Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 6., Mittwoch, den 6. Januar.

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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Eine Kundgebung des Königs von Bayern. England, der Henker Frankreichs. Engliſche
Heuchelei. Proteſt der amerikaniſchen Frauen gegen die Ausfuhr von Kriegsmaterial. Der amerikaniſche Proteſt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 6. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nördlich Arras ſprengten unſere Truppen einen
Schützengraben von 200 Meter Länge und machten
dabei einige Gefangene. Spätere Gegenangriffe
der Franzoſen ſcheiterten.

In den Argonnen wurden mehrere franzöſiſche
Vorſtöße zurückgewieſen. Ein franzöſiſcher
Angriff zwiſchen Steinbach und Uffholz wurde
im Bajonettkampf abgeſchlagen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
In Oſtpreußen und im nördlichen Polen iſt
die Lage unverändert. Unſere Angriffe öſtlich der
Bzura bei Kozlow=Biskupi und ſüdlich machen
Fortſchritte. Auch nordöſtlich Bolimow drangen
unſere Truppen öſtlich der Rawka über Humin und
Höhen nördlich davon vor.

Weiter ſüdlich bis zur Pilica, ſowie auf dem rech=
ten
Pilica=Uſer hat ſich nichts verändert.
Der Zuſtand der Wege und das ungünſtige Wetter
hinderten unſere Bewegungen.

Oberſte Heeresleitung.

Die oben genannten Orte liegen: Uffholz 1½ Kilo=
meter
nördlich Sennheim; Kozlow und Biskupi
5 Kilometer füdweſtlich Sochaczew; Humin 18 Kilometer
öſtlich Lowicz und 13 Kilometer ſüdlich Sochaczew; Bo=
limow
15 Kilometer oſtſüdöſtlich Lowicz.

* Eine Schilderung der Schlacht bei St. Ge=
orges
, eines Dorſes, das auf beiden Seiten der Yſer
liegt, wird von der Voſſiſchen Zeitung gebracht. Als die
Deutſchen nach einem heftigen Gefecht von einer Seite der
Yſer auf die andere übergingen, wurden die Verbündeten
durch ein heftiges Artilleriefeuer feſtgehalten. Es ent=
ſpannen ſich die Gefechte vom 27. Dezember, deren furcht=
bares
Artilleriefeuer ſünf Stunden andauerte. Es wurde
dann ein Angriff mit Flößen verſucht. Abends 10 Uhr
gelang es endlich einigen tauſend Mann, über die Yſer
zu kommen. Mit gefälltem Bajonett, durch den Moraſt
watend, verſuchten die Franzoſen und Engländer, die
deutſchen Laufgräben zu ſtürmen. Es gelang ihnen nicht.

Dem Berliner Lokalanzeiger zufolge wird aus Bonfol
im Berner Jura gemeldet: Aus dem Ill=Tal und von
deſſen Anhöhen ſind die Franzoſen nunmehr völlig
verdrängt. Sie haben ihr Hauptquartier in der Richtung
auf Belfort verlegt. Weſtlich Mülhauſen wurden alle
Verſuche der Franzoſen, aus Thann auszuſchwärmen, ab=
gewieſen
. Ihre Angriffe, die zum Teil ſehr gut von der
ſchweizeriſchen Grenze beobachtet werden konnten, endeten
alle mit einem negativen Erfolge. Man glanbt, daß die
Franzoſen demnächſt das Largtal räumen werden.

T.U. Genf, 5. Jan. Nach einer hier eingelaufenen
Meldung nimmt in Polen im Raume Bzura und Rawka
die Schlacht mit größter Heftigkeit ihren Fortgang. Man
berichtet von fürchterlichen Angriffen, welche die Deut=
ſchen mit Warſchau als Ziel an der Bzura unternommen
haben. Mit der gleichen Erbitterung toben die Kämpfe
öſtlich von Lowicz. Ueberall macht ſich gewaltiger Kraft=
aufwand
bemerkbar, um die ruſſiſche Front zu durch=
brechen
.

Depeſchenwechſel zwiſchen Erzherzog Friedrich
und Kaiſer Wihelm.

* Wien, 4. Jan. Anläßlich des Jahreswechſels
richtete der Armeeoberkommandant Feldmarſchall
Erzherzog Friedrich an Wilhelm II., den
deutſchen Kaiſer, folgendes Glückwunſchtelegramm:
Durch monatelanges Ringen für die gemeinſame ge=
rechte
Sache inniger denn je verbunden, kämpfen deutſche

und öſterreichiſch=ungariſche Armeen in unerſchütterlicher
Zuverſicht mit vereinten Kräften gegen den wiederholt
geſchlagenen, aber noch nicht niedergezwungenen Feind.
Wie mein allergnädigſter Kaiſer, König und Herr bitte ich
namens der mir unterſtellten Streitkräfte auch Ew. Maje=
ſtät, Allerhöchſtſeinen treuen Verbündeten, den alle be=
ſeelenden Wunſch, endgültig zu ſiegen, dem die Erfüllung
mit Gottes Hilfe nicht verſagt bleiben kann, als Wunſch
für das kommende Jahr huldvollſt entgegenzunehmen.
Erzherzog Friedrich, Feldmarſchall.

Hierauf iſt folgende Antwortdepeſche einge=
gangen
: Ew. Kaiſerlichen Hoheit ſage ich meinen aufrich=
tigen
Dank für die mir gleichzeitig namens der unterſtell=
ten
Streitkräfte ausgeſprochenen Neujahrswünſche. Auch
ich ſende Ew. Kaiſerlichen Hoheit meine herzlichſten
Wünſche und bitte, dieſelben auch den braven öſterreichiſch=
ungariſchen
Truppen zu übermitteln, die im verfloſſenen
Jahre eine ſo feſte Kriegskameradſchaft mit den Deutſchen
bewieſen haben. Weiter mit vereinten Kräften und Wil=
len
zu ſiegen, im Aufblick zu Gott, dann wird der end=
gültige
Erfolg unſerer gerechten Sache nicht fehlen. Wil=
helm
.

Eine Kundgebung des Königs von Bayern.

* München, 4. Jan. Die Korreſpondenz Hoffmann
meldet: Der König hat an den Staatsminiſter des In=
nern
, Frhrn. v. Soden, folgendes Handſchreiben
gerichtet:

Seit vollen fünf Monaten ſtehen Deutſchlands beſte
Söhne in ſchwerem Kampfe vor dem Feinde. In kraft=
voller
Entſchloſſenheit iſt die ganze Nation geeint. Jeder
Deutſche iſt nur von dem einen Gedanken beſeelt, freudig
alle Opfer zu bringen, die der Schutz und die Ehre des
Vaterlandes uns auferlegen. Unter dem mächtigen Ein=
druck
dieſer Tatſachen gehe ich in dieſen Tagen einem wich=
tigen
Lebensabſchnitt entgegen. Ich habe den dringenden
Wunſch ausgeſprochen, daß von größeren Feſtlichkeiten an=
läßlich
meines 70. Geburtstages Abſtand genommen
werde. Dieſer Wunſch wird überall verſtändnisvolle Auf=
nahme
finden. Es liegt mir aber am Herzen, gerade am
Vorabend meines Geburtstages die Empfindungen aus=
zudrücken
, die mich in dieſer großen Zeit bewegen. Mit
ſtolzer Freude und Anerkennung blicke ich auf die tapfere
bayeriſche Armee, die in heldenmütigem Kampfe durch die
herrlichen Waffentaten ihren alten Ruf befeſtigt und ſich
als würdiges Glied des deutſchen Heeres erwieſen hat.
Mit ſtiller Wehmut gedenke ich der Helden, die in dem
gewaltigen Ringen ihr Blut für das Vaterland vergoſſen
haben und aller Familien, die den Verlust teurer Ange=
höriger
beklagen. Herzlich Dank ſage ich dem ganzen
bayeriſchen Volke, das in dieſer ernſten Zeit ſeine Liebe
zum Vaterland und zum Königshauſe ſo glänzend be=
währt
und unter Zurückſtellung aller trennenden Gegen=
ſätze nur ein Ziel vor Augen hat, dem Vaterlande zu die=
nen
. In einem langen Leben war mein Bemühen darauf
gerichtet, das Land und ſeine Bedürfniſſe kennen zu lernen
und mir Erfahrungen darüber zu ſammeln, was dem
Volke frommt. Erſt ſeit kurzer Zeit von der Vorſehung
zur Regierung berufen, iſt es mein ſtetes Beſtreben, dieſe
reichen Erfahrungen zum Wohle des Landes zu verwer=
ten
. Felſenfeſt iſt meine Zuverſicht, daß ein siegreiches
Niederringen unſerer Feinde uns einen dauernden Frie=
den
ſichert, der wert iſt der ſchweren Opfer und mir die
Möglichkeit gibt, Land und Volk wieder vorwärts zu
führen auf dem Wege wirtſchaftlicher Erſtarkung und kul=
tureller
Entwickelung. Gott ſchütze mein liebes Bayern!
Er ſchirme Kaiſer und Reich und verleihe den deutſchen
und den in treuer Waffenbrüderſchaft verbündeten öſter=
reichiſch
=ungariſchen Heeren den Sieg über unſere Feinde!
Dies iſt der innige Wunſch, mit dem ich zu meinem 70.
Geburtsfeſte meine lieben Bayern begrüße.

Ich erſuche Sie, mein lieber Staatsminiſter, dieſen
Erlaß zu veröffentlichen und gleichzeitig bekannt zu geben,

daß ich anläßlich meines Geburtsfeſtes eine Spende von
100 000 Mark zur Verfügung ſtelle mit der Beſtimmung,
daß ſie zur Fürſorge für die Angehörigen der Kriegsteil=
nehmer
und zur Linderung der durch den Krieg verur=
ſachten Notlage verwendet werde.

Der Austauſch kriegsuntauglicher Gefangener.

* Rom, 4. Jan. Wie das Giornale d'Italia er=
fährt
, hat der Heilige Stuhl auf ſeine Anregung, betref=
fend
den Austauſch kriegsuntauglicher Ge=
fangener
von Deutſchland, England, Oeſterreich, Ruß=
land
, Montenegro, Serbien und der Türkei günſtige
Antworten erhalten. Frankreich ließ heute durch
Vermittelung des belgiſchen Vertreters am Heiligen Stuhl
ſeine Zuſtimmung offiziös zu erkennen geben. Die offi=
zielle
Antwort Frankreichs wird für heute abend erwartet.
Der Berl. Lok.=Anz. erfährt aus Rom: Im Vatikan
werde die Zahl der kriegsuntauglichen Gefangenen,
denen die Rückkehr in die Heimat ermöglicht werden ſolle,
auf mindeſtens 150 000 geſchätzt.

England, der Henker Frankreichs.

* In der Madrider Tribuna ſchreibt S. Canovas
Cervantes:

Bei den begeiſterten Sympathien, die ein großer Teil
der ſpaniſchen öffentlichen Meinung für Deutſchland emp=
findet
, iſt man zu der irrtümlichen Auffaſſung gekommen,
als ob dieſe Hinneigung zu Deutſchland einen tiefen Haß
gegen unſere Nachbarn, die Franzoſen, verhülle. So iſt
es nicht: Spanien weiſt einſtimmig jedes Zuſammenarbei=
ten
mit Frankreich, das ſich auf dieſen Krieg bezöge, zurück,
denn unſer Volk das immer vornehme Geſinnung und
Selbſtverleugnung gepflegt hat, hat auch die feine Witte=
rung
der Gefahr, es weiß und empfindet, daß wir nichts
zu gewinnen hätten, ebenſo wie Frankreich nichts gewin=
nen
wird im dieſem blutigen Kampfe, in welchem es ſeine
Zukunft und ſeine Selbſbeſtimmung aufs Spiel ſetzt. Es
iſt möglich, daß man in keinem Lande der Welt außer=
halb
Spaniens ſo leidenſchaftslos diesen Krieg beobachtet
und durchforscht, den Krieg, der einen Schandfleck in der
Geſchichte der Völker bildet, welche die Urheber des Welt=
unheils
ſind. Spanien iſt geteilt zwiſchen Franzosen=
Freunden und Deutschen=Freunden, aber niemand be=
kennt
ſich als Freund der Engländer. Dieſes
iſt eine Tatſache, die der Beachtung wert iſt.

Deutſchland hat als Aktivum vor dem angenom=
menen
höchſten Richterſtuhl der Ziviliſation ſeine beharr=
lichen
Bemühungen um die franzöſiſche Freundſchaſt auf=
zuweiſen
. Für niemand iſt es ein Geheimnis, daß ſogar
der Kaiſer geneigt war, Paris amtlich zu beſuchen, um
Frankreich zu bekunden, daß Deutſchland keinen Haß gegen
die Franzoſen bewahrte, daß es vielmehr wünſchte, mit
ſeinem alten Nebenbuhler in Frieden und Freundſchaft
zu leben. Deutſchland wollte nicht und wird nicht Elſaß
und Lothringen an Frankreich zurückgeben, aber ebenſo=
wenig
hat es Schwierigkeiten bereitet, als Frankreich ſich
in der ganzen Welt ausdehnte, indem es ſeinen Kolonial=
beſitz
bedeutend erweiterte und kürzlich noch durch Marokko
vervollſtändigte. Während alle großen Nationen in den
letzten Jahren bedeutenden Kolonialbeſitz in allen Teilen
der Welt erworben haben, hat Deutſchland überall Schwie=
rigkeiten
gefunden in ſeinem Beſtreben nach Ausdehnung
über See. Es hat, man muß es gerechterweiſe zugeben,
nichtsdeſtoweniger den übrigen Nationen keine Schwierig=
keiten
in den Weg gelegt. Wenn wir mit ernſten Ver=
nunftgründen
arbeiten wollen, ſo hat Deutſchland das=
ſelbe Anrecht auf Marokko wie Frankreich. Außer Spa=
nien
ſind alle Rechte der übrigen Nationen eingebildeter
Art, ſophiſtiſche Argumente der Diplomatie; trotzdem hat
Deutschland Frankreich in Marokko freie Hand gelaſſen.
Kann man im Ernſte Deutſchland anklagen, dieſen blutigen
Krieg auf den Gefilden Europas verurſacht zu haben?

Nein. Das Deutſche Reich hat ſich durch den Neid
Englands in ſeinen eigenen Grenzen eingeengt ge=
ſehen, ohne die Kraſt ſeiner Raſſe und die gewaltigen
Reichtümer ſeiner Industrie entwickeln zu können.
Deutſchland hat bei ſeinem Kolonialerwerb nicht das
Raubverfahren anderer Nationen beſolgt, ſich fremde Ge=
biete
anzueignen. Auch Belgien hat in der Kolonial=
geſchichte
der Völker blutige Spuren durch ſeine Grauſam=
keiten
im Kongo=Staate hinterlaſſen. England hat Deutſch=
land
überall ſein Nein entgegengeſchleudert und ihm ſtets
Schwierigkeien in ſeiner beſcheidenen Kolonialgeſchichte
in den Weg gelegt. Die Politik des britanniſchen Reiches

[ ][  ][ ]

hat während der letzten Jahre keine andere Aufgabe ge=
kannt
, als ſich hartnäckig Deutſchlands Entwickelung ent=
gegenzuſtemmen
und den gänzlichen Verfall des deutſchen
Volkes vorzubereiten, als des furchtbarſten und gefähr=
lichſten
Feindes, mit welchem England in ſeiner langen
Geſchichte zu rechnen hatte. Die Politik Eduards VII.
hatte kein anderes Endziel. Dieſer weitblickende und
gründliche Kenner der franzöſiſchen Volksſeele ſchlachtete
deſſen romantiſche Neigungen aus und feſſelte das Schick=
ſal Frankreichs an die Pläne Englands. Zu dieſem
Zwecke bedurfte es nur der geſchickten Aufſtachelung der
Leidenſchaften der franzöſiſchen Politiker und des Chau=
vinismus
einer feilen und leichtfertigen Preſſe, die ihrer=
ſeits den Idealismus eines Volkes ausnutzte, der durch
eine unfruchtbare Sentimentalität den Zuſammenbruch
Napoleons III. zu verhüllen ſuchte.

Die Franzoſen haben bedauerlicherweiſe die Tat=
ſachen verwechſelt. Ihr überſpannter Patriotismus ver=
leitete
ſie dazu, zu verkennen, daß es ſich bei den Nieder=
lagen
ihres Vaterlandes nur um den Zuſammenbruch
eines Regimes handelte. In dem Kriege von 1870 gegen
Deutſchland wurde nicht Frankreich gedemütigt, ſondern
die Monarchie Napoleons III., die an ihrer Untüchtigkeit
zugrunde ging. Wenn die Politiker und die Preſſe von
Frankreich dies betont hätten, würde England es nicht
erreicht haben, den jahrhundertealten Haß Frankreichs
gegen England in Zuneigung zu wandeln. Und wir wür=
den
jetzt die Republik nicht in Gefahr ſehen auf den
Schlachtfeldern, wo ein barbariſcher und ſinnwidriger
Kampf geführt wird, ein Kampf, welcher der Ziviliſation
zur Unehre gereicht und eine ſchwere Verantwortung vor
der Geſchichte bedeutet. Frankreich iſt lange Jahre hin=
durch
darauf bedacht geweſen, Rußland vorzubereiten,
damit es eines Tages Deutſchland erdrücken könne. Eng=
land
hat ſich beide Mächte dienſtbar gemacht, um das
Deutſche Reich zu vernichten, und dieſes Land mußte ſich
gegen alle zur Wehr ſetzen. Dieſes iſt der wahre Hergang
des gegenwärtigen Krieges.

Deshalb fühlen wir Spanier keinen Haß gegen
Frankreich, ſondern wir ſehen mit tiefem Schmerz,
wie die Blüte ſeiner Jugend dahinſtirbt, durch Eng=
lands
Schuld, wie ſeine Städte vernichtet werden in
dem Kampfe gegen Deutſchland, das ſeinerſeits nur ſein
eigenes Daſein verteidigt, und das nur ein Opfer iſt des
Neides und der Ränke der britiſchen Regierung. England
hat während der letzten Jahre ſich das höchſte Ziel geſetzt,
welches irgend eine Raſſe jemals erträumt hat. Der
Kampf zwiſchen Rom und Karthago iſt ein Spiel gegen
dieſen Streit, in welchen England mit Ueberlegung ein=
getreten
iſt. Da es die Ausbreitung der teutoniſchen Raſſe
fürchtete, hat es verſucht, Deutſchland einzukreiſen, indem
es ſich der Leidenſchaften und der Ruhmesſucht anderer
Völker bediente, wobei das Reich des Kaiſers, für immer
verloren, zu Fall kommen ſollte. Dieſes Mal glauben
wir, daß Englands Pläne ſcheitern werden, und wenn der
Krieg zu Ende iſt, iſt zu erhoffen, daß Frankreich eine ge=
wiſſenhafte
Selbſtprüfung vornimmt und erkennen wird,
daß ſein alter Haß gegen England vollkommen gerecht=
fertigt
war. Dagegen iſt als ſicher anzunehmen, daß bei
unſerer Nachbarnation für jetzt und immer die Revanche=
träume
ausgeträumt ſein werden, und wenn ſich bald
Frankreich und Deutſchland die Hand reichen werden zur
gemeinſamen Abwehr gegen England, dann wird auch der
alte Haß verfliegen, der eine Gefahr bildet für die Ge=
ſchicke dieſer beiden großen Völker.

Engliſche Heuchelei.

Man ſucht das Urteil der ganzen Welt irre zu
führen, wenn juſt zu der Zeit, da der von England ent=
fachte
Weltbrand wütet, eine engliſche Friedens=
geſellſchaft
gegründet wird, die Union of Demo=
cratic
Control heißt, laut dem Vorwärts die Vorbe=
reitung
des künftigen Friedens anſtrebt und in allen
Ländern Europas die Agitation für den Frieden aufneh=
men
will. In der Bildung dieſer Friedensgeſellſchaft
zeigt ſich wiederum die heuchleriſche Eigenſchaft
des engliſchen Weſens. Nachdem der langjährige

Zweck der Londoner Politik, zum Nutzen Englands die
ſtärkſten feſtländiſchen Staaten gegen den gefürchteten
deutſchen Nebenbuhler in Bewegung zu ſetzen, erreicht
iſt, tritt eine Friedensgeſellſchaft unter demokratiſchem
Aushängeſchild auf den Plan, damit der Welt das Trug=
bild
engliſcher Friedensliebe in einer neuen
Geſtalt vorgeführt werde! Sicherlich gehören dieſer Frie=
densgeſellſchaft
auch wohlmeinende und ehrliche Friedens=
freunde
an; aber als nicht minder gewiß darf es gelten,
daß dieſe Ehrlichen von den Drahtziehern der engliſchen
Politik dazu benützt werden, den neutralen Staa=
ten
, die unter den Laſten den engliſchen Kriegspolitik
ſeufzen, die Luftſpiegelung eines friedfertigen Englands
zu zeigen. Den Bedürfniſſen der unmittelbaren Gegen=
wart
entſprechend ſcheint in der Union of Democratic
Control ein Gegenſtück zum engliſchen Balkankomitee
geſchaffen zu ſein, das unter dem Deckmantal menſchen=
freundlicher
Beſtrebungen das Seinige zur Schürung der
Balkanſchwierigkeiten und zur Entfeſſelung des Balkan=
krieges
getan hat. Ideale‟ Phraſen und die bekannte
moraliſche Geſte dienen eben in England als Mittel,
mit denen die Aufmerkſamkeit des Auslandes von den
realen Zielen der engliſchen Politik abgelenkt wird. Ver=
folgt
jetzt die neue engliſche Friedensgeſellſchaft ähnliche
Zwecke, dann darf die Durchkreuzung ihrer Agitation
nicht auf ſich warten laſſen.

England ſchädigt die Intereſſen der Schweiz.

*Zürich, 4. Jan. Nachdem vor einigen Tagen in
der Züricher Poſt gegen die Art und Weiſe, wie Eng=
land
die Zufuhr nach der Schweiz behin=
dert
, energiſch Einſprache erhoben wurde, wird nun
heute auch in der Neuen Zürcher Zeitung von hervor=
ragender
kommerzieller Seite auf dieſe Beläſtigung des
neutralen Handels durch England hingewieſen und dabei
auseinandergeſetzt, daß die Schweiz an Getreidezufuhr,
an Petroleumzufuhr, an Einfuhr von Baumwolle ſowie
Kupfer und anderen Metallen leidet. Dieſer ganze
Mangel iſt, ſagt der Gewährsmann des Züricher Blattes,
darauf zurückzuführen, daß England die für unſer Land
beſtimmten Waren abfängt und beſchlagnahmt oder ſonſt
zu verhindern weiß, daß ſie von den italieniſchen und
franzöſiſchen Häfen bis zu uns gelangen. Es wird Zeit,
daß das Schweizer Volk ſich darüber klar wird, daß Eng=
land
dadurch die Stellung der Schweiz als ſelbſtändiger
neutraler Staat und die internationalen Abmach=
ungen
, die hinſichtlich dieſer Stellung ſpeziell im Hinblick
auf kriegeriſche Verwicklungen beſtehen, aufs ſchwerſte
verletzt.

