Wezugspreis:
Ausgabe A. (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monalich 6o Pig= Ausgabe B imit Zuuſtrierten
Anterhaltungsbiat und Jüuſtrierter Wochen=
Ehront) monatlich 30 Pig. Beſterlungen nehmer
enigegen die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Nr. 1 u. 426), unſere Fillalen, Landagenturen u. ale
Roſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme vor
on
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 34mm breite Neilamezeie ober Heren Kalun
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt“ wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Anzeigenpreis:
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg. Familienanzeigen 30 Pf
im Kreiſe Darmſtadt 30Pfg., auewaris 70 Pfa=
Rabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entgegen; die
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agsn
turen. Anzeigenerped. des In= und Auslandes.:
Konkurd od. gerichtl. Beitreilb. ſaht jed. Nadat wegk.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Sngland und Amerika. — Eine patriotiſche Dflicht! — Die
Arbeiterſchaft und der Krieg. — Kriegstagung des engliſchen Oberhaufes.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 9. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die ungünſtige Witterung, zeitweiſe
wolken=
bruchartiger Regen mit Gewitter, hielt auch geſtern an.
Die Lys trat an einzelnen Stellen über ihre Uſer.
Mehrere feindliche Angriffe nordöſtlich Soif=
ſons wurden unter erheblichen Verluſten für die
Fran=
zoſen zurückgeſchlagen.
Ein franzöſiſcher Angriff bei Perthes,
nörd=
lich des Lagers von Chalons, wurde unter ſchweren
Ver=
luſten für den Feind abgewieſen.
Im Oſtteil der Argonnen machten unſere Truppen
einen erfolgreichen Sturmangriff, nahmen
1200 Franzoſen gefangen und erbeuteten einige
Minenwerfer und einen Bronzemörſer. Schleſiſche Jäger,
T. U. Baſel, 9. Jan.
Im Dreieck Thann=
Steinbach=Sennheim
(Ober=Elſaß) wird noch
immer fortwährend
ge=
kämpft. Die Deutſchen
ſind endgültig in
Stein=
bacheingezogen. Die
Fran=
zoſen ziehen ſich unter
ſchweren Verluſten nach
Thann zurück.
In den Vogeſen,
auf der Front zwiſchen
Diedolshauſen und den
Höhen von St. Dié, iſt
die franzöſiſche Offenſive
zum Stehen gekommen.
Die deutſchen Truppen
haben die Strecke von
St. Dis bis nach St.
Leon=
hardt beſetzt. Alle
fran=
zöſiſchen Angriffe wurden
glänzend zurückgewieſen.
Die Deutſchen erhalten
fortwährend bedeutende
Infanterie= und Artillerieverſtärkungen. Die neue
Sund=
gau=Bahn Walzighofen-St. Ludwig leiſtet der
Heeres=
leitung beim Truppentransport vorzügliche Dienſte.
Die Zahl der aus dem elſäſſiſchen Operationsgebiet
nach St. Ludwig und Leopoldshöhe kommenden
Ver=
wundeten iſt auffallend klein. Sie weiſen meiſt nur
kleinere Verletzungen auf. Das franzöſiſche
Artillerie=
feuer vermochte den Deutſchen keinen beſonderen Schaden
zuzufügen. Die Verwundeten erzählen, die
Schützen=
gräben ſeien bis zu 20 und 30 Zentimeter mit Waſſer
an=
gefüllt geweſen. Tagelang hätten die Mannſchaften bis
über die Knie im Waſſer geſtanden. Bei den Franzoſen,
deren Schützengräben keine Ablaufgräben gehabt hätten,
ſei es noch viel ſchlimmer geweſen.
* Kopenhagen, 8. Jan. Der
Kriegskorreſpon=
dent der Daily Chroniele bei der ruſſiſchen Armee in
Polen berichtete über die Kämpfe an der Bzura:
Seit Tagen iſt das Gerücht verbreitet, daß die Ruſſen
die Bzuralinie aufgeben würden, um ſich auf die neu ge=
ſchaffenen Stellungen zurückzuziehen, die Warſchau
ver=
teidigen. Aber eine rückgängige Bewegung iſt bis jetzt
nicht bemerkbar. Seit Tagen iſt an den Bzura mit größter
Erbitterung gekämpft worden. Hier befehligt General
Mitſchentko, der zuſammen operiert mit General
Lit=
winoff, der die erſte Weichſelarmee befehligt als
Nach=
folger des Generals Rennenkampf. Die Deutſchen griffen
heftig auf dem Bzura=Rawka=Abſchnitt an. Den ganzen
Tag und faſt die ganze Nacht dröhnt ununterbrochener
Kanonendonner. In einer Nacht machten die Deutſchen
fünf Sturmangriffe, um auf dem öſtlichen Ufer des Fluſſes
Fuß zu faſſen. Ihre Artillerie verdoppelte das Feuer
ein lothringiſches Bataillon und heſſiſche
Land=
wehrzeichneten ſich hierbei aus.
Ein vorgeſchobener, von uns nicht beſetzter Graben
bei Flirey wurde in dem Augenblick geſprengt, in
dem die Franzoſen von ihm Beſitz genommen hatten. Die
ganze franzöſiſche Beſatzung wurde vernichtet.
Weſtlich und ſüdlich Sennheim änderte ſich nichts.
Die Franzeſen wurden aus Ober=Burnhaupt und
den vorgelagerten Gräben in ihre Stellungen
zurück=
geworfen und ließen über 190 Gefangene in unſeren
Händen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage im Oſten iſt bei anhaltend ſchlechtem
Wetter unverändert. Unſere Beute vom 7. Januar hat ſich
auf 2000 Gefangene und 7 Maſchinengewehre
erhöht.
Oberſte Heeresleitung.
und überſchüttete die ruſſiſchen Schützengräben mit einem
Platzregen von Granaten und Kugeln. Sie machten
halt, gingen aber immer von neuem wieder vor, grell
be=
leuchtet durch die Strahlen der Scheinwerfer. Sie warfen
ſich in das eiſige, vom Kugelregen aufgepeitſchte Waſſer,
das ihnen bis über, die Bruſt reichte, und verſuchten im
Feuer den Fluß zu durchwaten. Bei einem dieſer
An=
griffe gelang es ihnen auch wirklich, das rechte Ufer zu
gewinnen. Die Deutſchen, denen es gelungen war, die
Bzura zu überſchreiten, hatten mehrere Maſchinengewehre
mit Liſt durch die Fluten geſchleppt. Mit dieſen richteten
ſie ein Flankenfeuer auf die Schützengräben des erſten
ſibiriſchen Schützenregiments. Vor dem Feuer der
deutſchen Maſchinengewehre mußten die
ſibiriſchen Schützen weichen, und die Deutſchen
nahmen ihre Stellungen. (Lok.=Anz.)
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 8. Jan. Amtlich wird
ge=
meldet: Unſere in der Gegend von Aſerbeidſchan
ope=
rierenden Truppen haben Kotur beſetzt; der
Feind hat auch dieſe Gegend verlaſſen und ſich in der
Richtung auf Salmas und Choi zurückgezogen. —
Unter den in den Kämpfen bei Mianduab Gefallenen
befindet ſich auch Großfürſt Alexander
Michai=
lowitſch, der Generaladjutant des Zaren, und der
ruſſiſche Konſul von Saudſch=Bulak. Großfürſt Alexander
Michailowitſch gehörte zu den Mitgliedern des ruſſiſchen
Kaiſerhauſes, die in eng’ter Fühlung mit dem
Zaren=
paare ſtehen. Er hatte die Schweſter des Zaren, Penia
Alexandrowna, zur Gemahlin. Lange Jahre war er Prä=
ſident der Sektion für Luftſchiffahrt und des Komitees zur
Verſtärkung der Flotte. Politiſch iſt er des öftern tätig
geweſen. Er war es, der zweimal Stolypin bewog, trotz
der bereits gegebenen Demiſſion im Amte zu bleiben.
England und Amerika.
* Der Korreſpondent der Morning Poſt in
Waſhing=
ton erfährt: Das Staatsdepartement hat ein Telegramm
des amerikaniſchen Botſchafters in London empfangen,
das vermutlich den Wortlaut der engliſchen
Ant=
wort auf die amerikaniſche Note enthält. Die
britiſche Antwort ſoll freundſchaftlich gehalten ſein, aber
zum Ausdruck bringen, daß die engliſche Regierung nicht
beabſichtigt, ihren Standpunkt aufzugeben und die
Rich=
tigkeit der amerikaniſchen Auffaſſung anzuerkennen, daß
England nicht berechtigt ſei, gewiſſe Artikel von der Liſte
der bedingten auf die Liſte der unbedingten Konterbande
zu übertragen.
Den Engländern ſcheint ihre Seeräuberpolitik ſo gut
gefallen zu haben, daß ſie davon nicht mehr laſſen mögen,
und ſo hat man denn auch britiſcherſeits die
Hauptforde=
rungen der bekannten amerikaniſchen Note abgelehnt,
während man ſich nur in Nebenfragen
entgegenkommen=
der zeigen will. Den Engländern ſcheint trotz aller böſen
Erfahrungen, die ſie gemacht haben, noch immer der
Kamm geſchwollen zu ſein, ſie haben es wohl mit ihrer
Würde nicht für vereinbar gehalten, einzulenken, in der
Erwartung, daß dies ſicherlich von Amerika aus geſchehen
würde; man rechnet dabei wohl mit dem Geſchäftsſinn
der Yankees, die ſich nicht gern einen Gewinn
entgehen=
laſſen, und darum andere Unzuträglichkeiten mit in Kauf
zu nehmen gewillt ſein würden. Ob dieſe Spekulation
gelingen wird, ſteht dahin, obwohl für dieſe
Wahrſchein=
lichkeit manches ſpricht, zumal im allgemeinen Herr Wil=
ſon ſich meiſt nicht als ſonderlich energiſch erwieſen hat.
Immerhin aber gibt es doch eine gewiſſe Grenze, die
ſelbſt der amerikaniſche Geſchäftsſinn nicht zu überſchreiten
vermag; wenn er die Würde ſeines Staates verletzt glaubt,
ſo würde er es ſchließlich auch zum Aeußerſten kommen
laſſen, wenn er auch in dieſem Falle es ſich zehnmal
über=
legen würde, mit England anzubändeln.
Die engliſche Ablehnung ſoll wohl weniger einen
un=
freundlichen Akt gegenüber den Vereinigten Staaten von
Nordamerika darſtellen, als vielmehr einen weiteren
Schritt auf dem Wege, Deutſchland zu treffen, und ſeinen
Widerſtand zu brechen. Man will eben in der Frage der
Lebensmittel nicht mit ſich reden laſſen, in der Erwartung,
auf dieſe Weiſe Deutſchland aushungern zu können,
und um in dieſer Hinſicht auf ſeinem Schein beſtehen zu
können, will England auch gegen die unbeſchränkte Unter=
ſuchung neutraler Schiffe auf hoher See keinen Einſpruch
gelten laſſen. Großbritannien ſetzt ſich wieder einmal
über alles Völkerrecht hinweg, weil es in ſeinen Kram
paßt und alle übrigen Nationen haben ſich einfach zu
fügen. Einer Großmacht wie den Vereinigten Staaten
von Nordamerika gegenüber iſt das ein Schlag ins Geſicht
und es ſteht zu erwarten, daß die Waſhingtoner Regierung
eine derartige Antwort nicht ohne weiteres hinnehmen
kann, wenn es mit ihrem Anſehen nicht vorbei ſein ſoll.
Außerdem dürften auch die übrigen neutralen Staaten,
die Seeſchiffahrt betreiben, nicht dazu ſchweigen, denn
dieſe haben ein nicht minder großes Intereſſe an der
end=
lichen Austragung dieſer Angelegenheit in einer ihnen gün=
ſtigen Form.
Gewiß wird es die Unionregierung nicht auf einen
offenen ſchweren Konflikt ankommen laſſen, aber das eine
läßt ſich mit ziemlicher Sicherheit vorausſehen, daß die
ganze Angelegenheit dazu beitragen wird, gewiſſen Leuten
in Nordamerika die Augen zu öffnen über die Abſichten,
die das heuchleriſche England verfolgt. Das ſchon allein
iſt ein Reſultat, das wir mit Befriedigung vernehmen
kön=
nen, weil die wirtſchaftlichen Folgen eines derartigen
im=
merhin geſpannten Verhältniſſes nicht ausbleiben könnem.
Wem ſie zugute kommen müſſen, braucht wohl nicht erſt
geſagt zu werden.
Eine patriotiſche Pflicht!
** Die Bundesratsverordnung über die Streckung
der Mehlvorräte ſollte ſchon früher in Kraft treten.
Die Verhandlungen darüber haben ſich aber länger
hingezogen, als urſprünglich angenommen wurde
Den Anlaß dazu gab der Umſtand, daß die Verordnung
anfangs noch ſtrenger gedacht war, als ſie jetzt erlaſſen
worden iſt. Veranlaßt iſt die Verordnung dadurch,
daß alle Ermahnungen an die Bevölkerung, mit
dem Mehl haushälteriſch umzugehen, wenig oder
gar keine Beachtung gefunden haben. An Weih
nachten hat ein ungeheurer Verbrauch an Kuchen
ſtatt=
gefunden. Die leitenden Stellen ſind der Anſicht, daß es
ſo unmöglich weitergehen könne.
Die Regierungen haben von rigoroſeren Maßnahmen
Abſtand genommen und durch eine große Anzahl von
Maßnahmen eine Einſchränkung des Konſums
bei erträglichen Preiſen herbeigeführt. Die Regierungen
ſind der feſten Ueberzeugung, daß wir, wenn dieſe
Maß=
nahmen zur Durchführung gelangen, mit den
Getreide=
vorräten durchhalten werden. Sie verkennen nicht die
er=
heblichen Beſchränkungen, die hieraus für einzelne
Er=
werbsſtände erwachſen. Namentlich bringen dieſe Vor=
ſchriften außerordentlich einſchränkende Wirkungen hervor
bei den Viehzüchtern. Die Maßnahmen ſind Zwangsvor=
ſchriften, die in Form behördlicher Verordnungen erlaſſen
werden und der Kontrolle der Polizeibehörden
unter=
liegen, gegen die ſich in der Bevölkerung ſelbſtverſtändlich
ein gewiſſer Widerſtand geltend macht. Die Innehaltung
der Maßnahmen iſt aber eine bittere
Lebensnot=
wendigkeit für das Volk, und ſie können nur zur
Durchführung gelangen, wenn ſie von dem
guten Willen des Volkes getragen
wer=
den. Wenn unſere Truppen draußen freudig ihr
Leben einſetzen und damit das größte und höchſte
Opfer für das Vaterland bringen, ſo wird jeder
einzelne im Volke in ſeinem beſchränkten
Wirkungs=
kreiſe gern dem Vaterlande auch den kleinen Dienſt
er=
weiſen, auch an ſeinen Teilen beizutragen, um
durch=
zuhalten. Dies geſchieht durch Einhaltung der
behörd=
lichen Vorſchriften, Beſchränkung des Konſums,
Ver=
wertung der Abfälle uſw.
Es iſt dringend nötig, daß ſich jeder einzelne
von der Wichtigkeit dieſer Maßnahmen
über=
zeugt und es für ſeine patviotiſche Pflicht hält,
zu ihrer Durchführung beizutragen. Wenn z. B. trotz
des Nachtverbotes für die Bäckereien das Publikum
darauf beſteht, nach wie vor ſeine Morgenbrötchen
zum Kaffee zu haben und die Bäcker zwingt, die Ab=
ſichten der Regierung, die am Vorrat unſerer
Nahrungs=
mittel ſparen will, zu durchkreuzen, ſo iſt dies nicht nur im
höchſten Maße kleinlich, ſondern geradezu eine
un=
patriotiſche Handlung, deren Folgen man ſich
klar machen ſollte. Daß dieſe Verordnung auch die
Bäckereien in Mitleidenſchaft zieht, iſt nicht zu vermeiden.
Auch die Bäcker müſſen eben ihren Anteil an den Opfern
tragen, die der Krieg uns auferlegt hat.
Wie nun aber die Haltung der Bäcker zu dieſer Frage
ſei, das Publikum wird ſich einig darüber ſein, daß
angeſichts der tatſächlichen Weizenknappheit, der wir
ge=
genüber ſtehen, nur energiſche Maßnahmen helfen
können, und daß auch durch den Widerſtand einzelner be
teiligter Kreiſe das Wohl der Geſamtheit nicht
gefährdet werden darf.
Arbeiterſchaft und Krieg.
Man ſchreibt uns: Zu den radikal gerichteten
Organen der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften gehört
der Zimmerer. Mit Rückſicht auf dieſen Umſtand iſt die
Neujahrsbetrachtung des genannten Blattes beſonders
erfreulich. Ohne den ſozialdemokratiſchen Glauben an die
künftige Ausſchaltung des Krieges aufzugeben, beurteilt
nämlich der Zimmerer die Möglichkeit, die Folgen des
Krieges zu überwinden, ungemein
hoffnungs=
voll, und nicht minder nachdrücklich betont er die
Not=
wendigkeit von Einzelopfern für das ganze
Volk. Hierüber ſchreibt der Zimmerer im weſentlichen
folgendes:
„Iſt auch durch den Krieg das Leben
Hunderttauſen=
der in vollſter Lebenskraft ſtehender Männer vernichtet
und das Lebensglück von Millionen europäiſcher Fami
lien zerrüttet oder für immer zerſtört worden, ſo bildet
doch auch dieſer Krieg im ewigen Werden und Vergehen
der Menſchheitsentwickelung nur eine Epiſode. Sie wird
vorübergehen, und die Menſchheit wird weiter leben und
ſtreben.. . . . Der dreißigjährige Krieg hat Deutſchland faſt
um die Hälfte ſeiner Bewohnerzahl gebracht. Trotzdem
hat die Lebenskraft die breiten Lücken wieder ausgefüllt,
und das deutſche Volk iſt heute, obwohl das Deutſche
Reich in der Fläche nur etwa um 2 Prozent größer iſt als
Frankreich, dieſem in der Bevölkerungsmenge um reichlich
70 Prozent überllegen. Die Erneuerungskraft wird auch
diesmal dafür ſorgen, daß die Opfer, ſo ſchmerzlich jedes
einzelne für ſeine Familie auch ſein mag, bald erſetzt ſein
werden. . .. Der Preußenkönig Friedrich II., den die Ge=
ſchichte den Großen nennt, hat einmal geſagt: „Daß ich
lebe, iſt nicht notwendig; aber daß der Staat lebt, das
iſt notwendig.‟ Ein ſchönes und kluges Wort. Unter
Staat muß allerdings die Geſamtheit des Volkes ver=
ſtanden werden. In dieſem Sinne bedeutet das Wort,
daß das Einzelleben aufgehen muß im ganzen. Aus
dieſem Winkel muß man auch den gegenwärtigen Krieg
beurteilen. Alle die ſchweren Einzelopfer, die dem Volke
jetzt auferlegt werden und die es in unübertroffener
Hin=
gabe bringt, ſind gerechtfertigt, wenn dem Volksganzen
daraus Vorteile erwachſen.
Nach außen erwartet der Zimmerer ſolche Vorteile
von dem günſtigen Kriegsausgange, auf den wir rechnen
könnten, nach innen fordert er den Ausbau der politiſchen
Freiheit und der ſozialen Gerechtigkeit. Gegen einen
Ausbau der Freiheit und der Gerechtigkeit, der die
Er=
forderniſſe des Staates und des Volksganzen
berückſich=
tigt, wird kein Vaterlandsfreund etwas einzuwenden
haben.
Die Lage des Kleinhandels ſeit Ausbruch
des Krieges.
S. &H. Berlin, 8. Jan. Unter zahlreicher
Be=
teiligung von Vertretern deutſcher Detailliſten=Verbände
fand hier eine Verſammlung ſtatt, deren Beratungsgegen=
ſtand eine eingehende Beſprechung der Lage des
Klein=
handels ſeit Ausbruch des Krieges bildete.
Die Detailliſtenverbände haben ſeit einigen Jahren die
„Intereſſengemeinſchaft großer deutſcher
Detailliſtenver=
bände” gelildet, welche die Aufgabe hat, Stellung zu
allen wichtigen Kleinhandelsfragen zu nehmen und bei
den verſchieden gearteten Intereſſen der Kleinhändler
möglichſt einheitliche Richtlinien herbeizuführen und dieſe
nach außen hin in geeigneten Fällen auch einheitlich zu
vertreten.
Die Intereſſengemeinſchaft beriet in zweitägiger Ver=
ſammlung und beſchäftigte ſich u. a. mit folgenden wich=
tigen Fragen: Maßnahmen des Bundesrats zum Schutze
der Schuldner. — Agitation der Konſumvereine. —
Zah=
lungsbedingungen für den Kleinhandel und die
Kredit=
entziehung ſeitens der Lieferanten. — Ungerechtfertigte
Vertragsbrüche. — Die Mißſtände bei den
Kaufbeſtä=
tigungen. — Beſtellſcheinunweſen. — Feſtſetzung von
Höchſtpreiſen. — Mängel des Wettbewerbsgeſetzes. —
Zwangsvergleiche außerhalb des Konkurſes. —
Geſchäfts=
aufſicht und die neue Konſumenten=Organiſation.
Ueber die jetzige Lage des Kleinhandels
faßte die Intereſſengemeinſchaft folgenden Beſchluß:
„Trotz der im allgemeinen ungünſtigen Einwirkungen des
Krieges, von denen einzelne Geſchäftszweige beſonders
betroffen wurden, und die auf vielfach
unbegrün=
dete Kreditmaßnahmen einzelner Lieferer und Lieferer=
Gruppen und unverſtändige Bedarfseinſchränkungen der
Verbraucher zurückzuführen ſind, hat der deutſche
Detail=
handel ſich mit Erfolg bemüht, ſeinen wirtſchaftlichen
Auf=
gaben vollauf gerecht zu werden und zugleich den Beweis
einer wirtſchaftlichen Geſundheit und Stärke erbracht, die
in ihm den feſten Willen zeitigen, durchzuhalten, bis ein
dem Einſatz der gewaltigen deutſchen Kräfte und Intereſſen
entſprechender ehrenvoller Friede herbeigeführt iſt. Die
Intereſſengemeinſchaft ſtellt mit Genugtuung feſt, daß die
durch die Regierungen bezw. den Bundesrat getroffenen
Maßnahmen ſich hierbei im allgemeinen als nutzbringend
und geeignet erwieſen haben, um die wirtſchaftlichen
Schä=
digungen des Krieges auszugleichen und zu mildern.”
Feier des Geburtstags Königs Ludwig im Felde.
* Berlin, 9. Jan. Die Nordd. Allg. Ztg. meldet:
Feier des Geburtstages Königs Ludwic
im Felde. Wie wir erfahren, begab ſich der Kaiſer in
das Hauptquartier der 6. Armee, um dort mit dem
Kronprinzen von Bayern und ſeinen Offizieren den
Ge=
burtstag Sr. Majeſtät des Königs Ludwig zu feiern. Bei
der Frühſtückstafel erhob ſich Seine Majeſtät der Kaiſer
zu einem Trinkſpruche, in dem er ausführte, wie anders
der feſtliche Tag begangen würde, als man hätte voraus
ſehen dürfen. Er würde es ſich unter anderen Umſtänden
nicht haben nehmen laſſen, einem Herzenswunſche folgend
ſeine Glückwünſche perſönlich darzubringen. Er ſei, da
dieſes unmöglich geworden, hierher gekommen, um mit
Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen und den ihn
umgebenden Offizieren ſchlicht und einfach, wie es der
Krieg erferdert, das ſchöne Feſt zu feiern. Die größte
Freude für den hohen Herrn am heutigen Tage werde
gewiß darin beſtehen, daß er mit berechtigtem höchſtem
Stolze auf ſeine braven Truppen blicken könne, deren
herr=
liche Taten ihnen bei Freund und Feind großen Ruhm
und rückhaltloſe Anerkennung verſchafft hätten. Mit
ſol=
chen Truppen könne der Ausgang der ſchweren Kämpfe,
in denen wir ſtänden, nicht zweifelhaft ſein. In dieſen
Zuverſicht trinke er auf das Wohl ſeines erlauchten
Ver=
bündeten.
Lob der deutſchen Verwaltung in Belgien.
* Roſendaal, 6. Jan. Ein aus Charleroi
ge=
kommener Belgier, der ſeinen in Zeiſt internierten Sohn
beſuchte, teilt, wie der Berl. Lokalanz. meldet, mit, daß
ſeit Mitte November die Zu ſtände in Südbelgien
ſich bedeutend gebeſſert haben. Die Bevölkerung befindet
ſich nicht mehr im Zuſtande nervöſer Spannung, die durch
unerfüllt gebliebene Hoffnung auf den Anmarſch der
Alli=
ierten verurſacht wurde, ſondern tritt zu dem Feind in
ein gutes Einvernehmen. Man zollt der deutſchen Mili=
Schickſalsſtunden — Entſcheidungs=
ſtunden. 9
* Sie halten die Wagſchale des Weltgerichts in der
Hand. Sie prüfen und wägen, ob die Völker wert ſind,
emporzuſteigen oder zurückzuſinken; in ihnen vollzieht ſich.
was weit in die Vergangenheit hinabreicht und zugleich
über die Entwickelung der Zukunft entſcheidet. Ob auch
durch Menſchenſchuld, Tücke und Verrat hervorgerufen —
ſie kommen zuletzt wie eine geſchichtliche
Notwendig=
keit; ſie ſind die großen Wendepunkte, an denen Welten
zuſammenbrechen und Welten ſich emporringen.
Deut=
licher denn ſonſt vernehmen wir in dieſen Stunden die
Schritte der ewigen Majeſtät, und jeder tieferen
Betrach=
tung drängt ſich ehrfurchtgebietend die Gewißheit auf: Die
Weltgeſchichte iſt kein blindes Zufallsſpiel, kein Verhäng.
nis, kein Chaos. Es geht ein ewiger Wille durchſie
hindurch, ein zweck= und zielſetzender Wille, der
ſich durch alle Ereigniſſe Bahn bricht, dem ſie alle, die
Völker und Menſchen, unterworfen ſind. Dieſer Wille
ſpricht auch in dem gegenwärtigen Weltkrieg das
entſchei=
dende Wort, aber er ſpricht es nicht von außen her,
ſon=
dern von innen, er ſpricht es durch die ewigen,
ſittlich=
religiöſen Kräfte, die von ihm ſtammen. Wir ahnen heute,
was das heißen will!
Beim Rückblick wiſſen wir uns eins in dem Gefühl
Wir haben unausſprechlich viel zu danken für die Hilfe,
die wir erfahren. Der Krieg wird im Feindeslande ge
führt, ſeine Schrecken ſind im Großen und Ganzen uns er=
ſpart geblieben. Wir leben hierzulande äußerlich unter
geordneten Verhältniſſen, faſt wie im Frieden. Es hätte
auch anders kommen können.
Schweres, Großes liegt noch vor uns. Es gilt eine
Kraftanſpannung, die in zäher Gedulb, in Hingebung und
Aufopferung noch das Höchſte zu leiſten hat. Dennoch
gehen wir mit feſter Zuverſicht der Zukunft entgegen. Der
Gott der Geſchichte der unſer Volk auf die Höhe
gerufen, der ihm ſeine beſonderen Gnadengaben verliehen
und ſeine beſonderen Weltaufgaben geſtellt hat, wird es
nicht verſinken laſſen. Was wir bis jetzt erlebt, beſtärkt
*) Aus der Silveſterpredigt „Gott hat ſein
Volk heimgeſucht” gehalten in der Stadtkirche zu Darm=
ſtadt von Pfarrer K. W. Velte. Erſchienen in der Johs.
Waitz’ſchen Hof=Buch= und Kunſthandlung in Darmſtadt.
uns in dieſer Zuverſicht. Nur daß wir uns in dem inner=
ſten Heim, da Gott uns ſucht, finden laſſen! Darum
hin=
weg mit allem Leichtſinn, mit aller Oberflächlichkeit und
Gedankenloſigkeit! Wir müſſen noch tiefer hinunter=
ſteigen in den heiligen Ernſt der Zeit. Möchte einmal das
Urteil der Geſchichte lauten: Es war eine
Entſchei=
dungsſtunde unermeßlich groß und ſchwer, aber
Gott ſuchte ſein Volk heim und fand ein Ge
chlecht, das die Stunde der Heimſuchung erkannte und
im tiefſten Ernſt ſich zu ungeahnter Kraftentfaltung
em=
porſchwang
Aus Feldpoſtbriefen.
Weihnachten im Weſten und Oſten.
E. . . . . 28. Dezember 1914.
Meine Lieben! Das Weihnachtsfeſt iſt nun vorüber,
und wenn ich jetzt noch einmal die Feſttage überblicke, ſo
muß ich ſagen, es hätte nicht ſchöner ſein können. Es fiel
uns anfangs recht ſchwer, in die richtige
Weihnachtsſtim=
nung hineinzukommen. Das brachte eben die gänzlich
veränderte Lage ſo mit ſich. Wir konnten unſere
Ge=
danken nicht auf uns und unſere nächſte Umgebung kon
zentrieren. Gewaltſam drängten ſie hinaus, weit hinaus
in die ferne, ach, ſo ferne Heimat, zu Euch Lieben, und die
Bilder, die wir da im Geiſte ſahen, trieben uns die Tränen
in die Augen. Wir hörten Euere bangen Herzen ſchlagen
und wir hörten das verzweifelte Schluchzen der Witwen,
das Weinen der Kinder um den gefallenen Vater, und ſo
mancher alten Mutter um den gefallenen Sohn. Und das
alles machte unſer Herz ſo traurig. Aber wir, die wir
jetzt Weihnachten gefeiert haben, wir leben ja noch, und
unſere Lieben brauchen nicht zu trauern. Wir kämpfen ja
für die Wahrheit, Gerechtigkeit, für das Licht. Und dieſes
Licht hat jetzt um die Weihnachtszeit über die Finſternis
geſiegt. Die Sonnenwende iſt vorüber, und mit dem
ſtei=
genden Licht wird unſer deutſches Vaterland dem Sieg
entgegenſehen. Dieſe Zuverſicht riß uns aus dem
Grü=
beln und Trauern und machte unſer Herz wieder froh.
Wir ſchloſſen uns zu einer großen Famliie zuſammen, und
im Kreiſe dieſer großen Familie feierten wir das
herr=
lichſte aller deutſchen Feſte: Weihnachten.
