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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Der Vormarſch in Weſtgalizien. — Die italieniſche Flotte. — Der
Krieg mit Italien. — Die Umbildung des engliſchen Kabinetts. — Dänemarks Neutralität.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 27. Maf.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ungeachtet ihres gänzlichen Mißerfolges
vom 25. Mai erneuerten die Franzoſen ihre
Durchbruchsverſuche zwiſchen
Ver=
melles und der Lorettohöhe. Sehr ſtarke
Kräfte wurden auf dem ſchmalen Raum von
10 Kilometern zum Sturm angeſetzt, die
An=
greifer aber überall zurückgeworfen. Wir
ſind in vollem Beſitz unſerer Stellungen. Eine
ungemein große Zahl franzöſiſcher
Ge=
fallener liegt vor den deutſchen Gräben.
Ein weiterer franzöſiſcher Angriff richtete
Meuville. Hier iſt dicht ſüdlich Souchez der
Kampf noch nicht völlig abgeſchloſſen. Beim
Friedhof von Neuville ſchanzten die Franzoſen
Saufrecht ſtehend, indem ſie zur Deckung in vor= her beſchoß, zog ſich unter dem Feuer unſerer
anatoli=
hergegangenen Kämpfen gefangene Deutſche
ver=
wendeten.
Bei einer Erkundung nördlich Dixmuiden
nahmen wir einen Offizier und 25 Belgier
gefangen.
Kleinere feindliche Vorſtöße bei Soiſſons
und im Prieſterwalde wurden abgewieſen.
Ein Nachtangriff wurde mit Erfolg auf
die Befeſtigungen von Southend an der
unteren Themſe gemacht.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Sowohl nordöſtlich Przemysl als auch in
der Gegend von Stryj ſchritt der Angriff
uſerer Truppen rüſtig vorwärts. Die Beute
und ſeine ſonſtigen Ergebniſſe ſind noch nicht
zu überſehen.
Oberſte Heeresleitung.
* (Ctr. Bln.) Die Wiener Rundſchau erfährt, die
Militärkritiker der ruſſiſchen Blätter geben zu, daß die
Offenſive der Verbündeten ſich nun auch gegen
die Pilica richte und daß der Feind nur noch etwa 100
Kilometer von Warſchau entfernt ſei. In
War=
ſchau herrſche lebhafte Beſorgnis. Man habe, wie von
anderer Seite auch bereits gemeldet iſt, ſowohl das
Haupt=
quartier als auch die Etappenſtationen verlegt und alle
wichtigeren Aktenſtücke in das Innere Rußlands gebracht.
Man hegt anhaltend beſondere Befürchtungen wegen des
Auftauchens der Zeppeline, und die Veranſtalter aller
öffentlichen Verſammlungen oder Vergnügungen, wie
z. B. die Rennleitungen, ſind angewieſen, beim Erſcheinen
feindlicher Luftſchiffe ſofort eine weiße Fahne zu hiſſen,
worauf ſich das Publikum zu flüchten habe.
* (Ctr. Bln.) Die ruſſiſchen
Militärkriti=
ker kündigen an, daß die allgemeine Umgruppierung
der ruſſiſchen Armee nunmehr erfolgt iſt.
Oeſter=
reichiſch=ungariſche Flugzeuge hätten Lemberg
über=
flogen. Przemysl werde andauernd beſchoſſen, und
man ſolle ſich vor Augen halten, daß dieſe Feſtung nur
eine epiſodiſche Bedeutung für Rußland beſitze. (!) Auch
die Nowoje Wremja beſagt, daß Przemysl unzweifelhaft
gefährdet ſei. Der Generalgouverneur von Galizien,
Graf Bobrinski, hat am 9. Mai Lemberg
ver=
laſſen und als Reiſeziel Petersburg angegeben. Der
Stadtgouverneur hat angedeutet, daß Graf Bobrinski
nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehrt.
* Paris, 26. Mai. (Ctr. Frkft.) Der ehemalige
Oberſtleutnant Rouſſet, der im Petit Pariſien die
Kriegslage beſpricht, äußert in ſeinem heutigen
Arti=
kel einige Bedenken über die Aktion der Ruſſen. Er
vermutet, daß die öſterreichiſchen und deutſchen Truppen
mit aller Energie auf die Befreiung von Przemysl
und Lemberg hinarbeiten und befürchtet, daß die
Ruſſen, um dieſes zu erſchweren, Truppen aus der
Buko=
wina herangezogen haben, ſo daß es auch dort mit dem
angeblichen Vordringen der Ruſſen zu Ende wäre.
Der Krieg im Orient.
Der türkiſche Bericht.
* Konſtantinopel, 27. Mai. (W.T. B.
Nicht=
amtlich.) Das Große Hauptquartier gibt unter
bei Ari Burnu und Sedd=ul=Bahr ſchwaches Geſchütz=
und Gewehrfeuer auf beiden Seiten. Der Panzer, der
unſere rumeliſchen Stellungen von der Bucht von Morto
ſchen Batterien zurück. Heute ſchickte der Kreuzer „
Ju=
les Michelet” nach dem Hafen von Bodraum ein mit
Soldaten beſetztes Schiff mit einem Geſchütz, um
eine Landung zu verſuchen; er beſchoß gleichzeitig die
Stadt. Durch unſer Feuer wurden ein feindlicher Offizier
und 16 Mann getötet und fünf verwundet. In dem von
uns genommenen Schiff, das ans Land gezogen wurde,
erbeuteten wir ein Geſchütz, acht Gewehre und eine Kiſte
mit Munition. Unſererſeits wurden drei Soldaten und
zwei Bewohner verletzt. Auf den anderen
Kriegsſchau=
plätzen ereignete ſich nichts Wichtiges.
* (Ctr. Bln.) Wie der Konſtantinopeler
Korreſpon=
dent der B. Z. erfährt, haben die Engländer bei Ari
Burnu ſo ſchwere Verluſte erlitten, daß ſie um einen
Waf=
fenſtillſtand bitten mußten, um ihre Tauſende von
Toten zu begraben. Ihre Situation auf
Galli=
poli iſt unhaltbar geworden, zumal ſeit dem
Untergang des „Triumph” die Flotte nicht mehr imſtande
iſt, die Landoperationen wirkſam zu unterſtützen.
Wieder ein engliſches Linienſchiff
verſenkt.
* Konſtantinopel, 27. Mai. (W. T. B.
Nicht=
amtlich.) Meldung der Agence Milli: Das engliſche
Linienſchiff „Majeſtie” iſt heute früh vor
Sedd=
ul=Bahr in den Grund gebohrt worden. Die
vor=
geſtrige Verſenkung des „Triumph” iſt nach amtlicher
tür=
kiſcher Meldung durch ein deutſches Unterſeeboot
her=
beigeführt worden.
„Majeſtie” iſt 1895 vom Stapel gelaufen, hat eine
Waſſerverdrängung von 15150 Tonnen und eine
Höchſt=
geſchwindigkeit von 18,5 Seemeilen. Die Armierung des
Linienſchiffes beſtand aus vier 30,5=, zwölf 15=Zentimeter=
Geſchützen und 20 Kanonen kleineren Kalibers. Die
Be=
ſatzung betrug 750 Mann.
Die Verſenkung des „Triumph”.
* Konſtantinopel, 26. Mai. (Ctr. Frkft.) Die
Verſenkung des „Triumph” rief bei den
feind=
lichen Flotten vor den Dardanellen große Beſtürzung
hervor. „Triumph” nahm zu Beginn des Krieges unter
dem Befehl des japaniſchen Admirals an der Beſchießung
von Tſingtau teil.
Rußland und Perſien.
* Teheran, 26. Mai. (Meldung der Petersburger
Telegraphen=Agentur.) Infolge der letzten Ereigniſſe,
welche den drohenden Charakter der türkiſch=deut=
ſchen Agitation in Perſien beſtätigen,
ver=
ſtärkt Rußland ſeine Truppen in Kaswin
und Choj. Die Verſtärkungen nebſt Artillerie ſind in
Enſeli ausgeſchifft worden und erreichten Kaswin durch
Fußmarſch. Die Regierung und die politiſchen Kreiſe in
Perſien ſind benachrichtigt worden, daß dieſe
Verſtärkun=
gen keine feindliche Handlung gegen Perſien darſtellen
ſol=
len, welches ſein Möglichſtes getan habe, um den
Vor=
ſtellungen Rußlands zu willfahren. Man gibt ſich in
Perſien Rechnung davon, daß Rußland keine Ereigniſſe
dulden kann, welche die Sicherheit ruſſiſcher Untertanen
in Perſien bedrohen.
Der Vormarſch in Weſtgalizien.
* Berlin, 26. Mai. Aus dem Großen
Haupt=
quartier erfahren wir über das Fortſchreiten der
Operationen der Verbündeten in
Mittel=
galizien:
In knapp 14 Tagen hatte die Armee v.
Macken=
ſen ihre Offenſive von Gorlice. bis Jaroslau
vorgetra=
gen. Unter täglichen Kämpfen, zumeiſt gegen
be=
feſtigte Stellungen, hatte ſie drei Flußlinten überſchritten
und Raumgewinn über hundert Kilometer Luftlinie
er=
zielt. Am Abend des vierzehnten Tages hatte ſie ſich mit
der Wegnahme von Stadt und Brückenkopf Jaroslau
den Zutritt zum unteren San erkämpft. Es aalt jetzt,
dieſen Fluß in breiter Front zu überſchreiten. Noch aber
hielt der Feind nordwärts Radymno und im San=
Wis=
lokwinkel in zwei ſtark ausgebauten Brückenköpfen das
Weſtufer dieſes Fluſſes. Im übrigen beſchränkte er ſich
auf die frontale Verteidigung des Oſtufers,
Während Gardetruppen in engſter Fühlung mit
öſterreichiſchen Regimentern bei Jaroslau den
Uebergang über den Fluß erkämpften und den durch friſche
Kräfte ſich täglich verſtärkenden Feind immer weiter nach
Oſten und Nordoſten zurückwarfen, erzwangen
meh=
rere Kilometer weiter ſtromabwärts hannoßerſche
Regimenter den Flußübergang.
Braun=
ſchweiger waren es, die durch die Erſtürmung der
Höhen von Wiazownica die Bahn öffneten und
da=
durch den hartnäckig verteidigten San=Uebergang
gewan=
d rtenrehg erte en enrtilent
2 Sverſt. 19 Offiziere, 7800 Gefangene. 1
Geſchütze, 28 Maſchinengewehre, 13
Muni=
tionswagen und eine Feldküche fielen in unſere Hand.
Der Reſt ſah ſich zum ſchleunigen Abzuge nach dem
öſt=
lichen Ufer veranlaßt.
Dieſe Kämpfe und Erfolge der verbündeten Truppen
vollzogen ſich am 17. Mai in Gegenwart des deutſchen
Kaiſers, der an dieſem Tage dem Chef des
General=
ſtabes der hier kämpfenden Armee, Oberſt v. Seeckt, den
Orden Pour le Mérite verlieh, nachdem ſchon vorher der
Armeeführer Generaloberſt v. Mackenſen, beſonders
ausgezeichnet worden war. Im Kraſtwagen war der
Kaiſer zu ſeinen Truppen vorgeeilt Unterwegs begrüßten
die auf Wagen zurückfahrenden Verwundeten mit kauten
Hurras den allerhöchſten Kriegsherrn. Auf der Höhe von
Jaroskau traf der Kaiſer den Prinz Eitel
Fried=
rich und folgte dann von verſchiedenen Standpunkten
aus ſtundenlang mit angeſpannter Aufmerkſamkeit dem
Verlauſe des Kampfes un den Iluhübergang.
In den Tagen vom 18. bis 20. Ma drangen die
Ver=
bündeten weiter gegen Oſten, Nordoſten und Norden vor,
warfen den Feind aus Sieniawa hinaus und ſetzten
ſich auf einer Frontbreite von 30 Kilometern auf dem
öſt=
lichen Uſer feſt. Der Feind wich hinter den
Lubaczow=
kabach zurück. Alle ſeine Verſuche, das verlorene
Ge=
lände wiederzugewinnen, ſcheiterten, obwohl er in
den Tagen vom 13. bis 20. Mai nicht weniger als ſechs
friſche Diviſionen einſetzte, um unſer Vordringen bei und
über Jaroslau zum Stehen zu bringen.
Im ganzen hatte die ruſſiſche Führung ſeit Beginn
der Operationen ſieben Armeekorps von anderen
Kriegsſchauplätzen an die Front der Armee v. Mackenſen
und gegen die Mitte und den rechten Flügel der Armee
des Erzherzogs Joſef Ferdinand geworfen. Es
waren das 3. kaukaſiſche, das 15. und ein kombiniertes
Armeekorps, 6 einzelne Infanterie=Regimenter, die 34.,
45., 58., 62., 63. 77., 81. Infanterie= und 13. ſibiriſche
Diviſion, ungerechnet 4 Kavalleriediviſionen, die ſchon in
den erſten Tagen zum Einſatz kamen. Mit dem
kombi=
nierten Armeekorps tauchte eine aus Armeniern und
Gru=
ſiniern zuſammengeſetzte 3. kaukaſiſche Schützendiviſion
auf, die bis Januar in Perſien gefochten hatte und
im April nach Kars, ſpäter nach Odeſſa verladen war. wo
ſie einen Teil der ſogenannten Bosporus=Armee bildete.
Auch Koſaken zu Fuß, eine beſondere, milizartige
Formation, die bisher im Kaukaſus kämpfte, erſchienen
vor der Front. Endlich kam auf dem äußerſten linken
Heeresflügel der Ruſſen die Trans=Amur=
Grenz=
wache zum Einſatz, eine lediglich zum Bahnſchutz in der
Nordmandſchurei beſtimmte Truppe, an deren
Verwen=
dung auf dem Kriegsſchauplatz man wohl ſelbſt in
Ruß=
land kaum jemals dachte.
Noch aber hielten die Ruſſen am unteren San den
letz=
ten auf dem weſtlichen Uefer gelegenen Brückenkopf
von Radymno. Aufgabe der nächſten Kämpfe müßte
es werden, den Feind auch auf dieſem Punkte zu
ver=
treiben.
Die italieniſche Flotte.
*Der Kern der italieniſchen Flotte in ihrem
augenblicklichen Beſtand iſt von 6 Dreadnoughts
ge=
bildet. Von ihnen haben „Guilio Ceſare”, „Leonardo da
Vinci” und „Conte di Cavour” die 1911 vom Stapel
lie=
fen, 22500 Tonnen Waſſerverdrängung, 23 Knoten
Ge=
ſchwindigkeit und eine maximale Panzerung von 24
Zenti=
metern. Ihre Artillerie beſteht aus 13 Geſchützen von 305
Millimetern, 18 von 120 Millimetern, ebenſo viele von
76 Millimetern, und drei Torpedorohren. „Andrea Doria”
und Gajo Duilio” (1913) haben 22700 Tonnen
Waſſer=
verdrängung, 23 Knoten Geſchwindigkeit, eine maximale
Panzerung von 25 Zentimetern. Sie tragen 13 Geſchütze
von 305 Millimetern, 16 von 152 Millimetern und 24 von
776 Millimetern. Der ſechſte Dreadnought endlich, „Dante
Alighieri” (1910) hat eine Waſſerverdrängung von 19500
Tonnen, eine Geſchwindigkeit von 23,8 Knoten und eine
maximale Panzerung von 25 Zentimetern. Seine
Beſtük=
kung ſetzt ſich zuſammen aus 12 Geſchützen von 305
Milli=
metern, 20 von 120 Millimetern. 22 von 76 Millimetern.
Hierzu kommen vier weitere Linienſchiffe:
„Vittorio Emmanuele” „Regina Elena” (1904), „Roma”
(1907) und „Napoli” (1905) mit je 12800 Tonnen, 21½
bis 22½ Knoten und 250 Millimeter Maximalpanzerung.
Ihre Artillerie zählt 2 Geſchütze von 305 Millimetern, 12
von 203 Millimetern, 14 von 76 Millimetern und zwei von
47 Millimetern. Franco Guidi bemerkt in der römiſchen
Concordia, der dieſe Angaben entnommen ſind, daß dieſe
vier Schiffe in Anbetracht der raſchen Fortſchritte der
Flottentechnik heute eher als Panzerkreuzer denn als
Li=
nienſchiffe zu gelten haben. Aehnliche Einheiten, jedoch
von minderer Stärke, ſind „San Marco” und „San
Gior=
gio” (1908) mit je 10600 Tonnen, 23,4 Knoten und 20
Zentimetern Maximalpanzerung; ſie ſind beſtückt mit 4
Geſchützen von 254 Millimetern, 8 von 190 Millimetern,
18 von 76 Millimetern und 2 von 47 Millimetern. Zwei
weitere Schiffe dieſer Kategorie, nämlich „Piſa” (1907)
und „Amalfi” (1908) ſind von der gleichen Art wie die
vorhergehenden, nur daß ſie je zwei Geſchütze von 76
Mil=
limetern weniger tragen und ihre Waſſerverdrängung
um 400 Tonnen ſtärker iſt. Nach ihnen kommen die
Pan=
zer „Benedetto Brin” und „Regina Margherita” (1901)
mit 13 400 Tonnen, 20,4 Knoten und 20 Zentimeter
Ma=
rimalpanzerung; ſie ſind ausgerüſtet mit 4 Stücken von
805 Millimetern, 9 von 203 Millimetern, 12 von 152
Milli=
metern, 20 von 76 und 2 von 47 Millimetern. Die Reihe
der Panzerſchiffe ſchließt mit den Schweſterſchiffen „Saint=
Bon” und „Em. Filiberto” die mit ihrer geringen
Pan=
zerung und Beſtückung und Geſchwindigkeit nur für
be=
ſondere Dienſte und den Küſtenſchutz in Betracht kommen,
und 3 Einheiten der Klaſſe „Sardegna” aus dem Jahre
1890, die, obzwar ſtark beſtückt, zu ſchwach gepanzert und
zu alt ſind, um anders als ebenfalls für Spezialmiſſionen
und Küſtenſchutz verwendet zu werden. Nur für den
letz=
teren Zweck iſt auch der noch ältere „Dandolo” brauchbar.
Die Kategorie der Panzerkreuzer 2. Klaſſe
iſt aus 5 Einheiten gebildet, von denen drei von der Klaſſe
„Garibaldi” hinreichend beſtückt und gepanzert, die zwei
übrigen jedoch, von der Klaſſe „Carlo Alberto” von
ge=
ringem Gefechtswert ſind. Drei Erkundungsſchiffe,
„Bixio”, „Quarto” und „Marſala” mit der hohen
Ge=
ſchwindigkeit von 28 Knoten, ſind modernſten Baues und
mit den Verrichtungen zur Verſenkung von Blockademinen
verſehen. Der gleichen Beſtimmung dienen die älteren
„Argodat” und „Coatit”, deren Geſchwindigkeit und
Be=
ſtückung indeſſen gering iſt. Für die Verſenkung von
Minen ſind außerdem noch 9 kleine Torpedokreuzer
aus=
gerüſtet.
Die gegenwärtig im Dienſte ſtehende
Torpedo=
flottille zählt 32 Hochſee=Torpedoboote, 35
Torpedo=
jäger, 40 Küſten=Torpedoboote und 4 ziemlich wertloſe
Torpedoboote „erſter Klaſſe‟. Dazu kommt das
Unterſee=
boot „Delfino” und die im Verhältnis zur italieniſchen
Küſtenentwicklung geringe Zahl von etwa 20 Tauchbooten.
Für den äußeren Dienſt und die Kolonien andlich
ſtehen 10 geſchützte Kreuzer zur Verfügung, von
denen einer für Fliegerzwecke umgewandelt und mit einem
Feſſelballon ausgeſtattet wurde.
Der Krieg mit Italien.
Mr. Tartuffe als Anwalt des Treubruchs.
O Berlin, 27. Mai. Die Dienstagsſitzung der
franzöſiſchen Kammer wird in der Geſchichte
menſchlicher Heuchelei für alle Zeit Anſpruch auf einen
hervorragenden Platz erheben dürfen. Denn die Art, wie
der Kammerpräſident Deschanel den Bundesbruch
Italiens nicht etwa beſchönigte, ſondern verherrlichte,
ſtellt alles in den Schatten, was in dieſer Beziehung
bis=
her an heuchleriſcher Verlogenheit geleiſtet worden iſt.
Selbſt der Phraſenſchwulſt eines Gabriele d’Annunzio
verblaßt vollſtändig neben der Leiſtung Deschanels, die
von der politiſchen Seite her daran erinnert, daß
Frank=
reich die Heimat des Tartuffe iſt. Präſident Deschanel
hat ſich die Löſung der peinlichen Aufgabe, Italien das
Lob ſeiner lateiniſchen Schweſter wegen des Treue= und
Bundesbruchs auszudrücken, inſofern ſehr erleichtert, als
er mit einem kühnen Entſchluſſe die Dinge einfach auf den
Kopf ſtellte. Nachdem Italien die Dreibundverträge und
die geſchworenen Treueide verachtet hat, nennt Deschanel
Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn Verächter der
Ver=
träge und der geſchworenen Eide. Da Italien das
Adria=
tiſche Meer in einen Golf von Venedig verwandeln will,
behauptet Deschanel, daß die Adriaa ein germaniſcher See
habe werden ſollen. Während Italien die Südſlawen
Dalmatiens und benachbarter Länder ſeiner Herrſchaft
unterwerfen möchte, fabelt Deschanel davon, daß Serbien
und das Aegäiſche Meer durch die Vorhut Deutſchlands
verſchlungen werden. Nachdem in Rom offenbare
Käuf=
lichkeit und blöder Haß triumphiert haben, jubelt
Deschanel über das wunderbare Aufblühen von Moral und
Schönheit am Tiberſtrande. Wo das Recht der Verträge
zerriſſen und das Ideal der Bundestreue mit Füßen
ge=
treten wurde, ſieht Deschanel Recht und Ideal an ſeinem
wahren Platze, gemeinſam mit den ewigen Stätten des
Geiſtes. Und während Frankreich im Bunde mit dem
deſpotiſchen Rußland und dem krämerhaften England
die Freiheit der Völker Deutſchlands ſowie Oeſterreich=
Ungarns zu vernichten trachtet, preiſt Deschanel Italien
als Vorkämpfer der Völkerfreiheit gegen eine barbariſche
Raubkaſte! — Wahrlich, es fehlen die Worte, um der
Ver=
achtung gegen ein ſolch teufliſches Gebahren Ausdruck
zu geben.
