Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 183., Montag, den 5. Juli.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 4. Juli. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In den Argonnen haben unſere Truppen die
Offenſive fortgeſetzt. Die Beute hat ſich erheb=
ich
erhöht; ſie beträgt für die beiden erſten Julitage
2556 Gefangene, darunter 37 Offiziere, 25
Maſchinengewehre, 72 Minenwerfer und
eine Revolverkanone.
Auf den Maashöhen wiederholte der Feind trotz
iller Mißerfolge viermal ſeine Verſuche zur Wieder=
froberung
der verlorenen Stellung bei Les Eparges.
Vir wieſen ſeine Angriffe glatt ab.
Nordöſtlich von Regnieville eroberten wir
die franzöſiſchen Stellungen in 600 Meter Breite
und entriſſen nördlich von Fey=en=Haye dem Feinde ein
Waldſtück.
Die Fliegertätigkeit war geſtern ſehr lebhaft.
Deutſche Flugzeuge bewarfen das Landguard=Fort bei
Harwich, ſowie eine engliſche Zer ſtörer= Flot=
tille
und griffen das befeſtigte Nancy, die Bahn=
mlagen
von Dombasle und das Sperrfort Re=
niremont
an. Ein engliſches Flugzeug ſtürzte nörd=
ich
Gent an der holländiſchen Grenze brennend ab.
Ein deutſches Flugzeug zwang einen franzöſiſchen Flie=
ger
bei Schlucht zur Landung. Der Feind bewarf Brügge,
ohne militäriſchen Schaden anzurichten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Armee des Generals von Linſingen iſt in
ſoller Verfolgung gegen die Zlota=Lipa. 3000
Ruſſen fielen in unſere Hand. Unter ihrem Druck wich
der Feind aus ſeinen Stellungen von Narajow=Miaſtow
bis nördlich Przemyslano. Von Kamionka bis Krylow
(am Bug) iſt die Lage unverändert.
Die Armeen des Generalfeldmarſchalls v. Macken=
ſen
ſind in fortſchreitendem Angriff. Zwi=
ſchen
Weichſel und Pilica hat ſich nichts Weſentliches er=
eignet
.
Oberſte Heeresleitung.

* Berlin, 4. Juli. Zu der vom ruſſiſchen Marine=
Generalſtab vom 4. Juli vveröffentlichten Nachricht über
die Vernichtung eines Schiffes der Deutſchland:
Klaſſe am 2. Juli erfahren wir von zuſtändiger Stelle,
daß dieſe Meldung nicht zutreffend iſt. (Die
angeführte Nachricht lautet: Petersburg. Der Marine=
Generalſtab gibt bekannt: Im Baltiſchen Meer griff am
2 Juli nachmittags 3 Uhr ein engliſches Unterſeeboot das
Führerſchiff des Feindes von der Deutſchland‟=Klaſſe
an und ſprengte es durch zwei Torpedoſchüſſe in die
Luft.)

Der öſterreichiſch=ungariſche
Fenerbertant.

* Wien, 4. Juli. Amtlich wird verlautbart:
1. Juli, mittags:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Die Ruſſen, die geſtern in Oſtgalizien zwiſchen Na=
rajowki
und Zlota=Lipa, ſowie nördlich an=
ſchließend
mit ſtarken Kräften Widerſtand leiſteten, wur=
den
von den verbündeten Truppen angegriffen und nach
ſtundenlangem Kampfe auf der ganzen Front gegen die
Zlota=Lipa zurückgeworfen. 3000 Gefangene
und mehrere Maſchinengewehre wurden erbeutet. Auch
in der Gegend von Przemyslano und Glinisny iſt der
Feind im Rückzuge gegen Oſt.
Am Bug hat ſich die Lage nicht geändert.
In Ruſſiſch=Polen kam es an mehreren Front=
abſchnitten
zu heftigen Kämpfen, da die Ruſſen
unter Einſatz von Verſtärkungen zu Gegenangriffen über=
gingen
. Alle dieſe Verſuche, verlorenes Terrain zurück=
zuerobern
, ſcheiterten vollſtändig. Eines unſerer Korps
wies allein fünf Sturmangriffe des Fein=
des
ab. Am Por=Bach und an der Wysznica dauern
die Kämpfe fort. Beiderſeits Studzianki drangen unſere
Truppen in einer Frontausdehnung von mehreren Kilo=
metern
in die Hauptſtellung des Gegners ein und warfen
den Feind unter ſchweren Verluſten zurück. Hierbei wur=
den
über 1000 Gefangene gemacht, drei Maſchinengewehre

