178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Bezugspreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B imit Illuſtriertem
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen=
Chronik) monatlich 80 Pfg. Beſtellungen nehmen
entgegen: die Geſchäſtsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Anzeigenpreis:
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 50 Pfg.;
die 84 mm breite Reklamezeile oder deren Raum
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Rabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entgegen: die
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u.
Agen=
turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 1. Jan., vorm.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei Nieuport ereignete ſich nichts Weſentliches.
Von einer Wiedereinnahme des durch feindliches
Artil=
leriefeuer vollkommen zuſammengeſchoſſenen Gehöftes St.
Georges wurde mit Rückſicht auf den dort befindlichen
hohen Waſſerſtand abgeſehen.
Oeſtlich Béthune, ſüdlich des Kanals, entriſſen wir
den Engländern einen Schützengraben.
In den Argonnen kamen unſere Angriffe weiter
vorwärts; wieder fielen 400 Gefangene, 6
Maſchinen=
gewehre, 4 Minenwerfer und zahlreiche andere Waffen
und Munition in unſere Hände.
Ein nordweſtlich St. Mihiel bei Lahaymeix
liegendes franzöſiſches Lager ſchoſſen wir in Brand.
An=
griffe bei Flirey und weſtlich Sennheim, die ſich geſtern
wiederholten, wurden ſämtlich abgeſchlagen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der oſtpreußiſchen Grenze und in
Po=
len blieb die Lage unverändert. Starker Nebel behindert
die Operationen. Oberſte Heeresleitung.
Die Kriegsbeute in den
Argonnen.
* Berlin, 1. Jan. Aus dem Großen
Haupt=
quartier erfuhren wir: Die im Monat Dezember von
unſeren in den Argonnen kämpfenden Truppen
ge=
machte Kriegsbeute beträgt insgeſamt 2950
unver=
wundete Gefangene, 21 Maſchinengewehre, 14
Minenwerfer, 2 Revolverkanonen, 1 Bronzemörſer.
Oeſterreichiſcher Kriegsbericht.
* Wien, 1. Jan. Amtlich wird verlautbart: 1.
Ja=
nuar 1915, mittags: Die Kämpfe in den
Karpa=
then und in der Bukowina dauern an. Sie
führ=
ten geſtern zu keiner Aenderung der Situation.
Am Bila=Abſchnitt, ſüdlich von Tarnow,
wur=
den tagsüber und während der Nacht wiederholte
feind=
liche Angriffe unter ſchweren Verluſten des Gegners
ab=
gewieſen. Unſere Truppen machten hierbei 2000
Gefangene und erbeuteten 6 Maſchinengewehre.
Nördlich der Weichſel behindert andauernd
ſtar=
ker Nebel die Gefechtstätigkeit. Es herrſcht daher teils
Ruhe, teils waren kleinere Fortſchritte gemacht.
Am ſüdlichen Kriegsſchauplatz hat ſich nichts
er=
eignet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Feldzug in Deutſch=Oſtafrika
* London, 31. Dez. Die Central News melden aus
Nairobi vom 4. Dezember: Der Feldzug in Deutſch=
Oſtafrika dürfte ſehr langwierig und an=
ſtrengend werden. Es iſt anzunehmen, daß die Deut=
ſchen ihre beſte Kolonie mit aller Macht verteidigen
wer=
den. Bei der Anlage der Eiſenbahnen haben ſie die
Ver=
teidigung des Landes berückſichtigt. In Tabora, 530
Mei=
len landeinwärts von Daresſalam haben ſie eine maſſive
moderne Feſtung errichtet. Als der Krieg ausbrach, waren
alle verfügbaren Mannſchaften der African Rifles im
Iuba=Lande an der Grenze des italieniſchen
Somali=
landes. Die nächſte britiſche Eiſenbahnſtation war Voi.
Es iſt verwunderlich (!), daß die Deutſchen die
Uganda=
bahn nicht rechtzeitig zerſtört, Mombaſſa beſetzt (!) und
dadurch das Protektorat von der auswärtigen Hilfe abge=
ſchnitten haben (?). (Notiz des W. T. B.: Dieſe
Aeußerun=
gen zeugen von einer ungewöhnlichen, aber nach der
emp=
findlichen engliſchen Niederlage bei Tanga erklärlichen
Beſcheidenheit.)
Der Krieg im Orient.
* Berlin, 31. Dez. (Ctr. Bln.) Wie der
Konſtan=
tinopeler Korreſpondent der Voſſ. Ztg. erfährt, ſtehen die
Türken nunmehr von Batum bis in die Provinz
Kars auf ruſſiſchem Boden. Nach in Konſtantinopel
ein=
getroffenen Meldungen glaube man in den nächſten Tagen
einen neuen Erfolg über die Ruſſen im Kaukaſus erzielen
zu können. Die Bevölkerung des eroberten Gebietes zeige
den Türken gegenüber großes Entgegenkommen. Die
jungen Leute treten in die türkiſche Armee ein.
. Konſtantinopel. 31. Dez. Aus Anlaß des
Jahrestages der Gründung des Osmaniſchen Reiches hatte
geſtern die Stadt geflaggt. Eine Prozeſſion in hiſto=
riſchen Trachten und Tauſende von Studenten und
Schü=
lern verſammelten ſich vor den wichtigſten Miniſterien, wo
patriotiſche Anſprachen gehalten wurden. Vor dem
Par=
lamentsgebäude empfing der Präſident der
Kam=
mer eine Abordnung. Er hielt eine Rede, in der er
ſagte, die Unabhängigkeit der Türkei habe bisher nur dem
Namen nach beſtanden. Sie ſei mit der Abſchaffung der
Kapitulationen eine wirkliche geworden und werde es in
Zukunft, beſonders durch den Eintritt der Türkei in die
wichtige europäiſche Bündnisgruppierung, ſein. Vor dem
Palaſt wurden begeiſternde Reden gehalten. Der
Sul=
tan empfing eine Abordnung und ſprach ihr ſeinen Dank
aus.
Ein Armeebefehl des Kronprinzen.
* (Ctr. Bln.) Wie dem Berl. Lokalanz. mitgeteilt
wird, hat der Kronprinz folgenden Armeebefehl erlaſſen:
„Wiederholt mir in letzter Zeit erſtattete Berichte über die
ausgezeichneten Leiſtungen der Pioniere
aller Armeekorps der Armee geben mir erwünſchte
Veran=
laſſung, dieſer vorzüglichen Truppe meine Anerkennung
auszuſprechen. Der ſtändige Ruf aller Schweſterwaffen
nach Pionieren kennzeichnet am beſten deren
ausſchlag=
gebende Bedeutung in unſerem gegenwärtigen Stellungs=
und Feſtungskampf gegen unſeren pioniertechniſch höchſt
achtbaren Gegner. Ich erſuche die Kommandierenden
Generäle, meine Anerkennung allen unterſtellten
Pionier=
kommandos zur Kenntnis zur bringen. Der
Oberbefehls=
haber: Wilhelm, Kronprinz des Deutſchen Reiches und
von Preußen.”
Neujahrswünſche.
* Berlin, 31. Dez. S. M. der Kaiſer hat auf
den Neujahrs=Glückwunſch des Magiſtrats und der
Stadtverordneten=Verſammlung von
Ber=
lin folgende Antwort ergehen laſſen:
„Für die vertrauensvolle Kundgebung zum
Jahres=
wechſel meinen wärmſten Dank. Mit beſonderer Freude
erkenne ich dankbar an, was die Reichshauptſtadt und ihre
Bürgerſchaft mit ſtarker Hand und warmem Herzen für
unſere Kriegsbereitſchaft und auf dem Gebiet der Fürſorge
für unſere braven Truppen und ihre Angehörigen in dieſer
ernſten Zeit geleiſtet haben. Dem einmütigen Willen des
deutſchen Volkes, für das Vaterland und ſeine künftige
Sicherung gegen ſeindliche Ueberfälle jedes Opfer
darzu=
bringen, wird mit Gottes Hilfe im neuen Jahre der er=
ſehnte Erfolg zuteil werden. Wilhelm I. R.‟
* Köln, 31. Dez. Die Köln. Volksztg. meldet: Auf
die vom Kardinal v. Hartmann dem Kaiſer aus
Anlaß des Jahreswechſels ausgeſprochenen Glückwünſche
lief aus dem Großen Hauptquartier folgendes
Antwort=
telegramm ein:
„Ich danke Ihnen herzlich für die mir zugleich im
Namen der Katholiken des Erzbistums Köln zum
Jahres=
wechſel dargebrachten Segenswünſche. Gott der Herr
ſchenke unſeren zum Schutze des überfallenen Vaterlandes
erhobenen Waſſen auch ferner den Sieg und tröſte alle an
den ſchweren Opfern des Krieges Beteiligten mit
himm=
liſchem Troſte. Wilhelm I. R."
