178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger“ und der wöchtlichen Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt“ wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
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turen. Anzeigenexped. des In= unb Auslandes. Bei
Konkurs ob. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Geſamtbeute der deutſchen Offenſive in Polen. — Deutſchlands wirtſchaftliche Lage.
Die Wahrheit über Kitcheners neue Armee. — Amerikaniſche Proteſtnote an England. — Japan und Rußland.
Ein Tagesbefehl des Kaiſers zum Jahresſchluß. — Die Zahl der Kriegsgefangenen in Deutſchland.
Politiſche Jahresſchau.
I.
Rückblick auf das Jahr 1914? Braucht es eigentlich
deſſen, ſind nicht die Ereigniſſe noch ſo friſch im
Gedächt=
nis, als wenn ſie erſt geſtern vor ſich gegangen wären?
Die ganze Welt ſtand und ſteht noch im Zeichen jenes
Krieges der nun ſeit Monaten wütet und deſſen Ende
jetzt an der Schwelle des neuen Jahres noch nicht abzu=
ſehen iſt. Die Enwicklung der Dinge iſt zu bekannt, als
daß man darauf einzugehen brauchte; aber das Eine ſoll
für alle Zeiten feſtgehalten bleiben, daß das deutſche Volk
niemals im Laufe der Zeiten geeinter und feſter
zuſam=
mengeſtanden hat, als bei Ausbruch dieſes Weltkrieges.
Große Opfer an Blut und Geld hat die Nation willig
und ohne Murren auf ſich genommen, alle Schichten der
Bevölkerung haben die ihnen auferlegten Laſten freudigen
Herzens auf ſich genommen, nur von dem einen Wunſche
beſeelt, mit aller Kraft das Vaterland zu verteidigen
gegen die frivolen Angriffe einer Welt in Waffen, und
auszuharren, bis ein Friede zuſtande kommt, der die
Bürgſchaft in ſich ſchließt, daß ihn der Feind auf lange
hinaus nicht zu ſtören verſuchen wird. Ein
unvergäng=
liches Ruhmesblatt hat ſich der Reichstag in ſeiner
denk=
würdigen Sitzung vom 4. Auguſt erworben, wo die gro=
ßen Kriegsforderungen einſtimmig bewilligt wurden,
und wo ſich das Kaiſerwort glänzend erfüllte, daß es jetzt
keine Parteiunterſchiede mehr gäbe. Und ähnlich war das
Bild, als die Vertreter des deutſchen Volkes erneut zu=
ſammenkamen, um abermals Milliarden für die
Krieg=
führung flüſſig zu machen. „Die Treue, ſie iſt doch kein
leerer Wahn!" — Die vornehmſte Tugend des deutſchen
Volkscharakters hat ſich in hellſtem Lichte gezeigt, alle
trennenden Schranken ſind gefallen, und, abgeſehen von
allen übrigen, wird der Krieg vielleicht den Erfolg
zeiti=
gen, daß Vorurteile ſchwinden und man die Sinnes= und
Eigenart des anderen zu verſtehen und zu würdigen lernt.
Das wäre ein hoher Gewinn für die Entwicklung unſerer
inneren Verhältniſſe, an denen der Krieg unmöglich vor=
übergehen kann, ohne beſtimmte Spuren zu hinterlaſſen.
Als der Krieg begann, hatten unſere Gegner wohl
geglaubt, uns mit ihrer Uebermacht überrennen zu können,
indeſſen haben ſie ſich gründlich getäuſcht, ſo fein auch ihre
Machenſchaften eingefädelt waren. Der Plan, Oeſterreich=
Ungarn durch den feigen Thronfolgermord von Serajewo
allein herauszulocken, um es gründlich niederzuſchlagen,
mißlang, Deutſchland ſtellte ſich als treuer Beiſtand an
die Seite des Bundesgenoſſen, und ſo unangenehm das
war, weil das wohl früher geſchehen mußte, als
urſpüng=
lich vorgeſehen war, mußte nunmehr der freilich ſeit
Mo=
naten ins Auge gefaßte Krieg gegen Deutſchland vor ſich
gehen. Die Triebfeder des Ganzen war England, das
uns unſere politiſche und wirtſchaftliche Macht neidete,
und die verſchiedenen Enthüllungen auf Grund amtlicher
Dokumente haben dem hinterliſtigen Albion die Maske
heruntergeriſſen. Deutſchlands Stellung war unſeren
ſogenannten Vettern ſeit vielen Jahren ein Dorn im
Auge, und dieſe Rivalität mußte ſchließlich doch einmal
zum Austrag kommen, wenn es nicht gelang, auf
fried=
lichem Wege durch Verträge einen Ausgleich
herbeizu=
führen. Daß England ſich hierzu äußerlich bereit fand,
insgeheim aber alles auf uns hetzte und den Krieg
vor=
bereitete, das zeugt von einer Heuchelei, wie man ſie
eben nur bei der britiſchen Regierung finden kann. Der
Erfolg freilich iſt ausgeblieben, mag vielleicht auch unſer
Ausfuhrhandel ſchwere Schädigungen erfahren haben, ſo
ſteht doch unſer Wirtſchaftsleben ungeſchwächt da,
Deutſch=
land hat in finanzieller Hinſicht eine Stärke gezeigt, wie
ſie kein anderes Land aufzuweiſen vermag, und der Pfeil
iſt auf England ſelbſt zurückgeprallt, deſſen
Wirtſchafts=
leben vollſtändig daniederliegt.
Daß es dahin gekommen iſt, haben wir den
Helden=
taten unſerer wackeren Mannſchaften und ihrer trefflichen
Führer zu verdanken, die dafür geſorgt haben, daß unſer
Vaterland, mit Ausnahme kleiner Grenzbezirke, von den
Schreckniſſen des Krieges verſchont geblieben iſt, und die
den Kampf in die Länder der Feinde getragen haben.
Unſere brave Marine hat ſich nicht nach dem Muſter der
engliſchen verkrochen, ſie hat eine Reihe glänzender
Er=
folge aufzuweiſen, und wenn auch Verluſte bei der
gan=
zen Art der Operationen zur See ſich nicht vermeiden
ließen, ſo hat unſere Kriegsflotte doch ihren ruhmreichen
Anteil an dieſem Kriege. Und nun das Landheer!
Un=
erſchrocken wird in Oſt und Weſt gekämpft, auf harte
Probe wird die Ausdauer der Soldaten geſtellt; aber
ge=
duldig werden alle Strapazen getragen, um durchzuhalten
bis zum guten Ende. Ungemein ſchwierig iſt der
Poſi=
tionskrieg im Weſten; aber wir dürfen auf den Ausgang
vertrauen, nachdem die mehrfachen Durchbruchsverſuche
der Franzoſen in letzter Zeit tapfer abgeſchlagen worden
ſind. Belgien iſt, mit Ausnahme eines ganz geringen
Gebietes, in unſerem Beſitz, ebenſo ein großer Teil des
nordöſtlichen Frankreichs, deutſche Verwaltung iſt einge=
ſetzt, um die reichen Wirtſchaftsquellen der beſetzten
Ge=
biete nicht verſiegen zu laſſen. Im Oſten gegen Rußland,
deſſen ziffernmäßige Uebermacht uns Schrecken einjagen
ſollte, und von der unſere Gegner ſo viel erwarteten,
halten die deutſchen Armeen die Wacht unter Feldmar=
ſchall von Hindenburg, dieſen genialen Führer, der durch
ſeine hohen Verdienſte um das Vaterland bei der ge=
ſamten Bevölkerung beliebt geworden iſt wie kein
zwei=
ter, und deſſen Name als einer der erſten Feldherren
aller Zeiten für immer glänzen wird. In ruhmreichen
Schlachten hat er die Ruſſen aufs Haupt geſchlagen, und
was ſich jetzt in Polen abſpielt, iſt nur eine Folge der
Kämpfe von Lodz, die den Rückzug der ruſſiſchen
Ar=
meen veranlaßt hatten. Mag auch Rußland noch nicht
völlig niedergezwungen ſein, es hat ſo empfindliche
Schlappen erlitten, daß die Siegeszuverſicht unſerer
Geg=
ner beträchtlich ins Wanken gekommen iſt, und man wohl
im Hinblick auf die geſamte für die Deutſchen durchaus
günſtige Lage im ſtillen wünſchen mag, daß bald das
Ende kommen möchte.
Das Ende! — Wann wird es wohl kommen?
Vor=
läufig ſteht es wohl noch in weitem Felde; denn die
Geg=
ner halten ſich keineswegs für bezwungen, im Gegenteil,
wenn man ihre Zeitungen hört, ſo ſind ſie glänzende
Sieger, und man ergeht ſich in den kühnſten Hoffnungen
auf die künftige Geſtaltung der europäiſchen Karte. Laſſen
wir ihre Völker bei dieſem ſchönen Traum, aus dem ein
jähes Etwachen ſie aufſchrecken wird. Die Leiſtungen,
die Deutſchlands Truppen aufzuweiſen haben, die Ge=
ſinnung der geſamten Nation und die wirtſchaftliche Lage
feſtigen die Zuverſicht auf einen glücklichen Ausgang un=
ſerer gerechten Sache, und nichts belebt Mut und
Aus=
dauer mehr wie ungeſchwächtes Zuvertrauen, und in die=
ſem Zeichen werden und müſſen wir ſiegen!
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 31. Dez., vorm.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Küſte war im allgemeinen Ruhe.
Der Feind legte ſein Artilleriefeuer auf
Weſt=
ende=Bad, zerſtörte einen Teil der Häuſer, ohne
mili=
täriſchen Schaden anzurichten. In der von uns
geſpreng=
ten Alger Auberge Ferme, ſüdöſtlich Reims, wurde eine
ganze franzöſiſche Kompagnie vernichtet.
Starke franzöſiſche Angriffe nördlich des Lagers von
Châlons wurden überall abgewieſen.
Im weſtlichen Teil der Argonnen gewannen unſere
Truppen unter Fortnahme mehrerer hintereinander
liegen=
der Gräben und Gefangennahme von über 250
Franzoſen erheblich Boden. In der Gegend
Flirey, nördlich Toul, ſcheiterten franzöſiſche
Angriffsverſuche. Im Ober=Elſaß, in der
Gegend weſtlich Sennheim, brachen ſämtliche Angriffe
der Franzoſen in unſerem Feuer zuſammen.
Syſtema=
tiſch ſchoſfen ſie Haus für Haus des von uns beſetzten
Dorfes Steinbach in Trümmer. Unſere Verluſte ſind aber
gering.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Lage in Oſtpreußen und in Polen, nördlich
der Weichſel, unverändert.
An und öſtlich der Bzura dauern die Kämpfe
fort. In der Gegend von Rawa machte unſere Offenſive
Fortſchritte. Auf dem Oſtufer der Pilica iſt die
Lage unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
* (Ctr. Bln.) Die folgende Petersburger Meldung
über die Lage in Polen und Galizien wird der
Voſſ. Ztg. über Amſterdam übermittelt: Die Nowoje
Wremja ſchreibt: Das Erſcheinen der Oeſterreicher in den
Päſſen der Weſt=Beskidenkette in der Richtung Przemysl
warnte die Ruſſen über den Aufmarſch der ſüdlichen
Ar=
mee des Generals Boehm=Ermolli. Dieſen zu ſchlagen,
iſt die Hauptaufgabe der ruſſiſchen Armee. Die Schlappe
der Ruſſen an der Front von Sanok=Sisko und in der
Gegend des Dukla=Paſſes wurde durch das Zurückwerfen
der Oeſterreicher aus der Linie Tuchow-Oliny am
Weih=
nachtstag wieder gutgemacht. Gleichzeitig brachten wir
die feindliche Linie Zunigrod-Dukla zum Wanken und
teilten ſo die öſterreichiſche Front in zwei Teile, deren
ſüdlicher ſich im Rückzug befindet. Dieſer Rückzug wird
durch die Karpathen behindert, während unſere
Verfol=
gung der weſtlichen Gruppe von der Linie Tuchow-
Ol=
piny dieſe von der Abteilung des Generals Boehm=
Er=
molli abſchneidet.
Dieſer Nachricht der Nowoje Wremja fügt der
Peters=
burger Times=Korreſpondent hinzu: Die öffentliche
Mei=
nung Rußlands iſt in letzter Zeit häufig durch
unverant=
wortliche Behauptungen ruſſiſcher Zeitungen irregeführt
worden. Die Schreiber ſind zweifellos von den beſten
Mo=
tiven beſeelt und hoffen dadurch die Enttäuſchung zu
lindern, die infolge der Unfähigkeit der ruſſiſchen
Ar=
mee (!), in der zuvor erhofften Geſchwindigkeit vorwärts
zu dringen, allenthalben um ſich greift.
Die Geſamtbeute der deutſchen
Offenſive in Polen.
* Berlin, 31. Dez. (W. T. B. Nichtamtlich.) Aus
dem Großen Hauptquartier erfahren wir, daß
unſere in Polen kämpfenden Truppen bei der an die
Kämpfe bei Lodz und Lowicz anſchließenden
Verfolgung über 56000 Gefangene
ge=
macht und viele Geſchütze und Maſchinengewehre
er=
beutet haben. Die Geſamtbeute unſerer am 11. November
in Polen einſetzenden Offenſive iſt ſomit auf 136000
Gefangene, über 100 Geſchütze und über
300 Maſchinengewehre geſtiegen.
Deutſchlands wirtſchaftliche Lage.
* Bremen, 30. Dez. Im Konventſaal der Börſe
fand heute ein Konvent der Kaufmannſchafft
ſtatt. Am Schluß der Verhandlungen hielt der Präſident
der Handelskammer, A. Lohmann, eine Anſprache, die
von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall
aufgenom=
men wurde. Zunächſt ſtreifte der Redner die vielen
Be=
ziehungen, die Bremen mit England von jeher
verban=
den und die durch den Krieg jäh unterbrochen worden
ſeien, ſowie die wirtſchaftlichen Maßnahmen, die
Deutſchland zur Abwehr ſeiner Feinde getroffen habe.
Der Redner führte u. a. aus: Die Landwirtſchaft kann
in Kriegszeiten bei angemeſſener Sparſamkeit in jedem
Haushalt unſer Volk ohne Schwierigkeiten für Jahre
ernähren. Kohlen und Eiſen produzieren wir ſelbſt.
Wir ſind mit den für die Kriegführung notwendigen
Rohſtoffen für einen Krieg von mehreren
Jah=
ren Dauer gedeckt. Die Abſperrung Deutſchlands
und Oeſterreichs wirkt daher vornehmlich ſchädigend auf
die überſeeiſchen Länder, welche die Rohmaterialien
pro=
duzieren, indem durch den Ausfall dieſer bedeutenden Ab=
ſatzgebiete die Preiſe an den Ueberſeemärkten, mit
Aus=
nahme für Lebensmittel, ganz erheblich gefallen ſind und
bei einer langen Kriegsdauer noch weiter ſtürzen werden.
Unſere neutralen Nachbarn haben dabei beſonders unter
den unglaublichen Schikanen Englands gegenüber deren
Schiffahrt zu leiden. Es iſt notwendig, dieſen
uner=
träglichen engliſchen Flottendünkel zu
bre=
chen. Seite an Seite mit Oeſterreich=Ungarn und den
tapferen Türken werden wir ſiegen, und, wie ich hoffe,
bringt uns das kommende Jahr den Frieden. Wenn
aber bis dahin unſere Feinde noch nicht niedergeworfen
ſind, kämpfen wir weiter und ſind bereit, noch weitere
Opfer zu bringen, bis das Ziel erreicht iſt. — Die Ver=
ſammlung brachte ein Hoch auf Kaiſer und Reich aus.
Ein Neujahrswunſch der Stadt Wien.
* Wien, 31. Dez. Bürgermeiſter Weiskirchner
hat an den deutſchen Botſchafter Tſchirſchky
folgendes Schreiben gerichtet: Unter den Wünſchen, die
die Reichshaupt= und Reſidenzſtadt Wien am Beginne
des neuen Jahres zum Himmel ſendet, iſt einer, der
na=
mentlich in dieſer ernſten Zeit voll Innigkeit alle Herzen
erfüllt: Möge der Allmächtige die beiden erlauchten Herr=
ſcher der verbündeten Reiche ſchützen, und möge er
ins=
beſondere auch dem Kaiſer des großen Deutſchen Reiches
die Kraft und Geſundheit erhalten, damit er ſein Volk
ſchirme und ſchütze und einen dauernden Frieden erringe.
Ich bitte Eure Exzellenz, dem Kaiſer dieſe Wünſche der
Reichshaupt= und Reſidenzſtadt Wien gütigſt unterbreiten
zu wollen.
Die Wahrheit über Kitcheners neue
Armee.
C.K. Die ſtrenge Zenſur, die in England
ausgeübt wird, hat es verhindert, daß wahrheitsgemäße
Darſtellungen über das angebliche „Millionenheer”
Lord Kitcheners in die engliſche Preſſe gelangten.
Die Blätter dürfen über die Rekrutierung und über die
Ausbildung der Truppen auch nicht eine Zeile ſchreiben,
die nicht das ſtrenge Auge des Zenſors geprüft. So
ſind alle Nachrichten, die zu uns gelangten, gefälſcht und
gefärbt, und ein ungeſchminkter Bericht über das neue
Heer, der keinem engliſchen Zenſor vorgelegen hat,
ver=
dient die höchſte Aufmerkſamkeit. Ein Berichterſtatter
der Neu=Yorker World, der ſeit Ausbruch des Krieges in
England weilte, und erſt Ende November nach Amerika
zurückgekehrt iſt, gibt nun eine wahrheitsgetreue
Schil=
derung über die verſchiedenen Stadien der Rekrutierung
und die Verhältniſſe im neuen Heer während der erſten
vier Kriegsmonate. Er hat viel in engliſchen
Offiziers=
kreiſen verkehrt und mehrere Unterredungen mit
Gene=
ral Hamilton gehabt.
Als der Krieg ausbrach, war England mit
Aus=
nahme ſeiner Flotte dafür völlig unvorbereitet. Zwei
der führenden Männer, der Premierminiſter Asquith, der
zugleich das Kriegsminiſterium innehatte, und der erſte
Seelord, Prinz Louis von Battenberg, waren ſehr
un=
populär, Asquith tat ſogleich den einzig rettenden Schritt,
indem er Kitchener zum Kriegsminiſter machte. Das
be=
ruhigte den engliſchen Durchſchnittsbürger vollkommen.
Er ging in ſeinen Klub, trank auf das Wohl des neuen
Kriegsminiſters, ſang „Britannia rules the waves” und
erklärte, nun ſei der Krieg gewonnen. „Kitchener wird
es ſchon machen,” Kitchener aber wußte ganz genau, eine
wie ungeheuer ſchwierige Aufgabe ihm geſtellt war. Als
er zunächſt 100 000 Freiwillige für das Heer forderte, war
er ſich klar, daß die Regierung keine Gewehre und
Uni=
formen hatte, um ſie auszurüſten, und damit ſich nicht
zu viele meldeten, verlangte er für die Rekruten das
Gardemaß. Dieſe hohen Anforderungen bedeuteten
einen ſchweren Fehler und legten ſich wie Meltau auf
die allgemeine Stimmung. Man denke ſich: ein Mann,
erfüllt von Patriotismus, will für das Vaterland
kämp=
fen. Sein Dorf oder ſeine guten Freunde geben ihm ein
Abſchiedseſſen und jubeln ihm als einem Helden zu. Sie
hoffen, bald von ſeinen Kriegertaten zu hören, und ſtatt
deſſen kommt er ſchon am nächſten Tage mit dem
beſchä=
menden Geſtändnis zurück, daß er nicht tauglich befunden
worden ſei. Es fehlten ihm ein paar Millimeter am
Maß oder er hatte ein paar ſchlechte Zähne oder ſonſt war
eine Kleinigkeit nicht in Ordnung. Als Kitchener dann
ſeine Anforderungen an die Rekruten immer mehr zurück=
ſchraubte, erhielt ſein zweiter Ruf, der nach der „Million‟
eine jammervolle Antwort. Die vielen
Zurückweiſun=
gen hatten alles erſtickt, was etwa an kriegeriſchem Feuer
in engliſchen Buſen gelodert. Die unverſtändigen
Prah=
llereien der engliſchen Preſſe, die Unterdrückung aller
Nach=
richten und das Gefühl den abſoluten Sicherheit ſchufen
eine Gleichgültigkeit und Stumpfheit, die die Regierung
ſehr beunruhigten. So hat denn die Rekrutierung trotz
aller gegenteiligen Verſicherungen nicht im entfernteſten
den Erfolg gehabt, den man erhoffte.