Was aber an dieſem Gemälde noch unvollendet
ge=
laſſen wurde, hat der Miniſterpräſident Viviani nach
derſelben Methode ausgefüllt. Ihm blieb es vorbehalten,
an Italien eine Würde zu feiern, die es durch ſeinen
Bun=
desbruch aufs ſchimpflichſte verletzt hatte, eine Reinheit
zu verherrlichen, von der im Schmutze der Beſtechung
ſchlechterdings nichts übrig geblieben war, und einen
König zu verherrlichen, der nach ſeiner eigenen Aeußerung
der erſte Wortbrecher aus dem Hauſe Savoyen iſt. Die
Vertreter der Regierung und der Kammer Frankreichs
ſtanden alſo auf derſelben moraliſchen Höhe, als ſie
Ita=
lien wegen ſeines Ueberlaufens ins dreiverbändleriſche
Lager mit einer Flut von verlogener Heuchelei
überſchüt=
teten. An der Schamloſigkeit, mit der dieſe ekelerregende
Komödie aufgeführt wurde, kann man ermeſſen, mit
wel=
cher Erleichterung die Franzoſen das Einſpringen
fri=
ſcher Hilfstruppen begrüßen. Die Frage jedoch iſt, wie
Frankreichs Stimmung gegenüber Italien ſich geſtalten
wird, wenn der neue Bundesgenoſſe die auf ihn geſetzten
Hoffnungen enttäuſcht. Gilt Goethes Wort: „Was man
zu heftig fühlt, fühlt man nicht allzu lang”, ſchon von
wirklich Empfundenen, ſo trifft es erſt recht in bezug auf
Gefühle zu, deren Ueberſchwang künſtlich hervorgerufen
werden mußte. Die Völker Deutſchlands und Oeſterreich=
Ungarns, die ein Franzoſenmund unter den
Einwirkun=
gen jenes Ueberſchwanges als barbariſche Raubkaſte
be=
ſchimpfte, harren gelaſſen des Augenblicks, wo die
Ita=
liener, heute von Deschanel und Viviani heuchleriſch
ge=
prieſen, am eigenen Leibe die Erfahrung machen, daß das
franzöſiſche Volk noch immer die Kennzeichnung verdient:
„Halb Tiger, halb Affe.”
Der Wortbruch König Viktor Emanuels.
Aus Berlin, 26. Mai, wird der Frkf. Ztg. geſchrieben:
An der Tatſache, daß Italien durch ſeinen Krieg gegen
Oeſterreich=Ungarn Vertrag und Treue gebrochen hat, wird
keine ſpitzfindige Beweisführung und wird keine
ſinnbetö=
rende und betörte Beredſamkeit italieniſcher Miniſter oder
des franzöſiſchen Kammerpräſidenten etwas ändern. Die
Aktenſtücke, die Oeſtereich=Ungarn jetzt veröffentlicht
hat, beſtätigen den Hergang, wie man ihn in der
Haupt=
ſache ſchon kannte. Sie erledigen auch die Frage, die für
manchen objektiv Denkenden wirklich noch eine Frage ſein
mochte, welchen Anteil an dem Treubruch der König
von Italien hat. Darüber, ob er nervenſchwacher
Menſch iſt, der aus Furcht vor der Straße und vor der
angedrohten Revolution und aus Angſt, ſeinen Thron zu
verlieren, gegen beſſeres Wiſſen und Empfinden gehandelt
hat, mögen ſpäter einmal die Pſychologen der
Geſchichts=
ſchreibung auf Grund ausgiebigeren Materials entſcheiden.
Für jetzt ſteht jedenfalls feſt, daß der König mindeſtens ſo
ſtark wie die italieniſche Regierung und mit dem ganzen
Gewicht, das ein Königswort noch genießt, ſich zu einer
wohlwollenden Neutralität verpflichtet und in einem
Tele=
gramm an den Kaiſer von Oeſterreich Anfang Auguſt
ſei=
nen Verbündeten eine herzliche, freundſchaftliche Haltung,
entſprechend dem Dreibundvertrage, und ſeine
aufrichti=
gen Gefühle gelobt hat. Das iſt ein wertvoller Beitrag,
den das öſterreichiſche Rotbuch liefert, und gewiß wird
auch richtig ſein, daß Viktor Emanuel dem Fürſterzbiſchof
von Wien noch vor einigen Monaten geſagt hat, man
könne ganz beruhigt ſein, er wäre der erſte aus dem Hauſe
Savoyen, der ſein Wort bräche. Nun hat er’s doch
gebro=
chen und hat ſich zu all den komödiantiſchen
Demonſtra=
tionen hergegeben, die dieſen Treubruch als eine nationale
Tat erſcheinen laſſen wollen. Es war in politiſchen
Krei=
ſen u. a. auch bekannt, daß der König einige Zeit nach
dem Ausbruch des Krieges geäußert hat, er würde lieber
abdanken, als untreu gegen ſeine
Bundes=
genoſſen handeln. Es ſcheint überhaupt, daß der
König, mehr als es ſonſt den konſtitutionellen
Einrich=
tungen in Italien entſpricht, ſich perſönlich für den
Drei=
bund bei verſchiedenen Seiten ſtark gemacht hat. So
ſchreibt die Deutſche Tageszeitung heute:
„König Viktor Emanuel hat ſein Wort
ge=
brochen, und zwar ein Wort, das er mündlich und
ſchriftlich im Laufe der Jahte wiederholt zu bekräftigen
Gelegenheit genommen hat. König Viktor Emanuel —
es ſei auch erinnert an ſeine letzte Zuſammenkunft zu
Venedig mit dem deutſchen Kaiſer und ein Geſpräch mit
anderen Perſönlichkeiten bei anderen Gelegenheiten — hat
im Gegenteil größten Wert auf die Betonung gelegt:
ge=
rade er ſei feſt entſchloſſen, die Verpflichtungen
Italiens im Dreibunde mit aller
Gewiſ=
ſenhaftigkeit nicht nur, ſondern mit äußerſter
Tat=
kraft zu erfüllen; Italien werde marſchieren. Der
König hat es als beleidigende Unterſtellung
zurückgewie=
ſen, wenn in dieſer Beziehung auch nur ein leiſer
Zwel=
fel angedeutet würde, und er hat, wenn wir nicht irren,
ſich auch verpflichtet, den Generalſtab und Admiralſtab in
dieſem Sinne vorbereitend arbeiten laſſen. Der ſchine
Eifer des Königs, ſeine tätige Vertragstreue zu zeigen,
verſchwand mit der Julikriſis 1914 ſofort; Italien blieb
neutral. Der König ſoll damals die Illoyalität ſeiner
Handlungsweiſe empfunden und ſich geſchämt haben. Von
glaubhaften Seiten wurde von ſchweren Nervenkriſen
und Weinkrämpfen des Königs geſprochen. Kurz, es lie=
Die liebe Gaſſe.
Ein Chärakterbild zum Verrat Italiens.
Man ſchreibt uns: In den jüngſt vergangenen Tagen
der kriegeriſchen Hochſpannung Italiens und angeſichts
der von den Kriegshetzern inſzenierten zahlreichen
öffent=
lichen Kundgebungen in den italieniſchen Städten wurde
das Schlagwort vom „Heldentum der Straße” geboren.
Uns Bewohnern des Nordens will es ſchier unbegreiflich
erſcheinen, wie es möglich war, daß der von gewiſſenloſen
Verführern angeblaſene Funke lediglich durch die
Vermitt=
lung der Gaſſe von heute auf morgen gleich einem rieſigen
Lauffeuer von einer Stadt zur andern überſpringen und
das irregeleitete Volk in jenen beiſpielloſen Taumel
des Kriegsfiebers verſetzen konnte, wie wir es ſoeben
er=
lebten. Nur wer einmal Gelegenheit hatte, den
Cha=
rakter des italieniſchen Volkes an Ort und Stelle zu
ſtu=
dieren, wer einmal die Straßen Venedigs, Neapels oder
Palermos ſchauend durchwanderte, wird merkwürdigen
Erſcheinungen des italieniſchen Gaſſenheldentums ein
ge=
wiſſes Verſtändnis entgegenbringen.
Die Straße iſt dem Italiener in der Tat alles. Sie
iſt die ereignisreiche Szene, auf der ſich alle Phaſen
ſei=
nes Lebens vorwiegend abſpielen, ſie iſt ihm unentbehrlich
wie das tägliche Brot, und ohne ſie würde er verkümmern
wie eine Pflanze auf ſteinigem Boden. Nicht etwa nur
des Vergnügens halber beanſprucht der Italiener bis auf
den heutigen Tag das ihm durch die ungeſchriebenen
Ge=
ſetze der Ueberlieferung zugeſprochene Recht auf die
Straße, im Gegenteil, er wünſcht auch — namentlich
wenn er den niederen Volksklaſſen angehört — daß ihn
niemand hindert, auf der Straße zu arbeiten, ſeine
Mahl=
zeit einzunehmen oder, wenn er Luſt verſpürt, auf dem
Pflaſter ein Schläfchen zu machen. Die Straße ſchlingt
um die Italiener ein gemeinſames Band. Erſt hier, im
Anblick des kunterbunten Lebens und Treibens ſeiner
Volksgenoſſen, erwacht in dem Einzelnen das
Bewußt=
ſein zu einer großen nationalen Familie. Und die
Kriegs=
macher handelten mit kluger Berechnung, als ſie ſich die
Straße zum Tummelplatz ihrer Ränke auserſahen. Die
Erfahrung lehrte ſie ferner, daß der Italiener nie leichter
zu leiten und gefügig zu machen war, denn innerhalb der
großen Maſſe, die es dem Einzelnen erſpart, ſelbſtändig
zu denken und einen eigenen Entſchluß zu faſſen. Man
wußte: in die Menge geſtellt, werden die Söhne des
Apen=
nins in geradezu kindlicher Weiſe anlehnungs= und füh=
rungsbedürftig, mögen ſie auch für gewöhnlich mit noch
ſo ausgeprägter impulſiver Entſchloſſenheit ausgerüſtet
ſein. Setzt man ſie nun in dieſer Einfaltsverfaſſung
einem mit der nötigen Machtfülle wirkenden äußeren Reiz
aus — und zu alledem bedurfte man der Straße —, ſo
ſind ſie ohne Schwierigkeit für eine Sache, mag ſie gut
oder übel ſein, zu gewinnen, ja, aufs höchſte zu begeiſtern.
Und hier liegt das Geheimnis des Erfolges der
italieni=
ſchen Kriegsregiſſeure.
Hermann Allmers, der Dichter der Marſchen, hat den
Grundzug des italieniſchen Volkscharakters
außerordent=
lich treffend als „knabenhaft in gutem wie in böſem
Sin=
ne” bezeichnet. Er iſt es auch, der die politiſche
Unſelbſtän=
digkeit des Italieners folgendermaßen charakteriſierte:
„Das knabenhafte Gebaren des Volkes tritt wohl
nir=
gends deutlicher hervor, als in ſeiner politiſchen
Bewe=
gung. Mit Evvivas und Abaſſos erſt Demonſtrationen
machen und, wenns ſchief geht, Hals über Kopf
davon=
laufen — darin beſteht leider ein großer Teil des
poli=
tiſchen Volkslebens.” Allmers pflichtet dabei dem
gro=
ßen Napoleon bei, der einſt über unſere ehemaligen
Bun=
desbrüder den wenig liebenswürdigen Ausſpruch tat: „In
Italien ſehen ſie aus wie Männer, ſchwatzen wie Weiber
und handeln wie Kinder.”
C. O. E.
C.K. Die Hörſchärfe zu verſchiedenen Tageszeiten.
Es gibt zahlreiche Körperfunktionen, die im Laufe eines
Tages periodiſch auf= und abſteigen, wie etwa
Körper=
temperatur, Blutdruck und dergl. Ob auch die
Hör=
ſchärfe, die Anſprechbarkeit des Hörnerven ſolchen
Tages=
ſchwankungen unterworfen ſei, iſt von Dr. Bachrach im
Phyſiologiſchen Inſtitut in Straßburg im phyſiologiſchen
Experimente unterſucht worden. Manche Erfahrungen
ſprechen dafür, daß die Hörſchärfe wechſelt. Man hört
nachts manche Geräuſche, die man tagsüber nicht
wahr=
nimmt. Dies kann aber auch damit zuſammenhängen, daß
nachts die ſtörenden und ablenkenden Geräuſche fortfallen.
Auch die Signale der drahtloſen Telegraphie werden
nachts beſſer verſtanden. Auf Grund der Unterſuchungen
konnte nun ermittelt werden, daß die Hörſchärfe an
ver=
ſchiedenen Tagen zu gleichen Tageszeiten bei den gleichen
Verſuchsperſonen dieſelbe bleibt. Nur um 6 Uhr
nachmit=
tags ſind größere Schwankungen zu beobachten. Um dieſe
Zeit war die Hörſchärfe am größten. Nachts iſt ſie nicht
beſonders groß, jedenfalls nicht größer als am
Nachmit=
tag. Bisweilen fand der Experimentator noch eine zweite
Steigerung der Hörſchärfe, und zwar am frühen Vormit=
tag, während wieder bei anderen Menſchen die
Hor=
ſcharfe am Vormittag ſchlecht iſt. Man weiß nun aber,
daß gewiſſe Individuen am Vormittag ſehr
leiſtungs=
fähig ſind, andere aber nicht.
— Ein franzöſiſcher Schreckensruf über den
Geburten=
rückgang. Die Veröffentlichung der Ergebniſſe der
Be=
völkerungsſtatiſtik im erſten Halbjahr 1914 hat in
Frank=
reich große Beſtürzung hervorgerufen. „Die öffentliche
Meinung und die maßgebenden Stellen ſollten”, ſo
ſchreibt der Economiſte Frangais, „einer ſo furchtbaren
Zuchtrute gegenüber nicht länger mehr gleichgültig
blei=
ben. Die Ergebniſſe der Bevölkerungsbewegung im
erſten Halbjahr 1914 ſind nicht nur betrübend, ſondern
wahrhaft erſchreckend: die Zahl der Geburten iſt 1914
noch unter die aller früheren Halbjahre geſunken, ſie
er=
hebt ſich für ganz Frankreich, abgeſehen von fünf
Depar=
tements, bei denen das Reſultat unbekannt iſt, nur auf
331 398 gegen 335369 in den Halbjahren 1913. Dabei
be=
trägt die Zahl der Todesfälle in denſelben Departements
357236. In einem einzigen Halbjahr iſt alſo ein
Ueber=
ſchuß von 25838 Todesfällen über die Geburtenzahl zu
verzeichnen. Von 1911 an iſt die jährliche
Geburten=
zahl unter 750000 geſunken. Daraus folgt, daß, wenn
Frankreich in etwa 30 Jahren wieder einen großen Krieg
zu führen hätte, die Stärke der 30 Klaſſen unter den
Fah=
nen ſich im Durchſchnitt um 15—16 % verringern würde;
das wäre ein Defizit von annähernd 700000 Mann
gegen=
über der jetzigen Geſamtſtärke des Heeres.”
* Deutſche Ortsnamen in Belgien. Ueber die Namen
in belgiſchen Ortſchaften hat der Generalgouverneur
eine beſondere Verfügung erlaſſen. Bei der Benennung
dieſer Orte im Sprachgebrauch der Behörden ſind im
all=
gemeinen die Bezeichnungen anzuwenden, die in der
Generalſtabskarte 1:300000 enthalten ſind. Abweichend
davon ſoll aber bei folgenden größeren Orten geſetzt
wer=
den: Mecheln ſtatt Malines, Lier ſtatt Lierre, Tongern
ſtatt Tongres, Rouſſelare ſtatt Roulers, Kortryk ſtatt
Courtrai, Aalſt ſtatt Aloſt, Ypern ſtatt Ypres. Die
deut=
ſche Poſtverwaltung hat die Namen Mecheln, Lier und
Rouſſelare ſchon bisher angewandt. Für die drei
an=
deren Orte iſt die deutſche Schreibweiſe ebenfalls
ange=
ordnet worden. Die Poſtſtempel werden geändert.
Im übrigen ſtimmen die Namen der deutſchen
Poſt=
ämter in Belgien mit deutſchen wie mit belgiſchen
Beam=
ten bis auf wenige Abweichungen mit der
Generalſtabs=
karte überein.
ſaen mancherlei Beweiſe daſir vor, daß Köuig Vitor
Emanuel ſich ſchon damals als wortbrüchig fühlte.
In welchen urſächlichen Beziehungen damals die Wünſche
und Handlungen des Königs, ſeiner Regierung und der
Dreiverbandmächte geſtanden haben, läßt ſich zur Stunde
noch nicht einwandfrei darlegen. Feſt ſteht dagegen, daß
das Gewiſſen und die Nerven des Königs ſich im Lauſe
der kommenden Monate an den ſeeliſchen Zuſtand der
Wortbrüchigkeit gewöhnt haben und ſich von da an mit
be=
merkenswerter Schnelligkeit zur Verſchärfung des
Treu=
bruchs weiter entwickelten. An das Neutralbleiben hatte
der König ſich gewöhnt, warum ſollte er nun nicht einen
Schritt weiter gehen und ſeinen langjährigen
Verbünde=
ten das Stilett in den Rücken zu ſtoßen verſuchen?”
Eine holländiſche Verurteilung Italiens.
* Berlin, 26. Mai. Der wahre Kriegsgrund für
Iialiens Verhalten gegenüber den bisher verbündeten
Mächten Oeſterreich=Ungarn und Deutſchland wird im
politiſchen Leitartikel des Allgemeen Handelsblad vom
16. Mai als tief unſittlich hart verurteilt. Es ſei
ubegreiflich, wie Italien, das die freie Wahl zwiſchen
Krieg und Frieden habe, den Krieg vorziehen könne. Um
das jetzt ſeit 30 Jahren beſtehende Bündnis habe Italien
ſeinerzeit gebettelt. Während Nizza, Savoyen und Malta
den Italienern im letzten Jahrhundert durch die jetzigen
Feinde Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns entriſſen
worden ſeien, hätten die italieniſchen Beſitzungen
Oeſter=
reichs ſeit dem früheſten Mittelalter niemals einen
Be=
ſtandteil der Staaten und Fürſtentümer gebildet, aus
denen das heutige Königreich Italien erwachſen iſt.
Trieſt habe ſich 1382 freiwillig der habsburgiſchen
Mo=
narchie angeſchloſſen und verdanke auch heute ſeine Blüte
und ſeinen Reichtum allein dieſer Zugehörigkeit; als
ſtalieniſcher Hafen werde es nicht die mindeſte Bedeutung
mehr haben. Von einer Unterdrückung der Italiener in
Oeſterreich könne nun gar keine Rede ſein. Lediglich
die Eroberungsluſt Italiens bilde den Grund
zum Kriege. Italien vergeſſe, daß eine künftige Welt, die
nicht mehr von Haß und Rache verblendet ſein wird, über
ſeine jetzige Politik zu urteilen habe. Das Blatt fährt fort:
Es gibt eine immanente Gerechtigkeit, die einmal in
der Geſchichte alle Handlungen nach ihrem Werte
beurtei=
len wird. Und welches Urteil die gerechte Klio einſt über
die Haltung von Volk und Senat von Italien im Jahre
des großen Krieges fällen wird, kann für Italien ſicherlich
nicht ganz gleichgültig ſein. Mit großen Worten
und Gefühlen macht man leine Pollikik.
Es gibt auch noch einen Begriff von Ehre, der nicht
un=
geſtraft geſchändet werden kann und darf. Es iſt möglich,
daß das veraltete Anſichten ſind, daß in der modernen
Zeit Haß der einzige Ratgeber iſt, deſſen Wink man folgen
muß, daß man auf Treue, Ehrlichkeit und
An=
ſtand auch in der Staatskunſt keinen Wert mehr legt.
Aber es wird doch immer Menſchen und hoffentlich auch
Staatsmänner und Journaliſten geben, die einſehen, daß
Seine höhere Pflicht gibt als die, den Haß allein ſprechen
zulaſſen, und eine höhere Auffaſſung als die, ſich von den
Leidenſchaften fortreißen zu laſſen.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus über
den Verrat Italiens.
* Budapeſt, 26. Mai. (Abgeordnetenhaus.)
Nachdem Tisza unter begeiſterten Eljenrufen geſchloſſen,
führte der Redner der Unabhängigkeitspartei, Graf
Apponyi, u. a. aus:
Wir werden uns angelegen ſein laſſen, den
hinterhäl=
tigen Angriff Italiens in einer Weiſe zu erwidern, wie er
in den erſten zwölf Stunden nach der Kriegserklärung in
dem ſiegreichen Angriff unſerer Flotte zum Ausdruck
ge=
lommen iſt. (Eljenrufe, Beifall im ganzen Hauſe.) Ich
erkläre, daß Italien in den Ereigniſſen keinerlei
Rechts=
ütel, ja nicht einmal den Schatten eines Vorwandes für
ſein Vorgehen findet. (Lebhafte Zuſtimmung rechts und
links.) Wir identifizieren uns mit dem vernichtenden
Ur=
teil, das wir leider über das Vorgehen einer Nation
aus=
ſprechen müſſen, der wir bisher die größten Sympathien
entgegengebracht haben und die jetzt ohne Widerſtand ſich
einer Führung überlaſſen hat, die ihrem guten Ruf einen
kaum auslöſchbaren Schandfleck zufügte. (
Leb=
hafte Zuſtimmung rechts und links.) Die ungariſche
Na=
tion wird, wie bisher, ſicherlich auch fernerhin auf der
Höhe der Situation ſtehen. Wir werden die Alpen Tirols
verteidigen, wie die Tiroler Jäger die Karpathen
vertei=
digten. (Langanhaltender, ſtürmiſcher Beifall, Eljenrufe.)
Und dieſes Solidaritätsgefühl, das uns mit dem anderen
Staate der Monarchie und den Bundesgenoſſen verbindet,
wird innerlicher und ungeſtörter ſein, und um ſo ſtärker
zum Ausdruck kommen, je mehr wir ſicher ſind, daß neben
dieſer Solidarität jede Garantie unſerer nationalen
Selbſtändigkeit zur Geltung kommt. (Stürmiſcher Beifall.)
Nach Apponyi erklärte Graf Andraſſy, der
Füh=
rer der Oppoſitionellen Verfaſſungspartei, man müſſe die
Aufmerkſamkeit der Nation jetzt auf den unqualifizierbar
frivolen Angriff hinlenken. Italiens Forderungen ſeien
unerhört. Italien wolle einfach nicht zugeben, daß
Oeſter=
reich=Ungarn ſiege, und wolle nicht geſtatten, daß ſein ihm
30 Jahre hindurch Verbündeter die große Gefahr
über=
lebe, ſondern die Gelegenheit benutze, ihm in den Rücken
zu fallen und ihn zu vernichten, um allein Herr der Adria
zu werden; vielleicht denkt nicht die ganze italieniſche
Na=
tion ſo, jedenfalls aber ſeine gewiſſenloſen Politiker. Wir
können Italien gegenüber auch mit unſerer geographiſchen
Lage und den ſtrategiſchen Grenzen rechnen, und außerdem
auf die tatkräftige Unterſtützung des bundestreuen
Deutſch=
land. (Langanhaltender, lebhafter Beifall.) Von
Deutſch=
land kann ich nicht anders ſprechen, als mit größter
Hoch=
achtung und Dankbarkeit, insbeſondere jetzt, da
Deutſch=
land neuerdings bewieſen hat, daß es nie Ausflüchte
ſucht, ſondern ſtets unerſchütterlich auf dem
Wege der Treue beharrt (lebhafter Beifall), und
insbeſondere jetzt, da es ohne Zögern= unſere Sache zu
ſeiner eigenen machte und ſich an unſere Seite ſtellte,
ob=
gleich man in Rom gerne einen Unterſchied zwiſchen ihm
und uns gemacht hätte. Ich vertraue auch auf unſeren
anderen Veebündeten, die Türkei (lebhafter Beifall), die
an den Dardanellen für die Freiheit von ganz Europa
kämpft.
