Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 15., Freitag, den 15. Januar.

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178. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage:
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Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. England und die Union. Die Tätigkeit des Roten Kreuzes. Das deutſche Lufts
geſchwader über Dünkirchen. Von der öſterreichiſch=ungariſchen Flotte. Deutſche Unterſeeboote vor Dover.

Die Geſamtbeute aus den Kämpfen des
12. und 13. Januar nordöſtlich Soiſſons hat ſich nach
genauerer Feſtſtellung erhöht auf 3150 Gefangene,
8 ſchwere Geſchütze, 1 Revolverkanone, 6
Maſchinengewehre und ſonſtiges Material.

Nordöſtlich des Lagers von Chalons griffen die
Franzoſen geſtern vor= und nachmittag mit ſtarken Kräften
öſtlich Perthes an. An einigen Stellen drangen ſie in
unſere Gräben ein, wurden aber durch kräftige Gegenſtöße
hinaus= und unter ſchweren Verluſten in ihre Stel=
lungen
zurückgeworfen. Sie ließen 160 Gefangene
in unſeren Händen.

In den Argonnen und Bogeſen nichts von Be=
deutung
.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Südöſtlich Gumbinnen und öſtlich Lötzen ſind
ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen worden, wobei meh=
rere
Hundert Gefangene gemacht wurden.

Im nördlichen Polen iſt die Lage unverändert.

In Polen, weſtlich der Weichſel, wurden unſere An=
griffe
fortgeſetzt.

Auf dem öſtlichen Pilica=Ufer ereignete ſich nichts
Oberſte Heeresleitung.
Beſonderes.

* Berlin, 14. Jan. Im Berliner Lokalanzeiger
heißt es in einer Meldung aus dem Haag: Der Nieuwe
Rotterdamſche Courant führt in einer Ueberſicht über die
militäriſche Lage aus, daß die Deutſchen, nachdem
ſie in den Argonnen die Römerſtraße erreicht haben, neben
den Erfolgen von Soiſſons einen wichtigen Fortſchritt zu
verzeichnen haben. Die Zeitung kommt nach einer mili=
täriſchen
Erörterung zu dem Schluß, daß die Deutſchen
zwiſchen Aisne und Aire einen Keil von zirka 10
Kilometer in die franzöſiſche Front ge=
trieben
haben und der Kreis um Verdun damit bis
zur Hälfte geſchloſſen ſei, während ſüdlich von St. Mihiel
die nördliche Krümmung in der franzöſiſchen Front von
den Deutſchen abgeflacht worden ſei.

* Paris, 13. Jan. Das Bombardement von
Reims wird mit aller Kraft fortgeſetzt. Geſtern ſind
103 Granaten in die Stadt gefallen und haben bedeuten=
den
Schaden angerichtet.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 14. Jan. (W. T.B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

In den Dünen bei Nieuport und ſüdöſtlich Ypern
Artilleriekampf. Beſonders ſtarkes Feuer richtete der Feind
auf Weſtende=Bad, das er bald gänzlich zerſtört haben
wird. Feindliche Torpedoboote verſchwanden, ſobald ſie
Feuer erhielten.

In Fortſetzung des Angriffs vom 12. Januar nord=
öſtlich Soiſſons griffen unſere Truppen erneut auf
den Höhen von Vregny an und ſäuberten auch dieſe
Hochfläche vom Feind. Im ſtrömenden Regen und in tief.
aufgeweichtem Lehmboden wurde bis in die Dunkelheit
hinein Graben auf Graben im Sturm genommen und der
Feind bis an den Rand der Hochfläche zurückgetrieben.
14 franzöſiſche Offiziere und 1130 Mann
wurden gefangen genommen, 4 Geſchütze,
4 Maſchinengewehre und 1 Scheinwerfer
erobert.

Eine glänzende Waffentat unſerer
Truppen unter den Augen ihres Allerhöchſten Kriegs=
herrn
.

* Berlin, 14. Jan. In einem Echte Waffenbrüder.
ſchaft überſchriebenen Wiener Artikel beſpricht die Köl=
niſche
Zeitung die bisherigen deutſch= öſterrei=
chiſch
=ungariſchen Operationen an der Oſt=
grenze
und erklärt, es ſei nunmehr zur dritten Phaſe
des ruſſiſch=galiziſchen Feldzuges gekommen. Wenn nicht
alles täuſcht, ſteht vor Warſchau die Entſcheidung der
neuerlichen Kämpfe bevor.

Der Krieg im Orient.

* Haag, 13. Jan. (Etr. Bln.) Wie die Times aus
Petersburg berichtet, rücken neue erhebliche türkiſche
Streitkräfte auf der Front zwiſchen Kars und Erze=
rum
an. Bei Kargourgan dauern die hartnäckigen blutigen
Kämpfe an.

* Berlin, 14. Jan. Aus Petersburg wird verſchie=
denen
Blättern über London berichtet, daß die türkiſche
Vorhut in Täbris eingerückt ſei.

TU. Wien, 14. Jan. Das offiziöſe Wiener Frem=
denblatt
meldet aus Konſtantinopel: Nach ſicheren Mel=
dungen
hat die italieniſche Regierung in Lon=
don
und Paris auf diplomatiſchem Wege erklärt, daß
ſie nicht untätig bleiben könne, wenn etwas gegen die
Dardanellen unternommen werden ſolle. Wenn
nichtsdeſtoweniger eine Aktion gegen die Dardanellen er=
folgen
ſollte, wäre Italien gezwungen, aus ſeiner bisher
ſtreng gewahrten Neutralität herauszutreten. (2)

England und die Union.

Man ſchreibt uns: Der Londoner Draht beeilt
ſich, England den üblichen Gefälligkeitsdienſt durch die An=
kündigung
zu leiſten, daß zwiſchen Großbritannien und
den Vereinigten Staaten in Sachen der Konterbande eine
Verſtändigung werde erzielt werden. Dergleichen
ſiſt gewiß nicht ausgeſchloſſen. Aber eine offene Frage
bleibt es, ob die Verſtändigung binnen kurzer Friſt und
im Sinne der ablehnenden Antwort, die England erteilte,
zuſtande kommen kann. Die heute vorliegenden Aeuße=
rungen
amerikaniſcher Blätter berechtigen zu der An=
nahme
, daß der engliſche Standpunkt in Waſhington durch=
aus
nicht ohne weiteres gebilligt werden wird. Die ſcharf
ſtadelnde Kritik führender anglo=amerikaniſcher
Zeitungen darf in dieſer Richtung als ein wichtiges
Symptom gelten. Wenn ſelbſt der englandfreundliche Neu=
York Herald erſt von einer freimütigeren will ſagen:
ſehrlicheren Aufdeckung der Tatſachen eine vernünftige
und gerechte, den Geſetzen entſprechende Behandlung des
neutralen Handels erwartet, dann ſpricht ſich darin eine
Stimmung aus, die von der Union=Regierung nicht über=
ſehen werden dürfte. Was vollends die Neu=York World
füber die engliſche Antwort ſagt, iſt inſofern von doppelter
Bedeutung, als es die ſtreitige Angelegenheit klar und feſt
unter dem Geſichtspunkt der nationalen Würde
behandelt. Eine derartige Wendung iſt deshalb weit mehr
als Druckerſchwärze auf Papier, weil die Neu=York World
mit der nationalen Würde der Union ihr Selbſtintereſſe‟
leiden ſieht, wenn ſie die Streitfrage im gegenwärtigen
Stadium fallen ließe.

Bei dem zugleich nüchternen und ſtolzen Sinne der
Amerikaner darf Großbritannien dieſe Verbindung von
nationaler Würde und Selbſtintereſſe nicht auf die leichte
Achſel nehmen. Unterſtrichen aber wird jene Wendung der
Neu=York World durch die unmittelbar vorhergehende Feſt=
ſtellung: Der Schutz der Rechte der Neutralen iſt die
Pflicht der Vereinigten Staaten. Das ſind Worte, bei
denen die weniger mächtigen neutralen Staaten umſo
ſchärfer aufhorchen werden, je ſtärker die ablehnende Ant=
wort
Englands ſie enttäuſcht hat. Aus den ſkandina=
viſchen
Reichen und aus der Schweiz liegen hierfür
in den Auslaſſungen angeſehener Blätter die Beweiſe vor.
Daß der däniſche Miniſter des Auswärtigen, Zahle, die
ſtatiſtiſchen Unterlagen der engliſchen Antwort vernichtend
kritiſierte, erſcheint beſonders verdienſtlich. In der Tal
erklärt ſich die Steigerung der amerikaniſchen Ausfuhr
nach neutralen Ländern in dem von Großbritannien her=
ausgeſuchten
Monat November auf die natürlichſte Art
von der Welt: die nach dem Kriegsbeginn einſetzende
Stauung der Lieferungen, das ſpekulative Bedürfnis des
Handels nach reichlicher Verſorgung, das Entſtehen eines
geſteigerten direkten Güteraustauſches mit der Union und
die Preiserhöhungen machen die vermehrte amerikaniſche
Ausfuhr eines einzigen Monates begreiflich. Die ſtati=

[ ][  ][ ]

ſtiſche Unterlage der engliſchen Antwort iſt alſo ebenſo un=
haltbar
, wie die Begründung der unerhörten Aus=
hungerungstaktik
gegenüber feindlicher Zivilbevöl=
kerung
verlogen iſt. Denn der freche Verſuch, angeſichts
des Aufgebens der bisher befolgten Regeln der Ziviliſation
und der Menſchlichkeit durch unſere Gegner und angeſichts
ber Ungewißheit, bis zu welchem Grade dieſe Regeln künf=
tig
von ihnen verletzt werden könnten die Aushunge=
rungstaktik
als gerechtfertigt hinzuſtellen, kann ſelbſt auf
einen anſtändigen Engländer keinen Eindruck machen
Wenn einer davon, der volkswirtſchaftliche Schriftſteller
Hobſon, jene engliſche Aushungerungstaktik als der
engliſchen Sache unwürdig brandmarkt, dann läßt ſich er=
meſſen
, wie die öffentliche Meinung der Neutralen ſolchen
Schwindel aufnehmen wird. Daß England mit ſo
ſchmutzigen Waffen die Drangſalierung des neu=
tralen
Handels verteidigt, kann die Neutralen nur in dem
Entſchluß beſtärken, ſich nicht von Englands Willkür die
Menge der einzuführenden Waren vorſchreiben zu laſſen.

* London, 13. Jan. Der Korreſpondent der Times
in Waſhington meldet: Ich muß die Warnung wieder=
holen
und nachdrücklich betonen, daß die warme Würdig=
ung
des freundſchaftlichen Tones in der Antwort Sir
Edward Greys die Möglichkeit künftiger
Schwierigkeiten nicht beſeitigt hat. Der
Grundton in den heutigen Artikeln der amerikaniſchen
Blättern iſt, daß die Antwort die Lage unverän=
dert
läßt. Ich kann aus gutem Grunde erklären, daß
dieſes die amtliche Auffaſſung iſt. Es hat eine gute Wir=
kung
, daß aus der Antwort hervorgeht, daß kein großer
prinzipieller Gegenſatz im Spiele iſt. Aber allgemeines
Empfinden iſt es, daß in einer Angelegenheit wie dieſer
Tatſachen ebenſo belangreich ſind wie Prinzipien. Ins=
beſondere
herrſcht Unruhe über das geſetzwidrige Anhal=
ten
von Schiffen, während andererſeits offenbar Neigung
beſteht, die Größe moderner Schiffe und die Kompliziert=
heit
ihrer Ladung nicht zu berückſichtigen und die alte Ge=
wohnheit
der Durchſuchung auf See beizubehalten.

Die Tätigkeit des Roten Kreuzes.

* Verlin, 13. Jan. Vom Zentralkomitee der deut=
ſchen Vereine vom Roten Kreuz erfahren wir, daß die
dieſer Geſamtorganiſation aller deutſchen
Vereine vom Roten Kreuz zugewieſene Aufgabe,
auch nach dem Friedensſchluß ſolchen bedürftigen Kriegs=
teilnehmern
, welche infolge des Krieges an ihrer Geſund=
heit
geſchädigt und dadurch in ihrem Erwerb beeinträch=
tigt
ſind, und deren Hinterbliebenen Unterſtützung
zu gewähren, ſoweit ihnen zureichende Hilfe nicht vom
Reiche oder von anderer Seite zuteil wird, in einer den
heutigen Anſchauungen über private Fürſorge angepaßten
Weiſe in freundſchaftlicher Verbindung mit allen ein=
ſchlägigen Organiſationen unſeres ſozialen Lebens unter
möglichſter Stärkung unſerer Volkskraft von ihr zu löſen
beabſichtigt wird. Die Vorarbeiten dazu ſind im Gange.
Das Rote Kreuz wird ſich an das deutſche Volk mit der
Bitte wenden, ihm die großen Mittel zu geben, die es
hierzu braucht, und es ſteht zu erwarten, daß bei dem
überall vorhandenen Willen in Ergänzung der Staats=
hilfe
den Braven zu helfen, die für uns ihre Geſund=
heit
opferten, und die zu unterſtützen, deren Ernährer ein=
zezogen
oder gefallen ſind, ſo reiche Mittel zuſammen=
ſteömen, daß dieſe Aufgabe in einer des deutſchen Volkes
würdigen Weiſe gelöſt werden kann.

Knall. Sie brennen etwa ½ Minute und enthalten augen=
cheinlich
eine Miſchung von Aluminium und Schwefel.
Wenn ſie erlöſchen, laſſen ſie Schwefelfleckchen auf dem
Grunde zurück. Zwei der Flieger wurden, wie Daily Mail
behauptet, in der Nähe von Dünkirchen durch Kanonen
heruntergeſchoſſen, (Dieſe Meldung iſt falſch. D. R.) und
ein anderer bei Wulpen etwa 20 Meilen von den deutſchen
Linien entfernt. Die Abweſenheit einer größeren Anzahl
franzöſiſcher Aeroplane in Dünkirchen war offenbar den
Deutſchen durch Spione bekannt geworden. Eine franzö=
ſiſche Maſchine flog dem Feinde entgegen. Da ſie jedoch
ſofort von ſechs anderen umgeben wurde, mußte ſie nieder=
gehen
.

Der Zuſtand der beſetzten Provinzen
Frankreichs.

* Paris, 13. Jan. Der Temps veröffentlicht den
Bericht eines franzöſiſchen Univerſitätsmitgliedes über den
Zuſtand der beſetzten Provinzen. Danach wird
jeder Perſon täglich ein Pfund Mehl ausgeliefert. Alle
Mühlen ſind im Gange. Der frühere Mangel an Brot,
Salz, Zucker, Kaffee, Zündhölzern und Tabak hat gänz=
lich
aufgehört. Die Verhältniſſe haben ſich bedeutend
gebeſſert. Ueberall ſind deutſche Wegweiſer angebracht.
Der Ausſchank von Alkohol iſt verboten. Der Betrieb der
Schulen wird überall fortgeſetzt. Die Deutſchen ver=
ſuchen die Bevölkerung auf jede Weiſe zufriedenzu=
ſtellen und für die Vorſtellung zu gewinnen, daß ein
ckerbautreibendes Frankreich und ein induſtrielles
Deutſchland natürliche Verbündete gegen das frieden=
ſtörende England ſeien.

Das Recht zur Beſchießung von Scarborough.

* Rotterdam, 14. Jan. Der Rotterdamſche Cou=
rant
hebt hervor, daß die engliſche Preſſe auf die Ausfüh=
rungen
der Nordd. Allg. Ztg. über die Berechtigung zur
Beſchießung von Scarborough und Whitby
die Antwort ſchuldig geblieben ſei. Eine Ausnahme bil=
dete
der Mancheſter Guardian, welcher ausführte, daß nur
zuläſſig geweſen wäre, die bei Scarborough befindliche
Batterie Feldgeſchütze, aber nicht die Stadt zu beſchießen.
Der Rotterdamſche Courant bemerkt dazu, der Mancheſter
Guardian gebe zu, daß die Batterie nicht in der Nähe
Scarboroughs, ſondern in der Stadt ſelbſt lag. Das
Blatt betont die Unrichtigkeit der Behauptungen der eng=
liſchen
Preſſe den Mancheſter Guardian ausgenommen
daß in Searborough nur eine veraltete Kanone geſtan=
den
habe, während ſich tatſächlich 6 neue Geſchütze
dort befanden. Der Rotterdamſche Courant erklärt, es ſei
ſonderbar, daß nach allem, was gegen die Deutſchen und
über Scarborough geſagt worden iſt, nur der Mancheſter
Guardian zugibt, daß dort eine Geſchützbatterie lag und
das Blatt mit der Anerkennung ſo allein ſteht.

Von der öſterreichiſch=ungariſchen Flotte.

* Wien, 14. Jan. Gegenüber den in der auslän=.
diſchen Preſſe verbreiteten Nachrichten über Verluſte
der öſterreichiſch=ungariſchen Flotte bei den
Aktionen der franzöſiſchen Flotte in der Adria werden fol=
gende
Tatſachen amtlich vom Flottenkömmando feſtge=
ſtellt: Seit dem am 16. Auguſt erfolgten Untergang von
Zenta hat keines unſerer Schiffe, Boote und
Luftfahrzeuge, obwohl gegen ſie genug Munition
verſchoſſen worden iſt, auch nur die geringſte Beſchädigung
durch feindliches oder gar eigenes Geſchützfeuer erlitten.
Kein einziger Mann unſerer Flotte iſt auch nur verwundet
worden, während von der franzöſiſchen Flotte das Unter=

Sin deutſcher Angriff auf Sngland?

* Kopenhagen, 13. Jan. Die National Tidende
erfährt aus London, Lord Derby habe in Liverpool über
die Möglichkeit einer Landung in England geredet.
Man dürfe überzeugt ſein, daß es einmal während des
Krieges den deutſchen Truppen gelingen werde, in Eng=
land
zu landen, daß aber England den Angriff zurück=
weiſen
werde. Der Daily Expreß will wiſſen, daß die
deutſchen Vorbereitungen eines Luftangriffes auf
England vor fünf Monaten begonnen worden ſeien.
Die notwendige Anzahl von Zeppelinen werde Ende Ja=
nuar
fertig ſein. Graf Zeppelin werde 10 vorzügliche
Schiffe nach England ſenden, deren Aufgabe die Bewer=
fung
ſowohl der engliſchen Hauptflotte als von London
ſei. Zeppelin werde ſelbſt Oberſtkommandierender der
Luftflotte ſein. Hunderte deutſcher Flieger hätten ſich als
reiwillige Teilnehmer gemeldet. Die Zeppelinſchiffe
würden von einer großen Zahl Flugzeugen und Waſſer=
drachen
begleitet werden. Viele Torpedobootszerſtörer und
Torpedoboote würden am Angriff teilnehmen. Gleich=
zeitig
würde auch die deutſche Unterſeebootsflottille in
Tätigkeit gegen England treten. (Köln. Ztg.)

Das deutſche Luftgeſchwader über Dünkirchen.

* Amſterdam, 13. Jan. (Etr. Frkf.) Daily Mail
veröffentlicht folgenden von Montag datierten Bericht über
das deutſche Flugunternehmen über Dün=
kirchen
: Das größte Flugunternehmen des ganzen Krie=
ges
wurde geſtern von den deutſchen Fliegern über Dün=
kirchen
ausgeführt. 14 bewaffnete Zweidecker bildeten die
angreifende Macht und kreuzten über der Stadt ungefähr
von 11 Uhr vormittags bis ½4 Uhr nachmittags. Die
Glocke läutete zuerſt vom hohen Turm der Kirche von Dün=
kirchen
um 11 Uhr und die blaue und weiße Fahne wur=
den
aufgezogen. Dann erſchien ein einzelner Zweidecker
von Oſten. Er war der Aufklärer des Fluggeſchwaders.
Trotz des warnenden Signals der Kirchenglocken verſam=
melten
ſich die Bürger auf den Plätzen der Stadt und in
den Straßen, um nach den Fliegern über ihren Köpfen zu
ſehen. Sie waren der Meinung, daß es nur ein einziger
Flieger ſei. Jedoch nach einigen Minuten fing die Glocke
wieder an zu läuten, und diesmal ſchwammen fünf deutſche
Aeroplane am klaren Himmel. Ein Aeroplan kam nörd=
lich
von der See, und vier andere von Oſten. Fünf
ſchwebten ungefähr 3000 Fuß über dem Hauptplatz von
Dünkirchen. Inzwiſchen wurden die Kanonen der Forts
in Stellung gebracht und man ſah überall um die deut
ſchen Flieger die weißen Wölkchen platzender Schrapnells.
Einer der Zweidecker wandte ſich zur Rückkehr. Als die
Sonnenſtrahlen auf ſeinen Stahlteilen aufglänzten, kam
das Volk aus den Kellern heraus mit lautem Jubel, denn
es dachte, der Zweidecker habe Feuer gefangen. Jedoch es
kamen immer mehr und mehr Flieger, nicht alle auf ein=
mal
, ſondern einer nach dem anderen und ſie warfen
nacheinander ihre Bomben herab auf die Vorſtädte von
Dünkirchen: Maclo, Condekerk, Roſendahl und St. Pol.
Insgeſamt wurden 50 Bomben herabgeworfen, von denen
einzelne Exploſivbomben, die anderen Brandgranaten
waren. In Maclo wurden fünf Perſonen getötet, in Dün=
kirchen
eine, in St. Pol wurden ebenfalls mehrere Per=
ſonen getötet. Aber da kein offizieller Bericht darüber
herausgegeben wurde, iſt es unmöglich, genaue Ziffern an=
zuführen
. In Adinkerke (in der Nähe von La Panne)
ſollen vier Perſonen getötet worden ſein. Die Brand=
granaten
explodierten mit einem verhältnismäßig leichten

Die Tonkunſt im Kriege.

St. Quentin, Januar 1915.

Iſt nicht unſere ganze Kultur in den Dienſt des Krie=
ges
geſtellt? Kaum gibt es eine Errungenſchaft des Men=
ſchengeiſtes in Technik und Wiſſenſchaft, die nicht Verwen=
dung
fände zur Stärkung unſerer Wehrkraft zu Waſſer
und Land und in den Luften, zur Erhaltung der körper=
lichen
und ſittlichen Widerſtandskraft unſerer Millionen
kämpfender=Vaterlandsverteidiger. Auch die Kunſt hat in
dieſen ſchwerſten Zeiten des deutſchen Volkes neben dem
geſprochenen und geſchriebenen Worte begeiſterter Redner
und Schriftſteller die große Aufgabe zu erfüllen, erhebend
und beruhigend einzuwirken auf die Menſchenſeele in=
mitten
des Todesgrauens draußen in Feindesland. Es
iſt die Tonkunſt, deren unmittelbarer Einfluß auf die
Hörer, auf Geſunde, Geneſende und Kranke von ungeahn=
ter
Bedeutung in dieſem Kriege ſich erwieſen hat und
beſonders an den großen Sammelſtellen ſich geltend macht,
die ſeit Monaten von der deutſchen Heeresleitung beſetzt
ſind.

Dieſe Beachtung verdienen vornehmlich die kirchen=
muſikaliſchen
Darbietungen hier in St. Quentin, wo ſeit
Mitte September ein ungeheurer Verkehr deutſcher Trup=
pen
ſich abſpielt, ein Kommen und Gehen von Heeres=
maſſen
, wo zahlreiche Verwundete, Kranke und Geneſende
ihrer Heilung warten und allen das Bedürfnis nach ſeeli=
ſcher Erhebung und geiſtiger Erbauung gemeinſam iſt.
Wie das Wort Gottes wirkt, zeigen die übervollen Kirchen
und bei guter Jahreszeit die Gottesdienſte im Freien,
zu deren würdigen Geſtaltung auch alle muſikaliſch ver=
anlagten
Kräfte herangezogen werden. So wuchs mit der
Zeit auch das Bedürfnis nach guten muſikaliſchen Dar=
bietungen
zu der feſten Regel wöchentlicher Kirchen=
konzerte
ſich aus in den herrlichen Gotteshäuſern zu St.
Quentin. Es iſt erſtaunlich, was hier geleiſtet werden
kann, und nur dadurch erklärlich, daß bei allen Truppen=
teilen
ſich Künſtler unſerer bedeutendſten Kunſtinſtitute
befinden, die bei vorübergehendem Aufenthalt, bei den
Beſatzungstruppen der Stadt, oder in den Lazaretten und
Geneſungsabteilungen allmählich einen Stamm von
Muſiktreibenden großzogen, der immer wieder Nachwuchs
erhält. Und wie verhält ſich hierzu die Menge der Zu=
hörer
? Es iſt wunderbar und geradezu überwältigend,
welche Wirkung die alte Kirchenmuſik Bachs, Händels
Corellis ausübt; wie unſere Soldaten hungrig ſind auf
die wuchtigen, ernſten und weihevollen Tonwerke dieſer
Meiſter, wie die Kirchen überfüllt ſind und welche Weihe

die Gottesdienſte gewinnen, denen ſich Bachſche Kantaten
oder Händels Halleluja einfügen.