* Berlin, 31. Dez. Der Oberbürgermeiſter von
Berlin, Exzellenz Wermuth, hat an den Bürgermeiſter
von Wien, Exzellenz Weiskirchner, folgende
Be=
grüßung gerichtet:
„In Treue verbunden wie nie zuvor findet unſere
beiden Reiche und ihre Hauptſtädte das in die
Welt=
geſchichte eintretende Jahr. Dieſelbe Schickſalsfrage
der Selbſtbehauptung iſt beiden Völkern geſtellt.
Einmütig haben ſie die Antwort gegeben. Der
Wille zum Sieg geht durch das Land,
Schul=
ter an Schulter ringen wir heiß um ihn. Daß auf gemein=
ſamer ſchwerer Opfer=Saat die volle Frucht reife, daß ſich
an der Jahreswende der eine große Wunſch in Nord und
Süd ſo ganz erfülle, begrüßt Berlin heute die Schweſter=
ſtadt an der Donau."
Ein Tagesbefehl Hindenburgs.
* Berlin, 1. Jan. Die Berliner Morgenpoſt meldet:
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg hat anläßlich des
Jahreswechſels folgenden Tagesbefehl an ſeine
Armee erlaſſen: Hauptquartier=Oſt, 30. Dez. 1914.
Sol=
daten des Oſtheeres! Am Jahresſchluß iſt mir
Herzens=
bedürfnis, Euch meinen wärmſten Dank und meine vollſte
Anerkennung für das auszuſprechen, was Ihr in dem
abgelaufenen Zeitabſchnitt vor dem Feinde geleiſtet habt.
Was Ihr an Entbehrungen ertragen und an
Gewalt ausgeführt habt, das wird die
Kriegs=
geſchichte aller Zeiten ſtets zu den größten
Taten zählen. Die Tage von Tannenberg und an
den Maſuriſchen Seen, von Opato, Iwangorod und War=
ſchau, von Wloclawek, Kutno und Lodz, von der Pilica,
Bzura und Rawka können Euch nie vergeſſen werden. Mit
Dank gegen Gott, der uns die Kraft zu ſolchem Tun
ge=
geben hat, und mit feſtem Vertrauen auf ſeine weitere
Hilfe wollen wir in das neue Jahr eintreten. Treu un=
ſerem Soldateneide werden wir unſere Pflicht auch ferner
tun, bis unſerem tapferen Vaterlande ein ehrenvoller
Frie=
den gewiß iſt. Und nun weiter friſch drauf, wie 1914 ſo
auch 1915! Es lebe der Kaiſer und König, unſer
aller=
gnädigſter Kriegsherr, Hurra!
v. Hindenburg, Generalfeldmarſchall.
Oberbefehlshaber der geſamten Streitkräfte im Oſten.
Hindenburgſpende.
* Der Vorſtand des Städtetages hat durch einen von
ſeinem Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter Wermuth, gezeich=
neten Aufruf an die deutſchen Städte die Opferwilligkeit
der Städte in einer „Hindenburgſpende für das
Oſtheer” zuſammengefaßt, deren Gegenſtand die
Liefe=
rung leichter Pelzſachen iſt. Die Gaben der Städte ſind
ſchon reichlich gefloſſen und mehren ſich von Tag zu Tag.
Es liegen bereits über 100 Zeichnungen vor, u. a.
Danzig, Leipzig und Dresden mit je 100 000 Mark, Köln
mit 75 000 Mark, Poſen und eine Reihe anderer Städte
mit 50 000 Mark, Mannheim mit 30 000 Mark, Potsdam
und Straßburg i. E. mit je 20 000 Mark uſw.
* Duisburg, 29. Dez. Die Finanzkommiſſion des
Kriegsausſchuſſes beſchloß, 20 000 Mark für die durch die
deutſchen Städte geplante Hindenburgſpende zur
Ver=
fügung zu ſtellen.
* Altona, 30. Dez. Die ſtädtiſchen Kollegien
be=
willigten heute einſtimmig eine Ehrengabe von 14 000
Mark für die Armeen Hindenburgs.
* Gotha, 31. Dez. Die ſtädtiſchen Kollegien
be=
willigten 3000 Mark zur Hindenburgſpende.
* Karlsruhe, 31. Dez. Nach den Mitteilungen
aus der geſtrigen Stadtratsſitzung ſtiftete die Stadt
Karls=
ruhe zur Hindenburgſpende für das Oſtheer einen
Betrag von 15 000 Mark aus Mitteln der Stadtkaſſe.
Zur Gründung der Kriegsgetreide=
Geſellſchaft m. b. H.
* Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der
Ge=
treidevorrat, der unſerem Volke in dieſem Jahre
zur Verfügung ſteht, beträchtlich geringer iſt, als in
nor=
malen Friedenszeiten. Im Durchſchnitt der Jahre 1908=
1909 bis 1912/13 waren in Deutſchland nach Abzug der
Ausſaat zum menſchlichen Verbrauch, für Verfütterung
und induſtrielle Zwecke an Roggen, Weizen und Spelz
(unter Einſchluß der auf Getreide umgerechneten
Nettoein=
fuhr an Mehl) 15 Millionen Tonnen verfügbar. Davon
brachte die Nettoeinfuhr durchſchnittlich 1 200 000 Tonnen
oder rund acht Prozent. Mit der Einfuhr kann, obſchon es
falſch wäre, von einer völligen Unterbindung derſelben zu
ſprechen, während des Krieges nicht gerechnet werden.
Was unſere Ernte angeht, ſo iſt dieſe im Jahre 1914
in=
folge der lange anhaltenden Dürre des Frühſommers
ge=
ringer einzuſchätzen, als die des Vorjahres. Es iſt ferner
zu bedenken, daß in Teilen von Oſtpreußen und Oberelſaß
die Felder verwüſtet, die Vorräte vernichtet ſind, und daß
Deutſchland überdies an die Schweiz Getreide abgegeben
hat. Die Angaben der Ernteſtatiſtik ſind eher zu hoch, als
zu niedrig anzuſehen. So erhöht ſich der Fehlbetrag an
Brotgetreide der ſich ſchon aus der Unterbindung der
Ein=
fuhr ergibt, noch erheblich; er dürfte auf 15, vielleicht
auf 20 Prozent zu veranſchlagen ſein.
Wenn aber unſere Feinde aufgrund dieſer
Verhält=
niſſe mit dem Eintreten eines Nahrungsmangels in
Deutſchland rechnen, ſo haben ſie ſich gründlich verrechnet.
Die durch Verordnung des Bundesrats getroffenen
Maß=
regeln zur Streckung der Getreidevorräte und
anderer Erſatzfrüchte ſind bekannt; ſchon allein durch das
Ausfuhrverbot von Kartoffeln, die Einſchränkung
des Brennkontingents auf 60 Prozent und die in großem
Maßſtabe durchgeführte Herſtellung von getrockneten
Kar=
toffelflocken, die ſich vorzüglich zur Miſchung mit Mehl
und zur Brotbereitung eignen, iſt die Ernährung der
Be=
völkerung ſichergeſtellt. Dazu kommen noch andere Erſatz=
ſtoffe, die der Brauerei, Brennerei und Viehfütterung
entzogen werden, und dazu kommt ein Vorrat von Fleiſch,
wie er noch niemals ſo groß in unſerem Lande vorhanden
war. Es kann alſo die Sorge um die Ernährung
der deutſchen Bevölkerung bis zur näch=
ſten Ernte unbedenklich abgewieſen werden.