Aber auch in dem angeworbenen Heere ſelbſt waren
die Verhältniſſe höchſt bedenklich. Ein Umſtand z. B.,
üher den die Zeitungen auch nicht das geringſte
verlau=
ten laſſen durften, iſt die große Zahl der
Deſer=
tionen. Ein Major, der in der Ebene von Salisbury
Rekruten drillt, erklärte dem Verfaſſer: „Die Dinge
kön=
nen gar nicht ſchlechter ſtehen. Die Leute deſertieren wie
die Fliegen.” Verpflegung und Unterkunft waren völlig
ungenügend; die ſtrenge Zucht behagte den „freien
Eng=
ländern”, nicht. Aus dem Lager des Majors allein
waren 400 Mann entwichen, und die Beſtürzung der
Re=
gierung kannte damals keine Grenzen. Ein anderer
Offi=
zier, der ein Regiment von 5000 kräftigen Jünglingen,
zum großen Teil Studenten, ausbildet, meinte, nun
wä=
ren bereits zwei Monate vergangen und auch nicht einer
ſeiner Leute hätte eine Uniform. Die meiſten ſeiner
Sol=
daten hätten keine Gewehre und die wenigen, die welche
hätten, müßten mit Flinten eines ganz veralteten Syſtems
eingeübt werden, „Viele Deſertionen ſind bei dem
Regi=
ment vorgekommen, aber noch ſchlimmer iſt die
Verſchwen=
dung, die mit Offizierspatenten getrieben wird. Etwa
600 dieſer jungen, ungeübten Rekruten haben ſich durch
ihre Beziehungen Offizierspatente verſchafft. Keiner
von ihnen verſteht noch ein Gewehr zu handhaben; keine
Diſziplin herrſcht, und es wird noch lange dauern, bis
etwas militäriſcher Geiſt in ſie hineinkommt.‟ Diſziplin
- das iſt überhaupt etwas, was dem neuen Heere
Kit=
cheners fehlt. Man hat z. B. die Ankunft der kanadiſchen
Hilfstrupen bejubelt, aber keine Zeitung durfte die Tat=
ſache mitteilen, daß von ihrer Ankunft am 8. Oktober
bis Ende November nicht ein einziger Kanadier an die
Front abgegangen iſt. Warum? Sie ſind noch nicht
ge=
nügend ausgebildet, ſagen die Behörden. Aber es iſt
nicht das, ſondern der Mangel an jeder Diſziplin. Dieſe
kräftigen, an Freiheit gewöhnten, unabhängigen Söhne
eines freien Landes wollen ſich nichts ſagen laſſen, und
bezeichnend dafür iſt eine Geſchichte, die von einer die=
ſer kanadiſchen Kompagnien erzählt wird. Die Leute
hat=
ten ſich über das Eſſen beſchwert, und als ſie gerade bei
der Mahlzeit ſaßen, erſchien ein Offizier, um ihre Klagen
entgegenzunehmen. Darauſhin griff jeder der Soldaten
in ſeine Schüſſel und warf als Antwort dem Offizier eine
halbgar gekochte Kartoffel an den Kopf.
Amerikaniſche Proteſtnote an England.
* Waſhington, 30. Dez. Die Regierung hat
England eine Note geſandt, in der ſie auf baldige
Verbeſſerung der Behandlung des amerikaniſchen
Han=
dels durch die britiſche Flotte beſteht und warnend darauf
hinweiſt, daß eine große Empfindlichkeit in
Amerika durch „das ungerechtfertigte
Ein=
greifen“ in den legitimen amerikaniſchen
Handel erzeugt worden ſei. Die Regierung ſehe ſich
genötigt, endgültige Mitteilungen über Englands
Hal=
tung zu erbitten, um Maßregeln zum Schutze des Rechts
der amerikaniſchen Bürger zu ergreifen. Die Note führt
zahlreiche beſondere Fälle von Anhaltung und
Beſchlag=
nahme der Ladungen an und erklärt, die Vorſtellungen
ſeien in freundſchaftlichem Geiſte gemacht, aber die
Ver=
einigten Staaten erachteten es für das beſte, eine
offene Sprache zu führen. Die Note iſt für alle
Ententemächte beſtimmt. In der Note wird geſagt, daß,
obwohl die Exporteure ſich nach den Wünſchen der briti=
ſchen Regierung richteten, keine Verbeſſerung der Lage der
neutralen Schiffahrt im Vergleich mit dem Beginn des
Krieges eingetreten ſei. Die Note ſpricht die Hoffnung
aus, daß England einſehen werde, welche ernſte
Bedeu=
tung die fortdauernde Einmiſchung für die neutrale
Schiffahrt habe. Die Note legt Wert darauf, daß
Nah=
rungsmittel bedingte Konterbande ſeien, da ſie ſowohl
für die bürgerliche Bevölkerung wie für die Armeen be=
ſtimmt feien. Ueber das Anhalten von Schiffen auf See
ſagt die Regierung, daß ſie das Durchſuchungsrecht
krieg=
führender Staaten anerkenne, aber der Beweis für die
Beſtimmung der Ladung für eine feindliche Nation müſſe
während der Durchſuchung geführt werden. Die
Re=
gierung proteſtiert gegen das Aufbringen
neu=
traler Schiffe nur auf den Verdacht hin. Die Note
be=
tont, daß es die Pflicht der kriegführenden Mächte ſei,
den neutralen Handel zu beſchützen und beſchuldigt
Eng=
land, die ſkandinaviſchen Kupferladungen anders zu
be=
handeln als die amerikaniſchen. Die amerikaniſchen
La=
dungen nach Italien würden angehalten, während die
für Skandinavien beſtimmten unbeläſtigt blieben. — Der
hollländiſche Geſandte beſuchte das
Staatsdepar=
tement und empfing dort eine Abſchrift der amerikaniſchen
Note an England. Der Geſandte ſagte, Holland habe
England dasſelbe erklärt. Die Vorſtellungen Hollands
erhielten durch die Forderung der Vereinigten Staaten
mehr Gewicht.
* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam wird dem Berl.
Lokal=
anzeiger gemeldet: Die amerikaniſche Note muß
in England wie eine Bombe eingeſchlagen haben. Selbſt
wenn es der engliſchen Regierung gelingen ſollte, die
ame=
rikaniſche Regierung zu bewegen, ihr noch in einigen
Punk=
ten nachzukommen, ſo muß doch in der Hauptſache
Eng=
land ſämtlichen amerikaniſchen Forderungen und Wün=
ſchen nachgeben, weil es die Union in dieſem europäiſchen
Krieg ſich nicht zum Gegner machen und ſich nicht die
Zu=
fuhr abſperren darf, die ſeine eigene Bevölkerung und
ſeine eigene Induſtrie am Leben erhalten muß. Das fühle
man in England nur allzu gut. Die Schwäche des
eng=
liſchen Marinismus, die in der inſularen Lage liegt, die es
von der amerikaniſchen Zufuhr abhängig macht, iſt
da=
mit auf einmal den Augen der Welt bloßgelegt. Einer
Depeſche aus Waſhington zufolge iſt es der amerikaniſchen
Regierung mit ihrer energiſchen Note ernſt, und führende
Kongreßmitglieder haben ihre Zuſtimmung zu der Note
ſchon gezeigt. Das Verhalten Englands dem
amerikaniſchen Handel gegenüber hat den Sympathien
des amerikaniſchen Volkes für England,
die anfänglich groß waren, ſchon erheblichen
Ab=
bruch getan und allgemein fordert man nunmehr
ener=
giſche Maßnahmen zur Sicherung des amerikaniſchen
Han=
dels. In einer Unterredung erklärte Präſident Wilſon,
daß die Note nicht als eine Drohung aufzufaſſen ſei. Die
Note ſei am Samstag überreicht worden. Bisher ſei noch
keine Antwort eingetroffen. Das brauche aber nicht
wun=
der zu nehmen, weil England Zeit haben müſſe für die
Beantwortung. Der Korreſpondent der Morning=Poſt
führt aus, daß eine wirkliche Gefahr drohe, und nicht eine
eingebildete, weil Amerika, nachdem es England
heraus=
gefordert habe, nicht mehr zurückweichen könne. Wilſon
ei ſchon wegen ſeiner Schlappheit und Unterwürfigkeit
England gegenüber ernſtlich kritiſiert worden, und jetzt ſei
er in der Lage, die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen
zu entkräften, aber nur, indem er ſich der Gefahr einer
Reibung zwiſchen England und der Union ausſetze. Wil=
ſon könne auf die volle Unterſtützung ſeiner Partei
rech=
nen. Die Demokraten ſeien infolge ihrer Tradition von
dem Nutzen und der Notwendigkeit einer kräftigen
äuße=
ren Politik überzeugt und die Republikaner müßten von
ſelbſt mitgehen, weil die Ehre des Landes auf dem Spiele
ſteht.
Engliſche Heuchelei.
* Amſterdam, 30. Dez. Gegenüber einem
Ar=
tikel der Times, in welchem über deutſche Minen
geklagt wird, ſchreibt der Nieuwe Rotterdamſche
Cou=
rant: Vergißt das Blatt, daß die engliſche Admiralität
ſelbſt bekanntgegeben hat, daß ſie im ſüdlichen Teil der
Nordſee ein breites Minenfeld legte, welches dicht bei der
niederländiſch=belgiſchen Küſte beginnt und bis dicht an
die engliſche heranreicht? Man weiß, daß von gut achtzig
Minen, die vor einiger Zeit an der niederländiſchen Küſte
angetrieben wurden, etwa ein halbes Dutzend franzö=
ſiſcher Herkunft — von einer konnte dies nicht
feſt=
geſtellt werden — und die übrigen engliſche waren.
Japan und Rußland.
* London, 30. Dez. Die japaneſiſche Geſandt=
ſchaft teilt dem Reuterſchen Büro mit, daß das
Gerücht, nach welchem Rußland den ruſſiſchen
Anteil an der Inſel Sachalin den
Japa=
neſen gegen Lieferung ſchwerer Artillerie abtreten werde,
nicht ernſt zu nehmen ſei. Die Geſandtſchaft fügt hinzu:
Alle Hilfe, die Japan gewähren könnte und zu
gewäh=
ren beabſichtigt, ergibt ſich aus den herzlichen
Beziehun=
gen zwiſchen Rußland und Japan und beſonders aus
dem Umſtande, daß beide den gleichen Feind bekämpfen.
Eine ſolche Unterſtützung hat nichts mit einem politiſchen
Geſchäft oder Gebietserwerb zu tun. Ein ſolcher Handel
würde den beſonderen Beziehungen und der Freundſchaft
abträglich ſein, die ſeit langem zwiſchen den beiden
Rei=
chen beſtehen und ſtünde in völligem Gegenſatz zu der
Volksſtimmung in den beiden Ländern. Beide Länder
betrachten die durch den Frieden von Portsmouth und
die Verträge von 1907 und 1909 geſchaffene Situation als
Weltgeſchichtliche
Neujahrs=
tage.
*⁎* Wie das Weihnachtsfeſt, mit dem bekanntlich
eines der folgenſchwerſten Ereigniſſe der europäiſchen Ge=
ſchichte, die Kaiſerkrönung Karls des Großen durch Papſt
Leo im Jahre 800, verknüpft iſt, ſo erinnert auch der
Neu=
jahrstag an mancherlei weltgeſchichtliches Geſchehen im
Wandel der Jahrtauſende. Für das alte Pharaonenreich
das „Land der ſchwarzen Erde” Aegypten, das wie einſt
in der vorchriſtlichen Welt wieder mit im Vordergrunde
des Intereſſes ſteht, fiel der offizielle Jahresanfang ſeit
dem erſten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. mit dem
ſommerlichen Frühaufgang des Sirius, des „
Hundsſter=
nes”, zuſammen, der den Beginn der fruchtbaren Nilüber=
ſchwemmung bedeutete. Mit banger Spannung blickten
Prieſter, König und Volk auf die immer ſchlammiger,
trä=
ger rollenden Fluten des geheimnisvollen Stromes —
wäre doch ein Ausbleiben ſeiner Flutſchwellung
gleich=
bedeutend mit einer unerhörte Menſchenopfer fordernden
Dürre und Hungersnot geweſen. . . . . Und eine ſolche
Strahlennacht des Siriusaufganges war es, da Kaiſer
Hadrians Liebling Antinous in verzückter Selbſthingabe,
um den Herrn der Welt mit zürnenden Göttergewalten zu
verſöhnen, den Tod in den Waſſern des heiligen Stromes
ſuchte; eine weltgeſchichtliche Stunde für die Kunſt. Denn
wenn der von der Gicht gepeinigte Imperator auch noch
verſchloſſener und mißtrauiſcher wurde, er ließ ſeinem
jugendſchönen Geſpielen Tempel und Denkmäler ſonder
Zahl errichten, von denen ſo manche Antinousbüſte mit
den ſchwermütigen herrlichen Zügen bis auf unſere Tage
erhalten blieb.
Dann ſchweigen etwa ein Jahrtauſend lang die
Neu=
jahrsakten. Aus den von Böhmer und Waitz erforſchten
Regeſten des alten Deutſchen Reiches wiſſen wir, daß der
gewaltige Staufer Heinrich VI. am 1. Januar 1194 die
Urkunde unterzeichnete, die die ſizilianiſchen
Normannen=
barone zu qualvollem Tode — blenden, vierteilen, lebendig
einmauern uſw. — verurteilte und die Einziehung Sizi=
liens als ſtaufiſches Hausgut beſtätigte. Damit war der
Weg beſchritten, der über die glänzenden Tage
Kaiſer Friedrichs II. zum Schaffot in Neapel
führte, auf dem 1268 der junge Konradin
ver=
blutete. Eine ſchneeſturmdurchpeitſchte Silveſternacht war
es, da Guſtav II. Adolph mit Oxenſtierna, Wrangel, Tor=
ſtenſon und Banér im Stockholmer Schloſſe, das damals
nur ein beſſeres Herrenhaus war, den entſcheidenden
Kron=
rat hielt, in dem er den ſchwediſchen Adel für die
Inter=
vention in den Dreißigjährigen Krieg gewann, die
ſchließ=
lich doch in letzter Linie den deutſchen Proteſtantismus
gerettet hat. Innere Schwierigkeiten verzögerten zwar
das Eingreifen der damaligen Großmacht des Nordens,
aber die Würfel waren geworfen, die über Deutſchlands
und Schwedens Schickſal entſchieden. Denn unter Guſtav
Adolf erlebte Schweden die letzte Mittagshöhe ſeines
Ruhmes, der bei Fehrbellin begraben ward.
Eine neue Epoche für ein neues Deutſchland begann
mit Blüchers Rheinübergang bei Caub in der
Neujahrs=
nacht 1913, den der alte Haudegen ſchwer genug gegen die
zuwartende Zaudertaktik des Oeſterreichers
Schwarzen=
berg durchgeſetzt hatte. Durch ganz Europa aber ging es
wie ein elektriſcher Schlag, als Napoleon III., damals im
friſchen Lorbeer des Krimkrieges auf der Höhe ſeiner
Macht, beim Neujahrsempfang derGeſandten am 1. Januar
1853 dem öſterreichiſchen Botſchafter die berühmten Worte
ſagte: „Ich bedaure, daß die Beziehungen Ihrer Regierung
zu der meinigen nicht ſo gut ſind, wie ich es wünſchte‟ —
die Ankündigung des italieniſchen Krieges, dem die
Eini=
gung Italiens folgte und wo auf dem Schlachtfelde von
Solferino unter den entſetzlichen Leiden der Verwundeten
der Gedanke des Roten Kreuzes geboren wurde. Eine
Friedensbotſchaft aber brachte — möge die Erinnerung
eine gute Vorbedeutung ſein — der letzte hiſtoriſche
Neu=
jahrstag, der 1. Januar 1905: den Frieden von
Ports=
mouth, der den blutigen ruſſiſch=japaniſchen Krieg beendete.
Und die Hoffnung iſt wohl berechtigt, daß auch die
Neu=
jahrsglocken 1915 ein Jahr einläuten, das unſerem
Vater=
lande auf Menſchenalter hinaus den Frieden bringt.
Aus einem Feldpoſtbrief vom Oſten.
Bei....., den .. Dezember 1914.
Beſten Dank für Deine Karte von Mitte November,
die ich geſtern erhielt. Die Poſt mußte uns aus Nord=
Frankreich hierhergeſendet werden, was wegen zahlreicher
Truppentransporte ſehr verzögert wurde. Vielen Dank
auch für Deinen Glückwunſch zum Eiſernen Kreuz.
— — — — — Die Kolonnen wurden damals beim
Durch=
marſch durch eine belgiſche Stadt aus den Häuſern be=
ſchoſfen und zwar von Männern, Frauen und Buben.
In den engen, glatten Straßen gab es ein tolles
Durch=
einander. Da ich mich nicht blöde benahm und kaltes
Blut behielt, wurde ich zur Auszeichnung vorgeſchlagen.
Die Einwohner mußten ſchwer büßen, zwei Züge zufällig
herankommender Infanterie eilten zu Hilfe. Wer in den
Häuſern, aus denen geſchoſſen worden war, mit einer
Waffe betroffen wurde, wurde auf der Straße ſofort er=
ſchoſſen: ſo auch zwei junge Weiber. Die Häuſer,aus denen ge=
ſchoſſen wurde, gingen alsbald in Flammen auf und
man=
cher Unſchuldige mußte freilich mit dem Schuldigen
leiden.
Inzwiſchen habe ich, wie Du geleſen haben wirſt, auch
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erhalten, was mich ſehr
freute.
In Frankreich waren wir gut aufgenommen; in der
Umgegend von und in Lille, obgleich die Stadt böſe zu=
ſammengeſchoſſen iſt, geradezu freundlich. Dieſe Gegend
unterhielt vor dem Kriege lebhafte Handelsbeziehungen
zu Deutſchland. Die meiſten Leute, und beſonders die
Ar=
beiter, wollen vom Kriege nichts wiſſen. In Lille iſt alles
Fabrik und Geſchäft, ich war erſtaunt, wie viele Artikel in
den Läden mir als deutſches Fabrikat bezeichnet wurden.
Als nach 8 Tagen nach der Einnahme die Läden geöffnet
waren, erinnerte nur der Donner der Kanonen in der
Um=
gebung an den Krieg. Lille wagte ſich wieder auf die
Straße, und es berührte einen wohltuend, wieder Men=
ſchen zu ſehen, nach den verlaſſenen und verbrannten
Dör=
fern der Ardennen und Argonnen. Daß wir die uns an=
dauernd und ſind mit den beſtehenden Abmachungen
völ=
lig zufrieden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Januar.
* Ernennnungen. Der Regierungsbauführer Ernſt
Böckmann aus Wyhlen wurde zum
Regierungsbau=
meiſter ernannt; durch Entſchließung Großh. Miniſteriums
des Innern wurde der Lehramtsreferendar Ernſt
Edel=
mann zu Darmſtadt zum Lehramtsaſſeſſor ernannt; Se.
Königl. Hoheit der Großherzog haben den Haupt=
ſteueramtsaſſiſtenten bei dem Hauptſteueramt Mainz,
Franz Wißner zu Mainz, zum Reviſionskontrolleur bei
dem Hauptſteueramt Worms und den Finanzaſpiranten
Georg Dreſer aus Camen in Weſtfalen zum Haupt=
ſteueramtsaſſiſtenten ernannt.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben dem Großh. Miniſterialkanzleidiener bei
dem Miniſterium der Finanzen, Adam Herweck zu
Darmſtadt, aus Anlaß ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand
das Band des Verdienſtordens Philipps des
Großmüti=
gen zu dem ihm bereits verliehenen Allgemeinen
Ehren=
zeichen mit der Inſchrift „Für treue Dienſte” verliehen.
Er wurde auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
langjährigen Dienſte vom 1. Januar 1915 an in den Ruhe=
ſtand verſetzt; der Pfandmeiſter Georg Johann zu
Gießen wurde auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung
ſei=
ner langjährigen treuen Dienſte vom 1. Februar 1915 in
den Ruheſtand verſetzt und ihm aus dieſem Anlaß
Aller=
höchſt die Krone zum Silbernen Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen; Ihre Königl. Hoheit
die Großherzogin haben dem Kreisſtraßenmeiſter
Johannes Lohr in Groß=Gerau aus Anlaß ſeiner Ver=
ſetzung in den Ruheſtand die Krone zum Silbernen Kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Erledigte Stellen. Die Stellen der Pfandmeiſter
für die Beitreibungsbezirke Gießen und Schotten,
erſtere vom 1. Februar 1915 ab.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 42 vom
31. Dezember hat folgenden Inhalt: 1.
Bekannt=
machung, Aenderung der Poſtordnung vom 20. März
1900 betreffend. — Beilage Nr. 24 vom 31. Dezember
hat folgenden Inhalt: 1. Namensveränderungen.
2. Ordensverleihungen. 3. Ermächtigung zur Annahme
und zum Tragen fremder Orden. 4. Charaktererteilungen.
5. Zulaſſungen zur Rechtsanwaltſchaft. 6.
Dienſtnach=
richten. 7. Dienſtenthebung. 8. Ruheſtandsverſetzungen.
