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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 20.
Mittwoch, den 30. September.
1914.
Der Krieg.
Der Kampf gegen die Lüge. — Deutſche Flieger über Paris. — Der Handſtreich auf das Fort Malonne. — Die Buren
und der Krieg. — Zur Lage in Frankreich. — Der Handelskrieg Englands. — Der Zuſtand in Serbien. — Vom Balkan. —
Erfolge im Oſten und Süden. — Beſchießung der Forts von Antwerpen.
Der Kampf gegen die Lüge.
* Hamburg, 29. Sept. Die Hamburger
Nachrich=
ten veröffentlichen eine Begrüßung des Generaldirektors
Ballin an die Südamerikaausgabe der
Hamburger Nachrichten, welche mit viel Geſchick
und gutem Willen den Freunden Deutſchlands über See
ein treues Bild der deutſchen Waffentaten, der deutſchen
Politik und der wirtſchaftlichen Kräfte Deutſchlands zu
geben unternahm, um den Machinationen der
engli=
ſchen und franzöſiſchen Preßbureaus, dieſer
neueſten Waffengattung unſerer Feinde,
entgegenzuarbei=
ten, die, wie Ballin ſagt, unſerem Anfehen und unſerer
Macht nicht minder gefährlich ſind, als die Heere und
Flotten. Viel zu lange habe Deutſchland die Gegenwehr
gegen dieſe neuen Truppen verſäumt und ſich, vertrauend
auf die Anſtändigkeit der Gegner, auf dem Weltmarkte
allein auf ſeine gute, geräuſchloſe Arbeit verlaſſen.
Süd=
amerika wiſſe am beſten, was der deutſche Kaufmann und
Koloniſator für fremde Länder leiſten konnten, mit
welchem Vertrauen ſie der neuen, aufblühenden Heimat
Herz, Kapital und Können zur Verfügung ſtellen Run
behaupteten die Gegner, daß dieſes Volk der größten
Schiffe, der gewaltigſten Fabriken, der gefündeſten Städte
mutwillig die Früchte eines langen Friedens fortwerfe,
um durch ein kriegeriſches Abenteuer ganz Europa zu
ſei=
nen Füßen zu zwingen. Es breche Verträge, zerſtöre die
Koſtbarkeiten vergangener Jahrhunderte und verſchreibe
Europa eine Diät von Blut und Eiſen, anſtatt der
de=
mütigen Milde, womit England, Frankreich und Rußland
die Welt regierten. Die ganze Welt ſei mit dieſen Lügen
wie imprägniert. Gegenüber den Beſtrebungen der Feinde,
neben dem Welthandel auch den internationalen
Nach=
richtendienſt zu monopoliſieren, gelte es nicht nur in
Kriegszeiten die Wahrheit in das Ausland zu
bringen, ſondern auch nach dem Friedensſchluß durch
das gedruckte Wort und den Telegraphen dort fruchtbare
Beziehungen zu pflegen.
Das Eiſerne Kreuz.
* Gleich nach der Erneuerung des Eiſernen Kreuzes
durch einen beſonderen Erlaß unſeres Kaiſers wurden
von der General=Ordens=Kommiſſion 150 000 Stück
die=
ſer Auszeichnung beſtellt. Acht Firmen ſind mit der
An=
fertigung des Eiſernen Kreuzes betraut worden. In der
Werkſtatt einer bekannten Berliner Firma, die als
Beſon=
derheit Ordensauszeichnungen anfertigt, ſind allein 30
Leute ſtändig mit der Herſtellung des Eiſernen Kreuzes
beſchäftigt. Man unterſcheidet drei verſchiedene
Dekoratio=
nen: das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe, das am ſchwarz=weißen
Bande im Knopfloch getragen wird, iſt doppelſeitig und
beſteht aus zwei gegoſſenen Eiſenteilen, die nach erfolgter
Preſſung der Aufſchrift durch einen Silberrand
zuſam=
mengefügt werden. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, das man
an der linken Seite ohne Band trägt, iſt nur einſeitig und
auf ſilberner Unterlage. Dann gibt es noch das
Groß=
kreuz zum Eiſernen Krenz, eine außerordentlich hohe,
bis=
her noch nicht verliehene Auszeichnung für Armeführer,
das an einem breiten, ſchwarz=weißen Bande um den
Hals getragen wird.
Deutſche Gefangene in Frankreich.
* Bordeaux, 28. Sept. Amtlich wird gemeldet:
Der Botſchafter der Vereinigten Staaten in
Paris hat, von ſeinen Delegierten in Bordeaur begleitet,
die Lager von Flers im Orne=Departement und Blaye
in der Gironde beſichtigt, wo die deutſchen Gefangenen und
Verwundeten untergebracht ſind. Aus den Erklärungen
des Botſchafters geht hervor, daß die Organiſation
aus=
gezeichnet iſt und daß die Internierten über die
Behand=
lung und Pflege, die ihnen zuteil wird, ſehr befriedigt
ſind.
Dank franzöſiſcher Verwundeter.
* Magdeburg, 29. Sept. Die Magdeburgiſche
Zeitung teilt mit: 154 franzöſiſche im Reſervelazarett
im Konzerthaus untergebrachte Verwundete, haben
an den Leiter des Lazaretts, Medizinalrat Keſerſtein, ein
Schreiben gerichtet, in dem ſie für die aufopfernde
Behand=
lung und liebevolle Pflege ihren tiefgefühlten Dank
ausſprechen. Sie erkennen beſonders an, daß es geſtattet
iſt, den Angehörigen in der Heimat Nachricht zukommen
zu laſſen. Die Verwundeten ſtammen aus dem 9.
