Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Seekrieg. — Der Krieg im Orient. — Ein unbekanntes Denkmal engliſcher Schande.
Volksernährungsfragen. — Der Außenhandel Frankreichs.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 13. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Südlich Ypern wurden Angriffe der Engländer
mühelos abgewieſen.
Unſer zur Wiedereinnahme des Dorfes Neuve
Chapelle angeſetzter Angriff ſtieß nach anfänglichem
Erfolg auf eine ſtarke engliſche Ueberlegenheit und wurde
deshalb nicht durchgeführt. Die Engländer entwickeln
in dieſer Gegend eine rege Tätigkeit mit Fliegern, von
denen vorgeſtern einer, geſtern zwei heruntergeſchoſſen
wurden.
In der Champagne flackerte an einzelnen Stellen
der Kampf wieder auf. Alle franzöſiſchen Teilangriffe
wurden mit ſtarken Verluſten für den Feind abgeſchlagen.
200 Gefangene blieben dabei in unſeren Händen.
Nebel und Schnee behinderten in den Vogeſen die
Gefechtstätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Ruſſen wichen aus der Gegend von Auguſtow
und nordöſtlich bis hinter den Bobr und unter die
Ge=
ſchütze von Grodno zurück.
Am Orzye, nordöſtlich von Prasznysz, wurde
ein ruſſiſcher Angriff abgewieſen.
Oberſte Heeresleitung.
TU Wien, 13. März. Der offizielle ruſſiſche
Be=
richt teilt mit, daß Oſſowiece anhaltend mit
ſchwe=
rer Artillerie beſchoſſen werde. Die
Kriegsbe=
richterſtatter erwarten, daß dieſe Tätigkeit der Deutſchen,
die eine direkte Bedrohung Warſchaus von Norden her
darſtelle, ſchließlich verſagen werde, geben aber zu, daß
das Bombardement der Feſtung beträchtlichen Schaden
zufügte. Die aus 42 Zentimeter=Mörſern (?)
abgefeuer=
ten Geſchoſſe verurſachten in den Befeſtigungswerken
Löcher von 6 Meter Durchmeſſer und 2 Meter Tiefe. Die
Korreſpondenten betonen ferner, daß zwiſchen Thorn und
Mlawa große deutſche Truppenmaſſen zuſammengezogen
werden, die auf einen noch unbekannten Plan der deutſchen
Heeresleitung hinweiſen. (B. Z.)
TU London, 13. März. Der Daily Telegraph
meldet in einem Sonder=Telegramm aus Petersburg:
Ein ganz neues Ereignis iſt an der Oſtfront in
Er=
ſcheinung getreten. Es handelt ſich um einen kürzlichen
deutſch=öſterreichiſchen Angriff gegen das Dorf
Domano=
witza nördlich des Pilica=Fluſſes. Der Angriff bekannt, die von dem deutſchen Hilfskreuzer „Prinz
wird mit großer Wucht durchgeführt. Die ſtrategiſchen
Beweggründe dieſer Offenſive konnten hier nicht enträtſelt
werden. Gut informierte Kreiſe glauben aber nicht, daß
hinter dieſer Operation eine ernſthafte Drohung ſich
ver=
birgt und ſind eher der Anſicht, daß der Feind auf dieſe
Weiſe verſuchen will, eine Zerſplitterung der ruſſiſchen
Streitkräfte am Njemen, Bobr und Narew
herbeizu=
führen.
Der Seekrieg.
Stockung des Schiffsverkehrs.
* Berlin, 13. März. Dem Berliner Tageblatt
zu=
folge weiſt die Times auf den in dieſem Jahrhundert
noch nicht dageweſenen Fall hin, daß 14 Tage lang kein
Dampfer von Amerika nach England gelangte.
Die Times begründet das damit, daß der Dampfer Arabie
infolge des Streiks der Dockarbeiter in Liverpool eine
ganze Woche bis zum 3. März feſtgehalten worden ſei
und daß aus denſelben Gründen die Dampfer „
Philadel=
phia”, „Adriatic” und „St. Louis” nicht pünktlich aus
England hätten abfahren können. Die Cunard Line hat
die Preiſe für die Ueberfahrt nach den Vereinigten
Staa=
ten und Kanada auf allen ihren Schiffen für die zweite
Kajüte auf 10 Pfund für die Perſon herabgeſetzt, ebenſo
die White Star Line, die Dominion Line und die
America Linie.
Von franzöſiſcher Seite wird der
Reiſenden=
verkehr zwiſchen England und Frankreich
eingeſchränkt. In England wurde bekannt gegeben,
daß die franzöſiſchen Militärbehörden keine Einſchiffung
nach Calais geſtatten, außer Perſonen, die zum Heere,
der Flotte oder dem Roten Kreuz gehören,
Heeresliefe=
ranten ſind, oder Verwundete oder Kranke in Calais und
Vororten beſuchen wollen. Franzöſiſche Beamte in
Folke=
ſtone werden ſtrenge darüber wachen, daß die Verordnung
nicht übertreten wird.
Steigen der Verſicherungsprämien.
* London, 13. März. Der Korreſpondent des
Daily Telegraph für Marineverſicherung ſchreibt: Die
Kriegsverſicherungsprämien ſtiegen geſtern
beträchtlich. Die Prämien von Walliſer Kohlenhäfen nach
nordfranzöſiſchen Häfen ſtiegen um 25 Prozent, die
übri=
gen Verſicherungen hielten ſich auf ähnlicher Höhe.
Holland gegen die falſche Flagge.
* (Ctr. Bln.) Die holländiſche Regierung
hat nach der Rheiniſch=Weſtf. Ztg. der engliſchen und
franzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie
je=
dem Schiff, das eine falſche Flagge oder falſche
Nationalitätskennzeichen führt, das Befahren der
hollän=
diſchen Territorialgewäſſer, nämlich drei Seemeilen von
der Küſte, und das Einlaufen in holländiſche Häfen
ver=
bietet. Dem Kapitän des Schiffes, das dieſem Verbot
zuwiderhandelt, und dem dieſe Zuwiderhandlung von
der holländiſchen Hafenbehörde nachgewieſen wird, droht
eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre.
Ein engliſcher Hilfskreuzer verſenkt.
* London, 13. März. Die Admiralität teilt mit:
Der Hilfskreuzer „Bayano” iſt auf einer
Erkun=
dungsfahrt untergegangen. Schiffstrümmer, die
am 11. März aufgefunden wurden, laſſen darauf ſchließen,
daß die „Bayano” torpediert worden iſt. 8 Offiziere
und 18 Matroſen ſind gerettet worden, die übrige
Mann=
ſchaft iſt wahrſcheinlich umgekommen. Der Dampfer
„Caſtle Reagh” aus Belfaſt berichtet, daß er am
Don=
nerstag morgen um 4 Uhr Schiffstrümmer ſichtete, daß er
aber durch ein feindliches Unterſeeboot, das ihn zwanzig
Minuten lang verfolgte, verhindert wurde, eine
Unter=
ſuchung anzuſtellen.
Die Tätigkeit des Hilfskreuzers „Prinz
Eitel Friedrich”.
* Neu=York, 12. März. Die Zollbehörde von
Newport News gibt folgende Liſte von Schiffen
Eitel Friedrich” verſenkt worden ſind: Am
27. Januar: die ruſſiſche Bark „Iſabelle Browne” mit
13 Inſaſſen, die franzöſiſche Bark „Pierre Lotti” mit 24
Inſaſſen; am 28. Januar: das amerikaniſche Schiff „
Wil=
liam Frye” mit 31 Inſaſſen, die franzöſiſche Bark „
Jacob=
ſen” mit 23 Inſaſſen; am 12. Februar: die engliſche Bark
„Invercoe” mit 23 Inſaſſen; am 18. Februar: das
eng=
liſche Dampfſchiff „Mary Ada Short” mit 28 Inſaſſen;
mit 78 Inſaſſen und 86 Paſſagieren. Der Kapitän der
„William Frye”, der ſich unter den Gefangenen
be=
findet, ſagte aus, daß er dem an Bord kommenden
Offi=
zier des „Prinz Eitel Friedrich” erklärt habe, daß das
Schiff amerikaniſch ſei, und daß die Ladung nur aus
Wei=
verlaſſen müſſen, worauf die Deutſchen das Schiff durch ſchiffe eröffneten mittags neuerdings das Feuer gegen
eine Dynamitbombe zum Auffliegen gebracht hätten. Die
Deutſchen erklärten, daß das Schiff dem Feinde Konter= gende Fort Hamidie mit dem ſchwerſten Geſchütz
ein=
bande bringe. Die Ladung war für Queenſtown und
im ſüdlichen Teil des atlantiſchen Ozeans verſenkt.
* Rotterdam, 13. März. Der Rotterdamſche
Courant meldet aus London: Nach Depeſchen aus
Ame=
rika ſagte Kapitän Kiehne von dem durch den
Hilfs=
krenzer „Prinz Eitel Friedrich” verſenkten amerikaniſchen
Segler „William Frye” aus, er ſei am 27. Januar
dem „Prinz Eitel Friedrich” begegnet, welcher einen
Schuß abgab. Kiehne ließ das Schiff anhalten, bis ein
Boot vom Kreuzer anlegte. Nachdem die Schiffspapiere
nachgeſehen waren, erklärte der deutſche Kapitän, daß
die Ladung Konterbande ſei und über Bord
ge=
ſchüttet werden müſſe. In dieſem Augenblick wurde in
der Ferne ein zweites Segelſchiff geſichtet. Der deutſche
Offizier, der die Viſitation an Bord des „William Frye‟
leitete, wurde ſamt ſeinen Leuten durch Signale
zurück=
gerufen, aber bald kam wieder ein Boot mit deutſchen
Matroſen an Bord, die unter der Leitung eines deutſchen
Ofiziers begannen, die Ladung über Bord zu ſchütten.
Inzwiſchen fuhr „Prinz Eitel Friedrich” mit Volldampf,
um das zweite Schiff zu verfolgen, das er bald einholte.
Es war das franzöſiſche Schiff „Pierre Lotti” aus Nantes,
von San Franzisko mit einer Kornladung unterwegs
nach England. Nachdem den „Pierre Lotti” ſein Schickſal
ereilt hatte, kehrte „Prinz Eitel Friedrich” zum „William
Frye” zurück. (Der Schluß des „Berichts fehlt; er iſt
augenſcheinlich vom Zenſor geſtrichen worden.)
* London, 12. März. Daily Chronicle meldet aus
Neu=York, daß der deutſche Hilfskreuzer
„Prinz Eitel Friedrich” an der einen Seite
weiß und an der anderen ſchwarz beſtrichen war
und damit vor einigen Wochen einem Kreuzer, der ihn
verfolgte, entronnen ſei. „Prinz Eitel Friedrich” war in
eine Nebelbank geraten, wodurch der Verfolger ihn aus
den Augen verlor. Bald traf der verfolgende Kreuzer
ein weißes Schiff, welches er für ein Paſſagierſchiff auf
der Fahrt nach Südamerika hielt. Er rief das weiße
Schiff an und fragte, ob es kein ſchwarzes Schiff habe
vorbeifahren ſehen. Der Kavitän des weißen Schiffes
antwortete, daß 18 Meilen weſtlich ein ſchwarzes Schiff
an ihm vorbeigefahren ſei, worauf der Kreuzer mit
Voll=
dampf die falſche Spur verfolgte.
Der Krieg im Orient.
Die Beſchießung der Dardanellen.
* Tſchanakale (Dardanellen), 9. März. (W. T. B.
Nichtamtlich.) Verſpätet eingetroffen. Der Vertreter des
Wolffbureaus erfährt über die Vorgänge des 3.
März zuverläſſig folgendes:
Der Feind beſchoß die Außenforts Kum Kale und
Seddel Bahr durch 8 bis 10 Schiffe mit etwa 1000
Granaten und Schrapnells vom Morgen bis zum Abend.
Yeni Schehr und Kum=Kale waren den ganzen Tag
in Flammen und Rauch gehüllt. Trotzdem wich die
tür=
kiſche Infanterie keinen Schritt zurück. Unter dem Schutze
des Feuers der Schiffe erreichten kleine feindliche
Trup=
penkörper das Land. Türkiſche Infanterie ging mit
Ge=
wehrfeuer und Handgranaten vor, während das
feind=
liche Landungskorps durch Schiffsbeſatzungen auf
etwa 400 Mann ſtieg. Das mörderiſche türkiſche Feuer
zwang bei Sonnenuntergang das Landungskorps zum
Rückzuge. Die Verluſte des Feindes betrugen 70 bis
80 Mann. Die Türken beobachteten, wie die Engländer
die Gefallenen ins Meer warfen. Die türkiſchen
Trup=
pen verdanken dieſen Erfolg der großen Tapferkeit und
Kaltblütigkeit und ihrer meiſterhaften Führung. Bei
Sed=
del Bahr landete der Feind 60 Mann, die der
Un=
am 19. Februar: das franzöſiſche Dampfſchiff „Florida” teroffizier Muſtapha Oahlon Mehmed mit 20 Mann im
Bajonettkampf zurückſchlug. Die geſamten türkiſchen
Verluſte in beiden Kämpfen betragen 6 Tote und 35
Ver=
wundete. Kum=Kale ſowie die ganze Küſte iſt von den
Türken beſetzt.
Ueber die Kämpfe vom 7. März meldet derſelbe
Kor=
reſpondent: Zwei engliſche Schiffe vom „Agamemnon” beſtände. Trotzdem habe die Mannſchaft das Schiff und eines vom „Nelſon”=Typ ſowie franzöſiſche
Linien=
die Forls Meſchidieh mit einem Hagel von
Geſchoſſen größten Kalibers, worauf das
gegenüberlie=
griff. Gleich bei den erſten Schüſſen erzielte es drei
Falmouth beſtimmt. Der Dampfer „William Frye” wurde Treffer, die das feindliche Schiff zwangen, die
Feuer=
linie zu verlaſſen, was von der Mannſchaft des Forts
mit einem freudigen Hurra begrüßt wurde. Sogleich
richtete der Feind ein heftiges Feuer gegen das Fort
Hamidie. 35 Zentimeter=Geſchoſſe durchheulten die Luft.
Exploſionen machten die Erde erbeben, die Häuſer der
ganzen Stadt Tſchanakale erzitterten. Zu kurz gefallene
Geſchoſſe wühlten rieſige Waſſerhoſen auf. Nach einem
vierſtündigen, heftigen Artilleriekampf danpfte der
Feind dem Ausgang der Dardanellen zu.
Trotzdem auf feindlicher Seite 400 Schüſſe abgefeuert
worden waren, iſt das Fort Hamidie unbeſchädigt, nur
eine verlaſſene Kaſerne wurde beſchädigt. Unzählige
Gra=
natſplitter liegen umher.
* Konſtantinopel, 9. März. (W. T. B. Nicht.
amtlich. Verſpätet eingetroffen.) Das
Hauptquar=
tier teilt mit: Heute bombardierten drei feindliche
Panzerſchiffe mit Unterbrechungen unſere
Infanteriever=
ſchanzungen bei dem Fort Seddel Bahr. Feindliche
Minenſucher, die ſich unter dem Schutze des Nebels unſeren
Minenlinien nähern wollten, wurden durch das Feuer
unſerer Batterien verjagt.
* Köln, 12. März. Die Kölniſche Zeitung meldet
aus Athen vom 11. März: Einige Zeitungen erfahren aus
angeblich zuverläſſiger Quelle, daß die bisherigen
Un=
ternehmungen der Verbündeten gegen die
Dardanellen nicht die gewünſchten Ergebniſſe
ge=
habt hätten. Daher dürfe man annehmen, daß weitere
Angriffe gegen die Meerengen eingeſtellt oder
min=
deſtens aufgeſchoben würden. Die furchtbaren
Be=
feſtigungen der Dardanellen bieten der Flotte große
Schwierigkeiten, die ohne die nachdrückliche Mitwirkung
einer Landarmee nicht zu überwinden ſeien. Von einigen
Blättern wird die Hemmung in den Operationen auf die
Ablehnung der erhofften Waffenhilfe Griechenlands
zu=
rückgeführt.
Auf den übrigen Kriegsſchauplätzen
hat ſich nach dem Bericht des türkiſchen
Hauptquar=
tiers nichts Weſentliches ereignet. Während vorgeſtern
unſere leichte Flotte damit beſchäftigt war, eine
Erkun=
dungsfahrt an der ruſſiſchen Küſte zu unternehmen,
bom=
bardierte die ruſſiſche Flotte die Häfen
Ki=
limi, Zunguldak, Kozlou und Eregli. In
Zunguldak wurden das franzöſiſche Hoſpital und 15
Häu=
ſer des franzöſiſchen Viertels zerſtört. Das griechiſche
Fahrzeug „Takſiarra” wurde in dem Hafen in den Grund
gebohrt. Ein feindliches Torpedoboot, das ſich dem
Ha=
fen nähern wollte, wurde von dem Feuer unſerer
Batte=
rien getroffen und zog ſich zurück. In Eregli wurden 50
alte Holzhäuſer in dem griechiſchen Viertel durch
Gra=
naten in Brand geſchoſſen. Der Direktor einer ruſſiſchen
Schiffahrtsgeſellſchaft, griechiſcher Nationalität, wurde
verwundet, ſeine beiden Kinder und ſeine Frau wurden
getötet. Ein italieniſches Schiff und das Schiff
„Newa” wurden von den Ruſſen genommen, ebenſo die
Schiffe „Heibeli”, „Ado” und „Preſſia‟. Sie
wurden im Hafen verſenkt. Die Beſatzungen wurden
gerettet. Durch die Beſchießung dieſer vier Orte, die ſechs
Stunden dauerte, wurden unter den Soldaten und den
Einwohnern ſieben Perſonen leicht verletzt.
Die Verluſte der engliſchen Flotte.
Hamburg, 12. März. Lt. Voſſ. Ztg. betragen
nach in Athen eingelaufenen Meldungen die Verluſte
der engliſchen Flotte vor den Dardanellen bis jetzt
140 Tote und 310 Verwundete. Zwei engliſche
Torpedo=
boote ſeien geſunken, zwei Minenſchiffe vernichtet worden
und vier große Schlachtſchiffe außer Gefecht geſetzt. Bei
Landungsverſuchen ſollen ferner 700 Mann an Toten,
Verwundeten und Gefangenen verloren ſein.
Im Schwarzen Meer eingeſchloſſene
Schiffe.
* Lyon, 13. März. Lyon Republicain meldet aus
Paris: Der franzöſiſche Lloyd berichtet, daß ſeit dem
Ein=
greifen der Türkei in den Krieg 11 engliſche, 27 ruſſiſche,
5 belgiſche, 12 griechiſche, 9 italieniſche, 2 ſchwediſche, 10
rumäniſche, 2 däniſche, 1 holländiſches, 1 bulgariſches
und 5 franzöſiſche Schiffe im Schwarzen Meer
eingeſchloſſen ſind.
Das franzöſiſche Expeditionskorps.
* Paris, 12. März. Amtliche Meldung der Agence
Havas: Das in Nordafrika zuſammengezogene
Ex=
peditionskorps beſteht zum Teil aus Kolonial=
truppen, zum anderen Teil aus Truppen, die aus dem
Mutterlande kommen. Die Truppen unterſtehen dem
Be=
fehl des General D’Amade, der durch ſeine Erfahrungen
in Expeditionen nach fernen Ländern für dies Kommando
bezeichnet war. General D’Amade hat namentlich dem
engliſchen Feldzug in Transvaal beigewohnt. Ein Teil
des Expeditionskorps iſt augenblicklich nach dem Orient
unterwegs, wo es ſich zu den bereits in Aktion
befind=
lichen Seeſtreitkräften und den von den Verbündeten aus
Aegypten geſandten Kontingenten geſellen wird.
Verſtimmung der Balkanſtaaten?
TU. Von der Schweizer Grenze, 13. März.
Aus Petersburg wird gemeldet: Rjetſch ſtellt feſt, daß
Bulgarien, Rumänien und Griechenland
wegen der Dardanellenaktion verſtimmt ſeien
und wahrſcheinlich zuſammengehen werden, um ſich im
gegebenen Angenblick ihr Condominium über die
Darda=
nellen mit Gewalt zu ſichern. Dieſe drei Staaten wollen
weder Rußland noch eine internationale Kommiſſion am
Hellespont ſehen. Dadurch entſtünde eine verworrene
Lage, die vielleicht noch andere Gruppierungen von
Ein=
flüſſen hervorrufen würde. (Köln. Ztg.)
Ein unbekanntes Denkmal engliſcher
Schande.
A Von einem alten Burenkämpfer wird uns
geſchrieben: Am 16. Dezember 1913, dem Dingaanstage,
dem nationalen Feiertag der Buren, fand in Bloemfontein
(Oranje=Freiſtaat) die Enthüllung des„nationalen
Frauen=
denkmals der Buren ſtatt zur Erinnerung an die in den
britiſchen Konzentrationslagern während des
Burenkrie=
ges geſtorbenen Frauen und Kinder. Obwohl dieſe
Feier die großartigſte nationale
Feſtlich=
keit war, die Südafrika je geſehen hat, iſt doch
infolge der Beherrſchung des Kabel= und
Nachrichten=
weſens durch England in der übrigen Welt faſt nichts
von jener Feier und von der Bedeutung
jenes Denkmals bekannt geworden. In der
gegenwärtigen Zeit, da England der ganzen Welt
ver=
kündet, daß es zum Schutze der kleinen Staaten und im
Intereſſe von Humanität und Geſittung gegen Hunnen
und Barbaren Krieg führen müſſe, iſt es angezeigt, an
jenes Denkmal zu erinnern. Von einem Augenzeugen,
der bei der Feier der Enthüllung dieſes Denkmals
zu=
gegen war, erfahren wir über jene Feier folgendes:
Schon am Tage vor der Feier hatten ſich aus allen
Teilen Südafrikas zahlloſe Buren mit ihren Familien in
Bloemfontein und Umgebung eingefunden. Man ſchätzte
die Geſamtzahl der Buren, die an der Feier teilnahmen
und insbeſondere aus denjenigen Buren beſtanden, die
ſeiner Zeit bis zum letzten Ende gekämpft haben, auf
etwa 30000. Am Morgen des Feſttages bewegte ſich ein
ſtundenlanger Feſtzug von dem Marktplatz in Bloemfontein
hinaus nach dem Denkmalsplatz, der ſich auf einem Hügel
in der Nähe der Stadt in weithin ſichtbarer Lage befindet.
Der Feſtzug begann mit vielen hunderten weiß gekleideter
junger Mädchen, die Blumen ſtreuten. Dann kamen
zahl=
reiche berittene und bewaffnete Buren, hierauf die Wagen
der Mitglieder des Denkmalskomitees, das unter dem
Vorſitz des Präſidenten Stein in jahrelanger
Ar=
beit die Mittel zur Errichtung des Denkmals in
Süd=
afrika geſammelt hat. Zu ihm gehörten alle bekannten und
bedeutenden Burenführer: Stein, Dewet, Delarey, Hertzog
Beyers, Kemp u. a. Auch Botha, der Premierminiſter,
war erſchienen, obwohl er bekanntlich gern alles vermeidet,
was England unangenehm ſein und ihm als ein Mangel
an Loyalität ausgelegt werden könnte. Nach den Wagen
der Burenführer kamen tauſende bewaffneter und
beritte=
ner Buren. Die Enthüllung erfolgte nach einer
ergrei=
fenden Anſprache des greiſen Präſidenten Stein
durch=
deſſen Frau. Nach der Enthüllung des Denkmals ſprachen
noch Dewet, Hertzog, Botha, Beyers in längeren Reden an
die unabſehbare Menge. Durch die Reden ging durchweg
der Gedanke, daß dieſes Denkmal ſie ewig daran erinnern
wolle, niemals die ſchweren Opfer zu vergeſſen, die ſie
für ihre nationale Unabhängigkeit in dem langen Kriege
gegen England gebracht haben, und für alle Zeiten zu
ge=
loben, daß dieſe Frauen und Kinder und die übrigen
Opfer des Krieges nicht umſonſt geſtorben ſein ſollen. Es
war eine gewaltige nationalle
Demonſtra=
tion gegen England, deſſen Kriegführung einen
un=
auslöſchlichen Haß in Südafrika hinterlaſſen hat.