Aus dieſer Tatſache müſſe, ſetzt die Zuſchrift weiter
auseinander, nicht notwendigerweiſe die letzte Konſequenz
gezogen werden. Der Schwache kann dem Starken gegen=
über auch in ohnmächtiger Reſignation verharren, und die
Schweiz würde ſich dabei in guter Geſellſchaft befinden.
Aber das Schweizervolk iſt nicht gewohnt, blind am
Gängelband zu laufen, ſondern es pflegt ſelbſt zu urteilen,
darum ſcheint es Zeit zu ſein, ſo wie wir es gewohnt ſind,
offen über die Dinge zu ſprechen, die ſich abſpielen. Wir
haben nichts zu verheimlichen und nichts zu verſchweigen.
Wir wollen in der Offenheit, die unſerer Demokratie ent=
ſpricht, darüber urteilen, ob und wann die Wahrung
unſerer nationalen Ehre ein Halt gebietet ge=
genüber
Zumutungen, die uns als neutralem, aber auch
als ſelbſtändigem Staat gemacht werden. Wir wollen
uns auch nicht überraſchen laſſen von einer plötzlichen, un=
abänderlichen
Situation, ſondern wir wollen mitſprechen
und mithandeln von Anfang an.

Der Artikel erregt ſtarkes Aufſehen.

Der Zuſtand der belgiſchen Truppen.

Rooſendaal, 4. Jan. (Ctr. Bln.) Aus Dün=
kirchen
wird gemeldet: Aus der Kanalfront treffen hier ſehr
ungünſtige Meldungen über den Zuſtand
der belgiſchen Truppen ein. Die Verluſte ſind
ſeit dem Sturmangriff auf St. Yoris, das jetzt unter ein
furchtbar wütendes Artilleriefeuer genommen wird, ganz
bedeutend geſtiegen. Die Verſtärkungen ſüdlich Dixmui=
den
könne man nicht ſchnell genug nachſchieben, ſo ſtark
lichten ſich die Reihen der erbittert ſtreitenden Belgier.
Zahlreiche Offiziere, darunter die Söhne dreier belgiſcher
Miniſter, fielen in den letzten Kämpfen am Kanalſaum.
Der König verbrachte zwei Tage inmitten ſeiner Truppen,
verließ dann aber die vorderſten Stellungen, weil fort=
während
deutſche Flieger entlang der Gefechtslinie ope=
rieren
. Nach Blättermeldungen müſſen jetzt auch die in
vierzehn Tagen ausgebildeten Belgier an die Front. Sie
werden mit den Legionsregimentern gemiſcht, und ſtehen
unter franzöſiſcher Führung Dieſe Regimenter machen,
wie ſich ein Berichterſtatter ausdrückt, einen buntſcheckigen
Eindruck. (L.=A.)

Proteſt der amerikaniſchen Frauen gegen die
Ausfuhr von Kriegsmaterial

* In der New Yorker Revue leſen wir: Von Frau
Alexandra Véardy, der bekannten ehemaligen Schauſpiele=
rin
in Nr. 251 Weſt 52. Str., geht uns folgender an die
amerikaniſchen Frauen ſich richtender Aufruf zu, dem wir
nachſtehend Raum geben:

Leſt und helft uns in jeder Weiſe das an den Präſi=
denten
gerichtete öffentliche Schreiben des Dr. Hexamer,
Präſident des Deutſch=Amerikaniſchen Nationalbundes,
unterſtützen! Denn es iſt nur zu wahr, was unſer großer
Dichter Schiller ſagt: Ringe ſind’s, die eine Kette
machen‟ Darum laßt uns zuſammen geſchmiedet wie eine
Kette unſere Kräfte dafür einſetzen, daß Dr. Hexamer's
Worte in Waſhington gehört werden. Laßt uns Frauen
unſere Kraft und unſeren Mut zuſammen raffen, laßt uns
einen ſtarken Bund ſchließen und den Präſidenten vereint
mit Bitten und Flehen beſtürmen, der Ausfuhr von
Kriegsmaterial Einhalt zu gebieten und
dadurch gleichzeitig die Vereinigten Staaten von dem
Verdacht reinigen, die Neutralität ſei für ſie nur
eine Formſache und exiſtiere in Wirklichkeit garnicht. Es
iſt unmöglich, daß ein Mann wie Präſident Wilſon ſeine
Einwilligung zu dieſen Neutralitätsverletzun=
gen
geben könnte, denn nur zu gut weiß er, welche Fol=
gen
eine derartige Handlungsweiſe nach ſich ziehen müßte.
Die Bitterkeit der Deutſch=Amerikaner wächſt von Stunde
zu Stunde mit vollem Rechte. Jeder verſtändige Ameri=
kaner
weiß, welchen Anteil die Deutſchen am
Aufbau der Vereinigten Staaten gehabt
haben. Welcher vernünftige Menſch in Gottes weiter
Welt wird verlangen, daß ſie ſtillſchweigend mit anſehen
ſollen, wie das Land, für das ſie ihr Blut vergoſſen und
ihr beſten Kräfte eingeſetzt haben, die Mordwaffen zur
Vernichtung ihres Vaterlandes liefert?

Amerika iſt das einzige Land, das ſich mit Deutſch=
land
in Friedensliebe meſſen kann. Die Irländer und
viele Amerikaner ſind neben den Deutſch=Amerikanern
weitſichtig genug, anzuerkennen, daß ganz Europa das
Mutterland Amerikas iſt und nicht England allein. Sie
wiſſen, daß Deutſchland alles das vertritt, was dem Ame=
rikaner
heilig und teuer iſt: Volkserziehung, Arbeitſamkeit,
Fleiß, Sparſamkeit, Gewiſſensfreiheit und grenzenloſer
Patriotismus. Es wird ja ſo unendlich viel über den
großen Einfluß und die Rechte der amerikaniſchen Frauen
geredet und geſchrieben: Jetzt iſt der Augenblick gekom=
men
, den Beweis der Wahrheit dafür zu liefern!
Wir wollen und müſſen Zuſammenkünfte haben, um
zu beratſchlagen, auf welche Art und Weiſe es geſchehen
kann, durch Bitten der Frauen den Präſidenten dazu zu
bewegen, dem Weltkrieg gegenüber dieſelbe Neutralität zu

Bei den Heinzelmännchen
im Wasgenwald.

(Auf dem Kriegsſchauplatz in den Vogeſen.)
Von Paul Schweder.
(Nachdruck verboten.)

oken. Das haben ſich die Bewohner der franzöſiſchen
Vogeſen gewiß nicht träumen laſſen, daß eines ſchönen
Tages vom Col du Hanz herab, dem Grenzpaß zwiſchen
dem franzöſiſchen und dem deutſchen Elſaß, Heinzelmänn=
chen
in Wehr und Waffen, grau wie die Feldmäuſe und
rauh von Sitten und Gebräuchen in ihre Täler hernieder=
ſteigen würden, um ſich dort und rings auf den ewig
grünen Hängen gleich den Maulwürfen und Hamſtern ein=
zugraben
. Hatte man doch von Paris aus ſtets verſichert,
daß der Marſch à Berlin keinesfalls durch den ſtillen
Frieden der Vogeſen vor ſich gehen werde und daß die
einzige Folge des Revanchekrieges die Wiedergewinnung
des ganzen ſchönen Wasgenwaldes für Frankreich ſein
würde. So ſaßen denn auch in den erſten ſchönen Auguſt=
tagen
des großen Kriegsjahres 1914 die Sommerfriſchler
aus Paris und den großen Städten des franzöſiſchen
Oſtens noch gar friedlich in den Höhenkurorten am Do=
non
und Climont, als plötzlich im Tale von Belval der
Schreckensruf ertönte: Die Preußen kommen!
Einer ganzen Anzahl wohlhabender Familien, die das
einfach für unmöglich hielten, iſt denn auch das eigen=
artige
Los erblüht, den modernen Heinzelmännchen des
Wasgenwaldes als Kriegsgefangene in die Hände zu
fallen, und mit Staunen haben ſie es erleben müſſen, daß
aus den Sommerfriſchen und Winterſportplätzen rings
umher im Laufe der Zeit durch die feldgrauen Wühl=
mäuſe
gewaltige Feſtungen gemacht wurden, daß die
wehrhaften Maulwürfe hohe und breite Schützengräben
vom Tal her über die Höhen führten und daß die maus=
grauen
Hamſter mit wunderbar feiner Naſe Korn und
Wein, Vieh und Wolle, Holz und Eiſen aufſpürten und in
ihre Hamſterkammern da droben im grünen Waldrevier
hineinſchafften, ſo daß ſie jetzt da gar behaglich ſitzen.
Den König der Hamſter aber lernte ich im ſchönen
Belval am Morgen nach meiner Ankunft in der Perſon
des Korpsfeldintendanten kennen, der die Aufgabe hat,
unſere Kriegsbeute zu ſichten, zu ordnen und für die Be=
dürfniſſe
des Heeres nutzbar zu machen. Ihm hat das
hier liegende Korps es zu verdanken, daß das in hieſiger

Gegend zuſammengetriebene Vieh volle hundert Tage den
geſamten Fleiſchbedarf des Korps decken half. Zu dieſem
Zwecke hat er drüben in Straßburg eine eigene Feld=
ſchlächterei errichtet und ſeine Feldbäckereien verarbeiten
gleichzeitig das gefundene Mehl. Er hatte auch ſehr bald
herausgefunden, daß in den großen Wollſpinnereien noch
gewaltige Vorräte von Wolle lagerten. Und daß wir das
ſchön zugerichtete Holz der Vogeſenkämme in den Säge=
mühlen
und Werkſtätten nicht ungenützt liegen laſſen konn=
ten
, war für ihn ſelbſtverſtändlich. Allein über die Groß=
taten
unſerer Militärintendantur will ich mich bei gelege=
ner
Zeit noch eingehender verbreiten, denn heute führte
mich mein Weg zunächſt zu den Hamſtern, Maulwürfen
und Feldmäuſen ſelber.

Sie ſtehen gewiß mit den Heinzelmännchen im Bund,
denn anders iſt es nicht zu erklären, daß hier und da an
Felſenwänden gleich Schwalbenneſtern angeklebt und
überall verſteckt im traulichen Hochwald ganze ober=
bayeriſche
Gebirgsdörfer in Form reizender
weißer Holzhäuschen und brauner Hochgebirgshütten faſt
über Nacht entſtanden ſind. Zwar hat unſere ganze Weſt=
front
eine Unmenge ſchöner, praktiſcher und teilweiſe ſo=
gar
künſtleriſch durchgeführter Truppenunterſtände aufzu=
weiſen
; aber was hier im Hochwalde der Vogeſen, unter=
ſtützt und gefördert durch reichliches ſchönes Bauholz, Fer=
tigeiſen
und alle erforderlichen Baumaterialien von tüch=
tigen
bayeriſſchen Zimmerleuten. Architekten, Ingenieuren
und Oberammergauer Holzſchnitzern geſchaffen worden iſt,
ſteht doch wohl einzig da.

Hier haben ſich die Männer aus dem bayeriſchen Hoch=
land
nach Möglichkeit eine zweite Heimat zu ſchaffen ver=
ſucht, indem ſie ihre Bauweiſe in den Wasgau verpflanz=
ten
. Und ſtaunend ſehen die Franzoſen, wie nett und
freundlich auch unter den primitivſten Verhältniſſen ein
Gemeinweſen ſich geſtalten kann, wenn alle ſeine Glieder
vom Geiſt der Eintracht und des Friedens, von den glei=
chen
ſozialen Geſinnungen und von den gleichen bürger=
lichen
Tugenden erfüllt ſind. Da gibt es keine ſtinkenden
Miſthaufen vor den Türen, deren Jauche die Brunnen
vergiftet und den Typhus zu einem Erbübel des Landes
macht. Da gibt es keine ordenslüſternen Maires und
Protektionskinder, keine ungepflegten Häuſer und kein ver=
fallendes
Gemäuer. Auch hört man keine keifenden Wei=
berſtimmen
im Dorf, noch ſitzen Faulenzer im Jünglings=
und Mannesalter umher. Sondern in dieſen neuen deut=
ſchen Gemeinweſen herrſcht der wahre Geiſt der Gleich=
heit
und Brüderlichkeit neben einer Diſziplin, von der
ein gut Teil noch an die Städte und Dörfer der Um=

gegend abgegeben werden könnte, ohne daß der gute Geiſt
unſerer Feldgrauen darunter irgendwie leiden würde.

Das ſind ſo die Gedanken, mit denen ich erfüllt war,
als ich aus meinem Zimmerfenſter im Schloß Belval am
Morgen des Chriſtfeſtes den trunkenen Blick über das
ſchöne Tal ſchweifen ließ. Aber ſchon winkt mein freund=
licher
Hauptmann und Führer, der Namensvetter eines
unſerer Zeitungskönige, und bald danach ſauſt unſer Auto=
mobil
die Landſtraße nach Senones hinab, wo ſich das
Tal weitet und altes deutſches Land ſich dehnt. Denn
hier ſtehen wir auf dem Boden der ehemaligen reichs=
unmittelbaren
Grafſchaft Oberſalm, deren uraltes deut=
ſches Grafen= und Fürſtenhaus bis zum Anbruch der fran=
zöſiſchen
Revolution hier regierte. Dann wurde es Frank=
reich
einverleibt. Ein wunderſchönes Schloß mit einem
alten Park zeigt noch heute an, daß Senones die Haupt=
ſtadt des kleinen deutſchen Ländchens war, das wir nun
wiedererobert haben. Einer der ſchönſten Weihnachts=
bäume
ziert den prachtvollen Speiſeſaal des Schloſſes, in
dem einſt Voltaire zu Gaſte war. Von ihm wird noch ein
Brief als Sehenswürdigkeit in der Bibliothek des Schloſ=
ſes aufbewahrt. Ich hätte ihn gern eingeſehen, aber die
brave Beſchließerin hatte ihn beim Einzuge der Pruſ=
ſiens an ſich genommen und erklärt, daß nur über ihre
Leiche hinweg der Weg zu dem Fetzen Papier von der
Hand des großen Weltverächters gehe. Und wer wollte
den ſchönen Weihnachtsheiligabend durch den kaltherzigen
Mord an einer dienſteifrigen Portierfrau entweihen?

Vor dem Schloß erhebt ſich eine Denkſäule, die von
den braven Senonern aus Anlaß der Jahrhundertfeier
des Raubes an deutſchem Gut im Jahre 1892 errichtet
wurde. Die Bronzeplakette des Obelisken zeigt das Wap=
pen
derer von Salm=Salm, zwei gegeneinander ſchwim=
mende
Salmen.

Bis dahin war der ſchöne Tag durch nichts geſtört,
und als wir durch den alten Park zurückwanderten, wurde
es mir ordentlich heimatlich ums Herz. Aber dann gab
es plötzlich ein paar dumpfe Schläge und hui! hui! pfif=
fen
über unſere Köpfe franzöſiſche Granaten hinweg. Gleich
darauf krachte es in den Arbeiterhäuſern der großen
Wollſpinnerei und Senones, und ein hundertfältiges
Wehegeſchrei von Frauen und Kindern zeigte uns das
Trügeriſche dieſes Friedens. Zum erſtenmal beſchoß an
dieſem Tage ſeit Beginn des Krieges feindliche ſchwere
Artillerie den Ort, ein Zeichen, daß auch in den Vogeſen=
tälern
die für die Weihnachtstage angekündigte Joffreſche
Offenſive ihren Anfang nehmen ſollte. Als wir wenige
Minuten ſpäter einen Geſchützunterſtand in einem Hohl=

[ ][  ][ ]

bewahren, welche die amerikaniſche Regierung während
der Mexiko=Kriſe innehielt. Es muß Einhalt gebo=
ten
werden der Ausfuhr von Mordwaffen und ſonſti=
gem
Kriegsmaterial, das den Krieg zu unterſtützen geeig=
net
iſt und dazu hilft, noch mehr Blut zu vergießen. Wir
wollen dagegen proteſtieren, daß unſere unglücklichen
Schweſtern, Mütter und Töchter durch dieſen unſeligen
Weltkrieg mit amerikaniſcher Hilfe noch unglücklicher ge=
macht
werden!

Jede Frau, jede Mutter, jedes Mädchen, die mich in
meiner Bitte unterſtützen wollen, die dazu mithelfen wol=
len
, daß ſie nicht ungehört verhallt, mögen Namen und
Adreſſe an mich ſenden, damit wir in der Lage ſind, Tag
und Ort der Zuſammenkunft zu beſtimmen, und weitere
Beratungen vornehmen können.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 6. Januar.

* Den Charakter als Rektor haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog dem Oberlehrer Konrad
Reiſing zu Mainz erteilt.

* In den Ruheſtand verſetzt wurde die Lehrerin
Marie Jung zu Hechtsheim, Kreis Mainz, auf ihr
Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit.

* Ernannt wurde Karl Becker aus Betzenrod vom
9. d. M. an zum Schreibgehilfen bei der Bezirkskaſſe
Schotten.

n. Unſere Krieger bei Großherzogs. Wie uns
geſchrieben wird, hatte Ihre Königl. Hoheit die Groß=
herzogin
am Neujahrstage die Verwundeten Ihres
Vereinslazarettes Eleonorenheim zu Tiſch geladen.
Schlichtes Feldgrau umgab die feſtliche Tafel, der Lichter=
baum
erſtrahlte in ſeinem höchſten Glanze. Inmitten
der Krieger aber hatten die hohen Herrſchaften Platz
genommen und unterhielten ſich aufs freundlichſte. Dieſer
ſchöne Tag wird den Kriegern zeitlebens eine hübſche
Erinnerung bleiben.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert zum Rittmeiſter:
Frhr. Haller v. Hallerſtein, Oblt. a. D., zuletzt von
der Reſerve d. Leib=Drag.=Regts. Nr. 24 (IIII Altona), frü=
her
in dieſem Regiment, jetzt ſtellvertretender Adjutant b.
Bez.=Kommando Neumünſter. Ein Patent ſeines Dienſt=
grades
verliehen: Klingſpor, charakt. Oberlt. d. Reſ.
a. D. (Gießen), zuletzt Lt. d. Reſ. d. Inf.=Regts. Nr. 116,
jetzt beim Feuerw.=Laboratorium in Siegburg. Befördert
zu Hauptleuten; die Oberleutnants d. Landw.=Inf. 1.
Aufgeb.: Schroeter (Mainz), jetzt beim Erſ.=Batl. d.
Inf.=Regts. Nr. 118, Wehner (Friedberg), jetzt beim
Landft.=Inf.=Batl. Mainz; Marſchall, Oberlt. d. Land=
wehr
=Inſ. 2. Aufgeb. (Hanau), jetzt bei der 1. Feſt.=San.=
Komp. Mainz; die Oberleutnants der Landwehr a. D.,
zuletzt von d. Landw.=Inf. 1. Aufgeb.: Platte ( Frank=
furt
a. M., jetzt Höchſt), jetzt beim Landft.=Erſ.=Batl. Fried=
berg
, Wolff (Worms), jetzt beim Landft.=Inſ.=Erſ.=Batl.
Wetzlar; die Oberleutnants der Landw. a. D., zuletzt von
der Landw.=Inf. 2. Aufgeb.: Schleiermacher ( Frank=
furt
a. M.) Schreiber (Wetzlar), jetzt beim Landft.=Erſ.=
Batl. Friedberg, Brüel (Gießen), jetzt beim Erſ.=Batl.
d. Inf.=Regts. Nr. 116, Welcker (Ferdinand) (II Darm=
ſtadt), jetzt beim Erſ.=Batl. d. Inf.=Regts. Nr. 168, Süf=
fert
(Worms), jetzt b. Landft.=Erſ.=Inf.=Batl. (I Darmſtadt,
Gerbel (Gießen), Welcker (II Darmſtadt, jetzt Gie=
ßen), jetzt im Landft.=Inf.=Erſ.=Batl. Gießen, Loebell
(III Darmſtadt), jetzt beim Erſ.=Landft.=Inf.=Batl. Limburg
a. L., Schmidt (Richard) (Oſterode), jetzt bei der Feſt.=
Komp. 120 Mainz, Kirchner (Friedberg, jetzt Gießen),
jetzt bei der Feſt.= (Arbeiter=) Komp. 92 Mainz, Kolb (III
Darmſtadt, jetzt Erbach), jetzt bei der Kommandantur des
Kriegsgefangenenlagers Darmſtadt; der Oberleutnant der
Landwehr a. D.: Fritſch, zuletzt von d. Landw.= Feld=
artillerie
2. Aufgeb. (I Frankfurt a. M.), jetzt bei Gen. d.
Fußart. in Mainz. Befördert zu Rittmeiſtern: die Ober=
leutnants
der Landw. a. D., zuletzt von d. Landw.=Kav.
2. Aufgeb.: Schirmer (Gießen), jetzt beim Landft.=Inf.=
Erſ.=Batl. Gießen, Raeß (Erbach, jetzt Wiesbaden), jetzt
beim Erſ.=Landft.=Batl. Meſchede. Befördert zu Ober=
leutnants
: die Leutnants der Landwehr a. D.: Wiß=
mann
, zuletzt von der Landw.=Feldart. 2. Aufgeb. (I
Darmſtadt), jetzt beim Landft.=Erſ.=Inf.=Batl. I Darmſtadt,
Schmoller, Leutnant d. Reſ. a. D., zuletzt von der Reſ.

5. Leib=Drag.=Regts. Nr. 24 (Straßburg), jetzt bei der
Reſ.=Erſ.=Esk. d. 18. A.=R.; der Leutnant d. Landw. a. D.,
zuletzt von der Landw.=Inf. 1. Aufgeb.: Kasper (Höchſt),
jetzt beim Erſ.=Batl. d. Inf.=Regts. Nr. 116; die Leutnants
der Landw. a. D., zuletzt von der Landw.=Inf. 2. Aufgeb.:
Meesmann (Mainz), jetzt b. Gouv. von Mainz, Schrö=
der
(Friedberg), jetzt Adj. b. Verkehrs=Offiz. v. Pl. in
Mainz, Scheuermann (Worms, jetzt I Darmſtadt),
Metté (III Darmſtadt), jetzt beim Landft.=Erſ.=Inf.=Batl.
I Darmſtadt, Kayſer (I Darmſtadt), jetzt beim Landft.=
Erſ.=Batl. Friedberg, Wißmann, Krug (Mainz), jetzt
b. Erſ.=Landft.=Inf.=Batl. Mainz, Pfannenſtiel, Vize=
wachtm
. (I Darmſtadt), jetzt bei d. Flieger=Erſ.=Abt. 3
Darmſtadt, zum Leutnant der Reſerve. Befördert zum
Leutnant der Landwehr=Inf. 1. Aufgeb.; der Offizierſtell=
vertreter
Hommel, Vizewachtm. (Mainz), jetzt bei der 3.
Landw.=Eskad. in Diedenhofen, zum Leutnant d. Landw.=
Kav. 1. Aufgebots. Der Abſchied bewilligt: Meiſen=
zahl
(I Darmſtadt), Hauptm. d. Landw.=Inf. 2. Aufgeb.,
bisher bei der Feſt.=Komp. 9 in Mainz, mit der Erlaubnis
zum Tragen ſeiner bisherigen Uniform.

Geh. Oberſchulrat Dr. Scheuermann wurde zum
Oberleutnant und deſſen Sohn Ernſt Scheuermann
zum Leutnant d. Reſ. befördert.

* Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz wurde
für Teilnahme an den Kämpfen bei Ypern am 18. Dezem=
ber
verliehen dem Stabs= und Regimentsarzt Dr. Kel=
ler
im Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 46, früher Augenarzt in
Darmſtadt, jetzt in Hannover. Unteroffizier Georg
Kunz im Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115, Sohn des ver=
ſtorbenen Ober=Telegraphenleitungs=Aufſehers Georg
Kunz, erhielt die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille, nachdem er
ſchon im Dezember mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet
wurde Dem Regiſtratur=Aſſiſtent beim Großh. Mini=
ſterium des Innern, Fritz Weißmantel von Eber=
ſtadt, z. Zt. Vizefeldwebel der Reſerve im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 222, wurde das Eiſerne Kreuz verliehen. Außerdem
wurde er zum Offizier=Stellvertreter ernannt.