Neben den regelmäßigen und zahlreichen Gottes=
dienſten
fanden bisher allwöchentliche Kirchenmuſiken,
meiſt in der evangeliſchen Kirche, ſtatt, vereinzelte grö=
ßere Aufführungen im Dom. Beſonders feierlich ge=
ſtalteten ſich die Adventskonzerte. Bei der Beſatzungs=
truppe
hat ſich eine Muſikkapelle gebildet, außerdem fehlt
es nicht an Solokräften. So wirkten beiſpielsweiſe mit
der Primgeiger der Frankfurter Oper Vörkel, der Opern=
ſänger Max Schwabe von Riga, Orgelvirtuos Hartwig
vom Stuttgarter Konſervatorium. Als nach einem de
Konzerte ſich die Mannſchaften noch vor der Kirche über
das Programm ausſprachen, trat ein älterer Offizier zu
hnen mit den Worten: Heben Sie ſich den Zettel auf,
das iſt ein geſchichtliches Denkmal

Eine hervorragende Feier wurde auf Veranlaſſung
der Heeresleitung am heiligen Abend in der Kathedrale
abgehalten, wozu ein gemiſchter Chor von 250 Stim=
men
, Soliſten, Orcheſter und Orgel zur Verfügung ſtan=
den
. Es kamen Teile aus dem Weihnachtsoratorium von
Bach, des Meſſias und Judas Maccabäus von Händel
neben gemeinſamen Choral= und Weihnachtsgeſängen zur
ufführung. Die Einübung und Leitung war einem bei
der Beſatzung ſtehenden jungen Muſiker, Schüler der Uni=
verſität
Berlin, Dr. Noack, übertragen, der auch als Baß=
ſoliſt mitwirkte. Unter den mehr als 3000 Zuhörern be=
fanden
ſich auch reichlich Franzoſen, denen es unglaublich
ſchien, daß die Deutſchen das Weihnachtsfeſt halb reli=
giös
feiern, denn es waren in der Stadt die wildeſten
Gerüchte verbreitet, die Deutſchen würden einen großen
Ball abhalten, bei dem es toll zugehen werde. Die Feier,
welcher der Höchſtkommandierende, Generaloberſt von
Bülow, mit ſeinem Stabe beiwohnte, war von größter
Wirkung, auch auf die erſtaunten Franzoſen. Aufs neue
aber bewährte ſich die zwingende Macht der alten deut=
chen
Kirchenmuſik, und es ſteht feſt, daß unſer Volk in
Waffen dieſer ernſten und tiefen Kunſt in Zeiten ſchwer=
ſter Prüfung ein hohes Verſtändnis entgegenbringt, und
damit wohl beweiſt, daß es im Kern ſeines Weſens ſo ge=
und, fromm und urdeutſch iſt, wie der alte Thomaskantor
in Leipzig vor 200 Jahren. Auch auf dem Gebiete der
Kunſt wird der Krieg ein Erzieher ſein für das kom=
mende
Geſchlecht, und den Weg zeigen, den eine vertiefte
muſikaliſche Volkserziehung zu betreten hat, um die uner=
chöpflichen
Schätze edler deutſcher Tonkunſt zum Gemein=
gut
zu machen, daß an ihnen deutſche Herzen mehr und
mehr ſich erfreuen und die deutſche Volksſeele geneſe und
erhoben werde aus der gemeinen Alltäglichkeit,

Die neue Kunſt des Schützen=
grabens
.

O. K. Die neue Form der Kriegführung, wie ſie in die=
ſem Kriege ſich zeigt, hat auch eine neue Form des Schü=
tzengrabens
hervorgebracht. Bei der außerordentlichen
Genauigkeit, mit der die modernen Feldhaubitzen ſchießen,
und den eingehenden Angaben, die die Flieger den Kano=
nieren
geben können, müſſen die modernen Schützengräben
ſo unſichtbar und ſo ſchmal wie möglich angelegt werden.
So iſt eine ganz neue Kunſt des Schützengrabens entſtan=
den
, die von den in früheren Kriegen gemachten Erfahrun=
gen
weſentlich abweicht. Der: Kriegsberichterſtätter
Aſhmead=Bartlett, der bereits am ruſſiſch=japaniſchen
Kriege teilgenommen hat und die Belagerung von Port
Arthur mitmachte, gibt eine intereſſante Darſtellung dieſer
Wandlung in der Anlage der Verſchanzungen, die dem
Bilde des Krieges von heute ſeinen beſonderen Charakter
aufprägt.

Die Bruſtwehr des alten Schützengrabens beſtand aus
Erde, die in Sandſäcken aufgehäuft wurde; ſie iſt heute
völlig vom Schlachtfeld verſchwunden, denn ſie bietet dem
Flieger für ſeine Erkundungen ein zu gutes Merkmal und
ſt für die Geſchütze ein vortreffliches Ziel. Die Japaner
hatten mit dieſen Schwierigkeiten noch nicht zu rechnen.
Ihre Gräben wurden in einer Tiefe von etwa 4 Fuß und
einer Breite von 23 Fuß ausgehoben, die dabei ausge=
grabene
Erde wurde in Leinwandſäcke getan, die ſich dann
wieder bis zu einer Höhe von 4 Fuß erhoben und den
vorderen Wall des Schützengrabens bildeten. Die Sand=
ſäcke wurden aber nicht direkt vor den Graben gelegt, ſon=
dern
etwa 1 Fuß weiter vor, ſodaß noch ein Gang vor
dem Schützengraben blieb, auf den ſich die Soldaten her=
aufſchwangen
, um andere durchzulaſſen, oder auf dem ſie
ich zuſammenkauerten, um durch die Schießſcharten zu
euern, die in etwa 3 Fuß Höhe in den Sandſäcken ange=
bracht
waren. Sie wurden in der zweiten Reihe der
Sandſäcke dadurch hergeſtellt, daß man einen Zwiſchen=
raum
von 45 Zoll zwiſchen zwei Sandſäcken ließ-
Schießſcharten ſind ſelbſt auf kurze Entfernung ſehr
ſchwer zu ſehen, und die beſte Art, ſie zu unterſcheiden, iſt
die, ein Fleckchen in des Feindes Graben auszuſpähen, wo
das Licht durchdringt. Dieſes kleine Lichtviereck behält
man feſt im Auge, zielt mit dem Gewehr genau darauf,
und wenn das Licht verſchwindet, ſich alſo ein
Kopf oder ein anderer Körperteil des Gegners
davorſchiebt, dann drückt man augenblicklich los;

[ ][  ][ ]

ſeeboot Curie vernichtet iſt und das Schlachtſchiff vom
Courbet‟=Typ von Torpedos getroffen, alſo zum min=
deſten
ſchwer beſchädigt wurde. Seit dem 3. November
iſt außer Unterſeebooten kein einziges feindliches Schiff
an unſerer Küſte auch nur geſehen worden.

Ruſſiſche Befürchtungen.

* (Etr. Bln.) Nach privaten Mitteilungen des Berl.
Lokalanz, ſieht man in Rußland mit ſchlimmen Be=
fürchtungen
dem 22. Januar entgegen, dem
Tag, an dem vor zehn Jahren Tauſende von ruſſiſchen Ar=
beitern
, die unter Führung des Prieſters Gapon zum
Winterpalais in Petersburg zogen, um dem Zaren ihre
Bitten vorzuregen, von Koſaken niedergeſchoſſen wurden.
Seit jenen denkwürdigen Ereigniſſen, die zum Aus=
gangspunkte
der ruſſiſchen Revolution
wurden, war dieſer Jahrestag von der ruſſiſchen Arbeiter=
ſchaft zum Andenken an die gefallenen Brüder immer wie=
der
mit Arbeitsniederlegungen begangen worden, und die
Petersburger Bevölkerung iſt dann ſtets in großen Maſſen
auf die Friedhöfe gezogen, um Kränze auf den Gräbern
der unglücklichen Opfer jenes Tages zu legen. Dabei iſt
es jedesmal zu Zuſammenſtößen mit dem Militär gekom=
men
, wobei es dieſem häufig nur mit Mühe gelang, die
Menge auseinander zu treiben. In dieſem Jahre be=
fürchtet
man nun, daß die Kundgebungen gegen die Re=
gierung
beſonders ſcharfe Formen annehmen könnten, zu=
mal
die arbeitende Bevölkerung Rußlands infolge der
kürzlich erfolgten Verſchickung von 73 Geſinnungsgenoſſen
bereits auf das höchſte erregt iſt. Man glaubt, daß es in
dieſem Jahre zu den ſchwerſten Zuſammenſtößen mit der
Staatsgewalt kommen wird, und hat daher rechtzeitig
Vorſorge getroffen, um der revolutionären Bewegung ent=
gegenzutreten
. Zu dieſem Zweck ſind nicht nur ſämtliche
Köſaken vom Kriegsſchauplatz zurückgezogen worden, ſon=
dern
man mußte ſich auch ſchweren Herzens entſchließen,
die Garderegimenter, auf die man ſich noch immer verlaſſen
konnte, vom Kriegsſchauplatz zu entfernen. (2) Nach allem,
was in Rußland verlautet, geht das Zarenreich einer kri=
tiſchen
Stunde erſter Ordnung entgegen.

181 engliſche Handelsfahrzeuge vernichtet.

B. B. Die Schiffsverluſte der engliſchen Handelsflotte
während der Zeit vom Ausbruch des Krieges bis Ende
1914 werden von engliſchen Fachzeitſchriften wie folgt be
rechnet: 41 Schiffe durch Minen zerſtört, 48 Schiffe durck
deutſche Auslandskreuzer zerſtört, 28 Schiffe durch die
deutſche Heimatflotte zerſtört und 64 Schiffe durch unbe=
kannte
Urſachen zerſtört. Dieſe Zahl dürfte ſich in Wirk=
lichkeit
aber wohl noch beträchtlich erhöhen. Der Wert der
vernichteten Schiffsladungen wird von engliſcher Seite
auf 22½ Milliarden Mark beziffert.

Franzöſiſche Verluſte.

* Berlin, 14. Jan. Die franzöſiſche Armee
hat nach neuen Angaben ſeit Beginn des Krieges über
60 Prozent ihhres Pferdebeſtandes ver=
loren
.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 15. Januar.

** Der Großherzog iſt geſtern nachmittag ½3 Uhr
im Automobil nach dem Kriegsſchauplatz wieder ab=
gereiſt
.

* Charaktererteilung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Kreisamtmann bei dem
Kreisamte Worms Paul Emmerling den Charakter
als Regierungsrat erteilt.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Hauptmann
Oberlt. Schön der Landw.=Feldart. 1. Aufg. (Gießen)

jetzt Kommandeur der Inf.=Mun.=Kol. 2 des 21. Armee=
korps
; zu Oberlts.: Lt. Knauf der Landw.=Inf. 1. Aufg
(Erbach), im Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 99, Lt. der Reſerve
v. Wolff des Garde=Gren.=Regts. Nr. 2 (I Darmſtadt);
Suermondt, charakt. Rittm. a. D., zuletzt Oberlt. im
Leib=Drag.=Regt. Nr. 24, jetzt beim Stab der 3. Kavallerie=
Diviſion, ein Patent ſeines Dienſtgrades vom 5. Oktober
1914 verliehen. Wetz, Vizewachtm. (Erbach), in der 3.
Landſt.=Esk. des 18. Armeekorps, zum Lt. der Landw.=
Kav. 2. Aufg. befördert.

C Kriegsauszeichnung. Der Bezirkskommandeur
Darmſtadt I, Oberſt v. Falkenhayn, der an der Spitzt
des Heſſiſchen Reſerve=Infanterie=Regiments Nr. 221 ins
Feld zog, jetzt eine Landwehrbrigade im Oſten führt, er=
hielt
Anfang November das Eiſerne Kreuz.

Großh. Hoftheater. Heute findet die Erſtauf=
führung
der Neueinſtudierung und Neuinſzenierung von
Raimunds Verſchwender ſtatt. In den Hauptrollen
ſind die Damen Gothe und Pils, ſowie die Herren
Ehrle, Harprecht, Jürgas, Schützendorf und Weſtermann
beſchäftigt. In der großen Konzert= und Ballett=Einlage
des 4. Aktes wirken die Damen Baum, Ehrle, Feiſtle
und Jacobs, und die Herren Andrege und Jürgas
ſowie die Damen des Ballettkorps mit. Spielleiter
Hans Baumeiſter, Dirigent Richard Lert. Samstag
den 16., wird das Luſtſpiel Als ich noch im Flügel=
kleide‟
zum erſtenmal als Volksvorſtellung zu er=
mäßigten
Preiſen gegeben. Der Kartenverkauf hierzu
hat geſtern begonnen. Sonntag, den 17., abends 7 Uhr,
wird Halévys Jüdin wiederholt (C 19). Es gelten
die kleinen Preiſe.

Schiller=Zyklus im Hoftheater. Donners=
tag
, den 21., wird mit einer Neueinſtudierung der
Räuber ein Schillerzyklus eröffnet, der ſich auf unge=
gefähr
ſechs Wochen erſtrecken und außer den Räubern
folgende Dramen Schillers umfaſſen wird: Fiesco‟
Kabale und Liebe‟, Don Carlos, die Wallenſtein=
Trilogie, Maria Stuart‟, Die Jungfrau von Orleans,
Die Braut von Meſſina und Wilhelm Tell‟

Profeſſor Wamſer 7. Aus Butzbach kommt
die Trauerkunde, daß vorgeſtern Hexs Prof. Wamſer,
Großh. Oberlehrer an der dortigen Rearſchule, infolge
eines Schlaganfalls verſchieden iſt. Die Beerdigung
indet in Butzbach am Samstag, nachmittags ½4 Uhr,
ſtatt. In weiten Kreiſen wird dieſer Todesfall tiefes
Bedauern hervorrufen, ganz beſonders aber werden die
Turner des Mittelrheinkreiſes von Trauer
erfüllt werden. Prof. Wamſer war einer ihrer fleißigſter
und begabteſten Führer, dem keine Arbeit zu viel war.
Dabei zeichneten ihn Gewiſſenhaftigkeit und Pünktlichkeit
aus, wie ſie nicht allzu häufig zu finden ſind. Abhold
aller Vornehmtuerei, ein Feind moderner Schlagwörter
und Phraſen, als deutſcher Mann, hat er der deutſchen
Turnerſchaft in echt volkstümlicher Weiſe gedient. Ins=
beſondere
wird ſeine Arbeit als Schriftleiter der Turn=
zeitung
des mittelrheiniſchen Turnkreiſes unvergeſſen
bleiben, und es wird dieſem ſchwer fallen, auch nur einer
annähernden Erſatz zu finden. Von den Turnern des
Mittelrheinkreiſes wird keiner, der abkömmlich iſt, beim
Begräbnis fehlen.

* Kriegsfreiwillige. Das Infanterie=Regiment 127
in Ulm ſtellt in der Zeit vom 1. bis 4. Februar 1915
Kriegsfreiwillige ein. Minderjährige müſſen die
Erlaubnis der Eltern haben. Leute unter 17 Jahren wer=
den
nicht angenommen. Schriftliche Anmeldungen beim
1. Rekrutendepot Inf.=Regts. Nr. 127 in Wiblingen bei
Ulm bis 24. Januar 1915.

Kriegsauskunftsſtelle für Arbeiter= und Ange=
telltenverſicherung
bei der Landesverſicherungsanſtalt
in Darmſtadt. Wie ſchon vor einiger Zeit bekannt ge=
geben
wurde, hat der Vorſtand der Landesverſicherungs=
anſtalt
Großh. Heſſen in ſeinem Verwaltungsgebäude in
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 34, eine Kriegsaus=
kunftsſtelle
für Arbeiter= und Angeſtelltenverſicherung
eingerichtet. Der Vorſtand iſt bereit, allen im Groß=
herzogtum
Heſſen wahnenden Kriegsteilnehmern, ſowie
deren Angehörigen und Hinterbliebenen koſtenlos
mündlich und ſchriftlich Auskunft in allen Angelegen=
heiten
der Arbeiter= (Kranken=, Unfall=, Invaliden= und
Hinterbliebenenverſicherung) und Angeſtelltenverſicherung
zu erteilen. Schriftliche Anfragen wolle man an den
Vorſtand der Landesverſicherungsanſtalt Großh. Heſſen
in Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 34, richten. Wir machen
auf dieſe Einrichtung, von der bereits ſehr Gebrauch
gemacht wird, wiederholt aufmerkſam und empfehlen
deren Benutzung.

Die Veraimgsſunden der Großh. Jentrale
für Mutter= und Säuglingsfürſorge in Heſſen finden
von Freitag, den 15. Januar 1915, ab nicht mehr im
Großh. Hoftheater, ſondern im Eleonorenheim, Hein=
heimerſtraße
21, ſtatt und zwar Montags, Mittwochs
und Freitags von 46 Uhr. Die Beratungsſtunden in
der Feldbergſtraße finden wie ſeither Mittwochs von
5-6 Uhr und die Beratungsſtunden in der Ludwigs=
höhſtraße
4 Dienstags von 56 Uhr ſtatt. Mütter und
Pflegemütter erhalten dort unentgeltlich ärztlichen Rat
über die Pflege und Ernährung der Säuglinge.

* Der Heſſiſche Jagdklub hat kürzlich beim Großh.
Miniſterium den Antrag geſtellt, man möchte die Ge=
meinden
, deren demnächſt ablaufende Jagden von im
Felde Stehenden gepachtet ſind, ermächtigen, die Pacht
um 1eventuell um 2 Jahre zu verlängern.
damit die Jagden nicht zur Neuverpachtung kommen,
während die jetzigen Pächter vor dem Feinde ſtehen.
Dieſem Antrag hat das Miniſterium entſprochen
mit der Beſtimmung, daß in Fällen dieſer Art die Ver=
längerung
auf dem Wege der freihändigen Vergebung
erfolgen könne, deren Genehmigung durch die Regierung
alsdann erfolgen werde. Das Großh. Miniſterium hat
dabei betont, daß außer den Gründen der Billigkeit
egenüber den Pächtern auch ſehr beachtliche Intereſſen
der Gemeinden dafür ſprechen, im jetzigen Augenblick die
Gemeindejagden nicht dem Riſiko einer öffentlichen Ver=
ſteigerung auszuſetzen.

Von der Wach= und Schließgeſellſchaft. Im Monat
Dezember ergaben die fortlaufenden Reviſionen der Nacht=
wachbeamten
folgende Fälle: 227 offene Haustüren und
Tore vorgefunden, 50mal brannte Licht in Geſchäfts= und
Bureaulokalitäten, Kellern und Bodenräumen bzw. wurde
vergeſſen, dasſelbe zu löſchen, 13 defekte Schlöſſer und
Türen, ſowie ſteckengebliebene Schlüſſel vorgefunden,
8 offenſtehende Parterrefenſter ermittelt; 11 Hausbewoh=
nern
, die ihre Schlüſſel vergeſſen hatten, wurde geöffnet.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zen=
tral
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25: Krankenbe==Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Liebes=
gaben
=Transport=Abteilung und Kreuzpfennigmarken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)

Der Generalquartiermeiſter Weſt teilt mit: Unter Hin=
weis
auf Generalquartiermeiſter Ta Nr. 5171 wird noch
folgendes bekanntgegeben:

1. Auf anderem Wege, als in Ziffer 2 angegeben iſt
(Anmeldung bei Abnahmeſtelle für frei=
willige
Gaben, Leitung über Sammelſta=
tionen
an Etappenhauptort Vorführung
von hier zur Front durch Etappenbehör=
den
), dürfen weder Eiſenbahnwagen noch ganze Eiſen=
bahnzüge
mit Liebesgaben nach dem Kriegsſchauplatz be=
fördert
werden;

2. die Beigabe von Kraftwagen an die Lie=
besgabenzüge
für die Begleiter der Liebesgaben kann
nicht geſtattet werden. Glaubt der Etappen= Inſpek=
teur
, eine Begleitung der Liebesgabentransporte vom
Etappenhauptort nach vorne geſtatten zu können, ſo wird
er die Geſtellung der erforderlichen Kraftwagen an die
Begleiter veranlaſſen. Die Rückfahrt der Beglei=
ter
nach der Heimat muß vom Etappenhauptort
grundſätzlich mit der Bahhn erfolgen;

3. die Linien=Kommandanturen und die Etappen=
inſpektionen
ſind anzuweiſen, auf die ſtrenge Durchführung
dieſer Beſtimmungen zu halten. Ausnahmen dürfen
ſie in keinem Falle genehmigen.

Verwendet Kreuzpfennigmarken!

Reichswollwoche.

* In der Zeit vom 18. bis 24. Januar 1915 ſoll, unter
wärmſter Billigung Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, in ganz
Deutſchland eine Reichswollwoche ſtattfinden. Der
Zweck dieſer Reichswollwoche beſteht darin, für unſere im
Felde ſtehenden Truppen die in den deutſchen Familien
noch vorhandenen überflüſſigen warmen Sachen und getra=
genen
Kleidungsſtücke (Herren= und Frauenkleidung, auch
Unterkleidung) zu ſammeln. Es ſollen nicht nur wollene
ſondern auch baumwollene Sachen, ſowie Tuche einge=
ſammelt werden, um daraus namentlich Ueberziehweſten,

hat man gut gezielt, dann erſcheint gegenüber
wieder der Lichtraum, und ein Feind iſt getroffen. Die
Japaner füllten deshalb ihre Schießſcharten mit Fels=
ſtücken aus, und wenn ſie hindurchſehen wollten, nahmen
ſie das Felsſtück weg und ſchoben den Kopf an ſeine
Stelle, um auch nicht für einen Augenblick das Licht hin=
durchfallen
zu laſſen. Immerhin war es ſehr gefährlich,
lange an den Schießſcharten zu bleiben. Dennoch waren
die Schützengräben vor zehn Jahren verhältnismäßig be=
quem
und ziemlich ſicher

Die Gräben, die ſich heute vom Kanal bis nach Elſaß=
Lothringen entlang ziehen, ſind in davon ganz verſchiede=
ner
Weiſe angelegt. Sie ſind ſo ſchmal wie möglich ge
macht. Die bei dem Ausheben aufgewordene Erde wird
nicht in Sandſäcken davor gelegt, ſondern weg gebracht,
ſodaß der Graben in möglichſt gleicher Ebene mit dem
Grund und Boden verläuft. Es gibt nur ganz niedrige
Bruſtwehren mit ſo ſchmalen Schießſcharten, daß der In
fanteriſt gerade hindurchfeuern kann, ohne den Kopf über
die Bodenfläche zu erheben. Solch ein ſehr ſchmaler
Graben von 56 Fuß Tiefe iſt kein gemütlicher Aufent=
halt
, um längere Zeit, beſonders bei naſſem Wetter, darin
zu leben. So ſind denn die Unterſtände entſtanden, jene
Höhlen in der nach hinten zu gelegenen Wand des Schü=
tzengrabens
, die man ſcherzhaft Angſtlöcher genannt hat,
un in denen Offiziere wie Mannſchaften ſchlafen und ſich
ausruhen können, wenn ſie nicht gerade Dienſt im Schü=
tzengraben
haben. Auch dieſe Angſtlöcher verlaufen in
gleicher Ebene mit dem Erdboden, ſind möglichſt unauf=
fällig
angelegt und geſchickt verborgen. Sie ſind völlig
bombenſicher höchſtens können ſie durch ſchwere Mörſer
getroffen werden; aber ſtets iſt das Zielen für die feind=
lichen
Geſchütze ſehr ſchwierig. Dieſe neue Kunſt des
Schützengrabens hat auch zu einer Veränderung der tak
tiſchen Operationen beim Angriff geführt. Während des
ruſſiſch=japaniſchen Krieges verließ die verteidigende In=
fanterie
, wenn ſie angegriffen wurde, niemals ihre Grä
ben, ſondern blieb hinter der Bruſtwehr und feuerte durch
die Schießſcharten, oder, wenn die Angreifer ganz nahe
waren, über die Wand des Schützengrabens hinweg. Der
Feind mußte, bevor er in den Graben eindringen konnte
über eine Mauer von Sandſäcken von 45 Fuß Höhe
klettern und hatte ſo erſt ein ſchweres Hindernis zu über
winden. Jetzt, wo die Gräben in faſt gleicher Ebene mit
dem Erdboden verlaufen, ſtürzen die Angreifer, wenn ſie
den feindlichen Graben erreicht haben, von oben herunter

und können das Bajonett mit großem Vorteil gebrauchen
Deshalb haben bei den zahlreichen Kämpfen Mann gegen
Mann um Schützengräben in den letzten Wochen die Ver=
teidiger
es wirkſamer und ſicherer gefunden, die Gräben zu
verlaſſen, wenn der Feind ſchon ganz nahe iſt, ſelbſt vor=
zugehen
und dem’Gegner vor dem Graben mit dem Bajo=
nett
entgegenzutreten. Die Gräben ſind zumteil ſo un=
ichtbar
, daß Patrouillen, die bei Nacht zu nahe an die
feindliche Linie herankamen, plötzlich in einen Schützen=
graben
des Gegners ſtürzten und bajonettiert oder zu Ge=
fangenen
gemacht wurden.

