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178. Jahrgang
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Nr. 1 u. 426) unſere Filialen, Landagenturen u. alle
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Kriea
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Seekrieg. — Der Krieg im Orient. — Wer ſind die Piraten? — Was anglophile
Blätter Amerikas verſchweigen. — Die Schwierigkeiten Rußlands im Auslandsverkehr. — Volksernährungsfragen. — Die
Balkanſtaaten. — Japan und China. — Der Rückzug der neuen ruſſiſchen 10. Armee.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 15. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Weſtende=Bad wurde geſtern von zwei
feind=
lichen Kanonenbooten wirlungslos beſchoſſen.
Ein Angriff auf eine von Engländern beſetzte
Höhe ſüdlich Ypern machte gute Fortſchritte.
Franzöſiſche Teilangriffe nördlich von Le Mesnil
(Champagne) wurden unter ſchweren Verluſten
für den Feind zurückgeſchlagen.
In den Vogeſen wird an einzelnen Stellen noch
gekämpft.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Anzahl der ruſſiſchen Gefangenen aus
den Kämpfen nördlich des Auguſtower Waldes hat ſich auf
5400 erhöht.
Nördlich und nordöſtlich Prasznysz griffen die
Ruſſen mit ſtarken Kräften an. Alle Angriffe ſcheiterten
unter ſchweren Verluſten für den Feind.
Südlich der Weichſel keine Veränderung.
Oberſte Heeresleitung.
* Haag, 13. März. Nach einer Londoner
Privat=
depeſche des Nieuwe Courants iſt Nieuport durch
erneute Beſchießung mit deutſchen Geſchützen
allerſchwer=
ſten Kalibers nunmehr völlig in einen einzigen
Trüm=
merhaufen verwandelt worden. Da die Deckung für
die engliſchen und belgiſchen Truppen kaum noch in Frage
komme, wäre die Räumung Nieuports
wahrſchein=
lich, doch würde der Ort im Feuerbereich der engliſch=
belgi=
ſchen Artillerie bleiben. (Beſtätigung dieſer Meldung
bleibt abzuwarten.)
TU Wien, 15. März. Aus den Karpathen wird
gemeldet, daß die ruſſiſchen Verluſte ſo ungeheuer ſind, daß
ſie die in den Maſuren erreichen. Durch den geſtrigen
Sieg bei Cisna wurde der Weg größerer Ereigniſſe in
der Lupkower Gegend freigemacht, wo nunmehr die
Artil=
lerie die notwendigen Stellungen für ihre erfolgreichen
Angriffe beſitzt.
au Berlin, 15. März. Der Spezialberichterſtatter
des L.=A., Kirchlehner, meldet aus dem K. K.
Kriegspreſſe=
quartier vom 14. März: In den Karpathen hat mit
dem Eintreten des Tauwetters ſofort eine ſtarke ruſſiſche
Gegenoffenſive eingeſetzt. Die Ruſſen haben
große Verſtärkungen herangeführt und ſcheinen um jeden
Preis zu einem Erfolg kommen zu wollen, wobei ſie keine
Opfer ſcheuen. Tag und Nacht iſt insbeſondere die Straße
öſtlich Lupkow Gegenſtand der heftigſten Kämpfe, die
die Ruſſen durch immer neues Heranführen von ſtarken
Kräften zu entſcheiden trachten. Sie wurden trotzdem
völlig abgewieſen und erlitten ungeheuere Verluſte. Die
verbündeten Truppen ſind über jedes Lob erhaben
und haben ſich wie ein eherner Wall erwieſen. Ihren
Heldenkämpfen gegen das Wetter und die Maſſe von
Feinden muß die aufrichtigſte Bewunderung gezollt
wer=
den. Vom höchſten Kommandanten bis zum einfachſten
Soldaten hat jeder Einzelne Heroiſches geleiſtet und
bei=
ſpielloſe Wunder an Tapferkeit ſind vollbracht worden.
An den übrigen Teilen der Front fanden Kämpfe
unter=
geordneter Bedeutung ſtatt, die das Intereſſe von den
Er=
eigniſſen auf den Flügeln nicht abzulenken vermochten.
Der Seekrieg.
Die Tätigkeit der U=Boote.
* Berlin, 15. März. Laut Berliner Tageblatt
nennt die britiſche Admiralität vier Namen von
Schif=
fen, die von „U 29” torpediert worden ſind: „
Had=
land”, „Andaluſien”, „Indian City” und „Aden”. „
In=
dian Eity” wurde am Samstag, 8 Uhr früh, bei Saint
Marie angegriffen. Es war nur in kurzer Entfernung
von der Küſte, wo die Menge zuſchaute. Die Beſatzung
rettete ſich in Booten. Zwei Patrouillenſchiffe, die im
Hafen lagen, fuhren zur Verfolgung aus. Das U=Boot
aber tauchte und erſchien erſt weiter weſtlich an der
Ober=
fläche. Es war auch ſchneller als die Patrouillenſchiffe.
In derſelben Gegend hat das U=Boot auch den Dampfer
„Hadland” angegriffen.
* Berlin, 15. März. Nach dem Zuſatz zu einem
Reuter=Telegramm war der Kapitän des „U 29” kein
anderer, als Kapitänleutnant Weddigen, der ſich als
Führer des „U 9‟ den Engländern unliebſam beliebt
gemacht hat. Am 22. September war es, als „U 9" unter
ſeinem kühnen Kommandanten die engliſchen
Panzer=
ſchiffe „Aboukir”, „Hogue” und „Creſſy” in der Nordſee
innerhalb einer Stunde durch drei wohlgezielte
Torpedo=
ſchüſſe auf den Meeresgrund ſchickte. Dieſer Tat, die den
deutſchen U=Schrecken in die engliſchen Häfen trug, folgte
am 13. Oktober die Vernichtung des britiſchen Kreuzers
„Hawke”, ebenfalls ein Werk der tapferen Beſatzung des
„U 9‟.
TU Hamburg, 15. März. Wie das holländiſche
Preſſebureau „Hagas” aus London meldet, verlautet dort,
die Torpedierung dreier Dampfer franzöſiſcher
Nationalität, was von der franzöſiſchen Regierung
ge=
heim gehalten wird, ſei Tatſache.
TU Kopenhagen, 15. März. Die deutſchen
Tauchboote haben, wie aus London gemeldet wird,
am Samstag in den engliſchen und iriſchen Gewäſſern
ihre Tätigkeit fortgeſetzt. Mehrere Paſſagierdampfer
wurden von ihnen verfolgt und entkamen nur dank des
Nebels.
TU Hamburg, 15. März. Vier weitere
eng=
liſche Reedereien haben, wie dem Fremdenblatt
aus Rotterdam gemeldet wird, wegen der
Unterſeeboot=
gefahr die Fahrten ihrer Schiffe eingeſtellt.
Der Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich”.
* Waſhington, 14. März. (Meldung des
Reu=
terſchen Bureaus.) Graf Bern ſtorff beſprach mit den
Beamten des Staatsdepartements die Frage der
Ver=
ſenkung des „William Frye‟. Er verteidigte das Vorgehen
des „Prinz Eitel Friedrich” und betonte, daß dieſes
Vor=
gehen der Londoner Deklaration entſpreche. Kapitän
Thierichſen hielt zwei Mann von der Beſatzung des „
Wil=
liam Frye” feſt, da ſie Deutſche und dienſtpflichtig ſind.
* London, 14. März. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Newport News: Nach der vorläufigen
Unter=
ſuchung des „Prinz Eitel Friedrich” erklärte
Ka=
pitän Thierichſen bezüglich der Auslieferung der
Papiere des „Frye” daß er auf Anraten der deutſchen
Botſchaft ablehne, dies zu tun; er wolle jedoch Abſchriften
einreichen. Die Originale müſſe er dem Priſengerichtshof
vorlegen.
* London, 14. März. Reuter meldet aus
New=
port News: Kapitän Thierichſen vom „Prinz
Eitel Friedrich” erhielt von der Hafenbehörde die formelle
Mitteilung, daß er nach den Beſtimmungen der Haager
Konvention das Recht habe, Reparaturen
vor=
zunhmen, aber nur, ſoweit es nötig ſei, um das Schiff
ſeetüchtig zu machen. Der Umfang der Reparaturen und
die dafür erforderliche Zeit wird durch die Behörden der
Vereinigten Staaten feſtgeſetzt werden.
* Berlin, 15. März. Von den Helden des „Prinz
Eitel Friedrich” wird dem Berliner Lokalanz. zufolge aus
Newport News gemeldet, daß ſie wegen ihrer
gefahrvol=
len Fahrt von 30000 Seemeilen in Newport News die
Helden des Tages ſeien.
Die Lage im Orient.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Konſtantinopel, 15. März. Als Antwort auf
einen Leitartikel des Temps, in dem u. a. behauptet
wurde, daß das Bombardement der
Dardanel=
len nirgends in der Welt Wäderſpruch hervorgerufen
habe, wirft das osmaniſche Informationsbureau die
Frage auf, ob der Temps nicht den Sturm der
Ent=
rüſtung höre, der ſich in Bulgarien und ſelbſt in
Grie=
chenland, das doch zur Tripelentente neige, erhebe. Der
Temps hätte Frankreich einen beſſeren Dienſt erweiſen
und feſtſtellen können, wie die durch das Bombardement
in den erſten Tagen hervorgerufene Beunruhigung in den
Balkanländern heute angeſichts der heldenhaften
Verteidigung durch die osmaniſchen Truppen ſich in
ver=
trauensvolle Freude verwandelte. Selbſt Venizelos, der
doch die Perſonifikation der kriegeriſchen Politik
Griechen=
lands darſtelle, habe erklärt, daß, ſolange auch nur ein
Grieche exiſtiere, die Tripelentente an dem Statusquo in
den Dardanellen nichts werde ändern können.
* Konſtantinopel, 14. März. Das Große
Hauptquartier teilt mit: Heute hat ein feindliches
Panzerſchiff ohne Erfolg in großen Zwiſchenräumen
Seddil=Bahr und Kum=Kaleh beſchoſſen.
Geſtern nacht verſuchte der Feind mit einer leichten Flottille
von neuem ſich dem Minenfelde zu nährn, wurde aber
durch das Feuer unſerer Batterien zurückgewieſen, wobei
einige feindliche Schiffe beſchädigt wurden.
* Konſtantinopel, 15. März. Die Agence Milli
meldet: Die engliſchen und franzöſiſchen
Be=
richte über die Dardanellen ſind lächerlich. Wir
erklären nachdrücklich, daß „Agamemnon”, „Lord Nelſon”.
„Cornwallis”, „Dublin”, „Bouvet”, „Suffren” und „
Sa=
phir” havariert und „Queen Elizabeth” von drei
Granaten ſchweren Kalibers getroffen wurde, und daß
das Hoſpitalſchiff „Canada” mit einer großen Zahl
Ver=
wundeter nach Malta abging. Die Wirkſamkeit unſeres
Feuers wird von den engliſchen Berichten zugegeben; ſie
kündigten ſtolz an, daß ſie unſere Batterien zum
Schwei=
gen brachten, geben aber zu, daß ſie dieſelben Batterien
am nächſten Tage wieder beſchoſſen. Dieſe Berichte ſind
das Beſte, was von unſeren Feinden zu unſeren Gunſten
veröffentlicht werden konnte. Heute befindet ſich kein
feindlicher Soldat an der Meerenge der Dardanellen noch
in ihrer Umgebung. Wenn die Alliierten wirklich die
zahl=
loſen Batterien, die ſie in ihren Berichten erwähnten, zum
Schweigen gebracht hätten, müßten ſie, ſtatt auf die
Um=
gebung der äußeren Dardanellenforts zu ſchießen, ſich in
Konſtantinopel befinden.
Die Lage in Konſtantinopel und Smyrna.
* Konſtantinopel, 14. März. Im Gegenſatz zu
den tendenziöſen Behauptungen der Blätter und
Agen=
turen des Dreiverbandes, die Lage in
Konſtantino=
pel fortgeſetzt als anormal darzuſtellen, kann feſtgeſtellt
werden, daß Konſtantinopel das gewöhnliche Ausſehen
hat, daß vollſtändige Ruhe herrſcht, und daß ſogar das
geſellſchaftliche Leben keine Aenderung erfahren hat. Die
Smyrnaer Blätter machen dieſelbe Feſtſtellung bezüglich
Smyrnas, wo ſich nach der erſten ergebnislos
geblie=
benen Beſchießung die Bevölkerung wieder vollſtändig
be=
ruhigt hat. Die Kaufläden ſind geöffnet, der
Handelsver=
kehr zeigt das gewohnte Bild, in allen kinematographiſchen
Theatern finden wie früher am Abend Vorſtellungen ſtatt.
Wer ſind die Piraten?
* Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die Köln. Ztg.:
Aus England, das in einer beſſeren Vergangenheit
in mancherlei Hinſicht als ein Hort der Freiheit angeſehen
werden konnte, aus dem Lande das in ſeiner mißleiteten
Gegenwart ſich ſelbſt den Schützer der Schwachen den
Schirmer der Neutralen nennt, in dem allein, nach eng=,
liſcher Auffaſſung, „Menſchen” gedeihen, Menſchen von
ritterlicher Geſinnung, guter Kleidung und Lebensart —
ſie ſcheint dort auch eine Art Kleidung zu ſein —, aus
dieſem eigenartigen Lande kommt eine trotz allem, was
ſeit Kriegsausbruch leider ſchon zu buchen war, doch noch
immer recht befremdliche Kunde, die zwar in der deutſchan
und in der ausländiſchen Preſſe ſchon gegeißelt worden iſt,
aber doch noch einige ernſte Erwägungen verdient: die
Kunde nämlich, daß auch andere Leute als der Lord
Be=
resford dort die Forderung vertreten, die gefangenen
Offiziere deutſcher Unterſeeboote müßten,
als Piraten, gehängt werden. Es iſt nicht ſehr wahr=
ſcheinlich, daß dieſem törichten Ruf nach dem Strick die
noch törichtere Vollziehung folgen ſollte; es iſt aber
ange=
bracht, dem Gedanken, der nichts als der Ausdruck
einer ohnmächtigen Wut iſt, ins Geſicht zu
leuch=
ten. Piraten ſind diejenigen, die zu ihrem materiellen
Vorteil Seeraub verüben, die den Geſetzen des
Völker=
rechts und aller Kulturſtaaten Hohn ſprechen, indem ſie
ſich Privateigentum zur See aneignen. Piraterie ſteht
außerhalb des Schutzes irgendeiner Flagge. Ihr
Trieb=
grund iſt diebiſche Bereicherungsſucht. Danach iſt es nicht
ſchwer, feſtzuſtellen, welches Land in dieſem Kriege
Piraterie treibt, Gewalt vor Recht gehen läßt und ſich
leider gewohnheitsmäßig — die Taſchen mit fremdem Gut
füllt. Man könnte meinen, die ganze Welt zeige mit
Fin=
gern auf dieſes glorreiche Land, das bewußt am Seeraub
feſthält und ihm durch ſeine geſchäftliche Felonie auch den
Raub zu Lande hinzufügt. Piraten pflegen auch nicht
die Flagge ihres Landes zu führen. Das einzige, worin
Englands Gebaren ſich von ſonſtiger Piraterie
unter=
ſcheidet, iſt, daß der vereinzelte Seeräuber auf eigene
Rech=
nung und Gefahr, gewiſſermaßen als Privatunternehmer,
handelt, während die britiſche Nation entſprechend ihren
Handelstugenden, gleich als Großunternehmer, als
See=
räuber von Staats wegen, auftritt. Die Kennzeichen ſind
ſonſt dieſelben: Mißachtung von Privateigentum,
Anwen=
dung von Gewalt, Raub zu eigenem Nutzen.
Und damit wagt man das Vorgehen der deutſchen
Unterſeebootbeſatzung zu vergleichen! Als integrierender
Beſtandteil der deutſchen Kriegsmarine ſcheiden unſere
U=Leute als Einzelperſonen völlig aus. Es deckt ſie die
nie verleugnete Flagge eines Rechtsſtaates und es deckt
ſio der Befehl ihrer Vorgeſetzten. Sind nun das Land
oder ihre Vorgeſetzten „Piraten”? Wo iſt die „
See=
beute” die zu ſchändlichem eigenen Nutzen gemacht
wird? Wo ſind in deutſchen Werften und Stapelplätzen
die durch Raub hereingebrachten fremden Güter?
Wo ſind die geraubten Schiffe? Wo werden ſie im
Ramſch verſteigert, nach berühmtem Muſter? Wo ſind die
Kronjuriſten, die ſich mit den Priſenrichtern in die Haare
geraten ob der Frage, ob ſchon oder noch nicht geraubt
werden dürfe? In Deutſchland nicht. Und wenn wir
uns von Land und Flagge wieder den angeſchuldigten
Offizieren zuwenden, kann auch nur einer leugnen, daß
ſie ehrliche und tapfere Soldaten vom Scheitel bis zur
Sohle ſind? Daß ſie etwas anderes tun, als unter
hun=
dertfällig drohender Gefahr ihrer eiſernen Pflicht als
Soldaten nachzukommen? Wo iſt der Eigennutz, dem ſie
durch „Beutemachen” frönen wie „Piraten” oder piratiſche
Länder, wiederum nach dem bekannten Muſter? Und ſie
ſollen an den Galgen gehängt oder ſonſtwie gebrandmarkt,
geächtet oder entrechtet werden? Ein ehrlicher Soldat hat
nach modernem Empfinden, das über Kniffen und Ränken
ſteht, ein wohlerworbenes Recht darauf, als
Kriegs=
gefangener behandelt zu werden, und
Kriegsgefan=
gene ſind mit Menſchlichkeit zu behandeln, denn ſie
haben mit Einſatz ihres Lebens ihre Pflicht getan.
Das Land, deſſen Schuld= und Blutkonto ſchon ſo
un=
endlich belaſtet iſt, will, wie es ſcheint, Märtyrer ſchaffen.
Abſchrecken wird es niemand damit, ſchänden auch
nie=
mand als ſich ſelbſt. Auch überſieht es das Recht und die
ausgiebige tatſächliche Möglichkeit, Vergeltung zu
üben. Auch in Deutſchland iſt Holz genug, um Galgen zu
errichten, und ſind „gentlemen” die man dranhängen
kann. Und mit der gleichen, aber zutreffenderen
Begründung.
Was anglophile Blätter Amerikas verſchweigen.
* Ein Leitartikel des Neu=Yorker Herald vom 10.
Fe=
bruar bringt hierzu folgende Betrachtung: In Berlin iſt
ein Komitee zur Unterſtützung der Notleidenden in
Ruſſiſch=Polen gebildet worden. In einer erſten
Sub=
ſkription haben einige philanthropiſche Bewohner
Ber=
lins für dies Liebeswerk 340000 Mark gezeichnet. Zu
gleicher Zeit haben Repräſentanten der amerikaniſchen
Rote Kreuz=Geſellſchaft, des Rockefeller=Fonds und der
deutſchen Kriegsleitung in Polen einen förmlichen
Ver=
trag abgeſchloſſen, nach welchem letztere ſich verpflichtet
hat, nicht nur keine der zur Linderung der Not in
Rüſ=
ſiſch=Polen eingeführten Nahrungsſtoffe zu frequirieren
ſondern Requiſitionen irgend welcher Art in den dortigen
beſetzten Gebieten hinfort überhaupt zu unterlaſſen.
Wir konſtatieren dies nicht, um den Deutſchen drüben
ein beſonderes Leumundszeugnis auszuſtellen, ſondern
um nachzuweiſen, wie infam unfair die
feind=
liche Preſſe allen voran die ihr alliierte hieſige
Preſſe, Deutſchland gegenüber nicht nur durch Begehung,
ſondern auch durch Unterlaſſung iſt. Die Beſchwerden
über deutſche Grauſamkeiten, über die Barbarei der
deut=
ſchen Armeen, über die mangelnde Ziviliſation der
deut=
ſchen Nation ſind anfangs bis zum Erbrechen
breitgetre=
ten worden und werden ſporadiſch noch immer fortgeſetzt.
Hat aber auch nur ein einziges der hieſigen
Organe, „die England und Frankreich und Rußland
in ihrem Ziviliſations=Werke unterſtützen” (!), daran
ge=
dacht, dieſe außerordentliche Tatſache, daß Deutſchland
in=
mitten des Krieges gegen eine Welt bitterſter Not, daran
denkt, die Armen und Elenden des Feindeslandes vor
Jammer und Hunger zu ſchützen, an leitender
Stelle zu erwähnen?!
Die Schwierigkeiten Rußlands im
Auslands=
verkehr
ſind ohne Zweifel bei dem Verſuch der Forcierung
der Dardanellen durch die engliſch=franzöſiſche
Flotte mit ein beſtimmender Faktor geweſen. Rußland
iſt ſeit dem Eintritt der Türkei in den Weltkrieg vom
freien Verkehr mit dem Weſten abgeſchnitten und würde
mit der Möglichkeit der Durchquerung der Dardanellen
eine Verbindung mit ſeinen Verbündeten und dem
neu=
tralen Europa überhaupt gewinnen, ein Umſtand, der für
ſeine wirtſchaftliche Lage von der weſentlichſten
Bedeu=
tung wäre. Heute iſt die Ausfuhr des ſüdruſſiſchen
Ge=
treides, des Petroleums und anderer wichtiger
Erzeug=
niſſe des fruchtbaren Hinterlandes des Schwarzen
Mee=
res völlig lahmgelegt. Wenn Rußland jetzt überhaupt in
Beziehungen zum Ausland treten will, ſo muß es
ent=
weder den Umweg über die ſkandinaviſchen Länder oder
den Landweg über den Balkan oder endlich den Seeweg
von Wladiwoſtok aus benutzen. Auf dieſen Straßen
er=
ſcheint aber die Ausfuhr von Maſſenartikeln ſo gut wie
unmöglich, und auf ihnen würde auch nur die Einfuhr
von Erzeugniſſen, die in geringeren Mengen befördert
werden, in Frage kommen können, und ſelbſt dabei
müß=
ten ſich erhebliche Schwierigkeiten und Verteuerungen
er=
geben.
England und Frankreich haben nun aber auch
ein ganz beſonderes Intereſſe daran, daß das ruſſiſche
Getreide zu ihnen gelangt, denn ſie haben es ja zum
größten Teil bereits gekauft und, wenn auch durch
Ver=
rechnung, bezahlt. Wird es nun unmöglich, das Getreide
zu verſchiffen, ſo verſchärft ſich auch die ſchon ſo ſehr
ge=
ſpannte Lage auf dem Getreidemarkt erheblich, und um
welchen Ausfall an Getreidezufuhren es ſich handelt, wird
durch nachſtehende Ziffern bewieſen. Die ruſſiſche
Wei=
zenausfuhr ſtellte ſich in der Zeit von 1909/10 bis Mitte
1912/13 — ſpätere amtliche Ziffern liegen nicht vor — auf
6,07 Millionen, 6,1 Millionen, 2,23 Millionen und 2,79
Millionen Tonnen. Ebenſo wurden Gerſte mit
durch=
ſchnittlich 3½ Millionen Tonnen und Hafer mit durchf
ſchnittlich 1½ Millionen Tonnen ausgeführt. Alle dieſe
Quantitäten ſind nun in Rußland zurückgeblieben, und
man ſchätzt nach franzöſiſchen Angaben, die doch in dieſer
Beziehung nicht übertrieben ſein werden, dieſe Vorräte
auf 8 Millionen Tonnen, die dem Weltmarkte vorläufig
entgehen. Wenn man nun auch die ſchlechte Ernte
Auſtra=
liens, die dieſem Lande keine Ausfuhr geſtattete, bedenkt
ſo iſt es erklärlich, daß die Preiſe in Großbritannien ſich
enorm geſteigert haben, trotzdem dieſes die größten
An=
ſtrengungen macht, ſich aus Amerika zu verproviantieren;
ſie ſtellten ſich im Januar 1915 für Weizen auf 63
Schil=
ling, für Gerſte auf 36 Schilling, für Hafer auf 34 Schil
ling, gegen 35 Schilling, 21 Schilling und 16 Schilling,
9 d zur gleichen Zeit in 1914. Dabei iſt, wie feſtgeſtellt
wurde, von einem Eingriff der Spekulation gax keine
Rede, ſondern dieſe Erhöhungen haben ſich lediglich
in=
folge des legitimen Bedarfs eingeſtellt. Wie groß dieſer
war, ergibt ſich aus der Tatſache, daß in 1912 1587000
Zentner Brotgetreide gegen 2527000 in 1915 während des
Monats Januar eingeführt wurden. Es ſtellt ſich ja
nun auch heraus, daß die Vereinigten Staaten gar nicht
mehr viel Getreide ausführen können und daß ſich nicht
genau überſehen läßt, inwieweit eine ſolche Ausfuhr aus
Argentinien ſich ermöglicht.
Wenn alſo Großbritannien und in zweiter Linie
auch Frankreich nicht Not leiden wollen, ſo ſind ſie auf
die ruſſiſchen Vorräte angewieſen, und’daher der
verzwei=
felte Verſuch, das ruſſiſche, am Schwarzen Meer lagernde
Getreide zu erhalten.
Ein Urteil über Deutſchland.
* London, 15. März. Die Daily Mail gibt
Mit=
teilungen wieder die Konteradmiral
Fran=
eis Tiffany Bowles, früherer erſter Konſtrukteur
der amerikaniſchen Kriegsflotte, jetzt Präſident der Fore
River Shipbuilding Company, über ſeine Eindrücke
bei einem Beſuche Deutſchlands machte.