Batail=
lon der Chaſſeurs a pied in Longwy.
Deutſche Flieger über Paris.
* Rotterdam, 28. Sept. (Ctr. Bln.) Reuter drahtet
aus Paris, daß geſtern zwiſchen 11 und 11½ Uhr eine
Taube die Stadt überflog und mehrere Bomben in der
Nähe des Eiffelturms abwarf. Eine der Bomben fiel in
die Avenue de Trocadero an der Ecke der Rue Reyeinet,
tötete einen Rechtsanwalt und verwundete deſſen Tochter.
Weitere Bomben fielen auf die Rennbahn in Auteuil, wo
Vieh weidete, und in die Rue Veneuſe und Rue de la
Pompe. Die Bomben hatten größere Exploſionskraft als
die früheren. Der Fliegerleutnant, der Paris überflog,
beißt von der Decken. Seine erſten Bomben ſchlugen
geſtern in der Rue Feyeinet, unweit des Palaſtes des
Fürſten von Monako und einer Uniformfabrik, ein. Andere
Bomben fielen in der Umgegend des Triumphbogens und
des Trocadero, ſowie auf dem Rennfeld von Longchamps.
Soweit bisher bekannt wurde, iſt ein Toter und ein
Ver=
wundeter feſtgeſtellt. Die Pariſer Bannmeile verlaſſend,
warf von der Decken eine Fahne herab mit der Inſchrift:
„Die Pariſer grüßt ein deutſcher Aviatiker”.
* Berlin, 29. Sept. Daß über Paris am 27.
Sep=
tember nicht einer, ſondern zwei deutſche Flieger
auf einer Taube erſchienen ſind, wird dem Berliner
Tage=
blatt über Turin beſtätigt. Der zweite Fliegenserſchien
nachmittags über Paſſy und war einem heftigen
Ge=
wehrſeuer ausgeſetzt. Er hatte nur Zeit, eine einzige
Bombe herabzuwerfen, weil die inzwiſchen von Iſſy les
Moulineaux herbeigeeilte franzöſiſche Fliegerabteilung
ſo=
fort Jagd auf ihn machte.
Der Handſtreich auf das Fort Malonne.
* Berlin, 28. Sept. Leutnant von der Linde,
der das Fort Malonne, das zum Feſtungsgürtel von
Namur gehört, überrumpelt hat, ſchildert in einem Briefe
an ſeine Eltern, der im Lokalanzeiger abgedruckt iſt den
Handſtreich in folgender Weiſe: „Ich mußte auf
un=
gedecktem Gelände auf das Fort losgehen. Ueberall
ſtarrten mir Schießſcharten entgegen, aus denen es jede
Sekunde losknallen konnte. Von allen Offizieren, die
ſich freiwillig dazu gemeldet hatten, wurde ich ausgeſucht.
Ich nahm von meinem Zug nur vier Mann mit und im
Gänſemarſch näherten wir uns dem Fort. Herein konnte
ich nicht, weil die große Brücke über den Graben
zurück=
gezogen war. Als der Kommandant uns bemerkte, rief
ich ihn an und redete ihm vor, daß ein ganzes
Regi=
ment draußen im Walde ſtehe und das Feuer ſofort
er=
öffnen würde, wenn nur eine Minute mit der Uebergabe
gewartet würde. Der Kommandant ließ die
Brücke herunter und wir betraten das Fort. Ich
ließ jeden einzelnen vortreten. Wir unterſuchten ſie. Die
Waffen mußten ſie im Fort laſſen. Meine vier Leute
hatten das Gewehr im Anſchlag. Der Kommandant des
Forts Malonne übergab mir ſeinen Säbel Dann ließ
ich die Belgier in eine Ecke treten, damit ſie nicht ſehen
konnten, wer hereinkam, Außer dem Kommandanten nahm
ich 5 Offiziere und 20 Mann gefangen, die übrigen 400
waren ſchon geflohen. Ich ließ nun meinen Zug
nachkommen. Die Geſichter der belgiſchen Offiziere hättet
Ihr ſehen ſollen, als ſie nachher unſere geringe Anzahl
ſahen. Ich holte die belgiſche Flagge herunter und meine
Leute verfertigten aus einer belgiſchen Hoſe, einem Hemd
und einer franzöſiſchen roten Bauchbinde eine deutſche
Fahne und hißten ſie Bis zur Ablöſung mußte ich das
Fort, das gänzlich unbeſchoſſen war, beſetzt halten. Ich
erbeutete vier 21 Zentimeter=Kanonen, eine Anzahl
klei=
nerer Kaliber, 100 Gewehre und mehrere taufend
Gewehr=
patronen. Ich wurde erſt am nächſten Morgen abgelöſt.”
Vor Antwerpen.
* (Ctr. Bln.) Der Kriegsberichterſtatter des
Deut=
ſchen Kurier meldet. datiert Vor Antwerpen, 27.
Septem=
ber: Seit einigen Tagen ſind hier zwei Batterien
fran=
zöſiſche und eine Batterie belgiſche Geſchütze
formiert, beſpannt und mit Mannſchaften beſetzt worden.