Hierauf erfolgt eine Interpellation Polonyis, der
er=
ſucht, die Dreibundverträge im
Abgeordne=
tenhauſe vorzulegen. Graf Tisza erklärt, der
Dreibundvertrag beruhe auf einem einzigen Vertragsakt,
doch ſeien betreffend Albanien zwiſchen Italien und der
Monarchie beſondere Beſtimmungen getroffen worden. Er
erklärte, der Veröffentlichung des Vertragstertes ſtehe
kein Hindernis entgegen; ſie ſei jedoch von der
Zuſtim=
mung des Bundesgenoſſen abhängig. — Hierauf wurde ein
Königliches Handſchreiben, betreffend Vertagung des
Hau=
ſes, verleſen. Nach einer begeiſterten Anſprache des
Prä=
ſidenten Beoethy, ſchloß die denkwürdige Sitzung mit
ſtürmiſchen Rufen: Es lebe der König!
Die geſchickte Löſung der Geſandtenfrage
beim Vatikan.
* Chiaſſo, 26. Mai. Die Abreiſe des deutſchen und
des öſterreichiſchen Geſandten beim Vatikan hat in Italien
überraſcht. Die noch bis tags zuvor drohende Sprache
der gegenwärtig tonangebenden Blätter, wie Idea
Nazio=
nale, Meſſaggero, Secolo uſw., wider den Vatikan läßt
keinen Zweifel darüber, daß man ſich auf einen ſchweren
Kampf mit zurzeit noch gar nicht abſehbaren Folgen
vor=
bereitete. Die italieniſchen Heißſporne forderten offen die
Nichtbeachtung der Garantiegeſetze,
unbe=
kümmert darum, welchen Sturm dies unter den
Katholi=
ken der ganzen Welt heraufbeſchwören könnte, während
man in ruhigeren Kreiſen der Entwickelung der Dinge
mit ſchlecht verhehlter Sorge entgegenſah. Und nun hat
der Vatikan ſelbſt im Verein mit den Regierungen der
Zentralmächte die Frage auf die einfachſte und
eleganteſte Weiſe gelöſt. Die Geſandten ſind abgereiſt.
Wie und mit welchen Abſichten? Niemand weiß es. Die
Italiener fragen ſich vergebens. Die Turiner Stampa
vermutet, die Löſung laute auf einen zeitweiſen
Ur=
laub; damit wäre allen geholfen, auch dem.Vatikan,
dem ein direkter Zuſammenſtoß mit Italien nicht
er=
wünſcht ſein kann. Die Geſandtſchaften bleiben
inzwi=
ſchen offen und ſind Wächtern anvertraut.
Italieniſche Blockade gegen Oeſterreich=
Ungarn.
* Rom, 26. Mai. Amtlich wird bekannt gemacht:
Die Königliche Regierung, nachdem ſie den Kriegszuſtand
zwiſchen Italien und Oeſterreich=Ungarn
feſtgeſtellt und beobachtet hat, daß einige Häfen der
albaniſchen Küſte zur heimlichen Verſorgung der
öſter=
reichiſchen Flotte mit kleinem Schiffsmaterial dienen,
er=
klärt: Vom 26. Mai 1915 an wird von den italieniſchen
Seeſtreitkräften die effektive Blockade verhängt
über 1. die öſterreichiſch=ungariſche Küſte von
der italieniſchen Grenze im Norden bis zur
montenegri=
niſchen Küſte im Süden mit allen Inſeln, Häfen,
Meer=
buſen, Reeden und Buchten; 2. über die albaniſche
Küſte von der montenegriniſchen Grenze im Norden bis
einſchließlich Kap Kephali im Süden. Die Schiffe
be=
freundeter und neutraler Staaten erhalten vom
Oberkom=
mandierenden der italieniſchen Flotte eine Friſt feſtgeſetzt,
um frei aus der Blockadezone auszulaufen. Gegen die
Schiffe, die in Verletzung der Blockade die Sperrlinie,
die durch die Verbindung des Kap von Otranto bis Kap
Kephali gebildet wird, zu durchbrechen ſuchen oder
durch=
brochen haben, wird nach den Regeln des internationalen
Rechtes und der beſtehenden Verträge verfahren.
Enthüllungen des Avanti.
* Genf, 27. Mai. (D. D. P.) Der Avanti ſtellt feſt,
daß die Mobilmachungsorder in ganz Italien ſtill
auf=
genommen worden iſt und daß die Kriegshetzer, die
von Salandra bezahlt waren, jetzt auf einmal
ver=
duftet ſeien. Avanti will eine Liſte derjenigen
Leute aufſtellen, die zum Kriege gehetzt
haben und dann ihre Konnexionen ſpielen ließen, um
nicht vor den Feind zu müſſen. Die Regierung ſei es ge=
Kundgebungen für den Krieg veranſtaltet habe. Der
Avanti fordert alle Arbeiter auf, ſich bereit zu halten, um
im geeigneten Augenblick das Ende des begonnenen
Krie=
ges mit Gewalt zu erzwingen.
* (Ctr. Bln.) Wie die Lyoner La Depeche aus Rom
erfährt, wurden zwei politiſche Redakteure des
Avanti auf Verfügung des Miniſteriums verhafter
wegen ſchwerer Beſchuldigung gegen die Miniſter
Salan=
dra und Sonnino. Informationen des Journal hierzu
wollen wiſſen, daß es ſich um die Anſchuldigung der
An=
nahme franzöſiſcher Gelder durch die beiden genannten
Miniſter handelt, wodurch ihr Abſchwenken vom Dreibund
zum Dreiverband beſtimmt worden ſein ſoll. Der Avanti
iſt der Beſchlagnahme verfallen. (Nat.=Ztg.)
Italiens Arbeiter für Deutſchland?
* (Ctr. Bln.) Dem Berl. Lokalanz. iſt eine Depeſche
in die Hände gefallen, die italieniſche Arbeiter,
die in Deutſchland leben, an den bisherigen Botſchafter
in Berlin, Bollati, gerichtet haben. Die Depeſche lautet:
„15000 italieniſche Emigranten bilden ein Armeekorps,
um an der Seite des uns nach wie vor als verbündet
geltenden Deutſchland die Treuloſigkeit
Salan=
dras zu vernichten. Ew. Exzellenz wollen das
Ehren=
kommando über dieſe Truppe annehmen.”
Die Italiener in der Türkei.
T.U. Athen, 27. Mai. Die zahlreichen in
Klein=
aſien lebenden Italiener verlaſſen, obwohl ſich
Italien und die Türkei bisher nicht im Kriegszuſtande
befinden, fluchtartig das Land. In den Küſtenſtädten
zogen zahlreiche Flüchtlinge mit Hab und Gut auf die
Dampfer, die ſie nach der Heimat oder nach Griechenland
bringen ſollen. Die Stadtverwaltung von Smyrna hat
allen Italienern den dringenden Rat erteilt, unverzüglich
den türkiſchen Boden zu verlaſſen.
Abreiſe des Königs zum Hauptquartier.
* Rom, 27. Mai. Der König, der den
Ober=
befehl über das Landheer und die Marine übernommen
hat, iſt in der Nacht vom 9. zum 20. Mat nach dem
Großen Hauptquartier abgereiſt. Das
Amts=
blatt veröffentlicht einen Königlichen Erlaß, der den
Prinzen Thomas von Savoyen, Herzogvon Genua,
den Onkel des Königs, zum Generalſtellvertreter während
der Abweſenheit des Königs von der Hauptſtadt ernennt.
Deutſche Schiffe in italieniſchen Häfen.
* Amſterdam, 26. Mai. Lloyds Liſte enthält die
Namen von 36 deutſchen Schiffen von zuſammen 142776
Tonnen, die zurzeit in italieniſchen Häfen liegen. Es ſind
in Ancong der Dampfer „Lemnos” (2487 Tonnen),
Bari „Waldtraute” (3818), in Cagliari „Spitzfels” (5809),
in Catania „Lipari” (1539), in Genua „Hermersberg”
(2824), „König Albert” (10 484), „Moltke” (12335),
„Prinzregent Luitpold” (6595), in Girgenti „Imbros
Le=
ghron” (2380), „Amalfi” (1756), „Termini” (1523), in
Licata „Porto Fino” (1734), in Neapel „Bayern” (8006),
„Marſala” (1753), „Rhenania” (6455), in Palermo „
Al=
gier” (3127), „Catania” (2996), „Tunis” (1833), in
Sa=
vona „Baſtia” (1527), in Syrakus „Albany” (5882),
„Ambria” (5143), „Barcelona” (5465), „Kattenturm”
(6018), „Mudros” (3137), „Sigmaringen” (5710), in
Torre Anunziata „Italia” (3498), in Venedig „Samos”
(1922), „Volos” (1903), in Maſſauah am Roten Meer
„Axenfels” (4361), „Borkum” (5642), „Choiſing” (1657)
(mit dem die Ayeſha=Mannſchaft nach Hodeida gelangte),
„Chirtian” (4956), „Oſtmark” (10 440), „Perſepolis”
(4566), „Segovia” (4945), „Turmfels” (566). Außerdem
liegen nach Lloyds 21 öſterreichiſche Schiffe von zuſammen
73895 Tonnen in italieniſchen Häfen.
Zur Kriegslage in Deutſch=Südweſtafrika.
* Mit dem Einzuge der Truppen Bothas in
Wind=
huk hat der Krieg in Deutſch=Südweſtafrika ein völlig
verändertes Ausſehen gewonnen. Bothas Lage
gegen=
über der nahezu noch völlig unverſehrten deutſchen
Schutz=
truppe iſt durch die Beſetzung der freiwillig geräumten
Landeshauptſtadt nicht ſonderlich günſtiger geworden.
Solange die Deutſchen die Eiſenbahnen zu halten ſuchten,
war die tapfere Truppe ſtets der Gefahr einer Umfaſſung
durch den an Zahl weit überlegenen Gegner ausgeſetzt.
Die außerordentlich ſchwierige Aufgabe des Bahnſchutzes
in dem weiten, menſchenleeren Lande fällt nunmehr den
engliſchen Truppen zu, die bezüglich der Verpflegung
völlig auf den Nachſchub auf den von Swakopmund und
Lüderitzbucht ausgehenden Bahnen angewieſen ſind. Jedem
einzelnen Transportzug, der bei ungenügendem
Bahn=
ſchutz durch Löſung einiger Schienen leicht zum Entgleiſen
gebracht werden kann, droht die Gefahr eines deutſchen
Ueberfalles. Die Notwendigkeit, dem Feinde zwecks
Nie=
derwerfung in durch Eiſenbahnen nicht erſchloſſenes
Ge=
biet nachrücken zu müſſen, die dadurch bedingte
Schwierig=
keit des Nachſchubes der Verpflegung, der überall lauernde
Ueberfall ſeitens der Deutſchen, all das birgt für Bothas
Truppen in weit höherem Maße als vorher tauſenderlei
Gefahren in ſich. Von der läſtigen Feſſel des Bahnſchutzes
befreit, kann die deutſche Schutztruppe nunmehr
ſelbſtherr=
lich den Ort für eine etwaige Entſcheidungsſchlacht
be=
ſtimmen, falls ſie nicht vorzieht, den Feind durch ſtändige
Beunruhigung im Kleinkrieg mürbe zu machen.
Die Umbildung des engliſchen Kabinetts.
* Zu der Umbildung des engliſchen
Ka=
binetts ſchreibt die Tägl. Rundſchau:
weſen, die gegen den Willen des Volkes die Leicht iſt den Londoner Regierungsmänuern die
Neubildung des Kabinetts offenbar nicht geworden; ſonſt
hätten ſie ſich in dieſer höchſt kritiſchen Zeit nicht ſo lange
Zeit dazu gelaſſen. Am ſtärkſten fällt bei der
Zuſammen=
ſetzung des neuen Kabinetts der tiefe Fall ins Auge, den
Herr Churchill, bis dahin der Herr der Admiralität,
getan hat. Sein Stolpern und Sturz über den alten
See=
lord Fiſher hat ja dem wackeligen Kabinettsgebäude den
letzten Stoß gegeben. Daß man ihn in ein entlegeneres
Staatsſekretariat abſchieben werde, haben wir als
wahr=
ſcheinlich bezeichnet. Wir dachten dabei an das
Staats=
ſekretariat für Indien. Aber Indien war offenbar noch
nicht weit genug, und ſo wurde der Götterliebling
Chur=
chill zum Kanzler des Herzogtums Lancaſter
abgeſetzt, bei welcher Gelegenheit der Normaleuropäer
zum erſtenmal darauf aufmerkſam werden dürfte, daß es
im engliſchen Miniſterium eine derartige Ecke zum
Kalt=
ſtellen gibt. Dort wird Herr Churchill gewiß nicht mehr
imſtande ſein, den Engländern Dinge einzubrocken, wie
ſeine famoſen Unternehmungen auf Antwerpen und die
Dardanellen. Freilich liegt nun auf ſeinem Nachfolger
Balfour eine umſo ſtärkere moraliſche Belaſtung und
Ver=
antwortung.
Die Berl. N. Nachrichten ſchreiben:
Aber wo blieb Churchill? Unſer Liebling? Das
liberale Neſthäkchen? Er iſt nicht mehr Flottenminiſter.
Er iſt nicht mehr in einem politiſch oder techniſch
bedeut=
ſamen Reſſort. Aber Miniſter geblieben iſt er
gerade noch. Auf einem wunderſam hervorleuchtenden
Poſten. Winſton Churchill aus dem Hauſe für Preß=
Reklame und Abenteurer=Blut Jerome, Winſton Churchill
iſt Sekretär für das Herzogtum Lancaſter geworden. Wehe
über York! Heil über Lancaſter! Die „rote Roſe” glüht.
Der Schaumſchläger, der miniſterielle Fingerkünſtler, der
Taſchenzauberer, der Narr und Clown in Blau und Gold
iſt auf die richtige Stelle gerutſcht. Handelsminiſter iſt er
ſchon geweſen, Miniſter des Innern und Flottenminiſter.
Als ſolcher war er im Frieden ein Ekel, im Kriege
da=
gegen eine Wonne und Freude. Gern hätten wir ihn da
länger behalten. Aber nun klingt in uns des Volksliedes
Weiſe: „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat . . .‟ Auf dem
Sekretärſeſſel von Lancaſter wird nun der Held von
Ant=
werpen und bei den Dardanellen, der Redner von der
deutſchen „Luxrusflotte”, der Flottenbeſchränkungs=
Rede=
künſtler mit doppeltem Boden heranreifen für Indien
(weil man ihn loswerden will) oder aber (weil die
Ge=
fahr doch zu groß würde) zum Rücktritt aus dem amtlichen
Leben, in dem er zwar gute Zigarren geraucht hat — wie
zum Beiſpiel auf der Straße von Antwerpen vor dem
italieniſchen Berichterſtatter — in dem er aber dennoch
dereinſt einen ſchlechten Geruch zurücklaſſen wird. So
wird das Miniſterium Asquith neu= und umgebildet.
Wir halten es für unvermeidlich, daß alsbald Reibungen
in ſeinem Innern entſtehen. Dann werden vermutlich die
Konſervativen die Liberalen zerreiben. Sie ſind die
Här=
teren. Und ſie haben den Vorteil, daß die Verantwortung
für das bisher Geſchehene und Unterlaſſene auf den
Schultern der Liberalen ruht.
* Kopenhagen, 26. Mai. (Ctr. Bln.) Lord
Fiſher hat beſtimmt erklärt, das Amt des Erſten
Ad=
miralitätslords auch unter Balfour, nicht wieder
über=
nehmen zu wollen. Die liberale Preſſe drückt darüber ihr
Bedauern aus und erklärt Fiſher unter den gegenwärtigen
Verhältniſſen für die Flotte ebenſo wenig entbehrlich, wie
Kitchener für das Heer. Fiſher will aber an ſeinen
Ent=
ſchlüſſen feſthalten. Er ſoll unterſeebootkrank ſein.
* Von der holländiſchen Grenze, 26. Mai,
wird der Köln. Ztg. geſchrieben:
Dem Nieuwe Rotterdamſchen Courant wird von heute
aus London gemeldet: Das neue engliſche
Kabi=
nett iſt ohne Begeiſterung, wenn auch nicht ohne
Bil=
ligung von der öffentlichen Meinung aufgenommen
wor=
den. Einzelne Ernennungen indes fordern die Kritik
her=
aus. So ſind die liberalen Blätter ungehalten über die
Aufnahme Sir Edward Carſons, die Daily
Chro=
nicle als ein Aergernis und eine ſehr bedauerliche
Tat=
ſache bezeichnet. Daß Redmond außerhalb des
Mini=
ſteriums geblieben iſt, meint das Blatt, würde Carſons
Anweſenheit als erſter richterlicher Beamter zu einer noch
auffälligeren Ungleichmäßigkeit ſtempeln, namentlich weil
die Anhänger Carſons in der Grafſchaft Ulſter während
des Krieges kein Geheimnis aus ihren aufſtandsluſtigen
Gefühlen gemacht hätten. Außerdem bedauern die
libe=
ralen Blätter das Ausſcheiden Lord Haldanes,
während ſie Zweifel darüber äußern, ob die Art, wie die
Leitung der Admiralität umgeſtaltet worden ſei, richtig
ſei, indem Lord Fiſher nicht in dieſer Verwaltung hätte
hleiben können. Die konſervativen Blätter zeigen ſich
hierüber nicht unzufrieden, wahrſcheinlich aus Achtung
vor Balfour; nur die Daily Mail erklärt, das Volk
möchte Fiſher nicht gegen Balfour aufgeben. Daily
Chronicle übt eine ſcharfe Kritik an der Ernennung eines
ſo glänzenden Staatsmannes zu einem Amt, wozu ihm
die nötigen Eigenſchaften fehlten, wogegen die Ernennung
Churchills zum Kanzler des Herzogtums Lancaſter
— d. h. tatſächlich ohne Amt — zweifellos zu bedeuten
ſcheine, daß er weiterhin für die Marine tätig ſein ſolle.
Eine Ernennung, die ungeteilten, warmen Beifall findet,
iſt diejenige Lloyd Georges, namentlich, weil ihm als
Schatzkanzler in der Perſon Mc. Kennas ein liberaler
Freihändler folge. Im übrigen ſcheint die Ernennung
Lloyd Georges nur zeitweiliger Art zu ſein. Die
Emp=
findungen der Liberalen ſind nicht nur in dieſer Hinſicht
berückſichtigt worden, auch der Lordkanzler iſt ein
Libe=
raler, und Chamberlain iſt nicht Kolonialminiſter
gewor=
den. Es iſt bemerkenswert, daß, während ſtets darüber
geklagt wurde, daß das Kabinett ſo zahlreich ſei, das
neu=
gebildete 22 ſtatt wie bisher nur 20 Mitglieder zählt.
T. U. Amſterdam, 27. Mai. Die Tatſache, daß der
erſte Seelord, Admiral Fiſher, auf ſeinem Rücktritt
beharrk, trotzdem Miniſter Churchill das Admiralitäts=
Portefeuille abgeben muß, macht, der Londoner Preſſe
zuſolge, einen äußerſt peinlichen Eindruck, weil nur die
eine Erklärung für den Rücktritt Fiſhers möglich iſt, daß
er auch für die weitere Entwicklung der Dardanellen=
Ex=
pedition, die von Churchill ohne Fiſhers Zuſtimmung
an=
geordnet wurde, die Verantwortung nicht übernehmen
will. Daraus kann die Admiralität nur den Schluß
ziehen, daß der Schöpfer der modernen engliſchen
Kriegs=
flotte, der bedeutendſte Admiral Englands in den
Dar=
danellen überhaupt keinen Erfolg für möglich hält.
Meh=
rere Blätter machen nun Fiſher den Vorwurf, daß er
nicht das Dardanellen=Abenteuer verhindert durch
recht=
zeitigen offiziellen Proteſt und Rücktritt vom Amt.
Auch in Italien unterſchlägt man die Wahrheit.
* Lugano, 26. Mai. (Ctr. Bln.) Die italieniſchen
Blätter veröffentlichen die deutſchen
Generalſtabs=
berichtenicht mehr und ſchweigen den neuen großen
Sieg v. Mackenſens tot. (Kriegsztg.)
Dänemarks Neutralität.
* Kopenhagen, 27. Mai. Das Miniſterium des
Aeußern gibt bekannt: Anläßlich der Teilnahme Italiens
am Kriege hat die däniſche Regierung beſchloſſen,
den kriegführenden Mächten mitzuteilen, daß die
voll=
ſtändige Neutralität Dänemarks auch gegenüber
dieſer Kriegserweiterung gelte.
Verwundete Kriegsgefangene in der Schweiz.
T.U. Stockholm, 27. Mai. Der Papſt hat nach
einer Meldung der Daily News bei der Schweizer
Regierung angefragt, ob ſie bereit ſei, die
verwun=
deten Kriegsgefangenen während des Krieges
aufzunehmen. Der Schweizer Bundesrat habe darauf dem
Papſte mitgeteilt, daß ſich dieſe Anregung kaum praktiſch
durchführen laſſen könne. Er ſei aber bereit, zur Probe
10000 verwundete Gefangene von jeder der
kriegführen=
den Mächtegruppen, alſo 20000 Mann, zu übernehmen.
Die Koſten müßten allerdings von den
kriegführen=
den Staaten getragen werden. Frankreich und
Bel=
gien ſollen bereits ihr Einverſtändnis mit dem Plane
erklärt haben. Von Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und
England ſei gleichfalls eine Annahme des Vorſchlages
zu erwarten.
Eine Anfrage Amerikas an England.
* Waſhington, 27. Mai. (Meldung der
Aſſo=
ciated Preß.) Die Vereinigten Staaten haben
in London angefragt, was die Ankündigung der
Admira=
lität bedeute, daß neutrale Schiffe einer Erlaubnis
be=
dürften, die Nordroute um die britiſchen Inſeln nach
Skandinavien zu benützen. In amerikaniſchen amtlichen
Kreiſen verſteht man nicht, weshalb neutrale Schiffe an
der Benutzung einer Route außerhalb territorialer Ge=
wäſſer verhindert werden. Man faßt die Ankündigung
als ein Verbot eines großen Teiles des Ozeans
für den neutralen Handel durch das Legen von
neuen britiſchen Minenfeldern auf.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Mai.
* Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs an Hermann
Born=
gäſſer, Wilhelm Imhof, Wilhelm Raab und Emil
Stetzer, ſämtlich zu Rodheim.
* Militärdienſtnachrichten. Den Charakter als Major
haben erhalten die Hauptleute a. D. v. Wachter (
Er=
bach), zuletzt Kompagniechef im Leibgarde=Inf.=Regt.
Nr. 115, jetzt Führer des Rekruten=Dep. des Landft.=Erſ.=
Batls. Erbach, Winter (I Darmſtadt), zuletzt Komp.=
Chef im Inf.=Regt. Nr. 45, jetzt Kompagnieführer im
Landft.=Erſ.=Batl. Erbach. Albrecht, Leutnant a. D.
(Hanau), zuletzt im Inf.=Regt. Nr. 118, jetzt Adj. beim
Bezirkskommando Erbach, zum Oberleutnant befördert.
Roesler, Rittmeiſter der Landw. a. D. (II Frankfurt
a. M.), zuletzt von der Landw.=Kav. 1. Aufgeb. (Mainz),
jetzt Kommandeur der Reſerve=Train=Abtlg. Nr. 76, der
Charakter als Major verliehen. Befördert: Leutnant der
Landwehr a. D. Scherer (Mainz), zuletzt von der Ldw.=
Inf. 1. Aufgeb jetzt im Landft.=Erſ.=Batl. Mainz, zum
Oberleutnant; Zſchorlich, Fähnr. im Garde=Schützen=
Batl., unter Verſetzung in das Inf.=Regt. Nr. 116, zum
Leutnant, vorläufig ohne Patent; Oberarzt der
Land=
wehr 2. Aufgeb. Dr. de Bra (Gießen), beim Hilfs=Laz.=
Zuge 13, zum Stabsarzt; zu Aſſiſtenzärzten der Reſerve
die Unterärzte: Ahl (Worms), beim 1. Btl. Reſ.=Fußart.=
Regts. Nr. 3, Hoſenberg beim Landwehr=Inf.=Regt.