Tif=
fany ſagte:
Das Geſchäftsleben in Deutſchland geht unverändert
fort. Ich beſuchte u. a. Berlin, Hamburg, Köln und
Bre=
men. Die Eiſenbahnen verkehren wie gewöhnlich.
Deutſchland iſt reich mit Lebensmitteln, Kriegsmaterial
und Männern verſehen. Die Maßregeln zur Erhaltung
gewiſſer Nahrungsmittel bis zur nächſten Ernte ſind nur
ein Teil von Deutſchlands Art, alles ſyſtematiſch
anzu=
fangen. Deutſchland hat nicht nur einen reichlichen
Vor=
rat an Kriegsmaterial für eigene Zwecke, ſondern führt
auch Munition nach bisher neutralen Ländern aus. Einer
meiner Geſchäftsfreunde lehnte einen Auftrag ab,
Bom=
ben herzuſtellen, weil er damit ſeine anderen Geſchäfte
be=
einträchtigen würde und weil viele andere Werke Bomben
herſtellen können. Die Armeen im Felde ſind in voller
Kriegsſtärke. Nie wurden in den Kaſernen ſo viele Leute
ausgebildet wie jetzt. Noch keiner von der Jahresklaſſe
1914 iſt an die Front geſchickt: Ungeheuere Mengen von
Reſerven ſind vorhanden, die noch nicht einberufen ſind.
Die induſtriellen Probleme beanſpruchen heute in
Deutſch=
land mehr Aſufmerkſamkeit als die militäriſchen. Die
Deutſchen ſagen, daß ſie jetzt von der Einfuhr künſtlicher
Düngemittel unabhängig ſind. Der Aktionsradius der
deutſchen Unterſeeboote iſt kein Geheimnis. Seit
mehre=
ren Jahren wurden Unterſeeboote mit einem
Aktions=
radius von 3000 Meilen gebaut. Sie fahren bei weiten
Expeditionen nachts an der Oberfläche und ruhen während
des Tages auf dem Meeresboden. Deutſchland iſt in
dieſem Kriege eine Einheit. Die Deutſchen glauben alle,
daß Deutſchland nicht für den Krieg verantwortlich iſt.
Als ich vor zwei Monaten nach Deutſchland kam, beſtand
eine gewiſſe Stimmung gegen die Vereinigten Staaten.
Die Feindſeligkeiten entwickelten ſich ſchnell. Ich bin
überzeugt, daß Deutſchland ſchließlich
ſiegen wird. Die Lage iſt wahrſcheinlich ſo, daß alle
Alliierten jetzt aufhören möchten, ſowohl Frankreich als
Rußland und England, daß aber Deutſchland wohl mit
Rußland und Frankreich, aber nie mit England Frieden
ſchließen will. Die möglichen Folgen der Lage ſind klar
und verdienen ernſte Beachtung in den Vereinigten
Staaten.
Volksernährungsfragen.
* Berlin, 15. März. Die
Zentraleinkaufs=
geſellſchaft m. b. H. ließ auf geſtern abend
Einla=
dungen zu einem Vortrag über „Das Gefrieren von=
Schweinefleiſch” in das Hotel „Kaiſerhof”
er=
gehen. Erſchienen waren: Staatsminiſter von Loebell,
Staatsminiſter Dr. Sydow, die Unterſtaatsſekretäre Dr.
Richter, Dr. Drews, Dr. Goeppert, Jahn, Freiherr von
Stein, die Bundesratsbevollmächtigten von Sichart und
Dr. Paulßen, von der Zentraleinkaufs=Geſellſchaft die
Herren von Holtzendorff, Geh. Rat Friſch, ferner Admiral
von Holtzendorff, Geh. Rat Prof. Sering,
Miniſterial=
direktor Thiel, der Vorſitzende der Heereseinkaufs=
Geſell=
ſchaft Oekonomierat Burchardt, zahlreiche
Oberbürger=
meiſter, Bürgermeiſter und Vertreter der Preſſe.
Als Vorſitzender des Aufſichtsrats der
Zentralein=
kaufs=Geſellſchaft eröffnete Exzellenz Dr. Richter die
Verſammlung mit einer bedeutſamen Darlegung über
die Aufgaben und Ziele der Geſellſchaft, deren Tätigkeit
Seltſames Notbrot.
** Blättert man in den vergilbten Akten der Kultur=
und Küchengeſchichte der Menſchheit, ſo findet man, daß
unſer vielbeſprachenes „Kriegsbrot” eine ganze Reihe
merkwürdiger Ahnen hat. Aus den ſogen.
Pyramiden=
texten, die dem 3. Jahrhundert v. Chr. angehören, ergibt
ſich in Uebereinſtimmung mit viel ſpäteren Mitteilungen
des römiſchen Schriftſtellers Diodor, daß die alten
Aegypter in den durch eine unzureichende
Nilüberſchwem=
mung herbeigeführten Notſtandsjahren, wie ſie nuk zu
häufig vorkamen und auch in der Bibel aus der Moſeszeit
erwähnt werden, die Wurzeln der damals noch endloſe
Uferdickichte bildenden Papyrusſtaude und der
Lotusblume getrocknet und zerrieben dem Teige zuſetzten.
Von den Skythenvölkern am unwirtlichen nordöſtlichen
Geſtade des Schwarzen Meeres erzählt ein Geograph der
römiſchen Kaiſerzeit, daß ſie getrocknete Fiſche
zwi=
ſchen Steinen zerrieben und dies Fiſchmehl dem Brote
zu=
ſetzten — ein Notbehelf, der auch bei den Lappen der
Halbinſel Kola am Weißen Meer bekannt iſt. Dabei ſei
gleich erwähnt, daß aus der Wilingerzeit von dem
ſchwedi=
ſchen Forſcher Gric Flach Brote aufgefunden wurden, die
aus grob zerkleinerter Ackererbſe und Fichtenrinde
be=
ſtehen. Sie ſind unzweifelhaft als ein Notbrot anzuſehen,
da die ſonſt gefundenen Brote aus Gerſte hergeſtellt waren.
In den ſchlimmen Zeiten der Chriſtenverfolgung unter
Kaiſer Diokletian lebten nach Auguſtinus die in die
Schluchten der nordafrikaniſchen Wüſtengebirge geflüchteten
Chriſten monatelang von „Kuchen”, d. h. Hungerbrot aus
Strauch= und Graswurzeln. Von ähnlichem Broterſatz
wiſſen die Afrikaforſcher Junker und Krapf aus dem
Nigerlande und Oſtafrika zu berichten; die Buſchmänner
der Kalahari, die eigentlich immer in einer Notſtandszeit
leben, benutzten die dicken Wurzelſtöcke der Welmitſchia
mirabilis, einer merkwürdigen Steppenpflanze, zur
Be=
reitung einer kümmerlichen, brotfladenähnlichen Speiſe.
Den ſeltſamſten Broterſatz haben wohl einige
Indianer=
ſtämme des nördlichen Südamerika entdeckt: ſie benutzen
eine weiche, fettige, tonige Erde, die Alexander von
Humboldt zuerſt unterſucht, der Orinokoreiſende Appun
dann ſpäter erwobt und hungerſtillend gefunden hat.
In den mittelalterlichen Hungersnöten, die Europa
mehrfach heimſuchten, wurden Kaſtanien, Rübenſchnitten,
Eicheln, Bohnen, ja, auch Moos, Birkenrinde und
Säge=
mehl dem Brotteig zugeſetzt. Die Chroniken der deutſchen
Städte erzählen erſtaunliche Einzelheiten, die dem guten
Magen und der Anſpruchsloſigkeit der damaligen
Ge=
ſchlechter alle Ehre machen. Aber auch in der neueren
Zeit lehrte die Not, das Brot durch ſolche und ähnliche
zweifelhafte Zutaten zu „ſtrecken‟. Im Jahre 1773 gab ein
Dr. Strauberg zu Stockholm das Rezept eines
Rüben=
brotes, das von der ſchwediſchen Akademie der
Wiſſen=
ſchaften als vorzüglich begutachtet wurde. Danach
wur=
den „gekochte und zu Mus zerſtampfte Kohlrüben zu
glei=
chen Teilen mit Roggen= und Gerſtenmehl unter Zuſatz
von kochendem Waſſer zu einem Teig verknetet, der dann
unter Zugabe von Sauerteig zum Gären und Aufgehen
gebracht wurde‟ Dies Brot wurde in dem großen
Not=
jahr 1847, das wie ähnlich in Frankreich vor 1789 dem
Revolutionsjahr vorausging und allerhand
Umſturz=
gedanken den Boden ebnete, von einigen Pfarrern in
Heſſen eingeführt und ſoll ſich großer Beliebtheit erfreut
haben. In derſelben Hungerszeit wurde auch das
Eichel=
brot ziemlich volkstümlich, wobei die zerſchnittenen
Eicheln zuerſt durch öfter erneuertes Waſſer ausgelaugk
und dann getrocknet, gemahlen und dem Teig zugeſetzt
wurden. Wie Moos ſogar und Kleeblütenmehl
— aus den getrockneten und zerriebenen Blütenköpfen des
weißen und roten Klees hergeſtellt — als Broterſatz
möglich ſind, haben die Notzeiten vor der franzöſiſchen
Re=
volution, die Hippolyt Taine ſo packend geſchildert hat,
und das Elend der ſchleſiſchen Weber um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts gezeigt, das in Gerhart
Haupt=
manns bekannter Dichtung nachklingt. Die Benutzung der
Queckenwurzel, einer ſtark wulhernden Grasart,
wurde 1850 von dem Oberpräſidenten von Brandenburg
amtlich als Mehlerſatz für die Brotbereitung empfohlen.
Und in einer 1817 zuerſt erſchienenen Schrift, die ſogar
eine zweite Auflage erlebte, ſchlug der
Univerſitätspro=
feſſor Autenrieth in Tübingen gar ein Brot mit
Säge=
ſpänezuſatz vor, das freilich keinen Anklang fand.
Man ſieht; wir ſind mit unſerem K=Brot noch gar nicht
ſchlecht dran .
* Offener Brief der Familie Hering an das Deutſche
Volk! Als alte, alte Bekannte und Gönner Deutſchlands
haben wir mit aufrichtiger Freude vernommen, daß auch
die deutſche Wiſſenſchaft jetzt unſeren Wert als ganz
vor=
zügliches Nahrungsmittel zu ſchätzen beginnt. An
deut=
lichen und ſehr gelehrten Tabellen iſt ja bewieſen, daß
unſere Verwandten, die „Karpfen”, „Forellen”, „
Schell=
fiſche” u. a. bei weitem nicht an uns heranreichen, was
Nährwert anbetrifft, ja, daß wir in bezug auf unſeren
Wert als Nahrungsmittel es getroſt mit der
weitverbrei=
teten und mit Recht beliebten Familie „Schwein” (ſagen
wir „Magerſchwein”) aufnehmen können. Wenn nun
ſchon im Frieden ungezählte Millionen unſerer Sippe
vom lieben deutſchen Volke verzehrt werden, ſo dürfte und
müßte man eigentlich erwarten, daß in dieſen ernſten
Kriegszeiten erſt recht unſer Wert als billiges, geſundes
und wohlſchmeckendes Nahrungsmittel erkannt und
ge=
ſchätzt werde.
Als Bewohner des Meeres und nächſte Nachbarn
Eurer famoſen U=Boote ſind wir natürlich genau darüber
unterrichtet, daß Deutſchland und England ſich im Kriege
befinden, und wir denken nicht daran, dem engliſchen
Feinde — wie wir es früher oft taten — maſſenhaft ins
Netz zu ſchwimmen. Nein, wir haben im Familienrate
beſchloſſen, während der Kriegszeit die Geſtade des
neu=
tralen und befreundeten Norwegen in großen Schwärmen
aufzuſuchen, und hierzu haben wir unſere größten, dickſten
und fetteſten Stämme auserſehen. Norwegiſche Fiſcher
werden uns ſangen, und die Stettiner Kaufleute werden
dafür ſorgen, daß wir ſo ſchnell und billig wie möglich in
den Verbrauch des deutſchen Volkes gelangen.
Noch gibt es genügende Zuſuhren, noch koſtet der
He=
ring nicht die Hälfte oder ein Drittel ſoviel wie Fleiſch,
und glücklicherweiſe haben wir ja auch die vom Schickſal
uns zubeſtimmte Kartoffel in reichlicher Menge im Lande.
Läuft einem doch das Waſſer im Munde zuſammen, wenn
man an die tadelloſen Heringsgerichte denkt; geräuchert,
mariniert, gebraten, gebacken, in gewürzter Tunke und wie
die zahlloſen Zubereitungsarten heißen, deren Kenntnis
der Vaterländiſche Frauenverein wohl an allen Orten gern
bekannt gibt. Alſo; ſpart Brot und Fleiſch,
eſſet Euch oft ſatt an Kartoffeln und
He=
ringen! Hering iſt geſund, ſchmeckt gut, iſt nahrhaft
ſich angeſichts der Erſchwerung der Einfuhr an Rohſtoffen
und Lebensmitteln, insbeſondere auf die Ausnutzung der
im Reiche befindlichen Vorräte richten müſſe, wenn die
große Frage des wirtſchaftlichen Durchhaltens gelöſt
wer=
den ſolle. Glücklicherweiſe dürfe auch die Frage der
zweck=
mäßigen Verwertung der 25Millionen Schweine,
die die Zählung vom 1. Dezember 1914 ergeben hat, als
gelöſt betrachtet werden. Aber es ſei dringend zu
wün=
ſchen, daß die Kommunen ihren Bedarf durch Vermittlung
der Zentraleinkaufs=Geſellſchaft deckten, um der
unwirt=
ſchaftlichen Steigerung der Nachfrage zu begegnen.
So=
dann verbreitete ſich Oberingenieur Cattaneo über die
techniſche Seite des Einfrierens, des einzigen Verfahrens,
das die Konſervierung der in Betracht kommenden
unge=
mäſteten Schweine ermögliche. Der Vortrag gipfelte in
der mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Feſtſtellung,
daß techniſche Schwierigkeiten der Löſung dieſer Aufgabe
nicht mehr im Wege ſtehen, und ſtellte die bereitwillige
Mitwirkung der deutſchen Kälteinduſtrie in ſichere
Aus=
ſicht. Staatsminiſter v. Loebell dankte zugleich im
Namen des Staatsminiſters Dr. Sydow für die
Ein=
ladung und die überaus dankenswerten Vorträge der
bei=
den Redner. Er ſprach die ſeſte Ueberzeugung aus, daß
der unermeßliche Schatz der Hingabe an die vaterländiſchen
Intereſſen, der ſchon bisher in den Stadtverwaltungen
zutage getreten ſei, auch jetzt ſich glänzend offenbaren
werde, zumal das Entgegenkommen des
Reichsſchatz=
amtes den Städten die Hälfte des finanziellen Riſikos der
Aufſtapelung an Vorräten abnehme. Er appellierte
ſchließlich an die wertvolle Mitarbeit der Preſſe. —
Kom=
miſſionsrat Krüger, Direktor der Geſellſchaft für die
Markt= und Kühlhallen in Berlin, gab wertvolle Winke
über die Erfahrungen beim Einfrieren, Lagern und
Auf=
tauen der Fleiſchwaren. — Schlachthofdirektor Kögler=
Chemnitz ſprach über das Problem der
Maſſenſchlachtun=
gen auf Grund der Chemnitzer Erfahrungen. — Auf einen
Einwand bezüglich des Perſonalbedarfes für dieſe
Maſſen=
ſchlachtungen verwies Geheimrat Sering auf die
Leiſtun=
gen des Großbetriebs in Amerika.
Nachdem Exzellenz Richter ſämtlichen Rednern den
Dank der Geſellſchaft ausgeſprochen hatte, begab ſich die
Verſammlung zu einem Probeeſſen in Speiſefolge
Klippfiſch — vor zehn Monaten eingefiſcht — gekochtes
und gebratenes Fleiſch von Schweinen, die ſeit ſechs
Mo=
naten in Gefrierräumen lagerten, das eine glänzende,
ſchlecht=
hin einwandfreie Probe auf die vorhergegangenen
theoreti=
ſchen Darlegungen lieferte. Insbeſondere das
Schweine=
fleiſch war von hohem Wohlgeſchmack und von friſchem
nicht zu unterſcheiden. So hinterließ auch dieſer Abend
die freudige Zuverſicht, mit Bezug auf unſere Fähigkeit,
die großen und ernſten Aufgaben der Zeit glücklich zu
löſen.
Zwangsverwaltung feindlicher Unternehmungen
in Belgien.
* Brüſſel, 13. März. Nachdem England und
Frankreich mit Schritten gegen das im feindlichen
Aus=
land angelegte Kapital vorgegangen ſind, hat man in
Deutſchland und jetzt auch in Belgien Verordnungen
er=
laſſen, die eine Zwangsverwaltung feindlicher
Unterneh=
mungen in die Wege leiten. Von der franzöſiſchen und
engliſchen Preſſe werden nun Mitteilungen gebracht, die
in gewohnter Weiſe die Wahrheit entſtellen und
nament=
lich dahin lauten, daß alle Fabriken und Unternehmungen
in Belgien, an denen Engländer und Franzoſen beteiligt
ſind, beſchlagnahmt werden, während die Verordnung in
Belgien in keiner Weiſe eine Beſchlagnahme, ſondern
ledig=
lich die Zwangsverwaltung feindlicher Unternehmungen
vorſieht, um Retorſionsobjekte gegen feindliche Willkür
Agegenüber dem deutſchen Privatkapital zu ſchaffen.
Aus unſeren Kolonien.
* Das Reichskolonialamt hat eine neue Fortſetzung
ber Denkſchrift über die Vorg änge in
unſe=
ren Kolonien ſeit Ausbruch des Krieges
herausge=
geben, deren Bedeutung mehr als in dem neuen Tatſachen=
Material in der Ergänzung früherer Berichte und der
Be=
leuchtung bereits bekannter Ereigniſſe liegt. Das
Er=
gebnis der geſamten amtlichen Mitteilungen iſt, daß die
Feinde nicht vermochten, unſere großen Schutzgebiete,
ab=
geſehen von Küſten= und Grenzbezirken, in ihre Gewalt
zu bekommen. Am wenigſten, oder richtiger gar nichts
haben ſie in Deutſch=Oſtafrika erreicht. Wir haben
inzwi=
ſchen erfahren, daß die Verſuche der Engländer, in
Oſt=
afrika einzudringen, mit für ſie ſchweren Verluſten
ge=
ſcheitert ſind, daß darauf ſchon Ende November ganz
Afrika frei vom Feinde war und ſogar zum Teil
engli=
ſches Gebiet von unſeren Truppen beſetzt wurde. — Nach
einer Londoner Drahtnachricht der Baſeler Nachrichten
enthält ein an die Mitglieder des Unterhauſes verteilter
Geheimbericht über die Operationen in den deutſchen
Ko=
lonien Afrikas die überraſchende Angabe, daß die deutſche
Togo=Kolonie nördlich von Bismarckburg ſich bis jetzt
noch nicht unterworfen habe. Die Eingeborenen leiſten
unter deutſcher Führung den heftigſten Widerſtand,
ver=
ſtärkt durch Flüchtlinge aus den unterworfenen Gebieten.
Die Aushebung der Jahresklaſſe 1916
in Frankreich.
* Lyon, 14. März. Républicain meldet aus Paris:
In der geſtrigen Kammerſitzung erklärte der
Depu=
tierte Lachaud namens des Kammerausſchuſſes für das
Geſundheitsweſen, daß bei der Aushebung der
Jahres=
klaſſe 1916 die ärztliche Unterſuchung mit äußerſter
Sorgfalt durchgeführt werden müſſe. Alle Vorkehrungen
müßten getroffen werden, damit von dem Geſichtspunkte
der Ernährung, Ausrüſtung und körperlichen Ausbildung
jede Gefahr für den Geſundheitszuſtand der Rekruten
ver=
mieden werde. Kriegsminiſter Millerand verſicherte, daß
den Anregungen des Ausſchuſſes Folge gegeben werden
würde, indem man die Fehler vermeiden werde, die bei
früheren Unterſuchungen möglicherweiſe vorgekommen
ſeien.
Die engliſche Kohleninduſtrie.
London, 14. März. Die Times ſchreibt: In der
Kohlenfndmiſtrie herrſcht allgemeine
Unzufrie=
denheit, die Befürchtungen erweckt. Die Arbeiter
ver=
langen überall höhere Löhne. Mittwoch hielt der
Ver=
band der Bergarbeiter Großbritanniens
im Weſtminſter Palace Hotel eine Konferenz ab, um ſich
über einheitliches Vorgehen ſchlüſſig zu werden. Da nac
den jetzt geltenden Lohnbeſtimmungen die Arbeiter erſt
nach dreimonatiger Kündigung zum Abſchluß eines neuen
Lohnabkommens ſchreiten könnten, denkt man daran, die
Vorſchläge der Konferenz, falls nicht ein freiwilliges
Ab=
kommen zuſtande kommt, zu einer Geſetzesvorlage
zuſam=
menzufaſſen und dieſe dem Unterhauſe vorzulegen. Das
Exekutivkomitee des Bergarbeiterverbandes für Südwales
in Cardiff verwarf einſtimmig das Angebot einer
zehn=
prozentigen Lohnaufbeſſerung von den
Gru=
benbeſitzern als völlig ungenügend. Das
Kriegsnot=
komitee der Arbeiterpartei hielt in London eine
öffent=
liche Verſammlung ab und nahm eine Reſolution an,
worin die Regierung erſucht wird, die Koutrolle über die
Märkte zu übernehmen und Höchſtpreiſe für alle Artikel
feſtzuſetzen, die künſtlichen Preisſteigerungen unterworfen
ſind.
London, 14. März. In London wurde der
Kohlenpreis um ein bis zwei Schilling für die Tonne
ermäßigt.
Die Baikanſtaaten.
* Wien, 14. März. Die Reichspoſt veröffentlicht
Aeußerungen eines auf der Durchreiſe in Wien
befind=
lichen bulgariſchen Diplomaten, der erklärte, daß nunmehr
der ernſte Verſuch der Dreiverbandsmächte,
durch Forcierung der Dardanellen nach
Kon=
ſtantinopel zu gelangen, da der Marſch nach Berlin und
Wien ſich als unmöglich erwieſen habe, die
Balkan=
regierungen gelehrt habe, die eigenen Intereſſen vor die
Gefühlspolitik zu ſtellen. Der bulgariſchen Regierung ſei
bekannt geweſen, daß Venizelos entſchloſſen geweſen ſei
Griechenland an dem Dardanellendurchbruch teilnehmen
zu laſſen. Sie habe, als ſie über ihre Haltung bei einem
eventuellen Ausbruch eines griechiſch=türkiſchen Konfliktes
befragt wurde, geantwortet, daß Bulgarien wohl auf dem
Standpunkt der ſtrikten Neutralität ſtehe, aber im Falle
eines griechiſchen Eingreifens angeſichts der
eigenen Intereſſen nicht gleichgültig bleiben könnte
Bulgarien, ſo ſagte der Diplomat, gedenke nicht, ſeine
bis=
herige Haltung aufzugeben. Die militäriſchen Kreiſe ſind
feſt überzeugt, daß den Meerengen keine augenblickliche
Gefahr droht. Bulgarien verfolge deshalb kaltblütig die
Ereigniſſe und halte ſich ſtets bereit. Die jüngſt
aufge=
tauchte Kombination über eine Blockbildung auf dem
Balkan ſei unrichtig. Das rumäniſch=bulgariſche Tranſit=
Uebereinkommen ſei lediglich ein im Vorteil beider
Läu=
der gelegenes Tauſchgeſchäft. Es ſei aber ſehr
bedauer=
lich, daß Bulgarien mit Rumänien die politiſchen
Inter=
eſſengegenſätze nicht ausgleichen und zu einer
Verſtändig=
ung gelangen könnte, die für beide Teile nur von Nutzen
wäre. Bulgarien ſei hierzu gern bereit, wenn Rumänien
in einigen politiſchen Punkten, ſo in der Angelegenheit
der bulgariſchen Schulen in der Dobrudſcha
Entgegenkom=
men zeigen wollte.
* Bukareſt, 14. März. Heute iſt die erſte Nummer
des Abendblattes Moldawa erſchienen, das von einem
Komitee herausgegeben wird, an deſſen Spitze der
ehe=
malige Miniſterpräſident Carp ſteht. Als Programm des
neuen Blattes wird der Kampf gegen alle die bezeichnet,
die unter dem Vorwande der Verwirklichung
nationaler Ideale, ſei es in Unkenntnis der
ru=
mäniſchen Geſchichte, ſei es abſichtlich, jener Moldauer
ver=
geſſen, die für die Donaumündungen gekämpft haben, und
deren Heldenmut das heutige freie Rumänien ermöglicht
habe. „Das Blatt werde die öffentliche Meinung darüber
aufklären, daß eine Einigung der rumäniſchen Nationalität
nur möglich ſei, indem mit Beſſarabien begonnen werde,
dem die Gefahr der Entnationaliſierung drohe. Es wäre
ein Verbrechen, an die Rumänen jenſeits des Pruth nur
deshalb nicht zu denken, weil ſie ſo unterdrückt ſeien, daß
kein Laut nach Rumänien dringe. Pflicht eines jeden
guten Rumänen ſei es, das Land von dieſer Schmach zu
befreien. Wir werden, ſo ſchließt der Artikel, dieſe Pflicht
erfüllen, was immer kommen mag.
Aus der italieniſchen Kammer.