Das Denkmal beſteht aus einem gewaltigen Obelisk
aus Granit, an deſſen Fuß zwei in Erz gegoſſene
Buren=
frauengeſtalten aus den Konzentrationslagern ſich befin=
den. Eine ſitzende Frauenfigur hat ein zum Skelett
abgemagertes ſterbendes Kind auf dem
Schoße und wird von der neben ihr ſtehenden Frau
ge=
tröſtet. Unter dieſer Gruppe ſteht folgende Inſchrift:
„Dieſes Denkmal iſt von dem Volke der Buren aus
freiwilligen Beiträgen errichtet worden zur Erinnerung
an die 26663 Frauen undKinder, welche während des
Krieges 1900—1902 in den engliſchen
Konzentrations=
lagern geſtorben ſind.”
Das Denkmal iſt wohl eine der ſchwerſten
An=
klagen gegen England in der Weltgeſchichte.
Es iſt bekannt, daß Lord Kitchener als
Höchſtkomman=
dierender der britiſchen Streitkräfte in Südafrika Ende
des Jahres 1900 dazu überging, ſämtliche Farmen und
kleinen Dörfer der Buren dem Erdboden gleich zu machen.
Auch alle landwirtſchaftlichen Geräte, die
aufdem Halmſtehenden Früchte, alle Bäume,
Staudämme und Brunnen wurden vernichtet, um
dem Feind jegliche Exiſtenzmöglichkeit zu nehmen.
Gleich=
zeitig führte man die Frauen und Kinder als Gefangene
in die Lager und verpflegte ſie dort ſo ungenügend und
ſchützte ſie ſo ſchlecht gegen die kalten Winternachte des
ſüdafrikaniſchen Hochlandes, daß von dem nur wenige
Hunderttauſend zählenden Volke nach amtlicher engliſcher
Angabe über 26000 Frauen und Kinder
ſtar=
ben. Mit der Gefangennahme der Frauen und Kinder
verfolgte Kitchener einen doppelten Zweck. Einmal wollte
er ein wertvolles Pfand — das Liebſte, was der Bur
be=
ſitzt — in ſeiner Gewalt haben. Er ſcheute ſich nicht, den
im Felde ſtehenden Buren — insbeſondere dem Chriſtian
Dewet — von Zeit zu Zeit mitzuteilen, daß die fortgeſetzte
Beunruhigung ſeiner rückwärtigen Verbindungen und
das Abfangen, ſeiner Proviantzüge nur dazu führen
werde, daß ihre Frauen und Kinder verhungern.
Der=
zweite Zweck, welchen Kitchener mit jener grauſamen
Maßnahme verfolgte, war der, durch die entſetzlichen
Ziffern der Todesfälle in jenen Konzentrationslagern die
im Felde ſtehenden Buren zum Aufgeben des weiteren
Kampfes zu beſtimmen. Darum ſandte Kitchener von
Zeit zu Zeit den kämpfenden Buren die Verluſtliſten
aus den Konzentrationslagern ins Feld. In der Tat hat
auch dieſer Umſtand viele der Buren dazu gebracht, daß
ſie nicht weiter kämpfen wollten. Wie aus den Protokollen
der Friedensverhandlungen von Vereeniging vom. Mai
1902 hervorgeht, iſt eines der wichtigſten Motive für das
Nachgeben vieler Burenführer geweſen, daß die
Fort=
ſetzung des Krieges zu einem langſamen Hinſterben ihrer
Frauen und Kinder und damit einem Verluſte ihres
Volksſtamms führen würde.
Mit ſolchen grauſamen Mitteln kämpft England gegen
die wehrloſen Angehörigen ſeiner Feinde, ſelbſt die Frauen
und Kinder, wenn es die im Felde ſtehenden Männer
nicht mit der Waffe bezwingen kann!
Volkserrährungsfragen.
* Berlin, 12.März. Die verſtärkte
Budget=
kommiſſion des Reichstags beſchäftigte ſich
heute mit dem Etat des Reichsamts des Innern.
Die Verhandlungen wurden durch einen
einge=
henden Bericht des Berichterſtatters über die in Sachen
der Volksernährung ergangenen Verordnungen
eingeleitet. Der Staatsſekretär des Innern
legte dann ausführlich die Entſtehung und Entwickelung
der geſetzgeberiſchen „Maßnahmen auf dem Gebiete der
Volksernährung ſowie ihre Wirkſamkeit dar. In der
Frage der Brotverſorgung wurden einzelne Maßnahmen
beſprochen und dabei geltend gemacht, daß die
landwirt=
ſchaftlichen Kreiſe nicht gehindert werden dürfen, von
dem ihnen zuſtehenden Rechte der Selbſtbewirtſchaftung
ihrer Getreidevorräte nach
agraph 26 Gebrauch zu
machen. Die Kriegsgetreideg ſellſchaft ſolle hier noch
weiter entgegenkommen und die Behörden mehr die
Selbſtwirtſchaft fördern. Von anderer Seite wurde
ge=
wünſcht, daß die regelmäßige Verſorgung der großen
Zentren von der Kriegsgetreidegeſellſchaft möglichſt bald
endgültig in die Hand genommen würde, damit die
Uebergangsſchwierigkeiten ihr Ende fänden. Der
Reichs=
kommiſſar für Mehlverſorgung legte die
Tä=
tigkeit der Kriegsgetreidegeſellſchaft dar und das bisher
von ihr Erreichte. Er entwickelte ferner, wie ſie die
Ver=
ſorgung vorzunehmen beabſichtige. Dabei wurde von einer
Seite die Feſtſtellung allgemeiner Höchſtpreiſe für Mehl
und Brot gewünſcht, dem gegenüber aber auf die großen,
unüberwindlichen Schwierigkeiten hingewieſen, die
Feſt=
ſtellung lokalrichtiger Brot= und Mehlpreiſe von der
Zen=
tralſtelle aus zu treffen. Die Kriegsgetreidegeſellſchaft
ſoll ihre Mehlpreiſe für die ganze Verſorgungszeit bis
zum 15. Auguſt feſtſtellen, doch läßt ſich die Preishöhe
ſelbſt zurzeit infolge der vielen hineinſpielenden
unſiche=
ren Faktoren nicht angeben. Da die
Kriegsgetreidegeſell=
ſchaft eine gemeinnützige Geſellſchaft iſt, die nicht auf
Er=
zielung großer Gewinne hinſtrebt, ſo wird der Mehl=
Stilles Heldentum.
K.K. Ein Gedicht aus dem Kriegsjahr 1870, „Der tote
Soldat” überſchrieben, hebt alſo an: „Auf fremder, ferner
Aue, da liegt ein toter Soldat, ein ungezählter Vergeßner,
wie brav er gekämpft auch hat.” Und doch bleibt dieſer
tote Soldat nicht vergeſſen. Zu Hauſe gedenken ſeiner der
Vater, die Mutter und die Braut: „Und iſt er dahin
ge=
ſtorben, meinem Herzen ſtirbt er nicht.” Nicht vergeſſen
liegt er auf fremder, ferner Au, nicht unbeweint. Den
ſtillen Helden draußen ehrt daheim die Liebe.
Wie unzählig oft mag ſich in dieſem Kriege
wieder=
holen, was ſo der Dichter im Jahre 1870 beſungen hat!
Wie viele unſrer Krieger ſchlummern den letzten Schlaf
auf fremder, ferner Au, müſſen äußerer Ehren entbehren
und ſcheinen ſo zu den ungezählten Vergeſſenen zu
ge=
hören! Wie viele unſrer braven Blaujacken ruhen in der
ſchweigfamen Tiefe der weiten Meere! Wie mancher
deutſche Held iſt ungenannt und ungeprieſen drüben im
dunkeln Erdteil gefallen, in Oſtafrika, in Südweſt, in
Ka=
merun und in Togo, oder noch viel weiter ab vom
Vater=
lande, im äußerſten Oſten Aſiens und im fernſten
Welt=
meer. Sie ſtarben im Kampfe für unſre ſo ſchwer
er=
rungenen Kolonien, die nun die Feinde geraubt oder
ein=
geſchloſſen halten, ſo daß keine Kunde mehr aus ihnen in
die Heimat herüberdringen kann. Die außerhalb unſres
Feſtlandes für Deutſchlands Ehre ſterben, ohne daß von
ihren todesmutigen Kämpfen ein Bericht zu uns kommt,
erleiden das Schickſal des toten, ſcheinbar vergeſſenen und
unbeweinten Soldaten auf fremder, ferner Au. Das iſt
der Tod ſchlichten, ſtillen, ſchweigſamen Heldentums. Die
ihn erfahren, haben ihr Leben in dem ſtummen
Bewußt=
ſein geopfert, die ſelbſtverſtändliche Pflicht für das
Vater=
land erfüllt zu haben.
Still und verſchwiegen bleibt dies Heldentum.
Nie=
mand daheim weiß und erfährt davon etwas, niemand
kan es rühmen und preiſen. Kein Kreuz deckt die Bruſt
dieſer ſtillen ſchlichten Helden, kein Kreuz auch ſchmückt
ihre Gräber. Der Ruhmeskränze aber und der äußeren
Ehrenerweiſe bedürfen ſie nicht. Denn deutſches
Helden=
tum muß auch auf ſolche verzichten können. „Ein wackerer
Soldat” ſagt in ſeinem Katechismus für den deutſchen
Kriegs= und Wehrmann Ernſt Moritz Arndt, „ſoll nicht
prunken mit der äußeren Ehre, noch ſich auf Eitelkeit
klähen, ſondern die Treue gegen ſein Vaterland ſoll ſeine
Ehre ſein und ſein ſtiller Mut ſeine höchſte Zierde.”
Wie herrlich und groß erweiſt unſer Volk in Waffen
auch den ſtillen, ſchlichten, ſchweigenden Heldenmut, der
ſich ſelber genügt, der in ſelbſtloſer, ſich ſelber vergeſſender
Treue den Tod auf ſich nimmt! Solcher Mut beſeelt und
begeiſtert meiſt auch jene Helden, die oft in ſicherem
Ver=
zicht auf Anerkennung und Auszeichnung im Leben in
Unterſeebooten in Nacht und Sturm hinausfahren oder
zu gefährlichſter Kundſchaft ſich in die Lüfte erheben. Dieſe
Todesbereitſchaft der Helden der neueſten Kriegswaffen
bedeutet das Bekenntnis zum anſpruchsloſen Heldentod,
der ſeinen beſten Lohn in ſich trägt, der ſich ſelbſt lobt.
In einer ſeiner Feldpredigten, die der Militär=
Ober=
pfarrer des Gardekorps, Geheimer Konſiſtorialrat D. G
Goens, im Großen Hauptquartier gehalten hat, ſagt er
„Nun wird zwar der Gang des Krieges bezeichnet nach
ſeinen hochauflodernden Feuerzeichen; ſie leuchten hinein
in die Welt und leuchten hinaus in die Zukunft: Von
Großtaten und Schlachten und ihren Führern berichtet
der Geſchichtsſchreiber und trägt ſie ein in die ehernen
Tafeln der Weltgeſchichte. Aber auch das ſchlichte
Heldentum — jeglicher Art — ſoll und wird nicht
vergeſſen ſein . . . Alle auf dem Felde der Ehre
ge=
fallenen frommen Krieger, die das Frührot einer neuen
Zeit nur an ſeinen erſten aufdämmernden Farben ahnen
konnten, denen unſer Volk den Lorbeer und unſer König
das Kreuz auf der Bruſt ſchuldig geblieben iſt — für ſie
hat Gott bereit eine Ehrenkrone, die heller leuchtet als
alles Gewinde von Menſchenhand geflochten — die Krone
des ewigen Lebens.”
Was unſere Soldaten leſen.
* Bereits am 6. Auguſt vorigen 8ahres erſchien der
erſte Aufruf des unter dem Protektorat des deutſchen
Kronprinzen arbeitenden Kaiſer=Wilhelm=Danks,
Berlin W. 35, zur Stiftung von Büchern uſw. und
Geld=
mitteln zur Verſorgung der Verwundeten und der im
Felde ſtehenden Truppen mit Leſeſtoff. Ueber ſeine
Tätigkeit auf dieſem Gebiete berichtet der Verein jetzt
folgendes: Bücher und andere Druckſchriften ſandte der
Verein bis zum 31. Januar d. J. an 293
Kommandan=
turen uſw. in der Heimat, 1260 Erſatz= und
Bewachungs=
truppenteile, 92 Truppenteile zur Bewachung von
Kriegs=
gefangenen, 3 Oſtpreußen=Depots, 918 Reſerve=uſw.
Laza=
rette, 23Geneſungsheime, 11207 Feldtruppenteile, 6100
im Felde ſtehende Einzelperſonen, 396 Feldgeiſtliche, 580
Schiffe und ſonſtige Formationen der Marine. Zur
Ver=
teilung gelangten in der genannten Zeit 134591 Bücher,
296 300 von den betreffenden Verlegern geſtiftete, neu
er=
ſchienene Tageszeitungen, 18495 von den betreffenden
Verlegern geſtiftete, neu erſchienene illuſtrierte
Zeitſchrif=
ten, 115 401 Hefte mit Kriegsberichten, 34505 Hefte, die
u. a. zu den acht beliebteſten Weihnachtsliedern die
Sing=
ſtimme und die Klavierbegleitung enthielten, 330000
Weihnachtsflugblätter mit der Epiſtel am Heiligen
Chriſt=
tage, dem Evangelium am Heiligen Chriſttage,
und den Texten zu neun der beliebteſten
Weihnachts=
lieder, 370000 Kaiſersgeburtstags=Feſtblätter mit der
Lebensſkizze unſeres Kaiſers und neun Liedertexten. Die
für die Marine beſtimmten 70000 Flugblätter enthielten
die Singſtimme und die Klavierbegleitung zu einem
neuen Matroſenlied. Die Verſendung erfolgte in 1777
Ballen Eiſenbahnfrachtgut und 143022 Feldpoſtſendungen.
Außerdem wurden in Groß=Berlin an die Lazarette uſw.
15702 Pakete durch beſondere Boten abgetragen.
Zur=
zeit bereitet der Verein die Verſendung von einer Million
für die Mannſchaften im Felde beſtimmten Karten der
Kriegsſchauplätze vor. Vielfach beteiligten ſich auch die
breis ſo niedrig als möglich gehalten
werden.
In der Kartoffelfrage wurde geklagt, daß man
nicht ſchneller mit ſchärferen Maßnahmen eingegriffen
hätte. Die vorübergehende Kartoffelnot in manchen Orten
ſei im weſentlichen jetzt beſeitigt oder werde es binnen
kurzem ſein, wenn bei aufgehendem Wetter die Mieten
geöffnet würden. Für eine erhebliche Erhöhung der
Preiſe für Speiſekartoffeln, die von manchen Seiten als
zu hoch bezeichnet würden, wurde geltend gemacht, daß
man keine anderen Mittel gehabt habe, um die Kartoffeln
gegen Verfütterung zu ſchützen und der menſchlichen
Er=
nährung vorzubehalten.
Die Wichtigkeit der Frage einer ausreichenden
Verſor=
gung der großen Bevölkerungszentren mit Kartoffeln
während der Kriegszeit wurde allerſeits anerkannt, dabet
über auch auf die ſehn großen Schwierigkeiten, ja
bei=
nahe ummöglichkeit hingewieſen, mit der algemeinen
Weſchlagnahme der Kartoffelvorräte etwas
wirkſames zu erreichen. Es wird angeſtrebt werden
müſ=
ſen, eine gewiſſe Kartoffelmenge in den
Ueberſchußbezir=
ken für die Konſumzentren feſtzulegen. Die Schwierigkeit,
die erforderlichen Futtermittel zur Durchhaltung des
nö=
tigen Pferdebeſtandes ſowie des Rindviehbeſtandes und
zur Aufrechterhaltung der Schweinezucht zu beſchaffen,
wurde allſeits beklagt und hierfür beſondere Maßnahmen
der Reichsregierung auf finanziellem Gebiet gefordert.
Der Reichsſtaatsſekretär ſagte weitgehendes
Entgegenkom=
men in dieſer volkswirtſchaftlich wichtigen Frage zu.
Eingehend wurde von Rednern aller Parteien die
Abſchlachtung der Schweine beſprochen. Die
Notwendigkeit ſchleunigſter Verminderung des hohen
Schweinebeſtandes zur Sicherſtellung der
Kartoffelvor=
räte für menſchliche Nahrung wurde von der Kommiſſion
anerkannt. Von verſchiedenen Rednern wurden
weitge=
hende Maßnahmen zur energiſchen beſchleunigten
Durch=
führung der Abſchlachtung gefordert. Von anderer Seite
wurde, da wegen Mangel an Futtervorräten der
Schweinebeſtand von allein zurückgehen würde, vor einem
überſtürzten, planloſen Vorgehen gewarnt, eine Be= Eigentum nicht liquidiert wetden. Die Beſchlagnahme
ſſchleunigung der Schweinebeſtandsaufnahme empfohlen
und eine Heraufſetzung der Enteignungsrichtpreiſe
ge=
fordert.
Die Verhäftniſſe in Wien.
* Wien, 12. März. Bürgermeiſter Weiskirchner
veröffentlicht die achte Folge der zur Verſendung an die
neutralen Staaten beſtimmten Mitteilungen über
die Verhältniſſe in Wien während des
Krieges. In den Mitteilungen wird darauf hinge=
Lwieſen, daß die Unterbindung der Zufuhr aus dem
Aus=
lande mancherlei Schwierigkeiten in der
Lebensmittelver=
ſorgung verurſacht hat, daß es jedoch weitaus nicht ſo
arg iſt, wie die ausländiſchen Blätter berichten. Die
Mel=
dungen von einer Hungersnot und von durch ſie
veran=
laßten Unruhen ſind erfunden. Das Ausreichen mit den
Vorräten an Getreide und Mahlprodukten bis zur nächſten
Ernte iſt mit Sicherheit zu erwarten. Vieh= und
Fleiſch=
zufuhr war im Februar, abgeſehen von Schweinen,
voll=
komimen ausreichend, ebenſo Milch= und Kohlenzufuhr.
Eine beträchtliche Steigerung mancher Lebensmittelpreiſe bleiben während der Dauer des Verbotes ſuspendiert und
wird von der Bevölkerung zwar drückend empfunden, aber
als unvermeidliche Folge des uns aufgezwungenen Krie=
Wges um ſo geduldiger hingenommen, als für die
bedürf=
tigen Familien der Eingerückten durch den ſtaatlichen
Unterhaltungsbeitrag ausreichend geſorgt iſt und an
Ar=
beits= und Verdienſtmöglichkeiten im allgemeinen kein
Mangel iſt. Die Arbeitsloſigkeit nimmt immer mehr ab.
In vielen Produktionszweigen wird ſogar ein Mangel
an qualifizierten Arbeitern beobachtet. Die öffentliche und
unentgeltliche Speiſung wird noch immer nur in mäßigem
Umfange in Anſpruch genommen. Die Geſundheitsver=
häluſfo ſind ziemlich normal. Die Sterblichkeit, die ſchon
im Januar nicht über dem Durchſchnitt der letzten 4 Jahre
war, iſt im Februar noch weiter zurückgegangen.
Die Lage der Juden in Lemberg.
* Genf, 12. März. Zur Lage der Juden in
Lemberg ſchreibt das in Paris erſcheinende Naſche
Slowo: Die Lage der jüdiſchen Bevölkerung in Galizien
genderg uer die Armnt zunicgerieden, die Reichn ins
noch vor der Einnahme Lembergs nach Wien geflohen, heit, die bereits in Friedenszeiten den wirtſchaftlichen
13 Kopeken. Andere 1500 Familien erhalten ſechs Rubel
monatlich pro Familie, die übrigen täglich einige Kope, vor dem Staate ſelbſt. Frankreich wolle leben und ſei zu
haben kann, muß man die unglaubliche Teuerung in
Lem=
berg in Erwägung ziehen.
Der Außenhandel Frankreichs.
* Lyon, 13. März. Républicain meldet aus Paris:
In der geſtrigen Kammerſitzung ergriff Juſtizminiſter
Briand das Wort, um den Charakter des Geſetzes,
be=
treffend das Handelsverbot mit Deutſchen,
Oeſterreichern und Ungarn zu erläutern. Briand
führte aus, daß der Handel der Feinde Frankreichs auf
jede Art behindert und in Frankreich unmöglich gemacht
werden müſſe. Zu dieſem Zwecke ſei zunächſt alles
feind=
liche Eigentum in Frankreich, welches für Frankreich ein
wirtſchaftliches Pfand darſtelle, beſchlagnahmt worden.
Um dieſes Pfand nicht zu ſchwächen, dürfe das ſeindliche
bilde eine Ergänzung zu dem Handelsverbot. Der
fran=
zöſiſche Handel müſſe ſich jetzt organiſieren, um den
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwung Frankreichs zu vollenden.
Han=
delsminiſter Thomſon erklärte, die Regierung bezwecke
durch das Handelsverbot, daß die franzöſiſchen
Handel=
treibenden ſich von jeder wirtſchaftlichen
Ab=
hängigkeit vom Auslandshandel löſen und
endlich Frankreichs wirtſchaftliche Unabhängigkeit ſichern.
Die Kammer nahm darauf den Geſetzesantrag an, dem= nis der chineſiſchen Regierung mit der Verlängerung des
zufolge angeſichts des Kriegszuſtandes im Intereſſe der
nationalen Verteidigung jeder Handel mit Deutſchen,
Oeſterreichern und Ungarn oder mit in Deutſchland und
Oeſterreich=Ungarn anſäſſigen Perſonen direkt oder durch
Vermittler unterſagt wird. Das Verbot gilt ab 4. Auguſt
für Deutſchland, ab 13. Auguſt 1914 für Oeſterr.=Ungarn und
zuſetzenden Zeitpunkt Gültigkeit. Vor oben genannten
Zeitpunkten abgeſchloſſene Verträge und Abmachungen
können durch Entſcheidung der Zivilgerichte für nichtig
er=
klärt werden, falls vor Ausbruch des Krieges die
Aus=
führung des Vertrages in Form von Warenlieferung und wierig an und habe daher von China die grundſätz=
Zahlungsleiſtung begonnen hat.
* Paris, 13. März. Humanité unterzieht die
Sta=
tiſtik über den Außenhandel Frankreichs, ſowie
die Arbeitsloſigkeit ſeit dem Ausbruch des
Krie=
ges einer eingehenden Unterſuchung und gelangt zu dem
Ergebnis, daß die Ausfuhr Frankreichs ſeit
Kriegsaus=
bruch um 25 Prozent geſunken ſei, während gleichzeitig
Deutſchlands Außenhandel durch die Blockade brachgelegt
ſwäre, Die Eroberung der deuſhen Abſahgebieie duch
die franzöſiſche Induſtrie erſcheine jedermann als eine
ſtrategiſche Operation von höchſter Bedeutung. Frankreich
aber erobere die deutſchen Abſatzgebiete nicht, ſondern
verliere noch die ſeinigen. Es ziehe nicht den
ge=
ringſten Nutzen aus der ungeheueren Ueberlegenheit
ſeiner wirtſchaftlichen Lage. Frankreich verliere den
Vor=
teil, weil es die Macht ſeiner Nation nicht in den Dienſt
iſt furchtbar. Nach einer Erzählung des Vertreters der Wiederaufnahme der Arbeit ſtellen wolle. Die Füh=
Krauteiats ilen in den riegezelen an derſihen Arene=
1500 Familien erhalten täglich je ein Brot im Werte von 1 Aufſchwung des Landes ſchwer beeinträchtigt habe, an der
Furcht vor einer ſtaatlichen Intervention und der Furcht
ken. Um zu verſtehen, welche Bedeutung eine ſolche Hilfe jedem Opfer bereit, es werde aber denen nicht verzeihen,
welche ihm ungeheuere, überflüſſige Opfer auferlegten,
weil ſie ſeine gemeinſame Tätigkeit auf wirtſchaftlichem
Gebiete nicht organiſieren konnten oder wollten.