Aber die Vorausſetzung für dieſe tröſtliche
Ge=
wißheit, und damit auch die unerläßliche Vorbedingung
für ein glückliches Durchhalten in dem uns
aufgezwunge=
nen Kriege bildet die von dem ganzen deutſchen Volke
er=
kannte Notwendigkeit, auf das ſorgfältigſte
haus=
zuhalten und den Verbrauch von Brot und anderen
Backwaren auf das Nötigſte einzuſchränken. Iſt feit
Be=
ginn des Krieges bis zur Stunde unzweiſelhaſt allzu
ſorg=
los gewirtſchaftet worden, ſo ergeht jetzt an alle Männer
und Frauen Deutſchlands die Mahnung, mit Brot zu
ſparen, nur das zur Ernährung unbedingt Notwendige zu
verbrauchen und ſomit, jeder an ſeinem Teile, dazu
bei=
zutragen, daß die ſchmähliche Berechnung unſerer Feinde
zuſchanden wird. Bei der Unſicherheit der Grundlage der
Berechnung iſt übertriebene Vorſicht und Einſchränkung
immerhin noch beſſer, als leichtfertiges Gehenlaſſen und
allzu unbekümmertes Feſthalten an den bisherigen
Ge=
wohnheiten. Durch die geſetzliche Feſtlegung von
Höchſt=
preiſen für Getreide hat die Reichsregierung der ſonſt
unabwendbaren ſtarken Steigerung der Preiſe dieſes
wich=
tigſten Nahrungsmittels Einhalt geboten. Sie war ſich
vollkommen bewußt, daß eine kriegsmäßige Steigerung
der Getreidepreiſe an ſich das wirkſamſte Mittel zur Ein=
ſchränkung des Brotverbrauchs geweſen wäre. Wenn ſie
aus allgemeinen ſozialen Gründen die natürliche
Steige=
rung der Preiſe und damit den ſelbſttätigen Regulator
des Verbrauchs beſeitigt hat, ſo hat ſie zweifellos und
hoffentlich nicht umſonſt mit der Einſicht unſerer patrioti=
ſchen Bevölkerung gerechnet, mit deren Hilfe dasſelbe Ziel
in einer dem allgemeinen Volksempfinden beſſer
entſpre=
chenden Weiſe erreicht werden wird.
Nichtsdeſtoweniger erſcheint es notwendig, den
Ge=
treidemarkt ſich nicht ſelbſt zu überlaſſen, ſondern nach
Möglichkteit ſchon jetzt Vorſorge für eine angemeſſene
Verteilung der Vorräte nd für eine Sicherſtellung des
Be=
darfs in den kritiſchen Monaten vor Hereinbringung der
rnte zu treffen. Zu dieſem Zwecke hat die
Preußi=
ierung unter ſtarker Beteiligung der deutſchen
e mit über 100000 Einwohnern und eines
Tei=
großen Induſtrie eine Geſellſchaft mit
be=
r Haftung mit bedeutendem Kapital gegründet.
Geſellſchaft, die mit dem Rechte der Enteignung
ttet werden wird, iſt die Aufgabe zugewieſen,
engen von Brotgetreide zu erwerben, zu lagern
nehmlich für die Sicherung des Bedarfs der letzten
Monate des Erntejahres zu ſorgen. Die Geſellſchaft iſt
eine gemeinnützige, ihre Dividende iſt auf höchſtens 5
Prozent des eingezahlten Kapitals beſchränkt, etwaige
darüber hinausgehende Gewinne ſind dem Reich für
ge=
meinnützige Zwecke insbeſondere zu Gunſten der Kriegs=
und Hinterbliebenen=Verſorgung zu überweiſen. In den
Aufſichtsrat der Geſellſchaft ſind neben Vertretern des
Staates und der Städte Mitglieder des Großgewerbes
ge=
wählt worden.
Die Geſellſchaft wird ſich der Schwierigkeit ihrer
Auf=
gabe und der Unmöglichkeit voll bewußt ſein, in ihrer
raſchen Organiſation, ohne jedes Vorbild, und auf einem
bisher unbetretenen Gebiete, jeden Fehler zu vermeiden,
ebenſo wenig wie ſie nicht umhin können wird, in
pri=
vate Intereſſen einzugreifen, wo das Intereſſe der
Allge=
meinheit voranzuſtehen hat. Es iſt aber beſtimmt zu
er=
warten, daß ſie es verſtehen wird, ihre Aufgabe zu löſen,
daß unſere tapferen Heere ihr großes Werk ohne Sorge
um die wirtſchaftliche Sicherheit des geſamten deutſchen
Volkes bis zu einem für Deutſchland günſtigen Ende
fort=
führen zu können.
Deutſches Luftgeſchwader über Dünkirchen.
* (Ctr. Bln.) Aus Amſterdam meldet der Berl. Lok.=
Anz.: Nach Berichten von Londoner Blättern erſchien
geſtern mittag ein Luftgeſchwader von 4 deutſchen
Luftfahrzeugen über Dünkirchen, von denen drei eine große
Anzahl Bomben und andere Geſchoſſe über der
Stadt abwarfen. Alle Teile der Stadt wurden
getroffen. Bomben fielen in die Verteidigungswerke,
auf das Arſenal und in die Gärten des Militärhoſpitals;
ferner mehrere Geſchoſſe in die Vorſtadt Roſendael und
in die Jutefabrik. Auch Audkerke und Furnes wurden
bombardiert. Hier wurden mehrere Häuſer beſchädigt. Am
Abend zählte man 15 Tote und 32 Schwerverwundete,
von denen noch einige auf dem Transport ins Hoſpital
ſtarben. Der vierte Flieger hielt ſich in einiger
Entfer=
nung von Dünkirchen und bombardierte die
Um=
gebung, anſcheinend, um dort Wache zu halten. Es
erſchienen jedoch keine engliſchen oder franzöſiſchen Flieger,
ſo daß das deutſche Fluggeſchwader nach einem
halbſtün=
digen Bombardement unbehelligt abziehen konnte.
Franzöſiſche Lügen.
* Berlin, 31. Dez. Der Matin vom 8. Dezember
1914 bringt die Nachricht, deutſche
Landſturmoffi=
ziere in Antwerpen hätten ſich geweigert, an die
Front zu gehen, und etwa hundert von ihnen ſeien zur
Aburteilung nach Köln geſandt. In Brüſſel, Antwerpen
und Mecheln ſeien die Garniſonen deshalb von bayeri=
ſchem Landſturm abgelöſt worden. — Wie uns von zu=
ſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſind dieſe Nachrichten
er=
funden.
Gärung in Rußland.
* Stockholm, 31. Dez. Das Sydſvenska
Dagbla=
det veröffentlicht eine Mitteilung aus Petersburg, der
zu=
folge verordnet worden iſt, daß ſämtliche mittleren Hoch=
ſchulen, ſowie alle Univerſitäten geſchloſſen
werden müſſen. Dieſe Maßregel wird damit begründet,
daß die Studenten revolutionäre
Organiſa=
tionen gegründet haben. Zu gleicher Zeit wurde in
verſchiedenen ruſſiſchen Städten eine große Anzahl von
Studenten verhaftet. Die Geſamtzahl beträgt ungefähr
8000. Die Militärpoſten haben ſtrengen Befehl erhalten,
jede Zivilperſon, die ſich nach 8 Uhr abends auf der
Straße ſehen läßt, ſofort zu verhaften. Wer der
Auffor=
derung nicht umgehend Folge leiſtet, ſoll ſofort niederge=
ſchoſſen werden. Dieſe neuen ſtrengen Maßregeln gehen
darauf zurück, daß die Regierung den Ausbruch von
Re=
volten befürchtet. Nicht nur unter den Studenten ſind
Feſtnahmen erfolgt, ſondern die Geheimpolizei hat
wäh=
rend der letzten Wochen Tauſende von Verhaftungen in
allen Kreiſen der Bevölkerung vorgenommen. — Der
Ein=
berufung der Reichswehr ſetzen ſich große Schwierigkeiten
entgegen. In vielen Kreiſen meldet ſich kaum ein
Vier=
tel aller Wehrpflichtigen. — Der Bericht endigt mit dem
Satz: Rußland ſteht vor ſchweren, großen
Ereig=
niſſen, die ſchickſalsſchwerer ſein können, als eine
Nie=
derlage auf dem Kriegsſchauplatz.
Die Stimmung in Amerika.