und drei Geſchütze erbeutet. Die Höhen nördlich
Krasnik wurden in ſchwerem Kampfe ge=
nommen
.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Italiener erneuerten auch geſtern wieder ihre
Anſtrengungen, am Rande des Plateaus von Doberdo
Fuß zu faſſen. Nach einer den ganzen Tag dauernden
Beſchießung des Abſchnittes von Redi-Puglia mit
ſchweren Geſchützen ſetzte hier nachmittags ein Angriff
von mindeſtens vier Infanterie= Regimen=
tern
ein, der zu heftigen Nahkämpfen führte. Ein
Gegenangriff der tapferen Verteidiger warf ſchließlich
den Feind von den Höhen hinunter.
Verſuche des Feindes, ſich unſeren Stellungen bei
Woltſchach (weſtlich Tolmein) und dem Gebiete ſüd=
lich
des Krn zu nähern, wurden ſchon im Keime erſtickt.
Alpini, die in dieſer Gegend einen Vorſtoß gegen einen
unſerer Stützpunkte unternahmen, wurden nach erbitter=
tem
Handgemenge zurückgeworfen. Die Verluſte
des Feindes ſind überall wieder ſehr ſchwer.
Das italieniſche Torpedoboot 17 Os iſt am
2. Juli abends in der Nord=Adria vernichtet worden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf dieſem fanden nur vereinzelte Grenzgeplänkel ſtatt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Ein rechtes Wort zur rechten Zeit.

* Berlin, 4. Juli. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt in ihrem politiſchen Tagesbericht:
Die franzöſiſche Preſſe, außerſtande dem
franzöſiſchen Volke die militäriſche Nieder=
zwingung
Deutſchlands für eine nähere oder auch
nur fernere Zeit glaubhaft zu machen, verſucht die mit
Recht ſinkenden Hoffnungen durch die Vorſpiegelung einer
politiſchen Zerrüttung und Zermürbung in
Deutſchland neu zu beleben. Dazu werden die ver=
ſchiedenen
Kundgebungen von ſozialdemokratiſcher Seite
weidlich ausgenützt. So ſchreibt der Temps am 27.
Juni über die Rede des Abgeordneten Braun: Die erſte
Stimme eines Volksvertreters hat ſich im preußiſchen Ab=
geordnetenhauſe
vernehmen laſſen, um Frieden zu for=
dern
. Es liegt nur an uns, an der Ausdauer und Feſtig=
keit
der Verbündeten, daß dieſe Stimme nicht vereinzelt
bleibt und daß andere aus ganz Deutſchland hinzukom=
men
. Dasfelbe Blatt ſagt am 29. Juni zu der Kund=
gebung
des Parteivorſtandes: Daß ſich die Sozialdemo=
kratie
mit dieſer Kundgebung hervorwagen kann, nach=
dem
ſie gelehrig der kaiſerlichen Politik gedient hat, be=
weiſt
, daß die Müdigkeit des deutſchen Prole=
tariats
tatſächlich beſteht, und daß das Verlangen des
Volkes nach ſofortigem Frieden nicht mehr unterdrückt
werden kann. Das Anzeichen iſt wertvoll und kann, wenn
es überhaupt nötig wäre, uns nur in unſerem Willen be=
ſtärken
, den Krieg bis zum Ende durchzuführen, bis zum
völligen Siege der Sache des Rechtes und der Freiheit.
Der Figaro vom 26. Juni ſchreibt über die Braunſche
Rede: (Während in Berlin die offizielle Welt lacht, flaggt,
ſich bläht, verbreitet ſich in ganz Deutſchland eine tiefe
Entmutigung, eine ſchreckliche Müdigkeit, ein allgemeines
Jammern. Die anderen Blätter äußern ſich ähnlich.
Die Unkenntnis der franzöſiſchen Preſſe
in der Beurteilung deutſcher Zuſtände iſt
uns kein Novum. Wir erinnern uns, daß namhafte Blät=
ter
manche innerpolitiſche Auseinanderſetzungen als
Zeichen innerlicher Zerſetzung, ja als den Beginn einer
Revolution angeſehen haben. Wenn die Zeit einmal die
Akten über die Vorgeſchichte dieſes Krieges öffnen wird.
wird die Welt mit Erſtaunen ſehen, daß nicht nur die
franzöſiſche Preſſe, ſondern hochſtehende amtliche Perſön=
lichkeiten
von Bildung und Rang des Glaubens waren,
Deutſchland wäre aus Gründen der inneren Po=
litik
einem Kriege nicht gewachſen, und wie
ſehr der Glaube, Deutſchand werde aus ſolchen Rückſich=
ten
doch vor der Politik der Entente kapitilieren, die
Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber der ruſſi=
ſchen
Provokation beſtimmt hat. Es ſind die gleichen
Leute, die heute glauben, innerpolitiſche Differenzen wer=
den
die deutſche Widerſtandskraft brechen.
Wir benützen gern die Gelegenheit, um die franzöſiſche
Preſſe über den wahren Stand der Meinungen
in Deutſchland aufzuklären. Es iſt ganz einfach und
für den Außenſtehenden leicht zu verſtehen. In Deutſch=
land
iſt man im allgemeinen der Anſicht, daß Frankreich,
England und Rußland in kürzerer oder fernerer Zeit ein=
ſehen
werden, daß eine Beſſerung der militäri=
ſchen
Lage zu ihren Gunſten nicht mehr zu er=
hoffen
und die Fortführung des Krieges zwecklos iſt.
Von dieſer Anſicht ausgehend. geſtützt auf die durch die
Tapferkeit unſerer Volksgenoſſen in Waffen geſchaffene
günſtige Kriegslage iſt der ſozialdemokratiſche Parteivor=
ſtand
mit ſeinem Manifeſt hervorgetreten, wie andere Or=
ganiſationen
auf Grund unſerer Siegeszuverſicht bereits
mit der Formulierung ihrer Forderungen für den künf=