Ich ſchrieb Euch ſchon, daß es hier in dieſer Gegend
keinen eigentlichen Winter gibt. Es iſt eine Regenzeit, die
das Land und die Straßen in einen fürchterlichen
Zu=
tand verſetzt. Beſonders jetzt, zur Kriegszeit, wo durch
den Maſſenverkehr von Autos, Kolonnen, Kavallerie und
Fußtruppen die Straßen ſtark abgenutzt werden und die
Reinigung nicht ſo gründlich geſchehen kann, wie im
Frieden. Da macht uns der fürchterliche Schmutz auf den
Parkplätzen und in den Gehöften das Leben oft recht
ſauer. Aber gerade am 24. Dezember ſetzte ein kräftiger
Froſt ein, die Bäume und Sträucher ſchmückten ſich mit
einem herrlichen Rauhreif und die klare Winterſonne
ſpie=
gelte ſich in den Millionen Eiskriſtallen. Die ganze Natur
hatte ſich feſtlich geſchmückt und hat damit ihr beſtes zum
Feſte beigetragen. In der herrlichen Kirche von E. fand
nachmittags der Feſtgottesdienſt ſtatt, während die
unter=
gehende Sonne ihre letzten Strahlen durch die bunten
Fenſter warf und das Kircheninnere in ein
ſtimmungs=
volles Licht tauchte. Da kein Organiſt da war, wurde die
Orgel durch eine Infanteriekapelle erſetzt. Um 6 Uhr
abends verſammelten wir uns unterm ſtrahlenden
Weih=
nachtsbaum, und was uns da geboten wurde, hat uns
angenehm überraſcht. Auch für entſprechende
Unterhal=
tung zur Hebung der harmoniſchen Stimmung war beſtens
geſorgt. Bei ſolchen Gelegenheiten merkt man erſt,
wie=
viel verborgene Talente vorhanden ſind. Gemeinſame
Geſänge, Vorträge unſerer Sängergruppe, die ſich ſpeziell
für das Weihnachtsfeſt gebildet hatte, aller Axt, ernſte und
heitere, wurden gebracht. Am wirkungsvollſten waren die
von den Kanonieren ſelbſtverfaßten Gedichte über das
Leben und Treiben in der Kolonne. Da blieb niemand
verſchont, und manches luſtige Abenteuer kam da ans
Tageslicht. Auch der Nikolaus ſtattete uns ſeinen Beſuch
ab, und keiner ging mit leeren Händen aus. Unſer
Ober=
leutnant hielt die Feſtrede. Eine kernige Anſprache, die
von echtem deutſchen Geiſt, Mut, Zuverſicht und Stolz be=
ſeelt war, und die uns allen zu Herzen ging. Nach der
all=
gemeinen Feier verſammelten ſich die Unteroffiziere mit
unſeren beiden Offizieren im Quartier unſeres
Wacht=
meiſters und hier feierten wir weiter unterm ſtrahlenden
Weihnachtsbaum, bis uns, — man darf’s kaum ſagen —
die aufgehende Sonne daran erinnerte, daß nun die
Weihenacht vorüber ſei. Auch am zweiten und dritten
Feiertag hielt ſich das Wetter noch, und heute iſt wieder
franzöſiſcher Winter. Es regnet, oder beſſer geſagt, gießt
ſeit geſtern abend ununterbrochen und der Himmel ſieht
gar nicht ſo aus, als wollte er in abſehbarer Zeit damit
aufhören. Aber heute habe ich Wache, und das heißt ſo
viel, als 24 Stunden dienſtfrei, das kann man bei dem
Wetter famos vertragen.
Sonſt wüßte ich nichts Neues zu berichten. Hoffent
lich ſeid Ihr alle ſo wohl und munter wie ich, dann habt
tärverwaltung, die ausgezeichnete Maßnahmen zur
Er=
nährung der mittelloſen Einwohner getroffen hat,
allge=
meine Anerkennung. Das Brot iſt wohl rar und kärglich
bemeſſen, doch man ſorgt dafür, daß jeder, ſelbſt der
Aermſte, etwas erhält. Die deutſchen Soldaten zeigen ſich
gegenüber der Bevölkerung ſehr mildtätig und legen ſich
ſelbſt Entbehrungen auf, um da und dort helfen zu
kön=
nen. Zeitweiſe dringen Nachrichten aus Paris und
Lon=
don durch. Viel Glauben wird aber den
Senſationsmel=
dungen nicht beigemeſſen. Schon allzu oft erwies ſich die
Ankündigung, daß das deutſche Heer den Rückzug
genom=
men, als unwahr. Dem übrigens großen Teile der
Be=
völkerung wäre es bei weitem lieber, wenn ſie von
Fran=
zoſen und Engländern verſchont bleiben würden. „Ein
Separatfrieden Belgiens mit Deutſchland wäre das Beſte
für unſer ſchwergeprüftes Land”, dieſe Anſicht wird von
Leuten vertreten, deren Patriotismus über jeden Zweifel
erhaben iſt.
Deutſche Flugzeuge über Calais und Dünkirchen.
* Berlin, 8. Jan. Die B. Z. am Mittag meldet
aus Genf: Nach einer Meldung der Times aus Flandern
wurden geſtern Vormittag Zeppelinſchiffe über
Calais und Gravelingen geſehen. Deutſche
Fllieger waren zu der gleichen Zeit über Dünkirchen
erſchienen. Mit Ausnahme eines einzigen Fliegers hätten
ſie kein: Bomben herabgeworfen und wahrſcheinlich nur
der Aufllärung gedient.
* Berlin, 8. Jan. Die B. Z. meldet aus Kriſtiania:
Wie Aftenpoſten aus London berichtet, wurde
Dünkir=
chen geſtern von einer feindlichen Flugmaſchine
nach der anderen beſucht. Sie näherten ſich der Stadt, um
Bomben abzuwerfen, und ſchwebten über den Häuſern der
Stadt, bis ſie das Feuer von Maſchinengewehren vertrieb.
Die deutſchen Sammlungen für den Roten
Halbmond.
* Berlin, 8. Jan. Im Reichstagsgebäude
fand heute vormittag unter dem Vorſitz des
ſtellvertreten=
den Militärinſpekteurs der Freiwilligen Krankenpflege,
Fürſten zu Hatzfeld, die Konſtituierung des Deut=
ſchen Komitees für Sammlungen zugunſten
des Roten Halbmondes ſtatt. Fürſt Hatzfeld gab
zu Beginn der Verſammlung ſeiner Sympathie für
das verbündete Türkiſche Reich Ausdruck, das
in dem ohne Beiſpiel daſtehenden Völkerringen uns treu
zur Seite ſteht und mit uns für die Freiheit des Meeres
und das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker kämpft. Auf
eine beſondere Begrüßung durch den Vorſitzenden Fürſten
Hatzfeld erwiderte der türkiſche Vertreter Hikmet Bey
in deutſcher Sprache, indem er die Beſtrebungen für den
Roten Halbmond als ein neues Zeichen der alten Freund=
ſchaft zwiſchen der Türkei und dem Deutſchen Reiche pries.
Mit dieſer Aktion ſei der Beweis gegeben, daß die Deut=
ſchen nicht nur auf dem Ehrenfelde der Schlacht den
Tür=
ken zur Seite ſtehen, ſondern auch da, wo es heißt,
Wun=
den zu heilen und Schmerzen zu lindern. Hikmet Bey
gedachte beſonders dankbar der deutſchen Kollegen, die
während des letzten Krieges der Türkei und dem
humani=
tären Zweck des Roten Halbmondes ihre Kraft widmeten
Die Konſtituierung des Komitees geſchah in folgender
Weiſe: Das Ehrenpräſidium hat der
Reichs=
kanzler übernommen. Vorſitzende ſind Fürſt Hatzfeld
und Präſident Kaempf. Als Schatzmeiſter fungieren
Gene=
ralkonſul v. Koch, als Schriftführer Dr. Arthur Salomon=
ſohn, Paul v. Schwabach und Dr. Ernſt Jaeckh. In allen
größeren Städten des Deutſchen Reiches ſollen nun
beſon=
dere Lokalkomitees zur Unterſtützung des Zentralkomitees
in Berlin gebildet werden.
Kriegstagung des engliſchen Oberhaufes.
* Im engliſchen Oberhauſe führte Lord
Kitchener aus: Trotzdem deutſche Truppen von dem
weſtlichen Kriegsſchauplatze nach dem Oſten
befördert worden waren, iſt der Feind doch ſtark genug
ge=
blieben, um ſein ausgebildetes Syſtem von Laufgräben zu
behaupten und die Verbündeten aufzuhalten. Die Kämpfe
haben den Charakter eines Feſtungskrieges angenommen.
Die einzigen bedeutenden Kämpfe zwiſchen Briten und
Deutſchen haben ſtattgefunden, als die Laufgräben bei
Givenchy, die von den Indiern beſetzt waren, von den
Deutſchen heftig angegriffen wurden. Einige Laufgräben
wurden verloren, jedoch am nächſten Tage wieder
genom=
men. Die Streitmacht Frenchs wurde durch eine Anzahl
Territorialformationen und eine Diviſion, bei der ſich ein
kanadiſches Regiment befindet, verſtärkt. — Kitchener kam
ſodann auf die Lage auf dem öſtlichen Kriegs=
ſchauplatz zu ſprechen und fuhr dann fort: In
Meſo=
potamien ſetzt das indiſche Expeditionskorps ſeinen
Vor=
marſch nach Norden fort. Es hat den Feind bei Kurna
angegriffen, die Türken beſiegt und ihnen ſchwere Verluſte
beigebracht. Der vielbeſprochene Vormarſch der Türken
nach Aegypten hat bisher nicht ſtattgefunden. Kleine
Ab=
teilungen türkiſcher Truppen unter deutſchen Offizieren
ſind von engliſchen Flugzeugen auf dem Marſch durch das
Land öſtlich des Suezkanalls beobachtet wonrſden. Es ſind
jedoch keine größeren Heereskörper erſchienen, und es hat
auch kein nennenswertes Gefecht mit den den Kanal
be=
wachenden Truppen ſtattgefunden. In Oſtafrika iſt der
Angriff auf die deutſche Stellung bei Tanga mißglückt.
Wir haben jedoch gewiſſe Punkte auf deutſchem Gebiete
beſetzt. Die topographiſchen Schwierigkeiten bilden
vor=
läufig ein Hindernis für den weiteren Vormarſch. In
Kamerun iſt ein gemiſchtes Korps unter dem General
Dobell vorgerückt und hat einige wichtige Stellungen be=
ſetzt. Bei dem deutſchen Angriff auf die
eng=
liſche Oſtküſte erwiderte die Küſtenbatterie von
Hart=
lepool das Feuer der deutſchen Kriegsſchiffe, ohne gegen
die überlegenen Geſchütze den deutſchen Kreuzer etwas
aus=
richten zu können. Durch den mutwilligen Angriff (,
mut=
willig” iſt gut! D. Red.) auf die unverteidigten Badeorte
iſt kein militäriſcher Vorteil erzielt worden. Die
Rekru=
tierung verläuft vorläufig normal. Der vorauszuſehende
Rückgang in der Weihnachtswoche iſt durch die
nach=
herige Steigerung faſt wettgemacht worden. Ueber 218000
Perſonen, die bereit ſind, zu dienen, haben ſich auf den
ausgelegten Liſten eingezeichnet. Während des erſten Ab=
ſchnittes des Krieges hat der Mangel an Offizieren zu
Beſorgniſſen Anlaß gegeben. Wir vermochten jedoch die
Offizierskaders des Expeditionskorps zu ergänzen und
verfügen jetzt über eine beträchtliche Anzahl von Reſerven.
Seit dem Ausbruch des Krieges ſind 29100 Offiziere in
die Apmee eingereiht wonden.
Lord Curzon wünſchte, daß die Erklärung
Kitche=
ners doppelt ſo lang und doppelt ſo ausführlich geweſen
wäre. Er ſagte: Kitchener iſt mit den
Mittei=
lungen ſehr ſparſam geweſen, namentlich über die
Vorgänge in Afrika und am Perſiſchen Golf hätte mehr
geſagt werden können. Vor kurzem haben wir gehört, daß
der deutſche Kreuzer „König sberg” in einer
Fluß=
mündung an der oſtafrikaniſchen Küſte eingeſchloſſen ſei.
Seitdem haben wir nichts mehr über das Schickſal des
Schiffes und ſeiner Beſatzung erfahren. In den afrikani=
ſchen Verluſtliſten iſt nichts über die Mannſchaften geſagt
worden. Es iſt unbekannt, wer den Feldzug in
Oſt=
afrika leitet. Man kann weder die Regierung noch die
lokalen Behörden tadeln, daß ſie den Krieg nicht
voraus=
geſehen haben, wohl aber, daß ſie keinen Plan für einen
möglichen Krieg vorbeettet haben. Wir wiſſen nicht, ob
die Operationen in Oſtafrika und Kamerun von dem
Kriegsamt oder von dem Kolonialamt geleitet werden.
Obwohl die Deutſchen auf dem Kontinent ihr Kriegsziel
nicht erreicht haben, ſind ſie doch im Beſitze von faſt ganz
Belgien und eines großen Teiles von Frankreich. Es iſt
gegenwärtig kein Anzeichen dafür vorhanden, daß
ihre Mittel erſchöpft ſind. Die koloſſalen deut=
ſchen Streitkräfte beſitzen einen Mut, der dem
der engliſchen Soldaten gleichkommt. (1) Dieſer uns
un=
erklärliche Mut wird durch den Haß gegen uns geſtärkt,
deſſen wir mit unſerem phlegmatiſcheren Temperament
un=
fähig ſind. Der Krieg dürfte durch die Zahlen entſchieden
werden. Wenn auch der Staatsſekretär des Kriegsamtes
eine erſtaunliche Zahl von Soldaten an die Front zu
ſchik=
ken vermochte, ſo herrſcht doch das Gefühl vor, daß dieſe
Streitkräfte gegen die Stärke der Armee, die wir zu Hauſe
halten und einüben, ungünſtig kontraſtieren. Die Erklä=
rungen Lerd Kitcheners üben die Rekrutierung
haben einigermaßen enttäuſcht. Die Geſamtzahl der
nötigen Soldaten dürfte weit über zwei Millionen
aus=
machen. Es fragt ſich, ob es möglich ſein wird, dieſe Zahl
aufzutreiben. Eine Nation, von der man dieſe Opfer
verlangt, verdient genauere Auskünfte.
Lord Crewe erklärte, der oſtafrikaniſche Feldzug
werde von dem Kriegsamt geführt. Die Aufgabe der
neuen Armee ſei, die furchtbar ſchweren Verluſte zu er=
ſetzen. Alle Lücken ſeien ſofort ausgefüllt worden. Crewe
fuhr fort: Es iſt geſagt worden, daß die Vervündeten ſich
mit Grund beklagen könnten, daß wir nicht Streitkräfte
ins Feld ſchicken, die unſerer militäriſchen Stärke
entſpre=
chen. Es ſollte jedoch nicht vergeſſen werden, was die
Flotte für die Verbündeten leiſtet. — Die Anzahl der
auf=
gebrachten Rekruten iſt zufriedenſtellend. Wir haben ſo
viel Leute, als wir augenblicklich ausbilden können. Ueber
die Anzahl der zu Hauſe und im Auslande zu
verwen=
denden Truppen kann nichts geſagt werden. Jedoch iſt
kein Grund zu der Behauptung vorhanden, daß Truppen,
die fün den Kontinent fertig ausgebildet ſind,
zurück=
gehalten werden.
Lord Portsmouth fragte, ob die Regierung
beabſichtige, ein Geſetz zu erlaſſen, durch das den
Natu=
raliſierten, die in feindlichen Ländern geboren, der
eng=
liſchen Nationalität ſich für unwürdig erwieſen, die
Zerti=
fikate entzogen werden können. — Der Lordkanzler
antwortete, der richtige Weg, ſolche Perſonen zu
behan=
deln, ſei nicht die Entziehung der Naturaliſierung,
ſon=
dern die Anwendung der ſtrengen Geſetze, die gegenwärtig
in Kraft ſeien. — Auf eine Anfrage erwiderte Viscount
Allendale: Am 1. Januar waren 27000 Deutſche,
Oeſterreicher und Ungarn auf freiem Fuße, 15000
ſind interniert worden. Die Anzahl der auf freiem Fuß
befindlichen Frauen beträgt 18000.
Engliſche Schiffsverluſte.
* Amſterdam, 9. Jan. (Etr. Frkft.) Die Times
meldet, daß das engliſche Dampfſchiff „Elfrida” in
der Nähe von Searborough auf eine Mine gelaufen und
geſunken iſt. Auch der Fiſcherdampfer „Cygnus” aus
Grimsby lief am 12. Dezember auf eine Mine und ſank.
Die aus 9 Leuten beſtehende Mannſchaft ertrank. Dieſes
iſt bereits der 32. Fiſcherdampfer aus Grimsby, der dem
Krieg zum Opfer gefallen iſt. (Frkf. Ztg.)
Verluſtliſte der „Formidable‟.
* London, 8. Jan. (Nichtamtlich.) Die
Admi=
ralität veröffentlicht die Liſte der mit dem Linienſchiff
„Formidable” untergegangenen Leute. Die Liſte enthält
über 500 Namen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Januar.
* Juſtizperſonalien. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben den Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Mainz Amtsgerichtsrat Wilhelm Kilian zum
Landge=
richtsrat bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen
und den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Darmſtadt
Amtsgerichtsrat Dr. Guſtav Maurer zum
Landgerichts=
rat bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg, beide
mit Wirkung vom 20. Januar 1915, ernannt; ferner die
Notare Geheimen Juſtizrat Hermann Jöckel in
Fried=
berg, Geheimen Juſtizrat Karl Wolf in Mainz und Ju=
ſtizrat Otto Hallwachs in Darmſtadt zu
Mitglie=
dern, die Notare Geheimen Juſtizrat Dr. Julius Reen
in Wörrſtadt, Juſtizrat Ernſt Metz in Nidda und
Juſtiz=
rat Dr. Artur Oſann in Darmſtadt zu
ſtellvertre=
tenden Mitgliedern des Diſziplinarhofes
für Notare, die Notare Geheimen Juſtizrat
Ferdi=
nand Gallus in Darmſtadt und Geheimen Juſtizrat Dr.
Karl Kleinſchmidt in Darmſtadt zu Mitglieder n,
die Notare Geheimen Juſtizrat Hermann Metz in Darm=
ſtadt und Geheimen Juſtizrat Otto v. Brentano di
Tremezzo in Offenbach zu ſtellvertretenden
Mitglie=
dern der Diſziplinarkammer für die Notare
der Provinz Starkenburg; die Notare Geheimen Juſtizrat
Auguſt Metz in Gießen und Juſtizrat Hermann Katz in
Gießen zu Mitgliedern, die Notare Artur Stahl in Bad=
Nauheim und Ludwig Römheld in Gießen zu
ſtellver=
tretenden Mitgliedern der Diſziplinarkammer für
die Notare der Provinz Oberheſſen; die Notare Geheimen
Ihr nichts zu klagen. Seid herzlich gegrüßt und geküßt
von Euerem
Auguſt.
G.=R. . . 26. Dezember 1914.
Werte Familie K.! Auch Ihnen heute einen herzlichen
Gruß und ein frohes neues Jahr. Noch nie in meinem
Leben hat das ſchöne Weihnachtsfeſt ſo tiefe Eindrücke im
Herzen hinterlaſſen, als gerade in dieſer ſchweren Zeit.
Unvergeßlich bleiben uns dieſe Tage, und hoffe ich, daß
auch meine lieben Eltern dieſes herrliche Feſt in
unge=
trübter Freude gefeiert haben, gegenüber ſo vielen
Fa=
milien, die ja leider ſchon ſo viele liebe Angehörige
be=
trauern. Der Kummer meiner lieben Mutter iſt mir ja
nur zu leicht verſtändlich, denn wohl wird auch mein
Bruder in aller Kürze ins Feld ziehen; aber mich erfüllt
es mit freudigem Stolz, daß es auch ihm vergönnt iſt,
etwas für unſere große heilige Sache zu tun. Ich glaube,
daß das Gottvertrauen meiner lieben Mutter ſtark genug
iſt, um dieſe ſchwere Zeit in Geduld zu ertragen. — Am
heiligen Abend ſtand 150 Meter vor dem Schützengraben
ein brennender Weihnachtsbaum, der von den Franzoſen
beſchoſſen wurde, und laut klang aus dem deutſchen
Gra=
ben das feierliche Lied: „Stille Nacht, heilige Nacht!‟ Die
Weihnachtsgeſchenke aus der Heimat haben alle
Erwar=
tungen übertroffen. Möge der Krieg auch noch ſo lange
dauern, ſo lange dieſe Welt voll Liebe hinter uns ſteht,
erlahmt unſer Arm nicht.
Herzlichen Gruß Ihr
Ernſt G.
* Welch herzliche Dankbarkeit für die an unbekannte
Empfänger geſpendeten Liebesgaben für Weihnachten unter
den Truppen zu finden iſt, zeigt folgender Brief, der einer
hieſigen Familie vor einigen Tagen zuging:
Nord=Frankreich, 24. Dezember 1914.
Euer Wohlgeboren Herrn und Frau K. . . . Durch
Erhaltung Ihres hochherzigen Weihnachtspakets erlaube
ich mir vorderhand meinen innigſten Dank auszuſprechen.
Das dürfen Sie mir glauben, als ich in den Empfang
Ihres hochherzigen Geſchenkes kam, weinte ich vor Freude,
wenn man aus unbekannter Familie mit ſo einer
her=
zensguten Gabe überraſcht wird. Und dann noch dazu
mit ſo einem reichlichen Inhalt. Ich wurde von einem
jeden meiner Kameraden geradezu beneidet, wiewohl
auch dieſe reichlich beſchenkt wurden. Alſo nochmals
mei=
nen herzinnigen Dank der ganzen Familie. Sie werden
mir aber nicht böſe ſein, indem ich ein bayeriſcher Soldat
bin. Ich bin Landwehrmann, bin 38½ Jahre alt, katho
liſch, bin verheiratet, habe 2 Kinder und bin in meinem
Zivilberuf Landwirt. Ich nehme auch in meiner Heimat
mehrere Ehrenämter ein. Ich teilte dies auch ſofort
mei=
ner Familie und meiner ganzen Heimat mit, wie ich von
ſo einer braven Familie beſchenkt wurde. Gott wird es
Ihnen lohnen.
Zum Jahreswechſel erlaube ich mir, Ihnen daher
meine herzlichen Glück= und Segenswünſche
darzubrin=
gen. Es möge Sie Gott, der Herr, noch eine lange Reihe
von Dezennien Jahren mit voller Geſundheit und Friſche
am Leben erhalten. Ich werde täglich an Sie denken und
Ihren werten Namen in die Tiefe meines Herzens
ein=
graben. Zum Schluſſe nochmals beſten Dank und grüßt
Sie aus weiter Ferne Ihr dankbarer Franz H. . . .
Zu bemerken wäre hierzu, daß das fragliche Paket die
Aufſchrift trug: „An einen bedürftigen Soldaten des 18.
Armeekorps”. Da es aber nun bei einem braven Bayern
landete, entſchuldigt er ſich, daß er Bayer iſt!
A. . . . . . 26. Dezember 1914.
Werte Angehörige! Will Euch hierdurch zu wiſſen
un, daß ich heute Euer liebes Weihnachtspaketchen mit
dem ſchwarz=weiß=roten Bande erhielt, wofür ich Euch
auch von Herzen danke. Es hat mich ſehr gefreut, denn
Ihr. könnt mir es glauben, daß ein Paket aus der Heimat
mit Weihnachtsgeſchenken und auch noch mit einem ſo
ſchönen Bändchen mit Grüßen aus der Heimat einem
Krieger neues Leben bringt. Ich nicht allein, ſondern
alle, die bei mir waren, bewunderten den Zweig mit dem
Bande. Auch unſer Herr Leutnant, Freiherr von R., ein
Darmſtädter, der bei uns iſt als Regiments=Adjutant,
nahm ſich eine Naſe voll von dem Geruche des edlen
Zweiges. Sonſt iſt das Weihnachtsfeſt bei uns ziemlich
ruhig verlaufen. Wir liegen ſeit etwa 8 Tagen im Gefecht
an der Bzura, allerdings iſt es zu bewundern, daß uns
die Ruſſen nicht einen Schabernack antaten Am
Beſcher=
abend wurden wir abwechſelnd aus dem Schützengraben
herausgezogen und konnten auf dieſe Weiſe eine Stunde
im Weihnachtsgefühl verleben, allerdings mit der Flinte
in der Hand. Ich hatte das Glück, daß ich in das Haus
kam, in dem unſer Regimentskommandeur lag. Nachdem
derſelbe eine Anſprache an uns gehalten hatte, ſangen
wir das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht‟ Bei dieſem
Geſang war aber keiner, dem nicht die Tränen in die
Augen traten, denn die meiſten Leute ſind doch verheiratet
und haben Familie. Wer denkt in dieſem Augenblid
nicht nach Hauſe an ſeine Angehörigen! Nachdem der
Geſang zu Ende war, wurde jeder von uns mit einem
kleinen Geſchenk von unſerem Regimentskommandeur
bedacht und zwar aus ſeiner eigenen Taſche. Als wir
uns bedankt hatten, hieß es „Kehrt marſch!” und unſer
Weihnachtsfeſt war zu Ende. Bei Euch wird das Feſt
wohl beſſer verlaufen ſein, denn in der Heimat, wo
keine Kugeln pfeifen und keine Granaten und Schrapnells
platzen, da muß es doch gut zu leben ſein; ich kann es
mir wirklich nicht mehr vorſtellen, ſo ein ruhiges Leben.
Glück und Geſundheit wünſchend fürs neue Jahr,
K. H.
grüßt Euch aus fernem kalten Feindesland
* Die Weihnachtsgeſchenke aus Amerika. Wie der
Provinzialverein Berlin des Vaterländiſchen
Frauenver=
eins mitteilt, wird von den ſechs Eiſenbahnwagen mit
33 000 Kilogramm Inhalt nach den Beſtimmungen der
Zentralſtelle vom Roten Kreuz ein entſprechender Teil
auf Berlin entfallen. Der Verein hat jetzt mit der
Entladung und Sortierung der Sendung begonnen. Es
befinden ſich unter den Gaben der Mehrzahl nach recht
hübſche Geſchenke Spielzeug, Bilderbücher, Wäſche und
Kleidungsſtücke, Wollſachen, Zuckerzeug, Nüſſe. Manches
iſt ſehr ſorgfältig verpackt und mit großer Liebe
ausge=
wählt. So haben einige amerikaniſche Kindergärten un
ter Leitung ihrer Lehrerinnen kleine Püppchen ausgeputzt
und mit Zetteln verſehen, auf denen ſie ihren deutſchen
Altersgenoſſen einen Weihnachtsgruß ſenden. Eine große
Anzahl von Bittgeſuchen um Gewährung von Gaben iſt
bereits eingegangen. Wieviel davon berückſichtigt
wer=
den können, ſteht allerdings noch dahin, wenn man
be=
denkt, daß allein im Stadtkreis Berlin ſich nicht weniger
als ungefähr 70000 Frauen von
Kriegsteilneh=
mern befinden, welche ſtaatliche und ſtädtiſche Unter=
ſtützung erhalten. Der Verein iſt mit dem Magiſtrat Berlinin
Verbindung getreten, um die für die Gaben in Betracht
kommenden bedürftigen Kriegerwaiſen feſtzuſtellen.
* Ein verſtändiges Urteil. Durch eine Notiz in der
Düſſeldorfer Volkszeitung, in der das rigoroſe
Ein=
treiben des Mietzinſes gegeißelt worden war,
fühlten ſich zwei Neußer Hausbeſitzer beleidigt. Sie
ſtrengten Privatklage gegen den verantwortlichen
Redak=
teur an. Das Schöffengericht hat jetzt, wie wir der
Chem=
nitzer Volksſtimme entnehmen, die Eröffnung des
Haupt=
verfahrens abgelehnt, und zwar mit Bezugnahme auf
den § 193 des Str.=G.=B. (Wahrnehmung berechtigter
Intereſſen). Es heißt in dem Beſcheide unter anderem:
Der Angeſchuldigte hatte das Recht, Maßnahmen zu
rü=
gen, welche nach ſeiner Auffaſſung mit der vom ganzen
Volke zu erwartenden Opferwilligkeit im
Wi=
derſpruch ſtehen und welche geeignet ſind, den
ſozia=
len Frieden zu ſtören. Das Intereſſe an der Unterlaſſung
derartiger Maßnahmen hat in den gegenwärtigen
Zeitver=
hältniſſen jeder Deutſche. Wenn der Angeſchuldigte
da=
her von dieſem Geſichtspunkte aus das Verhalten der
Kläger einer Kritik unterzog, ſo handelte er innerhalb der
Grenzen des § 193 Str.=G.=B.
B.B. „Gott ſtrafe England!” — auf der Preßkohle
„Gott ſtrafe England!” dieſes ſich immer mehr im deut=
ſchen Völke einbürgernde Kriegsbegrüßungswort iſt jetzt
auch von der Induſtrie übernommen worden.
Gewiſſer=
maßen als Schutzmarke haben nämlich die Leonhard=
Braunkohlenwerke in Meuſelwitz ihren Briketts den
Stem=
pelaufdruck gegeben: „Gott ſtrafe England!” — 1. Januar
1915."
* Ein amüſantes Einquartierungsgeſchichtchen wird
der B. Z. am Mittag erzählt: Der Stab des . . Infan
terie=Regiments wurde auf einem alten Gutshof in der
Gegend von Reims einquartiert, in dem ſchon vor
länge=
rer Zeit Deutſche in Quartier gelegen hatten. An der
Haustür der im ganzen guterhaltenen Beſitzung fanden
nun die neuen Gäſte in deutſchen Buchſtaben die Inſchrift
„Jeſus Sirach 31, 13" die dann nachher von den Franzo=
ſen aus irgend einem Grunde nicht beſeitigt worden war.
Die deutſchen Soldaten waren natürlich mit Bibeln nicht
ausgerüſtet und konnten infolgedeſſen nicht erraten, was
dieſes Zitat bedeuten ſollte. Erſt der ſpäter eintreffende
Feldgeiſtliche war in der Lage, das Bibelwort zu
entzif=
fern; es bedeutete nämlich: „Glaubet nicht, hier
gibt es vielzu freſſen!“
Leider erfüllte ſich dieſe
Prophezeiung in vollſtem Maße.
Juſtizrat Heinrich Köhler in Oſthofen und Juſtizrat
Stto Schwarz in Worms zu Mitgliedern, die
No=
tare Juſtizrat Dr. Otto Bing in Mainz und Juſtizrat
Eugen Calman in Alzey zu ſtellvertretenden
Mitglie=
dern der Diſziplinarkammer für die Notare
der Provinz Rheinheſſen, ſämtlich für die Zeit
bis zum 31. Dezember 1917, ernannt.
