ſind, die zum Unterhalt der Familie
bei=
tragen.
Dieſe Hinweiſe mögen hinreichen, um darzutun, wie
ſorg=
fältig bei Prüfung jedes einzelnen Falles zu Werke gegangen
werden muß.
Es iſt oben geſagt worden, daß die Praxis ſchon in den erſten
Wochen nach Kriegsausbruch die Unzunlänglichkeit des Syſtems
eines auf 500 begrenzten ſtädtiſchen Zuſchuſſes offenbarte,
wenn die Stadt ihre Aufgabe, die Kriegsteilnehmerfamilien vor
Not zu ſchützen, erfüllen wollte. Und ſo blieb nichts anderes
übrig, als unter Beobachtung der einſchlägigen Verhältniſſe in
jedem einzelnen Falle den Zuſchuß nach dem Grade der
Be=
dürftigkeit zu erhöhen, damit dieſes Ziel erreicht wurde.
Daß bei erwerbsunfähigen, alleinſtehenden Ehefrauen, die an
Reichsunterſtützung 12 Mark beziehen, bei alten Müttern mit
6 Mark Reichsunterſtützung, denen im Sohne die Stütze, der
Ernährer genommen war, 200% und mehr der
Reichsunter=
ſtützung zugebilligt werden mußten, bedarf keiner
weiteren Erklärung.
Der Unterſtützungsausſchuß erhielt auch die
finan=
zielle Vollmacht ſeitens des Hauptausſchuſſes, in allen
Fällen ſo weit zu gehen, als es die Not verlangte.
Bei dem Ausmaß der Unterſtützung wurde auch in
ent=
gegenkommender Weiſe ſeither ſo verfahren, daß gewiſſe
Neben=
einkommen nicht auf die Unterſtützung angerechnet wurden.
Der Unterſtützungsausſchuß wollte, ſoweit es ſich um
Eigen=
verdienſt handelte, dadurch den Anreiz zur Arbeit unter allen
Umſtänden erhalten. Nicht unerwähnt mögen hierbei bleiben
die außerordentlich ſegensreichen Wirkungen der von der Stadt
eingerichteten Arbeitszentrale für die Lieferung von Armee=
Kleidungsſtücken. An anderer Stelle werden demnächſt die
außerordentlichen Beträge für Löhne, die in dieſem Betriebe
ausbezahlt werden und vornehmlich Kriegerfamilien zur beſſeren
Lebenshaltung zufließen, genannt werden. Auch dieſe
Arbeits=
einkommen werden, wenn ſie unter einer beſtimmten Höhe
bleiben, auf die Unterſtützung der Stadt nicht angerechnet.
Hiernach kann weiter feſtgeſtellt werden, daß der ſtädtiſche
Unterſtützungsausſchuß bei Anordnung ſeines Grundſatzes, den
Umſtänden des einzelnen Falles entſprechend zu unterſtützen
und nicht ſchematiſch zu verfahren, die vom Standpunkt ſozialer
Gerechtigkeit begründete Entſcheidung trifft. Es beſteht für uns
keine Möglichkeit, dieſen Grundſatz zu verlaſſen. In dieſer
Auf=
faſſung wird man beſtärkt, wenn man die Stellungnahme
anderer deutſcher Städte betrachtet und allgemein eine
außer=
ordentliche Tätigkeit in der Beſchaffung billiger Lebensmittel
für den minderbemittelten Teil der Bevölkerung beobachten
kann.
Aus einer Mitteilung der Zentralſtelle des Deutſchen
Städtetages geht hervor, daß die überwiegende Mehrheit der
deutſchen Städte es nicht für angezeigt hält, mit Erhöhung
der Mindeſtſätze des Reiches gleichzeitig die Gemeindezuſchläge
zu erhöhen. Wenn es auch ſchwer iſt, die Leiſtungen der
deut=
ſchen Städte mangels ausreichender Unterlagen, zu vergleichen,
da die Stellungnahme der einzelnen Verwaltungen je nach
den beſonderen Verhältniſſen verſchieden iſt, wenn ſogar Städte
beſchloſſen haben, die erhöhte Reichsunterſtützung auf die ſtädtiſche
Unterſtützung zur Entlaſtung der Stadt in Anrechnung zu
bringen, ſo muß doch im allgemeinen feſtgeſtellt werden, daß
die meiſten Städte ihre Gemeindezuſchläge nicht automatiſch
erhöhen, alſo den Umſtänden des Falles Rechnung tragen und
ihre Gemeindeunterſtützung aus Anlaß der erhöhten
Reichs=
unterſtützung nicht kürzen wollen.
Auch der Geſetzgeber und das Großherzogliche Miinſterium
des Innern haben in ihren Ausführungsbeſtimmungen die
Auf=
faſſung vertreten, daß zu einer ſchematiſchen Erhöhung der
Leiſtung der Gemeinden die Erhöhung der Reichsunterſtützung
nicht führen ſollte.
Zu der Frage der Beſchaffung billiger Lebensmittel für
den minderbemittelten Teil der Bevölkerung iſt zu bemerken
daß nach einer vorläufigen Zuſammenſtellung, die demnächſt
noch ergänzt werden wird, die ſtädtiſche Verwaltung zur
Herbeiführung billiger Preiſe etwa 100000 Mark aus
öffentlichen Mitteln aufgewendet hat. Bei dieſer Summe iſt
nicht der Betrag einbegriffen, den die Kriegsfürſorge
auf=
gewandt hat für die unentgeltliche Abgabe von Lebensmitteln,
Brennmaterial uſw. an bedürftige Kriegsteilnehmerfamilien.