* London, 31. Dez. Die Morningpoſt
veröffent=
licht den Brief eines Amerikaners, der in der akademiſchen
Welt eine bedeutende Stelle einnimmt, an einen engliſchen
Freund. In dem Briefe wird mitgeteilt, daß die anfangs
faſt allgemein gegen Deutſchland gerichtete Stimmung
in Amerika eine erhebliche Wandlung
erfah=
ren habe. Eine der Urſachen hierfür war der mannhafte
Widerſtand, den die deutſchen Heere den Verbündeten und
Ruſſen geleiſtet haben und der mit dem gleichzeitigen
Be=
weiſe ausgezeichneter militäriſcher Organiſation und
Fähigkeit ehrliche Bewunderungfür die deutſche
Tapferkeit erweckt hat. Ein anderer Grund für den
Stimmungsumſchlag iſt die wachſende Empfindng, daß
ein Erfolg Rußlands, wenn damit die Erwerbung
be=
trächtlicher Teile deutſchen Gebietes verbunden wäre, ent=
ſchieden ein Schaden für den europäiſchen Fortſchritt ſein
würde. In dem Briefe wird ferner betont, daß die
öffent=
liche Meinung in Amerika bezüglich der Sympathien mit
den Kriegführenden in den einzelnen Teilen des Landes
zurzeit noch weit auseinandergehe. An der atlantiſchen
Küſte iſt die Stimmung noch vorherrſchend für die
Ver=
bündeten, obwohl man jetzt viel weniger eine uneinge=
ſchränkte Verurteilung Deutſchlands hört, wie ſie im
Auguſt und September häufig zu vernehmen war. Im
mittleren Amerika iſt dagegen die Sympathie für die
Ver=
bündeten viel weniger ausgeprägt. — Der Schreiber des
Briefes erfuhr, daß es in Städten wie Chicago,
Milwau=
kee, Cincinnati und St. Louis unklug wäre, öffentlich den
Krieg in einem gegen Deutſchland gerichteten Sinne zu er=
örtern.
Ein engliſches Linienſchiff
geſunken.
WTB. Berlin, 1. Jan. Aus London
wird amtlich gemeldet: Das engliſche
Linienſchiff „Formidable” iſt heute
früh im Kanal geſunken. 70 Mann der
Beſatzung ſind durch einen kleinen Kreuzer
ge=
rettet. Es iſt möglich, daß weitere
Ueber=
lebende von anderen Schiffen aufgenommen
wurden. Das engliſche Preßbureau fügt
hin=
zu, es ſei noch unſicher, ob die Urſache eine
Mine oder der Torpedoſchuß eines
Unterſee=
bootes ſei.
Das Linienſchiff „Formidable”, ſtammt aus dem
Jahre 1898 und hat dieſelbe Größe wie das geſunkene
Schiff „Bulwark‟. Es gehörte zu dem Geſchwader, das
die belgiſche Küſte beſchoß. Die Beſatzung betrug
760 Mann.
Berlin, 31. Dez. Wie der Lokalanzeiger erfährt,
hat der Reichskanzler die Nachricht erhalten, daß
ſein älteſter Sohn, Leutnant im Leibküraſſier=
Regi=
ment, von dem es hieß, daß er vern undet in ruſſiſche
Gefangenſchaft geraten ſei, am 9. Dezember bei den
Kämpfen in Polen gefallen iſt.
Darmſtadt, 2. Januar.
Orpheum. Heute, Samstag, 2. Januar, findet
als vorletzte Vorſtellung ein beſonderer Familien=Abend
ſtatt. — Der morgige Sonntag bringt in zwei Vorſtellungen
das letzte Auftreten ſämtlicher Kunſtkräfte des
erfolg=
reichen Weihnachts= und Neujahrs=Spielplanes.
Letzte Nachrichten.
* Frankfurt, 1. Jan. Bei der Heimkehr von einem
Jagdausfluge überſchlug ſich am Donnerstag
Nach=
mittag zwiſchen Langen und Mörfelden infolge Verſagens
der Steuerung ein mit fünf Frankfurter Herren beſetztes
Automobil und begrub die Inſaſſen unter ſich. Da=
bei wurde der Privatmann Henning, Gutzkowſtraße,
auf der Stelle getötet. Die Kaufleute Karl Nagel,
Niddaſtraße, und Richard Haak, Eliſabethenſtraße,
erlit=
ten lebensgefährliche Verletzungen. Die übrigen Inſaſ=
ſen kamen mit dem Schrecken davon.
* London, 1. Jan. Käte Hinnes aus Dumfries,
eine Nichtswürdige, die, wie erinnerlich, Briefe
ge=
fälſcht hatte, wonach ihre Schweſter als
Krankenpflege=
rin in Belgien durch deutſche Soldaten zu Tode gemartert
worden und der Leiche die Brüſte abgeſchnitten worden
ſein ſollten, iſt vom Gericht nach dreimonatiger Haft
freigeſprochen worden. Die Lüge der Angeklagten
war durch den Daily Telegraph verbreitet und geglaubt
worden. Das Blatt widerrief ſpäter. Ueber die
Be=
gründung der Freiſprechung wird vorerſt nichts mitgeteilt.
Sie wird jedenfalls mit Unzurechnungsfähigkeit der
ver=
worfenen Perſon begründet werden.
Montag, den 4. Januar
beginnt mein grosser
Saison-
Ausverkauf
Eichbergs Nachfolger
Leinen und Wäsche.
H. Eck
29 obere Wilhelminenstrasse
(174fs
In der Neujahrsnacht 1914/15, kurz nach 12 Uhr, ist meine liebe Frau
und treue Mutter meiner Kinder
Alwine Haeseler
geb. Schordell
im 43. Lebensjahre nach längerem, schwerem Leiden in dem Frieden unserer
sie umgebenden Liebe entschlafen.
Darmstadt,
den 1. Januar 1915.
C. Haeseler,
Oberleutnant a. D.,
Direktor des Bades Salzschlirf,
zugleich im Namen meiner Kinder.
Die Beerdigung ist in der Stille. Von Blumenspenden bittet man abzusehen.
Am 7. Dezember 1914 ſtarb für ſein
Vaterland auf dem Schlachtfeld im
Oſten, 19 Jahre alt, unſer lieber,
einziger Sohn und treuer Bruder
Wilhelm Scherpe
Kriegsfreiwilliger-Gefreiter im Reſerve-
Infanterie-Regiment Nr. 221
vorgeſchlagen zum Eiſernen Kreuz.
Er war unſer Stolz, unſere Freude
und unſere Hoffnung.
Darmſtadt, am Neujahrstage 1915. (327
Poſtrat Scherpe u. Frau,
Annelieſe u. Ilſe Scherpe.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
13. Dezember in Rußland unſer lieber Sohn,
Bruder, Schwager, Neffe und Onkel
Fritz Praſſel
Unteroffizier d. L. im Reſerve=Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 25
im 33. Lebensjahre.
(325
Im Namen der Hinterbliebenen:
Margarethe Praſſel, geb. Heyl.
Darmſtadt, 31. Dezemher 1914.
Hoffmannſtraße 47.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute mittag 1 Uhr entſchlief ſanft nach
längerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden im 46. Lebensjahre meine herzensgute,
innigſtgeliebte Frau, unſere treubeſorgte Mutter
und Großmutter, unſere liebe Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Anna Heberer
geb. Burbaum.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Heberer II., Gaſtwirt,
Georg Heberer, z. Zt. im Feld,
Helene Reeg, geb. Heberer,
Georg Reeg, z. Zt. im Feld,
Lehrer Buxbaum Witwe,
Familie Friedrich Buxbaum.
Meſſel, den 1. Januar 1915.
(326
Die Beerdigung findet Sonntag, den 3. Januar,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 8 Uhr, Ende nach 10
Uhr (Volks= und Garniſonsvorſtellung): „Die fünf
Frankfurter”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Stellengesuche
Männlich
Architekt
(Akademiker) ſucht
während des Kriegs
Beſchäft. bei Behörde od. privat.
Gefl. Angeb. m. Gehaltsang. unt.
O. 44 a. d. Geſchäftsſt. (23304ms
Offene Stellen
Weiblich
Tüchtige
Verkäuferinnen
für die Abteilungen Kurzwaren,
Manufakturwaren und Weißwaren
für 1. Januar oder ſpäter geſucht.
Gebr. Rothschild
Markt. (23288ims
Solides Mädchen, welches
Haus=
arbeit verſteht, etwas koche
kann, und kinderlieb iſt, in einen
kleinen Haushalt per ſofort oder
ſpäter geſucht. Näheres in der
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*12245ds
Suche
per 1. Jan. e. gut empf.,
tücht. Mädch. f. Küche
u. Haus Taunusſtr. 15. (*12178mds
Eine ordentliche Frau
zum Flaſchenſchwenken geſucht.