Die Kriegsſuppe der Pariſer Künſtler. Der Pa=
riſer
Berichterſtatter eines römiſchen Blattes zeichnet fol=
gendes
Bild aus dem Leben der franzöſiſchen Hauptſtadt:
Die Boulevards wurden leer. Das müßige Herum=
ſchlendern, das den Mittagſtunden vorhergeht, ging zu
Ende. Zwei Künſtler, ein holländiſcher Maler und ein
italieniſcher Bildhauer, waren in der Avenue de IOpéra
angelangt und wollten ſich trennen. Sie gehen nach den
Montparnaſſe? fragte der Bildhauer den Maler. Nein,
ich klettere zum Montmartre hinauf, meinte der Ita
liener. Wohnen Sie denn nicht mehr in der Rue Cam=
pagne
Premiere? Da wohne ich wohl noch; aber ich
gehe zum Frühſtück in Rue Caulincourt., Schau an, Sie
gehören alſo zu denen, die ſich dieſen Luxus noch erlauben
können, ſagte der Holländer, indem er die Pfeife aus=
klopfte
, um ſie neu zu füllen. Das Geſchäft geht nicht
gar zu ſchlecht. Gratuliere. Aber warum ſteigen Sie
zum Montmartre hinauf? Haben Sie dort ein billiges
Reſtaurant gefunden?, Nein, dort habe ich eine hübſche
Suppe entdeckt. Ach, Sie wiſſen nicht, was eine Suppe
iſt? Höchſt einfach. Einige reiche Künſtler aus verſchie
denen Ländern geben jeden Monat, ſagen wir: hunderr
Franes. In eines der Ateliers bringt dann ein dienſt=
barer
Geiſt einen großen Korb mit Gemüſe, Fleiſch und
Brot, und aus all dieſen ſchönen Sachen wird in einem
Rieſenkochtopf eine hervorragende Suppe, gutes Suppen=
fleiſch
und eine gute Beilage bereitet. Mittags richtet
dann der dienſtbare Geiſt den Tiſch für 15 oder 20 Per
ſonen her, und um 7½ Uhr iſt die Fütterung der Raub=
tiere
. Die Raubtiere ſind alle Künſtler, ſowohl die reichen,
die nicht bezahlen, weil ſie am Anfang des Monats bereits
100 Franes gegeben haben, als auch die anderen, wie ich
die, ehe ſie ſich zur Suppe niederlaſſen, 25 Centimes

geben. Wieviel? 25 Centimes, einen Viertelfrancs.
Sie ſcherzen. Nicht im mindeſten. So lange der Krieg
dauern wird, ſollen in den verſchiedenen Pariſer Vierteln
die Suppen für die Künſtler gegeben werden. Es gibt
ſolche auch in Montparnaſſe; aber ich ziehe es vor, zu
alten Freunden nach dem Montmartre zu gehen. Ent=
ſchuldigen Sie, ich möchte nicht neugierig ſein; aber haben
Sie 25 Centimes in der Taſche?, Ich glaube ja, ant
wortete der Maler. Nun, wenn Sie dann mit mir kom=
men
wollen, können Sie eſſen, ſo viel Sie wollen, und
werden dabei viele ſympathiſche Künſtler kennen lernen.
Es ſind Franzoſen, Engländer, Ruſſen und Spanier.
Und in welches Atelier kommen heute die Raubtiere zur
Fütterung?, In das von Zuloaga . . .

* Die ruſſiſche Kirche und die Hindenburgſtraße. Eine
kommunale Bezirksvertretung in Wien hatte, nach der
Frkf. Ztg., unlängſt den Antrag geſtellt, eine in ihrem Be=
zirk
gelegene Straße nach Generalfeldmarſchall v. Hin=
denburg
, unſerem berühmten Ruſſenbeſieger, umzu=
taufen
. Im Zuſammenhang mit dieſem Vorſchlag iſt hier
jetzt eine Bewegung entſtanden, die gegen den Plan der
Bezirksvertretung proteſtiert, weil ſie dafür etwas beſſeres
und pikanteres ſchaffen will. Im Publikum hatte es näm=
lich
lebhaften Widerſpruch erregt, daß man einem obſkuren
Gäßchen weit draußen an der Peripherie Wiens um
ein ſolches handelte es ſich in der Tat den Namen des
Mannes geben wollte, deſſen Verdienſte um Deutſchland
und um Oeſterreich zu einer ſolchen Ehrung denn doch in
auffälligem Mißverhältnis ſtehen. Man fand, daß eine
Ehrung Hindenburgs auch wirklich der Größe des Feld=
herrn
entſprechen müſſe, und ein witziger Kopf kam auf
den Gedanken, die Wiener Richardgaſſe im dritten Bezirk
in Hindenburgſtraße umzutaufen, die Gaſſe, in der ſich
die ruſſiſche Botſchaftskirche befindet. Die An=
regung
hat Beifall gefunden, und man wird nunmehr um
die Genehmigung der maßgebenden Inſtanzen für die
anzügliche Umtaufe vorſtellig werden.

In anderen Städten ſollen übrigens dieſem ähnliche
Vorſchläge gemacht worden ſein.

Münchhauſen im Schützengraben. Die Erfahrungen
an der Front, die die Liberté von einem Baron M. erzählt,
legen die Vermutung nahe, daß in dieſem Franzoſen unſer
berühmter ſeliger Baron Münchhauſen wieder auferſtan=
den
iſt. Der neue Münchhauſen dient bei der Kompagnie
eines Leutnants, durch deſſen Mund er von ſeinen Helden=

[ ][  ][ ]

Unterjacken, Beinkleider, vor allem aber Decken anzu=
fertigen
.

Gerade an Decken beſteht für die Truppen ein außer=
ordentlicher
Bedarf, da ſie den Aufenthalt in den Schützen=
gräben
ſehr erleichtern und erträglich machen. Mit gro=
ßem Erfolg ſind bereits von ſachverſtändiger Seite aus
alten Kleidern aller Art Decken in der Größe von 1,50:2
Meter hergeſtellt worden, die einen hervorragenden Erſatz
für fabrikmäßig erzeugte wollene Decken bilden und deren
Herſtellungskoſten nur ein Viertel einer fabrikmäßig her=
geſtellten
wollenen Decke betragen. Zu dieſer Aufgabe
bedarf es der tätigen Mitarbeit aller deutſchen
Frauen.

Die Organiſation dieſes Sammelwerkes wird ſich in
den Gauen des Vaterlandes verſchiedenartig geſtalten
je nach den Eigentümlichkeiten und den beſonderen
Lebensverhältniſſen ihrer Bewohner. Zunächſt richtet Euch
ſchon darauf ein, in Eueren Schränken nachzuſehen, was
Ihr entbehren könnt, um es denen zu widmen, die mit
ihrer Brun und ihrem Blut uns alle beſchützen. Gebt ſo
viel Ihr irgendwie entbehren könnt!

Nur diejenigen Familien, in denen anſteckende Krank=
heiten
herrſchen, werden gebeten, ſich im Intereſſe der All=
gemeinheit
an dem Liebeswerk auf dieſe Weiſe nicht zu
beteiligen. Alſo nochmals, deutſche Hausfrauen, friſch ans
Werk! Sammelt aus Schränken und Truhen, was Ihr
an Entbehrlichem findet! Schnürt es zu Bündeln, packt
es in Säcke und haltet es zur Abholung bereit, wenn alle
unſere Helfer in der Reichswollwoche vom 18. bis 24. Jan.
1915 an Eure Türen klopfen!

Die Beförderung der Feldpoſt in Ruſſiſch=
Dolen

iſt in den rückliegenden Wochen teilweiſe mit Verzögerungen
verknüpft geweſen. Die Urſache dieſer beklagenswerten
Stockungen, die beſonders die in der vorderſten Linie be=
findlichen
Truppen betroffen haben, liegt vornehmlich in
der geradezu unglaublichen ſchlechten Beſchaffenheit der
Straßen und Wege. Durch die vielen Regenfälle in der
letzten Zeit iſt ein Teil von ihnen grundlos geworden, an=
dere
wiederum ſind ganz zerfahren. Auch hatten die
Ruſſen einzelne Straßen ſtreckenweiſe durch tiefe Quer=
gräben
für einen Verkehr unbrauchbar gemacht. Alle Ver=
tiefungen
und Löcher auf den Straßen waren bis oben
mit Schlamm gefüllt. Kraftwagen können daher vielfack
überhaupt nicht und beladene Poſtwagen nur mit geringer
Belaſtung bei ſtarker Beſpannung und nur unter ſtändiger
Gefahr, umzuſtürzen oder zuſammenzubrechen, verkehren.
Oefters haben Poſtfahrzeuge nur durch Unterlegen von
Holzdielen und mittels Winde wieder flott gemacht wer=
den
können. Einzelne ſind in der Dunkelheit in Moräſte
geraten und darin, trotz der größten Anſtrengungen, ſie
wieder herauszubringen, ſtecken geblieben. Die Beſchaf=
fung
des unter ſolchen Umſtänden unverhältnismäßig oft
eintretenden Pferde= und Wagenerſatzes iſt außerordent=
lich
ſchwierig. Auf den Eiſenbahnen muß, wie es nicht
zu vermeiden iſt, die Beförderung der Feldpoſt vor wich=
tigen
militäriſchen Verſanden (Truppen, Munition, Ver=
pflegung
uſw.) zurückſtehen. Poſt=Eiſenbahnwagen mit
Feldpoſt haben deshalb auf einzelnen Bahnhöfen in
Polen manchmal Tage hindurch liegen bleiben müſſen, bis
ſie die Eiſenbahn weiterleiten konnte. Aber auch ſonſt war
die Beförderung, infolge der ſtarken Belaſtung der Eiſen=
bahnlinien
, nur ſehr langſam. Man wird ſich erinnern,
daß ähnliche ſchwierige Beförderungsverhältniſſe im
Auguſt und September in Belgien beſtanden, und daß dort
damals zeitweilig auf der nur 40 Kilometer langen Eiſen=
bahnſtrecke
Herbesthal-Lüttich bis zu 127 Züge gleich=
zeitig
gelegen haben. Dieſe Tatſachen darf das Publi=
kum
nicht außer Acht laſſen, wenn neuerdings über die
Beförderung der Feldpoſt in Ruſſiſch=Polen Klagen laut
werden. Natürlich liegt die Schwierigkeit der Feldpoſt=
beförderung
nicht zuletzt auch in dem rieſigen Umfange
der Poſt ſelbſt. Werden doch nicht weniger als 78000
große, ſchwere Feldpoſtſäcke mit Briefen, Poſtkarten und
Päckchen täglich aus der Heimat allein an unſere Trup=
pen
in Ruſſiſch=Polen abbefördert.
An der Verbeſſerung der Beförderungsverhältniſſe
wird von den Feldpoſtdienſtſtellen unter Leitung eines be=
ſonderen Kommiſſars des Reichs=Poſtamts fortgeſetzt ge=
arbeitet
.

C Arheilgen, 14. Jan. (Jugendbewegung.)
Auch in unſerer Gemeinde hat ſich ſchon vor etwa einem
Vierteljahr eine Jungmannſchaft gebildet, die rund

120 Mitglieder zählt. Sie umfaßt die Jahrgänge
1895-1900. Die Uebungen finden an Sonntagnachmit=
tagen
ſtatt. Die jungen Leute lernen manches Nützliche für
ihre militäriſche Ausbildung. Felddienſt, Schützengraben=
ausheben
, Patrouillengang, Wachdienſt, Märſche und
Exerzieren erziehen zur Diſziplin, klären auf über Ver=
halten
im Felde und ſtählen den Körper. Es fanden ſchon
mehrere kleinere Felddienſtübungen in unſerer Gemarkung,
darunter eine Nachtübung, ſtatt. Für nächſten Sonntag iſt
nun eine größere Felddienſtübung gemeinſam
mit der Roßdörfer Mannſchaft geplant. Stets
kann man an den frohen Geſichtern der Teilnehmer ſehen,
mit welcher Begeiſterung man bei der Sache iſt. (Neue
Turnhalle.) Im Anſchluß an unſer neu errichtetes
Schulhaus iſt man zur Zeit mit der Erbauungeiner
Turnhalle für unſere Jugend beſchäftigt. Dieſelbe iſt
bereits unter Dach und haben unſere Glaſermeiſter nun
auch die Fenſter eingeſetzt. Augenblicklich wird von der
Darmſtädter Zentral=Heizungs=Fabrik, Ingenieur Heinr.
Fritz die Heizungsanlage eingerichtet. Hoffentlich wer=
den
jetzt die übrigen Arbeiten ſo beſchleunigt, daß an
Oſtern mit Beginn des neuen Schuljahres der Bau aus=
geſtattet
und bezogen werden kann. Bisher war die Halle
des hieſigen Turnvereins gepachtet. Durch die große Ent=
fernung
von unſeren Schulhäuſern nach genanntem Ver=
einshauſe
ging jedoch immer viel Zeit durch das Hin= und
Hermarſchieren verloren. Dieſem Mißſtande iſt dann ab=
geholfen
, was unſerer Schuljugend zugute kommen wird.

Griesheim, 13. Jan. (Vom Gemeinderat.
Die erſte im neuen Jahre anberaumte Gemeinderats=
Sitzung mußte ausfallen, da nur fünf Gemeinde=
räte
erſchienen waren. (Die Gemeindekaſſe
vereinnahmte im abgelaufenen Rechnungsjahr an Filial=
ſteuer 1273,44 Mk. und an Wertzuwachsſteuer 924,41 Mk.
In nächſter Zeit wird eine große Zahl neuer
Baracken im alten Lager und in Wellblechhauſen
aufgeſtellt. Ein eifriger Handwerksbetrieb herrſcht noch
in Franzmannshauſen‟

ch- Bensheim, 14. Jan. (Todesfall.) Geſtern
verſtarb im Krankenhaus in Worms der Bureauvorſteher
des hieſigen Kreisamts, Herr Kanzleirat Doſch, im Alter
von 62 Jahren. Der Verſtorbene hatte ſich einer Opera=
tion
unterzogen, an deren Folgen er verſchied. Doſch war
mehr als 30 Jahre am hieſigen Kreisamt beſchäftigt und
war infolge ſeiner großen Leutſeligkeit eine allgemein
hochgeachtete Perſönlichkeit. In dem Bezirksverein Bens=
heim
des Kriegerverbandes Haſſia war er viele Jahre
Vorſtandsmitglied und Rechner desſelben. Auch noch ver=
ſchiedene andere Ehrenſtellen bekleidete der Entſchlafene.

Mainz, 14. Jan. (Der Mörder verhaftet?
Heſtern vormittag wurden verſchiedene Perſonen, die den
auf dem Linſenberg ermordeten Kätzner zuletzt geſehen
hatten, auf den Friedhof beſtellt, um feſtzuſtellen, ob der
Ermordete der Kätzner war und kein Irrtum obwaltete.
Die Zeugen erkannten in der Leiche den K. Während die
Leiche an der linken Seite des alten Linſenbergs gegen=
über der Gartenwirtſchaft von Joſt lag, fand man das
leere Geldtäſchchen des Erſchlagenen an der
Kreuzung des genannten Weges und der Straße, die nach
dem Friedhof führt. Neben dem Toten, der mit ausge=
breiteten
Armen auf dem Rücken lag, fand man ein Meſ=
ſer, das dem K. nicht gehörte, wohl aber von dem Täter
verloren wurde. Jedenfalls iſt K. an der Joſtſchen Gar=
tenwirtſchaft
überfallen worden. Bei der Vernehmung
der Familie wurde feſtgeſtellt, daß der gerichtsbekannte
Fuhrmann Lampe aus Bretzenheim mit dem Ermor=
deten
in bitterer Feindſchaft lebte und ihn einmal mit
dem Revolver bedroht hatte. Er ſoll ſogar damals auf
K. geſchoſſen haben. Nachdem die Polizei mehrere Per=
ſonen ſiſtiert hatte, aber wieder entlaſſen mußte, wurde
nach der Vernehmung der Familie K. der Lampe ver=
haftet
. Er wurde geſtern vernommen, leugnete aber
entſchieden, der Täter zu ſein. Sein Alibi konnte er aber
für den Abend der Tat nicht beſtimmt nachweiſen. Der
Wirt Funk erklärte auf Gegenüberſtellung mit dem Ver=
hafteten
, daß dieſer an dem Abend der Tat in ſeiner
Wirtſchaft geweſen ſei. Lampe beſtreitet dieſe wichtige
Behauptung. Der Wirt blieb aber dabei. Nach der Ver=
nehmung
der Zeugen wurde Lampe geſtern abend von
zwei Kriminalbeamten ins Unterſuchungsgefängnis ge=
bracht
.

ter Blätter gegen Deutſchland wendet ſich jetzt die
Polizei energiſch. So hat eine holländiſche Zeitung
eine Nummer herausgegeben, auf deſſen Titelblatt in
höchſt ſchamloſer Ausführung ein deutſcher Soldat zu ſe=
hen
war, der ſeinen Fuß auf eine Frau, die Belgien dar=
ſtellen ſollte, ſetzte. Im Haag und in Rotterdam hat nun
die Polizei den Buchhändlern verboten, dieſe Num=
mer
auszuſtellen und die Direktion der Eiſenbahnen hat
den Verkauf auf den Bahnhöfen nur unter der Bedingung
geſtattet, das ein Papierſtreifen über das Bild gemacht
wird.

Genf, 13. Jan. (Der Matin beſchlagnahmt.)
Auf Anordnung der Schweizer Behörden wurde der Pa=
riſer
Matin wegen einer gemeinen Photographie, auf
der die Köpfe deutſcher Fürſten und Heerführer am Pran=
ger
dargeſtellt waren, beſchlagnahmt.

London, 14. Jan. (Schiffbruch.) Wie Lloyds
Agentur aus Schimonoſeki erfährt, iſt der Dampfer
Nils von der Peninſular und Oriental Geſellſchaft in der
Nähe der japaniſchen Küſte untergegangen. Die
Mannſchaft konnte gerettet werden.

Neu=York, 14. Jan. ( Wohltätigkeitsvor=
träge
.) Infolge der vielfach herrſchenden Not in den
Vereinigten Staaten hat Rooſevelt beſchloſſen, in den
hauptſächlichſten Städten zu Gunſten der Arbeitsloſen
Vorträge zu halten.

taten erzählt. Unter meinen Leuten, ſchreibt der Offi=
zier
, befindet ſich ein großer blonder Mann, der im Zivil=
leben
vielfacher Millionär iſt und bisher mit dem
reichſten Lurus umgeben war. Ich dachte, der Baron
würde ſchnell ſchlapp werden; aber ich täuſchte mich. Er
marſchierte tapfer drauf los; als wir aber nach einem lan=
gen
ſchweren Marſche alle ermüdet niederſanken, zog er
ſeine Stiefel aus, entfernte die ſeidenen Socken, die er
darunter trug, oder vielmehr, was von ihnen übrig ge
blieben war, und polierte ſeine Fußnägel. Natürlich ſtank
die ganze Kompagnie um ihn herum. Im Schützengraben
benutzte dann der Baron, der ohne Kiſſen nicht ſchlafen
konnte, die Leibesfülle eines dicken Territorialſoldaten zu
dieſem Zwecke und bezahlte ihm dieſen Dienſt mit 8 Ha=
vännas
den Tag. Eines Tages aber erwies ſich der Baron
als ein wahrer Held. Die Kompagnie ſollte ein Dor
nehmen, das von Bayern beſetzt war. Der Hauptmann
wußte, wie er den Mut ſeiner Soldaten aufs Höchſte ſtei=
gern
könnte. Leute, rief er, in dem Dorf dort ſink
Betten, und die, die zuerſt hineinkommen, können darin
ſchlafen., Ich ſchmeichle mir, nicht faul geweſen zu ſein,
fährt der Leutnant fort, aber als ich ins erſte Haus kam,
da fand ich meinen Baron ſchon im Bett und ſchlafend
Mitten in der Nacht mußten wir uns wieder zurückziehen,
weil man den Angriff überlegener feindlicher Kräfte fürch=
tete
. Ich weckte meine Leute; aber der Baron wollte nicht
mit. Ich gab ihm wegen Ungehorſams ſofort acht Tage
Mittelarreſt; aber er blieb doch liegen. So überließ ich
ihn ſeinem Schickſal. Wir zogen uns auf einen Hügel,
etwa 1000 Meter hinter dem Dorfe, zurück, um Verſtär=
kungen
abzuwarten. Beim Morgengrauen ſagte der Haupt=
mann
nach einem Blick durch das Feldglas: Merkwür=
dig
, die Deutſchen ſind noch nicht im Dorf drin; aber ſie
feuern auf die Häuſer. Ich blickte hin und ſah am Fenſter
des erſten Hauſes eine Geſtalt in einem ſeidenen Schlaf=
anzug
von blaßroſa Seide. Es war mein Baron, der auf=
gewacht
war, und auf die Deutſchen feuerte. Gerade in
dieſem Augenblicke bekamen wir Verſtärkungen und be=
ſetzten wieder das Dorf. Ich fand den Baron, wo ich ihn
verlaſſen hatte, im Bett. Er war wieder eingeſchlafen.

B.B. Zweimal Kriegsdrillinge! In Bottrop bei
Eſſen hat ſich dieſer Tage ein ſeltſamer Fall ereignet.
Zwei Kriegerfrauen wurden, während die Männer gegen
die Franzoſen im Kampfe ſtehen, an ein und demſelben
Tage von Drillingen entbunden, und zwar ſind es en
beiden Fällen drei Knaben, alſo ein rechtes, echtes Kriegs=
Dreiblatt. Den ſechs Jungen ſoll es gut gehen.

Reich und Ausland.

Frankfurt, 14. Jan. (Der Kaiſer und die Uni=
verſität
.) Der Kaiſer hat dem Rektor der Univerſität
Frankfurt eine Goldene Amtskette verliehen.

Straßburg, 13. Jan. (Beſtrafung von Verä
tern.) Von dem Kriegsgericht Neubreiſach wurde, der
Straßburger Poſt zufolge, der über 60 Jahre alte Schacht
arbeiter Alois Meyer zu 14 Jahren Zuchthaus und
10 Jahren Ehrverluſt verurteilt, weil er den Aufſeher
Bethge von den Wittenheimer Kaliwerken, einen penſio=
nierten
Gendarmen, bei den Franzoſen beſchuldigte, im
Auguſt 1914 den Anmarſch der franzöſiſchen Truppen vom
Waſſerturm des Kaliwerkes aus beobachtet und der deut=
ſchen Heeresleitung mitgeteilt zu haben. Bethge wurde
darauf von den Franzoſen in Haft genommen und wegen
Spionage vor ein Kriegsgericht geſtellt, von dieſem aber
freigeſprochen; er befindet ſich aber heute noch in franzö=
ſiſcher Gefangenſchaft. In der gleichen Sitzung erhielt
der Handlungsgehilfe Camille Adam aus Mülhauſen
3 Monate Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe, weil er, wie
er ſelbſt zugab, die Franzoſen bei ihrem Einzug in Mül=
hauſen
mit Vive la France begrüßt hat.