Die Stadt wird in dem Beſtreben fortfahren, Lebensmittel
auch in Zukunft unentgeltlich für beſonders bedürftige Kriegs=
teilnehmerfamilien zu ſtellen. In der Beſchaffung billiger
Lebensmittel für alle minderbemittelten Teile der Bevölkerung
wird die Stadt fortfahren, da ſie auch außerhalb des Rahmens
der Kriegsteilnehmerfamilien der Not zu ſteuern gewillt iſt.
Die Geldunterſtützung tritt gegenwärtig in ihrer Bedeutung
zurück gegenüber der Unterſtützung mit Naturalien, die die
Stadtverwaltung mit ihren größeren Mitteln zu billigeren
Preiſen als beim Einkauf zur Verfügung ſtellen kann.
Die Stadtverwaltung ſtellt hiernach folgendes feſt:
I. Es beſteht keine Möglichkeit, den von dem
Geſichts=
punkt der ſozialen Gerechtigkeit begründeten
Grund=
ſatz der Rückſichtnahme auf die Umſtände des einzelnen
Falles, den Grad der Bedürftigkeit zu verlaſſen.
Finanzielle Geſichtspunkte ſind für die
Stadtverwal=
tung bei Feſthaltung dieſes Grundſatzes nicht von
entſcheidender Bedeutung. Wollte man dazu
über=
gehen, nur die Sätze der Reichsunterſtützung und die
dieſen entſprechend erhöhten Gemeindezuſchläge zu
ge=
nehmigen, und dem Unterſtützungsausſchuß die
Voll=
macht nehmen, beſondere Unterſtützungen zu
ge=
währen, ſo würde man ſogar Erſparniſſe erzielen können.
Allerdings müßte dann der derzeitige weite Rahmen
der Beſchaffung billiger Lebensmittel eingeſchränkt
und damit auch die wichtigſte Aufgabe der
Gegen=
wart, die Lebensmittelverſorgung der
minderbemittel=
ten Bevölkerung in den Hintergrund treten.
II. Ein Anlaß, dem geſtellten Antrag näherzutreten, liegt
hiernach nicht vor. Es muß vielmehr für die
Darm=
ſtädter Verhältniſſe feſtgeſtellt werden, daß das Ziel der
hier für die Darmſtädter Bevölkerung geſtellten
An=
träge bereits erreicht iſt.
III. Die Stadtverwaltung wird nach wie vor auch in dem
wichtigſten Gebiete der Gegenwart, der Beſchaffung
billiger Lebensmittel für die minderbemittelte
Be=
völkerung, fortfahren, alſo auch Lebensmittel unter
dem Einkaufspreis abgeben. Soweit es die Not der
Zeit gebieten ſollte, dieſe Naturalunterſtützung noch
über den ſeitherigen Rahmen auszudehnen, erklärt
ſich die Verwaltung im voraus gerne hiermit
ein=
verſtanden. Die Feſtſetzung der Preiſe und der
Um=
fang der Zuwendung muß nach den Umſtänden
be=
meſſen und der Verwaltung überlaſſen bleiben.
Vergnügungs=Anzeigen.
* Im Konzertſaal Rummelbräu
findet=
heute abend großes patriotiſches Militär=Streich=Konzert
ſtatt, ausgeführt von der ganzen Kapelle des Landſturm=
Erſatz=Inſ.=Bataillons I Darmſtadt unter Leitung des
Herrn Kapellmeiſters A. Otto.
Union=Theater (Rheinſtr. 6). Die Leitung
des U.=T. wartet anläßlich des heutigen
Programm=
wechſels wieder einmal mit einem äußerſt ſpannenden
Senſationsdrama in 3 Akten, das ſich „Eva, die Sünderin”
nennt, auf. Die glückliche Hand der Direktion gerade in
dieſen Spezialfilms iſt bekannt, ſodaß auch diesmal das
Publikum nicht enttäuſcht ſein dürfte. Ein weiteres Drama
in 3 Akten betitelt ſich „Ein Drama aus dem Baskenlande‟
und zeichnen ſich die Bilder namentlich durch die
wunder=
vollen Szenerien aus. Am beſten dürfte aber dem
Pu=
blikum eine luſtige Geſchichte in zwei Akten gefallen, die
den Titel trägt „Eine Frau auf Pump geſucht”, in der ein
Nefſe, der ſich ſeinem Onkel gegenüber als verheiratet
ausgab, in die ſchwierigſten Situationen kommt. Auch
die Vervollſtändigung des Programms mit Einlagen,
Naturaufnahmen und den neueſten Bildern vom
Kriegs=
ſchauplatz iſt eine erſtklaſſige zu nennen. (S. Anz.)
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 16. November.
Kartoffeln u. Gemüſe: Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln, Endivien, Stück 5—10 Pf.
100 kg 8,10 M., Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
frei Keller.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Speiſekartoffeln, Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
5 kg. . 41 Pf. Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf. Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Obſt:
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf. Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Stück . 5—18 Pf. Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Weißkraut, Pfund . 6 Pf. Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Stück 8—30 Pf. Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf. Trauben, Pfund . — Pf
Stück 10—50 Pf. Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf. Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
unterirdiſche,
Sonſtige Waren:
Pfd. 4—5 Pf.
Spinat, Pfund 10—12 Pf. Höchſtpreis. Auslandbutter,
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Pfund 2,55 M.
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Molkereibutter,
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Pfund 2,40 M.
Bündel . 6 Pf.
Landbutter
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Pfund 2,10 M.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf. Eier, Stück . . 19—20 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
20 —30 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 9. bis 15. November 1915.