Es wird täglich ererziert und heute wurde zum erſtenmal
ſcharf geſchoſſen. Die Munition, die zum
Scharf=
ſchießen verwandt wird, ſtammt bei den franzöſiſchen
Ge=
ſchützen aus der Beute von Maubeuge, wo unermeßliche
Vorräte von Munition jeder Art gefunden wurden,
wes=
halb nicht zu befürchten ſteht, daß in abſehbarer Zeit die
Munition ausgeht. Dasſelbe gilt für die
Maſchinen=
gewehre, von denen gegen 100 wieder in Gebrauch
genommen wurden, mit denen zum Teil Truppen
aus=
geſtattet, zum Teil beſondere Formationen gebildet
wur=
den, wobei ſich allerdings herausgeſtellt hat, daß das
deutſche Material dem franzöſiſchen erheblich überlegen
iſt. Die Ausbildung der in Belgien garniſonierenden
Truppen wird wie im Frieden weiter betrieben. Die noch
nicht fertig ausgerüſteten Truppenteile werden jetzt hier
nach und nach völlig neu eingekleidet; man kann hierin
die Fortarbeit der heimiſchen Induſtrie erblicken.
Der Deutſche Kurier meldet weiter aus Amſterdam:
Dem Nieuwe Notterdamſche Sourant zufolge bringen
die Times eine ausführliche Beſchreibung der Ankunſt
und der Beförderung ſchwerer deutſcher 42 Zentimeter=
Kanonen und ſucht zu beweiſen, daß der Angriff auf
Antwerven bevorſtehe.
* Amſterdam, 28. Sept. (Ctr. Frkft.) Der Nieuwe
Rotterdamſche Courant meldet, daß deutſche Truppen
Moll in Belgiſch=Limburg (etwa 50 Km. öſtlich von
Ant=
werpen) beſetzten. Die Belgier ſeien nach Turnhout
zurückgetrieben worden. Ein Verſuch der Belgier, nach
dem Eintreffen von Verſtärkungen Moll zurückzuerobern,
ſei durch die deutſche Artillerie abgeſchlagen worden.
(Frkf. Ztg.)
Kaiſer Franz Joſef bei den Verwundeten.
* Wien, 29. Sept. Ueber den Beſuch des
Kai=
ſers in dem Roten Kreuz=Reſervehoſpital
in der Hegelſtraße wird noch gemeldet: Der Kaiſer begab
ſich in Begleitung der Funktionäre in den
Operations=
ſaal, wo er mehrere Pflegerinnen anſprach, darunter die
Erzherzogin Marie Thereſe. Hierauf ging der Kaiſer
in das Offizierszimmer, wo er jeden Offizier in deſſen
Mutterſprache anredete, Troſtworte an ihn richtete und
ſich über ſeine Verletzungen und ſein Beſinden
erkun=
digte. Bei der Schilderung eines Offiziers traten dem
Kaiſer öfters die Tränen in die Augen. Hierauf begab
ſich der Kaiſer in mehrere Mannſchaftszimmer, wo er an
die Betten eines jeden einzelnen herantrat, ſich liebevoll
nach ihren Verletzungen, ihrem Befinden erkundigte und
in reichſtem Maße Troſtworte ſpendete. Hierauf
beſich=
tigte der Kaiſer die Küche. Der Kaiſer, deſſen Ausſehen
ungemein friſch war verweilte in dem Spital faſt eine
Stunde Er ſprach ſeine vollſte Zufriedenheit aus und
durchſchritt beim Abſchied ein Spalier Leichtverwundeter,
welchen er zuwinkte. Beim Verlaſſen des Spitals
berei=
tete ihm ein zahlreiches Publikum begeiſterte
Kundge=
bungen.
Neue öſterreichiſch=ruſſiſche Kämpfe.
* Peſt, 27. Sept. Das Ungariſche
Korreſpondenz=
bureau iſt von kompetenter Seite ermächtigt worden,
fol=
gendes bekannt zu geben: Beim Uzſoker Paß drang
geſtern eine mehrere tauſend Mann ſtarke ruſſiſche
Truppenabteilung ein, die bei Malomret
zwi=
ſchen Fenyveswoelgy und Cſontos zurückgeſchlagen
wurde. Im Maramaroſer Komitat ſind bei Tornya
eben=
falls Plänkeleien mit den dort eingebrochenen ruſſiſchen
Truppen und unſeren zum Grenzſchutz befohlenen
Trup=
pen im Gange. Von Munkacs und Hußt ſind größere
Truppenabteilungen unterwegs, um die Unſeren zu
un=
terſtützen. Alle dieſe Grenzplänkeleien ſind von geringerer
Bedeutung und geben, nachdem wir bei der Grenze und
im Innern des Landes über genügende Truppen verfügen,
keinen Anlaß zur Beſorgnis.