Angriff eines Luftſchiffes auf einen Dampfer.
TU Amſterdam, 13. März. Daily Chronicle
mel=
det aus South Shields: Der erſte Offizier des
ruſſi=
ſchen Kohlendampfers Linhope, der Freitag
nacht in Tyne eintraf, erklärte, der Dampfer ſei
unter=
wegs durch ein Luftſchiff angegriffen
wor=
den. Der Kapitän hörte am Mittwoch abend, als der
Dampfer 22 Meilen ſüdöſtlich von Spurn Point fuhr,
das Surren eines Motors in der Luft. Plötzlich tauchte
aus ungefähr 1000 Meter Höhe das Licht eines
Scheinwerfers auf. In demſelben Augenblick ſauſte ein
Gegenſtand ins Waſſer, kaum 6 Meter vom Schiff entfernt.
Der Dampfer blieb unbeſchädigt. Der Offizier konnte
das Luftfahrzeug nicht erkennen, iſt aber überzeugt, daß
es ein Zeppelin war. (B. Z.)
Japan und China.
* Kopenhagen, 12. März. Nach der Nowoſe
Wremja vom 6. März hat der chineſiſche
Bevoll=
mächtigte Lutcheſian das eventuelle Einverſtänd=
Pachtvertrages in Schantung, der Uebergabe deutſcher
Rechte in Schantung und der Erlaubnis der
In=
veſtierung japaniſchen Kapitals in Eiſenbahnen erklärt.
Dagegen wurde das Verlangen nach Pachtung der
Eiſen=
bahnen in der Südmandſchurei und die
Gewäh=
rung von Vorrechten im Innern der Mongolei
beſitzt für die ganze Kriegsdauer bis zu einem ſpäter feſt= abgelehnt. In der Provinz Anhui beſteht eine Bewegung
zum Ankaufe japaniſcher Rechte auf Bergwerke.
* London, 12. März. Aus Peking wird der
Weſt=
minſter Gazette berichtet, daß Japan auf drei ſeiner
Anſprüche an China volle Genugtuung erhielt. Japan
ſehe jedoch die bisherigen Verhandlungen als zu
lang=
liche Erledigung aller Punkte bis zum 20.
März verlangt.
* (Ctr. Bln.) Kopenhagen, 12. März. Die
Pe=
tersburger Nowoje Wremja meldet zenſiert, daß der
Hauptteil der Forderungen Japans an China mit den
Intereſſen Rußlands im Oſten in
Wider=
ſpruch ſtehe und daß Rußland bereits diplomatiſche
Erörterungen in Tokio aufgenommen habe.
e
ſer=Wilhelm=Danks. So ſammelten u. a. die Volls= und
Mittelſchüler in Duisburg unter ſich über 2200 Mark.
Auch Landſturmleute beteiligten ſich an den
Sammlun=
gen. Die Befeſtigungs=Baukolonne der Pregel=Deime=
Linie, Abſchnitt Tapiau, Arbeitsabſchnitt 1, ſandte 170
Mark. Die Beamten des Proviantamts in München
ſandten 270 Mark.
Die Gebefreudigkeit der Daheimgebliebenen half
man=
ches auf dem Gebiete der geiſtigen Verſorgung unſerer
Tapferen leiſten. Aber vieles, ſehr vieles bleibt noch zu
tun übrig. Darum ergeht auch jetzt wieder die Bitte:
Sendet Geid unter der Bezeichnung Feldgabe” an den
Kaiſer=Wilhelm=Dank, Berlin W. 35, Flottwellſtraße 3.
** England im Spiegel des „lachenden Philoſophen”.
Die geiſtreiche Sammlung. von Aufſätzen und
Merkwür=
digkeiten, die nach dem Tode ihres Verfaſſers Karl
Julius Weber unter dem Titel „Demokritos
oder hinterlaſſene Papiere eines
lachen=
den Philoſophen” vor 80 Jahren erſchienen iſt,
ver=
dient auch heute noch nicht vergeſſen zu werden und iſt ja
in zahlreichen Neuausgaben viel verbreitet. Der weit ge=
Swanderte und an den mannigfachſten Erfahrungen reiche
Verfaſſer widmet darin auch dem Charakter der
Engländer ein inhaltsreiches Kapitel, in dem er ſeine
Landsleute von jeder verblendeten Vorliebe für das
Inſel=
volk zu bekehren ſucht und ein ſo wahres Bild von den
Briten entwirft, daß wir einige wichtige Stellen um ihrer
höchſt zeitgemäßen Bedentung willen hier mitteilen wollen:
„Der (Engländer fragt nie, was Recht oder Unrecht,
ſondern was engliſch ſei Keine Nation verachtet ſo
alle neben ſich, wie der Pudding und Porter. Was dem
Athener die böotiſche San und dem Römer der umbriſche
Ire — ein Kartoffelmaul und ein Paddy (vom St.
Pa=
trik, dem Schutzpatron); und doch iſt dieſer Ire weit
mun=
terer, lebhafter, höflicher und liebenswürdiger als John
Bull, gaſtfreier und einfacher. John Bull nennt ſeine
Schotten Haferbrotfreſſer, aber dieſe Haferbrotfreſſer ſind
der kräftigſte Menſchenſchlag in ihrer alten Römertracht, wenn er an ihren Sklavenhandel denkt, oder an den Zu=
und weit braver und unverdorbener, als die Briten. Der
Franzoſe iſt dem John Bull ein Fröſchekoch und
Waſſer=
ſuppenfreſſer und bei dem Deutſchen denkt er zunächſt
an Bratwurſt und Sauerkraut. Er nennt den Franzoſen
einen franzöſiſchen Babler, und der Pöbel, der den
Fremdling dog (Hund) nennt, würde ihn nur halb zu
beſchimpfen glauben, wenn er ihn nicht Preuch dog
(franzöſiſcher Hund) ſchimpfte. Der Italiener iſt ein
ita=
lieniſcher Monkey (Affe), der Holländer ein holländiſcher
Ochs und der Deutiche ein deutſches Schwein, dem jedoch
Zee
heit, verdant, und ſo werden ſie auch ſtändig abgebildet
in engliſchen Karikaturen. . . Seit 300 Jahren beiet
Eu=
ropa einen Götzen an, und wenn Europa deſſen Tempel
iſt, ſo iſt England ſein Allerheiligſtes; dieſer Götze iſt das
Gold. Die Engländer bekehren die wilden „Hunde” um
des Handels willen, nicht gerade zum Chriſtentum,
ſon=
dern zu Kleidern aus ihren Manufakturen, und ſo ſchützen
ſie auch Spanien und Portugal; ſie kaufen mit dem
Schweiße und den Schätzen der armen Indier, wie
Schläch=
ter auf der Lämmerweide, Menſchen. Sie kaufen
Menſchen in Afrika, um ſie in Amerika für ſich arbeiten
zu laſſen, und in Europa für die Schlachtbank, und leider
finden ſie Vetkäufer ſelbſt unter großen Nationen, deren
Kaufſchilling ſie euphemiſtiſch Subſidien nennen, oder gar
Anleihen, deren Intereſſen man mit Köpfen, Armen und
Füßen zahlt. Lange noch werden die nach Anerika
ver=
kauften Heſſen, Braunſchweiger, Hanauer, Anſpacher,
An=
halter und Waldecker den deutſchen Namen brandmarken.
England iſt die Gans, die auch im franzöſiſchen Kriege
großen und kleinen Mächten goldene Eier legte.
Wer mag England lieben, in dem nichts
po=
liert iſt, als der Stahl, nichts ſchön iſt, als etwa ihre
grü=
nen Raſen und die Menge ſchöner niedlicher Mädchen,
ſo daß der, der ſich von dieſer Seite nicht viel zutraut,
beſſer aus England wegbleibt. Wer vermag die
Kauf=
mannsſeele zu lieben, wenn er an die ſchaudererregende
Behandlung der ſanften Indier denkt? Drei Millionen
ſtarben 1796 binnen ſechs Wochen den Hungertod, weil
es einer Krämergilde, die zur Schande Großbritanniens
hier Souverän iſt, gefallen hatte. bei Reismißwachs
Kornwucher zu treiben. Fox ſchloß einmal eine
ſei=
ner Parlamentsreden: „Wir haben keine engliſche Re=alios obsiderent, tanto opere tolerabant, ut Dyrrachina
gierung in Indien, wohl aber eine indianiſche in
Eng=
land!‟ Einen gar kräftigen Hungerverſuch machten
Eber war, das iſt John Bull der noch immer gedrückte ſie ſpäter an dem revolutionären Nachbar, und die vollen= verique ocius nec euiquam ostendi iusserit, ne
patien-
dete Kaufmannsnation hätte vielleicht ſelbſt die Peſt aus
Spekulation die Selbſterhaltung entgegenzuſetzen. Wer
ver=
mag die, welche ſo ſtolz auf ihre Freiheit ſind, zu lieben, Standhaftigkeit, daß Pompeius bei der Verteidigung von
lands Inſelbewohner. Araber, Tataren und Perſer er= habe es ja mit wilden Tieren zu tun, und daher Befehl
oberten gleichfalls Indien, aber ſie amalgamierten ſich
mit der Nation und hinterließen wohltätige Spuren;
Bri=
ten aber, wenn ſie heute fortgejagt werden, hinterlaſſen
ternehmender Jünglinge, die das Mutterland abſandte,
um ſich reich zu blutigeln und wieder heimzukeh=ſtellen, woraus jenes „panis
ren, reich wie Clive und Haſtings.”
* Die Konfirmationen im Kriegsjahr. Der badiſche
Evangeliſche Oberkirchenrat gab den Geiſtlichen der
evan=
geliſchen Kirche beſondere Anweiſungen über die
bevor=
ſtehende Konfirmation, die beſondere Beachtung
berdienen. Die Konſtrmationen ſollen ihr Gepräge durch
die große Zeit erhalten, die unſer Volk durchleht. Es
heißt dann weiter in der Verfügung: Den ins Leben
hinaustretenden Kindern muß es bei dieſem Anlaß tief
bewegend vor die Seele geſtellt werden, welch hohen
Be=
rufs= und welch ernſter Pflichten ſie als chriſtliche Glieder
unſeres Volkes gewürdigt ſind. Alles äußerliche
Gepräge und alle Ueppigkeit, auch bei der häuslichen
Feier, ſoll dieſes Jahr beſonders bekämpft werden.
Statt der bisher üblichen perſönlich gehaltenen
Konfirma=
tionsdenkſprüche ſollen die Konfirmanden alle ein und
dasſelbe Bibelwort als Denkſpruch erhalten; es iſt 1. Petr.
Kap. 2, Vers 9. Auch der Konfirmandenſchein ſoll als
Andenken an die Kriegszeit geſtaltet werden, nur geziert
mit dem Eiſernen Kreuze.
* Kartoffelbrotgeiſt” zu Cäſars Zeiten. Der
eng=
liſche Schatzkanzler Lloyd George meinte unlängſt in
ſei=
ner in Bangor gehaltenen Rede, daß der gegenwärtig in
Deutſchland herrſchende „Kartoffelbrotgeiſt” mehr zu
fürch=
ten, als zu verſpotten ſei. Dabei hat der engliſche Miniſter
ſicher nicht geahnt, daß ſchon im Altertum Pompejus in
ſeinem Kampfe gegen Julius Cäſar dieſen „
Kartoffelbrot=
geiſt” unliebſam zu ſpüren bekam: In der
Lebens=
beſchreibung Cäſars heißt es bei Suetonius im 68.
Kapi=
tel von deſſen Soldaten: . . . . „Famem et ceteras
ne-
cessitates, non eum obsiderentur modo sed et si ipsi
munitione Pompeius viso genere panis ex herba, quo
sustinebantur, cum feris sibi rem esse dixerit
amo-
tia et pertingein hostis animf zuorym krangerentur”.
Aegypten herbeigeholt und nach Frankreich verpflanzt, (Hunger und ſonſtige Kriegsleiden ertrugen die Truppen
wenn der Pas de Calais nicht kurz genug wäre, um der Eäfars nicht nur beim Aushalten einer Belagerung,
ſon=
dern auch bei Durchführung einer ſolchen mit ſolcher
Dprrachium beim Anblick einer Art Brot aus
Kraut=
ſtand der Hochländer und Hebriden, Orkaden und Schott= (Stroh?), mit dem ſie ihr Daſein friſteten, äußerte, er
gab, das Brot ſogleich von der Front zu entfernen und
ja niemandem zu zeigen, damit nicht die zuverſichtliche
Stimmung ſeiner eigenen Leute durch die Kenntnis von
nichts, als das Ausſaugungsſyſtem wilder, un= der Ausdauer und Entſchloſſenheit des Feindes
ver=
nichtet würde.) Es dürfte heute intereſſant ſein,
feſtzu=
u hergeſtellt wurde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. März.
Ein Tagesbefehl des Großherzogs an das
Leibgarde=Infanterie=Regiment.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
am 11. d. Mts., dem Tage der Errichtung des
Leib=
garde=Infanterie=Regiments, nachſtehenden
Tagesbefehl an dasſelbe gegeben:
Am heutigen Tage gedenke Ich Meines Leibgarde=
Infanterie=Regiments, deſſen glorreiche Leiſtungen in
vielen Schlachten und Geſechten des jetzigen Krieges
Mir gezeigt haben, daß Meine Heſſen den Jahrhunderte
alten ruhmvollen Ueberlieferungen der Väter treu
ge=
blieben ſind.
Ich habe das feſte Vertrauen, daß das für das
ge=
liebte Vaterland vergoſſene Blut einſt in ehrenvollem
Frieden reiche Frucht tragen wird, und zum Anſporn für
fernere Waffentaten ſende Ich Meinem Leibgarde=
In=
fanterie=Regiment erneut Auszeichnungen für tapfere
Krieger.
Moyencourt, am 11. März 1915.
gez. Ernſt Ludwig.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 5 enthält: 1.
Ver=
ordnung über die Abänderung der Verordnung vom
7. April 1897, die Wahlen der Großherzoglich Heſſiſchen
Mitglieder für den Bezirkseiſenbahnrat zu Frankfurt
a. M. betreffend. 2. Bekanntmachung, die Vereinbarung
zwiſchen der Großherzoglich Heſſiſchen und der Königlich
Preußiſchen Regierung zur Beſeitigung gemeindlicher
Doppelbeſteuerung von Lohnarbeitern betreffend. 3.
Be=
kanntmachung, die Wiederherſtellung ganz oder
teil=
weiſe abhanden gekommener Grundbücher betreffend.
4. Bekanntmachung, Anſchlußgleis für die
Kornhaus=
genoſſenſchaft e. G. m. b. H. zu Alsfeld auf dem
Bahn=
hof zu Alsfeld betreffend. 5. Berichtigungen zum Geſetz,
die Beſoldungen, Ruhegehalte und die
Hinterbliebenen=
verſorgung der Staatsbeamten betreffend, vom 21. März
1914 (Reg.=Bl. S. 97) und zur Beſoldungsordnung
(Reg.=Bl. S. 107).
* Militärdienſtnachrichten. Der Sekretär der
Großh. Generaladjutantur, Major a. D. Morneweg,
hat für die Dauer des Feldzuges Verwendung in einer
Feldſtelle gefunden. Die Vertretung in den Geſchäften
des Generaladjutanten in Darmſtadt hat Oberſt z. D.
Freiherr Röder v. Diersburg, Flügeladjutant
à la suite und Ordenskanzler, übernommen.
Oberleutnant Haag der Reſerve des Inf.=Regts.
Nr. 115 (I Frankfurt a. M.), jetzt im Reſerve=Inf.=Regt.
Nr. 80, zum Hauptmann, Oberleutnant Oppermann
d. Ländw.=Trains 1. Aufg. (Gießen), jetzt bei d. Reſerve=
Fuhrpark=Kol. 53 des 18. Reſervekorps, zum Rittmeiſter
befördert.
Kriegsauszeichnung. Dem Leutnant Wilhelm
Diefenbach, 1. Erſatz=Batterie des Feldart.=Regts.
Nr. 61, wurde das Eiſerne Kreuz verliehen.
D Stadtverordnetenverſammlung. Zur 19. Sitzung
der Stadtverordnetenverſammlung am Donnerstag, den
18. März, nachmittags 3½ Uhr, iſt folgende Tagesordnung
aufgeſtellt: 1. Mitteilungen. 2. Einwand gegen die
Heran=
ziehung zu den Koſten der Fußſteigherſtellung in der
Landwehrſtraße. 3. Reinigung der Straßen vor
ſtaat=
lichen Gebäuden. 4. Erhebung von kirchlichen Umlagen
durch die vereinigte evangeliſche Zivilgemeinde
Darm=
ſtadt. 5. Geſuch der vereinigten hieſigen Turnvereine um
Bewilligung eines Koſtenbeitrags für die Zwecke der
kör=
perlichen Ausbildung von zum Kriegsdienſt einberufenen
unausgebildeten Mannſchaften. 6. Beteiligung der Stadt
an der zweiten Kriegsanleihe.
Stempelvergünſtigungen für die Beteiligung an der
Kriegsanleihe. Um die Beteiligung an der Kriegsanleihe
zu fördern, hat lt. Darmſt. Ztg. das Großh. Miniſterium
der Juſtiz im Einvernehmen mit Großh. Miniſterium der
Finanzen für alle Rechtsakte, die den ausſchließlichen
Zweck haben, Geld zur Beteiligung an der Kriegsanleihe
flüſſig zu machen, insbeſondere auch für die Errichtung
von Hypotheken und Grundſchulden, die dieſem Zwecke
dienen, eine Stempelermäßigung in Ausſicht
ge=
ſtellt. — Der Erlaß lautet: Der Landesſtempel für
Ur=
kunden, Zeugniſſe und Eintragungen in das Grundbuch,
die ausſchließlich zu dem Zwecke aufgenommen, erteilt
oder beantragt werden, um Geld zur Beteiligung an einer
Kriegsanleihe zu beſchaffen, insbeſondere der Stempel für
die Errichtung von Hypotheken und Grundſchulden zu
dem gedachten Zwecke, wird auf drei Monate, vom Tage
des Eintritts der Stempelpflicht an gerechnet, mit der
Maßgabe geſtundet, daß Ausfertigungen, Abſchriften und
Auszüge erteilt, Beſcheinigungen über deren Inhalt
aus=
geſtellt und überhaupt alle Rechtshandlungen
vorgenom=
men werden dürfen, die zur Erreichung des Zweckes
er=
forderlich ſind. Wird innerhalb des vorgenannten
Zeit=
raums dem Gericht oder Notar die Beteiligung an der
Kriegsanleihe in dem angegebenen Umfang nachgewieſen,
ſo wird auf Vorlage der entſtandenen Verhandlungen von
uns der geſtundete Stempel zur Hälfte erlaſſen werden.
Beträgt der Stempel mehr als 500 Mark, ſo bleibt die
Feſtſetzung des Betrags der Ermäßigung unſerem
Ermeſ=
ſen vorbehalten. Die Entſcheidung erfolgt in allen
Fäl=
len im Gnadenweg und iſt daher endgültig.
Großherzogliches Hoftheater. Heute geht zum
erſten Male in dieſer Spielzeit Wagners „Siegfried” in=
Szene. Anfang 6 Uhr; es gelten die kleinen Preiſe. Am
Montag bleibt das Hoftheater geſchloſſen. Dienstag, den
16. März (A. 29), wird der erſte Teil von Björnſons
Schauſpiel „Ueber unſere Kraft” nach einer Reihe von
Jahren, neu einſtudiert, wieder in den Spielplan
aufge=
nommen. Dieſes Dichterwerk, welches das Problem des
Wunderglaubens in ergreifender Weiſe behandelt,
er=
ſcheint jetzt wieder an zahlreichen deutſchen Bühnen auf
dem Spielplan und übt überall tiefſte Wirkung aus. Als
dritter Abend des muſikaliſchen Luſtſpielzyklus iſt für
Mittwoch, den 17. März (B 32), Lortzings „
Wildſchütz=
unter muſikaliſcher Leitung von Erich Kleiber, angeſetzt.
In dieſer Oper ſind die Damen Beling=Schäfer, Hinken,
Jacobs und Kallenſee, ſowie die Herren Globerger,
Jor=
dan, Schützendorf und Semper beſchäftigt.
Siegfried Wagner=Konzert im
Hof=
theater. Donnerstag, den 18. März, dirigiert Siegfried
Wagner, wie ſchon mitgeteilt, im Hoftheater ein Konzert,
das auf Allerhöchſten Befehl ſtattfindet. Es gelangen
Werke von Richard und Siegfried Wagner zur
Auffüh=
rung, u. a. ein neuer Männerchor mit großem Orcheſter:
„Der Fahnenſchwur” von Siegfried Wagner, der vor
kurzem in Wien zur Erſtaufführung gelangte. Bei dieſem
Konzert wirken ungefähr 200 Perſonen mit, und zwar die
Damen Callwey und Marx, die Herren Becker, Globerger
und Perkins, die Großh. Hofkapelle, der Herrenchor des
Hoftheaters, ſowie eine große Anzahl von Darmſtädter
Männergeſangvereinen. Für dieſen Abend der
C=Abonnenten zufällt, gelten die kleinen Preiſe.
Erſtaufführung von „Wie einſt im Mai”
im Hoftheater. Für Sonntag, den 21. März, iſt die
Erſtaufführung der Geſangspoſſe „Wie einſt im Mai” in
Ausſicht genommen. Das Werk ſtammt von den Autoren
und Komponiſten des „Filmzauber” und hatte überall
denſelben durchſchlagenden Erfolg wie dieſe beliebte
Operette.
Für die Hinterbliebenen der im Kriege
Ge=
fallenen. Auf Anregen des Reichskomitees der
Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen
der im Kriege Gefallenen iſt zur Durchführung
der Sammlungen im Großherzogtum Heſſen unter dem
Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin
ein Landeskomitee zuſammengetreten, das den in
der heutigen Nummer an anderer Stelle abgedruckten
Aufruf erlaſſen hat. Die Nationalſtiftung ſoll ein
Dank der Nation an unſer Heer und unſere Marine
ſein, die zur Rettung des Vaterlandes Blut und Leben
einſetzen in dem Vertrauen, daß das Reich und das
Volk für die Witwen und Waiſen der Gefallenen in
ſolcher Weiſe ſorgen werden, daß Not und Entbehrung
nie an ihre Türe pochen können. Die Nationalſtiftung
ſoll eine Ergänzung der ſtaatlichen Fürſorge und der
Ausdruck des Dankes unſeres Volks für die tapferen
Taten von Heer und Marine ſein. Dieſe Dankesſchuld
liegt nicht nur beim Reiche, ſie obliegt der Nation, jedem
einzelnen unſeres Volkes. Ein Heer, das gegen eine
Welt von Feinden zu kämpfen hat, dem es gelingt, den
Feind vom heimatlichen Boden fern zu halten und die
Schrecken des Krieges mit in Feindes Länder zu tragen,
vollbringt eine Aufgabe, die von ſo hehrer Größe iſt,
hält vom Volk ſolch ünſagbare Leiden und Schrecken
fern und rettet derart große Schätze an Kultur=, Kunſt=
und Vermögenswerten, daß die Dankespflicht gegen die
Tapferen zu einer ganz gewaltigen ſchon angewachſen
iſt und täglich noch weiter wächſt. Erfülle je
Dankespflicht und ſpende nach Kräften!
h. Die militäriſche Vorberejtung unſerer Jugend.
Jeder neue Kriegstag überzeugt unſere Bevölkerung
ein=
dringlichſt von der Notwendigkeit einer militäriſchen
Er=
tüchtigung unſerer heranwachſenden männlichen Jugend.