Großh. Hoftheater. Heute wird Die Reiſe
um die Erde in der Beſetzung der Erſtaufführung
wiederholt. Donnerstag, den 7., wird Als ich noch im
Flügelkleide‟ gegeben, Freitag, den 8., Wenn ich König
wäre nach längerer Zeit wieder in den Spielplan auf=
genommen
. Samstag findet nachmittags 2½ Uhr eine
Schülervorſtellung Wilhelm Tell, abends eine Vor=
ſtellung für die Garniſon (Germania und Auſtria, dekla=
matoriſche
und geſangliche Vorträge und Ein Land=
wehrmann
in Frankreich) ſtatt. Für Sonntag, den
10. ds. (B 18), iſt die 100. Aufführung von Carmen ange=
ſ tzt. Generalmuſikdirektor Felix von Wein=
gartner
wird anfangs Februar wieder in Darmſtadt
eintreffen und ein Hofmuſikkonzert, ſowie einige Opern=
abende
leiten.

Anmeldung der Ausländer. Das Polizeiamt
veröffentlicht wiederholt die Verordnung des General=
kommandos
vom 27. Oktober 1914 über die Anmeldung
der Ausländer. Alle Hotels, Penſionen und Anſtalten,
ſowie auch alle Wohnungsinhaber ſind verpflichtet, den
Aufenthalt und Zuzug von Ausländern binnen 12 Stunden
polizeilich (auf dem Revier) anzumelden, gleichgültig ob
die Aufnahme gegen Entgelt oder unentgeltlich, vorüber=
gehend
oder für längere Zeit erfolgt. Der Wegzug von
Ausländern iſt gleichfalls innerhalb 12 Stunden anzu=
zeigen
. Anzumelden ſind nicht nur die Angehörigen
feindlicher Staaten, ſondern alle Nicht=Deutſche, denen
hier Unterkunft gewährt wird. Zuwiderhandlungen
gegen die Verordnung werden nach § 9 des Geſetzes
über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 mit
Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft. Die Wohnungs=
vermieter
und Gaſtgeber ſind zu der Meldung ver=
pflichtet
; ſie haben ſich zu überzeugen, ob die Meldung
ordnungsgemäß erfolgt iſt.

Lazarettzug der evangeliſchen Gemeinden. Wie
freudig der Gedanke, einen Lazarettzug zu ſtiften,
von den evangeliſchen Gemeinden Heſſens ergriffen wor=
den
iſt, wird durch den hohen Ertrag der Kirchen=
kollekte
bezeugt. Auch in den evangeliſchen Kirchen
unſerer Stadt war das Ergebnis ſehr erfreulich. Aber die
erforderliche Summe iſt ſo bedeutend, daß weitere Gaben
herzlich und dringend erbeten werden, zumal von ſolchen
Gemeindegliedern, die nicht in der Lage waren, an der
Kirchenkollekte ſich zu beteiligen. Die Sache bedarf keines
empfehlenden Wortes mehr. Eine einfache Bitte wird ge=

wiß genügen, um in dieſer Zeit opferwilligen Gebens viele
Herzen und Hände zu kleinen und großen Liebesgaben zu
öffnen, die von den Gemeindepfarrern mit herzlichem Dank
entgegengenommen werden.

* Die Zahl der gefallenen heſſiſchen Volksſchullehrer
iſt nach den neueſten Feſtſtellungen jetzt bereits auf 89
geſtiegen. Mit dieſer Zahl ſteht die heſſiſche Lehrer=
ſchaft erheblich über der im Deutſchen Reiche feſtgeſtellten
Durchſchnittszahl der gefallenen Lehrer. Entſprechend
dieſer hohen Ziffer an Gefallenen iſt aber auch die Zahl
der mit Auszeichnungen bedachten heſſiſchen Lehrer beſon=
ders
hoch. Rund 45 heſſiſche Lehrer haben bereits
das Eiſerne Kreuz erhalten. Die Geſamtzahl der
unter den Waffen ſtehenden Lehrer Heſſens beträgt nahe=
zu
1000.

* Wäſche für unſere Krieger. Wiederholt iſt ſchon
auf die Gefahren hingewieſen worden, die der kaufenden
Bevöllerung ſowie dem geſunden Handel von einer großen
Anzahl zweifelhafter Wäſcheverſandgeſchäfte drohen.
Dieſen Geſchäften kommt es darauf an, ihre minderwerti=
gen
Waren zu Wucherpreiſen an den Mann zu bringen.
Um dieſes Ziel zu erreichen, bedienen ſie ſich eines ganzen
Stabes gewiſſenloſer Proviſionsreiſender, die durch Rede=
gewandtheit
und Anwendung zahlreicher Tricks die Opfer
ſuchen. In der Gegenwart haben ſie es vor allem auf
alleinſtehende Frauen abgeſehen, deren Männer im Felde
ſtehen. Sie fordern die Frauen auf, für ihre Männer
Wäſche zu beſtellen und ſichern zu, die von ihnen ange=
botene
Wäſche werde in beſonderer Berückſichtigung der
Anforderungen des Militärdienſtes angefertigt und ſei
überaus preiswert. Erklären ſich nun die auserſehenen
Opfer zu einer Beſtellung bereit, ſo müſſen ſie noch einen
Beſtellſchein unterſchreiben. Die Scheine ſind gefliſſentlich
völlig unüberſichtlich gehalten. An einem genauen Durch=
leſen
der Scheine und einem Erfaſſen der ganzen Trag=
weite
ihres Inhalts werden die Beſteller durch das ewige
Reden der Reiſenden und durch vorgeſchützte Eile ver=
hindert
. Erſt wenn die Reiſenden weg ſind und die Be=
ſteller die Kopie ihres Beſtellſcheines ſofern eine ſolche
überhaupt zurückgelaſſen wird in Ruhe durchleſen, er=
kennen
ſie, daß der Inhalt des Scheins gar nicht mit dem
mündlich Vereinbarten übereinſtimmt, daß insbeſondere
Anzahl und Preis der beſtellten Wäſcheſtücke um das Viel=
fache
höher ſind, als mündlich vereinbart wurde. Die Be=
ſteller merken nun erſt, daß ſie das Opfer von Be=
trügern
und Wucherern geworden ſind. In die
Tauſende gehen die Prozeſſe, die dieſe Schwindelfirmen
jahraus jahrein gegen ihre Opfer allein bei dem Amts=
gericht
Berlin=Mitte führen. Es muß immer wieder da=
rauf
hingewieſen werden, daß die Beklagten, wollen ſie
nicht von vornherein Verſäumnisurteil gegen ſich ergehen
laſſen, unbedingt vor dem Gericht vertreten
ſein müſſen. Solche Beklagte, denen die Mittel zur
Verfügung ſtehen, haben ſofort nach Klagezuſtellung einen
Anwalt um Rat anzugehen. Minderbemittelte können
die Hilfe der Rechtsauskunftſtelle in Darm=
ſtadt (Stadthaus) in Anſpruch nehmen. In dem
Prozeß heißt es dann, das Gebaren des betreffenden
Unternehmens als ein ſchwindelhaftes zu kennzeichnen.
Hierbei geht die Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwin=
delfirmen
in Lübeck, Parade 1, einem jeden mit ihrem
umfaſſenden Material an Hand. Dieſer Zentralſtelle,
deren Inanſpruchnahme keine beſonderen Koſten verur=
ſacht, liegt bereits das Gutachten eines gerichtlichen Sach=
verſtändigen
vor, worin es heißt, daß nur mit ganz be=
ſonders guter Ueberredungskunſt begabte Reiſende im=
ſtande ſind, die unverhältnismäßig teuere Ware dieſer
Firmen zu verkaufen. Ferner hat die Zentralſtelle ver=
ſchiedene Urteile, wonach die Verträge der Schwindelver=
ſandgeſchäfte als nichtig erachtet werden, weil ſie gegen
die guten Sitten verſtoßen. Um ſich alle Unannehmlich=
keiten
mit ſolchen Schwindelfirmen zu erſparen, iſt es das
Sicherſte, jede Verbindung mit ihnen zu meiden. Man
kaufe ſeine Wäſche in bekannten Geſchäften, vor allem, wo
man wohnt. Hier hat man die Ware vor ſich. Zudem iſt
die Ware hier bedeutend billiger und beſſer. Läſtige Rei=
ſende verweiſe man unnachſichtlich des Hauſes. Gehen ſie
nicht freiwillig, ſo erſtatte man Anzeige wegen Hausfrie=
densbruchs
. Entſchließt man ſich aber zur Beſtellung bei
einem Reiſenden, ſo leſe man den Beſtellſchein genau
durch. Einen unüberſichtlichen Beſtellſchein unterſchreibe
man nie, insbeſondere nicht einen ſolchen, in dem die End=
ſumme der Beſtellung fehlt, oder in dem ſich beſondere

weg beſuchten, dröhnte es abermals, und zwei Blind=
gänger
lagen dicht vor unſeren Füßen. Das war für
meinen liebenswürdigen Führer das Signal, mich den
Weg zu den Höhen, auf denen ich das Weihnachtsfeſt zu
verleben gedachte, nicht allein gehen zu laſſen. Ein Bayer,
ein Württemberger, einer aus dem heimatlichen Harz und
einer aus Berlin marſchierten mit geladenem Gewehr vor
mir her, bis wir nach ſtundenlangem Wandern durch
tiefe Schluchten und dunklen Tannenwald plötzlich vor
Eberleins=Höhe und Schmittens=Ruh"
ſtanden. Das ſind zwei Vogeſendörfer, die man zurzeit
auch auf den Generalſtabskarten noch vergeblich ſuchen
wird, denn ſie beſtehen erſt ſeit den letzten Auguſttagen
und haben es aus guten Gründen noch nicht für nötig
gehalten, ihre Baupläne der vorläufig noch zuſtändigen
franzöſiſchen Aufſichtsbehörde vorzulegen. Bewohnt wer=
den
ſie von den Heinzelmännchen des Wasgenwaldes, ge=
heimnisvollen
Weſen, die nach beſtimmten Ordensregeln
zu leben ſcheinen. Sie ſtehen manchmal mitten in der
Nacht auf, huſchen in Schwärmen über die Berge dahin
und verſchwinden in langgeſtreckten tiefen Laufgräben, in
denen dann der eine oder andere wohl ſtatuengleich an
einem beſtimmten Ausguck die Wacht hält, während alle
anderen in dunklen Erdhöhlen verſchwinden und dort oft
gar ſeltſame Dinge treiben. Sie werfen einander Papier=
ſtücke mit myſtiſchen Zeichen zu, ſprechen von Königen,
die geſtochen werden, und von Buben, die ſie in der Hand
haben wollen, und ſelbſt von Damen, obwohl doch weit
und breit im ganzen Bau davon nichts zu ſehen iſt. Auch
murmeln ſie Beſchwörungen, bei denen Löwen, Bürger,
Auguſtiner, Mathaiſer und ſogar ein königlicher Hof eine
Rolle ſpielen, und die ſtets in der Formel Bräu endi=
gen
. Ein Talglicht erhellt nur notdürftig den kleinen
Raum und auch dies iſt ſo vorſichtig abgedeckt, daß beim
Oeffnen der Tür nichts davon zu bemerken iſt. Im Hin=
tergrunde
glaubt man altrömiſche Grabſtellen zu ſehen.
Denn wie Backöfen übereinandergebaut, breiten ſich dort
Lagerſtätten, auf denen, eng aneinandergeſchmiegt, ein
rundes Dutzend der Heinzelmännchen ruht. Aber ein lei=
ſer Ruf, ein kleiner Pfiff genügt, um ganze Rudel der
Wichtelmännchen in den Graben hinauszulocken, wo ſie
plötzlich zu Rieſen emporwachſen, die mit dem ſchußberei=
ten
Gewehr in der gewaltigen Fauſt Tod und Verderben
hinüberſenden auf die Höhen und Täler, in denen der
Feind liegt.

Lächerlich winzig ſind oft die Abſtände zwiſchen den
beiden Parteien, und ungeheuer groß iſt gerade hier die
Verantwortung der Führer unſerer Feldgrauen. Vom

erſten Tage an ſahen ſie ſich hier in den Vogeſen den beſten
franzöſiſchen Truppenteilen, vor allem den Alpenjägern,
gegenüber, die im Hochland von Savoyen ihre Vorbildung
für den ſchweren Gebirgskrieg erhalten haben und von
denen nicht wenige es in bezug auf Kühnheit und Uner=
ſchrockenheit, auf Schuß= und Treffſicherheit mit unſeren
beſten oberbayeriſchen Wildſchützen aufnehmen. Da gab
es oft einen Kampf auf Leben und Tod und Mann gegen
Mann, bis jetzt endlich die Elite dieſes Korps abgeſchoſſen
zu ſein ſcheint. Sie ſchlichen von Fels zu Fels und von
Baum zu Baum und machten tagelang Jagd auf unſere
Patrouillen. Sie haben Schützen unter ſich gehabt, die
den Krieg als Sport betrieben und die nicht glücklich
waren, wenn ſie nicht immerfort luſtig darauf losknallen
konnten, gleichviel, was die Munitionsverwaltung zu ſol=
chem
oft ganz zweckloſen Schießen ſagen würde. Da gibt
es z. B. jetzt noch einen, von den Unſeren der grobe Gott=
lieb
genannt. Der ſchießt tagaus, tagein zu beſtimmten
Stunden ununterbrochen und wie ein Wahnſinniger dar=
auf
los. Und da klettern dann unſere Feldgrauen auf
eine Ausſichtswarte und können ihm lange zuſehen, weil
er gar ſo g’ſpaßig iſt. Aber es ſind nur noch einige wenige
ſolcher Unentwegten da. Der Nachſchub der Alpenjäger
wird von den Unſeren verächtlich als Havana=Deckblatt‟
bezeichnet. Man ſagt, daß ſie wohl noch die Mützen und
Uniformen ihrer großen Vorfahren tragen, aber keines=
wegs
auch ihren Schneid geerbt haben, und ſo kommt es,
daß man auch hier an den Vogeſenrändern die Offenſiv=
verſuche
des Gegners mit heiterer Ruhe erwartet und
zu entſchiedener Abwehr mehr denn je bereit iſt.
Auch heute am Weihnachtheiligabend iſt man dazu be=
reit
, zumal von führender Stelle aus der Befehl zu ver=
doppelter
Wachſamkeit gekommen iſt. Man weiß vom
Chriſtabend 1870 her, daß gerade die Weihnachtsfeier,
die in Frankreich lange nicht dieſelbe Rolle ſpielt, wie bei
uns, zu Störungsverſuchen benutzt wurde. Und ſo finde
ich bei meiner Ankunft in den Schützengräben vor Menil
den doppelten Teil der Mannſchaften vor, die zu nor=
malen
Zeiten ſonſt dort die Wacht in den Vogeſen halten.

Die Schützengräben vor Menil

verdienen nicht nur ihrer vorzüglichen Anlage wegen einen
Platz in der Kriegsgeſchichte, ſondern ſie ſollten auch in
der Literaturgeſchichte dieſer Tage nicht ganz vergeſſen
werden. Denn hier dichtete ein einfacher Kannenlöter
eines der ſchönſten Gedichte dieſes Krieges, 70 Stunden
im Schützengraben, in dem er davon erzählte, wie die
braven Bayern nicht berausſtürmen auch ihre

Verwundeten nicht hereinholen konnten, und wie einer
draußen nach Waſſer ſchrie alle die Nächte und Tage hin=
durch
. Und werde ich ſiebzig, und werde ich mehr, den
Tag vergeſſe ich nimmermehr!
Auch ein bekannter Pfälzer Dichter liegt hier und äugt
zum Feind hinüber, und als ich gar erfahre, daß der
Oberleutnant der Kompagnie der Verfaſſer zweier erfolg=
reicher
Luſtſpiele iſt, die in Mainz, Berlin und Baden=
Baden über die Bretter gegangen ſind, war die Freude
groß . Der Theaterdichter vor allem iſt der Abgott ſeiner
Kompagnie. Er iſt daheim, in Pirmaſens, der Direktor
der höheren Mädchenſchule, ein ehrſamer Profeſſor und
Doktor, der hier draußen aber arg verwildert iſt. Er hat
ſich ſogar nicht geſcheut, eines Tages einem vorſtürmenden
franzöſiſchen Regiment in den Rücken zu fallen und ihm
ſeine ganze Batterie nebſt der Beſpannung und vier Ma=
ſchinengewehre fortzunehmen. Es ſoll ein ganz herrlicher
Aufzug geweſen ſein, als er und ſeine Mannſchaft plötzlich
hoch zu Roß bezw. auf den Protzen wieder ins Quartier
einzogen. Die Sache hat dem fröhlichen Pfälzer und
Führer einer der größten bayeriſchen Landesparteien das
Eiſerne Kreuz und eine bayeriſche Ordensauszeichnung
eingetragen.

Das alles erfahre ich von den Mannſchaften im Unter=
ſtand, und ſo mache ich mich auf den Weg zu ihm, der ge=
rade
in einem der kleinen ſchmucken Holzhäuschen von
Eberleins=Höhe die Hände zum leckeren Mahle breitet.
Eben will ich die Klinke der Tür in die Hand nehmen, da
gibt es unmittelbar über mir einen lauten Knall und das
blau=weiße Fähnchen am Dachfirſt fällt klatſchend zu
Boden. Mit ihm kommt die Spitze einer Vogeſenkiefer,
Zweige und Aeſte herab, und von dem Dach herunter
ſprühen Sand und Steine. Mit der Schnelligkeit eines
Blitzes ſpringen die mich begleitenden Mannſchaften unter
das vorſpringende Dach des Häuschens, der Profeſſor
öffnet das Fenſter und ſchreit hinaus: In die Unter=
ſtände!‟ Inzwiſchen hat ſich ein Mann neben mir gebückt
und hebt unmittelbar vor meinen Füßen zwei Bleikugeln
und ein gewichtiges, ſcharfkantiges Eiſenſtück als Reſte
des feindlichen Schrapnells auf, das dem kleinen Häus=
chen
den Garaus machen ſollte. Ich berge ſie als einen
Teil meiner Weihnachtsbeſcherung des Chriſtfeſtes von
1914 in meiner Manteltaſche und werde dann fröhlich im
Kreiſe der Männer willkommen geheißen, die mir in den
nächſten Stunden nicht nur Gaſtgeber, ſondern auch
Freunde wurden.

[ ][  ][ ]

Vereinbarungen, betreffend den Ausſchluß mündlicher
Nebenabreden oder den Erfüllungsort befinden.

* Gartenbauverein Darmſtadt. Durch Heide und Moor
zum Nordſeeſtrand. So iſt ein Vortrag mit
wunderſchön ausgeführten Lichtbildern betitelt, der am
kommenden Donnerstag abend die Zuhörerſchaft in jene
niederſächſiſchen Landſchaftsgebiete verſetzen ſoll, wo noch
altgermaniſches Volkstum in ſeiner unberührten urſprüng=
lichen
Kraft erhalten iſt und die Natur ihre beſonders aus=
geprägten
, charaktervollen Schönheiten zeigt. Näheres
enthält eine Anzeige in dieſer Nummer.

Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Kauf=
männiſche
Stenographen=Geſellſchaft Gabels=
berger
eröffnet, wie im Anzeigeteil unſeres Blattes be=
reits
mehrfach angekündigt, am Freitag in ihren Unter=
richtsräumen
, Mathildenplatz 8, neue Kurſe in
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
jetzige Zeit bietet für die nicht zur Fahne Berufenen
Gelegenheit, ſich beide Fächer anzueignen. Nach dem
Kriege werden Handel und Induſtrie einen erneuten
Aufſchwung nehmen und ein großer Bedarf an tüchtigen
Kräften vorhanden ſein. Die Kurſe der Geſellſchaft, an
der auch Damen und Schüler teilnehmen können, er=
freuen
ſich fortgeſetzt ſteigenden Zuſpruchs. Die Ge=
ſchäftsſtelle Mathildenplatz 8 gibt bereitwilligſt Aus=
kunft
.

Heereslieferungen.

Von der Heſſiſchen Handwerkskammer
wird uns geſchrieben: Die Heeresverwaltung hat auf dem
Gebiet des militäriſchen Vergebungsweſens
neue Bahnen eingeſchlagen, die geeignet ſind, beſonders
dem Handwerkerſtande größere Vorteile zuzuführen. Vor
allem wird hierbei Wert auf die Mitwirkung der
Handwerkskammern als der geſetzlichen Inter=
eſſenvertretung
des Handwerks gelegt. So hat auch die
Heſſiſche Handwerkskammer einer Anregung
des Kriegsminiſteriums (Feldzeugmeiſterei) folgend,
einen größeren Auftrag Heereslieferun=
gen
in namhafter Höhe übernommen. Die Aus=
führung
wird ſofort in Angriff genommen, und ſollen ſich
die betreffenden Handwerksmeiſter, Wagner und Schmiede,
aus dem ganzen Kammergebiet beteiligen. Die Hand=
werkskammer
wird alsbald mit den Innungen und ein=
zelnen
Meiſtern in Verbindung treten, während die kauf=
männiſche
Leitung von der Heſſiſchen Handwerkerzentral=
genoſſenſchaft
in Darmſtadt, einer Einrichtung der Hand=
werkskammer
, wahrgenommen wird.

Durch das Vorgehen der Heeresverwaltung ſieht ſich
das Handwerk vor eine große nationale Aufgabe geſtellt,
und gilt es, alle Kräfte anzuſpornen, um das in das Hand=
werk
geſetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Die praktiſche
Durchführung der neuen Anordnungen iſt vor allem eine
Organiſationsfrage. Mehr denn je werden die
Handwerker veranlaßt, ſich zu Innungen zuſammen=
zuſchließen
. Wo derartige Korporationen zurzeit be=
ſtehen, ſind ſie bei guter Leitung jederzeit in der Lage,
Lieferungen größeren Stils zu übernehmen und zur Zu=
friedenheit
der Mitglieder, ſowie der vergebenden Behör=
den
, auszuführen. Es wäre zu begrüßen, wenn die der
Innungsbewegung fernſtehenden Meiſter und Handwerks=
zweige
die Zeichen der Zeit verſtehen würden und ſich
zum Nutzen ihres Gewerbes in dieſer Organiſationsform
ſchleunigſt vereinigen würden. Gerade die Innungen ſind
dazu berufen, in ſchwerer Zeit den Berufsangehörigen
Arbeit und Verdienſt zuzuführen. Nach den heutigen
Verhältniſſen und nachdem die maßgebendſten Behörden
ſelbſt den langjährigen Wünſchen des Handwerks und
ſeiner Vertretung entgegengekommen und in erſter Linie
die Innungen bei Vergebungen in Berückſichtigung ziehen,
muß der Gedanke des fachlichen Zuſammen=
ſchluſſes mit aller Macht in den Handwerkerſtand

hineingetragen werden. Gilt es doch, nicht für den Augen=
blick
zu wirken, ſondern die in Kriegszeiten errungenen
Arbeitsgebiete ſollen auch in Friedenszeiten dem Hand=
werk
erhalten bleiben. Die Handwerkskammer will mit
der Uebernahme von Lieferungen zugleich auch praktiſch
zeigen, was durch gemeinſame Betätigung geleiſtet wer=
den
kann; ſie ſetzt dabei aber auch das feſte Vertrauen in
die Handwerkskreiſe, daß ſich jeder an ſeinem Teile be=
müht
, den geſtellten Aufgaben gerecht zu werden.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Im
R.=T. iſt ſeit heute der große Vierakter Roſenſtraße 30"
der Schlager des Programms. Selten iſt wohl ein ſo fei=
nes
Kino=Luſtſpiel geſchrieben worden. Da findet man
keine Unwahrſcheinlichkeiten und übertriebene Szenen, al=
les
, was da paſſiert, iſt lebenswahr. Iſt ſchon an und für
ſich das Luſtſpiel ein Schlager im wahren Sinn des Wor=
tes
, ſo trägt das flotte Spiel der Darſteller noch dazu bei,
die hinreißende Wirkung zu erhöhen. Etwas ganz neues
hat die Eiko=Geſ. Berlin in ihren Kriegs= Dokumen=
ten
eingeführt, welche jede Woche ab Mittwoch über die
Leinwand rollen, und zwar bringt obengenannte Firma
ein Preisrätſel im Film, wobei jeder Beſucher berechtigt
iſt, durch Einſendung der richtigen Löſung ſich an dieſem
Wettbewerb beteiligen zu können. Jede Woche werden
100 Mark ausgeloſt. Dieſe Einführung wird wohl je=
den
Beſucher des R.=T. intereſſieren. Ein großes Drama
aus Wild=Weſt und die üblichen guten Humoresken feh=
len
auch diesmal nicht auf dem Programm, während
Freunde von wirklich glänzenden Naturaufnahmen ihre
Rechnung im Beſchauen einer Nordlandreiſe finden. (S.
Anz.)