Die Buren und der Krieg
* Der frühere Burenkommandant Jooſte,
der ſich bei Ausbruch des Krieges als deutſcher
Kriegsfreiwilliger gemeldet hat und jetzt als
deutſcher Marineſoldat Dienſt leiſtet, ſendet der
Braun=
ſchweig. Landeszeitung eine Zuſchrift, in der er mit Bezug
auf das Verhalten der Buren in dieſem Kriege ausführt,
man dürfe nicht dem Burenvol die Schuild an dieſen
Vor=
gängen zuſchreiben. Er könne verſichern, daß der
ge=
meine Feind der Südafrik aner nicht der
Deutſche ſei. ſondern der Brite. Die 4000 Gräber der
gefallenen Buren mahnen uns an unſere Pflicht, und das
Blut der 26000 in den engliſchen Konzentrationslagern
elend umgekommenen Frauen und Kindern ſchreit nach
Rache. Was die Worte Bothas anlangt, ſo darf nur ſo
viel Gewicht darauf gelegt werden. wie die Diplomatie in
kritiſchen Zeiten verdient; es muß vielmehr die Tat des
Generals Beyers, die Niederlegung ſeines
Oberkomman=
dos, ins Auge gefaßt werden. Daß Streitkräfte aus
Kap=
land in Deutſch=Südweſt eingebrochen ſind, bedauere ich
aufs tiefſte; ich kann aber den vielen Freunden, die mich
in dieſen Togen um Auskunſt baten, nur antworten: Bin
ich meines Bruders Hüter? Mir iſt dieſe traurige und
ſchmachvolle Tatſache ein neuer Beweis dafür was die
engliſchen Lügen fertig bringen= denn dem
Bur iſt offenbar feierlich verſichert worden, daß die ihm
abgünſtig geſinnte deutſche Regierung das Uniongebiet
annektieren wolle und dergleichen mehr . . . Mag das
Burenvolk noch ſo viele Fehler haben, aber undankbar
ſind wir nicht, und wir werden nie und nimmer vergeſſen,
wie viel Not gelindert wie viel Tränen getrocknet und
wie viel Menſchenleben gereitet worden ſind durch die uns
aus dem ganzen deutſchen Lande bewieſene Hilfe.”
Die Kathedrale von Reims.
* Köln, 29 Sept. Die Kölniſche Volkszeitung
mel=
det aus Rom: Der Popolo Romano gibt einen Brief
des Erzbiſchofs von Reims Kardinal Lucon, wieder,
in dem es heißt, daß die Türme, die Füſſade und die
Orgel der Kathedrale zu Reims unbeſchädigt ſind. Das
Blatt meint, die Künſtler und Gelehrten hät=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
Nummer 269.
ten geſcheiter daran getan, Nachrichten
abzu=
warten, bevor ſie ihren Proteſt losließen.
Zur Lage in Frankreich.
* Berlin, 29. Sept. In einem Artikel „Vorboten
des großen Krachs” glaubt die Tägl. Rundſchau
voraus=
ſagen zu können, daß die heute ſchon den franzöſiſchen
Geldmarkt verwüſtende Panik allgemeiner werde, wenn
die 500000 Depoteinleger keine Dividende vom Crédit
Lyonnais erhielten. Am Schluſſe des Artikels heißt es:
Der franzöſiſche Krach und das Verſagen der
Millerand=
ſchen Heeresverwältung kann den raſchen Abſtieg der
Poincaré, Delcaſſé uſw. nur noch beſchleunigen. Briand
der dieſer Firma geiſtig weit überlegene Exgenoſſe, ſteht
nur kühl zu ihr und wartet ſeine Diktatorſtunde ab. Das
Schwanken der Regierungsmänner zwiſchen Bordeaux und
Paris untergräbt den Reſt von Anſehen, der ihnen noch
verblieben iſt. Daran, daß dieſe Republik im Sterben
liegt, iſt nicht mehr zu zweifeln.
Franzöſiſche Verſchwiegenheit.
* Berlin, 29. Sept. Der Lokalanzeiger ſchreibt:
Von franzöſiſcher Seite iſt bis zur Stunde der Fall des
Forts Camp des Romains, der den Durchbruch
unſerer Armee zwiſchen Toul und Verdun nach ſich
gezogen hat, verſchwiegen worden. Dieſe
Verſchwie=
genheit der franzöſiſchen Regierung hat natürlich ihre guten
Gründe. Man iſt ſich in Frankreich wohl bewußt, daß die
Niederzwingung dieſer bedeutenden Feſtung und die
da=
mit verbundene ſchwere Gefährdung des franzöſiſchen
Zentrums in den neutralen Staaten einen ſchlechten
Ein=
druck machen wird und zieht es daher vor, dieſe wichtige
Nachricht vorläufig zu unterſchlagen. In dem franzöſiſchen
Hauptquartier geht man von der richtigen Annahme aus,
daß der Fall des Camp des Romains gerade in gewiſſen
Kreiſen romaniſcher Länder, beſonders in Rumänien, den
Glauben an die Widerſtandskraft der franzöſiſchen Armee
jetzt ſchon zerſtören und damit einen Umſchwung in der
Beurteilung der europäiſchen Kriegslage nach ſich ziehen
könnte. Den Franzoſen iſt es dagegen nach wie vor
darum zu tun, in den neutralen Staaten den Eindruck zu
erwecken, als wäre es mit der ſtrategiſchen Lage ihres
Heeres zum beſten beſtellt, und ſie ſcheuen daher auch nicht
vor dem Mittel der amtlichen Fälſchung zurück.
Der Handelskrieg Englands.
* Berlin, 29. Sept. Warum Englands
Han=
delskrieg gegen Deutſchland ſcheitern muß, wird
von dem Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd,
Hei=
necken, im Berliner Tageblatt ausführlich beſprochen. In
England erkenne man bereits, wie ſehr man ſich mit dem
Handelskrieg, den man gegen uns entfeſſelte, ins eigene
Fleiſch ſchneide. Die Qualität der deutſchen
Volkswirt=
ſchaft und der deutſchen Waren, die in immer ſteigendem
Maße in den letzten Jahrzehnten die Alleinherrſchaft der
nachläſſig und bequem gewordenen engliſchen
Export=
induſtrie untergraben hatte, würde ſich, ſobald die freie
Konkurrenz wieder in ihr Recht trete, ſiegreich behaupten.