9. Sterbefälle.
* Militärdienſtnachrichten. Zum Hauptmann
beför=
dert: der Oberleutnant der Landw. a. D. Weimar
(Gießen), zuletzt der Landw.=Inf. 1. Aufgebots (Gießen),
jetzt bei der Bahnhofs=Kommandantur Gießen. Zu
Ober=
leutnants befördert: die Leutnants Wengler der
Land=
wehr=Feldart. 2. Aufgebots (Mainz), Becker der
Land=
wehr=Inf. 1. Aufgebots (I Darmſtadt), Schade der
Land=
wehr a. D. (II Darmſtadt), zuletzt der Landw.=Inf. 2.
Aufgebots (II Darmſtadt).
Kriegsauszeichnung. Kreispfandmeiſter Adam
Brunner von hier, zurzeit Vizewachtmeiſter bei der
Leichten Proviant=Kolonne 1 18. Armeekorps, wurde am
24. Dezember 1914 die Heſſiſche Tapferkeits=Medaille
ver=
liehen. Stemmer, Unteroffizier d. R. im 25. Art.=Regt.,
erhielt das Eiſerne Kreuz und die Heſſiſche Tapferkeits=
Medaille.
— Großh. Hoftheater. Heute findet die erſte
Wiederholung des großen Ausſtattungsſtückes „Die
Reiſe um die Erde” in der Beſetzung der erfolgreichen
Erſtaufführung ſtatt. Beginn 6½ Uhr — kleine Preiſe.
Am Samstag, den 2., abends 8 Uhr, gehen Die fünf
Frankfurter” als Volks= und Garniſonsvorſtellung in
Szene. Sonntag, den 3., wird nach längerer Pauſe Halévys
große Oper „Die Jüdin” unter muſikaliſcher Leitung
Hofrat Ottenheimers wieder in den Spielplan
aufge=
nommen (A 16). Es gelten die kleinen Preiſe. Am
Montag, den 4., iſt das vierte Hofmuſikkonzert, Dienstag,
den 5. (A 17), wird die Neueinſtudierung der „
Fleder=
maus” unter muſikaliſcher Leitung Erich Kleibers zum
erſtenmal wiederholt.
— Die im Bezirke des 18. Armeekorps geſammelten
Weihnachtsgaben wurden in einer großen Anzahl Wagen=
ladungen unter Begleitung von Mitarbeitern der
Ab=
nahmeſtellen unſeren Truppen im Felde ſo rechtzeitig
zu=
geführt, daß zu dem Weihnachtsfeſte jede Formation im
Beſitze der ihr beſtimmten Sendungen war. Es ſoll hier
keine Beſchreibung der Ueberbringung gegeben, ſondern
nur geſagt werden, daß die Begleiter allerorten die
weit=
gehendſte Unterſtützung der Militärbehörden fanden, daß
überall die Freude über die reichen Spenden, die es
er=
möglicht haben, keinen Soldaten leer ausgehen zu laſſen,
groß war. Herzlichſter Dank wurde von Offizieren und
Mannſchaften den Begleitern ausgeſprochen und dieſe
ge=
beten, den Dank mit vielen Weihnachtsgrüßen der Heimat
zu überbringen. Die ſtaatliche Abnahmeſtelle II
Frank=
furt, Hedderichſtraße 59, ſchließt ſich dem Danke der
Trup=
pen von ganzem Herzen an. Eine große Freude war es
den Transportführern, ſich durch Augenſchein von der
ausgezeichneten und hoffnungsfreudigen Stimmung der
Truppen, ſowie davon überzeugen zu können, daß es
unſeren Leuten an nichts fehlt. Vornehmlich ſind im
all=
gemeinen Wollſachen — mit Ausſchluß von Strümpfen,
die immer begehrt werden — in reichlicher Menge
vorhan=
den; dagegen beſteht nach wie vor große Nachfrage nach
Decken, Laufern, Teppichen uſw., für Schützengräben
ge=
eignet. Solide Stiefel und Hausſchuhe, letztere aber nur
mit feſten Sohlen, ſind ebenfalls begehrt. Lichtſpender
jeder Art ſind erwünſcht. Erſatzbatterien für elektriſche
Taſchenlampen können nicht genug geſtiftet werden.
End=
lich ſind erbeten Taſchen= und Handtücher, Nahrungsmittel
wie Haferflocken, Grünkern, gedörrtes Obſt, Zwieback und
Keks, ſowie als Leſeſtoff Reclamheftchen, die leicht
unter=
zubringen ſind. Auch der Wunſch nach
Militärgeſang=
büchern wurde geäußert. Alle ſolche Gegenſtände werden
von der Abnahmeſtelle II in Frankfurt, Hedderichſtraße 59,
am Südbahnhofe, als der einzigen, die von der Kaiſerl.
Regierung berufen iſt, den Truppen im Felde freiwillige
Gaben zuzuführen, gerne entgegengenommen. Für den
Stadtbezirk Frankfurt a. M. wird zur Bequemlichkeit der
Spender mit heutigem Tage neben der genannten
offiziel=
len Abnahmeſtelle im Kaufhaus Hanſa, Zeil Nr. 94, eine
Zweigannahmeſtelle eingerichtet.
— Der Kriegskinderhort wurde am 4. Auguſt in dem
Schulhaus in der Rundeturmſtraße eröffnet. Während
der Sommerferien wurden über 300 Kinder von
mor=
gens 8 bis abends 7 Uhr von Lehrerinnen und jungen
Helferinnen beaufſichtigt und mit Handarbeiten für die
Soldaten beſchäftigt. Auch der ſchon ſeit Jahren beſtehende
Kinderhort, des Allgemeinen Deutſchen
Frauenvereins nahm ſeine Kinder morgens und
nach=
mittags auf. Die ſofort nach Ausbruch des Krieges ein=
ſetzende Hilfe bedeutete nicht nur eine Erleichterung für
die Mütter, ſondern auch eine Beruhigung für den ins
Feld ziehenden Vater. Die Kinder wurden oft in den Wald
geführt und durften teilweiſe im Schulkindergarten des
Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins arbeiten. Auch in
den Herbſtferien war der Kriegshort den ganzen Tag ge=
öffnet. In der Schulzeit blieben im Hort nur etwa
150 Kinder, da die verſchiedenen Strickſchulen wieder
geöffnet wurden und außerdem ein Teil in einer neuen
Klaſſe des Kinderhortes des Allgem. Deutſchen
Frauen=
vereins untergebracht werden konnte. Da ſich bei den
An=
meldungen zum Hort herausſtellte, daß manche Mütter
über die Mittagszeit nicht zu Hauſe ſein konnten, und ſie
deshalb ihre Kinder den ganzen Tag im Hort laſſen
woll=
ten, wurde am 5. Auguſt ſchon durch die
Hauswirtſchaft=
liche Fortbildungsſchule für 80 Kinder gekocht. In
den folgenden Tagen wuchs die Zahl auf 150, jetzt werden
etwa mehr als 200 Kinder mit Mittageſſen
verſorgt. Das Kochen beſorgt die Hauswirtſchaftliche
Fortbildungsſchule. Die Aufſicht über die Kinder bei
Tiſch führen außer den Lehrern und Lehrerinnen die
Hel=
ferinnen der Jugendfürſorge. Wenn irgend möglich, ſollen
von den Eltern 10 Pfg. für ſchulpflichtige Kinder,6 Pfg.
für nichtſchulpflichtige für das Mittageſſen täglich bezahlt
werden. Bis zum 1. Dezember wurden 17035 Mahlzeiten
verabreicht. Dafür wurden von der Jugendfürforge 1409
Mark 33 Pfg. an die Hauswirtſchaftliche Fortbildungs=
ſchule bezahlt: 473 Mark 75 Pfg. gingen durch die Beiträge
der Kinder ein (6 Pfg. täglich für ein nichtſchulpflichtiges
Kind, 10 Pfg. für die übrigen), und dank den reichen
Zu=
wendungen aus allen Kreiſen der Frauenhilfe — von
Ein=
zelperſonen und Vereinen — konnten von der Kaſſe der
Jugendfürſorge 935,58 Mark daraufgelegt werden, ohne
einen Zuſchuß von der Stadt zu beanſpruchen.
* Prämienzahlung an ausländiſche
Verſicherungs=
geſellſchaften. Ueber die wichtige Frage, ob die
Prä=
mienzahlungen an Geſellſchaften des
feindlichen Auslandes auch während des
Kriegs weitergezahlt werden ſollen und dürfen, hat ſich
das Kaiſerliche Aufſichtsamt für
Privatverſiche=
rung in einem beſonderen Falle neuerdings auf Anfrage
geäußert. In dem Antwortſchreiben der Aufſichtsbehörde
wird nach dem Berliner Tageblatt folgendes ausgeführt:
Ob Sie die nächſte aus der beim Conſervateur abgeſchloſ=
ſenen Verſicherung fällige Prämie zahlen wollen oder
nicht, müſſen wir Ihrer eigenen Entſcheidung überlaſſen.
Wir machen aber darauf aufmerkſam, daß durch die
Nicht=
bezahlung der Prämie die in der Satzung vorgeſehenen
Rechtsnachteile eintreten würden. Das durch die
Bundesratsverordnung betr. Zahlungsverbot gegen
Frank=
reich vom 20. Oktober 1914 erlaſſene Verbot findet nach
unſerer Auffaſſung auf eine an die Direktion des Con=
ſervateur für das Deutſche Reich geleiſtete Zahlung keine
Anwendung, da es ſich um eine im Inland
erfolgende Erfüllung von Anſprüchen
handelt, die für den Conſervateur im Betrieb ſeiner
im Inland unterhaltenen Niederlaſſung entſtanden ſind.
Hiernach können die deutſchen Verſicherten die fälligen
Prämien an die oben erwähnte Direktion (d. i. den
inlän=
diſchen Hauptbevollmächtigten des Conſervateurs)
entrich=
ten, ohne gegen das Verbot zu verſtoßen. Die von den
inländiſchen Verſicherten gezahlten Beträge fließen in den
Prämienreſervefonds, der im Inland angelegt iſt, und
über den nur mit unſerer Genehmigung verfügt werden
kann.
gs. Unfall. Geſtern vormittag gegen 10 Uhr ſtürzte
beim Spielen am Tunnel in der Landwehrſtraße ein
etwa 11jähriger Junge aus ungefähr 15 Meter Höhe
ab und erlitt einen Schädelbruch, Gehirnerſchütterung,
ſowie innere Verletzungen und wurde in bewußtloſem
Zuſtande mittels Krankenkraftwagens in das Städtiſche
Krankenhaus gebracht.
Vom Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſen.
— Kurz vor Weihnachten berief der Verband der
Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſen=
ſchaften, dem als Landeszentralſtelle zur Pflege und
Förderung des landw. Genoſſenſchaftsweſens 3
Zentral=
geſchäftsanſtalten und etwa 610 Genoſſenſchaften (Spar=
und Darlehenskaſſen, landw. Konſumvereine, Molkerei=,
Winzer= und ſonſtige Genoſſenſchaften) angehören, den
ordentlichen Verbandstag, um über die
genoſſen=
chaftliche Arbeit, die Entwickelung und den Stand der
Heſſiſchen Landw. Genoſſenſchaften im Jahre 1913 Rechen=
ſchaft abzulegen und die ſatzungsmäßigen Vorlagen zu
er=
ledigen. (Ueber den ruhigen, harmoniſchen Verlauf des
Verbandstages wurde bereits berichtet.)
Das ereignisſchwere Jahr 1913 iſt auch am Verband
nicht ſpurlos vorübergegangen. Durch den
Zuſammen=
bruch der landw. Genoſſenſchaftsbank ſind namentlich die
Spar= und Darlehenskaſſen, die den Hauptanteil (über 60
Prozent) der Verbandsgenoſſenſchaften bilden, hart
betrof=
fen worden. Durch die Errichtung eines neuen
Geldaus=
gleichinſtituts, die Zentralkaſſe der Heſſiſchen
Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
konn=
ten aber die Kaſſen nach Ueberwindung der erſten
Schwie=
rigkeiten ihren Betrieb wieder in vollem Umfange
auf=
nehmen. Die anderen Genoſſenſchaften, wie landw. Kon=
ſumvereine uſw., wurden durch die bekannten
Vorkomm=
niſſe nur wenig, meiſt gar nicht betroffen.
An den Verband traten in dieſer ſchweren Zeit
be=
greiflicherweiſe beſonders große Aufgaben heran. Er
mußte den bedrängten Genoſſenſchaften ein ſachlicher,
un=
parteiiſcher Berater ſein; es galt weiter, die Ordnung und
den Zuſammenhalt in den eigenen Reihen aufrecht zu
er=
halten, den ſtörenden äußeren Einflüſſen entgegenzutreten,
das Reviſionsweſen weiter auszubauen und die
Verwal=
tung des Verbandes zeitgemäßer auszugeſtalten. Wer den
vom Verband herausgegebenen Jahres bericht für
das Jahr 1913 ſorgfältig geleſen hat, wird den
Ein=
druck gewonnen haben, daß der Verband mit feſter Ent=
ſchloſſenheit an die ihm erwachſenden Aufgaben herantrat
und es ſeiner zielbewußten Tätigkeit auch gelungen iſt,
daß innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit wieder Ruhe
und Beſonnenheit bei den Genoſſenſchaften auf dem Lande
genehm gewordenen Verhältniſſe ungern aufgaben, iſt
natür=
lich, und nur der Gedanke, daß wir bei der Durchfahrt
unſer liebes deutſches Vaterland wieder betreten durften,
ſtimmte uns vergnügt.
Auf allen Stationen wurden wir mit Jubel begrüßt,
als ich in Gießen eintraf, dachte ich mit Wehmut der
Mei=
nen, die ich gerne einmal geſehen hätte. Mehrere Herren
hatten ihre Damen telegraphiſch nach Bingerbrück,
Mar=
burg, Hanau uſw. beordert; einige mit Erfolg, manchmal
ging aber auch der Militärzug bei Eintreffen vor der Naſe
ab, und das war hart. Nun ſtehe ich auch auf dem
Stand=
punkt, daß wir uns vor unſeren Soldaten nichts
heraus=
nehmen ſollen, weil wir über größere Mittel verfügen und
orientierter wie dieſe ſind. Dieſe Leute erfüllen ihre
Pflicht mit derſelben Gewiſſenhaftigkeit wie wir; auch ſie
würden ebenſo gerne Weib und Kind einmal wiederſehen.
Bei 10 Grad Kälte kamen wir in Alexandrowo an,
wo wir nach 4tägiger „angenehmer” Bahnfahrt
ausgela=
den wurden und zwar des Nachts um 2 Uhr auf freier
Strecke. Vor mir eine dunſtige Fläche, Sand und Sand
und nichts als Sand, wie man in Deutſchland ſagt; man
glaubte ſich auf dem „Griesheimer”. Einige tiefe
Wagen=
geleiſe bedeuteten, daß man die Landſtraße nach
Wlocla=
wek (60000 Einwohner) vor ſich hatte, die mir zu
marſchie=
ren befohlen war. Von dem Dreck in den
Ortſchaften und bei den Einwohnern kann man ſich keinen
Begriff machen. So etwas ſah ich weder in Ungarn noch
in Rumänien; es ſpottet jeder Beſchreibung. — — Mit
unſerem Eintreffen verſchwand die Kälte, die wir aus
Nordfrankreich mitgebracht hatten, und jetzt iſt es feuchtes
warmes Wetter. Die Straßen ſind in einem furchtbaren
Zuſtand, und da die Eiſenbahn nur eingleiſig iſt, werden
an die Verpflegungs=Organe rieſenhafte Anforderungen
geſtellt. Die Polen dürfen unſererſeits nicht als Feinde
Futter dürfen „Bonds” gegeben werden; alles muß bar
bezahlt werden.
Ueberall hat die ruſſiſche Regierung Wein und
Spiri=
tuoſen vernichtet; es gibt nur Tee, nirgends Schnaps. Es
iſt faſt komiſch, unſere Leute den ganzen Tag Tee trinken
zu ſehen.
Welchen Vorteil es hat, die Sprache des feindlichen
Landes zu ſprechen, habe ich ſchon in Frankreich
empfun=
den. Die Leute ſind ſofort genießbar, wenn man ſie in
ihrer Sprache anredet. Entſetzt war ich nun, als ich in
Polen bei Tagesanbruch in ein kleines Bauernhaus in
dieſer Einöde trat, um mich zu wärmen und mich, 3 Stun=
den von der deutſchen Grenze entfernt, kein Menſch ver=
ſtand. In den Dörfern und Städten änderte ſich dieſes
Bild ſehr bald, weil alle Juden = ⅔ der Bevölkerung,
„deutſch” ſprechen. Dieſes Deutſch nennen ſie die Juden=
ſprache, die ſie ähnlich unter ſich reden. Hat man zu
ſpre=
chen, ruft man einen Juden heran, die Polen verſtehen
niemanden. Die hieſigen Juden ſind alles Leute in der
ſchmierigen Kleidung der Schnorrer mit dem langen
Kaf=
tan, wie man ſie in beſſeren deutſchen Bädern und vielfach
in Breslau ſieht.
Auf dem Marſche war ich u. a. beim reichſten
Frucht=
händler der Gegend einquartiert, aber außer vorzüglichen
und reinlichen Betten war alles gerade ſo ſchmierig, wie
überall. Jetzt hatte ich mehr Glück, denn ich bin mit
mei=
nem Stabe auf dem 18000 Morgen großen Gut eines
Deutſchen im Quartier. Seit Ausbruch des Krieges wech=
ſelte hier das Kriegsglück mehrmal, Ruſſen und Deutſche
wechſelten auf dem Gute ab. Erſtere nahmen dem Manne,
weil er Deutſcher iſt, 500 Pferde, 600 Stück Rindvieh und
4000 Schafe mit. Man iſt gut aufgehoben, hat ein Bett
und elektriſches Licht, aber keine Verpflegung. Auch der
katholiſche Pfarrer iſt unſer Freund; leider verſteht
der Mann wohl deutſch, kann aber nur ruſſiſche Sprachen
und gut Latein reden. Endlich alter Döderlein‟)
kommſt Du zu Deinem Recht, beſchimpfter und ſo oft
ver=
fluchter Freund meiner Schulzeit! Nach 45 Jahren
däm=
mert es mir endlich, warum uns ſo oft die freien
Nach=
mittage verhunzt wurden: jetzt erſt merke ich, daß wir
dieſe Sprache für den Krieg in Polen erlernten.
Groß waren dieſe Kenntniſſe nie, aber da wir alle etwas
können, verſtändigen wir uns ſehr gut, und es trägt zu
allgemeiner Heiterkeit bei. Morgen hört das Vergnügen
auf, wir gehen gegen — — — vor.
Was die Politik des Landes anbelangt, ſo wollen die
zahlreichen Juden Deutſche werden, weil ſie dann alle
Freiheiten, die ihnen hier fehlen, genießen. Von den
Po=
len werden die Ruſſen bis aufs Blut gehaßt. —
Geſtern erhielten wir ſeit 3 Wochen die erſten Briefe, auf
dem Poſtamt liegen eine ſolche Maſſe von Briefſäcken, daß
es den Beamten ganz unmöglich iſt, ſie zu ſortieren. Es
fehlt an Poſtbeamten und an Autos. — Auch in
Frankreich gelang es der Etappe nur knapp, die von ihr
zu Hauſe per 15. Oktober eingeforderten Pakete mit
Win=
terbekleidung ſelbſt für Offiziere an den Mann zu bringen,
obgleich dort die Eiſenbahn tadellos funktionierte. Jetzt
*) Altes lateiniſches Schulbuch (ſ. o.).
dauert die Reiſe noch einmal ſo lange. Die Poſt ſchiebt
die Schuld auf die Etappe, die Etappe auf die Poſt. An
verſchiedenen Stellen ſollen 9 und 12 Wagen Poſt plötzlich
auf einem Nebengleis aufgefunden worden ſein, die lange
Zeit ſchon herumſtanden. Viele Herren vermiſſen ihre
Kleidung für den Winter aufs empfindlichſte und zwar
Sachen, die ſeit Ende September unterwegs ſind. Meine
Sachen ſind glücklicherweiſe alle eingetroffen, aber wir
glauben nicht, daß bei uns jeder ſein Weihnachtspaket
er=
hält; das iſt wohl auch ausgeſchloſſen.
Wir alle gedenken am Weihnachtstag der Lieben in
der Heimat und der Freunde; bei mir zu Hauſe wird es
ja in dieſem Jahre recht ſtille zugehen.
— Die Hygiene des Schützengrabens. Der moderne
Stellungskrieg bringt einen langwährenden Aufenthalt
der Truppen in Deckungen mit ſich, und bei dieſer An=
ſammlung von vielen Menſchen in den Schützengräben,
die in engſter Berührung und unter ungünſtigen
Verhält=
niſſen tagaus, tagein miteinander leben, iſt die Gefahr
für das Auftreten anſteckender Krankheiten oder
Erkältun=
gen beſonders groß. Aus ſeinen im Felde gemachten
Er=
fahrungen entwickelt nun Stabsarzt Dr. Feichtmayer in
der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift eine ganze
Hygiene des Schützengrabens, deren
beher=
zigenswerte Anweiſungen und Maßregeln Beachtung
ver=
dienen.