* Erledigre Stelle. Die Stelle des Geſanglehrers
an der Viktoriaſchule zu Darmſtadt. Meldungen
ſind innerhalb 3 Wochen an die Abteilung für
Schul=
angelegenheiten zu richten.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum Leutnant
der Reſerve: der Vizewachtmeiſter Mamroth (I Darm=
ſtadt), der Train=Abt. Nr. 18, jetzt bei der Reſ.=Prov.=
Kol. 3; zum Oberleutnant: der Leutnant Blitz der Reſ
des Feldart.=Regts. Nr. 61 (Friedberg), im Feldart.=Regt.
Nr. 61; zu Leutnants der Reſerve: die Vizefeldwebel
Bauer, Andreß, Schweißgut, Kolb (I Darm=
ſtadt), des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115, Stauffer,
Traub (Worms), des Inf.=Regts. Nr. 118; Jöckel
Vizefeldwebel (I Darmſtadt), jetzt im Inf.=Regt. Nr. 136,
zum Leutnant der Landw.=Inf. 1. Aufgebots. Im
Vete=
rinärkorps befördert: zum Veterinär, vorläufig ohne
Pa=
tent, der Unterveterinär der Reſ. Reiff beim Garde=
Drag.=Regt. Nr. 23; der Unterveterinär der Landw. 2.
Aufgebots Herfel (Worms) bei der Reſ.=Fuhrp.=Kol. 85
des 26. Reſ.=Korps. Als Veter.=Offizier für die Dauer des
Krieges angeſtellt: als Veterinär Dr. Schuhmacher
(II Darmſtadt), im Bereiche des ſtellvertr. Gen.=
Komman=
dos des 18. Armeekorps.
Kriegsauszeichnungen. Der Kriegsfreiwillige
C
Unteroffizier Heinz Landmann im Reſ.=Inf.=Regt. 221
erhielt das Eiſerne Kreuz.
-g. Provinzialausſchuß. Geſtern wurde das Urteil
gefällt in der Enteignungsſache wegen Verbreiterung der
Fahrbahn des Landwehrwegs auf der Strecke zwiſchen
der Weiterſtädter Straße und dem Eingang zum neuen
Güterbahnhof auf eine Breite von 11 Meter. Die Ent=
ſchädigung der Grundeigentümer Fehrer und Loeb wird
auf je 7 Mk. für den Quadratmeter feſtgeſetzt, Loeb erhält
außerdem für Verſetzung der Einfriedigung und
Auffül=
lung des Hofes 70 Mk. und für Einſchränkung des
Lager=
platzes 200 Mk. Der Antrag des Loeb auf Uebernahme
des ganzen Grundſtücks wurde abgelehnt. Die Koſten des
Verfahrens hat die Stadt zu tragen. — Heinrich Bott
zu Darmſtadt will die Schankwirtſchaft im Hauſe
Mag=
dalenenſtraße Nr. 3 weiter betreiben. Bereits am 11. Juni
1913 hatte er um die Erlaubnis nachgeſucht, wurde jedock
damals vom Provinzialausſchuß abgewieſen, weil das
Bedürfnis nicht nachgewieſen war. Die
Wirtſchaftsdepu=
tation der Stadtverordnetenverſammlung und der
Gaſt=
wirteverein haben die Bedürfnisfrage im Sinne eines
letzten Verſuchs bejaht. Das Polizeiamt nimmt einen
ablehnenden Standpunkt ein. — Frau Berta Ringler
aus Darmſtadt will die Schankwirtſchaft im Hauſe
Pan=
kratiusſtraße 58 wieder eröffnen. Sie wurde zuletzt von
Jakob Petri betrieben und iſt ſeit 26. März 1912 geſchloſ=
ſen. Das Polizeiamt hat in Uebereinſtimmung mit dem
Gaſtwirteverein auch diesmal die Bedürfnisfrage
ver=
neint. Die Wirtſchaftsdeputation der
Stadtverordneten=
verſammlung hat zwar die Bedürfnisfrage bejaht, jedoch
nur aus dem Grunde, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
des Ringler den Weiterbetrieb der Wirtſchaft geboten er=
ſcheinen ließen. Beide Geſuche wurden abgelehnt.
— Großh. Hoftheater. Heute findet die hieſige
hun=
dertſte Aufführung von „Carmen” in der dekorativen und
koſtümlichen Neuausſtattung der Feſtſpiele ſtatt. Montac
bleibt das Hoftheater geſchloſſen. Die nächſte
Wieder=
holung des großen Ausſtattungsſtückes „Die Reiſe um die
Erde” findet am Dienstag, den 12. d., abends 7 Uhr
(A 18), ſtatt. Mittwoch, den 13. d., wird nach einer Reihe
von Jahren Glucks „Orpheus” neu inſzeniert, wieder in
den Spielplan aufgenommen. Bekanntlich wurde das
Darmſtädter Hoftheater aufgefordert, mit dieſem Werke
bei den Salzburger Mozart=Feſtſpielen, die infolge des
Krieges abgeſagt werden mußten, mitzuwirken.
Beſon=
deres Intereſſe dürfte es erwecken, daß die Partie des
Or=
pheus, die gewöhnlich mit einer Altiſtin beſetzt werd, in
dieſer Neueinſtudierung von einem Sänger (Auguſt
Glo=
berger) geſungen wird. Die Eurydike ſingt Mizi Marx
den Eros Margarete Schreber. Dirigent iſt Hofrat
Otten=
heimer, Regie Otto Nowack. Donnerstag geht „Der
flie=
gende Holländer” von Richard Wagner in Szene.
Frei=
tag, den 15. d., wird Raimunds „Verſchwender” neu in=
ſzeniert, mit einer großen Konzerteinlage im 4. Akt,
ge=
geben. Im „Verſchwender” ſind beſchäftigt die Damer
Gothe, Hacker, Hinken, Meißner, Müller=Hanno, Pils und
Widmann, ſowie die Herren Baumeiſter, Ehrle, Hacker,
Harprecht, Heinz, Jordan, Jürgas, Kroczak, Peterſen
Schneider, Schutzendorf, Weſtermann und Wolzogen.
Spielleiter Hans Baumeiſter, muſikaliſcher Leiter Erick
Kleiber. Am Samstag, den 16. d., geht „Als ich noch im
Flügelkleide” als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen
in Szene.
Frauenhilfe im Krieg 1914/15. Zu den immer
wiederkehrenden Klagen derer, die Angehörige im Felde
haben, gehören auch die über die Feldpoſt. Ein großer
Teil der Schuld an der angeblichen Verſäumnis der Poſt
liegt aber zweifellos an den Abſendern ſelbſt, die ihre
Briefe häufig mit mangelhafter Adreſſe und ihre Päckchen
n ſchlechter Verpackung ins Feld ſenden. Um recht vielen
behilflich zu ſein, dieſe Fehler beim Abſenden künftig zu
vermeiden, hat die Frauenhilfe im Krieg 1914/15 im
Ein=
verſtändnis mit dem Roten Kreuz, mit der Ober=
Poſtdirek=
tion und der Kommandantur beſchloſſen, in ihrer Ge=
ſchäftsſtelle, Stadthaus, Rheinſtraße 16—18, Zimmer
Nr. 26, eine Feldpoſtſtube einzurichten. Es werden
dort: 1. Die richtigen Feldadreſſen, wenn ſie dem Abſender
nicht bekannt ſind, ſoweit möglich, ermittelt und
richtig=
geſtellt. 2. Es werden Pakete zu 250 Gramm, 500 Gramm
und 5 Kilogramm nach Vorſchrift der Poſt verpackt, adreſ=
ſiert, frankiert und nötigenfalls an die in Frage kommenden
Stellen, wie Intendanturen, Depots, Gefangenenlager
uſw., befördert. Das nötige Verpackungsmaterial iſt gegen
Erſtattung der Barauslagen ſtändig in der Feldpoſtſtelle
erhältlich. 3. Es wird in der Feldpoſtſtube der
Poſtver=
ehr mit Kriegsgefangenen, mögen es nun Briefe, Pakete
oder Geldanweiſungen ſein, übernommen. Die
Ermitte=
lung der Adreſſe von Kriegsgefangenen, ſowie der Nach
veis über den Verbleib Gefangener, Gefallener und
Ver=
mißter jedoch iſt und bleibt Aufgabe des Roten Kreuzes.
4. Die Feldpoſtſtube ſchreibt jedermann gerne auf Wunſch
Briefe, Eingaben uſw. Dieſe Einrichtung der
Frauen=
hilfe wird gewiß vielen Abſendern von Feldpoſtſachen
willkommen ſein, beſonders all denen, die in dieſen
Din=
gen ungeübt und unſicher ſind, und wird gewiß dazu
bei=
tragen, die Klagen über die „ſäumige Feldpoſt”,
einzu=
chränken.
g. Gartenbauverein Darmſtadt. Der erſte Vorſitzende,
Herr Profeſſor Völſing, leitete auch diesmal die erſte
Sitzung im neuen Jahr mit einem Neujahrsgruß an die
Mitglieder ein, und zwar unter Hinweis auf den ernſten
Kampf da draußen im Felde. Er teilte dann den
An=
veſenden mit, daß nach Beſchluß des Vorſtandes außer
den regelmäßigen Monatsverſammlungen noch an jedem
dritten Donnerstag im Monat eine zwangloſe
Zuſammen=
unft im ſogen. „Grünen Zimmer” (Grafenſtraße 18)
ſtatt=
finden ſolle, bei welcher Gelegenheit aus den einzelnen
Gebieten des Obſt= und Gartenbaues Fragen in freier
Ausſprache behandelt werden. Dieſe Vereinsabende
velche früher ſchon einmal eingeführt waren und ſich gro=
ßer Beliebtheit erfreuten, werden in den Tagesblättern
veröffentlicht. Ferner ſei vom Verein geplant, ein grö=
ßeres Gelände pachtweiſe zu erwerben und dieſes an
Lieb=
haber parzellenweiſe abzugeben. Um aber feſtſtellen zu
können, wieviel Gelände hierzu erforderlich iſt, werden
die Liebhaber gebeten, ſich möglichſt bald beim erſten
Vor=
itzenden zu melden. Gleichzeitig werden an dieſer Stelle
auch Meldungen zur Teilnahme an einem Kurſus im
praktiſchen Obſtbaumſchnitt entgegengenommen.
Schließlich wurde noch aufmerkſam gemacht, daß der
Mo=
nat Januar die geeignetſte Zeit zum Schneiden der
Pfropf=
reiſer ſei, und es kam der Wunſch zum Ausdruck, daß die
Obſtzüchter an Bäumen bewährter Sorten jetzt Reiſer
chneiden und ſie dem Verein z. Weiterverteilung an
Intereſſenten zur Verfügung ſtellen „ Iten. Im
zwei=
ten Teil der Sitzung wurde eine überaus prächtige
Licht=
ilderſerie unter dem Titel „Durch Heide und Moor
zum Nordſeeſtrande” vorgeführt und den
Anweſen=
den ein Einblick gewährt in noch abſeits vom Verkehrs=
ſtrome liegende Heide= und Moorgebiete zwiſchen Weſer
und Elbe und in die eigenartige Welt der deutſchen und
olländiſchen Nordſeeküſte.
* Silveſterpredigt. „Gott hat ſein Volk
heim=
geſucht. Unter dieſem Titel hat Herr Pfarrer Velte
ſeine am Silveſterabend in der Stadtkirche gehaltene
Predigt in der Waitz’ſchen Hofbuchhandlung im Druck
erſcheinen laſſen. Viele ſeiner Hörer werdent ihm
dank=
ar ſein, daß er es ihnen dadurch möili=d gemacht hat.
dieſes ſtimmungsvolle Wort noch einmal zu genießen
und in ſtillem Nachdenken auf ſich wirken zu laſſen. Aber
auch viele, die dieſen Gottesdienſt nicht beſuchen konnten,
werden ſich freuen, in dieſer Predigt eine nachträgliche
Silpeſter=Erbauung von ſeltener relisiöſer Kraft und Tiefe
zu finden. Der Prediger gibt darin einen mächtigen
Geſamteindruck von dem, was unſer Volk in dem
ver=
angenen Kriegsjahr erlebt hat und läßt dieſes ungeheure
Erleben ſich ſpiegeln in dem Textwort: Lukas 7. V. 16b
Gott hat ſein Volk heimgeſucht‟. Durch Weite ſeines
Blickes und die Tiefe ſeiner Gottesauffaſſung führt er
ins auf die höchſte Höhe der Betrachtungsweiſe und
lehrt uns die gewaltigen Ereigniſſe, deren Zeugen wir
ſein dürfen, im Lichte der Ewigkeit zu ſchauen. Niemand
wird dieſe Predigt leſen, ohne ſich innerlich gehoben und
geſtärkt zu fühlen, ohne etwas von der religiöſen und
vaterländiſchen Weihe zu ſpüren, die am Silveſterabend
die zahlreiche Zuhörerſchaft ergriff. — Die Predigt iſt für
0 Pfg. in allen Buchhandlungen, wie im erwähnten
Verlag zu erhalten. Der Reinertrag wird der
Samm=
lung der evangeliſchen Gemeinden Heſſens für
einen Lazarettzug zugewendet.
Städtiſche Schulzahnklinik der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt, Waldſtraße 21. (Sprech=
ſtunden von 9- 12 und von 2—5 Uhr; Samstags
von 2— 4 Uhr. Noch nicht ſchulpflichtige Kinder werden
nur morgens behandelt, für Militär von 2—7 Uhr.) Im
Monat Dezember 1914 wurden behandelt 379 Kinder
(215 Mädchen, 164 Knaben) mit 507 Konſultationen.
Gefüllt wurden 194 Zähne, ausgezogen wurden 341
Zähne (243 Milchzähne, 98 bleibende Zähne). Zahl der
Tage, an denen Sprechſtunden abgehalten wurden: 18
Militärbehandlungen: 372 Konſultationen.
* Arheilgen, 8. Jan. (Liebestätigkeit.) Daß
in den Städten die Kinder beſonders der höheren
Lehr=
anſtalten ſich in verſchiedenen Zweigen der Kriegsfür=
ſorge betätigt haben, konnte man ſchon öfter leſen. Aber
auch die Kinder der Landgemeinden wollen bei dieſer
Liebesbetätigung nicht zurückſtehen. Schon vor den
Feiertagen ſammelten die hieſigen Schulkinder
Geld=
beträge und brachten ſo die anſehnliche Summe von
275 Mk. zuſammen. Dafür wurde Wolle gekauft, und
die älteren Mädchen waren eifrig beim Strümpfe
ſtricken. Ferner wurden Fußlappen, Taſchentücher,
Schokolade und Lebensmittel, beſonders geräucherte
Wurſt, eingekauft. Auch unſere Fortbildungs
chüler waren beim Liebesgabenſtiften ſehr freigebig.
Sie ſpendierten Zigarren, Zigaretten und Tabak. In
den nächſten Tagen gehen nun an die im Felde
ſtehen=
den Väter unſerer Schuljugend etwa 60 Pakete ab.
Unſere Kleinſten zupfen eifrig Scharpie für unſere
Ver=
wundeten. Die große Zeit macht alle Kräfte des
Ge=
meinſinnes rege. — Viel Dank gebührt auch einem
hieſigen jungen Manne, der es verſtand, ein kleines
Kunſtwerk, Feſtung „Hindenburg” genannt,
auf=
zubauen und in uneigennützigſter Weiſe zur Verloſung
zu bringen. Die Burg war recht hübſch ausgearbeitet.
mit Geſchützen und Beſatzung ausgeſtattet und ſogar
der Trompeter auf der Zugbrücke fehlte nicht. Er
brachte die bedeutende Summe von 100 Mk. zuſammen,
wovon er 65 Mk. der hieſigen Kriegshilfe, den Reſt
einem anderen mildtätigen Zwecke überwies. Ein
ein=
facher Gedanke wurde hier mit herrlichem Erfolge
gekrönt.
g. Aus dem Odenwald, 9. Jan. (Einen
lohnen=
den Verdienſt) findet die Bevölkerung des
Odenwal=
des, beſonders im Kreiſe Erbach, zumteil durch die
An=
fertigung von Strohhufen. Die Strohhufe werden für die
bayeriſche Armee angefertigt und ſollen bis Mitte Januar
2 Millionen geliefert werden. Bezahlt wird pro Stück
5 Pfg.
Worms, 9. Jan. (Unfall.) In der Zuckerfabrik
Offſtein iſt geſtern der 19 Jahre alte Friedrich Schmitt
von dort beim Auflegen von Rüben aus einer beträchtlichen
Höhe abgeſtürzt, wodurch er einen Schädelbruch
erlitt. Er wurde mittels des neuen Krankenautos in das
hieſige Krankenhaus gebracht. Der Zuſtand iſt anſcheinend
bedenklich.
Gießen, 9. Jan. (Unſere Bäckermeiſter) waren
geſtern verſammelt, um ſich über die neuen Maßnahmen, die
durch die Bundesratsverordnung zur Streckung des Mehl=,
bezw. Backwarenvorrats für das Bäckereigewerbe zu
er=
greifen ſind, zu beraten. Prof. Dr. Skalweit hielt der
Verſammlung einen intereſſanten Vortrag über die
Not=
wendigkeit der vom Bundesrat angeordneten Maßnahmen.
Obermeiſter Deibel wies darauf hin, daß, wenn die
Kollegen im ganzen Reich bereits ſeit 1. Dezember, wie
vorgeſchlagen war, Kartoffelzuſatz verbacken hätten, die
Anordnung des Bundesrats, die zweifellos in das
Ge=
werbe hart eingreift, wohl kaum gekommen wäre. Leider
habe ſich die Notwendigkeit des behördlichen
Zwan=
ges im Intereſſe der Volksernährung während des Krieges
ergeben, und das Gewerbe müſſe ſich damit abzufinden
ſuchen, ſo gut es geht. Man beſprach nun eingehend, in
welcher Weiſe die Meiſter für die Folge das Geſchäft
or=
ganiſieren können. Es wurden verſchiedene Vorſchläge
gemacht und man beſchloß ſchließlich, ſich erſt in einer
ſpä=
teren Verſammlung ſchlüſſig zu machen.
Butter, ½ kg . . 1,40 M.
in Part. ½kg . 1,30 M.
Eier Stück . . 11—14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit.. 20Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner 4 M.
„ Kumpf
(10 Liter) . 65 Pf
„ Ikg . 9 Pf.
„ Mäuschen,
½ kg 9—10 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 14— 20Pf
Zitronen, Stück . 6—8 Pf.
Apfelſinen, Stück 6—8 Pf.
Birnen, ½ kg . 14— 18 Pf
Nüſſe 100 Stück . — Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück . — Pf.
Endivien, Stück 4—7 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel 3 P
Rettiche . Stück 4—5 Pf.
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½kg 10P
Zwiebeln, ½ kg . 14 P
Tomaten, ½kg . — Pf.
Spinat, ½ kg . 20—25
Weißkraut, Stück 10—20 P
Rotkraut, Stück 10—35
Blumenkohl, Stück 20—50 Pf.
Wirſing, Stück . 5—10 Pf.
Grünkohl, Stück . . 5 Pf.
Roſenkohl, ½ kg . . 25 Pf.
Gelberüben, ½ kg 5 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 25-35 Pf.
Sellerie, Stück . 5—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,10—1,20 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00 —2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Haſen, Stück 4,00—4,50 M.
Lapins, Stück 1,10— 1,20 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg 1,00—1,10 M.
Aal. ½ kg . 1,00— 1,10 M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 35—60 Pf.
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½kg 70—76 Pf.
Kalbfleiſch, ½kg 86-90 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg . 80 P
Ziegenfleiſch‟½kg . 60 Pf.
Hammelfleiſch, ½ kg — Pf
Rindsfett, ½ kg . 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1 M.
„ ohne Beilage 1,20 M.
Geſalzenes und Koteletts,
kg 1 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½kg 90 Pf.
Leber= und Blutwurſt,
kg 80 Pf.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 9. Jan. Der hieſige
kuba=
niſche Geſandte, Ganſalo de Queſado iſt heute
mittag hier im Alter von 46 Jahren an einem Herzſchlage
geſtorben. Der Geſandte hatte dieſen Poſten ſeit dem 14.
Mai 1910 inne. — Der nach Unterſchlagung von 120000
Mark am 27. Juli 1912 flüchtig gewordene Bureaudiener
Georg Zebell der bei der Landwirtſchaftlichen Zentral=
Darlehenskaſſe angeſtellt geweſen war, wurde heute von
der 6. Strafkammer des Berliner Landgerichts I dem
Antrage des Staatsanwalts gemäß zu drei Jahren
Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte
ſeiner=
zeit im Auftrage der Zentral=Darlehenskaſſe einen Scheck
über 120000 M. bei den Dresdner Bank eingezogen und
dann mit dem Gelde Irrfahrten durch ganz Euroßa
unternommen, die ihn nach Warſchau, Paris und London
uſw. führten. Nach ſeiner Angabe wäre ihm nach
Kriegs=
ausbruch auf dem Bahnhof in Chamonir der Reſt des
Geldes in Höhe von 80000 M. bei einem Angriff auf die
dort anſäſſigen Deutſchen geſtohlen worden.
Weinheim, 9. Jan. (Die Weiterzahlung
des Gehalts während der Kriegszeit.) Eine
grundſätzlich wichtige Frage, betreffend die Kürzung des
Bürgermeiſtergehalts während der Kriegszeit, beſchäftigt
derzeit die hieſige ſtädtiſche Verwaltung. Laut § 66 des
Reichsmilitärgeſetzes kann das Gehalt des ins Feld
ge=
rückten Bürgermeiſters um ſieben Zehntel der
Offiziers=
löhnung gekürzt werden, ſofern mindeſtens 3600 Mark
Ein=
kommen verbleiben. Bürgermeiſter Dr. Wettſtein iſt
be=
kanntlich als Hauptmann eingerückt und in franzöſiſche
Kriegsgefangenſchaft geraten. Im Hinblick auf die
beſon=
deren Umſtände hat der Gemeinderat zwar für die letzten
drei Monate das Gehalt an die Gattin des Bürgermeiſters
voll ausgezahlt, jedoch unter dem ausdrücklichen
Vorbe=
halt des Rückerſatzes nach Auseinanderſetzung mit der
Militärbehörde. Sowohl der Gemeinderat, als auch Frau
Dr. Wettſtein haben zur Klarſtellung der fraglichen Be=
ſtimmungen die Entſcheidung des Miniſters angerufen.
Von deſſen Beſcheid wird es abhängen, ob ſich der hieſige
Bürgerausſchuß binnen kurzem mit dieſer Angelegenheit
zu beſchäftigen haben wird.
h. Mannheim, 9. Jan. (Theaterdefizit.) Der
Rechnungsabſchluß des Großh. Hof= und Nationaltheaters
für 1913/14 ergibt, daß der voranſchlagsmäßige
außer=
ordentliche Zuſchuß der Stadt in Höhe von 315 700 Mark
ſich infolge der durch den Krieg verurſachten
Minderein=
nahmen und Mehrausgaben als unzulänglich erweiſt
und 179 137 Mark noch erforderlich ſind. Die
Stadtver=
waltung beſchloß, dem Bürgerausſchuß vorzuſchlagen, den
außerordentlichen Zuſchuß auf 494 837 Mark zu erhöhen.
Die Abonnementserhöhung für die diesjährige Spielzeit
ſoll nicht in Kraft treten.
Mannheim, 9. Jan. (Eiſenbahnunfall.)
Heute früh um ½7 Uhr ſtürzte, wahrſcheinlich infolge
falſcher Weichenſtellung, eine Lokomotive der
Hafen=
bahn in ein Hafenbecken des Rheins und ver=
ſchwand in der Tiefe des Waſſers. Der Tender iſt
abge=
riſſen und blieb auf der Rampe ſtehen. Führer und
Hei=
zer konnten ſich durch Abſpringen retten und kamen mit
leichteren Verletzungen davon. Die beiden hatten infolge
der Dunkelheit nicht beobachtet, daß die Drehbrücke zwi=
ſchen dem Verbindungskanal und dem Mühlauhafen
weg=
geſchoben war. Als ſie die Gleisunterbrechung bemerkten,
war es zu ſpät, die Lokomotive noch zum Stehen zu
bringen.
Koblenz, 9. Jan. (Das Hochwaſſer der Moſel)
erreichte eine ſolche Höhe, daß der Verkehr auf der
Moſel=
talbahn ſtreckenweiſe eingeſtellt werden mußte.
Bad Oeynhauſen, 9. Jan. (Unfall.) Bei dem Abbruch
der alten Weſerbrücke ſtürzte geſtern infolge des
Stur=
mes und Hochwaſſers ein eiſernes Bahngerüſt ein
und zertrümmerte dabei einen darunter befindlichen Kahn.
Mehrere Arbeiter, wahrſcheinlich vier, darunter ein Vater
mit ſeinem Sohn, ſind ertrunken; zwei konnten ſich retten.
Hamburg, 9. Jan. (Todesfall.) Am Freitag
abend iſt der politiſche Schriftſteller und langjährige
poli=
tiſche Redakteur der Hamburger Nachrichten, Hermann
Hofmann, der in den Jahren 1890 bis 1898 die
Be=
ziehungen der Hamburger Nachrichten zum Fürſten
Bis=
mark vermittelte und publiziſtiſcher Vertrauensmann
Bis=
marcks nach ſeinem Rücktritt war, genau im Alter von 65
Jahren nach ſchwerer Krankheit geſtorben.
Wien, 9. Jan. (Im Wahnſinn.) Aus Fiume
wird gemeldet: Als geſtern der hier im Ruheſtande lebende
Generalmajor v. Giurgievac ein Kaffee verließ,
feuerte der Dienſtmann Luſich einen Revolverſchuß gegen
ihn ab. Der General blieb unverletzt. Der Dienſtmann,
der die Tat zweifellos im Wahnſinn begangen hat, tötete
ſich durch einen Schuß in die Stirn.
Neu=York, 8. Jan. (Der Brand in der
Unter=
grundbahn) iſt durch Kurzſchluß entſtanden. Das
Unglück geſchah morgens, als die Bahn den größten
Be=
trieb aufwies und die Geſchäftsleute und Angeſtellten zu
ihren Arbeitsſtellen eilten. Die Feuerwehr ſtieg an der
55. Avenue auf Brandleitern in den Tunnel. Sie fand in
zwei Zügen 700 Reiſende infolge des ſtarken Rauches der
brennenden Kabel beſinnungslos vor. Mit Ausnahme
einer Frau gelang es, alle ins Leben zurückzurufen. 300
mußten teils ſchwer verletzt, teils ſchwer rauchvergiftet, in
das Krankenhaus gebracht werden.
Handel und Verkehr.
* Haag, 8. Jan. Wie halbamtlich gemeldet wird,
betrugen bis Donnerstag die Zeichnungen auf die
Staatsanleihe von 275 Millionen Gulden nur 85
Millionen. Wenn die letzten Tage der Zeichnungsfriſt kein
beſſeres Ergebnis bringen ſollten, werden eventuell
An=
ordnungen über eine obligatoriſche Anleihe in
Kraft treten müſſen. Man hat den Eindruck, daß die
klei=
neren Kapitaliſten in weitem Umfange der Aufforderung
zur Beteiligung entſprochen haben, aber daß die
Zeich=
nungen Wohlhabenderer weit hinter den Erwartungen
zurückgeblieben ſind. Ueber eine Beteiligung des
Aus=
landes iſt nichts bekannt.
Landwirtſchaftliches.
F.C. Frankfurt a. M., 8. Jan. (Heu= und
Strohmarkt.) Auf dem heutigen Markte war weder
Heu noch Stroh angefahren.
Vermiſchtes.
England im Kampfe gegen unſer
Licht. Der gegenwärtige Krieg hat mit vielen
Vor=
urteilen gründlich aufgeräumt; er hat erwieſen, daß
Deutſchland ſich auf ſich ſelbſt verlaſſen kann, denn dank
der Einigkeit ſind unſere militäriſchen und wirtſchaftlichen
Kräfte gewaltige. Alle Maßnahmen unſerer Feinde, uns
wirtſchaftlich auszuhungern, haben ihnen bisher mehr
jeſchadet als genützt. So glaubt England uns zu
ſchädigen, indem es uns die Zufuhr von Petroleum
unterbindet. Aber genau das Gegenteil wird es erreichen.
Den deutſchen Lichtverbrauchern werden endlich unter
dem Druck der Verhältniſſe die Augen geöffnet werden
darüber, daß das Petroleumlicht eigentlich eine der rüf=
ſtändigſten und teuerſten Beleuchtungsarten iſt. Koſtet
es doch etwa 2½ Pfg., eine gewöhnliche Petroleumlampe
von 25 Kerzen Helligkeit eine Stunde lang zu brennen;
dabei verdirbt die Petroleumlampe die Zimmerluft und
iſt exploſions= und feuergefährlich.
Haben wir überhaupt die Petroleumlampe ſo nötig?
Nein, das haben wir nicht, ſo lange eine gleich helle
elektriſche Lampe in einer Stunde nur etwa für 1 bis
Pfg. Strom verbraucht und dabei gleichzeitig das
Vollkommenſte darſtellt an Feuerſicherheit,
Geſundheitlich=
keit und Bequemlichkeit. Daß wir aber in dem
elek=
triſchen Licht, deſſen Koſten nicht einmal durch den Krieg
beeinflußt werden, eine vielmals beſſere und billigere
Beleuchtung beſitzen als in der Petroleumlampe — das
wird ſelbſt das berüchtigte Bureau Reuter nicht abſtreiten
können. Kann man daher mit Recht das Petroleumlicht
als teures ſchlechtes Auslandserzeugnis hinſtellen, ſo iſt
das elektriſche Licht hervorragendes billiges
Inlands=
erzeugnis. Die aus dieſer Tatſache ſich ergebende ſchnelle
Verbreitung des elektriſchen Lichtes in allen Kreiſen
der Bevölkerung wird die beſte Antwort ſein auf die
engliſchen Beſtrebungen, uns das Petroleum
vorzuent=
halten.
Literariſches.
— Hoffmanns Haushaltungsbuch für 1915
(Preis 2 Mar)), Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart.
Schon rein aus Ordnungsliebe ſollte keine Hausftau
verſäumen, die Ausgaben des Tags jeden Abend
gewiſſen=
haft zu buchen. Zur Freude wird dieſe Arbeit, wenn
man ſich der richtigen Methode dabei bedient. Viel über=
ſichtlicher und zweckmäßiger als die gewöhnlichen Ein=
ſchreibebücher, in denen Ausgabe auf Ausgabe folgt, iſt
die Buchführung mittelſt Hoffmanns Haushaltungsouch.
Eine Hausfrau, die ſich einmal an Hoffmanns
Haus=
haltungsbuch gewöhnt hat, wird deſſen praktiſche
Ein=
richtung nicht mehr miſſen wollen. Der beſcheidene Preis
von Mark 2.— rentiert ſich vielfach für die Beſitzerin.