Englands Schande.
* Berlin, 29. Sept. Alle Zeitungen der
Vereinig=
ten Staaten haben einen Aufruf der Deutſch=
Amerikaner veröffentlicht, der in flammenden
Wor=
ten gegen die Aufbietung der Japaner durch die
Eng=
länder zum Kampfe gegen Deutſchland proteſtiert.
Weitere engliſche Lügen.
* Die Times vom 24. September meldet: Der Sekretär
der Admiralität teilt folgendes zur Veröffentlichung mit:
Die Aeroplane der engliſchen Marine=Abteilung
mach=
ten geſtern einen Angriff auf die Zeppelin=Halle in
Düſ=
ſeldorf. Die Fahrt war infolge des Nebels ſehr
ſchwie=
rig, jedoch warf Leutnant C. H. Collet 3 Bomben auf
die Zeppelin=Halle, indem er bis auf 400 Fuß herunterkam.
Der verurſachte Schaden iſt nicht bekannt. Leutnant
Col=
lets Maſchine wurde durch einen Schuß beſchädigt, jedoch
konnten ſämtliche Aeroplane wohlbehalten zurückkehren.
Die Wichtigkeit dieſer Mitteilung liegt eben darin, daß im
Falle weiterer Bomben, die bei Antwerpen oder anderen
belgiſchen Städten geworfen werden, wir in der Lage ſind,
uns zu revanchieren. Der Korreſpondent der Daily Mail
von Antwerpen meldet, daß die Flieger in zwei
Abtei=
lungen abfuhren. Der ſchwache Nebel geſtattete denſelben,
in einer Höhe von 900 Fuß zu fliegen, ohne von unten
ge=
ſehen zu werden. Infolge des dicken Nebels konnte die
Abteilung, die nach Köln fliegen wollte, dieſe Stadt nicht
erreichen und mußte zurückkehren, indem ſie ſich allein auf
den Kompaß verlaſſen mußte. Die Abteilung nach
Düſſel=
dorf jedoch war erfolgreich. Die Flieger flogen über die
Zeppelin=Halle und verurſachten eine furchtbare Panik
unter den Leuten. Bomben wurden auf die Halle
gewor=
fen, und man glaubt, daß ſchwerer Schaden verurſacht
wurde. Sämtliche Bomben trafen, und die Flieger
konn=
ten unbeläſtigt zurückkehren.
Der Zuſtand in Serbien.
* Wien, 29. Sept. Die Reichspoſt meldet aus
Sofia: Ein Berichterſtatter der Wolja, des Organes
Chenadjews, meldet aus Niſch: Die öſterreichiſche
Offenſive hat ſchwere Folgen für Serbien.
Es gärt im Volke und in der Armee. Jeder Tag kann
einen allgemeinen Aufſtand bringen. Dieſer Tage
meu=
terten wieder mehrere Artillerie=Regimenter; eine
An=
zahl Geſchütze wurde demoliert. Täglich ſterben 200 bis
300 Perſonen, denn die allgemeine Hygiene iſt in der
er=
bärmlichſten Weiſe vernachläſſigt. Die Soldaten weigern
ſich, Poſten bei Cholerabaracken zu beziehen. Die
Mili=
tärliga ſoll angeſichts deſſen wichtige Beſchlüſſe gefaßt
haben, darunter einen wegen eines Ultimatums an
Paſitſch, durch das er aufgefordert werde, 100 Aerzte
drei Bakteriologen und eine genügende Menge von
Prä=
paraten zur Bekämpfung der Seuchen auf dem kürzeſten
Wege nach Serbien zu bringen. Der König iſt aus Ribar
zurückgekehrt; er iſt ſtumpf und teilnahmslos. Der
Kron=
prinz Alexander weiß keinen Rat. Paſitſchs Stern iſt
im Verblaſſen. Man befürchtet, daß es in dieſen Kreiſen
bald Opfer gibt.
Vom Balkan.
* Saloniki, 29. Sept. Das Korr.=Bureau meldet:
Nachrichten aus Monaſtir zufolge iſt in der Gegend von
Dibra ein albaniſcher Aufſtand ausgebrochen, wobei
die Serben vertrieben wurden.
* Konſtantinopel, 29. Sept. Tertſchuman=i=
Hakikat tadelt lebhaft die Haltung der Tripel=
Entente, die, während die Türkei ihre Neutralität
vroklamierte, ſtatt auch ihrerſeits die Neutralität
gegen=
über der Türkei zu wahren, den Verſuch macht, die
Nach=
barn der Türkei und die Muſelmanen in ihren eigenen
Ländern gegen die Türkei aufzuhetzen und die unter den
Muſelmanen in ihren Ländern durch falſche Nachrichten
gegen die Türkei und das Kalifat wühle. Die Türkei
müſſe auf der Hut ſein. Das Blatt hebt ſchließlich hervor,
daß zwiſchen den Treibereien des Vorſitzenden des
eng=
liſchen Balkankomitees, Buxton, welcher im Namen des
Nationalitätenprinzips Bulgarien zu
ge=
vinnen verſuche, und der Haltung der Engländer in
legypten, welche die arabiſche Nationalität zertreten und
die arabiſchen Parteiführer gezwungen haben, das Land
zu verlaſſen oder ſie zu Zwangsaufenthalt verurteilten,
ein Widerſpruch beſtehe.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. September.