Am Montag hatte ſich die Ehefrau des Arztes Prof.
Dr. Blind von hier wegen Bekundung deutſch=
feindlicher
Geſinnung zu verantworten. Sie
war in dem von Prof. Blind geleiteten Lazarett als Pfle=
gerin
tätig und kam ſo auch mit den darin befindlichen fran=
zöſiſchen
Verwundeten in Berührung. Der franzöſiſche
Oberleutnant Humbert übergab ihr einen Zettel mit ge=
heimen
Zeichen zur Mitteilung von Nachrichten über
franzöſiſche oder ruſſiſche Siege oder Niederlagen an ſei=
nen
ſpäteren Aufenthaltsort, ferner ein Verzeichnis von
franzöſiſchen Offizieren und ein von Humbert verfaßtes
Schmähgedicht auf den deutſchen Kaiſer, den Kronprinzen
und die deutſche Armee. Durch die Annahme ſolcher
Schriftſtücke von Angehörigen einer feindlichen Armee hat
die Angeklagte bewieſen, daß ſie im Verkehr mit dieſen
eine deutſchfeindliche Geſinnung geäußert hat. Für dieſes
Vergehen wurde ſie zu einem Monat Gefängnis
verurteilt. Das Gericht berückſichtigte bei Bemeſſung der
Strafe, daß die Angeklagte ſeit Kriegsausbruch den Ver=
wundeten
des Lazaretts hat Pflege angedeihen laſſen.

Schneidemühl, 14. Jan. (Verurteilter Mord
bube.) Das Schwurgericht verurteilte den 21jähr. Arbeiter
Schulz aus Salw, der die elfjährige Hedwig Brieske um
geringfügiger Urſache willen erdroſſelte, zu zehn Jah=
ren
Zuchthaus.

Amſterdam, 14. Jan. (Neutrale‟ Schmutzfin
ken.) Gegen die Ausſchreitungen gewiſſer illuſtrier=

Handelskammer Darmſtadt.

Sitzung vom 11. Januar.

Die ſatzungsgemäß vorzunehmende Neuwahl des
Präſidiums ergab die Wiederwahl der Herren Bank=
direktor
C. Parcus als 1. Vorſitzender und der Herren
Kommerzienräte Jacobi und Frölich als ſtellvertretende
Vorſitzende. In die Kommiſſion für Geſetzgeb=
ung
, Steuer und Zollweſen wurde Herr Medizi=
nalrat
Dr. E. A. Merck neu gewählt. Die Kommiſ=
ſionen für Verkehrsweſen und Kleinhan=
del
erfuhren keine Veränderungen.

Die für das deutſche Wirtſchaftsleben außerordentlich
wichtige Frage der Militärlieferungen hat die
Handelskammer ſeit längerer Zeit in einer Anzahl von
Vollverſamlungen, wie Sitzungen der zuſtändigen Kom=
miſſion
, lebhaft beſchäftigt. Entſprechend den Verfügun
gen des Kriegsminiſteriums hat die Handelskammer ſchon
bisher in einer größeren Anzahl von Fällen die Vermitte=
lung
von Lieferungsangeboten übernommen, bezw. auf
Befragen der Militärbehörden für diejenigen Firmen,
welche ſich um Militärlieferungen bemüht hatten, die er=
forderlichen
Beſcheinigungen ausgeſtellt. Die Handels=
kammer
wird ſelbſtverſtändlich auch künftighin allen an ſie
herantretenden Firmen nach beſten Kräften mit Rat und
Tat zur Seite ſtehen. Es liegen zu dieſem Zweck um=
fangreiche
Zuſammenſtellungen bezüglich derjenigen Mili=
tärbehörden
, an welche Angebote einzureichen ſind, vor,
welche Intereſſenten gerne zur Verfügung geſtellt werden.
Insbeſondere ſind Angebote für das in Berlin durch Ver=
fügung
des Kriegsminiſteriums vom 7. Dezember vorigen
Jahres ins Leben gerufene Bekleidungsbeſchaf=
fungsamt
bezw. für den Kriegslederausrüſt=
ungs
=Verband lediglich durch Vermittelung der
Handelskammer weiter zu leiten. Von den genannten
Aemtern gelangt nachſtehender Heeresbedarf vom 1. Fe=
bruar
d. J. ab zur Vergebung: 1. Tuche. 2. Leinen und
Baumwollſtoffe. 3. Helme, Tſchakos, Tſchapkas, Torniſter,
Trageriemen, Patronentaſchen, Piſtolenteſchen, Leib=
riemen
, Säbelkoppeln, Ueberſchnallkoppeln, Mantel= und
Kochgeſchirriemen, Karabinerhalte=uſw.riemen. 4. Feld=
flaſchen
, Labeflaſchen, Trinkbecher, Kochgeſchirre. 5. Treſ=
ſen, Franſen, Portepees. 6. Trikot= und Köpergewebe
Trikotunterhoſen. 7. Brotbeutel, Zeltausrüſtungen (mit
Zubehör), Zeltzubehörbeutel. 8. Signalinſtrumente mit
Zubehör. 9. Pelze, Filzſchuhe, Fußſchutzkappen. 10. Pack=
taſchen
, Kochgeſchirrfutterale und Reitzeuge für neue For=
mationen
der Kavallerie. Nunmehr liegt es im
Intereſſe aller derjenigen Firmen des
Handelskammerbezirks, welche ſich um
derartige Militärlieferungen bemühen
wollen, ſich ſofort mit der Handelskammer
in Verbindung zu ſetzen. Für die Vergebung
einer Reihe von Gegenſtänden, wie z. B. für die Liefe=
rung
von Uniformen, ſowie warme Unterkleidung, bleiben
auch künftighin die Kriegsbekleidungsämter zuſtändig.

Die Handelskammer erhielt Gelegenheit, ſich zu den
in Ausſicht genommenen Höchſtpreiſen für Kupfer
und Aluminium zu äußern. Die endgültig beſchloſ=
ſenen Höchſtpreiſe ſind unterdeſſen bekannt gegeben worden.

m Anſchluß an das Vorgehen verſchiedener Han=
delskammern
wurde unſererſeits an zuſtändiger Stelle
beantragt, es möchte im Ausnahmetarif für
Futtergerſte die Unterſcheidung nach dem
Gewicht fallen gelaſſen und die Ermäßigung bei
Verſicherung des Verwendungszweckes als Futtermittel
allen Empfängern gewährt werden. Die gegenwärtigen
Beſtimmungen ſtellen eine ungerechtfertigte Bevorzugung
eines Teiles der Intereſſentenkreiſe dar. Dies wider=
ſpricht § 6 der Eiſenbahnverkehrsordnung, wonach ſämt=
liche
Eiſenbahntarife bei Erfüllung der darin angegebe=
nen
Bedingungen für jedermann in derſelben Weiſe an=
zuwenden
ſind.

Eine diesbezügliche Anfrage der Eiſenbahndirektion
Mainz wurde dahin beantwortet, daß Ladungen von
10000 Kilogramm für flüſſige Brauereiabfälle zwecks
Herſtellung von Futterhefe bei mittleren und kleineren
Brauereien kaum in Frage kommen können. Infolge
dieſer Sachlage können die Brauereien des Bezirks von
dem beſtehenden Ausnähmetarif für flüſſige
Brauereiabfälle (Hefe) kaum irgendwelchen Ge=
brauch
machen. Nach Lage der Dinge erſcheint ſelbſt der
Antrag, es möchte der Ausnahmetarif bereits für Ladun=
zen
von nur 5000 Kilogramm bewilligt werden, noch
nicht weitaehend genug. Es müßte dieſer Ausnahme=
tarif
für flüſſige Brauereiabfälle ſchon für Ladungen von
2000 bis 2500 Kilogramm bewilligt werden, wenn er tat=
ächlich die beabſichtigte Wirkung erzielen ſoll, daß auch
ie kleinſten Mengen von Rohmaterial zur Herſtellung
von Futterhefe zur Verarbeitung gelangen können. Aus
denſelben Erwägungen wurde ſeitens der Handelskammer
auch die Ausdehnung des beſtehenden Tarifs
uf Stückgutſendungen befürwortet.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 14. Jan. Die heutige Börſenver=
ſammlung zeigte ſich wieder recht zuverſichtlich und
unternehmungsluſtig. Deutſche Anleihen und beſonders
Kriegsanleihe wurden zu den höchſten ſeit Kriegsausbruch
erzielten Kurſen umgeſetzt. Namentlich nach 3prozentiger
Anleihe beſteht Nachfrage. Türkiſche Loſe waren wegen
der bevorſtehenden Ziehung zu kaufen geſucht. Außer=
dem
beſtand zu angeblichen Arbitragezwecken nach Holland
Nachfrage nach 4½prozentiger japaniſcher Anleihe und

[ ][  ][ ]

ruſſiſchen Anleihen. Auch ruſſiſche Bankaktien waren be=
gehrt
. Aus dem Verkehr der Induſtriewerte ſind haupt=
Schlich Deutſche Waffen= und Munitionsfabriken, Don=
hersmarckhütte
, Phönir und A. E. G. zu erwähnen. Die
Kurſe ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Ferner be=
gegneten
von chemiſchen Werten Badiſche Anilin und Ver=
einigten
Chemiſche Fabriken Charlottenburg regem Inter=
eſſe
. Der Geldmarkt bleibt unverändert flüſſig.

Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 13. Januar. Auftrieb: 178 Schweine. Preiſe
(pro 50 Kilogramm Schlachtgewicht): 1. Qual. 88 M.,
2. Qual. 87 M., 3. Qual. 86 M. Marktverlauf: mäßig;
Ueberſtand. Schweinemarkt am 14. Januar. Auftrieb:
168 Schweine. Preiſe (pro 50 Kilogramm Schlacht=
gewicht
): 1. Qual. 88 M., 2. Qual. 87 M., 3. Qual. 86 M.
Marktverlauf: ſehr flau; Ueberſtand. Kälbermarkt am
14. Januar. Auftrieb: 179 Kälber. Preiſe (pro 50 Kilo=
gramm
Lebendgewicht): 1. Qual. 49 M., 2. Qual. 47 M.,
3. Qual. 45 M. Marktverlauf: lebhaft.

Frankfurt a. M., 13. Jan. ( Schweine=
markt
.) Auftrieb: 1859 Schweine. Preiſe: a) 6567,50
(8385), b) 6466 (8082), c) und d) 6667,50 (8385).
Marktverlauf: ziemlich lebhaft; es bleibt Ueberſtand.

Frankfurt a. M., 13. Jan. ( Kartoffel=
markt
.) Man notierte: Kartoffeln, im Waggon 78 M.,
im Detail 89 M. Alles per 100 Kilogramm.

H. Frankfurt a. M., 13. Jan. ( Fruchtmarkt=
bericht
.) Der Wochenmarkt zeigt anhaltend einen ruhi=
gen
Verkehr, wobei das minimale Angebot einer ſtarken
Nachfrage für alle Getreidearten gegenüberſteht. Die Müh=
len
können ſelbſt im Tauſchgeſchäfte gegen Kleie keine
Ware kaufen, da durch die neuen Vorſchriften des Bundes
rats Weizen bis 80 Prozent und Roggen bis 82 Prozent
ausgemahlen werden muß. Dadurch iſt der Prozentſatz
der Kleie ſo unbedeutend, daß von größeren Quantitäten
kaum noch die Rede ſein kann. Da in Norddeutſchlank
Weizen und Roggen neuerdings für die Militärbehörde
requiriert wurden, ſo iſt dort Mehl weiterhin im Preiſe
in die Höhe gegangen. Es notieren netto loko hier zu
züglich der zuläſſigen Proviſion: Weizen, Wetterauer,
27,65 Mk., Roggen 23,65 Mk., Gerſte 23,50 Mk., Hafer war
etwas reichlicher vorhanden bei 22,30 Mk.; Mais fehlend.
Mehl: hieſiges Weizenmehl Nr. 0 4445 Mk., Kleie 15
Mark, Hattersheimer Rapskuchen 200-210 Mk. Die Süd=
deutſche
Mühlenvereinigung ſetzte den Preis für Weizen=
brotmehl
aus 70 Teilen bis zu 80 Prozent gezogenem
Weizenmehl und aus 30 Teilen bis 82 Prozent gezogenem
Roggenmehl auf 38 Mk. ab Mühle feſt.

An der Mannheimer Produktenbörſe war
feſte Tendenz, aber alles unnotiert, da zu den Höchſtpreiſen
Angebot fehlte.

Der Berliner Getreidemarkt ſtockte geſchäft=
lich
faſt ganz. Die Beſchlagnahmen bei den Landwirten,
die an verſchiedenen Stellen auch vor unter Kontrakt
ſtehender Ware und auch vor unter Remonte=Depots ver
kaufter oder mit Mühlenpreis lagernder Ware nicht Halt
gemacht haben, lähmen den ganzen Handel. Am Mehl=
markt
wurden zwar ganz anſehnliche Mengen neuer Aus=
mahlung
umgeſetzt, aber die Preismeſſung zwiſchen alter
und neuer Ausmeſſung läßt ſich bisher noch nicht beſtim=
men
. Der Vorſtand wird noch über eine Feſtſetzung der
Vergütung beſchließen, die zu leiſten iſt, wenn auf Grund
alter Kontrakte Mehl neuer Ausmahlung geliefert wird
Hafermehl im Kleinhandel wurde für Feinſorten mit 240
bis 242 Mk., Mittelwaare zu 235239 Mk. gehandelt.

F.C. Frankfurt a. M., 12. März. (Heu= und
Strohmarkt.) Man notierte: Heu 4,00 Mk., Stroh
fehlte. Alles per 50 Kilo. Geſchäft: flott. Die Zufuhren
waren aus den Kreiſen Friedberg, Dieburg und Hanau.

Stimmen aus dem Dublikum.

Füx die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
leinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich,

In Nr. 14 des Tagblatts wird wieder einmal
(zum wievielten Male?) und mit vollem Recht auf die ſo
gar nicht motivierte Erhöhung der Preiſe für
Schweinefleiſchwaren hingewieſen und eine Recht=
fertigung
der Preisſteigerung ſeitens der Herren Schweine
metzger erwartet. Auf eine ſolche dürfte der Herr Ein=
ſender lange warten. Man erinnert ſich, daß vor mehr
als zwei Jahren die Frage auch einmal das Stadtparla=
ment
beſchäftigte. Damals wurde die Angelegenheit im
Sozialpolitiſchen Ausſchuſſe der Stadtverordnetenver=
ſammlung verhandelt, aber die ſtädtiſche Verwaltung
hatte es für nötig und zweckmäßig gehalten, auch die
Schlacht= und Viehhofsdeputation zuzuziehen, in welcher
außer zwei Metzgermeiſtern noch der Obermeiſter de
Metzgerinnung, der zugleich, und zwar bis Ende 1916,
Mitglied der Stadtverordnetenverſammlung iſt, Sitz und
Stimme haben. Wenn die bei der Angelegenheit inter=
eſſierten
Metzgermeiſter und deren Innungsvorſtand an
dieſer Beratung teilnahmen, ſo war nicht zu erwarten
daß etwas für die Bevölkerung Erſprießliches heraus=
komme
, und deshalb ging die Sache aus wie das Horn
berger Schießen. Die Nutzanwendung möge das hieſige
Publikum ziehen, wenn gegen Ende 1916 wieder gewählt
wird.
X. T. 2.

Das Srdbeben in Ntalien.

* Rom, 13. Jan. Das Erdbeben am heutigen
Vormittag hat in allen Teilen Roms große Aufregung
hervorgerufen. Es hat aber keine Opfer an Menſchenleben
gefordert, jedoch werden einige Sachſchäden gemeldet
Der Bogen der alten Porta del Popolo erhielt einen Riß,
eine der kleinen Türme des Finanzminiſteriums iſt einge=
ſtürzt, eine der Statuen ander Fromt von San Giovanni beim
Lateran iſt auf den Platz geſtürzt. Die Statue auf der
Antoninusſäule auf der Piazza Colonna ſcheint von ihrem
Platz gerückt zu ſein, auch ſcheint ſich die Säule in der
Mitte nach rechts geneigt zu haben. Die Erſchütterung
verurſachte auch einigen leichten Schaden am Vatikan. Der
Papſt befand ſich im Augenblick des Erdbebens in der
Bibliothek. Er kniete nieder und betete einige Augen
blicke. Dann gab er die Weiſung, die Folgen des Bebens
feſtzuſtellen und zu unterſuchen, ob die Kirchen beſchädigt
ſeien. An der Baſilika von St. Peter ſind 150 Fenſter
ſcheiben in der Kuppel geſprungen, weiterer Schaden
iſt aber nicht angerichtet worden, nur einige alte Riſſe
haben ſich wieder geöffnet. Ein Block von der äußeren
Säulenhalle von St. Peter hat ſich verſchoben. Die Un=
terſuchung
dauert noch fort.

* Rom, 13. Jan. Der Direktor der Altertümer und
Schönen Künſte, Dr. Rieci, hat die Stadt beſichtigt, um
den Zuſtand der öffentlichen Gebäude zu un=
terſuchen
. Keines weiſt große Riſſe auf. An der Kirche
San Giovanni Catinari befinden ſich Sprünge, doch iſt

ſie nicht gefährdet. In der Baſilica von San Giovanni
Laterano iſt das Standbild des Apoſtels Paulus abge=
ſtürzt. Einige Riſſe ſind auch an der Kirche Sant Agata
dei Goti feſtgeſtellt worden, ſowie am Univerſitätspalaſt
und an der Kirche San Celſo und San Giuliano. Da=
gegen
hat die antoniniſche Säule keinen Schaden davonge=
tragen
, die Bildſäule auf ihrer Spitze hat ſich nicht ver=
ſchoben. Die Nachrichten aus Avezzano bei Aqui=
la
lauten immer ſchlimmer. Avezzano iſt zerſtört.
Man fürchtet, daß die Zahl der Ueberlebenden, von de=
nen
ein Teil verwundet iſt, 1000 nicht überſchreitet. Die
Verbindung mit den Nachbarorten, in denen die Ge=
bäude
des Bahnhofs ebenſo wie in Avezzano eingeſtürzt
ſind, iſt unterbrochen. Aus Sulmona wird gemeldet,
daß das Gewölbe der Kirche San Domenico eingeſtürzt
iſt. Fünf Soldaten ſind verwundet worden.

* Rom, 14. Jan. Giornale d’Italia meldet, daß
die Ueberlebenden des Erdbebens in Ave=
zzano
800 Perſonen betragen. Da die Bevölkerung
11000 beträgt, ſeien über 10000 getötet worden

* Rom, 14. Jan. Es beſtätigt ſich, daß die durch das
Erdbeben in Avezzano, Celano, Collemele und
Cerchio verurſachten Schäden äußerſt ſchwer ſind. Alle
Verbindungen ſind unterbrochen. Die erſte Hilfe wurde
von Rom mittels Automobilen geſandt. Weitere um
faſſende Hilfeleiſtungen ſind angekundigt. Nach den letzten
Nachrichten aus der Provinz beklagt man in der Gemeinde
Buſſi ſechs Tote und mehrere Verwundete; in Torre und
einem Teil der Gemeinde Cagnono Amiterno wurden
mehrere Perſonen getötet oder verwundet. In Coſtel=
veechio
und Suboquo wurden eine Perſon getötet und
zahlreiche verletzt. In San Filice und einem Teil der
Gemeinde Oere ſind vier Tote und verſchiedene Verwun=
dete
zu beklagen. In der Gemeinde Poggio Picenza iſt
die Zahl der Toten und Verwundeten noch nicht feſtgeſtellt.
In den Gemeinden Saſſe, Torrimperte, Caſtelnovo und
einem Teil von Sempia ſind je zwei bis drei Perſonen
getötet und mehrere verwundet worden. In Sore wur=
den
mehrere Gebäude zerſtört, faſt alle übrigen ſind un
bewohnbar. Truppen ſind zur Hilfeleiſtung nach den be=
troffenen
Ortſchaften abgegangen. In Avezzanc
wurde bereits ein proviſoriſches Telegraphenbureau ein=
gerichtet
. Der Ort iſt vollſtändig zerſtört. Auch
die Gemeinden Paterno, Celano, Ajelli, Cerchio, Collemele
und Zeseina ſind ſchwer beſchädigt. Viele Perſonen ſind
getötet worden und viele befinden ſich noch unter den
Trümmern. In Peſiszeröli wurden zehn Perſonen ge=
tötet
und etwa 50 verletzt. Das Wetter iſt ſchlecht.

* Rom, 14. Jan. Heute nacht iſt hier ein Zug mit
einigen hundert Verletzten aus Abezzano und Tag=
liocozzao
hier angekommen. Viele derſelben ſind ſchwer
verletzt, einer ſtarb während der Reiſe. Bei der Ueber
führung der Verletzten vom Bahnhof ins Krankenhaus
waren Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
zugegen.

* Rom, 14. Jan. Der Meſſaggero meldet aus
Avezzano: Einige Hundert Ueberlebende biwakierer
rund um ein Lagerfeuer auf einem Platze. Sie ſcheinen
das Bewußtſein verloren zu haben und ſind nicht im=
ſtande, den Unglücklichen zu helfen oder auch nur ein
Wort zu ſagen. Sie haben auf dieſe Weiſe die Nacht
unter klarem Himmel und bei großer Kälte zugebracht.
Etwa 50 Hilfsmannſchaften aus Carſoli brachten die erſte
Hilfe und retteten etwa 20 Verletzte. Unter den Trüm=
mern
hörte man Stöhnen und herzzerreißende Schreie um
Hilfe. Der Abgeordnete Sipari teilte dem Meſſaggere
in einem Telegramm mit, daß das Unglück an Heftig=
keit
und Umfang dasjenige von Meſſina
übertreffe.

* Rom, 14. Jan. Aus den bisher hier eingetroffe.
nen Nachrichten geht hervor, daß auch Sampelino, Pa=
terno
, Corchio, Collarmelo und Pesvina ſowie das ganze
Dort San Benedetto Marſi größtenteils zer
ſtört ſind. Avezzano iſt ein Trümmerhau=
fen
und bietet einen ſchrecklichen Anblick. Tauſende und
Abertauſende von Kubikmetern Ruinen ſind entſtanden.
Große Blöcke erſchweren das Rettungswerk ungeheuer.
Soldaten, Karabinieri und Beamte nahmen energiſch die
erſte Hilfeleiſtung in Angriff. Man erwartet andere
Hilfsmannſchaften und Sanitätsabteilungen. Es wird
beſtätigt, daß die Zahl der Ueberlebenden in
Avezzanonichtmehr als 10 Prozent der Be=
völkerung
beträgt. Die von Avezzano nach Tivoli
kommenden Züge bringen unausgeſetzt Verletzte, von
denen eine Anzahl im Hoſpital in Tivoli untergebracht
werden. Die Ueberlebenden von Avezzano und Sourcola
geben erſchütternde Schilderungen des gewaltigen Un=
glücks
, das ſie betroffen hat.

* Rom 14. Jan. Heute früh gegen 3 Uhr wurde ein
neuer Erdſtoß verſpürt. In einigen Stadtvierteln
eilte die Bevölkerung ins Freie.

* Sora, 14. Jan. Morgens um 8 Uhr 14 Min.
wurde ein neuer Erdſtoß verſpürt. Die Einwohner
wurden von einer Panik ergriffen und ſtürzten ſchreiend
aus den Häuſern. Die Stadt iſt faſt völlig zer=
ſtört. Faſt zwei Drittel der Häuſer ſind eingefallen,
die anderen wurden beſchädigt, zahlreiche müſſen abgeriſ=
en
werden. Der Palazzo Roſſi begrub bei dem Einſturz
zwanzig Arbeiter, die auf dem Hofe beſchäftigt waren.
Man befürchtet, daß 400 Perſonen der Kata=
ſtrophe zum Ovfer gefallen ſind, darunter
viele Beamte und Mitglieder von vornehmen Familien.
Zahlreiche Soldaten ſind zur Hilfeleiſtung eingetroffen.

* Rom, 13. Jan. Der König begab ſich heute,
begleitet von dem erſten Flügeladjutanten General Bru=
ſati, im Automobil nach Fuggi, Froſinona, Verol, Torre
Cagetani und anderen Gegenden der Provinz Rom, die
beſonders von dem Erdbeben betroffen worden ſind
Der König fährt am Abend nach Rom zurück. Im Auf=
trage
der Regierung begibt ſich der Unterſtaatsſekretär im
Miniſterium der öffentlichen Arbeiten Viſocchi an die=
jenigen
Orte, die am meiſten durch das Erdbeben beſchä=
digt
worden ſind. Morgen früh wird er ſich in Avezzano,
morgen abend in Sara aufhalten.