- h- Von der Bergſtraße, 3. Jan. ( Empfind=
icher
Verluſt.) Ein Herr aus unſerer Gegend hat
kürzlich in Worms 10000 Mark bar und in
Wertpapieren verloren. Der redliche‟ Finder hat
ſich noch nicht gemeldet.

-h- Von der Bergſtraße, 4. Jan. (Das fort=
geſetzt
froſtloſe Wetter) hat es ermöglicht, daß
alle zum Umbruch beſtimmten Aecker fertig daliegen und
noch mancher Acker konnte mit Winterfrucht
beſtellt werden, was man im Spätherbſt kaum er=
warten
konnte. Der Pferdemangel macht ſich zwar unan=
genehm
fühlbar, aber das Wetter hat bis jetzt alles zum
Beſſeren gewendet.

Erbach, 4. Jan. (Schwerer Unfall.) Am Sams=
tag
nachmittag vor 2 Uhr ereignete ſich in der Nähe der
Marbach an einer Straßenkrümmung ein furchtbares
Unglück. Das Fuhrwerk des Landwirts P. Horn von
Ebersberg, das der erſt 14jährige H. Ihrig von Hetzbach
lenkte, begegnete an der erwähnten Stelle zwei Probe=
autos
der Benzſchen Werke in Mannheim, die in raſen=
der
Fahrt von Hetzbach her kamen. Schon beim erſten
Auto ſcheuten die Pferde, beim zweiten aber ſtiegen ſie
derart hoch, daß der junge Ihrig zu Boden geriſſen und
ihm von den Hufen des einen Tieres der Kopf vollſtän=

dig zertrümmert wurde. Der Tod trat ſofort ein. Die
Chauffeure ſind zur Anzeige gebracht.

Michelſtadt, 5. Jan. (Reiche Spende.) Herr Dr.
A. Spiegel = Darmſtadt hat dem hieſigen Pfarramt
250 Mark eingehändigt. Dieſe Summe ſoll an ſolche Fa=
milien
verteilt werden, die durch den Krieg in Not geraten
ſind.

Mainz, 5. Jan. (Vom Tode des Ertrinkens
gerettet.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag
ſtürzte ein Schiffer beim Aufſuchen ſeines am Templer=
tor
im Rhein vor Anker liegenden Schiffes ins Waſſer.
Er ſchrie jämmerlich um Hilfe, worauf er von Soldaten
des Garniſonlazaretts aus dem Rhein gerettet wurde.
Mit dem Krankenwagen des Lazaretts wurde er in das
ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Dort bekam er einen
Tobſuchtsanfall; er ſchlug alles zuſammen und
mußte ſchließlich in die Zwangsjacke geſteckt werden.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 5. Jan. Der Direktor der
Hochſchule für bildende Künſte, Anton v. Werner, iſt
geſtern abend in ſeiner hieſigen Wohnung infolge von
Herzſchwäche geſtorben. Er ſtand im 72. Lebensjahr.
Das Ableben Anton v. Werners erfolgte geſtern abend
6½ Uhr. Am Sterbebette waren anweſend die beiden
unverheirateten Töchter Lilli und Hildegard und die
Schwiegertochter, Frau Regierungsbaumeiſter v. Werner.
Der Künſtler war ſchon in den letzten Tagen ſehr kränk=
lich
, ſo daß der Tod den nächſten Anverwandten nicht
überraſchend war. Ueber die Trauerfeierlichkeiten iſt noch
nichts bekannt. Im Thüringer Wald herrſcht ſeit
geſtern, nach einer Meldung des Berl. Tageblattes, anhal=
tender
Schneeſturm. Der Schnee liegt an manchen
Stellen 60 Zentimeter hoch. Der Verkehr iſt vielfach ge=
ſtört. Mit Schneepflügen müſſen mühſam die Wege wie=
derhergeſtellt
werden.

Plauen i. B., 5. Jan. (Großfeuer.) In der Blei=
cherei
und Appreturanſtalt der Gebr. Uebel brach Groß=
feuer
aus. Die Fabrikanlagen ſind faſt völlig vernichtet.
Vermutlich liegt Kurzſchluß vor.

Budapeſt, 4. Jan. (Entlarvte Diebe.) Die
Polizei hat eine große Diebesbande entdeckt, die mit
Hilfe des wachthabenden Polizeikommiſſars große Waren=
mengen
vom Engelfelder Güterbahnhof im Werte von
mehreren 100 000 Kronen weggeſchafft hat und ſich der
Hilfe von 25 Hehlern bediente. Die Mitglieder der Die=
besbande
und die Hehler befinden ſich in Polizeigewahr=
ſam. Die Hehler ſind alle vermögend.

Mailand, 5. Jan. (Von einer Lawine ver=
ſchüttet.) Ein Offizier und ſechs Soldaten
wurden an der öſterreichiſchen Grenze der Provinz Vi=
cenza
von einer Lawine verſchüttet. Sie ſind noch nicht ge=
funden
worden.

London, 5. Jan. (Geſtrandeter Dampfer.) Der
norwegiſche Dampfer Bjaroven iſt auf der Reiſe
von Neu=York nach Gothenburg, nördlich von Rockall,
geſtrandet.

B.B. Die Feldpoſt als Erzieherin! Die Mahnung
des Kriegsminiſters, doch das Verſenden inhaltloſer und
Ulk=Neujahrskarten an die Truppen im Felde im Inter=
eſſe
der Mannſchaften und auch im Intereſſe der Feldpoſt
zu unterlaſſen, hat eine erfreuliche Folge gehabt. Der
Wunſch des Kriegsminiſters iſt faſt allgemein erfüllt wor=
den
, denn die Zahl der ins Feld geſandten Karten iſt
ſehr gering. Allerdings konnten es verſchiedene nicht
unterlaſſen, Karten mit Zoten in Wort und Bild ins Feld
zu ſenden. Aber ſie hatten die Rechnung ohne die Feld=
poſt
gemacht. Ein großer Teil ſolcher Karten iſt aufgrund
der poſtaliſchen Beſtimmungen den Abſendern wieder zu=
rückgeſtellt
worden mit dem Vermerk: Zur Verſendung
nicht zugelaſſen. Man wird dieſer Maßnahme der Feld=
poſt
rückhaltlos zuſtimmen müſſen. Die Poſt iſt nach dem
Poſtgeſetz dazu berechtigt.

* Ein überraſchendes Ergebnis. Trotz der vielfachen
Aufforderungen in den Zeitungen und durch amtliche
Perſonen, das Goldgeld bei den öffentlichen Kaſſen in
Papiergeld umzuwechſeln, wird noch viel Gold, nament=
lich
in den einfachen Volkskreiſen, zurückgehalten. Dieſe
Beobachtung iſt dieſer Tage in Lauban gemacht worden.
Der Fabrikbeſitzer Wilhelm Pyrkoſch hatte in den Lau=
baner
Zeitungen bekannt gemacht, daß er an den letzten
beiden Tagen des alten Jahres jedem fünf Pfund Weizen=
Kriegsmehl umſonſt gebe, der ein Goldſtück bei ihm gegen
Papiergeld umwechſele. Der Erfolg war, daß an den
beiden Tagen ſich einfache Leute aus der Stadt und vom
Lande in Mengen bei ihm einfanden und um Umwechſlung
des mitgebrachten Goldes und Uebergabe des verſpro=
chenen
Mehles baten. Eine einfache Frau zahlte z. B.
über 4000 Mark in Gold an. Im ganzen wurden etwas
über 68 000 Mark achtundſechzigtauſend Mark um=
gewechſelt
und an die Reichsbank abgeliefert. Einige
mußten unverrichteter Sache wieder nach Hauſe gehen, da
Herr Pyrkoſch kein Papiergeld mehr beſaß und die Reichs=
bank
bereits geſchloſſen hatte.

Ein deutſcher Reſerviſt als Ruſſe von den Deut=
ſchen gefangen genommen. Ein wohl einzig daſtehendes
Kriegserlebnis hat der Miſſionskandidat Oswald Kraft
aus Kirchheilingen in Thüringen durchgemacht. Seine
Angehörigen erhielten vor einiger Zeit die Nachricht, daß
ihr als Reſerviſt eingezogener Sohn Oswald am 11. Okto=
ber
in Rußland gefallen ſei. Tatſächlich aber war er von
ſeiner Truppe abgeſprengt worden und geriet weit hinter
die ruſſiſche Gefechtslinie. In einem halb verbrannten
und verlaſſenen ruſſiſchen Dorfe gab ihm ein mitleidiger
polniſcher Bauer Zivilkleidung, und nun verſuchte K., in
dieſer Verkleidung wieder zu den Seinigen zu gelangen.
Aber die Verſuche ſchlugen fehl; er wurde im Gegenteil
von den Deutſchen gefangen genommen. Seiner Erzäh=
lung
wurde nicht geglaubt, und die Abſchiebung in das
Ruſſengefangenenlager bei Magdeburg war die Folge.
Hier glückte es dem Pſeudoruſſen endlich, ſeinen Vater tele=
graphiſch
von ſeinem Mißgeſchick zu verſtändigen. Das
Zeugnis des Vaters, daß es ſich wirklich um ſeinen Sohn
handle, bewirkte deſſen ſofortige Freilaſſung. Inzwiſchen
it er wieder zu ſeinem Truppenteil zurückgekehrt.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 5. Jan. (Börſenſtimmungsbild.)
Wie ſchon in den letzten Tagen, erfreuten ſich heute die
Rentenwerte dank der zunehmenden Geldflüſſigkeit und
der zuverſichtlichen Beurteilung der Geſamtlage auf den
Kriegsſchauplätzen einer weiter zunehmenden Nachfrage.
Die Führung hatten wiederum Kriegsanleihe und Schatz=
anweiſungen
, die ihre Kursſteigerung fortſetzten. In der
Bevorzugung der Kriegsanleihe vor den ſeinerzeit zum
gleichen Preiſe ausgegebenen Schatzanweiſungen erblickt
man einen Beweis dafür, daß die allmähliche Höherbewer=
tung
in der Hauptſache der anhaltenden Nachfrage des
Publikums zuzuſchreiben iſt. Bemerkenswert iſt, daß die
Banken und Bankfirmen der ſogenannten Stempelvereini=
gung
, die ſich nach wie vor von dem Geſchäft in Induſtrie=
werten
fernhalten, an dem Handel in deutſchen Renten
und beſonders in Kriegsanleihen ſich beteiligen. Von
induſtriellen Spezialwerten ſetzten Rheiniſche Metall=
waren
, Dürener Metallwaren, Daimler Motoren, Adler
Fahrradwerke und Köln=Rottweiler Pulverfabriken, ſowie
Maſchinenfabriken und chemiſche Aktien ihre Steigerung
fort, wenn auch gelegentlich in dem einen oder anderen
Papier realiſiert wird. Das Geſchäft in Deviſen und
Banknoten war ſtill. Begehr beſtand für ruſſiſche Noten.
Geld iſt unverändert flüſſig.

Landwirtſchaftliches.

Frankfurt, 4. Jan. (Viehhof= Markt=
bericht
.) Auftrieb: 1235 Rinder (174 Ochſen, 64 Bullen,
1007 Kühe), 330 Kälber, 63 Schafe, 2000 Schweine. Preiſe
für 1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark.
Ochſen: a) 5458 (100105), b) 5053 (9197), c) 4649
(8591). Bullen: a) 5053 (8388), b) 4447 (8083).
Kühe: a) 5053 (9095), b) 4448 (8286), c) 1. 4044
(7785), 2. 3842 (7078), d) 3035 (6070), e) 2227
(5060). Kälber: a) 4650 (7885), b) 4044 (6875).
Schafe: 4142 (9092). Schweine: a) 6667½ (8486),
b) 6566½ (8385), c) 6768 (8486), d) 6768 (8486).
Marktverlauf: Rinder flott, in Ochſen ungenügende Zu=
fuhr
, Kälber gedrückt, Schafe ruhig, Schweine lebhaft,
Markt völlig ausverkauft.

F.C. Frankfurt, 4. Jan. (Kartoffelmarkt.)
Kartoffeln im Waggon 7,008,00, im Detail 8,009,00 Mk.,
alles per 100 Kilo.

Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 28. Dezember 1914 bis 4. Januar 1915.

Unter den Maßnahmen, die zur Sicherſtellung unſerer
Brotverſorgung getroffen wurden, ſind diejenigen, die eine
Streckung der vorhandenen Vorräte bezwecken, die weit=
aus
wichtigſten. Leider haben die Mahnungen zur Ein=

ſchränkung nicht überall die nötige Beachtung gefunden,
ſo daß die Regierung ſich zu einer Verſchärfung der be=
treffenden
Maßregeln veranlaßt ſieht. Wie verlautet, be=
ſteht die Abſicht, die Ausbeute beim Ausmahlen von Rog=
gen
von 72 auf 82 Prozent und beim Weizen von 75 auf
80 Prozent zu erhöhen. Außerdem ſoll die Beimiſchung
von Roggenmehl zum Weizenmehl anſtatt 10 Prozent in
Zukunft 30 Prozent betragen und der bei der Bereitung
von Roggenbrot vorgeſchriebene Zuſatz an Kartoffelmehl
von 5 auf 10 Prozent erhöht werden. Weiterhin wird die
Verwendung von Weizenmehl zur Feinbäckerei einge=
ſchränkt werden. Vorausſetzung für die Wirkſamkeit aller
dieſer Maßnahmen iſt aber, daß das Verfütterungsverbot
für mahlfähiges Brotgetreide ſtreng befolgt wird. Das
Landwirtſchaftsminiſterium weiſt in einem Aufruf erneut
auf dieſes Verbot hin, deſſen Befolgung wohl mit Schwie=
rigkeiten
für die Landwirte verbunden, aber im vaterlän=
diſchen
Intereſſe dringend nötig iſt. Die Umgehung der
Höchſtpreiſevorſchriften wird durch die Begrenzung der
Proviſionen und Sackleihgebühren nunmehr weſentlich er=
ſchwert. Eine große Rolle ſpielt aber nach wie vor die
Gegenlieferung an Kleie, wobei die Verkäufer von Ge=
treide
ſich dadurch einen Sondervorteil zu verſchaffen ſu=
chen
, daß ſie die Lieferung von Kleie zu einem Preiſe
verlangen, der niedriger iſt als der Höchſtpreis, alſo nicht
der Marktlage entſpricht. Derartige Abmachungen verſto=
ßen gegen die Bundesratsbeſtimmungen, und es iſt zu be=
achten
, daß bei dieſer Umgehung ſich beide Teile ſtrafbar
machen. Von großer Wichtigkeit ſind die neuen Beſtim=
mungen
über das Enteignungsverfahren, das ſich bekannt=
lich
auch auf ungedroſchenes Getreide erſtreckt. Sowohl die
Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung als
auch die unter Beteiligung des Staates gegründete Kriegs=
getreidegeſellſchaft
ſind ermächtigt, die Beſitzer von Ge=
treide
zur Ueberlaſſung beſtimmter Mengen aufzufordern.
- Was das Geſchäft anlangt, ſo konnte von einer Bele=
bung
umſo weniger die Rede ſein als zwiſchen den Feſt=
tagen
ohnehin nur wenig Ware herauszukommen pflegt.
Man hofft jedoch, daß die Landwirte ſich nunmehr in ſtär=
kerem
Maße mit dem Ausdreſchen beſchäftigen und den
Märkten größere Mengen zuführen werden. Bei der Be=
ſchaffung von Weizen wird man allerdings auch weiterhin
mit dem Wettbewerb der weſtlichen Mühlen zu rechnen
haben, zumal der Staffeltarif den Abſatz vom Oſten nach
dem Weſten ohnehin begünſtigt. In Roggen kamen vor
dem Inkrafttreten der neuen Beſtimmungen vielfach grö=
ßere Abſchlüſſe zuſtande. Seither haben die Ankäufe der
Behörden, die zum Teil im Wege der Enteignung erfol=
gen
, das Angebot wieder vermindert. Hafer wird in der
Hauptſache von den Behörden aufgenommen, wobei meiſt
die Höchſtpreiſe zuzüglich der erlaubten Zuſchläge für Pro=
viſionen
und Säcke bewilligt werden. Da die Händler
ſelbſt nur zu Höchſtpreiſen kaufen können, ſind ſie darauf
angewieſen, ihre Ware im Kleinhandel zu verwerten. In
Gerſte hat das Geſchäft ſeit der Einführung der neuen
Vorſchriften faſt vollſtändig aufgehört. Es ſtellten ſich die
Preiſe am letzten Markttage in Mark für 1000 Kilogramm
wie folgt: (Die geſetzlichen Höchſtpreiſe ſind in Klammern
beigefügt.)

Weizen
Roggen
Gerſte
Hafer
Berlin . . . . . . .
-
(261½)
-
(212½)
-
(212½)
-
(214)
Danzig . . . . . . .
251½
(253½)
-
-
(213½)
207
(200)
Poſen
-
(251½)
-
(211½)
-
(211½)
-
(208)
Breslau
248½-53½
(253½)
208½-213½
(213½)
213½
213½
(213½)
201-206
(206)
Roſtock . . . . . . .
254
(259½)
214
(219½)
-
(219½)
210-212
(212)
Hamburg
273
(269½)
233
(229½)
-
(229½)
223
(219)
Krefeld . . . . . . .
281½
(277½)
241½
(237½)
-
(237½)
227
(224)
Frankfurt . . . . . .
276½
(276½)
236½
(236½)
235
(236½)
223
(223)
München . . . . . .
278½
(278½)
238½
(238½)
-
(238½)
222
(222)

[ ][  ][ ]

Kämpfe vor Durazzo.

* Rom, 5. Jan. Wie Giornale d’Italia ausführt,
wird die Lage bei Durazzo ernſter, weil die
Aufſtändiſchen feſt entſchloſſen ſind, die
Stadt zu beſetzen, von der ſie nicht mehr weit ent=
fernt
ſind. Nach ganz neuen Meldungen, die abends bei
der Regierung eingetroffen ind, erſcheint gegenwärtig eine
Gefahr ausgeſchloſſen zu ſein, da beträchtliche Streitkräfte
Eſſad Paſchas unter dem fähigen Kommando Eſſads
energiſch Widerſtand leiſten. Es wird noch=
mals
darauf hingewieſen, daß die in Durazzo und ande=
ren
Orten umlaufenden Gerüchte über eine bevorſtehende
Landung italieniſcher Martoſen nicht zu der Annahme
führen dürfen, daß die Regierung zu einer ſolchen Maß=
regel
entſchloſſen ſei, Sie entſpringen einzig der berech=
tigten
Beſorgnis der italieniſchen und
anderen fremden Kolonien. Das Einzige, was
ſicher iſt, iſt, daß die italieniſche Regierung entſchloſſen
iſt, die Sicherheit der Fremdenkolonien in Durazzo zu ge=
währleiſten
. Zu dieſem Zwecke wird, falls die Aufſtändi=
ſchen dazu übergehen ſollten, Durazzo unmittelbar anzu=
greifen
, ein Transportſchiff zur Verfügung des Admirals
Patris entſandt. Giornale d’Italia bemerkt, daß dieſe
Nachricht den Gedanken an eine Landung vollſtändig aus=
ſchließt, weil ſie die Möglichkeit offen läßt, im Falle von
ſchwerwiegenden Ereigniſſen in Durazzo die bedrohten
Fremden auf italieniſchen Schiffen unterzubringen.

* Rom, 4. Jan. Die Agenzia Stefani meldet aus
Durazzo, 8 Uhr morgens: Die Aufſtändiſchen for=
derten
durch einen vom muſelmaniſchen Komitee unter=
zeichneten
Brief, daß man ihnen die Ge-
ſandten Frankreichs und Serbiens aus=
liefere
. Eine halbe Stunde nach Mitternacht
begann der Angriff auf die Stadt.
Eſſad Paſcha, der zu den Laufgräben gegangen war, teilte
der italieniſchen Geſandtſchaft mit, daß eine ernſte Ge=
fahr
beſtehe, und forderte jede nur mögliche Hilfe.
Die Geſandtſchaft unterrichtete die Schiffe im Hafen. Um
2½ Uhr morgens gaben die Kriegsſchiffe Miſurata
und Sardegna zur Verteidigung der Stadt einige
Kanonenſchüſſe ab. Man erreichte dadurch, daß
das Gewehrfeuer der Aufſtändiſchen aufhörte. Die ita=
lieniſche
Kolonie begab ſich mit den Geſandtſchaften Ita=
liens
, Frankreichs und Serbiens an Bord der Schiffe
Sardegna und Miſurata.

* Rom, 5. Jan. Giornale d'Italia meldet aus Du=
razzo
: Die Schlacht zwiſchen den Truppen
Eſſad Paſchas und den Aufſtändiſchen
dauert in der Umgebung Durazzos mit Heftigkeit
fort. Der Ausgang iſt noch ungewiß. Die Aufſtändiſchen
ſind ſehr zahlreich und verfügen über eine Menge Waffen.
Der Zuſammenſtoß zwiſchen ihnen und den Truppen Eſſad
Paſchas wird blutig ſein. Eſſad Paſcha, der nach Durazzo
gekommen iſt, um mit den Mitgliedern des Senats, den
Vertretern der Fremden und anderen Notabeln im Hin=
blick
auf eine beſſere Organiſation des Widerſtandes und
der Verteidigung zu konferieren, wird ſogleich zur Schlacht=
front
an die Spitze der Truppen zurückkehren, die ihm treu
ſind, um mit den Aufſtändiſchen zu kämpfen.
Die Lage wird immer ſchwieriger werden. Sardegna be=
findet
ſich immer noch hier. Ihre Anweſenheit beruhigt
die Bevölkerung der Fremdenkolonien, die ſich in großer
Beſtürzung befindet.

* Rom, 5. Jan. Die Agenzia Stefani meldet aus
Durazzo vom 4. Januar: Ueber die Ereigniſſe in der
vergangenen Nacht werden folgende Einzelheiten bekannt:
In den erſten Nachtſtunden wiurde die Stadt von
den Aufſtändiſchen angegriffen. Der Gou=
verneur
der Stadt teilte dem italieniſchen Geſandten mit,
daß große Gefahr beſtände, die die Anwendung von Ar=
tillerie
notwendig mache und die Einſchiffung der Kolonie.
Sofort wurden die nötigen Maßnahmen getroffen. In
kurzer Zeit war die ganze Kolonie an Bord der Schiffe,
auch das Perſonal der franzöſiſchen und ſerbiſchen Ge=
ſandtſchaft. Das Artilleriefeuer hatte das gewünſchte Er=
gebnis
, da die Aufſtändiſchen die Flucht ergriffen. Die
italieniſche Kolonie in Durazzo zählt 60 Perſonen, die
öſterreichiſch=ungariſche Kolonie 28, die griechiſche 7, die
franzöſiſche, bulgariſche und ſerbiſche zuſammen etwa 20
Perſonen.