Mit Unterſtützung der Kreisbehörden arbeiten ja die
Jugendwehren mit tüchtig geſchulten und opferbereiten
Führern im vaterländiſchen Geiſt in allen Teilen des
Landes. Erfreulicherweiſe mehren ſich auch in den
Ge=
meinden die Anerkennungen durch mancherlei
Zuwendun=
gen zur leichteren Durchführung der den Jugendkompag
nien geſtellten Aufgaben, wie dieſe in den „Richtlinien”
feſtgelegt ſind. Aber trotz der bis jetzt erzielten ſchönen
Erfolge müſſen allerorts neue Kräfte einſetzen mit dem
ernſten Beſtreben: Heran mit der ganzen Jungmannſchaft
in die Reihen der Kompagnien! Unſere Kriegspflicht
ge=
bietet ein feſtes Einſetzen Aller zur Erringung des Zieles:
Militäriſche Vorbereitung aller Jugendlichen vom
ſech=
zehnten Jahre ab! In dieſem Sinne ſpricht ſich auch eine
vor einigen Tagen erlaſſene Verfügung Großh.
Miniſteriums des Innern, Abteilung für
Schul=
angelegenheiten aus, in der es heißt: Wir legen Wert
dar=
auf, daß die Leitungen von Lehranſtalten
aller Art auf die Schüler über 16 Jahre
da=
hin einwirken, an der militäriſchen
Vorbe=
reitung der Jugend teilzunehmen, damit ſie, ſo
lange der Kriegszuſtand dauert und ſoweit es die
gewiſ=
ſenhafte Erfüllung der Pflichten gegen die Schule geſtattet
ſchon jetzt für den ſpäteren Dienſt im Heer
oder der Marine vorbereitet werden. Gerade die
letzten Monate zeigen, wie wertvoll es für die militäriſche
Ausbildung der Neueingetretenen ſein muß, wenn ſie
ſchon mit gewiſſen praktiſchen und theoretiſchen
Kenntniſ=
ſen beim Eintritt ins Heer ausgeſtattet ſind. Die Schule
wird ihrerſeits gern bereit ſein, durch billige Rückſicht
nahme bei Bemeſſung der häuslichen Arbeiten der
heran=
wachſenden Jugend die Teilnahme an den Uebungen
ein!=
ger Nachmittage der Woche zu ermöglichen. Eine ſolche
Teilnahme wird um ſo weniger ſtörend auf den Unterricht
einwirken, als während des mobilen Zuſtandes für die an
den militäriſchen Uebungen beteiligten Schüler ſportliche
Veranſtaltungen (Rudern, Wandern uſw.) zurücktreten
werden.
* Verwertung von Küchenabfällen. Die zur
Er=
haltung des Viehbeſtandes zwingende Notwendigkeit
zur Verwertung der letzten Reſte der ſich in den
Haus=
haltungen ergebenden Abfä e zeiat ſich immer deutlicher
in der fortwährend geſteigerten Nachfrage
nach ſolchen. Die bis jetzt auf das ganze Stadtgebiet
ausgedehnte Einſammlung ſolcher Abfälle entſpricht kaum
der Hälfte der verlangten Mengen. Es ſollen deshalb
vom nächſten Montag ab auch noch alle übrigen
Speiſereſte in die Einſammlung mit
einbe=
griffen werden. An die verehrten Hausfrauen ergeht
daher die weitere Bitte, alle zur Viehfütterung
verwert=
haren Reſte (wie Gemüſe= und Suppenüberbleibſel) der
Einſammlung zuführen und dabei breiige und flüſſige
in geſonderten Gefäßen mit den Küchenabfällen
bereit=
ſtellen zu wollen.
— Brand einer Feldpoſtladung. Auf dem öſtlichen
Kriegsſchauplatze iſt kürzlich bei Beförderung mit einem
Korbwagen ein Poſtbeutel durch Selbſtentzündung in
Brand geraten. Zweifellos iſt der Brand in einem
Päck=
chen, das Streichhölzer, Aether oder dergleichen enthalten
haben mag, entſtanden, denn auffallenderweiſe brannte
ein Päckchen ſo heftig, daß das Feuer nicht zu löſchen war,
bis es die Sendung reſtlos verzehrt hatte. Dank der
Auf=
merkſamkeit der Poſtbegleiter iſt ein größerer Schaden
verhindert worden, es ſind nur etwa 20 Briefe und einige
Päckchen verbrannt. Der Vorfall zeigt von neuem, daß
die dringenden Mahnungen der Poſtverwaltung, von der
Verſendung feuergefährlicher, leicht entzündlicher
Gegen=
ſtände Abſtand zu nehmen, beim Publikum noch immer
nicht das nötige Verſtändnis gefunden haben. Es gehört
gewiſſermaßen auch zum Gelingen des Ganzen, daß die
Verſendungsvorſchriften der Poſt gewiſſenhaft beachtet
werden, denn durch den Leichtſinn des einzelnen werden
nicht nur Tauſende von Privatbriefen und viele wertvolle
Güter, ſondern auch amtliche Sendungen, von deren
rich=
tiger Ueberkunft manches abhängt, in Gefahr gebracht.
A. Fränkiſche Funde. Man ſchreibt uns zu dem
ge=
meldeten Funde: Bei militäriſchen Erdarbeiten
unmittel=
bar öſtlich von der Kaſerne des Feldartillerie=Regiments
Nr. 25, in der Verlängerung der Ahaſtraße, wurde in
1 Meter Tiefe ein fränkiſches Männergrab
auf=
gedeckt. Es lag, wie ſchon damals üblich, mit dem Geſicht
nach Oſten. Die nicht allzu reichlichen Beigaben beſtanden
in einer großen Wurfaxt (Franziska), einer mittelgroßen
Speerſpitze, zwei Pfeilſpitzen und dem Reſt eines Meſſers,
alles aus Eiſen. Der über den Knien des ziemlich gut
erhaltenen Gerippes liegende, einfach verzierte Topf war
zerbrochen, wird ſich aber zuſammenſetzen laſſen. Alle
Funde ſind vom Denkmalpfleger geborgen und dem
Lan=
desmuſeum überwieſen worden, wo ſie gereinigt und dann
ausgeſtellt werden. Da bereits im letzten Sommer gleich
neben der Fundſtelle Gegenſtände aus derſelben Zeit
ge=
funden worden ſind (ebenfalls im=Landesmuſeum), haben
wir es wahrſcheinlich mit einem ſogenannten
Reihen=
friedhof zu tun, der dann der dritte ſeiner Art in der
hieſigen Gemarkung wäre; ſchon früher wurden fränkiſche
Reihengräber auf dem Forſtmeiſterplatz in Beſſungen und
an der Windmühle aufgedeckt, deren anſehnliche Beigaben
im Landesmuſeum und in der Kabinettſammlung
aufbe=
wahrt werden. Haben die jetzt gefundenen Gegenſtände
auch an ſich keinen hohen Wert, ſo ſind ſie doch von
wiſſen=
ſchaftlicher Bedeutung, da ſie die Hinterlaſſenſchaft der
älteſten anſäſſigen Bewohner unſeres Stadtgebiets
dar=
ſtellen, die wir nachweiſen können.
Aufruf der Beamten= und Lehrervereine für das
Rote Kreuz. Wie die Heſſiſche Rechtſprechung mitteilt,
gingen in den erſten ſechs Kriegsmonaten durch
Gehalts=
abzug bei der Hauptſtaatskaſſe 42 420 Mark ein.
* Rügetermin für Schulverſäumniſſe. Intereſſenten
ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß die für Montag,
den 15. d. Mts,, angeſetzten Rügetermine für
ſtraf=
fällige Verſäumniſſe in der
Pflichtfortbildungs=
ſchule (Müllerſchule 4 Uhr, Ballonſchule 5 Uhr) auf
Dienstag, den 16.d. Mts. auf die gleiche Stunde verlegs
ſind.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Die in der
„Stadt Koburg” abgehaltene Hauptverſammlung
der Vereinigung früherer Leibgardiſten erfreute ſich eines
guten Beſuches. In Verhinderung des im Felde
ſtehen=
den Vorſitzenden eröffnete Kamerad Wenzlau die
Ver=
ſammlung und gedachte des im Felde ſtehenden
Landes=
fürſten mit einem dreifachen Hoch. Unter verſchiedenen
geſchäftlichen Mitteilungen vernahm man mit Dank die
hochherzige Spende der Familie eines verſtorbenen
Vor=
ſtandsmitgliedes an die Vereinigung. Nach Erledigung
der üblichen geſchäftsordnungsgemäßen Fragen wurde
beſchloſſen, die nach dem Statut vorgeſehene
Ergänzungs=
wahl des Vorſtandes bis nach Beendigung des
Krie=
zu verſchieben. Es wurden dann verſchiedene neue
Mitglieder aufgenommen, worauf Kamerad Simon
ein=
gehende Ausführungen über die Wohlfahrtseinrichtungen
zum Beſten unſerer verwundeten und erkrankten
Kamera=
den und die von ſeiten des Roten Kreuzes getroffenen
Vorkehrungen am hieſigen Hauptbahnhof machte. Mit
be=
ſonderem Intereſſe vernahm man hierbei, daß die
Groß=
herzogin hieran in hervorragender aufopfernder Weiſe
mitwirkte, ſo daß ſie wie überall, ſo auch hier, ein
leuch=
tendes Vorbild der Opferwilligkeit iſt. Lebhafter Beifall
dankte dem Redner. Die Mitglieder blieben noch längere
Zeit in geſelliger Unterhaltung vereinigt.
* Der Darmſtädter Vortragsverband gedenkt am
nächſten Sonntag, 21. März, ſeinen letzten Kriegsvortrag
im laufenden Winter zu veranſtalten. Er hat dafür
Herrn Profeſſor Dr. Richard Sternfeld an der
Uni=
verſität Berlin, den hier bereits beſtens bekannten
Red=
ner, gewonnen, der über „Richard Wagner und
der heilige deutſche Krieg” ſprechen wird. Herr
Profeſſor Dr. Sternfeld wird den Vortrag, den er bereits
in 15 deutſchen Städten mit größtem Erfolge gehalten
hat, mit Vorführung Wagnerſcher Werke am Flügel
be=
gleiten. Um weiteſten Kreiſen den Beſuch zu ermöglichen,
wurde für dieſe Veranſtaltung der Sonntag abend
ge=
wählt.
* „Unter Hindenburgs Fahnen!”
Kriegsberichterſtat=
ter Paul Lindenberg unterbricht ſſeine Vortragsreiſe, um
auf beſondere Einladung noch einmal nach Darmſtadt
zurückzukehren. Der Vortrag vom 26. Februar „Unter
Hindenburgs Fahnen” mit neuen willkommenen „
Ergän=
zungen und Bildern, findet wiederholt am 19. März im
Traube=Saal für diejenigen ſtatt, welche damals zu
Hun=
derten, wegen Ueberfüllung des Saales, keinen Eintritt
fanden. Die lebensvollen Schilderungen der großen
Kämpfe im Oſten aus dem Munde dieſes Augenzeugen
gehört, unterſtützt durch über hundert wunderſchöne,
far=
bige Lichtbilder, fanden ſeinerzeit brauſenden Beifall.
Die Preiſe ſind ſehr niedrig gehalten und ſoll diesmal ein
größerer Betrag der Einnahmen der hieſigen
Kriegs=
fürſorge zugute kommen. Karten bei Georg Thies,
Nachfolger Leopold Schutter, Eliſabethenſtraße 12.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Mate=
rialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20;
Kreuzpfen=
nig=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Nach einer dem franzöſiſchen Roten Kreuz
zugegan=
genen Mitteilung des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums
haben ſich unter den aus Deutſchland nach Frankreich
überwieſenen Materialſpenden für deutſche
Kriegsgefan=
gene bisweilen auch Zeitungen und Schriften
mit politiſchem und auf den Krieg bezüglichen
In=
halt, ſogar mit Karikaturen und Angriffen gegen
Frank=
reich, befunden. Die Zuſendung von Zeitungen und
der=
artigen Schriften an deutſche Kriegsgefangene iſt in
Frankreich allgemein verboten. Wir bitten daher ſchon
aus dieſem Grunde dringend, falls uns Spenden zur
Be=
förderung an deutſche Kriegsgefangene übergeben werden,
von der Beigabe ſolcher Schriften unter allen Umſtänden
bzuſehen.
Das Pferdedepot Nr. 2 18. Armeekorps, hat uns
40 Mark zu Unterſtützungszwecken geſandt. Wir danken
den Spendern für das erfreuliche Zeichen treuen
Geden=
kens beſonders herzlich.
Bericht über die 11. Fahrt des
Vereins=
lazarettzugs D1.
Am 5. März, abends 7.30 Uhr, fuhren wir mit
unſe=
rem Zug vom Bahnhof Trier=Weſt ab. Bei Waſſerbillig
überſchritten wir die Luxemburger Grenze und erreichten
ohne längeren Aufenthalt in der ſo maleriſch gelegenen
Hauptſtadt um 2 Uhr 30 Min. morgens unſeren Standort.
Am Samstag vormittag begaben ſich einige Herren zu
dem Etappenarzt, um ſich anläßlich der Verſetzung des
P 1 zu einer anderen Armee zu verabſchieden. Der
Nach=
mittagszug von dort führte eine große Anzahl
erholungs=
bedürftiger Soldaten nach unſerem Standort, die=in das
dortige Geneſungsheim untergebracht werden ſollten.
Die=
ſes Heim, das Kloſter zu St. Joſeph, liegt in einem
park=
artigen Garten in nächſter Nähe der Stadt und iſt wie
geſchaffen für Rekonvaleſzenten. Zugleich mit uns lag
dort noch ein württembergiſcher Hilfs= und ein Koblenzer
Vereinslazarettzug, ferner der württembergiſch=badiſche
Johanniterzug. Bei dieſem ſind alle Pfleger, Diakone
genannt, akademiſch gebildet. Da wir am Sonntag, den
7. März, vormittags noch keinen Befehl zum Abfahren
er=
halten hatten, wurde eine Nachmittagsandacht angeſetzt,
die einer der Diakone, im Beruf Pfarrer, abzuhalten ſich
bereit erklärt hatte. Leider mußte die Andacht ausfallen,
da kurz nach 2 Uhr von der Etappe der telegraphiſche
Be=
fehl zu ſofortiger Vorfahrt einlief. Gegen 6 Uhr 30 Min.
erreichten wir den befohlenen Ort. Während vier
Kran=
kenwagen weiterfahren mußten, um 52 Verwundete in
Empfang zu nehmen, wurden die ſtehenbleibenden
Wa=
gen vollgeladen. Die Verwundeten ramen zum Teil aus
den dorigen Lazareiten, zum Teil aus einem Kranenzug,
der die ſchon im vorigen Bericht erwähnte Ringbahn
durchfahren hatte. Auf dem Bahnhof herrſchte während
der Verladung auf den von Zügen aller Art verſperrten
Geleiſen ein buntes Treiben, das das Einladen erſchwerte.
Dieſes war bis 12 Uhr nachts beendet und kurz nach 1 Uhr
trat der wieder zuſammengeſetzte Zug mit 235
Verwun=
deten , darunter 12 Franzoſen, mit der Pfalz als Ziel die
Rückfahrt an. Nach langſamer Fahrt erreichte T 1 am
8. März, nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr, Saarbrücken,
wo der Befehl einlief, in Pirmaſens auszuladen. Damit
begannen wir kurz nach 9 Uhr bei ſtrengſtem
Winterwet=
ter. Um 3.30 Uhr morgens war der letzte Verwundete
aus dem Züg ausgeladen; dieſer dampfte ſofort nach dem
Bahnhof Saarbrücken ab, um ſich für eine neue Ausfahrt
vorzubereiten.
Linderung des Arbeitermangels bei der
Landwirtſchaft.
* In landwirtſchaftlichen Kreiſen erwartet man, daß
als Folge des Krieges bei der bevorſtehenden Beſtellung
des Feldes und demnächſt bei der Ernte ſich ein
empfind=
licher Mangel an Hilfskräften geltend machen werde. Die
Juſtizverwaltungsbehörde hat, wie die
Darmſt. Ztg. meldet, um auch ihrerſeits nichts unverſucht
zu laſſen, was zur Linderung des Notſtandes beitragen
kann, angeordnet, daß den zu Freiheitsſtrafen
verurteilen Perſonen, die Landwirtſchaft
betreiben oder in landwirtſchaftlichen Betrieben
ar=
beiten oder zu arbeiten gewillt ſind, für die Zeiten, in
denen die Landwirtſchaft der Hilfskräfte am meiſten
be=
darf, in ausgiebiger Weiſe Strafaufſchub
zu gewähren iſt, ſofern nicht die Schwere der Strafe oder
beſondere in der Perſon des Täters liegende Gründe im
Einzelfalle eine Ausnahme erheiſchen. Auch ſollen die
Strafgefangenen, die ſich in den Arreſthäuſern und
Haftlokalen befinden, auf Verlangen zu
landwirt=
ſchaftlichen Außenarbeiten zur Verfügung
geſtellt werden, ſoweit ausreichende Ueberwachung
der Gefangenen möglich iſt und Sicherheit gegen ein
Ent=
weichen beſteht. Die Zellenſtrafanſtalt hat infolge
zahl=
reicher Entlaſſungen zurzeit nicht viele Sträflinge, die ſich
zur Verwendung in landwirtſchaftlichen Betrieben
eig=
nen; dieſe werden für landwirtſchaftliche Arbeiten in der
Gemarkung Butzbach und deren nächſten Umgebung
vor=
ausſichtlich zur Verfügung geſtellt werden können. — Der
vorerwähnte Erlaß des Großh. Miniſteriums der
Ju=
ſtiz an die Vollſtreckungsbehörden ſowie die Vorſteher der
Provinzialarreſthäuſer und Haftlokale lautet:
Die Landwirtſchaftskammer für das Großherzogtum
Heſſen hat in einer Eingabe darauf hingewieſen, daß es
bei der bevorſtehenden Frühjahrs=Feldbeſtellung und,
wenn der Krieg ſich in die Länge ziehe, auch demnächſt
bei der Ernte an landwirtſchaftlichen Hilfskräften fehlen
werde, und daher gebeten, daß auch unſererſeits alles
ge=
ſchehen möge, um den Notſtand zu lindern. In Erfüllung
dieſes Wunſches weiſen wir die
Strafvollſtreckungsbe=
hörden an, bei der Strafvollſtreckung auf die Intereſſen
der Landwirtſchaft jede nur angängige Rückſicht zu
neh=
men, insbeſondere von der ihnen in der Verordnung,
den Strafaufſchub betreffend, vom 11. Juli 1910
einge=
räumten Befugnis zur Erteilung von Strafaufſchub
aus=
giebigen Gebrauch zu machen. Zu dieſem Zwecke
emp=
fehlt es ſich, vor der Ladung eines Verurteilten zum
Strafantritte auf Grund der Akten oder in ſonſt
geeigne=
ter Weiſe feſtzuſtellen, ob er Landwirtſchaft betreibt oder
in dem landwirtſchaftlichen Betriebe eines anderen dient
oder arbeitet, oder ſeiner ganzen Perſönlichkeit nach als
Ilandwirtſchaftlicher Arbeiter in Betracht kommen kann.
Zutreffendenfalls iſt dem Verurteilten, wenn nicht die
ſo=
fortige Strafvollſtreckung aus beſonderen Gründen
ge=
boten erſcheint, zu eröffnen, daß ihm auf näher zu
be=
gründendes Verlangen für die Verrichtung eigener oder
fremder landwirtſchaftlicher Arbeiten ein entſprechender
Strafaufſchub gewährt werden könne. Ein ſolches
Ver=
langen kann auch von dem Dienſtherrn oder Arbeitgeber
ausgehen. Diesbezügliche Geſuche ſind ſtempelfrei. Um
einem Mißbrauch der gewährten Vergünſtigung
vorzu=
beugen, empfiehlt es ſich, in den Fällen, in denen eine
Irreführung der Strafvollſtreckungsbehörde zu befürchten
iſt, bei der Ortspolizeibehörde anzufragen, ob der
Be=
ſtrafte den Vorausſetzungen, unter denen ihm der
Strafauf=
ſchub gewährt worden iſt, entſpricht.
Strafgefangene in den Provinzialarreſthäuſern und
Haftlokalen ſind, wenn die geſetzlichen Vorausſetzungen
gegeben ſind (vergl. hierzu jetzt Bekanntmachung des
Reichskanzlers über die Beſchäftigung von Gefangenen
mit Außenarbeit vom 4. d. Mts. im Reichs=Geſetzbl. Nr.
30 Seite 130) und die nötige Sicherheit gegen ein Entwei=
Verfügung zu ſtellen.
Mit dem Großen Hauptquartier im Weſten.
nn. In dem dichtgefüllten großen Saal der
Turn=
gemeinde Darmſtadt hielt geſtern abend der
Kriegs=
berichterſtatter Heinrich Binder einen hochintereſſanten,
feſſelnden Vortrag über ſeine Erlebniſſe und
Fahr=
ten mit dem Großen Hauptquartier= im
Weſten, den er mit über 100 farbenprächtigen
Licht=
bildern aus dem großen Völkerringen an der Weſtfront
des Weltkrieges 1914 in trefflicher Weiſe ergänzte. In
glänzender Rede ſchilderte der Vortragende ſeine
mannig=
faltigen, wechſelreichen Eindrücke, die er während ſeines
faſt 6monatigen Aufenthalts in den Kämpfen an der
Weſt=
front empfangen. In raſchem Fluge zeigte er all die
be=
kannten Stätten in Belgien und Nordfrankreich, die
unſere ſiegreichen Truppen durchzogen und die durch
das Blut unſerer dort gefallenen Helden für unſer Volk
für alle Zeiten geheiligt ſind. In einer Front von über 500
Kilometern, von den Argonnen bis zur Nordſee, führte
der Redner die Zuhörer die Straße des Krieges, und in
begeiſternden Worten ſchilderte er den vorzüglichen Geiſt
unſerer Soldaten und die Treue, ihre Manneszucht und
Ausdauer und ihren köſtlichen Humor, der unſere braven
Feldgrauen dort in allen Lagen beherrſcht. Ganz
beſon=
deres Lob zollte der Redner unſeren techniſchen Truppen
und den großartigen Leiſtungen der deutſchen Pioniere,
die durch ihre Leiſtungen im Brücken= und
Straßen=
bau alle Hinderniſſe des Feindes in kurzer Zeit
beſeitig=
ten und damit die Bahn für unſere ſiegreichen Armeen
frei machten. Im zweiten Teil ſeines Vortrages führte
er über die Stätten der blutigen Kämpfe auf
Flan=
derns Gefilden. Er zeigte das kampfumtobte und
zer=
ſtörte Dirmuiden und die vorderſten Schützengräben, die
nur 80 Meter vom Feinde entfernt liegen. Lob und
An=
erkennung zollte er unſeren braven blauen Jungen, die
als Deutſchlands eiſerne Mauer wohl für immer die
Wacht an der deutſchen Küſte halten werden. (Lebhafter
Beifall.) Deutſche Truppen ſind heute bis an das Meer
gekommen und haben den ſchlimmſten Feind aller Feinde
bis heute ſiegreich bekämpft. Mit Gottes Hilfe und mit
eiſerner Tatkraft und feſtem Wollen werden wir auch
die=
ſen feigen Krämerſeelen noch über das Meer folgen.
Red=
ner hat die felſenfeſte Ueberzeugung, daß unſere Sache
draußen im Weſten ſo vortrefflich ſteht, daß uns die
Siegesſonne ſicher noch leuchten wird. Rauſchender
Bei=
fall lohnte die vortrefflichen Darbietungen des
Vor=
tragenden, der auch den farbenprächtigen
Lichtbilder=
vorführungen galt.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 13. März.