Auch in der letzten Woche hat der Bundesrat uns mit
einem Trommelfeuer von Verordnungen überſchüttet. Iſt
es ſchon für die Behörden eine ſchwierige Aufgabe, ſich in
den Verfügungen zurecht zu finden, wie viel mehr wird
dies erſt draußen in der Praxis bei Landwirtſchaft,
Han=
del und Verkehr der Fall ſein. Wir können jedem
Land=
wirt nur empfehlen, alles mit der größten Seelenruhe
über ſich ergehen zu laſſen und ſich vertrauensvoll an die
lokale Behörde oder den Kommunalverband zu wenden,
wenn ihm bei Befolgung der vom Bundesrat für die
Volksernährung getroffenen Maßnahmen die Fortführung
des Betriebes unmöglich erſcheinen ſollte. Der
Bundes=
rat will mit keiner Verordnung die landwirtſchaftliche
Produktion unterbinden, denn dies würde für
Deutſch=
land Selbſtmord bedeuten. Die Stunde in dem
gewalti=
gen Ringen Deutſchlands erheiſcht aber von der
geſam=
ten deutſchen Landwirtſchaft, daß ſie mit der größten
Opferwilligkeit die von ihr erzeugten Lebensmittel der
Bevölkerung zur Verfügung ſtellt. Es kann ſich jetzt nicht
mehr darum handeln, ob dieſe oder jene Maßnahme des
Bundesrats im Intereſſe der landwirtſchaftlichen
Produk=
tion etwas anders hätte getroffen werden müſſen. Wie
draußen im Felde jeder Soldat willig gehorcht und da=
durch den Sieg über alle unſere Feinde erringt, ſo muß
auch jeder Landwirt hier im Innern ohne Zögern die
Lebensmittel zur Verfügung ſtellen, damit der
Aus=
hungerungsplan unſerer Feinde zu Schanden wird. Dies
gilt augenblicklich vor allem für die Kartofſelverſorgung.
Aus Rumänien und Bulgarien iſt ſoeben die Nachricht
eingetroffen, daß größere Mengen Getreide für
Deutſch=
land und Oeſterreich=Ungarn freigegeben ſind: es ſteht
demnach eine Linderung des Mangels an
Kraftfutter=
mitteln für die nächſte Zeit in Ausſicht.
Imfolge der neueſten Bundesratsverordnungen iſt die
Tätigkeit am Produktenmarkt noch weiter eingeſchränkt.
Für Erſatzfuttermittel iſt die Stimmung zurückhaltend da
man bald Zufuhren aus Bulgarien erwartet. Die
For=
derungen für einzelne Sorten wurden deshalb ermäßigt.
Unter den Angeboten iſt zu erwähnen: Gerſtengemenge, je
nach Beſatz 860—915 Mk., Gerſtenfuttermehl 845 Mk., mit
Sack ab Halle, prima Cinquantino=Mais 925 Mk.,
Mais=
futter, rumän. 875 Mk., wagenfrei Halle. Prima grobe
Weizenkleie, loko Hamburg 585 Mk., m. S., rumäniſche,
ge=
ſackt 575 Mk. Für grobe holländiſche Weizenkleie verlangte
man 550 Mk. ab Antwerpen, Weizengrieß 580 Mk. m. S.,
Weizenſpelzkleie 245 Mk., m. S., hann. Stat.,
Weizenſpitz=
kleie 280 Mk., Spelzgries, grob 290 Mk., fein 310 Mk.,
Haferkleie 375—382,50 Mk., Bremen. Haferfuttermittel aus
Schwarzhafer 510 Mk., m. S., Maſtſchrot 550 Mk.
Waffel=
abfälle 42 Mk. per Zentner ab Leipzig. Holl. Eicheln 230—
235 Mk., loſe, Paritat Nürnberg, gedarrt 470—480 Mk.,
ge=
darrt gemahl. 490 Mk. Harburger Leinkuchen, Lieferung
nach Kriegsbehinderung 185 Mk., loſe, ab Fabrik,
Kokos=
kuchen 745 Mk., ab Fabrik. Palmkernmehl 710 Mk., Weſel,
Rübenkernmehl 645 Mk., Neuß, Reiskleie 330—335 Mk.,
Zichorienbrocken 420 Mk., loſe, Magdeburg Stat.,
Walz=
mehl 60/70 585 Mk., m. S., Heringsmehl 605 Mk.,
Dorſchmehl 615 Mk., Steckrüben 2,30 Mk., Runkelrüben
1,90 Mk., Schleswig. la Weißkohl 3,25 Mk. per Zentner,
ab Schlesw.=Holſt. Stat. Strohmehl, fein gemahlen
220—230 Mk., Hamburg, Strohmehl, grob gemahlen
200—210 Mk., Hamburg, Spelzſpreumehl mit Sack 280—
290 Mk., Pferdemöhren 86—90 Mk., Kaſtanien 170—175 Mk.
per 1000 Kilogramm.
SalelEgellerraiet
liebr man:
KATAEEG
Rüucker Lonhor2
deshalb sendet sie ins Feld!!