tigen Frieden vorangegangen waren. Die Unterſchiede
betreffen die Wünſche über den Inhalt des künftigen Frie=
dens
. Gleichermaßen iſt in unſerem ganzen Volke das
Bewußtſein unſerer Stärke. Wollen ſich unſere
Feinde durchaus falſchen Vorſtellungen über Zeichen der
Schwäche und Kriegsmüdigkeit hingeben, ſo mögen ſie
es tun Das deutſche Volt wartet ohne Ungeduld und
geſchloſſen den Zeitpunkt ab, wo unſere Feinde bereit ſind,
die Konſequenzen aus der militäriſchen
Lage zu ziehen.

Der Seekrieg.

* Lugano, 3. Juli. Zu der Verſenkung des
italieniſchen Segelſchiffes Sandomene‟
durch ein deutſches Unterſeeboot melden römiſche Blätter
folgende Einzelheiten: Das Schiff, das 2000 Tonnen Waſ=
ſerverdrängung
hatte, war mit einer Holzladung von
Auſtralien nach Garſton bei Liverpool unterwegs. Die
Torpedierung erfolgte in den iriſchen Gewäſſern. Der
Kapitän und ſechs Mann gingen unter; neun Mann wur=
den
gerettet. Die Sandomene iſt das erſte italieniſche
Schiff, das den deutſchen Unterſeebooten zum Opfer ge=
fallen
iſt.
* London, 3. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Ein Fiſchdampfer aus Grimsby landete bei
St. Ives die Leiche des erſten Offiziers vom Scottiſh
Monarch und eines Norwegers, ſowie den ruſſiſchen
Zimmermann des Schiffes. Dieſer erklärte, daß er mit
15 Mann von der Beſatzung den Dampfer in einem Boote
verlaſſen habe, das mit ſehr rauhem Wetter zu kämpfen
hatte. Vierzehn Kameraden wurden über Bord geſpült
und ertranken. Der Norweger erlag den erhaltenen Ver=
wundungen
. Nach den Erzählungen des erſten Offiziers
des Caucaſian verſuchte dieſer Dampfer, als das U=Boot
auftauchte, zu entkommen, konnte jedoch nicht ſchnell genug
Dampf aufbekommen. Das U=Bot begann zu ſchießen.
Der dritte Schuß fegte den Gangſpill weg. Der Kapitän,
der ins Waſſer geſprungen war, wurde von dem U=Boot
aufgenommen. Dann kam die Inglemoor in Sicht
und ſollte die Caucaſian wegſchleppen. Aber plötzlich
erſchien das U=Boot wieder, verſenkte die Inglemoor
und verſchwand.
* London, 3. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der belgiſche Dampfer Bodnog=
nat
iſt bei den Scillyinſeln verſenkt worden. Die
Beſatzung, die 18 Mann zählte, iſt in Falmouth gelandet
worden.

Energiſcher Proteſt aegen den ruſſiſchen
Neutralitätsbruch.

Stockholm, 3. Juli. Ueber den Neutralitäts=
bruch
, den die ruſſiſche Marine in den ſchwe=
diſchen
Gewäſſern begangen hat, ſchreibt Nya
Dagligt Allehanda: Die Genugtuung, auf die wir ein
Anrecht haben, muß ſo ſein, daß eine Wiederholung
ausgeſchloſſen iſt. Es erſcheint uns angemeſſen, daß
die Offiziere, die verantwortlich ſind, disziplinariſch
beſtraft werden. Auch Aftonbladet meint: Wenn es
Rußland mit ſeinen Verſicherungen ernſt meint, kann es
ſich nicht auf eine bloße Entſchuldigung beſchränken. Das
Blatt ſagt weiter: Dieſenigen, die das Völkerrecht auf
eine viel greifbarere Weiſe, als es damals an der
chileniſchen Küſte geſchehen iſt, gebrochen haben,
müſſen von ihrer Regierung erfahren, wie groß ihre Ver=
fehlung
war. Dieſe Forderung kann nach allen ruſſiſchen
Verſicherungen freundſchaftlichſter Gefühle nicht abge=
wieſen
werden.

Die Zuſtände in Rußland.