* Rom, 14. März. Die Kammer erörterte heute
den Geſetzentwurf über die wirtſchaftlichen
und militäriſchen
Verteidigungsmaßnah=
men. Juſtizminiſter Orlando begründete den
Geſetz=
entwurf und ſagte, vom juriſtiſchen Standpunkte aus trage
er keinen Ausnahmecharakter. Alle Länder hätten in der
Tat ähnliche Beſtimmungen, wie der vorgeſchlagene
Ge=
ſetzentwurf darſtellt, mitunter mit viel ſchärferen
Strafbe=
ſtimmungen. Der Geſetzentwurf tue der Preſſefreiheit und
dem Rechte der freien Meinungsäußerung keinen Abbruch.
Die perſönlichen Freiheiten würden nicht bedroht, da man
darunter das Recht der Spionage nicht begreifen könne
(Lebhafter Beifall.) Er glaube, daß die Freiheit im
Ein=
klang gebracht werden könne mit der Gewalt, die der
Staat beſitzen müſſe, um den furchtbaren Kampf um ſeine
Exiſtenz auf dem internationalen Felde zu beſtehen,
aber=
wenn er gezwungen wäre, zwiſchen der Freiheit und
Sicherheit des Landes heute zu wählen, ſo würde er mit
Beklemmung, aber ohne Zaudern, die Freiheit der
Sicherheit des Landes opfern. (Andauernder, lebhafter
Beifall.) Miniſterpräſident Salandra erklärte, er halte
es nicht für erforderlich, auf die Bemerkungen einiger
Redner, betreffend internationale Fragen zu antworten,
weil das Intereſſe des Landes der Regierung
Zurückhal=
tung zur Pflicht mache. Er begnüge ſich damit, die früher
gemachten Erklärungen zu beſtätigen, ohne etwas an ihnen
zu ändern und irgend etwas von ihnen fortzunehmen
oder ihnen hinzuzufügen. Das Kabinett brauche kein
neues Vertrauensvotum, da ein ſolches ihm von der
Kam=
mer zu verſchiedenen Malen ausgeſprochen worden ſei.
Er fordere die Kammer auf, den Geſetzentwurf
anzuneh=
men, der notwendig ſei für die Wahrung der höchſten In4
tereſſen des Landes. (Sehr lebhafte Zuſtimmung.) Die
Kammer nahm ſodann in namentlicher Abſtimmung mit
334 gegen 33 Stimmen eine Tagesordnung
Car=
boni an, wonach die Kammer in der Ueberzeugung, daß
der Geſetzentwurf den höchſten Intereſſen des Landes
entſpricht, zur Einzelberatung übergeht. Das Ergebnis
der Abſtimmung wurde mit Beifall aufgenommen.
Japan und China.
*(Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen wird der Voſſiſchen
Ztg. berichtet: Rußkoje Slowo meldet: Nach japaniſchen
Mitteilungen beſuchten der ruſſiſche und der
eng=
liſche Geſandte in Peking den Miniſter des
Aeußern und erteilten den freundſchaftlichen Rat, im
Intereſſe eines dauernden Friedens in Oſtaſien die
Ver=
handlungen mit Japan friedlich abzuſchließen.
Daraufhin fand zwiſchen dem japaniſchen Geſandten und
dem chineſiſchen Miniſter eine fünfſtündige Beratung ſtatt.
Es ſoll zwiſchen ihnen ein Abkommen getroffen
wor=
den ſein, wonach die deutſchen Konzeſſionen in Schantung
an Japan übergehen würden. Kein Teil von Schantung
noch eine Inſel dürfen an eine andere Macht verpachtet
werden. Die Verwaltung der Eiſenbahnlinien Lunkon=
Tſchifu=Senton=Tſingjanfn Japan zu überlaſſen, habe
China nicht eingewilligt. Es iſt aber bereit, japaniſches
Kapital zum Bau dieſer Linien zu verwenden, was
Ja=
pan gewiſſe Rechte gewähren würde.
Aus Südafrika.
* London, 15. März. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Kapſtadt: Hertzog erklärte im
Abgeord=
netenhauſe, der Aufſtand ſei der wahnwitzigen
Narr=
heit und den Prätenſionen der Regierung zuzuſchreiben,
die zu geſcheit geweſen ſei, um ſich von Klugheit leiten zu
laſſen, und zu autokratiſch, um durch den Willen der
Be=
völkerung gelenkt zu werden. Die Bewegung ſei weder
auf Beſtechung, noch auf Intrige zurückzuführen, ſondern
vielmehr auf den vollſtändigen Verluſt des Vertrauens in
die konſtitutionelle Selbſtregierung. Andere Urſachen
und billig. Seid Ihr unverbeſſerliche Feinſchmecker, oder
wollt Ihr zu beſonderer Gelegenheit etwas Beſonderes
bieten, ſo verſuchet es mit norwegiſchen Sardinen,
Gabel=
biſſen, Anchovis und dergl., die niemals ſo billig waren
wie heute, da unſere einſichtsvolle Regierung den Zoll
gleich zum Kriegsbeginn aufgehoben hat. Dieſe alle ſind
unſere Verwandten und haben unſere Vorzüge, auch den
der Billigkeit gegenüber dem teuren „Aufſchnitt”.
Mit „Heil und Sieg” verbleiben wir Eure ſehr alten
Familie Hering.
Freunde
* Die beſtohlenen Kirchen in Oſtpreußen. Das König
liche Konſiſtorium in Königsberg hat jetzt ein Verzeichnis
der kirchlichen Wertgegenſtände zuſammengeſtellt, die
bis=
her im Kriegsgebiet geraubt worden ſind.= Unter den
Gegenſtänden ſind mehrere wertvolle Goldſchmiedearbeiten
älter Zeit. So wurde in der Kirchengemeinde
Molt=
hainen aus der Diözeſe Gerdauen außer zwei kleinen
Leuchtern eine kleine Patene aus dem 15. Jahrhundert
ge=
raubt, in der Kirchengemeinde Lamgarben, Diözeſe
Raſten=
burg, ein ſilbervergoldeter Abendmahlskelch aus dem 16.
Jahrhundert und ein Krankenkommunionsbeſteck. In
Groß=Engelau, Diözeſe Wehlau, verſchwanden gleich
ſämtliche Abendmahls= und Taufgeräte. Beſonders
ſchlecht weggekommen iſt auch Schwentainen in der Diözeſe
Ortelsburg. Hier wurden geſtohlen: zwei Paar ſilberne
Armleuchter, ein ſilberner Kelch, eine Hoſtiendoſe, eine
Patene, eine Weinkanne, Krankenkommunionsgeräte, zwei
Altarkruzifixe. In Ortelsburg ſelbſt ſind die
Abendmahls=
geräte und ein Krankenkommunionsbeſteck fortgekommen.
Insgeſamt handelt es ſich um 21 Kirchengemeinden, die
beraubt worden ſind. Man hat genommen, was man
kriegen konnte: Taufkannen, geſtickte Velen,
Abendmahls=
kannen, Hoſtiendoſen, Krnzifire, Oblatenteller und =büchſen,
verſilberte Ziborien, kurz das ganze wertvolle Ausſtat
tungsgeräte der Kirchen. Meiſt handelt es ſich um kleinere
Gemeinden. In den größeren war es natürlich eher
* Das mangelhafte Wörterbuch. Vizefeldwebel Hop
fenmüller, der Schweiger genannt, hält Ausſchau. Da
reißt ihm ein feindliches Infanteriegeſchoß das
Ohrläpp=
chen fort. Ohne ein Wort zu reden, holt er ſein
deutſch=
franzöſiſches Wörterbuch aus der Rocktaſche, ſucht, findet
nicht, klappt ärgerlich zu. Ein Kamerad fragt teilnehmend,
was er geſucht habe. Darauf der Schweiger: „
Schlump=
ſchütze —, die haben’s aber bloß im Schützengraben ſtehn
(Liller Kriegszeitung.
und nicht im Lexikon”
möglich, die Gegenſtände zu ſchützen oder in Sicherheit zu
bringen.
* Behandlung der Gefangenen in England. Ein
öſterreichiſcher entwichener Gefangener, der in München
eingetroffen iſt, erzählt über ſeine Erlebniſſe als
Ge=
fangener auf der Inſel Man (im Iriſchen Meer) in den
„Münch. Neueſt. Nachr.” laut „Voſſ. Ztg.” folgendes: Seit
ſieben Monaten war ich auf der Inſel interniert. Das
Eſſen war im Anfang direkt ekelhaft. Als wir auf unſere
Beſchwerden keine Antwort erhielten, kam es zu einem
Aufſtand. Zuerſt ſchütteten wir das Eſſen in die Küche,
und ſobald ſich der Koch zeigte, wurde er mit Kartoffeln
beworfen. Daraufhin wurden ſechs Soldaten vor der
Küchentür aufgeſtellt. In der großen Halle, in der wir
uns befanden, waren über 2000 Gefangene, darunter 500
Matroſen. Die Erbitterung ſtieg immer mehr. Plötzlich
wurde auf der einen Seite der Halle die deutſche Flagge
gehißt. Als ſie dort niedergeholt wurde, erſchien ſie auf
der anderen Seite wieder. Die Abgabe eines
Schreck=
ſchuſſes entfeſſelte ſchließlich einen Tumult, bei dem acht
deutſche und öſterreichiſche Gefangene erſchoſſen und 20
verletzt wurden. Das Eſſen wurde ſpäter beſſer. Unter
der Witterung hatten wir ſehr zu leiden. Die zwei
Decken, die wir hatten, waren dünn und durchſichtig. Wer
Geld hatte, konnte ſich alles Mögliche beſchaffen, auch
eng=
liſche Zeitungen um 4 Schilling das Stück. Die Zeitungen
beſorgten heimlich Soldaten und verkauften ſie.
waren die unkonſtitutionellen Handlungen der Miniſter.
Vor Jahresfriſt verbannte man neun Männer ohne
Rechtſpruch; neulich ſei einer namens Fourrie den
Gerich=
ten entzogen und erſchoſſen worden. Die unmittelbare
Urſache war, daß das Volk zu den Waffen gegen Deutſch=
Südweſtafrika getrieben wurde, gegen ein Brudervolk,
das ihm während des Burenkrieges beiſtand. Was die
Anklagen gegen ihn ſelbſt betreffe, ſo gebe er zu, daß er
den Aufſtand nicht verurteile, er könne aber nicht die
Fol=
gerungen auf ſich nehmen, die daraus gezogen würden.
Er überlaſſe die Beurteilung ſeines Verhaltens ſeinen
Landsleuten und ſei bereit, mit der Nationalitätenpolitik
vor die Wähler zu treten. Hertzog kritiſierte ſodann das
Weißbuch, das einige unrichtige Angaben enthalte.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. März.
g. Vom Schwurgericht. Da die für geſtern angeſetzte
Verhandlung ausfällt, iſt die Tagung beendet. Gegen das
Urteil im Fall Vogt=Heydrich haben die
Verteidi=
ger Reviſion eingelegt, die ſich nur auf formale Mängel
ſtützen kann.
* Schulperſonalien. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben den Oberlehrer an der Oberrealſchule
zu Gießen Profeſſor Karl Völzing zum Oberlehrer an
dem Realgymnaſium zu Gießen, den Oberlehrer an der
Realſchule zu Wimpfen Ludwig Horſt zum Oberlehrer
an der Realſchule zu Butzbach, beide mit Wirkung vom
1. April 1915 an, ernannt; ferner den Oberlehrer an dem
Wolfgang Ernſt=Gymnaſium zu Büdingen Profeſſor
Dr. Karl Koſt auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung
ſeiner langjährigen treuen Dienſte, mit Wirkung vom
1. April 1915 in den Ruheſtand verſetzt und ihm aus
dieſem Anlaß die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
* Ordensverleihungen, Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem Weichenſteller Franz
Breitwieſer zu Ober=Ramſtadt und dem
Weichen=
ſteller 1. Klaſſe Heinrich Spindler zu Monsheim,
beide in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft,
aus Anlaß ihrer Verſetzung in den Ruheſtand das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für treue Dienſte‟
verliehen.
* Ernennungen. Der Regierungsbauführer des
Waſſer= und Straßenbaufachs Joſef Rehberg aus
Herbſtein wurde zum Regierungsbaumeiſter ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin haben den
Philipp Stühlinger aus Wembach mit Wirkung vom
1. April d. J. an zum Fahrer bei dem Großh.
Automobil=
betrieb ernannt.
* In den Ruheſtand verſetzt haben Ihre Königl.
Hoheit die Großherzogin den Bureauvorſteher bei
der Provinzialdirektion Rheinheſſen und dem Kreisamt.
Mainz Kanzleirat Johannes Benſel auf ſein
Nach=
ſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu
ge=
leiſteten Dienſte, mit Wirkung vom 1. April 1915.
* Militärdienſtnachricht. Der Vizefeldwebel im 221.
Reſerve=Infanterie=Regiment, Hans Berbenich, wurde
zum Offizier=Stellvertreter befördert.
Kriegsauszeichnungen in der Marine. Das
Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe haben erhalten:
Von S. M. S. „Moltke‟: Mar.=Ingenieur Krieghoff
aus Kaſtel; vom Marinekorps: Mar.=Stabsarzt Dr.
Bengſſch aus Guſcht (Kr. Friedberg), Leutn. der
Land=
wehr Frey aus Schotten (Oberheſſen), Gefreiter
Stecher aus Wimpfen.
— Großh. Hoftheater. Heute geht neu einſtudiert
nach einer längeren Reihe von Jahren Björnſons
Schau=
ſpiel „Ueber unſere Kraft” wieder in Szene. Der
erſte Teil des Schauſpiels „Ueber unſere Kraft” dem
eine Neueinſtudierung des zweiten Teils, der das ſoziale
Problem behandelt, folgen ſoll, beginnt um 7½ Uhr. Es
gelten die kleinen Preiſe. Mittwoch, den 17., wird der
muſikaliſche Luſtſpielzyklus mit „Wildſchütz” B 32,
fort=
geſetzt und Freitag, den 19., mit einer Aufführung des
„Barbier von Sevilla‟, D 30, geſchloſſen. Im „Barbier‟
wird Herr Gabor, der bekanntlich als Rigoletto,
Liebenau uſw. hier ſehr gefallen hat, in einer neuen
Rolle vor das Publikum treten. Donnerstag, den 18.,
findet auf Allerhöchſten Befehl ein großes Wagner=
Konzert unter Leitung von Siegfried Wagner ſtatt.
Bei dieſem Konzert gelangen von Richard Wagner
Fauſtouvertüre, Siegfried=Idyll und Meiſterſinger=
Vor=
ſpiel zum Vortrag, ferner werden die Damen Callwey
und Marx, ſowie die Herren Becker, Globerger und
Perkins einzelne Geſänge aus den Opern „
Sonnen=
flammen”, „Herzog Wildfang” und „
Schwarzſchwanen=
reich” von Siegfried Wagner zu Gehör bringen.
Be=
ſonderes Intereſſe wendet ſich einem neuen Männerchor
„Der Fahnenſchwur” Siegfried Wagners zu, den der
Komponiſt dem deutſchen Heere und ſeinen Führern
gewidmet hat und der vor kurzem mit
außerordent=
lichem Erfolge zur Erſtaufführung gelangte. Dieſer
Chor wird von ungefähr 200 Mitwirkenden (die
Groß=
herzogliche Hofkapelle, eine große Anzahl Darmſtädter
Männergeſangvereine und der Herrenchor des
Hof=
theaters) vorgetragen. Das Konzert findet im C=
Abonne=
ment bei kleinen Preiſen ſtatt. Ein Teil des
Rein=
ertrages dieſes Konzertes fließt Zwecken der
Kriegsfür=
ſorge zu.
* Björnſons „Ueber unſere Kraft” im Hoftheater.
Björnſtjerne Björnſons „Ueber unſere Kraft”, das ſeit
langer Zeit nicht mehr auf dem Spielplane des
Hofthea=
ters erſchienen war, geht heute unter der Regie Hans
Baumeiſters neu einſtudiert in Szene. Bemerkenswert iſt
die Tatſache, daß dieſes Werk, das auch ſchon früher einen
ſtarken Bühnenerfolg in Deutſchland bedeutete, in dem
letzten Halbjahr wieder erneut überall in den Spielplan
aufgenommen wurde und ſtärkſte Wirkung auslöſte. Das
myſtiſch=religiöſe Moment des Dramas kommt der
Stim=
mung unſerer Zeit ſtärker entgegen als in Friedenstagen.
Die ſtarke dramatiſche Wirkung von „Ueber unſere Kraft”
wurde ſeiner Zeit in Berlin an einem von Paul Lindau
veranſtalteten Literariſchen Abend des Berliner Theaters
ausprobiert. Die Aufführung war nur für ein einziges
Mal gedacht und wurde dann einige Hundertmal mit
immer gleichbleibendem Erfolge vor dem kritiſchen
Publi=
kum der Reichshauptſtadt wiederholt. Die erſte
Auffüh=
rung des Werkes in Darmſtadt fand im Dezember 1900
ſtatt, zum letzten Male wurde es in einer
Neueinſtudie=
rung im Jahre 1911 gegeben.
nn. Von dem gewerblichen Unterrichtsweſen. Wegen
zahlreicher Kriegsaufträge in den hieſigen Induſtrie= und
Handwerkerkreiſen wurde der Abendunterricht für
die gewerbliche Jugend an der
Gewerbe=
ſchule etwas früher als üblich mit Ende der letzten
Woche geſchloſſen. Auch der Schluß der Wintertagesſchule
für Bauhandwerker und Maſchinenbauer fand am
Sonn=
tag vormittag in feierlicher Weiſe ſtatt. Ein kurzer
Feſt=
akt mit einer Anſprache des Direktors der Gewerbeſchule,
Herrn Profeſſor Dr. Meiſel, an die Schüler, in der er
ſie zur fleißigen Weiterarbeit im Sinne des Erlernten und
zu treuer Vaterlands= und Heimatsliebe ermahnte, und
ein patriotiſches Schlußlied: O Deutſchland hoch in Ehren”
bildeten den Abſchluß des Schuljahres. Die
Winter=
tagesklaſſen wurden von 31 Schülern beſucht, ein
erfreu=
liches Zeichen, daß auch während des Weltkrieges das
Bedürfnis zur Weiterbildung der gewerblichen Jugend
in unſeren Handwerkerkreiſen beſteht. 21 Schüler
gehör=
ten dem Bauhandwerk und 10 Schüler der Maſchinen=
und Eiſeninduſtrie an. Auch die Handwerkerſchule
„Annaſtift” in Beſſungen wurde Ende der Woche
geſchloſſen. Zugleich verabſchiedete ſich ein langjähriger
und verdienter Lehrer für Zeichenunterricht, Herr
Hoch=
bauaufſeher Creter, von ſeinen Schülern, nachdem er
in 27jähriger aufopfernder Tätigkeit in reichem Maße zur
Ausbildung der gewerblichen Jugend Beſſungens gewirkt
hatte. Namens des Aufſichtsrates der Gewerbeſchule
ſprach der zweite Vorſitzende, Herr Schloſſermeiſter
Ja=
kobi, dem ſcheidenden Lehrer Dank und Anerkennung
für ſeine erſprießliche Lehrtätigkeit perſönlich am
Schul=
ſchluß aus. Der Unterricht an der Sonntagszeichenſchule
wird in der ſeitherigen Weiſe fortgeſetzt. Das neue
Schul=
jahr beginnt am Sonntag, den 10., reſp. Montag, den 11.
April. Neu=Anmeldungen finden am 29. und 30. März
1915 ſtatt.
Das Stellvertretende Generalkommando in
Frank=
furt a. M. weiſt erneut darauf hin, daß die in großer Zahl
bei ihm einlaufenden anonymen Anzeigen und
Mitteilungen ohne jede Prüfung ausnahmslos
ver=
nichtet werden. Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß wegen des außerordentlich ſtarken Geſchäftsbetriebes
das Generalkommando Rückſprachen in dem Dienſt
gebäude nur in ganz dringenden Fällen ſtattfinden
könn=
ten. In wichtigen eiligen Reklamations= und
Zurück=
ſtellungsangelegenheiten wird nur in der Zeit von 8 bis
9½ Uhr morgens Auskunft erteilt, in allen ührigen
An=
gelegenheiten nur von 5 bis 6 Uhr abends.
— Feldpoſtbriefe. Bei den hieſigen Poſtanſtalten
werden ſehr häufig Feldpoſtbriefe (
Päckchenſen=
dungen) aufgeliefert, die nicht genügend frankiert
oder zu ſchwer ſind. Briefſendungen über 50—250 Gramm
koſten 10 Pfg., ſolche über 250—550 Gramm koſten 20 Pfg.
Sendungen über 550 Gramm ſind unzuläſſig. Es wird
darauf aufmerkſam gemacht, daß ungenügend frankierte
Sendungen und Sendungen über 550 Gramm den
Ab=
endern fortan unbedingt zurückgegeben werden müſſen.
* Mahnung. Es ſei nochmals darauf aufmerkſam
gemacht, daß Autos die von heute ab ohne gültigen
Erlaubnisſchein betroffen werden, ohne jede
Ent=
ſchädigung zugunſten des Staates
weg=
genommen werden.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen Hochzeit
feiern heute Herr Philipp Weſp und deſſen Ehefrau
Eliſabeth geb. Hochſtein.
* Für die Kriegsbeſchädigten. Der Reinertrag des
Konzerts zum Beſten der Kriegsbeſchädigten
iſt durch die gütige Spende einer Kunſtfreundin von 800
auf 1000 Mark erhöht worden.
—. Ein nachahmenswertes Beiſpiel. Was echter
vaterländiſcher Geiſt zu leiſten vermag, zeigt die Tatſache
daß die Arbeiter der Güterabfertigung und der
Eilgut=
abfertigung Darmſtadt=Hauptbahnhof durch Einzelzeich
nung auf den Minimalbetrag von 100 Mark die hübſche
Summe von 5300 Mark für die Kriegsanleihe
zuſammen=
brachten.
Der Ortsverein Darmſtadt des Verbandes
deut=
ſcher Rechtsanwalts= und Notariats=Bürobeamten (Sitz
Wiesbaden) hat 6 ſeiner Mitglieder zur Zeit im Felde
ſtehen, während 6 weitere zum Heere eingezogen ſind. Der
Ortsverein Darmſtadt hat ſeine und namentlich die in
Feindesland ſtehenden Mitglieder in der Weiſe bedacht,
daß er ſie bei der Naſſauiſchen Landesbank zu Wiesbaden
mit je einem Anteilſchein verſicherte; er hat den Frauen
der verheirateten Kollegen einen größeren Geldbetrag
überwieſen, den Mitgliedern ſchon mehrfach Liebesgaben
ins Feld geſandt, außerdem wurde in einer der letzten
Verſammlungen beſchloſſen, den Kollegen im Oſten und
Weſten, die durch den Krieg ſtark heimgeſucht worden ſind.
je einen größeren Betrag zu überweiſen. Ferner wurde
dem Deutſchen Verein für Sanitätshunde ein Betrag von
10 Mark ausgezahlt.
nn. Schlachtvieh=Verſicherungsverband für die
Land=
gemeinden des Kreiſes Darmſtadt. Im Saale der
Re=
ſtauration „Perkeo” fand am Sonntag nachmittag die
Hauptverſammlung des Schlachtvieh=
Verſiche=
rungsverbandes der Landgemeinden des Kreiſes
Darm=
ſtadt ſtatt, die zahlreich von den Vertretern der einzelnen
Gemeinden beſucht war. Nach dem von dem Vorſitzenden
W. Bähr=Eberſtadt vorgetragenen Geſchäftsbericht
be=
trägt der Mitgliederſtand Ende 1914 97 verſicherte
Mit=
glieder. Vier Mitglieder ſind im Geſchäftsjahr 1914
ver=
ſtorben. Zum Andenken derſelben erhob ſich die
Ver=
ſammlung von den Sitzen. Nach der Rechnungsablage
des neuen Geſchäftsführers, Herrn Trumpfheller, betragen
die Verſicherungseinnahmen 8939,96 M. Die Ausgaben
belaufen ſich einſchließlich der Geſchäftsführung auf
8864,99 M. Das Verbandsvermögen beträgt Ende 1914
10 647,52 M. Wegen Verſtoß gegen die
Verbandsinter=
eſſen wurde ein Mitglied ausgeſchloſſen. Bei der
Vor=
ſtandswahl wurden die ſeitherigen Mitglieder durch
Zu=
ruf wiedergewählt und für den im Felde befindlichen
Herrn Hartung=Arheilgen Herr Winter=Arheilgen als
Erſatzmann beſtimmt. Als Mitglieder des Schiedsgerichts
wurden Heinrich Höhl Xl. und Baumgärtner=Griesheim,
Hönig=Gräfenhauſen, Winter=Arheilgen, Jakobi=
Wixhau=
ſen und Jak. Heil=Eberſtadt gewählt. Ferner beſchloß die
Verſammlung, 6000 M. als Kriegsanleihe aus dem
Ver=
einsvermögen zu zeichnen. Weiter ſollen die vor dem
Feinde ſtehenden Mitglieder mit je einem
Verſicherungs=
anteil von 10 Mark in die Kriegsverſicherung eingekauft
werden. Den Hinterbliebenen eines vor dem Feinde
ge=
fallenen Mitgliedes wurden einſtimmig als Ehrengabe
200 M. bewilligt. Zur Unterſtützung verwundeter
Mit=
glieder und zur Beſchaffung von Liebesgaben für im Felde
ſtehende Verbandsgenoſſen wurden dem Vorſtand 300 M.
zur Verfügung geſtellt. Zum Schluß ſprach Herr
Vete=
rinärrat Dr. Weinsheimer dem ſeitherigen
Geſchäfts=
führer, Herrn Kreisamtsgehilfen Schäfer, für ſeine
ſeit=
herige Tätigkeit Dank und Anerkennung und die beſten
Wünſche für ſeinen neuen Wirkungskreis aus. Hierauf
wurde die Verſammlung um 5 Uhr geſchloſſen.