Nr. 118, Lang (Gießen) bei der Armierungs=Komp. 4,
Mylius (Gießen) beim Reſerve=Feld=Laz. 51; zum
Aſſiſtenzarzt der Landwehr 2. Aufgebots: Unterarzt der
Landwehr 2. Aufgebots Bruhns (Oberlahnſtein) beim
Landft.=Inf.=Erſ.=Batl. I Darmſtadt. — Im
Beurlaubten=
ſtande. Unterapotheker Leeſe (Mainz) zum
Oberapo=
theker befördert.
Kriegsauszeichnungen. Hch. Zimmermann,
Bezirksfeldwebel Gießen, z. Zt. Offizier=Stellvertreter in
Rußland, erhielt am 1. April die Heſſiſche
Tapferkeits=
medaille. Der Kriegsfreiwillige Karl Gremm aus
Darmſtadt, z. Zt. im Reſerve=Infanterie=Regiment
Nr. 253, erhielt das Eiſerne Kreuz.
Herr Hofſchauſpieler Jordan,gder mehrere Jahre
an unſerem Hoftheater erfolgreich gewirkt hat und ſich
dersallgemeinen Sympathien des Publikums erfreute,
wird ſich heute, Freitag abend, vom Publikum
verab=
ſchieden, da er mit Ablauf der gegenwärtigen Spielzeit
aus dem Verbande des Hoftheaters ausſcheidet.
C. Meteorologiſches aus Heſſen. Der April war im
allgemeinen etwas zu kühl, während hinſichtlich der
Nie=
derſchlagsmenge ſehr bedeutende Unterſchiede herrſchten.
Das Monatsmittel der Temperatur ſchwankte zwiſchen
9,4 Grad Celſius in Mainz und 6,2 in Neunkirchen (
Darm=
ſtadt: 8,8) während hinſichtlich der Höchſtſtände, die faſt
durchgängig auf den 30. fielen, Mainz mit 23,6 und
Schot=
ten mit 20,5 Grad die Gegenſätze bilden (Darmſtadt: 22,3).
Am 1. und 2. kamen überall noch ſtarke Fröſte vor, die in
Lauterbach ſogar 7,2 Grad erreichten, wogegen Mainz und
ſeltſamerweiſe auch Neunkirchen nur 2,0 notierten (
Darm=
ſtadt: 2,3). Lauterbach wies noch 8 weitere Froſttage auf,
während deren Zahl in Darmſtadt, Mainz, Bad=Nauheim,
Schotten, Worms und Alzey auf 2 beſchränkt blieb. Die
Bewölkungsziffer war im allgemeinen niedrig, indem die
Prozentſätze zwiſchen 62 in Michelſtadt und 46 in Alzey
ſchwankten (Darmſtadt: 50 mit 8 heiteren Tagen). Die
Niederſchlagsmengen, die ſich meiſtens auf das erſte
Mo=
natsdrittel beſchränkten, bewegten ſich zwiſchen 82,5
Milli=
meter in Neunkirchen und 28,9 in Wörrſtadt (Darmſtadt:
43,8), während die größte Tagesſumme am 5. in
Linden=
fels mit 27,2 notiert wurde, gegenüber nur 5,8 in
Wöll=
ſtein. Schnee kam noch an der Hälfte der
Beobachtungs=
ſtationen vor mit der Höchſtzahl von 11 Tagen in
Ulrich=
ſtein (Darmſtadt: 1). Gewitter fehlten nur in Vielbrunn
und einigen oberheſſiſchen Stationen, während in Langen
und mehreren Odenwaldorten die Zahl 3 erreicht wurde
(Darmſtadt: 1). Die Mittel der Waſſerſtände lagen beim
Rhein 52 und beim Main 36 Zentimeter über dem
zehn=
jährigen Durchſchnitt.
* Ein Ausflug für Verwundete wurde vorgeſtern,
aus=
gehend vom hieſigen Roten Kreuz veranſtaltet. Eine
große Anzahl Leichtverwundeter und Geneſender aus den
verſchiedenen Lazaretten der Stadt wurde mit Wagen
nach dem Sammelplatz am Schwimmbad befördert. Von
hier bewegte ſich gegen 4 Uhr ein ſtattlicher Zug von etwa
zehn Wagen durch die Stadt nach dem Roßdörfer Wald.
Von da gings in zweiſtündiger Fahrt über den
Dommers=
berg zur Ludwigshöhe als Ausflugsziel. Dort war
im Freien von Vorſtandsmitgliedern des Roten Kreuzes
eine prächtige Tafel mit Kaffee und Kuchen für die
Aus=
flügler und die begleitenden Sanitätsmannſchaften
her=
gerichtet, der dankbar zugeſprochen wurde. Das
gemüt=
liche Treiben, das ſich ſo entwickelt hatte, wurde erhöht
durch die Freude am Erſcheinen der
Großherzog=
lichen Herrſchaften, die es ſich nicht hatten nehmen
laſſen, unſeren Tapferen in der ſchönen friſchen Natur
Geſellſchaft zu leiſten. Sie wurden von Miniſterialrat Dr.
Kratz und Geh. Obermedizinalrat Prof. Dr. Heyl, der
den Zug führte, im Kreiſe der Verwundeten empfangen.
Gleichſam als Widerhall der frohen, zuverſichtlichen und
befriedigten Stimmung faßten, als der Nachmittag ſchon
vorgeſchritten war, die ſinnigen Worte von Pfarrer
Marx den Charakter der Veranſtaltung ein, indem ſie
eindrucksvoll und wirklich zu Herzen gehend auf das
Ver=
hältnis hinwieſen, das ſich in der durch einen ſo ſchön
ermöglichten Naturfrieden erzeugten Stimmung und die ſich
an unſeres Vaterlandes Grenzen ausdrückt, daß gar nicht
genug Dankesworte uns auf die Lippen kommen können
gegen die edlen Krieger, die den Leib für dieſen Frieden
der Heimat bereitwillig opfern. Es ſei darum eine
ſelbſt=
verſtändliche und gern erfüllte Pflicht, daß ihnen ſolche
durch ihr Opfer gewährte Segnungen einmal in kleinem
Ausſchnitt zuteil werden, wie ſie die herrliche Umgebung
unſerer Stadt bieten. Bald wurde dann auch in gehobener
ſchöner Stimmung die Rückfahrt durch das abendlich kühle
Grün angetreten, und mit reichem Laub geſchmückt machte
der ſtattliche Zug am Abend eine Rundfahrt durch die
Stadt, um die ſo mit Recht gefeierten Krieger ſchließlich
an ihren Beſtimmungsorten abzuliefern.
— Ausgabe von Brotkarten. Es ſei auch an
dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die Ausgabe der
Brotkarten für den Monat Juni heute Freitag,
den 28., und morgen Samstag, den 29. d. Mts.,
von vormittags 9—1 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr
ſtattfindet, und zwar in den gleichen Gebäuden, in denen
die Kartenausgabe im vorhergehenden Monat erfolgte.
Von der Rettungswache. Der
Krankenkraft=
wagen der ſtändigen Rettungswache, Bismarckſtraße 24,
der bereits 7 Jahre in Betrieb war, iſt in den letzten
Wochen neu hergerichtet und wieder in Dienſt geſtellt
worden.
(2) Aus dem Odenwalde, 27. Mai. (Gefährliche
Burſchen.) Für die Täterſchaft des in
Lampert=
heim in der Nacht vom 21. zum 22. d. Mts. an der
Witwe Frödert ausgeübten Raubmorde kommen
wahr=
ſcheinlich zwei etwa 20jährige Burſchen in Betracht, die
am Morgen des 21. Mai den Weg zwiſchen Hemsbach
und Laudenbach unſicher machten und einem ihnen
dort begegnenden Händler mit vorgehaltenem
Dolch=
meſſer und Revolver 1 Mark abpreßten, worauf ſie ihn
laufen ließen. Trotz Verfolgung durch die Gendarmerie
war es den Burſchen gelungen, im Walde in der
Rich=
tung auf Hüttenfeld zu entkommen, wo ſie geſeher
wurden. Von dort wandten ſie ſich offenbar nach dem
nahen Lampertheim, wo ſie in der nächſtfolgenden
Nacht die Bluttat ausübten.
Worms, 27 Maj. (Selbſtmord.) Im Rhein bei
Gimbsheim wurde geſtern eine Leiche geländet, die
in=
zwiſchen als die eines ſeit mehreren Tagen vermißten 15
Jahre alten Hausburſchen Karl Kari aus Worms
aner=
kannt wurde. Anſcheinend liegt Selbſtmord vor.
* Altenſtadt (Oberheſſen), 26. Mai. (
Kriegsaus=
zeichnung.) Dr. Ohly wurde am 12. d. Mts. das
Eiſerne Kreuz verliehen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 26. Mai. Geſtern abend um
7 Uhr fand im Kronprinzenpalais zu Berlin die Taufe
der neugeborenen Prinzeſſin ſtatt, welche die Namen
Alexandrine Irene erhielt. In Gegenwart der
kaiſerlichen Majeſtäten fand, dem Ernſt der Zeit
entſpre=
chend, die Feier im engſten Familienkreiſe ſtatt. Seine
Kaiſerliche Hoheit der Kronprinz wohnte der Taufe nicht
bei, da er als Armeeführer ſeinen Poſten nicht verlaſſen
wollte, und ſo wurde denn auch dieſem Täufling das Los
ſo vieler während des Krieges geborener Kinder zuteil, in
Abweſenheit des im Felde ſtehenden Vaters getauft zu
werden. Der Kaiſer führte ſeine Schwiegertochter in den
zur Taufkapelle hergerichteten Raum, woſelbſt der
Hof=
prediger Liz. Döring die heilige Handlung vollzog. Die
Kaiſerin übernahm den Täufling aus den Händen der
Oberhofmeiſterin und übergab ihn zur Taufhandlung
ſelbſt der Herzogin zu Braunſchweig. Anſchließend fand
Familientafel ſtatt. Unter den Gäſten befanden ſich der
Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg,
ſo=
wie das braunſchweigiſche Herzogspaar und die
Prinzeſ=
ſin Olga von Cumberland. Für die während dieſer
ſchwe=
ren Kriegszeit geborene Prinzeſſin waren in ſinniger
Weiſe unter andern als Paten gewählt: Die 5. Armee, an
deren Spitze der hohe Vater ſteht, und die Beſatzung
S. M. S. „Kronprinz”, welche ſich durch Abordnungen
ver=
treten ließen.
Weimar, 26. Mai. (Ein Literaturſtreit auf
offener Straße.) Zu einem häßlichen Auftritt kam
es wie die Tägl. Rundſchau berichtet, zwiſchen zwei
An=
gehörigen der Weimarer Literaturwelt. Als der
General=
ſekretär der Deutſchen Schillerſtiftung, Dr. Bulle, über
den Karlsplatz in Weimar ging, wurde er von
Schrift=
ſteller Profeſſor Schoelermann geſtellt. Schoelermann,
einer der Träger des diesjährigen Faſtenrathpreiſes, hatte
ſich durch eine Aeußerung Bulles, die dieſer in amtlicher
Eigenſchaft getan hatte, beleidigt gefühlt. Es kam erſt zum
Wortwechſel, dann ſchlug Schoelermann Bulle mit der
Fauſt ins Geſicht und danach mit dem Spazierſtock ſo
ſtark über den Kopf, daß Bulle eine blutende Wunde
da=
vontrug und ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte.
Magdeburg, 26. Mai. (Mord.) Heute mittag
gegen ½1 Uhr wurde die 73 Jahre alte Witwe
M. Ulrich in ihrer Wohnung, Hohepforte=Straße 15,
ermordet aufgefunden. Die Leiche wies drei
Stiche auf. Dem Mord iſt anſcheinend ein Kampf
vorausgegangen. Die Behälter waren durchwühlt.
Handel und Verkehr.
* Berlin 27. Mai. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Im Börſenverkehr überwogen anfangs
Reali=
ſierungen. Die hiermit verbundenen kleinen
Ab=
ſchwächungen waren jedoch ſpäter mehr als eingeholt, als
Meldungen über die türkiſchen Erfolge an den
Darda=
nellen bekannt wurden. Bei vorzüglicher Stimmung
ge=
wann das Geſchäft bei durchweg anziehenden Kurſen
weſentlich an Lebhaftigkeit. Bevorzugt waren die Aktien
von Kriegsbedarf herſtellenden Fabriken. Ausländiſche
Valuten waren durchweg feſt und höher. Begehr zeigte ſich
beſonders für ruſſiſche Noten. Beſſerung erfuhren auch
öſterreichiſche Noten. Tägliches Geld 3 Prozent,
Privat=
diskont unter 4 Prozent.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schwei=
nemarkt am 26. Mai. Auftrieb 41 Schweine. Preiſe pro
50 kg Schlachtgeteicht 150 M. Zutrieb von Landſchweinen.
Preiſe pro 50 kg Schlachtgewicht 145 M. Marktverlauf
drückend: Ueberſtand. — Schweinemarkt am 27. Mai.
Auftrieb 123 Schweine. Preiſe pro 50 kg Schlachtgewicht
150 M. Zutrieb von Landſchweinen. Preiſe pro 50 kg
Schlachtgewecht 143—145 M. Marktverkauf mäßig;
Ueberſtand. — Kälbermarkt am 27. Mai. Auftrieb 138
Kälber. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht I. Qual. 80 M.,
II. Qual. 78 M., III. Qual. 76 M. Marktverlauf lebhaſt.
Frankfurt a. M., 27. Mai. (
Schlachtvieh=
markt.) Amtlicher Bericht. Auftrieb: 99 Rinder,
dar=
unter 7 Ochſen, 3 Bullen, 89 Färſen und Kühe, 902 Kälber,
72 Schafe, 356 Schweine. Preiſe für 1 Zentner
Lebend=
gewicht (Schlachtgewicht) in Mark. 1. Kälber: a) feinſte
Maſtkälber 80—84 (133—140), b) mittlere Maſt= und beſte
Saugkälber 75—80 (125—133), c) geringere Maſt= und gute
Saugkälber 70—74 (119—125), d) geringe Saugkälber
65—70 (110—119). 2. Schafe: Maſtlämmer und
Maſt=
hammel 53 (115). 4. Schweine: a) vollfleiſchige Schweine
von 80 bis 100 Ka. Lebendgewicht 118—125 (148—150),
b) vollfleiſchige Schweine unter 80 Kg. Lebendgewicht
115—120 (140—150), c) vollfleiſchige von 100 bis 120 Kg.
Lebendgewicht 118—125 (148—150). Marktverlauf:
Ge=
drückter Handel; bei Schweinen etwas Ueberſtand.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
Wichtige Erfolge bei Przemusl. — Zwei
italieniſche Kompagnien vernichtet.
Wien, 27. Mai. Amtlich wird verlautbart: 27.
Mai, mittags.
Nordöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Im Raume von Przemysl dringen die verbünde
ten Armeen in erbitterten Kämpfen weiter vor. Oeſtlich
Radymno eroberten Truppen unſeres 6. Korps den von
den Ruſſen hartnäckig verteidigten Ort Nieniowich und die
Höhe Horodysko im Sturm, machten neuerdings über
2000 Gefangene und erbeuteten ſechs Geſchütze.
Südöſtlich Przemysl gelang es den verbündeten
Trup=
pen, in der Gegend bei Huſakow in die feindliche
Hauptverteidigungsſtellung
einzudrin=
gen und die Ruſſen zurückzuwerfen. 2800 Mann
wurden gefangen, elf Maſchinengewehre
erobert. Die Kämpfe dauern fort.
Gleichzeitig haben geſtern unſere und deutſche
Trup=
pen der Armee Linſingen ſüdöſtlich Drohobycz und
bei Stryj nach ſchweren Kämpfen die befeſtigte
feind=
liche Frontlinie durchbrochen und die Ruſſen
zum Rückzug gezwungen. Der Angriff wird auch hier
fortgeſetzt.
An der Pruthlinie und in Ruſſiſch=Polen iſt die
Situa=
tion unverändert.
Südweſtlicher Kriegsſchaupratz.
In Tirol begann der Feind an einzelnen Punkten
ſüdöſtlich Trient unſere Grenzwerke mit ſchwerer Ar
illerie zu beſchießen. Bei Caprile im Cordevoletal
wurden zwei italieniſche Kompagnien durch
unſer Maſchinengewehrfeuer vernichtet.
An der kärntneriſchen Grenze nur erfolgloſes
feindliches Artilleriefeuer. Im Küſtenlande haben
die Italiener an mehreren Stellen die Grenze
überſchrit=
ten. Feindliche Abteilungen, die bis an unſere Stellungen
vorgedrungen ſind, wurden zurückgeworfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmärſchalleutnant.
Unſere Erfolge in Galizien.
* London, 27. Mai. Der militäriſche Mitarbeiter
der Times ſchreibt: Das deutſch=öſterreichiſche
Vorgehen in Galizien iſt ſoweit gegangen und
verſpricht ſo bedeutende Ergebniſſe, wenn
es durchgeführt werden kann, daß eine ſtarke Neigung
vor=
herrſchen wird, es womöglich fortzuſetzen. In dieſem
Falle würden kaum viele Truppen für den italieniſchen
Kriegsſchauplatz entzogen werden. Die öſterreichiſche
Grenze iſt ſtark. Die italieniſchen Soldaten ſtehen
vielen Schwierigkeiten gegenüber. Wir müſſen nicht
er=
warten, daß ihnen alles nach Wunſch gehen wird. —
Lord Charles Beresford, der einen Beſuch an der
Front gemacht hat, erklärte dem Pariſer Korreſpondenten
der Daily Mail, daß er bemerkenswerte Beweiſe für die
Stärke und Treffſicherheit der deutſchen
Ge=
ſchütze geſehen habe.
* Bern 27. Mai. Stegemann ſagt im Bund
Ueberraſchend nahmen die Deutſchen nach einer
Operationspauſe die Angriffsbewegung wieder
auf. Sie ſchnürten im Weſten den Sack von Ypern enger
und erweiterten im Oſten das Loch am San. Die
Tatſache iſt von großer ſtrategiſcher Bedeutung, weil ſie
darauf hinweiſt, daß die Deutſchen im Weſten trotz der
engliſch=franzöſiſchen Offenſive und im Oſten trotz der
großen Entfernung von der alten Operationsbaſis und
trotz der ruſſiſchen Gegenoffenſive auf dem linken Flügel
und dem Zentrum ſich für ſtark genug halten, um ihre
eigenen Abſichten energiſch zu fördern. Man kann
ſo=
gar noch weitergehen und folgern, daß die verbündeten
Heeresleitungen auch gegenüber Italien ſich
be=
reits für ſehr ſtark halten, da der Beginn der
Feindſelig=
keiten an der italieniſchen Grenze ſie nicht hindern konnte,
die ſiegreiche Offfenſive in Galizien
wei=
ter zu verfolgen. Letztere, die beſonders wichtig für
die Beurteilung der Geſamtlage iſt, komme
überraſchend. Stegemann beſpricht ſodann kurz die
Scharmützel in Italien und erwähnt die Begeiſterung
Tirols, wo die alten Scharfſchützen von über 60 Jahren
unzufrieden ſeien, daß ſie nicht mit zum Stutzen greifen
dürfen. Er ſagt zum Schluß: Anſcheinend iſt erſt die
Zu=
ſammenziehung ſtärkerer Kräfte beabſichtigt, wofür
Be=
ſchleunigung dringend nötig iſt; denn die Offenſive am
San ſpricht lauter als alles andere und ruft nach
Ablen=
kung; hat doch bereits das Tempo aus der erſten
Kriegs=
zeit die bekannte militäriſche Formel: II faut tenir auch
auf die Ruſſen ausgedehnt. Er ſchreibt von ihnen auch
nur noch, ſie müßten aushalten und feſthalten, bis die
Italiener kämen. Welch eine Entwicklung! Erſt fiel
die=
ſes tenir et durer nur ihren eigenen tapferen Truppen zu,
während ſie die Engländer angreifen ſollten. Später
wa=
ken die Engländer und Franzoſen zum Aushalten
be=
ſtimmt, wogegen die Ruſſen den entſcheidenden Stoß
füh=
ren ſollten. Heute ſind auch dieſe
Millionen=
heere nur noch zur Defenſive verpflichtet,
damit die Italiener die Entſcheidung bringen können.
Der Wiederaufbau Oſtpreußens.
* Königsberg i. Pr., 26. Mai. Die
Staatsver=
waltung hat nunmehr die erforderlichen Einrichtungen ge=
Stroffen, um den Wiederaufbau der zerſtörten
Städte und Ortſchaften in der Provinz Oſtpreußen
durch Ueberwachung und Beratung fördern zu können.
Dem Oberpräſidium in Königsberg i. Pr. iſt ein
Haupt=
bauberatungsamt unter der Leitung des
Gehei=
men Baurates Fiſcher angegliedert worden, das in der
Provinz Oſtpreußen bisher 15 Bauberatungsämter
ein=
gerichtet hat. Für die Verwaltung dieſer Aemter, welche
die örtliche Bauberatung ausüben ſollen, ſind
Bezirks=
architekten ernannt worden.
Feindliche Flieger über Ludwigshafen.
* Ludwigshafen, 27. Mai. (Ctr. Krlr.) Heute
früh gegen 4 Uhr erſchienen, von der Pfalz kommend
un=
gefähr neun feindliche Flieger über der Stadt
Ludwigshaffen in dem Vorort Mundenheim.
Es ſollen franzöſiſche Flieger geweſen ſein. Sie warfen
mehrere Bomben ab. In Mundenheim ſind von vier
Bomben drei krepiert. Bis jetzt ſind zwei Tote und
ſieben Schwerverletzte feſtgeſtellt und zwar
be=
treffen dieſe Opfer den Vorort Mundenheim. In
Frie=
ſenheim-Oppau haben die Bomben nur einen geringen
Gebäudeſchaden angerichtet, der in Mundenheim ſehr groß
ſein ſoll. Die von den Fliegern bedachten Fabriken
in Oppau und Mundenheim wurden nicht getroffen.
Um ¼8 Uhr wurden die Flieger von den hier ſtationierten
Abwehrgeſchützen und den Infanterieabteilungen lebhaft
beſchoſſen, leider ohne Erfolg. Auch ein Güterzuggleis in
Mundenheim wurde ſtark beſchädigt. Die Pfälziſche
Rundſchau gibt bekannt, daß ſieben Perſonen tot
und neun ſchwer verletzt ſeien.
* Ludwigshafen, 27. Mai. (Ctr. Krlr.) Näch
neueren amtlichen Feſtſtellungen wurden bei dem
Bomben=
angriff der feindlichen Flieger in der Anilinfabrik
vier Perſonen getötet und 15 ſchwer
ver=
letzt, in Mundenheim drei getötet, eine ſchwer
ver=
letzt und in Frieſenheim zwei getötet und ſieben
ſchwer verletzt. Im ganzen neun Tote und 23
Schwerverletzte.
Amtlich wird gemeldet: Ein feindlicher Flieger, der
hier angeſchoſſen wurde, iſt auf dem Rückfluge in
Geins=
heim wegen Beſchädigung zur Landung
gezwun=
gen worden. Die beiden Inſaſſen wurden verhaftet.