(Ctr. Bln.) Aus Bukareſt berichtet der Berl. Lok.=
Anz.: Die Berichte der auf der Flucht aus ihrem Vater=
lande
in großer Zahl hier durchreiſenden angeſehenen und
begüterten Ruſſen ſind wenig geeignet, hier für die Be=
ſiegten
von Lemberg Stimmung zu machen. Nach dieſen
Berichten hält man in Rußland ganz allgemein die
Armee für vollſtändig geſchlagen und man
iſt überzeugt, daß die Revolution, die bereits auf
Weſtſibirien übergreift, nicht mehr aufzuhalten ſei. In
den meiſten Häfen der ruſſiſchen Schwarze Meerküſte
herrſcht vollkommene Anarchie. In Odeſſa wechſeln Barri=
kadenkämpfe
mit Plünderungen und Pogromen in raſcher
Folge ab. In Sebaſtopol, Roſtow und Theodoſia haben
die Behörden alle Autorität verloren. Der ganze Süden
iſt infolge der durch Konſuſion, Organiſationsmangel und
Sabotage noch geſteigerten Verkehrsſchwierigkeiten vom
Zentrum ſo gut wie abgeſchnitten und wird, nachdem viele
Vorräte vernichtet ſind, von den ruſſiſchen Donaumündun=
gen
aus verproviantiert. Seit einigen Tagen iſt die
Schwarze Meerflotte faſt vollſtändig auf hoher See, da
in mehreren Hafenſtädten auf die Schiffe geſchoſſen wurde.
Man befürchtet auch Meutereien und Sabotage. In Kiew,
dem Herd der ukrainiſchen Bewegung, iſt es zu wüſten
Tumulten gekommen. Aufrühreriſche Manifeſte proklamie=
ren
die Befreiung der Ukraine. In verſchiedenen
Bezirken erhoben ſich die Bauern und brannten die Guts=
höfe
nieder. Hauptſächlich richtete ſich der Tatendrang
der Revolutionäre gegen Fabriken und Anlagen,
die entweder bereits zur Herſtellung von Munition die=
nen
oder für dieſe eingerichtet werden. Die zuletzt aus=
gehobenen
, noch in der Ausbildung begriffenen Mann=
ſchaften
ſympathiſieren überall offen mit den Revolutio=
nären
. Sie werden meiſt von Studenten, die zu Offizieren

[ ][  ][ ]

befördert wurden, angeführt. Infolge dieſer Desorgani=
ſation
des geſamten inneren ruſſiſchen Bahnverkehrs ſind
ganze Bezirke von der Außenwelt abgeſchnitten und dem
Hunger preisgegeben. Mit der furchtbarſten Not wächſt
ſtetig die Aufregung, die ſich weder durch Zureden noch
durch Gewalt im Zaume halten läßt

Ruſſiſche Geſtändniſſe.

* Berlin, 3. Juli. Unter der Ueberſchrift: Ruſ=
ſiſche
Geſtändniſſe! veröffentlicht die Norddeutſche
Allgemeine Zeitung einen Brief, den vor kurzem ein
ruſſiſcher Kriegsgefangener Leutnant J.,
freiwillig an den deutſchen Kommandanten ſei=
nes
Gefangenenlagers gerichtet hat. Dem Schrei=
ben
ſeien folgende charakteriſtiſche Stellen entnommen:
Ich halte es für meine Pflicht, gegen das barbariſche
Verfahren der Kriegsführung unſerer
Heerführer zu proteſtieren, welche während der Zeit
unſeres Einfalls in Oſtpreußen angewandt wurde.
Ich kann nicht ohne Entſetzen an die wilden und grau=
ſamen
Befehle einiger unſerer unfähigen Generale denken,
welche befahlen, die bewohnten Orte zu verbrennen. Mit
Entſetzen erinnere ich mich der Ereigniſſe, als die faſt irr=
ſinnig
gewordenen Bewohner in einem verbrannten Orte,
beſtehend faſt nur aus Greiſen, Frauen und Kindern, fleh=
ten
, ihnen wenigſtens ihre Wohnung zu laſſen, da das
übrige Vermögen faſt alles durch die ruſſiſchen Soldaten=
marodeure
ausgeplündert war. Ich und jeder andere
wiſſen viele Fälle, wo unſere Offiziere, ſogar ſolche in
höheren Kommandoſtellen, aus Oſtpreußen geplünderte
Gegenſtände, wie Klaviere, häusliche Geräte und andere
wertvolle Sachen nach Rußland hinausgefahren haben.
Man kann mit Gewißheit ſagen, daß ſogar unſere Kriegs=
transporte
durchweg mit geplündertem Gut be=
laden
waren. Ich bin vollkommen überzeugt, daß eine
derartige Kriegsorganiſation keine tüchtige ſein kann. Der
Sieg der deutſchen Waffen über die Ruſſen iſt
beſtimmt vorauszuſehen. Ich führe ſogar einige
Namen von Leuten an, die durch ihre Teilnahme an der
Plünderung und an den Gewalttätigkeiten ihr Gewiſſen
befleckt haben. Der Kommandant der Stadt Suwalki,
Rittmeiſter Galubeck (Halubeck), beförderte die ge=
plünderten
Gegenſtände ins Innere Ruß=
kands
. General Paulin=Roſenſchild, General Omeliano=
witſch
und der Chef der zweiten Brigade der 57. Diviſion
ſowie die Kommandeure der 225. und 226. Infanterie=
Regimenter befahlen, die bewohnten Dörfer zu verbren=
nen
, mitunter auch, keine Gefangene zu machen. Ich habe
nichts dagegen, wenn das oben Erwähnte der deutſchen
Behörde zur Kenntnis gelangt, denn, abgeſehen von den
Schrecken des Krieges, iſt die Zerſtörung von Wohnungen
und der Vermögen der friedlichen Bewohner ein großes
Verbrechen. Ich bitte den Herrn Kommandant, dieſes
Schreiben den gefangenen ruſſiſchen Offizieren vorläufig
nicht zur Kenntnis zu bringen. Leutnant S. J.