Zunächſt muß für die Waſſerdichtigkeit der
Unterſtände durch Wellblech, Dachziegel und Regenrohre
geſorgt werden, die ſich in den umliegenden Ortſchaften
aufbringen laſſen. Die Feuchtigkeit vertreiben eiſerne
Oefen mit langen Abzugsröhren, die über das Dach
ge=
führt werden, ſodann auch die Blechrohre früherer
Waſſer=
rinnen, die Ausdünſtungsgaſe ins Freie leiten. Sehr
wichtig und zugleich ſchwierig iſt die Frage der Lager=
ſtätten. Da meiſt nicht genügend Bretter vorhanden
ſind, um Britſchen zu zimmern, ſo iſt man auf die
Ver=
wendung von Stroh angewieſen, das loſe am Boden
liegt und nun bald zertreten und beſchmutzt wird, bald
bei ungenügender Trocknung und Lüftung fault. Um
dieſe Uebelſtände des loſen Strohs zu vermeiden, ſoll man
nach Möglichkeit Stroh in Mattenform verwenden, das
unter Anleitung der Sanitätsmannſchaften und
Kranken=
träger verfertigt werden kann. Der Zeitaufwand wird
reichlich aufgewogen durch die größere Sauberkeit, da die
Matten gelüftet und von Schmutz und Ungeziefer durch
einkehrten. Mit einem Verluſt von nur 70
Ge=
noſſenſchaften — 10 Prozent ſeines vorjährigen
Beſtandes — trat der Verband in das Jahr 1914 ein.
Peſſimiſten bangten bei Eintritt der Genoſſenſchaftskriſis
vor anderthalb Jahren um die Exiſtenz des Verbandes;
dieſe überſehen, daß derſelbe nicht Selbſtzweck iſt, ſondern
ein für die Durchführung der Verwaltungsreviſionen
un=
entbehrliches Inſtitut, ohne das die ländlichen Genoſſen=
ſchaften auf die Dauer nicht lebensfähig blieben.
Das Reviſionsweſen, die Hauptaufgabe eines
jeden Verbandes, wurde weiter ausgebaut und
Vorkehrun=
gen getroffen, die dem Verband die Gewähr geben, daß
ſeine Bemängelungen auch zur Kenntnis der
Aufſichts=
organe und der Mitglieder der revidierten Genoſſenſchaften
gelangen.
Die Organiſation der Verwaltung des
Verbandes, die ſeither auf eine Perſon (den
Verbands=
direktor) zugeſchnitten war, mußte geändert werden. Der
vorjährige Verbandstag hatte ſich ſchon mit dem Entwurf
von neuen Verbandsſatzungen zu befaſſen, worin grund=
ſätzlich eine Arbeitsteilung in der Weiſe gefordert wurde,
daß das Schwergewicht der Verwaltung auf dem
Ver=
bandsausſchuß ruht, der aus ſeiner Mitte einen
Verbandspräſidenten wählt, dem die Oberauf=
ſicht über die Geſchäfstführung des Verbands obliegt und
dieſen auch nach außen hin vertritt. Die laufenden Geſchäfte
des Verbandes werden von einem
geſchäftsführen=
den Direktor verſehen, der vom Verbandsausſchuß
ernannt wird. Dieſer Entwurf wurde voriges Jahr nur
vorläufig, und zwar auf ein Jahr, gutgeheißen und
gleich=
zeitig vom Verbandstag vorgeſchlagen, daß Herr
Oekono=
mierat Walter=Lengfeld i. Odw. als Verbandspräſident
und Herr Dr. Fitting als geſchäftsführender Direktor in
Ausſicht zu nehmen ſei. Dieſen Forderungen wurde ent=
ſprochen.
Wenn vor wenigen Tagen der Verbandstag einen ſo
angenehmen Verlauf nahm, ſo iſt es nicht zum geringſten
Teil der gewiſſenhaften, zielbewußten und von warmer
genoſſenſchaftlicher Empfindung getragenen Arbeit des
Verbandspräſidenten Oekonomierat Walter zu
ver=
danken, dem ein weitblickender Verbandsausſchuß und ein
tüchtiger Geſchäftsführer zur Seite ſtanden. Die neuen
Satzungen wurden denn auch endgültig, und zwar
einſtimmig, angenommen und der Verbandsaus=
ſchuß mit 18 Mitgliedern (jede Provinz 6) neu gewählt,
wobei die ſeitherigen verdienten Mitglieder — ſoweit ſie
nicht freiwillig zuruckgetreten waren — wiedergewählt und
tüchtige, in der Genoſſenſchaftspraxis gereifte Männer neu
hinzugewählt wurden. Jeder Beſucher des diesjährigen
Verbandstages wird zum erſten Male ſeit langer Zeit
wieder befriedigt von Darmſtadt nach Hauſe gegangen
ſein. Die vom Verbandspräſidenten geleiteten
Verhand=
lungen wurden ruhig und ſachlich geführt und zeugten von
einer Einmütigkeit der Beſchlüſſe, wie man ſie vor kurzem
noch kaum für möglich gehalten hätte. Man hatte den
er=
hebenden Eindruck, daß volles, aufrichtiges
Ver=
trauen zur Leitung des Verbandes vorhanden iſt. Das
iſt die ſchönſte Gabe, die dem Heſſiſchen landw. Genoſſen=
ſchaftsweſen zu Weihnachten beſchert werden konnte.
Ver=
trauen gibt Kraft zu erſprießlicher Weiterarbeit. Wenn
wir in der gegenwärtigen großen Zeit des Weltkrieges mit
ſolchem neugeſtärkten Vertrauen an die genoſſenſchaftliche
Friedensarbeit herantreten, dann wird auch das tiefſte
Sehnen nach glücklicher Ueberwindung der noch
vorhan=
denen Schwierigkeiten aus der Genoſſenſchaftskriſis
hoffent=
lich bald erfüllt werden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenztheater am Weißen Turm. Durch
großen Koſtenaufwand iſt es gelungen, ab heute eine
große Sehenswürdigkeit, mit alleinigem Aufführungsrecht
für Darmſtadt, zu erwerben: ein vaterländiſches Helden=
ſtück aus dem Jahre 1914 „Goldene Herzen in eiſerner
Zeit”, ein Kriegsroman von den maſuriſchen Seen in
3 Akten. Dieſer Film zeigt in Originalaufnahmen Szenen
vom öſtlichen Kriegsſchauplatz mit lebenswahren Schlach=
tenbildern und Maſſenſzenen. Durch das herrliche Spiel
der Darſteller und die hochſpannende Handlung hält das
Kunſtwerk die Zuſchauer von der erſten bis zur letzten
Szene im Bann. In dem abwechſelungsreichen
Beiprogramm ſei ſpeziell auf den Zweiakter „Im Strudel
des Lebens” ein dramatiſches Lebensbild, aufmerkſam
gemacht. Die neueſten Aufnahmen vom Kriegsſchauplatz
bringen dieſesmal u. a. auch die Nützlichkeit unſerer
Sa=
nitätshunde im Felde bei der Aufſuchung von
Verwun=
deten. Einige Humoresken und Naturaufnahmen bilden
den Schluß des Programms. (S. Anz.)
Arheilgen, 31. Dez. (Chauſſeebau.) Der Drei=
ſchlägerweg von der Nievergelter=Eiche bis zur
Hammels=
trift war bisher ſchon als Chauſſee ausgebaut. Nun hat
man im Laufe dieſes Winters mit der Chauſſierung bis
zum Bahnhofe Kranichſtein fortgefahren. Die Straße geht
in den nächſten Wochen ihrer Vollendung entgegen. Es
iſt dieſes Stück Weg für die Anweſen der Herren Schneider
u. Appel (Schleifmühle), ſowie für das „Arheilger
Mühl=
chen” von größtem Vorteil; denn hier herrſchten oft
troſt=
loſe Zuſtände. Von Darmſtadt iſt dies nun die nächſte
Verbindung nach dem Bahnhofe Kranichſtein, eine
herr=
liche Straße, zumal auch der neue Teil auf der Weſtſeite
mit Obſtbäumen bepflanzt iſt. — Am Bahnhofe
Kra=
nichſtein ſelbſt herrſcht zurzeit rege Bautätigkeit.
So ſind ſeit dieſem Herbſt 5 Zwillingswohnhäuſer für
Bahnbedienſtete entſtanden, die ſchon im Rohbau fertig
ſind. Darin können 20 Familien Unterkunft finden. Gleich
nebenan, auch an der Kreisſtraße nach Arheilgen, erblickt
man das Fundament für ein Beamtenhaus mit 4
Woh=
nungen. Wie man hört, ſollen noch weitere Neubauten
in Ausſicht genommen ſein. — (Die Arbeiten an der
neuen Bahnſtrecke Darmſtadt=Oſt-Kranich=
ſtein) ſchreiten rüſtig fort. Wie bekannt, wird der Grund
zur Aufführung des Dammes über die Kranichſteiner
Straße und die Strecke Darmſtadt-Aſchaffenburg vom
alten Hauptbahnhofe Darmſtadt über den noch ſtehenden
Odenwaldbahndamm geführt. Die neue Strecke mündet
in der Nähe der Hammelstrift zwiſchen Rhein=Main=
Bahn und Verbindungsbahn in den dortigen Bahnkörper
ein. Zu dieſem Zwecke wurde der Fußweg zwiſchen die=
ſen beiden Strecken von der Maulbeerallee bis zur
Wie=
nerſchen Ziegelei kaſſiert.
* Griesheim, 30. Dez. (Einen günſtigen Ab=
ſchluß) weiſt unſer Gemeindehaushalt für das
Rechnungsjahr 1913/14 auf. Die Geſamteinnahmen
be=
ziffern ſich auf 223 117,80 Mk., die Geſamtausgaben auf
175 667,69 Mk., ſo daß ein Ueberſchuß von 47 450,11 Mk.
verbleibt, der in Ausſtänden von 403,10 Mk. und in
einem Barvorrat von 47047,01 Mk. beſteht.
h- Von der Bergſtraße, 31. Dez. (Die
Nahrungs=
mittelverſorgung Deutſchlands während
der Kriegszeit.) In faſt allen Gemarkungen
be=
findet ſich größeres oder kleineres Oedgelände, auf dem
Kartoffeln, wenn auch nicht mit vollem Erfolge,
ange=
pflanzt werden könnten. Zur Bebauung dieſer
Oedlän=
dereien ſollten die Beſitzer mit aller Strenge angehalten
werden, und wenn ſie dieſelben nicht ſelbſt bebauen wollen,
ſie doch anderen Leuten unentgeltlich zu überlaſſen. Auch
der Fiskus hat ſo manches Stück Land im Walde, wo
Kartoffeln gepflanzt werden könnten. Weiter wäre von
größtem Werte, wenn die Forſtbehörde das oft üppig
vorhandene Futter in den Wäldern freigeben würde.
Mancher geringe Mann könnte auf dieſe Weiſe ſeinen
kleinen Viehbeſtand — Rindvieh, Ziegen, Schafe —
er=
nähren, und wenn es noch erlaubt würde, das Vieh
im Walde zu weiden, wenigſtens auf den Wegen, ſo würde
damit viel geſchehen, das den Volkswohlſtand förderte.
Bis in die 60er Jahre des verfloſſenen Jahrhunderts
war letzteres vielfach üblich, und die Schulkinder auf dem
Lande, die nur halbtägig Unterricht hatten, trieben das
Vieh auf die Weide. Der ärmſte Mann hatte in jener
Zeit faſt ausnahmslos ſeine Kuh im Stalle und erhielt
dieſe durch Weiden im Frühjahr und Sommer im Walde
und im Spätſommer und Herbſt auf Feld und
Wieſen. Auch noch auf andere Weiſe könnte vieles
er=
reicht werden, um einem eintretenden Notſtand zu
be=
gegnen. So z. B., wenn ein großer Teil der Aecker, die
mit Futter angelegt ſind, wenigſtens für das kommende
Jahr, für eine Kartoffel=, Erbſen=, Bohnen= und
Gemüſe=
pflanzung verwendet würden.
h- Bensheim, 31. Dez. (Neues Lazarett.) Das
große neue Schulhaus in der Rodenſteinerſtraße wird
ge=
räumt und als Reſerve=Lazarett eingerichtet. Das
neu=
zeitlich eingerichtete Schulgebäude eignet ſich für ein
Kran=
kenhaus ganz vorzüglich, und es iſt dankbar anzuerkennen,
daß die Stadt der Militärverwaltung dieſes zur
Ver=
fügung geſtellt hat. Die vielen Schulklaſſen werden
an=
derwärts wenn auch notdürftig, in der Stadt
unterge=
bracht. Mehr als 800 Kinder der katholiſchen Gemeinde
müſſen ihre bequemen und luftigen Räume verlaſſen, um
den verwundeten Soldaten Platz zu machen. Mögen alle
die Tapferen, die hier liebevolle Unterkunft finden ſollen,
wieder volle Geneſung erlangen.
Mörfelden, 31. Dez. (Automobilunglück.)
Heute vormittag ereignete ſich hier ein ſchweres
Automo=
bilunglück. Ein auf der Straße Mörfelden-Langen
fah=
rendes Automobil wurde vollſtändig zertrümmert. Der
Eigentümer, Jagdpächter Henning aus Frankfurt a. M.,
wurde getötet. Zwei weitere Inſaſſen ſind ſehr ſchwer
verletzt. Die Urſache des Unglücks iſt noch unbekannt. Die
beiden Verletzten ſchweben in Lebensgefahr.
Sprendlingen, 30. Dez. (Entgleiſt.) In
Sprend=
lingen-Buchſchlag entgleiſten zwei Güterwagen, welche
die zwei Hauptgleiſe ſperrten. Die Züge nach und von
Darmſtadt mußten längere Zeit eingleiſig fahren und
er=
litten Verſpätungen.
Mainz, 31. Dez. (Eine 1500 Zentner ſchwere
Baggermaſchine) wurde vorgeſtern nachmittag durch
den gewaltigen Sturmwind in den Rhein
geworfen. Die der Firma Minthe gehörige Maſchine
war von Biebrich nach dem hieſigen Rheinufer verbracht
worden, um vor dem Zollhafen im freien Strome zum
Baggern verankert zu werden. Beim Beidrehen erfaßte
ein Windſtoß die 350 Zentner ſchwere Eiſenkonſtruktion des
Elevators und ſchleuderte ſie in den Strom, ſo daß jetzt
die ganze Maſchine mit kieloben gerichtetem Unterbau quer
im diesſeitigen Fahrwaſſer liegt. — (In der
geſtri=
gen Sitzung der Stadtverordneten) wurden
für eine Hindenburg=Spende 10000 Mark ein=
ſtimmig bewilligt. — Die Stadt Wiesbaden hatte mit
dem Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſtweſen,
in Verhandlung geſtanden wegen Pachtung eines Platzes
am Wald Uhlerborn zur Ablagerung des Mülls. Die
Stadt Wiesbaden hat jetzt, wie das Miniſterium der
Stadt Mainz mitteilt, dieſen Plan fallen laſſen.
— Zum Schluſſe der öffentlichen Sitzung gab der
Ober=
bürgermeiſter einen Ueberblick über die Geſchäfte der Stadt
im abgelaufenen Jahre und die Einwirkung des
Krieges auf die verſchiedenen ſtädtiſchen
Verwaltungs=
zweige. Beſonders hat die Volksſchule gelitten, indem
nicht weniger als 90 Lehrer zu der Fahne einberufen
wur=
den. Von den Schutzleuten wurden 66 eingezogen. Von
der Straßenbahn mußten bis jetzt 50 Prozent des Per=
ſonals ins Feld.
Worms, 31. Dez. (Betrügeriſche Bäcker.) Bei
einer geſtern von der Polizei vorgenommenen Reviſion des
zum Verkauf beſtimmten Brotes in Bäckereien und
ſonſtigen Verkaufsſtellen wurden in einem Bäckergeſchäft
22 Dreipfünder=Laibe gefunden, an deren Gewicht nicht
unter 250 Gramm an jedem Laib fehlten. In zwei
wei=
teren Bäckereien fand man 26 Laibe von 2, 3 und 4 Pfund,
die um 80 bis 100 Gramm zu leicht waren. Das bean=
ſtandete Brot wurde beſchlagnahmt.
Butzbach, 31. Dez. (Die Butzbach - Licher
Eiſenbahn=Geſellſchaft) hat im letzten
Betriebs=
jahr 1914 abermals einen Verluſt von 18 358 Mk. zu
ver=
buchen. Das vor 10 Jahren eröffnete Unternehmen hat
bisher noch keine Dividende verteilen können. Sein
urſprüngliches Kapital von 550 000 Mk. wurde im Laufe
der Jahre auf 1867000 Mk. erhöht. Die Verluſte
er=
reichten die Höhe von 211 976 Mk. Als vor zwei Jahren
eine Sanierung des Betriebes erfolgte, durch die u. a
der Zinsfuß der ſich im Beſitz der beteiligten Gemeinden
befindlichen 1554000 Mk. Obligationen von 4 auf 2,75
Prozent ermäßigt wurde, glaubte man der Bahn einen
beſſeren Betriebsnutzen ſichern zu können. Doch erwieſen
ich die Hoffnungen als trügeriſch. Denn in beiden
Jahren arbeitete man abermals mit einem Verluſt, der
im erſten 7617 Mk. und jetzt im zweiten Jahr 18358 Mk.
betrua, zuſammen 25975 Mk.
Bad Nauheim, 31. Dez. (Brandſtiftung.) Am
Dienstag in den Frühſtunden brach in der in der
Viktoria=Auguſta=Straße gelegenen Villa „Tielemann”,
deren Beſitzer ſich zurzeit auf Reiſen befindet, ein
umfang=
reiches Schadenfeuer aus. Die geſamte
Innenein=
richtung der Villa, die mit 70000 Mk. gegen Brand=
ſchaden verſichert iſt, wurde teils durch Feuer, teils durch
Waſſer faſt vernichtet. Nach der ſofort eingeleiten Unter=
ſuchung wurde Einbruch mit Brandſtiftung
feſtgeſtellt. Den Brand haben die Einbrecher jedenfalls
angelegt, um die Spuren zu verwiſchen. — (
Selbst=
mord.) Am erſten Weihnachtsfeiertag erſchoß ſich
hier der Schulknabe Willi Becker. Die Gründe zur Tat
ſind unbekannt.
Vilbel, 29. Dez. (Frecher Raub.) In den
dunklen Nächten vor Weihnachten wurden in den
Sies=
maierſchen Baumſchulen etwa 300 junge, ſehr
wert=
volle Tannenbäume abgebrochen und geſtohlen.
Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden.
Klopfen befreit werden können. Sehr praktiſch iſt das
Einlaſſen einer Tonne in den Boden des
Deckungsgra=
bens, in der das aufſteigende Grundwaſſer ſich ſammelt.
Beim Neubau von Deckungen, die ſich an Dörfer anlehnen,
wird ſehr oft die ſchon von den Franzoſen in
Friedens=
zeiten angelegte Grundwaſſertonne überſehen, die einen
Schutz gegen die Ueberſchwemmung der Kellergelaſſe
ge=
währen ſoll. Hat man die Tonne nicht bemerkt, ſo
ſam=
melt ſich das Waſſer bei hohem Grundwaſſerſtande trotz
alles Ausſchöpfens immer wieder an und der Unterſtand
wird zum Danaidenfaß. Alle Abfälle müſſen nach der
abſeits angelegten Müllgrube gebracht werden. Die
Müll=
grube muß ebenſo wie die Latrinen und Gruben, die für
die Beſeitigung der Abfallſtoffe beſtimmt ſind, häufig mit
Erde beworfen und desinfiziert werden. Im Winter ſind
gedeckte Latrinen notwendig; als ſehr praktiſch haben ſich
die fahrbaren Feldlatrinen der Franzoſen erwieſen. Der
Fußbekleidung muß von ſeiten der Truppenärzte
die größte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden. Bei feuchter
Witterung und beſonders bei Aufenthalt im Walde iſt es
ganz unmöglich, daß Strümpfe und Schuhe trocknen, ohne
daß ſie ausgezogen werden. Daher ſollte, wenn irgend
möglich, zum Trocknen der Fußbekleidung eine beſondere
kleine Hütte gebaut werden, die durch einen eiſernen
Ofen erwärmt wird. Holzſchuhe, Einwickelung der Füße
in Wachspapier, ebenſo Strohhüllen von Flaſchen können
gegen die Näſſe benutzt werden. Ebenſo iſt es ſehr
wohl=
tuend, wenn man nachts eine Wärmflaſche in Geſtalt
eines mit einem Strumpf umhüllten warmen Ziegel=
ſteines hat. Sehr praktiſch iſt der japaniſche Taſchenoſen,
ein mit Filz umhüllter Blechkaſten mit durchlöchertem
Deckel, in den Holzkohlenpatronen hineingelegt werden.