Dieburgerſtaße 93. (322
Männlich
Mehrere tüchtige
Sattler
denen es an einer gutbezahlten,
dauernden Stelle gelegen iſt, wollen
ſich melden. (23254is
Julius Heinecke,
Eberſtadt b. D., Deutſcher Hof.
Als Zuschneider
für ſofort
findet gelernter Schneider oder
Ar=
beiter, der im Umgang mit Stoffen
Beſcheid weiß, dauernd lohnende
Beſchäftigung. (*12315
Mützenfabr. E. Grünbaum & Co.,
Rheinſtraße 47.
Jugendliche Arbeiter
zur Erlernung der
Mützen-
macherei ſuchen
E. Grünbaum & Co.,
Rheinſtraße 47. (*12312
Ein Brotfahrer
(Radfahrer)
geſucht
Pallaswieſenſtraße 33. (*12313
Junger, kräftiger Arbeiter ge=
ſucht Wilhelminenſtraße 9. (*12318
Für
Zigarren=
geſchäft
Lehrling
geſucht, event. für Oſtern, welcher
die Mittelſchule beſucht hat.
Selbſtgeſchriebene Angebote nut.
N 75 an die Geſchäftsſt. (277a
Zu mieten gesucht
Auf 1. April:
Herrſchaftswohnung geſucht mit
moderner Einrichtung. Sechs
Zim=
mer, reichliches Zubehör, Oberge=
ſchoß, verbürgt ruhig. Grimm,
*12275sim) Hobrechtſtr. 8
Zu mieten genucht
f. 1. April 1915 4 Z.=Wohn. nebſt
vollſtänd. Manſarde mit abgeſchl.
Vorplatz. Angebote unter O. 19
an die Geſchäftsſtelle. (*12320
Geſucht zum 1. Mai ſonnige
5 Zimmer-Wohnung
mit elektr. Licht im ſüdl. oder ſüd=
öſtl. Stadtteil. Freie Lage und
2. oder 3. Stock bevorzugt. Ang.
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. unter
O. 60 erb. (303sms
Geldverkehr
1. Hypothek v. 40 000 Mk.
innerh. 60% der ortsger. Taxe per
1. April 1915 geſ. Gefl. Anfr. unter
N 65 an die Geſchäftsſt. (*3302ms
Geſchäſtsm. iſt inſolge des Krieges
zur Aufnahme einer (23303ms
II. Hypothek
gezwungen auf ſein in beſt.
Wohn=
lage befindliches Wohnhaus. Gefl.
Anfr. unt. N 63 an die Geſchäftsſt.
Immobilien
Privathaus
in beſter Lage,
2x5 Z.=W., nebſt
ſch. Manſ., mit Garten, Einfahrt ꝛc.,
wegzugsh. u. Taxe zu verk. Ang. u.
O. 80 a. d. Geſchäftsſt. (*12319sms
Tiermarkt
Schäferhund
Ausſtellungstier, mit beſt.
Stamm=
baum, 2 Jahre alt, billig zu
ver=
aufen. Heil, Bürgermeiſter i. P.,
Klein=Umſtadt i. Odenw. (23371df
Mein
Saison-Ausverkauf
beginnt Samstag, den 2. Januar 1915
Die Geschäftslage einerseits, und zur Abnahme der
bestellten Herbstware gezwungen, bringt es mit sich,
dass man ein grosses Lager hat. Wie bekannt,
besteht mein Lager nur aus guter Qualitätsware.
Darum möchte ich, soweit es eben möglich, mein
Lager verkaufen, und habe darum die Preise so
herabgesetzt, dass es jeder Dame möglich gemacht ist,
für billiges Geld ein gutes Stück Ware zu erhalten.
In Anbetracht der kommenden Teuerung sollte
daher keine Dame sich die selten wiederkehrende
Gelegenheit entgehen lassen.
EIN KLEINER AUSZUG VON MEINEM LAGER:
Ein
Posten Batist-Blusen in weiss und schwarz, 4.90, 3.90, 2.90, 1.90
Kieler Blusen . . . . . . . . . . . . . . . . 3.90, 2.90
Prima Wolltrikotrock in verschiedenen Farben 4.90
Aparte Woll-blusen . . . . . . . . . . . . 5.90
1a Cotelé-Bluse . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.75
Prima Popelin-Bluse in. marine und weiss. . . 7.50
Prima Woll-Bluse in hellblau, grün und schwarz . . 8.75
Aparte Crèpe-Blusen. . . . . . . . . . . 8.75
Seidene Blusen neuestes Fasson. . . . . . . . . . 9.75
Seidene Blusen letzte Herbst-Neuheit . . . . . . 12.75
Ganz besonders
preiswert!
Schwz. Tüll-Blusen
jetzt
19.75, 18.75,
14.75, 12.75,
6.90
Grosse Posten Tüll- u. Spachtelblusen
zu enorm billigen Preisen
jetzt 18.- 16.75 14.75 12.75 9.75 6.75 3.90 2.90
Posten Untertaillen weit unter Preis!
Es ist mir nicht möglich, jede einzelne Bluse anzuführen, es würde
zu weit führen, darum bitte ich mein Schaufenster zu besichtigen!
Blusen-Spezialist
Inh.: Alfred Wagner 323
Wilhelminenstr. 29: Telephon 2259
Wer Rheumatism., Gicht,
Gelenk=, Geſichts=,
ſchmerzen uſw. hat, verl.
Prob. v. J. Zahns Salbe
Ingelheim.
Unterricht
Schreibmaſchinen=Unt.
nur neue Maſchinen.
Stenographie (Gabelsberger)
Aufnahmen jederzeit. Zahlung
mo=
natlich.
(273a
H. Opel, Schützenſtraße 5,
1. Stock.
Mathematik d. akad. gebild. Lehrer
Sorgfält. ſchnelle Förderung. Mäß
Honor. Wittmannſtr. 30, I. (B274
Klavierschule
Frau E. Hochstätter, konſerv.
ausgeb. Pianiſtin. Gründl.
Einzel=
unterricht, Klav., Theorie, Enſemble=
ſpiel. Honorar mäßig. (23323a
Schulſtraße 15, 2. St.
Weyrauch’sche
Musikschule
Heinheimerſtr. 25. (28071a
Gründlicher Unterricht in
Klavier
Violine
und all. Orcheſterinſtrumenten.
Solo= u. Orcheſterſpiel.
Gründl. Unterricht im
Weißzeug=
nähen. Zuſchneiden u. Flicken
erteilt Frau J. Lauck, Viktoria=
ſtraße 24, 2. Stock.
(*12314sm
Unterricht
im Zuſchneiden u. Kleidermach.
erteilt gründlich
(23324a
E. Greb, Ernſt=Ludwigſtr. 15.
Käufe
Guterhalt. Kinderwagen zu kauf.
geſucht. Angeb. unter O. 66
an die Geſchäftsſtelle.
(*12281
Verkäufe
Endlich das richtige
Korſett.
Eine Neuheit für Modedamen.
Für empfindliche Damen eine
Wohl=
tat ſind unſere Korſetts mit echten
Adler=Doppelfedern.
Dieſelben entſprechen der neuen
Normallinie und haben nur ein=
ſtimmiges Lob.. (22226a
Endlich das richtige Korſett!
Anerkennungsſchreiben.
Korſett=Spezial=Geſchäft
Ludwigſtraße 10, I.
(im Hauſe Nietſchmann).
Tannäpfel
per hI 85 Pfg., bei 10 hl 80 Pfg
Fichtenzapfen
per hI 50 Pfg., bei 10hI 45 Pfg.
Heinrich Keller Sohn
Heidelbergerſtr. 28. Tel. 101. (B265
Ruhrkohlen Ia
Nußkohlen II u. III
Stückkohlen
Anthrazit, belgische
Union-Briketts
Gg. Schött, Karlstr. 54.
Telephon 1503. (B272
Hammmelfleisch
in allen Preislagen.