Der Krieg.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 5. Jan. Amtlich wird verlautbart: 5. Jan.,
mittags. Am nördlichen und ſüdlichen Kriegs=
ſchauplatz hat ſich nichts Weſentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Bedrohung Warſchaus.

* Wien, 5. Jan. Kriegsberichterſtatter ruſſiſcher
Blätter melden, Hindenburg beabſichtige offen=
bar
, mit aller Macht Warſchau zu forcieren,
doch ſei deſſen Lage nicht verzweifelt. Beunruhigung rufe
nur das häufige Auftauchen deutſcher Flie=
ger
hervor. Vier Flugzeuge haben in den letzten Tagen
Bomben und Proklamationen herabgeworfen, in welchen
die polniſche Bevölkerung aufgefordert wird, den Deut=
ſchen, die Freunde ſeien, nicht mit Angſt entgegenzuſehen,
ſondern ſie gut aufzunehmen. Die polniſche Bevölkerung
ſolle täglich zwiſchen 12 und 2 Uhr mittags in
den Häuſern bleiben, da in dieſer Zeit Bomben ge=
worfen
würden.

* Berlin, 5. Jan. Die B. Z. meldet aus Mai=
land
: Secolo erfährt aus Petersburg: Die Deut=
ſchen ſetzten ihren ununterbrochenen hart=
näckigen
Anſturm, deſſen Ziel Warſchau iſt,
fort. Im Süden der Pilica verſuchen erhebliche öſter=
reichiſch
=ungariſche und deutſche Truppen auf Kielce vorzu=
ſchreiten, ihre im Oktober vollzogenen Bewegungen er=
neuernd
.

Die Lage in Weſtgalizien.

* Wien, 5. Jan. Der Kriegskorreſpondent der
Reichspoſt bringt Schilderungen eines Offiziers über die
Lage der verbündeten Truppen in Weſt=
galizien
die ſo ſtarke Stellungen innehätten, daß er
an eine Bewältigung durch den Feind nicht glaube. Die
Angriffe der Ruſſen ſeien buchſtäblich im
Feuer zerſchellt. Ebenſo ſtark ſeien die in mehreren
Reihen hintereinander angeordneten ruſſiſchen Linien.
Die Ruſſen litten unter ausgeſprochener Kriegsmüdigkeit.
Jeden Tag kämen Ueberläufer herüber. Sie klagten über
elende Verpflegung. Die ruſſiſche Artillerie ſei

überlegen, leide aber an Munitionsmangel. Prächtige Bur=
ſchen ſeien die Rheinländer; ſie griffen wie die Teufel an
und ſeien faſt zu tapfer, ihre Offiziere ſeien immer an
der Spitze, während die ruſſiſchen Offiziere hinter der
Schwarmlinie lägen oder hinter der Front mit der Piſtole
in der Fauſt die Truppen zum Angriff vorſchickten. Die
Ruſſen ſeien tapfer, doch könnten ſie ſich nicht ebenſo auf
die Soldaten verlaſſen, wie die Deutſchen, Oeſterreicher
und Ungarn. Der Offizier verſichert ſchließlich, daß die
im Felde ſtehenden öſterreichiſch=ungariſchen Truppen hart
wie Stahl ſeien und bei weiterer Fürſorge für ihr körper=
liches
Wohl auch den Winter ſiegreich durchhalten würden.
Dieſen Männern ſei jede Furcht vor dem Tode ge=
ſchwunden.

Die bisherigen Leiſtungen Oeſterreich=Ungarns.

* Wien, 5. Jan. Die Wiener Sonn= und Mon=
tagszeitung
ſchreibt: Unſere tapferen Armeen haben
die ruſſiſche Heereswoge in ihrem Vormarſch in
das Herz Deutſchlands und der Monarchie aufgehal=
ten
und damit eine Tat vollbracht, die nicht nur das
Staunen der Zeitgenoſſen hervorruft, ſondern in der
Kriegsgeſchichte durch Jahrhunderte als eine Leiſtung der
Minderheit gegen eine Ueberzahl geprieſen werden wird.
Gleichzeitig haben wir auch durch ein kluges Zuſammen=
faſſen
unſerer bürgerlichen Widerſtandskraft der Aus=
breitung
der ſozialen Not eine Schranke gezogen und uns
dem wirtſchaftlichen Verfall erfolgreich entgegengeſtemmt.
Eine wohlvorbereitete ſoziale Fürſorge hat dieſe Gefahr in
Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn vollſtändig ausge=
ſchaltet. Die ſtaatlichen Unterſtützungen für die Familien
der Einberufenen, die rechtzeitige Fürſorge für die Be=
ſchäftigung der Arbeitsloſen, die ſorgfältige Ausnutzung
aller produktiven Kräfte im Dienſt der militäriſchen und
ſtaatlichen Aufgaben hat uns vor dem Geſpenſt der ſozialen
und wirtſchaftlichen Kriſis behütet, die Schrecken und Sor=
gen
des Krieges vermindert, die militäriſche Leiſtungs=
fähigkeit
in einem alle Berechnungen übertreffenden Maße
geſteigert und vor allem das Zutrauen in die eigene wirt=
ſchaftliche und ſoziale Kraft gefeſtigt und es hervorgerufen
und geſtählt, wo es etwa fehlte.

Geradezu überwältigend iſt der Triumph, den
Deutſchland und die Monarchie auf finan=
ziellem
Gebiet gefeiert haben. Die Zeichnungen und
Einzahlungen auf die Kriegsanleihen haben den
Beweis unſerer finanziellen Unabhängigkeit vom Ausland
geliefert. Haben unſere Gegner uns ſchon bei Beginn des
Krieges verhöhnt, daß unſere Widerſtandskraft nur allzu
bald an dem Fehlen der finanziellen Mittel erlahmen
werde, deren der Krieg bedarf, ſo ſehen ſie nun, daß dieſe
Mittel einen ſolchen Umfang haben, daß von einer Er=
ſchöpfung gar keine Rede ſein kann. Mehr als drei
Milliarden Kronen ſind für die Kriegsanleihe in
Oeſterreich=Ungarn gezeichnet worden. Dabei wurden bei
den Einlagen bei den Banken und den Sparkaſſen nur
Beträge von 10 Prozent in Anſpruch genommen, ein Be=
weis
für die finanzielle Kraft der Bevölkerung der Mon=
archie
, die erſt aus dieſem Anlaß zum erſten Mal allge=
mein
zum Bewußtſein gekommen iſt. Wie groß dieſer Er=
folg
iſt und wie ſtark er auf unſere Feinde gewirkt hat,
beweiſen ihre fortdauernden Verſuche, ihn herabzuſetzen
und zu verkleinern.

Das kräftige Menſchenmaterial, reichlich und muſter=
haft
ausgerüſtet, ſorgfältig und gewiſſenhaft militäriſch
eingeübt, das wir in den letzten Tagen des verfloſſenen
Jahres an die Front ſchickten, iſt ein Beweis dafür,
daß auch auf dieſem Gebiete der Monarchie Hilfsquellen
zur Verfügung ſtehen, die alle Berechnungen unſerer Geg=
ner
zuſchanden machen. Schon ſind die neuen Einberu=
fungskundmachungen
veröffentlicht; die eben verlaſſenen
Uebungsplätze der abgeganenen Truppen werden von neu
eingerückten beſiedelt. Schon ſtehen auch die Mannſchaften
bereit, die auch dieſe neu Eingerückten in angemeſſener
Zeit wieder ablöſen werden. Wie niederſchmetternd dieſe
Kraftleiſtungen auf unſere Feinde wirken, zeigt die Tat=
ſache, daß die Entente=Preſſe täglich ihre Leſer durch Be=
richte
über revolutionäre Vorgänge in Buda=
peſt
, Wien oder ſonſtwo in der Monarchie zu tröſten ſucht!

Deutſche Gefangene aus Afrika in England.

* Berlin, 5. Jan. Die African Mail berichtet
unterm 25. Dezember aus Liverpool: In Liverpool
machte die Ankunft des Dampfers Akaſſa von der
Elder=Dempſter=Linie mit einer Anzahl deutſcher Ge=
fangener
aus Weſtafrika Aufſehen. Die Gefan=
genen
trugen faſt alle die leichte Tropenuniform und ſtan=
den
unter Bedeckung maleriſch gekleideter Mitglieder der
eingeborenen weſtafrikaniſchen Polizeitruppen. Alle Ge=
fangenen
wurden zu einem Eiſenbahnzug gebracht und
nach einem nicht bekannt gegebenen Beſtimmungsort über=
geführt
.

Liebesgaben.

* Brüſſel, 5. Jan. Für die in Brüſſel und der
Provinz Brabant ſtehenden Beſatzungstruppen
ſind von der Sammelſtelle Hamburg zwiſchen dem 15. und
24. Dezember 37 Waggons mit 150 000 Paketen verſandt
worden. Die Gaben ſind rechtzeitig verteilt worden.
Weitere, am 26. Dezember eingegangene 12 Waggons, ſind
Neujahr beſtellt worden. Am 31. Dezember eingetroffene
17 Waggons ſind ebenfalls raſch zur Verteilung gebracht
worden. In gleich prompter Weiſe erfolgte die Vertei=
lung
der Weihnachts= und Neujahrspakete in den anderen
belgiſchen Provinzhauptſtädten.

Der Vorſchlag des Papſtes zum Gefangenen=
Austauſch.

* Rom, 5. Jan. Corriere d’Italia ſchreibt über den
Schritt des Papſtes zugunſten der Gefangenen: Der
Heilige Stuhl hatte Sondierungen vorgenommen, um die
Anſichten der kriegführenden Staaten kennen zu lernen.
Alle Regierungen haben ſofort ihre volle Zuſtimmung
ausgeſprochen. So wurde denn der Vorſchlag zu Neu=
jahr
mit gleichlautenden Depeſchen an alle
Regierungen gemacht. Die Depeſche für Frankreich ging
direkt an Poincaré, dieſer hat aber noch nicht geant=
wortet
. Die anderen Staaten haben ſich beeilt, telegra=
phiſch
zu antworten und das Gefühl der vollſten Sym=
pathie
gegenüber dem Vorſchlag des Papſtes ausgeſpro=
chen
. Man erwartet die unverzügliche Antwort Rußlands,
das übrigens die Annahme ſchon früher mitgeteilt hat.

Die Jahresklaſſe 1916.

* Lyon, 5. Jan. Der Nouvelliſte meldet aus Pa=
ris
: Die Rekrutierungsarbeiten für die Jahres=
klaſſe
1916 haben begonnen. Die Unterſuchungskom=
miſſionen
erhielten den Auftrag, nur ſolche Leute in die
Armee einzureihen, die trotz ihrer Jugend die Strapazen
des Feldzuges auszuhalten vermögen.

Eine Demonſtration der Vereinigten
Staaten gegen England.

* Wien, 5. Jan. Die Neue Freie Preſſe meldet:
Die amerikaniſche Regierung hat den Auftrag gegeben,
daß die Flotte, die im Begriff war, aus Anlaß der Er=
öffnung des Panamakanals in San Franzisko nach dem
Stillen Ozean abzudampfen, im Atlantiſchen
Ozean zurückgehalten werde. Dieſes iſt ſelbſt=
verſtändlich
nicht ſo zu deuten, daß die Beziehungen zwi=
ſchen Waſhington und London einen ſolchen Punkt erreicht
haben, der über eine diplomatiſche Kriſe hinaus=
geht
, aber dieſe Maßnahme zeigt, daß Präſident Wilſon
von der öffentlichen Meinung des Landes getrieben wird,
die Freiheit der Schiffahrt energiſch zu ſichern, und daß
die Forderungen der Vereinigten Staaten derartig ſind,
daß ſie berückſichtigt werden müſſen.

Friedensbeſtrebungen Wilſons.

* Rom, 5. Jan. Eine Korreſpondenz erfährt, daß
die amerikaniſchen Kardinäle Gibbons, Farley und
O'Connel in der Abſicht, ein Zuſammenarbeiten
der Vereinigten Staaten mit dem Heiligen
Stuhl in den Beſtrebungen zugunſten des
Friedens und zur Linderung der Kriegsfolgen herbei=
zuführen
, ſich mit einem dahingehenden Vorſchlage an
Wilſon wandten. Dieſer nahm die Anregung ſehr
günſtig auf. Er werde ſehr wahrſcheinlich einen außer=
ordentlichen
Geſandten nach Rom entſenden, um den
Papſt zur Thronbeſteigung zu beglückwünſchen und zur
Beruhigung der Geiſter und einer ſchnellen Löſung
des europäiſchen Konflikts geeignete Abmachun=
gen
zu treffen.

Engliſche Minen an der norwegiſchen Küſte.

* Berlin, 5. Jan. Laut norwegiſchen Preſſenach=
richten
ſind zahlreiche Minen an der norwegi=
ſchen Südküſte angetrieben worden, von denen
eine durch die norwegiſchen Marinebehörden geborgen und
unterſucht worden iſt. Nach den Ergebniſſen der Unter=
ſuchung ſteht, wie wir von amtlicher Stelle erfahren, un=
zweifelhaft
feſt, daß es ſich um eine eng=
liſche
Mine handelt. In letzter Zeit ſahen viele
zwiſchen der engliſchen Küſte und dem Skagerak fahrende
Dampfer ebenfalls treibende Minen. Angeſichts dieſer
Umſtände und bei der anerkannt ſchlechten
Ankervorrichtung der engliſchen Minen iſt
als ſicher anzunehmen, daß die in der Nordſee und an der
norwegiſchen Küſte treibenden Minen desſelben Urſprungs
ſind, wie die zahllos an der holländiſchen Küſte angetrie=
benen
, die von der holländiſchen Regierung faſt ausſchließ=
lich
als engliſche feſtgeſtellt worden ſind.

Beſchießung Daresſalams durch die Engländer.

* London, 5. Jan. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Nairobi: Die britiſchen Kriegsſchiffe Fox und
Goliath beſchoſſen am 15. Dezember Daresſa=
lam
. Die Stadt hat großen Schaden gelitten.
Alle Schiffe des Feindes wurden unbrauchbar gemacht.
Vierzehn Europäer und zwanzig Eingeborene wurden ge=
fangen
genommen. Die Engländer verloren einen Toten
und zwölf Verwundete.

Ein ruſſiſches Dementi.

* Rom, 5. Jan. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Da einige italieniſche Zeitungen Gerüchte veröffentlicht
haben, daß Rußland Schritte hinſichtlich
eines Friedenſchluſſes unternommen habe,
dementiert der ruſſiſche Botſchafter derartige Gerüchte
im Namen ſeiner Regierung in kategoriſcher Weiſe. Ruß=
land
denkt nicht daran, die Friedensfrage zu diskutieren,
bis nicht ſeine Gegner gezwungen ſein werden, die Be=
dingungen
anzunehmen, die die Verbündeten als die ein=
zige
Garantie eines dauernden Friedens betrachten.

Die Neutralität der Schweiz.

* Baſel, 5. Jan. Die Basler Nachrichten berichten
über eine Unterredung des Bundesrats Hoffmann mit
einem Vertreter des Petit Pariſien. Dabei äußerte Hoff=
mann
unter anderem: Man wollte Frankreich glauben
machen, daß die Baſeler Polizei eine Einmiſchung
der deutſchen Polizei bezüglich der Ueberwachung
der Fremden nur allzu gern zulaſſe. Er bitte, auf das
Formellſte zu erklären, daß die Schweizer wie die Baſeler
Regierung niemals die geringſte Teilnahme der deutſchen
Polizei ertragen werden. Das Gleiche erkläre ich bezüglich
der franzöſiſchen Polizei. Zuerſt ſind allerdings Unge=
ſchicklichkeiten begangen worden, es gab Uebereifer, beides
wird ſich nicht wiederholen. Die geographiſche Lage
Baſels ſcheint die Stadt zum Hauptquartier der
Spione aller Länder gemacht zu haben. Das iſt
eine Tatſache, aus welcher ſich bedauerlicherweiſe der
Hang ergibt, überall in Baſel Spione zu ſehen. Bisher
ließ unſer Geſetzbuch eine Beſtrafung wegen Spionage
nur zu, wenn ſie gegen die Schweiz begangen worden
war. Von nun an iſt auch in anderen Fällen eine Ver=
urteilung
zu Gefängnis durch einen Schweizer Gerichtshof
möglich. Zum Schluſſe lege ich Gewicht darauf, neuerlich
gegen jede Inſinuation zu proteſtieren,
die darauf abzielt, die Basler Polizei zur Mit=
arbeiterin
und Helferin der Deutſchen zu
ſtempeln. Ich hoffe, daß dieſe Erklärungen, die mit
etwas brutaler Loyalität abgegeben werden, jedes Miß=
verſtändnis
beſeitigen.

* Berlin, 5. Jan. (W. T. B. Amtlich.) Auf die an
den Kaiſer und König gerichteten Neujahrs=
wünſche
des preußiſchen Staatsminiſte=
riums
iſt folgende telegraphiſche Antwort ergangen:
Großes Hauptquartier, 1. Januar. Dem Staatsminiſte=
rium
danke ich herzlich für die Segenswünſche zum Jah=
reswechſel
und zugleich für die aufopferungsvolle erfolg=
reiche
Arbeit, welche das Staatsminiſterium in den ver=
gangenen
ſchweren Kriegsmonaten für mich und das Va=
terland
geleiſtet hat. Gott gebe, daß das neue Jahr
unſeren heldenmütigen Truppen weitere ruhmvolle Siege
und dem Vaterlande einen Dauer verſprechenden ehren=
vollen
Frieden bringe. Wilhelm I. R.

* Berlin, 5. Jan. (W.T. B. Amtlich.) In der heu=
tigen
Sitzung des Bundesrates gelangten zur An=
nahme
: Der Entwurf einer Verordnung über das Aus=
mahlen
von Brotgetreide, der Entwurf einer
Verordnung über das Verfüttern von Brotge=
treide
, Mehl und Brot, der Entwurf einer Verordnung
über die Bereitung von Backwaren und der Ent=
wurf
einer Verordnung, betreffend eine Aenderung hin=
ſichtlich der Kapitalbeteiligung an einem Unternehmen.

* Berlin, 5. Jan. (W.T.B. Amtlich.) Beim
Kriegsminiſterium gehen noch immer Erfinder=

[ ][  ][ ]

Vorſchläge, Anerbietungen und gut gemeinte
Ratſchläge in überaus großer Zahl ein. Die Ein=
ſender mögen überzeugt ſein, daß jede Anregung gewiſſen=
ſhaft geprüft wird und daß die Heeresverwaltung dieſe
von patriotiſchem Sinn getragene Mitarbeit aller Volks=
kreiſe
dankbar anerkennt. Sie wollen aber nicht erwar=
ten
, daß in jedem Falle eine Antwort an ſie ergeht. Der
Umfang, den die Geſchäfte des Kriegsminiſteriums an=
genommen
haben, macht es erforderlich, jede nicht unbe=
dingt
notwendige Arbeit zu vermeiden und alle Kräfte
der größten und wichtigſten Aufgabe dieſer Zentralbe=
hörde
, nämlich der Verſorgung unſeres immer noch wach=
ſenden Rieſenheeres mit allem Notwendigen, zuzuwenden.

* Berlin 5. Jan. Richard Dehmel, der bei
Ausbruch des Krieges freiwillig als Gemeiner in die
Armee eingetreten iſt, erwarb ſich im Weſten vor dem
Feind das Eiſerne Kreuz. Dehmel wurde kürzlich
zum Vizefeldwebel befördert.

* Osnabrück, 5. Jan. Die ſtädtiſchen Kollegien
Osnabrücks bewilligten für die Hindenburg=
ſpende 5000 M.

* Budapeſt, 5. Jan. Aus Nagybecskerek wird ge=
meldet
: Eine Deputation von Serben aus Nagy=
becskerek
erſchien beim Regierungskommiſſar des Komi=
tats
Torontal, dem Obergeſpan Delimanics, und erſuchte
ihn, der Regierung gegenüber ihren Gefühlen des
Patriotismus und der Anhänglichkeit für
das ungariſche Vaterland und das Herrſcherhaus Ausdruck
zu verleihen, ſowie die Verſicherung auszudrücken, daß
die ſerbiſchen Bürger Ungarns jederzeit in patriotiſcher
Begeiſterung ihren Pflichten gegenüber dem Vaterlande
und dem König nachgekommen ſeien und auch in Zukunft
nachkommen würden. Der Regierungskommiſſar drückte
ſeine Freude über die patriotiſche Kundgebung aus.

* Lyon, 5. Jan. Der Nouvelliſte meldet aus Liſſa=
bon
: Die Regierung hat Maßnahmen getroffen, um zu
verhindern, daß deutſche Propagandaſchriften,
welche bisher den Handelshäuſern und Zeitungen in
großer Zahl zugingen, weiter eingeführt werden können.
(Aus Furcht vor der unangenehmen Wahrheit natürlich.)

* London, 5. Jan. Daily News, die ihre Abon=
nenten
bereits gegen eine Gefährdung durch feindliche
Luftangriffe verſicherte, hat einen neuen Fonds
von 5000 Pfund Sterlling gebildet zur Ver=
ſicherung gegen eine Beſchießung von See
unter der Bedingung, daß das Blatt nicht verpflichtet iſt,
mehr zu bezahlen als der Fonds beträgt.

Vermiſchtes.

Wer ſpart in der Zeit, der hat in
der Not. Jede Hausfrau weiß, daß ſtarke Nachfrage
den Preis einer Ware erhöht. Infolgedeſſen muß jetzt
der allgemein beliebte Grünkohl teuer bezahlt werden,
während Weißkohl und Rotkohl, die in reichen Mengen
an den Markt kommen, billig zu haben ſind. Dieſe wohl=
feilen
, in Maſſen angebotenen, im Sommer geernteten
Kohlarten, aus denen viele kräftige, gut ſättigende Ge=
richte
gewonnen werden können, laſſen ſich aber ohne be=
ſondere Vorkehrungen nicht während des Winters durch=
halten
, ſondern drohen zu verfaulen, wenn ſie nicht jetzt
gekauft und in wenigen Wochen verzehrt werden. Es
wäre nun ein großer Fehler, wenn wir im Kriege einem
ſo nützlichen Lebensmittel ein ſolches Schickſal bereiten
ließen. Grünkohl zu kaufen, haben wir noch
Zeit. Es iſt beſſer, daß wir die Landleute nicht durch
rege Nachfrage bewegen, ihn vorzeitig zu ernten, ſondern
ihn noch in der Erde laſſen, wo er bei milder Witterung
weiter wächſt; je ſpäter er geerntet wird, um ſo ſchmack=
hafter
entwickelt er ſich. Weißkohl und Rotkohl aber, der
ſchon vor Monaten vom Felde gekommen iſt, verträgt nun
einmal nicht länger das Einlagern, ſondern muß in den
Konſum übergehen. Faſt überall in Deutſchland ſind die
Preiſe für dieſes, in jeder Hinſicht dankbare Gemüſe ſehr
mäßig. Dabei bietet es uns ſo viele Sättigungsſtoffe,
ſogenannte Kohlehydrate, daß nur verhältnismäßig be=
ſcheidene Beigaben von Fleiſch erforderlich ſind, um uns
eine ausreichende Koſt zu bieten. Es empfiehlt ſich, das
Fleiſch in Form von Klopſen in Kohlblätter einzuwickeln,
Kartoffeln beizumengen und das Ganze zuſammen zu
kochen. So kommt man billig zu einem kräftigen, ſchmack=
haften
Eſſen. Mit dem Grünkohl möge man warten, bis
das Sommergemüſe aufgezehrt iſt!