Die Spender der Liebesgaben in der Heimat ſollten dieſe
Oefchen häufiger ins Feld ſchicken. Bei der Hygiene im
Schützengraben iſt auch auf eine ſorgfältige
Zahn=
pflege zu achten, da durch die ſchlechte Beſchaffenheit
der Zähne beſonders leicht Verdauungsſtörungen
auftre=
ten. Die Koſt muß leicht und abwechſelnd ſein; eine
beſſere Ausnutzung der Nahrung wird durch häufige
Ver=
abfolgung von Käſe bewirkt, der auch viel Fett und Eiweiß
enthält. Das gleiche gilt vom Hering, der außerdem einer
Kochſalzverarmung des Blutes und dadurch der Hitz=
ſchlaggefahr vorbeugt. Wenn nicht abſolut einwandfreies
Quellwaſſer vorhanden iſt, müſſen fahrbare
Trinkwaſſer=
bereiter in Tätigkeit treten; aber das Waſſer kann nur
mit Tee oder Kaffee und abgekocht verabreicht werden.
Bei naſſer Witterung iſt häufige Verabfolgung von heißem
Tee, von Rum und Wein erforderlich; der letztere ſchließt,
als Glühwein genoſſen, die Gefahren aus, die nicht
ab=
gelagerte Weine mit ſich bringen. Körperliche Reinlichkeit
iſt natürlich auch hier eine Grundbedingung aller Hygiene.
* Deutſch ſchreiben! Vom ſtellvertretenden
General=
kommando 7. Armeekorps wird folgendes bekannt gegeben:
Es iſt aufgefallen, daß von den Briefen, die an
deutſche Kriegsgefangene in Frankreich
oder England gerichtet ſind, eine ſehr erhebliche Zahl
in franzöſiſcher bezw. engliſcher Sprache verfaßt iſt.
Da=
bei iſt der Stil bisweilen derartig, daß man merkt, welche
Mühe es den Abſendern gemacht hat, ſich in der fremden
Sprache verſtändlich zu machen. Dagegen ſind die Briefe,
die an franzöſiſche oder engliſche Kriegsgefangene in
Deutſchland gelangen, durchweg in der Sprache der
Emp=
fänger verfaßt. Deutſch zu ſchreiben fällt keinem
Fran=
zoſen oder Engländer ein. Warum ſtehen wir ihnen denn
im Gebrauche der Mutterſprache nach? Im Intereſſe
unſeres nationalen Gefühls wäre es höchſt
wünſchens=
wert, daß an deutſche Gefangene im feindlichen Auslande
nur deutſch geſchrieben wird. Eine Zurückweiſung deutſch
verfaßter Briefe ſeitens der feindlichen Behörden findet,
ſoweit bekannt, auch nicht ſtatt.
* Die „ſaubere Verwandtſchaft”. Im Liegnitzer
Tage=
blatt iſt zu leſen: Vor mehreren Wochen beſuchte der
Kaiſer ein in der Nähe des Operationsgebietes
liegen=
des Lazarett. Seiner Gewohnheit gemäß erzählte der
Kaiſer, nachdem er die Verwundeten nach der Art der
Verletzung gefragt hatte, von den letzten Waffenerfolgen
und kam dabei auch auf eine der vielen engliſchen
Gemein=
heiten zu ſprechen, an denen dieſer Krieg ſo reich iſt. Da
erhob ſich plötzlich ein biederer Bayer, der bis dahin mit
lebhaftem Intereſſe den Erzählungen des Oberſten
Kriegs=
herrn gelauſcht hatte, und rief aus: „Majeſtät,ſo
iſcht’s! Sö ham a ſaubere Verwandtſchaft!“
Alle Anweſenden waren entſetzt über den draſtiſchen
Aus=
ruf des naiven Bayern, aber der Kaiſer lachte herzlich
auf, ſchritt auf das Bett des Bayern zu, klopfte ihm auf
die Schulter und nahm mit einem langen Händedruck von
ihm Abſchied. — „Wenn es nicht wahr iſt . . ."
* Wie ein „Kriegsſchwätzer” hineingelegt wurde. Sehr
ergötzlich abgeführt wurde dieſer Tage ein männliches
Klatſchmaul auf der Dresdener Straßenbahn. Es äußerte
zu einem mitfahrenden verwundeten Soldaten: „Von
Ihrem Regimente, ſo habe ich aus zuverläſſiger Quelle
ge=
hört, ſind doch nur 18 Mann übrig." Der Soldat: „So
viel ſind es auch ſchon nicht mehr!‟ Das Klatſchmaul:
„Das weiß ich ja noch gar nicht!‟ Der Soldat: „Ja,
es ſind jetzt minus zehn. Mein Kamerad, der vor vier
Wochen auch gefallen iſt, hat es mir geſtern geſchrieben,
damit Sie Beſcheid wiſſen!“ — Worauf der Schwätzer
plötzlich entdeckte, daß er ausſteigen müſſe . .
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 31. Dez. Aus Anlaß
des Jahreswechſels haben der Magiſtrat und die
Stadt=
verordneten von Berlin an den Kaiſer folgendes
Tele=
gramm gerichtet: Ew. Majeſtät bringt die Landes= und
Reichshauptſtadt ihre treueſten aus dem Herzen
kommen=
den Grüße und Wünſche ins Feld. Was immer das
neue Jahr auch gewähren und auferlegen mag, uns ſoll
es ſtark und bereit finden, mit unſerem Kaiſer durch
jedes Wetter hindurchzugehen. In tapferem Tun und
feſtem Beharren wird, ſo vertrauen wir, des
Vater=
landes Größe emporwachſen. — Die Kaiſerin hat
nach dem Berl. Tageblatt in ihrer Fürſorge für die im
Potsdamer Orangerie=Lazarett untergebrachten
Ver=
wundeten neuerdings beſtimmt, daß denjenigen
Kriegern, denen ihr Zuſtand noch nicht eine ſelbſtändige
Bewegung geſtattet, zweimal in der Woche Hofequipagen
zur Durchfahrt durch den Park und die Stadt zur
Ver=
fügung geſtellt werden.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 30. Dezember. Auftrieb: 119 Schweine. Preiſe
(Schlachtgewicht 50 Kilogramm) 1. Qual. 82 Mk., 2. Qual.
81 Mk., 3. Qual. 80 Mk. Marktverlauf: rege; Ueberſtand.
— Schweinemarkt am 31. Dezember. Auftrieb: 33 Schweine.
Preiſe (Schlachtgewicht 50 Kilogramm) 1. Qual. 82 Mk.,
2. Qual 81 Mk., 3. Qual. 80 Mk. Marktverlauf: geräumt.
— Kälbermarkt am 30. Dezember. Auftrieb: 170 Kälber.
Preiſe (Lebendgewicht 50 Kilogramm): 1. Qual. 45 Mk.,
2. Qual. 43 Mk., 3. Qual. 40 Mk. Marktverlauf: mäßig.
F.C. Frankfurt a. M., 29. Dez. Heu= und
Stroh=
markt. Am heutigen Markte war weder Heu noch Stroh
angefahren.
— Frankfurt a. M., 30. Dez. (Viehhof=
Marktbericht.) Auftrieb: 1238 Schweine. Preiſe für
1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark: a) 60
bis 62 (77—78), b) 60—62 (75—77), c) 60—62 (77—78),
d) 60-62 (77—78). Marktverlauf: mittel, geräumt.
— Frankfurt a. M., 30. Dez. (
Kartoffel=
markt.) Man notierte: Kartoffeln im Waggon 7,00—8,00
Mark, im Detail 8,00—9,00 Mk. Alles per 100 Kilo.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 31. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Die geſtrige Meldung über die Erfolge der
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen gegen die Ruſſen und die große
Geldflüſſigkeit gaben den Anſtoß zu einer Belebung des
Geſchäfts in den Börſenräumen. Die Umſätze nahmen
einen weſentlich größeren Umfang an als geſtern. Außer
deutſchen Anleihen, die ſich meiſt etwas höher ſtellten,
waren von Induſtriewerten hauptſächlich Vulkan, Gen=
ſchow, Higſch=Kupfer und Rottweiler Pulverfabriken
be=
gehrt. Das Geſchäft beſchränkte ſich aber nur auf die
kleine Spekulation, während die Mitglieder der
Stempel=
vereinigung ſich nach wie vor davon frei hielten. Geld
über Ultimo war zu 5 Prozent angeboten.
* Berlin, 31. Dez. Die Einnahmen der preu=
ßiſchen Staatsbahnverwaltung einſchließlich
derjenigen aus den Militärtransporten betrugen für die
vier Monate Auguſt bis November in Prozenten der
Ein=
nahmen der Vergleichsmonate 1913 im Perſonenverkehr
56,51, 49,59, 61,80 und 75,36, im Güterverkehr 41,25, 68,73,
79,67 und 81,41. Es iſt ſomit eine erhebliche Verbeſſerung
von Monat zu Monat zu verzeichnen. Bemerkenswert iſt,
daß dieſe Verbeſſerung ſich vollzog, obwohl die Einnahmen
aus den Militärtransporten nach Erledigung des
Trup=
penaufmarſches immer mehr zurückgingen und im
No=
vember nur zirka 8 Prozent im Perſonenverkehr und zirka
4½ Prozent im Güterverkehr ausmachen. Durch dieſe
Entwickelung wird auch die anderweit, namentlich von der
Reichsbank und auf dem Arbeitsmarkt gemachte
Beob=
achtung beſtätigt, daß ſich das Wirtſchaftsleben
Deutſch=
lands trotz des ſchweren Krieges in einer über Erwarten
günſtigen Verfaſſung befindet und eine Gewähr dafür
bietet, daß die Hoffnung der Feinde, Deutſchland wirt=
ſchaftlich aushungern zu können, eine eitle iſt.
* Zürich, 31. Dez. Die Schweizeriſche
Na=
tionalbank hat den Diskont von 5 auf 4½
Pro=
zent herabgeſetzt.
Literariſches.
Die Hefte 5 bis 7 der Illuſtrierten Ge=
ſchichte des Weltkrieges 1914. Allgemeine
Kriegszeitung. Wöchentlich 1 Heft zum Preiſe von 25 Pfg.
(Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin,
Leipzig, Wien) liegen uns vor. Sie enthalten neben der
fortlaufenden Kriegsgeſchichte viele intereſſante Artikel,
Einzelberichte, Briefe uſw. über den Fortgang des großen
Kampfes in Oſt und Weſt, die Kämpfe zur See, die
Kriegs=
mittel und die Vorgänge in den einzelnen Ländern. Unter
den zahlreichen Abbildungen fällt ganz beſonders ein von
Prof. Anton Hoffmann gemaltes doppelſeitiges Kunſtblatt
in Vierfarbendruck auf: Kronprinz Rupprecht von Bayern
auf dem Schlachtfelde bei Saarburg.
— Karte von Paris mit Umgebung, Forts,
Re=
douten und Batterien. Preis 50 Pfg. Zu haben im
eigenen Verlag, ſowie in allen Buchhandlungen. Verlag
Oscar Brunn, kartograph. Anſtalt, München VII.
— Reliefkarte von Flandern (Calais-
Oſtende-Ypern-Lille). Eine vorzügliche
Spe=
zialkarte, die das ganze Gebiet der Kämpfe in Flandern
umfaßt, bietet hier die Franckhſche Verlagshandlung in
Stuttgart in der bekannten, packenden Reliefkarten=Manier
zum Preis von nur 25 Pfg.
Der Krieg.
Ein Tagesbefehl des Kaiſers.
* Großes Hauptquartier, 31. Dez. (W.T.B.
Amtlich.) An das deutſche Heer und die Marine!
Nach fünf Monate langem, ſchwerem und heißem Ringen
treten wir ins neue Jahr.
Glänzende Siege ſind erfochten, große
Er=
folge errungen. Die deutſchen Armeen ſtehen faſt überall
in Feindesland. Wiederholte Verſuche des Gegners, mit
ihren Heeresmaſſen das deutſche Land zu überſchwemmen,
ſind geſcheitert.
In allen Meeren haben ſich meine Schiffe mit Ruhm
bedeckt. Ihre Beſatzungen haben bewieſen, daß ſie nicht
nur ſiegreich zu fechten, ſondern, falls die Uebermacht
ſieg=
reich, auch heldenhaft zu ſterben wiſſen.
Hinter dem Heer und der Flotte ſteht das deutſche Volk
in feſtgefügter Eintracht, bereit, ſein Beſtes herzugeben
für den heiligen, heimiſchen Herd und ihn gegen den
frevelhaften Ueberfall zu verteidigen.
Viel iſt im alten Jahr geſchehen, noch aber ſind
die Feinde nicht niedergerungen, immer neue
Heere wälzen ſie gegen uns und unſeren treuen
Verbün=
deten heran, doch ihre Zahl ſchreckt uns nicht.
Ob auch die Zeit ernſt, die vor uns liegende Aufgabe
ſchwer iſt, voll feſter Zuverſicht dürfen wir in
die Zukunftblicken. Nächſt Gottes weiſer Führung
vertrauen wir der unvergleichlichen Tapferkeit unſerer
Armee und Marine und ich weiß mich eins mit dem ganzen
deutſchen Volke. Drum unverzagt dem neuen
Jahrentgegen, zu neuen Taten, zu neuen Siegen für
das geliebte Vaterland.
Großes Hauptquartier, 31. Dez. gez.
Wil=
helm, I. R.
586000 Gefangene in
Deutſchland.
* Berlin, 31. Dez. (W. T. B. Amtlich.) Die Ge=
ſamtzahl der am Jahresſchluß in Deutſchland
befindlichen internierten Kriegsgefangenen (keine
Zivilgefangenen) betragen
8138 Offiziere und 577875 Mann.
In dieſer Zahl iſt ein Teil der bei der Verfolgung
der Ruſſen bei Lodz gemachten Gefangenen, ſowie alle im
Abtransport befindlichen Gefangenen noch
nicht enthalten.
Die Geſamtzahl ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen:
Franzoſen:
3459 Offiziere und 215905 Mannſchaften, darunter
7 Generäle;
Ruſſen:
3575 Offiziere und 306 294 Mannſchaften, darunter
18 Generäle;
Belgier:
612 Offiziere und 36852 Mannſchaften, darunter 3
Generäle.
Engländer:
492 Offiziere und 18824 Mannſchaften.
Die über Kopenhagen, angeblich vom ruſſiſchen
Kriegs=
miniſter, ſtammende Nachricht, daß in Rußland 1140
Offi=
ziere und 134700 Mann deutſche Kriegsgefangene
wären, iſt irreführend. In die ruſſiſche Zählung iſt
die Geſamtzahl der Zivilgefangenen
hinein=
gerechnet, die zu Kriegsbeginn von den Ruſſen
zurückge=
halten und interniert wurden. Die
Kriegsgefange=
nen ſind auf 15 Prozent der genannten
Summe zu veranſchlagen. Hierbei iſt zu beachten,
daß ein großer Teil auch dieſer Gefangenen verwundet in
die Hände der Ruſſen gefallen iſt.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 31. Dez. Amtlich wird bekannt gegeben:
31. Dezember, mittags. Geſtern entwickelten die Ruſſen
in der Bukowina und in den Karpathen eine
leb=
haftere Tätigkeit. Unſere Truppen halten am
Suezawa=
fluſſe, im oberen Gebiet des Ezermemosz, weiter weſtlich
an den Kammhöhen der Karpathen, dann im Nagaiattale
bei Ozkoermezö, wo geſtern wieder ein Angriff des
Fein=
des unter ſchweren Verluſten ſcheiterte, endlich im oberen
Gebiet des Latorcza und nördlich des Uszokowpaſſes.
Nördlich dieſes Paſſes hat der Gegner, der ſeine
Vor=
rückung hier einſtellte, keinen Karpathenübergang in
Händen.
Im Raum Gorlice und nordöſtlich Zaclizyn
wur=
den die Gefechte auch in der ganzen Nacht fortge=
ſetzt. Angriffe der Ruſſen wurden überall
abge=
wieſen.
An der Nida herrſcht Ruhe. Weiter nordwärts
ſchreiten die Angriffe der Verbündeten fort.
Vor Przemysl wurden ruſſiſche Patrouillen in
öſterreichiſch=ungariſchen Uniformen feſtgeſtellt. Offiziere
und Mannſchaften des Feindes, die ſich dieſer Kriegsliſt
bedienen, haben auf die Begünſtigung der internationalen
Geſetze über die Behandlung der Kriegsgefangenen keinen
Anſpruch.
Die Ruhe auf dem Balkankriegsſchauplatz
hält an. Oeſtlich Trebinje zwang unſere Artillerie
die Montenegriner nach mehrſtündigem Geſchützkampfe
zum Rückzuge.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Ein Depeſchenwechſel.
* München, 31. Dez. Anläßlich des
Jahres=
wechſels hat zwiſchen dem König Ludwig und dem
deutſchen Kaiſer folgender Depeſchenwechſel
ſtattgefunden:
Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelm, Großes
Haupt=
quartier. An der Wende des Jahres, in dem Deutſchland
gegen eine Welt von Feinden zum Schwerte greifen mußte,
beſeelt uns alle der Gedanke: Möge es unſerer tapferen
Armee und unſerer heldenmütigen Marine gelingen, den
Gegner niederzuringen, möge dem deutſchen Volke
im neuen Jahre ein Frieden geſichert
wer=
den, der wert iſt der ſchweren Opfer, die es zum Schutze
des Vaterlandes freudig auf ſich genommen hat. In der
zuverſichtlichen Hoffnung, daß dieſem Wunſche die
Er=
füllung beſchieden ſein wird, ſtehen die deutſchen Fürſten
und Stämme in unerſchütterlicher Treue zu Kaiſer und
Reich. Gott ſchütze Dich und Dein Haus auch im neuen
Jahre, erhalte Dir Kraft im Kampfe für Deutſchlands
Größe und Ehre und verleihe den deutſchen Waffen und
unſerer gerechten Sache den Sieg. Ludwig, Marie
Thereſe.
Kaiſer Wilhelm erwiderte: Ihre Majeſtäten
den König und die Königin in München. Euer
herz=
erfreuendes treues Gedenken anläßlich des bevorſtehenden
Jahreswechſels empfing mich heute bei der Rückkehr von
einer kurzen Reiſe. Ich erwidere Eure guten Wünſche
von ganzem Herzen für Euch, die Eurigen und das ge=
ſamte Bayernland. Ihr ſprecht mir aus der Seele, wenn
Ihr ſagt, wir alle hätten nur den einen Gedanken, daß
dem geliebten Vaterlande im neuen Jahre
ein Frieden geſichert werde, würdig der
ge=
brachten und noch zu bringenden ſchweren Opfer. Wie
herrlich iſt dabei die Gewißheit, daß die deutſchen Für=
ſten und Stämme in unerſchütterlicher Treue zuſammen=
ſtehen, um mit Gottes Hilfe durch unſere heldenhaften
Truppen den Sieg zu erkämpfen, den wir für die gerechte
Sache mit felſenfeſter Zuverſicht erhoffen. In herzlicher
Freundſchaft, Wilhelm.
Ein Armee= und Flottenbefehl Kaiſer
Franz Joſefs.
* Wien, 31. Dez. Der Kaiſer hat nachſtehenden
Armee= und Flottenbefehl erlaſſen: Seit fünf
Monaten des ſcheidenden Jahres ſteht die Monarchie in
dem ihr und ihrem treuen Verbündeten aufgezwungenen
Krieg gegen zahlreiche und mächtige Feinde. Im Rückblick
auf die beharrliche Ausdauer, Kampfesfreudigkeit
und die todesmutige Tapferkeit meines Heeres und meiner
Flotte gewinnt der Ausblick in das neue Kriegsjahr die
erhebende Zuverſicht, daß Oeſterreich=Ungarns Kriegsleute
zu Land und zu Waſſer auch die ſchwerſten Proben, die
der Krieg ihren militäriſchen Tugenden auferlegen mag,
mit Ehren beſtehen werden zum Wohle des Vaterlandes.
In wehmutsvoller Dankbarkeit gedenke ich der Vielen,
die auf blutiger Wahlſtatt ihr Leben für unſere gerechte
Sache hingegeben haben. Mit wärmſter Anerkennung
grüße ich alle meine Braven, auf daß mit Gottes Hilfe
das neue Jahr ſie zum Siege führe.
Frankreichs Hilferuf an Japan.