* Rom, 14. Jan. Der König traf heute nachmit
tag in Avezzano ein, um die Unglücksſtätte zu beſich=
tigen
. Bis jetzt ſind dort überhundert Leichen ge
borgen worden. Die Rettungsmannſchaften fanden auch
zahlreiche Verletzte unter den Trümmern. Die Leichtver=
wundeten
wurden mit Sonderzügen nach Rom gebracht

* Avezzano, 14. Jan. Nach den bis 7 Uhr abends
vorliegenden Feſtſtellungen ſind bis jetzt über 200
Tote und 160 Verwundete aus den Trümmern
geborgen worden.

*. Rom, 14. Jan. Der heutige Miniſterrat
nahm die vorläufigen Anordnungen der zuſtändigen Mi.
niſter für die Hilfeleiſtung in den Erdbebengebieten zur
Kenntnis und beſchloß, die weiteren Maßregeln einem be=
ſonderen Zivilkommiſſar und Abordnungen aus den Be=
zirken
Sorg und Avezzano zu übertragen.

* Sora, 1. Zm. dud das erbdehen ſiud die
nicht eingeſtürzten Hauſer derart beſchädigt, daß ſie ge=
räumt
werden müſſen. Truppen verſchiedener
Gattung ſind zur Hilfeleiſtung eingetroffen und haben bis
jetzt 450 Tote und viele Verwundete aus den Trüm=
mern
geborgen. Die Verwundeten wurden in Zelten und
Baracken untergebracht. Brot und andere Lebensmittel
wurden an die Ueberlebenden verteilt.

* Avezzano, 14. Jan. Mit den Truppen ſind vielt
Militärärzte hier eingetroffen und haben 2 Feldlazarette
aufgeſchlagen. Das Rettungswerk verurſacht große
Schwierigkeiten infolge der ſtarken Zerſtörung der
Häuſer. Die Häuſer ſind vielfach nur Schutthaufen.
Unter den Trümmern eines Mädchengymnaſiums ſind 150
Schülerinnen begraben worden, von denen trotz des opfer=
mütigen
Arbeitens der römiſchen Feuerwehr bis jetzt ers
eine lebend und zwei als Leichen geborgen worden ſind
Die Straßen ſind völlig zerſtört, nur der Hauptplatz iſt
freigeblieben. Das Rettungswerk wird während der Nacht
bei Fackelſchein fortgeſetzt.

* Rom, 14. Jan. Giornale d’Italia ſchätzt die An=
zahl
der Opfer des Erdbebens in der Gegend
von Avezzano und Sora auf 25000.

Der Rücktritt des Grafen Berchtold.

* Wien 14. Jan. Die Wiener Zeitung veröffent=
licht
folgendes kaiſerliches Handſchreiben an den
Grafen Berchtold: In Würdigung der Motive, die
Sie veranlaſſen, mir die Bitte um Enthebung vom Amte
des Miniſters meines Hauſes und des Aeußern zu unter=
breiten
, genehmige ich in Gnaden die von Ihnen erbetene
Enthebung. Bei dieſem Anlaß ſpreche ich Ihnen für die
in Verſehung dieſes Amtes mir und meinem Hauſe und
der Monarchie im Frieden wie auch während des jetzigen
großen Krieges mit aufopfernder Hingebung geleiſteten
ausgezeichneten Dienſte, ſowie für die während Ihren
früheren diplomatiſchen Laufbahn entfaltete hervorra
gende Tätigkeit meinen wärmſten Dank und meine volle
Anerkennung aus. Ich ſehe Sie mit Bedauern aus dem
Amte ſcheiden und verleihe Ihnen als Zeichen meiner fort=
dauernden
Gewogenheit die Brillanten zum Großkreuz
meines Sankt Stephanordens. Die Wiener Zeitung ver=
öffentlicht ferner ein kaiſerliches Handſchreiben an den
Freiherrn von Burian, das ihn zum Miniſter des kai=
ſerlichen Hauſes und des Aeußern ernennt und ihn mit
dem Vorſitz im gemeinſamen Miniſterrat betraut.

* Wien, 13. Jan. Der Rücktritt des Gra=
fen
Berchtold hat die Oeffentlichkeit vollkommen
überraſcht und beherſcht jetzt faſt ausſchließlich das Inter=
eſſe
der politiſchen Kreiſe. Aus unterrichteten Kreiſen ver=
lautet
hierzu, daß durchaus keine politiſchen, ſondern aus=
ſchließlich perſönliche Gründe für den Rücktritt des Grafen
Berchtold maßgebend waren, und daß in der Richtung der
Politik der Monarchie mit dem Miniſterpechſel abſolut
keine Aenderung zu erwarten ſei

* Wien, 14. Jan. Bei der Beſprechung des Rück=
tritts
des Grafen Berchvold, der für die Allgemeinheit
überraſchend kommt, betonen ſämtliche Blätter, unter
welchen ſchwierigen Verhältniſſen Graf Berchtold, dem
Rufe ſeines Souveräns folgend, den Poſten, den er nie
angeſtrebt hat, antrat. Sie ſtellen feſt, daß Graf Berch=
told
die jetzige Pauſe verhältnismäßiger Ruhe benutzt
habe, um ſein ſchon früher wiederholt an den Kaiſer ge=
richtetes
Geſuch um Enthebung von ſeinem Amte zu er=
neuern
. Die Blätter drücken die Ueberzeugung aus, daß
in den bisherigen Richtlinien der auswär=
tigen
Politik der Monarchie keinerlei Aen=
derung
eintreten werde, und heben hervor, daß
der neue Miniſter des Aeußern, Burian, ein genauer Ken=
ner
der Verhältniſſe des Balkans, als vielerprobter
Staatsmann wiederholt eine hervorragende Tätigkeit ent=
faltet
habe. Sie bezeichnen ihn als den Mann des feſten
Willens, hervorragender geiſtiger Eigenſchaften und tiefer
Einſicht.

* Budapeſt, 14. Jan. Das Amtsblatt veröffent=
licht
ein Königliches Handſchreiben, betreffend die Ernen=
nung
des Freiherrn Burian zum Miniſter des Aeußern
und Enthebung von ſeiner Stellung eines Miniſters am
Allerhöchſten Hoflager, welche er bisher als Mitglied des
ungariſchen Miniſteriums bekleidete, ſowie die Betrau
ung des Miniſterpräſidenten Grafen Tisza mit der zeit=
weiligen
Leitung des Miniſteriums am Allerhöchſten Hof=
lager
.

* Berlin, 14. Jan. (Amtlich.) Die Norddeutſche
Allgemeine Zeitung ſchreibt: Graf Berchtold ſcheidet
aus dem Amte, das er nicht erſtrebt, aber in hingebender
Pflichterfüllung für Krone und Reich unter den ſchwie=
rigſten
Umſtänden mit Ehren führte. In der ſerbiſchen
Frage hat er im Intereſſe des europäiſchen Friedens ſo=
lange
Geduld bewieſen, bis es außer Zweifel ſtand, daß
der Dreiverband unter dem Vorgeben, Serbiens Sou=
veränität
zu ſchützen, Oeſterreich=Ungarn in einer Lebens=
frage
ſchwächen und demütigen wollte. Während der
mühſeligen Verhandlungen über Albanien verteidigte Graf
Berchtold die Adriaintereſſen der habsburgiſcher
Monarchie gegen das Andringen der Serben und ihrer
ruſſiſchen Gönner mit Erfolg und hielt zur Enttäuſchung
der Weſtmächte das Einvernehmen mit Italien aufrecht.
Die Bündnisbeziehungen zum Deutſchen
Reiche waren bei ihm in treuer Obhut. Bei ſeinem
Scheiden aus dem Amte begleitet ihn die herzliche Sym=
pathie
und die hohe Wertſchätzung unſerer politiſchen
Kreiſe. Mit der Bewährung des mitteleuropäiſchen
Zweikaiſerbündniſſes in dem Feuer des Weltkrieges bleibt
Graf Berchtolds Name geſchichtlich verknüpft. In ſei=
nem
Nachfolger, dem Freiherrn v. Burian, begrüßen
wir einen Staatsmann von erprobter Tatkraft und einen
iberzeugten Anhänger der Bündnispolitik Oeſterreich=
Ungarns.

* Stephan Freiherr Burian v. Rajecz entſtammt
einer ungariſchen Adelsfamilie im Preßburger Komitat.
Er wurde am 16. Januar 1851 geboren, vollendete ſeine
Studien an der orientaliſchen Akademie und trat ſodann
in den diplomatiſchen Dienſt. In den Jahren 1875 bis
1880 diente er bei den Konſulaten in Bukareſt, Belgrad
und Sofia. In den Jahren 1882 bis 1886 leitete er das
Generalkonſulat in Moskau und wurde dann Generalkon=
ſul in Sofia. In die letzte Zeit ſeiner Amtswirkſamkeit
in Sofia fiel die Wahl des Fürſten Ferdinand. Von
Sofia wurde Herr v. Burian in das Miniſterium des
Aeußern zur Dienſtleiſtung berufen und ſpäter zum Ge=
ſandten am württembergiſchen Hofe und 1897 zum Ge=
ſandten in Athen ernannt. Am 24. Juli 1903 wurde er
als Nachfolger Kallays mit der Leitung des gemeinſamer
Finanzminiſteriums und der Verwaltung Bosniens be
traut. Unter ſeiner Amtsführung wurde die Annexion
Bosniens und der Herzegowina vollzogen, zu der Baron
Burian die Anregung gegeben hat. Zu wiederholten Ma=

[ ][  ][ ]

len fungierte Herr v. Burian als Vertrauensmann der
Krone bei den Verhandlungen mit der ungariſchen Koa=
kition
bezüglich der Zuſammenſetzung des Kabinetts. Am
20. Februar 1912 ſchied Baron Burian von der Stelle
eines gemeinſamen Finanzminiſters und Verwalters
Bosniens. Sein Nachfolger wurde Dr. Ritter v. Bilinski.
Nach dem Rücktritt des Herrn v. Lukacs trat Burian als
Miniſter am könialichen Hoflager in das Kabinett Tisza
ein.

Der Krieg.

Deutſche Unterſeeboste
vor Dover.

* London, 14. Jan. Der Star meldet aus Do=
Ver, daß dort vorgeſtern abend Gerüchte umgingen über
die Anweſenheit von Unterſeebooten im
Kanal. Geſtern früh wurden von verſchiedenen Küſten=
plätzen
zwei feindliche Unterſeeboote auf
der Höhe von Dover geſehen. Die Batterien
eröffneten das Feuer; der Angriff wurde abgeſchlagen.

Weiter wind gemeldet, daß auf die Unterſeeboote von
den Höhen bei der Zitadelle mit ſchweren Ge=
ſchützen zweimal geſchoſſen wurde. Der An
griff war in der Dunkelheit unternommen worden, aber
die Scheinwerfer hatten die Anweſenheit der Unterſee=
boote
feſtgeſtellt.

* Dover, 14. Jan. Vorgeſtern abend um 11 Uhr
wurden im Hafen von Dover zwei Kanonenſchüſſe
abgegeben. Ein feindliches Tauchboot ſoll zu dieſer Zeit
bei der Einfahrt in den Hafen geſichtet
worden ſein.

* London, 14. Jan. Der geſtern nacht erfolgte
zweite Angriff deutſcher Unterſeeboote iſt
mißglückt. Das Feuer ſchwerer Geſchütze verurſachte
einige Aufregung, aber man ſah nichts. Die Wache hatte
gemeldet, daß ein deutſches Unterſeeboot, welches gefeuert
hatte, im Dunkel verſchwunden war. Heute näherte ſich
ein zweites Unterſeeboot dem Hafen, löſte einige
Schüſſe, wurde aber von den Batterien vertrieben, ohne
daß es etwas ausrichtete.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 14. Jan. Amtlich wird verlautbart: 14.
Jan. 1915. In Weſtgalizien und in Ruſſiſch=
Polen iſt der geſtrige Tag im allgemeinen ruhigver=
laufen
. An unſerer feſtgefügten Front entlang der
Nida ſcheiterten alle feindlichen Angriffe
der letzten Tage.

In den Oſtkarpathen und in der ſüdlichen
Bukowina neuerdings unbedeutende Rekognoszie=
rrungsgefechte
.

Der Stellvertreter des Chef des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Hindenburgſpende.

* Berlin, 14. Jan. Der Aufruf des Deutſchen
Städtetages, dem Oſtheer zur Abwehr der Unbill
des ruſſiſchen Winters Pelzjoppen zu verſchaffen, hat bei
deutſchen Städten und anderen Stellen ſo lebhaften Bei=
fall
gefunden, daß geſtern der Ausſchuß des Deutſchen
Städtetages, beſtehend aus den Oberbürgermeiſtern von
Dresden und Poſen, Dr. Beutler und Dr.
Wilms, und dem Geſchäftsführer des Deutſchen Städte=
tages
, Dr. Luther, dem Feldmarſchall v. Hinden=
burg
eine Spende von zwei Millionen an=
zeigen
und einen großen Teil der Pelzjoppen überreichen
konnte. Der Feldmarſchall nahm die Gaben mit herz=
lichen
Worten des Dankes entgegen und hob hervor, daß
ſeine Truppen mehrfach Uebermenſchliches geleiſtet hät=
ten
und daß deshalb dieſe für die Truppen ſehr wert=
vollen
Spenden ihm große Freude bereiteten und eine
gern angenommene Anerkennung ſeiner Arbeit für Kaiſer
und Reich ſeien. Die Sammlung wird fortgeſetzt.

* Berlin, 14. Jan. Die Stadtverordne=
tenverſammlung
bewilligte 120000 Mark zur
denburgſpende und 30000 Mark zur Beſchaffung
von Wollſachen.

Engliſche Minen.

* Amſterdam 14. Jan. Nieuwes van den Dag
meldet aus dem Haag: Seit dem 9. Januar ſind an der
Küſte 33 Minen angeſpült worden.

Engliſche Schiffe beſchießen die eigenen Städte.

* London, 14. Nov. Zwei Schüſſe, die vor=
geſtern
abend am Firth of Clyde auf ein Schiff abgefeuert
wurden, welches das Halteſignal nicht befolgte, trafen die
gegenüberliegende Stadt Courok. Ein Geſchoß ſchlug
ein Loch in eine Hausmauer. Verletzt wurde niemand.

Der Krieg im Orient.

Das Vordringen der Türken in Aſerbeidſchan.

* Konſtantinopel, 14. Jan. Das türkiſche Haupt=
quartier
teilt mit: Unſere Truppen rücken, unterſtützt von
perſiſchen Kontingenten, beſtändig in Aſerbeid=
ſchan vor, um das Land von dem ruſſiſchen Joche zu
befreien. Sie haben dort einen neuen großen Er=
folg
davongetragen, indem ſie geſtern Täbris und
Selmas, die beiden letzten ruſſiſchen Stütz=
punkte
in dieſer Gegend, beſetzt haben. Die
Ruſſen, welche die Abſicht hatten, ſich hartnäckig zu ver=
teidigen
, verließen in Unordnung dieſe beiden Orte. Eine
Anzahl Mehariſten, die einen Teil der engliſchen Beſatz=
ungstruppen
in Aegypten gebildet hahen, haben ſich un=
ſerer Vorhut ergeben.

Die engliſche Willkürherrſchaft in Aegypten.

* Konſtantinopel, 13. Jan. Der Kadi von
Aegypten, der oberſte religiöſe Richter des Landes,
iſt hier eingetroffen, da die Engländer willkürlich den
Poſten des Kadi abgeſchafft haben. Der Kadi er=
klärte
in einer Unterredung mit dem Vertreter eines tür=
kiſchen
Blattes, dieſer Willkürakt habe unter der
mohammedaniſchen Bevölkerung Aegyptens tiefen Schmerz
hervorgerufen; viele trügen Zeichen der Trauer. Die
Engländer hätten ihm, um den Mohammedanern zu
ſchmeicheln, bei der Abreiſe große Ehren erwieſen. Der
Kadi erklärte weiter, die Verleſung der Proklamation
über die Ernennung Huffein Kamels zum erſten Sultan
Aeavptens ſei im Sudan von den in Eeſcher Verſammel=

ten mit eiſigem Schweigen aufgenommen worden, wäh=
rend
der Name des Kalifen Mehmed mit lebhaftem Bei=
all
begrüßt wurde. Die von den Engländern nach Aegyp=
ten
gebrachten indiſchen Truppen mußten nach
Frankreich geſchickt werden. Gegenwärtig gebe es
n Aegypten kaum 50 000 Mann engliſcher Truppen, größ=
tenteils
18jährige Leute. Unlängſt ſeien 2000 Mann
auſtraliſcher Kavallerie in Aegypten eingezogen. Das
Vorgehen der engliſchen Zenſur überſchreitet jedes Maß.

Aufſtand in Belutſchiſtan.

* Kopenhagen, 14. Jan. Die Nationaltidende
bringt eine Meldung der Daily News, nach der engliſche
Truppen im Nordweſten Indiens, an der Grenze von Be=
lutſchiſtan
, Kämpfe mit bewaffneten Einge=
horenen
hatten, die verſchiedenen Stämmen angehören.
Die Engländer hatten nur 6 Tote. Das Blatt hält die
Bewegung für bedeutungslos.

Hmerikaniſche Rüſtungen

* Waſhington, 13. Jan. Der Senat hat eine von
Senator Lodge eingebrachte Reſolution angenommen,
in der der Kriegsſekretär erſucht wird, die vom General=
ſtab vor Ausbruch des europäiſchen Krieges ausgearbei=
teten
Voranſchläge, in denen eine mobile Armee
von nahezu 460000 Mann und die von ihr be=
nötigte
Munition vorgeſehen wird, dem Senat zu unter=
breiten
, ſowie gleichzeitig die Menge der am 1. Januar
1915 verfüabar geweſenen Munition anzugeben.

* Waſhington, 14. Jan. Die Marinekommiſſion
des Repräſentantenhauſes einigte ſich auf ein Baupro=
gramm
, und zwar von 2 Kreuzern, 6 Zerſtörern
und 17 Unterſeebooten. Das Bauprogramm wird mit den
Koſten desſelben in das Marinebudget eingefügt, welches
dem Hauſe unverzüglich vorgelegt wird.

Der Verkauf der Dacia‟

* London, 14. Jan. Daily Telegraph melldet
aus Waſhington: Der Hapagdampfer Dacia iſt
an Eduard Breitung in Marquetta (Michigan) ver=
kauft
und in das amerikaniſcheSchiffsregi=
ſter eingetragen worden. Der Dampfer befindet
ſich in Galveſton. Er ſoll am Freitag abreiſen, wie man
glaubt, nach Bremen.

* Berlin, 14. Jan. Der Landwirtſchaftsminiſtes
Freiherr v. Schorlemer bereiſte kürzlich die Pro=
vinz
Oſtpreußen zwecks Beſichtigung der durch den
Einfall der Ruſſen entſtandenen Beſchädigungen.

* Berlin, 14. Jan. An Bord eines italieniſchen
Dampfers ſind laut Berl. Tagebl. in Genua 200 deut=
ſche Reſerviſten aus Spanien angekommen, die den
Nachſtellungen der feindlichen Schiffe glücklich entgangen
ſind. Die Reſerviſten wurden von dem deutſchen Konſul
nach Deutſchland weiter befördert.

* Luxemburg, 14. Jan. In Kaundorf wurde
ein bei einem Bauer als Knecht dienender Ruſſe von
den deutſchen Militärbehörden verhaftet, der in der
ruſſiſchen Armee als Feldarzt tätig geweſen
und dann fahnenflüchtig geworden war.

* Paris 13. Jan. Der Temps veröffentlicht einen
Erlaß an die Amtsmänner, in welchem die Agitation
für den Frieden ſtrengſtens verboten wird. Ge=
wiſſe
Perſonen, ſo heißt es in dem Erlaß, reiſen umher
und machen Propaganda für den Frieden.

* Paris, 14. Jan. Das Kriegsgericht verurteilte
den Deutſchen Libeſtein zu zwei Jahren Gefängnis.
Libeſtein, der ſeit 8 Jahren in Frankreich anſäſſig iſt,
fälſchte im Augenblick der Mobilmachung ſeine Ausweis=
apiere
, um den Glauben zu erwecken, er ſei ein Franzoſe.

* Paris, 14. Jan. Der Abgeordnete Joſeph De=
mais
unterbreitete der Kammer einen Geſetzentwurf, dem=
zufolge
die Naturaliſierten nur Zivilrechte, aber
keine politiſchen Rechte genießen ſollen, weder gewählt
werden, noch wählen dürfen. Auch die Söhne der Natu=
raliſierten
dürfen nicht alle Rechte politiſcher Bürger ge=
nießen
, welche erſt den Enkelkindern der Naturaliſierten
erliehen werden können.

* London, 13. Jan. Daily Mail erfährt, daß
ine Anzahl franzöſiſcher Städte wegen Mangel ar
Münzen Noten zu 25 Centimes ausgeben.

* London, 14. Jan. Der Loweſtofter Fiſch
dampfer Queen of Devon iſt mit der ganzen Be=
ſatzung untergegangen. Es wird vermutet, daß
er auf eine Mine geraten iſt.

* Cleveland, 14. Jan. Meldung des Reuter=
ſchen Bureaus. Ein Deutſcher namens Wenz iſt in
einem Koffer über die kanadiſche Grenze
nach Buffalo entkommen. Es wird erklärt, daß
ein regelrechtes Syſtem ſolcher heimlichen Grenzüberſchrei=
tungen
beſtehe.

Literariſches.

Zu derſelben Zeit, da unſer Volk nach den Be=
hauptungen
ſeiner Feinde in Barbarentum und Roheit
verſinkt und materiell verarmt, wendet ſich der Kunſt=
wart
mit einem Unternehmen an die Kaufkraft der wei=
teſten
Kreiſe, wie es aus eigener idealiſtiſcher Kunſt heraus
kein anderes Volk auf der Welt geſtalten konnte. Es
heißt: Das Heilandleben in deutſcher Bil=
derkunſt
und umfaßt die erſten fünf Hefte der neuen
Deutſchen Hausbilderei des Kunſtwarts Hier iſt aus
deutſchem Schaffen ſeit Dürers Zeit das Stärkſte zuſam=
mengefügt
, was Ausdruck eines religiöſen Gefühles war
und alſo ein Hausſchatz deutſcher Andacht werden kann.
Uns ſcheint es ganz erſtaunlich, welche Einheit und Kraft
das Ganze erhalten hat. Aber auch das iſt erſtaunlich:
wie ſich das beſondere deutſche Weſen aus dieſen Zuſam=
menſtellungen
hier ergibt von Dürer und Rembrandt
zu Ludwig Richter und wieder zu Uhde und Steinhauſen
geht ein einziger Strom nationaler Innigkeit, ſo daß
alte und neue Bilder ſich ergänzen und fortſetzen, als
wären ſie aus ein und derſelben Menſchenſeele erwachſen.
ber auch techniſch und ſchließlich dem Preiſe nach
bedeutet das Heilandleben etwas Neues. Blätter in
der Größe von 27:36½ Zentimeter, in den beſten Tech=
niken
durchgeführt, ſind ungefähr mit 15 Pfennigen das
Stück berechnet! Für den Preis, den früher in gleich guter
Ausführung die Reproduktion einer einzigen Radierung
koſtete, ein Werk von etwa hundert Tafeln! Die Titel der
einzelnen Hefte ſind: 1. Des Heilands Verkündigung und
Geburt (1,50 Mk.). 2. Jeſu Kindheit und Maria (2,25 Mk.)
3. Der lehrende und heilende Chriſtus (2 Mk.). 4. Der
Leidensweg Chriſti (2 Mk.). 5. Tod und Verklärung
Chriſti (2,25 Mk.).

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 14. Jan. In der Dreifaltigkeitskirche fand
heute die Trauung des Prinzen Chriſtian von
Heſſen=Pbilippsthal=Barchfeld. Oberleut=

nant der Kaiſerlichen Marine, mit Fräulein Reid Ro=
gers
aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika
ſtatt.