Oberall zu haben wo Rekl. am Fenster
in Beuteln v. 15 Pfg. an.
ah
15548a
Gewinnanszug
der
6. Prenßiſch-Füddentſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſeulotterie
5. Klaſſe 8. Ziehungstag 15. November 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwet gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 200 000 Mk. 167874
4 Gewinne zu 30000 Mk. 102795 123522
4 Gewinne zu 15000 Mk. 130067. 193565
2 Gewinne zu 5000 Mk. 39586
62 Gewinne zu 3000 Mk. 1406 5355 6654 25107
25269 26118 31490 34547 41793 56392 61531 94476
101543 104128 112869 118631 130311 132280 137428
141961. 145791. 172787 186824 192602 197618 203067
217713 218267 218767 225317 230303
136 Gewinne zu 1000 Mk. 7960 15323 17808 17842
31840 31939 33066 36064 36644 38801 40702 50183
51229 51576 57439 57872 64679 70940 72683 75570
78552 81730 81767 83878 87181 86911 88948 90901
94044 94114 95758 96148 96484 106769 108202
113008 113710 117955 127753 128093 128354 138465
138979 139664 141865 151676 156384 164315 164662
165439 172114 177019 177793 183233 183615 189600
191637 196634 197151 201173 207129 210415 217775
219220 219715 224106 225278 230546
224 Gewinne zu 500 Mk. 4683. 6229 6424. 8342
10163 10900 15412 16729 17375 17911 24067 24979.
25371. 27951 30317 31422 34215 35244 35746 39099
39911 42674 45093 45095 45595 46252 50660 52328
54974 66998 61456 61677 64205 64677 66503 70482
79202 80337 80668 84681 86539 90810 94732 109378
111709 112552 113364 116414 117490 120867 124454
130216 131981 132097 134058 135642 136744 137355
140818 141611 147803 149218 149714 153071 153913.
154227 157399 161646 161967 162787 163076 163346
166505 168299 169516 172016 172637 172853 173811
176784 1.76482. 177624 160161 162606 182531 164748
185252 191442 191557 191695 199442 203778 204171
206642 208924 209327 209404 210462 213810 214642
216040 216239 216555 218983 219055 221427 221665
222896 224327 225821 226313 232506
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
4 Gewinne zu 10000 Mk. 127065 190090
6 Gewinne zu 5000 Mk. 38771 93222 145242
66 Gewinne zu 3000 Mk. 7072 7390 21739 27097
30635 32624 40649 43453 46395 50242 57576 57598
60081 64320 75391 90494 91514 96656 100110 101593
103104 120497 143836 154095 154645 168941 159966
172790 176470 190475 197976 214161 229343
148 Gewinne zu 1000 Mk. 1176 4304 8570 10524
13768 18600 18641 25936 27161 29301 30496 34448
36639 45149 48262 49327 58704 59900 61098 66390
67980 72410 75579 79098 79796 81424 86136 99057
100045 100939 105366 110918 118884 120522 120659
124112 124129 130714 131696 136396 136730 136919
140351 141026 142236 145826 154637 157622 156352
158421 159382 161574 163059 169527 170449 172194
180699 161382 181962 162417 183833 184520 188367
193143 207585 209920 210541 216196 216318 226352
226843 230887 231633 233815
168 Gewinne zu 500 Mk. 18220 19816 23865 26303
29463 33193 34806 35206 36952 37486 43615 46592
62317 55467 60860 61421 63617 67020 68197 70562
82339 85066 89880 91834 92029 94858 97666 102137
102643 103860 107370 110232 111589 118367 120409
122653 122668 124775 125064 127230 129325 132693
137125 139116 139620 139935 141582 141772 144149
144910 148869 151277 152055 154316 157322 158292
163107 164021 164293 165528 167140 167842 168841.
172569 176763 179829 180617 182698 188689 191234
192841 193438 199362 201466 202464 206859 212397
215952 216380 217723 217861 221445 223531 283974
Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
(Nachdruck verboten.)
Etwas in ſeinem Weſen erſchütterte Regina. Aber
zugleich fühlte ſie ein tiefes Unbehagen, wenn ſie in ſeine
flimmernden Augen ſah, aus denen ihr jetzt viel mehr
ein wildes, ſinnliches Begehren, als eine tiefe, wahre
Herzensneigung entgegenblickte. Sie zuckte hilflos die
Schultern.
Es tut mir ſo leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann.
Sagen Sie lieber, nicht helfen will! Es iſt doch wohl
nur eine Mädchenlaune, was Sie hindert, meine Frau zu
werden?
Sie irren — es iſt keine Laune.
So haben Sie einen triftigen Grund, meine
Bewer=
bung auszuſchlagen?
Ja, ich habe einen triftigen Grund.
Seine Augen bohrten ſich in die ihren.
Regina — lieben Sie einen anderen?
Das Blut ſchoß ihr ins Geſicht. Sie warf ſtolz den
Kopf zurück.
Herr von Tondern, zu dieſer Frage ſind Sie nicht
berechtigt! ſagte ſie abweiſend.
Er biß die Zähne zuſammen. Dann ſtieß er gequält
hervor:
Ich flehe Sie an — ſagen Sie mir die Wahrheit—
lieben Sie einen andern?
Sie trat raſch von ihm fort, hinüber an den
Marmor=
kamin, hinter dem der Heizkörper verborgen lag. So
ſiand ſie ſchlant und aufrecht, ihre weiße Geſalt hob ſich
leuchtend von dem ſchwarzen Marmor ab. Das herrliche,
kaſtanienbraune Haar, das in dicken Flechten aufgeſteckt
war, ſchimmerte metalliſch unter den elektriſchen
Licht=
funken, die von der Deckenbeleuchtung darauf
nieder=
fielen.
So ſtand ſie eine Weile, von ihm abgewandt. Dann
wandte ſie das erblaßte Geſicht nach ihm zurück und ſagte
mit verhaltener Stimme:
Dieſe Frage beantworte ich nicht einmal mir ſelbſt,
viel weniger einem anderen Menſchen. Ich bitte Sie
dringend, dieſes Geſpräch zu beenden. Wenn ich Ihnen
noch Rede und Antwort ſtehen ſoll, ſo wählen Sie ein
ſanderes Thema.