Engliſche Erkenntnis.

* London, 4. Juli. Lord Curzon beantragt
eine zweite Leſung der Munitionsbill. Ueber ſeine
Rede wird noch berichtet. Er ſagte: Wir befinden uns
im zwölften Monat des fürchterlichſten Krieges, der je
geführt worden iſt. Wir ſehen nirgends ein Ende.
Es iſt uns nicht gelungen, den Feind aus den von ihm
beſetzten Gebieten der Alliierten hinauszuwerfen. Grö=
ßere
Anſtrengungen und Opfer ſind erforderlich. Es iſt
zwecklos, ſich zu verhehlen, daß die Lage zu ernſter
Beſorgnis Anlaß gibt. Man darf ruhig ſagen,
daß ſich das Land in ſchwerer Gefahr befindet.
Die Ueberlegenheit des Feindes beruht auf
ſeiner langen, geduldigen Vorbereitung, nicht nur auf
einen Krieg im allgemeinen, ſondern auf dieſen beſonde=
ren
Krieg. Ferner auf ſeiner außerordentlich wirkſamen
Organiſation, die es ihm ermöglicht, alle materiellen,
wiſſenſchaftlichen und intellektuellen Kräfte der Nation zur
Erfindung und Vervollſtändigung der Kriegsmunition
auszunutzen, und auf ſeiner beherrſchenden Ueberlegen=
heit
ſowohl im Weſten als im Oſten an ſchweren Ge=
ſchützen
, Maſchinengewehren, Gewehren und Geſchoſſen.
Dagegen ſind die Truppen der Alliierten Mann für Mann
dem einzelnen Gegner überlegen. Curzon verzichtet dar=
auf
, die Frage zu beantworten, warum die Munitions=
bill
nicht ſchon vor Monaten eingebracht worden ſei,
vielleicht werde man ſpäter die Frage zu erörtern haben.
Der Augenblick ſei nicht geeignet für eine kritiſche und
tadelsſüchtige Haltung. Das Ergebnis der bisherigen
freiwilligen Anwerbung von Munitionsarbeitern ſei be=
friedigend
. Die Regierung hoffe, daß ſich noch mehr mel=
den
würden. Es ſei kein Grund vorhanden, die Werbung
einzuſtellen. Ueber die Frage, wann die Regierung eine
merkliche Beſſerung in der Munitionserzeugung
erwarten dürfe, könne man ſichnur ſehr vorſich=
tig
äußern. In gewiſſer Hinſicht könnten ſehr baldige
bemerkenswerte Fortſchritte erwartet werden. Im gan=
zen
dürfe man noch für dieſes Jahr einen Zeitpunkt er=
warten
, in dem eine Produktionsmenge erreicht würde,
die die eigenen Bedürfniſſe befriedige und die in gewiſſer
Hinſicht dir noch ſchreiendere Not einiger Ver=
bündeter
lindern würde.

Der betrogene Verräter.