* Wien, 31. Dez. Das Fremdenblatt beſpricht das
von dem Reuterſchen Bureau zugeſtaudene Scheitern
der franzöſiſch=engliſchen Offenſive und
den vergeblichen Hilferuf der franzöſiſchen
Staats=
männer an Japan und ſagt: Letzteres iſt der ärgſte Zu=
ſammenbruch für Frankreich und ein viel ſchlimmeres
Zeichen für die Zukunft dieſes Landes, als der
Zuſam=
menbruch der Weihnachtsoffenſive. Von England abhängig,
von Rußland betrogen in der Verkennung ſeiner eigenſten
Intereſſen, ſucht die Republik nun auch in Abhängigkeit
von Japan zu kommen, ein warnendes Beiſpiel, wohin
der Weg führt, wenn blinde Leidenſchaft allein der
Rat=
geber für die Politik iſt.
Die Verteidigung des Stillen Ozeans.
*London, 31. Dez. Die Times meldet aus
Wel=
lington unterm 29. Dezember: Bei dem Empfange des
auſtraliſchen Premierminiſters Fiſher in Auckland erklärte
dieſer, die Frage der Verteidigung des pazifi=
ſchen Ozeans ſei ſehr dringend, es ſei aber ganz
un=
vernünftig, von dem Mutterlande, vor deſſen Toren der
Feind ſtehe, zu verlangen, daß es ſeine Energie auf die
Verteidigung entfernter Dominien verwende, die ſelbſt
ſtark genug ſeien, ſich zu helfen. Auſtralien und
Neuſee=
land müßten ſchon aus Selbſtachtung die Politik, ſich auf
die britiſchen Steuerträger zu verlaſſen, aufgeben.
London, 31. Dez. Das Verteidigungsdepartement
teilt mit, daß Neuſeeland alle zwei Monate 1800
Mann zur Verſtärkung des Kontingents abſendet.
Die Minengefahr.
* London, 31. Dez. Infolge der Minengefahr
in der Nordſee wurde in einem Falle für die Ladung
eines neutralen Dampfers von der Nordoſtküſte Englands
nach Norwegen eine Verſicherungsprämie von
45 Prozent gezahlt.
Der Aufruhr im Konzentrationslager auf
der Infel Man.
* London, 31. Dez. Der Botſchafter der
Vereinig=
ten Staaten hat dem Auswärtigen Amt einen Bericht
über den Beſuch des Konzentrationslagers
auf der Inſel Man übergeben, aus dem hervorgeht,
daß die Einrichtungen des Lagers im großen und
gan=
zen gut ſind, der Aufruhr aber infolge von
Lie=
ferung ſchlechter Kartoffeln entſtanden iſt.
Die Aufſichtsbehörden des Lagers geben zu, daß eine
Schiffsladung Kartoffeln wurmſtichig
ge=
weſen iſt und daß die Gefangenen die Nahrung
zurückge=
wieſen haben.
Verunglückte engliſche Flleger.
* Berlin. 31. Dez. Der Berliner Lokalanzeiger
meldet aus Kopenhagen: Nach einer Meldung aus
Kriſtiania rettete ein norwegiſcher Dampfer auf der
Fahrt nach Rotterdam zweiengliſche Flieger, die
in den Kanal geſtürzt und ſieben Stunden im
Eis=
waſſer umhergetrieben waren. Beide waren ſtark leidend
und wurden in Hoek van Holland gelandet.
Eine Niederlage der Regierungstruppen
in Südafrika.
* Kapſtadt, 31. Dez. Meldung des Reuterſchen
Bureaus: Oberſt Maritz unternahm mit einem
Kom=
mando von 800 Mann, vier Feldkanonen und vier Ma=
ſchinengewehren mit Kemp als Unterführer einen
An=
griff auf eine Abteilung von Anhängern
der Regierung, die 480 Mann ſtark und mit zwei
Maſchinengewehren ausgerüſtet war. Der Angriff fand am
22. Dezember bei Waterboe in der Nähe der Schuit=
Drift weſtlich Kalamas ſtatt. Die Regierungsanhänger
leiſteten kräftigen Widerſtand, mußten aber ſchließlich
einige Meilen zurückgehen, bis ſie
Verſtärkun=
gen bekamen. Wiederholte Verſuche der Buren zur
Um=
gehung mißglückten. Die Buren gingen bei
Sonnenunter=
gang nach Waterboe zurück.
Entente=Lügen.
* Berlin 31. Dez. (W.T. B. Amtlich.) Die Nordd. Allg.
Zeitung ſchreibt unter dem Titel „Hirngeſpinſte‟: Das
Journal de Genève behauptet auf Grund beſonderer
In=
formationen aus Paris, das Abkommen der
Drei=
verbandsmächte vom 4. September, wonach ſie nur
gemeinſam Frieden ſchließen wollen, ſei die Antwort auf
die ſchon damals einſetzenden und ſeitdem fortgeſetzten
Bemühungen Deutſchlands um einen Sonderfrieden
ge=
weſen. Der Pariſer Gewährsmann des Journal de
Genève vermutet, Deutſchland denke vielleicht daran, Elſaß=
Lothringen an Frankreich zurückzugeben und dafür
Bel=
gien zu behalten, möglicherweiſe unter Abtretung eines
walloniſchen Stückes an Frankreich. Die Pariſer
Mit=
teilungen ſind ein neues Beiſpiel dafür, was die
franzöſiſchen Politiker der neutralen
Preſſeaufzubinden wagen. Seitdem Frankreich
für engliſche und ruſſiſche Intereſſen den Krieg mit
Deutſch=
land begonnen hat, iſt an die Bewilligung eines
Sonderfriedens für den franzöſiſchen
Geg=
ner von uns niemals gedacht worden,
ge=
chweige daß eine Bemühung in dieſem Sinne von
Deutſch=
land ausgegangen ſei. Was der Gewährsmann des
Jour=
nal de Genève als von uns vielleicht beabſichtigten
In=
halt des deutſch=franzöſiſchen Sonderfriedens vermuten
will, ſind Hirngeſpinſte. Eine elſaß=lothringiſche
Frage gibt es für Deutſchland nicht. Ueber
Belgiens Zukunft ſchon jetzt zu entſcheiden, überlaſſen wir
den Politikern und Strategen, die keine Verantwortung
haben.
* Berlin, 31. Dez. (W. T. B. Amtlich.) Die Nordd.
Allg. Ztg. bringt folgende Richtigſtellung: Die
Times und andere Zeitungen brachten Anfang Oktober
eine Notiz, die auch von verſchiedenen amerikaniſchen
Zei=
tungen unter der Ueberſchrift „Deutſcher Pöbel be=
ſchimpft den amerikaniſchen Konſul”
verbrei=
tet wurde. Danach ſollen der frühere amerikaniſche Kon=
ſul in Chemnitz, Frank Desdmeyer und Frau, trotz
Beſchwerden beim Oberbürgermeiſter fortgeſetzt argen
Be=
läſtigungen und Beſchimpfungen durch den Chemnitzer
Pöbel ausgeſetzt geweſen ſein. In Wirklichkeit handelt
es ſich um einige ziemlich harmloſe Proteſte
anſtän=
diger Bürger gegen das recht
herausfor=
dernde Benehmen des Herrn Desdmeyer
und Gattin. Sie befleißigten ſich nämlich, auf der
Straße und in der Straßenbahn ſo auffällig engliſch zu
ſprechen, daß einige Perſonen aus dem Publikum, welche
die beiden für Engländer hielten, berechtigterweiſe daran
Anſtoß nahmen und ihrem Unwillen in einigen
Bemer=
kungen und Zurufen, die übrigens durchaus nichts
Be=
drohliches an ſich hatten, Ausdruck gaben. Hätten Herr
Desdmeyer und Frau der auch in Chemnitz herrſchenden,
nicht gerade engliſchfreundlichen Stimmung nur etwas
Rechnung getragen und den ihnen mehrfach
freundſchaft=
lich erteilten Rat, durch Tragen einer amerikaniſchen
Flagge auch äußerlich als Amerikaner ſich kenntlich zu
machen, befolgt, ſo würden ſie auch nicht im geringſten
be=
helligt, ſondern im Gegenteil recht zuvorkommend
behan=
delt worden ſein. Obgleich dann ſeitens des Magiſtrats
alles getan worden iſt, um dem Konſul jede
Unannehm=
lichkeit zu erſparen, ſtellen es die Times und ihr Echo,
vermutlich um einen beſonderen Eindruck zu machen, ſo
dar, als ob Herr Desdmeyer doch ſchließlich genötigt
wor=
den ſei, nach der Abreiſe des letzten Amerikaners aus
Chemnitz das Konſulat zu ſchließen und abzureiſen. Herr
Desdmeyer iſt allerdings abgereiſt und wird auch nicht
auf ſeinen Poſten zurückkehren, aber die Geſchäfte des Kon=
ſulats werden von anderen Beamten ruhig fortgeführt.
Auch heute lebt eine ganze Anzahl von Amerikanern ruhig
in Chemnitz weiter, unbehelligt und in freundſchaftlichen
Beziehungen mit der dortigen Bevölkerung.
* Berlin, 31. Dez. Die Meldung der Times, daß
die Franzoſen Bois=le=Prêtre (nordöſtlich
Pont=à=Mouſſon) in Beſitz genommen und begonnen
hät=
ten, die Außenforts von Metz zu beſchießen, beruht
auf Erfindung.
Der Krieg im Orient.
* Berlin, 31. Dez. Das Berl. Tagebl. meldet aus
Wien: Die Moskauer Blätter ſchildern einen Kampf
zwiſchen Waſſerflugzeugen und dem türkiſchen
Kreuzer „Midilli”, der die Küſte unweit
Sewaſto=
pol beſchoſſen hat. Die Flugzeuge warfen Bomben auf
das Schiff, doch konnte deren Wirkung nicht feſtgeſtellt
werden. Der „Midilli” richtete ein heftiges Feuer gegen
die Flieger, die nach Sewaſtopol flüchteten.
Der Proteſt der Vereinigten Stadten.
* Waſhington, 31. Dez. Der republikaniſche
Par=
teiführer Mann hat im Repräſentantenhaus ſcharf die
Mexiko=Politik der Regierung kritiſiert und dem
Proteſt gegen die engliſche Beſchlagnahme
neutraler Schiffe zugeſtimmt. Dem Senat
wurde ein vorläufiger Regierungsbericht über die
Schiff=
fahrtslage ſeit Beginn des Krieges vorgelegt. Er
be=
zeichnet das Steigen der Ozeanfrachten als unbegründet
und übertrieben.
London, 31. Dez. Die Morning=Poſt meldet
aus Waſhington vom 29. Dezember: Der
Haupt=
gegenſtand der Geſpräche in Waſhington iſt heute der ſehr
energiſche Proteſt der Vereinigten Staaten
gegen die Behandlung amerikaniſcher Schiffsladungen
durch England. Das Staatsdepartement verfolgte
einen etwas ungewöhnlichen Kurs, den Inhalt der Note
faſt gleichzeitig mit dem Empfang der Note durch Grey
veröffentlichen zu laſſen, um die Rechtsgründe unmittelbar
dem Publikum vorzulegen und eine günſtige Stimmung
für die Haltung der Regierung zu erzeugen. Sie hat dies
offenbar erreicht, wenn die Aeußerungen führender
Kongreßmitglieder beider Parteien als typiſch für die
Stimmung des ganzen Landes gelten dürfen. Die
Män=
ner, mit denen der Korreſpondent der Morning=Poſt
ſprach, ſagten, daß, während die Sympathie der
Amerika=
ner überwiegend für die Verbündeten war, die Aktion
der britiſchen Regierung durch Einmiſchung in den
ame=
rikaniſchen Handel und Erweiterung der
Konterbande=
liſte, Beſchlagnahme von Schiffen und Durchſuchung der
Ladungen einen Umſchlag in der Stimmung verurſacht
habe; es beſtehe jetzt weniger Sympathie, als zu
Kriegs=
beginn beſtanden habe. Männer des öffentlichen Lebens
ſagten, daß die Darlegung der Regierung eine ſehr ſtarke
Beweiskraft beſitze. Die Auffaſſung der Regierung, daß
die britiſche Politik direkt verantwortlich ſei für
die Depreſſion vieler amerikaniſcher Induſtrien, mache auf
die Männer des öffentlichen Lebens Eindruck und werde
ebenfälls das Land überzeugen.
* Berlin, 31. Dez. Nach einer Meldung des
Amſterdamer Courant ſind im Monat Dezember 16
eng=
liſche Handelsſchiffe auf der Fahrt von der Süd=
ſee und an der amerikaniſchen Küſte als überfällig
gemel=
det worden. Es beſteht die Annahme, daß ſie von
feind=
lichen Hilfskreuzern in den Grund gebohrt wurden.
* Berlin, 31. Dez. Sechs Offiziere und 13 Mann
des Kleinen deutſchen Kreuzers „Leipzig"
ſoll, wie der Kölniſchen Zeitung aus Valparaiſo gemeldet
wird, der engliſche Kreuzer „Glasgow” in der Schlacht
bei den Falklands=Inſeln gerettet haben. Die Geretteten
ſeien nach England unterwegs.
* Berlin, 31. Dez. Folgendes Lob der deutſchen
Militärverwaltung wird dem Berliner Lokalanzeiger aus
Genf übermittelt: Nordfranzöſiſche Notabeln
hätten bekundet, daß die deutſche
Militärverwal=
tung in den ihr unterſtehenden Städten vollkommen
ein=
wandfrei arbeite, die Ordnung ohne Schikane aufrecht
er=
halte und für die Nahrungsmittelzufuhr die
Schwierig=
keiten beſeitige. Die Pariſer Preſſe ſucht ſich um dieſe
un=
aufgefordert abgegebenen bedeutſamen Erklärungen
herum=
zudrücken.
* London, 31. Dez. Vorgeſtern kam in
Liver=
pool der Dampfer „Appam” an mit ungefähr 350
Kriegsgefangenen aus Togo, Nigeria und
der weſtafrikaniſchen Küſte. In Plymouth langten
vorgeſtern über 600 deutſche, öſterreichiſch=ungariſche und
türkiſche Gefangene an.
* London, 31. Dez. Daily Chronicle meldet aus
Neu=York: Bei dem Fort Erie wurden zwei
Männer erſchoſſen, weil ſie mit Waffen kanadiſches
Gebiet betraten. Sie waren auf der Entenjagd und
weigerten ſich, auf Anruf ſtehen zu bleiben. Die Poſten,
die ſie erſchoſſen, wurden verhaftet und eine Unterſuchung
eingeleitet.
* London, 31. Dez. Tauſend Weber von
Khakiſtoffen in Marsden weigern ſich, Ueberſtunden
zu machen, ſolange die Arbeitgeber den Lohn nicht
er=
höhen.
London, 31. Dez. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Dover: Sieben Flugzeuge warfen über Dünkirchen
Bomben ab.
* London, 31. Dez. Der nordamerikaniſche
Damp=
fer „Elmonte”, der mit Baumwolle nach
Deutſch=
land unterwegs war, ging geſtern aus Lowns nach
Bremen ab. Der ebenfalls mit Baumwolle für
Deutſch=
land beſtimmte Dampfer „Denver” ſtrandete an der
Küſte von Norfolk.
Letzte Nachrichten.
* Frankfurt a. M., 31. Dez. Die hieſige
Handels=
kammer teilt folgendes mit: Noch immer wird der
Güterverkehr dadurch ſtark behindert, daß
Güter, deren Ausfuhr verboten iſt, zur Verladung
und Weiterbeförderung angenommen werden, ohne daß
die Ausfuhrbewilligung vorliegt. Dieſe
wird dann mitunter erſt bei dem Eintreffen der Güter auf
der Grenzſtation nachgeſucht. Hierdurch entſtehen für die
Intereſſenten unnötige Koſten durch Lagergeld und durch
die Notwendigkeit der Rückbeförderung oder der
Aus=
ladung auf der Grenzſtation. Vor allem aber erſchwert
die Anſammlung zahlreicher Wagen und Schiffe an den
Grenzſtationen den Verkehr in außerordentlicherWeiſe und
entzieht ihm Transportmittel in einer Zeit, welche deren
in noch erheblich höherem Maße bedarf wie jede andere.
Das ſind Mißſtände, welche nicht nur dem einzelnen
In=
tereſſenten, ſondern auch der Allgemeinheit zum Schaden
gereichen und unter allen Umſtänden vermieden werden
müſſen. Es iſt die Pflicht eines jeden einzelnen,
erfor=
derliche Ausfuhrbewilligungen rechtzeitig
zu beantragen. Jeder Abſender, der ſich nicht bereits
vor Aufgabe ſeiner Waren zur Beförderung Sicherheit
darüber verſchafft, ob die Ware auszuführen geſtattet iſt,
trägt ſelbſt die Schuld an Verzögerungen und Koſten, die
ihm durch Zurückhaltung an der Grenze entſtehen.
Frankfurt a. M., 31. Dez. Das Stellvertretende
Ge=
neralkommando des 18. Armeekorps macht bekannt, daß
ſich die Geſchäftszimmer des
Generalkom=
mandos — mit Ausnahme der Preſſeabteilung — ab
4. Januar 1915 mittags Taunus=Anlage Nr. 9 befinden.
Die Preſſeabteilung des Generalkommandos verbleibt in
der Mainluſtſtraße Nr. 2.
* Wien, 31. Dez. Die Wiener Zeitung veröffentlicht
eine kaiſerliche Verordnung, betreffend ein
ſechsmona=
tiges Budgetproviſorium.
* Rom, 31. Dez. Der König hat 34 neue
Se=
natoren ernannt, darunter den Direktor des Corriere
della Sera, Albertini, den Botſchafter in Madrid, Bonin=
Longare, und den Erfinder der Radiotelegraphie,
Mar=
coni.
* London, 31. Dez. Der Sturm hat in den letzten
Tagen in England zu Waſſer und zu Lande bedeutenden
Schaden angerichtet. Mehrere kleinere Schiffe ſind
zu=
grunde gegangen. Ein Segler mit Bemannung iſt
geſun=
ken. Mehrere Fiſchdampfer aus Grimsby werden vermißt.
Einer von ihnen iſt in der Nordſee von den Deut=
ſchen aufgebracht worden.
* Madras, 31. Dez. Meldung des Reuterſchen
Bu=
reaus: Hier iſt geſtern der indiſche
Nationalkon=
greß eröffnet worden. Die Eröffnungsrede betonte
die Loyalität der gebildeten indiſchen Klaſſen. Der
Prä=
ident Hupendra nath Baſu ſagte, es ſei nicht der
Augen=
blick, Fragen zu erörtern, über die die Meinungen
ausein=
andergingen. Wir müſſen, erklärte der Präſident, der
Welt das Schauſpiel eines einigen Reiches bieten. Der
Kongreß nahm ſodann eine Reſolution an, die Loyalität
und Treue ausdrückt.
Neue Darlehenskaſſenſcheine.
* Berlin, 31. Dez. (W. T. B. Amtlich.) Im Hinblick
auf den ſtarken Bedarf des Verkehrs an Zahlungsmitteln
zu 20 Mark iſt jetzt auch mit der Verausgabungvon
Darlehenskaſſenſcheinen zu 20 Mark
begon=
nen worden.
Einkommen= und Patentſteuer in der Türkei.
* Konſtantinopel, 31. Dez. Das Amtsblatt
veröffent=
licht vorbehaltlich der Genehmigung durch das Parlament
ein im Verordnungswege zur Anwendung gelangendes
proviſoriſches Geſetz über eine
Einkom=
men= und Patentſteuer. Die grundſätzlich be=
ſchloſſene Ausdehnung dieſer Steuer auf Ausländer
hatte zu jahrelangen, bis zur Aufhebung der
Kapitulatio=
nen noch nicht zum Abſchluſſe gebrachten Verhandlungen
zwiſchen der Pforte und den fremden diplomatiſchen Miſ=
ſionen Anlaß gegeben. Dem neuen Geſetze zufolge werden
jede Geſellſchaft, ſowie einzelne Perſonen, die in der
Tür=
kei Handel, Induſtrie oder Gewerbe betreiben, der
Ein=
kommenſteuer unterworfen, die nach einem komplizierten,
je nach der Bedeutung der Städte wechſelnden Schema
feſtgeſetzt wird. Für größere Unternehmungen wird die
Einkommenſteuer wie folgt feſtgeſetzt: Eiſenbahn=, Stra=
ßenbahn=, Dampfſchiffahrts=, Hafen=, Kai=, Telephon=,
Bewäſſerungs=, Beleuchtungs= und Kraftverteilungs=
Ge=
ellſchaften, ſowie überhaupt Geſellſchaften, deren Betriebe
auf Grund einer Konzeſſion gebildet ſind, haben fünf
Prozent des reinen Einkommens an Steuern zu entrichten.
Bei Feuer=, Transport= und Verſicherungs=Geſellſchaften
beträgt der Steuerſatz drei Prozent der jährlich
einkaſſier=
ten Prämien, bei Lebensverſicherungs=Geſellſchaften 0,2
Prozent des jährlich verſicherten Kapitals. Befreit von
der Steuer ſind Schriftſteller, Redakteure, Maler,
Bild=
hauer, Komponiſten, ſowie eine Reihe kleiner
Gewerbe=
treibender.