Spezialität:
geh. Kalbskoteletts
in allen Größen vorrätig
bei
(269a
Ludwig Hein,
Hofmetzgermeiſter,
Schuſtergaſſe 19 Telefon 278
Saison-
Ausverkauf
320
Ausserordentlich preiswerte Angebote
Kostüm-, Kleider- u. Blusenstoffe
Ein Posten
Kleiderstoffe
schwarz-weiss karriert
Meter 65₰
Ein Posten
Kleiderstoffe
karriert, für Kinderkleidchen in
grosser Auswahl . . Meter 95 ₰
Ein Posten
Blusenstoffe
mit hübschen Streifen
Meter 75₰
Kostümstoffe
130 cm breit
hübsche, neue Dessins
Meter
1.15 1.65
Ein Posten
Kostüm-Stoffe
130 cm breit, ganz bedeutend unter Preis
regulärer Wert bis 6.50, Meter
3.50
Kostümstoffe
130 cm breit
regulärer Wert bis 4.50
Meter
2.80
Ein Posten
Astrachan-Häubchen
reg. Wert bis Mk. 3.25. Stück Mk. 1.50
Einzelne
Kinderpelze und-Muffe
Stück 68 ₰
Ein Posten
Kinderhäubchen
reg. Wert bis Mk. 2.50 . . Stück 65 ₰
Ein Posten
Bieber-Blusen
Stück 95 ₰
Ein Posten
Tuch-u. Moiré Unterröcke
reg. Wert bis Mk. 9.—. Stück Mk. 4.50
Ein Posten
Korsets
weit unter Preis . . . . Stück 98 ₰
Balltücher
in den elegantesten Ausführungen
Wert bis 12.— . Stück 3.50
Ein Posten
Kindergarnituren
Pelz u. Muff . . statt 450 jetzt 1.50
Ein Posten
Blusen-Seidenstoffe
karriert und gestreift . . . Meter 95 ₰
Bettücher
voll gross, weiss
und weiss mit rotem Rand
95₰ 1.25 1.50
Damen=Schürzen
Blusen-Schürzen 95₰ 1.15 1.50
mit Volantbesatz
Knaben-Schürzen 35₰ 50 ₰ 75 ₰
Mädchen-Schürzen 70₰ 95 ₰ 1.20
Ein Posten
Bettkoltern
mit kleinen Webfehlern
95₰ 1.50 1.95
Mainzer Warenhaus
Markt 7
Guggenheim & Marx
Markt 7
Saison-
Ausverkauf
Für den diesjährigen Saison-Ausverkauf haben wir große Posten Waren aus
allen Abteilungen zu außerordentlich billigen Preisen ausgelegt und bringen wir
enorme Posten
321
Weisswaren und Wäsche
weit unter den heutigen Preisen
zum Verkauf.
Ein Posten trübgewordene Damen=Wäsche
Damen-Hemden
in größter Auswahl, aus guten
Cretonnestoffen mit eleg. Stickerei
95 ₰ 1.45 1.95
Damen-Hosen
aus Ia Cretonne
Bündchen- oder Kniefasson
95₰ 1.45 1.95
Damen-Jacken
aus guten Croiséstoffen, mit oder
ohne Umlegekragen, mit Bündchen
95₰ 1.50 1.95
Ein Posten
Cretonne
80/82 cm br.
schneeweiß gebleicht
35 ₰ 38 ₰ 48 ₰
Ein Posten
Croisé
80/82 cm br.
nur gute und beste Qualitätan
35 ₰ 48₰ 55 ₰
Weiße Bettdamaste
130 cm br., Ia Ware Meter
Serie I Serie II Serie III
78 ₰, 95 ₰, 1.15
Wir hatten Gelegenheit, einen Posten
rasengebleichte Halbleinen-Reste
160 cm br., in Längen von 1—4 Meter,
außerordentlich billig einzukaufen und
bringen wir dieselben, sol. Vorrat, Meter
1.50
reg. Wert 2.50.
zum
Verkauf,
Damaste und Cretonne
160 cm breit, erstklassige Fabrikate Meter nur
1.15
Kinderwäsche
wie
Hemden, Hosen, Unterröcke
gute, weiche Qualitäten
zu äusserst
billigen Preisen
Tisch-Wäsche
in Halb- und Reinleinen, mit 10%
Bunte
Baumwoll=
waren
Schürzenbaumwollzeuge, waschechte Qualitäten . . . Meter jetzt 58 ₰
Bettkattune, waschechte Ware . . . . . . . . . . . . . . . . Meter 38 ₰
Schürzendruck, 120 cm, solide Qualitäten . . . . . . . . . . . Meter 75 ₰
Rhenania für Kinderkleider . . . . . . . . . . Meter 45 ₰
Sportflanelle für Hemden und Blusen . . . Meter 48₰
Hemdenbiber, Ia Qualität, waschecht . . . . . . . . . . . . . Meter 48₰
Mainzer Warenhaus
Markt 7
Guggenheim & Marx
Markt 7
Inventur-Ausverkauf
beginnt Montag, den 4. Januar.
Wir haben die Preise in Anbetracht der jetzigen Zeit ganz besonders herabgesetzt.
Riesig billig!
4 Posten Jackenkleider
I. Posten
jetzt 18.―
früher bis 60.−
II. Posten
jetzt 28.−
früher bis 68.−
III. Posten
jetzt 38.−
früher bis 78.−
IV. Posten
jetzt 48. bis 120.−
Auf nicht zurückgesetzte
Damen-Konfektion
geben wir einen Rabatt von
10% 15% 20% 25%
4 Posten
Kleiderstoffe
I. Posten
98₰
II. Posten
1.10
III. Posten
1.40
IV. Posten
1.80
Auf sämtliche nicht ermäßigte
Kleiderstoffe
10% Rabatt.
Ludwigsplatz
9
Gebrüder Neu
Ludwigsplatz
9
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
5)
. (Nachdruck verboten.)
Die für ihre eigenen Ideen leicht entflammte
Künſt=
lerin war über Lottes nüchterne Worte ſehr enttäuſcht und
machte auch nicht den geringſten Hehl daraus, als ſie
ſchmollend ſagte:
Das hätte ich mir eigentlich denken können, daß Du
dazu nicht den nötigen Mut haſt!
Was weißt Du von meinem Mut?
Nein, liebe Rola, das iſt es nicht, was mich davon
abhält, dieſen Gedanken, den ich ſelbſt ſchon gehegt habe,
zur Ausführung zu bringen. Deine Kunſt nur zu meinem
eigenen Vergnügen zu betreiben, — ja, gerne!
Eure Freuden möchte ich ſchon genießen, von Euren
Sorgen will ich nichts wiſſen!
Willſt Du der Welt eine glänzende Kraft
vorent=
halten?
Geh, mache mich nicht eitel. Ich bin von meinem
Talent nicht ſonderlich überzeugt.
Trauſt Du mir darin nicht ſoviel Urteil zu?
Du ſollteſt die „Mi” in Paul Gotlands „Leidenſchaft”
ſpielen! Ich würde mich ohne Neid an Deinem ſicheren
Erfolg freuen. — —
Die Mi in Paul Gotlands Leidenſchaft?
Zögernd, mit leiſem Beben in der verſchleierten
Stimme war der Name des Dichters über Frau Lottes
Lippen gekommen.
Und nun konnte ſie ſich nicht mehr länger halten. In
freudiger Erregung aufſchluchzend, warf ſie ſich an der
Freundin Bruſt.
Zärtlich ſtrich ihr Rola die krauſen Löckchen aus der
Stirne. Eindringlich flüſterte ihr die Verſucherin
aller=
hand zu. Worte, die nur zu gerne von Lottes liebehei=
ſchendem Herzen aufgenommen wurden:
Iſt es denn etwas ſo Ungeheuerliches? Du ſollteſt zu
Hauſe, wo Du ja doch nie zu Hauſe biſt und nie ſein
wirſt, den ganzen Kram an den Nagel hängen! Der Herr
Gemahl mag ſich ein anderes Kind adoptieren!
Du denkſt Dir das Davonlaufen wohl ſehr einfach?
wehrte Lotte ab. Doch man merkte es ihr an, daß ihre
Abwehr nur eine ſehr ſchwache war.
Rola Falkners freies, leichtes Künſtlerblut war von
der Leichtigkeit der Sache viel zu ſehr überzeugt, als daß
ſie ſich durch Lottes Worte nur im geringſten hätte irre
machen laſſen.
Nichts iſt heutzutage einfacher, als das und geſchieden
zu ſein! ſagte ſie. Sieh, fuhr ſie dann eindringlich und
verführeriſch fort, wenn ich unſeren Paul Gerhard gar
nicht perſönlich kennen würde, ſo müßte ich mir zum
min=
deſten ſagen, wenn er in Wirklichkeit ſo lieb iſt, wie er aus
ſeinem Werk herausſchaut, dann muß er ſchon längſt
Deinen alten Engliſhman zu Hauſe ausgeſtochen haben!