Kriegsvorträge. Man ſchreibt uns: Der
be=
rühmte Kanzelredner Paſtor Samuel Keller aus
Freiburg wird auch in Darmſtadt eine Reihe von
Kriegsvorträgen halten. Aus ſeiner reichen
Lebens=
erfahrung und tiefgründigen religiöſen Beurteilung der
Zeiterſcheinungen heraus wird er brennende Fragen
chriſtlichen Glaubens und Lebens in dieſer Kriegszeit
behandeln. Herr Paſtor Keller wird in drei
Nach=
mittagsvorträgen im Eliſabethenſtift vom 17.—19. März
und zwei Abendvorträgen im Kaiſerſaal am 18. und
19. März ſprechen. (Näheres ſiehe Anzeigenteil.)
* Orpheum=Bauerntheater. Heute, Dienstag, findet
die einzige Wiederholung des „Geigenmacher von
Mittenwald” ſtatt. Morgen, Mittwoch, „Der
Dorfpfarrer‟. Die Uraufführung des dreiaktigen
Schwankes „Jeſſas, der Storch” von Max Neal und
Mar Ferner, über die kürzlich ſchon berichtet wurde, findet
nunmehr Freitag, 19. März, ſtatt. In den Hauptrollen
ſind beſchäftigt: Frau Dir. Anna Dengg, Toni Münz,
Maria Schenk und die Herren Fritz Fuchs, Edi Bätz und
Hansl Schenk.
§ Feſtgenommen. Geſtern vormittag iſt durch die
hieſige Kriminalpolizei der etwa 35 Jahre alte Auguſt
Radermacher aus Köln feſtgenommen. Derſelbe häle
ſich ſeit etwa 8 Tagen hier auf und hat während dieſer
Zeit verſchiedene Mietsſchwindel begangen und
Einbruchsdiebſtähle ausgeführt. In ſeinem Beſitze befand
ſich u. g. ein größerer Geldbetrag und 4 goldene
Taſchen=
uhren. Der Feſtgenommene iſt bereits mehrmals mit
Zuchthaus ſchwer vorbeſtraft.
Ehrentafel.
Durch Kaltblütigkeit und Unerſchrockenheit rettete
der Gefreite Wohlfahrt aus Walldorf, Kreis
Groß=Gerau, von der 10. Kompagnie des Leibgarde=
Infanterie=Regiments (1. Großherzogl. Heſſiſches) Nr.
115 ſeinem Kompagniechef das Leben. In der Schlacht
bei Neufchateau am 22. Auguſt befand ſich das
Re=
giment in heftigem Waldkampf. Wohlfahrt ſah hierbei,
wie ein franzöſiſcher Unteroffizier, der ſich tot geſtellt
hatte, plötzlich von hinten auf den vorſtürmenden
Kom=
pagniechef anlegte. Sofort ſchrie er dieſem zu: „Rechts
marſch, marſch, Herr Hauptmann!“ Der Hauptmann
ſprang nach rechts und die Kugel ging dicht an ihm
vor=
bei. Ehe der Franzoſe erneut feuern konnte, hatte
Wohl=
fahrt ihm mit dem Kolben den Schädel eingeſchlagen. Die
Beförderung zum Unteroffizier und die Verleihung des
Eiſernen Kreuzes waren der Lohn für ſeine
Unerſchrocken=
heit.
Griesheim, 15. März. (Kartoffelpreiſe.) Im
Herbſte verkauften unſere Landwirte den Zentner
Kar=
toffeln zu 3—3,50 Mark. Die in den letzten Tagen von
der Gemeinde bezogenen Speiſekartoffeln werden zu 6,40
Mark abgegeben. Die Saatkartoffeln ſtellen ſich im
Zent=
ner auf 10,50 Mark, 11,25 Mark bis 14 Mark (
Kaiſer=
krone). Unter dieſen Preiſen iſt die Frühkartoffelzucht in
der für unſere Kriegsverhältniſſe zu wünſchenden Weiſe
nicht durchzuführen. Es iſt dringend Abhilfe nötig.
Nieder=Ramſtadt, 15. März. (Vortragsabend.)
Auf Veranlaſſung des Großh. Kreisamts Darmſtadt
wurden am Sonntag im Saale „Zur Poſt” hier zwei
Vorträge gehalten, der eine über „Volks=, land=
und hauswirtſchaftliche Fragen während
der Kriegszeit”, der andere über „Die zweite
Kriegsanleihe‟ Nach einleitenden Worten unſeres
Herrn Pfarrers Weigel, der in dankenswerter Weiſe
den Vorſitz übernommen hatte, ergriff Referent Lehrer
Lortz I. das Wort zu dem erſtgenannten Thema. Von
der vollſtändigen wirtſchaftlichen Iſolierung unſeres
Va=
terlandes und dem Aushungerungsplan Englands
aus=
gehend erläuterte der Redner, daß die deutſche Induſtrie
dank ihrer ſtaunenswerten Anpaſſungsfähigkeit an die
neuen Verhältniſſe nicht zu einer Einſchränkung der
Fa=
brikbetriebe zu ſchreiten brauchte und infolgedeſſen im
Gegenſatz zu England die prophezeite Arbeitsloſigkeit nicht
eingetreten iſt. In der Landwirtſchaft dürfen wir,
trotz=
dem es infolge der Knappheit unſeres Brotgetreides nähe
läge, nicht den Hackfrüchtebau zugunſten des Körnerbaues
einſchränken, weil erſterer für die Flächeneinheit größere
Nährſtoffmengen liefert. Der Pflege des Stalldüngers
und der Zurückhaltung des in der Jauche enthaltenen
Stickſtoffs muß der Landwirt ganz beſondere Sorgfalt
zuwenden. Das iſt deshalb ſo dringend notwendig, weil
uns die Einfuhr des aus Südamerika bezogenen
ſtickſtoff=
haltigen Chileſalpeters vollſtändig unterbunden iſt. Um
eine ordnungsgemäße Einpflanzung und Bewirtſchaftung
der Ländereien ſicherzuſtellen, hat ſich die
Heeresverwal=
tung entſchloſſen, Kriegsgefangene auf das Land zu ſchicken.
Infolge unſeres Mangels an ausländiſchen
Futtermit=
teln müſſen die Schweine= und Milchviehbeſtände
verrin=
gert werden. Im Gartenbau ſei man möglichſt auf die
Anpflanzung von Hülſenfrüchten, ſowie auf
den Gemüſebau bedacht und mache jedes brachliegende
Land der menſchlichen Ernährung nutzbar. Dringend
warnte der Redner vor einem Abſchlachten der
Hühner=
beſtände. Auch die deutſche Hausfrau ſpielt in dieſem
Kampf um Sein oder Nichtſein eine bedeutende Rolle.
Aeußerſte Sparſamkeit in der Küche, Einſchränkung der
Butterproduktion zugunſten eines ſtärkeren Verbrauchs
von Vollmilch, ausgiebige Verwendung von Käſe muß
ſich die Hausfrau zur Pflicht machen. Seine
Ausführun=
gen faßte der Redner in zehn Spargebote zuſammen und
erntete für ſeine aufklärenden, umfaſſenden Erläuterungen
reichen Beifall. — Das zweite Thema behandelte Herr
Lehrer Kaiſer. Er wies darauf hin, daß nur dann ein
endgültiger Sieg errungen werden könne, wenn jeder nach
Kräften dazu beitrage. Genau ſo wie der Soldat
drau=
ßen im Schützengraben für ſein Vaterland einſteht, ſo
müſſen auch die Zurückgebliebenen zu dem Gelingen
un=
ſerer großen Sache beitragen. Das kann der Einzelne in
wirkſamer Weiſe dadurch tun, daß er ſein Scherflein auf
den Altar des Vaterlandes legt und damit der zweiten
Kriegsanleihe zu einem noch größeren Triumph
verhilft, wie der erſten. Nachdem auch dieſer zweite,
eben=
falls mit reichem Beifall aufgenommene Vortrag beendet
war, ſchloß der Vorſitzende, zuvor noch auf den Beſuch der
in der Turnhalle zu Darmſtadt ſtattfindenden
Paſſions=
ſpiele hinweiſend, die Veranſtaltung, die durch drei
hübſche mit feinem Verſtändnis vorgetragene
Schüler=
chöre der erſten Klaſſe einen würdigen Rahmen erhielt,
mit einem mit Begeiſterung aufgenommenen Hoch auf das
deutſche Vaterland.
Pfungſtadt, 14. März. (Vortrag über die
Kriegsanleihe.) Auf Einladung des Herrn
Braue=
reibeſitzers Hildebrand hielt heute nachmittag der
Direk=
tor der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank, Herr Geh.
Fi=
nanzrat Baſtian=Darmſtadt, im „Goldenen Lamm”
einen ſehr zeitgemäßen und für viele Bewohner unſeres
Induſtrieſtädtchens höchſt willkommenen Vortrag über
„Dieneue Kriegsanleihe und
Finanzbereit=
ſchaft des Deutſchen Reiches” Herr
Landtags=
abgeordneter und Gemeinderat Raab von hier, der die
Verſammlung leitete, gedachte in einführenden, treffenden
Worten der jetzigen ſchweren, aber großen Zeit und wies
auf die Notwendigkeit hin, dem Reiche die Mittel zur
Löſung der ihm geſtellten ſchwierigen Aufgabe zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Herr Geh. Finanzrat Baſtian, der
aus Pflichtgefühl ſich vorgenommen hat, über finanzielle
und wirtſchaftliche Fragen zu ſprechen, ließ hierauf ein
Wirtſchaftsbild Deutſchlands vor dem geiſtigen Auge der
Zuhörer erſtehen, das er geſchickt von den verſchiedenſten
Seiten zu beleuchten verſtand. Der deutſche Außenhandel
betrug vor dem Ausbruch des Krieges 20 Milliarden
Mark und war nur 2 Milliarden Mark geringer als
der=
jenige Englands. Wie gewaltig ſich der deutſche Handel
in den letzten 25 Jahren entwickelte, wurde mit Zahlen
belegt. 56 Prozent der deutſchen Bevölkerung ſind in der
Induſtrie, im Handel und Gewerbe beſchäftigt. Daß
Deutſchland ſeine volkswirtſchaftliche Stärke trotz
Aus=
ſchaltung des Außenhandels ſeit dem Kriege nicht
einge=
büßt habe, beweiſe die Tatſache, wie ſchnell die deutſche
Induſtrie ſich den veränderten Verhältniſſen angepaßt
habe. Der Redner führte des weiteren aus, wie vorteilhaft
die deutſche Finanzgebarung gegenüber der engliſchen ſei.
Bei uns wachſe der Strom des Goldes nach den Kellern
der Reichsbank, während über dem Kanal eine ſtete
Ver=
minderung des Goldſchatzes ſeit dem Kriege feſtzuſtellen
ſei. Das deutſche Volk könne und müſſe auch die
finan=
ziellen Mittel flüſſig machen, deren die
Reichsmilitärver=
waltung bedarf. Wer Kriegsanleihen zeichnen könne
und tue es nicht, der ſteht im Bunde mit unſeren Feinden.
Es komme darauf an, dem neutralen Ausland und
un=
ſeren Feinden zu zeigen, daß das deutſche Volk nur ein
Wille beſeele: der zum Durchhalten bis zum ſiegreichen
Ende. — Die anſchließende rege Diskuſſion zeigte, wie
dankbar die Verſammlung für die vortrefflichen
Ausfüh=
rungen des Vortragenden war, der in ſeinem Schlußwort
betonte, daß jeder darauf hinwirken müſſe, daß die Zahl
der Zeichner der Kriegsanleihe eine hohe werde. Ein
jeder Teilnehmer der Verſammlung ſolle die Zeit bis zum
Ablauf des Zeichnungstermins patriotiſch ausnützen und
ſtatt des üblichen Grußes ſeinen Nachbarn, Freund und
Amtsgenoſſen mit den Worten anreden: „Guten Morgen!
Haben Sie ſchon gezeichnet?”
Offenbach, 15. März. (Ein tödlicher Unfall)
trug ſich am Samstag nachmittag auf dem hieſigen
Haupt=
bahnhof zu. Als der von Bebra kommende D=Zug 6092
auf der hieſigen Station einlief, ſprang der Rangierführer
Karl Schneider auf den noch in Fahrt befindlichen Zug
auf. Er glitt jedoch auf dem Trittbrett des Wagens aus,
geriet unter die Räder und wurde noch zirka 10 Meter
fortgeſchleift. Der Bedauernswerte wurde völlig
zer=
malmt und war ſofort tot. Schneider iſt 40 Jahre alt,
verheiratet und Vater von fünf Kindern. — (
Soldaten=
heim.) Auf Anregung des Kommandeurs des hieſigen
Erſatzbataillons, Major Albrecht, der die Stadtverwaltung
ſowie eine Anzahl wohlhabender Bürger von Offenbach
zu einer Beſprechung eingeladen hatte, iſt hier die
Er=
richtung von Soldatenheimen geplant.
Mainz, 15. März. (Die Einwohnerzahl der
Stadt Mainz) betrug Ende Februar 120 640 (120 596)
Perſonen. Geboren wurden im Februar 217 (239)
Perſo=
nen (ohne die Totgeborenen). Es ſtarben 239 (219)
Per=
ſonen (ohne die Totgeborenen). Nach den polizeilichen
Meldungen zogen im Monat Februar insgeſamt 1122
(1038) Perſonen zu. Als weggezogen wurden insgeſamt
1056 (1010) Perſonen gemeldet. — (
Verzweiflungs=
tat einer Mutter.) Eine entſetzliche
Familientragö=
die ereignete ſich Samstag nachmittag im ſog.
Müller=
wäldchen bei Gonſenheim. Die 53jährige Frau des in
Gonſenheim wohnenden Kanzleiinſpektors i. P. Skaſar
erſchoß ihren 12jährigen Sohn und brachte ſich alsdann
ſelbſt einen Schuß in die Bruſt bei. Die ſchwerverletzte
Frau wurde von der Mainzer Sanitätswache ins
Kran=
kenhaus gebracht, während die Leiche des 12jährigen
Sohnes auf den Friedhof kam. — (
Selbſtmordver=
ſuch.) Am Kaiſertor ſprang geſtern ein Lokomotivheizer
in den Rhein. Durch ein Motorboot wurde der
Lebens=
müde gerettet und von der Sanitätswache ins
Kranken=
haus gebracht.
Mainz=Koſtheim, 15. März. (Leichenländung.)
Am Samstag nachmittag wurde am hieſigen Mainufer
eine Frauenleiche gelandet, die anſcheinend ſchon
mehrere Wochen im Waſſer gelegen hat. Die Perſonalien
der Toten konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Es
handelt ſich ſcheinbar um eine dem Mittelſtande
angehö=
rende Frau von etwa 35 Jahren.
Hamburg, 15. März. (Mord und Selbſtmord.)
In einem Kaffeehaus hat ein Kellner ſeine Braut, eine
Bardame, durch einen Schuß in die Schläfe getötet und
ſich dann ſelbſt erſchoſſen. Der Beweggrund der Tat iſt
unbekannt.
Handel und Verkehr.
Berlin, 15. März. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Im freien Börſenverkehr bewegten ſich die
Um=
ſätze in deutſchen Anleihen in mäßigen Grenzen bei
be=
haupteten Kurſen. Von ausländiſchen Fonds zeigten
ruſſiſche Anleihe und Prioritäten eine feſte Haltung, da
für dieſe zu Arbitragezwecken Kaufluſt beſteht. Auch
ruſ=
ſiſche Banknoten waren feſt. Induſtrieaktien unterlagen
anfangs bei lebhaftem Geſchäft erheblichen Schwankungen,
da vielfach Gewinnſicherungen vorgenommen wurden.
Später gewann eine feſtere Stimmung wieder die
Ober=
hand. Weſentlich beſſer waren Deutſche Waffen und
Mu=
nition und Schwartzkopf=Aktien. Von ſchleſiſchen Werten
waren Caro=Hegenſcheidt und Oberſchleſiſche Koks höher,
ferner wurden Phönix und Gelſenkirchener als etwas
beſſer genannt. Schließlich war am Induſtriemarkt eine
allgemeine Abſchwächung bemerkbar.
Der Krieg.
Der Rückzug der neuen
ruſſiſchen 10. Armee.
Berlin, 15. März. Aus dem Großen
Hauptquar=
tier wird uns über den Rückzug der neuen
ruſſi=
ſchen 10. Armee das folgende geſchrieben: Nach dem
Zuſammenbruch der ruſſiſchen 10. Armee in der
Winter=
ſchlacht in Maſuren und der Kapitulation im Forſt von
Auguſtow ſammelten ſich die Reſte des ruſſiſchen dritten
Armeekorps unter den Befeſtigungen von Oliſa, jene des
ſechsundzwanzigſten und des dritten ſibiriſchen Korps
waren auf die Feſtung Grodno und hinter die Bobrlinie
zurückgegangen. Der Armeeführer, General v. Sievers
und ſein Generalſtabschef, ſowie der kommandierende
General des dritten Armeekorps wurden abgeſetzt,
drei neue Armeekorps, das zweite, dreizehnte und
fünfzehnte nach Grodno herangezogen und die
gelichteten Reihen der übrigen Korps mit Rekruten
auf=
gefüllt. So entſtand neuerdings eine
ruſſi=
ſche 10. Armee, die Ende Februar vergebliche
An=
ſtrengungen machte, die deutſchen Truppen, die bis zur
Bobrlinie und dicht an die Feſtung Grodno vorgerückt
waren, zu vertreiben. Bei dieſen Angriffen erlitten die
Truppen des bei Tannenberg vernichteten, inzwiſchen neu
aufgefüllten fünfzehnten Armeekorps, die in unbeholfenen,
dicken Angriffskolonnen vorgingen, die ſchwerſten
Verluſte. Es lag nicht in der Abſicht der deutſchen
Führung, dicht vor der mit Beton ausgebauten Bobrlinie
und den Forts von Grodno ſich feſtzulegen und eine
Auf=
ſtellung beizubehalten, die dem Feinde die offene linke
Flanke bot; es war vielmehr in Ausſicht genommen, ſobald
wie irgend möglich, die Operationsfreiheit wieder zu
ge=
winnen.
Vorher galt es jedoch noch, die ungeheuere
Beute zu bergen, die allenthalben in dem
Forſt von Auguſtow zerſtreut lag. Sobald
dieſe Arbeiten einigermaßen beendet waren, leiteten die
deutſchen Truppen jene Bewegungen ein, die zu der
beab=
ſichtigten neuen Gruppierung führten. Der rechte
Flügel nahm in der Gegend von Auguſtow inzwiſchen
vor=
bereitete Stellungen ein. Andere Kräfte wurden an
ge=
eigneten Punkten verſammelt. Planmäßig wurden
zu=
nächſt alle deutſchen Verwundeten einſchließlich der
Schwer=
verwundeten zurückgeſchafft, auch wurden Kolonnen
Trains, Fahrzeuge aller Art uſw. ſo rechtzeitig
zurück=
geſandt, daß ſich der Rückmarſch der Truppen trotz
ver=
eiſter Wege glatt vollzog. Dem Feinde blieben die
deut=
ſchen Bewegungen völlig verborgen, ja er belegte am
Vor=
mittag des auf unſeren Abzug folgenden Tages die
ehe=
maligen deutſchen Stellungen mit Artilleriefeuer genau
wie an den früheren Tagen. Die deutſchen Truppen hatten
die geplanten Aufſtellungen bereits eingenommen, als der
ruſſiſche Armeeführer, wie aus den Ausſagen gefangener
Stabsoffiziere hervorgeht, einen ſiegatmenden
Be=
fehl erließ, in welchem von großen Erfolgen auf der
ganzen Linie die Rede war und durch den die Unterführer
zu den „energiſchſten Verfolgungsoperationen bis in den
Rücken des Feindes” den man bei Kalvarya anzunehmen
ſchien, angeſpornt wurden. In großer räumlicher
Tren=
nung ſetzten ſich das dritte ruſſiſche Armeekorps von Simno
auf Lodsſieje, das zweite Armeekorps von Grodno über
Kopziowo-Seiny auf Krasnopol in Bewegung, die
üb=
rigen ruſſiſchen Korps gingen durch den Forſt von
Augu=
ſtow vor, ſtießen hier aber ſehr bald auf ſtarken deutſchen
Widerſtand, den zu brechen den Ruſſen nicht gelang,
ob=
wvohl ſie mit zwei= und dreifacher Ueberlegenheit mehrere
Tage hintereinander die deutſchen Stellungen angriffen.
Am 9. März begann die deutſche Offenſive
gegen das auf den ruſſiſchen rechten Flügel vorgehende
dritte Armeekorps. Als dieſes ſich plötzlich bei Lozdſieje
und Swiente-Jeziery von Norden her in der Flanke
bedroht und umfaßt ſah, trat es eiligſt den
Rück=
zug in öſtlicher und ſüdöſtlicher Richtung an, mehrere
Hundert Gefangene und einige Maſchinengewehre in
un=
ſerer Hand laſſend. Durch dieſen Rückzug gab der ruſſiſche
Führer die Flanke des benachbarten zweiten Armeekorps
frei, deſſen Kolonnen am 9. März, wie unſere wackeren
Flieger meldeten, Berzniki und Giby erreichten. Gegen
dieſes Armeekorps richtete ſich jetzt die Fortſetzung der
deutſchen Offenſive. Dieſe durchzuführen war wahrhaftig
keine Kleinigkeit, denn es herrſchten elf und
mehr Grad Kälte und die Wege waren ſo glatt, daß
Dutzende von Pferden aus Erſchöpfung umfielen und die
Infanterie nur zwei bis drei Kilometer in der Stunde
zurückzulegen vermochten. Am 9. und 10. März kam es
bei Seiny und Berzniki zum Kampf gegen den
überraſch=
ten Gegner, deſſen Vorhut ſich bereits zum Angriff in
weſtlicher Richtung bei Krasnopol entwickelte und ſich
jetzt gezwungen ſah, nach Norden Front zu machen.
Seiny und Berzniki wurden noch in der Nacht vom 9. zum
10. März erſtürmt, bei Berzniki zwei ganz junge
Regimenter völlig aufgerieben und die
bei=
den Regimentskommandeure gefangen.
Der ruſſiſche Armeeführer, der wohl eine
Wieder=
holung der Umfaſſungsſchlacht von
Maſu=
ren kommen ſah, gab am 10. März, die
Ausſichtsloſig=
keit weiteren Widerſtandes einſehend, ſeiner geſam
ten Armee den Befehl zum Rückzuge. Bald
konnten unſere Flieger die langen Marſchtolonnen des
Feindes wahrnehmen, die ſich auf der ganzen Linie von
Giby bis Sztabin durch den Forſt von Auguſtowo in
vollem Rückzuge auf Grodno befanden. Am 11. März
beſetzten unſere Truppen in der Verfolgungshandlung
Makarze, Frencki und Giby. Eine deutſche
Kavallerie=
diviſion nahm noch in der Nacht Kopziowo im Sturm; ſie
zählte dort allein dreihundert tote Ruſſen. Ueber
fünftauſend Gefangene, zwölf
Maſchinen=
gewehre und drei Geſchütze blieben in
unſerer Hand. Größere ernſtliche Kämpfe fanden
nicht ſtatt. Allein die Drohung mit einer
kräftigen deutſchen Umfaſſung genügte, um
nicht nur den bedrohten Flügel, ſondern die gance
feindliche Armee, die ſich auf einer Frontbreite von
nicht weniger als fünfzig Kilometern zum Angriff
auf=
baute, zum ſchleunigſten Rückzug zu
veran=
laſſen. Die Tragweite einer derartigen
Bewegung ihre moraliſche Wirkung und
die Einbuße an liegengebliebenem
Mate=
rial aller Art, das nun zum zweiten Male
den weiten Auguſtower Forſt erfüllt, läßt
ſich zurzeit nicht überſehen. (W. T. B.)
Landwirtſchaftliches.
— Verkaufeingeführter belgiſcher Pferde.
Donnerstag, den 18. März, vorm. 11 Uhr, findet im Hofe
des Jagdſchloſſes Kranichſtein eine Verſteigerung von 29
aus Belgien eingeführten 1½—4jährigen Pferden,
darun=
ter 25 Stuten und 4 Wallachen, ſtatt. Die Verſteigerung
erfolgt gegen Barzahlung. Ein Teil des Steigpreiſes kann
geſtundet werden. Zugelaſſen werden nur Landwirte aus
dem Großherzogtum Heſſen. Diejenigen
Land=
wirte, welche am Hauptbahnhoſe ausſteigen, werden
darauf aufmerkſam gemacht, daß viertelſtündlich Wagen
der Elektriſchen Straßenbahn bis zu den „Hirſchlöpfen”
(Parktor) fahren; Umſteigeſtelle am Alten Schloß.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 15. März. Auftried 176 Schweine. Preiſe pro
50 Kilogramm Schlachtgewicht 107,5—110 Mk. Zutrieb
von Landſchweinen. Preiſe pro 50 Kilogramm
Schlacht=
gewicht 100—104 Mark. Marktverlauf: Mäßig;
Ueber=
ſtand.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
1500 Gefangene.
* Wien, 15. März. Amtlich wird verlautbart: 15.