Butter, ½ kg. 1,50—160 M.
in Part. ½ kg . 1,50 M.
Eier Stück 10, 11, 12, 13-14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 25 Pf.
Kumpf
(10 Liter)
Mäuschen,
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 20—35 Pf
Zitronen, Stück 5—10 Pf.
Apfelſinen, Stück 5—10 Pf.
Birnen, ½ kg
—Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Topfſchnittlauch, Stück
20—25 Pf
Endivien, Stück 10—20 P
Radieschen, Bündel 7-8 Pf
Rettiche . Stück 5—10 Pf
Meerrettich, Stück 10—20 Pf. Rindswürſtchen, Stück
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
Zwiebeln, ½ kg . 20 Pf.
Spinat, ½ kg 28—30 Pf.
Weißkraut, Pfund 16-18 Pf.
Rotkraut, Pfund 16—18 Pf.
Blumenkohl, Stück 30—50 Pf.
Wirſing, Stück . 5—20 Pf. Schwartemagen und
Grünkohl, Stück 5—10 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 30—35 Pf.
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 30-35 Pf.
Sellerie, Stück . 5—20 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Handkäſe, Stück 4—12 Pf. Gänſe, ½ kg . . — M.
Kartoffeln, Zentner5-5,50 M. Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
½ kg 6—7 Pf. Lapins, Stück 1,30—1,40 M.
Zicklein
. 2—4 M.
Fiſche:
Hecht,
kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
Kabliau,
kg
50 Pf.
50 Pf.
Schellfiſche ½ kg
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70, 76,
86, 90 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10-12 Pf. Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 70 Pf.
Ziegenfleiſch” ½ kg . 60 Pf.
15—20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
„ ohne Beilage 1,30 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,10 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 90 Pf.
nahme der Schüler.) Eine Verfügung Großherzogl.
Kreisſchulkommiſſion Darmſtadt an die Schulvorſtände
der Landgemeinden des Kreiſes erörtert die
Auslegung des Paragraphen 20 des Volksſchulgeſetzes
mit der Weiſung, künftighin den körperlich und geiſtig
un=
reifen Kindern, die zwiſchen dem Schuljahrbeginn und
dem 1. Oktober ſechs Jahre alt werden, die Aufnahme
in die Schule zu verſagen. Zur Begründung! (durch Einweiſung in eine Heilanſtalt, Krankenanſtalt)
ſagt die Behörde: In Elternkreiſen herrſcht vielfach die
Auffaſſung, ſie hätten, falls ihre Kinder vor dem 1.
Okto=
ber des betreffenden Jahres das ſechſte Lebensjahr
voll=
enden, ein Recht auf deren Einſchulung. Dies iſt
Irrtum. Im Artikel 20 Abſatz 2 des Volksſchulgeſetzes
heißt es: „Dagegen dürfen auf den Wunſch der Eltern
oder deren Stellvertreter auch ſolche geiſtig und leibli
nicht unreife Kinder bei Beginn des neuen Schuljahrs in
die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30.
Sep=
tember desſelben Jahres das 6. Lebensjahr vollenden” nimmt die Krankenkaſſe, bei der der Betreffende verſichert
Es iſt leicht einzuſehen, daß geiſtig und leiblich unreife iſt, entgegen. Gehört er keiner Krankenkaſſe an, ſo iſt das
Kinder den Forderungen des Unterrichts entweder gar
nicht entſprechen oder nur mit ausgiebigſter Nachhilfe
ihrer Lehrer und Eltern das Klaſſenziel erreichen. Durch
ſolche Ueberbürdung leiden dann ſolche Kinder Schaden,
der ſich durch die ganze Schulzeit und auch darüber hinaus iſt ein Rentenanſpruch regelmäßig nicht begründet, weil
bemerkbar macht. Der ſchon an ſich ſchwierige Unterricht die Wartezeit von 120 Beitragsmonaten noch
im erſten Schuljahr wird dem Lehrer noch mehr erſchwert.
Die anderen Schüler werden durch ſolche Hemmſchuhe
ge=
ſchädigt und bleiben unter Umſtänden hinter dem Klaſſen= ten Beträge findet nicht ſtatt. Doch ſteht der Witwe bezw.
ziel zurück. Die Schule wird in ſolchen Fällen, ohne ihre den Waiſen, wenn der Todesfall ſpäteſtens am 31. De=
Schuld zumeiſt, zur Quelle des Aergers für Lehrer und
Eltern. Beim Hinausſchieben des Schuleintritts
wür=
beigieſe vehördtiche Aufmerkſamnkeil für unſere ſchwachen
Kleinen begrüßen alle Schul= und Kinderfreunde mit dem
Wunſche, daß fortan in allen Gemeinden das
Schulauf=
nahmeverfahren der Verfügung entſprechend ſtattfinden
möge.
* Mainz, 13. März. (Verurteilung der
ent=
chen beſteht, für landwirtſchaftliche Außenarbeiten zuvflohenen Offiziere.) Vom hieſigen Kriegsgericht
wurden geſtern die drei Anfangs Februar aus der
Main=
zer Zitadelle geflüchteten und zwei Tage ſpäter in der
Nähe von Worms wieder feſtgenommenen franzöſiſchen
Offiziere verurteilt. Einer erhielt drei Monate und drei
Tage, die beiden anderen je drei Monate Gefängnis.
Mainz, 13. März. (Belohnung.) Das Mainzer
Gouvernement hat dem Bäckergeſellen Ludwig Jochem
aus Dienheim, der den Stationsverwalter in
Gunters=
blum auf die beiden franzöſiſchen Offizier=Flüchtlinge
aufmerkſam gemacht, wodurch deren Verhaftung auf dem
Bahnhof in Worms erfolgen konnte, eine Belohnung
von 20 Mark überwieſen.
Gießen, 13. März (Der Goldſtrom in den
hö=
heren Schulen.) Die hieſigen höheren Schulen haben
bekanntlich ihre Schüler und Schülerinnen veranlaßt,
Gold für die Reichsbank zu ſammeln Das
Ergebnis der Sammlung bis zum 10. März iſt:
Ober=
realſchule 65 430 Mk., Realgymnaſium 37990 Mk., Gym=anweiſungen nach Deutſchland von den
Landespoſt=
naſium 37800 Mark, Höhere und Erweiterte
Mädchen=
ſchule 51165 Mark. Die Sammlung wird fortgeſetzt, ſo
daß mit einem Geſamtbetrag von mindeſtens
200000 Mark mit Sicherheit gerechnet werden kann.
Daß der Jugend für ihren Eifer zur Belohnung
ſchul=
freie Tage gewährt worden ſind oder noch gewährt
wer=
den, iſt nicht mehr als recht und billig.
Bad=Nauheim, 13. März. (Selbſtmord.) Nach
aamtlicher Bekanntgabe haben nach hinterlaſſenen Brie= geſellſchaften waren nicht vernachläſſigt. Bevorzugt waren
fen und Teſtament, die in Frankfurt a. M. zur Poſt
ge=
geben ſind und auch noch ſonſtigen Vorgängen, der
Bahn=
hofsvorſteher Karl Kriehn und ſeine Ehefrau von hier
zweifellos Selbſtmord verübt. Sie haben die Abſicht
ge=
äußert, die Tat an einem Orte auszuführen, wo ſie
nie=
mand kenne. Kriehn iſt 53 und ſeine Frau 47 Jahre alt.
Er trug Zivilkleidung. Bis jetzt konnte über den
Ver=
bleib der beiden noch nichts ermittelt werden.
Büdingen, 13. März. (Goldfammlung.) Die
von den Schülern des hieſigen Wolfgang=Ernſt=
Gymna=
ſiums vorgenommene Goldſammlung ergab die Summe
von 25000 Mark; zur Belohnung für ihren Sammeleifer
erhielten die Schüler einen Tag ſchulfrei.
Die Kriegsverforgung.
II. Anſprüche der Kriegsteilnehmer der
Unter=
klaſſen (Unteroffiziere und Gemeine),
die durch den Krieg ganz oder teilweiſe
erwerbsunfähig geworden ſind:
a) Gegen den Staat.
Maßgebend iſt das Geſetz über die Verſorgung der
Perſonen der Unterklaſſen des Reichsheeres, der
Kaiſer=
lichen Marine und der Kaiſerlichen Schutztruppen vom
31. Mai 1906.
Bei völliger Erwerbsunfähigkeit hat (von einigen
beſonderen Berechnungsweiſen abgeſehen) an Rente das
Jahr zu beanſprüchen:
rein Feldwebel . . 900 Mk.
ein Sergeant
720 „
ein Unteroffizier . 600 „
ein Gemeiner
540 „
Bei Verſtümmelungen (Verluſt einer Hand, eines
Fußes uſw.) wird außerdem eine Verſtümmelungszulage
von 27—54 Mark monatlich gewährt; außerdem kann
auch bei ſonſtigen ſchweren Geſundheitsſchädigungen eine
Verſtümmelungszulage von monatlich 27 bis 54 Mark
bewilligt werden.
Bei teilweiſer Erwerbsunfähigkeit wird nur ein
Teil obiger Renten gewährt, der dem Maße der
verblie=
benen Erwerbsfähigket entſpricht.
Hierzu tritt, gleichgültig, ob die Erwerbsunfähigkeit
eine völlige oder teilweiſe iſt, eine Kriegszulage
von monatlich 15 Mark.:
Befindet ſich der Rentenberechtigte in einer
Invali=
den=, Kranken= uſw. Anſtalt, ſo ruht die Rente; die Rente
iſt aber bei Ernährern von Familien nach Bedürfnis ganz
oder teilweiſe der Familie zu überweiſen.
Die Feſtſtellung und Anweiſung der Renten erfolgt
durch die oberſte Militärverwaltungsbehörde des
Kon=
tingents; dieſe kann ihre Befugniſſe auf andere Behörden
übertragen. Gegen die Entſcheidung iſt der Rechtsweg
zuläſſig.
b) Gegen die Träger der
Invaliden=
verſicherung.
War der Kriegsteilnehmer invalidenverſichert und die
Wartezeit erfüllt (erforderlich ſind bei=Pflichtverſicherten
Fleiſchwurſt ½ kg 1 M. 1 200 Wochenbeiträge, bei freiwillig Verſicherten 500
Wochenbgiträge; Zeiten der Teilnahme am Kriege
wer=
den wie Zeiten der Beitragsleiſtung angeſehen), ſo
er=
hält er bei dauernder Erwerbsunfähigkeit oder
vorüber=
gehender Erwerbsunfähigkeit, regelmäßig, wenn dieſelbe
über 26 Wochen dauert, ſofern die Erwerbsun=
K Aus dem Kreis Darmſtadt, 12. März. (Zur Auf=fähigkeit über 66¾ Prozent betr ägt, eine
Invalidenrente, deren Höhe ſich nach Dauer und Höhe der
geleiſteten Beiträge richtet (in der Regel wird es ſich um
Rentenbeträge von 190—240 Mark jährlich handeln; dazu
tritt für jedes Kind unter 15 Jahren ein Zuſchuß von
einem Zehntel, die Erhöhung darf aber höchſtenfalls die
Hälfte betragen).
Zuläſſig iſt auch die Einleitung eines Heilverfahrens
zur Wiederherſtellung der Erwerbsfähigkeit.
Die Reichsinoalidenrente wird neben der Penſion
aufgrund des Geſetzes über die Verſorgung der Perſonen
der Unterklaſſen des Reichsheeres vom 31. Mai 1906
ge=
währt.
Anträge auf Rente ſind zu richten an das
Städti=
ſche Verſicherungsamt, Stadthaus, Rheinſtraße
16/18, Erdgeſchoß links. Anträge auf Heilverfahren
Städtiſche Verſicherungsamt zuſtändig.
e) Gegen den Träger der
Angeſtellten=
verſicherung.
War der Kriegsteilnehmer angeſtelltenverſichert, ſo
nicht erfüllt iſt. Die Zuläſſigkeit freiwilliger
Weiterver=
ſicherung iſt ausgeſchloſſen. Eine Erſtattung der
geleiſte=
zember 1927 eintritt ein Anſpruch bei Pflichtverſicherten
auf Erſtattung der Hälfte, bei freiwillig Verſicherten auf
ſür ret 2e
Dagegen iſt die Einleitung eines Heilverfahrens
zu=
läſſig. Anträge auf Einleitung des Heilverfahrens ſind
bei dem Rentenausſchuß der Angeſtelltenverſicherung,
Berlin=Wilmersdorf. Nikolsdorfer Platz 2, einzureichen.
d) Gegen die Krankenkaſſe.
Iſt ein Kriegsteilnehmer vor Eintritt ins Heer
kran=
kenverſichert geweſen und war die Verſicherung nach
Ein=
tritt entweder freiwillig aufrecht erhalten oder iſt das
zwar nicht der Fall, ſind aber bis zur Verwundung bei
einer vorgängigen ununterbrochenen éwöchigen oder einer
vorgängigen 26wöchigen Mitgliedsdauer während zwölf
Monaten noch nicht drei Wochen ſeit dem Ausſcheiden
er=
loſchen, ſo ſteht dem verwundeten Krieger Anſpruch auf
die ſatzungsmäßigen Leiſtungen der Krankenkaſſe (als
Wichtigſtes: Krankengeld von ½ des Grundlohns
für 26 Wochen) vom Zeitpunkte der Verwundung an zu.
(Schluß folgt.)
Handel und Verkehr.
— In Dänemark, Oeſterreich und den Niederlanden
iſt das Umrechnungsverhältnis für
Poſt=
verwaltungen neu feſtgeſetzt worden, und zwar in
Däne=
mark auf 85 Kronen 50 Oere — 100 Mk., in Oeſterreich
auf 100 Kronen — 76 Mk. und in den Niederlanden auf
53 Gulden — 100 Mk.
* Berlin, 13. März.
Börſenſtimmungs=
bild. Die Feſtigkeit für Induſtriewerte herrſchte auch
am heutigen Börſenverkehr vor. Im Mittelpunkt des
Intereſſes ſtanden infolge der glänzenden Bilanz Mix u.
Geneſt, aber auch die ſonſtigen bekannten
Kriegsbedarfs=
beſonders Köln=Rottweiler Pulverfabriken und
Oberſchle=
ſiſche Werte. In Bismarckhütte und Hohenlohe fanden
lebhafte Umſätze ſtatt. Der Verkehr dieſer Induſtriewerte
ſteht beinahe in nichts hinter den beſten Tagen der Börſe
zurück. Das Intereſſe für heimiſche Anleihen trat
ange=
ſichts dieſer Tatſache natürlich zurück, doch blieben die
Kurſe behauptet. Von ausländiſchen Renten lagen
ruſſi=
ſche beſſer auf Arbitragekäufe; auch öſterreichiſche waren
begehrt in Verbindung mit der beſſeren Valuta. Auf dem
Rentenmarkt herrſchte Begehr für ruſſiſche Banken, da
man die erklärten Dividenden für immerhin befriedigend
hält. Deviſen waren überwiegend abgeſchwächt,
beſon=
ders ſtark Neu=York. Geldmarkt unverändert.
Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung vom 8. März.
An einer Sitzung der Kommiſſion betreffend
Steuern, Zölle und Außenhandel des
Deutſchen Handelstags am 10. Februar d. J.
nahm als Vertreter der Handelskammer Herr Emil
Schenck teil.
Der Handelsſachverſtändige Dr.
Wil=
helm Bötzkes bei dem Kaiſerlichen
General=
konſulat in Konſtantinopel iſt auf, ſeinen
An=
trag zwecks Beſchäftigung bei der Türkiſchen
Staatsſchul=
denverwaltung aus dem Reichsdienſte beurlaubt worden.
An einer Vertreterkonferenz der
Heſſi=
ſchen Handelskammern am 19. Januar in
Frank=
furt a. M. beteiligten ſich in Vertretung der
Handels=
kammer die Herren Kommerzienrat Frölich, Emil Schenck
und Syndikus Dr. Human. Verhandelt wurde über die
wichtige Frage der Militärlieferungen, wobei als
Ergebnis feſtgeſtellt wurde, daß ſich das bisherige
Ver=
fahren der direkten Bewerbungen von Firmen mit
Be=
ſcheinigungen der Handelskammer gut bewährt habe, und
die etwaige Errichtung einer beſonderen
Vermittelungs=
ſtelle als Vertretung der heſſiſchen Firmen in Berlin nicht
zweckmäßig ſei. Einſtimmig wurde weiter beſchloſſen, von
der Erſtattung eines Jahresberichtes der
Handelskammern für das verfloſſene Jahr abzuſehen.
Außerdem beſchäftigte ſich die Vertreterkonferenz noch mit
der Frage der Sicherſtellung der
Volksernäh=
rung während des Kriegs und einer Anzahl
an=
derer durch den gegenwärtigen Krieg hervorgerufener
Fragen.
Am 16. Februar d. J. hat eine Sitzung des
Kura=
toriums der Kaufmänniſchen
Fortbil=
dungsſchule Darmſtadt ſtattgefunden, in welcher
hauptſächlich über den Schluß des Schuljahres,
Prämien=
gewährung und Neubeſtellung eines Lehrers verhandelt
wurde. Beſchloſſen wurde, diesmal das Schuljahr, da ſeit
dem Ausbruch des Krieges keinerlei regelrechte
Unter=
richtserteilung möglich geweſen ſei, ohne Schlußprüfung
und ohne feierliche Entlaſſung der Schüler zu beendigen.
Anſtelle der ſonſt üblichen 12—16 Prämien ſoll diesmal
nur eine einzige Prämie gewährt werden. Leider iſt Herr
Lehrer Saum im Felde gefallen, an ſeiner Stelle wird
Herr Lehrer Kayſer als neue Lehrkraft beſtellt.
Die Handelskammer hatte keinerlei Bedenken
bezüg=
lich eines Veredelungsverkehrs mit
auslän=
diſchem rohen Kaffee zur Herſtellung von
Kaffee=Extraktpulver vorzubringen.
Dagegen ſprach ſich die Handelskammer entſchieden gegen
die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für
Petro=
leum aus. Amerikaniſches Petroleum wird ſowohl im
Großhandel wie im Kleinhandel noch zu den früheren
Preiſen in allerdings durchaus unzureichenden Mengen
verkauft. Die Beförderungsunkoſten für rumäniſches
Pe=
troleum ſind dagegen dermaßen geſtiegen, daß dasſelbe
gegenwärtig zu 45—50 Mark pro Hektoliter angeboten
wird und noch weitere Preisſteigerungen möglich ſind.
Würde nun ein Höchſtpreis für rrmäniſches Petroleum
feſtgeſetzt werden, ſo könnten ſich hieraus zwei
Möglich=
keiten ergeben: Entweder ſteigt der Petroleumpreis noch
weiter, es kann alſo der Höchſtpreis nicht eingehalten
wer=
den, oder es tritt infolge des herannahenden Frühlings
und Sommers eine Verbilligung des rumäniſchen
Petro=
leums ein, welche jedoch den Verbrauchern gerade infolge
des feſtgelegten Höchſtpreiſes entweder gar nicht oder doch
nicht in vollem Umfange zugute kommen würde.
Die Handelskammer war vom Miniſterium des Innern
veranlaßt worden, ſich darüber zu äußern, wie hoch der
Mahllohn für die der Mahlpflicht
unter=
worfenen Mühlen zu veranſchlagen ſei. Es
wur=
den diesbezüglich Ermittelungen angeſtellt und unter
Be=
nutzung des eingegangenen zahlreichen Materials, ſowie
der Stellungnahme der Generalverſammlung der Müller
des Kreisvereins Starkenburg vom Mittelrheiniſchen
Zweigverband Deutſcher Müller in eingehender
Begrün=
dung geantwortet, es möchten als Mahllohn für 100
Kilo=
gramm Brotgetreide frei Abladeſtation 2,60 Mark
ge=
währt werden.
Die Tätigkeit der Handelskammer wurde fortgeſetzt
durch die Begutachtung von Befreiungsgeſuchen
vom Militärdienſt, Ausſtellungen von
Beſchei=
nigungen bei Heereslieferungen und
Begut=
achtungen von Preiserhöhungen für
Lieferun=
gen an Behörden in Anſpruch genommen. In einzelnen
Fällen waren auch Gutachten bezüglich Anordnung
einer Geſchäftsaufſicht zur Abwendung
des Konkursverfahrens abzugeben.
Zu dem Antrag der Gewährung eines
ermäßig=
ten Ausnahmetarifs für die Erzeugniſſe
einer Anzahl norddeutſcher Papier=,
Zünd=
holz= und Möbelfabriken für Sendungen in
Wagenladungen von 10 Tonnen nach Holland, Weſt= und
Süddeutſchland zwecks Erhaltung der bisherigen
Abſatz=
gebiete ſpricht ſich die Handelskammer dahin aus, es
dürfte dieſe Ermäßigung unter keinen Umſtänden
weiter=
gehend ſein, als die Frachtermäßigung für Sendungen
zur Ausfuhr über See nach außerdeutſchen Ländern nach
dem Ausnahmetarif vom 7. Oktober v. J. betrug.
Weiter trat die Handelskammer dafür ein, es möchte
auch für Geflügel ein Ausnahmetarif in der
Art eingeführt werden, daß Geflügel als Stückgut oder
Wagenladung mit Eilfrachtbrief aufgegeben werden kann.
Auf dem Sekretariat der Handelskammer kann die
Anwendung ſowie die Berechnung des
Ausnahme=
tarifs für Güter aller Art (ausgenommen
Stein=
kohlen, Braunkohlen „Koks, Briketts, Zucker aller Art oder
Rohzucker) bei Aufgabe in Wagenladungen zur Ausfuhr
über See nach außerdeutſchen Ländern und deutſchen
Ko=
lonien eingeſehen werden.
Literariſches.
* Heſſiſche Chronik Monatsſchrift für
Fami=
lien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Be=
gründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio.
Herausgege=
ben von Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl. Das Heft 3
des vierten Jahrgangs, März 1915, hat folgenden Inhalt:
Amalie Schädel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut.
Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Ortsgeſchichtliche und
volkskundliche Notizen. III. Dr. Karl Eſſelborn: Ein
poetiſcher Bericht von der Wolfsjagd im Lorſcher Wald
im Winter 1840/41. Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl:
Studien zur Gießener Matrikel. VI. Bücherſchau. Aus
ZZeitſchriften. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich
1,50 Mk., jährlich 6 Mk. Preis des Einzelheftes 60 Pfg.
Beſtellungen wolle man richten an den Verlag den
Heraus=
geber oder an jede beſſere Buchhandlung, durch die auch
Probehefte erhältlich ſind. Verlag der L. C. Wittichſchen
Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.
Der Seekrieg.
Zur Verſenkung des engliſchen Hilfskreuzers
„Bayang‟.
* London, 13. März. Das auf der Fahrt von
Bel=
faſt nach Air befindliche Kohlenboot „Balmerino” hat
die überlebende Beſatzung des
untergegan=
genen Hilfskreuzers „Bayano” die ſich auf
einem Floß befand, aufgenommen. Dieſe erzählt, daß
der „Bayano” um 5 Uhr früh torpediert wurde. Die
Exploſion hatte die Rettungsboote weggeriſſen. Der
Bayano” ſei binnen drei Minuten geſunken. Die
Ueber=
lebenden retteten ſich in beſonders angefertigtn Booten,
die mit Rudern verſehen waren.
Vom „Kronprinz Wilhelme verſenkt.
* Neu=York, 13. März. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Nach einer Depeſche aus Buenos Aires
iſt der Dampfer „Churchill” mit der Bemannung
und 143 Paſſagieren des franzöſiſchen
Dampfers „Guadeloupe” in Pernambuco
ange=
kommen. „Guadeloupe” iſt auf der Höhe von Fernando
de Norcha von dem „Kronprinz Wilhelm”
zum Sinken gebracht worden.
Aufgebrachter däniſcher Dampfer.
* Kopenhagen, 13. März. Das Bureau Ritzau
meldet: Die Blätter teilen mit, der däniſche Dampfer
„Brüſſel” ſei von einem deutſchen Kriegsſchiff
aufgebracht und nach Swinemünde geſchleppt
worden.