— Feld=Taſchen=Kalender 1915 (Berlin, Martin
Warneck) 10 Pfg., 50 Ex. M. 4.50, 100 Ex. M. 8.—. Den
Neujahrswunſch an unſere Feldgrauen in Form eines
Feld=Taſchen=Kalenders zu ſenden, iſt ein überaus
glück=
licher Gedanke und wird viel Anklang finden. Vorliegender
Kalender iſt ſo klein, daß er überall hineingeſteckt werden
kann und doch wiederum ſo groß, daß er reichlich Raum
für Notizen bietet.
— Die 8. Kriegsnummer von „Zur guten
Stunde” bietet wieder eine ungemein reichhaltige
Ueberſicht über die Kriegsereigniſſe der letzten Zeit. Die
beliebte Zeitſchrift wird durch die Aufſätze militäriſcher
Autoritäten nicht nur zu einer umfaſſenden Chronik des
Krieges werden, ſie ſpiegelt auch durch ihren
Kriegs=
roman, ihre Nopellen, Skizzen, Gedichte und
Bilder die Stimmungen dieſer großen und ern=
ſten Zeit vorzüglich wider. Im vorliegenden achten
Heft erläutert der General der Infanterie von
Janſon eingehend den ganzen Stand der Kriegslage im
Weſten. Ein guter Kenner Aſiens und der Türkei, Heinz
Karl Heiland, ſetzt dann die Wichtigkeit des Suezkanals in
dieſem Kriege in einem längeren Feuilleton an der Hand
von Karten und Bildern ſehr verſtändlich auseinander,
während ein Mediziner in einem weiteren Aufſatz über
die Bedeutung des Zuckers für den Krieg und die
Ernäh=
rung ſpricht. Der Ingenieur Beyer bringt eine mit
gu=
ten Bildern verſehene Abhandlung über den Wert der
Scheinwerfer bei der modernen Kriegsführung. Aus dem
reichen Bilderſchmuck des Heftes heben wir die farbige
Kunſtbeilage „Der Uhu” nach dem Gemälde von Bruno
Liljefors, hervor; ferner Willi Stöwers Bild „Deutſche
Unterſeeboote an der engliſchen Küſte” von packender
Wir=
kung.
Der Aufſtand in Albanien.
* Rom 8. Jan. „Giornale dItalia” berichtet aus
Bari vom 7. Jan.: Die Aufſtandsbewegung hat
ſich über ganz Mittelalbanien, zwiſchen San
Gio=
vanni di Medua und dem Wogutza=Fluß, ausgedehnt. In
vielen Ortſchaften haben die Moslems trotz des Waffen=
ſtillſtandes die Feindſeligkeiten wieder aufgenommen und
verhindern die Durchfuhr von Waren nach Montenegro
über den Bojana=Fluß. Die italieniſche Regierung hat,
um ſich über die Lage Klarheit zu verſchaffen, den kleinen
Kreuzer „Piemonte” nach San Giovanni di Medua ent=
ſandt.
* Rom, 8. Jan. Der griechiſche Geſandte Coromilas
erklärte in einer Unterredung mit Vertretern der Tribuna
und des Giornale d’Italia, daß der griechiſche
Kreu=
zer, der vor Durazzo erſchienen iſt, auf Antrag der
dortigen griechiſchen Geſandtſchaft und zu dem einzigen
Zwecke entſandt worden ſei, im Falle einer Gefahr den
griechiſchen Untertanen eine Zuflucht darzubieten.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 9. Jan. Amtlich wird verlautbart: 9.
Ja=
nuar, mittags: In Weſtgalizien, wo ſich die Gegner
zumeiſt bis auf die nächſten Diſtanzen gegenüberſtehen,
wurde geſtern ein Nachtangriff des Feindes auf
den Höhen nordöſtlich Zakliezyn abgewieſen.
Nördlich der Weichſel dauert der Geſchützkampf
an. Die Kirche einer größeren Ortſchaft in Ruſſiſch=Polen
mußte geſtern in Brand geſchoſſen werden, da die Ruſſen
auf dem Kirchturme Maſchinengewehre eingeſtellt hatten.
In der ſüdlichen Bukowina und in den Karpathen
nur Plänkeleien.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchall=Leutnant.
Deutſchlands Reſerven.
* Berlin, 9. Jan. Das Tageblatt meldet aus
Hamburg: Das Hamburger Fremdenblatt hört von
maßgebender Seite, daß bei der Muſterung des
un=
ausgebildeten Landſturms allein im Bezirke des
neunten Armeekorps die ärztliche Unterſuchung rund
200000 dienſtfähige Männer feſtgeſtellt hat.
Die deutſchen Flieger in Tätigkeit.
* London, 9. Jan. Daily Chroniele meldet:
Deutſche Flugzeuge erſchienen neuerdings über
Dünkirchen und warfen Bomben ab. Es wurde
niemand getötet. Zwei deutſche Flugzeuge erſchienen über
Furneß.
Entwichene Gefangene.
* Torgau, 9. Jan. In der Nacht vom 8. zum 9.
Januar ſind aus dem Kriegsgefangenenlager
Vorzimmern bei Torgau die kriegsgefangenen
franzöſiſchen Offiziere Oberleutnant de Mon=
ſtier vom 31. Kolonial=Infanterie=Regiment und
Wa=
harte vom 214. Infanterie=Regiment entwichen.
Das Signalement der beiden iſt folgendes: Monſtier iſt
1,70 Meter groß, ſchlank, mit ſchwarzem Schnurrbart,
Waharte iſt 1,68 Meter groß, hat kurz geſchorenes Haar
und rötlichen Schnurrbart, er trägt wahrſcheinlich einen
blauen Pelerinenmantel. Einer von den beiden
Gefan=
genen ſpricht deutſch.
Der Hustauſch der kriegsuntauglichen
Gefangenen.
* Rom, 9. Jan. Zu der Frage der
Auswechſel=
ung der kriegsuntauglichen Gefangenen
bemerkt der Corriere della Sera, daß autoriſierte
Perſön=
lichkeiten erklären, man würde bei der wirklichen
Durch=
führung des Planes, der prinzipiell bereits angenommen
ſei, auf keine praktiſchen Schwierigkeiten
ſtoßen. Die Beförderung der Gefangenen nach
neutra=
lem Gebiet würde leicht ſein; dort könnte die
Auswechſel=
ung erfolgen. Wegen der geographiſchen Lage würde ſich
die Schweiz für den Austauſch der Gefangenen zwiſchen
Frankreich und Deutſchland, Rumänien für den
Aus=
tauſch zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und Rußland und
Holland für den Austauſch zwiſchen England und
Deutſchland empfehlen.
* London, 2. Zan. Nach ener Mehdung der
Nan=
terſchen Bureaus aus Rom ſind Verhandlungen zur
Er=
nennung von Vertretern der kriegführenden Mächte mit
dem Heiligen Stuhl im Gange, um die Einzelheiten
des geplanten Austauſches von
Gefange=
nen zu erörtern.
Die Hindenburgſpende.
* Berlin, 9. Jan. Das Tageblatt meldet: Die für
die Hindenburgſpende der deutſchen Städte
bisher gezeichneten Beträge belaufen ſich bereits auf.
rund zwei Millionen Mark.
Eine franzöſiſche Anleihe in England.
* London, 9. Jan. Die Bank von England fordert
mit Zuſtimmung der engliſchen Regierung zur Zeich
nung einer franzöſiſchen Anleihe im Betrage
von 10 Millionen Pfund Sterling auf.
Die engliſchen Schiffsverluſte.
* London, 9. Jan. Amtlich wird gemeldet: Seit
Ausbruch des Krieges ſind 32 Fiſchdampfer aus
Grimsby verloren gegangen.
Sngliſche Flotten= und Rekrutierungsfragen.
* London, 9. Jan. In der geſtrigen Sitzung des
Oberhauſes führte Earlof Crewe über die
Vor=
bereitungen gegen eine Invaſion aus, daß
bereits Mitte Oktober die Lordleutnants der verſchiedenen
Grafſchaften entſprechende Weiſungen erhalten
haben. Dieſe ſeien Ende Oktober und im Laufe des
No=
vember abgeändert worden. Die Vorbereitungen ſeien als
eine Art Verſicherung gegen mögliche Gefahren zu
betrach=
ten. Unter der Aufſicht der Lordleutnants ſeien lokale
Notausſchüſſe gebildet worden, die die Einzelheiten
aus=
arbeiteten. Es wurde nicht für wünſchenswert erachtet,
für die Bildung der Ausſchüſſe allgemein Anweiſungen zu
geben. Lord Curzon (Oppoſition) bemerkte hierzu, die
Streitkräfte, die in den einzelnen Grafſchaften gebildet
würden, ſeien, ſelbſt wenn ſie eine Million Mann zählten,
nutzlos, wenn der Notfall eintrete, falls ſie nicht unter
direkte militäriſche Kontrolle geſtellt würden; ja ſie
wür=
den ſogar eine große Gefahr darſtellen, da ſie vom Feinde
vielleicht nicht als Kombattanten anerkannt werden. Er
hoffe deshalb, daß die Organiſationen für die
Verteidig=
ung des Landes unter entſprechende militäriſche Kontrolle
geſtellt würden. Lord Selborne tadelte, daß die
Ad=
miralität keinen Vertreter im Oberhaus beſitze. Er ſprach
die Anſicht aus, daß es verfehlt geweſen ſei,
eine Marinebrigade nach Antwerpen zu
ſen=
den. Die Flotte unter Admiral Jellicoe ſolle nicht
nur zu Patrouillezwecken verwendet werden; ihre
Haupt=
aufgabe beſtehe darin, die deutſche Flotte zu vernichten,
wenn dieſe ſich herauswage.
Im Oberhaus ſagte Lord Haldane bei der Er=
örterung der militäriſchen Lage, die Aufforderung
zum Heereseintritt wurde muſtergültig
beantwor=
tet. Es ſei kein Grund vorherzuſagen, daß das Prinzip
des freiwilligen Dienſtes einen Fehlſchlag bedeuten werde.
Falls die Notwendigkeit der Dienſtpflicht erwieſen ſei,
füge die Regierung ſich der Notwendigkeit. Haldane fuhr
fort: Wir kämpfen für unſere nationale Exiſtenz. Nur ein
Sieg, der die Wiederkehr des früheren Zuſtandes aus=
ſchließt, kann als befriedigend gelten. Die dem Lande
geſtellte Aufgabe iſt ſehr ſchwer, aber keine Mühe und
keine Hilfsquelle des Landes ſoll geſpart werden, um die
große Aufgabe zu einem glücklichen Ende zu führen.
Die engliſche Ueberlegenheit zur See.
* Wien, 9. Jan. Die Neue Freie Preſſe ſchreibt bei
Beſprechung der in der geſtrigen Sitzung des engliſchen
Oberhauſes abgegebenen Erklärungen: Crewe hat die
geradezu groteske Behauptung aufgeſtellt, daß es noch
keinen Seekrieg gegeben habe, in dem die
Ueberlegen=
heit zur Seemit geringeren Koſten
gewon=
nen worden wäre. Wir glauben nicht, daß es viele
Seeſiege gegeben hat, die mit ſo hohen Koſten
er=
fochten worden ſind. Ein Ueberdreadnought, zwei
Dreadnoughts und ſechs Kreuzer ſind zugrunde gegangen.
Nirgends hat die engliſche Flotte einen
wirklichen Erfolg errungen, nirgends hat ſie
ihre techniſche und militäriſche Ueberlegenheit beweiſen
können. Der Sieg bei den Falklandsinſeln und die Zer=
ſtörung der „Emden” ſind, wie Erewe ſelbſt zugeſtehen
muß, nur mit Hilfe der auſtraliſchen, franzöſiſchen und
japaniſchen Flotte gelungen. Dabei konnten dieſe Schiffe
nicht einmal alle deutſchen Kreuzer zerſtören.
Hingegen wird die Geſchichte die glänzenden
Leiſtungen der deutſchen Flotte, der Unter=
ſeeboote und Kreuzer, die 600 Kilometer von ihrem
Hafen bis an Englands Küſte herangekommen ſind und
Städte beſchoſſen haben, als ein Denkmal höchſter
militäriſcher und techniſcher Fähigkeiten
betrachten. Kitchener ſpricht ein paar knappe Sätze
vor ſich hinz aber dieſe genügen, um ſeine
Enttäuſch=
ungen zu kennzeichnen. Er geſteht ein, daß die
Engländer und Franzoſen bei der Schlacht bei Nieuport
nichts, aber auch gar nichts erreicht haben. Jede
Andeu=
tung dafür fehlt, daß der Kriegsminiſter die Lage als
hoffnungsvoll betrachte oder daß er nicht an einen Wider=
ſtand des Gegners glaubt. Das allerſeltſamſte iſt, daß die
Millionen, von denen Kitchener am 9. November
dröh=
nend geſprochen hat, anſcheinend in Staub zerfallen. Statt
deſſen erſcheinen 216000 Perſonen. Die neue Armee ſoll,
wie Crewe aus der Schule ſchwätzend mitteilte, die
furcht=
bar ſchweren Verluſte erſetzen. Sie iſt alſo keine
Er=
weiterung des Heeres, ſondern eine
Aus=
füllung von Lücken und eine verlegene
Rechtfertig=
ung vor den Verbündeten, denen vor Augen geführt wird,
was alles von der engliſchen Flotte für ſie geleiſtet werde.
Demgegenüber iſt das Reſultat der deutſchen
Kriegfüh=
rung noch niemals ſo offen wie von Lord Curzon
aner=
kannt worden, deſſen Rede voller Vorwürfe gegen die
Re=
gierung war.
Das Sigentum verſtorbener feindlicher
Staatsangehöriger in Rußland
* Kopenhagen, 9. Jan. Die Petersburger
Zei=
tung „Rietſch” veröffentlicht eine Mitteilung über einen
Runderlaß des ruſſiſchen Miniſters des Innern wegen der
Behandlung des Eigentums in Rußland ver=
ſtorbener Staatsangehöriger
Deutſch=
lands und Oeſterreich=Ungarns. Danach ſoll
ſolches Eigentum in Rußland unter dem Schutze der ge=
ſetzlichen zuſtändigen ruſſiſchen Behörden verbleiben und
nicht an die Konſuln oder konſulariſchen Agenten anderer
Staaten ausgehändigt werden. Die Provinzgonverneurg
ſind nicht verpflichtet, dem Miniſter des Aeußern rder den
Konſuln der fremden Macht von dem Ableben der deut=
ſchen oder öſterreichiſch=ungariſchen Staatsangehörigen
Kenntnis zu geben, oder das Miniſterium des Aeußern mit
Urkunden über ſolche Todesfälle oder mit Einzelheiten über
den Nachlaß zu bedienen.
Der Krieg im Orient.
Konſtantinopel, 9. Jan. Wie aus Erzerum
gemeldet wird, ſind 6 Maſchinengewehre und
500 Kiſten Munition, die den Ruſſen abgenommen
wurden, und 450ruſſiſche Gefangene von Alty nach
Namarvan (2) geſandt worden. Am 7. ds. Mts. iſt ein
anderer Transport von 215 Soldaten und 5
Offi=
zieren in Erzerum angekommen.
Die Deutſchen von Herbertshöhe.
* Sydney, 9. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bu=
reaus.) Die Deutſchen von Herbertshöhe reiſen
am 16. Januar mit dem Dampfer „Sonoma” nach San
Franeisco ab. Bei der Uebergabe der Inſel wurde
vereinbart, daß der Gouverneur und die
Zivil=
beamten gegen Ehrenwort nach Deutſchland
zu=
rückkehren dürfen. 101 deutſche Familie
beabſich=
tigen mit der „Sonoma” zu reiſen.
die engliſche Antwort auf die amerikaniſche
Note.
* London, 9. Jan. Einer Meldung des Reuterſchen
Bureaus zufolge iſt eine ſehr freundſchaftlich und
offenherzig gehaltene vorläufige
Ant=
wort auf die amerikaniſche Note geſtern abgeſandt
worden.
* Waſhington, 9. Jan. (Meldung des Reuter=
ſchen Bureaus.) Staatsſekretär Bryan teilte geſtern ſpät
mit, daß er Englands Antwort auf die amerikaniſche
Note empfangen habe. Sie ſoll gemäß einer
Ver=
abredung zwiſchen dem Staatsdepartement und dem
eng=
liſchen Auswärtigen Amt am Sonntag nachmittag
bekanntgegeben werden.
Die Vereinigten Staaten und der Krieg.
* London, 9. Jan. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Indianapolis: Präſident Wilſon erklärte in einer
hier gehaltenen Rede, die Pflicht, die das Land gegen die
übrige Welt zu erfüllen habe, hängt zum größten Teile
von der Art ab, wie es die Pflicht gegen ſich ſelbſt erfüllt.
enn die Vereinigten Staaten das
Gleich=
gewicht bewahren werden, ſo werden ſie ſpäter
Europa den Frieden bringen können. Die
Amerikaner denken ſtets an das, was ſie nicht berührt,
näm=
lich an das, was jenſeits des Ozeans geſchieht. Sie
ſoll=
ten ihre Gedanken auf die eigenen
Angelegen=
heiten richten.
Die Kämpfe in Südafrika.
* Amſterdam, 9. Jan. Das allgemeine
Handels=
blatt veröffentlicht folgendes Reutertelegramm aus
Pre=
toria: Amtlich wird gemeldet, daß ſüdafrikaniſche
Truppen am 5. Januar Schuitdrift beſetzten. Sie
hat=
ten fünf Verwundete. Der Feind zog ſich über den
Oranjefluß zurück, nachdem er alle Pontons und Boote
zerſtört hatte. Das Handelsblatt fügt hinzu, das
Tele=
gramm, das noch meldet, daß der Feind auf dem nördlichen
Ufer des Oranjefluſſes geblieben iſt, ſei nicht ganz klar,
da Schuitdrift ſelbſt am Nordufer liegt.
* Hamburg, 9. Jan. Dem hieſigen
Medizinalkolle=
gium iſt eine Mitteilung zugegangen, wonach der hieſige
Arzt Dr. A. Henneberg, nachdem er Mitte November
in ruſſiſche Kriegsgefangenſchaft geraten war, nach
Sibi=
rien verſchickt worden iſt. Dieſes Verfahren bedeutet eine
Verletzung der Genfer Konvention.
* Wien, 9. Jan. Heute vormittag erſchien eine aus
zehn Vertretern des galiziſchen Adels
beſte=
hende Deputation unter Führung des Landmar=
ſchalls Niezabitowski bei dem Kaiſer zur Audienz.
um dem Monarchen Huldigungskundgebungen
darzubringen und eine Adreſſe zu überreichen. In der
Deputation befanden ſich auch Fürſt Witold Czartorycki
der Krakauer Fürſtbiſchof Fürſt Sapiecha und der frühere
Miniſter Graf Goluchowski.
* Paris, 9. Jan. Miniſterpräſident Viviani
wurde amtlich von dem Tode ſeines jüngſten
Sohnes benachrichtigt, der als Soldat der Infanterie
am 22. Auguſt bei dem Angriff auf einen deutſchen
Schü=
tzengraben fiel.
* Bordeaur, 9. Jan. Der General der Kolonial=
Infanterie, Reymond, iſt gefallen.
* Liſſabon, 9. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Senat drückte einſtimmig ſein
Ver=
trauen zur Armee und Flotte aus. Die britiſche
Armee und die Armeen der Verbündeten wurden in das
Vertrauensvotum eingeſchloſſen.
* London, 9. Jan. Infolge des Krieges und des
ſtürmiſchen Wetters erreichten die Fiſchpreiſe eine
außerordentliche Höhe. Sie betragen in vielen
Fällen das Drei= und Vierfache des normalen Preiſes.
Letzte Nachrichten.
* Innsbruck, 9. Jan. Bei Cortima in den Dolomiten
wurde eine Landesſchützenpatrouille von
einer Schneelawine erfaßt und in die Tiefe
geriſſen. Der militäriſchen Rettungsaktion gelang es, alle
bis auf einen Unterjäger, der nur als Leiche geborgen
werden konnte, noch lebend auszugraben.
* Serajewo, 9. Jan. Heute früh wurden
zweiziem=
lich ſtarke Erdſtöße verſpürt. Der Herd liegt jeden
falls nahe der Stadt. Es iſt kein Schaden angerichtet
worden.
London, 9. Jan. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Falveſton: Nach Berichten des amerikaniſchen
Konſuls hat Carranza ein Dekret erlaſſen, durch das
alle ſeit 1876 verliehenen Konzeſſionen jeder Art
aufge=
hoben werden.
* Haiti, 9. Jan. In Haiti iſt eine Revolution
gegen die Regierung des Präſidenten ausgebrochen.
Kap Haitien wurde angegriffen. Die ausländiſchen
Intereſſen werden von den Vereinigten Staaten geſchützt.
Briefkaſten.
Da uns täglich immer noch mehrere Gedichte
zu=
gehen, bemerken wir wiederholt, daß wir den Abdruck
von Gedichten beſtens dankend ablehnen müſſen. D. Red.
Landwehr=Infanterie=Regiment 17. Es entzieht ſich
unſerer Kenntnis, welchem Armeekorps das Regiment
an=
gehört; vielleicht bekommen Sie auf der Poſt Auskunft.
Zunahme des Feldpoſtverkehrs.
Der deutſche Feldpoſtverkehr nimmt
dauernd und in einem Verhältnis zu, wie es der
gewöhn=
liche Poſtverkehr nicht kennt. So hat ſich die bei der
Ber=
liner Poſtſammelſtelle verarbeitete eigentliche Briefpoſt
nach dem Felde von Mitte September bis Mitte
Dezem=
ber um 150 Prozent und die Päckchenpoſt um über 500
Prozent vermehrt, während im gewöhnlichen Poſtverkehr
die durchſchnittliche Zunahme für ein ganzes Jahr 6 bis
7 Prozent ausmacht. Der heimiſche Poſtverkehr ſelbſt hat
annähernd wieder den Umfang angenommen, den er vor
Ausbruch des Krieges hatte. Es werden deshalb an die
Betriebseinrichtungen der Reichs=Poſtverwaltung jetzt
dauernd Anforderungen geſtellt, die weit über das zu
Friedenszeiten beſtehende Maß hinausgehen. Die
ſtän=
dige und außerordentliche Zunahme des Feldpoſtverkehrs
iſt nicht nur eine natürliche Folge der fortgeſetzten
Ver=
mehrung unſerer Truppen. Auch die Intenſität des
Feld=
poſtverkehrs wächſt dauernd, zumal unſere Truppen auf
dem weſtlichen Kriegsſchauplatz ſich überwiegend in feſten
Stellungen befinden und dadurch weit mehr Gelegenheit
zum Schreiben haben, als dies in den beiden erſten
Mo=
naten nach Ausbruch des Krieges, die unter dem Zeichen
großer Märſche ſtanden, der Fall war.
Die ungewöhnliche Zunahme des Feldpoſtverkehrs von
der Heimat zur Armee ſpiegelt ſich in der
ununterbroche=
nen Vermehrung des Perſonalbeſtandes der
heimiſchen Poſtſammelſtellen wider, die die aufgelieferten
Feldpoſtſendungen bearbeiten. Das Perſonal der im
Deutſchen Reiche vorhandenen 23 Feldpoſtſammelſtellen,
das Mitte Auguſt 3100 Köpfe zählte, war Anfang Oktober
auf 7300 Kräfte angewachſen und umfaßte Mitte
Dezem=
ber gegen 13000 Köpfe. Seit dem Beſtehen der
Poſtſam=
melſtellen iſt für ſie Grundſatz, daß alle tagsüber bei ihnen
eingehenden Feldpoſtſendungen ſortiert und nach dem
Felde abgeſandt werden. Anfang Dezember war die
Zahl der täglich von den Poſtſammelſtellen nach dem
Felde abgeſandten Briefbeutel auf insgeſamt 29000
ge=
tiegen. Das Sortiergeſchäft bei den Poſtſammelſtellen iſt
außerordentlich ſchwierig. Die Feldpoſtſendungen müſſen
hier nach mehr als 13000 Einheiten ſortiert werden. Die
in der Friedensarbeit erworbenen verkehrsgeographiſchen
Kenntniſſe nützen dem Sotierbeamten hierbei nichts. Er
handhabt das Feldpoſtfortiergeſchäft auf Grund eines
Druckwerkes, der ſogenannten Feldpoſt=Ueberſicht, die
darüber Auskunft gibt, zu welcher Feldpoſtanſtalt der
ein=
zelne Truppenteil gehört. Bei den außerordentlich vie
len Truppenverſchiebungen, die der jetzige Krieg mit ſich
bringt, unterliegen dieſe Angaben vielfachem Wechſel.
Da=
zu kommen die Zugänge an neuen Truppenteilen und
For=
mationen. Die Feldpoſt=Ueberſicht muß deshalb alle 3 bis 4
Tage vollſtändig neu aufgelegt werden. Mitte Auguſt
hatte ſie noch einen Umfang von 60 Druckſeiten
Folio=
format; jetzt umfaßt ſie bereits 200 eng bedruckte Seiten.
Die Feldpoſt=Ueberſicht iſt dabei nur maßgebend für die
Leitung der an unſere mobilen Trnppen gerichteten
Feld=
poſtbriefe. Die Feldpoſtbriefe an die nicht beim Feldheere
befindlichen Truppen (Kriegsbeſatzungen und die große
Zahl der Erſatzformationen) werden an der Hand eines
beſonderen Druckheftes fortiert, das ſeit der Mobilmachung
auch bereits einige 30 Neuauflagen erlebt hat und von
urſprünglich 19 Druckſeiten Folioformat auf deren 80
an=
gewachſen iſt. Rechnet man dazu noch die den
Feldpoſt=
anſtalten für ihren Brieffortierdienſt gelieferten
Leitbe=
helfe, ſo ergibt ſich insgeſamt für den deutſchen
Feldpoſt=
betrieb ein Leitmaterial von über 500 Druckſeiten
Folio=
format, das alle 3 bis 4 Tage neu erſcheint.
Verluſtliſte (aus Nr. 119 und 120).
Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115, Darmſtadt.
6. Kompagnie: Gefr. Auguſt Roos, Steinbach,
gef.; Gard. Fritz Pracht, Griesheim a. M., gef.; Gard.
Heinrich Herzberger, Burg=Gemünden, gef.: Gard.
Wilhelm Kohlheyer, Frankfurt a. M., gef.; Gard.
Jo=
hann Beck, Nußdorf, ſchv.: Reſ. Johannes Schmidt,
Mittelgründau, ſchv.; Reſ. Mich. Gunkel, Kl.=Auheim, Ip
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 116, Gießen.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Heinrich Müller (11. Komp.), Wernges,
bis=
her vm., vw.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221, Darmſtadt.
Lt. und Adj. Martin Spettſtöſſer (Stab, 3. Bat.),
Berlin, lv.; U.=O. Ludwig Schneider (10. Komp.),
Nieder=Wöllrich, lv.; Gefr. Wilhelm Büttner (11.
Komp.), Gießen, lv.; Kriegsfreiw. Ernſt Friedrich
Ham=
mann (11. Komp.), Offenbach a. M., lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 30, Saarlouis.
Oberſtlt. Eduard Kreuter (Stab), Darmſtadt, l.
I. Bataillon.
Erſ.=Reſ. Karl Andreas, Oppenheim, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 48. II. Bataillon,
Woldenberg.
Infanterie=Regiment Nr. 49, Gneſen.
TII. Bataillon.
11. Kompagnie: Gefr. Wilhelm Hebeis,
Als=
feld, lv.: Gefr. Chriſtian Bauer, Auerbach, vm.: Gefr.
Adam Rothenheber, Lorſch, vm.: Gefr. Karl
Schu=
bert, Seligenſtadt, vm.: Musk. Jakob Mayer,
Bens=
heim, vm.: Musk. Adam Hornung. Dieburg, vm.
Musk. Jakob Egner, Erbach, vm.
12. Kompagnie: Musk. Joſef Stroh. Bürgel,
lv.; Musk. Hermann Chriſt. Darmſtadt, lv.; Musk. Karl
Winter, Bürgel, lv.; Musk. Adam Riedel, Alsheim,
vermißt.
Musk. Adam Keil (Maſch.=Gew.=Komp.), Hainſtadt,
leicht verwundet.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80. III. Bataillon,
Höchſt.
Reſ. Wilhelm Dieterle (12. Komp.), Büdingen, gef.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 81, Frankfurt a. M.
Gefr. Karl Schmück (10. Komp.), Büdingen, lv.
Erſ.=Reſ. Karl Schuchmann (10. Komp.), Feldkrücken,
gefallen.
Infanterie=Regiment Nr. 88, Mainz, Hanau.
III. Bataillon.
Einj.=Freiw. Joſef Löſche (10. Komp.), Mainz, lv.;
Musk. Heinr. Zimmermann (10. Komp.), Mainz, vm.;
Fahnenj. Kurt Stranitzer (11. Komp.), Darmſtadt, lv.;
Wehrm. Wilh. Kohl (11. Komp.), Oppenheim i. H., gef.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.
Krgsfrw. Friedrich Traxel (7. Komp.), Gießen, vw.;
Wehrm. Heinrich Paul Heil (7. Komp.), Obermörlen, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 144, Metz.
I. Bataillon.
Erſ.=Reſ. Heinrich Roth (2. Komp.), Zell, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 146, Allenſtein.
III. Bataillon.
U.-O. d. R. Alois Blum (10. Komp.), Gießen, Iv.
Infanterie=Regiment Nr. 175. Erſatz=Bataillon Graudenz.
Off.=Stellv. Dr. Münz (4. Komp.), Mainz, ſchv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 212, Altona.
II. Bataillon.
Wehrm. Heinrich Klemmer (7. Komp.), Worms, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 236, Köln.
Musk. Guſtav Reiſe (4. Komp.), Mainz, gef.
Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 50, Mainz.
Reſ. Theodor Heß (1. Komp.), Blofeld, lv.
Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 25, Darmſtadt.
1. Batterie: Hptm. Karl v. Moritz, Trier, ge=
ſtorben an ſeinen Wunden, beerdigt bei Höhe 91, zwiſchen
Cmiszew und Cypryany; Gefr. d. R. Georg Lambert,
Hanau, lv., b. d. Tr.; Krgsfr. Otto Weinmann, Darm=
ſtadt, ſchv.; U.=O. Jakob Immel (Stab der 2. Abt.),
Weſthofen, lv.
4. Batterie: Kan. Philipp Sehnert,
Schlier=
bach, lv.; Kan. Johann Baptiſt Wohlfahrt.
Schwan=
dorf, lv.; Kan. Paul Schäfer, Monshauſen, lv.
5. Batterie: U.=O. Auguſt Dietewich, Dexheim,
ſchv.; Kan. Wilhelm Herold, Holzhauſen, lv.; Kan. Karl
Bär, Balduinſtein, lv.; Kan. Johann Henkel,
Wiſſels=
heim, ſchv.; Kan. Karl Kuhl, Burgbracht, ſchv.: Kan.
Georg Heid, Seeheim a. d. B., ſchv.; Kan. Auguſt
Lim=
berg. Billingshauſen, lv.; Kan. Friedrich Grün,
Tiefes=
thal, Iv.