* Ludwigshafen, 27. Mai. (Ctr. München.) Ein
feindliches Fliegergeſchwader belegte in
früher Morgenſtunde unſere Stadt mit ungefähr 15
Bomben, die vielen Schaden anrichteten. Die 6
Flie=
ger wurden mit Abwehrkanonen und Maſchinengewehren
beſchoſſen, ein Flugzeug wurde zur Landung gezwungen
und die beiden Inſaſſen, zwei Offiziere,
flüch=
teten und ſind bis jetzt noch nicht ergriffen. Gegen ½8
Uhr morgens zogen ſich die übrigen wieder nach der Pfalz
zurück. Trotz aller Warnungen ſtrömten die Leüte wieder
auf die Straßen und ſelbſt auf den Dächern konnte man
ſie ſehen. In Frankenthal wurden 3 Bomben
ge=
worfen, die aber keinen Schaden anrichteten.
Englands Ohnmacht gegenüber der
U=Bootgefahr.
* London, 27. Mai. Der liberale Abgeordnete
Chiozza Money veröffentlicht in der Daily Mail einen
Artikel über die U=Bootgefahr. Aann Deutſchland
die gegenwärtige Beſetzung fremden Gebſetes zwölf
Mo=
nate lang behaupten könne, werde es am Ende dieſer Zeit
imſtande ſein, die britiſche Handelsmarine mit
100 U=Booten anzugreifen, anſtatt wie jetzt mit
20. Jedes Handelsſchiff müſſe daher unter
bewaff=
nete Kontrolle der Admiralität geſtellt werden.
21000 britiſche Handelsſchiffe könnten dann nur mit
eigener Gefahr von den U=Booten angegriffen werden.
Die Schwierigkeit für dieſen Plan liege darin, daß die
neutralen Länder, deren Handel für England einen Wert
von 125 Millionen Pfund Sterling darſtelle, bewaffnete
Handelsſchiffe in ihren Häfen nicht zulaſſen würden
Money hofft, daß zwiſchen Deutſchland und den Ver
einigten Staaten ein Bruch eintreten werde, wodurch dieſe
Schwierigkeit wegfalle; ſonſt müſſe England die
amerika=
niſche Einfuhr über Kanada beziehen.
Die Torpedierung der „Minerva‟
* Kopenhagen, 27. Mai. Kantionaltidende
mel=
det aus London: Der norwegiſche Kaufmann Harry
Witthuſen, der in London wohnt, hat die Reiſe auf der
„Iris” von Bergen mitgemacht und teilt über die
Tor=
pedierung der „Minerva” folgendes mit: Am
Sonntag abend um 5 Uhr erblickte man von der „Iris”
aus im Haugeſund den norwegiſchen Dampfer „Minerva”
der von Shields nach Norwegen fuhr. Die beiden
Dampfer fuhren aneinander vorüber und fünf Minuten
ſpäter hörten die Paſſagiere der „Iris” eine gewaltige
Exploſion, und ſahen eine ungeheure Waſſerſäule
aufſtei=
gen. Kurz danach begann die „Minerva” zunächſt mit dem
Vorderſteven zu ſinken, ſodaß man die Schraube
außer=
halb des Weſſers ſehen konnte. Die 30 Mann betragende
Beſatzung der „Minerva” beſtieg die Boote, um auf die
„Jris” zu gehen, welche die „Minerva” nach England
zu=
rückbugſieren ſollte. Während man im Begriffe war, dies
zu tun, tauchte plötzlich das Perioſkop eines
deut=
ſchen Unterſeebootes auf, welches einen neuen
Torpedo ausſandte, der augenſcheinlich für die „Jris”
beſtimmt war. Da letztere aber flach gebaut und für die
Beförderung von Frachten konſtruiert war, ging der
Tor=
pedo mitſchiffs unter dem Schiffsrumpf durch. Alle
Paſſagiere erhielten nunmehr Anweiſung Rettungsringe
anzulegen. Die Rettungsboote wurden klar gemacht.
Unterdeſſen näherte ſich ein großer ſchwediſcher Dampfer;
nunmehr gab man den Verſuch zur Rettung der „
Miner=
va” auf. Der ſchwediſche und norwegiſche Dampfer
ſetz=
ten die Reiſe nach England fort. Kurz danach ſah man,
wie das Unterſeeboot an der „Minerva” anlegte, vielleicht
um nach Oel und Lebensmitteln zu ſuchen. Am
Mon=
tag früh kam die „Iris” in Newcaſtle mit der geſamten
Beſatzung der „Minerva” an.
Von den Engländern aufgebrachter ſchwediſcher
Dampfer.
* Rotterdam, 27. Mai. Der Rotterdamer
Courant meldet: Der ſchwediſche Dampfer „
Syd=
land”, von Philadelphia-New=York nach Gothenburg
unterwegs, wurde aufgebracht und nach Hartlepool
ge=
bracht.
Die Verbindung zwiſchen Norwegen und
england unterbrochen.
* Berlin 27. Mai. Der Berl. Lokalanzeiger
mel=
det aus Kriſtiania: Die beiden norwegiſchen
Telegraphenkabel nach Großbritannien
ſind unterbrochen das Kabel Egerſund-
Peter=
head vor acht Tagen, das Kabel Arendal-Newcaſtle in
den Pfingſttagen. Die Urſache der Störung iſt nicht
be=
kannt. Die große drahtloſe Verbindung bei Stavanger
wird wegen des Krieges nicht fertig.
Das ruſſiſche Defizit.
* Petersburg 27. Mai. Ruskoje Slovo vom
5. Mai bringt folgende Notiz: Nach Berechnung des
Finanzminiſters wird erwartet, daß die
Staatsein=
künfte im Jahre 1915 mit Rückſicht auf die Aufhebung
des Branntweinmonopols und die durch den Krieg
ge=
ſchaffene Lage um 430 Millionen Rubel geringer ſein
wird als im vorigen Jahre.
Der Krieg mit Stalien.
Ein Tagesbefehl des Königs von Italien.
* Rom, 27. Mai. Der König von Italien hüt
folgenden Tagesoefehl erlaſſen: Soldaten zu Lande
und zur See! Die feierliche Stunde der
Verwirklich=
ung der nationalen Anſprüche hat geſchlagen.
Nach dem Vorbilde meines großen Vorfahren übernehme
ich heute den Oberbefehl über die Land= und
Seeſtreitkräfte im ſicheren Vertrauen auf den Sieg,
den Eure Tüchtigkeit, Eure Opferfreude und Eure
Diſzi=
plin zu erlangen wiſſen wird Der Feind, den zu
bekämp=
fen Ihr Euch anſchickt, iſt kriegserprobt und Eurer würdig.
Begünſtigt vom Boden und durch kluge
Kunſtvorrichtun=
gen, wird er Euch zähen Widerſtand entgegenſetzen, aber
Euer unbezwungener Vorwärtsdrang wird ihn ſicherlich
zu überwinden vermögen. Soldaten! Euer wird der
Ruhm ſein, Italiens Trikolore an den heiligen Grenzen
aufzupflanzen, die die Natur unſerem Vaterlande geſetzt
hat, Euer der Ruhm, endlich das Werk zu vollenden,
wel=
ches unſere Väter mit ſoviel Heldenmut begannen. Großes
Hauptquartier, 24. Mai 1915. Viktor Emanuel.
Dürftigere Gründe zur Aneiferung hat wohl noch nie
ein König ſeinen Soldaten vorgeführt. Auch die letzte
Maske iſt fallen gelaſſen worden, der verächtliche Raub am
Beſitzſtand des bisherigen Bundesgenoſſen tritt als
ein=
ziges Ziel hervor und in dieſem Zeichen ſoll das italieniſche
Heer und die italieniſche Flotte in einen Krieg eintreten,
gegen den alle bisher von Italien geführten Kriege ein
Kinderſpiel waren.
Die Stellung des Papſtes.
* Köln, 27. Mai. Die Kölniſche Volkszeitung
be=
ſpricht die Abreiſe der vatikaniſchen
Geſand=
ten in Rom und ſagt: Die weittragende Bedeutung der
Tatſache ſpringt in die Augen. Die Kritik des
ita=
lieniſchen Garantiegeſetzes, die in ihr liegt,
iſt ebenſo deutlich wie herbe. Jetzt, wo zum erſten Male
ſeit dem 20. September 1870 die Frage der Sicherheit des
römiſchen Stuhles brennend wird, zeigt ſich, daß dieſe
Sicherheit nicht vorhanden iſt. Die Abreiſe der
Geſandten erfolgte ſelbſtverſtändlich auf
Wei=
ſung ihrer Regierungen. Damit hat die
Regie=
rung offen dargetan, daß das Garantiegeſetz in ihren
Augen nicht genügt, um die Geſandten in Rom zu ſchützen.
Stets forderten die deutſchen Katholiken auf ihren
jähr=
lichen Generalverſammlungen für den Papſt „volle und
wirkliche Freiheit in Ausübung des oberſten Hirtenamtes”
Möchten nun auch die Katholiken aller anderen Länder,
zunächſt diejenigen in den neutralen Ländern, ſich dem
Beſtreben anſchließen, für den Papſt eine beſſere Sicherung
zu gewinnen, als die gegenwärtige. Wir haben das
Ver=
trauen zu den Regierungen, daß ſie ſobald die Zeit
ge=
kommen iſt, alles tun werden, um hier einer großen
all=
gemeinen Weltnotwendigkeit Genüge zu verſchaffen. Aber
dieſe Beſtrebungen können nur Erfolg haben, wenn ſie
getragen ſind von der moraliſchen Unterſtützung der
Katho=
liken aller Länder, in erſter Linie zunächſt der Katholiken
der neutralen Länder.
* Rom, 27. Mai. Der freimaureriſche Secolo
be=
ſchwert ſich, daß die vatikaniſche Preſſe ſo wenig
über den italieniſchen Krieg ſpreche und die italieniſchen
Biſchöfe und Geiſtlichen bei weitem nicht die von der
Geiſtlichkeit anderer Völker zu Kriegsbeginn gezeigte
nationale Begeiſterung erkennen ließen. Die vatikaniſche
Neutralität übe unzweifelhaft einen ungünſtigen
Einfluß aus.
* Lugano, 27. Mai. Der Papſt hat an den Kar
dinal Seraphino Vannutelli, den Dekan des
Kar=
dinalskollegiums einen Brief geſandt, in dem er mitteilt,
daß die allgemein bekannten ſchmerzlichen Ereigniſſe ihn
leider verhindern, das anfangs Juni beabſichtigte
Konſiſtorium abzuhalten, in dem für viele Kirchen
Geiſtliche eingeſetzt und Beſprechungen über andere ernſte
dringende Angelegenheiten der Kirchenregierung gehalten
werden ſollen. Dieſer einfache päpſtliche Brief erledigt
die Ausſtreuungen des ſogenannten vatikaniſchen
Korre=
ſpondenten des Corriere della Sera, wonach der Papſt in
dieſem Schreiben ſeiner Entrüſtung über die deutſchen
Kriegsmethoden und das deutſche Verſchulden an der
Fortdauer des Krieges Ausdruck gegeben habe.
Ein Abſchiedsbrief des italieniſchen
General=
konſuls in Frankfurt.
* Frankfurt a. M., 27. Mai. Der italieniſche
Ge=
neralkonſul Baron Dr. Luigi de Teſta hat bei ſeinem
Scheiden an die Frankf. Ztg. einen Brief in franzöſiſcher
Sprache gerichtet, der in der Ueberſetzung wie folgt lautet:
Im Begriff, dieſe Stadt zu verlaſſen, bitte ich Sie, an die
militäriſchen, ſtaatlichen und Zivilbehörden und an die
Bevölkerung von Frankfurt meinen innigſten Dank
ge=
langen zu laſſen für die höfliche und zuvorkommende
Hal=
tung, die in dieſen peinlichen Tagen alle der offiziellen
Re=
präſentation Seiner Majeſtät des Königs von Italien
be=
wieſen haben. Die Politik trennt uns in dieſem
Augen=
blick, die gegenſeitige Achtung vereinigt uns.
Die Kundgebungen in Budapeſt.
* Budapeſt, 27. Mai. Ueber die bei Gelegenheit
der patriotiſchen Kundgebungen dem deutſchen
Generalkonſul dargebrachten Ovationen wird noch
berichtet: Als der gewaltige Zug vor dem deutſchen
Ge=
neralkonſulat anlangte, wurde auf einem altungariſchen
Kuruzen=Inſtrument die „Wacht am Rhein” angeſtimmt,
die die vieltauſendköpfige Menge entblößten Hauptes
mit=
ſang. Unabläſſig ertönten begeiſterte Rufe: „Es lebe
Deutſchland” „Hoch Kaiſer Wilhelm” „Nieder mit dem
treuloſen Italien‟ Der Generalkonſul hielt vom
Balkon eine Anſprache, in der er für die Ovationen dankte
und ſagte, er werde nicht verfehlen, dem deutſchen Kaiſer
hierüber zu berichten. Der impoſante Zug hielt vor dem
Hauſe des Vereins der Reichsdeutſchen in der
Andraſſyſtraße, wo das Vorſtandsmitglied Schulz eine
Anſprache hielt, die mit einem Hoch auf Kaiſer Wilhelm
und Kaiſer und König Franz Joſef endete. Vor dem
türkiſchen Generalkonſulat hielt der Generalkonſul Hikmet
Bei vom Balkon eine begeiſterte Anſprache. Vor dem
Klubhauſe der Regierungspartei, wo die Manifeſtanten
ebenfalls „Hoch Deutſchland” „Nieder mit Italien” riefen
und Eljenrufe auf Tisza ausbrachten, löſte ſich der Zug
auf, an dem ungefähr 50000 Perſonen teilgenommen
hatten.
Der Schutz der Deutſchen in Italien.
* Köln 27. Mai. Einige Schweizer Blätter
äußer=
ten Bedenken gegen die Zuſage des von Deutſchland
er=
betenen Schutzes der deutſchen
Staatsange=
hörigen in Italien und bemerkten, daß auch die
ſchweizeriſche Regierung dieſe Zuſage nur nach einigem
Högern und erſt dann erteile, als die talienſche
Regie=
rung auch um den Schutz der italieniſchen Intereſſen in
Deutſchland nachſuchte. Dies iſt, wie die Kölniſche
Zei=
tung von unterrichteter Seite erfährt, völlig
unzutref=
fend. Die Schweiz übernahm die ehrenvolle Miſſion
ohne jedes Bedenken, wobei ſie ſich daran
erin=
nerte, daß Deutſchland wiederholt in die Lage kam,
ſchwei=
zeriſche Intereſſen im Orient zu ſchützen. Deutſchland
war es, das 1902 zur Wiederaufnahme der infolge des
Silvrettahandels zwiſchen der Schweiz und Italien
abge=
brochenen diplomatiſchen Beziehungen weſentlich
beige=
tragen hat. Die Zuſage der Schweiz war daher auch
er=
folgt, bevor Italien mit ſeinem Erſuchen an die Schweiz
herantrat.
Die „Kriegsbegeiſterung” in Italien.
* Rom, 27. Mai. Zwiſchen der beſonnen gebliebenen
Zeitung Popolo Romano und der nationaliſtiſchen
Idea Nazionale entſpann ſich anläßlich des
Verlan=
gens des Popolo Romano, die Regierung möge außer
Sonninos auch San Giulianos
diplomati=
ſches Verhalten zu Beginn der europäiſchen Kriſe
durch Veröffentlichung von Aktenſtücken beleuchten, eine
wütende Polemik. In dieſer ſind von beiden
Sei=
ten Vorwürfe wegen Vaterlandsverrats und privater
Un=
redlichkeit gefallen, auch nach dem Staatsanwalt wurde
gerufen.
* Wien, 27. Mai. Der Mailänder Avanti berichtet,
daß die 75 Abgeordneten, die gegen das
Kriegsgeſetz ſtimmten, den ärgſten
Verfolgun=
gen ausgeſetzt ſind. Die Regierungsvorlage hat dieſe
Abgeordneten wegen Hochverrats unter Anklage
ge=
ſtellt. Das Tragen von Ordensabzeichen wurde ihnen
verboten.
Die Umbildung des engliſchen Kabinetts.
* London, 27. Mai. Daily News ſchreibt zur
Kabinettsbildung: Wenn es wahr iſt, daß die
Unioniſten auf Haldanes Rücktritt beſtanden haben, ſo
führten ſie den unwürdigſten Feldzug, der den Staat eines
ſeiner geſchickteſten Staatsmänner beraubt hat. Der
Rück=
tritt Lord Fiſhers wird mit Beſorgnis betrachtet.
Balfour war ebenſo wie Churchill für den
Dar=
danellenfeldzug verantwortlich. Da Churchill ein Amt mit
wenig Arbeit erhält, ſo wird er genug Muße haben, ſeine
enge Mitwirkung mit Balfour in der Verwaltung der
Ad=
miralität fortzuſetzen. Das iſt durchaus nicht beruhigend
und der unbefriedigendſte Zug der neuen Anordnung.
* London, 26. Mai. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Das Auftreten des neuen
Koglitions=
kabinetts, des größten, das das britiſche Reich bisher
hatte, wurde im ganzen Lande mit lebhafter Genugtuung
begrüßt. Seit Beginn des Krieges wurde am
Waffenſtill=
ſtand zwiſchen den Parteien feſtgehalten. Die Führer der
Unioniſten würden von Fall zu Fall um Rat gefragt, aber
ein vollſtändiges Zuſammenarbeiten war bisher nicht
möglich. Jetzt ſollen die Parteiorganiſationen der
Kon=
zentration der Hilfsmittel des Landes
dienſtbar gemacht werden. Die Namen der
Kabinettsmit=
glieder bürgen dafür, daß dieſes Kabinett das beſte wird,
das England bisher beſaß. Lord Lansdowne, der
ohne Amt iſt, wird Grey in den äußeren Angelegenheiten
beiſtehen. Er war im letzten unioniſtiſchen Kabinett der
Vorgänger Greys und gab den erſten Anſtoß zur
franzö=
ſiſch=engliſchen Entente. Alle Kabinettsmitglieder ſind
Männer mit großer Erfahrung und feſt entſchloſſen, dem
Lande den Sieg zu ſichern. Allgemein bedauert man, daß
Redmond wegen der nationaliſtiſchen iriſchen
Tradi=
tion nicht in das Kabinett eintreten konnte. Dadurch würde
aber der Unterſtützung, die er der nationaliſtiſchen
Regie=
rung von Anfang an geliehen, kein Abbruch getan. Lloyd
George wird inſofern mit Kitchener zuſammenarbeiten,
als er dieſem die ganze militäriſche Organiſation überläßt,
während er ſelbſt ſeine Kräfte der Erzeugung von
Mu=
nition zuwendet.
* Mancheſter, 27. Mai. Der Londoner
Korreſpon=
dent des Mancheſter Guardian ſchreibt zur
Kabinetts=
bildung: Die neue Anordnung gewiſſer
Kabinetts=
ämter iſt eine vollſtändige Teilung der
Aem=
ter. Das Prinzip der Anordnung war einfach: Die
Oppo=
ſition wollte die Aemter haben. Die Oppoſition trägt
nicht viel zur adminiſtrativen Fähigkeit und Erfahrung
bei; man braucht nur die Namen durchzugehen. Das
Revirement geſchah nicht nach dem Grundſatz, wer der
ge=
eignetſte Mann für einen beſtimmten Poſten ſei, ſondern
wie die verſchiedenen Anſprüche beider Parteien befriedigt
werden könnten. Die erſte Frage war nicht, wer dieſen
oder jenen Poſten bekommen ſollte, ſondern wieviel Poſten
jede Partei erhalten ſollte. Das Ergebnis iſt, daß
be=
fähigte Miniſter zurücktraten und frühere Miniſter in das
Kabinett eintraten, deren geringere Fähigkeiten bekannt
ſeien. Beide Parteien ſind dafür zu tadeln.
* London, 27. Mai. Daily Chronicle ſagt, die
neue Beſetzung der Admiralität werde in
Berlin am beſten gefallen. Das Blatt iſt
ent=
ſetzt, daß Carſon für die Rechtspflege
verant=
wortlich wird, deſſen jüngſte Laufbahn in Rechtsbruch
und Widerſtand gegen das Geſetz in großem Stile beſtand.
Carſon habe das deutſche Intereſſe an der Ulſterbewegung
nicht abgewieſen, ſondern ſei nach Deutſchland gegangen
und perſönlich Gaſt des Kaiſers geweſen.
Die engliſchen Verluſte.
* London, 27. Mai. Die neueſte Verluſtliſte
enthält die Namen von 91 Offizieren und 2000 Mann.
Die Torpedierung des
„Criumph‟.
* Konſtantinopel, 27. Mai. Das
Hauptquar=
tier teilt über die Torpedierung des „Triumph”
mit: Am 25. Mai, um 1½ Uhr nachmittags, fuhr das
eng=
liſche Panzerſchiff „Triumph” nachdem es ſeine
Tor=
pedofangnetze ausgeſpannt hatte, in langſamer
Fahrt vor Ari Burnn vorüber. Es war klar, daß der
„Triumph” beabſichtigte, die Stellung unſerer Truppen,
die dort, ſeit Ende des vergangenen Monats gegen die
Engländer kämpfen, zu bombardieren. Zwei
Torpedo=
bootszerſtörer begleiteten das Panzerſchiff. Ein
zweites Panzerſchiff vom Typ der „Vengeance” hielt
et=
was weiter entfernt. Mehrere Torpedobootszerſtörer und
Aviſos kreuzten auf dem offenen Meer, um die
Panzer=
ſchiffe gegen die Angriffe von Unterſeebooten zu ſchützen.
Trotz dieſer ſcharfen Schutzmaßnahmen gelang es einem
zur Marine des mit uns verbündeten Deutſchlands
gehörenden Unterſeeboot, ohne von irgend
einer Seite entdeckt zu werden, den „Triumph”
anzugrei=
fen. Der Torpedo, den es abſchoß, drang durch die
Fang=
netze hindurch und explodierte am Mittelteil des
Schiffes. Nachdem es torpediert war, neigte ſich das
Panzerſchiff ſogleich auf die Seite, bis das Verdeck ins
Waſſer tauchte. Neun Minuten ſpäter kenterte
es. Nachdem es noch 20 Minuten lang kieloben
geſchwom=
men war, verſchwand es völlig. Ein Teil der Beſatzung
war auf das Verdeck geſtürzt und wurde von den
Tor=
pedobootszerſtörern und anderen an Ort und Stelle
her=
beigeeilten Schiffe gerettet. Während es ſehr leicht geweſen
wäre, durch Schrapnellfeuer die im Waſſer ſchwimmenden
feindlichen Matroſen zu töten und die Rettungsboote zu
zerſtören, hinderten unſere Artilleriſten, ihrem edlen
Ge=
fühl der Menſchlichkeit folgend, die Rettungsarbeiten nicht.
Das Unterſeeboot wurde lange von engliſchen
Tor=
pedobootszerſtörern verfolgt, entkam aber
unbe=
ſchädigt. Der „Triumph” war ein Panzerſchiff von
12000 Tonnen, die Beſatzung betrug 800 Mann.
Anſchei=
nend wurde der größte Teil der Beſatzung durch die
Wir=
kung der Exploſion getötet. Zu Beginn des Krieges nahm
dieſes Panzerſchiff unter dem Kommando eines
japani=
ſchen Admirals an der Beſchießung von Tſingtau teil. Es
wurde damals von den deutſchen Batterien ernſtlich
be=
ſchädigt. Am 25. April feuerte unſer Panzerſchiff „
Tor=
gut Reis” eine Granate gegen das Schiff ab, die ein
Volltreffer war. Das Erſcheinen deutſcher
Unterſee=
boote rief unter den übrigen feindlichen Kriegsſchiffen vor
den Dardanellen große Unruhe hervor.