Aber Tondern ſchnürte die Erregung momentan die
Kehle zu und da auch Regina nicht ſprach, entſtand ein
peinvolles Schweigen, das erſt durch den Eintritt Frau
Rutharts und einiger Beſucher unterbrochen wurde.
Auch Frau Ruthart fiel es auf, daß Tondern heute
beſonders erregt war. Sie ſah, daß er einige Male mit
großer Unruhe nach der Tür blickte, als erwarte er jemand
und fürchte doch, dieſen Jemand eintreten zu ſehen.
Was hat er nur? dachte ſie und zog ihn in ein
Ge=
ſpräch. Aber ſie entdeckte bald, daß ihr Günſtling heute
ſehr unaufmerkſam war.
Sie ahnte nicht, daß Heinz von Tondern unterwegs
einen Bekannten getroffen, der ihn gefragt hatte:
Haben Sie ſchon gehört, Tondern, der tolle Haßberg
ſoll wieder da ſein?
Heinz von Tondern hatte bei dieſer Frage ein Gefühl
gehabt, als verliere er den Boden unter den Füßen. Wie
eine erbrückende Gewißheit kam es in dieſem Momen
über ihn, daß Regina vollends für ihn verloren war,
wenn Haßberg wirklich zurückgekehrt ſein ſollte. Noch
glaubte er nicht feſt daran, daß Haßberg zurückgekehrt ſei.
Der Bekante hatte es nur gerüchtweiſe vernommen.
Aber er fürchtete dieſe Rückkehr, wie er noch nie etwas
gefürchtet hatte. Und aus dieſer Furcht heraus hatte er
ſofort noch einen Sturm auf Reginas Herz verſucht.
Aber ſie hatte ihn abermals abgewieſen und nicht
einmal geleugnet, daß ſie einen anderen liebte, wenn ſie
es auch nicht direkt zugeſtand. Und daß dieſer andere
Haßberg war, erſchien ihm ſo gewiß, als hätte ſie es
ein=
geſtanden. Sein Inſtinkt hatte ihm ſchon vor zwei
Jah=
ren geſagt, daß Haßberg ſein Rivale ſei, und dieſer
In=
ſtinkt der Eiferſucht ſagte ihm heute wieder, daß Regina
Haßberg nicht vergeſſen habe.
Wie im Fieber ſtarrte er nun wieder und wieder
nach der Tür, als fürchte er, Haßberg dort eintreten zu
ſehen. Ganz ſicher würde mindeſtens eine Kunde von
ihm in Reginas Salon dringen. Und ſo ſah Tondern
in jedem neueintretenden Gaſt den Verkünder einer
Hiobsbotſchaft.
Aber niemand ſprach von Haßberg; ſchon begann
Tondern aufzuatmen, als derſelbe Herr erſchien, den er
vorher getroffen hatte.
Regina begrüßte ihn in ihrer ruhigen, ſicheren Art,
Tondern beeilte ſich, in die Nähe der beiden zu kommen,
ſo hörte er jedes Wort ihrer Unterhaltung.
Sie haben uns lange nicht beſucht, Herr Aſſeſſor,
ſſagte Regina zu dem Angekommenen.
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Der Aſſeſſor verneigte ſich. Auch er gehörte zu den
Bewerbern um Reginas Hand, und freute ſich, daß ſie
ihn vermißt hatte.
Ich war einige Wochen verreiſt, mein gnädiges
Fräulein, und bin erſt geſtern zurückgekommen.
Sie plauderten über Alltägliches, und einige andere
Gäſte geſellten ſich hinzu. Auch Tondern trat zu ihnen,
die Augen nicht von Regina und dem Aſſeſſor laſſend.
Plötzlich zuckte er zuſammen. Der Aſſeſſor ſagte
laut und deutlich:
Haben die Herrſchaften ſchon gehört, daß der tolle
Haßberg wieder hier iſt?
Alles fuhr überraſcht nach ihm herum. Dabei
ent=
ging den anderen allen, was Tondern ganz genau ſah —
daß Regina Baldus ſich in auffallender Weiſe verfärbte
und wie im jähen Schrecken die Hand auf das Herz
preßte. Ihre Augen waren weit geöffnet und blickten
wie gebannt in des Aſſeſſors Geſicht.
Tondern ſah das alles, und er wußte ganz genau,
daß Regina Haßberg liebte. Dieſe Gewißheit weckte in
ihm eine ſinnloſe Eiferſucht auf Haßberg. Ihm war zu
Mute, als könne er dieſen kalten Blutes umbringen. Er
wußte, daß er alles das tun würde, was in ſeinen
Kräf=
ten ſtand, um eine Annäherung zwiſchen Regina, und
Haßberg zu hintertreiben. Ganz gleich, welche Waffen
er anwenden mußte, er würde vor nichts zurückſchrecken.
Mehr denn je loderte das leidenſchaftliche Begehren nach
Reginas Beſitz in ſeinem Herzen und die Eiferſucht auf
Haßberg drohte ihn von Sinnen zu bringen.
Der Aſſeſſor war inzwiſchen von allen Seiten
be=
ſtürmt worden mit Fragen nach dem tollen Haßberg.
Nur Regina fragte nicht.
Eine ſehr ſchöne, nur etwas zu üppige Blondine
fragte beſonders lebhaft: Frau Melanie von Hauſen,
die junge Witwe des Juſtizrats von Hauſen.
Die ſchöne Melanie von Hauſen war durch die
Neuig=
keit des Aſſeſſors nicht minder erſchüttert worden als Re=
gina. Sie verſtand ſich aber nicht ſo gut zu beherrſchen
als dieſe.