Letzte Nachrichten.

* München, 5. Jan. Der König hat anläßlich ſeines
Geburtsfeſtes eine größere Anzahl Verurteilter begna=
digt
und zwar überwiegend Angehörige von
Kriegsteilnehmern.

* Rom, 5. Jan. Die Zeitungen heben einſtimmig
hervor, daß die geſtern begonnene Zeichnung auf die
Milliardenanleihe einen glänzenden Er=
folg
haben und eine Milliarde ſehr bedeutend überſchrei=
ten
wird. In Rom war der Andrang zu den Emiſſions=
banken
und den anderen Bankinſtituten, die Zeichnungen
entgegennahmen, ſehr ſtark. Es war notwendig, einen
beſonderen Ordnungsdienſt einzurichten. Sehr bemer=
kenswert
war der Andrang der kleinen Zeichner, die den
ganzen Betrag auf eine Obligation von 100 Lire einzahl=
ten
. Dieſelbe Tatſache ergab ſich in den anderen Städten,
wo der Andrang ebenfalls bedeutend war. Idea Nazio=
nale
zufolge überſchritten ſchon geſtern vormittag in Mai=
land
die Zeichnungen eine Milliarde.

* Bukareſt, 5. Jan. Vittorul meldet: Die rumäniſche
Regierung hat mit der rumäniſchen Nationalbank eine
Anleihe von 200 Millionen Lei beſchloſſen,
die in 4prozentigen Schatzſcheinen begeben werden ſoll.

* Athen, 5. Jan. Die Agence d’Athènes meldet: Die
aus griechiſchen und bulgariſchen Offizie=
ren
gemiſchte Kommiſſion hat ihre Arbeiten be=
endet
und Maßnahmen getroffen, daß die bedauerlichen
Grenzzwiſchenfälle ſich nicht wiederholen können.

* Athen, 5. Jan. Die Kammer genehmigte das
Budget mit 89 gegen 19 Stimmen.

* London, 5. Jan. Lloyds melden aus Nagaſaki:
Der japaniſche Dampfer Daito Maru 2, der
von Dalny nach Oſaka mit Steinkohlen unterwegs war,
iſt am 31. Dezember bei Port Hamilton geſunken.
24 Mann der Beſatzung ſind ertrunken, acht
wurden gerettet.

* Buenos Aires, 4. Jan. Die Regierung erhielt von
der argentiniſchen Geſandtſchaft in Aſuncion die Nachricht,
daß der Präſident von Paraguay in Freiheit
geſetzt und die Führer der revolutionären Be=
wegung
verhaftet worden ſeien. Die Mitteilung er=
klärt
die Meldung, daß Eskober das Haupt der Aufſtän=
diichen
ſei, für falſch.

Verluſtliſte (aus Nr. 116.)

Infanterie=Regiment Nr. 67, Metz.

II. Bataillon.
7. Kompagnie: Kriegsfreiw. Karl Oſter II.,
Gießen, lv.
Füſilier=Regiment Nr. 80, Wiesbaden, Homburg v. d. H.
Berichtigung früherer Angaben.

II. Bataillon.
6. Kompagnie: Reſ. Karl Löber, Wimpfen,
bisher vw., geſt.
7. Kompagnie: Einj.=Freiw. Jakob Reuter,
Butzbach, bisher vw., geſt.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80, Oberlahnſtein, Wies=
baden
, Höchſt.
Berichtigung früherer Angaben.

II. Bataillon.
6. Kompagnie: Reſ. Andreas Koch, Erbach, bis=
her
vm., vw.

Infanterie=Regiment Nr. 83, Kaſſel, Arolſen.
I. Bataillon.
4. Kompagnie: Musk. Johannes Riniusland,
Lauterbach, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.
Gefr. Wilhelm Keutz (Maſchinengewehr=Komp.),
Friedberg, durch Unfall leicht verletzt 7. 12. 14.

Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Berichtigung früherer Angaben.
Musk. Johann Lutzig (4. Komp.), Worms, bisher
lv., geſt. Hoſp. Pau 24. 9. 14; Musk. Joſeph Götz (11.
Komp.), Landshut, bisher lv., geſt. in franz. Gefangenſch.
H. T. 6 Troyes, 29. 10. 14.

Landwehr=Inſanterie=Regiment Nr. 118, Mainz, Worms.
Wehrm. Valentin Dennefleh (2. Komp.), Lorſch,
tödlich verletzt.

9. Kompagnie: Wehrm. Karl Ludwig Seckert,
Finthen, gef.; Wehrm. Jakob Janzer, Uffhofen, ſchv.;
Wehrm. Phil. Mich. Bechtluft, Uffhofen, lv.; Wehrm.
Philipp Meloth (10. Komp.), Oſthofen, lv.; Wehrm.
Philipp Dapper (11. Komp.), Freimersheim, lv.;
Wehrm. Jakob Popp (12. Komp.), Worms, lv.

Infanterie=Regiment Nr. 173, St. Avold, Metz.
III. Bataillon.

11. Kompagnie: Musk. Heinrich Haſemann,
Mainz, lv.; Erſ.=Reſ. Peter Koſter, Schenkelburg, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 219.
II. Bataillon, Bielefeld.

8. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Vetter, Darmſtadt, lv.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.

U.=O. Philipp Becker (1. Reſ.=Komp.), Neu= Iſen=
burg
, lv.; Pion. Georg Diehm (1. Reſ.=Komp.), Ober=
ſchönmattenwag, durch Unfall leicht verletzt; Pion. Peter
Weigand (2. Feld=Komp.), Arheilgen, abermals lv.;
U.-O. d. L. Peter Nover (2. Reſ.=Komp.), Seligenſtadt,
gef., beerdigt 300 Meter ſüdlich Schaap=Baillie.

Wetterbericht.

Der Luftdruck iſt über ganz Mitteleuropa in ſtetem
Anſtieg begriffen, ſodaß ſich der im Nordweſten liegende
Tiefdruckwirbel mehr und mehr verflacht und anſcheinend
nördlich abgedrängt wird. Bei nordweſtlichen, allmählich
nach Nordoſten drehenden Winden haben wir dann wech=
ſelnde Bewölkung und bei niedrigeren Temperaturen
leichte Schneeſchauer zu erwarten.

Wetterausſichten für Mittwoch: Wechſelnd be=
wölkt
, vereinzelt Schneeſchauer, kälter, nordweſtliche
Winde.

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Familiennachrichten.

Die glückliche Geburt eines gesunden
Söhnchens zeigen an
Prof. A. Kessler, Oberlehrer
u. Frau Gretel Kessler, geb. Guntermann
Darmstadt, 5. Januar 1915.
(*222

W ederſehen war ſeine o ung !

Den Heldentod fürs Vaterland
erlitt in Rußland am 15. Dezember
mein innigſtgeliebter, unvergeßlicher,
treuer Gatte, der treuſorgende Vater
ſeiner beiden Kinder, unſer guter Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Georg Bernius
Geometer
Unteroffizier der Landwehr
im 33. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Greta Bernius, geb. Trietſch und Kinder.
Familie Georg Bernius.
Gefreiter Karl Bernius und Familie.
Vizefeldwebel Chr. Hörr und Frau,
geb. Bernius.
Vizefeldwebel Louis Schmidt und Frau,
geb. Bernius
Georg Rautenſtrauch und Frau,
geb. Bernius.
Jean Bernius.
Darmſtadt, 5. Januar 1915.
(*207

Den Heldentod fürs Vaterland
ſtarb bei den Kämpfen in Polen
anfangs Dezember 1914 unſer lieber
guter Sohn und Bruder
Helmnt Lettenbaur
Kriegsfreiwilliger-Gefreiter
im 221. Reſerve-Inſanterie-Regiment
Ritter des Eiſernen Kreuzes.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
Karl Lettenbaur.
Lotte Lettenbaur, geb. v. Bachellé.
Wolfgang Lettenbaur, Unterarzt,
z. Zt. im Felde.
Irmgard Lettenbaur.
Waltraut Lettenbaur.
(*260
Im Leben unſere Freude,
Im Tode unſer Stolz.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am 31. Dezember 1914 erlitt den
Heldentod für ſein Vaterland nach
14tägiger Typhuserkrankung, die er
ſich nach faſt 5monatlicher treuer
Dienſterfüllung für ſeinen Kaiſer im Felde zu=
gezogen
hatte, unſer herzensguter, unvergeß=
licher
einziger Sohn und treuer Bruder.
Heinz Birr
Vizeſeldw. im Inf.=Regt. Nr. 69
vorgeſchlagen zum Eiſernen Krenz
im noch nicht vollendeten 27. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 6. Januar 1915.
(626
Mauerſtr. 15.

Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am
30. November in Rußland unſer innigſtgeliebter,
unvergeßlicher, herzensguter, treubeſorgter
Sohn, Bruder, Enkel und Neffe
Pfläſterer
Johannes Seippel
im Reſ.-Inf.-Reg. Nr. 49, 1. Komp.
im nicht ganz vollendeten 25. Lebensjahre.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Familie Michael Seippel.
Traiſa, den 4. Januar 1915.
(*232
Du warſt ſo gut
Und bringſt uns großes Leid,
Nun ruhe ſanft in Ewigkeit.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten hierdurch
die traurige Mitteilung, daß mein lieber, guter
Mann, unſer Sohn, Bruder, Schwiegerſohn
und Schwager, der
Malermeiſter
Karl Stuhr
im blühenden Alter von 33 Jahren 8 Monaten
nach kurzem ſchweren Leiden am 12. November,
abends halb 12 Uhr, ſanft entſchlafen iſt.
Im tiefſten Schmerz betrauert von ſeiner
Gattin Gertrud Stuhr, geb. Reinhardt,
z. Zt. Curityba (Braſilien), ſeiner Mutter
und ſeinen Geſchwiſtern in Hamburg,
ſeinen Schwiegereltern und Schwägern
in Darmſtadt.
(*285
Darmſtadt, Hamburg, 5. Januar 1915.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Nacht 1 Uhr entſchlief ſanft nach
kurzem Krankenlager unſere liebe, gute Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau Antonie Kriegk
geb. Bender
im 79. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kriegk, Finanzrat.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
Die Beerdigung findet auf dem Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße Donnerstag, den
7. Januar, nachmittags 3 Uhr, die Einſegnung
¼ Stunde vorher im Sterbehauſe, Heinrichs=
ſtraße 143, ſtatt.
(623

Todes=Anzeige.
Geſtern nacht ½11 Uhr verſchied plötzlich
infolge eines Herzſchlags meine innigſtgeliebte
Frau, unſere herzensgute, brave Mutter,
Schweſter, Tante und Schwägerin
Frau Leontine Ketſch
geb. Fuld
im Alter von 59 Jahren.
(572
In tiefer Trauer:
Adolf Ketſch
im Namen der Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 7. ds.
Mts., vormittags 11 Uhr, vom Portale des
iſrael. Friedhofs aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei der Beerdigung unſeres unvergeßlichen
Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und Onkels
Herrn Herm. Reichhardt
Großh. Hofſänger i. P.
ſagen wir hiermit Allen unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir dem Herrn Pfarrer
Krämer für ſeine troſtreiche Grabrede, ſowie dem
Herrn Hofſchauſpieler Hacker für den dem lieben
Entſchlafenen gewidmeten Nachruf und die dem=
ſelben erwieſene letzte Ehre.
(*246
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Schaffner.
Pfungſtadt, den 5. Januar 1915.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme an dem ſchweren Ver=
luſt
, der uns betroffen, ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Heberer II., Gaſtwirt.
Meſſel, den 3. Januar 1915. (517

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.

Geöffnet an Wochentagen von 9 12 Uhr vorm. und
3 5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.

Geborene. Am 25. Dez.: dem Spengler Leonhard
Straub, Ballonplatz 9, e. S. Leonhard Karl. Am 28.:
dem Polſterer und Dekorateur Jakob Müller, Obergaſſe
40, e. T. Franziska. Am 26.: dem Schloſſer Johann
Schneider, Erbacher Straße 16, e. T. Johanna. Am
22.; dem Weißbinder Phil. Hörr, Schuſtergaſſe 13, e. S.
Wilhelm Georg. Am 28.: dem Maler Adam Beſt, Lich=
tenbergſtraße
25, e. S. Adam Johann. Am 22.: dem Fuhr=
mann
Karl Creter, Schloßgaſſe 3, e. S. Adolf. Am 23 :
dem Bauaſſiſtenten Auguſt Kreft, Ireneſtraße 13, e. S.
Ruprecht Albert Auguſt. Am 25.: dem Maſchinenarbeiter
Chriſtian Schneider, Löffelgaſſe 16, e. S. Adam Frie=
drich
. Am 29.; dem Fabrikarbeiter Auguſt Krieger, Ar=
heilger
Straße 54, e. S. Michael. Am 27.: dem Kauf=
mann
Julius Meyer, Grafenſtraße 12, e. S. Hanns
Günter. Am 24.: dem Taglöhner Heinrich Boländer in
Höchſt i. O., hier Lagerhausſtraße 24, e. S. Siegfried Paul.
Dem Schloſſer Heinrich Luh, Kirſchenallee 11, e. T.
Harriet. Am 29.: dem Hausburſchen Karl Rehm, Eli=
ſabethenſtraße 21, e. S. Karl Friedrich. Am 27.: dem
Schreiner Georg Höhner, Blumenthalſtraße 107, e. T.
Eliſabeth. Am 1. Januar: dem Mechaniker Jakob
Fuchs, Große Kaplaneigaſſe 23, e. T. Emma. Am 31.
Dezember: dem Schreiner Karl Partzſch, Arheilger
Straße 75, e. S. Heinrich Jakob Karl. Am 29.: dem
Schloſſer Heinrich Matheis, Große Kaplaneigaſſe 11,
e. T. Eva Katharina. Am 3. Januar: dem Fabrikarbeiter
Friedrich Daniel Chriſtian Geyer, Schwanenſtraße 7,
e. T. Johanna Maria. Am 1.: dem Fabrikarbeiter, z. Zt.
Wehrmann, Heinrich Bretſch, Mühlſtr. 18, e. S. Adolf.
Dem Handlungsgehilfen Adam Helmſtädter, Soder=
ſtraße 36, e. T. Eliſabeth Marie. Am 31. Dezember: dem
Eiſenbahnſchreibgehilfen Ludwig Kranz, Kiesſtraße 8,
e. S. Otto.

Aufgebotene. Am 28. Dezember: Architekt Karl Otto
Binzer in Peine mit Luiſe Schäfer. Kellner Michael
Punckes, Ernſt Ludwigſtraße 8, mit Eliſabeth Els=
mann
, Georgenſtraße 1½. Schuhmacher Peter Rübeck,
Sackgaſſe 8, mit Köchin Anna Kramer, Schuknecht=
ſtraße 63.

Eheſchließungen. Am 29. Dezember: Schneider, z. Zt.
Reſerviſt, Albert Kaffenberger mit Lili Gorr, beide hier.
Am 31.: Former Martin Mißback, hier, mit Maria
Barbara Hower in Arheilgen. Buchhalter, z. Zt. Wehr=
mann
, Ferdinand Kroſt mit Chriſtine Mühlfeld, beide
hier. Am 2. Januar: Schreibgehilfe Emil Pech, hier
mit Emma Kehr in Groß=Gerau. Metzger, z. Zt. Mus=
ketier
, Chriſtoph Brücher in Wiebelsbach mit Verkäu=
ferin
Lina Müller, hier. Schmied Johann Schubert
mit Anna Jährling, beide hier.

Geſtorbene. Am 25. Dezember: Eliſabeth Burk,
Tochter des Taglöhners, 27 Jahre, ev., aus Reichenbach,
hier Erbacher Straße 25. Landmann, z. Zt. Reſerviſt im
franz. Inf.=Regt. Nr. 82, Karl Peturaud, aus Pleuville
(Frankreich), 24 Jahre, kath., ledig, hier Grafenſtraße 9.
Am 28.: Margarethe Klein, geb. Sieben, Witwe des
Hofſchuhmachermeiſters, 55 Jahre, kath., Gutenbergſtr. 52.
Am 27.: Maurermeiſter Jakob Lingelbach, 46 Jahre,
kath., aus Bensheim, hier Steinſtraße 21. Am 28.: Ka=
tharina
Bormet, geb. Schmidt, Ehefrau des Steinmetzen,
64 Jahre, ev., aus Gräfenhauſen, hier Grafenſtraße 9.
Gewerberat Friedrich Auguſt Karl Ferdinand Lößer,
47 Jahre, ev., Heinrichſtraße 62. Am 12.: Schuhmacher
Peter Eckert I., 60 Jahre, ev., Obergaſſe 30. Am 18.:
Gärtner Johann Asheuer, 41 Jahre, kath., Frankfurter
Straße 139. Luiſe Asheuer, geb. Stumpf, Ehefrau des
Gärtners, 42 Jahre, ev., Frankfurter Straße 139. Jo=
hannes
Breitwieſer, 4 Jahre, ev., Frankfurter Straße
139. Am 28.: Poſtillon i. P. Georg Friedrich, 63 Jahre,
ev., Mühlſtraße 20. Weißbindermeiſter Chriſtian Frie=
drich
Karl Juuls, 52 Jahre, ev., Eckhardtſtraße 3. Am
29.: Peter Hübner, Sohn des Chauffeurs, 10 Tage, ev.,
Brandgaſſe 14. Johannes Barthel, Sohn des Maurers,
2 Jahre, ev., aus Büttelborn, hier Grafenſtraße .9. Ka=
tharina
Keppler, geb. Müller, Witwe des Regierungs=
ſekretärs, 83 Jahre, ev., Erbacher Straße 65. Am 30.:
Maler Karl Hoffmann, 35 Jahre, ev., Grafenſtraße 31.
Am 31.: Katharina Isking, geb. Koch, Ehefrau des
Schuhmachermeiſters, 67 Jahre, ev., Soderſtraße 16.
Am 30.: Wagenaufſeher Ludwig Biedenbänder, 51
Jahre, ev., Blumenthalſtraße 66. Am 1. Januar: Anton
Heß, Sohn des Schloſſers, 10 Monate, ev., Neugaſſe 1.
Opernſänger i. P. Wilhelm Hermann Reichhardt, 84
Jahre, ev., aus Pfungſtadt, hier Grafenſtraße 9. Bier=
brauer
Michael Seitz, 51 Jahre, kath., ledig, Allee 63.
Althändler Jakob Lied, 59 Jahre, ev., Langgaſſe 33.
Anna Heberer, geb. Burbaum, Ehefrau des Gaſtwirts,
46 Jahre, ev., aus Meſſel, hier Erbacher Straße 25. Hand=
arbeiter
Heinrich Gilbert III., 46 Jahre, ev., aus Hahn,
hier Grafenſtraße 9. Am 3.: Schloſſer Heinrich Fleck,
16 Jahre, ev., ledig, aus Arheilgen, hier Grafenſtraße 9.
Henriette Müller, geb. Reichert. Ehefrau des Werk=
meiſters
, 47 Jahre, ev., Landwehrſtraße 21½. Hans Lud=
wig
Seippel, Sohn des Hausburſchen, 1 Jahr, ev., Große
Ochſengaſſe 1. Am 2.: Heinrich Georg Buß, Sohn des
Hausburſchen, 2 Jahre, ev., Große Bachgaſſe 14.

Gottesdienſtliche Anzeigen.

Mittwoch, den 6. Januar 1915.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Zimmermann.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Miſſionar Weismann.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarraſſiſtent Sann.

Tageskalender.

Mittwoch, 6. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr
(Ab. B): Die Reiſe um die Erde in 80 Tagen.
Liederabend Cahier um 8 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz.

Verſteigerungskalender.

Donnerstag, 7. Januar.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Infolge der Herabsetzung des Reichsbank-
diskontes
und mit Rücksicht auf den flüssigen
Geldstand haben wir gleich anderen Banken-
Vereinigungen beschlossen, mit Wirkung ab
31. Dez. 1914 die Zinsvergütung auf Scheck-
und anderen provisionsfreien Konten auf
2 %
festzusetzen.
(P574
Darmstadt, den 4. Januar 1915.
Vereinigung
Darmstädter Banken und Bankiers.

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Mein
Saison-Ausverkauf

begann am Samstag, den 2. Januar 1915.
Die Geschäftslage einerseits, und zur Abnahme der
bestellten Herbstware gezwungen, bringt es mit sich,
dass man ein grosses Lager hat. Wie bekannt,
besteht mein Lager nur aus guter Qualitätsware.
Darum möchte ich, soweit es eben möglich, mein
Lager verkaufen, und habe darum die Preise so
herabgesetzt, dass es jeder Dame möglich gemacht ist,
für billiges Geld ein gutes Stück Ware zu erhalten.
In Anbetracht der kommenden Teuerung sollte
daher keine Dame sich die selten wiederkehrende
Gelegenheit entgehen lassen.

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J. V.: Schmitt.

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ſein in beſt. Wohnlage befindliches
Wohnhaus. Gefl. Anfragen unt.
P 65 an die Geſchäftsſt.
(511
I. Hypothek v. 40 000 Mk.
innerh. 60% der ortsger. Taxe per
1. April 1915 geſ. Gefl. Anfr. unter
P 61 an die Geſchäftsſt. (512

[ ][  ][ ]

Geſetz, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914.