März, nachmittags. Im weſtlichen Abſchnitt der
Kar=
pathenfront iſt der geſtrige Tag ruhiger verlaufen.
Nördlich des Uzſoker Paſſes kam es zu ernſteren
Kämpfen. Starke ruſſiſche Kräfte griffen hier mittags an
und drangen bis nahe an eine unſerer Stellungen vor, wo ſie
ſich zunächſt behaupteten. Ein nachmittag von unſeren
Truppen überraſchend durchgeführter Gegenangriff
warf den Feind an der ganzen Front nach heftigem
Kampf zurück, wobei vier Offiziere und 500
Mann gefangen genommen wurden. Auch an den
eigenen Stellungen beiderſeits des Opgortales wurde
erbittert gekämpft. Der Gegner, der am Stryj weitere
Verſtärkungen herangeführt hatte, griff ſeit einigen Tagen
wiederholt mit ſtarken Kräften im Tale und den
begleiten=
den Höhen an. Alle dieſe Verſuche, gegen die Paßhöhen
Raum zu gewinnen, ſcheiterten unter den
ſchwerſten Verluſten. Der geſtern erfolgte
An=
griff, der wieder in unſerem Feuer völlig zuſammenbrach,
dürfte mit Rückſicht auf die großen Verluſte, die der
Geg=
ner erlitt, kaum wiederholt werden. 1000 Gefangene
brachten dieſe Kämpfe ein.
An den Stellungen ſüdlich des Dnjeſtr wird
ge=
kämpft. Ein von unſeren Truppen angeſetzter Gegen
angriff gewann Raum. Die Ruſſen wurden in mehreren
Frontabſchnitten zurückgedrängt.
In Polen und Weſtgalizien fand nur
Geſchütz=
kampf ſtatt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 15. März. Amtlich wird gemeldet: Im
Dinmineatza vom 27. Februar a. St. und im Bukareſter
Tagblatt vom 12. März iſt die Nachricht enthalten, daß
Czernowitz von den öſterreichiſch=ungariſchen Truppen
geräumt worden ſei. Dieſe Mitteilung entbehrt jeder
Begründung.
* Wien, 15. März. Der Kriegsberichterſtatter des
Morgen meldet: Mit dem beginnenden Tauwetter hat
eine ſtarke ruſſiſche Gegenoffenſive in
Ga=
lizien eingeſetzt, die die Ereigniſſe an allen anderen
Fronten ſtark in den Hintergrund treten läßt, und
nament=
lich im Laufe des geſtrigen Tages zu ungemein heftigen
Kämpfen insbeſondere an den Straßen Cisna-Baligrod-
Urſok und Turka und in der Gegend von Wyzskow führte.
Auf dieſer Front wird Tag und Nacht gekämpft. Die
Ruſſen führten ununterbrochen neue Kräfte in die
Feuer=
linie, ſo daß die öſterreichiſch=ungariſchen und die deutſchen
Karpathentruppen vor die allergrößten Anforderungen
ge=
ſtellt waren. Wenn geſagt werden kann, daß alle Angriffe
der Ruſſen ausnahmslos abgewieſen und die
Ruſſen überall überaus ſchwere Verluſte erlitten, ſo
be=
deutet das für die verbündeten Truppen das höchſte Lob.
Sie haben in dieſer Woche wiedeu unter den ſchwerſten
Verhältniſſen ſich gegen eine vielfache Ueberlegenheit als
ein eiſerner Wall erwieſen. Die Angriffe der Ruſſen in
Südoſt=Galizien ſind ebenfalls geſcheitert; vor Ezernowitz
kam es nur zu Vorpoſtengeplänkel.
Vom Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich‟.
* Waſhington, 13. März. Die Regierung
hat beſchloſſen, die dem deutſchen Hilfskreuzer „Prinz
Eitel Friedrich” für Reparaturen gewährte Friſt
geheim zu hälten.
Der Untergang des ſchwediſchen Dampfers
„Haung‟
* Helſingborg, 15. März. Nach einem bei der
Reedereigeſellſchaft Henckel von dem Kapitän des
Dampfers „Hanna” eingetroffenen Telegramm trat die
Kataſtrophe Samstag früh ein. Zwei Dampfer wurden
durch einen Torpedo in den Grund gebohrt. Durch die
Exploſion wurden vier Heizer, ein Bootsmann, ein
Schiffsjunge, ſämtlich Schweden, getötet; die übrige
Be=
ſatzung wurde von einem vorbeifahrenden Dampfer aus
Helſingborg aufgenommen. Sämtliche Papiere und
In=
ſtrumente ſind verloren. (Notiz des W. T. B.: Da die
Ex=
ploſion im Vorderſchiff ſtattfand, iſt es viel
wahrſchein=
licher, daß das Schiff auf eine Mine gelaufen iſt.)
* Kopenhagen, 15. März. National Tidende
meldet aus London: Die gerettete Beſatzung des
ſchwediſchen Dampfers „Hanna” iſt mit dem engliſchen
Dampfer „Gyller” in Hull angekommen. Sechs Mann
der Beſatzung werden vermißt, davon vier Heizer, ein
Bootsmann und ein Steward. Man vermutet, daß ſie
umgekommen ſind, als ein Teil des Vorderſchiffes
zu=
ſammenbrach. Der erſte Steuermann erzählt: Das Schiff
war mit den Landesfarben bemalt, hinten und vorn ſtand
der Name in großen Buchſtaben. Das Schiff wurde
zwi=
ſchen Scarborough und Flamborough torpediert. — Der
zweite Steuermann, der auf der Brücke ſtand, will ein
Torpedo durch das Waſſer haben kommen ſehen. Eine
Warnung ſei vorher nicht gegeben werden. Das
Vorder=
teil des Schiffes ſank ſofort, das Schiff blieb aber noch
eine halbe Stunde flott. Die Beſatzung ging während
dieſer Zeit in die Boote. Die Schiffspapiere und die
In=
ſtrumente ſind verloren gegangen.
Die Beſchießung der Dardenellen.
* Köln, 15. März. Die Köln. Volksztg.
veröffent=
licht folgende Depeſche aus Athen: Der
Sonderbericht=
erſtatter des Neon Aſty berichtet von der Inſel Tene
dos, daß nach Feſtſtellungen engliſcher Flieger die Türken
über Motorbatterien verfügten, die ſchnell ihren
Standort wechſeln können. Die türkiſche Heeresleitung ſei
mit der Munition ſehr ſparſam, dagegen hätte der bisher
von den Alliierten abgefeuerte Schießbedarf 150
Mil=
lionen Francs gekoſtet.
Aus der italieniſchen Kammer.
* Rom, 15. März. In der geſtrigen Sitzung der
Kammer gaben mehrere Redner kurze Erklärungen ab
in denen ſie ihre Stellungnahme zum Geſetzentwurf über
wirtſchaftliche und militäriſche
Verteidi=
gungsmaßnahmen begründeten. Barzilei erklärte,
für den Entwurf ſtimmen zu wollen. Die Billigung des
Geſetzentwurfes bedeute das Vertrauen in die Regierung.
Dann erinnerte Redner, daß die Regierung die
geheilig=
ten Beſtrebungen, die Italien verwirklichen müſſe, feierlich
bekräftigt habe. (Beifall.) Er vertraue auf die
Verwirk=
lichung dieſer nationalen Beſtrebungen. (Lebhafter
Bei=
fall.) Dari erklärte, daß die Liberalen und die Rechte ſich
des außerordentlichen Ernſtes des Augenblicks bewußt
ſeien, wo das Land die Pflicht habe, ſich einmütig voll
Vertrauen um die Regierung, den wachſamen Hüter in
die=
ſer ernſten Stunde, zu ſcharen. Voll Vertrauen auf den
römiſchen Adler werde er für den Geſetzentwurf ſtimmen
mit dem Wunſche, daß die Regierung die erſehnten
Ziele Italiens verwirklichen könne. (Lebhafter
Bei=
fall.) Girardini ſagte, die Radikalen würden nicht zögern,
ihre Zuſtimmung zu geben, damit die Regierung in einem
der Größe der gegenwärtigen Ereigniſſe würdigen Geiſt
ihre hohe Aufgabe für die Größe des Vaterlandes
er=
füllen könne. (Lebhafter Beifall.) Darauf folgte die
be=
reits gemeldete Abſtimmung.
* Rom, 15. März. Die Kammer verhandelte
über das Geſetz, betreffend den wirtſchaftlichen und
mili=
täriſchen Schutz des Staates. Ein Antrag der Sozialiſten
die Wirkſamkeit des Geſetzes auf ein Jahr zu beſchränken
wurde von Salandra als unannehmbar erklärt und
in namentlicher Abſtimmung mit 251 gegen 15 Stimmen
bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Schließlich wurde
das ganze Geſetz in geheimer Abſtimmung mit
234 gegen 25 Stimmen angenommen und die
Sitzung geſchloſſen.
* Berlin, 15. März. Der Kaiſer hat dem
Gene=
ral der Kavallerie v. d. Marwitz, der ein Reſerve=
Armee=
korps kommandiert, für ſeine hervorragenden Dienſte auf
dem weſtlichen und öſtlichen Kriegsſchauplatz den Orden
Pour le mérite verliehen.
* Berlin, 14. März. Geld und Poſtpakete
können an deutſche Zivilgefangene in
Ruß=
land durch Vermittlung des Kriegsgefangenen=Bureaus
des Ruſſiſchen Roten Kreuzes in Petrograd geſandt
werden, doch iſt der Inhalt der Sendungen zollpflichtig.
* Straßburg (Elſ.), 15. März. Der hieſige Arzt
Dr. Peter Bucher, geboren in Gebweiler 1869, alſo zur
Zeit des Kriegsausbruchs landſturmpflichtig, war
ſeiner=
zeit für fahnenflüchtig erklärt und ſein Vermögen
beſchlagnahmt worden. Nunmehr wird amtlich noch
be=
kannt gegeben, daß Dr. Bucher auf Grund des § 27 des
Reichs= und Staatsangehörigkeits=Geſetzes ſeiner
elſaß=
lothringiſchen Angehörigkeit verluſtig gegangen iſt.
* Rom, 15. März. (Ctr. Bln.) Der Papſt empfing
den öſterreichiſch=ungariſchen Botſchafter, der gegen
ruſſiſche Gewaltmaßregeln in Galizier
proteſtierte, wo vier Biſchöfe gefangen genommen und
gie Bewohner einiger Dörfer gezwungen worden waren
den Katholizismus abzuſchwören und ſich zur
Orthodoxie zu bekennen.
* Mailand, 15. März. Nach dem Corriere della
Sera iſt in Neapel mit der Jacht „Trinna” der
Kron=
prinz von Serbien aus England eingetroffen. Er
iſt der Ueberbringer eines Schreibens des Königs von
England an König Viktor Emanuel.
* Brüſſel, 14. März. Das
Gouvernements=
gericht ſprach die des Hochverrats angeklagten
belgi=
ſchen Beamten, obwohl ſie des Verbrechens dringend
ver=
dächtig waren, frei, weil aus dem Material nicht der volle
Beweis ihrer Schuld erbracht werden konnte. Das Urteil
zeigt, daß deutſche Richter auch dem Feinde gegenüber den
altbewährten Gerechtigkeitsſinn wahren.
* Rotterdam, 15. März. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus London: Unter den bei dem
Unter=
gang des Hilfskreuzers „Bayano” Ertrunkenen
befin=
den ſich der Kapitän des Schiffes und dreizehn Offiziere,
* Paris, 14. März. (Meldung der Agence Havas.)
Die über den Zuſtand der Generale Mauneury
und Villaret eingelaufenen Nachrichten lauten günſtig.
Mauneury iſt fieberfrei, ſein linkes Auge iſt verloren
ſeine Kinnlade zerſchmettert. An General Villaret
wurde eine Trepanation unter den günſtigſten
Bedingun=
gen vorgenommen.
* Lyon, 15. März. Der Républicain meldet aus
Madrid: Ein Feuerwerker aus Vitoria hat ein
Ge=
ſchoß gegen Luftſchiffe und Ballons erfunden,
das Gas zur Entzündung bringt. Die angeſtellten
Ver=
ſuche ſind zufriedenſtellend verlaufen. Der Erfinder hat
das Geſchoß dem Kriegsminiſterium zur Prüfung
über=
ſandt.
* London, 14. März. Das Kriegsamt gibt die
Zahl der feindlichen Fremden bekannt, die am
1. November, 1. Dezember, 1. Januar und 1. Februar
interniert waren. Die Ziffern ſind 17283, 18 205, 18333,
18670. In dieſen Monaten wurden 2913 Internierte
wie=
der freigelaſſen.
* Stockholm, 15. März. Dem Svenska Dagblad
wird aus Petersburg berichtet: Eine bösartige
Ohren=
entzündung hat dem Leben des Grafen Witte ein
Ende gemacht.
* Kopenhagen, 15. März. National Tidende
meldet aus Paris: Die Erklärung der Blockade der
deutſchen Häfen wird in den nächſten Tagen
ver=
öffentlicht werden. Man erwartet nur die Unterſchrift
Poincarés. Die Blockade ſoll anfang nächſter Woche
effektiv werden.
Petersburg, 14. März. Wie die Nowoje
Wremja mitteilt, hat der Zar einen Befehl erlaſſen
das Los der Zivilgefangenen möglichſt zu
er=
leichtern, da ſie oft unnötigen Härten ausgeſetzt
ſeien. Der Miniſterrat beſchoß, einzelne Fälle beſonders
zu unterſuchen, da den Miniſtern maſſenhaft Bittſchriften
um Erleichterungen zugehen.
* Bukareſt, 15. März. Ghenadiew kam auf der
Rückreiſe von Italien durch Bukareſt und hatte hier einc
Unterredung mit dem Halil Bey, dem Präſidenten der
osmaniſchen Kammer, der ſich gleichfalls auf der
Durch=
reiſe in Bukareſt befindet.
* Konſtantinopel, 15. März. Der von dem
kürzlichen türkiſch=griechiſchen Zwiſchenfall her
bekannte griechiſche Marineattaché Kriezis hat
endgül=
tig Konſtantinopel verlaſſen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 15. März. Wie der Reichsanzeiger meldet,
iſt das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr u.a
auf Steinkohlen, Anthrazit, Braunkohlen, Koks, künſtliche
Brennſtoffe, einſchließlich Preßkohlen aus Steinkohlen und
Braunkohlen ausgedehnt.
* Straßburg, 15. März. Durch eine kaiſerliche
Ver=
ordnung, gegeben Großes Hauptquartier, 8. März, werden
die beiden Kammern des elſaß=lothringiſchen
Landtags auf den 8. April zuſammenberuſen.
* Leipzig, 15. März. Das Reichsgericht verwarf
die Reviſion des Arbeiters Thomas Loſin, der von dem
Schwurgericht Altona am 16. Januar wegen Mordes zum
Tode verurteilt worden war.
Auf zur Zeichnung!
Nur noch wenige Tage trennen uns von dem letzten
Zeichnungstermin auf des Deutſchen Reiches zweite
Kriegsanleihe. Am 19. März mittags 1 Uhr wird die
Anmeldungsliſte geſchloſſen. — Wer bislang noch nicht
ſeinen Teil zu der finanziellen Kriegsrüſtung des Reiches
beigetragen, muß ſich mithin beeilen, wenn er ſeinen
Pflich=
ten als Staatsbürger und ſeinen Pflichten gegen ſich ſelbſt
nachkommen will. Ein jeder muß an dem großen
Werkmitarbeiten. Deſſen muß nicht nur der reiche
Mann eingedenk ſein, ſondern vor allem die zahlrei
chen kleinen und kleinſten Kapitaliſten
bei=
derlei Geſchlechts. Denn ſo erfreulich auch die
großen Zeichnungsanmeldungen ſind, die täglich an den
verſchiedenſten Stellen einlaufen — erforderlich iſt und
bleibt, daß das Heer der kleinen Sparer mit ſeinem Gelde
Kriegsanleihen erwirbt.
Wenn man in den Zeitungen von den vielen
Millio=
nen und Hunderttauſenden Mark lieſt, die dieſer und
jener Großbankier und Großinduſtrielle dem Vaterlande
zur Verfügung ſtellen will, ſo kann leicht bei dem kleinen
Mann der Gedanke auftauchen: auf meine paar Groſchen
kommt es nicht an! Weit gefehlt! Die Kriegsanleihe
muß in die weiteſten Kreiſe eindringen, weil wir den
glänzenden Waffentaten unſerer tapferen Truppen nur
dann einen nachhaltigen Erfolg ſichern können, wenn wir
Alle, jeder nach ſeinem Können, unſere Kräfte einſetzen.
Die Kriegsanleihe darf aber auch in die weiteſten
Kreiſe dringen, denn es gibt keine beſſere Kapitalanlage.
Mehr als 5 Prozent Zinſen erhält der Erwerber unter
Berückſichtigung des Anſchaffungspreiſes von 98½ Mark.
Mehr als 5 Prozent Zinſen für ein Wertpapier
aller=
erſten Ranges, das er jederzeit durch
Vermitt=
lung von Banken und Bankiers wieder zu Geld
machen kann, und auf das ihm jederzeit die ſtaatlichen
Darlehenskaſſen ein Darlehen gewähren. Und die hohe
Verzinſung von 5 Prozent wird nicht etwa nur
vorüber=
gehend bewilligt, ſondern mindeſtens bis zum Jahre 1924.
Will dann das Reich zu dem niedrigeren Zinsfuß
zurück=
kehren, den es vor Ausbruch des Krieges auf ſeine
An=
leihen gewährt hat, ſo kann es das nicht, ohne zuvor dem
Anleihebeſitzer die Rückzahlung von 100 Mark Geld für
100 Mark Schuldverſchreibung anzubieten.
Wenn man ſonſt 5 Prozent Zinſen erlangen wollte,
ſo mußte man ſich eine Anlage beſchaffen, die im
allge=
meinen ein erhebliches Riſiko in ſich barg. Jetzt wird
das Allerbeſte mit einer 5prozentigen Verzinſung
gebo=
ten, und jeder noch ſo vorſichtige Sparer und Kapitaliſt,
jeder Vermögensverwalter, jeder Vormund kann
unbe=
denklich die ſeiner Verfügung unterſtellten Gelder dahin
leiten, wo ſie die nützlichſte, dem Schutze des Reiches
die=
nende Verwendung finden.
Auf die erſte Kriegsanleihe waren, wenn man von der
Anmeldung der Feldzugsteilnehmer abſieht, von 1177235
Zeichnern mehr als 4 460000000 Mark gezeichnet worden.
Das war gewiß ein ſtattliches Reſultat, das an manchen
Stellen des Auslandes Neid, überall aber Bewunderung
hervorrief. Und doch wird das Ergebnis der zweiten
Kriegsanleihe noch ganz anders ausfallen, wenn nunmehr
die kleinen Sparer vollzählig an die Front treten!
— Unter den 1177235 Zeichnern auf die erſte
Kriegs=
anleihe befanden ſich nämlich 231112, die Beträge von
100 und 200 Mark und 241804, die Beträge von 300 bis
500 Mark anmeldeten. Es bedarf keiner Frage, daß dieſe
Zahlen ſich leicht verzehnfachen laſſen, wenn die kleinen
Sparer erſt wiſſen, daß es vor allem auch auf ihre
Mit=
wirkung ankommt.
Das kleinſte Anleiheſtück der Kriegsanleihe lautet über
100 Mark; ein ſolches Anleiheſtück, das 5 Mark Zinſen
für das Jahr bringt, koſtet 98½ Mark, oder genauer, bei
Einzahlung des Betrages bis zum 31. März, da die
Zin=
ſen bis zum 1. Juli ſofort vergütet werden, nur 97¼
Mark. Das iſt ein Betrag, den im Deutſchen Reiche nicht
nur 200000 oder 300000 Leute mit Leichtigkeit
aufbrin=
gen können, ſondern ſehr viel mehr.
Darum kleine Sparer: Aufzur Zeichnung!
Die Reichsbank mit ihren faſt 500 Filialen, ſowie
ſämtliche deutſche Banken, Bankhäuſer, öffentliche
Spar=
kaſſen, Lebensverſicherungsgeſellſchaften,
Kreditgenoſſen=
ſchaften und zahlreiche Poſtanſtalten nehmen
Anmeldun=
gen entgegen. Niemand laſſe ſich die Gelegenheit einer
ſo günſtigen Verwertung ſeines Geldes entgehen; niemand
verſäume es, mit ſeiner Kraft für das Wohl des
Vater=
landes einzutreten.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
W. K. L 32 bedeutet: die Schwerhörigkeit läßt nur
Tauglichkeit zum Landſturm zu.
K. K. Scheuern mit heißem Seifenwaſſer, dem
Sal=
miakgeiſt beigegeben iſt, dürfte das Holz genügend
rei=
nigen.
Ph. B. Tauglich ohne Waffe.
Streitende, Traiſa. C 61 bedeutet Fehler an den
Gliedmaßen, die zeitweilig dienſtunfähig machen, jedoch
beſeitigt oder derartig vermindert werden können, daß
gänzliche oder teilweiſe Tauglichkeit eintritt. — Ein
Frei=
williger hat denſelben Anſpruch wie ein zum Dienſt
Ein=
berufener. — Frage 3 erübrigt ſich durch die Beantwortung
der erſten.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 170
nthält: Generalkommando des XXXXI.
Reſerve=
korps. — Infanterie uſw.: Stab der 81. Reſerve=
Diviſion und der Gemiſchten 37. Landwehr=Infanterie=
Brigade. Garde: 1. Garde= und 1. Garde=Erſatz=
Regi=
ment, Grenadier=Regimenter Alexander, Auguſta und Nr.
5, Garde=Schützen=Bataillon. Grenadier=, bezw.
Infan=
terie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 4, 8, 13, 16, 18
ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Kynaſt), 20, 21, 22, 23, 24, 26, 30, 43
48, 67, 68, 71, 72, 76, 81, 83, 84, 87, 88, 89, 93, 94, 99, 112
115, 116, 132, 135, 136, 140, 152, 153, 154, 161, 165, 167.
171, 175. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 3, 6, 15, 19,
22, 24, 26, 30, 48, 57, 66, 69, 71, 73, 74, 80, 82, 86, 94,
201, 204, 205, 206, 208, 210, 212, 213, 214, 216, 217, 219, 220,
228, 230, 237, 268, 271. Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr.
29, v. Gundlach (ſ. Reſerve=Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilung Nr. 3) und Kynaſt. Landwehr=Infanterie=
Regimenter Nr. 7, 11, 18 (ſ. auch Landw.=Inf.=Regt. Nr.
84), 20, 22, 23, 27, 52, 75, 81, 84. II Weſtfäliſches
Land=
wehr=Infanterie=Bataillon Breslau. Landwehr=Erſatz=
Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 11, 58
(ſ. Erſatz=Infanterie=Regiment Nr. 29). Landſturm=
Bataillone II Glogau, Graudenz, II Königsberg, III
Metz, 1. I Trier. Jäger=Bataillon Nr. 4; Reſerve=Jäaer=
Bataillone Nr. 3, 16. Reſerve=Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilung Nr. 3, Feſtungs=Maſchinengewehr=Trupp Nr.
33 der Kriegsbeſatzung Metz. — Kavallerie: Garde=
Küraſſiere; Schwere Reſerve=Reiter Nr. 2; Huſaren Nr.
3, 7, 10; Ulanen Nr. 3, 11, 15; Jäger zu Pferde Nr. 7. —
Feldartillerie: 1. und 4. Garde=Regiment;
Regi=
menter Nr. 2, 14, 69; Reſerve=Regimenter Nr. 7, 10, 12,
29, 52, 56. — Fußartillerie: Regimenter Nr. 1, 14
(ſ. Reſ.=Fußart.=Bat. Nr. 40); Reſerve=Regimenter Nr. 9;
Reſerve=Bataillon Nr. 40. — Pioniere: Regimenter:
Nr. 20, 29, 30; Bataillone: I. und II. Nr. 3, II. Nr. 4,
I. und II. Nr. 6, I. Nr. 16, III. Nr. 16 (Weber); Erſatz=
Bataillone Nr. 2, 9; 49. Reſerve=Kompagnie; 1.
Land=
wehr=Kompagnie des IX. Armeekorps; Landſturm=Erſatz=
Kompagnie des VIII. Armeekorps. Pionier=Kommando
des Abſchnitts III Lasdehnen. — Verkehrstruppen:
Fernſprech=Abteilung des XXVI. Reſervekorps;
Feſtungs=
fernſprech=Abteilung Nr. 1 Thorn. — Armierungs=
Batillone Nr. 9, 13, 15; Armierungs=Kompagnie Nr.
25. — Sanitäts=Formationen: Sanitäts=
Köm=
pagnie Nr. 3 des XVI. Armeekorps und Nr. 1 der
Divi=
ſion Wernitz. Feldlazarett Nr. 5 des XVII. Armeekorps;
Kriegslazarett Adrian. — Train: Fuhrpark=Kolonnen
Nr. 6 des V und Nr. 11 des XX. Armeekorps: Etappen=
Fuhrpark=Kolonne Nr. 3. — Weiter ſind erſchienen: die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 159, die Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 117 und die Württembergiſche Verluſtliſten Nr. 133
und 134.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin.
Hein=
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mitt ochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 2—4 Uhr nachm.
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½ — 6½ Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(ebenfulls Reſ=Laz. I). Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M. — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N = Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr,
nachm. — P — Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2— 4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 11. bis 14. März:
Adolphs, Karl, Bladersbach, Reſ.=Inf. 65, O — Agnes,
Karl, Hellra, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P — Aron, Leopold,
Ehringshauſen, Inf. 116/II. Erſ.=B./3, P — Baczinski,
Johann, Zbietka, Inf. 115/I. Erſ.=B. 12, P — Bauer,
Wilhelm, Beſſungen, Ldſt.=Erſ.=B. 1/1, K — Beuter, Fdr.