Auch für ſie war dieſe Nachricht von großer
Bedeu=
tung. Sie hatte ſich vor Jahren mit aller
Leidenſchaft=
lichkeit ihres lebhaften Temperaments in den tollen
Haß=
berg verliebt und mit ihm in einer Weiſe geflirtet, die
ihres alternden Gatten Eiferſucht erweckt hatte. Haßberg
war erſt auf den Flirt eingegangen, da ihm Frau
Me=
lanie aber gar zu ſehr entgegenkam, zog er ſich bald von
ihr zurück. Sie glaubte jedoch, er tue es nur ihres
Gat=
ten wegen. Als er dann ſo plötzlich abgereiſt war, hatte
ſie ſich faſt die Augen ausgeweint. Sie glaubte, er ſei
nur nach Südweſt gegangen, weil er es nicht ertragen
konnte, ſie an der Seite ihres Gatten zu ſehen.
Der Verzweiflung nahe, hatte ſie verſucht, ſeinen
Aufenthalt zu ermitteln, aber es war ihr nicht
gelun=
gen. Sie hatte nichts mehr von ihm gehört. Und doch
hätte ſie ihm ſo gern die Nachricht vom Tode ihres
Gat=
ten zukommen laſſen, überzeugt, daß er dann ſchleunigſt
zurückkehren würde.
Während des Trauerjahres hatte Frau Melanie mit
einer gewiſſen ſtumpfen Ergebung ihr zurückgezogenes
Leben ertragen, im ſtillen hoffend, daß Haßberg
zurück=
kehren werde. Seit einigen Wochen ſchwamm die ſchöne
junge Witwe, die als die Univerſalerbin ihres
verſtor=
benen Gatten nun auch ſehr reich war, wieder munter
im Strom der Geſelligkeit.
Und nun vernahm ſie plötzlich, Hans von Haßberg
ſei zurückgelehrt. Das traf ſie wie ein elektriſcher Schlag.
Woher wiſſen Sie das, Herr Aſſeſſor? fragte ſie
haſtig und bohrte ihre ſchönen blauen Augen in die des
Gefragten.
Ich hörte es heute morgen im Amt. Einige Kollegen
haben ihn geſtern abend in Geſellſchaft einiger Offiziere
in den Grunowſchen Weinſtuben geſehen. Er ſoll dort
zu Abend geſpeiſt haben, antwortete der Aſſeſſor.
Frau Melanie begegnete Tonderns Mik. der ſie mic
einem ſeltſamen Ausdruck ſtreifte. Da nahm ſie ſich
zu=
ſamen und heuchelte Gleichgültigkeit. Sie zucktef die
Achſeln.
Die Herren werden ſich geirrt haben, ſagte ſie. Und
ſie glaubte es ſelber. War ſie doch überzeugt, daß ſie es
zuerſt erfahren hätte, wenn Haßberg zurückgekehrt war.
Etwas ähnliches habe ich meinen Kollegen auch
er=
widert, verehrte gnädige Frau. Aber vorhin traf ich
Herrn Leutnant v. Trebin, der ja in Haßbergs früherem
Regiment ſteht. Ich fragte ihn, ob es wahr ſei, daß der
tolle Haßberg zurückgekehrt ſei, und er erwiderte:
Ja=
wohl, geſtern nachmittag iſt er eingetroffen; er tritt als
Rittmeiſter in ſein altes Regiment wieder ein. Trebin
erzählte mir noch, Haßberg habe ſich da unten koloſſal
ausgezeichnet. Deshalb iſt er zum Rittmeiſter befördert
worden. Die Sehnſucht nach der Heimat hat ihn
zurück=
getrieben.
Die Sehnſucht nach mir! frohlockte Frau Melanie
innerlich.
Alſo iſt es wirklich wahr? fragte, noch immer
zwei=
felnd, Heinz von Tondern.
Der Aſſeſſor nickte.
Ja, es iſt wahr. Uebrigens wird Trebin in wenigen
Minuten hier ſein und kann es Ihnen ſelbſt beſtätigen.
(Fortſetzung folgt.)
315
A
Aufruf
Am 25. November d. Js., dem Geburtstage Seiner Königlichen Hoheit des
Großherzogs, ſoll unter dem Schutze Ihrer Königlichen Hoheiten des
Großherzogs und der Großherzogin ein
allgemeiner Opfertag für das „Rote Kreuz”
ſtattfinden.
Es gilt, die großen Aufgaben des „Roten Kreuzes” mit weiteren Mitteln zu unterſtützen, es gilt,
die Fürſorge für unſere, mit unvergleichlicher Tapferkeit kämpfenden Helden, die Hilfe für Verwundete
und Kranke, ſowie für bedürftige Kriegerfamilien zu fördern und zu ſtärken. Bringen wir unſeren
Kriegern, die mit ihrem Leben Heimat und Vaterland ſo ruhmreich ſchützen, am Opfertag
unſeren Dank durch eine Spende dar!
Für den Kreis Darmſtadt, mit Ausnahme der Stadt Darmſtadt, iſt der unterzeichnete
Ausſchuß zuſammengetreten, um die Sammlungen und Veranſtaltungen zu leiten, ihm ſtehen in den
einzelnen Gemeinden Ortsausſchüſſe, bei denen ſich Frauen und Mädchen zahlreich beteiligen, zur
Durchführung des Opfertags zur Seite. Es ſoll ein öffentlicher Verkauf von Poſtkarten,
Erinnerungs=
zeichen u. a., ſowie eine Geldſammlung ſtattfinden, auch kann, wo es möglich erſcheint, eine, dem Ernſte
der Zeit entſprechende, ſchlichte vaterländiſche Feier zu Gunſten der Opfertags=Sammlung
ver=
anſtaltet werden.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Der Ausſchuß.