* Konſtantinopel, 27. Mai. Ueber den
Unter=
gang des engliſchen Linienſchiffs „Triumph” erfährt
der Vertreter des Wolffſchen Telegr.=Bureaus noch
fol=
gende Einzelheiten: Die Torpedierung des Schiffes,
das tagelang in den Gewäſſern von Ari Burnu gekreuzt
und die türkiſchen Stellungen beſchoſſen hat, erfolgte am
25. Mai um 12½ Uhr nachmittags vor Ari Burnu.
Eine furchtbare Exploſion legte den „Triumph” innerhalb
einer Minute auf die Seite, in weiteren ſieben Minuten
lag das Schiff mit dem Kiel nach oben, worauf es raſch
ſank ſo daß nach genauen Beobachtungen nur ein kleiner
Teil der Beſatzung gerettet werden konnte. Die durch die
Torpedierung des „Goliath” geſchaffene Nervoſität
unter der Flotte der Alliierten, nahm infolge
des Unterganges des „Triumph” ſichtlich zu. Die
feind=
lichen Schiffe meiden den Aufenthalt in den Meerengen. deutſche Geſchäftsträger Dr. Magnus, etwa
Die „Queen Elizabeth” hält ſich meiſt verſteckt. Die Schiffe
werden von einem Ring von Torpedobooten umgeben.
* London 27. Mai. Die Admiralität gibt
be=
kannt: Bei der Torpedierung des „Triumph”
in den Dardanellen iſt die Mehrzahl der Beſatzung
gerettet worden.
Die Kämpfe in Meſopotamien.
* Konſtantinopel, 27. Mai. Seit einigen
Ta=
gen wird eine erneute Tätigkeit der türkiſchen
Kräfte in der Gegend von Kurna (Meſopotamien)
bemerkt. In der Nacht auf vorgeſtern griffen nach
Nach=
richten aus privater Quelle arabiſche Freiwillige
in beſonderen Barken für die Euphrat= und
Tigrisſchiff=
fahrt zwei verſchiedene Punkte engliſcher Stellungen an
und kehrten wohlbehalten in das Lager zurück.
* Berlin, 27. Mai. Wie die Voſſiſche Zeitung
aus Innsbruck erfährt, hat am 25. Mai die
zwangs=
weiſe Räumung der Stadt Trient begonnen.
* Köln, 26. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Kölniſche Volksztg. erfährt aus direkter Quelle, daß der
engliſche Geſandte in Norwegen Findley der den
Mordanſchlag gegen den Irländer Roger Caſement
unternahm, keineswegs abberufen iſt, ſondern in
Kri=
ſtiania ſein Amt weiter ausübt.
* Genf, 26. Mai. Privatmeldungen beſagen, daß
die goldene Madonna auf dem Mailändex.
Dome, welche durch ihren Glanz den feindlichen Fliegern
als Orientierungspunkt dienen könnte, mit einer
Stoff=
hülle bedeckt wurde. Die Glasfenſter des Domes wurden
vorſichtshalber entfernt, die Kunſtſchätze in Sicherheit,
an=
geblich in das Innere des Landes, gebracht.
* Le Havre, 27. Mai. Meldung der Agence Havas.
Die belgiſche Regierung erläßt eine
Bekanntma=
chung, der zufolge zahlreiche belgiſche Flüchtlinge Päſſe
verlangen, um ſich nach der Schweizoder Holland
zu begeben, mit der heimlichen Abſicht, nach Belgien
zu=
rückzukehren. Die belgiſche Regierung macht auf die
Ge=
fahren aufmerkſam, denen ſich die Belgier ausſetzen, wenn
ſie nach Belgien zurückkehren und beſonders diejenigen,
die die Deutſchen als waffendienſtfähig betrachten können.
Die belgiſche Regierung wird daher Perſonen, die der
Armee angehörten, keine Päſſe für die Schweiz und
Hol=
land mehr ausſtellen.
* Stockholm, 27. Mai. Die hieſigen Blätter
ver=
öffentlichen eine Mitteilung der deutſchen Geſandtſchaft
an das ſchwediſche Miniſterium für auswärtige
Angele=
genheiten, wonach in dem Fahrwaſſer, in dem der
Damp=
fer „Hernodia” verunglückt iſt, keine deutſchen
Minen ausgelegt ſind.
* Waſhington, 27. Mai. Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus. Das Kabinett hat die Aufſtellung des
Handelsſekretärs beraten, nach welcher die
Handels=
bilanz am 1. Inli 200 Millionen Pfund betragen wird.
Die Regierung vertritt die Anſicht, daß die vermehrte
Ausfuhr nach neutralen Ländern nicht, wie
behauptet, nach Deutſchland weitergeführt, ſondern daß
die Neutralen genötigt ſind, von Amerika zu kaufen, da
Europa keine Waren liefert.
Literariſches.
— Bismarck, der eiſerne Kanzler, von Dr. H.
F. Helmolt, nebſt Bismarcks Leben in Bildern und
Dokumenten, 350 Seiten mit 90 Abbildungen Mk. 1.90.
In Prachtband Mk. 2.70, Luxusausgabe (Ganzleder)
Mk. 4.—. Verlag von J. M. Meulenhoff in Leipzig. Ein
gediegenes, wertvolles Bismarckwerk. Das Buch bringt eine
ganz neu aufgefaßte Lebensbeſchreibung, eine Schöpfung
Helmolts, des berühmten Verfaſſers der großen
Welt=
geſchichte, dem es gegeben iſt zu ſchreiben, wie nur wenigen.
Nicht nur Urkunden und Briefe Bismarcks findet man
hier, nein! ein neu gemaltes Bild, das Leben Bismarcks
in warmherzigen, begeiſterten Worten wiedergegeben und
hiſtoriſch durchaus getreu. Außerdem bringt das Buch
ſtiele Bildniſſe des Kanz ers in den verſchiedenſten
Lebens=
vufen und zahlreiche Abbildungen und Fakſimiles, im
Ganzen 90 Stück.
— Aus eiſerner Zeit. Eine Erzählung aus
den Kämpfen der deutſch=öſterreichiſchen Waffenbrüder
von Wilhelm Fiſcher. Mit 6 Vollbildern.
Gebun=
den Preis Mk. 2,—. Guſtav Weiſe Verlag, Stuttgart.
Das Buch iſt für die Jugend geſchrieben, geſchrieben für
das werdende Deutſchland in Wehr und Waffen, in
einer Weiſe, die aufrütteln muß. Ganz beſonders wird
das treffliche Buch des in der Pfalz wohlbekannten Ver=
faſſers unſeren Leſern ſchon deshalb als Geſchent ſir die
Jugend willkommen ſein, weil es die Heldentaten eines
pfälziſchen Regiments, der „pfälziſchen Löwen” ſchildert.
Verhaftung tſchechiſcher Führer in Prag.
* In Prag wurden, wie die Voſſiſche Zeitung
mel=
det, der Führer der jungtſchechiſchen Partei,
Reichsrats=
abgeordneter Dr. Kramarſch, und der Obmann des
Sokolverbandes in Böhmen, der tſchechiſche
Landtags=
abgeordnete Dr. Scheiner, am Freitag abend
ver=
haftet. Um die öſterreichiſchen Behörden zu einer ſo
aufſehenerregenden Maßnahme wie der Verhaftung des
tſchechiſchen Führers, zu veranlaſſen, müſſen gewichtige
Anzeichen dafür vorliegen, daß Dr. Kramarſchs bekannte
Vorliebe für Rußland ſich über platoniſche Idale hinaus
in ernſten Formen betätigt hat. Der Tſchechenführer,
deſſen Frau in der Krim große Güter beſitzt, unterhielt
von jeher enge Beziehungen zu Rußland, wo er einen
Teil des Jahres zuzubringen pflegte. Sein in Moskau
und Petersburg gepflegter Verkehr mit den Führern der
Panſlawiſten hätte wohl auch früher ſchon die
Aufmerk=
ſamkeit öſterreichiſcher Behörden erwecken können.
Die Erkrankung des Königs von
Griechenland.
* Berlin, 27. Mai. Nach einem bei der hieſigen
griechiſchen Geſandtſchaft vorliegenden Telegramm aus
Athen über den Geſundheitszuſtand des
Kö=
nigs war geſtern abend das allgemeine Befinden
zu=
friedenſtellend. Temperatur 37,2, Puls 90.
Ein Raubanfall auf den deutſchen
Geſchäftsträger in Mexiko.
* Berlin, 27. Mai. Aus Mexiko liegt folgende
Meldung vor: Am 18. Mai 11 Uhr vormittags wurde der
150 Meter von dem Geſandtſchaftsgebäude entfernt, von
einem Menſchen angefallen, der Uhr und Kette
rau=
ben wollte. Dr. Magnus wehrte den Angreifer mit
Stockſchlägen ab. Dieſer verſetzte darauf dem
Geſchäfts=
träger einen Meſſerſtich in die Herzgegend,
ohne ihn jedoch ernſtlich zu verletzen. Abgeſehen von einer
Fleiſchwunde am Zwerchfell hat Dr. Magnus keinen
Scha=
den davongetragen. Er iſt fieberfrei und außer
Lebens=
gefahr. Seine Wiederherſtellung wird binnen zwei
Wo=
chen erwartet. Die Verfolgung des Raubburſchen iſt
ein=
geleitet.
Letzte Nachrichten.
* Amſterdam, 27. Mai. Das niederländiſche
Dampf=
ſchiff „Ryndam” von der Amerika=Linie iſt auf dem
Wege von Rotterdam nach New=York bei Nantucket mit
dem norwegiſchen Dampfſchiff „Cuneo”
zuſam=
mengeſtoßen. Die Paſſagiere und ein Teil der
Be=
ſatzung der „Ryndam” wurden durch das amerikaniſche
Schlachtſchiff „South Carolina” an Bord genommen.
Das amerikaniſche Schlachtſchiff „Texas” ſchleppte dann
die „Ryndam” nach New=York.
* Rotterdam, 27. Mai. Der Dampfer, mit dem der
„Ryndam” zuſammengeſtoßen iſt, war der „Joſeph=
Cuneo”. In den „Ryndam” drang viel Waſſer ein, er blieb
jedoch treibend. Nach Entfernung der Paſſagiere und des
größeren Teils der Beſatzung wurde der „Ryndam” von
dem „Cuneo” ins Schlepptau genommen und in
Be=
gleitung des amerikaniſchen Kriegsſchiffes „Texas” in der
Richtung nach New=York geſchleppt, wo er heute
ankom=
men dürfte. Das Schlachtſchiff „South Carolina”
mel=
dete drahtlos, daß es mit 250 Paſſagieren des „Ryndam”
nach New=York unterwegs ſei.
* New=York, 27. Mai. Der Dampfer „Ryndam”
iſt heute hier angekommen. Gleichfalls kam auch das
Kriegsſchiff „South=Carolina” mit den
Paſſa=
gieren des Dampfers an.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 27. Mai. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie fielen
50000 Mark auf die Nr. 137153, 10000 Mark auf Nr.
92 668 133 558, 5000 Mark auf Nr. 29818 55211 94905
156 766, 3000 Mark auf Nr. 7755 10871 13068 13667
31735 32112 34377 37432 45 428 50 156 53 323 76127
85345 90 641 103805 107066 108 169 117618 127503 129943
131548 135832 142363 148948 150 047 150 767 156811
158 246 161373 169117 172186 177386 178745 190 241
190805 193810 208846 211026 219003 224533 225724.
— In der Nachmittagsziehung fielen 10000 Mark auf
Nr. 189137, 5000 Mark auf Nr. 25742 98861, 3000 Mark
auf Nr. 523 2387 3507 7537 10 272 10373 27441 29879
33924 39075 39 282 50 934 53966 59 626 64320 64423
76 436 81 278 83 427 89910 93070 102 174 117911 120738
126903 131394 135 411 151878 156 706 166 900 167597
170 448 189702 190008 198 549 217892 227369 231 467.
(Ohne Gewähr.)
Zivil=Kriegsgefangene,
alſo Perſonen, die von einem der feindlichen Staaten
zu=
rückbehalten, verhaftet, verſchickt oder von einem
gekaper=
ten Schiffe heruntergeholt wurden, ermittelt koſtenlos die
amtliche Zentral=Auskunftsſtelle für Auswanderer,
Ber=
lin W. 35, Am Karlsbad 10%. Auch vermißte Oſtpreußen
und Elſaß=Lothringer, deren Mitnahme durch feindliche
Truppen wahrſcheinlich oder ſicher iſt, ſind bei dieſer
Reichkommiſſion zu erfragen. Sie nimmt ebenfalls
An=
träge entgegen auf Freilaſſung von zu Unrecht vom Feinde
feſtgehaltenen Perſonen, alſo alle männlichen unter 17 und
über 45 Jahren in Rußland, unter 17 und über 55 Jahren
in England und den engliſchen Kolonien und unter 17 und
über 60 Jahren in Frankreich und den franzöſiſchen
Kolo=
nien. Auch die Militäruntauglichen zwiſchen 17 und 45
Jahren, die in Rußland zurückbehalten oder verſchickt ſind,
gehören auf Grund des Vertrages vom 12. Februar d. J.
dazu. Die dauernde Dienſtuntauglichkeit muß natürlich
durch amtliche Beſcheinigung bewieſen werden.
Die Zentral=Auskunftsſtelle für Auswanderer erteilt
gleichfalls Auskunſt über die Möglichkeit des ſchriftlichen
Verkehrs uſw. mit allen Deutſchen im feindlichen
Aus=
lande und vermittelt den Geldverkehr mit dieſen, den
Zivil= und militäriſchen Kriegsgefangenen.
Selbſtver=
ſtändlich ſtellt ſie auch Ermittlungen an über die noch auf
freiem Fuße befindlichen Deutſchen in Feindesland.
Die Zentral=Auskunftsſtelle für Auswanderer führt
auch Liſten über die in Feindesland befindlichen Zivil=
Kriegsgefangenen.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 225
ent=
hält: Infanterie uſw.: Garde: 1., 2. und 3. Garde=
Regiment z. F.; 1. Garde=Reſerve=Regiment. Lehr=
Infan=
terie=Regiment. Grenadier=, bezw. Infanterie= bezw.
Füſi=
lier=Regimenter Nr. 1 (ſ. auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 31),
2 (ſ. auch Inf.=Bataillon Frhr. v. der Horſt), 5, 6, 8, 9
(ſ. auch Inf.=Bataillon Frhr. v. der Horſt), 11, 12, 13, 14,
15, 17, 18, 19 (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 8 Kroebel) der Beſatzungs=
Brigade Rüdiger), 22, 24, 31, 37, 39, 41, 42, 43, 45, 49, 52,
53, 54 (ſ. Inf.=Bataillon Frhr v. der Horſt), 55, 57, 59, 62
63, 67, 68, 69, 70, 73, 75, 82, 87, 89, 94, 96, 98, 99, 109,110, 111,
113, 114, 115, 116, 128, 131, 135, 140, 141, 142, 143, 146, 147,
151, 152, 154, 156, 160, 165, 167, 170, 172, 174, 175. Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 3, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 16, 17,
18, 21, 23, 28, 29, 30, 35, 37, 38, 40, 48, 52, 56, 59, 61, 65,
67, 71, 72, 76, 77, 79, 88, 90, 93, 118, 204, 206, 209, 213,
219, 223, 226, 231, 235, 254, 262, 265, 266. Erſatz=Infanterie=
Regimenter Nr. 28 und Königsberg II. Reſerve=Erſatz=
Regimenter Nr. 1 und 4. Landwehr=Infanterie=
Regimen=
ter Nr. 4, 7, 9, 12, 13, 15, 22, 25, 31, 36, 53, 66, 76, 87
(f. Landw.=Inf.=Regt. Mohs), 109, v. Gundlach und Mohs.
Landwehr=Erſatz=Regimenter Nr. 5 und 9 der Landwehr=
Diviſion v. Menges. Beſatzungs=Regiment Nr. 2 der
Be=
ſatzungs=Brigade Douſſin, Nr. 4 der Beſatzungs=Brigade
v. Reißwitz, Nr. 8 (Kroebel) der Beſatzungs=Brigade
Rü=
diger. Infanterie=Bataillon Frhr. v. der Horſt.
Land=
wehr=Infanterie=Bataillon Altenburg (ſ. Landw.=Inf.=
Regt. v. Gundlach). Ueberplanmäßige Landwehr=
In=
fanterie=Bataillone Nr. 3 und 6 des IV.
Armee=
korps (letzteres ſiehe Landwehr=Infanterie=Regiment
v. Gundlach). Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 6, 36,
40, 56 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 28), 79. Landſturm=
Infan=
terie=Bataillone III Koblenz (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 8 Kroebel
der Beſatzungs=Brigade Rüdiger), Neuſalz, II Prenzlau,
4. Trier (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 4 der Beſatzungs=Brigade
v. Reißwitz). Jäger=Bataillon Nr. 14; Reſerve=Jäger=
Bataillone Nr. 17, 18, 20, 22. Feld=Maſchinengewehr=Zug
Nr. 33 (ſ. Reſ.=Jäger=Bataillon Nr. 17).— Kavallerie:
Küraſſiere Nr. 2, 5; Dragoner Nr. 17; Jäger zu Pferde
Nr. 10; Landwehr=Regiment Nr. 1 des V
Armee=
korps; Reſerve=Abteilung Nr. 80. — Feldartillerie:
Regimenter Nr. 34, 36 (ſ. Art.=Regt. der Landw.=Diviſion
v. Breugel), 42, 45, 52, 66, 70, 74; Artillerie=Regiment der
Landwehr=Diviſion v. Breugel; Reſerve=Regimenter
Nr. 20, 50, 51, 63. — Fußartillerie: 1. Garde=
Re=
ſerve=Regiment; Regimenter Nr. 1, 3, 15 (ſ. Art.=Regt. der
Landwehr=Diviſion v. Breugel); Reſerve=Regiment Nr. 1;
Reſerve=Bataillon Nr. 27; Landwehr=Bataillone Nr. 2, 3;
1. Reſerve=Batterie Nr. 26. — Pioniere: Regimenter
Nr. 24, 25, 29; Bataillone II. Nr. 1, I. Nr. 5, I. Nr. 8,
I. Nr. 9, I. Nr. 14, II. Nr. 27, I. Nr. 28; Kompagnie
Nr. 108; Reſerve=Kompagnie Nr. 46; 2. Landwehr=
Kom=
pagnie des IV. Armeekorps. Reſerve=Scheinwerferzug
Nr. 23; Schwerer Feſtungs=Scheinwerferzug Nr. 39.
Schwere Minenwerfer=Abteilung Nr. 37. —
Verkehrs=
truppen: Fernſprech=Abteilung des VI. Reſervekorps;
Fernſprech=Doppelzug Nr. 113. Feldluftſchiffer=Abteilung
des XXIII. Reſervekorps; Feldfliegertruppe. — Train:
Reſerve=Diviſions=Brückentrain Nr. 52. Proviantkolonne
Nr. 2 der 113. Infanterie=Diviſion. — Armierungs=
Bataillone: II. Barglow und Nr. 28 (letzteres ſ. II.
Barglow). — (Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 182 und die Sächſiſche
Verluſt=
liſte Nr. 147.
Wetterbericht.
Ueber Mitteleuropa lag geſtern morgen ein flaches
Depreſſionsgebiet, das oſtwärts abzieht. Im Nordweſten
ſcheint ſich ein Gebiet hohen Luftdruckes wieder zu
ver=
ſtärken. Im Grenzgebiet beider beſteht verbreitete
Ge=
witterneigung. Die Bewölkung wird zunächſt weiter
zu=
nehmen und bei nordöſtlichen Winden iſt ein Sinken der
Temperaturen zu erwarten.
Wetterausſichten für Freitag: Wolkig, trocken,
küh=
ler, nordöſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Von mehr als 10000 Aerzten empfohlen und von
Hunderttausenden von Verbrauchern in
lang-
jähriger Benutzung erprobt.
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wenn in allen Ecken das große
denn Hausputz 181 Reinemachen beginnt: das Putzen,
Abwaſchen, Fegen, Wiſchen, Schrubben, Kratzen, Scheuern,
dann bewährt ſich, wie ſchon ſeit langen Jahren, dabei
am beſten der bekannte Luhns Waſch=Extrakt
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mit rotem Band. Paket 15 Pfg.
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frische Kränze usw. stets vorrätig.
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Bestellungen unter Fernsprecher 164.
— Gärtnerei,
Valentin Schmidt, Nieder-Ramstädterstr. 75.
1. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für erblindete Krieger folgende
Beträge abgegeben:
Frau von Zangen 5 M., A. S. in Brooklyn 30 M.,
durch Evang. Pfarramt Arheilgen 1 M., Mathilde Beck
5 M., Frau Hofrat Edward 50 M., von einem
Damen=
kränzchen 20 M., F. Schweikhardt 2 M. — zuſ. 113 M.
55. Buitrung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für deu Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Krenz weiter folgende Beträge abgegeben:
Freifrau v. Schäffer=Bernſtein 15 Mk.,
Landgerichts=
direktor i. P. Schulz 10 Mk., Frau A. R. 20 Mk., für
operative tierärztliche Tätigkeit beim Pfarrer in
Homonnarokito im Viravatal (Karpathen) überwieſen
von Dr. V. 20 Kronen (15.50 Mk.), K. Lang 20 Mk., A.
F. 10 Mk., ein ehemaliger Studierender der Techn.
Hoch=
ſchule 3.70 Mk., zuſammen 94.20 Mk., hierzu die bereits
veröffentlichten 51 681.77 Mk., insgeſamt
51775.97 Mark.
Gottesdienſt der isrgelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 28. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr
30 Min.
Samstag, den 29. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Sabbatausgang 9 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 29. Mai. Vorabend 7 Uhr 40 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr.