Rola!
Brauchſt mich nicht anzuſtarren, als ſei ich ein
Schwer=
verbrecher! Ich kann mir nicht helfen, — Deine Beſſerung
iſt noch nicht weit her! Wenn Du ihn lieb haſt, haſt Du
die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Dich auch vor der
Welt zu ihm zu bekennen. Ich in Deinen Schuhen würde
nicht lange fackeln! Das iſt meine Meinung.
Gib Deinem Mann doch einen Grund zur Scheidung.
Mich wundert ,daß Du nicht ſchon längſt auf und davon
gelaufen biſt!
Was iſt da lange zu grübeln? Hier heißt’s handeln!
Laß’ Dir’s von mir ſagen, von mir, der ſchnell, aber einzig
richtig gehenden Jugend!
Vor Lottes Augen flimmerte es. Was waren das
für Worte! Vorſtellungen, die ſie ſich in letzter Zeit ſelbſt
ſchon tauſendmal im geheimſten Winkelchen ihres Herzens
gemacht hatte, — hier von einer anderen in brutaler, aber
gut gemeinter Art und Weiſe ausgeſprochen.
(Fortſetzung folgt.)
[ ← ][ ][ → ]Gottesdienstliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar 1915
Hofkirche Kein Gottesdienſt. — Mittwoch, den
6. Jan., abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Kleberger.
— Mittwoch den 6. Jan. abends um 8½ Uhr:
Kriegs=
betſtunde. Pfarrer Beringer.
Stadtkapelle: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Militärgemeinde: Kein Gottesdienſt.
Johanneskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarrer
Dingeldey.
Martinskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz.
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmel=
dung von ½ 10 Uhr an in der Sakriſtei. Kollekte für die
Armen und Kranken. — Vormittags um 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrverwalter Storck.
— Mittwoch, den 6. Jan., abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Zimmermann.
Herberge zur Heimat: Vormittags um 9 Uhr: Pfarrer
Memmert.
Eliſabethenſtift: Vorm. um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. um 11¼ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Freitag, den 8. Jan., abends um 8¾ Uhr:
Kriegsbetſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. um 10 Uhr:
Pfarrer Wagner. — Mittwoch, den 6. Jan., abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Miſſionar Weismann.
Pauluskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Rückert.
— Mittwoch, den 6. Januar, abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde. Pfarraſiſtent Sann.
Stadtmission (Mühlstraße 24): Sonnag, den 3. Jan.,
vorm. um 9 Uhr: Gebetſtunde. — Nachm. um 4 Uhr:
Bibelſtunde von Prediger D. Schmid=Mannheim. —
Allgemeine Gebetswoche: Von Montag bis
Samstag, jeden Abend um 8½ Uhr: Gebetsvereinigung.
— Zweig der Stadtmiſſion (Beſſungerſtr. 88, Hth.).
Sonntag, den 3. Jan., nachmittags um 3 Uhr:
Jugend=
bund für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Jugendbund für
Jungfrauen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Teichhausſtr. 34):
Sonn=
tag, den 3. Jan., nachm. um 2 Uhr: Sonntagsſchule. —
— Abends um 8½ Uhr: Predigt. — Dienstag, den
5. Januar, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger A.
Berner=Frankfurt a. M.
Gottesdienſt der Neuapoſtoliſchen Gemeinde (Lagerhaus=
ſtraße 4): Sonntag, nachmittags um 4 Uhr.
Mennonitiſcher Gottesdienſt: Sonntag, den 3. Jan.,
vorm. um 10 ¼ Uhr im Vereinshaus „Feierabend‟,
Stiftſtraße 51. Prediger Neff, Weierhof.
Katholiſche Gemeinden
Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar 1915
St. Ludwigskirche: Samstag, den 2. Januar, nachm.
um 4 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil.
Beichte.
Sonntag, vorm. von ½ 6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr:
Austeilung der heil. Kommunion. — Um 8 Uhr:
Militär=
gottesdienſt mit Predigt. — Um ½ 10 Uhr: Hochamt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. —
Nach=
mitags um 3 Uhr: Roſenkranz= Bruderſchaftsandacht mit
Predigt und Prozeſſion. — Donnerstag, Freitag und
Samstag, abends um 8 Uhr: Zur Vorbereitung auf die
von dem deutſchen Epiſkopat angeordnete Weihe an das
göttliche Herz Jeſu Predigt, gehalten von
Seminarpro=
feſſor Dr. Schmidt in Mainz.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag,
vormit=
tags um ½ 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Abends um 6 Uhr:
An=
dacht zu Ehren des heil. Geiſtes.
Kapelle in der Waldſtraße: Vorm. um 7 Uhr: Heil.
Meſſe. — Nachm. um 4 Uhr: Verſammlung des kathol.
Dienſtmädchenvereins. — Mittwoch, vorm. um 8 Uhr:
Segenmeſſe mit Predigt.
Kapelle zu Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vormittags um
9 Uhr: Singmeſſe mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, den 2. Jan., nachm
um ½ 5 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegenheit zur
heil. Beichte.
Sonntag, Vorm. von 6½ Uhr an: Gelegenheit zur
heil Beichte. — Um ½ 7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt. — Um ½ 10 Uhr: Hochamt.
— Nachm. um 2 Uhr: Andacht. — Dienstag und
Frei=
tag, abends um 8 Uhr: Kriegsandacht und Segen. —
Montag, Mittwoch und Donnerstag, abends um ½ 6 Uhr:
Roſenkranz für die Krieger.
Kapelle in Arheilgen: Sonntag, vorm. um ½ 10 Uhr:
Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, den
2. Januar, nachmittags um 4 Uhr und abends um 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Namen Jeſu=Feſt
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil.
Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt
mit Predigt. — Nachm. um ⅓ 3 Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
— Mittwoch, Donnerstag und Freitag, abends
Kriegs= und Sühneandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, den 2. Jan
um 4 Uhr und abends um 8 Uhr: Beichtgelege
Sonntag, vormittags um ½ 6 Uhr: Beicht
½ 7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion.
¼ 10 Uhr: Hochamt, Predigt und Kriegsgebet.
um ½ 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: A
Werktags, um ¾ 8 Uhr: Singmeſſe mit Kriegs
In der Provinzial=Pflegean bei
Eberſtadt: Jeden Donnerstag Predigt und
egs=
andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag vorm. um 7 Uhr:
Beichtgelegenheit. — Um ½ 8 Uhr: Amt und Predigt. —
Nachm. um. ½ 2 Uhr: Andacht. — Jeden Montag und
Freitag, nachm. um ½ 5 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Getaufte und Getraute.
Getaufte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Lukasgemeinde: 26. Dez.: Dem Schneider Johann
Chriſtian Metzger S. Heinrich Martin, geb. 12. Nov.
26. Dez.: Dem Hausburſchen Peter Heckmann T.
Char=
lotte Gertrude, geb. 8. Okt. Dem Anſtreicher Georg
Stein=
brecher T. Berta Margaretha, geb. 10. Juli zu Hemelingen.
30. Dez.: Dem Gr. Miniſterialſekretär Konrad Ernſt Auguſt
Löhlein T. Eliſabeth Charlotte Sofie Felicitas, geb. 23. Nov.
Johannesgemeinde: 20. Dez.: Dem Schutzmann
Peter Schuch T. Ottilie Walli, geb. 29 Nov. Dem
Maschi=
niſt Friedrich Reukauf T. Anna Marie, geb. 9. Dez.
23. Dez.: Dem Laborant Ludwig Steingaß T. Elli
Marie Katharine, geb. 18. Dez. 25. Dez.: Dem Buchdrucker
Auguſt Schlachter S. Auguſt, geb. 19. Sept. Dem Kutſcher
Ernſt Sonnenwald T. Frieda Katharine, geb. 4. Nov.
Dem Kriminalſchutzmann Johannes Schaub, T. Luiſe
Auguſte, geb. 27. Okt. 26. Dez.: Dem Werkmeiſter Wilhelm
Schüßler T. Toni Alma, geb. 4. Dez.
Martinsgemeinde: 20 Dez.: Eine uneheliche T.
Katharine, geb. 20. Okt. Dem Fabrikarbeiter Adam Hirz
S. Adam Johann, geb. 1. Dez. 26. Dez.: Dem Landwirt
Friedrich Karl Seibel S. Walter Friedrich, geb. 20. Nov.