* Berlin, 14. Jan. Seit November iſt die Verfütte=
rung
von Roggen und Weizen allgemein verboten worden.
Seitdem hat in vielen Teilen Deutſchlands eine ſtarke
Verfütterung von Hafer an Rindvieh und
Schweine eingeſetzt. Dies erſcheint im Intereſſe der
Erhaltung genügender Hafervorräte für die Bedürfniſſe
des Heeres, zur Ausſaat und zur Verſorgung der im
Lande befindlichen Pferde nicht unbedenklich.
Durch die Verwendung anderer Futtermittel und, ſoweit
dieſe nicht verfügbar, durch Einſchränkung der ohnehin im
Verhältnis zu den Futterbeſtänden übergroßen Viehhal=
tung
muß erreicht werden, daß der Hafer den vorgenann=
ten
wichtigeren Zweckbeſtimmungen erhalten bleibt. Dem=
gemäß
iſt, wie wir hören, ein allgemeines Verbot der
Verfütterung von Hafer an andere Tiere als Pferde in
Erwägung gezogen worden.

* Berlin, 14. Jan. Der Kanonikus Anton Neubauer
in Pelplin, früherer polniſcher Landtags= und Reichs=
tags
=Abgeordneter, iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben.

* London, 14. Jan. Zu der Lage in Yorkſhire, wo
der Kohlenarbeiterſtreik auszubrechen droht,
vird berichtet, daß die Regierung wahrſcheinlich einſchrei=
ten
werde, da die dortigen Kohlengruben die Feuerung
für die Khakifabriken liefern.

Briefkaſten.

Stammtiſch Fay. Der vom Kaiſer erlaſſene Gna=
denerlaß
für Preußen und diejenigen Bundesſtaaten,
in denen dem Kaiſer das Begnadigungsrecht zuſteht, be=
zieht
ſich u. a. auf Majeſtätsbeleidigungen, auf Beſtrafun=
gen
wegen feindlicher Handlungen gegen befreundete
Staaten, Widerſtand gegen die Staatsgewalt, Vergehen
gegen die Gewerbeordnung, das Preßgeſetz, das Vereins=
geſetz
bei Beſtrafung bis zu zwei Jahren Gefäng=
nis
, ferner auf Diebſtahl oder Unterſchlagung, Forſtdieb=
ſtahl uſw. bis zu drei Monaten. Höhere Strafen
bleiben alſo unberückſichtigt.

Wetterbericht.

Die weſtliche Depreſſion hat ſich mit einem Ausläufer
über Mitteleuropa ausgedehnt, während ihr Kern wei=
ter
im Norden über Skandinavien oſtwärts zieht. Unſere
Witterung wird daher weiterhin durch die ſüdlichen Rand=
wirbel
des Tiefs beeinflußt, ſo daß wir unbeſtändiges,
mildes Wetter behalten.

Wetterausſichten für Freitag: Unbeſtändig, zeit=
weiſe
Niederſchläge, mild, ſüdweſtliche Winde.

Verluſtliſte (aus Nr. 122 und 123).

Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115, Darmſtadt.

Wehrm. Heinrich Treber (1. Komp. d. Erſ.=Batls.),
geſt. infolge Krankheit Laz. Mainz 6. 11. 14; Gard. Heinr.
rich Bodenbender (Leibkomp.), Trais, bish. vw., geſt.
Feldlaz. 5 des 18. A.=K. Sermaiſee 10. 9. 14.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, Darmſtadt, Gießen,
Friedberg i. H.

Wehrm. Georg Hofmann (8. Komp.), geſt. infolge
Krankheit Reſ.=Laz. Halle a. S., 23. 12. 14; Musk. Friedr.
Borngäſſer I., ohne Angabe der Komp., geſt. infolge
Krankheit Kriegslaz. Wloclawek 16. 12. 14; Wehrm. Jean
Völker (4. Komp.), Eſchau,=bish. vm., im Lazu; Reſ.
Otto Feldbuſch. (8. Komp.), Leuſel, bish. vw., geſt.
26. 10. 14.

Landwehr=Infanterie=Regt. Nr. 116, Darmſtadt, Gießen.

I. Bataillon.

1. Kompagnie: Wehrm. Johs. Bapt. Träxler,
Achdorf, gef.; Wehrm. Karl Imm, Berlinchen, lv.;
Wehrm. Franz Tröſch Griesheim, lv.; Wehrm. Johs.
Reil, Miltach, ſchv.; Wehrm. Karl Walter Groß=
Gerau, lv.; Wehrm. Otto Seelbach, Darmſtadt, lv.;
Wehrm. Karl Bockhardt, Darmſtadt, ſchv.; Kriegs=
freiw
. Valentin Eſſe, Pfungſtadt, lv.; Wehrm. Wilhelm
Böttiger, Biebesheim, Iv.

3. Kompagnie: u.=O. Adam Schmidt, Rüſſels=
heim
, Iv.

4. Kompagnie: Wehrm. Johann Schulz, Bens=
heim
, ſchv.: Wehrm. Karl Georg, Stockhauſen, ſchv.;
Wehrm. Peter Bauer II., Schlierbach, gef.; Wehrm.
Peter Brücher Groß=Umſtadt, gef.; Wehrm. Heinrich
Joſef Bedel, Lämmerſpiel, gef.: Wehrm. Philipp
Vetter, Pfaffen=Beerfurth, gef.: Wehrm. Georg Heinr.
Walter, Diedenhofen, ſchv.; Wehrm. Johs. Sproß;
Bobenheim, lv.

II. Bataillon.

5. Kompagnie: Feldw. Karl Uhl, Rodheim, lv.
b. d. Truppe; Erſ.=Reſ. Heinrich Lauſter
Stornfel
Musk.
gef.; Wehrm. Ernſt Röder, Schönbach, ſchv.
Wilh. Rodrian, Frei=Laubersheim, lv. b. d. Truppe
Wehrm. Heinrich Zinnel, Betzenrod, ſchv.: Wehrm.
Karl Momberger I., Stumpertenrod, lv.

6. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Stenne
7
Offenbach a. M., lv.

7. Kompagnie: Wehrm. Karl Becker, Michel=
.
bach, lv.: Gefr. Johannes Waßmuth, Roda, Iv.
Wehrm. Eduard Kappel, Bockenheim, lv.

8. Kompagnie: U.=O. Philipp Schira, Offen
bach a. M., lv. b. d. Truppe; Erſ.=Reſ. Ludwig Wein
gärdtner, Pfungſtadt, lv.

III. Bataillon.

9. Kompagnie: Gefr. Karl Fries, Langenberg=
heim
, gef.; Wehrm. Karl Müller, Bleichenrod, ſchv.

10. Kompagnie: Gefr. Wilhelm Heinzmanr
Mingolsheim, gef.; Wehrm. Heinrich Schnitzler, Ock=
ſtadt, lv.; Gefr. Adolf Bingel, Unter=Schmitten, ſchv.;
Gefr. Joh. Konr. Diehl, Langgöns, ſchv.; Gefr. Peter
Eckrich, Klein=Auheim, lv.; Wehrm. Auguſt Otto I.
Södel, lv.; Wehrm. Joſef Mayer II., Hainſtadt, ſchi
Wehrm. Adolf Sachs, Eichelſachſen, lv.; Wehrm. Aloiß
Anton Blatz, Ober=Mörlen, ſchv.: Wehrm. Chriſtian
Rieß, Wölfersheim, lv.: Wehrm. Wilhelm Dienſt,
Ockſtadt, lv.: Wehrm. Wilh. Joſ. Fritz II., Burg= Gräfen=
rode
, lv.; Wehrm. Heinrich Henrich III., Dauernheim,
lv.; Wehrm. Otto Wenzel, Fauerbach, lv.; Wehrm. Ja=
kob
Zimmermann, Kröffelbach, lv.; Wehrm. Leonh.
Wolf IV., Jügesheim, ſchv.; Wehrm. Joh. Auguſt
Schneider V., Offenbach a. M., ſchv.; Wehrm. Heinrich
Heeg, Stretzbach, lv.; Kriegsfreiw. Johann Macran=
der
, Wetzlar, ſchv.: Wehrm. Ferdinand Siegel, Bil=
ligheim
, lv.

11. Kompagnie: Lt. d. L. Karl Hild, Bennecken=
ſtein, lv.: Wehrm. Lorenz Werner, Egelsbach, gef.;
Wehrm. Ludwig Mandler, Klein=Linden, lv.; Wehrm.
Wilh. Seipel, Leun, ſchv.; Wehrm. Hermann Schab
Dresden=Strießen, lv.: Wehrm. Adam Como, Klein=

[ ][  ][ ]

12. Kompagnie: Wehrm. Hofer, gef.; Wehrm.
Auheim, lv.; Wehrm. Wilhelm Staaden, Leun, lv.;
Wehrm. Karl Keiner, Oberndorf, ſchv.

12. Kompagnie: Wehrm. Hofer, gef.; Wehrm.
Wehrm. Karl Keiner, Oberndorf, ſchv.
Stanislaus Botſchinsky, Oſche, gef.; Wehrm. Hein=
rich
Kröck, Heuchelheim, lv.

U.=O. Wilhelm Schröder (6. Komp.), Weitendorf,
Infanterie=Leib=Regiment Nr. 117, Mainz.
rich Kröck, Heuchelheim, lv.

Berichtigung früherer Angaben.
U.=O. Wilhelm Schröder (6. Komp.), Weitendorf,
ſchv.; Erſ.=Reſ. Jakob Schnitt (6. Komp.), Mainz, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Franz Ellermann (8. Komp.), Dieburg, lv.;
Erſ.=Reſ. Franz Caſpar (8. Komp.), Steppich, gef.:
Infanterie=Leib=Regiment Nr. 117, Mainz.
U.-. d. Reſ. Fritz Seelig (11. Komp.), Hofgeis=
mar
, ſchv.

Musk. Emil Antoine (5. Komp.), bish. vm., ver=
Berichtigung früherer Angaben.

Musk. Emil Antoine (5. Komp.), bish. vm., ver=
ſprengt zur 9. Komp. Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 118; Wehrm.
Gottfried Nickolay (Nie olay) (11. Komp.), Rudes=
heim
, bish. vm., war vw., verſprengt zur 9. Komp. Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 118.
Berichtigung früherer Angaben.

Infanterie=Regiment Nr. 118, Wormg.

Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 118, Darmſtadt, Erbach, Mainz.
Kriegsfreiw. Adolf Heller (Leib=Komp.), Worms,
lv.; U. O. Max Meyer (2. Komp.), Metz, lv.; Musk.
Georg Gabel (2. Komp.), Nieder=Olm, gef.; Reſ. Georg
Roß (5. Komp.), Ober=Beerbach, ſchv.: Reſ. Michael
Uhrig (6. Komp.), Wald=Michelbach, lv.; Reſ. Martin
Rutſch (7. Komp.), Selzen, lv.; U.=O. Herm. Raul=
mann
(9. Komp.), geſt. an ſeinen Wunden Rud. Virchow=
Krankenhaus Berlin 23. 12. 14.

Berichtigung früherer Angaben.
Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 118, Darmſtadt, Erbach, Mainz.
Krankenhaus Berlin 23. 12. 14.

Berichtigung früherer Angaben.
Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 118, Darmſtadt, Erbach, Mainz.

u.=. Philipp Wagner (1. Komp.), Rüſſelsheim,
bish. vm., vw.; U.=O. Heinrich Vogel (1. Komp.), Klee
ſtadt, bish. vm., z. Truppe zur.; Reſ. Adam Scher?
(1. Komp.), Lampertheim, nicht geſt., ſondern lv.; Wehrm.
Valentin Dietrich (1. Komp.), Waſſelnheim, bish. vm.,
war krank; Wehrm. Ludw. Eichenauer (2. Komp.)
Lampertheim, bish. vw., geſt.; Wehrm. Johs. Gallei
(2. Komp.), Klein=Hauſen, bish. vw., geſt. Kriegslaz. 8.
Armeekorps Vouziers: Wehrm. Georg Gunkel (2.
Komp.), Lampertheim, bish. vm., gef.; Reſ. Georg
Fritſch (3. Komp.), Lengfeld, bish. vw., geſt. Laz. Nr.
des 18. A.=K. Mouzon 6. 9. 14; Reſ. Fritz Topel (4.
Komp.), Schöneborn, bish. ſchv., geſt.: Wehrm. Georg
Hofmann (4. Komp.), Leeheim, bish. vw., geſt.; Reſ.
Adam Driſchler (4. Komp.), Flörsheim, bish. vw.,
geſt.: Wehrm. Adam Rittersberger (8. Komp.),
Heppenheim, bish. vm., gef.
Berichtigung früherer Angaben.

Inf.=Regt. Nr. 168, Offenbach, Butzbach, Friedberg i. Heſſ.
Heppenheim, bish. vm., gef.

I. Bataillon.
Inf.=Regt. Nr. 168, Offenbach, Butzbach, Friedberg i. Heſſ.

2. Kompagnie: Vizef. Jyſeph Steinhoff
Förde, ſchv.: U.. Karl Friedrich Giesler, Nieder=
Schelden, lv.; U.=. Karl Löbbe, Oberaden, lv.; U.=O
Karl Bottenberg, Hünsborn, gef.; Reſ. Auguſt Roh=
mann
, Alt=Uktar, lv.; Musk. Auguſt Gras, Hagen, lv.
Musk. Richard Franz, Kohden, lv.; Wehrm. Samuel
Posdzich, Mingfen, lv.; Gefr. Tamb. Adam Maier II.,
Lämmerſpiel, lv.; Kriegsfreiw. Karl Winter, Hagenbach,
vw.; Erſ.=Reſ. Hugo Heidtmann, Langenberg, vw.;
ſteſ. Karl Heinrich Keßler, Neunkirchen, Siegen, ſchv.;
Wehrm. Auguſt Althoff, Dornberg, vw.; Musk. Louis
Thomas, Metz, vw.; Reſ. Julius Jariſt, Mühlhauſen,
Erfurt, vw.: Erſ.=Reſ. Jgnaz Oellrich, Granau, lv.;
Erſ.=Reſ. Louis Dellinger, Corny, vw.; Kriegsfreiw.
Fritz Beſt, Arsweiler, lv.; Gefr. Andreas Pertgen,
Büdesheim, gef.; Kriegsfreiw. Joſeph Dirjez, Wien,
gef., Erſ.=Reſ. Paul Frey, Metz, gef.; Musk. Ludwig
Nidrecourt, Metz, gef.; Musk. Friedrich Mühlber=
ger
, N.=Bamberg, vw.; Reſ. Wilhelm Spönemann
Marslingen, gef.; Reſ. Johann Burghaus, Rüblinghau=
ſen, lv.; Musk. Otto Roll, Elberfeld, lv.; Reſ. Heinrich
Hauſchmidt, Varenſell, lv.; Musk. Karl Allmann,
Niederalben, lv.; Musk. Adolf Lochny, Kottowski, lv.
Erſ.=Reſ. Heinrich Cunin, Auerymoſel, lv.: Erſ.=Reſ.
Peter Stümpf, Hochſtedt, lv.: Erſ.=Reſ. Heinrich
Petry, Metz, lv.; Erſ.=Reſ. Ernſt Borguth, Elber=
feld
, gef.; Kriegsfreiw. Guſtav Anders, Zeitau, lv.; Reſ.
Lilhelm Kortfunke, Wülfer, vm.; Reſ. Fritz Meier
Boxtenbröden, vm.; Kriegsfreiw. Fritz Dern. Neu=Ulm,
vm.: Erſ.=Reſ. Guſtav Hülsmann, Heeven, vm.;
Kriegsfreiw. Albert Dezius, München, vm.: Gefr.
Eugen Höffgen, Haan, vm.; Kriegsfreiw. Ernſt Unger,
Frankfurt a. O., vm.; Erſ.=Reſ. Karl Wilhelm Tho=
mann
, Worms, vm.; Musk. Paul Schenk, Zerbſt, vm.;
Musk. Eduard Schirra, Dudweiler, vm.; Ldſtm. Wil=
helm
Zulauf. Bochum, vm.; Musk. Friedr. Becker I.,
Saarbrücken, vw.; Musk. Hugo Hauch, Berglangen, vw.;
Musk. Franz Schramm, Pachten, vm.; Musk. Mathias
Kort, Völklingen, vm.; Musk. Otto Arnold, Saar=
brücken
, vw.; Musk. Joſeph Müller V., Klein= Blitters=
dorf
, vw.; Musk. Johann Thome, Quierſchied, vw.
Musk. Auguſt Arend, Klarenthal, vw.; Musk. Peter
Müller IV., Pleizenhauſen, vm.; Musk. Friedrich
Bickelmann, Dudweiler, gef.; Musk. Johann Pink,
Püttlingen, vw.; Musk. Adolf Berrang, Reutrich, vw.;
Musk. Philipp Dietz, Saarbrücken, vw.; Musk. Wilhelm
üller I., Geislautern, vw.: Musk. Karl Becker,
Schönau, gef.

3. Kompagnie: U.=. Guſtav Schmidt, Straß=
burg
, lv.; U.=O. Heinrich Munſch, Ohmes, lv.; U.=O.
Karl Diemer, Ittenheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Reinhold
Becker, Rinsdorf, ſchv.; U.=O. d. Reſ. Anton Arens,
Kraghammer, lv.; U.=O. d. Reſ. Anton Meßler, Köln,
gef.; U.=O. d. Reſ. Fritz Krämer, Eiſern, gef.; U.=O.
d. Reſ. Karl Peter, Buſchhütten, gef.; Reſ. Karl Fuhr,
Groß=Karben, ſchv.; Reſ. Alfred Keller, Niedendorf,
gef.; Gefr. d. Reſ. Paul Sonntag, Welſchenenneſt, lv.
Reſ. Heinrich Nathe, Gruberg, vw.; Musk. Fritz Sei=
bert
, Nieder=Olm, gef.; Musk. Wilhelm Thomas.
Elberfeld, vw.; Musk. Karl Hoch, Striegau, vm.; Musk
Johann Friedrich Mickenheim, Elberfeld, vm.: Reſ.
Ernſt Löhl, Nieder=Dreſſelndorf, lv.: Musk. Rudolſ
Kipke, Mölln, ſchv.; Gefr. d. Reſ. Peter Heimes,
Kückenbach, gef.; Tamb. Franz Debes, Mömbris, gef.;
Horn. Gefr. Karl Leonhard, Wölfersheim, gef.; Musk.
Philipp Daubert, Langen, ſchv.: Musk. Adam Gan
denberger. Pfungſtadt, vm.; Musk. Ludwig Schärf
Worms, lv.; Gefr. d. Reſ. Ewald Stötzel, Ferndorf, lv.
Nusk. Simon Becker, Bodenheim, vw.; Musk. Friedrich
Gottſchlich, Neurode, vw.; Musk. Heinrich Lach=
mann
, Bernshauſen, lv.; Reſ. Joſeph Weiſing, Zop=
penfeld
, lv.: Erſ.=Reſ. Julius Lallement, Malry, vm.;
Erſ==Reſ. Guſtav Loh, Metz, vm.: Erſ.=Reſ. Arthur
Gottmann, Elberfeld, vm.; Musk. Albert Berrang,
Sulzbach, lv.; Musk. Johann Georges, Völklingen,
ſchv.: Reſ. Guſtav Flender, Buſchhütten, ſchv.; Reſ.
Karl Clever, Schalke, lv.: Musk. Ernſt Runkel,
Flammersbach, lv.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm Stein, Buſch=
hütten
, lv.; Reſ. Heinrich Barb. Nieder=Dreſſelndorf, lv.;
Reſ. Adolf Frank, Fendingen, lv.; Gefr. Bernhard Set=
tarnbrino
, Alteneſſen, lv.; Musk. Theodor Sackers,
Bochölt, vw.; Erſ.=Reſ. Albert Bourgnignon, Elber=

Geſtorben infolge Krankheit:
feld, vm.; Musk. Alfred Enger t, Langenleuba= Ober=
hain
, vm.; Musk. Karl Guſtav Kipper, Hagen, vm;
Musk. Erich Janz, Tilſit, vm.: Erſ.=Reſ. Wilhelm
Bergmann, Ober=Elfringshauſen, vm.; Musk. Anton
Fricke, Langendreer, vm.; Erſ.=Reſ. Paul Haſchert,
Langenberg, vm.; Erſ.=Reſ. Julius Joſeph Jakob,
Remilly, vw.

Geſtorben infolge Krankheit:

U.=O. Franz Blechſchmidt (12. Komp.), geſt. Laz.
Cannſtatt 14. 12. 14.
Geſtorben infolge Krankheit:

Berichtigung früherer Angaben:
Musk. Wilh. Fuchs (2. Komp.), Erbes=Büdesheim
bisher vm., im Laz.: Musk. Peter Lotz I. (2. Komp.)
Erzhauſen, bisher vm., vw.; Kriegsfreiw. Heinrich Mer=
ker
(2. Komp.), Offenbach a. M., bisher vm., im Laz.;
Musk. Heinrich Koch (6. Komp.), Berſtadt, bisher ſchv.,
geſt. Laz. Köln 27. 12. 14.
Cannſtatt 14. 12. 14.

9. Kompagnie: Oblt. d. Reſ. Konrad Beſt, Wei=
ſenau, bisher vw., geſt.; Gefr. d. Reſ. Ferdinand Heck,
Freiendiez, bisher vw., geſt.; Musk. Auguſt Burkard,
Seligenſtadt, bisher vw., geſt.; Musk. Max Neuber=
ger
, Mellrichſtadt, bisher vm., verſprengt zum Inf.=Regt.
Nr. 17 (1. Komp.); Reſ. Wilhelm Strauch, Beienheim,
bisher vm., verſprengt zum 7. Armeekorps; Gefr. Schön=
herr
, bisher vm., vw.; Musk. Wehrung (10. Komp.)
bisher vw., geſt. Laz. Bonn 29. 12. 14: Kriegsfreiw. Franz
Herkert (11. Komp.), Gießen, bisher vw., geſt. Laz
München 12. 12. 14; Musk. Wilhelm Mehlhaſe (11.
Komp.), Worms, nicht geſt., ſondern vw.; Musk. Heinrich
Imhof (12. Komp.), Rodheim, bisher vm., vw.

Rogozno am 30. 11., Erywangrod und Szendkowice am 3.,
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221, Darmſtadt.
Imhof (12. Komp.), Rodheim, bisher vm., vw.

Rogozno am 30. 11., Erywangrod und Szendkowice am 3.,
Huta Deutowska am 5. 12. 1914 und andere Gefechte.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221, Darmſtadt.

II. Bataillon.

6. Kompagnie: Oblt. Robert Weitert, Nidda,
5. Kompagnie: Gefr. Roth, Offenbach a. M.,
ſchv.; Kriegsfr. Fröhlich, Worms, lv.: Reſ. Neef,
Wiederſtein, lv.; Kriegsfr. Herrmann. Worms, ſchv.;
Kriegsfr. Thieme Mannheim, lv.; Erſ.=Reſ. Heck=
mann
, Vürſtadt, lv.; Kriegsfr. Weber. Alzey, lv.
Kriegsfr. Wollgarten, Unterrath, lv.; Musk. Veith.
Gießen, lv.; Erſ.=Reſ. Graf, Worms, lv.

6. Kompagnie: Oblt. Robert Weitert, Nidda,
Büdingen, ſchv.; Erſ.=Reſ. Ferdinand Seitz, Heſſelbach,
lv.; Kriegsfr. Karl Lambert, Sprendlingen, lv.