Bleſer, Hein=
Wingeshauſen, Inf. 115/II. Erſ.=B./4
rich, Siechenhauſen, Inf. 168/II. Erſ.=B./2, P — Blum,
Joſef, Nieder=Lahnſtein, Fuß=Art. 9/6, A. — Blum,
Jo=
hann, Ltn., Reſ.=Inf. 30/4, K — Bonarius, Bath., Großen=
Bonin, Johann,
Buſeck, Inf. 168/II. Erſ.=B./2,
Büttler, Martin,
Worms, Inf. 117/II. Erſ.=B./1, B
Wanfried, Inf. 116/II. Erſ.=B./3, P — Buxbaum, Rudolf,
Roth, Inf. 117/II. Erſ.=B./3, P — Bürkert, Ludw., Nie=
Conrady, Jakob,
derrad, Inf. 168/II. 1. Erſ.=B./2, L
Koſtheim, Erſ.=L.=B. II/4, K — Dammel, Wilhelm,
Mör=
felden, Ldſt.=Erſ.=B. II. Darmſtadt/3, P — Decher, Auguſt,
Rebgesheim, Inf. 168/II. Erſ.=B./4, P — Deforth, Adam,
Dittelsheim, Reſ.=Fuß=Art. 25/5, B — Dzialek, Egidius,
Cönia, Reſ.=Inf. 28/6, D — Eberhardt, Wilhelm, Mainz,
Train=Erſ.=Abt. 18/5, P — Eckert, Anton, Landshut i. B.,
Inf. 28/12, G — Engels, Bernh., Köln, Reſ.=Erſ.=Inf.
30/5, A. — Enz, Gottlieb Warmbronn, Ldſt.=Erſ.=B. II.
Fiſcher, Ludw., N.=Gemünden, Inf.
Darmſtadt/4, P
116/II. Erſ.=B./1, P
Fiſcher, Auguſt, Wittgenfeld,
Flügge II., Ernſt, Mekelfeld,
Train=Erſ.=Abt. 18/5, L
Freiſe, Karl, Dedeleben, Pion.=B.
Reſ.=Inf. 78/3, D
23/3, A. — Frieke, Adolf, Houlling, Reſ.=Inf. 30, B —
Frings, Hermann, Bonn, Reſ.=Inf. 29, D — Gerbig, Gg.,
Darmſtadt, Inf. 115/Erſ.=B. 1, P — Gilmer, Anton,
Hor=
bach, Fuß=Art. 61/5 Erſ.=B. R. D., P — Götz, Paul,
Braunſchweig, Inf. 168/II Erſ.=B. 2, P — Götzenleuchter,
Heinr., Mörfelden, Erſ.=Ldſt.=B. II/2, K — Graupner,
Rich., Gersdorf, Reſ.=Inf. 106/5, A. — Grube, Franz,
Tangenbutten, Inf. 68/6, K — Gümmer, Aug., Dedenſen,
Reſ.=Inf. 92/6, A. — Haaſe, Ltn. d. Reſ., Inf. 9/157, N —
Happel, Hans, Gießen, 2. Erſ.=M.=G.=K. d. 18. A.=K., K
Haas, Heinrich, Eiſerfeld, Inf. 115/II. Erſ.=B./2, P—
Haubach, Theod., Frankfurt a, M., Inf. 115/I. Erſ.=B./4, P
Heilig, Karl, Heidelberg, Inf. 115/I. Erſ.=B./4, F
Heiſer, Johann, Bürſtadt, F.=Art. 25/II. Erſ.=Abt. I. R.=
D., P — Heinrichs, Wilhelm, Geneiken, Inf. 69/5, G
Helfmann, Johann, Langen, Inf. 115/I. Erſ.=B./1, P
Hendrichs, Franz, Oedingen, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P —
Herwig, Guſtav, Schwingen, F.=Art. 25/Erſ.=B./4, B —
Heyder, Willy, Darmſtadt, Inf. 143/4, D — Hieronymus,
G., Fulda, Inf. 117/II. Erſ.=B./3, P — Horn, Philipp,
Etzengeſäß, Inf. 115/I. Erſ.=B./1, P — Höhn, Kour.,
Wei=
lers, Inf. 117/II. Erſ.=B./1, P — Hushet, Karl,
Mittel=
ſprinning, Inf. 28/8, K — Jäger, Valentin, Unter=
Ab=
ſteinach. Ldſt.=Erſ.=B. I. Darmſtadt/2, P — Jöpen,
Rein=
hold, Wollenſtein, Reſ.=Inf. 18/11, D
Jung, Ernſt,
Frankfurt a. M., Reſ.=Inf. 116/Erſ.=B./4, P — Juſtus,
Valentin, Langen, Erſ.=Ldſt.=B. I. Darmſtadt/4, B
Kaidel, Adolf, Bremich, Inf. 168/II. Erſ.=B./2, P —
Ka=
pitza, Karl, Böhmiſch=Werwitz, 4. F.=Mun.=Kol. d. 6. A.=K.,
K — Kauer, Kurt, Podgorz, Reſ.=Inf. 30, B — Keller,
Adolf, Biskirchen, Train=Erſ.=Abt. 18/1, P — Klein, Phil.,
Wixhauſen, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P — Koch, Frd.,
Wehl=
heiden, 2. Garde=R. z. Fuß, O — Krauſe, Hermann,
Lo=
wink, Train=Erſ.=Abt. 18/3, P — Krämer, Heinrich, Wem=
Kühner, Paul,
lichhauſen, Inf. 115/II. Erſ.=B./4, P
Frankfurt a. M., Inf. 115/I. Erſ.=B./4, P — Lur, Joſef,
Türmitz, Inf. 63/7, G — Marx, Peter, Brohl, Reſ.=Inf.
28/2, D — Meißner, Wilhelm, Horna, F.=Art. 61/5 Erſ.=B.
R.=D., P — Milkowski, Franz, Schönborn, 4. Garde=R. z.
Fuß, G — Moll, Math., Köln, Reſ.=Inf. 68/3, K
Müller, Alfred, Rehmsdorf, Reſ.=Inf. 107/7, D — Müller,
Müller,
Joſef, Mardfeld, Inf. 115/II. Erſ.=B./2, P
Valentin, Sindlingen, Train=Erſ.=Abt. 18/5, P —
Niet=
mann, Frd., Vormholz, 2. Garde=R. z. Fuß, O — Noellen,
Karl, Köln=Deutz, Reſ.=Inf. 28/2, D — Olek, Georg,
Königshütte, Inf. 157/4, K — Olſchewski. Karl, Arnau,
F.=Art. 9/3, A. — Paſſet, Ludw., Phillipsburg, Inf. 143,
O — Peterburs, Johann, Bernholte, Reſ.=Inf. 30/3, A.—
Preuß,
Plath, Oberltn. d. Reſ., 4. Garde=R. z. Fuß.
Pritſch, Adam
Otto, Reichenau, Reſ.=Inf. 104/11, A.
Neutſch, Ldſt.=Erſ.=B. II. Darmſtadt/3, P — Quick, Wil=
Helm, Darmſtabt, Erſ=Zuf. 1190, D
Raupe, Kark,
Darmſtadt, Inf. 143, O — Reil, Anton, Attling, F.=Art.
61/5 Erſ.=B. R.=D., P — Reichelmann, M., Klottenbach,
Reſ.=Inf. 101/2, K — Reuter, Wilhelm, Sehnrath, Reſ.=
Inf. 28/11, P — Ries, Joſef, Herſchbach, Ldſt.=Erſ.=B.
II. Darmſtadt/3 P — Rittger, Fritz, Koblenz, Erſ.=Inf. 28,
K — Roeck, Wilh., Pion.=B. 23/3, A. — Rothemund, Joſef,
Rehau, Reſ.=Inf. 104/5, A. — Roznerski, Franz,
Sam=
blawa, 2. Garde=R. z. Fuß, K — Rödelbronn, Wilhelm,
Frankfurt a. M., Reſ.=Art. 3/8, K — Röller, Erich, Reſi=
Inf. 30, M.=G.=K., K
Rumpel, Ludw., Opferbaum,
Ldſt.=Erſ.=B. II R.=D., P — Runix, Nieborze, Inf. 168/II.
Erſ.=B./4, P — Sauer, Albert, Altmorgen, Inf. 115/1, K
— Serzik, Joh., Münchhauſen, Inf. 63/10, D — Schäfer,
Chriſt., Mülheim a. Rh., Reſ.=Inf. 69/9, A. — Schilling,
Heinrich, Olsherg, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P — Schindler,
Max, Otterwiſch, Reſ.=Inf. 101/4, P — Schlimper, Otto,
Kändler, Inf. 104/11, P — Schöne, Kurt, Pirna, Reſ.=
Inf. 101/1, P — Schropp, Jak., Gereiding, F.=Art. 61/5
Erſ.=B. R.=D., P — Schuſter, Martin, Heppenheim, Inf.
115/1I. Erſ.=B./1, P — Schwarzer, Gg., Pniow, 2. Garde=
R. z. Fuß, O — Spilker, Auguſt, N.=Jöllenbeck, 2. Garde=
R. z. Fuß, A. — Stern, Jul., Wieſeck, Train=Erſ.=Abt./5, P
Taubel, Willy, Berlin, 4. Garde=R. z. Fuß, K —
Ver=
heyen, Alois, Süchteln, Inf. 68/9, G.
Völker, Karl,
Menshelden, Inf. 81/II. Erſ.=B./1, P — Walz, Leonhard,
Unter=Sensbach, Reſ.=Inf. 221/5, D — Weber, Johann,
Detter Inf. 81/II. Erſ.=B./2, P — Weiß, Wilhelm,
Bors=
dorf, Mil=Krank.=Wärt. Reſ.=Laz. III, P — Wolf, Lorenz,
Soden, 2. Garde=R. z. Fuß, A. — Wolter, Wilhelm, Mainz,
F.=Art. 61/1 R.=D., K — Wölfelſchneider, Heinrich,
Höchſt i. O., Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Gewinnanszug
der
5. Preußiſch-Küddentſchen
(231. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
3. Klaſſe 2. Ziehungstag 13. März 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und In.
OOhne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
1144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 6000 Mk. 158877
6 Gewinne zu 1000 Mk. 80224 134220 142715
14 Gewinne zu 500 Mk. 16005 22650 83881 97986
110759 161493 190834
24 Gewinne zu 400 Mk. 620 2067 16160 38581.
61521 73707 98295 112593 120923 126940 136183
212677
88 Gewinne zu 300 Mk. 8020 21931 27106 27341
(29109 36619 39004 43091 43718 44448 44598 48876
56247 63351 73088 74937 82066 82452 93261 98670
101918 102847 105794 110470 117192 119888 129148
136583 139655 145494 154840 157643 158899 164135
171768 175121 193154 193844 201383 204852 209855
214676 217153 217273
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 75000 Mk. 91357
4 Gewinne zu 3000 Mk. 134475 167205
4 Gewinne zu 1000 Mk. 36252 89042
14 Gewinne zu 500 Mk. 7577 92522 11077 177737
190321 206996 213139
16 Gewinne zu 400 Mk. 335332 43936 72896
108730 130019 171080 179039 197316
72 Gewinne zu 300 Mk. 4833 7355 10029 18883
21094 21948 22537 24438 29841 38865. 49206 53412
68419 70729 70908 73590 74910 75659 78282 99195
103630 106503 106542 131581 156696 167058 168396
178409 183158 185366 186510 202768 203260 206945
216522 222016
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 5. Preußiſch=Süddeuiſchen (231. Königl.
Preuß.) Klaſſenlotterie findet am 13. und 14, April 1915 ſtatt.
Ein ſeltenes Angebot macht die bekannte Firma
Wilkes & Cie., Aachen. Dieſelbe verſendet
koſtenlos und ohne jeden Kaufzwang an jedermann die
aus über 1000 Neuheiten beſtehende Muſterkollektion von
Herren= und Damenſtoffen. Die Muſter werden
voll=
ſtändig franko verſandt und außerdem wird das Porto
für die Rückſendung beigefügt. Eine ſolche Gelegenheit,
ohne einen Pfennig Koſten und ohne jede
Kaufverpflich=
tung einen Einblick in die neueſte Mode zu gewinnen,
ſollte niemand unbeachtet laſſen. Als Beweis für den
guten Ruf Wilkes ſcher Waren diene die Tatſache, daß
der Firma allein 100000 Nachbeſtellungen zugegangen
ſind und daß über 30000 Anerkennungsſchreiben
vor=
liegen, welche in den Bureaux der Firma zu jedermanns
Einſicht offen ſtehen. Für die Richtigkeit dieſer Angaben
leiſten Wilkes & Cie. geſetzlich bindende Garantie. Wir
machen auf den unſerer heutigen Geſamtauflage
bei=
liegenden Proſpekt ganz beſonders aufmerkſam. (A4184
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangt: Manuſkripte werder
nicht zurückgeſandt.
Unſere geehrten
oſtbezieher
und ſolche, die es werden wollen, weiſen wir
darauf hin, daß die Einziehung der
Zeitungs=
gelder durch die Briefträger in der Zeit vom
15. bis einſchl. 25. des letzten Monats im
Viertel=
jahr koſtenlos erfolgt, ſowie daß die
Brief=
träger u.ſ.w. zur vollgültigen
Quittungs=
leiſtung über die erhobenen Zeitungsgelder
berechtigt ſind. Die Vorteile, welche dieſe
Ein=
richtung dem Publikum bietet, ſpringen in die
Augen, wenn man bedenkt, daß der regelmäßige
Bezug des Darmſtädter Tagblatts keine
Unter=
brechung erleidet, der Gang zur Poſt und das
Warten an den Schaltern, die am
Vierteljahres=
ſchluß beſonders ſtark in Anſpruch genommen
ſind, erſpart bleibt.
W0
(217a
Arauer-Hüte
ERA.
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Trauer-Grenadine
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empfiehlt in bekannt größter Auswahl
Adolf Geiger
Ecke Ludwigstraße und Ludwigsplatz.
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auch Sonntags von 9—12 Uhr
im Spezial-Damen-Geschäft
Fr. Müller u. Sohn, Tel. 1466
nur Ludwigsplatz 1. (2041a
Familiennachrichten.
Die Geburt eines strammen,
gesunden Jungen beehren
sich ergebenst anzuzeigen
Emil Ganss u. Frau Sophie
geb. Herrmann.
Dieburg, Darmstadt, 13. März 1915.
(4308
Statt besonderer Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland fand am 13. März unser einziger, geliebter
Sohn und Bruder
Eduard Machenhauer
stud. med.
Leutnant der Res. im Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 24
im Alter von 21 Jahren.
Sanitätsrat Dr. Machenhauer
und Familie.
(4333
Darmstadt, den 15. März 1915.
Von Beileidsbesuchen bittet man absehen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Vater, Großvater, Urgroßvater,
Schwiegervater, Onkel und Schwager
Herrn Joh. Kropp
heute Montag morgen 8¼ Uhr nach längerem
Leiden, im Alter von 77 Jahren, zu ſich zu
rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. März 1915.
Die Beiſetzung findet Mittwoch, den 17. März,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt.
(B4343
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Es hat dem Herrn gefallen, meine geliebte
Schweſter, unſere teuere Schwägerin und Tante,
Fräulein Lina Groß
heute nachmittag heimzuholen.
Offenb. 7, 14—17.
Namens der ganzen Familie:
Marie Groß.
Darmſtadt, 15. März 1915.
(Gervinusſtr. 45)
(4354
Die Einſegnung findet Donnerstag, 18. März,
nachmittags 3 Uhr, in der Kapelle des
Fried=
hofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 14. ds. Mts., abends
10 Uhr, verſchied nach kurzem, aber ſehr ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden im
18. Lebensjahr unſer unvergeßlicher Sohn,
Bruder und Enkel
Georg Schneider.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Famiſie Schneider.
Gräfenhauſen, den 15. März 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag mittag um
(*5072
3 Uhr ſtatt.
Wetterbericht.
Die Wetterlage iſt gegen geſtern nicht verändert. Das
weſtliche Hoch iſt wenig ſtärker geworden und ſcheint
ſüd=
oſtwärts vorzudringen. Eine Aenderung des
Witterungs=
charakters iſt nicht zu erwarten.
Wetterausſichten für Dienstag: Wolkig, meiſt
trocken, keine weſentliche Temperaturänderung,
nordweſt=
liche Winde.
Tageskalender.
Dienstag, 16. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr (Ab. A): „Ueber unſere Kraft”.
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 8¼ Uhr
im Orpheum.
Oberammergauer Paſſionsfeſtſpiele um 2½
Uhr und 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Vortrag von Lehrer Preſſer um 8½ Uhr im „
Kaiſer=
ſaal”.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 17. März.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr in der
„Ludwigshalle‟.
Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft auf dem
Bäckerweg am Eingang des Waldes).
Holzverſteigerung um 8½ Uhr in der
Brücher=
ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird
die Dieburgerſtraße zwiſchen Roſenhöhweg und Faſanerie und der
Roſenhöhweg zwiſchen Dieburgerſtraße und Seitersweg während
der Zeit vom 17. März bis 3. April lfd. Js. für den Fuhrwerks=
(4311
und Radfahrverkehr geſperrt.
Verloſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt
Darm=
ſtadt ſind heute nachſtehende 3½prozentige Schuldverſchreibungen au
den Inhaber durch Verloſung zur Rückzahlung berufen worden,
nämlich:
I. Rückzahlbar am 1. Juli 1915.
Buchſt. G. Abt. I über 1000 Mk.: Nr. 69, 79, 147, 294, 350, 355, 375,
611, 663, 704, 788, 814, 894, 989 und 1159.
G. „ II über 500 Mk.: Nr. 106, 108, 195, 431, 454, 476
509, 580, 785, 974, 1019, 1024, 1073, 1146, 1148
und 1398.
. „ III über 200 Mk.: Nr. 25, 69, 97, 183, 419, 439 und 442.
II. Rückzahlbar am 1. September 1915.
Buchſt. M. Abt. I über 2000 Mk.: Nr. 64, 112, 221, 325, 368, 396,
449, 450, 790, 804, 841 und 1000.
M. „ II über 1000 Mk.: Nr. 59, 69, 112, 228, 355, 366, 390,
449, 469, 757, 777, 800, 864, 998, 1048, 1158, 1372,
1404, 1464, 1500, 1547, 1584, 1729, 1732, 1936,
1937, 2046, 2086, 2280 und 2356.
M. „ III über 500 Mk.: Nr. 17, 78, 81, 135, 273, 479, 574,
654, 667, 728, 793, 901, 902, 910, 933, 972, 1006,
1028, 1134, 1303, 1328, 1391, 1473, 1680, 1755,
1777, 1904, 2099 und 2348.
M. „ IV über 200 Mk.: Nr. 9, 90, 234, 444, 626, 702, 748,
753, 836, 928, 960, 986, 1051 und 1191.
III. Rückzahlbar am 1. Oktober 1915.
Buchſt. A. (Gaswerksanlehen) über 208 Mk.: Nr. 153, 170, 203, 317
428, 463, 516, 659, 662, 675, 688, 832, 859, 902
912, 943, 954, 993, 1013, 1027, 1046, 1047, 1070
und 1151.
Die Einlöſung aller Stücke geſchieht bei der Stadtkaſſe
Darm=
ſtadt, außerdem erfolgt die Rückzahlung der Schuldverſchreibungen.:
des Anlehens Buchſtabe G. bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt und Berlin und deren übrigen
Niederlaſſungen;
des Anlehens Buchſtabe M. bei den Bankhäuſern Delbrück
Schickler & Co., Hardy & Co. und bei der Nationalbank
für Deutſchland in Berlin, ſowie bei der Deutſchen
Ver=
einsbank, Filiale Darmſtadt, und bei der Deutſchen
Bank, Zweigſtelle Darmſtadt (vorm. Ferdinand Sander
zu Darmſtadt);
des Gaswerksanlehens Buchſtabe A. bei der Deutſchen Bank=
Zweigſtelle Darmſtadt (vorm. Ferdinand Sander zu Darm,
ſtadt) und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den
oben=
genannten Verfallterminen auf.
(4237gi
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Unterſtützungen aus der Karl Schloſſer=Stiſtung.
Aus oben genannter Stiftung ſind vier Unterſtützungen im
Jahresbetrage von je Mk. 171,43 und zwar je nach der Dauer der
Lehrzeit auf drei, zwei oder ein Jahr zu vergeben.
Als Bewerber können auftreten die Söhne hieſiger Bürger
oder hier unterſtützungswohnſitzberechtigter Einwohner, die in der
Schule durch Sittlichkeit und Fleiß ſich ausgezeichnet und zur
Er=
lernung eines ehrbaren Gewerbes oder einer Kunſt Anlage und
Neigung haben.
Schriftliche Bewerbungen ſind bis längſtens 1. April I. Js.
bei mir einzureichen. Belege, aus denen das Vorhandenſein der
obenerwähnten Vorausſetzungen für die Vergebung der Unterſtützung
hervorgeht, ſind beizufügen.
Darmſtadt, den 4. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(3938ii
J. V.: Schmitt.
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 3. März und die vier folgenden Mittwoche
nachmittags von 3 Uhr ab, unentgeltliche Impftermine im
Schul=
haus in der Rundeturmſtraße für im Vorjahr impfpflichtige, bis
jetzt noch nicht geimpfte Kinder.
Angeordnete Wiederimpfungen werden in dieſen Terminen
ebenfalls vorgenommen.
Nachſchau jeweils 8 Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe.
Nachſtehende Verhaltungs=Vorſchriften werden zur Beachtung
bekannt gegeben:
Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie
Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krup, Keuchhuſten, Fleckthyphus
roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem
Impfarzt vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch
beſtehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(3379a
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.
Brennholz=Verſteigerung.
Freitag, den 19. März, vormittags 9 Uhr,
werden in dem Gaſthaus „Zur ſchönen Ausſicht” in Weiterſtadt
aus dem Gemeindewald daſelbſt, Diſtrikt Täubcheshöhl, verſteigert:
56 rm Kiefern=Scheiter,
393
Kiefern=Knüppel,
66,3 Hdt. Kiefern=Wellen,
57,5 rm Kiefern=Stöcke,
38
Schweinſtallegner.
Wer das Holz vor der Verſteigerung einſehen will, kann ſich
an Forſtwart Becker wenden.
Weiterſtadt, den 14. März 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Becker.
(4317imd
Saarkohlen.
Wir haben dieſen Monat lieferbar abzugeben
mehrere Wagen Stück= und Würfelkohlen
Zeche Louiſenthal. Bitten Preiſe einzuholen.
(4352
K. Wolff Söhne, Kohlenhandlung
Telephon Nr. 6.
Griesheim.
Schreinerarbeiten.
Die bei Erbauung einer
Leichen=
halle für den neuen Friedhof
vor=
kommenden Schreinerarbeitenſollen
vergeben werden.
Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtraße
Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis
Donnerstag, 25. März 1915,
vormittags 10 Uhr,
(4281oi
einzureichen.
Darmſtadt, 12. März 1915.
Stadtbauamt.
J. V.: Kling.
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 21. April I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die den Metzgermeiſter Georg
Ruſſenſchuck Eheleuten dahier
zu=
geſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
IV 786 274 Hofreite
Saal=
bauſtraße 36,
IV 787 70 Grasgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteiger
(VIII,4318
werden.
Darmſtadt, 15. März 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (K13/15
Dandnen
Malz Kande
denkbar beſtes (3936a
Nähr- und
Kräftigungsmittel,
iſt durch einen ſehr hohen
Ge=
halt aller für menſchliche
Er=
nährungszwecke erforderlichen
Nährſtoffe ausgezeichnet,
ins=
beſondere der wichtigen
Eiweiß=
ſtoffe, welche in leicht
verdau=
licher Form vorhanden ſind.
Pfund Mk. 2.—.
Reformgeschäft
„Arista‟
Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Wegen-Wegzag
iner Familie habe z. Zt. abzug.:
Garnitur, hochmod., rote Farbe,
2 Seſſel, 1 Sofa für nur 85 Mk.,
1 Diwan, neuer Bezug, 48 Mk.,
Sofa zu 23 Mk., verſchied. nußb.
pol. Bettſtellen billig,
1 Büfett
Nußb., hocheleg., 3teil., mod., gek.
575 Mk., für nur 285 Mk., 1 klein.
eich. Büfett 125 Mk., 1
Diplomaten=
ſchreibtiſch, maſſiv Eichen, ſehr
paſſ. für Bureau, da zu beiden
Seiten Türen, gek. 240 Mk., für
78 Mk., 2 noch weitere
Schreib=
tiſche Stück zu 43 Mk, 1
Bücher=
ſchrank68 Mk., 1 Handnähmaſchine
15 Mk., 1 Grammophon mit 12
Platten 25 Mk., 1 Zinkbadewanne
18 Mk., 2 Kommoden zu 32 und
25 Mk. uſw.
(*511
Wagner’s Gelegenheitsgeſchäft,
Karlſtraße 41.
Opel-Herrenrad
Kinderwagen
tadellos erhalten, hell, Korbgeflecht,
zu verkaufen.
(*5080
v. Gilsa, Herdweg 99.
Nchtung Helzte!
Wegen Todesfall eines Arztes eine
größere Anzahl
(*5071
chirurg. instrumente
ſehr billig zu verk. Anzuſehen b.