Handtücher für unſere Kämpfer im Felde.
Unſere Truppen ſind bisher mit Handtüchern
noch nicht planmäßig ausgerüſtet worden. Wie nun der
Chef des Feldſanitätsweſens vom Großen
Hauptquartier mitteilt, ſei es erwünſcht, die
Liebes=
gabentätigkeit auch auf dieſen Gebrauchsgegenſtand
aus=
zudehnen. Der Geſundheitszuſtand in unſeren Feldheeren
iſt ein vorzüglicher. Wenn daher die oberſte
Sanitäts=
behörde die Spende von Handtüchern wünſcht, ſo iſt
ſicher, daß dieſes Hilfsmittel bei gewohnter
Körperpflege ſpeziell im Felde bisher ſehr
ver=
mißt wurde, ſein regelmäßiger Gebrauch jedoch in
hygieniſcher Hinſicht wünſchenswert erſcheint. Wir geben
daher dieſe Anregung unſeren Leſern gern mit dem
Hinzufügen bekannt, unſeren Feldgrauen recht bald den
beſprochenen Ausrüſtungsgegenſtand in Form von
Liebes=
gaben zukommen zu laſſen. Man vermeide jedoch zu
große und ſchwere Handtücher und ſende kein
Frottier=
gewebe; zweckmäßig erſcheinen kleine
Gerſtenkorn=
handtücher, 60 cm lang und 30 cm breit, die ſich
bequem im Torniſter verpacken laſſen. Spenden nehmen
entgegen die bekanntgegebenen Abnahmeſtellen für
frei=
willige Liebesgaben, ſowie das Zentral=Depot für
Liebes=
gaben, Berlin W. 50. Ausſtellungshalle am Zoo.
Das Kriegsbrot.
* Berlin, 30. Dez. (Ctr. Frkft.) Eine aus
amt=
lichen Quellen ſtammende Mahnung zugunſten des
Kriegsbrotes beſagt:
Immer wieder kann man hören, daß es mit der
Einbürgerung des Kriegsbrotes (d. i. desjenigen Brotes,
das über 5 Prozent Kartoffelzuſatz enthält und mit einem
„K‟ gezeichnet iſt) langſam, ſehr langſam geht.
In zahlreichen Ortsteilen unſerer größeren Städte, be=
ſonders natürlich in den wohlhabenderen Gegenden, kann
ſich ein jeder durch Anfrage beim Bäcker überzeugen, daß
das K=Brot überhaupt nicht zum Verkauf
geſtellt wird. Es iſt dies ein Zeichen dafür, daß
unſerer Bevölkerung der Ernſt unſerer
Nahrungsmittel=
verſorgung im Kriege noch nicht genügend einleuchtet. Es
liegt nicht immer und überall in der menſchlichen
Na=
tur, Vorſorge für die Zukunft zu treffen. Aber hier, wo
von allen Seiten als ein dringliches volkswirtſchaftliches
Gebot im Kriege die Verbreitung von K=Brot
anemp=
fohlen wird, ſollte endlich mit der Sorgloſigkeit
aufge=
räumt werden! Wir wollen annehmen, daß allein dieſe
bisher der Grund für die bedauerliche Tatſache war, daß
K=Brot noch keine Kriegspopularität gewonnen hat; denn
frevelhaft wäre es geradezu, wenn andere Gründe
hier=
für die Veranlaſſung bieten würden! Aber geſagt ſoll
es doch werden, daß eine Minderbewertung des K=
Bro=
tes aus ſozialen Gründen in höchſtem Maße
verwerflich wäre. Könnte man alle theoretiſchen
Wünſche mit einem Schlage verwirklichen, ſo gäbe es in
Deutſchland, ſo lange der Krieg währt, überhaupt nur
Kriegsbrot einer Art und Qualität. Gerade aber, weil
ſich dieſe ideale Forderung aus techniſchen Gründen nicht
ohne weiteres verwirklichen läßt, ſollte jedermann das
K=Brot als dasjenige anſehen, welches ihm die
patrio=
tiſche Ehre als Nahrungsmittel vorſchreibt, und jede An=
ſchauung, als ob dieſes Brot etwa eine Proletariſierung
des Speiſezettels für ihn bedeute, ſollte er als
unpatrio=
tiſch zurückweiſen. Jeder ſoll bei ſeinem
Bäk=
ker K=Brot verlangen; er tut damit weder
ſei=
nem Geſchmack noch ſeiner Geſundheit etwas zuleide, denn
es iſt vollkommen erwieſen und immer wieder feſtgeſtellt
worden, daß K=Brot ebenſo geſund wie ſchmackhaft iſt.
Was der einzelne durch den Konſum von K=Brot
be=
weiſt, iſt, daß er bereit iſt, ſeine Nahrung ſchon jetzt ſo
einzurichten, daß wir den Krieg auch auf dieſem Gebiet
durchhalten können. So kann und muß jeder, der es
noch nicht getan hat, ſeine bisherige Sorgloſigkeit in eine
Mitarbeit an unſerer Nahrungsvorſorge verwandeln.
Wetterbericht.
Das vorgeſtern über Südweſtdeutſchland lagernde
Hochdruckgebiet hat ſich ſchnell oſtwärts verlagert. Von
Weſten her rückt eine neue Depreſſion heran, die uns ſchon
geſtern im Laufe des Tages Zunahme der Bewölkung
(zeitweiſe Schneefälle) brachte.
Ausſichten für Freitag, 1. Januar 1915: Bedeckt,
zeitweiſe Niederſchläge, etwas wärmer, ſüdweſtliche Winde.
(217a
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Neujahr 1915.
Statt Karten.
Ein zweiter kräftiger Junge ist am
27. Dezember angekommen.
Heinrich, Werner
Lehrer Adolf Frey
z. Zt. im Heeresdienst
(178
und Frau Käthe, geb. Niebergall
Darmstadt, Heinrichwingertsweg 54.
Nach langer Ungewißheit erhielt ich die
traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Mann,
unſer treubeſorgter Vater
Leonhard Straub
Reſerviſt im Reſerve=Regt. Nr. 116
am 20. Oktober den Heldentod fürs Vaterland
erlitten hat.
Dies zeigen in namenloſem Schmerz an
Die tieftrauernde Gattin:
Frau Louiſe Straub, geb. Färber
und Kinder.
Du warſt ſo gut und ſtarbſt ſo früh.
Aus der Welt biſt Du geſchieden,
(*12308
Aus meinem Herzen aber nie.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Hinſcheidens meines innigſtgeliebten
Gatten
(286
Herrn Franz Lermig
Landſturmmann beim Landſturmbataillon II,
4. Komp., in Darmſtadt,
ſage ich allen ſeinen Vorgeſetzten und Kameraden
ſowie dem Herrn Pfarrer meinen herzlichſten Dank.
Frau M. Lermig Wwe., Kelſterbach.
Todes=Anzeige.
Statt Karten.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter und Schweſter
Frau Katharina Isking
geb. Koch
heute nacht 3¼ Uhr nach langem, ſchwerem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Isking.
Familie Hermann Isking.
Familie Gottlieb Isking.
Familie Rudolf Lahl.
Familie Auguſt Stähr.
Familie Franz Koch.
Darmſtadt, Soderſtr. 16, 31. Dezember 1914.
Die Beerdigung findet Samstag, 2. Januar
1915, nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt. Einſegnung ½ Stunde vorher im
Sterbe=
hauſe.
(280
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden meines lieben Mannes und
guten Vaters
Friedrich Lößer
Großh. Gewerberat
ſagen wir jedem einzelnen auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir für
die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer Kleberger
ſowie für die zahlreichen Kranz= und Blumen=
ſpenden.
(*12303
Helene Lößer.
Friedrich, Franz Lößer.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1914.
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch
Werk=
tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Dankſagung.
All denen, die unſerer
unvergeß=
lichen, lieben Mutter bei ihrem
Heim=
gange in ſo liebevoller Weiſe
gedach=
ten und dadurch unſeren Schmerz zu
lindern halfen, ſagen wir innigſten
Dank.
(*12299
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr.-Ing. Friedrich Klein.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1914.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 1. Januar. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr
30 Min.
Samstag, den 2. Jan. Morgengottesdienſt 8 Uhr
45 Min. Sabbatausgang 5 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 2. Jan. Vorabend 4 Uhr 10 Min.
Morgens 8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr. Sabbatausgang
5 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 3. Januar,
an: Morgens 7 Uhr 5 Min. Nachmittags 4 Uhr.
Tageskalender.
Freitag, 1. Januar.
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Uhr (Ab. D): „Die Reiſe um die Erde in 80 Tagen”.
Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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an die Geſchäftsſtelle.
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des Kreges ſeinen Poſten verlor,
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eventl. für den Anfang ohne
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an die Geſchäftsſtelle erb. (*12297
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Freunden u. Gönnern wünſchen wir
ein glückliches
neues Jahr!
Familie Kommraus
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Die beſten Glückwünſche
zum
Jahreswechſel!
Leonhard Kaisers Biergrosshandlung
Lothar Voltz und Karl Repp.
(175
Unserer werten Kundschaft, Freunden
(B165
und Bekannten
ein glückliches
Neues Jahr!
Leo Rieger und Frau
45 Heidelbergerstraße 45
Kolonialwaren- und Zigarren-Geschäft.
Allen meinen Bekannten, Freunden und
Kameraden wünsche ich ein
(182
Glückliches Neujahr!
Für die mir dargebrachten Weihnachts-
und Neujahrsgrüsse herzlichen Dank!
In Frankreich, Dezember 1914.
Slegel, Vizewachtmeister
Stab I. Abtlg. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 61.
XVIII. A.-K., 25. Inf.-Div.
Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und
Bekannten die
(B168
herzlichsten Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Familie Georg Willenbücher
Schreinermeiſter.
Allen Stammgästen, Gönnern,
Freunden und Bekannten ein (229
herzliches
Prosit Neujahr
Familie Jakob Lotz
„Zum Roten Löwen‟.
Unserer werten Kundschaft, Freunden
und Bekannten senden die
(B233
herzlichsten Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Ludwig Wagner u. Frau
Schweinemetzgerel
Schiesshausstr. 26, Telephon 2570.
Unseren werten Kunden, Freunden und
Gönnern übermitteln wir auf diesem Wege die
besten Glückwünsche
zum Jahreswechsel!
Pfungstadt, 31. Dezember 1914.
(169
Exportbrauerei
Justus Hildebrand
Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Unserer geehrten Kundschaft,
Ver-
wandten und Bekannten
(170
die besten Wünsche
zum neuen Jahr!
Wilh. Wagner und Frau
Ochsenmetzger. :: Mathildenpl. 3.
Unſerer werten Kundſchaft, Verwandten
und Bekannten die
(B167
herzlichſten Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Familie Franz Schulz
Spenglermeister und Installateur
Karlſtraße 104½.
Telephon 1313.
Unſerer werten Kundſchaft wünſchen
Vlel Glück
im neuen Jahr!
Carl Güll und Frau
Konditorei
(*12284
Soderſtraße 16, Ecke Mühlſtraße.
Meiner werten Kundſchaft, allen Freunden
und Bekannten
(*12270
die beſten Wünſche
zum Jahreswechſel!
Jean Kunz, Mineralwasserfabrik
z. Zt. Garniſonlazarett Heilbronn a. N.
An alle unſere Verwandten, Freunden und
Bekannten
(215
aus dem Feindesland
herzliche Gratulation
zum Jahreswechſel!
Philipp Wallhäuser und Frau
Dipl. Damenfriseur
Wilhelminenſtraße 10
z. Z. Unteroffizier der Landwehr 2/118.
Ihren werten Kunden, Gönnern und Freun-
(*12302
den wünschen ein
frohes, gesundes Neujahr!
Hann Grimm und Frau
Gasthaus zum neuen Lindenhof
Mühlstrasse 36.
Unseren werten Kunden, Freunden und
Bekannten senden zum Jahreswechsel
die herzlichsten
Glück- und
Segens-
wünsche!
Phlipp Hess u. Familie
Schillerplatz 5.
(158
Unſeren werten Gäſten, Freunden und
Bekannten, ſowie einer verehrlichen Nachbar=
ſchaft wünſcht ein herzliches
(*12228
Proſit Neujahr!
Adam Treusch, z. Zt. im Felde,
und Familie
Heinrichſtraße 104.
Darmſtadt, den 1. Januar 1915.
Allen Kunden, Lieferanten, Verwandten
und Bekannten
(259
die herzlichsten Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Maurermeister Adam Bender III.
(zurzeit im Felde)
nebst Familie.
Braunshardt, den 31. Dezember 1914.
Unserer werten Kundschaft, sowie allen
Freunden und Bekannten
(157
die herzlichsten
Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Familie Adolf Schneider
Kunst-und Handelsgärtnerei.
Meiner verehrlichen Kundſchaft, ſowie
meinen Gönnern und Stammgäſten zum
(156
Jahreswechſel ein herzliches
Prosit Neujahr!
Ludwig Roßmann
Metzgerei und Gaſtwirtſchaft
zum „Deutſchen Haus”,
Nieder-Ramstadt.
Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Freunden,
Verwandten und Bekannten ſenden die
herzlichſten Glückwünſche
zum Jahreswechſel!
Familie Philipp Jung
Kalbs= und Schweinemetzgerei
Beſſungerſtraße 4 (B166) Telephon 1139.
Unseren werten Gästen, Vereinen sowie
Nachbarschaft, Freunden und Bekannten
ein herzliches
Prosit Neujahr!
Frau Rieger Witwe
Restauration „Zur Krone‟
Schustergasse 18. (*12067
Unſeren werten Kunden, Freunden und
(B163
Bekannten die herzlichſten
Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Constantin Mess u. Frau
Metzgermeister.
Telephon 1686.
Telephon 1686.
Unſeren werten Gäſten, geehrter Kund=
ſchaft, Nachbarſchaft, Verwandten, Freunden
(159
und Bekannten die
herzlichsten Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Familie Wilhelm Nagel
Restauration „Zum Reichsadler‟
Apfelwein- und Beerenwein-Kelterei
Mauerſtraße 34.
Unseren werten Gästen, Freunden und
Be-
kannten sowie unserer werten Nachbarschaft
ein herzliches (*12277
Prosit Neujahr!
Joh. Schäfer und Frau
Restauration „Zur Windmühle‟.
Unſeren werten Gäſten, Kunden, Freunden,
Verwandten und Bekannten wünſchen (*12279
ein glückliches
neues Jahr!
Gabriel Grohe u. Familie
Brauerei Erbacher=Hof.
Zum Jahreswechsel
meiner werten Kundschaft und Gästen
die besten Wünsche.
Juan Prim,
Spanische Weinhalle u. Weingrosshandlung.
Mathildenplatz 8.
(*12310
Prosit Neujahr!
Meiner werten Kundschaft, Freunden und
(B19
Bekannten ein
Prosit Neujahr!
Peter Marquard
Mineralwasserfabrik
und Kohlensäurehandlung.
Unserer verehrten Kundschaft, sowie
Freunden und Gönnern wünscht auf
diesem Wege ein
fröhliches neues Jahr!
Kaufmann Wilhelm Didzuhn,
zur Zeit im Felde,
und Frau
(160
Kranichſteinerſtraße 7.
Meiner werten Kundschaft
die herzlichſten
Glückwünſche
zum Jahreswechſel! (278
J. Awerbuch
Mineralwasserfabrik u. Eisgrosshandlung
47 Wendelstadtstraße 47.
Allen unſeren Abonnenten in
Weiterſtadt
die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Carl Böhm und Familie.
295
Unserer werten Kundschaft, Freunden
und Bekannten
(279
die herzlichsten Glückwünsche
zum Jahreswechsel!
Gg. Reeg und Familie
Metzgermeister, Grafenstrasse.
Allen Freunden und Gönnern sowie unserer
verehrlichen Kundschaft und Nachbarschaft
Viel Glück
zum neuen Jahr!
Darmstadt, den 31. Dezember 1914. (228
Franz Heiner u. Familie
Stuck- und Weissbindergeschäft
Mauerstrasse 25, I.
Traisa.
Unſeren werten Gäſten, Freunden,
Ver=
wandten und Bekannten
(*12230
ein Prosit Neujahr!
Familie Walter (Heſſ. Hof).
Zum Jahreswechsel
unseren lieben Gästen, Freunden und
Bekannten
(*12294
die besten Wünsche.
Hans Tod und Frau.
Unserer werten Kundschaft sowie
Freunden und Bekannten senden
die besten Wünsche
zum Jahreswechsel (*12296
Schlossermeister J. Huhn und Frau.
Ihren werten Kunden, Gönnern und
Freun-
den wünschen ein
(*12301
gesundes und frohes Neujahr!
Peter Rickert, Mechaniker
und Frau
Spezialwerkstätte für Nähmaschinen
Hölgesstrasse 3.
Allen Freunden und Bekannten
ein glückliches Neujahr!
Elisabeth Schneider
Riedeselstrasse 70, I. Stock.
317)
Unseren werten Gästen, Bekannten und
Gönnern ein
(223
fröhliches neues Jahr!
Familie Johannes Kraft
Restauration „ Bessunger Hof‟
Herzliche Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Rote Radler.
Telephon 1957.
(*12307
Herzlichen Glückwunſch
zum Jahreswechſel
allen unſeren werten Gäſten und Bekannten.
J. Stelzle und Frau.
*12311)
Grafenſtraße 17.
Herzlichen Glückwunsch
zum Jahreswechsel! (181
Felix Hecker und Familie
Konditorei und Café, Soderstrasse 2, am Kapellplatz.
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und bietet ſomit die größte Gewähr für erfolgreichſte Bekanntmachung von Vermietungs=Anzeigen. Für den Wohnungs=Anzeiger beſtimmte Anzeigen müſſen ſtets
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Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
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(Nachdruck verboten.)
2. Kapitel.
Rola Falkner und Frau Lotte waren Nachbarskinder
geweſen. In einem Lahnſtädtchen hatten ſie beide im
ſelben Jahr das Licht der Welt erblickt.
Lottes Vater und Mutter waren früh, zu früh für das
an zärtliche Elternliebe gewöhnte Kind, geſtorben und
während Lotte auf Veranlaſſung ihres Onkels und
Vor=
mundes den Deutſch=Engländer Arnold geheiratet hatte,
war Rola zur Bühne gegangen und hatte ſich trotz ihrer
Jugend in der Schauſpielkunſt ſchon einen bekannten
Na=
men erworben.
Rola und Lotte waren aber nicht nur Nachbarskinder,
ſondern auch ſtets Freundinnen geweſen. Die
Beziehun=
gen zueinander hatten ſich noch vertieft, ſeitdem die junge
Künſtlerin einen Ruf an das Schauſpielhaus eben dieſer
Stadt erhalten hatte, in der Lotte verheiratet war.
Und noch eine Dritte war ſeit dieſer Zeit in den Bund
aufgenommen worden. Marie, die junge Frau des Land=
ſchaftsmalers Rudolf Braun, der draußen in der Garten=
ſtadt in einem idylliſchen Häuschen mehr ſeinem lieblichen
Weibchen, als ſeiner Kunſt lebte.
Marie aber hatte auf folgende Art und Weiſe dieſen
Dreibund gründen helfen: Ihr Bruder, Paul Gotland,
hatte in dem erwähnten Schauſpielhaus vor Jahresfriſt
mit ſeinem Drama „Leidenſchaft” ſeinen erſten großen
Erfolg geerntet, und dieſen Erfolg verdankte er zu keinem
geringen Teil der Darſtellerin der weiblichen Hauptperſon
des Stückes, Rola Falkner.
Paul hatte die Schauſpielerin gerne mit ſeiner Schwe=
ſter bekannt gemacht, damit war auch Lotte in das
glück=
erfüllte Landhäuschen eingeführt worden und war ihr, der
begeiſterten Jüngerin aller ſchönen Künſte, Gelegenheit
ge=
boten, an den weiteren Plänen und dem freudigen
Schaf=
fen des jungen Autors teilzunehmen. — — —
Eine Stunde nachdem Frau Lotte ihren muſikaliſchen
Quälgeiſt verabſchiedet hatte, befand ſie ſich auf dem Wege
zu Rola Falkners Wohnung.
Das Mädchen, das ihr dort öffnete, berichtete, ihre
Herrin ſei noch in der Probe, ſie müſſe aber bald
zurück=
kommen. Ob die gnädige Frau ſich ein Viertelſtündchen
gedulden wolle?
Lotte war gerne bereit, zu warten.
Und mit fröhlicher Miene nahm ſie einſtweilen vor
Rolas Klavier Platz und begleitete ſich ſelbſt mit leiſe
ſchmeichelnden Tönen zu einem innigen Lied. Einem
ſüßen Liebeslied, das in ihrem eigenen Heim, vor ihres
knöchernen Mannes Ohren, denen höchſtens der Klang
ſeines Goldes wohl tat, ſtreng verpönt war.