8. Kompagnie: Ltn. Wilh. Ludwig Lauten=
7. Kompagnie: Ltn. Hermann Müller, Frank=
furt
a. M., lv.; Vizef. Karl Konrad, Worms=Hochheim,
gefallen; U.=O. Erich Walter, Worms, gefallen; U.=O.
Manfred Berner, Schwäbiſch=Hall, lv.; Erſ.=Reſ. Wil=
helm
Helm, Darmſtadt, gefallen; Erſ.=Reſ. Michael Mei
ſter, Jgelsheim, w.; Gefr. Alfred Mainz, Frankfurt
a. M., gefallen; Erſ.=Reſ. Jakob Notter, Ludwigshafen,
gefallen: Erſ.=Reſ. Friedrich Sertel, Guntersblum, ge=
fallen
; Krgsfr. Ernſt Meinhart Herrnsheim, gefauen;
Erſ.=Reſ. Jakob Reſch, Pfeddersheim, gefallen: Erſ.=
Reſ. Heinrich Neff, Falken=Geſäß, gefallen; Gefr. Wil=
helm
Siere, Oberlahnſtein, lv.; Gefr. Karl Ellward.
Lauenburg, lv.; Gefr. Johann Obſt, Friedberg, lv.; Gefr.
Heinrich Kropp, Ober=Hilbersheim lv.; Erſ.=Reſ. Jo=
hann
Noll, Wies=Oppenheim, lv.: Erſ.=Reſ. Konrad
Moor, Lauterbach, lv.; Reſ. Kurt Tecklenburg, Rei=
chenbach
, lv.; Erſ.=Reſ. Karl Klag. Worms, lv.; Kriegs=
freiw
. Jakob Schmitz, Worms, lv: Erſ.=Reſ. Friedrich
Paſſet, Walldorf, lv.: Erſ.=Reſ. Friedrich Herzog,
Blödesheim, lv.: Erſ.=Reſ. Heinrich Hees, Eppelsheim,
lv.; Kriegsfr. Otto Oſthaus Mengede, lv.; Erſ.=Reſ.
Valentin Schäfer, Hähnlein. lv.: Kriegsfr. Johann
Hermann, Altfalter, lv.; Kriegsfr. Wilhelm Güli=
cher
, Monzernheim, lv.: Wehrm. Joſef Fahlen. Bok
kenheim, ſchv.; Kriegsfr. Math. Kahlenborn, Bonn=
gümersdorf
. lv.; Erſ.=Reſ. Karl Kronauer, Lampert=
heim
, lv.; Erſ.=Reſ. Johann Marmelſtein, Bensheim
lv.; Erſ.=Reſ. Math. Thomas. Dorn=Dürkheim, lv.;
Erſ.=Reſ. Wilhelm Peth, Wörrſtadt, lv.; Erſ.=Reſ. Wil=
helm
Mikat, Straßburg, lv.; Erſ.=Reſ. Erwin Muth,
Worms, lv.; Erſ.=Reſ. Ferjedrich Lortz Höchſt i. O., lv.

Maſchinengewehr=Zug: U.=O. d. Reſ. Joſeph
8. Kompagnie: Ltn. Wilh. Ludwig Lauten=
ſchläger, Unter=Moſſau, ſchv.; Offz.=Stellv. Karl Fäcks,
Stralſund. ſchv: Vizef. Georg Heck Framersheim, ſchv.;
U.=O. Valtin Schlöſſer, Leiſelheim, ſchv.: U.=O. Phi=
lipp
Werz, Wies=Oppenheim, ſchv.; U.=O. Louis Hau b
Nieder=Weiſel, lv.; Erſ.=Reſ. Joh. Alb. Bechtel, Eich,
gefallen; Erſ.=Reſ. Georg Bauer. Brandau, gefallen;
Erſ.=Reſ. Ludwig Autz Heppenheim, gefallen: Erſ.=Reſ.
Martin Hamm, Hofheim, gefallen: Erſ.=Reſ. Georg
Rückert, Mörlenbach, gefallen: Erſ.=Reſ. Ad. Aug.
Bayer, Worms, gefallen: Erſ.=Reſ. Karl Biſcher,
Bürſtadt, gefallen: Erſ.=Reſ. Georg Peter Schneider,
Reichelsheim, gefallen: Gefr. Kurt Schännecke. Berlin,
ſchv.; Kriegsfreiw Friedrich Markert. Nieder= Saul=
heim
, ſchv.; Gefr. Georg Andres. Gießen. ſchv.; Erſſ.=
Reſ. Georg Schollmaier. Hüttenfeld, ſchv.; Kriegs=
freiw
. Wilhelm Waller, Siefersheim, ſchv.: Kriegsfrei=
williger
Wilhelm Bott. Elberfeld. ſchv.: Erſ.=Reſ. Jo=
hann
Freitag, Ober=Saulheim, ſchv.; Erſ.=Reſ. Her=
mann
Arnold, Groß=Gerau. ſchv.: Wehrm. Auauſt
Wächter. Vilbel. ſchv.: Erſ.=Reſ. Heinrich Verz. Höchſt
a. M., ſchv.; Kriegsfr. Ernſt Bauer. Gundershauſen.
lv.; Kriegsfr. Georg Peter. Gimbsbeim, lv.; Erſ.=Reſ
Konrad Berbner. Ober=Abtſteinach, lv.; Erſ.=Reſ. Erich
Krieger, Groß=Brembach, lv.: Erſ.=Reſ. Karl Joſ.
Hafner. Weiſenau, lv.; Krieasfreiw Joh. Phil. Os
wald. Gimbsheim. lv.; Erſ.=Reſ. Jak. Friedr. Knöbel,
Biebesheim. lv.: Gefr. Karl Aug. Krüger. Dorſten i.
Pr., lv.; Erſ.=Reſ. Joh. Heinrich Schelllhaas. Zwin=
genberg
, lv.: Erſ.=Reſ. Franz Flößer, Buchklingen. lv.:
Erſ.=Reſ. Mar Heim Oberndorf. lv.; Erſ.=Reſ. Hein=
rich
Keil. Michelſtadt, lv.: Musk. Johann Kuli=
gowski
. Borvono, lv.: Erſ.=Reſ. Georg Leonh. Hein=
rich
, Kirchberg. ſchv.; Erſ.=Reſ. Leonh. Rhein, Hütten=
feld
, lv.: Erſ.=Reſ. Friedrich Franz, Alzey, vm.; Erſ.=
Reſ. Mathias Gorth. Worms, vm.
Worms, lv.; Erſ.=Reſ. Ferjedrich Lortz Höchſt i. O., lv.

III. Bataillon.
Maſchinengewehr=Zug: U.=O. d. Reſ. Joſeph
Flad. Hauſen. Hechingen, lv.; Kriegsfr. Gefr. Heinrick
Schack. Fechenheim. ſchv.; Reſ. Joſ. Platz. Montabaur,
lv.; Gefr. d. Reſ. Friedrich Klein, Michelbach, Oehrin=
gen
, lv.
Reſ. Mathias Gorth. Worms, vm.

9. Kompagnie: Gefr. Konrad Volk. Nieder=
III. Bataillon.
gen, lv.

10. Kompagnie: Vizef. Wilhelm Kimm, Stie=
9. Kompagnie: Gefr. Konrad Volk. Nieder=
Ohmen, ſchv.: Gefr. Georg Mildner. Nodnitzlänebach,
lv.; Musk. Heinrich Zirkelbach, Frankfurt a. M.,
ſchv.; Musk. Adam Beck, Habel, lv.; Musk. Otto Klaſ=
ſert, Groß=Auheim, ſchv: Musk. Paul Scholler. Mar=
kirch
, ſchv.: Musk. Johann Bolender, Schlüchtern,
gefallen: Reſ. Paul Siecke, Weidenau, gefallen: Musk.
Willy Kaiſer, Frankfurt a. M. ſchv.

10. Kompagnie: Vizef. Wilhelm Kimm, Stie=
pel
, ſchv.; Reſ. Auguſt Kiefer, Seligenſtadt, lv.; Musk
Wilhelm Senft Frankfurt a. M., lv.; Musk. Rudolf
Engel. Elberfeld, gefallen: Musk. Apollinar Münch,
Heppingen, gefallen: Musk. Wilhelm Wittig, Deſſau,
gefallen; Reſ. Philipp Kratz, Dudenhofen, Iv.
Willy Kaiſer, Frankfurt a. M. ſchv.

11. Kompagnie: Musk. Otto Holzapfel,
Stockheim, gefallen: Musk. Ernſt Credé. Offenbach,
ſchv.

12. Kompagnie: San.=U.=O. Fr. Walter Erich
Nentwich, Mainz, lv.
ſchv.

Berichtigung früherer Angaben.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80, Oberlahnſtein, Wies=
Kriegsfreiw. Ernſt Stoll (3. Komp.), Bad= Nau=
heim
, bisher ſchv., f Laz. Hambourdin 10. 11. 14; Musk.
Martin Röder (12. Komp.), Frankfurt a. M., nicht w.,
gefallen.
Berichtigung früherer Angaben.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80, Oberlahnſtein, Wies=
baden
, Höchſt.

III. Bataillon.

10. Kompagnie: Wehrm. Wilh. Funk, Sellnrod,
9. Kompagnie: Gefr. Heinrich Neurath, Okar=
ben
, lv.; Wehrm. Johann Bauer III., Bürſtadt, l.;
Gefr. Ludwig Kappes, Büdesheim, lv.; Wehrm. Adam
Lautenſchläger, Laudenau, lv.: Erſ.=Reſ. Joh.
Schneider II., Planig, gef.

10. Kompagnie: Wehrm. Wilh. Funk, Sellnrod,
v.; Wehrm. Ludw. Schuchmann, Neutſch, lv.; Wehrm.
Philipp Marquardt. Gadernheim, ſchv.; Wehrm. Kon=
rad
Knöß, Sellnrod, lv.: Wehrm. Hermann Linde=
meier
, Utphe, lv.; Wehrm. Adam Klotz, Ober=Nauſes,
gef.; Wehrm. Johs. Kaus, Muſchenheim, lv.; Wehrm.
Karl Kühn, Göbelnrod, lv.; Wehrm. Joh. Stuckert,
Ober=Klingen, lv.
Schneider II., Planig, gef.

11. Kompagnie: Wehrm. Juſtus Peter, Uden=
hauſen
, lv.; Wehrm. Wilhelm Gremm, Leihgeſtern, lv.;
Wehrm. Georg Richtberg, Billertshauſen, lv.; Wehrm.
Wilhelm Hohenſtein, Himbach, gef.

12. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Johannes Neuben,
Biſchofsheim, lv.; Erſ.=Reſ. Georg Schäfer, Gammels=
bach
, lv.: Erſ.=Reſ. Johannes Thomſon, Offenbach
a. M., lv.; Erſ.=Reſ. Wilhelm Kaiſer, Dietesheim, Iv.
Wilhelm Hohenſtein, Himbach, gef.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.

Berichtigung früherer Angaben.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.

Lt. d. Reſ. Albert Keller (Stab), Offenbach a. M.,
II. Bataillon.
Berichtigung früherer Angaben.

Lt. d. Reſ. Albert Keller (Stab), Offenbach a. M.,
bish. verw., geſt. 4. 10. 14.

8. Kompagnie: Wehrm. Karl Kutſcher (oder
5. Kompagnie: Wehrm. Johann Berges, Dex=
heim
, bish. verw., geſt. 15. 9. 14; Wehrm. Kornel. Bren=
ner
, Oppenheim, nicht vw. u. vm., gef.; Wehrm. Phil.
Gröhl, Dalheim, nicht vw., gef.

Infanterie=Regiment Nr. 111, Raſtatt.
8. Kompagnie: Wehrm. Karl Kutſcher (oder
Kutſcher Karl), Framersheim, bish. vm., gef.;
Wehrm. Karl Brendel nicht Breudel, Oppenheim,
wohnhaft Heppenheim, nicht vw., gef.

II. Bataillon.
Infanterie=Regiment Nr. 111, Raſtatt.

5. Kompagnie: Musk. Emil Knieſel, Wimpfen,
II. Bataillon.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 220, Paderborn.
5. Kompagnie: Musk. Emil Knieſel, Wimpfen,
ſchv

Kriegsfreiw. Heinz Nebel, Koſtheim, ſb.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 220, Paderborn.

Kriegsfreiw. Heinz Nebel, Koſtheim, ſb.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 220, Paderborn.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 3.
Kriegsfreiw. Heinz Nebel, Koſtheim, ſb.

II. Bataillon, Königsberg i. Pr.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 3.

6. Kompagnie: Reſ. Jakob Dannewald;
Steinbuch, vm.
II. Bataillon, Königsberg i. Pr.

Jäger=Bataillon Nr. 11, Marburg

Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt, Babenhauſen
Jäg. Karl Euler (1. Komp.), Wieſeck, w.; Oberjäg.
d. Reſ. Hermann Thüring (2. Komp.), Büdingen, lv.:
Reſ. Karl Lerch (3. Komp.), Büdingen, gefallen; Reſ.
Heinrich Ahlbrand (3. Komp.), Wolf, Büdingen, gefal=
len
; Jäg. Otto Jäckel (4. Komp.), Lanzenhain, Lauter=
bach
, lv.; Jäg. Otto Müller (4. Komp.), Lollar, gefal=
len
: Jäg. Wilhelm Herpel (6. Komp.), Holzhauſen,
leichtv.

Kan. Wilhelm Bitz (4. Batt.), Oppenheim, bisher
Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt, Babenhauſen

Landwehr=Fußartillerie=Bataillon Nr. 8, Metz.
Kan. Wilhelm Bitz (4. Batt.), Oppenheim, bisher
ſchv., Krgs=Laz. Nesle 28. 11. 14.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt, Babenhauſen

Kan. Wilhelm Auler (1. Batt.), Sprendlingen, w.
Landwehr=Fußartillerie=Bataillon Nr. 8, Metz.
ſchv., Krgs=Laz. Nesle 28. 11. 14.

Kan. Wilhelm Auler (1. Batt.), Sprendlingen, w.
Landwehr=Fußartillerie=Bataillon Nr. 8, Metz.

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Familiennachrichten.

Statt besonderer Anzeige.
Die Geburt eines gesunden
Mädels zeigen hocherfreut an
Georg Goebel u. Frau Emy
geb. Hoffmann.
Darmstadt, den 13. Januar 1915.
(1149

[ ][  ][ ]

Sauerſtoff
Pilaſt
bei
J. Donges & Wiest,
1047a) Grafenſtraße 26.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute vormittag entſchlief ſanft unſer
guter Onkel
Eitbolph Nramer
Hauptſtaatskaſſedirektor i. P.
im 78. Lebensjahr.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Prof. Dr. 3. Fink
Amtsgerichtsrat Dr. Kramer.
Darmſtadt, Berlin, den 14. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Samstag, 16. Januar,
nachm. 3½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
(1179

Krieger= und Militär=Verem
Blücher‟ Darmſtadt.
Kameraden und Freunden die
traurige Nachricht, daß unſer treues
Mitglied
Eduard Löſch
Kaufmann
dahier im Städtiſchen Krankenhauſe
verſchieden iſt.
Die Beerdigung findet Samstag, den
16. Januar, nachmittags 3 Uhr, vom Beſſunger
Friedhof aus ſtatt.
(*892
Wir bitten unſere Mitglieder, ſich recht
zahlreich zu beteiligen.
Der Vorſtand.

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß unſere liebe Mutter
Liſenle Lochmann
Dienstag nacht um 2 Uhr ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 13. Januar 1915.
(*889.
(Dieburgerſtraße 212).
Die Beerdigung findet Freitag mittag um
2 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben, hoffnungsvollen Sohn und
Bruder
Heinrich Erzgraver
Maſchinentechniker
Kriegsfreiwilliger im Pionier=Bataillon Rr. 21
am 9. Januar auf Frankreichs Erde, in treuer
Pflichterfüllung, kämpfend fürs Vaterland, den
Heldentod ſterben zu laſſen. Hiob 1, 21.
Darmſtadt, den 15. Januar 1915.
(1184
Telegraphenſekretär
Franz Erzgräber und Frau.
stud. theol. Wilhelm Erzgräber,
Kriegsfreiwilliger im Infanterie=
Regiment Nr. 221.
Kriegsfreiwil=
Jakob Erzgräber, liger i. Infan=
terie
=Regt. Nr. 221, z. Zt. in Rußland.

Unübertreffliche Qualität, nahrhaft, bekömmlich, praktisch
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Oen

Verloren
ein Regenſchirm mit ſilbernem
Griff und Kette. Wiederbringer
gute Belohnung
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Dieburgerſtraße 21.

Verloren
Photographie (3 Kinderköpfe)
auf dem Wege Ecke Annaſtraße-
Heidelbergerſtraße Marienplatz-
Ecke Saalbauſtraße. Gegen Be=
lohnung
abzugeben
(*906
Annaſtraße 54.

Derjenige
welcher am Montag abend in der
Ludwigſtraße ein Viktoria= Fahr=
rad
entwendet, iſt erkannt und
wird erſucht, dasſelbe auf dem
Fundbüro abzugeben, da er ſonſt
zur Anzeige gebracht wird. (*873

Seen

Geſtern vormittag verſchied nach langem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden im
60. Lebensjahre unſer lieber, treubeſorgter Vater,
Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel
Johannes Wagner
Oberlandesgerichtsrat.
die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Wagner, Forſtaſſeſſor.
Gretel Feldmann.
Hans Wagner.
Elſe Wagner, geb. Schäfer.
Hch. eldmann, Oberveterinärd. L.
Georg Wagner III.
und 4 Enkelkinder.
(B1185
Darmſtadt, Güglingen, Büdingen,
Lengfeld i. O., den 14. Januar 1915.

Entlaufen
ſchwarzer Schäferhund mit weiß.
Flecken an der Bruſt. Gegen Be=
ohnung
abzug. Hofgartenſtr. 6.
Vor Ankauf w. gewarnt. (B1161

Zen

Kl. Hund zugelaufen. Abzuholen
Ireneſtr. 5, 3. St. (*878

Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Jan.,
nachmittags 3¼ Uhr, vom Hauptportal des
Friedhofs an der Nied.=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
18. Dezember auf Rußlands Erde mein innigſt=
geliebter
, herzensguter Mann, der treubeſorgte
Vater meines Kindes, unſer guter Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder und Schwager
Dalennin Jelomann
Wehrmann im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 116,
3. Komp.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Feldmann, geb. Schupp
und Kind.
Familie Philipp Feldmann. (1142
Frau Peter Schupp VIl. Witwe.
Griesheim bei Darmſtadt, den 14. Jan. 1915.

Dankſagung.
Allen, die an dem ſchweren Verluſte unſeres
lieben Sohnes, Bruders und Schwagers, des
Kriegsfreiwilligen
Weint Haas
ſo herzlich teilgenommen haben, ſagen wir auf
(B1186
dieſem Wege herzlichen Dank.
Familie D. Haas.
Familie E. Bollert.

Dankſagung.
Statt Karten!
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
ſpreche ich auf dieſem Wege innigen Dank aus.
Im Kamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Klarie Koch, geb. Prier.
1187

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
insbeſondere für die reichen Blumenſpenden bei
dem Tode unſerer lieben, guten Muter
Fran Emma Frank
ſagen wir auf dieſem Wege Allen unſeren tief=
gefühlten
Dank.
Die trauernden Kinder.

Darmſtadt, den 15. Januar 1915.

(*907

Gotlesdienſt der israelitiſchen Religiousgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 15. Januar. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr
45 Min.
Samstag, den 16. Jan. Morgengottesdienſt 8 Uhr
45 Min. Sabbatausgang 5 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen Religions=
geſellſchaft
.
Samstag, den 16. Jan. Vorabend 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr. Sabbatausgang
5 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 17. Januar,
an: Morgens 7 Uhr 5 Min. Nachmittags 4 Uhr 45 Min.
Tageskalender.
Freitag, 15. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. D): Der Verſchwender
Ernſt Liſſauer=Abend um 8¼ Uhr im Saale
der Großh. Landesbaugewerkſchule ( Volksbildungs=
verein
)
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 111 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch Werk=
tags
nachmittags von 35 Uhr.

Druck und Verlag: S. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lauge, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Bekanntmachung.
Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß in Darmſtadt vom
. Oktober 1914 ab der Strompreis für Beleuchtungszwecke auf
45 Pfg. für jede Kilowattſtunde feſtgeſetzt wird.
NA der Tarifbeſtimmungen vom 25. Mai 1912 wird hiermit
aufgehoben und erhält folgende Faſſung:
§ 7
Strompreiſe
für den Verbrauch in einem Verwaltungsjahr, das am 1. April
beginnt und am 31. März endigt.
A. Für Beleuchtungszwecke
für jede Kilowattſtunde 45 Pfg
Die unter B. aufgeführten Tarifbeſtimmungen vom 25. Mat
1912 bleiben unverändert.
Darmſtadt, im Juli 1914.
(1148fff
Heſſiſche Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft.

Wäſche
zum Waſchen u. Bleichen
wird angenommen,
große Stücke 10 Pfg., kleine St. 4 Pfg.
4266a) J. Mlüßer I.-Malchen.

[ ][  ][ ]


Das Groiheriogiche Niantemmſtrum
an ſämtliche Großherzoglichen Behörden.
In =Uebereinſtimmung mit dem Erlaß des Königlich Preußiſchen Staatsmini=
ſteriums ordnen wir an, daß bei dem Ernſte der Zeit an dem bevorſtehenden Geburts=
tage
Sr. Maj. des Deutſchen Kaiſers, Königs von Preußen, größere öffentliche Feſte,
die den Eharakter von Vergnügungen tragen, wie zum Beiſpiel Feſteſſen, Feſtvorſtei=
lungen
oder Langbeluſtigungen, durchweg unterbleiben ſollen. Dagegen ſind der Be=
deutung
des Tages entſprechende kirchliche Feiern, wie in früheren Jahren, in Aus=
ſicht zu nehmen.
Darmſtadt, den 8. Januar 1915.
(1166
v. Ewald.
Spamer.

Bekanntmachung.
Betreffend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährigefreiwilligen Dienſt auf
Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeugniſſe die Berech=
tigung
zum einjährig=freiwilligen Dienſt nachſuchen wollen, werden hierdurch auf die
nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften mit dem An=
fügen
aufmertſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne weiteres zurück=
gegeben
werden.
1 Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann
einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum geſtellungspflichtig iſt,
d.h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat;,
2. Die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt kann nicht vor vollendetem
17. Lebensjahr und muß ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht
werden in welchem das 20. Lebensiahr vollendet wird.
Sollten einzelne der nachſtehend unter a—d aufgeführten Papiere und insbeſondere
das Schulzeugnis wegen noch nicht vollendetem Schulbeſuch bis zu vorangeführtem
Termin nicht vorgelegt werden können, ſo iſt gleichwohl das Geſuch bis zu dieſem. Beit=
punkt
einzureichen und in demſelben anzugeben, daß die etwa noch fehlenden Papiere
nachfolgen würden. Die Einreichung dieſer Papiere muß bei Verluſt des Anrechts
der Berechtigung ſpäteſtens bis 1. April desſelben Jahres erfolgen.
2. Das Geſuch mußz von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt hierzu
ein Bogen im Aktenformat (nicht Brieſpapier, zu verwenden. Auch iſt die nähere
Adreſſe anzugeben. Das Geſuch iſt an die unterzeichnete Behörde, ohne perſönliche
Adreſſe zu richten.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszeugnis (Auszug aus dem Zivilſtandsregiſter, nicht Taufſchein).
b) Die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für
die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts, mit Einſchluß

audte Heleldung und Wo 1915.
trager werden ſoilen ſtat dieſer erlärung genigt die Erlärung des geſeh=
lichen
Vertreters oder eines Dritten, daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur
Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Koſten von
der Militärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Er=
ſatzpflicht des Bewerbers als Selbſtſchuldner verbürge.
Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritten, ſowie die
Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten, zur Be=
ſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt der geſetzliche
Vertreter oder der Drite die in vorſtehendem Abſatze bezeichneten Verbindlich=
keiten
, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht ſchon kraſt des Geſetzes zur
Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt, der gerichtlichen oder notariellen
Beurkundung.
Der Regel nach iſt dem Schulzeugnis ein entſprechendes Formular bei=
gefügt
, auf welches ausdrücklich Bezug genommen wird.
e) Ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zöglinge von höheren Schulen
(Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=Realſchulen, Progymnaſien, Realſchulen,
Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen militärberechtigten
Anſtalten) durch den Direktor der Anſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch
die Polizei=Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d) Das Schulzeugnis.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
zu pos, d) daß die Schulzeugniſſe, mit Ausnahme der Reifezeugniſſe, für die Uni=
verſität
und die derſelben gleichgeſtellten Hochſchulen und Reiſezeugniſſe
für die Prima der Gnmnaſien, Realgymnaſien und Ober=Realſchulen,
ſowie Reiſezeugniſe (Zeugniſe über die beſtandene Schluhprüfung der
Progymnaſien, Realprogymnaſien und Realſchulen, ſämtlichnach Muſterls
zur WehrOrdnung vom 22. November 1888 Neuabdruck Reg.=Bl.
Nr. 68 von 1901 ausgeſtellt ſein müſſen.
Im übrigen wird auf die Beſtimmungen der §§ 88, 89, 90, 93 und 94 der an=
geführten
Wehrordnung verwieſen.
Großherzogliche Prüfungs=Kommiſſion für Cinjährig=Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende:
von Starck, Regierungsrat.
(1181a
In Groſ=Rohrheim und Laupertheimn (Kreis Bensheind ſt die Mant= und
Klauenſeuche ausgebrochen.
(1152
In Zell (Kreis Bensheim) iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
Ludwig Wesd II. zu Wirhauſen wurde ais Wegemeſter für die Geneinde
Wixhauſen verpflichtet.