Provinzialdirektor Fey,
Profeſſor Luley, Darmſtadt,
Kreisrat des Kreiſes Darmſtadt,
Schriftführer,
Vorſitzender.
Hauptlehrer Haſſenzahl, Lehrer Herget, Joſt Schneider, Arheilgen. Bürgermeiſter Schmidt,
Lehrer Spamer, Braunshardt. Oberamtsrichter Wünzer, Darmſtadt. Pfarrer Daus,
Hauptlehrer Müller, Pfarrer Paul, Bürgermeiſter Schäfer, Eberſtadt. Lehrer Dieter,
Bürgermeiſter Koch, Eich. Lehrer Kadel, Bürgermeiſter Wannemacher, Erzhauſen.
Pfarrer D. Dreſcher, Bürgermeiſter Götz, Lehrer Rauch, Eſcholbrücken. Pfarrer Pabſt,
Bürgermeiſter Petri, Lehrer Schultheis, Gräfenhauſen. Pfarrer Gerhard, Bürgermeiſter Kunz,
Griesheim. Bürgermeiſter Geibel, Lehrer Lackmann, Hahn. Zimmermann Bauer, Lehrer Berck,
Landwirt Petri, Beigeordneter Steinmetz, Malchen. Bürgermeiſter Hickler, Lehrer Vogel,
Pfarrer Weißgerber, Meſſel. Lehrer Lengfelder, Beigeordneter Schwinn, Nieder=Beerbach.
Bürgermeiſter Appel, Hauptlehrer Schultheis, Pfarrer Weigel, Nieder=Ramſtadt.
Pfarrer Junker, Bürgermeiſter Rückert, Ober=Ramſtadt. Dr. Breidenbach, Fabrikant Gg. FeyXVI,
Poſtmeiſter Geiß, ſtellv. Hauptlehrer Klamm, Pfarrer Krämer, Bürgermeiſter Lang,
Kaufmann H. Schulz, Pfarrer Zinn, Pfungſtadt. Hauptlehrer Heß, Bürgermeiſter Lorenz, Roßdorf.
Bürgermeiſter Kunz, Beigeordneter Zimmermann, Schneppenhauſen. Buchdrucker Friedr. Heydt,
Bürgermeiſter Walter, Traiſa. Beigeordneter Wembacher, Waſchenbach. Lehrer Schmidt,
Dekan Schneider, Weiterſtadt. Lehrer Kern, Pfarrer Lehr, Bürgermeiſter Pfaff, Wixhauſen.
Frau Provinzialdirektor Fey,
Frau Dekan Schneider,
Darmſtadt.
Weiterſtadt.
Frau Pfarrer von der An, Frau Zimmermeiſter Franz Traſer, Arheilgen.
Frau Lehrer Spamer Witwe, Braunshardt. Lehrerin Frl. Joſt, Handarbeitslehrerin Frau
Ludwig Keller, Frl. Amalie Lehr, Frl. Auguſte Neuſel, Frau Pfarrer Paul, Frau Friedr. Sarg,
Frau Bürgermeiſter Schäfer, Frau Karl Schwinn, Eberſtadt. Frau Adam Bitſch,
Frau Bürgermeiſter Götz, Frau Adam Herbert, Frau Hch. Heßler V Frau Adam Krämer II,
Frau Lehrer Rauch, Eſchollbrücken. Lehrerin Frl. Blaul, Frau Dr. Kurz,
Frau Lehrer Schultheis, Gräfenhauſen. Frau Lehrer Boller, Frau Oberlehrer Seibert, Griesheim.
Handarbeitslehrerin Frau Knippel, Schulverwalterin Frl. Schmahl, Hahn Lehrerin Frl. Möhner,
Krankenſchweſter Pfaff, Nieder=Beerbach Frau Dr. Ganß, Frl. Weihl, Nieder=Ramſtadt.
Frau Lehrer Hofmann, Frau Pfarrer Junker, Frau Bürgermeiſter Rückert, Ober=Ramſtadt.
Frl. Eleonore Götz, Frau Pfarrer Krämer, Pfungſtadt. Frau Dr. Baumann,
Lehrerin Frau Egli, Roßdorf. Frau Lehrer Lortz, Schneppenhauſen. Frau Oberſtleutnant Bullrich,
Frau Pfarrer Heus, Frau Geheimerat Dr. Kulp, Frau Lehrer Wolf, Traiſa.
Frau Lehrer Knecht, Waſchenbach. Fr. Lebrerin Schmidt, Weiterſtadt.
Frau Fey, Frau Lehrer Krausmüller, Wixhauſen.
(15924mg
Blinden=Beſchäftigungs=Verein.
Die Liſte der am 18, dieſes Monats
ſtattfin=
denden Ziehung erſcheint am 19. November in dieſem
Blatte und iſt auch in der Werkſtätte, Karlſtraße 21
(Wartburghaus), erhältlich. Dortſelbſt können auch die
Gewinne abgeholt werden.
(*8347
Klavierstimmer
Emil Schulze, Kammermusiker i. P.
Schießhaustr. 29, II. (15755a
Kut. priv. Mittag= u. Abendtiſch
Kahlertſtraße 40 II. (15841a
Jamen und Schülerinnen erh.
guten Mittagstiſch (12075a
Eliſabethenſtr. 25½, 2. St.
Weihnachtsbitte.
Für die Chriſtbeſcherungen der Frauenvereine der Petrus= und
Paulusgemeinden, insbeſondere der Beſſunger Kleinkinderſchule, welche
zirka 200 Kindern beſcheren ſoll, bitten wir freundlichſt um Gaben.