Sabbat=
ausgang 9 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 30. Mai, an:
Morgens 6 Uhr. Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
Gewinnanszug
der
5. Prenßiſch-Füddeniſchen
(231. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 15. Ziehungstag 26. Mai 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 15000 Mk. 203496
2 Gewinne zu 10000 Mk. 200026
8 Gewinne zu 5000 Mk. 11819 28221 35046 225449
82 Gewinne zu 3000 Mk. 6516 15092 21979 22295
23855 25027 25958 26287 37901 44284 63365 69498
72020 78911 83564 85105 104041 113830 117239
133763 136420 136675 138359 140953 141846 148825
159999 167724 169423 171027 172489 174680 190663
194069 203671. 204764 208152 208304 210922 213028
225722
146 Gewinne zu 1000 Mk. 1252 8431 8673 9782
11230 12728 15244 20685 29945 30050 31335 32343
35708 39179 42162 42610 46420 48079 50805 51000
51668 52121 63124 65786 71923 72034 78662 80584
82158 85524 87492 88521 96473 96775 97506 97669
106007 106246 107871 109195 109591 111939 113041
114589 122286 125519 130410 132582 137229 141675
154024 165147 161962 163579 168665 171413 172829
176929 178201 167569 195255 200675 205694 208173
208266 209104 211997 212098 214767 221213 224245
226777 232547
192 Gewinne zu 500 Mk. 1495 3678 5112 5911
7437 8004 8749 10220 11206 16284 17544 17857
17940 21790 24058 25395 26080 29648 33110 33349
33521 34255 36957 37094 37935 44537 52503 55361
56465 64069 64798 64799 65053 65662 66414 69098
69941 73231 76263 80332 61136 82096 83383 85479
85886 87800 92908 99487 106589 107491 108236
108396 112099 113336 119925 122279 126859 127069
127333 134184 134361 135639 139337 139498 141321
143651 143928 150710 151303 151775 154052 159638
164140 164500 164607 166934 169166 181178 182506
187501 189746 190944 191213 192335 192699 199038
202443 207268 207289 216226 216977 217931 220184
220388 227346 231958
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
6 Gewinne zu 5000 Mk. 85874 140455 226865
62 Gewinne zu 3000 Mk. 2485 16914 37518 41173
53063 62197 72477 74339 69776 93331 99115 100318
100863 103161 111888 127809 134218 137003 138705
147066 149108 151630 151801 152256 172645 160737
191175 196209 204170 204610 219128
148 Gewinne zu 1000 Mk. 1714 6699 7039 9295
13910 14659 15102 22138 32381 33416 34065 34175
38759 40288 49597 53308 54662 60814 61077 162025
66496 66651 69166 74616 76654 89103 91924 93909
98178 100299 109383 109789 110258 113547 114926
115633 116759 117419 118576 123000 125139 125724
129365 130501 136678 138532 144656 148286 151604
165529 156119 156743 157636 159593 160334 171533
171620 173561 176944 184773 185773 186955 197623
197830 201134 205591 213496 222103 223316 223853
225315 225609 231215 233404
216 Gewinne zu 500 Mk. 3179 3322 6173 6815
9153 10037 13680 13726 14748 15714 16745 17266
17364 17464 17647 17792 21820 22031 25431 26141.
26509 27640 27825 28720 31601 35385 38211 41688
46339 48162 61555 52685 54020 57744 69270 69801
60324 61397 64404 65261 67241 67839 68173 73576
74140 74311 82346 88874 88985 89597 92330 95079
98409 98654 107142 110333 110905 113278 114248
116118 117996 118659 123127 127198 136622 138967
147442 149352 152997 153530 155322 162438 164994
167001 167983 169641 171957 173108 174742 175396
182368 185431 185559 187048 188415 190055 191687
196963 198629 198663 199231 202984 208883 210924
215045 215442 215490 216898 216933 220735 221896
226339 226462 228809 226873 231296 238193 233928
Am 10. Mai fiel für das
Vater=
land unſer einziger, unvergeßlicher
Sohn, Bruder und Bräutigam
Lehramtsaſſeſſor
Willy Geiſt
Unteroffizier im Loth. Inf.-Regt. 136,
Ritter des Eiſernen Kreuzes.
In tiefer Trauer:
Frau Anna Geiſt Wwe.,
Emilie Geiſt,
Elfriede Grodhaus. (8002
Es iſt beſtimmt
in Gottes Rat,
Baß man vom
Liebſten was
man hat,
Muß ſcheiden!
In weiter Ferne ruht mein Glück,
Es kehret nimmermehr zurück,
Ich kann’s nicht faſſen, es iſt ſo
ſchwer,
Freuten wir uns doch aufs
Wie-
derſeh’n ſo ſehr.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
29. April infolge einer ſchweren Verwundung
unſer innigſtgeliebter, unvergeßlicher, einziger
Sohn und Bräutigam
(*10709
Otto Fiſcher
Ausketier im Reſ.=Inf.-Regt. 223, 7. Komp.
im Alter von 25 Jahren.
In tiefer Trauer:
Gg. Mich. Fiſcher u. Frau,
Chriſtine Roßmann.
Darmſtadt, Auerbach, Metz, Beerfelden,
den 27. Mai 1915.
An ſeinen ſchweren Wunden erlitt im
Feld=
lazarett mein lieber Mann, unſer guter Vater
Michael Endres
Infanterie-Regiment 205
den Heldentod fürs Vaterland. (*10674
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Philippine Endres u. Kinder.
Darmſtadt, den 26. Mai 1915.
Mauerſtraße 14.
Er zog hinaus ins Feindesland
Mit friſchem Kampfesmut,
Sein Sterben galt dem Vaterland,
Leb’ wohl in ew’ger Ruh!
Die Beiſetzung
unſeres auf dem Felde der Ehre gefallenen
einzigen Sohnes und Bruders
(8030
Karl Wolf
findet Samstag, den 29. Mai, nachmittags
5 Uhr, in Darmſtadt auf dem ſtädtiſchen
Fried=
hof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Die ſchwergeprüften Eltern
und Schweſter:
Oberbahnaſſiſtent Joh. Wolf
u. Frau Nany, geb. Schuchmann,
Anna Wolf.
Mainz, Nackſtr. 37.
Hiermit die traurige Mitteilung, daß mein
lieber, braver Sohn, unſer guter Bruder,
Schwager und Onkel
(*10672
Heinrich Vierheuer
im 21. Lebensjahre am 16. Mai den Heldentod
auf dem Felde der Ehre erlitt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Hophie Vierheller Wwe.,
Dieburgerſtr. 32.
Todes=Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden unſere innigſtgeliebte Mutter, Schweſter,
Schwiegermutter, Schwägerin und Tante
Frau Aiſetre Einrich Wwe.
geb. Wollrab
im 59. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 27. Mai 1915.
Neue Ireneſtr. 23.
(8038
Die Beerdigung findet am Samstag, 29. Mai,
nachmittags 4½ Uhr, vom Portale des
Fried=
hofes an der Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß meine liebe, gute Frau, unſere
(*10690
treubeſorgte Mutter
Marie Waliher
heute nachmittag 5½ Uhr nach ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Konrad Walther,
Henriette Walther,
Karl Walther.
Darmſtadt, den 26. Mai 1915.
Karlſtr. 19.
Die Beerdigung findet am Samstag,
vormit=
tags 10 Uhr, vom Portal des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß Mittwoch
nachmittag um 1 Uhr unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter (8024
Frau
Margarethe Neuhaus Wer
geb. Becht
nach längerem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Neuhaus,
Heinrich Neuhaus,
Wilhelm Neuhaus.
Darmſtadt, den 27. Mai 1915.
Schloßgartenſtr. 19.
Die Beerdigung findet Samstag, den 29. Mai,
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Fried=
hofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Teilnahme
und für die zahlreichen Blumenſpenden
beim Ableben unſerer lieben Schweſter
und Tante ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Einck.
Darmſtadt, den 27. Mai 1915.
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſte erwieſene herzliche Teilnahme,
ſo=
wie für die zahlreichen Blumenſpenden,
ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Florentine Duball.
Darmſtadt, den 26. Mai 1915.
(B8013
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme anläßlich des uns
be=
troffenen herben Verluſtes ſprechen wir
allen, beſonders Herrn Pfarrer
Zimmer=
mann für die troſtreiche Grabrede,
ferner für die reichen Blumenſpenden,
insbeſondere dem Kriegerverein
Darm=
ſtadt ſowie dem Geſangverein „
Lieder=
zweig” unſeren herzlichen Dank aus.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Marie Nau u. Kinder
Darmſtadt, den 25. Mai 1915. (7990
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller
Teilnahme und für die überaus
zahl=
reichen Blumenſpenden anläßlich des
Hin=
ſcheidens unſerer innigſtgeliebten Tochter
Greta
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Dingeldey für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie für die
liebe=
volle Pflege im ſtädtiſchen
Kranken=
hauſe, unſeren herzlichſten Dank.
Familie Ludwig Schneider,
Lokomotivführer.
8023)
Tageskalender.
Freitag, 28. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende nach
10 Uhr (Ab. D): „Robert und Bertram”
Verſammlung des Muſikvereins um 9 Uhr im
Ver=
einshaus.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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auf dem Wege von Trainkaſerne
bis zur 24er Dragonerkaſerne. Der
hrliche Finder wird gebeten,
das=
ſelbe an Burſche Jordan,
Sani=
tätskomp. 201, einzuſenden. (*8039
Auf den Tag.
Marineerzählung aus unſeren Tagen
von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten.)
Fünf Minuten ſpäter ſtand der junge Herr auf
Gummi=
ſohlen vor dem Kinderfräulein. Das hielt ihm erregt den
Bogen Papier hin.
Bitte, bringen Sie es ſchleunigſt zum Kapitän!
Der rückte an ſeiner goldumränderten Brille und
wollte leſen, was da ſtand.
Schnell, Herr Doktor, jede Minute iſt koſtbar!
Dann ging er eilig, nachdem er den Bogen
zuſammen=
gefaltet und in die Bruſttaſche geſteckt. An einer dunklen
Stelle ſtolperte er über etwas weg.
Sſt!
Zuſammengekauert hockte da — der „Taugenichts”!
Der Kapitän Friedrichſen hatte die Wache auf der
Kom=
mandobrücke einem der beiden dritten Offiziere übergeben,
den erſten Offizier wecken laſſen und ſaß nun mit ihm
bei Tee und kaltem Aufſchnitt zuſammen. Sie beſprachen
den eben eingelaufenen Funkſpruch.
Ihre Anſicht möchte ich hören, lieber Helmſoth! Sollen
wir das Telegramm veröffentlichen oder es lieber
einſt=
weilen bleiben laſſen?
Der hagere Herr ſtreckte das breite Kinn vor, in
ſeinen Augen lag ein harter Glanz.
Ich meine, vor allen Dingen ſetzten wir erſt die
eng=
liſchen Marineoffiziere regelrecht kriegsgefangen, nehmen
ihnen ihr Gepäck weg und ſehen einmal, was wir in den
Koffern für ſchöne Sachen finden. Hoffentlich haben wir
dann einen Grund, ihnen den Aufenthalt auf dem „
Gene=
raloberſt” noch ein bißchen ungemütlicher zu machen!
Bedächtig griff der Kapitän in die Kiſte, brannte ſich
eine lange, ſchwarze Zigarre an. Helmſoth rauchte ſo
ſchweres Kraut nicht und ſagte dann:
Wiſen Sie, das geht mir eigentlich gegen den Stricht
Die Leutchen können ſich nicht wehren!
Sie ſtehen hier auf deutſchem Boden — alſo.
Freilich! Freilich! Natürlich wird es geſchehen. Aber
mit Schonung, Helmſoth! Wir ſind keine Barbaren!
Im Stillen ärgerte ſich dieſer über die Bedächtigkeit
des Kapitäns. In ihm ſtak wenig diplomatiſches Talent,
und über das müſſen Kapitäne von großen
Paſſagier=
dampfern, bei aller Entſchiedenheit, unbedingt verfügen.
In dieſem Augenslicke trat der Arzt ein.
Guten Morgen, meine Herren! Ich komme von unſerer
Patientin! Wie ein Liebesbrief ſieht das, was hier auf
dem Bogen ſteht, nicht gerade aus!
Der Kapitän griff nach den Aufzeichnungen, las ſie
mit gefurchter Stirn und gab den Bogen dann ſeinem
erſten Offizier.
Der zog die Unterlippe zwiſchen die Zähne, ſeine
Na=
ſenflügel bebten — und dann donnerte ſeine Fauſt auf den
Tiſch.
Nun aber gleich zugepackt!
Kapitän Friedrichſen erhob ſich.
Ja, nachdem die Rollen verteilt ſind. Und möglichſt
ohne Aufſehen. . . Vor jede Tür eines engliſchen
Offi=
ziers werden zwei Mann aufgeſtellt, die dafür zu ſorgen
haben, daß die Herren ſämtlich ſich in den Rauchſalon be= vor ihm.
geben. Dort bleiben ſie unter Aufſicht eines Offiziers —
natürlich je einen unſerer braven Matroſen zur Rechten
und zur Linken. Wir aber, lieber Helmſoth, ſehen
uns mit ein paar handfeſten Kerlen vor allen Dingen
gleich mal dieſen Monſieur van Laſſen an und ſperren vieren war, einem deutſchen Handlungsreiſenden, zu:
ihn in eine Zelle, bevor er überhaupt richtig aufgewacht iſt!
*.
Der Jung hatte mit langem Geſicht hinter dem Arzt
hergeſehen. Da war ihm wahrſcheinlich das Beſte von
ſeinen Beobachtungen weggenommen worden. Das Helmſoth ſtürzte ſich mit einem handfeſten Matroſen auf
hübſche Fräulein da drüben würde allerlei gehört haben.
Alſo hier war vorläufig nichts weiter zu wollen. Da
ſchlich er ſch nach der 2. Kaſie. Das Ohr lagte er an
die Kabinentür, hinter der der Farmer van Laſſen ſchlief.
Alles ruhig! Ein unbeſtimmtes Gefühl ſagte ihm, daß
in der Nähe dieſer Tür jetzt ſein Platz war.
Der Kapitän hatte die dienſtfreien Offiziere wecken
laſſen, ihnen den Funkſpruch und die Aufzeichnungen des
Kinderfräuleins vorgeleſen.
Alſo es wird jetzt auch für uns bitterer Ernſt, meine
Herren! Wir wiſſen jetzt genug! Sir Ellwoods
Medika=
mente zu finden, wird nun unſere nächſte Aufgabe ſein.
Haben wir ſie, dann ſollen die Engländer nichts zu lachen
haben! Er wandte ſich an einen der Offiziere: Lieber
Rei=
mer, Sie ſtellen ſich mit zwei Mann vor Sir Ellwoods
Tür. Und wenn er heraustritt, ihn gleich in die Mitte
genommen und in den Rauchſalon geführt! Im übrigen
vorläufig Verſchwiegenheit, meine Herren! . . . Und nun
kommen Sie, Helmſoth, Laſſen muß überrumpelt werden!
Als der Kapitän mit dem erſten Offizier die 2. Kajüte
betrat und in Begleitung von zwei ſtämmigen Matroſen
auf die Tür zuſchritt, denn man konnte nicht wiſſen, ob
der „Farmer” nicht mit einem oder dem anderen von den
dreien, die ſeine Kabine teilten, unter einer Decke ſtal,
ſtand auf einmal Mahlke, wie aus dem Boden gewachſen,
Es rührt ſich nichts drinnen, Kapitän, ſagte der Jung
leiſe.
Helmſoth klopfte, wie verabredet, an die Tür, rief
einem Paſſagier, der ſicher der harmloſeſte unter den
Herr Sponnagel, ein Telegramm für Sie! Bitte,
machen Sie auf!
Blitzſchnell entwickelte ſich alles, als der Riegel
zurück=
geſchoben wurde. Die fünf drängten ſich durch die Tür.
Laſſen, während die übrigen die anderen Paſſagiere nicht
aus den Augen ließen.
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Entſchuldigen Sie den Ueberfall, meine Herren, aber
wir mußten uns dieſes Herren da verſichern. Es iſt
an=
ſcheinend Gefahr für das Schiff vorhanden. Sollten wir
uns irren, wird Herrn van Laſſen Genugtuung zuteil
werden!
Der kam gar nicht dazu, ſich zur Wehr zu ſetzen.
Fäuſte ſpannten ſich um ſeine Handgelenke, drückten ſeine
Schultern feſt auf die Matratze. Und ſchleunigſt kroch der
Farmer auf die Leimrute, die ihm der Kapitän
hingehal=
ten. Bei ihm fanden ſie nichts, und Beweiſe ſchien man
nicht zu haben, ſonſt wäre wohl von „Genugtuung” keine
Rede geweſen. Er tat alſo entrüſtet.
Was iſt das für eine Art! wetterte er los. Was
wünſcht man denn von mir?
Daß Sie ſich ankleiden, wir werden Ihnen Ihre
Sachen ſelbſt reichen, nachdem man ſie gründlich
durch=
ſucht hat, ſagte Helmſoth. Und Ihr Franzöſiſch, das Sie
ſprechen, iſt ganz ausgezeichnet!
Natürlich, ich bin doch Belgier von Geburt!
Freut mich ungemein, zu erfahren! Vielleicht iſt das
ſpäter ſogar von Wichtigkeit für uns!
Da ergab ſich van Laſſen in ſein Schickſal. Er leugnete
ſelbſtredend. Sir Elwood war der letzte, der aus der
Schule geplaudert hätte, und Miſter und Miſſis
Hendring=
ton hielten natürlich auch den Mund. Die anderen
eng=
liſchen Marineoffiziere hatten vorläufig von nichts eine
Ahnung.
Ich werde alſo Ihren recht ſonderbaren Wünſchen
nachkommen, damit den Paſſagieren keine unnötige
Auf=
regung bereitet wird. Die Herren hier werden wohl
ſchweigen. Ich hätte es für unmöglich gehalten, daß
Offiziere der deutſchen Handelsmarine ein paar
Kriegs=
erklärungen ſo nervös machen könnten!
Van Laſſen bekam gar keine Antwort. In ſeiner
Ge=
genwart wurden ſeine Habſeligkeiten gründlich durchſucht,
nichts wurde gefunden, dann führte man ihn in eine leere
Kabine, in die bereits ſein Koffer aus dem Laderaum
gebracht worden war. Man fand aber in dieſem auch
nichts Verdächtiges. Nun hielt es van Laſſen für
ange=
bracht, von neuem den Entrüſteten zu markieren.
Ich verlange die Aufnahme eines Protokolls, daß mich
der Kapitän in meine Kabine perſönlich zurückführt und
ſich vor den Mitreiſenden bei mir entſchuldigt. Das weitere
wird durch die Hamburg=Südamerika=Linie veranlaßt
werden!
Vorläufig bleiben Sie hier, aber ohne Ihren Koffer
und unter Verſchluß, ſagte Helmſoth gelaſſen
Die engliſchen Marineoffiziere fielen aus allen Wol
ken, daß, als ſie ihre Kabinen verließen, um ſich zum
Frühſtück zu begeben, an ihren Türen Poſten ſtanden, die
ſie höflich erſuchten, ſich in den Rauchſalon zu bemühen
und ſie überdies noch dahin begleiteten und in ihrer Mitte
behielten. . . Der anweſende Offizier, Reimer, den ſie
um Aufklärung baten — Sir Elwood forderte ſie ſogar
energiſch — zuckte die Achſeln.
Bedauere ſehr! Das Weitere werden Sie vom Kapitän
des „Generaloberſt” erfahren, er iſt augenblicklich noch
dienſtlich dringend beſchäftigt! . . . Und ich bitte höflichſt
zwiſchen den Matroſen ſtehen zu bleiben und nicht zu
ſprechen, ich habe ſonſt Befehl, ſchärfer vorzugehen!
Da half kein Zähneknirſchen, Haltung hieß es
be=
wahren. .
Eine halbe Stunde dauerte es, bis der Kapitän
er=
ſchien, er blieb an der Tür ſtehen und ſagte ernſt:
Sir Elwood, darf ich Sie bitten, mir mit den beiden
Matroſen in meine Kabine zu folgen? Ich ſpreche deutſch,
weil Sie es verſtehen, Sir!
Durch die Worte des Kapitäns ſchwang ein drohender
Unterton. Jetzt „Umſtände” zu machen, war zwecklos.
Aber eine Frage war doch erlaubt.
Ich nehme nach Ihrer Handlungsweiſe wohl mit
Recht an, daß ſich England mit Deutſchland im
Kriegs=
zuſtand befindet?
Hochaufgerichtet ſtand der Kapitän da, er ließ ſeine
Blicke über die Matroſen gleiten und ſagte dann mit
Nachdruck:
Ja — und Gott ſei Dank, endlich! Auf den Tag
haben wir ſchon lange gewartet.
Er ſah die blitzenden Augen ſeiner Matroſen. Dieſen
breitſpurigen Engländern einmal ordentlich die Zähne
einzuſchlagen, das war ja einfach irdiſche Glückſeligkeit!
Wenn man nur erſt ein deutſches Kriegsſchiff unter den
Füßen gehabt hätte!
(Fortſetzung folgt.)
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Amtliche Nachrichten des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Auf dem Rheinfelderhof bei Wallerſtädten (Kreis Groß=Gerau)
iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen.
In Erfelden, Biſchofsheim, Crumſtadt und Nauheim (Kreis
Groß=Gerau) iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen. (8034
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſche Dogge, 1 Foxterrier, 1 Dobermann (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (7999
Bekanntmachung.
Wir nehmen Bezug auf die Veröffentlichung der
Apotheken=
vorſtände über den ab Sonntag, den 30. ds. Mts., in
Wirkſam=
keit tretenden Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den hieſigen
Apotheken und machen auch unſererſeits die Bevölkerung auf die
von Großh. Miniſterium des Innern, Abteilung für öffentliche
Ge=
ſundheitspflege, mit dem ausdrücklichen Vorbehalt jederzeitigen
Wider=
rufs, nur für die Dauer des Kriegs genehmigte Neuerung
auf=
merkſam.
1. Sonn= und Feiertagsdienſt haben jeweils gleichzeitig in
folgender Reihenfolge:
a) die Apotheke am Juſtizpalaſt und die
Einhorn=
apotheke,
b) die Dr. Merck’ſche Apotheke und die Beſſunger
Apotheke,
c) die Hofapotheke, die Adlerapotheke und die
Hirſch=
apotheke;
2. die Apotheken, welche Sonntagsdienſt haben, haben in
der daran anſchließenden Woche den Nachtdienſt zu
übernehmen;
3. die Apothekenvorſtände haben an den Apotheken ein auch
zur Nachtzeit gut lesbares und gut beleuchtetes Schild
anzubringen, aus dem die Namen der dienſthabenden
Apo=
theken mit genauer Angabe der Straßen und Hausnummern
erſichtlich ſind
4. den hieſigen Aerzten wird durch fortlaufende Zuſchriften des
Vertreters der Apothekenvorſtände mitgeteilt werden, welche
Apotheken Dienſt haben.
(7970df
Wie bisher wird auch weiter in unſeren im Darmſtädter
Tagblatt Samstags erſcheinenden amtlichen Nachrichten der
Sonntagsdienſt der Apotheken bekannt gegeben werden.
Darmſtadt, den 26. Mai 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Sonnragsdienſt und Nachtdienſt in den
hieſigen Apotheten.
Da der größte Teil des Perſonals der hieſigen Apotheken zu
den Waffen einberufen und neues Perſonal nicht zu erhalten iſt,
ſehen ſich die Apothekenvorſtände der hieſigen Apotheken gezwungen,
für die Dauer des Krieges die Dienſtbereitſchaft einzuſchränken. Mit
Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern,
Abtei=
lung für öffentliche Geſundheitspflege, werden von
Sonntag, den 30. Mai an
der Sonntagsdienſt und der Nachtdienſt in den hieſigen Apotheken
in der Weiſe verſehen werden, daß an den Sonntagen zwei bezw.
drei Apotheken geöffnet ſind, während die anderen Apotheken den
ganzen Tag geſchloſſen bleiben. Diejenigen Apotheken, die am
Sonn=
tag geöffnet ſind, übernehmen auch in der ſich daran anſchließenden
Woche den Nachtdienſt, während in den anderen Apotheken kein
Nachtdienſt verſehen wird. In den hieſigen Zeitungen werden am
Samstag die Namen der dienſthabenden Apotheken bekannt gegeben,
auch wird an den geſchloſſenen Apotheken durch ein Schild auf die
dienſthabenden Apotheken hingewieſen werden.
(7899if
Die Apothekenvorſtände der Apotheken Darmſtadts.
Großherzogliches Hoftheater.