* Bern 3. Juli. In einem Artikel des römiſchen
Korreſpondenten der Turiner Stampa heißt es, die Nach=
richt
, daß griechiſche Banden die Dörfer an der Straße
nach Berat beſetzt hätten, habe für Italien eine
große Bedeutung. Die italieniſche Regierung
habe gegen die Beſetzung Skutaris proteſtiert.
Der Vierverband habe ſich dieſem Proteſte angeſchloſſen.
Eine Vereinbarung zwiſchen den mit Italien verbündeten
Mächten erklärt die Beſetzung Skutaris durch montene=
griniſche
Truppen für null und nichtig. Zu gleicher Zeit
machte Italien Vorbehalte geltend. Wegen der Beſe=
tzung
Elbaſſans durch die Serben beſtehe zwar
ein italieniſch=ſerbiſches Abkommen, welches Serbien einen
Zugang zur Adria gewährt, wahrſcheinlich nach Durazzo,
aber die Bewilligung des Hafens könne erſt nach dem
Kriege erfolgen. Am ſchwerſten wiege die Frage von
Berat, da es ſich hier um ein Gebiet handele, welches an
Valona grenze. Außerdem ſei es in dem Hinterland des
von Italien beſetzten Gebietes einbegriffen. Italien könne
daher die Beſetzung Berats durch griechiſche Banden nicht
zulaſſen. Die italieniſche Regierung warte beſtimmte Nach=
richten
ab. Im Falle einer Beſtätigung würde Italien
von Griechenland eine Erklärung fordern
da es ſich hier dann um eine Verletzung der Entſcheidungen
der Londoner Konferenz handeln würde. Eine energiſche
Haltung würde auch gegenüber der Türkei eingenommen
werden, mit welcher Italien gegenwärtig in heiklen Be=
ziehungen
ſtehe. Italien wünſcht Garantien wegen der
Frage der Behandlung der Italiener in der Türkei, als
auch wegen der Intervention türkiſcher Elemente in
Libyen.
Daß das vertragsbrüchige Italien ſich auf Verträge
ſrtft, entbehrt nicht des Humors.

Darmſtadt, 5. Juli.
Verzeichnis neuhergeſtellter Fernſprechanſchlüſſe
und Aenderungen bei beſtehenden Sprechſtellen. a) Neue
Anſchlüſſe: 1528 Ahland, Dr. med., Oberarzt, Olbrich=
weg
14; 2410 Alter, Ludwig, Hofmöbelfabrik, Eliſabethen=
ſtraße
34; 517 Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäf=
tigung
von Frauen und Mädchen (für das Großherzog=
tum
Heſſen), Mühlſtraße 33; 904 Bezirksſchule IV Lager=
hausſtraße
9; 2434 Elbert, Heinrich, G. m. b. H., Hofliefe=
ranten
, Papierwarenhandlung, Buch= und Kunſtdruckerei,
Rheinſtraße 3; 924 Gewerbeſchule, Nieder=Ramſtädter
Straße 8; 1171 Gymnaſium, Neues, Lagerhausſtraße 73
2439 Kleiderſammelſtelle, Mathildenhöhe: 1753 Mittel=
deutſche
Brat= und Backofen=Induſtrie, G. m. b. H., Lie=
bigſtraße
25. 1223 Mittelſchule I, Knaben=, Friedrich=
ſtraße
1: 1505 Mittelſchule I, Mädchen=, Viktoriaſtraße 31;
1558 Mittelſchule II, Hermannſtraße 21; 1852 Oberreal=
ſchule
, Ludwigs=, Kapellſtraße 5; 1873 Peſtalozziſchule,
Stiftſtraße 32; 2035 Stadtknabenſchule I, Ballonplatz 1;
2111 Stadtknabenſchule II, Müllerſtraße 11; 2145 Stadt=
knabenſchule
III, Ludwigshöhſtraße 42; 2234 Stadtmäd=
chenſchule
I. Rundeturmſtraße 9; 2242 Stadtmädchen=
ſchule
II, Emilſtraße 10; 1582 Walz, Fr. K., Wwe., Karl=
ſtraße
43. b) Aenderungen: 1436 Flamm u. Blumöhr,
übertragen an Flamm, Heinrich; 1980 Lichtenſtein, Erich,
Heinrichſtraße 48, jetzt Grunerweg 27; 2451 Lungershauſen,
Artillerieſtraße 9, jetzt Wilhelmſtraße 24; (2528) Mitze,
W., Landgraf=Georgſtraße 34, jetzt Grafenſtraße 19; 1915
Rackur, Georg, Wilhelmſtraße 2, jetzt Georgenſtraße 8;
2540 Randow, v., Herdweg 103, jetzt Hoffmannſtraße 57.
Einziehung von Fernſprechgebühren. Am
8. ds. Mts. wird mit der Einziehung der Fern=
ſprechgebühren
begonnen werden. Es empfiehlt
ſich, die fälligen Beträge bereitzuhalten.

Vermiſchtes.