§ 1. Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges können für Gegenſtände des
täglichen Bedarfs, insbeſondere für Nahrungs= und Futtermittel aller Art ſowie für
rohe Naturerzeugniſſe, Heiz= und Leuchtſtoffe Höchſtpreiſe ſeſtgeſetzt werden.
Der Bundesrat kann beſtimmen, daß auch für andere Gegenſtände Höchſtpreiſe
feſtgeſetzt werden.
§ 2. Das Eigentum an Gegenſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, kann
durch Anordnung der zuſtändigen Behörde einer von ihr bezeichneten Perſon auf
deren Antrag übertragen werden. Die Anordnung iſt an den Beſitzer der Gegenſtände
zu richten; ſie iſt nicht auf die einem Landwirt zur Fortführung ſeiner Wirtſchaft
erforderlichen Vorräte zu erſtrecken. Das Eigentum geht über, ſobald die Anordnung
dem Beſitzer zugeht.
Der Anordnung hat eine Aufforderung der zuſtändigen Behörde zur Ueber=
laſſung
vorauszugehen. Die Aufforderung hat die Wirkung, daß Verfügungen über
die von ihr betroffenen Gegenſtände nichtig ſind; den rechtsgeſchäftlichen Verfügungen
ſtehen Verfügungen gleich, die im Wege der Zwangsvollſtreckung oder Arreſtvollziehung
erfolgen. Die Landeszentralbehörde, in deren Bezirke ſich die Gegenſtände befinden,
kann beſtimmte Perſonen ermächtigen, eine ſolche Aufforderung zu erlaſſen; die von
einer hiernach ermächtigten Perſon erlaſſene Aufforderung wird unwirkſam, wenn ſie
nicht binnen einer Woche, nachdem ſie den von ihr Betroffenen zugegangen iſt,
durch Erlaß der Behörde beſtätigt wird.
Der von der Anordnung Betroffene iſt verpflichtet, die Gegenſtände bis zum
Ablauf einer von der Behörde in der Anordnung zu beſtimmenden Friſt zu verwahren.
Die Behörde kann eine Vergütung für die Verwahrung feſtſetzen.
Der Uebernahmepreis wird unter Berückſichtigung des Höchſtpreiſes, ſowie der
Güte und Verwertbarkeit der Gegenſtände von der höheren Verwaltu gsbehörde nach
Anhörung von Sachverſtändigen endgültig feſtgeſetzt. Handelt es ſich um Gegen=
ſtände, deren Höchſtpreis ſich zu beſtimmten Zeitpunkten ändert, ſo iſt der zur Zeit der
Anordnung geltende Höchſtpreis zu berückſichtigen.
Bezieht ſich die Anordnung auf Erzeugniſſe eines Grundſtücks, ſo werden dieſe
von der Haftung für Hypotheken, Grundſchulden und Rentenſchulden frei, ſoweit
ſie nicht vor der Aufforderung (Abſ. 2) zugunſten des Gläubigers in Beſchlag genommen
worden ſind.
§ 3. Soweit für Getreide Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, kann die Anordnung
(§ 2 Abſ. 1) getroffen werden, bevor das Getreide ausgedroſchen iſt. Das Eigentum
an dem Getreide geht in dieſem Falle auf die von der Behörde bezeichnete Perſon
über, ſobald das Getreide ausgedroſchen iſt. Bis zu dieſem Zeitpunkt erſtrecken ſich
die Wirkungen der Aufforderung auch auf den Halm. Die Behörde kann beſtimmen,
daß das Getreide von dem von der Anordnung Betroffenen mit den Mitteln ſeines
landwirtſchaftlichen Betriebs binnen einer zu beſtimmenden Friſt ausgedroſchen wird.
Kommt der Verpflichtete dem Verlangen nicht nach, ſo kann die Behörde die ge=
forderten
Handlungen auf ſeine Koſten durch einen Dritten vornehmen laſſen; der
Verpflichtete hat die Vornahme in ſeinen Wirtſchaftsräumen und mit den Mitteln
ſeines Betriebes zu geſtatten.
§ 4. Die zuſtändige Behörde kann den Beſitzer von Gegenſtänden, für die
Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, auffordern, die Gegenſtände zu den feſtgeſetzten Höchſt=
preiſen
zu verkaufen. Weigert ſich ein Beſitzer, der Aufforderung nachzukommen, ſo
kann die zuſtändige Behörde die Gegenſtände übernehmen und auf Rechnung und
Koſten des Beſitzers zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für
deſſen eigenen Bedarf nötig ſind.
§ 5. Der Bundesrat ſetzt die Höchſtpreiſe feſt. Soweit er ſie nicht feſtgeſetzt
hat, können die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden
Höchſtpreiſe feſtſetzen.
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden erlaſſen
die erforderlichen Anordnungen und Ausführungsbeſtimmungen.
§ 6. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend
Mark wird beſtraft:

1. wer die nach § 1 feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet:
2. wer einen anderen zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die
Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet;
3. wer einen Gegenſtand, der von einer Aufforderung (§§ 2, 3) betroffen iſt,
beiſeite ſchafft, beſchädigt oder zerſtört;
4. wer der Aufforderung der zuſtändigen Behörde zum Verkaufe von Gegen=
ſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind (§ 4), nicht nachkommt;
5. wer Vorräte an Gegenſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, dem zu=
ſtändigen Beamten gegenüber verheimlicht;
6. wer den nach § 5 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandeſt.
§ 7. Der Bundesrat wird ermächtigt, den Zeitpunkt zu beſtimmen, zu welchem
dieſes Geſetz wieder außer Kraft tritt.
§ 8. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündung in Kraft.

Bekanntmachung.

Betr.: Die Ausführung des Geſetzes über Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914,
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 516).
Vom 28. Dezember 1914.
Zur Ausführung des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in
der Faſſung der Beſanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516)
wird folgendes beſtimmt:
§ I. Zur Feſtſetzung von Höchſtpreiſen, ſoweit ſie der Bundesrat nicht feſtgeſetzt
hat, ſind die Großh. Kreisämter, in den Städten von über 20 000 Einwohnern die
Oberbürgermeiſter, zuſtändig. Die Feſtſetzung erfolgt nach Anhörung Sachverſtändiger.
§ 2 Die Höchſtpreiſe ſind den örtlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Bei ihrer
Feſtſetzung iſt nicht nur das Intereſſe der verbrauchenden Bevölkerung an ſoſchen
Preiſen zu berückſichtigen, welche ihr den Ankauf des täglichen Bedarfs ermöglichen,
ſondern es iſt auch der infolge der beſonderen Umſtände ſchwierigen Lage der Produ=
zenten
und Händler gebührend Rechnung zu tragen.
§ 3. Aendern ſich die Vorausſetzungen, unter denen die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt
worden ſind, ſo können ſie durch die zuſtändige Behörde (§ 1) abgeändert oder auf=
gehoben
werden.
§ 4. Die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, deren Veränderung oder Aufhebung, ſind durch
die zuſtändige Behörde (§ 1) im Amtsverkündigungsblatt und ortsüblich bekannt zu
machen.
Die Verkäufer von Waren, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, haben dieſe Preiſe
mit Angabe der Menge (Zahl, Maß, Gewicht), auf die ſich die Preiſe beziehen, durch
einen ſichtbaren Anſchlag an der Verkaufsſtelle zur Kenntnis zu bringen.
Dieſer Anſchlag iſt koſtenfrei mit dem polizeilichen Stempel zu verſehen und
täglich während der Verkaufszeit auszuhängen.
Bei der Verkaufsſtelle iſt, wenn ſich die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe auf das Gewicht
der Waren beziehen, eine Wage mit geeichten Gewichten aufzuſtellen und ihre Be=
nutzung
zum Nachwiegen der verkauften Waren zu geſtatten.
§ 5. Die Polizeibehörden haben darüber zu wachen, daß die feſtgeſetzten Höchſt=
preiſe
nicht überſchritten werden.
§ 6. Im Sinne des Geſetzes ſind:
a) zuſtändige Behörden die Großh. Kreisämter, und in Städten von über
20 000 Einwohnern die Oberbürgermeiſter;
b) höhere Verwaltungsbehö den die Großh. Kreisämter.
§ 7. Die Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung als Beauftragte
des Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums (Reichsmilitärfiskus) zu Berlin wird
gemäß § 2 Abſ. 2 des Geſetzes ermächtigt, die Beſitzer von Roggen, Weizen, Gerſte
oder Hafer aufzufordern, ihr beſtimmte Mengen auch an ungedroſchenem Ge=
treide
, das ſich im Großherzogtume Heſſen befindet, zu überlaſſen. Die Zentralſtelle
wird durch jeden ihrer Geſchäftsführer, Oekonomierat Burkhardt und Bankdirektor
Hartmann vertreten.
§ 8. Die Bekanntmachung vom 10. November 1914, betreffend die Ausführung
des Geſetzes über Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914, in der Faſſung der Bekanntmachung
vom 28. Oktober 1914, wird aufgehoben.
Darmſtadt, den 28. Dezember 19'4.

Großherzogliches Miniſterium des Innern.
von Hombergk.
Krämer.

Vorſtehendes Geſetz nebſt Bekanntmachung werden zur allgemeinen Kenntnis
gebracht und die Ortspolizeibehörden angewieſen, darüber zu wachen, daß die feſt=
geſetzten
Höchſtpreiſe nicht überſchritten werden. Zuwiderhandlungen ſind unnachſichtlich
zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
(598

Bekanntmachung
über die Höchſtpreiſe für Kleie.

Vom 19. Dezember 1914.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der Faſſung der Bekanntmachung vom
17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516 folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Der Preis für den Doppelzentner Roggen= oder Weizenkleie darf beim
Verkaufe durch den Herſteller dreizehn Mark nicht überſteigen.
Dem Herſteller ſteht jeder gleich, der Kleie verkauft, ohne ſich vor dem 1. Auguſt
1914 gewerbsmäßig mit dem An= oder Verkauf von Kleie befaßt zu haben.
§ 2. Der Preis für den Doppelzentner inländiſcher Roogen= oder Weizenkleie
darf bei Weiterverkäufen fünfzehn Mark nicht überſteigen.
§ 3. Bei Verkäufen von K eie (§§ 1 und 2) von zehn Doppelzentner oder weniger
darf der Preis fünfzehn Mark fünfzig Pfennig nicht überſteigen.
§ 4. Als Kleie im Sinne dieſer Verordnung gilt die geſamte Ausbeute bei der
Vermah ung von Roggen oder Weizen, die nicht als backfähiges Mehl verkauft wird;
Futtermehle, Bollmehle, Grießkleie und dergleichen ſind eingeſchloſſen.
§ 5. Die Höchſtpreiſe gelten für Lieferung ohne Sack. Für leihweiſe Ueber=
laſſung
der Säcke darf eine Sackleihgebühr bis zu zehn Pfennig für den Doppelzentner
berechnet werden. Werden die Säcke mitverkauft, ſo darf der Preis für den Sack nicht
mehr als eine Mark zwanzig Pſennig betragen. Der Reichskanzler kann die Sack=
leihgebühr
und den Sackpreis ändern. Bei Rückkauf der Säcke darf der Unterſchied
zwiſchen dem Verkaufs= und dem Rückkaufspreiſe den Satz der Sackleihgebühr nicht
überſteigen.
Die Höchſtpreiſe gelten für Barzahlung bei Empfang; wird der Kaufpreis ge=
ſtundet, ſo dürfen bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont
hinzugeſchlagen werden.
Die Höchſtpreiſe ſchließen alle Koſten der Verladung, des Transports, der Fracht,
Kommiſſions=, Vermittelungs= und ähnliche Gebühren ſowie alle Arten von Auf=
wendungen
und Handelsgewinne irgendwelcher Art ein.
§ 6. Dieſe Verordnung tritt am 24. Dezember 1914 in Kraft. Der Bundesrat
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 19. Dezember 1914.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
(592

Bekanntmachung

über das Vermiſchen von Kleie mit anderen Gegenſtänden.
Vom 19. Dezember 1914.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327 folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Es iſt verboten, Roggen= oder Weizenkleie, die mit anderen Gegenſtänden
vermiſcht iſt, in den Verkehr zu bringen. Die Landeszentralbehörde kann Ausnahmen
zulaſſen.
§ 2. Als Kleie im Sinne dieſer Verordnung gilt die geſamte Ausbeute bei der
Vermahlung von Roggen und Weizen, die nicht als backfähiges Mehl verkauft wird;
Futtermehle, Bollmehle, Grießkleie und dergleichen ſind eingeſchloſſen.
§ 3. Die zu ändigen Beamten ſind befugt, in Räume, in denen Kleie für den
Verkauf hergeſtellt oder feilgehalten wird, jederzeit einzutreten, daſelbſt Beſi htigungen
vorzunehmen, geſchäftliche Aufzeichnungen einzuſehen und Proben zu entnehmen.
4. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung
dieſer Verordnung.
§ 5. Wer vorſätzlich Roggen= oder Weizenkleie, die mit anderen Gegenſtänden
vermiſcht iſt, verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt, wird mit Geldſtrafe
bis zu eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
§ 6. Dieſe Verordnung tritt am 24. Dezember 1914 in Kraft; jedoch können
Kleiemiſchungen, die vor dem 24. Dezember 1914 bereits hergeſtellt waren, noch bis
zum 15. Januar 1915 verkauft, feilgehalten oder ſonſt in den Verkehr gebracht werden.
Den Zeitpunkt des Inkrafttretens beſtimmt der Reichskanzler.
Berlin, den 19. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Bekanntmachung
über das Ausmahlen von Brotgetreide.

Vom 19. Dezember 1914.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) beſchloſſen:
Dem § 1 der Bekanntmachung über das Ausmahlen von Brotgetreide vom
28. Oktober 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 461) wird folgender zweite Abſatz angefügt:
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können
dieſe Ausmahlung in der Weiſe zulaſſen, daß hierbei ein Auszugsmehl von beſtimmter
Höhe hergeſtellt wird.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 19. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Bekanntmachung
über die Höchſtpreiſe für Wolle und Wollwaren

Vom 22. Dezember 1914.
Der Bundesrat hat auf Grund von § 1 Abſ. 2, § 5 des Geſetzes, betreffend
Höchſtpreiſe, von 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der Faſſung der Bekannt=
machung
über Höchſtpreiſe vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516 folgende
Verordnung erlaſſen:
§ 1. Der Preis für 1 kg Rohwolle (rein gewaſchen, ohne Waſchlohn) jeder
Herkunſt darf nicht überſteigen bei:

Rohwolle AAA bis A/AA Feinheit 8,85 Mark
A bis B
,,
8,30
CI

7,50
CII
,,
7,00
DI
,,
6,55
DII
,,
6,25
E
,,
6,00 ,,
EE
,,
5,70

§ 2. Der Preis für 1 kg darf nicht überſteigen bei:

1. gewaſchener Wolle (einſchließlich Waſchlohn)
AAA bis A/AA Feinheit 9,30 Mark
A bis B
8,70
C
7,70
D
,, 6,80
E
,, 6,20 ,,

2. Kammzug von AAA bis A/AA Feinheit 9,75 Mark
A bis B
,, 9,10 ,,
CI
,, 8,20
CII
,, 7,70 ,,
DI
,, 7,20
DII
,, 6,90
E
,, 6,60
EE
,, 6,30
3. Kammgarn 2/26 A bis B
gefärbt . . . . . . . 11,65 Mark
rohweiß . . . . . . 10,90

§ 3. Der Preis für ein Meter Militärtuch darf 10,75 Mark, für ein Meter
Marinetuch 11,75 Mark, für ein Meter Miltärkammgarnſtoff 12,25 Mark nicht über=
ſteigen; die Preiſe gelten für Mannſchaftstuche.
§ 4. Die Höchſtpreiſe gelten für alle Gegenſtände, die ſich im freien Verkehre
des Inlandes befinden. Der Reichskanzler kann Ausnahmen geſtatten.

[ ][  ][ ]

§ 5. Die Höchſtpreiſe ſchließen bei Wolle (§ 1, § 2 Nr. 2) die Verſendungskoſten
nicht ein; bei Kammgarn ſchließen ſie die Koſten der Verſendung bis zum Bahnhof
des Ortes der Weberei ein; bei Tuchen ſchließen ſie die Koſten der Verſendung bis
zur Abnahmeſtelle ein; bei Kammzug dürfen die Verſendungskoſten berechnet werden,
die bei einer Verſendung von Leipzig aus entſtehen würden (Frachtparität Leipzig).
Die Höchſtpreiſe gelten für Barzahlung bei Empfang, bei Kammgarn innerhalb drei=
ßig Tagen nach Empfang unter Abzug von zwei Prozent Skonto; wird der Kaufpreis
geſtundet, ſo dürfen bis zu eins von Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont
hinzugeſchlagen werden.
§ 6. Dieſe Verordnung tritt am 24. Dezember 1914 in Kraft. Der Reichskanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 22. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Die Polizeibehörden werden angewieſen, den Befolg zu überwachen.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
(600

Bekanntmachung
das Verbot der Verwendung von Kartoffelmehl zur Herſtellung von Seife betr.
Vom 22. Dezember 1914.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrates zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die Verwendung von Kartoffelmehl und anderen Erzeugniſſen aus der
Kartoffel zur gewerbsmäßigen Herſtellung von Seife iſt verboten.
§ 2. Die Beamten der Polizei und die von der Polizeibehörde beauftragten
Sachverſtändigen ſind befugt, in die Räume, in denen Seife gewerbsmäßig hergeſtellt
wird, jederzeit, in die Räume, in denen Seife aufbewahrt, feilgehalten oder verpackt
wird, während der Geſchäftszeit einzutreten und daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen,
auch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen Empfangs=
beſtätigung
zu entnehmen. Auf Verlangen iſt ein Teil der Probe amtlich verſchloſſen
oder verſiegelt zurückzulaſſen und für die entnommene Probe eine angemeſſene Ent=
ſchädigung zu leiſten.
§ 3. Die Unternehmer von Betrieben, in denen Seife gewerbsmäßig hergeſtellt
wird, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind ver=
pflichtet
, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen auf Erfordern Aus=
kunft
über das Verfahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe, über den Umfang des Be=
triebs
und über die zur Verarbeitung gelangenden Stoffe, insbeſondere auch über
deren Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 4. Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung
und der Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrichtungen und Ge=
ſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegen=
heit
zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= oder Be=
triebsgeheimniſſe
zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 5. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig dem § 1 dieſer Verordnung zuwider=
handelt
, wird mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
§ 6. Wer wiſſentlich Seife, die dem Verbote des § 1 zuwider hergeſtellt iſt, in
ſeinem Gewerbebetriebe verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt, wird mit
Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
§ 7. Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis
bis zu drei Monaten wird beſtraft, wer den Vorſchriften des § 4 zuwider Verſchwie=
genheit
nicht beobachtet oder der Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts= oder
Betriebsgeheimniſſen ſich nicht enthä t.
Die Verfolgung tritt nur auf Antrag des Unternehmers ein.
§ 8. Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 2 zuwider den Eintritt in die Räume, die Ent=
nahme
einer Probe oder die Beſichtigung verweigert,
2. wer die in Gemäßheit des § 3 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt oder
bei der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
§ 9. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung, die §§ 5 bis 7 treten
am 28. Dezember 1914 in Kraft. Den Zeitpunkt des Außerkrafttretens beſtimmt der
Reichskanzler.

Berlin, den 22. Dezember 1914.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.

Die Polizeibehörden werden angewieſen, den Befolg ſtrengſtens zu überwachen
und gegen Zuwiderhandelnde unnachſichtlich vorzugehen. Weitere Verfügung bleibt
vorbehalten.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
(601

Bekanntmachung.

Am Freitag, den 8. Januar 1915, wird auf dem Truppenübungsplatz mit
Artillerie=Munition ſcharf geſchoſſen. Der Platz wird hierzu von 12 Uhr mittags bis
4 Uhr nachmittags geſperrt. Die Abſperrung erſtreckt ſich auf das ganze Abſper=
rungsgelände
.
Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
(621
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.

Bekanntmachung

betr. Das Kriegs=Erſatz=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt für 1915.
Im Kreiſe Darmſtadt wird das Kriegs=Erſatz=Geſchäft für 1915 in der Zeit vom
15. bis 22. Januar d. Js. im Hauſe der Turngemeinde dahier, Woogsplatz 5, in nach=
ſtehender Weiſe abgehalten werden:
I. Freitag, den 15. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
Muſterung ſämtlicher Militärpfl chtigen
a. aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben A—F be=
ginnen
,
b. aus den Gemeinden Schneppenhauſen und Wixhauſen.
II. Samstag, den 16. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben G-K;
b. aus der Gemeinde Meſſel.
III. Montag, den 18. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L—R;
b. aus den Gemeinden Erzhauſen und Ober=Ramſtadt.
IV. Dienstag, den 19. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S;
b. aus der Gemeinde Griesheim.
V. Mittwoch, den 20. Januar d. J., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben T- Z;
b. aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt, Eſchollbrücken, Hahn
und Roßdorf.
VI. Donnerstag, den 21. Januar d. Js., Vormittags 7½ Uhr:
desgleichen aus den Gemeinden Eberſtadt, Gräfenhauſen, Malchen, Nieder= Beer=
bach
, Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt.
VII. Freitag, den 22. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus den Gemeinden Traiſa und Weiterſtadt;
b. die von den Truppenteilen zur Dispoſition der Erſatzbehörden
entlaſſenen Leute.
Es haben ſich hierzu einzufinden:
1. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen Leute, ſoweit ſie nicht bereits bei
einem Truppenteil freiwillig eingetreten ſind. Der Beſitz des Berechtigungs=
ſcheins zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt entbindet nicht von der Ge=
ſtellung. Auch diejenigen, die etwa im Vorjahre an einer Landſturmmuſterung
teilgenommen haben, ſind zur Geſtellung verpflichtet.
2. Die in den Jahren 1894, 1893 und früher geborenen Leute, die beim vor=
jährigen
Kriegs=Erſatz=Geſchäft als zeitig untauglich zurückgeſtellt worden ſind.
Die Militärpflichtigen aus früheren Jahren haben ihre Loſungsſcheine ( Muſte=
rungs
=Ausweiſe) und Berechtigungsſcheine vorzulegen, die im Jahre 1895 geborenen
ihre Berechtigungsſcheine, ſoweit ſie bereits in deren Beſitz ſind.
Nicht pünktliches Erſcheinen oder Nichtgeſtellung zur Muſterung zieht die in der
Wehr=Ordnung angedrohten Strafen nach ſich und hat unter Umſtänden die Ein=
ſtellung als Unſicherer zur Folge.

Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
603a

An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.

Indem ich auf meine vorſtehende Bekanntmachung, das Kriegs=Erſatzgeſchäft
betreffend, hinweiſe, empfehle ich Ihnen, die Militärpflichtigen aus Ihren Gemeinden
rechtzeitig hierzu zu laden.

Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. Reinhart.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 hellbraunes wollenes Umhängetuch, 1 weißer
Kinderpelz mit ſchwarzen Punkten. 1 Rocknadel mit hellblauem
Stein. 1 Poſteinzahlungsbuch. 1 grüner gehäkelter Beutel mit kl.
Portemonnaie und einigen Pfennigen Inhalt. 1 blauer Damenhut.
1 goldener Zwicker mit Futteral. 1 brauner Militärhandſchuh. 2 alte
Damenſchirme. 1 helle neue Damenſchürze. 1 Gebund kleine Schlüſſel.
1 Frauen= und 1 Kinderphotographie mit Rahmen. 1 Mauſefalle.
1 Zehnmarkſchein. 1 Portemonnaie mit über 3 Mk. Inhalt. 1 neuer
Schließkorb mit Damenwäſche und Kleider. 1 Fünfmarkſchein.
1 Zwanzigmarkſchein. 1 gelbe geknüpfte Handtaſche mit Zwicker in
Futteral und 1 Taſchentuch.
(592

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Pinſcher, 1 Dobermann, 1 Boxer (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausge=
löſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(562

Bekanntmachung,
betreffend die Paßpflicht.