* Pfarrperſonalien. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben dem Pfarrer Hermann Weigel zu
Nieder=Modau die evangeliſche Pfarrſtelle zu Nieder=
Ramſtadt übertragen und den vom Grafen von Schlitz
genannt von Görtz auf die evangeliſche Pfarrſtelle
zu Hartershauſen präſentierten Pfarraſſiſtenten Georg
keith zu Sprendlingen für dieſe Stelle beſtätigt.
* Erledigte Stelle. Eine mit einem evangeliſchen
Lehrer zu beſetzende Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Schwabsburg, Kreis Oppenheim.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Das Eiſerne Kreuz
erhielten: Oberſt Wittich, Kommandeur des 7. Lothr
Inf.=Regts. Nr. 158 (Paderborn), Oberleutn. der Landw.
Auguſt Jacobi im Feldart.=Regt. Nr. 25, Oberleutn.
Karl Flinſch, 15. Drag.=Regt. in Hagenau, Leutn. d. R.
Georg Hornung aus Darmſtadt, Ordonnanzoffizier
beim Stabe des 10. Reſ.=Feldart.=Regts.,
Regierungsbau=
meiſter Kaus, Oberleutn. d. Reſ. im Inf.=Regt. Nr. 168
* Großh. Hoftheater. Geſtern abend wurde der
Fauſt=Zyklus, der wie früher auf vier Abende
be=
rechnet iſt, eröffnet. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt
die=
ſelbe geblieben wie bei der Aufführung in der vorigen
Saiſon. Eine Aenderung gegen früher iſt nur inſofern
eingetreten, als die Laſſenſche Muſik, die auch bei der
letzten Aufführung ſchon ſtark gekürzt war, für die beiden
erſten Abende (alſo für den ganzen 1. Teil) ganz
fort=
gelaſſen worden iſt. Wir kommen nach Schluß des Zyklus?
nochmals auf die Vorſtellungen zurück.
g. Schwurgericht. Geſtern wurde gegen den 21
jähri=
gen bisher unbeſtraften Schloſſer Heinr. Martin Schlett
von Mosbach wegen Körperverletzung mit
töd=
lichem Erfollg verhandelt. Der Angeklagte hatte mit
zwei Kameraden eine Wirtſchaft in Dorndiel beſucht. Auf
dem Heimwege fingen die drei an, Krieg zu ſpielen,
in=
dem der 19jährige Inſtallateur Otto Grim und der
gleich=
alterige Hebmann den Schl. mit Steinen warfen. Im
Scherz forderten ſie ihn auf, die weiße Fahne zu hiſſen
und ſich zu ergeben. Schlett war jedoch durch einen
Stein=
wurf getroffen worden und deshalb in Aufregung verſetzt.
Als er nun beim Ringen mit Grim zu Fall kam, nahm
er ſein Taſchenmeſſer und ſtach auf Grim ein. Zwei Stiche
in Arm und Hals waren ungefährlich, ein dritter jedoch
ging in den Unterleib, und dieſe Verletzung führte durch
eine hinzugekommene Bauchfellentzündung in der Nacht
zum 9. September den Tod des Grim herbei. Dem
An=
geklagten, der bedauerte, ſich von ſeinem Jähzorn haben
hinreißen zu laſſen, werden von den Geſchworenen
mil=
dernde Umſtände zugebilligt. Er wird zu 1 Jahr und
6 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Wochen der
Unterſuchungshaft, verurteilt.
* Großh. Techniſche Hochſchule. Unſere Leſer machen
wir auf die im Anzeigenteil unſeres Blattes enthaltene
Bekanntmachung der Techniſchen Hochſchule
auf=
merkſam. Dieſelbe gewährt eine vollſtändige
wiſſenſchaft=
liche und künſtleriſche Ausbildung für den techniſchen
Be=
ruf. In beſonderen Abteilungen werden Architekten,
Bau=Ingenieure, Kultur=Ingenieure, Maſchinen=
Inge=
nieure, Papier=Ingenieure, Elektro=Ingenieure, Chemiker,
Elektro=Chemiker und Apotheker ausgebildet; desgleichen
in der allgemeinen Abteilung Lehrer für Mathematik und
Naturwiſſenſchaften, ſowie Geometer. Auch Frauen
wer=
den zum Studium zugelaſſen. Akademiſch gebildete
Per=
ſonen und ſelbſtändige Männer, die ihrer äußeren
Le=
bensſtellung nach nicht als Studierende oder Hörer
ein=
treten können, ebenſo Frauen, können als Gäſte zum
Be=
ſuch einzelner Vorleſungen und Uebungen zugelaſſen
werden. Die Techniſche Hochſchule hat das Recht auf
Grund beſonderer Prüfungen den Grad eines Diplom=
Ingenieurs und die Würde eines Doktor=Ingenieurs
zu erteilen. Infolge Vertrags zwiſchen der Großh.
Heſſi=
ſchen und Kgl. Preußiſchen Landesregierung beſteht
Gleich=
ſtellung und gegenſeitige Anerkennung für die
Vorprü=
fung und erſte Hauptprüfung für den Staatsdienſt im
Hochbau= Ingenieurbau= und Maſchinenbaufache, ſowohl
hinſichtlich der ſeitherigen vor dem Techniſchen
Prüfungs=
amte abgelegten Staatsprüfungen als auch hinſichtlich der
an deren Stelle getretenen auf Grund neuer
Diplomprü=
fungsvorſchriften abzuhaltenden Diplomprüfungen.