6. Batterie: U.=O. Fritz Praſſel. Darmſtadt,
geſt. an ſeinen Wunden: Gefr. Emil Wahl, Gießen, ſchv.;
Kan. Philipp Roſenbecker, Steinfurth. lv.; Kan.
Jo=
hann Luttenberger. Neu=Bamberg, ſchv.; Kan.
Jo=
hann Arnold, Ober=Scharbach, ſchv.: Kan. Karl
Leu=
hardt, Rodheim v. d. H., lv.; Kan. Joſ. Phil.
Wohl=
farth (L. Mun.=Kol.), Heppenheim a. d. B., lv.
Reſerve=Fußartillerie=Regiment Nr. 18. Mainz.
Krgsfr. Guſt. Deibert (1. Battr.), Oſthofen, vw.:
Wehrm. Rudolf Schulz (4. Battr.), Berlin, geſt. an
ſei=
nen Wunden im Laz. Colligis am 9. 10. 14.
I. Pionier=Bataillon Nr. 8, Koblenz.
Reſ. Jakob Braun (2. Feldkomp.), Sulzheim, gef.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.
u.O. d. L. Georg Steffan (2. Reſ.=Komp.), Nier=
ſtein, ſchv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 223, Frankfurt a. M.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: Musk. Alfred Wagener, Gon=
ſenheim, lv.: Musk. Philipp Steinmetz, Mainz, lv.:
Musk. Jakob Wendel. Offenbach a. M., lv.; Musk.
Jakob Veit, Gonſenheim, lv.
11. Kompagnie: Musk. Jakob Lauffer,
Mainz, lv.; Gefr. Karl Trautmann, Mainz, lv.;
12. Kompagnie: Musk. Otto Kaiſer, Mainz,
gef.; Musk. Friedrich Mörle, Mainz, gef.
Grenadier=Regiment Nr. 105.
Erſatzbataillon Marienburg.
Krgsfr. Otto Sawatzki (4. Komp.), Gießen, gef.
Infanterie=Regiment Nr. 169, Lahr, Villingen.
8. Kompagnie: Reſ. Joſeph Dobberthin,
Mainz, lv.
Reſerve=InfanterieRegiment Nr. 206, Brandenburg a. H.
III. Batafllon.
Berichtigung früherer Angaben.
11. Kompagnie: Wehrm. Otto Karpenſtein.
Gonſenheim, bisher vw., geſt. Laz. Lüttich 9. 11. 14.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 238, Karlsruhe.
I. Bataillon.
2. Kompagnie: u.O. Philipp Jäger,
Fahren=
bach, lv., zur Truppe zurück.
II. Bataillon.
7. Kompagnie: Musk. Auguſt Stork,
Wir=
hauſen, gef.
Mit großer Freude begrüßen
(II,892
unſere Holdaten
im Felde als beſtes Vorbeugungs= und
Linderungs=
mittel gegen Huſten und Heiſerkeit
―
Euttor=gonbons.
Sanatorium Hofheim a. Taunus
½ Bahnstunde von Frankfurt a. M. (I,389
Kurhaus für Nervenkranke und Erholungsbedürftige
bleibt geöffnet
und eignet sich
besonders
für Herbst- und Winterkuren.
Periebte
Verlangen Sie
sofort gratisu. franco
Preis-
liste und Ahbildungen von
Wohnungs-Einrichtungen.
Spezialität: Einrichtungen
von ℳ 1000— 10000.—.
Postkarte genügt.
Es ist Ihr
Vorteil!
Kaufen Sie keine Einrichtung, ohne vorher unser
Schau-
fonster und Lager besichtigt zu haben. (436a
Aug. Schwab jr. — Rheinstr. 28.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Burnus iſt ein ganz neues Produkt zum Waſchen
der Wäſche, welches von der Firma Röhm & Haas,
Chemiſche Fabrik in Darmſtadt, in den Handel gebracht
wird. Es unterſcheidet ſich durch ſeinen Gehalt an zum
Waſchen neuartigen Subſtanzen grundſätzlich von allen
bekannten Waſchmitteln. Burnus iſt kein
Bleich=
mittel, trotzdem wird die Wäſche rein weiß. Es
ſchädigt die Wäſche, ſelbſt im Ueberſchuß angewendet,
nicht im geringſten. Die Firma Röhm & Haas bringt
nur wirklich gute Sachen auf den Markt, und da Burnus
in zahlreichen Haushaltungen ſchon eingeführt iſt, ſo
kann ein Verſuch damit nur empfohlen werden.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
X.403
45. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Ungenannt von einem Dienſtboten 3 M., Geheimer
Oberbaurat Margold 20 M., W. O. 50 M., Ludw. Trapp
(5. Rate) 50 M., Fliegertiſch 4 M., Dr. Siebert 20 M.,
Gertrud Stein 5 M., Heinrich Zehfuß 10 M., Rauſch
10 M., Molmogroh 5 M., Rechtsanwalt Dr. Geßner
(Neujahrsgabe) 20 M., Frl. M. Buchner (2. Gabe) 20 M.,
Karl Buchner (weitere Gabe) 10 M., Frl. M Schoel
(2. Gabe) 5 M., Budda 3 M., Pitzer 7 M., Dr. phil.
W. L. Friedrich 5 M., Bierbrauer Joh. König 50 Pfg.,
E. K. (6. Gabe) 10 M., Fr. Kl. 2 M., Ungenannt 1 M.,
Frau Edith v. Hahn 60 M., Ungenannt 10 M. Zu=
ſammen 330.50 M., hierzu die bereits veröffentlichten
46385.42 M., insgeſamt
46715.92 Mark.
Bei der Materialien=Abteilung und Magazin=
Verwaltung vom Roten Kreuz gingen weiter ein: Von
Kramer & Kredel (in Etzean bei Beerfelden) 30 M., N. N.
2 M. N. N. in Brensbach 50 M., von der Jagdgemein=
ſchaft an der Bergſtraße durch Dr. W. Merck 276.10 M.,
vom Pfarramt Gräfenhauſen 5 M., durch den Täglichen
Anzeiger 50 M., von Frau Polizeidiener Schwarz in
Braunshardt 2 M., von N. N. 50 Pfg., durch den
Täg=
lichen Anzeiger 20 M., vom Deutſchen Hilfsverein in
Neuchätel 100 M., Erlös aus dem Verkauf eines
Spiel=
zeugs 5 M., von Frl. Schramm 3 M., Erlös für ein
geſticktes Deckchen 2.50 M., von Rudolf Finkenwirth 10 M.,
von der Jagdgemeinſchaft an der Bergſtraße durch Dr.
W. Merck 38.90 M., von Förſter in Griesheim 10 M.,
Erlös für eine Damenuhr 8 M., N. N. 30 M., von der
Gemeinde Königſtädten 23 M., Erlös für ein Spielzeug
4 M., N. N. 1 M., Erlös für Reclams Univerſum,
Darmſtädter Kunſtjahr 1914, 120.50 M., Erlös für
Poſt=
karten 135.80 M., Erlös für Reclams Univerſum und
Poſtkarten 349 M., von Frau Dr. Lauteſchläger Witwe
(2. Gabe) 60 M., Eslös für alten Gold=und Silberſchmuck
482.69 M., von Frau Dr. Moll, Mannheim, 20 M., von
E. L. Vietor 20 M., von K. Hörle 10 M., zuſammen
1868.99 M.
Weiter gingen ein für die deutſchen Gefangenen
in Frankreich: von Frl. Stieler 20 M., von N. N. 20 M.,
zuſammen 40 M.
Allen freundlichen Gebern herzlichen Dank.
Zehnte Liſte der Gaben für das Lazarett
des Eliſabethenſtiftes zu Darmſtadt.
Von Winter 3 M., Erlös aus Schmuck 10 M., Aug.
Vietor 20 M., Aus dem Kirchſpiel Niedernhauſen von
Georg Meiſenbach II. 2 M., N. N. in Niedernhauſen
20 M., Invalide Adam Schwebel in Niedernhauſen 3 M.,
Frau Eva Buß in Niedernhauſen 1 M., Georg Heinrick
Allmann I. in Steinau 2 M., Erlös aus Silber 2.75 M.,
Durch Pfr. Gerhard in Griesheim 88 M., M. K. G. 15 M.
D. B. 5 M. Durch Pfr. Marquardt in Dornheim 15 M.,
N. N. in Dornheim 3 M., Pfr. Ohly in Ginsheim 5 M.,
Frau Pfr. Münch Witwe in Ginsheim 5 M., Von
Ge=
meindegliedern in Ginsheim 7 M., Kirchenrat Weicker
20 M., Gemeinde Schlierbach durch Pfr. Wahl 65.76 M.,
Rechner Schwebel in Lichtenberg 5 M., Durch Lehrer
Knöpp in Bechenheim von Schulkindern 8.10 M., Von
den Ensheimer u. Spiesheimer Konfirmandinnen 4.15 Mk.,
Durch Pfr. Hainebach in Großen=Linden 10 M., Dekan
Schuſter in Dudenhofen 5 M. Allen Gebern ſei
herz=
licher Dank geſagt. Weitere Gaben werden erbeten.
Familiennachrichten.
Am 25. Dezember v. J. erlitt den Heldentod
in Flandern unſer lieber Sohn, unſer guter
Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
Oeorg neinheimer
Kriegsfreiwilliger im Reſ.-Inf.-Regt. Nr. 205
im kaum vollendeten 20. Lebensjahre. (907
In tiefer Trauer:
Ph. Reinheimer und Familie.
Darmſtadt (Georgenſtr. 9), den 9. Januar 1915.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Krankenlager verſchied unſer
lieber Vater, Schwiegervater und Großvater
Derr Heikeich Kuhr
im 83. Lebensjahre.
(913
Die trauernden hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Die Beerdigung findet am Sonntag, 10. Januar,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofes aus, ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſere innigſtgeliebte
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Nbearie Neßler Uwe.
geb. Bolk
nach kurzem Leiden im Alter von 92 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Wir empfehlen die liebe Verſtorbene
Ihrem freundlichen Andenken und bitten um
ſtille Teilnahme.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Volk nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Soderſtraße 16, 1. Stock.
(*592
Die Beerdigung findet Montag, den 11. Januar
1915, nachmittags 3 Uhr, in aller Stille auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz
erlitt am 11. Dezember den Tod für
Kaiſer und Reich unſer Kollege
Herr
Dr. Walter Eiſchner
Chemiker
Ofſtzier-Stellvertreter im Inf.=Reg. Nr. 168.
Wir werden dem Dahingeſchiedenen,
den wir als Menſchen und Freund
ſtets achten und lieben gelernt haben,
ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Beamten der Firma E. Merck.
*600) J. A.: Dr. W. Beckh.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt in
Rußland am 4. Dezember mein unvergeßlicher
Gatte, unſer herzensguter Vater, Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
(*568
Heinrich Ntever
Tandſturmmann
im Alter von 44 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Riebel, geb. Rebſcher.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Landwehrſtraße 31.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute früh 12½ Uhr entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Krankenlager mein innigſtgeliebter
Mann, unſer guter Vater, Bruder und Schwager
Cmn Najmior
Sparkaſſe=Bureauaſſiſtent.
In tiefer Trauer:
Marie Schmidt und Kinder
Familie E. Glaubrecht
„ M. Rößling
„ L. Kohlbacher
„ H. Dietrich.
Darmſtadt, den 10. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Montag, nachm. 4 Uhr,
von der Friedhofskapelle Nieder=Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt. — Einſegnung daſelbſt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu
nehmen.
(931
Nachruf.
Am 20. Dezember v. Js. ſtarb den
Helden=
tod fürs Vaterland auf Frankreichs Erde unſer
treuer Klubkollege
Yerr Peier noder
Inhaber des Eiſernen Krenzes
und der Heſſ. Tapferkeitsmedaille.
Wir verlieren in ihm ein treues
Vorſtands=
mitglied und werden ihm ſtets ein ehrendes
(902
Andenken bewahren.
Adenwald-Klub Frankonin
Darmſtadt.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Am 31. Dezember 1914 starb fürs
—4 Vaterland auf dem Schlachtfeld im
MOsten mein lieber Mann, unser treuer
Sohn, Bruder, Onkel und Schwager
Lic. Ernst *1del
Pfarrer in Langen
Offizier-Stellvertreter
im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 221
Ritter des Eisernen Kreuzes
Langen, Friedberg, Darmstadt,
den 8. Januar 1915.
Emilie Flöel, geb. Davidson,
Frau Margarete Flöel,
Helene Müller, geb. Flöel,
und Kinder,
Lulu Davidson.
(*590
Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Unſer lieber, guter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr geroinnne Naun
iſt heute nacht nach längerem Leiden im
76. Lebensjahre ſanft verſchieden.
(*610
Die trauernden hinterbliebenen.
Darmſtadt, Chicago, Karlsruhe, Rom,
den 9. Januar 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den
12. Januar 1915, vormittags 11 Uhr, vom
Por=
tale des iſr. Friedhofes aus.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſagen
wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Rückert für
ſeine tröſtenden Worte am Grabe, unſeren innig=
(909
ſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Rohrbach,
Auguſte Scheerer, geb. Rohrbach,
Wilh. Scheerer, z. Zt. im Felde.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Der Krieg hat aus den Reihen unserer Beamten weitere schmerzliche Opfer gefordert.
Es starben den Tod für das Vaterland die Herren:
Paul Büttner
Gefreiter
Berlin
Max Fraas
KriegsfreiwillIger
Fürth i. B.
Franz Fricke
Vizefeldwebel
Ritter des Eisernen Kreuzes
Berlin
Josef Gallewski
Gefreiter d. L.
Berlin
Hans Jackmus
Offizier-Stellvertreter
Berlin
Kurt Knupe
Unteroffizier d. R.
Ritter des Eisernen Kreuzes
Berlin
Franz Lerm
Vizefeldwebel
Ritter des Eisernen Kreuzes
Berlin
Richard Lorenz
Gefreiter d. R.
Leipzig
Kurt Mischke
Kriegsfreiwilliger
Unteroflizier
Stettin
Georg Renner
Unteroffizier d. R.
Berlin
Dr. Wolfgang Schoenner
Leutnant d. R.
Berlin
Georg Stripp
Kriegsfreiwilliger
Berlin
Paul Trogisch
Unteroffizier d. R.
Beuthen
Hermann Waldmann
Offizier-Stellvertreter
Darmstadt
Arnold Zeidler
Kriegsfreiwilliger
Berlin
Wir werden ihrer stets-ehrend gedenken.
(I915
Berlin, im Januar 1915.
Die Direktion der Bank für Handel und Industrie.
Statt besonderer Anzeige.
Am 8. ds. Mts. fand in Frankreich den Heldentod unser heissgeliebter Sohn,
Bruder und Schwager
Hilderich Maass
Leutnant im Grossh. Artillerlekorps
Ritter des Eisernen Kreuzes.
(*582
Darmstadt, 9. Januar 1915.
Im Namen der Familie:
R. Maass, Major a. D.
Es wird gebeten, von Beileidskundgebungen jeder Art abzusehen.
Nach langer Ungewißheit erhielt ich jetzt die
amtliche Nachricht, daß mein unvergeßlicher
Mann, der treubeſorgte Vater ſeiner beiden
Kinder
(934
Herr Heury Spanier
Landwehrmann im Infanterie=Reg. Nr. 116
in noch nicht vollendetem 34. Lebensjahre auf
dem Felde der Ehre ſtarb.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Henry Spanier
und zwei Kinder.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen
Gott der Allmächtige hat unſeren
innigſtgeliebten, hoffnungsvollen Sohn
und Bruder
Hubert Küſter
Kriegsfreiwilliger im Reſ.=Inf.-Regt. 221
vom öſtlichen Kriegsſchauplatz zu ſich
abgerufen.
(869
Familie Otto Küſter
Viktoriaſtraße 66.
Dankſagung.
Für die freundliche Teilnahme, die uns bei
dem Ableben unſerer lieben, unvergeßlichen Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau AntonteRriegk
geb. Bender
erwieſen wurde, danken wir herzlich.
(905
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kriegk, Finanzrat.
Darmſtadt, den 8. Januar 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſprechen
wir unſeren tiefgefühltſten Dank aus.
(*588
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dentiſt Briſchkofsky Wwe.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Dankfagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unfrer lieben Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
(*601
Frau Auguſte Arheilger Wwr.
ſagen innigen Dank
Familie Ludwig Arheilger,
Familie Emil Arheilger.
Darmſtadt, den 9. Januar 1915.
Wetterbericht.
Einzelne Tiefdruckwirbel ziehen in fortgeſetzter
Auf=
einanderfolge vom Ozean her über die Nord= und ſüdliche
Oſtſee nordwärts, ſodaß Mitteleuropa in ihrer ſüdlichen
Randzone liegt. Es iſt daher eine Aenderung der unbe=
ſtändigen Witterung nicht zu erwarten. Die Temperaturen
dürften wieder etwas anſteigen.
Wetterausſichten für Sonntag: Bedeckt, zeitweiſe
Niederſchläge, etwas wärmer, ſüdweſtliche Winde.
Tageskalender.
Sonntag, 10. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 11
Uhr (Ab. B): Carmen”.
Ausflug des Odenwald=Klubs nach Seeheim (Abmarſch
um 8¼ Uhr vom Böllenfalltor)
Verſteigerungskalender.
Montag, 11. Januar.
Holzverſteigerung um 10 Uhr bei Gaſtwirt
Lau=
mann zu Meſſel.
Druck und Verlag: s. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Jacken-Kleider ganz besonders Bbillig in unserem
Inventur-Ausverkauf.
Im Eck-Erker ausgestellt: 8.00 12.00 15.00 18.00 20.00 22.00 25.00
Fast alle auf Seide gefüttert. — Früherer Wert das Drei- und Vierfache.
Loden-, Gummi- und wasserdichte imprägnierte Mäntel
in grosser Auswahl mit 25 Prozent Rabatt.
(903
Helferinnen-, Pflegerinnen- u. Schwestern-Mäntel zu Vorzugspreisen.
Gebr Höslein,
Hoflieferanten,
Ludwigsplatz.
Für 1 Pfund-Sendunden ins Feid
empfehlen wir
Gummischuhe
Kamelhaar-Pantoffel
Kamelhaar-Schnallenstiefel
Tornistenschühe,
warm gefüttert
110 Gramm Gewicht
Eilz-Ueberstrümpfe
Kamelhaarschlüpfer
Filz-Pantoffel
Filz-Schnallenstiefel
Leder-Pantoffel
Warm
gefüttert
Offizier-Schlafschühe
Einlege-Sohlen
Leder5l — Riemen
Extra-Angebot!
Sämtliche Winter-Schuhwaren zu reduzierten Preisen.
für Damen für Herren
Kamelhaar-Hausschuhe 1.75 3.00
Kamelhaar-Schnallenstiefel 2.90 3.85
(933
Speler
Schuhwarenhaus
Inh.:
Lauoisstrusse 10
Daul Wildan
Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der „Heſſiſchen Chronik‟
(L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt) und allen
Buchhandlungen.
(7461.
Elektrische
Taschenlampen
Feuerzeuge
Neueste Wärme-
Oefchen
in größter Auswahl
Hads & behiate
Ecke Rhein-
und Grafenstraße.
(648a
Sauerstoff
für Kranke, in Gummiballon zu
40 Liter, ſowie in Stahlflaſchen
billigſt. (B462
Dr. Struves Mineralwasser-Fabrik
Rudolf Schaefer Nachf.
Darmſtadt, Martinſtraße 95.
Telephon 77.
Musbeſſern, Aufbügeln und
Aendern von Kleidern wird
billigſt ausgeführt. (487a
Adam Seibert, Arheilgerſtr. 27a.
asFlecht. v. Stühl., ſow. Korbrep.
w. ſtets z. d. bill. Preiſ. pr. ausgef.
Arb. w. abgeh. Poſtk. gen. Gg. Treusch,
Kerh-u. Stuh fcht., Ma-dalenenstr. 1. (458a
A
Zahlungsſtockungen
und ſonſtige Schwierigkeiten
wer=
den raſch und unauffällig
beſei=
tigt durch rout. Kaufmann.
Ueber=
nimmt a. Geſchäftsaufſicht u. dergl.
Streng verſchwiegen. Man ſchreibe
u. O. 17 an d. Geſchäftsſt. (382a
Schneiderin arbeitet währ, des
Krieges neue Sachen 2 Mk., und
Aenderungen 1,70 Mk. d. Tag. Gefl.
Auftr. u. R 71 an d. Geſchäftsſt. (*575
Empf. mich im Anfertig.
eleg. u. einf. Damengarderobe in
geſchmackvoller Ausführung. (*585
Lina Frank, Schulſtr. 9, 2. St.
Pelze,
Muffe, Stolas, Baretts,
Sammethüte werd. eleg.
angefert., ſow. umgearb. Zutaten
verwend. Ludwigsplatz 8, Vdh. III(292a
Beſſ. Mädch., die hier fremd ſind
bekommen Hauskleider, Bluſen,
und Koſtüme bei billigſter
Berech=
nung gut angefertigt. Adreſſe zu
erfr. in der Geſchäftsſt. (*57
Klavierstimmer
Emil Schulise,
Kammermusiker,
241a) Herderſtraße 11, r., v.
1oVwrtrren
DARMSTADT
Spezialabtellung f. Gardinen u. Dekorationen
Saison-Ausverkauf
vorjähriger Lagerbestände zu ganz
besonders herabgesetzten Preisen.
GARDINEN, gewebt
per Paar: früh. Preis Mk. 4.20 4.90. 6.75, 8.25, 10.50, 11.75, 18.75
per Paar: herabges. Preis 3.30, 4. 10, 5.60, 7.00, 8.50, 10.00, 11.50
GARDINEN, Schweiser Tüll
mit reicher Stickerei und Spitzen-Einsätzen
früherer Preis Mk. . . . . . . 21.00, 3100, 42.00, 51,00
herabgesetzter Preis Mk. . . . . 17.50, 26.50, 35.00, 40,50
E
TüLL-DERORATIONEN
kompl. Garnituren, je 2 Chales und 1 Behang
früherer Preis Mk. . . . . . . 6.25, 11,25, 14.75, 20.50
herabgesetzter Preis Mk. . . . . 485, 9.60, 1250, 16.90
TULL-SToREs, gewebt
früherer Preis . . . . . . . Mk. 3,35, 5.25, 7.20
herabgesetzter Preis . . . . . Mk. 2.75, 4.10, 5.90
Tüll-Allover Net-Halbstores
in reicher Zusammenstellung apartester Tüllstoffe
früherer Preis . . . . . . Mk. 8.00, 9.50, 10.90
herabgesetzter Preis . . . . Mk. 5.95, 7.90, 8.90
Elegante Stickerei- und Spitzen-Halbstores
für bessere Wohnzimmer, Salon- und Empfangsräume
früherer Preis . . . . . Mk. 11.25 14.25 22.00 39,00
herabgesetzter Preis . . . Mk. 9.55 1190 15.00 24.75
Eine größere Anzahl gänz besonders feiner einzelner
MODELL-STOREs
früherer Preis . Mk. 42.00 45.00 56—68 Mk. 85—100 Mk.
herabgesetzter Preis Mk. 16.80 28.00 38.00
4900
Wüll- Parade-Bettdecken
gewebt, sowie auch in Tüll-Kombinationen
für 1 Bett früherer Preis . . . . Mk. 4.20 7.20 10.50
herabgesetzter Preis . . Mk. 3.30 5.90 9.10
für 2 Betten früherer Preis . . . . Mk. 6.25 8.25 10.50
herabgesetzter Preis . . Mk. 5.20 7.00 8.80
M
Elegante rüll-Stickerei-Bettdecken
für 2 Betten früherer Preis Mk. 11.25 17.00 20.50 21.75 3250
herabges. Preis Mk. 9.25 13 50 16.90 18.25 26.60
Köper-, Leinen- und Satin-Zug-Gardinen
in reicher Ausführung (Sonnen-Gardinen)
früherer Preis . . . . Mk. 2.70 3.60 5.75 6.75 11.50
herabgesetzter Preis Mk. 2.30 2.95 4.75 5.55 9.70
ROLOs
in Köper oder Rips, mit reichen Stickerel-Einsätzen
früherer Preis . . . . . . Mk. 3.75 7.50 9.25 14.75
herabgesetzter Preis . . . . Mk. 3.10 6.30 7.70 11.90
Grössere Posten Gardinen- und Tüll-Reste
Einzelne Gardinen-Stores, Rolos u. Garnituren
liegen auf Extra-Tischen
zu ganz besondersherabgesetzten Preisen aus.
Etamine-Dekorationen
früherer Preis . . . Mk. 12.75, 13.75, 16.50, 19.75, 24.50
herabgesetzter Preis . . Mk. 10.50, 1130, 14.00, 16 80, 2050
Künstler-Leinen-Dekorationen
in reicher, eleganter Ausführung
früherer Preis . . . . Mk. 8.75, 13.50, 35.00, 33.50, 57.00
herabgesetzter Preis . . Mk. 6.65, 10.75, 16.80, 19.60, 21.00
Eleg. Seidenstoff- und Mohalr-Dekorat.onen
in verschiedenster Ausführung
früherer Preis . . Mk. 35.00, 65.00—80,00, 100.00, 125,00
4700, 56.00
herabgesetzter Preis . Mk. 21.00 29.00,
Eleg. Rips-, Tuch- und Gobelin-Dekorationen
früherer Preis . . . Mk. 24 75, 40.00, 60.00, 65,00
herabgesetzter Preis . . Mk. 20.30, 22.40, 22.50, 28.00
Einzelne Modell-Dekorationen
in Etamine, Leinen, Rips, Mohair und Seide
zu ganz außergewöhnlich herabgesetzten Preisen!
Mit meinem diesjährigen Ausverkauf biete ich für jedermann
die denkbar günstigste Einkaufsgelegenheit.
In meinen Ausstellungs-Erkern Elisabethen-, Ecke
Zimmerstrasse, sind oben angeführte Ausverkaufs-Artikel mit
deutlich sichtbaren Preisen versehen zur Schau gestellt.
Bei Kasse-Zahlung gewähre auch für sämtliche
895
Ausverkaufswaren 3% Skonto.
Nur Kurze Zeitt Skaun Nür Kurze Zeitr
930
Willter Saison-Ausverkauf!
10%%
Kabatt
auf alle
regulären
Würen!
Ausgenommen sind
Strick- u. Nähgarne.
znit 2500 Pfund
Srrichwone
Posten I Posten II Posten III
Pfund 3.90 Pfund 4.40 Pfund 4.80
Gebind 8 Pfg. Gebind 9 Pfg. Gebind 10 Pfg.
Ein Posten ca. 600 Stück
farbige Flanell-Hemden
für Herren, gestreift und kariert, 100, 105
und 110 cm lang, nur erstklass. Fabrikate
Serie 1 . 3
1.55 2.40 2.55
regulärer Wert bis 3.50.
Ein Posten ca. 500 Stück
Hormal-Einsatz-Hemden
mit hübschen,
waschechten Einsätzen
Serie 1 2 3 4
2.25 2.75 3.40 3.95
darunter Hemden im Wert bis 5.50
In
Kinder-Sweater, Kinder-Hauben, Schürzen,
Reformhosen, Wäsche, Korsetts, Erstlingswäsche
Kragen, Krawatten, Oberhemden, Normalwäsche
haben wir Extra-Angebote
zu gewaltig reduzierten Preisen.
Gebrader Aiiger
DARMSTADT
Ludwigstr. 9, Telephon 2553.
Sier er
Weiblich
Junge Frau
eines Akademikers. w. i. Kriegsd.,
winſcht zum 1. reſp. 15. Zebruar
paſſende Stellung in Darmſtadt.
Kennin. in Stendgraphie
Maſcht=
nenſchr., einf. u. doppelter Buchführ.,
deutſcher u. engl. Handelskorreſp.
Stellung als Privatſekretärin
be=
vorzugt. Angebote mit
Gehalts=
anaabe an Frau Al. Tamms, a.Z.
Lübeck, Seydl hſtraße 18. I. (*419ag
Perſeke, durchaus erſahr. u. im
Umarbeiten bewand. Schneiderin
nimmt noch Kunden an, Tag 2.50.
Angeb. u. R24 a.d Geſchäftsſt (e1
Beſ. Madchen, firm im Kochen
ſucht Wirtungstreis, am ſchſten
hle Haushälterin zu einzelner
Dame oder Herrn. Angeb. unter
R 45 an die Geſchäftsſt. (*508sg
Herichaftsköchin, lannſährige
Zeugniſſe, ſucht durchaus ſelbſtänd
Stellung i. ruh. Hauſe. Angeb. u. R
46 a. d. Geſchäftesſt (10(85mss
—2Mädchen ſuch. Stel. als
Haus=
mädch. in Hotel. Zeuan. vorh. (*540
Näh. Nieder=Ramſtädterſtr. 17.
Beſſere Frau (Wo.) ſucht möbl.
Zimmer mit enſion billig, würde
ſich gerne daſelbſt auch betätigen
dder Mahlzeiten bereiten.
Angebote unter K 67 an die
Geſchäftsſtele ds. Bi.
(*560
Für Landwirte!
2 Mädchen
ſuchen Stelle
auf dem Lande. Näh. zu erfahren
in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*599
Männlich.
Hausverwaltung.
Angeſt. Beamter, geſetzkundig,
kautionsfähig, ſucht Hausverw.
für die Zeit des Krieges oder für
dauernd zu übernehmen. Gefl.
Ang. u. B 29 Geſchäftsſt. (*491sg
Tüchtiger
Buchhalter
ſucht Beſchäftigung, evtl. für halbe
Tage Angebote unter R 61 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (879
Air
mit auten Zeugnilſen,
der Oſtern die Schule
verläßt, ſucht Stellung auf kaufm.
Büro od. dergleichen. Angeb. unt.
1 74 an die Geſchäftsſt. (*554
Wmie
Aer
rsten
Verkäuferin
f. Strumpfwaren u. Trikotag.
ſowie Lehrmädchen oder
an=
gehende Verkäuferin f. bald
oder ſpäter geſucht. Angeb. u.
E 17 a. die Geſchäftsſt. (*424
Hantr ied ere
geſucht zum Vertrieb von Rote=
Kreuz= Marien=Poſtkarten. Großer
reeiler Berdienſt. (II,888
D. Grödel, Frankfurt a. M.
50 Verkaniemiſter gegen Mt (2.
Mauchen
mit der Nadel gewandt, auf
meine Weriſtätte geſucht.
Anmeldungen nur vormitt.
Bleichſtraße 30. (*216dsg
Emil Sander
Abt. Uniformenfabrik.
Dnanier eingearbeiteite
Arbeiterinnen
auf Militär=Mäntel geſucht, ſow.
einige Hilfsarbeiterinnen, wenn
auch keine Schneiderin, ſinden
eben=
falls Beſchäftigung.