I. Nach der Kaiſerlichen Verordnung vom 16. Dezember 1914,
betreffend anderweite Regelung der Paßpflicht, muß ſich durch einen
Paß über ſeine Perſon ausweiſen:
1. Jeder, der das Reichsgebiet verläßt oder der aus dem
Auslande in das Reichsgebiet eintritt.
2. Jeder Ausländer, der ſich im Reichsgebiet aufhält.
Die Päſſe müſſen mit einer Perſonalbeſchreibung und mit einer
Photographie des Paßinhabers aus neueſter Zeit, mit deſſen eigen=
händiger
Unterſchrift unter der Photographie, ſowie mit einer amt=
lichen
Beſcheinigung darüber verſehen ſein, daß der Paßinhaber tat=
ſächlich die durch die Photographie dargeſtellte Perſon iſt und die
Unterſchrift eigenhändig vollzogen hat. Die Photographie darf nicht
auf Pappdeckel aufgezogen ſein, da ſie von der Polizeibehörde in den
Paß eingeklebt und zuſammen mit dem Paß abgeſtempelt wird.
II. Anträge deutſcher Reichsangehöriger auf Ausſtellung
von Reiſepäſſen ſind nach wie vor bei den zuſtändigen Polizei=
revieren
zu ſtellen; dabei iſt die Photographie abzuliefern. Wehr=
pflichtigen
Deutſchen im Inlande dürfen Päſſe nur mit Zuſtimmung
des Bezirkskommandos ausgeſtellt werden, in deſſen Kontrolle ſie
ſtehen; ſoweit für Wehrpflichtige eine ſolche Kontrolle nicht beſteht,
iſt die Zuſtimmung desjenigen Bezirkskommandos erforderlich, in
deſſen Bezirk die Wehrpflichtigen ihren Wohnſitz oder dauernden
Aufenthalt haben. Die Wehrpflicht beginnt mit dem vollendeten
17. Lebensjahr und dauert bis zum vollendeten 45. Lebensjahr.
III. Die in der Stadt Darmſtadt lebenden Ausländer,
ſoweit ſie Angehörige neutraler Staaten ſind, werden hier=
mit
aufgefordert, innerhalb der nächſten zwei Wochen auf dem Poli=
zeiamt
, Hügelſtraße 31/33, 1. Stock, Zimmer Nr. 24, vormittags
zwiſchen 912½ Uhr, einen von der zuſtändigen Behörde des Hei=
matſtaates
ausgeſtellten gültigen Reiſepaß und eine Photographie
des Paßinhabers aus neueſter Zeit vorzulegen. Iſt die Beſchaffung
eines gültigen Paſſes nicht möglich, ſo ſind die Gründe hierfür nach=
zuweiſen
. In derartigen Fällen können von uns andere amtliche
Ausweiſe über die Perſon des Ausländers ausgeſtellt werden. Auch
dieſe Ausweiſe müſſen, wie die Päſſe, mit einer Photographie ver=
ſehen werden. Es wird dringend empfohlen, ſonſtige Legitimations=
papiere
(z. B. Geburtsurkunde, Heiratsurkunde) mitzubringen. Als
Ausländer im Sinne vorſtehender Ausführungen gelten auch alle

diejenigen Perſonen, die eine Staatsangehörigkeit überhaupt nicht
beſitzen.
IV. Den Angehörigen feindlicher Staaten, ſoweit
ſolche Aufenthaltsgenehmigung für Darmſtadt haben, wird bei der
polizeilichen Meldung eine beſondere Verfügung über die Regelung
der Paßpflicht zugehen.
(593md

Darmſtadt, den 5. Januar 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.

Dora Trierſche Stipendienſtiftung
in Frankfurt a. M.

Die Stiftung zum Andenken an die ihnen früh entriſſene
Tochter Debora, genannt Dora, Trier, von den Eltern errichtet, ſoll
ſittſamen (ledigen oder verwitweten) Perſonen weiblichen Geſchlechts
von mindeſtens vierzehn und höchſtens fünfundzwanzig Jahren, ohne
Unterſchied der Konfeſſion, die in Frankfurt a. M. oder der Provinz
Starkenburg (Großherzogtum Heſſen) wohnen und die ſich als Er=
zieherinnen
(nicht Lehrerinnen), Handlungs= oder Gewerbegehilfinnen
oder in Haushaltungskenntniſſen ausbilden wollen, im Bedarfsfalle
eine Beihilfe (Stipendium) gewähren.
Wer ſich um eine Beihilfe aus der Stiftung bewerben will,
muß an die Stiftungsverwaltung ein eigenhändig geſchriebenes Ge=
ſuch richten, welches eine gedrängte Darſtellung des bisherigen
Lebensganges, insbeſondere des bisherigen Schulbeſuchs, ſowie die
Angaben des erwählten Berufs enthalten muß.
Dem Geſuch ſind beizufügen: 1. eine amtliche (obrigkeitliche)
Beſcheinigung über das Alter und den Wohnſitz der Geſuchſtellerin,
2. das Abgangszeugnis der zuletzt beſuchten Schule bezw. bei Ge=
ſuchen vor Entlaſſung aus der Schule das letzte Schulzeugnis.
Die Stiftung hat für das laufende Jahr 1915 Beihilfen zu ver=
geben
. Die Geſuche ſind vor dem 1. Februar 1915 an die Vorſitzende,
Frau Berta Trier, 24 Wieſenau, Frankfurt a. M., zu richten.

Frankfurt a. M., den 2. Januar 1915.
(I,565

Die Verwaltung.

Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Heimſparbüchſen werden in der Zeit vom
28. Dezember bis 15. Januar nicht entleert. (23157a

Zwei elegante
Damen=Blillantringe
ein goldenes Armband, Wert
450 Mark, billig zu verkaufen.
Angebote unter P 53 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(*193

1
Kinderklappſtuhl bill. zu verk.
*223ms) Kiesſtr. 24, 1. St. I.

Dienſtrock für Artill. od. Train,
Patronentaſche, Bandolier,
Koppel, Drillichanzüge zu verk.
*239) Heidelbergerſtr. 7, 1. St.

Echte Pelze!
Einige echte Pelzmuffe, groß,
modern, von 25 Mk. an, Nerz=
Garnitur, Echarp u. großer Muff,
beſonders billig, echte Hermelin=
Stola ſpottbillig, Nerzkragen für
Herrenmantel, dunkelbl. Koſtüm,
Gr. 46. Orangerie=Allee 17, 1. St.,
an der Hermannſtr.
(°281

Gr. eiſ. Bettſtelle 4 Mk., ſtarker
Sportwagen, 2ſitz., 2 Mk., ge=
eignet
zu jed. Zweck, beide gut erh.
*248) Neue Niederſtr. 11, III. r.

Bekanntmachung.
Mittwoch, 20. Januar 1915,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den 1. Heinrich Schäfer,
2. deſſen Ehefrau Karoline, geb.
Geiger, beide in Darmſtadt, zuge=
ſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VI 487 77 Grasgarten
Moosbergſtraße,
VI 487 3/10 193 Hofreite Nr. 94
daſelbſt,
VI 487 7/10 95 Grasgarten ( Vor=
garten
) daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer, Witt=
mannſtraße
1, zwangsweiſe ver=
ſteigert werden.
(K76/14
Darmſtadt, 5. Dezember 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Frantz. (IX,22433

Holzanfuhr
von 100 rm Kiefern=Knüppel von
Burgwald nach Pfarrwieſenweg zu
vergeben. Angebote an Martin
Jahn, Pallaswieſenſtr. 30. (*91im

Fuhrwerk zu verleihen.
Einſpänner=Federrolle bis 20 Ztr.,
Zweiſpänner=Federrolle bis 40 Ztr.
Tragkraft mit Fuhrmann auf
ganze u. halbe Tage, ſow. Stunden.
Dr. Struve’s Mineralwaſſer=
Fabrik, Rud. Schaefer Nachf.,
Darmſtadt, Martinſtraße Nr. 95,
Telephon 77.
(B582

Möbelwagen
Rückladung von Berliner Vorort
nach Darmſtadt für 3= Zimmer=
wohnung
geſucht. Angeb. u. P73
an die Geſchäftsſtelle.
(*272

Obstbäume
jetzt beſte Pflanzzeit, in vielen
Sorten, billigſt.
(386a
C. Völkers Handelsgärtnerei
Hügelſtraße 89.

5 mm dick. Korklinoleum
Abfälle, grün, paſſ. für Treppen,
billig abzugeben.
(*195
Bernhard, Schützenſtr. 12.

[ ][  ][ ]

Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
8)
(Nachdruck verboten.)

Auch die Türe nach dem breiten Korridor ſtand offen.
Jetzt erſchien Marie in einem hellen Hauskleid auf der
Schwelle.

Ihr kindlich=liebes Geſicht verſchwand faſt ganz hinter
einem großen Strauß Roſen, den ſie mti beiden Händen
umſpannt hielt.

Eva!

Gnädige Frau?

Sie haben doch hoffentlich mit Ihrer Arbeit Frau
Lotte nicht in ihrem Schlaf geſtört?

Nein, gnädige Frau, ich bin ganz leiſe geweſen, wie
ein Mäuschen.

Während Frau Marie nun ganz hereintrat und die
Roſen in mehrere Vaſen ordnete, wandte ſich Eva zum
Gehen. An der Türe blieb ſie noch einmal ſtehen und
fragte ihre Herrin mit vorſorglicher Miene:

Meinen gnädige Frau nicht auch, daß ich die Teppiche
erſt ausklopfe, wenn Frau Arnold aufgeſtanden iſt? Das
Geräuſch könnte den Schlaf der gnädigen Frau ſtören.

Selbſtverſtändlich! Tun Sie das, Sie Mäuschen!

Marie nickte dem Mädchen freundlich zu, und dieſes
ging, ein Liedchen vor ſich hinſummend, an die Arbeit, die
ihrer in der Küche harrte.

Kurz darauf trat Rudolf, in Geſtalt und Ausſehen
ein echter Deutſcher, über die Schwelle, und ſich von hinten
an ſein ahnungsloſes Weibchen heranſchleichend, hielt er
ihr plötzlich die Augen zu. Sag, wer’s iſt!

Den großen Händen nach der gnädige Herr! erwiderte
Marie ſchelmiſch. Und ſich raſch umdrehend, zog ſie ſeinen

Kopf zu ſich hernieder und küßte ihn ein paamal auf
Mund und Augen.

Er aber gab ihr alle Küſſe doppelt zurück, und ſie dann
in ſeine kräftigen Arme nehmend, tanzte er mit ihr im
Kreiſe herum.

Bſt, bſt! wehrte Frau Marie ſchließlich ab und verſuchte
ſich aus Rudolfs Armen zu befreien. Lotte ſchläft noch.
Unſer Indianertanz könnte ſie ſtören.

Verzeih! ſagte Rudolf mit komiſchem Ernſt. Ich hatte
ganz vergeſſen, daß wir Beſuch haben.

Wie kannſt Du nur, Rolf?

Auf Ehre, beteuerte er, die Hand auf die rechte Seite
ſeiner Bruſt legend, ich habe noch daran gedacht, als ich
den Hausflur entlang ging, doch als ich Dich hier ſtehen
ſah, war’s fort.

Schmeichler, Du!

Du warſt ſchon unten im Garten?

Ja, Lieb, ſieh mal, welche Pracht! Marie zeigte, wie
ein Kind ſich freuend, auf die Königinnen der Blumen=
welt
.

Recht ſo! Schmücke Dein Heim, für Dich
und Deine lieben Gäſte! ergänzte Marie.

In dieſem Augenblick reichte Eva die Morgenzeitung
herein, und während Frau Marie dem Mädchen einen
Auftrag gab, überflog Rudolf Braun raſch die neueſten
Depeſchen.

Eine derſelben las er zweimal. Und als ihn Frau
Marie nach dem Neueſten fragte, berichtete er, nicht ohne
Zähneknirſchen, daß in der letzten Nacht in Bad=Nauheim
ein Engländer verhaftet worden ſei, der ſich ſehr der
Spionage verdächtig gemacht habe.

Der langbeinige Schuft ſoll auch nach unſerer Stadt
hin Verbindungen haben. Hoffentlich gelingt es der Poli=

zei, die ſeit geſtern hier eine fieberhaſte Tätigkeit" ent=
wickeln
ſoll, die Mitſchuldigen auch noch recht bald ein=
zukapſeln!

Mit wuchtigen Schritten durchmaß Rudolf Braun das
Zimmer und ſchaute einige Minuten gedankenvoll zum
Fenſter hinaus auf ſein geliebtes deutſches Vaterland, von
dem hier ſein Blick ein herrliches Stückchen umſpannen
konnte.

Ein paarmal noch ſchüttelte er unwillig den Kopf,
dann ſchien er ſich gewaltſam auf einen anderen Gedanken
bringen zu wollen.

Er wandte ſich wieder Frau Marie zu, die ihn ſtill=
ſchweigend beobachtet hatte.

Unſer Lotte=Frauchen ſchläft alſo noch? fragte er.

Ich denke wohl.

Hm! machte Rudolf. Man ſah ihm an, daß ihn noch
etwas beſchäftigte, was er unbedingt bald los ſein mußte.
Du, Michen, ich habe ſo eine Ahnung, daß wir heute
noch mehr Beſuch bekommen werden.

So? Wen denn?

Deinen Bruder Paul.

Marie ſah ihren Mann verſtändnislos an. Sie be=
griff
nicht, warum er das vermutliche Kommen ihres
Bruders beſonders hervorhob. Paul kam doch in man=
chen
Wochen jeden Tag zu ihnen heraus. Jetzt war er
allerdings ſchon drei Tage fern geblieben. Sie hatte ſich
aber darüber gerade ſo wenig Gedanken gemacht, als ſie
ſich welche über ſein heutiges Erſcheinen machen würde.

Nun wurde ſie aber doch ein wenig unruhig.

Iſt etwas Beſonderes mit Paul? fragte ſie und machte
ſchon ein ängſtliches Geſichtchen.

O, eigentlich nichts. Rudolf lachte und ließ ſich ge=
mütlich
auf dem Diwan nieder.

Saison-
Ausverkauf!

Um eine radikale Räumung unseres grossen Lagers
zu erzielen, haben wir die Preise teilweise
nochmals bedeutend herabgesetzt!

Wasch-Unterröcke, Ia Stoffe
früher bis Mk. 6.50 . . . . . . . jetzt 75 Pfennig
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[ ][  ][ ]

Paul hat uns nun ſchon einige Tage vernachläſſigt.
Ich habe mir nichts dabei gedacht, ſagte Marie. Die
Stadt da drinnen und ſeine Arbeit wird ihn wieder ein=
mal
ganz in ihren Bann genommen haben.

Ganz richtig. Und wenn nun dieſer Bann zu uns
herausgekommen iſt, wird wohl Paul auch nicht lange auf
ſich warten laſſen; meinſt Du nicht, Lieb?

Ich verſtehe nicht, Rolf.

Da zog Rudolf Braun ſein Weibchen zu ſich auf ſeinen
Schoß, und ihr Köpfchen zwiſchen ſeine Hände nehmend,
ſagte er eindringlich:

Marie, haſt Du nun unſeren Beſuch vergeſſen?
Frau Lotte iſt hier! Frau Lotte iſt hier!

Jetzt begann Marie zu verſtehen. Aber noch mochte
ſie den ihr blitzartig gekommenen Gedanken nicht zu Ende
zu denken.

Rolf?

Rudolf ſtrich ſeiner Frau zärtlich über das duftige,
kaſtanienbraune Haar und ſagte ernſt:

Wie ſehr Paul Deine Freundin Lotte verehrt, das
brauche ich Dir wohl nicht zu erzählen, das weißt Du
ſchon länger und beſſer als ich; aber daß Paul nicht um
Frau Lottes Hierſein wiſſen und ihr folgen ſollte, das
müßte mich als Mann, der die Liebe kennt habe ich
Recht, Schatzi? ſehr wundern.

Und Lotte? fragte Frau Marie angſtvoll. Du glaubſt
doch nicht etwa, daß ſie außereheliche Scherzchen treibt
und mit der Abſicht hierher kommt, um um

Nein, Kind, außereheliche Scherzchen treibt Lotte nicht,
ich habe eine zu hohe Meinung von ihr, um das glauben
zu können, aber

Aber?

Aber außerehelichen Ernſt zu machen, wenn ſie es für
notwendig hält, das traue ich Lottes Ungeſtüm zu.

Frau Marie ſprang auf. Du hälſt es wirklich für
möglich?

Gewiß! Lotte iſt eine von denen, die ſich gleich mit
den Sporen in den Sattel ſetzen, wenn ſie ſich auch einſt=
weilen
ſelbſt die Beine blutig reißen!

Marie dachte nach.

Sie konnte nichts Auffälliges finden. Lotte war ſchon
mehr abends aus der Stadt gekommen, um am nächſten
Morgen frühzeitig einen Ausflug mit ihr und Rudolf in
die nahen großen Wälder zu unternehmen. So würde es
auch heute wieder ſein.

Frau Lotte mußte übrigens jeden Augenblick herein=
treten
; ſie kannte die Morgenkaffeeſtunde hier im Hauſe
ganz genau.

Und ſich wieder zu ihrem Manne wendend, fragte
Frau Marie:

Iſt Dir geſtern abend an Lotte etwas aufgefallen?

Aha! lachte der Maler. Ich Kriminalbeamter muß
Dir ſchlauem Weibchen noch immer auf die Spur helfen.

Iſt es nicht ſchon auffällig, daß ſie ſo ganz unange=
meldet
zu uns kam?

Das iſt ſo ihre Art. Sie weiß, daß ſie bei uns zu
jeder Zeit willkommen iſt.

Das iſt ſie! Aber weiter: Eine gewiſſe Erregung
haſt Du bei ihr wohl auch nicht bemerkt?

Hm! meinte Frau Marie Der heiße Tag, die Fahrt
mit der unbequemen Vorortbahn, der ſteile Weg auf un=
ſeren Villenberg! Ich bin auch immer erregt, wenn ich
aus der Stadt zurückkomme.

Rudolf ſtand auf.

Na, ſehen wir mal, wer Recht behält, ſagte er zuver=
ſichtlich. Im übrigen ſoll ſich’s Lotte bei uns wohl ſein
laſſen; darüber ſind wir uns wohl einig; nicht Lieb?

Er las Frau Maries freudige Zuſtimmung in ihren
Augen und küßte innig ihren weichen Mund.

Gleich derauf meldete Eva, daß der Frühſtückstiſch in
der Laube gedeckt ſei.

Und während Rudolf einſtweilen in den Garten hin=
unterging
, klopfte Marie an Lottes Schlafzimmer.

Lotte!

Marie! klang es heiter von drinnen.

Darf ich reinkommen?

Darf ich rauskommen? Frau Lottes friſches Geſicht=
chen
erſchien in der Türſpalte, und gleich darauf hing ſie
an der Freundin Hals und küßte ſie übermütig auf Mund
und Stirne.

Dann gingen die Beiden Arm in Arm nach dem Gar=
ten
hinunter.

Auf der Treppe begegnete ihnen Eva.

Das Mädchen ſtellte ſich ehrerbietig zur Seite und
wünſchte Frau Lotte freundlich: Guten Morgen.

Guten Morgen, Eva! ſagte Frau Lotte, blieb ſtehen
und reichte dem Mädchen die Hand. Wie gehts Ihnen?

O. gnädige Frau, mir geht’s gut! Eva ſtrahlte und
konnte nicht genug Knixe machen.

Man ſieht’s Ihnen eigentlich an. Sie glühen ja förm=
lich
, ſagte Lotte ſchelmiſch.

Ohne Kompliment, gnädige Frau, ich freue mich, Sie
zu ſehen. Wirklich, gnädige Frau! Ihre glänzenden
Augen ſtraften ſie nicht Lügen.

Dann, liebe Eva, wird es Ihnen auch ſicherlich nicht
ſchwer fallen, mir einen Gefallen zu tun?

O gewiß, gern! Zwei, ein Dutzend, alles, was
Sie wünſchen, gnädige Frau.

Glauben Sie, in Zukunft Ihre Sätze ſo einrichten zu
können, daß Sie nicht immer gnädige Frau zu ſagen
brauchen? Ich ich mache mir ſo wenig aus dem offi=
ziellen
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regulärer Wert 2.50 . . . . . . . . . Meter 1.50

Ein Posten
Einzelne Kinder- u. Damenwäsche
etwas trüb geworden
weit unter Preis!

608
Mainzer Warenhaus
Markt 7
Guggenheim & Marx.
Markt 7

Gartenbauverein Darmſtadt,
Monatsverſammlung
Donnerstag, 7. Januar, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal.

Tagesordnung:
1. Geſchäftliche Mitteilungen. 2. Lichtbildervortrag: Durch Heide
und Moor zum Nordſeeſtrand. 3. Verſchiedenes. 4. Verloſung.
NB. Freiloſe werden gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte bis
zur Eröffnung der Sitzung verausgabt. In den nächſten Wochen
werden auch die Mitgliederbeiträge erhoben.
637)
Der Vorſtand.

Residenz Theater
am
weissen Turm.
Ab heute nur 3 Tage:
Rosenstraße 30
Ein glänzendes Lustspiel in 4 Akten.
Dokumente zum Weltkrieg
mit Preisrätsel im Film.
Jeder Besucher ist berechtigt, durch Einsendung der
richtigen Lösung sich daran zu beteiligen.
Jede Woche werden 100 Mk. ausgelost, und zwar
1 Preis von 30 Mark
1 Preis von 25 Mark
1 Preis von 20 Mark
1 Preis von 15 Mark
5 Preise von je 3 Mark
und anderes mehr.
(602

Der bereits für den 20. Dez. an=
gezeigte
und verſchobene populäre
Liederabend Cahier
findet nunmehr beſtimmt ſtatt
Mittwoch den
6. Januar
(237a
Turnhalle Woogsplatz abds. 8 Uhr.
Teileinnahme beſtimmt f. Liebesg.
Karton zu Mk. 3. 2. u. 1. bei
Gg. Thies Nachf., Eliſabethenſtr. 12.

Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 6. Januar:
67. Abonnements=Vorſtellung. B17.
Die Reiſe um die Erde in
80 Tagen
oder:
Die Wette um eine Million.
Ausſtattungsſtück m. Geſang, Tanz,
Evolutionen und Aufzügen in
drei Abteilungen (15 Bildern) von
d'Ennery und Jules Verne. Die
zur Handlung gehörige Muſik von
C. A. Raida. Ballettmuſik von
verſchiedenen Komponiſten.
Spielleiter: Bruno Harprecht.
Muſikal. Leiter: Erich Kleiber.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 .
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 7. Jan. 68. Ab.=Vſt.
C 17. Als ich noch im Flügel=
kleide
. Kl. Preiſe. Anfang 7½
Uhr.
Freitag, 8. Jan.: 69. Ab.=Vorſt.
D 18. Wenn ich König wär.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 9. Jan.: Nachmittags
2½ Uhr. Außer Abonnement.
Sonder=Vorſtellung für Schüler:
Wilhelm Tell.
Zu dieſer Vorſtellung findet
kein Kartenverkauf ſtatt.
Abends 7½ Uhr. Außer Abon=
nement
. Sonder=Vorſtellung für die
Garniſon. Germania und
Auſtria‟. Vorträge. Htor=
auf
: Ein Landwehrmann in
Frankreich (Kurmärker und
Picarde).
Zu dieſer Vorſtellung findet
kein Kartenverkauf ſtatt.

Oeffentlicher Dank.

Das 1. Landſturm=Infanterie=Bataillon I Darmſtadt ſpricht
auf dieſem Wege dem Verein vom Roten Kreuz, allen Landesver=
einen
und Privaten, insbeſondere Herrn Kommerzienrat Hickler,
die das Bataillon mit Liebesgaben aller Art ſo reichlich bedacht
haben, ſeinen wärmſten Dank aus.
(515
Beck,
Major und Bataillonskommandeur.

Die Dauerausſtellung des ſtädt. Gaswerks

Grafenſtraße 30 zeigt Fernſprecher 360
die Verwendung des Gaſes
zum Leuchten,
Kochen,
Braten,
Backen,
zur Warmwaſſerbereitung,
zur Raumbeheizung,
zum Kraftbetrieb
und zu verſchiedenen Zwecken der Induſtrie.
Eintritt frei.
(588a)
Kein Verkauf.

Olympia
Theater
Inhaber:
Georg Brand.
Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.
Achtung!
3 Akter!
Ab heute Mittwoch, Donnerstag
und Freitag
Großer Senſations=Schlager
Achtung!
3 Akter!
Der Preſſepirat
Dieſer Film zeigt den Beſuchern die faſt unglaublichſten
Handlungen von berühmten Schauſpielern und bringt
Aufregung und die größte Spannung hervor.
Eva
Ein koloſſal ſpannendes und ergreifendes Drama in 2 Akten
Um das Programm zu vervollſtändigen, kommen noch
1 Drama, 3 Humoresken und diverſe andere Films
zur Vorführung.
(*255)
III. Platz 19 .

Guter engl. Sattel
zu 60 Mk. zu verkaufen. Näh.
Pankratiusſtraße 40, part. (*283

Gut erhaltener Offiziersmantel
billig abzugeben.
(B617
Henkel, Klappacherſtr. 1.