Rola Falkner hatte ſchon unten auf der Straße die
muſikaliſchen Phantaſien ihrer Freundin gehört. Nun war
ſie, von der Träumerin unbemerkt, in das Zimmer
ge=
treten.
Guten Morgen, Liebes!
Rola Du, — ſchon da?
Schon? — Mein Mädchen ſagt mir, daß Du ſchon eine
volle Stunde hier biſt. Wenn ich das geahnt hätte! Ich
habe Dich unterdeſſen in Deiner Wohnung aufgeſucht.
Spiele ich wirklich ſchon ſo lange hier?
Wie Du ſiehſt. — Doch ſage, ſeit wann iſt Deines
Mannes Diener Dein Hausmädchen?
Seitdem ich mein Hausmädchen zum Hauſe
hinaus=
geworfen habe.
Mein Inventur-Ausverkauf
beginnt am 2. Januar.
Die Restbestände der von meinem Vorgänger übernommenen Waren verkaufe ich zu jedem annehmbaren Preis.
Rola ſchlug in komiſcher Verwunderung
über dem Kopfe zuſammen. Ei, ſieh dal Lotte
eine ureigne Tat, oder biſt Du wieder ein
Hausknecht Deines Mannes geweſen?
Mein Mann weiß von nichts, ſagte Lotte
Mit reſpektvollen Augen betrachtete die junge
Künſtle=
rin ihre Freundin.
Hm! — Und Du haſt keine Furcht, daß Du in das
dunkle Eckchen geſtellt wirſt und nach einer halben Stunde
wieder hervorkommen darſt, um zu betteln: „Bitte, bitte,
ich will wieder artig ſein . . . . . . "— Sag Lotte, — Du
haſt keine Furcht, daß — — — — —
Lotte zog die Freundin neben ſich auf einen Seſſel.
Laß Dir ſtatt aller Antwort noch eine weitere ureigne Tat
erzählen. Mein Muſiklehrer —
Was iſt mit ihm? Ich ſah ſeine Jammergeſtalt
vor=
hin durch unſere Straße ſchleichen. Ein unleidlicher
Menſch! — Haſt Du dem Muſikmännchen etwa auch den
Takt geblaſen?
Ich habe ihn entlaſſen, da ich grade einmal mit
Auf=
räumen angefangen hate, —
Endlich, endlich! Rola nahm in ihrer Begeiſterung
Lottes Kopf in beide Hände und küßte ſie auf Mund und
Stirne. Du haſt wahrhaftig lange genug Kinderlieder ge=
ſpielt! — „Mariechen ſaß auf einem Stein . . . . ſang ſie,
eine Kinderſtimme nachahmend, mit lachendem Geſicht.
Doch plötzlich wurde ſie wieder ernſter. Es war ihr etwas
eingefallen, wonach zu fragen ihr wichtig erſchien.
Sag Lotte, wer kann der Herr geweſen ſein, der
vor=
hin drei Schritte vor mir Euer Haus betrat und ſich bei
Deinem Manne melden ließ? Seinem Außeren nach
un=
verkennbar ein Engländer. Seine großen, kalten Augen
haben mich einen Augenblick prüfend, faſt feindlich, ange=
ſehen, als ich ihm ungeniert Eure Treppe hinauf folgte.
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[ ← ][ ][ → ] eine unſchönen Augen wären mir auch
auſge=
ich ſie nicht grade in Deinem Haufe getroffen
t Du eine Ahnung, wer der Herr war?
tte beſann ſich einen Augenblick, aber dann
den Kopf. Ich wüßte nicht, — — — ſagte
ſah ihrem Geſicht an, daß ſie der Sache
keiner=
lei Bedeutung beilegte. Mein Mann hat wenig Verkehr
mit Herren, — im übrigen weißt Du ja ſelbſt, daß er mir
nie das Recht gegeben hat, an ſeinem Tun und Treiben
teilzunehmen. — Hältſt Du denn den Beſuch dieſes
Herrn für was Beſonders, Wichtiges?
Rola Falkner zögerte mit ihrer Antwort, als fürchte
ſie, von der Freundin ausgelacht zu werden, wenn ſie das
ausſprach, was ſie dachte.
Schließlich gewann ſie es aber doch nicht über ſich,
ihre Meinung für ſich zu behalten.
Weißt Du Liebes, man lieſt ſo viel von engliſchen
Spionen, beſonders wieder in letzter Zeit. Ich kann ſelbſt
nicht mehr ſagen, wie ich auf den Gedanken kam, — aber
wenn ich mir ſchon unter einem Menſchen einen ſolchen
Spion vorſtellen könnte, ſo unter dieſem langbeinigen
Engländer.
Da lachte Frau Lotte tatſächlich laut auf, — um im
nächſten Augenblick ſehr ernſt zu werden. Weißt Du auch
Rola, was Du damit ſagſt? Weißt Du, daß Du damit
annehmen mußt, mein Mann ſtehe mit Leuten in
Verbin=
dung, die ein ſo niedriges Handwerk betreiben?
Du, als meine Freundin, weißt, wie wenig glücklich
ich in meiner Ehe bin; die Seele meines Mannes liegt
nach fünfjähriger Ehe noch ſo dunkel und unerforſcht vor
mir, wie am Tage meiner Verlobung. Doch ein Zuſam=
menarbeiten mit Spähern und Kundſchaſtern fremder
Mächte, eine ſolche Ehrloſgkeit traue ich ihm nicht zu.
Da legte Rola Falkner beruhigend ihre Hand auf die
von Frau Lotte.
Sprechen wir nicht mehr davon, ſagte die
Schauſpie=
lerin raſch. Was ich Dir ſagte, war der Ausdruck eines
momentanen Gefühls, und Du weißt, daß ich mit meinen
Meinungen Dir gegenüber nie hinter dem Berge halte.
Der Gedanke kam mir und ließ ſich nicht ſofort bannen,
obſchon er mir ſelbſt lächerlich, oder doch zum mindeſten
vollſtändig unbegründet erſchien. Darum nochmals, —
ſprechen wir von etwas anderem.
Und dann bat ſie:
Singe mir nochmals das ſüße Liebeslied, Dein ſüßes
Lieblingslied! — Ja? Willſt Du? — — —
... und ſind die Schranken nicht bald zerriſſen,
die zwiſchen unfrer Liebe ſtehn,
ſo werd’ ich — Liebſter! — an Deinen Küſſen
und meinen Tränen zu Grunde gehn!
So war das Lied verklungen.
Lange, bewundernd ſchaute Rola Falkner der
Freun=
din in die verklärten Augen, dann fragte ſie leiſe, faſt
un=
hörbar:
Lotte, was iſt? Was haſt Du erlebt, — geſtern abend?
In Lottes Wangen ſtieg eine feine Röte. Sie ſchwieg.
Und ſelbſt errötend wehrte Rola dann haſtig ab. Nein,
nein! Verzeih Lotte! Ich will es ja nicht wiſſen. Es war
eine dumme Frage von mir. Ich brauche auch keine
Beichte. Ich ſehe es ja, daß Du glücklich biſt. Da, da, —
in Deinen Augen ſpiegelt ſich’s!
Eine Weile ſaßen ſich die Beiden ſtumm gegenüber,
dann fragte Frau Lotte unvermittelt:
Was gibt es Neues im Theater?
O, nicht viel. In der Probe herrſchte heute wieder
ein großer Aufruhr unter uns Volk. Alles, ſeitdem wir
den neuen Direktor haben! Kurzum, es war das reinſte
Theater!
Und doch ſchön, was?
Und doch ſchön!
Wer doch auch einmal ſo vogelfrei wäre wie Du!
ſeufzte Lotte.
Kommſt Du heute abend mit in die Vorſtellung?
Frau Lotte lächelte ſchelmiſch. Will ſehen, ob es mein
Mann erlaubt.
Na, na, tue nicht ſo! Du mußt mir ſchon erſt noch
mehr Beweiſe bringen, ehe ich an das Anhalten Deiner
Selbſtändigkeit glaube. Man hat Dich Aermſte ja ſo lange
als Kind behandelt, daß Du es ſtellenweiſe ſelbſt noch
nicht glaubſt, daß Du keins mehr biſt.
Ich werde Dir weitere Beweiſe bringen, verlaſſe Dich
darauf, ſagte Lotte und erhob ſich, als müſſe ſie mit der
ganzen Größe ihrer Geſtalt für ihre Worte eintreten.
Und als Rola die Freundin ſo vor ſich ſtehen ſah, in
Haltung und Blick einen dramatiſchen Höhepunkt bis zur
größten Vollendung verkörpernd, da ſchoß der
Schauſpie=
lerin wieder der Gedanke durch den Kopf, der ihr in letzter
Zeit ſchon öfters bei Lottes Anblick gekommen war.
Lotte, Du ſollteſt zur Bühne gehen! ſtieß ſie in
ehr=
licher Bewunderung hervor.
Der Himmel bewahre mich! ſagte Frau Lotte ruhig,
ohne über dieſen Vorſchlag die geringſte Ueberraſchung
zu zeigen.
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Saison-Artikel unseres gesamten Warenlagers, auf Herrenstoffe, Weisswaren, fertige Damenwäsche, Bettkolter, Ruhebett-, Tisch- u. Kaffeedecken, Schürzen usw.
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erbitten wir recht bald.
Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatts.
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Arbeitsſtunden Nachhilfe=Kurſe.
Für Sextaner- Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſt. Erſatz für teuere Privatſtund. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht, vielmehr wird
jede Aufgabe mit jedem Schüler einzeln durchgenommen, ſowie
Nichtverſtandenes durch Fachlehrer erklärt, daher beſte Gewähr für
ſicheren Erfolg. Erziehung u. Gewöhnung zu ſelbſtſtändigem Arbeiten
(Arbeitsprinzip). Eintritt jederzeit.
Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Notiz: Solche aus der Ungebung Darmſtadts können als
Halb=
penſionäre (Mittageſſen-Vesper-Arbeitsſtunde) aufgenommen
wer=
den, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren.
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„
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„
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Grafenstr. 23½ (Rheinstraße.)
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt
Bekanntmachung.
Am 5. und 6. Januar 1915, jedesmal von 11 Uhr
vor=
mittags bis 4 Uhr nachmittags, wird auf dem Truppenübungsplatz
mit Infanterie=Munition ſcharf geſchoſſen. Die Abſperrung erſtreckt
ſich bis zum Landgraben.
(23349di
Darmſtadt, den 30. Dezember 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofr ite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Jagdhund, 1 Dobermann, 1 Boxer (
zuge=
laufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=
Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten
Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (231
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird
die Dieburger Straße zwiſchen der Ringſtraße und dem
Roſenhöh=
weg während der Zeit vom 2. bis 20. Januar 1915 für den
Fuhr=
werks= und Radfahrverkehr geſperrt.
(232
Sonntagsruhe in den Apotheken. Am Sonntag, den 3. Jan.,
ſind nachmittags in der Zeit von 1 bis 9 Uhr abends folgende
Apotheken geöffnet: Hof=Apotheke, Ballonplatz, und Adler=Apotheke,
Wilhelminenplatz. Alle übrigen Apotheken ſind von 1 Uhr ab
geſchloſſen.
Hinterbliebenenverſorgung
aus Anlaß des Krieges 1914.
Anträge auf Bewilligung der Verſorgungsgebührniſſe:
a) Witwen= und Waiſengeld ſowie Kriegswitwen= und
Kriegs=
waiſengeld,
b) Kriegselterngeld,
ſind von den hier wohnhaften und den aus Anlaß des Krieges ſich
hier vorübergehend aufhaltenden Hinterbliebenen gefallener
Kriegs=
teilnehmer des Friedens= und des Beurlaubtenſtandes bei dem
ſtädtiſchen Fürforgeamt, Waldſtraße 6, Zimmer 13, zu ſtellen.
Vorzulegen ſind:
Zu a): 1. Die Geburtsurkunden der Eheleute (können wegfallen, wenn
die Geburtstage aus der Heiratsurkunde erſichtlich ſind oder
wenn nur Waiſen= und Kriegswaiſengeld beanſprucht wird
oder wenn die Ehe über 9 Jahre beſtanden hat);
2. die Heiratsurkunde oder, wenn Waiſen aus mehreren Ehen
verſorgungsberechtigt ſind, die betreffenden Heiratsurkunden
(Geburts= und Heiratsurkunden der vor dem 1. IV. 1887
ver=
heirateten, bei der preußiſchen Militärwitwenkaſſe verſicherten
Offiziere und Beamten befinden ſich in der Regel bei der
Generaldirektion der preußiſchen Militär=
Witwenpenſions=
anſtalt in Berlin W. 66, Leipzigerſtraße 5);
3. die ſtandesamtliche Urkunde über das Ableben des
Ehe=
manns und falls die verſorgungsberechtigten Kinder auch
ihre leibliche Mutter verloren haben, noch die ſtandesamtliche
Urkunde über das Ableben der Ehefrau (für den Ehemann
gegebenenfalls einen der unten zu b erwähnten Auswe ſe);
4, die ſtandesamtliche Geburtsurkunde für jedes
verſorgungs=
berechtigte Kind unter 18 Jahren;
5. amtliche Beſcheinigung darüber, daß
a) die Ehe nicht rechtskräftig geſchieden oder die eheliche
Gemeinſchaft nicht rechtskräftig aufgehoben war (kann
wegfallen wenn in der Sterbeurkunde die Ehefrau des
Verſtorbenen mit ihrem Ruf=, Mannes= und Geburtsnamen
als deſſen Witwe bezeichnet iſt);
b) die Mädchen im A ter von 16 Jahren und darüber nicht
verheiratet (oder verheiratet geweſen) ſind.
c) keins der Kinder oder wer von ihnen in die Anſtalten
des Potsdam’ſchen Großen Militärwaiſenhauſes
auf=
genommen iſt:
6. gerichtliche Beſtallung des Vormundes oder Pflegers;
Außerdem iſt in dem Antrag anzugeben:
a) ob und wo der Verſtorbene als Beamter im Reichs=,
Staats= oder Kommunaldienſte, bei den
Verſicherungs=
anſtalten für die Invalidenverſicherung oder bei ſtändiſchen
oder ſolchen Inſtituten angeſtellt war, die ganz oder zum
Teil aus Mitteln des Reichs, Staates oder der Gemeinden
unterhalten werden;
b) der zukünftige Wohnſitz der Witwe.
Anſtelle der gebührenpflichtigen Auszüge aus den
Standes=
amtsregiſtern ſind Beſcheinigungen in abgekürzter Form (nicht
Abſchriften) zuläſſig, die unter Siegel und Unterſchrift des
Standesbeamten koſtenfrei ausgeſtellt werden, die entſcheidenden
Tatſachen ergeben und die maßgebenden Daten in Buchſtaben
ausgeſchrieben enthalten.
Zu b. eine ſtandesamtliche Sterbeurkunde über den Gefallenen. Falls
eine ſolche noch nicht zu erlangen iſt, ſo genügen vorläufig als
Ausweis über den Tod die in Händen der Antragſteller
be=
findlichen Mitteilungen der Truppenteile uſw., Auszüge aus
Kriegsrangliſten oder Kriegsſtammrollen, Todesanzeigen und
Nachrufe der Truppenteile und Behörden im Militär=
Wochen=
blatt oder in ſonſtigen Zeitungen und Zeitſchriften.
Au h ein Hinweis auf die Nummer der amtlichen Verluſtliſten
genügt.
Auf Antrag ſtellt das Zentral=Nachweiſe=Bureau des
Kriegs=
miniſteriums in Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 48, beſondere
Todesbeſcheinigungen aus.
Das Kriegselterngeld kann gewährt werden den Verwandten
der aufſteigenden Linie (Vater und jeder Großvater, Mutter
und jede Großmutter) für die Dauer der Bedürftigkeit, wenn
der verſtorbene Kriegsteilnehmer
a) vor Eintritt in das Feldheer oder
b) nach ſeiner Entlaſſung aus dieſem zur Zeit ſeines Todes
oder bis zu ſeiner letzten Krankheit
ihren Lebensunterhalt ganz oder überwiegend beſtritten hat.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
(222a
Dr. Gläſſing.
Am Montag und Dienstag,
den 4. und 5. Januar 1915,
von vormittags 9 Uhr ab, findet
im Verſteigerungsraume des
Fund=
bureaus in Frankfurt (Main),
Poſtſtraße — im nördlichen
Bahn=
hofsneubau, Eingang neben dem
nördlichen Haupteingang zum
Quer=
bahnſteig — öffentliche
Verſteige=
rung der Fundſachen ſtatt. (J,183
Frankfurt (Main), 22. Dez. 1914.
Königliche Eiſenbahndirektion.
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delbergerſtr. 17, Ad. Zachmann,
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Grüner Weg 30, Ant. Fischer,
Adler=Drog. Frankfurterſtr.
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Otto Erb, P . treb. Bismarck=
Drogerie, Carl Block Nieder=
Ramſtadt, Adam Hartmann, Fr.=
Crumbach, G. Friedrich IV.
Brensbach, Friedric Becker II.,
Reinheim J. H. Stühlinger,
Rein=
heim, Ph. Aug. Ewald II.,
Roß=
dorf, Marie Brüc er Nfl., Groß=
Zimmern, Hirsch-Apotheke,
Ober=Ramſtadt.
(IX224
Tiermarkt
Kleiner grauer Hund zugelaufen.
12298. Pankratiusſtr. 65, II.
Kanarienhähne u. Weibch., feiner
Säng. z. vk. Hölgesſtr. 3, I. (22617a
2 Kanar.-Hähneà20 Mk., 1à 5Mk.,u.
8 Weibchenà5 Pfg 15 Högesstr. 3. (28354a
1: 2 weiße Ital.=Hühner zu
ver=
kaufen. Forſtmeiſterſtr. 20. (*12221d
Ein Arbeitspferd
hat zu verk. A. Scriba, Nieder=
(291a
Ramſtadt, Kirchſtraße 41.
Brennholz=Verſteigerung Nr. 3.
(Stadtwald.)
Dienstag, den 5. Januar 1915,
vormittags 9 Uhr, werden in der Turnhalle (Woogsplatz 5) hier,
aus den Diſtrikten Ständige Weide (Abt. 18 und 20) und
Pfarr=
winkelfleck (Abt. 6 und 7) der Forſtwartei Beſſunger Laubwald
(Förſter Lehr) verſteigert:
Scheiter: 314 rm Buchen, 35 rm Eichen, 37 rm Kiefern;
Knüppel: 298 rm Buchen, 63 rm Eichen;
Reiſigknüppel: 16 rm Eichen, 28 rm Kiefern;
Gew. Reiſig: 16,30 Hdt. Wellen Buchen;
Stöcke (fein zerkleinert): 69 rm Buchen, 12 rm Eichen.
Das Holz ſitzt an gut fahrbaren Wegen unter den Nummern
27—472. Unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1914.
(23344ds
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Holzanfuhr.
Das Anfahren von 150 rm Buchen=Scheit= und Knüppelholz
aus Gebranntem Schlag 6 und von 127 rm desgleichen aus dem
Hinterforſt nach dem Holzhof in Darmſtadt iſt zu vergeben.
Schrift=
liche Angebote ſind bis 15. Januar 1915 bei unterzeichneter Stelle
einzureichen. Nähere Auskunft durch Förſter Hoffmann,
Eiſern=
hand, und Forſtwart Harniſch, Emmelinenhütte.
Ober=Ramſtadt, 30. Dezember 1914.
(179
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Bekanntmachung.
Die Voranſchläge der Gemeinden Nieder=Ramſtadt und
Waſchenbach ſowie der Elektrizitäts= und Waſſerwerke dieſer
Ge=
meinden liegen vom 4. Januar bis einſchließl. 10. Januar 1915 auf
dem Büro der unterzeichneten Bürgermeiſterei während der üblichen
Amtsſtunden zu jedermanns Einſicht offen.
Zu den beſchloſſenen Umlagen ſollen auch die Ausmärker
heran=
gezogen werden.
Nieder=Ramſtadt, den 30. Dezember 1914.
(180
Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
Dankſagung.
Für die Liebesgaben, die anläßlich des Weihnachtsfeſtes dem
Reſerve=Inf.=Regt. 221 in ſo überaus reicher Anzahl zugingen und
die unſeren Mannſchaften, weil ſehr nützlich und praktiſch, viel Freude
bereiteten, ſagt allen Spendern und Spenderinnen auf dieſem Wege
(285
beſten Dank
Zeller,
Oberſtleutnant und Kommandeur des R.=I.=R. 221.
Unterricht
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nach Dictaphone
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in der Hessischen
Handelslehranstalt
Darmstadt
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Morgen:
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von den
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in 3 Akten. (251
Allen unſeren Freunden,
Gönnern und Beſuchern
ein
Glückliches
neues Jahr!
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Reſidenz=Theaters.
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Hoffmannſtr. 59, 1. Stock. (302
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Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
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konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ
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