(*576
A. Lagrange, Ludwigſtr. 16.
Mehrere Mädchen auf leichte
Näharbrit per ſofort geſucht
Philipp Roth, Schneidermeiſter
Molerſtr. 10, p. (584s
Putz!
Lehrmädchen aus guter Familie
wird angenommen.
(*57
Ernſt=Ludwigſtr. 5, I.
ereſfelntetr
gegen guten Lohn ſofort geſucht.
701a) Näh. Bismarckſtr. 5, I.
Eir Brehelöher.
geſucht bis 5 Uhr nachm. (*577
Konditorei, Soderſtraße 16.
Ane Me e e
Dienſtmädchen
bei gutem Lohn. (876go
Café „Ernst Ludwig‟,
Rheintraße 13
Jnger fanbere
Laufmadchen
für Geſchäft ganzen Tag geſucht.
bns.) Schuſtergaſe 16.
Mädchen
Aeueiecheten
ſucht (35
Frau von Bodelschwingh.
Marinſtraße 41.
Vorſtellung morgens 9—10 Uhr,
abends 8—9 Uhr.
Männlich
Jung. Kaufmann
oder junge Dame
in ein größeres hieſ. Detail=Ge=
ſchäft als Fakturiſt, Expedient,
eoil. auch für Laden, vorerſt
aushifzweiſe, geigneten Fal=
ſes ſpäter dauernd, geſuche
Erforderlich gute kaufm.
Kenntniſſe,leichte
Auffaſſungs=
gabe, flottes, gewandtes
Ar=
beiten, Stenographie und
Schreibmaſchine. — Angebote
mit kurzem Lebenslauf,
ſeit=
herige Tätigkeit in welcher
Branche, Gehaltsanſprüche bei
ganztägiger und halbtägiger
Beſchäftigung unter R 4 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
erwünſcht. (913
Grossisten
und Händler
für erſtklaſſige, aktuell=iluſtr.
10 Pfg.=Zeitſchrift überall geſucht.
Selbſt in kleinen Orten großer Ab=
(883
ſatz. Hoher Verdienſt.
W. Stolle & Co., Dresden 24.
Eingeführte Reiſende!
30 Prozent. — Stadt und Land,—
Teilzahl. P. Lichtenthäler, Potsdam. (,e1s
Spengler und Inſtallatenr.
auch jüngerer, in dauernde Arbeit,
ſowie kräftiger Lehrling geſucht.
A. Guntrum, Stiftſtr. 52. (852a
Von Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe in Darmſtadt,
Neckarſtraße 3, wird ein im Rechnungsweſen bewanderter
Finanzalpfranr
für die Kriegsdauer zu alsbaldigem Eintritt geſucht. (767sgo
Aachen — Beriin — Bautzen — Bonn — Chemnitz — Dresden
Dortmund — Düsseldorf — Duisburg — Essen — Elberfeld — Barmen
Frankfurt a. M. — Giessen — Harnover — Hagen — Karlsrahe
Landau — Mainz — Meissen — Offenbach a. M. — Saarbrücken
Solingen — Speyer — Wetzlar — Zwickau
sind bereits vergeben!
An den noch freien Plätzen
ver-
geben wir den Allein-Verkauf
unserer ges. gesch. Neuheit, ohne
Konkurrenz.
Unbegrenzte Absatzmöglichkeit.
Hoher Verdienst.
Branchekenntnisse nicht
erfor-
derlich, dagegen ie nach Grösse
des Bezirkes Mk. 3 bis 800
Betriebs-
kapital.
Es wollen sich nur ernsthafte Reflektanten mit Angabe
der bisherigen Tätigkeit melden unter E. 4048 an die
Geschäftsstelle ds. BI. (Fr.893
Für ſohfer (4
tücht. Schreibhilfe
mit flotter, ſchöner Handſchrift geſ.
Fritz Hnfeld
Samenhandlung.
Mäherſtraße 29.
1 echmieh
1Schloſſer od. Fabrikarbeiter
der Eiſen am Feuer anwärmen
kann, geſucht. (11 (*589
Ph. Kullmann, Alexanderſtr. 11.
Millionen zu verkaufen!
Händlerze. verdienen enorm
durch Verkauf unſ. Taſchen=
Kriegsatlasse-Weltkrieg 4914
enth. 24 vierfarbige ſtatiſt.
Karten Muſter geg. 50 Pfg.,
ferner humoriſt u. kolorierte
Kriegs= u. Feldpoſtkarten,
100 Stück ſortiert 350 Mk.
franko. Nur Schlager I. Ranges.
Heriot-Comp. Verlagsanstalt,
Berlin-Friedenau 2. (VII 385
5. Kaufiahn
welcher Erfahrung beſitzt in
Konto=
korrent=Buchführung, von größerer
Fabrit in der Nähe Darmſtadts
per ſofort geſucht. Angebote unt.
genauer Angabe der ſeitberigen
Tätigkeit, Militärverhältniſſe und
Zeugnisabſchriſten unter E 23
an die Geſchäfteſtele d. Bl. (292sg
Tüchtige, ältere
Schlosser u.
Dreher
ſofort geſucht. (872gms
The Turner Company A.-G.
Oberursel a. T.
Geübte
Gehilfen
auf Torniſter und Sattlerarbeit
zum ſofortigen Eintrit geſucht.
Schneider &. Hanau A.-G.
Frankfurt a. M. (875gid
ar aisTanusssats!
Liebesaaben an unſere Soldaten!
Von Montag, den II., bis Sonntag, den 17. Januar, werden Pakete von 500 Gramm
für unsere im Felde stehenden Krieger angenommen.
Jeder Kunde erhält
bei einem Einkauf
von 3 Mk. an einen
Feldpostkarton
gratis!
für ein Pfund-Paket.
Taschenlampen zum Anhängen
3.50, 2.95 2.45
Elektr. Taschenlampen-Batterien
bewährte Qualität . . . . . 40 ₰
Luntenfeuerzeuge . . . 25, 20₰
Heizöfchen mit 10 Kohlen . . 1.95
Wärme-Oefchen, gleichz.
Zigarren-
spitze . . . . . . . . . 95 ₰
Streichholzschachteln von Metall 10₰
Schützengraben-Kerzen, 10 Stück
in versandfertigem Paket . . 48₰
Bleistifte mit und ohne Hülsen
15, 8, 5₰
Tabaksbeutel, Gummi oder Leder
95, 85, 65₰
Briefpapiere, in Mappen mit
Auf-
druck . . . . . . . 10, 8₰
Feldpostkarten, 10 Stück, und
Bleistift . . . . . . zus. 10 ₰
Notizbuch mit Bleistift . . . . 10₰
3 Spiele, Domino, Dame, Mühle
zusammen 10₰
Closettpapiere in Briefform 10, 5 ₰
Fusschlüpfer von Papier,
sicher-
ster Schutz gegen Erfrieren der
Füsse . . . . . . Paar 18₰
Schuhfett in versandfertig. Dosen 25₰
Blechdosen zum Versenden von
Butter oder Fett . . . 28, 18₰
Flaschen i. versandfert. Kasten 38, 25 ₰
Feldpostkartons in allen Grössen,
65, 45, 15, 10, 8₰
Chocolade, 2 Tafeln im Karton,
versandfertig . . . . . . 85₰
Chocolade, Tobler, in verschied.
Geschmacksrichtungen, Tafel 55 ₰
Liebesgabenpaket, best. aus- Kaffee,
Tee, Zucker, cond. Milch,
Bouil-
lionwürfel . . . . . zus. 1.25
Suppenwürfel, Dose, Inh. 100 St. 1.45
Militärsocken, dauerhafte Qual.,
Paar 95, 58₰
Reinwollene Militärsocken, Paar 1.95
Leibbinden . . 2.25, 1.65, 1.45 889
Kniewärmer . Paar 2.95, 2.35 1.95
Ohrenschützer, feldgrau, Paar
68, 58, 38₰
Handschuhe, warm gefüttert,
Paar 1.75, 1.45, 95 ₰
Kerzen
kleines
Paket
7O.
Kerzen
großes
Paket
19s
921
S. Wreikerses Nachf.
Wir ſuchen per ſofort:
Tüchtigen Retoucheur
oder
Retoucheuse
Kopierer
und
Kontaktdrucker
Gehilfe für Alles
für unſere Geſchäfte in Mainz u.
Darmſtadt. Gefl. Angeb. erb. an
Geschw. Strauss, Mainz
Ludwigſtraße 16. (*571
Einige äliere und füngere
Hattler
finden dauernde Beſchäftigung bei
H. Buchhammer,
76880) Eliſabethenſtr 44.
Sattler
für Torniſter
ſowie Sattler für leichte
Ar=
beiten, finden bei hohem Lohn
Beſchäfrigung in und außer Haus.
Auch werden Portefeuiller,
Tape=
zierer, Buchbinder uſw. im
Satlernänen angeiernt. (1916
F. Michaelis Nachfolger
Frankfurt a. M.
Neue Mainzerſtraße 60,
Telephon=
amt Hanſa 4657 und 4663.
Perseltusfter
Nur guter Rockarbeiter, auf
dauernde Beſchäftigung geſ. (*588
Max Siemensen
Hofſchneider.
Tichtise Hohler
und Dreher
für volle Arbeitszeit per ſof. geſucht
Carl Schenck
Eiſengießerei u. Maſchinenfabrik
G. m. b. H., Darmſtadt. (932go
Zuverläſſiger
Fuhrmann
zu 2 Pferden geſucht. (706fg
Landwehrſtraße 70.
Steuennachweis
verbunden mit Lehrſtellenvermittlung u. Berufsberatung
— unter ſtädtiſcher Führung —
männliche (gewerbliche u. landwirtſchaftliche) ſowie weibliche Abteilung.
Waldſtraße 19/21. Fernſprecher 371.
Die Benutzung iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der Dienſtbotenabteilung und
Hausbeamtinnenab=
teilung zahlen Herrſchaften für das Einſchreiben der Geſuche 20 Pfg.
und für die Vermittlung 1 Mk. Dienſtboten zahlen keine Gebühr.
Arbeitsamt Darmſtadt. (910a
Kräſtige Gaglöhner
ſofort geſucht. Anfangslohn 35 Pf.
pro Stunde. (877go
Wolf Strauss, G. m. b. H.,
Gräfenäuſerweg 75.
Hausbürſche
für Kolonialwaren ſofort geſucht,
Kiesſtr. 66 Laden, od. 2. Stock. (*587
erheter enhaerene
gerſucht. Maldung Montans 811e
Darmſtädter Teppich= und
Gar=
dinenhaus Heinrich Meher
Ernſt=Ludwigſtr. 19. (501
Se der uet anealter=
Geselat it für
1 Lehrling und
1 Lehrmädchen
Stelle frei. Gründliche
Aus=
didung zugeſichert.
Angeb. unter R 9 an die
Geſchäſtoſteſe. (7137sm
oütr
Scharern=
geſchäft
Lehrling
geſucht, event. für Oſtern, welcher
die Mittelſchule beſucht hat.
Selbſtgeſchriebene Angebote nut.
N75 an die Geſchäfteſ. (27a
Geſucht
junger Mann als
Zahntechniker=Lehrling.
Eintritt ſofort oder ſpäter.
Angebote unter K 53 an die
Geſchäftsſtelle d. Rl. (861sgo
erter
mit guter Schulbildung geſucht.
Ernst Weis, (880gi
Materialwaren u. Drogen engros.
Pferdu. Wag.m. Lenker,20—0 Ztr.
ga. Stunden u. Tage b. z. verleih.
Möbeltransport F. Sparr,
Pan=
kratiusſtraße 30½. (*573g
G
Kätzchen zu verſchenken.
Lichten=
bergſtr. 26, III. St. (*477sg
2 aute Milchziegen abaugeben.
Landwehrſtraße 17. (*572
Mee
Dame erteilt erfolgr. Hachhlte in
Sprachen, auch Latein; überwacht
Schularb. Bersialcter Stundener
50 Pfa. Eilsabet enstr. 44. (*658gm
Engl. Lernender
(Anfänger) ſucht Mitſchüler. Angeb.
unt. R 60 Geſchäftsſtelle. (*554
PenslonelMauner
Neckarstr. 10.
An dem Unterricht
der Penſionärinnen: Weißnähen,
Sticken, Brennen uſw. ſowie an
Deutſch, Literatur, Kunſtgeſchichte
önnen junge Mädchen jedergei
teilnehmen. Mäß. Preiſe. (684a
Ekad. zuschu.-Schüte
Waldstrasse 34.
An einem am 18. beginnenden
Kurlus
für Blusen u. Kindergarder.
können noch Damen teilnehmen.
Anmeldung täglich. (730fgm
Frieua Erbes.
Bestellungen auf
Einsanadechen
für das unserer Zeitung
wöchentlich beiliegende
Inastr. Unferhantunssbiahr
erbitten wir recht bald.
Geschäftsstelle des Darmstädter Tasblatts.
Konsumenten
kaufen Bindfaden u. Packkordel gut u. billig
in dem Spezial-Engros-Geschäft von
Hermann Hachenburger
37 Rheinstrasse 37. Telephon 1829. (434a
Kurſe und Kuponszahlungen:
zu erfahren, iſt z. Zt. der Wunſch jedes Kapitaliſten. Hierüber
berichtet ſtändig das „Neue Finanz= und Verloſungsblatt“
von A. Dann, Stuttgart. 49. Jahrg. Auch bez. derzeitig
günſtiger Erwerbsgelegenheit gutrentierender Papiere gibt das
Blatt wertvolle Fingerzeige. Probe=Abon. Mk. 2.— vierteljährl.
Auf Wunſch Probenummern auf 1 Monat umſonſt. (1911
Neu. Eiwan
grün Plüſch, gr. Schreibt. f. Büro,
ant. Schreibkom. preisw. zu verk.
Rheinſtraße 51, part. (817sg
Miſt
kauft auf Jahresadſchluß (*58
Poter Walter, Alter
Arhellger=
weg 130. Fernſprecher 2222.
Nach beendetem Jahresabschluss habe ich mich entschlossen, vom 4. bis 16. Januar 1915 in sämtlichen
Lagern grössere Posten zu aussergewöhnlich billigen Preisen zum Verkauf zu bringen. — Ich mache haupt-
Sächlich auf einige Partien
Damenkleiderstoffe Herrenstofle, Weisswaren und Gardinen
aufmerksam. Die Sachen sind auf besonderen Tischen herausgesetzt.
Auf alle im Preise nicht ermässigten Waren gewähre ich während des Ausverkaufs
(430os
einen Nachlass von 10%
Fernsprecher
1208
Nheodor Hevl
DAnmsrapr
Marktiplatz, Lüdwigstr. 1
en
Schönegroße6=Zim.=Wohn.
neuzeitlich hergerichtet, imit Gas,
elektriſchem Licht, Badezimmer u.
Zubehör, in ſchöner, freier Lage,
umſtändehalber preiswert
ander=
weitig per 1. April od. 1. Juli z. vm.
Adr. in der Geſchäftsſt. (*569gms
3 Zimer
Peacher. 3 I.
gegenüber der Künſtlerkolonie, in
ruhigem Hauſe, geräumige 5 Zim.=
Wohnung mit Veranda u. ſchöner
Ausſicht zum 1. April evtl. früher
zu verm. Halteſtelle d. elektr. Bahn.
Näh. daſelbſt im Erdgeſchoß. (445t
Nieder=Ramſtädterſtraße 32,
1. Stock, 5 Zimmer=Wohnung per
1. Februar. (542t
Mühlſtraße 60 (Kapelplah)
hübſche große 5 Zimmerwohnung,
freie, geſunde Lage, inmiten der
Stadt, daſelbſt Manſarde, 4 Zim.,
beiderſeits mit reichlichem Zubehör,
per 1. April zu vermieten. Näh.
Erdgeſchoß.
(756oms
3 Zimer
Wenckſtr. 6, II., geräum. 4 Zim.=
Wohn., Gas, Veranda. (*542
Ecke Dreibrunnen= u.
Wingerts=
bergſtr. 114 Zim=W. m. all. Zubeh.
gr. Vorpl. Einzuſ. 3—4 Uhr. (*541
Mod. geſ. 4 Zimmerwohn.
in beſter Wohnlage, mit Gas,
Balk., groß. Bleichpl., ſep.
Waſch=
küche, groß. Trockenboden ꝛc im
Johannis viertel p. 1. April 1915
preisw. zu verm. Näh. durch den
Beſitzer Louis Hein,
Hofmetz=
germeiſter. Telephon 278, (7110f
3 Zimer
Nieder=Ramſtädterſtraße 32,
geräumige Manſarde, 3 Zimmer,
per 1. Februar. (541t
Sandbergſtraße 32 eine kleine
Dreizimmer=Wohnung zu
ver=
mieten. (668a
Darmſtraße 33
große ſchöne 3 Zimmerwohn. mit
alem Zubehör ſofort zu vermieten.
Näheres bei Aßmus. (95oms
Pankratiusſtr. 13, ſchöne 3 Zim.=
Wohnung mit allem Zubehör
ſofort zu vermieten. Preis Mk. 400
jährlich. (*77oms
A
Sandbergſtr. 29 2
Zimmerwoh=
nung per 1. Febr. zu verm. Preis
per Monat 17 Mk. (B886ms
Goetheſtr. 8 eine 2 Zim.=W. per
ſof. zu vm. Preis 15 Mk. (*228sg
N.=Ramſtädterſtr. 32 2 unmbl.
Z. m. u. o. Küche pr. 1. Febr. (543t
3 Zimer
Soderſtr. 44, II, gr. l. Zim. an
anſtänd. Dame bill. abzug., event.
mit Benutzung der Küche. (*555
Zie Ge
Grherhehn.
Schöne geräumige 3 Zimmer=
Wohnung in geſunder, ruhiger
Lage, in der Nähe der
Straßen=
bahn, mit Glasabſchluß, abgeſchl.
Küche, Gas= und Waſſerleitung,
per 1. Febr. zu vermieten. Näh.
in der Geſchäftsſt. d. Bl. (854sgo
W he
Großer mod. Laden
i. Zentrum in aller erſter
Geſchäfts=
lage mit Dampfheizung und allem
Komfort nebſt reichlich Zubehör per
1. April reſpekt. 1. Juli 1915 preisw.
zu vermiet. Angeb. ſind zu richten an
Poſtfach 11. Darmſtadt. (246a
Me Zimmer
Waldſtraße 32 möbl. Zimmer
zu vermieten. (151t
Soderstr. 6½, III.,
(
Kapell=
platz.)
Gut möbl. Wohn= u. Schlafzimmer
zu vermieten. (153t
Penſ. Minf, Graſentr. 4,I.
an der Rheinſtr., beſſere Zimmer
mit elektriſchem Licht auf ſofort. (23t
Neckarſtr. 22, 2. St. (bei Finke),
nächſte Nähe der Dragon.=Kaſerne,
mod möbl. Zimmer mit u. ohne
Penſion zu vermieten. (628t
Waldſtr. 10, II., ſchön möbl.
Zimmer ſof. zu verm. (*384fsg
Wilhelminenſtr. 35, II., Ecke
Hügelſtr., ein eleg. geräum. Zimmer,
feine freie Lage, Zentrum, mit Pen=
ſion, auch für kurze Zeit. (699a
Linquartierung
mit und ohne
Verpflegung
zu mäßigem Preis. Zur Fortuna,
Dieburgerſtraße 18. (629a
Karlſtr. 28, II., 2 gut möbl. Z.
ſofort billig zu verm. (612gms
Menrchter 76
1. Stock, ſchön möbl. Wohn= und
Schlafzimmer zu vermieten. (740t
Karlſtraße 85, 1. Stock, ein
Wohnzimmer mit Schlafkabinett,
mit od. ohne Penſ. zu vm. (*488sg
Grafenſtr. 20, 2. St., gut möbl.
Zimmer zu verm. (*530sgo
Villenkolonie Eberſtadt, Kai=
ſer=Wilhelmsſtraße 98, ein möbl.
Zimmer zu vermieten. (176fag
Eliſabethenſtr. 29, I, 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (288gik
Stiſtſtraße 52, 1. Stock, möbl.
Wohn. von 2 bis 4 Z. m. Gas u.
Bad, evtl. a. Küche z. verm. (258mſa
Wohn= und Schlafzimmer
mit 1 oder 2 Beiten, mit oderohne
Penſion, in eleg. Einfamilienhaufe,
nächſt Halteſtelle der Elektr., abzug.
Elektr. Licht, Bad, Tel. j. H.
Zentral=
heiz. Ang. u. B 59 Geſchäftsſt. (*552g0
Beſſere Frau (Witwe) ſucht möbl.
Zimmer mit Penſion billig,
würde ſich gerne daſelbſt auch
be=
tätigen oder Mahlzeiten bereiten.
Angebote unter R 63 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*599
Magdalenenſtr. 6, I., ſch. möbl.
Zimmer neb. d. Kaſ. für ſof. (*551
Kranichſteinerſtr. 40, II., ein
großes, gut möbliertes Zimmer
mit Erker zu verm. (*549gim
Nieder=Ramſtädterſtr. 3, I., ſch.
möbl Zim., a. W. Penſ. (*545gms
Neue Niederſtr. 22, II. r., frdl.
möbl. Zim., evtl. Wohn= u. Schlafz.,
ungeſt., angen. Bed., gemütl. Heim,
Nähe d. Art.=u. Train=Kaſ. (*563gm
Waldſtr. 15, part., ein möbl.
Zimmer zu verm. (*561goi
Heneier Fänlein
kann bei ruhiger Familie ſchön
möbl. Zimmer mit oder ohne
Penſion und Familienanſchluß
er=
halten. Angeb. unt. I 68 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (904gms
Neckarſtraße 10, I., gut möbl.
Zim. preiswert zu verm. (*598gim
Schön möbl. Zimmer zu verm.
mit oder ohne Penſion. (689a
H. Lotz, Heinheimerſtr. 53.
Schuchardſtr. 18, II., möbliert.
Zimmer zu vermieten. (*440som
Soderſtr. 62, pt., 2ſch. Schlaſt.
per Woche 2.50 M. m. Kaffee (*447soi
Dieburgerſtr. 50
freundl. gut
möbl. Zim.
ſofort zu vermieten. (*163io
Mighentr 1 I.
ſchön möbl.
Zimmer mit
Penſion ſofort zu verm. (3940d
Zime
Herhen
eane
Stadt ſofort geſucht.
Gefällige Angebote unter R 62
an die Geſchäftsſtelle. (*562
2 Zimmer oder 2 Z.=W
Rräh
geſucht. Angeb. u. R 65
an die Geſchäftsſtelle. (*538go
Eine ſch. ger neut. einger. 3 Zim=
Wohn. m. Balk. i. 1. St., v. kl.,
erwachſ. Fam. p. 1. 4. 15. geſ. Im ſüdl.
o. ſüdöſtl. Stadtt. bev. Etw. Gartenl.
erw. Ang. u. O. 64 Geſchäftsſt. (*gi
wüncht
Aeanhetr
Aanr=
ihre in
gut. Hauſe befindl. hübſche 4 Zim.=
Wohn., Bad ꝛc., möbl. od. unmöbl.,
ſofort od. ſpäter mit einer anderen
paſſend. Dame zu teilen. Ang. u.
m 70 an die Geſchäftsſt. (*578
2 aut möblierte Zimmer Nähe
Rheinſtraße ſof. geſucht,
mög=
lichſt elektriſches Licht. Angeb. u.
M 73 an die Geſchäftsſt. (*586
Südhte
für meine Frau und mich, während
meines hieſigen Aufenthaltes im
Dienſte der freiw. Krankenpflege,
Zimmer mit Frühſtück, nur in ſehr
gutem Haufe, Bevorzugt: Gegend
Wilhelm= u. Eichbergſtraße. Ang.
mit Preisangabe unter R 57 an
die Geſchäftsſtelle. (*546sg
Suche
ſof. gut möbl. Wohn=
und Schlafz. m. 2 Betten
in nur gutem Hauſe Angeb. m.
Preis unt. m 66 Geſchäftsſt. (*567
S
Herflter
leder am
Luiſenplatz verloren. Finder wird
gebeten, es Kiesſtraße 103
abzu=
geben. (*611
Aainet Rühtemehel
Tücht. Mühlenſachmann ſucht
ren=
table Kundenmühle m. gut.
Waſſer=
traſt, wo Mahigut gebracht und
abgeholt wird, zu pachten. Ang.
u. K. H. poſtl. Bensheim a. d.
Bergſtr. erbeten. (*465sg
2 Abendmäntel, 2 gut erhalt.
Kleider, 1 kl. Amerikaner zu
verkaufen. Karlſtr. 85, I. (*487s
Horzlgl. Privatmittagstiſch
für beſſ. Herren und Damen
Hölgesſtr. 1, 1. St. (393a
Gzut. bürgerl. Mittag= u.
Abend=
tiſch Luiſenſtr. 10, pt. (732a
Mittagstisch
Fleisch u. veg. Kost von
60 Pf. b. M. 1. — im Abonn.
Abenatisch
Fleisch u. veget. Kost v.
50 Pf. bis 70 Pf. im Abonn.
Ame ut den berüiuten
Wormsor Weinmostes:
Kein Trinkzwang.
Rauchfreie Räume.
Damenzimmer.
Reform-Restaurant
4 Alexanderstrasse 4. I. Stock.
Ehem. vipioteg. Laboraorumn
für Unterſuchungen jeder Art
(Nahrungs= u. Genußmittel,
Ge=
brauchsgegenſtände uſw.).
Spezial=Laboratorium für
Urin=Unterſuchungen.
Daktyloskopiſche Aufnahmen (Auf=
ſuchen u. photographiſche
Wieder=
gabe u. Beſimmung von
Finger=
abdrücken bei Einbrüchen, Dieb=
ſtahl uſw.). (275a
H. Metzler
Darmſtadt. Schützenſtr. 7.
Tel. 1130.
Per Rheumatism., Gicht, Iſchias,
Gelenk=, Geſichts=, Genick=
ſchmerzen uſw. hat, verl, gratis
Prob. v. J. Zahns Salbe, Ober=
Ingelheim. (276a
Trotz Preisaufschlag des
Rohmaterials
solange der Vorrat reicht
Kunstl Zanne
von 1.50 Mk.
ohne Extraberechnung.
J. Joseph, Dentist
Soderstrasse 7. (*593
Gelegenheit!
Ich habe 8 neue Herrenfahrräd.
an Zahlungsſtatt annehmen mülſ.
u. verk. dieſelb. geg. bar zu 70 Mk.
das Stück, Cherburg, Heidelberger=
ſtraße 23, Vorderhaus. (B427
Klein-Auto
Gelegenheitskauf
5/12 P8, Vierſitzer,
Vier=
zylinder, Mk. 1500
Müller & Ober,
Karlſtraße 30. (503a
Spezialität:
Aufpol. v. Möb.
uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Vermögende Damen u. a. jge. Wwe.,
adopt. Kind, jge. Waise, w. Heirat.
— Herren, a. o. Verm., erh. kostenl.
Auskunft Hymen, Berlin 18. (669a
Heirat.
Alleinſt. Witwer, 50 J.,
Hand=
werker, in ſicherer Stellung. einige
Tauſend Mark bar u. gutes
Ein=
kommen, wünſcht mit ält. Fräulein
od. alleinſt. Wwe., jedoch nicht unter
45 J., zwecks Heirat bek. zu werden.
Ang. u. R 22 Geſchäftsſt. (*416sg
Inventur-Ausverkauf
bis 8
00%%
unter Preis!
Ein Posten Herren-Ulster und Paletots, sonst 55 —70 Mk., jetzt 40—45 Mk.
„ „ „ „ „ „ „ 45—52 „ „ 30—35 „
„ „ „ „ „ „ „ 35—40 „ „ 20—25 „
„ „ „ „ „ „ „ 28—30 „ „ 15—18 „
„ „ Jünglings-Uister „ „ „ 25—30 „ „ 12—14 „
Die gleiche Ermässigung trifft Posten in
Herren-, Jünglings- und Knaben-Anzügen, Mänteln, Pelerinen und Joppen.
Ein Posten
wasserdichte Wosten
sonst 12.50 Mk.
jetzt 9.00 Mk.
AVArt
Grafenstr. 23½
nächst
Rheinstraße.)
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
12)
(Nachdruck verboten.)
6. Kapitel.
Sonntag, den 28. Juni 1914.
Fried Gerſting hatte die löbliche Abſicht, die
bar=
barkſche Hitze dieſes Sommerſonntagnachmittags, ſo gut
es eben ging, innerhalb ſeiner vier Wände zu ertragen.
Zu dieſem Zwecke hatte er ſich’s in ſeiner, in der
Barerſtraße gelegenen Bude bequem gemacht und verſucht,
die Zeit bis zum Abend mit Schlafen auszufüllen. Aber
das war ihm nicht gelungen.
Fürchterlich brütete die Sonne auf den Schieferdächern
der hohen Mietspaläſte und ſandte ihre Glutwellen in die
verborgenſten Winkelchen des Münchener Häuſermeeres.
Sich unruhig hinundherwälzend, ſuchte Frieds Kopf
ein kühles Plätzchen auf dem Ruhekiſſen. — —
Fried war ein ſchöner Menſch; nur ein gewiſſer Zug
um den Mund, der dem Kenner verriet, daß Fried ſein
verhältnismäßig junges Leben zu genießen verſtanden
hatte, und ſein tiefſchwarzes, langes Haar gaben ihm
etwas Auffallendes, das nicht Jedem gefiel, aber Manche
verleitet hatte, den kecken Studenten verlangend anzu=
ſehen und nicht allzu ſpröde gegen ihn zu ſein.
Endlich hatte Fried Gerſtings Kopf einen ruhigen
Punkt gefunden, und während er mit nur halbgeſchloſſenen
Augen vor ſich hindöſte, dachte er in
bewunderungswür=
diger Selbſterkenntnis über den Inhalt der letzten zehn
Semeſter, die er hier in München verlebt hatte, über das,
was er bisher geleiſtet hatte, was er hätte leiſten können
und was er nicht geleiſtet hatte, nach.
Fried Gerſtings Kopf war ein außergewöhnlicher,
mahenuiſch durchgebndeter. Sein Aöper neigte iu
Trägheit und ſinnlichem Wohlleben.
Wenn Fried Gerſtings Körper wollte — und er hatte
manchmal ſolche günſtige Augenblicke — dann war ſein
Kopf voll Fleiß, techniſch=mathematiſcher Pünktlichkeit,
Ge=
nauigkeit und Genialität. Dann arbeitete er tagelang an
einem maſchinellen Problem mit der Präziſion eines wiſ=
ſenſchaftlichen Meßinſtrumentes, mit der ſchöpferiſchen
Kraft eines ganzen Geiſtes.
Dann war er ein ganzer deutſcher Mann!