Von einem Lufffahrzeug bombardiert.
* London, 13. März. Die Beſatzung des
Damp=
fers „Linhope” der am 11. März aus London im
Tyne angekommen iſt, berichtet, daß das Schiff Mittwoch
nacht von einem Luftfahrzeug mit einer Bombe
beworfen worden ſei, die 20 Yards von dem
Damp=
fer entfernt in die See fiel.
Die Verſenkung des amerikaniſchen Schiffes
„William Frye‟.
* Amſterdam, 13. März. Der Schluß des
geſtri=
gen Berichts des Rotterdamſchen Courant über die
Ver=
ſenkung des amerikaniſchen Schiffes „William Frye”
lau=
tet: Der Kapitän des Schiffes erzählt, als der „Prinz
Eitel Friedrich” von der Verfolgung des anderen Schiffes
zurückkam, ging dem Kommandeur augenſcheinlich die Be= annähernd über ſo viele Truppen verfügt, hält er doch
ſeitigung der Getreideladung zu langſom, weshalb noch
50 Mann herübergeſchickt wurden, um das Getreide ins
Meer zu verſenken. Als der Kapitän hörte, daß das
Schiff verſenkt werden ſollte, ging er mit Frau und
Kin=
dern in ein Boot und fuhr nach dem deutſchen Schiff. Er
wurde während der ganzen Fahrt mit großer Höflichkeit
behandelt.
Der Reichskanzler über die innere Politik
nach dem Krieg.
* Berlin, 13. März. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nord=
deutſche Allgemeine Zeitung meldet: Der Geh. Juſtizrar
Profeſſor Dr. Kehl hat an den Reichskanzler ein
Schrei=
ben gerichtet, in welchem er die am 28. Februar erfolgte
Gründung der „Freien Vaterländiſchen
Verei=
nigung” mitteilt. Der Reichskanzler hat auf dieſe
Mitteilung mit folgendem Schreiben geantwortet: „Für
die Mitteilung, die Sie mir von der Gründung der
Freien Vaterländiſchen Vereinigung und ihrer Ziele
machen, ſage ich Ihnen aufrichtigen Dank. Sie wollen den
Strom nationaler Geſinnung, den der Krieg
geſammelt hat, in die Friedenszeit
hinüber=
leiten. Die Bewahrung des großen Erlebniſſes, das
dieſer Krieg das deutſche Volk in allen ſeinen Gliedern
und Schichten geeint gezeigt hat, ſoll uns ein
heili=
ges Vermächtnis ſein. Ich begrüße es daher mit
Freude und Dank, wenn führende Männer aller
Richtun=
gen ſich in dem warmen Bemühen einigen, dieſes
Ver=
mächtnis zu ſichern. In einem Augenblick, da um das
Ziel des Krieges, die Niederwerfung unſerer Reinde,
noch gerungen wird, und da die Deutſchen draußen und
zu=
hauſe ein einziger Wille ganz beherrſcht, der Wille zum Siege,
können wir nicht ſchon im einzelnen alle Fragen erörtern,
die bei und nach dem Friedensſchluſſe zu löſen ſind.
Möge der Tag bald kommen, da die Feſſeln
des freien Meinungskampfes gelöſt ſind,
denn es wird zugleich der Tag ſein, an dem das
blutige Ringen zu Ende geht. Einſtweilen
aber mögen wir den Geiſt vorbereiten, in dem
unſer Volk die Bedingungen ſeines zukünftigen Lebens
mitzuſchaffen haben wird. In den Leitſätzen Ihrer
Ver=
einigung glaube ich dieſen Geiſt zu erkennen. Gewiß. auch
der Parteienſtreit wird wieder anheben. Aber wie ſich
alle Schichten des Volkes in der Stunde der Not ſo recht
verſtehen lernten, ſo müſſen auch die neuen
innerpoli=
tiſchen Kämpfe von der gegenſeitigen
Ach=
tung beherrſcht ſein, die alle Schichten des Volkes,
vom Fürſten bis zum Arbeiter, umſchließt. Sie haben
erfahren, wie Großes ein von heiliger Liebe zur Heimat
beſeeltes Volk leiſten kann, wenn es einig iſt. Wenn uns
alle die Liebe zu einem tüchtigen, ſchaffenden Volk, und
die Achtung vor jeder ehrlichen Geſinnung leitet, ſehe ich
mit freudigem Vertrauen der Affgabe entgegen, die de=
Friede uns ſtellen wird, der Aufgabe, ein nach außen
ſtärkeres Deutſchland innerlich im Geiſte
Freiheit und der gemeinſamen
Vater=
landsliebe weiter auszubauen.
Mißſtände in der engliſchen Armee.
* London, 13. März. Im Unterhauſe
brach=
ten Mitglieder der Oppoſition Uebelſtände in der
Armee zur Sprache, namentlich auf dem Gebiete der
Beförderung und Bezahlung der Offiziere. Long ſagte,
er hätte bereits einmal die Frage der Beförderung von
Amateurſoldaten über die Köpfe der Berufsſoldaten
hinweg zu hohen verantwortlichen Poſten aufgeworfen
und bedauere, daß ſeine Worte auf die Beförderung Seelys
zum General bezogen und als Parteigehäſſigkeit ausgelegt
worden ſeien. Er bedauere ebenſo die Kritik an der
Be=
förderung Lord Salisburys von ſeiten der Gegenpartei.
Seine Bemerkungen galten ganz allgemein der Neigung
des Kriegsamtes, den Amateuroffizieren hohe Stellungen
zuzuerkennen, während Berufsoffiziere, die ſich mit Ruhm
bedeckten, zurückſtehen müßten. Long tadelte, daß hohe
Stellen unbeſetzt bleiben und Offiziere niederen Ranges
zu höheren Kommandoſtellen herangezogen würden, ohne
dem höheren Rang entſprechend höhere Gage zu erhalten.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
1200 Gefangene.
* Wien, 13. März. Amtlich wird verlautbart:
13. März 1915 mittags: In Ruſſiſch=Polen und
Weſtgalizien keine Veränderung, während des Tages
Geſchützkampf. Angriffe einzelner feindlicher
Abtei=
lungen wurden durchweg unter Verluſten abgewieſen.
Die Kämpfe an der Straße Cisna-Baligrod in den
Karpathen dauern weiter an. Eine Höhe, um die
ſeit Tagen gekämpft wurde, gelangte geſtern in unſeren
Beſitz. Im Sappenangriff ſprengten eigene Truppen
Teile der feindlichen Stellung, warfen im folgenden
Nah=
kampfe den Gegner zurück und nahmen über 1200
Mann und mehrere Offiziere gefangen.
Noch nachts wurden ruſſiſche Gegenangriffe auf dieſer
Höhe ſowie auf die Stellungen in den anſchließenden
Ab=
ſchnitten unter ſchweren Verluſten des Feindes
zurück=
geſchlagen.
An der Gefechtsfront in Südoſt=Galizien und
im Raume bei Czernowitz herrſcht im allgemeinen Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 13. März. Der militäriſche Mitarbeiter,
des Neuen Wiener Tagblattes beſpricht die letzten
Kampf=Phaſen an der öſtlichen deutſchen
Gefechtsfront und kommt zu folgendem Schluß: Die
Lage der Verbündeten auf dem nördlichen Ufergebiet der
Weichſel darf in jeder Hinſicht als zufriedenſtellend erklärt
werden. Es fällt jedoch niemandem ein und zwar auf
Grund der Erfahrungen dieſes Krieges, die ruſſiſche
Rie=
ſenarmee ſchon zu unterſchätzen. Faßt man aber das
ſtrategiſche und taktiſche Tun und Laſſen der ruſſiſchen
Generale und Truppen innerhalb der jetzigen vierwöchigen
Feldzugsperiode vorurteilslos ins Auge, ſo will es
bei=
nahe ſcheinen, als ob die moskowitiſche Wehrmacht
zwi=
ſchen Weichſel und Njemen trotz ihrer anerkennenswerten
Zähigkeit und immer wieder gezeigten Widerſtandskraft
zu einer einheitlichen, auf großen Zweck hinzielenden
Offenſive denn doch nicht mehr die Befähigung beſitzt.
Ein Engländer über den Zuſtand des deutſchen
Heeres.
* London, 13. März. Der Augenzeuge im
engliſchen Hauptquartier ſchreibt in ſeinem
letz=
ten Bericht: Obwohl der Feind im Weſten jetzt nicht
die enorme Front beſetzt und ſchlägt im Oſten gewaltige
Schlachten. Die Moral der deutſchen Truppen
zeigt bei alledem keine Verſchlechterung.
Wenn wir uns an die Stelle der Deutſchen verſetzen, iſt
es auch gar nicht einzuſehen, warum eine außerordentlich
tapfere entſchloſſene und gut organiſierte Armee wie die
ihrige ſich entmutigt fühlen ſollte. Sie kämpfen in
Fein=
desland und glauben, daß der Feind erſchöpft die letzten
verzweifelten Anſtrengungen macht, um die unausbleibliche
Entſcheidung hinauszuſchieben. Man darf auch nicht die
Diſziplin vergeſſen, die ihnen von früheſter Jugend
bei=
gebracht iſt, und die ihnen ermöglicht, mit halb
ausgebil=
deten Truppen Erfolge zu erzielen. Für einen Briten iſt
es ſchwer zu begreifen, was ein Volkskrieg für ein
kon=
tinentales Volk bedeutet. Das Vertrauen der
Bevölke=
rung und die Moral der Truppen können nur erſchüttert
werden, wenn ſie das Bewußtſein einer
niederſchmettern=
den Niederlage im Felde haben. Das kann nur erreicht
werden, wenn auf ſie während der nächſten Monate durch
rieſige Zahlen von Soldaten und Kanonen ein immer
heftigerer Druck ausgeübt wird.
* London, 13. März. Die Morningpoſt knüpft
Be=
trachtungen an den Kommentar von Augenzeugen über
die deutſche Armee und ſchreibt: Deutſchland hofft,
daß, ehe die Verbündeten einen vollen Druck ausüben
könnten, Frankreich erſchöpft ſein und
Ruß=
land den Frieden willkommen heißen wird.
Deshalb müſſen wir jede Anſtrengung machen, um den
Krieg zu Lande vorwärts zu bringen. Erſt wenn ſie den
Feind aus Frankreich, Flandern und Polen vertrieben
haben, können die Alliierten aufatmen. Optimismus
iſt jetztnicht am Platze; er iſt gefährlich. Man
muß eingeſtehen, daß der Fortſchritt langſam iſt, und daß
Frankreich und Belgien furchtbar leiden. Ihretwegen
dürfen wir nicht zögern, ſondern müſſen alle unſere Kräfte
mit möglichſter Beſchleunigung in den Kampf einſetzen.
Der Geſandtenwechſel im Haag.
* Köln, 13. März. Die Kölniſche Zeitung bringt
folgendes Berliner Telegramm: „Berlin, 13. März. Der
Berliner Korreſpondent des Amſterdamer Telegraaf hat
den als Vertreter des deutſchen Geſandten Herrn v.
Mül=
ler im Haag auserſehenen deutſchen Diplomaten als eine
ſehr energiſche Perſönlichkeit bezeichnet. Daran knüpft
der Korreſpondent die Bemerkung, das Blatt halte ſich
für verpflichtet, auf die Gefahren hinzuweiſen, die in der
Entſendung eines deutſchen Diplomaten von der
ſoge=
zuſammen geblutet, alle ihr Beſtes gegeben und haben nannten energiſchen Art zu erblicken wäre. Man ſcheine
in Deutſchland mit der zu korrekten Haltung Hollands
nicht zufrieden zu ſein. Der Telegraaf iſt bekanntlich ein
ſehr deutſchfeindliches Blatt. Er hat die oben
wiedergegebene Bemerkung wohl nur gemacht, um in der
holländiſchen Oeffentlichkeit gegen den neuen deutſchen
Vertreter im Haag Mißtrauen hervorzurufen, und ihm
von vornherein ſeine Tätigkeit zu erſchweren. Es
ge=
nügt, dieſe Abſicht niedriger zu hängen.
Der Eindruck, die deutſche Diplomatie werde im Haag
eine neue ſcharfe Tonart anſchlagen, iſt ſelbſtverſtändlich
ungenügend. Daß Holland unter ſchwierigen
Verhält=
niſſen ſeine Neutralität ehrlich durchführt, wird
ge=
rade bei uns anerkannt. Von Deutſchland droht
dieſer Neutralität keine Gefahr, ob von anderer Seits,
das überlaſſen wir gern dem eigenen Urteil des
Hol=
länders.
Die England unentbehrlichen deutſchen Waren.
* Berlin, 13. März. (W. T. B. Amtlich.) Die
Norddeutſche Allgemeine Zeitung meldet: Nachdem die
engliſche Regierung erklärt hat, die Einfuhr
gewiſ=
ſer deutſcher Waren, namentlich von Farbſtoffen,
die England braucht geſtatten zu wollen, iſt in
einem Teile unſerer Preſſe die Befürchtung ausgeſprochen
worden, daß unſere Feinde durch die Zufuhr deutſcher
Waren mit unentbehrlichen Gegenſtänden für die
Fort=
führung des Krieges verſehen werden könnten.
Dem=
gegenüber iſt zu erklären, daß für die Waren, deren
Ein=
fuhr England nunmehr geſtatten will, ſchon ſeit längerer
Zeit Ausfuhrverbote bei uns beſchen, die mit
aller Strenge gehandhabt werden.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 13. März. Die Agence
Milli erfährt aus Smyrna vom 10. März: Heute beſchoſſen
feindliche Schiffe von neuem Vourla. Ein
Minen=
ſucher ſank infolge der Berührung mit
einer Mine. Während der Nacht überflog ein
feind=
liches Flugzeug Vourla. Der Wali von Smyrna
ver=
öffentlicht eine Proklamation, worin es heißt: Die Armee
wird Smyrna bis zum letzten Blutstropfen verteidigen.
Noch heftigerer Widerſtand als jetzt durch die Forts wird
in der Stadt ſelbſt geleiſtet werden, ſelbſt wenn ſie mit
Blut bedeckt werden ſollte. In der Stadt wird der
Zivil=
bevölkerung für den Fall, daß Smyrna ein Kampfplatz
werden ſollte, empfohlen, ſich in das Stadtinnere
zurück=
zuziehen, damit ſie durch die Kugeln keinen Schaden
neh=
die militäriſchen Operationen dort in einer Weiſe
abſpie=
len würden, wie ſie der Ruhmesgeſchichte der Türkei
wür=
dig ſeien.
Die japaniſchen Forderungen.
* London, 13. März. Times meldet aus Peking
vom 10. März: Der wachſende Druck, den
Ja=
pan auf China ausübt, ruft in Kreiſen der
Aus=
länder Befürchtungen hervor. Die Chineſen ſind
erbittert. Das Beſtehen auf der Annahme ſämtlicher ja=
Spaniſcher Forderungen könnte eine Kriſis erzeugen, die
für die jetzige Regierung eine ernſte Geſtalt annehmen
würde. Die auswärtigen Mächte einſchließlich Japans
haben Yuanſchikai ſtets unterſtützt. Es wäre ein Unglück
für alle, wenn die Autorität, die er mühſam errungen hat,
beinträchtigt würde. Das Schlimmſte an einigen
japa=
niſchen Forderungen iſt ihre Unbeſtimmtheit. Die
Chine=
ſen wären vielleicht entgegenkommender, wenn Japan ſie
deutlicher faßte. Den Ausländern iſt vor allem darum zu
tun, zu wiſſen, daß die Souveränitätsrechte Chinas und
die Gleichberechtigung der Mächte nicht berührt werden.
* Berlin, 13. März. Die Berliner Morgenpoſt
meldet aus Kriſtiania: Im Staatsrat wurde
beſchloſ=
ſen, dem Parlament eine Vörlage zugehen zu laſſen über
die Verteidigung des Kriſtiansfjords, ferner
von Kriſtiansſand, Bergen und den Lofoten, um
dieſe für eine Verteidigung inſtand zu bringen. Hierzu
ſollen 10145000 Kronen aus bereits früher bewilligten
Krediten verausgabt werden. Ferner beſchloß der
Staats=
rat, dem Storthing einen Geſetzesvorſchlag über die
Aus=
bildung unbeſoldeter Offiziere vorzulegen. Es ſoll ein
achtmonatlicher Kurſus eingerichtet werden. Ebenſo
ſol=
len Kurſe zur Ausbildung von Reſerve=Unteroffizieren
eröffnet werden. Schließlich wurde beſchloſſen,
Fortbil=
dungskurſe für unbeſoldete Offiziere und unbeſoldete
Unteroffiziere einzurichten, um ſie zu befähigen, bei einer
Mobilmachung beſoldete Offiziersſtellungen einzunehmen.
* Berlin, 13. März. Der Voſſiſchen Zeitung
zu=
folge hat Rockefeller der amerikaniſchen Miſſion zur
Unterſtützung der belgiſchen
Zivilbevöl=
kerung für die ganze weitere Kriegsdauer einen
monat=
lichen Betrag von vier Millionen Mark zugeſichert.
* Paris, 13. März. Nach dem amtlichen Bericht
von geſtern abend wurden bei der Beſichtigung eines
Schützengrabens der vorderſten Linie, 30 Meter vom
Feinde, der Kommandeur einer Armee, General
Mau=
noury, und der Kommandeur eines
Armee=
korps dieſer Armee, General Villaret, durch ein
Ge=
ſchoß verletzt, als ſie die deutſchen Linien durch eine
Schießſcharte beobachteten. Die Aerzte konnten ſich noch
nicht über die Schwere der Verletzungen ausſprechen.
* London, 13. März. Eine Bekanntmachung in
der London Gazette erklärt Rohwolle, Zinn, Petroleum,
Rhizinusöl, Paraffin, Wachs, Schmiermittel, für
militä=
riſche Zwecke brauchbare Häute und Ammoniak für
ab=
ſolute Konterbande.
*London, 13. März. Times meldet aus
Otta=
wa vom 410. März: Wilfried Laurier erklärte, daß die
Oppoſition bereit ſei, alle für den Krieg
nötigen Gelder zu bewilligen. Er bedauerte,
daß neue Steuern eingeführt wurden, die wenig
ein=
bringen, und die Bevölkerung ſchwer belaſten würden,
ferner, daß der Handel mit Großbritannien durch
Er=
höhung der Zölle auf britiſche Güter behindert würde.
Laurier empfahl eine Politik der Sparſamkeit und
Ein=
ſchränkungen.
* Petersburg, 12. März. Ruſſiſche Zeitungen
enthalten faſt täglich Meldungen über ungewöhnlich viele
Entgleiſungen bei Eiſenbahnen. Bei einer
der Entgleiſungen in den letzten Tagen ſei beinahe der
Miniſter des Innern Maklakow verunglückt. Die Urſache
der Entgleiſungen werde in der übermäßigen Belaſtung
der eingleiſigen Strecken geſucht.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 12. März. (W. T. B. Amtlich.)
Aufgetre=
tenen Zweifeln gegenüber wird feſtgeſtellt, daß nach dem
Wortlaut wie dem Sinn der
Bundesratsverord=
nung über die Regelung des Verkehrs mit Gerſte die
Verarbeitung der Gerſtevorräte der Mälzereien ſeit dem
12. März 1915 bei hohen Strafen verboten iſt.
* Berlin, 13. März. Nach einer Meldung des B. T.
iſt die Gräfin Hella von Brandenſtein=Zeppelin, das
ein=
zige Kind des Grafen Zeppelin, von einem
Sohne entbunden worden.
* Bordeaux, 13. März. Der Agence Havas wird aus
Dakar berichtet, daß der Poſtdampfer „Mont Roſe” bei
Mbur ſcheiterte. Einzelheiten fehlen noch.
* Petersburg, 13. MMärz. (Meldung der Petersburger
Telegraphen=Agentur.) Graf Witte iſt geſtorben.
Graf Witte war am 29. Juli 1849 in Tiflis geboren.
Er war von 1877 an in der Eiſenbahnverwaltung in
ver=
ſchiedenen Stellungen tätig. 1892 wurde er Miniſter des
Verkehrsweſens und 1893 Finanzminiſter und noch in
demſelben Jahre Miniſterpräſident. 1904 leitete er die
Handelsvertragsverhandlungen mit Deutſchland, 1905 die
Friedensverhandlungen mit Japan und wurde wegen
ſeiner Verdienſte um das Zuſtandekommen des Friedens
von Portsmouth in den Grafenſtand erhoben. Im Mai
1906 trat er von ſeiner Stellung zurück. Witte hat ſich
beſondere Verdienſte um das Eiſenbahnweſen und die
Finanzen Rußlands erworben. Während des jetzigen
Krieges wurde er vielfach mit den Friedensbeſtrebungen
in Beziehung gebracht.
Neu=York, 13. März. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Nach Telegrammen aus Veracruz ſandte
Carranza an Wilſon eine Note, in welcher er neuerdings
betont, daß General Obregon nicht für die Zuſtände in
der Hauptſtadt verantwortlich ſei. Carranza erklärt
fer=
ner, daß er die Ausländer beſchützen wolle, es
aber für das Beſte hielte, wenn nicht nur die Amerikaner,
ſondern auch die anderen Ausländer Mexiko verlaſſen
würden.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
Berlin, 13. März. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lötterie ſielen 5000 Mark auf Nr. 158877. In der
Nachmittagsziehung fielen 75000 Mark auf Nr. 91357,
3000 Mark auf Nr. 134475, 167 205.
Die Reichsbank als Zeichnungsſtelle.
War die Reichsbank, als die Bank der Banken,
als Beſchützerin und Hüterin unſerer Währung, als die
unverſiegbare Quelle unſerer Zahlungsmittel und das
Sammelbecken ſtaatlicher und privater Gelder, als die
men, welche die Stadt überſchütten werden, während ſich unerſchütterliche Stütze und Förderin von Handel und
Induſtrie, nicht zuletzt aber als Girobank, die mit ihrem
gewaltigen Netze von Niederlaſſungen alle Teile des
Lan=
des unter einander und mit den Zentralen des
Wirt=
ſchaftslebens verbindet, ſchon in Friedenszeiten in weiten
Kreiſen bekannt, ſo wurde ſie nach Ausbruch des Krieges
volkstümlich im weiteſten und beſten Sinne des Wortes.
Als Kriegsbank mit ihrem Generalgeldmarſchall
Havenſtein. an der Spitze wurde ſie bald in aller Munde
geführt. Ihr Name wurde gleichgeläufig dem
Großindu=
ſtriellen, den Landwirten, dem Handwerker, dem Manne
des Volkes, wie dem Kinde in der Schule. Unter ihrer
Führung wurden die für den endgültigen Erfolg des
Krieges nicht minder wichtigen Siege hinter der Front
auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiet erfochten.
An ihren Schaltern brandeten die Wogen des geldlichen
Kriegsbedarfes, des Geld und Kredit begehrenden
Wirt=
ſchaftslebens. Zu ihr lenkten ſich die Schritte des
Volkes, um wie in den Zeiten der
Freiheits=
kriege mit Geld und Gut die Wehr des
Vater=
landes zu ſtärken. Ein jeder fand den Weg zur
Reichsbank. War ſie ihm bis dahin fremd, ſo wurde ſie
ihm jetzt umſo vertrauter. Fand er doch hier den Altar,
auf dem er, ſeinen heiligſten Gefühlen Rechnung tragend,
dem Vaterlande opfern konnte, auf dem er mithelfen
konnte, den todesmutigen Brüdern im Felde den für ihre
Siege ſo notwendigen Rückhalt zu ſchaffen. In langen
Reihen zogen ſie ein, die Getreuen des Vaterlandes, in
die Tempel des Goldes, Männer, Jünglinge, Frauen,
Kinder, beſeelt von Begeiſterung und Opferwilligkeit.