(o9örc
G Damſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizel=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
tag
, vorm. um 10 Uhr, ſtatt
(1155
(Kirchſtraße 9).
Von Montag, den 25. Januar 1915 ab werden die nach=
ſtehend verzeichneten Pfänder ſoweit dieſelben noch vorhanden
Nr. 26019 bis einſchl. Nr. 37918 (altes weißes Pfandſchein=Formular)
2830 10363 (neues blaues )
10364 18786( gelbes )
verſteigert. Es kommen zum Ausgebot:
Montag, den 25. Januar 1915, von nachmittags 2 Uhr ab:
Weißzeug und Kleidungsſtücke.
Dienstag, den 26. Januar 1915. von nachmittags 2 Uhr ab:
Gold, Silber, Uhren, Ringe, Brillanten ꝛc.
Donnerstag, den 28. Januar 1915, von vormittags 9 Uhr ab:
Weißzeug und Kleidungsſtücke.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab:
Fabrräder, Nähmaſchinen, Regulateure, Wanduhren,
Weißzeug und Kieidungsſtlücke
Freitag, den 29. Januar 1915, von vormittags 9 Uhr ab:
Photographiſche Apparate, Muſikwerke, Geigen, Zithern,
Reißzeuge, Fern= und Operngläſer.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab:
Gold, Silber, Uhren, Ringe ꝛc.
Nötigen Falles Fortſetzung der Verſteigerung Dienstag, den
2. Februar 1915, von nachmittags 2 Uhr ab.
Die Verſteigerung findet gegen ſofortige Barzahlung ſtatt.
Die Auslöſung verfallener Pfänder hat bis längſtens Sams=
tag
, den 23. Januar I. Js., vormittags 12 Uhr, zu erfolgen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1915.
Städtiſches Leihamt.
(698fdm
Paul.

Zuſtuf an die deuſchen Husſeauen.
In der Zeit vom 18. bis 24. Januar 1915 ſoll, unter wärmſter
Billigung Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, in ganz Deutſchland eine
Reichswollwoche
ſtattfinden.
Der Zweck dieſer Reichswollwoche beſteht darin, für unſere im
Felde ſtehenden Truppen die in den deutſchen Familien noch vor=
handenen
überflüſſigen warmen Sachen und getragenen Kleidungs=
ſtücke (Herren= und Frauenkleidung, auch Unterkleidung) zu ſammeln.
Es ſollen nicht nur wollene, ſondern auch baumwollene Sachen ſowie
Luche eingeſammeit werden, um daraus namentlich lieberziehweſten,
Unterjacken, Beinkleider, vor alem aber Decken anzuferigen.
Gerade an Decken beſteht für die Truppen ein außerordentlicher
Bedarf, da ſie den Aufenthalt in den Schützengräben ſehr erleichtern
und erträglich machen. Mit großem Erfolg ſind bereits von ſach=
verſtändiger
Seite aus alten Kleidern aller Art Decken in der Größe
von 1.50½2 m hergeſtelt worden, die einen hervoragenden Erſaß für
fabrikmäßig erzeugte wollene Decken bilden und deren Herſtellungs=
koſten
nur ein Viertel einer fabrikmäßig hergeſtellten wollenen Decke
betragen.
Zu dieſer Aufgabe bedürfen die unterzeichneten Stellen der
tätigen Mitarbeit aller deutſcher Frauen.
Die Organiſation dieſes Sammelwerkes wird ſich in den Gauen
des Vaterlandes verſchiedenartig geſtalten ie nach den Eigentüm=
lichkeiten
und den beſonderen Lebensverhältniſſen ihrer Bewohner.
Aber Euch allen wird rechtzeitig die Mitteilung über die Ein=
zelheiten
zugehen. Zunächſt richtet Euch ſchon darauf ein, in Euren
Schränken nachzuſehen, was Ihr entbehren könnt, um es denen zu
widmen, die mit ihrer Bruſt und ihrem Blut uns Alle beſchützen.
Gebt, ſoviel Ihr irgendwie entbehren könnt!
Nur diejenigen Familien, in denen anſteckende Krankheiten
herrſchen, bitten wir, ſich im Intereſſe der Allgemeinheit an dem
Liebeswerk auf dieſe Weiſe nicht zu beteiligen.
Alſo nochmals, deutſche Hausfrauen, friſch ans Werk!
Sammelt aus Schränken und Truhen, was Ihr an Entbehr=
lichem
findet!
Schnürt es zu Bündeln, packt es in Säcke und haltet es zur
Abholung bereit, wenn alle unſere Helfer in der Reichswollwoche
vom 18. bis 24. Januar 1915 an Eure Türen klopfen!
(1156
Berlin, den 1. Januar 1915.
Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung E. V.
Türſt zu Salm=Horſtmar.

Große
Knick=Eier
10 Stück von 78 Pfg. an
andere friſche
Eier
10 Stück von 98 Pfg. an
empfiehlt
(1175
Darmstädter
Eiergrosshandel
Math. Rosenstock
Ludwigstr. 18
Nieder-Ramstädterstr. 53
Karlstr. 63. Tel. 495

Grabgarten
n zu pachten geſucht.
Tolkemit, Eck=
(*880fs
hardtſtraße 35.
Suche Hüinle, gem enerier
welche Branche, per ſofort als
Exiſtenz zu übern. Angeb. u.
S67 a. d. Geſchäftsſt. (*882fsg

Ee

Bin öſterreich. Staatsbürger!
Ich-kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
ſowie Zahngebiſſe uſw.
(499a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſel.
Komme auch nach ausw.
I0!
Wer dort? (984a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Sch komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, ateee. ſtetsdie öchſt.
Preile. Tel. Nr. 1524. Poſtk genüat.
Kaufe alte
Silbergegenſtände
jeder Art. Gefl. Angebote unt.
§ 71 bef. die Geſchäftsſt. (1170t
eaiert
ein gut erhalt. Kinder=
ſportwagen. Ang. unt.
§ 63 an die Geſchäftsſt. (*870
Suche
alte Porzellansachen
Teller, Taſſen, Service, Figur.,
Vaſen uſw. zu kaufen. (1169t
Angebote mit Preisangabe unt.
§ 72 bef. die Geſchäftsſt. ds. Bl.

Während
Inventur-
des

Ausverkaufes
meiner Wäsche-Abteilung stelle
ich einen großen Posten Hemden-
Hlanelle, sowie einfarbige Baum-
wollflanelle
, geeignet f. Hemden,
Hosen, Röcke usw.
ferner einen Posten einfarbige u.
weiße reinwoll. Flanelle, geeignet
für alle Zwecke der Kriegs-
fürsorge

trotz der schon niedrigen Preise
mit einem Nachlaß von
Do/0
zum Verkauf.
(1177
PnllippHess
Schillerplatz
Darmstadt

Ie

Dillenkolonie Ludwigshöhe
ſchöner Villen=Banplatz, zirka
140 am groß, mit ſchönem altem
Baumbeſtand, zu verkaufen. Ang.
unt. § 69 an die Geſchäftsſtelle (*
Bauplatz Nähe Waldfriede
geſucht. Angeb. mit Ang. d. Lage,
Größe u. Preis per Quadratmeter
u. R87 an die Geſchäftsſt. (*629if

Mee

Ein Arbeitspferd
hat zu verk. A. Seriba, Nieder=
Ramſtadt, Kirchſtraße 41 (291a
2 aute Milchziegen abzugeben,
Landwehrſtraße 17. (*572gi
Kauart nhähne u. Welbchen zu verk.
Truffel. Bismarckſtr. 28, I. 1173a
Rehvinſcher, 1½, Jahr, raſſe=
rein
, zu verkaufen (*898fi
Mathildenſtraße 1.

[ ][  ][ ]

An unsere werte Kundschaft!
Durch Verordnung des hohen Bundesrats ist vom 15. ds. Mts, ab jede Nachtarbeit in den Bäckereien verboten. Hierdurch
ist es uns unmöglich geworden, unsere werte Kundschaft des Morgens mit frischen Brötchen wie seither zu bedienen. Durch die
Kürze der erlaubten Arbeitszeit können wir
in der Hauptsache nur Brot herstellen.
Wir müssen deshalb das Austragen von Brötchen bis nach, Beendigung des Krieges zu unserem Bedäuern von heute ab ein-
stellen
. Indem wir unsere Kundschaft hiervon geziemend in Kenntnis setzen, drücken wir zugleich die Hoffnung aus, daß, wenn es
die Zeiten wieder erlauben, wir unsere werte Kundschaft wieder wie seither mit Brötchen bedienen dürfen.
m unserem Laden Dieburgerstraße sind des Nachmittags stets frische Brötchen zu haben.
Hochachtend
Lautz & Hofmann
Brotfabrik und Feinbäckerei.
1164)

Gel

Weiblich

Fran enpſieht ſich in Bicken
für ganze und halbe Tage (70fmi
Heinheimerſtraße 74, III. r.
enpf. 1.
Verſekte Schneiderin
in und
a. d. Hauſe, pro Tag 2. M. Ernſt=
Ludwigſtr. 22, 3. St. (*800df
Haushälterin, Mite der 3der,
ſucht Stellung zur Führung des
Haushaltes bei Herrn od. Dame
per 1. Febr. od. ſpäter. Angeb. unt.
§ 62 an die Geſchäftsſt. (*875
Gut empf. Lauffr. ſ. Stundenbe=
ſchäftig., nimmt a. Laden z. Putz. an.
Näh. Teichhausſtr. 38, Vdh pt. (*869
Köchin., Aleinmädch, d. koch könn.,
zweite Hausmädch. ſuchen Stellen.
Frau Minna Dingeldein, gewerbs=
mäßige
Stellenvermittlerin, Eliſa=
bethenſtr
. 5, Tel. 531.
(*901
Stellen ſuchen Köchinnen, Haus=u.
Alleinmädch. i. Priv. u. Geſchäftsh.,
auch Wirtſchaft. Johannette Weißmantel,
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
Karlſtr. 30, Tel. 1909.
(*895

Oe e

A

Kontoristin
ſofort geſucht
Herzberger & Weger
Karlſtr. 3.
900fs)
Nähmädchen
die ſchon in Tapezier=
werkſtätten
gearbeitet
haben, geſucht. (1163
Joseph Trier
Hof-Möbelfabrik
Darmſtadt
Wilhelminenſtraße 25.
chle Mlererin
ſowie Papierarbeiterin geſucht
Buchdruckerei Eduard Roether,
7891) Bleichſtr. 24.
Dienſtmädchen
gegen guten Lohn ſofort geſucht.
Näh. Bismarckſtr. 5, I. (1081a
Jüng. Dienſtmädchen geſucht.
*836df) Bachgangweg 20, I.
Verein f. Hausbeaminnen,
Darmſtadt, Hoffmannſtr. 4, part.,
ſucht und empfiehlt: Hausdamen,
Stützen, Kindergärtnerinnen, Kin=
derfräuleins
, Wirtſchaftsfräuleins
uſw. Sprechſtunden täglich von
35 Uhr, außer Mittwochs und
Samstags, Donnerstags vormit=
tags
von 1011 Uhr.
(1180a
lücht., enrl. Müuchen
für den ganzen Tag geſucht. Das=
ſelbe muß bürgerlich kochen können.
Zu erfragen Pankratiusſtraße 2½,
Laden.
(1072mfg

eichr Wnſtadehen
das auch ſelbſtändig kochen
kann, für ſof. geſ., da jetz.
Mädchen erkrankt iſt. Näh.
Viktoriaſtrße 87, I. (1143
I. ſaub. Laufmädch. v. 84 Uhr
geſ. Heidenreichſtr. 21, part. (*862
Ticht. Dienſtmädchen ſof. geſucht
Magdalenenſtr. 19, I. (1178
Stutze
zu älterem Ehepaar neben Monats=
frau
geſucht. Näheres in der
Geſchäftsſtelle.
(1167
Ein Servierfraulein
ſofort geſucht (*897fs
Obergaſſe 3 (Ratskeller).
Laufmädchen geſucht (*394
Kunert, Wilhelminenſtr. 10.

Mänglieh

Tächtlger, Alerer
Beamter
in Lohnbuchhaltung, Krankenkaſ=
ſenweſen, Einkauf ur erfahren, von
größerer Maſchinenfabrik zum ſof.
Eintritt geſucht. Angebote unter
§ 65 an die Geſchäftsſtelle. (1446
Neueste Erinaung
(Kaiſ. Pat.=Amt Nr. 620912)
jahrelang ſichere Exiſtenzfür Herren
u. Damen, für Deutſchland ſtaaten=
weiſe
zu verkaufen. (Ausgenommen
Baden und Württemberg). Er=
forderlich
zirka 200 Mk. Nach Er=
halt
von Mk. 1.50 Freizuſendung
von Muſter durch Zimmermann &
Co., Heidelberg. (*810dfs
Janger Fann
flotter ſicherer Rechner, mit guter
Handſchr., für hieſiges Bureau zum
ſofortigen Eintritt geſucht. Ange=
bote
mit Zeugniskopien ſind unter
S. 36 an die Geſchäftsſtelle des
Blattes einzureichen. (*795df
Geſucht
für ſofortigen Eintritt einige Tech=
niker
für unſere Ueberlandzentrale
und 1 Aquiſiteur für unſer Stadt=
gebiet
. Letzterer muß ſchon längere
Zeit mit Erfolg in der Aquiſition
tätig geweſen ſein. Angebote unter
Beifügung von Lebenslauf und
Zeugnisabſchriften nebſt Gehalts=
anſprüchen
ſind zu richten an die
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darm=
ſtadt, Luiſenſtraße 22.
(1144
Geſucht Buchhalter
zum ſtändigen Bearbeiten von
Quartals=Rechnungen uſw. Zu
erfragen i. d. Geſchäftsſtelle. (*893
600 Mk. monallich
können ſtrebſ. Männer u. Frauen
jed. Standes d. Vertrieb e. aufſehen=
erreg
. Neuheit (billig. Nahrungsm.)
verdienen. Jetzt Hochſaiſon. Auch
als Niebenerwerb. Auskunſtioſtentr.
unter, Existens‟ an Allgem. Anzeigen-
Büro, Leipzig, Markt 10, I. (X.,117a

Ein Wcurderſtr
geſucht
L. Görich, Offenbach a. M.
Sandgaſſe. (*767mdf
Spengler und Inſtallatenr.
auch jüngerer, in dauernde Arbeit,
ſowie kräftiger Lehrling geſucht.
A. Guntrum. Stiftſtr. 52. (852a
Kesselschmiede
Nieter, Stemmer
u. Zuschläger
finden lohnende Beſchäftigung An=
meldung
bei Werkführer Ernſt.
Badische Anilin- u. Soda-Fabrik,
Ludwigshafen. (1117dfs
Fabrik Oppau, Gasbehältermontage.
Ordentlicher
Schuhmacher
der auch Werktagsſtiefel neu her=
ſtellen kann und mit Holznagel=
maſchine
umzugehen weiß, ſofort
geſucht. Näh. in der Geſchäfts=
(1154
ſtelle.
2 tüchtige
Biektromenteure
geſucht, ſowie jungen Mann als
Hilfsmonteur zur weiteren Aus=
bidung
.
(1162
Engler & Hemmerich
Bensheim a. d. B.
Ein zuverl. Schuhmacher auß.
dem Hauſe geſucht (*971
Eliſabethenſtr. 37, Schuhladen.
Tücht. Lackterer
ſofort geſucht zum Ausbeſſern ge=
brauchter
Möbelſtücke (*867
Wendelſtadtſtr. 56, Neub., 1. St.
Geſucht
gewandter
Lahrbürſche
als Milchfahrer. (968imdf
Dampfmolkerei Heinrich Wolf
Darmſtadt, Woogsplatz 3.
Hausbursche
jüngerer, vom Lande, Radfahrer
mit guten Zeugniſſen, zum ſoforti=
gen
Eintrit geſucht.
(1049a
Karl Illert, Schweinemetzgerei
Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 20.
Ein ſollder
Hausburſche
mit guten Zeugniſſen zu möglichſt
ſofortigem Eintritt geſucht. (1147fs
Friedrich Schaefer
Ludwigsplatz 7.
Laufjunge ſoſ. geſucht.
Näh. in der Geſchäftsſt.
(*881
Jüngerer Hausburſche ( Rad=
fahrer
) geſucht.
(*886
Leon Bener, Wendelſtadtſtr. 9.
Gr. Laufjunge geſucht
Neckarſtr. 10, I.
(*904
Mehrere tüchtige Radfahrer
geſucht Rote Radler,
*899)
Alexanderſtraße 7.
Zuverläſſiger
Fuhrmann
zu 2 Pferden geſucht (1157fg
Landwehrſtraße 70.

Zung, ſuberer Hausburſche fürt
)ſofort geſucht, welcher in Metz=
gerei
tät. war bevorz. Eliſabethen=
ſtraße 58, zu erfr. im Laden. (*837df
lehrling
aus achtbarer Familie mit Einj.=
Berechtigung für das Bureau hieſ.
Großhandlung geſucht. Gefl. An=
gebote
unt. § 32 an die Geſchäfts=
(1080mk
ſtelle ds. Bl. erbeten.
Wer
käme mit ſeiner Schreib=
maſchine
für einen Tag
(Samstag) zu mir ins Haus um
Leldbriefe abzuſchreiben?
Grüner Weg 83
*908)

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[ ][  ][ ]

Fran bofe.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
16)
(Nachdruck verboten.)
Einmal hatte der Maler auch von ernſteren Dingen
zu ſprechen angefangen. Er hatte des ſchrecklichen Ereig=
giſſes
in Serajewo gedacht, doch Rola Falkner hatte das
Geſpräch bald wieder auf allerhand Ulk zu lenken gewußt,
da ſie ſich aus Politik und derlei ernſten Dingen nur für
Männer gar nichts machte.
Auch Paul war in gehobener Stimmang geweſen,
die Ausſichten auf den morgigen, für ihn ſo ehrenvollen
Tag hatten ihn ſchon ohnehin freud gt gemacht und
ihn augenblicklich wieder mit neuem Schaffensdrang und
frohen Hoffnungen für die Zukunft erfüllt:
Die Stillſten in dem heiteren Kreiſe waren Lotte und
Marie.
Frau Lotte ſaß neben Paul, hielt ſeine Hand in der
ihren und ſtrich zärtlich darüberhin, als ſei ihr dieſes
innige Spiel in Zukunft nie mehr vergönnt, dann lehnte
ſie oft minutenlang ihr Köpfchen an ſeine Schulter und ſah
ſinnend in das dichte Blättergewirr des wilden Weins,
der ſich ſchützend um die Laube zog.
Frau Marie aber ſaß nach ihrer Art ſtillvergnügt
neben ihrem Mann und freute ſich kindlich über die groß=
artige
Wirkung, die der Schaumwein auf die Fidelitas
der Schauſpielerin tat.
Aber trotz dieſer Fidelitas und des gemütlichen Zu=
ſammenſeins vergaß die Künſtlerin nicht, daß ihrer zu
Hauſe noch eine Menge Arbeit für den nächſten Tag war=
tete
und daß ſie ſich jetzt beeilen mußte, wenn ſie nicht all=
zuſpät
nach der Stadt zurückkommen wollte.
Unter allerlei Scherzen verabſchiedete ſie ſich und ver=
ſchwand ſo raſch, wie ſie am Morgen gekommen war.
Bald darauf trennten ſich auch die Zurückbleibenden,
da Paul noch manches für die Reiſe zu ordnen hatte und
Lotte augenſcheinlich ſehr müde und angeſtrengt
war. ———

unterdefen war die Wendeinmerung uber die Erde
gezogen und warf nun ihre Schatten in Frau Lottes
Zimmer.
Lotte hatte ſich’s bequem gemacht. In einem weichen,
faltenreichen Kleide lag ſie auf der Ottomane und ſchaute
gedankenvoll vor ſich hin.
Sinnend hatte ſie zugeſehen, wie das Tageslicht all=
mählich
verſchwand und die grauen Schatten aus den
Ecken hervorgekrochen waren, immer höher ſteigend, an
den Wänden aufwärts zur Decke.
Jetzt waren draußen die Laternen angezündet wor=
den
. Und nun lag ein gelblicher Lichtſchimmer in ſeinen
verſchwommenen Konturen auf den Möbeln, zeichnete in
unſicheren Linien das Fenſterkreuz auf den Fußboden und
fing ſich in Frau Lottes aufgelöſtem Haar.
Auf dem Korridor näherten ſich raſche Schritte. Gleich
darauf öffnete Paul geräuſchlos die Türe.
Lotte, Lieb, darf ich zu Dir kommen?
Aber natürlich Paul, Deine Lotte hat ſchon lange auf
Dich gewartet, hatte Sehnſucht nach Dir!
Raſch trat Paul auf ſein Weib zu und ſtand ſtaunend
vor ihr ſtill, als ſehe er dieſes koſtbare Gut, das er ſein
Eigen nennen durfte, zum erſtenmal.
Matte Streiflichter huſchten über ihr liebes Geſicht;
leiſe hoben und ſenkten ſich die Spitzen ihres Kleides
auf ihrer Bruſt.
Da ſuchten ihre Augen die ſeinen, und unwillkürlich
ſank er vor ihr in die Knie, ſeinen Kopf in den Falten
ihres Kleides bergend.
Ein unſagbares Gefühl von Beſitzesfreude und Scheu
vor ihrem weiblichen Zauber machten ihn ganz zu ihrem
frommen Knecht, machte ſie für ihn zu einer Heiligen
einer nur ihnen gehörenden eignen Religion.
Und ſtundenlang wäre er ſo vor ihr liegen geblieben,
nicht wagend, ſeinen rechmäßigen Beſitz in ſeine zittern=
den
Hände zu nehmen, wenn nicht Lotte ſelbſt ſeine
Lippen, ihn ganz zu ſich hinauf an ihre Seite, an ihre
pulſende Bruſt, an ihre verlangenden Lippen gezogen hätte.

Heie erſchnente, Weich hmnmſches Geſunt der wl.
ligen Einsſeins der Seelen lag in dieſen Küſſen!
Lange, lange wollten ſich die durſtenden Lippen nicht
trennen, als gelte es hier, ein ewiges, wonniges Leben
zu trinken, als ſei es ein allerletztes Küſſen!
Und dann war es vorbei. Atemlos, mit geſchloſſenen
Augen ſank Lottes Kopf auf das Ruhekiſſen zurück.
Liebſter! hauchte ſie, komm, ſetze Dich zu mir, ich
möchte mit Dir reden.
Paul zog ſich einen Seſſel heran, und die Hände ſei=
nes
Weibes in den ſeinen haltend, beugte er ſich dicht zu
ihr hin.
Paul, ſo lange ſchon haſt Du mir nichts von Dei=
nen
Arbeiten erzählt! Weißt Du noch, als Du vor lan=
gen
Wochen eines Abends es war wie heute zu mir
trateſt und in zuverſichtlichen Worten mir den Entwurf zu
einem neuen Schauſpiel klarlegteſt! Wie freuten wir uns
beide auf die Ausführung dieſes Werkes!
Langſam hatte ſich Pauls Kopf auf ſeine Bruſt ge=
ſenkt. Er antwortete nicht.
Ich ſah Dich heute Morgen lange vor Deinemt
Schreibtiſch ſitzen. Nicht wahr, Liebſter, warſt Du
fleißig?
Nein Lotte.
Was haſt Du unterdeſſen getan? fragte ſie leiſe.
Ich habe an Dich gedacht.
Faſt wie ein Schluchzen war es von ſeinen Lippen
gekommen. Und dann drang es haſtig aus ihm hervor:
Lotte, ich kann nicht mehr arbeiten! Das Glück hat
meinen Geiſt zufrieden und träge gemacht.
Es gibt Stunden der Sehnſucht, in denen mir die
Bilder meiner neuen Arbeit ſo ſchön und reich vorſchwe=
ben
, aber wenn ich an die Ausführung gehe und die
Hauptperſon des Stückes, wie ich ſie geſtalte, mit dem Ori=
ginal
vergleiche, dann kommt mir die Lotte auf dem
Papier ſo unſäglich klein vor! Lotte, Du biſt zu
groß, als daß ich Dich beſchreiben könnte!
(Fortſetzung folgt.)

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