Dann war er trotz ſeiner Jugend ein erfolgreicher
Helfer bei deutſcher Kulturarbeit im Frieden, bei dieſer
Kulturarbeit, die das deutſche Volk im Kriege zu einem
unüberwindlichen macht.
Doch Fried Gerſtings Körper wollte nicht immer,
des=
halb war es mit Frieds Frieden in dieſen zehn Semeſtern
nicht weit her geweſen.
Kein Wunder auch, — er war ein großer Sünder, und
es machte ihn nicht beſſer, daß er das ſchon lange einſah.
Die fidele Geſellſchaft von Mädels war für ihn ein
tägliches, nicht zu unterdrückendes Bedürfnis. Mädels
jeglicher Gemüts= und Geiſtesverfaſſung, Mädels aller
Bevölkerungsſchichten, Mädels groß und klein, Mädels
ſchön und intereſſant.
Nun hatte er wieder einmal Gretel Siedler in ſeinen
Krallen.
Wieder einmal.
Das arme Vögelchen! Es konnte einem leid tun.
Gretel war ein liebes Mädel, jung noch, klug und dem
Herzensſammler Fried ſehr zugetan. „Ihre Anhänglichkeit
an ihn konnte man mit der eines Hundes vergleichen.
Fried hatte ihr ſchon manchen Fußtritt verſetzt, —
nicht wörtlich natürlich! — doch ſie blieb ihm trotz alledem
treu.
Topalkeden, n obſchen ſie zum Paiſtel augenbick.
lich genau wußte, daß er ſich ihrer Freundin Thenſa
Bach=
mann gegenüber in letzter Zeit ganz beſonderer Liebe
be=
fleißigte.
Trotzalledem, — obſchon ſie wußte, daß er vielleicht
ſchon von heute ab auf unbeſtimmte Zeit nicht zu ihr, z u
„ſeiner Gretel” kommen würde. — — —
Ja. So machte er es.
Von Zeit zu Zeit, wenn ihm gerade ein anderes,
be=
gehrenswertes Edelwild im Unterrock über den Weg lief,
kündigte er Gretel die Freundſchaft. Dann war ſie
natür=
lich ſehr betrübt, verlor alle Luſt am Eſſen, wurde für
mehrere Wochen um einige Schattierungen bläſſer, ſchwur
wohl auch in ihrem Inneren hoch und heilig, ihn nie
mehr anſehen zu wollen und ſich umgehend einen anderen
Geliebten zu ſuchen; — tat das aber natürlich doch nicht,
ſondern wartete bangen Herzens, bis Fried ihre Küſſe
wieder einmal notwendig brauchte und ſie aufſuchte.
Dann gefielen ſie ſich wieder einige Tage in tiefſter
Freundſchaft, bis ihm grade wieder ein anderes,
begeh=
renswertes Edelwild — — — uff. — — — uſf.
Trotzalledem, oder auch grade deswegen! — — —
Gretels jüngſte Nebenbuhlerin, Thenſa, war vor noch
nicht langer Zeit auf irgend welche Weiſe Gretels
Freun=
din geworden.
Sie war eine raffiniert ſchöne Sünderin, oder auch
eine ſchöne, raffinierte Sünderin, — wie man will.
Sie war nicht ſonderlich geſcheit, aber doch mit dieſem
feinen weiblichen Inſtinkt verſehen, der ſie in Punkto
Liebe ſtets und überall den richtigen Ton treffen ließ. Sie
war ſchlank und biegſam, ſchwarz von Haar und Augen
und erregte als Modell einer großen Modefirma in allen
möglichen Zeitſchriften ſchon lange berechtigtes Aufſehen.
Thenſa hatte raſch verſtanden, auf Gretel in gewiſſer
I meinem Ivertur=Ausverkauf
befinden sich
reizend ausgestattete Kleider, schwarz und farbis . . . . . . . . . . . von Mk. 12.75 an Früher bis Mk. 40.—
400 Winter- u. Frühjahrs-Mäntel, schwars und farbig . . . von Mk. 5.75 . . . . 45.—
100 Staub- u. Regenmäntel, wuserdicht . . . . . . . . . von Mk. 8.75 . . . . 45.-
200 Kostümröcke, schwarz und farbis . . . . . . . . . . . . . . von Mk. 4.50 „ „ . „ 19.-
325 Blusen, moderne Ausführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . von Mk. 1.90 . „ „ „ 7.-
300 Kostüme
Früher bis Mk. 48.− 42.− 52.− 72.− 105.−
elegante Formen, einfarbigen und gemusterte Stoffe, Jetzt
9.75 16.− 24.− 35.− 48.−
Im Schaufenster
ausgestellt!
Besunders meisvert Kindermäntel, Astrachan-Jacken u. Paletots
DARMSTADT Hermann Berger Nacht.
Ernst-Ludwigstrasse 10. — Aönderungen werden berechnet. — Car! Vadtschild. (889
Inventur-Ausverkauf
(898
Boginnt Montag, 4. Januar.
Wir haben auch in diesem Jahr, trotz der teuren Lederpreise, einige Posten
Schuhwaren zusammengestellt, die als ausserordentlich billig bezeichnet werden können.
Einige Beispiele:
Damen-Stiefel
Ein Posten Box-Caif- u. Chevr.-Schnürstiefel, früher bis 18.50
Rahmen-Ware
Nr. 56, 37, 40, 41, 43, jetzt Mk. 98g
Herren-Stiefel
Ein Posten
Herren-Lack-, Chevr.- und Box-Calf.-H.-Stiefel 980
Nr. 40, 41, 44, 45, 46,
Beachten Sie unsere Schaufenster.
Schanhaus-Priearien Sdeder- Ladwigstr. 12.
[ ← ][ ][ → ] Richtung einen unwiderſtehlichen Einfluß geltend zu
machen.
Ach, — und Gretel ließ ſich ſo gerne leiten! Wieviele
ſüße Heimlichkeiten gab es da, von denen Gretels Mutter
nichts wiſſen durfte.
Gretels Vater, ein ehemaliger Wachtmeiſter und
ſpä=
terer Gerichtsvollzieher, hatte ſich nun ſchon einige Jahre
zu ſeinen Schuldnern im Himmel verſammelt. Der gute
Alte war ein äußerſt lieber Wachtmeiſter und ſpäter ebenſo
guter Gerichtsvollzieher geweſen, und Fried bedauerte oft
lebhaft, daß er dieſem Mann nicht während ſeiner
Mili=
tär= und Studentenzeit nahegeſtanden hatte.
Was ſich Gretels Mutter unter Frieds Verkehr in
ihrem Hauſe dachte?
Entweder war ſie eine von den ganz großen Optimi=
ſtinnen, die, auf ihre Erziehungskunſt vertrauend, ihre
Töchter für unantaſtbare Engel der Unſchuld halten, oder
aber, ſie hatte die ſtille und feſte Hoffnung der meiſten
Töchtermütter, daß die Sache mit den beiden doch noch
einmal zum Klappen kommen werde.
Geſagt hat ſie weder in der einen, noch in der anderen
Richtung jemals etwas zu Fried.
Und wie dachte Fried ſelbſt über den Fall Gretel?
Hatte er die Abſicht, ſie zu heiraten, weil er ſich ſo
aus=
nahmsweiſe lange mit ihr aufhielt?
Haha! Nein! — Wer an eine ſolche Möglichkeit dachte,
der kannte Fried ſchlecht.
Wohl, — es gab Zeiten, in denen er der große Idealiſt
war und vom Raum in der kleinſten Hütte träumte.
Doch wohlgemerkt, — damals träumte er noch. Als er
anfing, in der nackten Wirklichkeit unſerer Welt ſehen zu
lernen und die Macht des Geldes zu ſchätzen wußte,
ver=
zichtete er kalt lächelnd auf das glücklich liebende Paar.
Nun dachte er ſchon gar nicht mehr an Heiraten, ſein
Vaga=
bundenleben in der Liebe gefiel ihm beſſer.
Dieſe Erkenntnis hinderte ihn aber nicht im gering=
ſten, ganz offen und mit aller Unbefangenheit, — von der
man ihm nachrühmte, daß er ſie meiſterhaft zur Schau
tragen könne — in Gretels Mutterhaus nach Belieben
ein= und auszugehen.
Gretel Siedlers Mutterhaus war ein großes fünf=
ſtöckiges Gebäude in der Thereſienſtraße, zu dem noch
zwei Höfe und zwei kleinere Hinterhäuſer gehörten.
Frau Siedler war nicht die Beſitzerin dieſes großen
Anweſens, in dem achtzehn Mietsparteien einundaus
gingen, nein, ſie war, wenn auch in ganz leidlichen
Ver=
mögensverhältniſſen ſtehend, doch keine Frau, die nicht
giber 25
auf den Pfennig hätte ſehen müſſen.
Die Gebäulichkeiten in der Thereſienſtraße gehörten
einem entfernten Verwandten von ihr, der ſie nach dem
Tode ihres Mannes zu ſeiner Hausverwalterin gemacht
und ihr dafür unentgeltlich die linke Parterrewohnung
des Vorderhauſes, das einen recht vornehmen Eindruck
machte, überlaſſen hatte. Der Beſitzer ſelbſt wohnte in
Berchtesgaden. — — —
un
Fried Gerſting war über ſeinen ehrlichen
Betrachtun=
gen über ſich ſelbſt und andere, die mit ihm in Verbindung
ſtanden, ſchließlich doch eingeſchlafen. Als er wieder
er=
wachte aalt ſein erſter Blick der Uhr:
Sieben!
uchte, de
Der Schlaf hatte ihn hungrig und die Hitze, die noch
immer über der Stadt lag, durſtig gemacht; er zog ſich
deshalb haſtig an und trat auf die Straße.
An der Ecke der Barer= und Thereſienſtraße rannte
ein Junge gegen ihn, der einen Pack geſchriebener
De=
peſchen auf dem Arm trug.
Eilig wollte der Junge an dem Studenten vorbei,
doch Fried hielt ihn am Rockkragen feſt. Zeig her! Was
gibt’s? rief er ihn an.
Erzherzog Franz Ferdinand von Oeſterreich und
ſeine Gemahlin in Serajewo ermordet! antwortete der
Kleine mit haſtiger, ſich überſtürzender Stimme und wollte
wieder weiter.
Doch noch feſter als zuerſt hielt ihn Frieds Fauſt.
Quatſche nicht! Fried riß ihm eines der Blätter aus
der Hand und las.
Der Junge hatte recht. Hier ſtand es mit Blauſtift
groß und deutlich geſchrieben.
Fried hatte ſich in ſeinem ganzen Leben nicht mehr
als andere Leute in ſeinem Alter um politiſche und
welt=
geſchichtliche Dinge bekümmert, aber dieſer Meuchelmord
an dem öſterreichiſchen Thronfolger erregte ſein ganzes
Intereſſe.
Raſch ſteckte er die inhaltsſchwere Nachricht in die
Taſche und drückte dem Jungen ein „Zehnerl” in die
Hand.
A
Sie Herr, die Depeſchen ſin net zum verkaufn!
pro=
teſtierte der Kleine trotz des Geldſtückes.
D
Aber Fried Gerſting hörte ihn gar nicht mehr. Mit
großen Schritten eilte er die Thereſienſtraße entlang und
hielt erſt vor Mutter Siedlers Wohnung aufatmend an.
Er drückte auf den elektriſchen Klingelknopf, und wie
erwartet hatte, kamen gleich darauf innen leichte Schritte
den Korridor entlang — und Gretel öffnete ihm die Türe.
I’ hab net denkt, daß Du heut noch kommen würd’ſt!
ſagte Gretel aufrichtig und mit erſtaunt freudigem Geſicht.
Hab’s auch net denkt! wollte Fried erwidern, aber er
behielt die unfreundliche Antwort noch rechtzeitig für ſich
und ſagte ſtatt deſſen mit gemachter Gelaſſenheit:
Ich bringe Dir eine Neuigkeit; den Erzherzog von
Oeſterreich und ſeine Frau haben ſie dort unten in
Bos=
nien ermordet.
Du, — net möglich! Heut, am heiligen Sonntag?
Da wird das ſerbiſche Pack dort unten lange danach
fragen, ob’s Sonntag iſt, oder nicht!
Gretel hatte unterdeſſen die Türe zum ſogenannten
Salon geöffnet und ließ Fried eintreten.
Von dem grünen Plüſchdiwan, dem einzigen neueren
Möbelſtück in dem ſonſt übrigens recht behaglich
eingerich=
teten Raum, erhob ſich Thenſa Bachmanns ſchlanke, bieg=
ſame Geſtalt. Mit kräftigem Händedruck begrüßte Fried
das ſchwarzhaarige Modell und hielt ihr die Depeſche hin.
(Fortſetzung folgt.)
bt
Deutſches Erzeugnis
Stollwerck „Gold"
Hchoßoläde
Vafeln: Täfelchen: Plättchen
Kaßao=Bulver
125 250 500 Gr.=Paßete
Wie ſelten zuvor, wurde der große Nähr= und
Kräftigungs=
wert von Kakao und Schoßolade von unſeren Fruppen im
Jelde anerkarint!
(1 78g
Deutſches Erzeugnis!
79
Dorteswaſchtwalche
77
wunderbar!
Uberall zu haben.)
RöhmaHaas
chem. Fabrik
Darmiladt
Derties
und gute Seife ist das Beste für die Wäsche.
Versuchen Sie beim Waschen Burnus-Tabletten.
RESULTAT
Blendend weiße Wäsche! Erhebliche Verminderung des Seifenverbrauchs! Kürzere
Waschzeit! Spielend leichtes Waschen! Längere Haltbarkeit der Wäsche, weil
solche beim Waschen weniger und von Burnus überhaupt nicht angegriffen wird.
In allen einschlägigen Geschäften erhältlich.
(922a
.Pillen
Vorzgl. bewührt
bei Nervosität,
Schlaf- und
Mk. 1.50 Appetitlosigkeit,
Verdanungs- und Magen-
Be-
schwerdeo.
Gesichtsaus-
schlägen etc.
Bei Erkältnagen.
Aerzti. empfohlen, eSalbe
Wunden u.
Pat-
zündungen aller
Nk. 1.50 Art, off. Beisen,
Krawpladern, Rheumaliamos. Gicht, Ischias. Flechien aller Art
steis mit den besten Erfolgen angewandt.
Neuester Prospekt kostenlos durch die Fabrik;
Hans Heiss & Co., Dunpräp. 6. m. b. H., Darmstadt.
GECRÜNDET
1850
Feurigrote Masurische
Fuchs-Muffe
und Colliers
sowie in
Alaska-Skunks
und Zobelfarbe
— Prachtware zu billigsten Preisen.
dohnes berz Horkurschnermeister
(379a)
TTelephon 2147.
Eschollbrückers traße 3.
Haltestelle der Elektrischen Ecke Heinrichs- und Heidelbergerstraße.
Smnaus Leibbinde
nach
Frauenarzt San Ra1. Dr. Alfr. Machenhauer
Fabrik: F2 Gündner-Lang, OARNSTADT
Leibbinden * Korsertersatz * Geradehelfer
Heruorragende Neubeit für-Sesundee.
Lidende von unübertroff. Wirkung.
Verkaufsst.: Ferd. Röth, Soderstr. 5, Tel. 1149.
Reformhaus „Arista‟, Ernst-Ludwigstrasse
Tel. 971. — Extraanfertig
Fabrik
Rossdörfer-
strasse 11, Tel. 894.
(260a
Spedition Monnard, Feldbergstr. An- u. Abholung v. Gütern
u. Reise-Effekten etc. Prompte Bedienung. Teleph. 555. (261a
Geſchäfts=Empfehlung.
Mache hiermit meine werte Kundſchaft
darauf aufmerkſam daß ich das Geſchäft
in unveränderter Weiſe weiterführe, und
bitte, das meinem Manne geſchenkte
Ver=
trauen mir gütigſt übertragen zu wollen.
Hochachtend
Frau Karl Heilig Wwe.
Schloßgaſſe 12.
716fg)
Raistuss an Ramaus
Der Saison-Ausverkauf beeinnt:
Montag, den 11. Januar
Unterpreis-Posten
Lodencapes für Knaben
in allen Größen mit 20% Nachlaß!
Bleyle’s Sweater
ein Posten, nur kleine Nummern
früher bis Mk. 4.50, jetzt Stück Mk. 1.50
In einem der Schaukasten zum Aussuchen
ausgestellt.
Ein Posten
Mädchen-Schürzen
farbig und schwarz
alle Größen im Preis bedeutend ermäfsigt.
Knaben-Mützen
Matrosen- und Fliegerform
während des Ausverkaufs mit 10%.
In den Schaufenstern ausgestellt.
Unterpreis-Posten
Damen-Wäsche §
als Taghemden, Nachthemden, lacken,
Beinkleider, Untertaillen u. s. f. Einzelne
und angestaubte Stücke weit unter Preis.
Kinder-Wäsche
Knaben- und Mädchenhemden, Höschen
u. s. f. besonders billig.
Bettdecken
weiß und farbig, Einzelstücke in Waffel
und Piqus. Zurückgesetzter Preis.
Grosser Gelegenheitskauf!
Einige Hundert Kopfkissen
gestickt, mit Bogen, mit Durchbruch u. glatt.
Stück jetzt: 1.40, 1.50, 1.75 und höher.
Stickerei-Reste
Spitzen und Einsätze
Serie I Serie II Serie III
Mir. jetzt 20 3 Mtr. jetzt 35 3 Mtr. jetztsog
Für die Soldaten im Feld:
Taschentücher
Neu! Handtücher Neu!
fertig gesäumt, 60 cm lang
grau, St. 25 ₰, weill Gerstenkorn St. 38 ₰
In den Schaufenstern ausgestellt.
Unterpreis-Posten
Wegen vollständiger Aufgabe:
Ausverkauf sämtlicher
Teppiche u. Läuferstoffel
Im Preis bedeutend zurückgesetzt.
Metallbettstellen und
Waschtische
sämtlich weiß lackiert, zum Teil feinste
Stücke mit Messing
jetzt mit besonderer Preisermäßigung.
Abgepasste Vorhänge
Künstler-Vorhänge
Madrasstores, Vorhangstoffe
früher Mk. 12.— bis Mk. 22.—
jetzt Mk. 8.- bis Mk. 15.−
Ein Posten
gedruckte Tischdecken
unter Ankaufspreis!
In den Schaufenstern ausgestellt.
Arisgewerbverein Darmsladk.
Zu Ganſten der Seriegsfürforge
Donnerstag, den 14. Januar 1915, abends 8 Uhr.
in dem Feſtſaale der Großh. Cechn. Hochſchule
Leuſſcher Abenu
Vaferländiſche Anſprachen, Vorträge von
Liedern und Gedichten
unter Mitwirkung von Frau Irma Hermanns=Schaffner
aus Köln und der Herren Hofſchauſpieler G. H. Hacker,
Stadtſekretär Fr. Kugler, Profeſſor Dr. J. Kollmann,
Profeſſor Dr. W. Jonne.
Programme, ſowie Eintrittskarten zu 1 Mk. ſind erhältlich
im Verkehrsbureau bei den Herren K. Fr. Bender (Beſſunger=
ſtraße 47), Georg Möſer I. (Stiftſtraße 19), H. Sames,
Pallas=
wieſenſtraße 26) und Fr. Wallauer (Rheinſtraße 37), ſowie am
Vor=
tragsabend in der Techniſchen Hochſchule. Vereinsmitglieder erhalten
für ihre Angehörigen gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte Beikarten
(881gd
zu 50 Pfg. die Perſon.
Einzeichnungsliſten für freiwillige Beiträge liegen an den
vorgenannten Stellen auf.
Der Vorstand.
Ab Dienstag, den 12. ds. Mts.,
(882
Kesidenz Theuter
Das Vurstenkiid
Wiener Kunstfilm in 4 Akten.
Tragödie eines Kindes.
Zu verkaufen:
1 Ladentheke m. Marmorplatte,
1 Brot= u. 1 Faß=Handwagen.
Näheres Geſchäftsſtelle. (878gim
2 Verngläser,
2 Ueverzieher,
und 1 Capes
für Jünglinge, und noch verſch.
andere Sachen billig zu verk.
*548) Kranichſteinerſtraße 49, II.
Restaurant Rummelbrau
Allee 61. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes. Telephon 2519.
Einem verehrl. Publikum mache ich die ergebene Mitteilung, daß
ich mit dem Heutigen den Betrieb obengenannten Restaurants
über-
nommen habe.
Mein Bestreben soll sein, durch Führung einer vorzüglichen Küche,
aufmerksame und sorgfältige Bedienung mir das Wohlwollen meiner
verehrten Gäste zu erwerben und halte ich mein Unternehmen aufs
Beste empfohlen.
Hochachtungsvoll
Karl Heidenreich.
906gmg)
Parie tabeloſe
Zigarren
per 100 Stück Mk. 3.90.
Nur Montag nachmittag zu
ver=
kaufen Steinackerſtr. 18, part. (*543
Mehrere ſtarke Kiſten
abzu=
geben.
Näheres Schuſtergaſſe 7 (*536
Schwarz. Jackenkleid (Gr. 50—52),
ſchwarz. Kleid (Gr. 50—52),
Re=
genmantel (Gr. 44—46)
Backfiſch=
paletot, verſchiedene
Damenklei=
der zu verkaufen (*564
Beckſtraße 87, part
Wichtig f. Magenleidende
Heformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von
Lart 2.75 m.
L. &M. Fuld
12 Kirchstrasse 12(375a
gegenüber der Stadtkirche.
Selbſtgebranntes,
garantiert reines
Zwetschenwasser
Literfl. Mk. 2.— empfiehlt
Martin Jahn,
Pallaswieſenſtraße 30.
(384a)
Neuer Eiendahnnantel gn dert.
*579) Woogsſtraße 1, II. r.
Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 10. Januar:
70. Abonnements=Vorſtellung. B18.
Zum 100. Male am Hoftheater:
Carmen.
Große Oper in 4 Akten
von Georges Bizet.
Muſik. Leiter: Paul Ottenheimer.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
Carmen. . . Anna Jacobs
Don Joſs . . . Aug. Globerger
Escamillo,
Stier=
fechter . . . . Robert Perkins
Zuniga, Leutnant Alfr. Stephani
Moralss, Serg. . L. Schützendorf
Micasla, ein
Bauernmädchen . Mizi Marz
Dilgs Pata. In.
haber e. Schänke Kurt Schüppel
Dancairo,
Schmuggler . . Otto Thomſen
Nemendado,
Schmuggler . . Paul Peterſen
Frasquita,
Zigeu=
nermädchen . .
Marg. Beling=
Schäfer
Mercédes,
Zigeu=
nermädchen . . Marg. Schreber
Ein Offizier . . Emil. Kroczak
Chöre: Robert Preuß.
Nach d. 1. u. 3. Akte längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Gewöhnk.
Preiſe): Sperrſitzt 1.—12. Reiße
4.20 ℳ, 13.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Parterre: 1.—5. Reihe 2.90 ℳ,
6.—8. Reihe 2.35 ℳ,
Proſzeniums=
loge 6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Balkonloge 5.20 ℳ, 1. Rang 4.70 ℳ,
2. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ, 7. u.
8. Reihe 2.15 ℳ, 1. Galerie 1.35 ℳ,
2. Galerie 0.75 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 11Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 11. Januar. (Keine
Vorſtellung).
Dienstag, 12. Jan. 71. Ab.=Vſt.
A 18. „Die Reiſe um die Erde‟.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Aouesrunu Lestie Somnub
Enmor-Loomaonn 10
Telephon
*146
Steppdecken
Kamelhaardecken
Reise- u. Wolldecken
Mnntar-Ausstantungen
e
Warme Umtermaaan.!
Alleinverkauf
sämt-
licher echten Professor
Dr. Jägers Normal-
Artikel. —
Alleinver-
kauf von Wilh. Benger
Söhne, Stuttgart, auch
in Halbwolle,
Baum-
wolle u. Seide zu
vor-
geschriebenen
Listen-
preisen.-Dr. Lahmänns
Reform-Unterkleidung.
sind sorgfältig gewaschen, daher gebrauchsfertig!
Kamelhaarwesten
Leibbinden, Kniewärmer
Kopfschützer
Brust- u. Rückenwärmer
Normal- u. gestrickte Socken
Fußschlüpfer,
Impräg-
nierte
Fußtücher
Wolltücher
Betten, Kinderbetten
Federn
u. Daunen
Bettartikel
Barchente
und Drelle
Weißwaren, Damenwäsche
Taschentücher
Fertige Tisch- und Bettwäsche
Armee-Pulswärmer
aus echtem, ungefärbtem Pelz
Pelzwesten
in verschied.
Preislagen
„Hindenburg‟.Pelzwesten
Pelzstrümpfe,
Generalvertrieb
und Depot für
Darmstadt und
Umgegend:
Poilun Darih
Dieburgerstr. 5,
Telephon 1646.
378a
Wichtia furs weld
Als Pfundpakete zu verſenden:
Taschenglühöfchen 80 Pfg..
Glühstoffpatronen 50 Pfg..
(798a
Militär-Taschenlampen und
Zusammenlegbare Kerzenlampen.
Fussschoner mit Stahlbügeln, D.-R.-P., Paar 2 Mk.
Meine Spezialität:
Regenhaut-Wettermäntel
ca. 450 g ſchwer, 20, 22 und 24 Mk.
Wasserdichte und warm gefütterte Westen,
nur beſte Qualitäten in bekannt reicher Auswahl.
Pelzlungenschützer, Pelzleibbinden,
Pelzkniewärmer, Pelzhandschuhe.
Aufmerkſame Bedienung, billige Preiſe.
Hübners Jagd- u. Sportgeschäft
11 Ernst-Ludwigstr. 11. Telephon 2194.
Hamen, die sich im Korsett unbequem fühlen, sich aber el gant.
modegerseht und doch absolut gesund kleiden wollen, tragen
Kaiusiris
D. R. P. Palenie
aller
Kulturstaafen.
961a
Sofortiges Wohlbefinden. Grösste Leichtigkeit u.
Be-
quemlichkeit. Kein Hochrutschen. Vorzügl. Halt im Rücken.
Natürl. Geradehalter. Völlig freie Atmung und Bewegung.
Elegante schlanke Figur. Für jeden Sport geeignet. Für
leidende und korpulente Damen Spezial-Facons.
Ilustrierte Broschüre und Auskunft kostenlos durch:
Inh.: Frau E. Spreng,
Kalasiris-Spezial-Geschäft
Schulstr. 8. 1. St. Tel 136
enanen
Zu verkaufen:
gegurt.
Sprung=
rahmen, Matratze, ſow. rund. Tiſch
Heidelbergerſtr. 102, Laden. (*452sg
Drinteiter
u. 3 Zuchthähne, rebhf. Italiener,
abzugeben. Zeughausſtraße 1. (*570
oene
doppelte Erſparnis!
als
Hriglnel. Reſchel
Neum enen
mit
Jamaika
zur vorteilhafteſten
Celbſtbereitung
ſt. Rezept
vonüber
2 Liter
ſogleich
trink=
ferig, den veſen, friſign Ge.
ſchmack, das natürliche,
underkenn=
bare, ſiark duftende Aroma alten
Jamaika=Rums enthaltend.
Vorzüglich zu Tee und Grog.
Qualität „Einkron‟
85 Pfg.
Extra„Dreikron‟
1,35M.
Man mache die Probe und
ver=
gleiche Quglität mit Dreis.
In Drogerien erhältl., aber nur
Echt in Originalfl. Lichtherz
mit Marke
Damn ncht mn dehen, veande men ſchen
Otto Reichel, Berlin GO.
Volſtändiges Rezeptbuch
z. Herſtellung ſämtl. Liköre,
Punſch=
ertrakte uſw. gratis und franko.
Feldpost-
Kartons
vorschriftsmässig.
in allen Größen, empfiehlt billigſt
J. W. Schneider
Kartonnagenfabrik 863a
Lauteschlägerstraße 26
Gut erh. Koſtüm, Gr. 44, billig zu
verk. Gutenbergſtraße 6. (*537
„Gott hat ſein Bolk
heimgeſucht”.
Predigt gehalten am Silveſter=
Abend in der Stadtkirche
von Pfarrer K. W. Velte.
Preis 20 Pfg. (Ein Teil des
Rein=
ertrags iſt für die Sammlung der
evang. Gemeinden Heſſens für
einen Lazarettzug beſtimmt.)
Zu haben in allen
Buchhand=
lungen und im Verlag von
Johs. Waitz
Hofbuch= und Kunſthandlung
Eliſabethenſtraße 16. (870
Bäcker-Innung Darmstadt.
Zar- Aarmaruns!
Indem der hohe Bundesrat beſtimmt hat, daß die
Nachtarbeit aufgehoben wird, teilen wir unſeren werten
Abnehmern mit, daß vom 15. Januar die Weißwaren
(Brödchen) mittags gebacken werden.
Näheres erfolgt noch. (500
Darmſtadt, den 8. Januar 1915.
Der Vorſtand.
Vin unter der
Nr. 120
an das Fernſprechnetz angeſchloſſen. (*556
Jakob Huhn, Schloſſermeiſter,
Ludwigshöhſtraße 19.
Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95 — Telefon 1156
Bienenhonig letzter Ernte per Pfd. 1,10 M.
Verkaufsstelle nur:
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier u.-hauben,
Rauch-
apparate, Königinfangkäfige, Absperrgitter, Ia. Kunstwaben,
Honiggläser etc. etc.
(377a
Bauerwasche
kalt abwaschbar, best. Fabrik., genau wie Leinen
Frauaton,
Hopon-
träger Handschuhe
Wolene Sdenon
Kniewärmer Stauchen
Kopfsrhützer
Sriekabeitenjeder ärtant benelung semeltu. Milget.
Math. Becher
DARNSTADT
Kirchstr. 17 (380a
Bekanntmachung
betreffend die zwangsweiſe Verwaltung britiſcher Unternehmungen.
Vom 22. Dezember 1914.
Auf Grund des § 9 der Verordnung vom 26. November 1914, betreffend die
zwangsweiſe Verwaltung franzöſiſcher Unternehmungen (Reichs=Geſetzbl. S. 487), wird
folgendes beſtimmt:
Artikel 1.
Die Vorſchriften der Verordnung vom 26. November 1914 werden im Wege der
Vergeltung auch auf Unternehmungen, deren Kapital ganz oder überwiegend britiſchen
Staatsangehörigen zuſteht, für anwendbar erklärt.
Artikel 2.
Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 22. Dezember 1914.
(919
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.
Bekanntmachung
über Höchſtpreiſe für Erzeugniſſe aus Nickel.
Vom 30. Dezemder 1914.
Auf Grund des § 8 der Verordnung des Bundesrats über Höchſtpreiſe für
Kupfer, altes Meſſing, alte Bronze, Rotguß, Aluminium, Nickel, Antimon und Zinn
vom 10. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 501), wird folgendes beſtimmt:
Der Preis für 100 Kilogramm darf bei Nickelanoden, Nickelſtangen, Nickelſtäben,
Nickeldrähten Nickelblechen und Nickelrohren 480 Mark nicht überſteigen.