Fürwahr ein Zug, der in ſeiner packender Wirkung
es wohl verdient, für alle Zeiten mit ehernem Griffel in
die Geſchichte eingetragen zu werden.
Wiederum ſchlägt die Stunde zur
vater=
ländiſchen Tat. Wiederum öffnen ſich die Tore der
Reichsbank dem Zug der Sieger die gewillt ſind,
Sieger zu bleiben um jeden Preis. Wohlan, laſſen wir
alle den Ruf des Vaterlandes den Weg finden zu
unſe=
rem Herzen und Verſtand, laſſen wir die Stunde der
Prüfung, in der wir bewertet werden, Deutſche zu
ſein, nicht unbenutzt verſtreichen, reihen wir uns alle ein
dem Zuge der Getreuen, in deren Hände das Wohl
unſerer Helden, des Vaterlandes und jedes Einzelnen,
das Schickſal Europas gelegt iſt.
Keiner, der Geld oder Geldeswert beſitzt, ſage, er
könne nicht, oder es lohne ſich nicht. Wie in den
Frei=
heitskriegen, ſo wird auch heute die in der kleinſten
Zeich=
nung auf Kriegsanleihe zum Ausdruck gebrachte deutſche
Treue zu einem weiteren Bauſtein deutſcher
Wehr=
kraft dankbar umgewertet.
Beſchreiten wir den uns vertraut gewordenen Weg
zur Reichsbank, machen wir unſere Werte dem Vaterlande
nutzbar; Rat und Tat ſtehen uns dort, ſowohl ſeitens der
Reichsbank wie auch der Darlehnskaſſe, für unſer
Vor=
haben zur Seite. Möge am 19. März in den Ziffern der
Anleihezeichnung kund werden, daß das Heſſenvolk
auch hierin gleich ſeinen Streitern in vorderſter
Reihe ſteht.
Das können wir und das wollen wir!
Küchenrezepte,
veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für
Volks=
ernährung im Krieg.
Einfache Milch=Riebelſuppe
In 1 Liter kochende, mit Salz gewürzte Milch (auch
Magermilch) rührt man aus einem Ei und etwas Mehl
bereitete Riebeln und läßt die Suppe unter öfterem
Rüh=
ren 10 Minuten kochen.
Fricco (Reſteverwendung).
In eine Puddingform legt man eine Schicht roher
Kartoffelſcheiben, etwas Salz, dann eine Schicht der
ge=
hackten Fleiſchreſte nebſt einigen Zwiebelſcheiben und
Butter oder Palminſtückchen. Dieſe Schichten legt man
abwechſelnd, bis die Form gefüllt iſt und gießt dann über
das Ganze einen Taſſenkopf ſaure Sahne oder Milch. Die
Form ſtellt man in kochendes Waſſer und läßt die Speiſe
1½ Stunden kochen.
Gulaſch aus Rinderherz mit
Kartoffel=
klößen.
1 Pfd. Rinderherz, 10 Gramm Salz, 40 Gramm
Rog=
genmehl, 30 Gramm Fett, Waſſer nach Bedarf. Das
vor=
bereitete Fleiſch wird in 3 Zentimeter große Würfel
ge=
ſchnitten, mit Salz und Mehl beſtäubt und in braunen
Fett angebräunt. Man gibt ſoviel kochendes Waſſer
hinzu, daß ein Drittel bedeckt iſt. Schmorzeit 1—1½
Stunden.
Apfelgrütze.
2 Pfund Aepfel werden mit ½ Liter Waſſer weich
ge=
kocht, durch ein Sieb gerührt, der Saft einer Zitrone und
150 Gramm Zucker darunter gerührt. Mit dem
Apfel=
waſſer werden 4 Eßlöffel Kartoffelmehl angerührt und
mit der ganzen Maſſe aufgekocht, in eine Porzellanform
getan und nach dem Erkalten geſtürzt mit ſüßer Milch
gereicht.
Hirſekuchen.
Man kocht mit Milch 1 Stück Zimmt, 1 Stück Butter,
einen ſteifen Hirſebrei, erkaltet mit beliebig 1 bis 2
Eiern, ¼ Pfund Kartoffeln, vermiſcht, gewürzt mit
Zitro=
nen und kleinen Roſinen. Auf geſtrichenem Kuchenblech
2 Finger hoch aufſtreichen. Warm in Stücke ſchneiden.
Sehr gut.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beilieg!
Z., N.=O. Internationaler Orden Guttempler,
Deutſchlands Großloge, II. Loge Frankenſtein Nr. 1712,
Sitzungsſaal, Karlſtr. 21.
Abonnent J. Wenn von den Leuten noch keine
Lebens=
zeichen eintrafen, wird das wohl ſeinen militäriſchen
Grund haben. Wir können darüber keine Vermutungen
anſtellen.
E. H. 1 A. 49 Herzfehler, geringer Fehler, der die
Fähigkeit zum Dienſt mit der Waffe nicht ausſchließt.
B. S. Wer die Berechtigung zum einjährig=
freiwilli=
gen Dienſt nachſuchen will, hat ſich ſpäteſtens bis zum
1. Februar des Jahres, in dem er das 20. Lebensjahr
vollendet, bei der zuſtändigen Prüfungskommiſſion für
Einjährig=Freiwillige ſchriftlich zu melden. Dabei muß
das Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung ausgeſprochen
werden, wenn der Betreffende nicht im Beſitze eines „
Be=
rechtigungsſcheins” iſt.
Verluſtliſte.
Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 169
enthält: Infanterie uſw.: Stab der 86. Infanterie=
Brigade. Erſatz=Brigade Rüdiger ſiehe Maſchinengewehr=
Abteilung IV. Garde: 2., 3., 4. und 5. Garde=Regiment,
2. Garde=Erſatz=Regiment, Regimenter Alexander und
Franz, Garde=Schützen=Bataillon. Grenadier= bezw.
In=
fanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 6, 12, 17, 19 (I.
auch Erſ.=Inf.=Regt. Bott), 21, 27, 28, 30, 35, 37, 39, 46,
47, 49, 51, 58 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Bott), 60, 62, 66, 67, 68,
72, 79, 85, 90, 91, 93, 94, 95, 96, 98, 109, 111, 112. 115,
117, 129, 130, 141, 142, 148, 154 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Bott),
159, 162, 165 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Bott), 169, 173, 175, 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 5, 10, 18, 21, 23 (ſ.
Maſchinengewehr=Kompagnie Nr. 23), 29, 30. 38, 39, 40,
51, 52, 56, 64, 75, 79, 80 83, 92, 93, 110, 202, 204, 205,
208, 212, 214, 216, 218, 220, 221, 224, 231, 233, 234, 240,
257, 267, 269. Erſatz=Infanterie=Regimenter Schütze, Bott
und Königsberg 2. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 3.
Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 5, 7, 8, 11, 18, 19
(ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Bott), 33, 34, 39, 51, 53, 65, 75, 76,
81, 85, 99, 109. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm.
Ueber=
planmäßiges Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 3 des
IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 5 und
11. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 38.
Land=
ſturm=Bataillon I Bochum, Brieſen, Neufahrwaſſer und
Nr. 52. Landſturm=Kompagnie Turek (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Bott). Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 1, 7, 15.
Maſchi=
nengewehr=Abteilungen Nr. 2 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Bott)
und IV; Maſchinengewehr=Kompagnie Nr. 23;
Maſchinen=
gewehr=Kompagnie des XVI. Armeekorps (ſ.
Maſchinen=
gewehr=Kompagnie Nr. 23); Feſtungs=Maſchinengewehr=
Kompagnie Nr. 7. — Kavallerie: Dragoner Nr. 2,
17; Ulanen Nr. 13; Jäger zu Pferde Nr. 3, 6; Landwehr=
Kavallerie=Regiment Blank; Kavallerie=Erſatz=Abteilung
des XXI. Armeekorps; 3. Landwehr=Eskadron des
Gar=
dekorps (ſ. Landw.=Kav.=Regt. Blank); 1. Landwehr=
Es=
kadron XIV. Armeekorps. — Feldartillerie:
Regi=
menter Nr. 20. 31, 33, 37, 51, 54, 61; Reſerve=Regimenter
Nr. 1, 22; 1. Landwehr=Batterie des XI. Armeekorps.—
Fußartillerie: 2. Garde=Regiment; 2. Garde=
Land=
wehr=Bataillon; Nr. 6, 7, 8, 9, 20; Reſerve=Regimenter
Nr. 8, 13, 16, 17, 20; Landwehr=Bataillon Nr. 7; Bataillon
Poſen I. — Pioniere: Regimenter: Nr. 23, 31;
I. Garde= und Garde=Erſatz=Bataillon; Bataillone: I Nr.
1, I. und II. Nr. 5, I. Nr. 8, I. Nr. 10, II. Nr. 14, II.
Nr. 15, I. und II. Nr. 16, I. Nr. 21, III. Nr. 28; 81.
Re=
ſerve=Kompagnie; 2. Landwehr=Kompagnie des IV
Ar=
meekorps. Schwerer Minenwerferzug des XVIII.
Ar=
meekorps. Leichte Funkenſtation Nr. 8. —
Verkehrs=
truppen: Etappen=Kraftwagen=Park Nr. 2 der II.
Etappen=Inſpektion. — Artillerie=
Munitions=
kolonnen=Abteilung Nr. 1 des IV. Armeekorps.
Sanitäts=Formationen: Reſerve=Sanitäts=
Kompagnie Nr. 8 des VIII. Reſervekorps. Landwehr=
Feldlazarett Nr. 18 der Diviſion v. Bredow. Freiwillige
Krankenpflege. — Train: Schwere Proviant=Kolonne
Nr. 3. — Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 116, die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 132 und die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 159.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Das Besfe
zur Zahnpflege
I,4181
Liebesgabe‟
Gegen Husten, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
eic. (X787
Apotheker Neumeier’s
-Pulver
ASihme-Tigarillos ſohne Papier) M. 1.80
D. R. G. M. Nr. 26122 und 26617
Aerztlich empfohlen. — Deutsches Erzeugnis.
Erhältlich in den Apotheken. (I,1179
AApotheker Neumeier, Frankfurt am Main.
Sanatorium Hofheim i. Taunus
½ Bahnstunde von Frankfurt a. M. (I,389
Kurhaus für Erholungsbedürftige und leicht Nervöse.
Während des Krieges geöffnet u. besucht, behaglich
eingerichtet, eignet sich wegen seiner geschützten
Lage besonders zu „Winters- und Frühjahrskuren‟.
Bei
mer
ärzetieh,
bevorzugt.
3
. 1.
(2417a)
[ ← ][ ][ → ]Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
Todes= Anzeige.
Nach 6monatlichem, bangem Warten
er=
hielten wir heute die amtliche Beſtätigung, daß
unſer lieber Sohn und Bruder
Georg Keil
Unteroffizier des Leibgarde-Inf.-Regt. 115
6. Komp.
am 10. September ſchwerverwundet in
fran=
zöſiſche Gefangenſchaft fiel und am 13. Sept.
ſeinen Verletzungen erlegen iſt.
Dies zeigt tiefbetrübt an:
Georg Keil, Schuhmachermeiſter
und Familie.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
Arheilgerſtr. 54½
(4266
Statt beſonderer Anzeige.
Am 12. März d. Js. ward unſere liebe, gute,
unvergeßliche Mutter
Frau Minna Meyer Wwe.
geb. Gombel
von langem, ſchwerem, mit unendlicher Geduld
ertragenem Leiden erlöſt, am Tage nach der
Vollendung ihres 59. Lebensjahres.
Amtsrichter Hans Becker und Frau
Illa geb. Meyer, in Lich.
Die Beerdigung erfolgt auf dem Darmſtädter
Waldfriedhof Montag, den 15. März, vormit=
(4295
tags ½12 Uhr.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, treue Schweſter, Schwägerin, Tante
und Großtante
Fräulein
Regine Maurer
nach längerem Leiden heute Morgen zu ſich
zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Fülbert, Neuſtadt i. Od.
Familie Arras, Frankfurt a. M.
Familie Kraft, Darmſtadt.
Familie Mahr, Darmſtadt.
Familie Gonder, Jugenheim a. d. Bergſtr.
Familie Gg. Brunnengräber, Gießen.
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 15. März,
vormittags 11 Uhr, auf dem Beſſunger Fried=
(*500
hof ſtatt.
Die Einſegnung von
Hauptmann von Moritz
Reſerve=Feld=Art.=Regiment Nr. 25
findet am Dienstag, den 16. März, um halb
11 Uhr, im Garniſons=Lazarett, Alexanderſtraße,
ſtatt. Die Beerdigung um halb 12 Uhr auf
dem Waldfriedhof.
Seelenamt Dienstag, den 16. März, um
9 Uhr, in der St. Ludwigskirche.
(4294
Todes-Anzeige.
Heute früh um 1 Uhr verschied nach langem, schwerem, mit grosser Geduld ertragenem
Leiden im 67. Lebensjahre mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater und
Grossvater
Herr Heinrich Br
Rentner.
Darmstadt (Herderstr. 16), den 13. März 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Friederike Braun, geb. Voges.
Familie Fritz Braun, New-Vork.
Familie Heinrich Braun jr.
Rudolf Braun, z. Zt. im Felde.
Familie Eugen Thomasius.
Familie Const. Mess.
Die Beerdigung findet am Montag, nachmittags ½4 Uhr, vom Portal des Waldfriedhofes aus statt.
(B4292
Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt in
Rußland unſer Mitarbeiter
Herr Johann Reis
Inf.=Regt. Nr. 140.
Der Gefallene war ein fleißiger,
zuverläſſi=
ger Arbeiter. Sein Andenken halten wir in
Ehren.
Darmſtadt, 13. März 1915.
(4298
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden meines
geliebten Mannes ſowie für die
zahl=
reichen Blumenſpenden ſpreche ich auf
dieſem Wege allen Verwandten, Freunden
und Bekannten meinen tiefgefühlteſten
Dank aus.
Paula Brenner
und Kinder.
*5027)
Darmſtadt, den 13. März 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſte, ſowie
für die zahlreichen Blumenſpenden, ſagen wir
Allen, beſonders dem verehrlichen Lehrerkollegium
und den Unteroffizieren der 1. Kompagnie des
II. Erſatz=Bataillons Infant.=Regts. 115, unſeren
(4297
innigſten Dank.
Die trauernden, Hinterbliebenen:
Familie Becker.
Darmſtadt, den 14. März 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
am Begräbnis unſeres lieben Bruders,
Bräuti=
gams und Schwagers
Deo Gunder
beſonders für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Vogel, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
(4274
Die trauernden Hinterbliebenen.
Gewinnatszug
der
5. Preußiſch-Füddentſchen
(231. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
3. Klaſſe 1. Ziehungstag 12. März 1915
aluf jede getogene Aummer ſind zwel gleich hohe Gewune
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
iu den beiden Abteilungen 1 und II.
(Rachdmc derboten)
(öhne Gewähr dl. St.=l. f. 3)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne üher
144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 10000 Mk. 207961
2 Gewinne zu 5000 Mk. 152398
4 Gewinne zu 3000 Mk. 23641 147622
6 Gewinne zu 1000 Mk. 28030 167481 181366
10 Gewinne zu 500 Mk. 83071 112675 128891)
162838 200006
34 Gewinne zu 400 Mk. 8728 9608 10094 16902.
25293 37647 41457 74516 37852 96157 103897 112006
117115 136118. 146825 151467 210153
78 Gewinne zu 300 Mk. 5610 11806 13595 33245,
65512 56723 75409 75948 83148 88342 89817 97214,
101454 107272 113457 115335 120583 122116 124042
124417 124730 130060 134386 141834 146767 147789
154863 158550 161160 168498 169936 180679 181067)
166964 195833 196500 201852 207427 212389
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 50000 Mk. 72726
2 Gewinne zu 30000 Mk. 13520
2 Gewinne zu 15000 Mk. 74706
2 Gewinne zu 3000 Mk. 186279
4 Gewinne zu 1000 Mk. 51479 154505
12 Gewinne zu 500 Mk. 31320 61677 93653 168831.
199397 212624
26 Gewinne zu 400 Mk. 16377 20416 31670.
34221 73557 103265 109168 122917 143634 147155
156368 205101 219854
62. Gewinne zu 300 Mk. 3065 24971 25717 30060.
36583 42739 44503 44974 56973 60774 779117 90068.
96796 101885 107734 114489 116385 117269 117461.
129748 136821 138053 156220 162231 164329 166350
183948 185641 198918 211313 217284
Wetterbericht.
Eine weſentliche Aenderung der Wetterlage iſt ſeit
geſtern nicht eingetreten. Im hohen Norden ziehen
Tief=
druckwirbel oſtwärts, während im Südweſten und Weſten
Europas ein Hoch liegt, im Grenzgebiet beider behalten
wir wolkiges, vorwiegend trockenes, mildes Wetter.
(Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, meiſt
trok=
ken, mild, nordweſtliche Winde.
Tageskalender=
Sonntag, 14. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 6 Uhr, Ende nach 11
Uhr (Ab. C): „Siegfried‟
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 4 Uhr
und 8¼ Uhr im Orpheum.
Oberammergauer Paſſionsfeſtſpiele um 2½
Uhr und 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Kriegsvortrag von Direktor Dr. Schöll um 8 Uhr
in der Stadtkirche.
Vaterländiſche Feier des Alkoholgegner=Bundes
um 4 Uhr im Saale der Freimaurerloge.
Beſprechung der Freien Vereinigung der
Schmiede=
meiſter Darmſtadts um 10½ Uhr bei Gaſtwirt Grohe.
Generalverſammlung der Schlachtvieh=
Verſiche=
rung für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt
um 3 Uhr im „Perkeo”
Konzert um 4 Uhr im Wiener Kaffee.
Verſteigerungskalender.
Montag, 15. März.
Stammholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft an der
Schirmſchneiſe, Halteſtelle der elektriſchen Bahn).
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im
Schaafheimer Gemeindewald (Zuſammenkunft auf dem
Stockſtädter Weg an der Oſtheimer Straße).
Großh. Hofbibliothek, geöffnet: Montag bis
Freitag von 9—1 Uhr und 2—4 Uhr, Samstags von
9—1 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Oito Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſchinz; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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Beachten Sie bitte meine vier Schaufenster.
attonalstintungfur die Minterbliebenen der im Kriege Geiallenen
Aufruf?
Mit Ausbruch des Krieges hat ein Reichskomitee in Berlin
folgenden Aufruf erlassen:
„Ein gewaltiger Krieg ist über Deutschland hereingebrochen.
Millionen deutscher Männer bieten ihre Brust dem Feinde dar. Viele
von ihnen werden nicht zurückkehren. Unsere Pflicht ist es, für die
Hinterbliebenen der Tapferen zu sorgen. Aufgabe des Reiches ist es
zwar hier in erster Linie zu helfen, aber diese Hilfe muss ergänzt
werden durch freie Liebesgaben, als Dankopfer von der Gesamtheit
unserer Volksgenossen den Helden dargebracht, die in der Verteidigung
des Deutschen Vaterlandes zum Schutze unser Aller ihr Leben
dahin-
gegeben haben.‟
Im Anschluss an diesen Aufruf sind die Unterzeichneten unter
dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Grossherzogin von Hessen
und bei Rhein zu einem Dandeskomitee für das Grossherzogtum
zusammengetreten.
An alle Männer und Frauen ergeht die herzlichste Bitte, nach
Kräften für die Nationalstiftung zu spenden. Die in Hessen
ge-
spendeten Beträge werden in erster Linie unserem Land zugute kommen.
Gebt schnell! Auch die kleinste Gabe ist willkommen!
Es werden auch Staatspapiere und Obligationen
entgegen-
genommen.
Hauptsammelstelle ist die Bank für Handel und
Industrie in Darmstadt.
Die Geschäftsstelle des Landeskomitees befindet sich:
Darmstadt, Wilhelminenstrasse 34.
(4232
Das Landeskomitee für das Grossherzogtum Hessen:
Adelung, Redakteur, Landtagsabgeordneter, Mainz. Avenarius,
Kom-
merzienrat, Gan-Algesheim. Bach, Hauptlehrer, Landtagsabgeordneter,
Mainz. Dr. Bamberger, Geheimer Kommerzienrat, Mitglied der Ersten
Kammer, Mainz. Dr. Bender, Justi.vat, Darmstadt. Dr. Bendix,
Dom-
kapitular, Mainz. Dr. Berger, Professor, Rektor der Techn. Hochschule,
Darmstadt. Best, Geheimerat, Provinzialdirektor, Mainz. Böckmann,
Geheimer Regierungsrat, Kreisrat, Büdingen. Böhringer, Kommerzienrat,
Nieder-Ingelheim. Hohn, Regierungsrat, Kreisamtmann, Alzey. Brauer,
Mühlenbesitzer, Landtagsabgeordneter, Ober-Ofleiden. Dr. Dr.-Ing.
Braun, Minister der Finanzen, Darmstadt. von Brentano di Tremezzo,
Geheimer Justizrat, Landtagsabgeordneter, Offenbach. von Bücking,
General der Artillerie, Gouverneur der Festung Mainz. Dr. Buschmann,
Hofrat, Chefredakteur, Darmstadt, Lloos, Kommerzienrat, Nidda.
Damm, Buchdrackereibesitzer, Landtagsabgeordneter, Friedberg. Dr.
Diehl, Kreisamtmann. Erbach. Dietrich, Reichsbankdirektor, Mainz.
Dr. Dietz, Geheimer Regierungsrat, Vorsitzender der
Landesversiche-
rungsanstalt, Därmstadt. Doerr, Kommerzienrat, Worms. Dr Dullo,
Oberbürgermeister, Offenbach. Eckstein, Kreisrät. Bensheim. Dr. Elz,
Ehrendomkapitular, Darmstadt. Graf zu Erbach-Fürstenau, Fürstenau.
Euler, Prälat, Darmstadt. Dr. von Ewald, Staatsminister, Darmstadt.
Ewald, Präsident der Oberrechnungskammer, Darmstadt. Falk,
Gewerbe-
rat, Mitglied der Ersten Kammer, Mainz. Feistmann, Louis,
Fabrikant, Offenbach. Fey, Provinzialdirektor, Darmstadt. Finger,
Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Pfeddersheim. Fischer,
C. H., Kommerzienrat, Bingen. D. Dr. Flöring, Geheimerat,
Suver-
intendent, Darmstadt. Dr. Gail, Geheimer Kommerzienrat,
Mit-
glied der Ersten Kammer, Giessen. Gastell, Josef, Geheimer
Kom-
merzienrat, Mainz. Gennes, Kreisrat, Offenbach. Dr. Glässing,
Ober-
bürgermeister, Darmstadt. Göbel, Kommerzienrat, Darmstadt. Dr.
Göttel-
mann, Oberbürgermeister, Mitglied der Ersten Kammer, Mainz.
Dr Güngerich, Landgerichtspräsident, Giessen. Dr. Habicht,
Sanitäts-
rat, Darmstadt. von hahn, Geheimer Regierungsrat, Kreisrat,
Heppen-
heim. Hangen, Landgerichtspräsident, Mitglied der Ersten Kammer,
Mainz. Harth, Kommerzienrat, Mainz. Heichelheim, Geheimer
Kom-
merzienrat, Giessen. Dr. Heinrichs, Kreisrat, Alsfeld. Henrich,
Rech-
nungsrat, Landtagsabgeordneter, Darmstadt. von Bessert, Geheimer
Ober-Instizrat, Bankdirektor, Darmstadt. Heyne, Julius, Offenbach.
Freiherrvon Heyl, Wirkl. Geheimerat, Dritter Präsident der Ersten Kammer,
Worms. Freiherr von Heyl, Generalmajor a. 1.s Vorsitzender der
Krieger-
kameradschaft Has-ia, Darmstadt. Hinkel, Kommerzienrat, Offenbach.
von Hombergk zu Jach, Minister des Innern, Darmstadt. Fürst zu
Isenburg und Büdingen, Birstein. Dr. ſtaliener, Rabbiner, Darmstadt.