Schriftenverteilung des Zentral=
Ausſchuſſes für Innere Miſſion an die
Truppen im Felde. Der Zentral=Ausſchuß für In=
nere
Miſſion hat es bekanntlich, wie im Feldzuge 1870/71,
auch in dieſem Kriege übernommen, in Verbindung mit
den Provinzialvereinen für Innere Miſſion und Hand in
Hand mit vielen anderen Verbänden für die Verteilung
von religiöſem und unterhaltendem Leſeſtoff an die
Truppen im Felde und in den Lazaretten zu ſorgen. Von
genannter Stelle ſind, wie aus dem ſoeben erſchienenen
56. Jahresbericht hervorgeht, allein bis zum April
442373 religiöſe und 129005 unterhaltende und beleh=
rende
Schriften verteilt worden, und zwar im einzelnen
an folgende Stellen: Felddiviſions= und Lazarettgeiſt=
liche
152891, Offiziere und Mannſchaften im Felde (Heer
und Marine) 169395, Truppenverpflegungsſtationen,
Bahnhöfe, Sammelſtellen 71116, Lazarettzüge 5696, La=
zarette
im Inlande 170 201, Truppenübungsplätze 2079;
insgeſamt alſo weit über eine halbe Million Schriften!
Dieſe Zahlen ſprechen es ſelbſt am beſten aus, welchen
Aufwand von rühriger Tätigkeit der Ausſchuß entwickelt
hat. Das Werk ſoll in gleichem Umfange wie bisher fort=
geſetzt
werden, zumal die beiden Berufsarbeiter des Zen=
tral
=Ausſchuſſes von den Kriegsſchauplätzen ſelbſt die
Ueberzeugung mitgebracht haben, daß dieſe Arbeit an ihrem
Teile dazu beiträgt, die Truppen ſittlich und religiös zu
ſtärken, und von der überwiegenden Mehrzahl derſelben
auch dankbar nach ihrem vollen Werte eingeſchätzt wird.

Literariſches.

Ein Jahrhundert preußiſcher Schul=
geſchichte
. Von Johannes Tews. 282 Seiten. Broſch.
3 Mk., geb. 3,60 Mk. Verlag von Quelle & Meyer in Leip=
zig
. 1914. Tews gehört heute zu den erſten Führern auf
ſchulpolitiſchem Gebiete. Wenn er, der die Entwicklung
unſeres Schulweſens wie kein zweiter kennt, ſich entſchloſ=
ſen
hat, ihre Geſchichte zu ſchreiben, ſo dürfen wir von
vornherein eine originelle Leiſtung erwarten. Und in der
Tat, wenn man nur zu leſen beginnt, ſo gerät man ſofort
ganz in den Bann des Werkes. Das iſt nicht trockene Ge=
ſchichte
, die hier erzählt wird, ſondern lebendige Schilde=
rung
der Zuſtände, klare Darſtellung der Entwicklungs=
gänge
und Zuſammenhänge, temperamentvolle Beurtei=
lung
der Perſönlichkeiten und bildungspolitiſchen Beſtre=
bungen
, eine Geſchichte der preußiſchen Volksſchule und
ihrer Lehrer. Durch ein reiches ſtatiſtiſches und ſonſtiges
Tatſachenmaterial, das aus der Literatur der behandelten
Zeit geſchöpft iſt, gewinnen die Schilderungen eine ſeltene
Lebhaftigkeit und Anſchaulichkeit.
Spione von Ferdinand Künzelmann. Mk. 1.50
broſchiert, Mk. 2.50 gebunden. Robert Markiewicz Ver=
lag
in Berlin SW 68. Man iſt geneigt, die Publikations=
möglichkeiten
über den Krieg und alles, was enger mit
ihm zuſammenhängt, für nahezu erſchöpft zu halten, und
doch iſt ein wichtiges Kapitel bis jetzt noch gar nicht an=
anſchnitten
, ſozuſagen als Extra=Problem nicht aufge ollt
und von verſchiedenen Seiten literariſch beleuchtet worden:
die Spionage. Obige Novellen beſchäftigen ſich mit
mannigfachen Abarten dieſer Tätigkeit unſerer Feinde.
Die Spannung in den einzelnen Stücken hält gleichen
Schritt mit der künſtleriſchen Behandlung der Stoffe, der
feinſinnigen Art der Darſtellung.

Letzte Nachrichten.

* Paris, 3. Juli. Die Agence Havas meldet aus
Marſeille: Die Zahl der Toten bei der Exploſion
in der Pyrotechniſchen Werkſtatt in Mar=
ſaille
beträgt bisher 37. Mehrere Verletzte befinden
ſich in Lebensgefahr. Hierzu erfährt der Nouvelliſt
de Lyon noch, daß die Erploſion um 4½ Uhr morgens
ſtattfand. Die aus etwa 20 kleinen Gebäuden beſtehende
Fabrik ſtand ſofort in hellen Flammen. Ungeheure
Flammengarben ſchlugen in die Höhe und verurſachten
mehrere Brände im äußerſten Stadtviertel. Mehrere
Nachbarhäuſer wurden eingeäſchert. Im ganzen
Umkreis ſind die Fenſter zerſprungen. Mehrere hundert
Meter von der Exploſionsſtelle entfernt fand man Stücke
von Menſchenkörpern, ungeheure Balken und ſtarke Eiſen=
teile
. In den benachbarten Gärten brannten die Bäume
an. Kurz vor der Exploſion war eine große Menge
von Leuchtraketen an die Militärverwaltung abgeliefert
worden. Ohne dieſen glücklichen Umſtand hätte die
Exploſion unabſehbare Folgen gehabt. Die Aufregung
in Marſeille iſt ungeheuer. Die Fabrik lag mitten in
der Stadt am Boulevard Roux.
* London, 3. Juli. Das Reuterſche Bureau meldet
aus New=York: Ein Mann verübte einen Anſchlag
auf das Leben des Bankiers John P. Mor=
gan
. Er gab zwei Schüſſe ab, die Morgan trafen. Eine
Kugel ging durch den Arm und durchbohrte die Bruſt,
die zweite ging durch den Schenkel. Der Täter wurde