Dieſe Beſtimmung tritt am 2. Januar 1915 in Kraft.
Berlin, den 30. Dezember 1914.
Der Reichskanzler
Im Auſtrage: Richter.
(920
Bekanntmachung.
Die in Heſſen wohnenden und die nach Heſſen zuziehenden Angehörigen
anderer Bundesſtaaten machen wir darauf aufmerkſam, daß ſie nur bei Erwerb der
heſſiſchen Staatsangehörigkeit wahlberechtigt zu den Wahlen des Landtags ſind und
daß der Erwerb der heſſiſchen Staatsangehörigkeit ein Aufgeben einer anderen
Staats=
angehörigkeit nicht bedeutet.
(926
Darmſtadt, den 6. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
ir der. Weaſhbergenicher Strmerneiſereien der Padagenenen. ie
Kirchenvorſtände, die Verwaltungen der Stiftungen und ſonſtigen
öffent=
lichen Fonds im Kreiſe Darmſtadt.
Wir machen Sie wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Aufbewahrung der
Wertpapiere und Urkunden unter doppeltem Verſchluſſe erfolgen mutz, es dürfen
daher die beiden verſchiedenen Schlüſſel nicht in einer Hand bleiben, ſondern müſſen
durch die nachſtehend bezeichneten verſchiedenen Perſonen in Verwahrung genommen
ſein, und
zwar=
a) für Gemeinden durch den Bürgermeiſter und das als Kontrolleur beſtellte
Gemeinderatsmitglied;
b) für die Kirchenvorſtände durch den Vorſitzenden und das ſtändige weltliche
Mitglied;
e) für die Vorſtände von Stiftungen und ſonſtigen öffentlichen Fonds
durch den Vorſitzenden und ein vom Vorſtand aus ſeiner Mitte beſtelltes
Mitglied.
Es iſt unbedingt erforderlich, daß bei den Oeffnungen der Verſchlüſſe die
vor=
genannten Perſonen jeweils beide anweſend ſind.
Ganz beſonders wollen Sie Ihr Augenmerk auf Inhaberpapiere und andere.
Wertpapiere richten, die ſich im Falle eines Verluſtes nicht erſetzen laſſen und für die
daher eine feuer= und diebesſichere Aufbewahrung dringend geboten erſcheint.
Ferner wollen Sie darauf bedacht ſein, daß auch die Kautionsurkunden der Rechner
in gleicher Weiſe wie die Wertpapiere verwahrt werden. Die Kautionen müſſen
außer=
dem ſtets auf der erforderlichen Höhe gehalten werden, damit die Sicherheit
ausreicht. Nötigenfalls wollen Sie die Ergänzung derfelben rechtzeitig veranlaſſen.
Darmſtadt, den 2. Januar 1913.
(918
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
An die Großherzoglichen Bürzermeiſtereien des Kreiſes.
Beſtehender Vorſchrift gemäß ſollen die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten
Sammelbüchſen am 31. Januar jeden Jahres von Ihnen und dem den Mitver=
ſchlußz führenden Gemeinderatsmitglied geöffnet und deren Inhalt nebſt dem vor=
ſchriftsmäßzig ausgefertigten und unterſchriebenen Sortenzettel bis ſpäteſtens 31. März
jeden Jahres von Ihnen mit ſicherer, Kofen nicht verurſachender Gelegenheit an
unſer Büro abgelefert werden. Sollte nichts eingegangen ſein, ſo iſt eine von Iinen
und dem betreffenden Gemeinderatsmitglied zu unterſchreibende Beſcheinigung hier=
über vorzulegen.
Wir empfehlen Ihnen, dieſer erwähnten Vorſchrift nachzukommen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1915.
(917
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund (ugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteige=
rung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag,
vor=
mittags um 10 Uhr, ſtatt.11 „v. . (896
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Feuer= und Unfallmeldeſtellen.
Die zurzeit in der Stadt Darmſtadt vorhandenen Feuer= und
unfalimeldeſteſten bringen wir hierdurch wiederholt zur öfentlichen
Kenmints,
Die Meldeſtellen ſind ſämtlich mit der Haupt=Polizeiwache im
Polizeiamtsgebäude und der Feuerwehrwache durch eine beſondere
ſtädtiſche Fernſprechleitung verbunden und jederzeit, auch nachts,
zugänglich. Sie ſind durch Schilder und während der Dunkelheit
durch Laternen mit grünen (bei Polizeiwachen blauen) Scheiben und
entſprechender Inſchrift kenntlich gemacht.
Das Polizeiamt kann außerdem von jeder Fernſprechſtelle der
Reichsfernſprechanlage jederzeit, auch nachts, angerufen werden
(Telephon Nr. 8 und 109), ebenſo die Feuerwehrwache in der Kirch=
ſtraße (Telephon Nr. 1772) ſowie die einzelnen Polizeireviere (I. Revier:
Telephon Nr. 2161, II. Revier: Telephon Nr. 2162, III. Revier=
Telephon Nr. 2163, IV. Revier: Telephon Nr. 2164, V. Revier:
Telephon Nr. 2165, VI. Revier: Telephon Nr. 2166, VII. Revier:
Telephon Nr. 2167,
Um Verzögerungen zu vermeiden, empfiehlt es ſich,
Feuer=
meldungen direkt der Feuerwehrwache (Telephon Nr. 1772)
oder dem Polizeiamt (Telephon Nr. 8 und 109) zu
über=
mitteln.
Die Rettungswache der Freiwilligen Sanitätskolonne befindet
ſich in dem Hauſe Bismarckſtraße Nr. 28 (Telephon Nr. 2425).
Der öffentliche Auto= und Pferdedroſchkenanruf auf dem
Luiſenplatz iſt unter Nr. 1770 an das Fernſprechnetz angeſchloffen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
(723fs
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Feuer= und Unfallmeldeſtellen in der Stadt Darmſtadt:
Im I. Polizei=Revier:
1. Kirchſtraße. 9 (Polizeiwache).
2. Aeranderſtraße 10 (Branddirektor Fiſcher).
3. Kirchſtraße 13 (Feuerwehrwache).
4. Obergaſſe 42 (Bäckermeiſter Heinrich Jäckeh.
Im II. Polizei=Revier:
1. Alexanderſtraße 26 (Polizeiwache).
2. Dieburger Straße 104 (Oktroi=Erhebeſtelle).
3. Erbacher Straße 41 (Oktrol=Erhebeſtelle).
4. Kranichſteiner Straße 58 (Oktroi=Erhebeſtelle).
Im III. Polizei=Revier:
1. Lagerhausſtraße 5 (Polizelwache).
2. Bleichſtraße 13 (Hofbäckermeiſter Mainzer).
3. Feldbergſtraße 71 (Bäckermeiſter Deuchert).
4 Griesheimer Weg 57 (Gandenbergerſche Maſchinenfabrih.
5. Ballaswietenſtraße 33 (Bäckermeiſter Sproß).
6. Ballaswieſenſtraße 121 (Kolonialwarenhdlg. von W. Deeg).
7. Rheinſtraße 55 (Oktroß=Erhebeſtellel.
Hornheimer Weg 31 (Gaſtwirt Miſchlichl.
5 Hornheimer Weg 60 (Elektrizſtätswerh.
Im IV. Polizei=Revier:
Hügelſtraße 31,33 (Polizeiamts=Wache).
2 Waldſtraße 21 ſPolhzeiwacheſ.
3. Heidelbergerſtraße 17 (Oktrol=Erhebeſtelle).
4. Heinrichſtraße 42 (Kolonialwarenhandlung von Jean Chriſt).
5. Saalbauſtraße 29 (Kolonialwarenhandlung von Wilh. Beck).
6. Waldſtraße 17 (Lohnkutſcher Fiſcher).
Im V. Polizei=Revier:
1. Ludwigshöhſtraße 4 (Polizeiwache).
2. Heidelberger Straße 112 (Oktroi=Erhebeſtelle).
3. Karlſtraße 58 (Bäckermeiſter Hofmann).
4. Klappacherſtraße 90 (Oktroi=Erhebeſtelle).
5. Schießhausſtraße 64 (Kolonialwarenhandlung von Art).
Im VI. Polizei=Revier:
1. Nieder=Ramſtädterſtraße 51 (Polizeiwache).
Hochſtraße 44 (Schuldienerwohnung der VBitoriaſchule).
3. Im Geißenſee 8 (Lehrer Witheim Grimm.
4. Soderſtraße 70 (Bäckermeiſter Heinrich Leppl.
Im VII. Polizei=Revier:
1. Schwanenſtraße 66 (Polzetwache)
2. Arheiger Straße 43 Städt. Faſelſtall.
3. Frankfurter Straße 59 (OktrolErhebeſtelle)
4. Schloßgartenplatz 14 (Gendarmerie=Kaſerne).
Uryeh
rein Wolle gestrickt,
pa. Ware von Mk. 1.95 an
Hemden, Hosen,
Unterjacken, Ohren=
Wärmer . von 35 Pfg. an
00
Ropfschützer v. Mk. lan
Leibbinden von 95 Pf. an
Kniewärmer,
rein Wolle, von Mk. 1.40 an
Lungenschützer
von Mk. 1.10 an. (376a
Handschuhe
Stauchen
Taschentücher
Hosenträger
empfehlen
L. & M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Ohstbäume
jetzt beſte Pflanzzeit, in vielen
(386a
Sorten, billigſt.
C. Volkers Handelsgärtnerei
Hügelſtraße 89.
Schlafzimmer,
maſſiv
eichen,
2 ſehr ſchöne dkl. pol. Bettſtell.,
Flur=
gard., nussb. pol. Schreibtisch m.
Auf-
satz, prima Arbeit, Waſchkommode,
eiche hell, dazu paſſ. Bettſtelle u.
Nachtſchrank z. Zt. ſ. bill. abz. (*539
Uhland, Möbelwerkſt., Hügelſtr. 29.
un. Paenmer bnt. Machelhentr. 14,
Georg Wilh. Weidig Nachf., oskar u.
Ernst Matzelt, Hofl., Schulstr. 4. VII. 892
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Organiſation des Rettungsdienſtes in der Stadt
Darmſtadt.
Der allgemeine Rettungsdienſt (Hilfeleiſtung bei
Unglücks=
fällen) wird in der Stadt Darmſtadt von der ſtändigen
Rettungs=
wache der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz dahier
ausgeführt. Die Mitglieder dieſer Kolonne ſind im Retungs= und
Krankenträgerdienſt ausgebildet und ſtehen zur Leiſtung der erſten
Hilfe bei Unglücksfällen zur Verfügung. Die ſtändige
Rettungs=
wache hat ihren Sitz in dem Hauſe Bismarckſtraße 28. In deſſen
Erdgeſchoß befindet ſich der vom Hauseingang zu erreichende
Ver=
bandsraum, das Krankentransport=Automobil und der mit Pferden
beſpannbare Krankenwagen; in dem 1. und 2. Obergeſchoß der Tages=
und Schlafraum der Wache, ſowie die Wohnung des Obmanns=der
Retungswache.
Der Rettungsdienſt iſt folgenderweiſe organiſiert:
1. Um bei plötzlichen Unglücksfällen die erſte Hilfeleiſtung
raſch zu ermöglichen, ſind an den nachſtehend aufgeführten 16 Stellen
der Stadt Räderbahren (R.=B.) und Verbandskäſten (V.=K.), für
das Publikum jederzeit zugänglich, aufgeſtett
1. Dienſtgebäude des Großh. Polizejamts Hügelſtraße 31/33
(.K.)
2. Dienſträume des I. Polizeireviers (V.=K.)
3. Dienſträume, des II. Polizeireviers (8.2.
4. Hrpheum (B.=R.)
5. Oberwaldhaus V.=K.)
6. Einſiedel V.=K.)
7. Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne, Bismarck=
ſtraße 25 6. R.B.
8. Dienſträume des IV. Polizeireviers (V.=K.)
3. Karſtraße 55: Kaufmann Ehriſt (W.=97
10. Dienſträume des V. Polizeireviers (R.=B. und V.=K.)
11. Heidelberger Straße 72: Sanitätskolonnenmitglied Friſeur
Zeſchky (B.=a0
12. Ludwigshöhe: Reſtaurateur Wenz (V.=K.)
13. Dienſträume des VI. Polizeireviers (V.=K.)
14. Im Geißenſee 8: Lehrer Wilhelm Grimm (V.=K.)
15. Dienſträume des VIl. Polizeireviers (V.=K.)
16. Arheilger Straße 43 (B.K.)
Außerdem ſteht zur Beförderung der Krankentrausport=
Kraſtwagen und ein geſchloſſener mit Pferden beſpannbarer
Kranken=
wagen zur Verfügung.
Die früher noch aufgeſtellten 7 Krankentragen ſind mit
Kriegs=
ausbruch an die Krankenbeförderungsabteilung des Heſſiſchen
Lan=
desvereins vom „Roten Kreugl zurückgegeben worden.
II. Die Inanſpruchnahme der Hilfeleiſtung erfolgt entweder
durch Vermittlung der Polizeiwache, Hügelſtraße 31/33 (Telephon
Nr. 6 und 109) oder durch unmitelbaren Anruf der ſtändrgen
Retungswache (Telephon Nr 2429). Beide Stelen lönnen von
jeder Fernſprechſtelle der Reichsfernſprechanlage, ſowie von jeder
Feuer= und Unfall=Meldeſtelle, die als ſolche durch Schilder und
Laternen gekennzeichnet iſt, zu jeder Tages= und Nachtzeit angerufen
werden. Die Vermitlung kann auch durch die einzeinen
Poltzei=
reviere erfolgen, die an die Reichsfernſprechanlage angeſchloſſen ſind,
und zwar=
I. Polizeirevier: Tel. Nr. 2161,
II. „ „ „ 2162,
III. „ „ „ 2163,
IV. 2. „ „ „ 2164,
V. Polizeirevier: Tel. Nr. 2165,
Cr. „ „ „ 2166,
VII. „ „ „ 2167.
III. Bei Veranſtaltungen, mit denen eine größere
Menſchen=
anfammlung oder eine erhöhte Gefahr für die Teinehmer
ver=
bunden iſt, werden zufolge polizelicher Anordnung Sanitätsmann=
ſchaften von der freiwiligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz
geſtellt, die mit den erforderlichen Hilfsmitteln ausgeſtattet ſind.
Insbeſondere ſind bei jeder Vorſtellung im Großh. Hoftheater
und im Orpheum zwei Krankenträger zur Verſehung des
Rettungs=
dienſtes anweſend. Bei jedem größeren Brand hat ſich eine
Ab=
teilung der Sanitätskolonne an der Brandſtelle einzufinden. Falls
Hifeleiſtungen in auhergewihnlich. wrohem Umſang notwendig werden
ſollten, ſind Alarmvorkehrungen getrakten, durch die die Heranziehung
der geſamten freiwilligen Sanitätskolonne in kürzeſter Zeit gewähr=
(22ia
leiſtet iſt.
IV. Der öffentliche Auto= und Pferdedroſchenanruf auf dem
Luiſenplatz iſt unter Nr. 1770 an das Fernſprechnetz angeſchloſſen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Wogen Wogaug
ein Wäſcheſchrank, Oelgemälde,
Aquarellen, eine alte bronze
Stand=
uhr bilg zu verkaufen. Näh. bei
Schulz, Rheinſtraße 2. (*529sg
Neu= und Anſtricken
von Strümpfen ſow. Beinlängen
auf der Maſchine billig u. prompt
Heinheimerſtr. 50, I. Hahnes. (827a
Höchſtpreisgeſetz.
Nachſtehend bringe ich das Höchſtpreisgeſetz und die dazu erlaſſenen heſſiſchen
Ausführungsvorſchriften in ihrer neuen Faſſung zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung
der Faſſung des Höchſtpreisgeſetzes.
Vom 17. Dezember 1914.
Auf Grund des Artikel 5 der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 513), über eine Aenderung des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe vom
4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) und der Bekanntmachung über Höchſtpreiſe
vom 28. Oktober 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 458), wird die Faſſung des Geſetzes betreffend
Höchſtpreiſe, nachſtehend bekanntgemacht.
Berlin, den 17. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Geſetz, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914.
§ 1. Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges können für Gegenſtände des
täglichen Bedarfs, insbeſondere für Nahrungs= und Futtermittel aller Art ſowie für
rohe Naturerzeugniſſe, Heiz= und Leuchtſtoffe Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden.
Der Bundesrat kann beſtimmen, daß auch für andere Gegenſtände Höchſtpreiſe
feſtgeſetzt werden.
§ 2. Das Eigentum an Gegenſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, kann
durch Anordnung der zuſtändigen Behörde einer von ihr bezeichneten Perſon au
deren Antrag übertragen werden. Die Anordnung iſt an den Beſitzer der Gegenſtände
zu richten; ſie iſt nicht auf die einem Landwirt zur Fortführung ſeiner Wirtſchaft
erforderlichen Vorräte zu erſtrecken. Das Eigentum geht über, ſobald die Anordnung
dem Beſitzer zugeht.
Der Anordnung hat eine Aufforderung der zuſtändigen Behörde zur Ueber
laſſung vorauszugehen. Die Aufforderung hat die Wirkung, daß Verfügungen über
die von ihr betroffenen Gegenſtände nichtig ſind; den rechtsgeſchäftlichen Verfügungen
ſtehen Verfügungen gleich, die im Wege der Zwangsvollſtreckung oder Arreſtvollziehung
erfolgen. Die Landeszentralbehörde, in deren Bezirke ſich die Gegenſtände befinden,
kann beſtimmte Perſonen ermächtigen, eine ſolche Aufforderung zu erlaſſen; die von
einer hiernach ermächtigten Perſon erlaſſene Aufforderung wird unwirkſam, wenn ſie
nicht binnen einer Woche, nachdem ſie den von ihr Betroffenen zugegangen iſt,
durch Erlaß der Behörde beſtätigt wird.
Der von der Anordnung Betroffene iſt verpflichtet, die Gegenſtände bis zum
Ablauf einer von der Behörde in der Anordnung zu beſtimmenden Friſt zu verwahren.
Die Behörde kann eine Vergütung für die Verwahrung feſtſetzen.
Der Uebernahmepreis wird unter Berückſichtigung des Höchſtpreiſes, ſowie der
Güte und Verwertbarkeit der Gegenſtände von der höheren Verwaltungsbehörde nach
Anhörung von Sachverſtändigen endgültig feſtgeſetzt. Handelt es ſich um Gegen=
ſtände, deren Höchſtpreis ſich zu beſtimmten Zeitpunkten ändert, ſo iſt der zur Zeit der
Anordnung geltende Höchſtpreis zu berückſichtigen
Bezieht ſich die Anordnung auf Erzeugniſſe eines Grundſtücks, ſo werden dieſe
von der Haftung für Hypotheken, Grundſchulden und Rentenſchulden frei, ſoweit
ſie nicht vor der Aufforderung (Abſ. 2) zugunſten des Gläubigers in Beſchlag genommen
worden ſind.
§3. Soweit für Getreide Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, kann die Anordnung
(§ 2 Abſ. 1) getroffen werden, bevor das Getreide ausgedroſchen iſt. Das Eigentum
an dem Getreide geht in dieſem Falle auf die von der Behörde bezeichnete Perſon
über, ſobald das Getreide ausgedroſchen iſt. Bis zu dieſem Zeitpunkt erſtrecken ſich
die Wirkungen der Aufforderung auch auf den Halm. Die Behörde kann beſtimmen,
daß das Getreide von dem von der Anordnung Betroffenen mit den Mitteln ſeines
landwirtſchaftlichen Betriebs binnen einer zu beſtimmenden Friſt ausgedroſchen wird.
Kommt der Verpflichtete dem Verlangen nicht nach, ſo kann die Behörde die
ge=
forderten Handlungen auf ſeine Koſten durch einen Dritten vornehmen laſſen; der
Verpflichtete hat die Vornahme in ſeinen Wirtſchaftsräumen und mit den Mitteln
ſeines Betriebes zu geſtatten.
Die zuſtändige Behörde kann den Beſitzer von Gegenſtänden, für die
Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, auffordern, die Gegenſtände zu den feſtgeſetzten
Höchſt=
preiſen zu verkaufen. Weigert ſich ein Beſitzer, der Aufforderung nachzukommen, ſo
kann die zuſtändige Behörde die Gegenſtände übernehmen und auf Rechnung und
Koſten des Beſitzers zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für
deſſen eigenen Bedarf nötig ſind.
3 5. Der Dunderat ſeht die dochſwreiſe feſ. Soweit er ſie nicht ſeſtgeſeht.
hat, können die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden
Höchſtpreiſe feſtſetzen.
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden erlaſſen
die erforderlichen Anordnungen und Ausführungsbeſtimmungen.
§ 6. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend
Mark wird beſtraft:
1. wer die nach § 1 feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet:
2. wer einen anderen zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die
Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet;
3. wer einen Gegenſtand, der von einer Aufforderung (§§ 2, 3) betroffen iſt,
beiſeite ſchafft, beſchädigt oder zerſtört;
4. wer der Aufforderung der zuſtändigen Behörde zum Verkaufe von Gegen=
ſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind (§ 4), nicht nachkommt;
5. wer Vorräte an Gegenſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, dem zu=
ſtändigen Beamten gegenüber verheimlicht
6. wer den nach § 5 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
§ 7. Der Bundesrat wird ermächtigt, den Zeitpunkt zu beſtimmen, zu welchem
dieſes Geſetz wieder außer Kraft tritt.
§ 8. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündung in Kraft.
Bekanntmachung.
Betr.: Die Ausführung des Geſetzes über Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914,
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 516).
Vom 28. Dezember 1914.
Zur Ausführung des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in
der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516)
wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Zur Feſtſetzung von Höchſtpreiſen, ſoweit ſie der Bundesrat nicht feſtgeſetzt
hat, ſind die Großh. Kreisämter, in den Städten von über 20000 Einwohnern die
Oberbürgermeiſter, zuſtändig. Die Feſtſetzung erfolgt nach Anhörung Sachverſtändiger.
§ 2. Die Höchſtpreiſe ſind den örtlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Bei ihrer
Feſtſetzung iſt nicht nur das Intereſſe der verbrauchenden Bevölkerung an ſolchen
Preiſen zu berückſichtigen, welche ihr den Ankauf des täglichen Bedarfs ermöglichen,
ſondern es iſt auch der infolge der beſonderen Umſtände ſchwierigen Lage der
Produ=
zenten und Händler gebührend Rechnung zu tragen.
§3. Aendern ſich die Vorausſetzungen, unter denen die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt
worden ſind, ſo können ſie durch die zuſtändige Behörde (§ 1) abgeändert oder
auf=
gehoben werden.
4. Die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, deren Veränderung oder Aufhebung, ſind durch
die zuſtändige Behörde (§ 1) im Amtsverkündigungsblatt und ortsüblich bekannt zu
machen.
Die Verkäufer von Waren, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, haben dieſe Preiſe
mit Angabe der Menge (Zahl, Maß, Gewicht), auf die ſich die Preiſe beziehen, durch
einen ſichtbaren Anſchlag an der Verkaufsſtelle zur Kenntnis zu bringen.
Dieſer Anſchlag iſt koſtenfrei mit dem polizeilichen Stempel zu verſehen und
täglich während der Verkaufszeit auszuhängen.
Bei der Verkaufsſtelle iſt, wenn ſich die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe auf das Gewicht
der Waren beziehen, eine Wage mit geeichten Gewichten aufzuſtellen und ihre
Be=
nutzung zum Nachwiegen der verkauften Waren zu geſtatten.
§ 5. Die Polizeibehörden haben darüber zu wachen, daß die feſtgeſetzten
Höchſt=
preiſe nicht überſchritten werden.
6. Im Sinne des Geſetzes ſind:
a) zuſtändige Behörden die Großh. Kreisämter und in Städten von über
20000 Einwohnern die Oberbürgermeiſter;
b) höhere Verwaltungsbehörden die Großh. Kreisämter.
§ 7.
Die Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung als Beauftragte
des Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums (Reichsmilitärfiskus) zu Berlin wird
gemäß § 2 Abſ. 2 des Geſetzes ermächtigt, die Beſitzer von Roggen, Weizen, Gerſte
oder Hafer aufzufordern, ihr beſtimmte Mengen auch an ungedroſchenem
Ge=
treide, das ſich im Großherzogtume Heſſen befindet, zu überlaſſen. Die Zentralſtelle
wird durch jeden ihrer Geſchäftsführer, Oekonomierat Burkhardt und Bankdirektor
Hartmann vertreten.
§ 8. Die Bekanntmachung vom 10. November 1914, betreffend die Ausführung
des Geſetzes über Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914, in der Faſſung der Bekanntmachung
vom 28. Oktober 1914, wird aufgehoben.
(710fs
Darmſtadt, den 28. Dezember 1914.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
von Hombergk.
Krämer.
Einquartierung.
Eine Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für Verpflegung
einquartierter Mannſchaften kann ſpäter nur dann gewährt werden,
wenn die Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mann=
ſchaft dem ſtädtiſchen Einquartierungsausſchuß, Stadthaus, Zimmer
Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt werden.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
be=
dürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe der
Quartterſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten. (692ds
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Städtiſche Sparkaſe Darmſtadt
Heimſparbüchſen werden in der Zeit vom
28. Dezember bis 15. Januar nicht entleert. (23157a
Holzverſteigerung.
Mittwoch, 20. Januar 1915, von vormittags ½9 Uhr an
werden in der Brücher’ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen aus der
Forſtwartei Kalkofen, Diſtrikte Rauſchen 29 und Stockſchlag 37
verſteigert:
Scheiter, rm: 259 Buchen I. Kl., 253 Buchen II. Kl.
2 Hainbuchen, 0,8 Eichen, 2 Birken; Knüppel, um
261 Buchen, 35,6 Hainbuchen, 4 Eichen, 9 Birken; Reiſig,
Wellen: 6730 Buchen.
Die Hiebe liegen nächſt der Hanauerſtraße zwiſchen der
chauſſierten Speierhügel= und der Teichſchneiſe. Auskunft erteilt
Förſter Loeſch zu Forſthaus Kalkofen, Poſt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 8. Januar 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
(884
Rtammholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 14. Januar,
werden im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne,
290 Kiefern=Stämme von 25—40 cm Durchm. u. 5—13m Länge
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.
Es wird noch bemerkt, daß ſich ſehr ſchönes Schnittholz unt
Holz, für Pumpenmacher geeignet, hierunter befindet.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet auf dem Bäckerweg
am Eingang des Waldes vormittags um 9½ Uhr ſtatt.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner, Eberſtadt,
Müllerſtraße 11.
Eberſtadt, den 7. Januar 1915. (874g
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Gut erhalener, eleg.
Kinder=
wagen zu verkaufen.
*544) Traiſa, Hügelſtraße 11.
Eee
102!!
Wer dort ? (328a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen fün
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alteFede ſtets die höchſ
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt
Bin öſterreich. Staatsbürger!
Ien-kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
ſowie Zahngebiſſe uſw. (499a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe1
Komme auch nach ausw.
Gold, Silber und
Brillanten
kauft Kurtz, Juwelengeſchäft
Pädagogſtraße 2. (418a
1 od. 2 noch gut erh. Benzin=
Fäſſer zu kaufen geſucht. Angeb.
u. R 20 a. d. Geſchäftsſt (*422sg
Gut erh. eiſ. Beitſtelle zu fſaufen
geſucht. Angeb. u. B 18 an
die Geſchäftsſtelle. (*423sg
Starker Handwagen, f.
Eiſen=
waren, zu kaufen geſucht. Angeb.
u. P95 an die Geſchäftsſt. (*516sc
Gebr. einſpänn. Rolle
in gut. Zuſtand zu kauf. geſ. Ang.
u. R 69 a. d. Geſchäftsſt. (*580
Herrenſchreibtiſch mit Aufſatz
und evt. Tucheinl faſt neu,
geſucht. Angeb. mit Preis unter
R 58 an die Geſchäftsſtelle. (*55.
Ein gut erhaltener grauer
Tuch-Mantel
für Chauffeur zu kauf. geſ. Ang.
unt. R 72 an die Geſchäftsſt. (*591
Bekanntmachung.
Die Voranſchläge der Gemeinde und des Waſſerwerks Weiter=
ſtadt für 1915 liegen von Dienstag, den 12. Januar 1915 ab
eine Woche lang auf dem Bürgermeiſtereibüro zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen den Inhalt der Voranſchläge können
ſchriftlich oder zu Protokoll bei dem unterzeichneten Bürgermeiſter
vorgebracht werden.
Weiterſtadt, den 9. Januar 1915. (885
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Becker.
der Voranſchlag der Gemeinde Hahnfür 1915,
in dem die Erhebung einer=Umlage beſchloſſen iſt, zu der die
Aus=
märker beizutragen haben, liegt vom 12. bis 18. Januar 1915 auf der
Schreibſtube des Unterzeichneten zur Einſicht der Intereſſenten und
Entgegennahme von Einwendungen offen.
Hahn bei Pfungſtadt, den 9. Januar 1915.
(873
Großherzogliche Bürgermeiſterei Hahn.
Geibel.
Nachhilfe=Schule, hermannſtr. 6.
Arbeitsſtunden
Nachhilſe=Kurſe.
Für Sextaner- Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſt. Erſatz für teuere Privatſtund. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht, vielmehr wird
jede Aufgabe mit jedem Schüler einzeln durchgenommen, ſowie
Nichtverſtandenes durch Fachlehrer erklärt, daher beſte Gewähr für
ſicheren Erfolg. Erziehung u. Gewöhnung zu ſelbſtſtändigem Arbeiten
(Arbeitsprinzip). Eintritt jederzeit.
Rotiz:
Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Pollpenſion.
Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als
Halb=
penſionäre (Mittageſſen-Vesper-Arbeitsſtunde) aufgenommen
wer=
den, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren.
(B18
Telefon 2501.
Der Leiter: H. Siebenhaar
Schwerhörigen
und Ertaubten zur Nachricht, daß ich am 12., 13., 14. Jan. unentgeltlich
Auskunft und 3 Verſuchslektionen gratis zur Erlernung des Abſehens
vom Munde von 10—12½ u. 3—5 Uhr in Darmſtadt, Hotel Darm=
ſtädter Hof, Grafenſtraße 22½ erteile.
Frl. Helene Muhle
I,887)
ärztlich empfohlene Lehrerin der Abſehkunſt.
In verkt.
maſſio eichener
Kleiderſchr., 2tür.,
gekehlt, gut erh. Kinderwag,, faſt
neue Gashängelampe und ſchw
Gehrock=Anzug (B914
Grüner Weg 23, part.
Vorſchriſtsmäßige
Feldpoſtkartons
empfiehlt billigſt (*550gn
Th. Zausch. Luiſenſtr. 30.