Fer=
ner werden an der Techniſchen Hochſchule Fachprüfungen
abgehalten. Für die Reichsprüfung der Apotheker iſt der
Beſuch der Techniſchen Hochſchule dem einer Univerſität.
gleichgeſtellt; auch iſt der pharmazeutiſchen
Prüfungskom=
miſſion zu Darmſtadt durch Bundesratsbeſchluß die
Be=
rechtigung zur Erteilung für das ganze Reich gültiger
Approbationen gegeben werden. Die Vorbereitung zum
höheren Staatsdienſt des Großherzogtums Heſſen im
Forſtfach kann teilweiſe auf der Techniſchen Hochſchule
erlangt werden, für die Vorbereitung zum Gymnaſial=
und Real=Lehramt, ſoweit dieſelbe Mathematik und
Na=
turwiſſenſchaften betrifft, wird das Studium an der
Tech=
niſchen Hochſchule dem Studium an Univerſitäten bis zu
drei Halbjahren gleichgerechnet. Beſonders iſt noch
her=
vorzuheben, daß durch die eingerichteten Herbſt= und
Oſter=Kurſe es möglich iſt, zu Oſtern oder im Herbſt mit
dem Studium zu beginnen und ſomit ohne
Zeitverſäum=
nis nach je vier Semeſtern die Vorprüfung und nach je
acht Semeſtern die Hauptprüfung abzulegen.
— Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
Heute nachmittag von halb 4 bis 5 Uhr findet an der
Tageskaſſe der Vorverkauf zu dem „Vaterländiſchen
Abend” am Samstag ſtatt, deſſen Schluß die kleine
Kriegsſzene „1. Klaſſe nach der Grenze” bilden
Deutſche Kriegsbriefe.
Von Paul Schweder, Kriegsberichterſtatter.
Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 23. 9. 1914
Im Auftrage des Chefs des Generalſtabes des Feldheeres.
XIII.
(Nachdruck verboten.)
Eine Reiſe durch Belgien.
(Fortſetzung.)
Großes Hauptquartier, 23. 9. 1914.
Von Namen nach Brüſſel führt in faſt ſchnurgrader
Richtung eine der ſchönſten Automobilſtraßen der Welt,
die naturlich von unſeren Fahrern mit einer faſt
lebens=
gefährlichen Geſchwindigkeit „genommen” wurde, mit dem
Erfolge, daß die in einem Wagen zuſammenſitzenden
Ver=
treter der zwei größten Berliner, der Kölniſchen und einer
Münchener Zeitung eine rettungsloſe Panne erlitten und
nach Namen zurückkehren mußten. Nach einer
abenteuer=
lichen Reiſe ſind ſie nun auch wieder glücklich im Großen
Hauptquartier angelangt, und es muß nach ihrer
Schilde=
rung ein Anblick für Götter geweſen ſein, wie ſie unter
dem Jubel der ſonntäglich geſtimmten deutſch=feindlichen
Bevölkerung und unſeres ſchadenfrohen Militärs mit
einem lendenlahmen Gaul vor dem zuſammengebrochenen
Auto um die Mittagsſtunde in die Stadt einzogen, die
ſie mit 80 Kilometer Geſchwindigkeit ſtolz verlaſſen hatten.
Auf der ganzen Straße nach Brüſſel leuchtet uns der
Name Jenatzy entgegen, der hier ſeine erſten kühnen
Auto=
fahrten machte, um dann auf der Saalburghöhe ſich den
Gordon Bennett=Preis zu holen. Welcher Unterſchied
zwi=
ſchen damls und heute! Das Volk, das damals jedem
Automobiliſten zujubelte, ſtarrt heute die militäriſche
Kavalkade mit feindlichen Blicken an und wird nur durch
die ſchußbereiten Karabiner und Revolver in unſeren
Händen vor Schlimmerm zurückgehalten. Erſt in den
letzten Tagen noch ſollen auf der Strecke zwei unſerer
Offi=
ziere in heimtückiſcher Weiſe angeſchoſſen worden ſein, und
ſo ſteht auf der ſtundenlangen Straße heute ein Poſten
neben dem anderen. — In Gembloux, der erſten
größe=
ren Station auf unſerer Reiſe, rangiert in aller Gemüts
ruhe eine deutſche Lokomotive einige D=Zugwagen, aus
denen kurz zuvor ganze Kolonnen von Landſturmleuten
ausgeladen worden ſind, eine lebendige Warnung an alle
die, welche in der nahen Hauptſtadt auch heute noch die
Luſt zum Putſchen nicht verloren haben ſollen. Und wei=
ter geht die tolle Fahrt durch Wawre, ein freundliches
und nur wenig zerſchoſſenes Städtchen, das noch mehr als
Namen den holländiſchen Charakter zeigt. Nun ſieht man
meilenweit große gläſerne Treibhäuſer, ein Zeichen, daß
die Stadt der weltberühmten Brüſſeler Weintrauben naht.