Dr. Kayser, Geheimer Regierungsrat, Kreisrat, Worms. Keller,
Ober-
bürgermeister, Giessen. Dr. Kirstein, Bischof, Mainz. Klingsper,
Kom-
merzienrat, Giessen. Klingspor, Karl, Fabrikant, Offenbach. Köhler,
Oberbürgermeister, Erster Präsident der Zweiten Kammer,f Worms.
Kölsch, Kommerzienrat, Worms. Korell, Oekonomierat, Zweiter
Präsi-
dent der Zweiten Kammer, Angenrod. Korwan, Generalleutnant z. D.,
Vorsitzender des hessischen Landesvereins vom Roten Kreuz.
Darmstadt. Kraft, Geheimer Kommerzienrat, Offenbach. Dr. Kratz,
Ministerialrat, Generalsekretär des Alice-Frauen-Vereins für
Kranken-
pfiege, Darmstadt. Kullmann, Oberlandesgerichtspräsident, Darmstadt.
Langsdorf, Fabrikant, Friedberg. Laury, Präsident der
Eisenbahn-
direktion Mainz. Fürst zu Leiningen, Zweiter Präsident der Ersten
Kammer. Leun, Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Grossen-Linden.
Lutz, Gutsbesitzer Landtagsabgeordneter, Elpenrod. Maass, Major
a. D., Darmstadt. Dr. Merck, Medizinalrat, Mitglied der Ersten
Kam-
mer, Darmstadt. Dr. merck, Kreisrat, Schotten. Merzbach, Bernhard,
Bankier, Offenbach. Meyer, Geheimer Kommerzienrat, Offenbach.
Milkau, Oberpostdirektor, Darmstadt. Molthan, Kommerzienrat,
Land-
tagsabgeordneter Mainz. D. Uebel, Präsident des Oberkonsistoriums,
Darmstadt. Dr. Reidhart, Geheimer Legationsrat, Darmstadt. Noell,
-Generalleutnant z. D., Darmstadt. Freiherr von Oetinger, Kammerherr,
Darmstadt. Offenberg, Reichsbankdirektor, Darmstadt. Opel, Wilhelm.
Kommerzienrat, Rüsselsheim. Dr. Osann, Justizrat, Landtagsabgeord:
neter Darmstadt. D. Petersen, Geheimer Oberkonsistorialrat,
Super-
intendent, Darmstadt. Raab, Parteisekretär Landtagsabgeordneter,
Pfungstadt. Dr. Rebentisch, Medizinalrat, Offenbach. Reh, Justizrat.
Landtagsabgeordneter, Alsfeld. Freiherr Riedesel zu Eisenbach,
Ober-
stallmeister, Mitglied der Ersten Kammer. Darmstadt. Römheld,
Wirklicher Geheimerat, Darmstadt. Dr. Salfeld, Professor, Rabbiner,
Mainz. Salomon, Ministerialkanzlist, Darmstadt. Sander, Hofrat,
Darm-
stadt. Dr. Sander, Rabbiner, Giessen. Schätzel, Oekonomierat. Selzen,
Freiherr Schenck zu Schweinsberg, Kreisrat Friedberg. D. Schlosser,
Geheimer Kirchenrat, Giessen. Schmidt, Bürgermeister, Oppenheim.
Dr. Schmitt, Geheimer Justizrat, Dritter Präsident der Zweiten Kammer,
Mainz. Schorn, Lehrer, Mainz. Schrimpf, Kirchenrat, Darmstadt.
Dr. Selbst, Domdekan, Mainz. Dr. Stamm, Geheimer Schulrat, Präsident
der evangelischen Landessynode Darmstadt. Dr. Steeg, Geheimer
Regierungsrat, Kreisrat, Bingen. Stein, Volksbankdirektor, Darmstadt.
Stöpler, Bürgermeiter, Landtagsabgeordneter, Lauterbach. Fürst zu
Solms-Hohensolms-Lich, Erster Präsident der Ersten Kammer, Lich.
Dr. Sommer, Geheimer Medizinalrat, Rektor der Landesuniversität,
Giessen. Dr. Strecker, Geheimer Kommerzienrat, Mitglied der Ersten
Kammer, Mainz. Theobald, Landgerichtspräsident, Darmstadt.
Traut-
männ, Oekonomierat. Bürgermeister, Rimbach. Trier, Louis,
Kom-
merzienrat, Darmstadt. dlrich, Buchdruckereibesitzer,
Landtagsabge-
ordneter, Offenbach. Dr. dsinger, Geheimerat, Provinzialdirektor, Giessen.
Togt, Kommerzienrat, Bingen. Dr. Jogt, Medizinalrat, Butzbach.
Dr. Wagner, Geheimer Regierungsrat, Kreisrat, Dieburg. Dr. Waldaestel,
Chefredakteur, Vorsitzender des Landesvereins hessischer
Zeitungs-
redakteure, Darmstadt. Dr. Wallau, Geheimer Regierungsrat, Kreisrat,
Gross-Gerau. Walter, Oekonomierat, Mitglied der Ersten Kammer,
Lengfeld, Dr. Dr.-Ing. Deber, Präsident des
Verwaltungsgerichts-
hofs, Darmstadt. Dr. Weber, Forstmeister, Landtagsabgeordneter,
Konradsdort. von Werner, Kreisrat, Lauterbach. Wiegand,
Rechnungs-
rat, Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Hepppenheim a. d. B. Wolff,
Kreisrat, Oppenheim.
Zahlstellen (ausser der Bank für Handel und Industrie):
1. Deutsche Bank, Diskonto-Gesellschaft und die Depositenkassen
dieser Banken, Kasse der Landesversicherungsanstalt
Gross-
herzogtum Hessen (Darmstadt, Wilhelminenstrasse 34),
Kreis-
kassen, Bezirkskassen, staatliche Untererhebstellen,
Gemeinde-
kassen sowie die Tageszeitungen, die sich hierzu bereit erklären,
und die weiteren Zahlstellen, die von den Lokalkomitees bekannt
gegeben werden.
2. Sämtliche Reichspostanstalten (Postämter, Postagenturen und
Posthilfsstellen), die Reichsbank-Haupt-, Reichsbank- und
Reichsbank-Nebenstellen.
Die bei den unter Ziffer 1 genannten Zahlstellen eingehenden
Geldspenden sind an die Hauptsammelstelle, Bank für Handel und
Industrie in Darmstadt, abzuführen und stehen dem Landeskomitee für
das Grossherzogtum Hessen zur Verfügung.
Die Spenden an die unter 2 genannten Reichsanstalten werden
zunächst dem Reichskomitee zugeführt.
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tags von 10—11 Uhr. (1180a
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Beſte Bezahlung.
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Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungs=
platz Darmſtadt bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 11. März 1915.
(4131a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 13. bis 20. März 1915.
Dauer
Datum
Tag
Die Abſperrung Bemerkungen
der Abſperrung
erſtreckt ſich
von.
13. März 1 Samstag
15. März 1 Montag
16. März 1 Dienstag
17. März 1 Mittwoch
12 Uhr 5 Uhr bis zum Landgraben
18. März Donnerstag
19. März 1 Freitag
20. März. 1 Samstag
Bekanntmachung.
Unter Hinweis auf Artikel 33 des Geſetzes vom 24. März 1910 wird hiermit
zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Stempel:
1. für Verkaufs= oder Waagautomaten,
2. für automatiſche Kraftmeſſer,
3. für Automaten, die zur Unterhaltung des Publikums dienen.
4. für alle in öffentlichen Wirtſchaftslokalen aufgeſtellten Klaviere oder ſonſtige
Muſikwerke,
5. für Luauswagen und Luxusreitpferde,
deren Verſteuerung am 31. März 1915 abläuft, wenn die Abgabepflicht fortdauert,
im Monat März zu entrichten iſt.
Die Entrichtung des Stempels erfolgt an allen Wochentagen des Monats
März, vormittags von 9—12 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde im
Regierungs=
gehäude (Neckarſtraße Nr. 3, Zimmer Nr. 9) dahier.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
(3633a
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten
wird die Stadt=Allee zwiſchen Groß=Gerauer Weg und Neuer Bahn.
linie während der Zeit vom 15. März bis 1. April lfd. Js. für den
Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.
(4235
Regelung des Verkehrs mit Brot und Mehl.
Höchſtpreiſe für Brot.
Für den Bezirk der Stadt Darmſtadt werden folgende
Höchſt=
preiſe feſtgeſetzt:
K=Brot mit Zuſatz von mehr als 10 Gewichtsteilen
Kar=
toffelmehl oder Kartoffelflocken
2 Pfund 40 Pfg. und 4 Pfund 80 Pfg.
Der Preis bezieht ſich nicht auf Roggenſchrotbrot,
Schlüter=
brot oder dergleichen.
Wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet, kann mit
Ge=
fängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark
beſtraft werden.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
(4128fsg
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Abgabe von Kartoffeln aus ſtädt. Vorrat.
Die noch nicht eingelöſten Ausweiſe über die Berechtigung zur
Empfangnahme von Kartoffeln müſſen baldigſt erledigt werden. Die
Kartoffeln können an
jedem Werktag, nachm. zwiſchen 2—4 Uhr,
im Keller des Hauſes Schulzengaſſe Nr. 1
abgeholt werden.
(4229sgo
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Brſeine des Pertchte ai Zat uad ſleſt.
Die in den unterm 5. März d. Js. erlaſſenen Vorſchriften für
Bäcker und Mehlhändler genannten Umſchläge für die zu
ſammelnden Brotmarken ſowie die erforderlichen Meldekarten ſind
bei den zuſtändigen Polizeirevieren zu erhalten.
Darmſtadt, den 9. März 1915.
(4129fsg
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Aufnahme der Kartoffelvorräte.
Nach einem Erlaß des Reichskanzlers erfolgt am 15. März d. J.
eine Aufnahme der Kartoffelvorräte. Dieſe Aufnahme wird durch
freiwillige Zähler vorgenommen, die vom 15. März ab von Haus
zu Haus die Vorräte aufnehmen. Jeder, der einen Vorrat an
Kartoffeln jeder Art in Gewahrſam hat — einerlei ob er
Eigen=
tümer iſt oder nicht — iſt verpflichtet,) dem Zähler die vorhandene
Menge, in Zentnern und Pfund ausgedrückt, mitzuteilen. Händler,
die auch an anderen Orten Kartoffeln beſitzen, haben nur ihre in der
Gemarkung Darmſtadt vorhandenen Mengen anzugeben. Vorräte,
die ſich am 15. März auf dem Transport befinden, müſſen ſofort bei
Eintreffen durch den Empfänger im Stadthaus, Zimmer 45, angezeigt
werden. Wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben
macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 10000 Mark beſtraft; auch können Vorräte die verſchwiegen
werden im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Wer
fahrläſſig unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit
Geldſtrafe bis zu 3000 Mark oder mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
beſtraft.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
(4258
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
NB. Herren, die ſich freiwillia an dem Zählgeſchäft beteiligen
wollen, werden gebeten, ſich heute, Sonntag vormittags 11 Uhr,
im großen Rathausſaal (Markt) einfinden zu wollen.
S etehegte ite ierneger
Die Lieferung von 100000 Stück Briefumſchlägen,
ſogenann=
ten Oelfenſterbriefen, zur Verſendung der Gemeindeſteuerzettel ſoll
vergeben werden.
Bedingungen und Muſter liegen im Stadthaus, Zimmer 39,
zur Einſicht offen.
Angebote nebſt Muſtern ſind bis zum 1. k. Mts.,
vormit=
tags 10 Uhr, bei mir einzureichen.
(4242go
Darmſtadt, den 10. März 1915.
.Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.
Agelermine fſür ſrafſilige Schalbeſtnuſt.
Ddie für Montag, den 15. d. M., angeſetzten Rügetermine für
ſtraffällige Verſäumniſſe in der Pflichtfortbildungsſchule (
Müller=
ſchule 4 Uhr, Ballonſchule 5 Uhr) werden auf Dienstag, den 1
a=
d. M., auf die gleiche Stunde verlegt.
(4234
Darmſtadt, den 12. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Ausichreiben.
Die Lieferung von Bier für das Stadtkrankenhaus für das
Rechnungsjahr 1915 ſoll vergeben werden. Zu vergeben ſind ca.
10—12000 Liter. Das Bier iſt in Schoppenflaſchen mit gutem
Ber=
ſchluß und in der von der Krankenhausdirektion angegebenen Menge
und Zeit zu liefern.
Angebote ſind bis Dienstag, den 16. ds. Mts., mittags
12 Uhr, bei der Krankenhausdirektion verſchloſſen abzugeben. (4233
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 15. bis 28. Februar 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.60
Butter in Partien Mk. 1.50
Eier das Stück 11 u. 14 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.25
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kilo.
. Mk. 4.—
Heu 50 Kilo
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Darmſtadt, 12. März 1915.
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14 „ 17 „
„16 „
8 Fichten
15 „ 22 „
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10 „
„ 18 „ „
124 Fichten
6 „ 12„
„ 14 „ „
14 Fichten=Reisſtangen 5 „ 12 ₰
„ 4 ,
29 rm Buchen=, 2 rm Kiefern=Scheiter
Knüpel
20 „
2 „ Eichen=, 2 „ Birken=
22 „ Buchen=, 5 „ Nadelſtöcke
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Die Zuſammenkunft iſt in Waſchenbach.
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Original=Roman von H. Courths=Mahler.
(Nachbruck verboten.).
Das junge Mädchen legte ſeufzend Hut und
Hand=
ſchuhe ab.
Darf ich Ihnen eine Erfriſchung heraufſchicken? fragte
Frau Stange.
Ich danke ſehr, Frau Stange, vorläufig habe ich
weder Hunger noch Durſt.
Nun, nachher nehmen Sie ja mit der gnädigen Frau.
den Tee. Ich will Sie nun allein laſſen, Fräuleinchen,
damit Sie ſich fertig machen können. Wenn die gnädige
Frau Sie zu ſehen wünſcht, melde ich es Ihnen.
Vielen, vielen Dank für Ihre Freundlichkeit, Frau
Stange, ſagte das Fräulein herzlich .
Iſt ſchon gut, Fräulein! Man weiß ja ſelbſt aus
Er=
fahrung, wie einem zumute iſt in einer neuen Stelle. Ich
bin ſchon an die zwanzig Jahre hier im Hauſe; aber
früher habe ich auch wechſeln müſſen. Aber nur Kopf
hoch! Es wird hoffentlich gut gehen,
Damit verließ Frau Stange das Zimmer.
Etwa eine Stunde ſpäter trat Frau Stange wieder
in das Zimmer der Geſellſchafterin. Dieſe ſtand am
Fenſter und ſah hinauf zu dem blinkenden Dach der Villa
Claudine. Als Frau Stange eintrat, wandte ſie ſich
ſchnell um.
So, na, nun kommen Sie, Fräuleinchen; die gnädige
Frau erwartet Sie am Teetiſch.
Dabei ſah ſie prüfend über die jugendfriſche, ſchlanke
Erſcheinung. Das Fräulein hatte nur das Haar geordnet
und einen ſchmalen weißen Kragen am Halſe befeſtigt.
Sie ſah ſehr vornehm und hübſch aus.
Frau Stange nickte zufrieden.
Das iſt gut — das mag die gnädige Frau gern, ſo
ein Streifchen Weiß um den Hals. Wenn ich Ihnen raten
darf, Fräuleinchen, nicht viel reden. Sie liebt das nicht.
Und nicht zieren beim Eſſen und Trinken, überhaupt —
ſo recht friſch und natürlich, keine Angſt ſpüren laſſen!
Zweimal müſſen Sie die Taſſe der gnädigen Frau füllen
— in jede nur ein Stück Zucker, ſonſt nichts. Verſäumen
Sie auch nicht, ihr ein Fußbänkchen unterzuſchieben.
Dann — über ihrem Seſſel liegt ein ſeidenes Schultertuch.
Das legen Sie ihr um, ſobald ſie ſich geſetzt hat. Und
achten Sie darauf, daß die Sonne die gnädige Frau
nicht blendet. Um dieſe Zeit ſcheint ſie gerade ins
Zim=
mer. Den Vorhang nur ſoweit zuziehen, daß die Sonne
ihr nicht ins Geſicht ſcheint. Sonſt mag ſie die Sonne
gern im Zimmer leiden. Gehen Sie nicht etwa ängſtlich
auf den Fußſpitzen! Nur nicht fremd und unnatürlich,
ſondern recht ungezwungen; das hilft Ihnen mehr als
alles andere.
So ſagte die gute Frau Stange leiſe unterwegs zu
dem jungen Mädchen, als ſie es hinab in den erſten Stock
führte. Nun ſchwieg ſie atemlos ſtill, weil ſie vor dem
Zimmer anglangt waren, in dem Frau Steinbrecht
hn=
neue Geſellſchafterin am Teetiſche erwartete.
Dieſe drückte dankbar und haſtig die Hand der alten
Frau und prägte ſich ihre Worte ein.
Dann ſtand ſie in einem ſchönen, koſtbar
ausgeſtatte=
ten Zimmer, das ganz mit einem dicken, hellgrauen
Tep=
pich ausgelegt war. Der Teetiſch ſtand in einer Erker
niſche am Fenſter und war einladend gedeckt. Ein
eng=
liſcher Teewagen mit allem Zubehör ſtand daneben.
Frau Claudine Steinbrecht war im Zimmer auf und
ab geſchritten. Nun ſtand ſie ſtill und ſah dem jungen
Mädchen entgegen. Sie trug ein grau= und weißgeſtreiftes
Seidenkleid, mit ſchwarzen Spitzen garniert. Es fiel in
ſchönen Falten um die ſtattliche Erſcheinung der reichen
Frau. Ihr noch volles, dunkles Haar, durch das ſich nur
wenige graue Fäden zogen, war einfach, aber gefällig
geordnet und umgab locker und gewellt die hohe Stirn.
Frau Stange war mit eingetreten.
Hier iſt das neue Fräulein, gnädige Frau.
Frau Steinbrecht nickte kurz.
Es iſt gut Stange, Du kannſt gehen, ſagte ſie nur.
Sie nannte die alte Frau, die ſie ſehr ſchätzte, immer
„Du” und „Stange”. Auf dieſe Vertraulichkeit war Frau
Stange ſehr ſtolz. Sie ging hinaus und ließ die beiden
Damen allein.
Das Fräulein machte eine artige graziöſe Verbeugung
vor der imponierenden Frauengeſtalt. So ſehr ihr aber
auch das Herz klopfte, ließ ſie ſich nichts merken, ſondern
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ſah mit einem offnen, nuhigen Pick in das Geſicht ihrer
neuen Herrin.
Frau Claudines dunkle Augen ruhten eine Weile
ſcharf prüfend auf dem jungen Mädchen.
Welch’ ein ſchönes Geſchöpf, dachte ſie, angenehm
be=
rührt, und dieſe Augen! Was für ſeltſame Augen ſind
das? —
Und von dem Blick dieſer ſchönen, ernſten
Mädchen=
augen bezwungen, ging ſie einige Schritte auf die junge
Dame zu. Den ſtummen, ehrerbietigen Gruß erwiderte
ſie mit einem Neigen des Kopfes.
Ich hörte, daß Doktor Frenſen Sie ſelbſt in mein
Haus geführt hat.
Ja, gnädige Frau, der Doktor war ſo freundlich.
Sie kommen aus Berlin, wenn ich nicht irre?
So iſt es, gnädige Frau.
Dort befanden Sie ſich bisher in Stellung?
Bei General von Feldheim.
Konnten Sie denn ſofort abkommen auf meinen Ruf?
Ja, gnädige Frau. Frau General Feldheim hatte
mir geſtattet, in ihrem Hauſe zu bleiben, bis ich eine
an=
dere Stellung gefunden haben würde.
Frau Steinbrecht ließ bei dieſem Verhör das junge
Mädchen nicht aus den Augen und grübelte dabei
unab=
läſſig darüber nach, an wen dieſe ſeltſamen braunen
Augen ſie erinnerten — dieſe Augen, in denen ſo
eigen=
artige goldene Lichter ſpielten, wie wenn die Sonne auf
goldbraunen Samt Reflexe wirft.
Dr. Frenſen hat Ihnen doch wohl mitgeteilt, daß
Ihr Engagement in meinem Hauſe noch nicht bindend iſt?
Die junge Dame errötete leicht. Ihr feiner (Mund
zuckte wie in unterdrückter Erregung. Aber ſie ſagte an=
ſcheinend ruhig:
Allerdings, gnädige Frau, Herr Dr. Frenſen hat mir
dieſe Mitteilung gemacht.
War es da nicht ein wenig voreilig von Ihnen, auf
dieſe ungewiſſe Ausſicht hin das Haus des Generals zu
verlaſſen? fragte Frau Claudine weiter.
Nein, gnädige Frau, ſagte das Fräulein, ohne den
Blick vor den herriſchen Augen zu ſenken. Es widerſtrebte
mir ohnehin, die Güte meiner Herrin noch länger in
An=
ſpruch zu nehmen. Ich wurde nicht mehr gebraucht und
um das Gnadenbrot zu eſſen, dazu bin ich Gott ſei
Dank zu jung und zu geſund.
* Und wohl auch zu ſtolz? fragte die alte Dame.
Das junge Mädchen hob unwillkürlich das Haupt, und
die braunen Augen leuchteten goldig.
Ja — auch zu ſtolz, geſtand ſie freimütig.
Wieder traf ſie ein ſcharf muſternder Blick — und
Frau Steinbrecht grübelte unabläſſig darüber nach, an
wen die Augen ihres Fräuleins ſie erinnerten.
Wir wollen den Tee einnehmen, ſagte ſie und ſchritt
zum Teetiſch. Dort ließ ſie ſich in einen Seſſel gleiten.
Dabei faßte ſie taſtend über die Lehne. Dort hing
das Tuch, von dem Frau Stange geſprochen Sofort
be=
eilte ſich die junge Dame, ihr das Tuch um die Schultern
zu legen.
Frau Claudine blickte überraſcht empor und nickte
dankend. Dann dachte das Fräulein auch an das
Fuß=
bänkchen und ſchob es unter Frau Steinbrechts Füße.
(Wieder blitzte es in deren Augen auf. Sie ſah auf
die vor ihr Kniende herab und gewahrte bewundernd das
wundervolle, goldflimmernde Haar ihrer Geſellſchafterin,
das in reichen, dicken Flechten den ganzen Hinterkopf
bedeckte.
Weich ein bidſchönes Geſchöpf, dachte ſewieder und
empfand einen wirklichen Genuß beim Anblick dieſer
Schönheit.
Die junge Dame bediente ihre Herrin mit flinken,
geſchickten Händen, als wäre ſie ſchon lange in ihren
Dienſten. Sie füllte ihre Taſſe und gab ihr nur ein
ein=
ziges Stück Zucker hinein, ohne zu fragen. Dann reichte
ſie ihr die Tabletten mit den kleinen braunen Kuchen, die
Frau Stange für Frau Steinbrecht bereitete. Daß ſie
auch damit zufällig das rechte traf, verriet ihr ein erneutes
Aufblitzen in Frau Claudinens Augen.
Nachdem dieſe bedient war, verſorgte ſich die junge
Dame ſelbſt,in beſcheidener, aber durchaus ungezierter
Weiſe.
Die Unterhaltung beſchränkte ſich darauf, daß die
Herrin einige allgemeine Fragen an ihre Geſellſchafterin
richtete, die dieſe höflich beantwortete.
Als die Sonne weiter ins Zimmer hereinſchien und
der erſte Strahl über Frau Steinbrechts Geſicht fiel,
er=
hob ſich die junge Dame und zog den ſeidenen Vorhang
zur Hälfte zu, ſo daß die Sonne zwar noch ins Zimmer
ſchien, die alte Dame aber nicht ſtörte.
Da zuckte ein verlorenes Lächeln um deren ſtolzes
Geſicht. Aber es verlor ſich, ehe das Fräulein wieder
Platz genommen hatte.
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