Solche nehmen gern entgegen: Fr. Becker, Beſſungerſtr. 108,
Freifrau v. Bellersheim, Hermannſtr. 8, Frl. Joh. Mootz,
Roquette=
weg 26, Frl. Muffey, Martinſtr. 99, Fr. Pfarrer Rückert,
Paulus=
platz, Fr. Geh. Oberbergrat Tecklenburg, Hermannſtr. 12, Fr. Dr. Vix,
Karlſtr. 72, Fr. Pfarrer Wagner, Beſſungerſtr. 65, Fr. Pfarrer Walz,
Ohlyſtr. 77, die Schweſtern der Kleinkinderſchule und die Pfarrer
Rückert und Wagner.
Darmſtadt, den 15. November 1915.
(15940
Die Kreiberfammerſtete
Friedrichſtraße 241
bittet die Spender der ihr gütigſt zugedachten Sachen,
die bei ihnen abgeholt werden, ſoweit möglich der
Kontrolle wegen auf einem beigelegten Zettel zu
be=
zeichnen und mit Unterſchrift zu verſehen. Auch wird
gebeten, nur an die Abholer abzugeben, die ſich durch
abgeſtempelte Quittung der Kleiderſammelſtelle
aus=
weiſen können.
(*8278
M
Ader Stärke fordert gebiete=
Leuische Seieenn
risch, daß man nur die
über-
unverwüstlich
aus sparsame, praktische u.
im Tragen,
ge-
kalt abwaschbare
Hlusen schmeidig,
un-
beschwert, weich, unendlich
stärker wie leichte Seide.
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(Ortsgruppe Darmſtadt).
Montag, den 22. November, abends 8½ Uhr, im
Konkordiaſaale, Waldſtraße 33, Vortrag des Herrn
Dr, Sonnenſchein, München=Gladbach:
Deutſchlands große Stunde‟.
Hierzu wird Jedermann (Damen und Herren) ebenſo freundlich wie
dringend eingeladen.
(15982mg)
Eintritt frei.
Die Ortsgeſchäftsführung des Volksvereins.
Grossherzogliches Hoftheater.
Montag, den 22. November 1915
Drittes Konzert
zum Besten des Witwen- und Waisenfonds der Grossh. Hofmusik.
Leitung: Generalmusikdirektor Felix von Weingartner
Solistin: Frau Wera Schapira-Wien.
Program m.
1. Vierte Sinfonie (B-dür) Op. 60 .
Beethoven.
2. Erstes Konzert (Es-dur) f. Klavier m. Orchester Franz Liszt.
3. B-dur-Sinfonie Op. 38
Rob. Schumann.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Kasseöffnung 6½ Uhr.
Hauptprobe zum III. Konzert: Montag, den 22.
No-
vember, vorm. 10½ Uhr. Karten zur Hauptprobe Mk. 1.65 an der
Hoftheatertageskasse, bei Thies und im Verkehrsbureau ab Freitag.
NB. In dieser Hauptprobe werden alle Nummern des
Pro-
gramms zu Gehör gebracht.
(15928mg
IV. Konzert, Montag, den 13. Dez. Orchesterwerke:
Sinfonietta von Erich Korngold und Beethoven V. Sinfonie. Solist:
Erich Korngold-Wien (Klavier). (5 Märchenbilder, Korngold.)
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III.
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Der neuste Kriegsbericht
Olympia-Wochenberich
VI.
Luny als Chinese
toller Humor (*8333;
VII.
Einlagen
III. Platz 19 Pfg.
Militär hat Vorzugspreise.
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 17. November 1915.
48. Abonnem.=Vorſtell. B 12.
Zum erſten Male wiederholt:
Othello.
Oper in 4 Akten von Giuſ. Verdi.
Perſonen:
Othello, Mohr,
Befehlshaber der
venetian. Flotte . Joſef Mann
Jago, Fähndrich . Arnold Gabor
Caſſio, Hauptm. . Aug. Globerger
Rodrigo, ein edler
Venetianer . . Paul Peterſen
Montano, d.
Vor=
gänger Othellos
in der
Statthal=
terei von Cypern L. Schützendorf
Ein Herold
. Eduard Göbel
Desdemona,
Lucille v. Wein=
Othellos Gemah=gartner=Marcel,
lin
a. G.
Emilia, Jagos
Gattin
Anna Jacobs
Chöre: Robert Preuß.
Nach d. 1. u. 3. Akte läng. Pauſen.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
4.20 ℳ, 13.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.90 ℳ, 6.—8.
Reihe 2.35 ℳ, Proſzeniumsloge
6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Bal=
konloge 5.20 ℳ, I. Rang 4.70 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ,
7. u. 8. Reihe 2.15 ℳ, I. Galerie
1.35 ℳ, II. Galerie 0.75 ℳ.
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kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
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bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 U. — Ende gegen 10½ U.
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die Vorſtellungen:
Donnerstag, 18. Nov. 49. Ab.=
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Lager.‟ Hierauf: „Die
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colomini”. Kleine Preiſe.
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ſondere Anzeige.)
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Abend: „Wallenſteins Tod‟.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
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nachmittags von 3½—5 Uhr, ſtatt.
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Kinderservice, 4 teilig
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1.35
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Waffeleisen
Waffelbäckereien . . . 95, 50₰
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18₰
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Kuchenrädchen
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Gebäckkasten
von 1.50 an
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Kartoffelpressen.
Gitordlen
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Kakaokannen mit Siebdeckel 1.25
1.25
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1.10, 75₰
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