U. Raufmann, Zigarren=Geſchäft,
Luiſenplatz 1, Darmſtadt. (*5071
Lleg. Klappwag., Schülergeige,
& Mandoline billig zu verk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*5064im
Bei Huſten und Verſchleimung
emp=
fehlen zahlreiche Aerzte und Profeſſoren
Aalklanken
als hervorragend gutes Mittel
Altbuch=
horster Harksprudel Starkquelle
(Fl. 65 u. 9b Pf.) mit heißer Milch
ge=
miſcht zu trinken. Dieſe rein natürliche
Kur wirkt außerordentlich wohltuend,
lö=
ſend, beruhigend u. gleichzeitig kräftigend.
Daneben ſtündlich 1 bis 2 echte
Altbuch=
horster Mineral-Pastillen langſam
im Munde zergehen laſſen. In Rollen à 35
50 und 85 Pf. bei
Engros=Niederlage:
Drogerie Friedrich Schäfer,
ſowie i. d. Hofdrogerie Schwinn,
Rheinſtr. 8. (E=966
In der Strafſache
gegen
(
1. Milchhändler Heinrich Funk 2. in Nieder=Modau,
2. Milchhändler Wilhelm Funk in Nieder=Modau
wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz hat das
Groß=
herzogliche Schöffengericht I zu Darmſtadt am 26. Oktober 1914 für
Recht erkannt:
Die Angeklagten:
1. Heinrich Funk 2., geboren am 7. Juni 1852 in Nieder=
Modau, evangeliſch, verheiratet, Milchhändler in Nieder=
Modau,
2. Wilhelm Funk, geboren am 9. November 1894, evangeliſch,
Milchhändler in Nieder=Modau,
werden wegen Vergehen gegen § 10 Ziff. 1 und 2 des
Nahrungs=
mittelgeſetzes vom 4. Mai 1879, §§ 263, 73 St. G. B.
1. Heinrich Funk 2. in eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen,
2. Wilhelm Funk in eine Geldſtrafe von 40 Mark, die im
Un=
einbringlichkeitsfalle mit 10 Tagen Gefängnis zu verbüßen iſt.
verurteilt.
Die Koſten fallen den Angeklagten zur Laſt unter Geſamthaft
für die Auslagen.
Die Richtigkeit der Abſchrift der Urteilsformel wird beglaubigt
und die Vollſtreckbarkeit des Urteils beſcheinigt.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
(4324
Wolf, als Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts I.
DDie noch rückſtändigen Rechnungen über Forderungen an uns
aus dem Jahre 1914 ſind wegen unſeres demnächſtigen
Bücherſchluſſes
bis ſpäteſtens 25. ds. Mts.
einzuſenden.
Darmſtadt, 13. März 1915.
(4316im
Großh. Kabinetts= und Hofkrſſe.
Anſprüche anden Nachlaß
der am 24. Dezember 1914 verſtorbenen Frau Luiſe Geyer, geborenen
Bergner, Witwe des Herrn Lehrers Georg Sebaſtian Geyer zu
Darmſtadt, Herdweg 45, bittet man tunlichſt bald, jedenfalls vor
Ende des gegenwärtigen Monats März, bei Geheimen Juſtizrat
Purgold zu Darmſtadt, Hügelſtraße 26, als dem Vollſtrecker des
Teſtaments der Verſtorbenen, ſchriftlich anzumelden, widrigenfalls
ſie bei Außereinanderſetzung des Nachlaſſes nicht berückſichtigt werden
(4307im
können.
Tapezter=Innuna Darmſtadt.
Infolge der außerordentlich geſtiegenen Preiſe für Rohmaterial
ſind wir gezwungen, eine Erhöhung der Preiſe für Arbeiten und
Lieferungen eintreten zu laſſen.
Wir bitten unſere geehrte Kundſchaft hiervon gefälligſt Kennt=
(B4346
nis zu nehmen.
Hochachtungsvollſt
Der Vorstand.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, 17. März 1915, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
gaſſe) zwangsweiſe gegen Barzahlung:
1 Fahrrad, 1 Kaſſenſchrank, 1 Dezimalwage mit
Ge=
wichten, eine Partie Schnittwaren, 3 Dutzend
Damen=
beinkleider, 20 Frottier=Handtücher, 2 Badetücher,
1 Stück blau Schürzenleinen, 1 goldne Buſennadel,
1 goldner Ring, 1 Brieftaſche u. a. m., ſowie
Haus=
mobilien durch alle Rubriken.
(4340
Verſteigerung vorausſichtlich beſtimmt.
Kapp, Gerichtsvollzieher
zu Darmſtadt.
Möbel= und Verſteigerungslokal
1 Bleichſtraße 1.
Aus einem Nachlaſſe und infolge Umzug zu
Verſteigerungspreiſen:
op hell eich. m. 3 tür. Spiegelſchrank, mod. Bettſtell.,
1 Schlafzimmer. mit Waſch= und Nachttiſchen mit hochf. Marmor.
dunkel nußbaum mit 2 tür. Kleiderſchrank, Waſch=
1 Schlaßzimmer.
tiſch mit Spiegel und Marmor.
dunkel eichen, großes Büffett, Credenz, Aus=
1 Speiſezimmer.
zugstiſch, 4 Lederſtühle und Divan.
(4330
1 Küche, modern, in Pitſch=pine.
Büffett, reich geſchnitzt, Büffett u.
Einzelne Möbel: Credenz, hochf. Schreikommode,
Sekretär (Mahagoni), Steg u. L Tiſche, Kleiderſchränke (1 tür.),
Kom=
mode, Pfeilerſchränke, Nähtiſch, Seſſel (verſtellb.), Wiener Liegeſeſſel,
Herrenzimmertiſch (rund, eich.), 1 hell eich. mod. Bettſtelle u.
Spiegel=
ſchrank (2 tür.), 2 egale gute vollſt. Betten, eiſ. Bettſtellen, einf.
Küchen=
einrichtung, 1 Anrichte, 1 Sofa u. 6 gep. Stühlen, 1 eleg. weiß.
Waſch=
tiſch m. Spiegel, Bücherregale, kl. Glasſchrank, kl. Schreibtiſch,
Gewehr=
ſchrank, Säule (ſchwarz), Staffelei mit Malkaſten, 1 Nähmaſchine,
1 Badewanne, 1 Gasbadeofen, 1 Badeofen f. Holzfeuerung, 1
Gas=
lüſter f. Hängelicht, 1 Gasherd m. Geſtell, verſch. Wand= u.
Stand=
uhren, Glas= und Aufſtellſachen, 2 Weinflaſchenſchränke, Bilder,
verſch. Bücher, (Gartenlaube) uſw.
Schränke, Truhen, Kommode, Tiſche,
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Deutscher Zahnärzte und den wirtschaftlichen Verband
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(466a
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Parfümerie Gg. Frz. Frank
Telephon 886.
Elisabethenstrasse 9.
Betrefende 1 über die Regelung des Verkehrs mit
Brotgetreide und Mehl.
Bekanntmachung.
Die Einführung der Brotkarten auch in den Landgemeinden des Kreiſes macht
es notwendig, die Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe, die von der Beſtimmung
des § 4 Abſ. 4a der Bekanntmachung des Bundesrats vom 25. Januar d. Js.
Ge=
brauch machen, wiederholt darauf hinzuweiſen, daß ſie die ihnen zur Verſorgung ihres
Hausſtandes mit Mehl und Brotgetreide nach der genannten Beſtimmung überlaſſene
Vorräte kür die ganze Zeit bis zur neuen Ernte (15. Auguſt 1915) richtig einteilen, da
ihnen nach einem etwa vorzeitig herbeigeführten Aufbrauch dieſer Vorräte, Mehl oder
Brotgetreide nicht mehr zugewieſen werden kann. Die Unternehmer landwirtſchaftlicher
Betriebe dürfen nach § 4 Abſ. 4a der Bekanntmachung vom 25. Januar 1915 zur
Er=
nährung der Angehörigen ihrer Wirtſchaft, einſchließlich der Auszügler und des Geſindes
für die Zeit vom 15. März bis 15. Auguſt 1915 zurückbehalten:
für je eine Perſon:
an Mehl 36 kg oder an Brotgetreide 45 kg.
Die Unternehmer der in Betracht kommenden landwirtſchaftlichen Betriebe werden
hierdurch aufgefordert, diejenigen Mengen, die ſie unter Zugrundelegung des
vor=
ſtehend angegebenen Einheitsſatzes in Anſpruch nehmen können, unter Abzug der vom
15. März bis zum Tag der Ausſonderung verbrauchten Mengen, das iſt für den Tag
und Perſon 240 g Mehl oder 300 g Brotgetreide, alsbald von ihren übrigen Vorräten
abzuſondern. Es iſt ſelbſtverſtändlich daß die Betriebsunternehmer zunächſt das
Mehl, das ſie beſitzen, für ſich zurückbehalten. Was ihnen an Mehl nach erfolgter
Ausſonderung noch übrig bleibt, iſt bereits augunſten des Kommunalverbandes
be=
ſchlagnahmt und, ſoweit es ſich um Roggenmehl handelt dem Kommunalverband auch
ſchon übereignet. Die Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe werden
hier=
durch aufgefordert, bis zum 22. d. Mts, der zuſtändigen Bürgermeiſterei
anzu=
zeigen, welche Mengen an Mehl, getrennt nach Roggen= und Weizenmehl, ſie
nach erfolgter Abſonderuug noch übrig haben, damit das Erforderliche wegen
Uebereignung dieſer Mengen an den Kommunalverband gegen Bezahlung veranlaßt
werden kann. Reicht das im Beſitz eines landwirtſchaftlichen Betriebsuntenehmers
befindliche Mehl zur Deckung ſeines Bedarfs für die Zeit bis zum 15. Auguſt 1915
nicht aus, ſo hat er die ſehlende Menge durch Ausſonderung von Brotgetreide, das
ſich noch in ſeinem Beſitz und Gewahrſam befindet, zu decken. Für die an Mehl
fehlende Menge darf ½ mehr an Brotgetreide einbehalten werden. Wir geben
ein Beiſpiel:
Der Hausſtand eines landwirtſchaftlichen Betriebes beſteht aus ſechs Perſonen
und darf unter Zugrundelegung des obigen Einheitsſatzes ausſondern 6 mal 36 lg
Mehl = 216 kg Mehl. Der Hausſtand verfügt aber nur noch über 150 kg Mehl.
Um die fehlende Menge von 66 kg Mehl zu beſchaffen, muß er noch 79,2 kg Brotgetreide
(66 kg Getreide — 13,2 kg Getreide, das iſt ½ von 66) ausſondern, um es demnächſt
vermahlen zu laſſen.
Selbſtverſtändlich iſt, daß diejenigen Betriebsunternehmer, die, kein Mehl
be=
ſitzen, die unter Anwendung des oben berechneten Einheitsſatzes ſich ergebende Menge
an Brotgetreide nicht nur ausſondern, ſondern auch ausmahlen laſſen dürfen.
Es wird jedoch ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß das Moltern
ver=
boten iſt. Es muß alſo Mahllohn für das Mahlen des Brotgetreides bezahlt werden,
da das Mehl, das der Müller durch das Moltern erhalten würde, dem Verbraucher
entzogen iſt, alſo ſpäter fehlt und ihm nachträglich auch nicht erſetzt werden kann.
Da der Kommiſſionär der Kriegsgetreidegeſellſchaft mit dem Ankauf der
be=
ſchlagnahmten Roggen= und Weizenvorräte für die Kriegsgetreidegeſellſchaft begonnen
hat, haben die Unkernehmer landwirtſchaftlicher Betriebe das größte Intereſſe daran,
alsbald nach den vorſtehend gegebenen Anweiſungen zu verfahren.
Wir wiederholen dringend unſere Aufforderung zur alsbaldigen Ausſonderung
des Bedarfs an Mehl und Brotgetreide und zur Erſtattung der oben bemerkten
An=
gaben über Reſtbeſtände an Mehl.
Wer mehr zurückbehält oder ausſondert, als ihm zukommt, macht ſich ebenſo
ſtrafbar wie derjenige, der die ihm verbliebenen Beſtände unrichtig angibt.
Wir werden die ausgeſonderten und die Reſtbeſtände von Zeit zu Zeit
nach=
kontrollieren laſſen.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen, auch
Ihrerſeits darauf zu wirken, daß die Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe die
Ausſonderung der ihnen zuſtehenden Mengen vornehmen.
Die Ihnen zu meldenden Reſtbeſtände an Mehl ſind von Ihnen in eine Liſte
aufzunehmen, die die Namen der Betriebsunternehmer und die Reſtbeſtände an Mehl
(getrennt nach Roggen= und Weizenmehl) enthält.
Die Liſten ſind uns bis zum 25. d. Mts. vorzulegen.
Von obiger Bekanntmachung werden Ihnen Sonderabdrucke in genügender
Anzahl zugehen. Wir beauftragen Sie, von dieſen Sonderabdrucken je ein Exemplar
den Unternehmern landwirtſchaftlicher Betriebe, die von der Beſtimmung des § 4
Abſatz 4a der Bekanntmachung des Bundesrats vom 25. Januar. 1915 Gebrauch
machen, alsbald zuzuſtellen.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
(4344
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Berentanchung.
Die nachſtehende Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom
9. März d. Js. über die Beſchlagnahme von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei und
der Kartoffelſtärkefabrikation vom 9. März 1915 bringen wir hiermit zur öffentlichen
Kenntnis.
(4310
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Beſchlagnahme von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei und der
Kartoffelſtärkefabrikation betreffend.
Vom 9. März 1915.
Die Trockenkartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu Berlin
wird ermächtigt die Beſitzer von Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl, Kartoffelſtärke
und Kartoffelſtärkemehl aufzufordern, ihr beſtimmte Mengen dieſer Gegenſtände zu
überlaſſen. Eine ſolche Aufforderung hat die Wirkung, daß Verfügungen über die
von ihr betroffenen Gegenſtände nichtig ſind; den rechtsgeſchäftlichen Verfügungen
ſtehen Verfügungen gleich, die im Wege der Zwangsvollſtreckung oder Arreſtvollziehung
erfolgen. Die Aufforderung wird unwirkſam, wenn ſie nicht binnen einer Woche,
nachdem ſie dem von ihr Betroffenen zugegangen iſt, durch Erlaß der Behörde
be=
ſtätigt wird. Zuſtändig ſind die Großh. Kreisämter und in Städten von über
20000 Einwohnern die Oberbürgermeiſter, in deren Bezirk ſich die Gegenſtände befinden.
Darmſtadt, den 9. Mürz 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des. Innern vom
(4309
8. ds. Mts. bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 10. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
über Verſteigerung von Sämereien.
Vom 8. März 1915.
Der Wirtſchaftsausſchuß der V. Armee, Abteilung Sämereien, in Mannheim,
Werfthallenſtraße 37 (Fernruf 6370), läßt Montag, den 15. März, und an den
folgen=
den Tagen Klee=, Gras=, Gemüſe= und Rübenſamen im Siloſpeicher der Badiſchen
Aktien=Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport in Mannheim,
Werfthallen=
ſtraße, unter nachſtehenden Bedingungen verſteigern.
1. Die Verſteigerung geſchieht im Auſtrage und für Rechnung der
Herenver=
waltung.
2. Für Güte, Keimfähigkeit, Reinheit und Seidenfreiheit wird keinerlei Garantie
geleiſtet.
3. Die Saaten werden partieweiſe nach dem Verzeichnis ausgeboten, größere
Quantitäten von einer Sorte geteilt in 5 oder 10 000 Kilogramm=Poſten.
4. Geboten wird durchweg für 50 Kilogramm brutto für netto inkl. Säcke ab
Lager. Das geringſte Uebergebot beträgt ½ Mark für 50 Kilogramm.
5. Die Speſen vom Lager bekragen inkl. genauer Einzelverwiegung bis frei
Waggon oder Fuhre an der Rampe 10 Pfg., bis frei Waſſerfahrzeug 11 Pfg.
für 50 Kilo.
6. Die Zuſchlagserteilung erfolgt durch den Etappenintendanten der V. Armee
nach freiem Ermeſſen für die am 15. März verſteigerten Sämereien am
16. März, vormittags 9 Uhr, für die am 16. März bebotenen Saaten je nach
Dauer der Verſteigerung entweder noch am gleichen Tage oder am 17. März,
vormittags 9 Uhr. Für die am 17. März event. noch in Auktion gelangenden
Waren werden Zuſchläge, wenn die gebotenen Preiſe angemeſſen erſcheinen,
ſofort erteilt. Nachgebote finden keine Berückſichtigung.
7. Die Berechnung geſchieht unter Zugrundelegung des gebotenen Preiſes für
50 Kilogramm nach der Gewichtsermittelung der vereidigten Wäger.
8. Mit der Zuſchlagserteilung gehen die erſteigerten Waren auf den Käufer
über und lagern für deſſen Gefahr. Lagerſpeſen werden von der
Heeres=
verwaltung bis 31. März getragen. Die Kaufpreiſe ſind bei früherem
Ab=
transport am Tage vorher, für alle anderen Beſtände am 25. März 1915 auf
unſer Konto bei der Reichsbankhauptſtelle in Mannheim zu zahlen.
9. Bis zum 25. März 1915 nicht bezahlte Waren werden am 30. März,
vor=
mittags 10 Uhr, für Rechnung des Käufers, welcher für Koſten und
Minder=
eriös haftet, ernent verſteigert.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
Großherzogliches Miniſterinm des Innern.
v. Hombergk.
Krämer.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom
4. d. Mts, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 10. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
über den Anbau von Zuckerrüben.
Vom 4. März 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge über
den Anbau von Zuckerrüben im Jahre 1915 auf Flächen, die einen Hektar überſteigen,
bleiben nur in Höhe von ½ der vereinbarten Anbaufläche in Kraft. Das gilt
ins=
beſondere auch, ſoweit Aktionäre oder Geſellſchafter einer Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung auf Grund des Geſellſchaftsvertrags zum Anbau von Rüben verpflichtet ſind.
§ 2. Die vor dem Inkraftreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge von
Zuckerfabriken über die Lieſerung ihrer=Erzeugniſſe aus dem Betriebsjahr 1915/16
bleiben nur in Höhe von ½ der vereinbarten Menge in Kraft.
§ 3. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge der
Zuckerfabriken oder der Rübenanbauer über Lieferung oder Bezug von
Zuckerrüben=
ſamen zur Ausſaat im Jahre 1915 bleiben nur in Höhe von ½ der vereinbarten Menge
in Kraſt.
§ 4. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge über
den Anbau von Zuckerrübenſamen im Jahre 1915 bleiben nur in Höhe der Hälfte
der vereinbarten Menge oder anzubauenden Fläche in Kraft.
§ 5. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 4. Märg 1915.
Der Stellvertreter des Reichskauzlers
Delbrück.
(4303
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 9. März d. Js.,
betreffend Ausführung der Verordnung vom 25. Januar 1915 über die Regelung des
Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen bemerken wir, daß, falls die Mühle
das Getreide von einem Kommunalverband erhalten hat, ſie auf Verlangen des
Kom=
munalverbandes die Kleie an ihn abzugeben hat (vergl. § 20 Abſ. 2 der obigen
Bundes=
ratsverordnung).
Darmſtadt, den 15. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
betreffend Ausführung der Verordnung vom 25. Januar 1915 über die
Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.
Vom 9. März 1915.
Auf Grund von § 29 Abſ. 1 und § 53 Abſ. 1 Satz 2 der Berordnung des
Bundes=
rats über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar
1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 35) wird folgendes beſtimmt:
I.
Die Vorſchrift des § 29 Abſ. 1 der Verordnung des Bundesrats über die
Rege=
lung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar 1915 tritt mit dem
15. März 1915 in Kraft.
II.
Als Stelle, an welche nach § 29 Abſ. 1 der Verordnung des Bundesrats über
die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar 1915 die Kleie
abzugeben iſt, wird die Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte, G. m. b. H. in
Berlin beſtimmt.
Berlin, den 9. März 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
(4326
Delbrück.
Bekanntmachung.
Der Schießplatz bei Meſſel wird demnächſt wieder benutzt werden.
Voraus=
ſichtlich wird täglich (in der Regel von 12 Uhr mittags bis 4 Uhr nachmittags) ſcharf
geſchoffen werden. Wir bringen daher unſere Polizei=Verordnung vom 25. September
1909 nachſtehend erneut zur öffentlichen Kenntnis.
(4312
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Polizei=Verordnung
über das Betreten des Schießplatzes Meſſel.
Unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes wird gemäß Art. 78 der Kreis= und
Provinzialordnung mit Genehmigung des Großh Miniſteriums des Innern vom
16. September 1909, zu Nr. M. d. J. 15131, für die Gemeinden Arheilgen und Meſſel
folgendes verordnet:
§ 1. Während der Schießübungen darf das geſamte durch Poſten abgeſperrte
und durch Warnungstafeln als abgeſperrt gekennzeichnete Gelände des Schießplatzes
Meſſel ohne Erlaubnis der zuſtändigen Miltärbehörde nicht betreten werden,
§ 2. Wer ſich an den öffentlich bekanntgegebenen Schießtagen und zu den
öffentlich bekanntgegebenen Schießſtunden auf dem Schießplatz ohne Erlaubnis der
zuſtändigen Militärbehörde aufhält oder wer der Aufforderung des Militärs oder der
Polizeorgane, den Vorſchriften des § 1 nachzukommen, keine Folge leiſtet, wird mit
Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
§ 3. Dieſe Vorſchriften treten am 1. Oktober 1909 in Kraft.
Darmſtadt, den 25. September 1909.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Grancy.
[ ← ][ ][ → ] K
riegsminiſterium
M. 6172/2. 15. K. R. A.
Bekanntmachung
betreffend Vorratserhebung und Beſtandsmeldung über Wolfram,
Chrom, Molyhdäu, Vauadium und Mangan.
Nachſtehende Verfügung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit
dem Bemerken, daß jede Uebertretung (worunter auch verſpätete oder unvollſtändige
Meldung fällt), ſowie jedes Anreizen zür Uebertretung der erlaſſenen Vorſchrift, ſoweit
nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen höhere Strafen verwirkt ſind, nach §9 Ziffer
„b” des „Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851‟ (oder Artikel 4
Ziffer 2 des „Bayriſchen Geſetzes über den Kriegszuſtand vom 5. November 1912‟)
mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft wird.
Von der Verfügung betroffene Gegenſtände.
a) Meldepflichtig ſind vom feſtgeſetzten Meldetag ab bis auf Weiteres ſämtliche
Vorräte der nachſtehend aufgeführten Klaſſen inffeſtem und flüſſigem Zuſtand (einerlei,
ob Vorräte einer, mehrerer oder ſämtlicher Klaſſen vorhanden ſind), mit Ausnahme
der in § 5 aufgeführten Beſtände.
Klaſſe 23. Wolfram=Metall, ausgeſchloſſen Drähte mit einem Durchmeſſer von weniger
als 0,5 mm.
Klaſſe 24. Wolfram=Eiſen (Ferrowolfram).
Klaſſe 25. Wolfram=Stahl von 2 bis unter 10% Wolframgehalt, unverarbeitet,
vor=
gearbeitet und in Fertigfabrikaten, ſowie Abfälle und Altmaterial; ausgenommen
ſind bei Verbrauchern die Fertigfabrikate, welche ſich in Gebräuch befinden,
oder ſchon in Gebrauch waren undſoder für Verbrauchserſatz auf Lager gehalten
werden, insbeſondere fertige Werkzeuge (nicht Werkzeugſtähle), Kugellager,
Magnete uſw.
Klaſſe 26. Wolfram=Stahl von 10% und mehr Wolframgehalt, insbeſondere
Werk=
zeugſtähle, unverarbeitet, vorgearbeitet und in Fertigfabrikaten, ſowie Abfälle und
Altmaterial; ausgenommen ſind bei Verbrauchern die Fertigfabrikate, welche
ſich in Gebrauch befinden, oder ſchon in Gebrauch waren undſoder für
Verbrauchs=
erſatz auf Lager gehalten werden, insbeſondere fertige Werkzeuge (nicht
Werk=
zeugſtähle), Kugellager, Magnete uſw.
Klaſſe 27. Wolfram in Erzen, in Schlacken, in Neben= und Zwiſchenprodukten, ſoweit
nicht unter Klaſſe 23—26 fallend.
Klaſſe 28. Chrom als Metall und Ferrochrom.
Klaſſe 29. Chrom=Stahl mit mindeſtens 0,5% Chromgehalt, unverarbeitet,
vorge=
arbeitet und in Fertigfabrikaten, ſowie Abfälle und Altmaterial; ausgenommen
ſind bei Verbrauchern die Fertigfabrikate, welche ſich in Gebrauch befinden,
oder ſchon in Gebrauch waren undſoder für Verbrauchserſatz auf Lager gehalten
werden, insbeſondere fertige Werkzeuge (nicht Werkzeugſtähle), Kugellager,
Magnete uſw.
Klaſſe 30. Chrom in Chromſalzen.
Klaſſe 31. Chrom in Erzen, in Schlacken, in Neben= und Zwiſchenprodukten, ſoweit
nicht unter Klaſſe 28—30 fallend.
Klaſſe 32. Molybdäu als Metall.
Klaſſe 33. Molybdän in Legierungen, unverarbeitet, vorgearbeitet und in
Fertig=
fabrikaten, ſowie Abfälle und Altmaterial; ausgenommen ſind bei Verbrauchern
die Fertigfabrikate, welche ſich in Gebrauch befinden, oder ſchon in Gebrauch
waren undſoder für Verbrauchserſatz auf Lager gehalten werden, insbeſondere
fertige Werkzeuge (nicht Werkzeugſtähle), Kugellager, Magnete uſw.