Dem Spengler u. Inſtallateur Johannes Benz T. Kätha
Johanna, geb. 23. Nov. 27. Dez.: Dem Kaufmann Heinrich
Wilhelm Adam Adolf Möſer T. Anna Hedwig, geb. 20. Okt.
Dem Schriftſetzer Max Sauer T. Luiſe Irmgard, geb.20 Nov.
Getraute bei den evangeliſchen Gemeinden.
Lukasgemeinde: 26. Dez.: Monteur Auguſt
Ludwig Müller und Anna Maria Appel.
Johannesgemeinde: 27.. Dez.: Friſeur Heinrich
Wilh. Roth u. Auguſte Ottilie, geb. Scholderer von hier.
Mein
SAISON-AUSVERKAUF
mit nur neuer frischer Ware
288
beginnt heute Samstag.
Die Preise sind erstaunlich billig!
Beachten Sie bitte meine Lokalauslagen!
J. Rehfeld
Ludwigstr. 15
Telephon 2270
Die Preise sind bis zu
60 PROZENT
ermässigt.
Mein
Saison-Ausverkauf
beginnt Samstag, den 2. Januar
und kommen zum Verkauf Damen- u. Kinderwäsche,
Schür-
zen, Unterröcke, Taschentücher, Stickereien u.
Ein-
sätze, leinene Spitzen und Einsätze, Tüll-, Cluny-,
Spachtel-, seldene Spitzen u. Einsätze, Tüllstoffe,
Hüte, Blumen, Flügel etc.
(296
Auf sämtliche nicht zum Ausverkauf kommende
Artikel gebe ich während des Ausverkaufs
10%
Fillale
2 Herdweg 2
Adolf Geiger
Filiale
Wenckstrasse 22
Ludwigsplatz 10.
in meinem Spezial-Herrengeschäft
A. Geiger & Günther
gewähre ich während dieser Zeit auf sämtliche Artikel einen Rabatt
von 10 bis 20 Prozent.
296
Abhanden gekommenes Sparkaſſenbuch.
Das vermißte Einlagenbuch Nr. 207833, lautend auf den Namen
Martha Hundertmark, der ſtädtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, wird
nach deren Satzung § 24 für kraſtlos erklärt, wenn es nicht
inner=
halb drei Monaten bei dieſer Kaſſe vorgezeigt wird. (314a
Darmſtadt, den 31. Dezember 1914.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Netz, Direktor.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Heimſparbüchſen werden in der Zeit vom
28. Dezember bis 15. Januar nicht entleert. (23157a
Städtiſche Sparklaſſe Darmſtadt
Zinsfuß für Spareinlagen in jeder Höhe = 3½ %.
— Tägliche Verzinſung. — (23156a
Frauenberufsberatung und weibliche
Lehrſtellenvermittlung
kaufmänniſch weibl. Abteilung des Arbeitsamts
Waldſtraße 19, I.
Sprechſtunden: Montag, Donnerstag, Samstag von 11—1 Uhr.
Nachmittags an allen Wochentagen von 3—6 Uhr,
außer Samstag.
(319
Feldpostpackung
Leberwurſt, Blutwurſt, Schwartenmagen und
ausgebratenes Fett in Doſen à ½ Pfund empfiehlt
Jac. Heil, Hoflieferant
262a)
Markt 5.
In unserem diesjährigen
Inventur-Ausverkauf
bringen wir infolge ungünstiger Geschäftslage
Damen-Blusen, Damen-Paletots, Kostüm-Röcke, Kinder-
Kleidchen, Kinder-Paletots, Damen- und Kinder-Pelze
zu unglaublich billigen Preisen zum Verkauf
Wir bitten um Besichtigung unseres diesbezügl. Schaufensters!
300
S. Wronker & Co Nachf.
Telephon 173
Rheinstraße 6
*12825
Ab Heute:
Severo Torelli
ein kolorierter farbenprächtiger Film in 5 Akten.
Geſpielt von erſten Künſtlern.
Der Brief
Drama in 2 Akten.
Die neueſten Bilder
des Kriegsſchauplatzes.
Großh. Hoftheater.
Samstag, den 2. Januar 1915.
Außer Abonnement.
Volks= u. Garniſonsvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.
Die fünf Frankfurter.
Luſtſpiel in 3 Akten v. Carl Rößler.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
Die alte Frau
Minna Müller=
Gudula
Hanno.
Anſelm,
. Adolf Jordan
Nathan,
Hans Wolf von
Wolzogen
Salomon,
.Richard Jürgas
Karl,
. Kt. Weſtermann
Jakob,
Franz Schneider
Charlotte,
Salo=
mons Tochter . Käthe Gothe
Guſtav, Herzog v.
Taunus . Kurt Ehrle
Prinzeſſin Eveline Käthe Meißner
Fürſt von
Klaus=
thal=Agordo . . Heinrich Hacker
Die Fürſtin ..Charlotte Pils
Graf Fehrenberg,
Hofmarſchall . . BrunoHarprecht
Frau v. St.
Ge=
orges . . . . Ellen Widmann
Baron Seulberg. Emil Kroczak
Der Domherr . . Otto Thomſen
KabinettsratYſſel Paul Peterſen
Erſter
Kammerd. Hans Debus
Zweit.
d. Herzogs Frz. Herrmann
Hofjuwelier Boel Herm. Knispel
Roſa,
im Hauſe Agn. Wisthaler
Lies=
der Frau
chen,
Gudula Hertha Hinken
Anfang 8 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Sonntag, 3. Jan.: 65. Ab.=Vſt.
A 16. Neu einſtudiert: „Die
Jüdin. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Dienstag, 5. Jan. 66. Ab.=Vſt.
A 17. „Die Fledermaus”.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mitwoch, 6. Jan. 67. Ab.= Vſt.
B 17. „Die Reiſe um die
Erde.‟ Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Neujahr 1915
ORPHEUM 389
Letzte 2 Tage!
Der glänzende (23327
Weihnachts- und Neujahrs-Spielp an
erstkl. Kunstkräfte.
Heute
Samstag
2. Januar 1915
Familien-Abend
Morgen
Sonntag
3. Januar 1915
2
Vorstellungen
Nachm. 4 Uhr:
Volksvorstellung
2
zu bedeutend
ermässigten Preisen
für Gross und Klein!
Abends 8¼ Uhr:üblichePreise.
Vorverkauf: im V
rkehrs=
büro, bei Hugo de Waal,
Rhein-
strasse 14, Glocks Hutmagazin.
Elisabethenstrasse 4, W. Pfeil
Nachf, Elisabethenstr. 5, Konr.
Koch, Marktplatz 3. (316
Im Residenz-Automat
während des ganzen Sonntags
ununterbrochen.
Der bereits für den 20. Dez.
an=
gezeigte und verſchobene populäre
Liederabend Cahler
findet nunmehr beſtimmt ſtatt
Mittwoch den
(237a
6. Januar
Turnhalle Woogsplatz abds. 8 Uhr.
Teileinnahme beſtimmt f. Liebesg.
Karien zu Mk. 3.—2. — u. 1.— bei
Gg. Thies Nachf., Eliſabethenſtr. 12.
An- u. Verkauf
von Wertpapieren, fremden
Geldſorten, Einlöſung von
Kupons u. Dividenden.
Hermann Wertheim, Bankgeschäft.
Rheinſtr. 33. (268a
am
weissen Turm.
Ab heute:
Goldene Herzen
in eiserner Zeit
Große Kriegsepisode
in 3 Akten
aus den Masurischen Seen.
Dokumente zum Weltkrieg
301
u. a. m.
Damen, die sich im Korsett unbequem fühlen, sich aber elegant,
modegerecht und doch absolut gesund kleiden wollen, tragen
Kalasiris
D. R. P. Patente
aller
Kulturstaaten.
961a
Sofortiges Wohlbefinden. Grösste Leichtigkeit u.
Be-
quemlichkeit. Kein Hochrutschen. Vorzügl. Halt im Rücken.
Natürl. Geradehalter. Völlig freie Atmung und Bewegung.
Elegante schlanke Figur. Für jeden Sport geeignet. Für
leidende und korpulente Damen Spezial- Façons.
IIustrierte Broschüre und Auskunft kostenlos durch:
Kalasiris-Spezial-Geschäft
Inh.: Frau E. Spreng,
Schulstr. 8. 1. St. Tel. 136.