Die Einſendung aller noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über
Leiſtungen und Lieferungen für das Großherzogliche Hoftheater und
die Hofmuſik wird bis zum 6. Juni 1915 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung
einzu=
reichenden Koſtenrechnungen getrennt aufzuſtellen.
Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt werden.
Die nach dem obigen Termin einlaufenden Rechnungen können
erſt bei der nächſten Abrechnung Berückſichtigung finden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1915.
(7989
Großh. Hoftheater= und Hofmuſik=Generaldirektion.
Die Rechnung der evang. Paulusgemeinde
für 1913 liegt 8 Tage lang zur Einſicht im
Pfarr=
haus offen.
(8001
Darmſtadt, 27. Mai 1915.
Der Kirchenvorſtand
Rückert, Pfarrer.
Beugras= verſteigerung.
Samstag, den 5. Juni d. Js., vorm. 8 Uhr
anfangend, wird das Heugras von der Vogteiſchreiberwieſe,
Weiden=
gärten, Entlersgärten, Wieſe zwiſchen Mittelbrunnen und dem
Bruch=
graben und dem Rinderplatz, ſowie das Heu= und Grummetgras
von dem Gänsweiher, vorderen und hinteren Bruch, Nebenlache und
Stadtwieſen, Weidzepfen, Wieſe zwiſchen Schwalbenzahl und ſchwarzen
Graben, Weſchnitzbuckel, Rohrlachwieſen, Schöppenwieſen, Haferäcker
8. und 9. Gewann, neugeriſſene Weidäcker, altneugeriſſene Weidäcker
und Burggut in dem Rathauſe zu Heppenheim meiſtbietend
verſteigert.
(7993
Heppenheim (Bergſtr.), den 26. Mai 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Heppenheim.
Wiegand.
Ranstniche Zamme und Gebisse.
Bei Verwendung von nur gutem Material zu billigen Preisen
gebe ich auch während des Krieges Stadt- und Land-Patienten be
größeren Beträgen drei bis zwölf Monate Ziel (Kredit).
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— Zahnplomben und Gebiss-Reparaturen sofort.
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Zamn Flaais Scharischeer, Pohl’s Nachf.
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Landgraf Georgstr. 34, I. ( café Mitze:
Sprechstunden von 9—1 und 2—7 Uhr, Sonntags 10—2 Uhr.
Bekanntmachung.
Freitag, den 18. Jnni 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die der Georg Wilhelm
Weidig Witwe, Anna Katharine,
geb. Andreß in Darmſtadt,
zuge=
ſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VII 4775/10 45 Grasgarten (
Vor=
garten)
Moſer=
ſtraße,
VII 477 252 Hofreite
Moſer=
ſtraße Nr. 5,
VII 471 356 Grabgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden. (K99/14
Die Genehmigung der
Verſteige=
rung wird auch dann erfolgen,
falls kein der Schätzung
entſprechen=
des Gebot eingelegt wird und
andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen.
Darmſtadt, 10. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX.7492
Bekanntmachung.
Freitag, den 18. Jnni 1915,
vormittags 11 Uhr,
ſollen die der Witwe des
Apo=
thekers Friedrich Lohnes,
Char=
lotte Karoline Amalie, geb.
Hart=
mann, früher in Darmſtadt, jetzt
in Offenbach, und deren
minder=
jährigen Kinder zugeſchriebenen,
in der Gemarkung Darmſtadt=
Beſſungen gelegenen Liegenſchaften
Flur Nr. qm
VI 1057¼/10 206 Hofreite
Klap=
pacherſtraße
Nr. 42,
VI 1058¼/10 169 Hofreite
Klap=
pacherſtraße
Nr. 40,
VI 1059
Grabgarten m.
335
Gartenhaus
1060/
Klappacherſtr.
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(K67/14
ſteigert werden.
Darmſtadt, 11. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen.)
Frantz. (IX,7493
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter A
wurde heute eingetragen die „
Deut=
ſche Munitionsfabrik Max
Wal=
binger” in Ober=Ramſtadt mit
dem Inhaber: Max Walbinger
daſelbſt.
(7994
Angegebener Geſchäftszweig:
Munitions= und
Metallwaren=
fabrik.
Darmſtadt, 19. Mai 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt II.
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Ecke Schul= und Kirchſtraße.
Zweiggeschäft: Wilhelminenſtr. 11.
Ausgabe von Brotkarten.
Am Freitag, den 28., und Samstag, den 29. Mai,
je vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis
6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten für den
Monat Juni 1915 in den nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3)
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße Nr. 8;
k) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Die Abgabe der Brotkarten erfolgt nur gegen Vorlage
der im Beſitz der Empfangsberechtigten befindlichen
Aus=
weiskarten und gegen Rückgabe der nicht verwendeten
Brot=
karten und Brotmarken vom Monat Mai.
Die Ausgabe von Brotkarten an Hotels und
Wirt=
ſchaften erfolgt nur im Stadthaus, Zimmer 31, gegen
Vor=
lage der Ausweiskarten.
Jeder Mißbrauch der Brotkarten und =Marken wird
ſtraf=
rechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 44 der
Bundesrats=
verordnung vom 25. Januar 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw.
ſind jeweils ſofort zu melden. Die Verſäumnis ſowie falſche
Angaben werden gleichfalls mit Strafe geahndet,
Darmſtadt, am 22. Mai 1915.
(7946mfs
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Regelung des Mehlverbrauchs.
Nach § 2 der Bundesratsverordnung vom 25. Januar iſt die
Verwendung von Auszugsmehlen zur Bereitung von Brot
verboten und ſtrafbar. Das Großh. Miniſterium des Innern hat
durch Entſchließung vom 11. d. Mts. genehmigt, daß die in den
hie=
ſigen Bäckereien noch vorhandenen Auszugsmehle von der Stadt
übernommen, vermiſcht und wieder an die Bäcker zur Brotbereitung
abgegeben werden können.
Alle Bäckereien, die noch Auszugsmehle beſitzen, werden
hierdurch aufgefordert. die Art und Menge dieſer Mehle bis ſpäteſtens
zum 1. Juni d. Js. im Stadthaus, Zimmer 44, anzuzeigen und zu
erklären, ob ſie das Mehl freiwillig an die Stadt abtreten wollen.
Es wird darauf hingewieſen, daß alles im Stadtbezirk befindliche
Mehl zu Gunſten der Stadtverwaltung beſchlagnahmt iſt und
ge=
gebenenfalls enteignet werden kann.
Darmſtadt, den 25. Mai 1915.
(8022fsg
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Jubiläums-Stipendien-Stiſtung zu Ehren
der 25jährigen Regierung des höchſtſeligen
Großherzogs Ludwig III.
Aus obiger Stiftung, welche bezweckt, daß aus den
Kapital=
zinſen drei junge Leute, und zwar aus jeder der drei Provinzen einer,
eine gleichmäßige Beihilfe zu den Koſten ihrer Ausbildung auf einer
höheren Bildungsanſtalt erhalten ſollen, ſind für das Jahr 1915 drei
Stipendien von je 400 Mk. zu vergeben.
Das Stipendium kann auf drei Jahre ausgedehnt werden; es
können jedoch nur Angehörige ſolcher Gemeinden berückſichtigt werden,
welche Beträge zu dieſer Stiftung geleiſtet haben.
Hiernach berechtigte und befähigte junge Männer, welche zum
Zwecke ihrer Ausbildung eine höhere Bildungsanſtalt beſuchen oder
beſuchen wollen und ſich um das Stipendium zu bewerben
beab=
ſichtigen, ſind eingeladen, ihre Geſuche durch ihre betreffende
Bürger=
meiſterei an den Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt ihrer Provinz,
alſo aus Orten der Provinz Starkenburg an den Oberbürgermeiſter
der Stadt Darmſtadt, aus Rheinheſſen an den Oberbürgermeiſter der
Stadt Mainz, aus Oberheſſen an den Oberbürgermeiſter der Stadt
Gießen
bis längſtens zum 15. Inni ds. Js.
gelangen zu laſſen.
An Zeugniſſen ſind den Geſuchen beizulegen:
1. ein behördlich beglaubigtes Vermögenszeugnis,
2. eine behördliche Beſcheinigung, daß und wo Geſuchſteller
ſtudiert,
3. das Maturitäts= bezw. Schulabgangszeugnis,
4. ein. Führungs= (Leumunds=) Zeugnis.
Außerdem iſt der Nachweis zu erbringen, daß der Geſuchſteller
in Heſſen geboren, bezw. heſſiſcher Staatsangehöriger iſt. (8035a
Darmſtadt, Gießen, Mainz, den 20. Mai 1915.
Das Kuratorium:
Dr. Göttelmann,
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Spulung des Waſſerrohrnetzes.
In der Zeit von Samstag, den 29. Mai bis Freitag, den 11. Juni l. Js.
wird das ſtädtiſche Waſſerrohrnetz geſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung des Leitungswaſſers nicht vermeiden, auch muß abteilungsweiſe in den gemäß nachſtehender
Tabelle betroffenen Straßen die Waſſerlieferung von abends 10 Uhr bis morgens 5 Uhr unterbrochen werden. Den Waſſerabnehmern wird
deshalb empfohlen, ſich rechtzeitig vorher mit Waſſer zu verſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die Waſſerlieferung nur vermindert.
Spülplan.
Hauptdruckrohr I Samstag, den 29. Mai
Montag, den 31. Mai
Abteilung A.
Dienstag, den 1. Juni
Abteilung B
Mittwoch, den 2. Juni
Abteilung b
Freitag, den 4. Juni
Abteilung C
von abends 10 Uhr ab
Samstag, den 5. Juni
Abteilung e
Abteilung D
Montag, den 7. Juni
Abteilung d
Mittwoch, den 9. Juni
Abteilung E
Donnerstag, den 10. Inni
Hauptdruckrohr II Freitag, den 11. Juni
von nachmittags 4 Uhr ab
Aus dem nachſtehenden alphabetiſch geordneten Straßenverzeichnis iſt zu erkennen, zu welcher Spülabteilung (A-E) die
einzelnen Straßen oder ihre Teile gehören.
Dabei iſt zu bemerken, daß Eckhäuſer öfters zu einer andern Spülabteilung gehören als die Straße, zu der ſie zählen.
Einige Straßen müſſen teilweiſe an zwei Spülabenden ohne Waſſer bleiben, nämlich die Frankfurterſtraße, Heidelbergerſtraße,
Ludwigshöhſtraße und Wilhelminenſtraße, was aus dem Verzeichnis zu erſehen iſt.
Straßen=Verzeichnis.
Abt.
Namen
Adolf=Spießſtraße
Ahaſtraße
Alexanderſtraße Haus Nr. 17½,
19, 21, 23 und 25
Alexanderſtraße Haus Nr. 22
(Infanterie=Kaſerne)
Alexanderſtraße (Die andern
Häuſer ſind an das
Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen.) . —
Alexandraweg
Aliceſtraße .
Allee
Annaſtraße zwiſchen Karls=und
d
Wilhelminenſtraße
Annaſtraße zwiſchen
Wilhelmi=
nen= und Artillerieſtraße . . E
Arheilgerſtraße
. . . 5
Artillerieſtraße
E
Bachgang
. . B
Große Bachgaſſe.
Kleine Bachgaſſe.
.. 6
Bahnhofsplatz (Alter
Haupt=
bahnhof)
„
Bahnhofsplatz (Neuer
Haupt=
bahnhof)
Ballonplatz Haus Nr. 1, 3, 3,
10 und 11
Ballonplatz Haus Nr. 4 .
Ballonplatz (Die andern Häuſer
ſind an das Hauptdruckrohr I
angeſchloſſen.)
Beckerſtraße . . ..
Beckſtraße, ausgenommen Haus
Nr. 89 und 91
Beckſtraße Haus Nr. 89 und 91 D
Beſſungerſtraße Haus Nr. 2 bis
60, jedoch ohne Nr. 1 u. 33 d
Beſſungerſtraße Haus Nr. 1 u.
33, ſowie Haus Nr. 61—140 E
Beſſunger=Weg (Artill.=Kaſerne) E
Bismarckſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 59
Bismaxckſtraße Haus Nr. 59 . B
Bleichſtraße
Blumenthalſtraße
Brandgaſſe . .
Am Breitwieſenberg
. 4.
Bruchwieſenſtraße
. . . d
Bruſtſtraße .
. . . d
Clemensſtraße
. . . d
Darmſtraße
6
Dieburgerſtraße Haus Nr. 18
bis 255 .
. D
Dieburgerſtraße (Die andern
Häuſer ſind an das
Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen.)
Döngesborngaſſe
Donnersbergring
Dornheimer=Weg
Dreibrunnenſtraße . . .
Eckhardſtraße . . . . . . . I
Eichbergſtraße .
.2
Eliſabethenſtraße zwiſchen
Lud=
wigspiatz u. Wilhelminenſtr. 5
Eliſabethenſtraße zwiſchen
Wil=
helminenſtraße u. Landgraf.
Philipps=Anlage
Emilsſtraße zwiſchen Moller= u.
Frankfurterſtraße .
Emilsſtraße zwiſchen
Frank=
furter und Liebigſtraße . . B
Erbacherſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 50 .
Erbacherſtraße Haus Nr. 50 . d
Am Erlenberg
Ernſt=Ludwigsplatz.
Ernſt=Ludwigsſtraße . .
b
Eſchollbrückerſtraße . . .
Feldbergſtraße
. . . . . B
Felſingſtraße .
. . . E
Fiedlerweg . . . .
Forſtmeiſterplatz
Forſtmeiſterſtraße
Frankenſteinſtraße .
Frankfurterſtraße zwiſchen
Bis=
marck= und Kahlertſtraße
A.
(wird 2mal geſpült).
Frankfurterſtraße zwiſchen
Bis=
marckſtraße und Arheilger
B
Grenze . . .
Namen
Abt.
. . A
Friedrichsſtraße
Fuchsſtraße zwiſchen Bleich= u.
Bismarckſtraße.
Fuchsſtraße zwiſchen Bismarck=
B
und Lagerhausſtraße
Fuhrmannsſtraße
D
Gardiſtenſtraße .
„ A
Gartenſtraße
. d
Im Geißenſee .
. . e
Geiſtberg
. . A.
Georgenſtraße .
Gervinusſtraße
. . 6
d
Goetheſtraße
Gräfenhäuſer Weg
. B
Grafenſtraße
A
Griesheimer Weg
Groß=Gerauer Weg
Grüner Weg zwiſchen Kies= u.
Heinrichsſtraße
Grüner Weg zwiſch. Heinrichs=
und Schießhausſtraße .
Gutenbergſtraße .
Heidelbergerſtraße Haus Nr. 1
bis 17½ ſowie 19, 21, 23 u. 25
(wird 2 mal geſpült) .
Heidelbergerſtraße Haus Nr. 1
bis Nr. 177
E
Heidenreichſtraße .
*5
Heinheimerſtraße:
Heinrichsſtraße zwiſchen
Heidel=
berger= u. Wilhelminenſtraße A.
Heinrichsſtraße zwiſchen
Wil=
helminen= und Karlsſtraße . P
Heinrichsſtraße zwiſchen Karls=
und Heidenreichſtraße ohne
Haus Nr. 63, 69 und 136 . C
Heinrichsſtraße Hausnummer
63, 69 und 136 .
,
d
Heinrichwingertsweg .
. B
Helfmannſtraße . .
.. 3
Herderſtraße
Herdweg .
d
Hermannsſtraße . .
. . E
Herrngartenſtraße .
d
Hinkelsgaſſe
Hobrechtſtraße:
Hochſchulſtraße
Hochſtraße Haus Nr. 2 bis 37 C
desgl. zwiſch. Heinrichsſtraße
und Herdweg ohne Nr. 37 . d
Hoffmannſtraße zwiſchen Nied.=
Ramſtädter= u. Heinrichſtraße C
Hoffmannſtraße zwiſchen
Hein=
richs= und Hobrechtſtraße:
Hofgartenſtraße .
Hofſtallſtraße .
Hoftheaterplatz Haus Nr. 1 u. 2 D
desgl. das Haus Nr. 3 (Großh.
Hoftheater) iſt an das
Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen).
Hohler=Weg.
Hölgesſtraße
Holzhofallee Haus Nr. 11, 13, 25
und 30
Holzhofallee Haus Nr. 1, 2, 10
und 32.
Holzhofallee Haus Nr. 8. .
Holzſtraße
Hügelſtraße zwiſch. Karlsſtraße
und Wilhelminenplatz
Hügelſtraße zw.
Wilhelminen=
platz und Landgraf=Philpps=
Anlage.
Inſelſtraße
Ireneſtraße:
1
Neue Ireneſtraße .
D
Kahlertſtraße
B
Kapelſtraße.
Große Kaplaneigaſſe
Kleine Kaplaneigaſſe
Karlsſtraße zwiſchen Schul=
Heinrichsſtraße:
Karlsſtraße zwiſchen Heinrichs=
und Hermannsſtraße
Kaſinoſtraße
Kaſtanienalle:
Kaupſtraße .
Kiesbergſtraße. .
Kiesſtraße, ausgenommen Haus
Nr. 2 . .
Abt.
Namen
Kiesſtraße Haus Nr. 2
Kirchſtraße
Kirſchenallee
B
d
Klappacher=Straße
Kranichſteiner=Straße .
. D.
Lagerhausſtraße.
. B
Landgraf=Georgs=Straße
Landgraf=Philipps=Anlage
Landskronſtraße .
E
Landwehrſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 1 und 2
B
Landwehrſtraße, Haus Nr. 1
und 2
Langegaſſe
D
Lauteſchlägerſtraße
D
Lichtenbergſtraße:
D
Liebfrauenſtraße
Obere Liebfrauenſtraße
Liebigſtraße:
B
Lindenhofſtraße
Löffelgaſſe
5
Lucasweg
d
Ludwigshöhſtraße,
ausgenom=
men Haus Nr. 11, 13, 31 u. 55 d
Ludwigshöhſtraße (wird
noch=
mals ganz geſpült) .
Ludwigsplatz
Ludwigsſtraße
Louiſenplatz Haus Nr. 1 bis 5 A.
dgl. Haus Nr. 6 und 7
Louiſenſtraße zwiſch. Bismarck=
und Rheinſtraße.
Louiſenſtraße zwiſchen Rhein=
und Eliſabethenſtraße . .
Magdalenenſtraße
Marienplatz (Dragonerkaſerne) A
Marktplatz Haus Nr. 1 bis 7 b
dgl. Haus Nr. 8 bis 12 .
.at
Marktſtraße.
Martinspfad
1
Martinsſtraße. . .
. . . d
Mathildenhöheweg .
... d
Mathildenplatz
. . . A
Mathildenſtraße
. „ d
Mauerſtraße
D
Mollerſtraße
. D
Moosbergſtraße zwiſch. Goethe=
und Ludwigshöhſtraße
Mogsbergſtraße zwiſchen
Lud=
wigshöh= und Heidelberger=
Straße.
Moſerſtraße.
5
Mühlſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 12, 32 und 78 .
Mühlſtraße Haus Nr. 12, 32
und 78
Müllerſtraße
Neckarſtraße . .
Neugaſſe . .
Niebergallweg .
Nieder=Ramſtädter=Straße
zwi=
ſchen Karls= und Hochſtraße
(ohne Hirſchapotheke)
. b
Nieder=Ramſtädter=Straße
zwi=
ſchen Hochſtraße u.
Heinrichs=
ſtraße (mit Hirſchapotheke) C
Nieder=Ramſtädter=Straße
zwi=
ſchen Heinrichsſtr. u.
Böllen=
falltor
Niederſtraße
Neue Niederſtraße
Nikolaiweg:
Obergaſſe
Große Ochſengaſſe
Kleine Ochſengaſſe
Ohlypſtraße
Olbrichweg
Orangerieallee:
Orangerieſtraße.
Pädagogſtraße
Pallaswieſenſtraße zwiſch.
Mol=
ier= und Frankfurter=Straße
Pallaswieſenſtraße zwiſchen
Frankfurter=Straße und
Kir=
ſchenalle.
Pankratiusſtraße.
.5
Varadeplatz.
Parkusſtraße
Paulusplatz . .
. . d
Pfründnerhausſtraße . . . . D
Namen
Abt.
Prinz Chriſtians=Weg,
ausge=
nommen Haus Nr. 2 und 4 d
Prinz Chriſtians=Weg Haus
Nr. 2 und 4
Großh. Reſidenzſchloß.
6
Rheinſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 2, 4, 6 und 8 . . A.
Rheinſtraße Haus Nr. 2, 4, 6 u.8 b
Rhönring, ausgenomm. Haus
Nr. 1
Rhönring Haus Nr. 1
Riedeſelſtraße
Riedlingerſtraße
Riegerplatz
Aeußere Ringſtraße.
Roquetteweg
Roßdörferſtraße
Rößlerſtraße
Rückertſtraße
d
Rundeturmſtraße
Ruthsſtraße
D
Saalbauſtraße zwiſchen Rhein=
und Heinrichsſtraße.
A
Saalbauſtraße zwiſchen
Hein=
richs= und Annaſtraße . .
E
Sackgaſſe
E
Sandbergſtraße
Sandſtraße zwiſchen Steinſtr.
b
und Wilhelminenplatz
Sandſtraße zwiſchen
Wilhelmi=
nenplatz und Haus Nr. 42 A.
Schießhausſtraße
d
Schillerplatz
Schloßgarten
b
Schloßgartenplatz
Schloßgartenſtraße
D
Schloßgaſſe .
Schloßgraben.
Schuchardſtraße
Schuknechtſtraße
D
Schulſtraße
b
Schulzengaſſe
Schuſtergaſſe
Schützenſtraße .
Schwanenſtraße
Seekatſtraße
Seeſtraße
Seitersweg .
Soderſtraße.
Speſſartring
Stadtallee .
Steinackerſtraße
114
Steinſtraße .
Stiftsſtraße.
Stirnweg
Tannenſtraße
Taunusſtraße
.. . 5
Teichhausſtraße . .
. . . 6
Viktoriaplatz . . . . . . . B
Viktoriaſtraße . . . . . . . B
Waldſtraße . . . . . . . . A.
Weinbergſtraße . . . . . B
Weiterſtädter=Weg . . . . . B
Wencſtraße.
. . . . . D
Wendelſtadtſtraße,
ausgenom=
men Haus Nr. 1.
. B
Wendelſtadtſtr. Haus Nr. 1 . A
Weyprechtſtraße
Wienersſtraße.
Wieſenſtraße
Wilhelminenplatz Haus Nr. 1,
2, 4 und 7
Wilhelminenplatz Haus Nr. 8
bis 18 .
Wilhelminenſtr. zwiſchen
Bis=
marck= u. Heinrichsſtraße . .
Wilhelminenſtr. zwiſch.
Hein=
richs= u. Karlsſtraße. (Wird
2mal geſpült.) . . . . D u. E
Wilhelmsplatz . . . . . . . b
Wilhelmsſtraße . . . . . . 1
Wingertsbergſtraße . . . . C1
Wingertsgäßchen . . . . . E
Wittmannſtraße . . . . . . d
Woogsplatz. . . .
C
e
Woogsſtraße . .
Zeughausſtraße . .
Zimmerſtraße . . . . .
Darmſtadt, den 27. Mai 1915.
Direktion der Städtiſchen Gas= und Waſſerwerke.
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5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
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Anf. 7½ Uhr. Ende nach 10 Uhr.
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Samstag, 20. Mal:
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Hierauf: „Die Puppenfee.”
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ving: Frieda Eichelsheim. Kl.
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.