verhaftet. Die Behörden erklärten, der Mann habe ſich
geſtern im Hauſe Morgans verborgen.
Aus ſpäteren Berichten über den Anſchlag auf J.
P. Morgan geht hervor, daß der Täter mit dem Zuge
von Glencove gekommen war, ein Auto gemietet hatte und
damit nach der Wohnung Morgans gefahren iſt. Er
ſchellte und fragte nach Morgan, indem er vorgab, ein
alter Freund Morgans zu ſein. Als der Bediente ihm
den Zugang verweigerte, hielt er ihm einen Revolver
vor die Bruſt, ſchob ihn zur Seite und drang in das
Haus. Auf das Geſchrei des Dieners kam Morgan
angelaufen und fragte den Eindringling, was er wolle.
Als einzige Antwort ſchoß der Mann auf Morgan, der
wankte und auf einen Stuhl niederfiel. Der Diener hatte
inzwiſchen eine Kohlenſchaufel ergriffen und den Ver=
brecher
von hinten auf den Kopf geſchlagen. Dieſer hatte
jedoch noch die Zeit, einen zweiten Schuß abzugeben.
Der Diener ergriff darauf den Mann, nahm ihm ſeine
Waffe ab und überwältigte ihn. Inzwiſchen kamen auch
andere Diener heran und telephonierten nach der Polizei.
Der Täter wurde in Haft genommen und nach Glencove
gebracht. Er weigerte ſich, nähere Angaben zu machen
und ſeinen Namen zu nennen.
New=York, 4. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Es beſtätigt ſich, daß der Herr, der den
Anſchlag auf Morgan gemacht hat, Frank Holt
heißt und Profeſſor der deutſchen Cornelluniverſität iſt.
Der Zuſtand Morgans iſt günſtig.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Statt jeder beſonderen Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß unſer
guter Vater
(9910
Privatier
D. Winbhaup
Sonntag mittag ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
L. Windhaus.
Darmſtadt, den 4. Juli 1915.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

[ ][  ][ ]

Heinrich

Todes=Anzeige.
Freunden, Verwandten und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſer liebes Söhnchen

nach langem Leiden im Alter von 3 Jahren
und 1 Monat zu ſich zu rufen. (9908
Um ſtille Teilnahme bitten
Familie Heinrich Heibert
Gärtnereibeſitzer.
Roßdorf, den 4. Juli 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. Juli,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.

Todes=Anzeige.
Geſtern nachmittag 4 Uhr entſchlief ſanft
nach langem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden, im Alter von 37 Jahren, meine herzens=
gute
, liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Tochter, Schweſter, Schwägerin, Couſine und
Tante
(9907
Frau Florn Beith
geb. Lucan.
Darmſtadt, den 4. Juli 1915.
Neue Ireneſtraße 8.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Martin Veith, Gefangenaufſeher,
und Kinder.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. Juli,
vormittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

ie auf Dienstag, den 6. Juli, an=
beraumte
Verſteigerung von Fohlen
auf dem Kaſernenhof in Baben=
hauſen
findet nicht ſtatt.
Babenhauſen, 4. Juli 1915.
von Heemskerck.
Pferdelazarett 18. A.=K.
(9909
e
Dienstag, 6. Juli.
Nachlaß=Verſteigerung um 10 Uhr Klappacher=
ſtraße
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Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Panl Lauge, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
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nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
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Die am 1. Juli 1915 fälligen Coupons und verlosten
Stücke der obigen Anleihen werden von heute ab ein-
gelöst
bei der
Bank für Handel u. Industrie in Darmstadt
Bank für Handel u. Industrie in Berlin
Filiale der Bank für Handel u. Industrie in
Frankfurt a. M.,
sofern die Einreicher die schriftliche Erklärung
abgeben
bei Zinsscheinen:
dass die Stücke, von welchen die Coupons getrennt
wurden, sich in Deutschland oder im neutralen Auslande
befinden und dass sie seit dem 31. Juli 1914 nicht im
Besitze von Angehörigen eines mit Deutschland im Kriege
befindlichen Staates waren oder noch sind;
bei verlosten Stücken:
dass sie seit dem 31. Juli 1914 nicht im Besitze von
Angehörigen eines mit Deutschland im Kriege befind-
(EB3004
lichen Staates waren oder noch sind.

Saison-Ausverkauf.
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Wollmousseline u. Waschstoffe.

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