Klaſſe 34. Molybdän in Erzen, in Schlacken, in Neben= und Zwiſchenprodukten, ſoweit
nicht unter Klaſſe 32 und 33 fallend.
Kläſſe 35. Vanadium als Metall.
Klaſſe 36. Vanadium in Legierungen, unverarbeitet, vorgearbeitet und in
Fertig=
fabrikaten, ſowie Abfälle und Altmaterial; ausgenommen ſind bei Verbrauchern
die Fertigfabrikate, welche ſich in Gebrauch befinden, oder ſchon in Gebrauch
waren undſoder für Verbrauchserſatz auf Lager gehalten werden, insbeſondere
fertige Werkzeuge (nicht Werkzeugſtähle), Kugellager, Magnete uſw.
Klaſſe 37. Vanadium in Erzen, in Schlacken, in Neben= und Zwiſchenprodukten,
ſoweit nicht unter Klaſſe 35 und 36 fallend.
Klaſſe 38. Mangan als Metall und Manganeiſen (Ferromangan) mit 70% und
mehr Mangangehalt.
Klaſſe 39. Mangan als Manganeiſen (Ferromangan) unter 70% Mangangehalt.
Klaſſe 40. Mangan in Eiſen= und Stahllegierungen mit mindeſtens 20%
Mangan=
gehalt, unverarbeitet, vorgearbeitet und in Fertigfabrikaten, ſowie Abfälle und
Altmaterial; ausgenommen bei Verbrauchern die Fertigfabrikate, welche ſich
in Gebrauch befinden, oder ſchon in Gebrauch waren undſoder für
Verbrauchs=
erſatz auf Lager gehalten werden, insbeſondere fertige Werkzeuge (nicht
Werk=
zeugſtähle), und Maſchinenteile.
Klaſſe 41. Mangan in Erzen.
b) Bei zuſammengeſetzten Metallen (Legierungen), chemiſchen Verbindungen und
Erzen iſt ſowohl das Geſamtgewicht, wie der Gewichtsanteil des Hauptmetalls der
betreffenden Klaſſe zu melden. Hauptmetalle ſind für Klaſſe 23—27 Wolfram; für
Klaſſe 28—31 Chrom; für Klaſſe 32—34 Molybdän; für Klaſſe 35—37 Vanadium; für
Klaſſe 38—41 Mangan.
Sind mehrere der anzumeldenden Metalle in einer Legierung vorhanden, ſo iſt
unter demjenigen Hauptmetall anzumelden, das den höchſten Prozentſatz aufweiſt.
c) Verbrauchern, welche den Gehalt an Hauptmetall in den anzumeldenden
Werkzeugen und Werkzeugſtählen der Klaſſen 25, 26, 29, 33, 36 und 40 nicht ermitteln
können, iſt geſtattet, unter Nennung des Verwendungszweckes z. B. Schnellarbeitsſtahl,
Magnetſtahl, Kugellagerſtahl uſw., dieſe Poſten nach Wertklaſſen anzumelden und zwar
Wertklaſſe a) bis 150 ℳ,
b) über 150 ℳ bis 300 ℳ,
300 ℳ
C)
für 100 kg Stahl.
§ 2.
Von der Verfügung betroffene Perſonen, Geſellſchaften uſw.
Von dieſer Verfügung betroffen werden:
a) alle gewerblichen Unternehmer und Firmen, in deren Betrieben die in § 1
aufgeführten Gegenſtände erzeugt undoder verarbeitet undſoder verbraucht
werden, ſoweit die Vorräte ſich in ihrem Gewahrſam undoder bei ihnen
unter Zollaufſicht befinden;
b) alle Perſonen und Firmen, die ſolche Gegenſtände aus Anlaß ihres
Handels=
betriebes oder ſonſt des Erwerbs wegen in Gewahrſam haben, ſoweit die
Vorräte ſich in ihrem Gewahrſam ſund/oder bei ihnen unter
Zollauf=
ſicht befinden;
c) alle Kommunen, öffentlich rechtliche Körperſchaften und Verbände, in deren
Betrieben ſolche Gegenſtände erzeugt undſoder verarbeitet undſoder
ver=
braucht werden, oder die ſolche Gegenſtände in Gewahrſam haben, ſoweit die
Vorräte ſich in ihrem Gewahrſam undſoder bei ihnen unter Zollaufſicht
befinden;
d) alle Empfänger (in dem unter a, b und e bezeichneten Umfang) ſolcher
Gegen=
ſtände nach Empfang derſelben, falls die Gegenſtände ſich am Meldetage auf
dem Verſand befinden und nicht bei einem der unter a, b und e aufgeführten
Unternehmer, Perſonen uſw. in Gewahrſam undſoder unter Zollaufſicht
gehalten werden.
Vorräte, die in fremden Speichern, Lagerräumen und anderen
Aufbewahrungs=
räumen lagern, ſind, falls der Verfügungsberechtigte ſeine Vorräte nicht unter eigenem
Verſchluß hält, von den Inhabern der betreffenden Aufbewahrungsräume zu melden.
Sind in dem Bezirk der unterzeichneten verfügenden Behörde Zweigſtellen
vor=
handen (Zweigfabriken, Filialen, Zweigbüros und dergl.), ſo iſt die Hauptſtelle zur
Meldung auch für dieſe Zweigſtellen verpflichtet. Die außerhalb des genannten
Be=
zirks (in welchem ſich die Hauptſtelle befindet) anſäſſigen Zweigſtellen werden einzeln
betroffen.
Umfang der Meldung.
Die Meldepflicht umfaßt außer den Angaben über Vorratsmengen noch die
Angabe, wem die fremden Vorräte gehören, welche ſich im Gewahrſam des
Auskunfts=
pflichtigen befinden.
§ 4.
Inkrafttreten der Verfügung.
Für die Meldepflicht iſt der am 16. März 1915 (Meldetag), mittags 12 Uhr,
beſtehende tatſächliche Zuſtand maßgebend.
Für die in § 2 Abſatz d bezeichneten Gegenſtände tritt die Meldepflicht erſt mit
dem Empfang oder der Einlagerung der Waren in Kraft.
Sofern die in § 5 aufgeführten Mindeſtvorräte am 16. März 1915 nicht erreicht
ſind, tritt die Meldepflicht an dem Tage in Kraft, an welchem dieſe Mindeſtvorräte
überſchritten werden.
§ 5.
Ausnahmen.
Ausgenommen von dieſer Verfügung ſind ſolche in § 2 gekennzeichneten Perſonen,
Geſellſchaften uſw., deren Vorräte (einſchließlich derjenigen in ſämtlichen Zweigſtellen)
herſchreiten
je 10 kg
in Klaſſe 23, 28, 32, 35 .
20 „
24, 33, 36
26, 27, 30, 31, 34, 37, 38, 39 „ 150 „
„ 300 „
25, 29, 40, 41
§ 6.
Meldebeſtimmungen.
Die Meldung hat unter Venutzung der amtlichen grünen Meldeſcheine für
Metalle zu erfolgen, für die Vordrucke in den Poſtanſtalten 1. und 2. Klaſſe
erhält=
lich ſind; die Beſtände ſind nach den vorgedruckten Klaſſen getrennt anzugeben; in
denjenigen Fällen, in welchen genaue Werte nicht ermittelt werden können (z. B. der
Reingehalt von Erzen), ſind Schätzungswerte einzutragen, ſofern nicht die Beſtimmung
§ 1e zutrifft.
Weitere Mitteilungen irgend welcher Art darf die Meldung nicht enthalten.
Die Meldezettel ſind an die Metall=Meldeſtelle der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung
des Königlichen Kriegsminiſteriums, Berlin W66, Mauerſtraße 63—65 (Fernſprecher
Amt Zentrum, 11509) vorſchriftsmäßig ausgefüllt bis zum 31. März 1915
einſchließ=
lich einzureichen.
An dieſe Stelle ſind auch alle Anfragen zu richten, welche die vorliegende
Ver=
fügung betreffen.
Die Beſtände ſind in gleicher Weiſe fortlaufend alle drei Monate (erſtmalig
wieder am 1. Juli) aufzugeben unter Einhaltung der Einreichungsfriſt bis zum 15. des
betreffenden Monats.
Darmſtadt, 15. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
.V.: von Starck.
Lehrlings= und Lehrſtellenvermittelung für
die Provinz Starkenburg.
Das unterzeichnete Amt hat ſich im beſonderen auch die Aufgabe geſtellt,
Lehr=
linge und Lehrſtellen zu vermitteln. Seine Tätigkeit iſt hierbei nicht nur auf
Darm=
ſtadt beſchränkt. Mit Zuſtimmung der Großh. Provinzialdirektion erſtreckt ſie ſich
auch auf den übrigen Bezirk der Provinz Starkenburg. Es iſt für dieſen Bezirk
Hauptausgleichsſtelle. Koſten entſtehen durch die Inanſpruchnahme des Amtes
nicht, weder den Lehrherren noch den Lehrlingen. Beim Ausgleich von Angebot
und Nachfrage wird den örtlichen, alſo ganz beſonders auch den ländlichen
Ver=
hältniſſen und Intereſſen in weitgehendem Maße Rechnung getragen. Die
Ver=
mittlung erfolgt in Fühlung mit den vorhandenen örtlichen und Bezirks=
Arbeitsnach=
weisſtellen unter ſtrenger Beobachtung des Grundſatzes, daß Angebote und
Nachfragen erſt dann entfernter gelegenen Orten und Bezirken zugut kommen
dürfen, wenn ſie am Orte der Herkunft und in der nächſten Umgebung mit
entſprechenden Nachfragen und Angeboten nicht ausgeglichen werden können.
Sollte ausnahmsweiſe die Vermittlung einer außerhalb der Provinz gelegenen
Lehr=
ſtelle gewünſcht werden, ſo iſt dies beſonders anzugeben. Dahingehende Wünſche
werden ſelbſtverſtändlich berückſichtigt.
Es wird ebenſo dringend wie höflich gebeten, nunmehr Stellen und Lehrlinge
bei einer der folgenden Vermittlungsſtellen, am zweckmäßigſten bei der
nächſt=
gelegenen, umgehend anzumelden.
1. Darmſtadt, Arbeitsamt, Hauptnachweisſtelle Waldſtraße 19, Fernruf 371.
2. Bensheim a. d. B., Kreisarbeitsnachweis, Fernruf 9.
3. Dieburg, Kreisarbeitsnachweis (Ortskrankenkaſſe), Fernruf 252.
4. Gernsheim, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernrüf 25.
5. Langen, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf 2.
6. Offenbach a. M., Städtiſcher Arbeitsnachweis Domſtraße 12, Fernruf 342.
Wird der ſchriftliche Weg bevorzugt, ſo genügt, wenn ein beſonderes
Anmelde=
formular nicht zur Hand iſt, die Ueberſendung einer einfachen Poſtkarte, auf der zu
beantworten ſind, ſofern anmelden:
a) Lehrherren: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrherrn, 2. ſeiner
Kon=
feſſion, 3. ſeinem Wohnort, 4. der Art des Gewerbebetriebes, 5. Dauer der
Probe= und Lehrzeit, 6. Anzahl der gewünſchten Lehrlinge, 7. etwa von den
Eltern geforderten Leiſtungen, 8. event. Vergütung und 9. ſonſtigen
Be=
dingungen, über die der Anmeldende im voraus keinen Zweifel laſſen möchte;
b) Eltern oder Vormünder: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrlings,
2. ſeinem Alter, 3. ſeiner Konfeſſion, 4. ſeinem Wohnort, 5. der beſuchten
Schule, 6. dem gewählten Beruf und 7. ſolchen Bedingungen, die die
An=
meldenden im voraus klargeſtellt wiſſen möchten, ſchließlich 8. die Frage, ob
Wohnung und Verköſtigung ſelbſt geſtellt werden können.
Es liegt im eigenſten Intereſſe der Angehörigen der Provinz, zuerſt die
Arbeitsnachweisſtellen in der Provinz in Anſpruch zu nehmen, bevor ſie
aus=
wärts Umſchau halten. Die Vermittlungstätigkeit wird ſich in ſtetem Benehmen
mit den maßgebenden gewerblichen und Schulbehörden halten.
(1332a
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Die Hauptausgleichſtelle der Provinz Starkenburg.
Arbeitsamt.
Schmidt, Beigeordneter, ſtellvertretender Vorſitzender.
Bekanntmachung.
Die vorſtehende Aufforderung empfehlen wir der Beachtung und Unterſtützung
durch die gewerblichen Kreiſe, die Eltern, Vormünder, Geiſtlichen und Lehrer und alle
in Betracht kommenden Behörden.
Es liegt ganz außerordentlich ſowohl im wirtſchaftlichen Intereſſe der
Pro=
vinz als im Intereſſe ihrer gewerblichen Entwickelung, daß die Lehrlings= und
Lehr=
ſtellenvermittlung nicht zerſplittert und abgeleitet, ſondern an eine kräftige und
leiſtungsfähige Einrichtung in der Provinz, wie ſie die obige Hauptausgleichsſtelle
iſt, angeſchloſſen und von dieſer in Verbindung mit den anderen öffentlichen
Arbeits=
nachweiſen, den gewerblichen und Schulorganen in den richtigen Bahnen erhalten wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1915.
Großherzogliche Provinzialdirektion Starkenburg.
Fey.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungs=
platz Darmſtadt bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
(4131a
Darmſtadt, den 11. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Roeſener.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 13. bis 20. März 1915.
Dauer
Die AbſperrungBemerkungen
der Abſperrung
Tag
Datum
erſtreckt ſich
bis
von.
13. März 1 Samstag
15. März Montag
16. März 1 Dienstag
5 Uhr 1 bis zum Landgraben
17. März 1 Mittwoch 1 12 Uhr
18. März 1 Donnerstag
19. März 1 Freitag
20. März 1 Samstag
Bekanntmachung.
Die Maul= und Klauenſeuche in Eſchollbrücken iſt erloſchen. Die in unſerer
Bekanntmachung vom 12. Februar ds. Js. — Amtsverkündigungsblatt Nr. 34 —
(4353
angeordneten Maßnahmen werden für Eſchollbrücken aufgehoben.
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
In mehreren Gehöften in Groß=Umſtadt iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen. Gehöft= und Gemarkungsſperre wurde angeordnet.
In Babenhauſen iſt die Manl= und Klanenſeuche ausgebrochen.
Sperrmaß=
regeln ſind angeordnet.
Auf der Inſel Langenau, Kreis Groß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſeuche
erloſchen.
In Rüſſelsheim, Kreis Groß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
In Banſchheim, Kreis Groß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
In Crumſtadt, Kreis Groß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
In Biſchofsheim, Kreis Groß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſenche wieder
ausgebrochen. Sverrmaßregeln wurden angeordnet.
(4325.
In Worfelden, Kreis Gtoß=Gerau, iſt die Maul= und Klauenſenche erloſchen.
[ ← ][ ][ → ]Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
5)
(Nachdruck verboten.)
Claudines Stimme hatte aber nicht mehr den
ſchrof=
fen Klang, als ſie ſagte:
Das war ſehr aufmerkſam, Fräulein. Sie ſcheinen
ſich ſchon darüber informiert zu haben, was mir
ange=
nehm iſt oder nicht.
Die junge Dame errötete, dann huſchte ein Lächern
um ihren Mund. Die Augen groß und voll
aufſchla=
gend, ſagte ſie offen:
Frau Stange war ſo freundlich, mir einige Winke zu
geben, damit ich Ihnen nicht mit Fragen läſtig fallen
muß, gnädige Frau.
Das Lächeln auf Frau Claudines Geſicht erſchien
wieder ganz flüchtig.
So, ſo — die Stange hat Ihnen dieſe Inſtruktionen
gegeben.
Die junge Dame ſah bittend zu ihr hinüber.
Es war ſehr freundlich von Frau Stange. Sie ſah
wohl meine Sorge, daß ich Ihnen mißfallen könne.
Ich=
wünſche ja ſo ſehnlich, Sie zufrieden zu ſtellen, gnädige
Frau, und will mir alle Mühe geben.
Die dunklen Augen Frau Steinbrechts hefteten ſich
ſcharf auf ihr Geſicht.
Liegt Ihnen ſo ſehr viel daran?
Das traurige Lächeln, das Frau Stanges Herz
ge=
wonnen hatte, erſchien auf dem jungen Geſicht.
Ich wäre ſehr glücklich, in Ihrem Hauſe bleiben zu
dürfen, gnädige Frau.
Glücklich? fragte die alte Dame ſarkaſtiſch. Für eine
junge Dame ſieht das Glück doch wohl anders aus. Ich
kann mir nicht denken, daß es Sie glücklich machen kann,
die Geſellſchafterin einer ſehr oft recht verdrießlichen,
alten Frau zu ſein. —
Die ſunge Dame ſah ſie ernſt an.
Gnädige Frau, wenn man arm und heimatlos und
darauf angewieſen iſt, ſein Brot ſelbſt zu verdienen,
iſt=
es immer ein Glück, wenn man ein ſicheres Unterkommen
gefunden hat.
Frau Claudine ſah wie gebannt in die goldbraunen
Mädchenaugen und konnte den Blick nicht von ihnen
los=
reißen.
Haben Sie Ihre Eltern ſchon lange verloren?
Meine Mutter ſtarb, als ich erſt ein paar Jahre zur
Schule ging; mein Vater ſtarb vor drei Jahren. Er war
die letzten beiden Jahre krank und konnte nichts
ver=
dienen. Das hat unſere wenigen Erſparniſſe aufgezehrt.
Als er ſtarb, reichte der Ertrag aus unſeren Habſeligkeiten
gerade aus, ſein Begräbnis zu beſtreiten und mich über
Waſſer zu halten, bis ich die Stellung bei General
Feld=
heim fand.
Frau Claudine fühlte ſich durch dieſe Worte bewegt.
Armut war etwas, das ſie in ihrem Leben nicht verſtehen
gelernt hatte. Und doch empfand ſie in dieſem
Augen=
blick, welche Tragödie das Wort „arm” umſchließen kann.
Bei all ihrer großzügigen Wohltätigkeit hatte ſie es nie
ſo verſtanden, wie in dieſem Augenblick. Zugleich aber
wehrte ſich etwas in ihr dagegen, daß dieſes fremde,
junge Mädchen ſie gleichſam in der erſten Stunde gefangen
zu nehmen wußte. Ihre ſelbſtherrliche Natur ſträubte
ſich gegen ſolchen heimlichen Zwang. Sie lehnte ſich wie
gelangweilt in ihren Seſſel zurück und ſagte in ihrer
kur=
zen, herriſchen Art:
Da drüben auf dem Tiſchchen liegt ein Buch. Es
„würde” zu Ihren Obliegenheiten gehören, mir zuweilen
ein Stündchen vorzuleſen — das heißt, nur wenn Ihr
Organ mir ſympathiſch genug iſt, ſonſt verzichte ich lieber.
Wir wollen die Probe machen.
Dabei beobachtete ſie das junge Mädchen, ob ſein
Geſicht Empfindlichkeit verriet.
Das Fräukein erhod ſich jedoch ruhig und holte das
Buch. Aber das Herz lag ihr dabei ſchwer in der Bruſt,
weil ihre Herrin geſagt hatte, es „würde” zu ihren
Ob=
liegenheiten gehören, und nicht, es „wird‟ Das bewies
ihr, daß Frau Steinbrecht noch nicht entſchloſſen war, ſie
zu behalten.
Aeußerlich war ihr jedoch nichts anzumerken. Sie
ſetzte ſich ihrer Herrin gegenüber und ſchlug das Buch
da auf, wo ſie ein Leſezeichen fand.
Darf ich hier fortfahren, gnädige Frau?
Die alte Dame nickte.
Die Geſellſchafterin begann zu leſen. Sie hatte eine
klare, warme Stimme, betonte gut und beſaß eine
feſ=
ſelnde, intereſſante Vortragsweiſe.
Frau Claudine lauſchte angenehm überraſcht auf den
warmen Klang des jugendfriſchen Organs. Das war
ein wirklicher Genuß. Sie lehnte ſich in ihren Seſſel
zu=
rück und ließ ihre Augen nicht von dem ſchönen, ſchlanken
Mädchen, das ihr in beſcheidener Haltung gegenüberſaß.
Zum erſtenmal, ſeit Fräulein Elſe Grabow ſich
ver=
heiratet hatte, fühlte ſich die alte Dame ſo recht behaglich.
Sie ſpann ſich förmlich ein in dieſes Behagen. Es war
doch ſehr angenehm, ſo ein ſchönes, junges Weſen um ſich
zu haben. Dr. Frenſen ſchien diesmal einen guten Griff
getan zu haben.
Soviel ſtand ſchon jetzt bei ihr feſt: wenn nicht
irgendwelche Schattenſeiten im Weſen der jungen Dame
ſich herausſtellten, dann würde ſie dieſe gewiß nicht
ent=
laſſen.
(Fortſetzung folgt.)
Wenn Ihr Brot verzehrt, denkt an das
Vaterland, und ſpart für kommende Zeit.
(23874
Lecherrin durfte in keiner Famme ienten.
Aerzte und Publikum stimmen darin überein, daß Leciferrin (Ovo-Lecithin-Eisen) an der Spitze aller Kräftigungsmittel steht. Leciferrin ist nicht nur sehr angenehm
von Geschmack und leicht verdaulich, sondern befördert zugleich auch den Appetit. Leciferrin hebt das Allgemeinbeſinden, macht den Körper widerstandsfähig,
Lebens=
frische und Energie werden hergestellt, welkes, schlaffes Aussehen verschwindet, die Gesichtsfarbe wird frisch und rosig.
(I,4322
Leciferrin kostet Mk. 3.— dié Flasche. Leciferrin-Tabletten, von derselben Wirkung wie das flüssige, bequem als Feldpostbrief zu versenden, Mk. 2.50.
Zu haben in den Apotheken.
Wo nicht erhältlich, wende man sich an Galenus chemische Industrie G. m. b. H., Frankfurt a. M.
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Allgemeiner Verein gegen Verarmung und Bettelei
in der Stadt Darmſtadt.
Einladung
zur ordentlichen Mitglieder=Verſammlung
in den Rathausſaal am Markt auf
Mittwoch, den 17. März 1915, nachmittags 3½ Uhr.
Tagesordnung.
1. Entgegennahme des Geſchäftsberichts für 1914.
2. Abhör der Jahresrechnung und Entlaſtung des Rechners.
3. Wahl der Vorſtands=Mitglieder.
4. Verſchiedenes.
Darmſtadt, den 4. März 1915.
(3966mi
Für den Vorſtand:
D. Peterſen, Geh. Oberkonſiſtorialrat.
ürger=Verein Darmſtadt.
Die verehrlichen Mitglieder werden zu der am
Dienstag, den 30. März 1915, abends 9 Uhr,
im Vereinshaus ſtattfindenden
Ordentl. General=Verſammlung
ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung: Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr;
Kaſſebericht; Ergänzungswahl zum Vorſtand; Verſchiedenes.
4336)
Der Vorstand.
Saal zur Traube.
Am 19. März, abends 8 Uhr,
wiederholt auf besondere Einladung
Paul Lindenberg
seinen
UnE Kriegs-vortrag
MbENbUNad
Mit willkommenen
Ergänzungen und
neuen Bildern.
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Ein größerer Teil des Reingeuinns wird
der städtischen Kriegs-Fürsorge überwiesen
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(ausser der Kartensteuer) bei Georg Thies Nachf.
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Donnerstag, 18. März 1915, abends 8½ Uhr: Paſtor Sang. . H. Baumeiſter
Bortrag mit Lichtbildern
von dem
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über:
Die kulturellen und wirtſchaftlichen Verwüſtungen Paſtor Bratt . Joh. Heinz
von Seiten der Engländer und Franzoſen in
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50 Pfg. im Vorverkauf im Verkehrsbureau und im Blumengeſchäft Paſtor Jenſen . Paul Peterſen
von Frl. Remlinger, Wilhelminenſtr. 6, und abends am Saaleingang. Eine Pfarrers=
Kriegsvortrage.
Herr Paſtor Keller wird ſprechen
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Mittwoch, den 17. März: Die Frau und der Krieg.
(Für Frauen und Jungfrauen.)
Donnerstag, den 18. März: Die Fürbitte u. der Krieg
Freitag, den 19. März: Wie halten wir aus?
Anfang 4 Uhr.
Eintritt frei. —
Im Kaiſerſaal, abends 8½ Uhr (Vorverkauf für die Vorſtellungen
Donnerstag, den 18. März: Iſt Gott neutral?
Freitag, den 19. März: Wann kommt der Weltfriede?
Für die Vorträge im Kaiſerſaal ſind im Vorverkauf Karten
in der Buchhandlung von Johs. Waitz, Eliſabethenſtraße, und Vorſt. C 30. Auf Allerhöchſten
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ſchütz”. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Donnerstag, 18. März: 120. Ab.=
Befehl: „Siegfried Wagner=
Konzert” Kleine Preiſe.
An=
fang 7½ Uhr.
Freitag, 19. März: 121. Abon.=
Vorſt. D 30. Muſikaliſcher Luſt=
„Der Barbier von Sevilla”.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
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Der Geigenmacher
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den 17. März
Der Dorfpfarrer
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Freitag, 19. März:
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welches ſelbſt. kochen kann, mit
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Vorzuſtellen von 11—5 Uhr und
abends von 7 Uhr ab. (*5082
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Alleinſtehender Witwer auf
dem Lande, Fünfziger, mit eigenem
kleinen Anweſen, ſucht
Haushäl=
terin, nicht unter 40 Jahr. (auch
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