Sie werden hier für den Export einer ganzen Welt
ge=
zogen und grüßen uns nach unſerem Einzug in Brüſſel
auf weitausladenden Händlerwagen unmittelbar vor dem
Schloſſe des ſeligen Kongokönigs Leopold, das jetzt zum
Heerlager des Roten Kreuzes gemacht worden iſt. Wir
beſuchen zunächſt den Juſtizpalaſt, bekanntlich das größte
Gebäude der Welt, in dem ich vor etwa 15 Jahren als
Gerichtsberichterſtatter die Verhandlungen in dem großen
Eheſcheidungsprozeß der famoſen Prinzeſſin von Chimay,
der Tochter des amerikaniſchen Warenhauskönigs Ward
und nachmaligen Gattin des Zigeunerprimas Rigo Jancſi,
verfolgte.
Heute iſt alle Juſtiz aus dieſen heiligen Hallen
ver=
bannt, und ein echtes Landsknechtbild bietet ſich in dem
mächtigen Mitteltrakt des Gebäudes unſeren Blicken dar
Da ſitzen brave Bayern, Sachſen und Württemberger mit
fröhlichen preußiſchen Musketieren zuſammen beim Skat
und Tarock. Andere ſchreiben auf den aus den
Sitzungs=
ſälen herausgeſchleppten Advokatenbänken Feldpoſtbriefe,
und noch andere haben den müden Kopf auf die harte
Holzbank gelegt und machen ein
Sonntagnachmittags=
ſchläfchen. Hoch oben aber in der Kuppel ſitzen Tag und
Nacht mehrere Beobachter unter dem Kommando eines
Offiziers und halten Wacht, ob in den Lüften ein
Luft=
ſchiff oder ein Flieger naht, und ob in der Stadt alles
ruhig iſt, denn dieſe Kuppel ragt weit über Menſchliches
hinaus und muß in einem langen, beſchwerlichen
Kletter=
marſch erſtiegen werden. Deshalb hat man einen großen
Förderkorb requiriert, mit dem die Mahlzeiten und
Nach=
richten hinaufbefördert werden, während Telegraphen=
und Lichtdrähte nach dem Gouvernement hineinführen, in
dem ja bekanntlich jetzt Freiherr von der Goltz das
Kom=
mando führt. Und wo er iſt, da dürfen auch ſeine
Pfad=
finder nicht fehlen. In Stärke von 42 Mann ſind ſie aus
der Heimat mit herübergekommen und machen ſich hier als
Führer, Ordonnanzen und Nachrichtenübermittler nützlich.
Wie mancher liebe Junge daheim mag ſie beneiden, wenn
er das hört!
Das Gouvernement iſt inmitten der Stadt im Hauſe
des Miniſteriums der ſchönen Künſte untergebracht. Hier,
wie auch vor dem Juſtizgebäude und noch an einigen
an=
deren Stellen der Stadt ſtehen Geſchütze, bereit, bei der
erſten Feindſeligkeit in Brüſſels Mauern ihre Geſchoſſe
hinunterzuſenden. Wir wollen hoffen, daß es dazu nicht
kommt, und daß Brüſſel auch in dieſen ſchweren Tagen,
wie damals, als es uns gelegentlich ſeiner Weltausſtellung
aufnahm, ſeine Gaſtfreundlichkeit erweiſen wird. Freilich,
als wir ſpäter in die Stadt hinunter und zu dem
hiſtori=
ſchen Marktplatz kamen, auf dem zu Albas Zeiten das
Blut Egmonts gefloſſen iſt, ſahen wir keine ſehr
ver=
trauenerweckenden Geſichter, und ich dachte trauervoll der
Tage, als wir vor etwa drei Monaten, von der
deutſch=
engliſchen Verſtändigungskonferenz in London heimkehrend
(ſo etwas gab es noch vor drei Monaten!) hier auf
die=
ſem ſelben Marktplatze ſtanden und die Muſik Richard
Wagners Feuerzauber aus der Walküre ſpielte. Noch
einen kurzen Augenblick ſahen wir uns St. Gudulo, das
ehrwürdigſte und ſchönſte Gotteshaus Brüſſels, an, dann
gings zum Miniſterium des Aeußern hinauf, das jetzt von
der Kommandantur beſchlagnahmt iſt und in deſſen
ſchö=
nen, ſtimmungsvollen Räumen uns mit geradezu
fabel=
hafter Geſchwindigkeit ein Mittageſſen bereitet wurde.
Da=
bei lernte ich einen blutjungen Aachener Leutnant
ken=
nen, deſſen Uniform noch die Löcher belgiſcher Kugeln
aufweiſt, die ihm die Knochen durchſchlugen, der aber ſchon
wieder Dienſt tut. In ſeinem Zimmer liegen in ſchönen
Ledermappen wohlgoerdnet die Handelsverträge Belgiens
mit allen größeren Staaten der Welt, und es hat ihm
ein eigenartiges Vergnügen bereitet, auf dieſe Weiſe die
Autogramme aller Staatenlenker Europas kennen zu
ler=
nen. Drüben auf dem freien Platz vor dem Theätre
Royale du Parc ſtehen Ambulanzwagen des Roten
Kreu=
zes. Auf den Wegen des ſchönen Schloßparkes longiert
eine Ordonnanz ein wunderſchönes (Reitpferd und auf
der Place de la Nation ſehe ich plötzlich Uniformen
auf=
tauchen, die ich hier am allerwenigſten erwartet hätte.
Ihre Träger werden mit hellem Fubel begrüßt, und es
wird mir klar, weshalb wir nicht nur von der Maas und
der Memel, ſondern auch von der Etſch und vom Belt in
dieſen Tagen ſingen und ſagen.
Doch ſchon ſurren die Motoren wieder, und das ſonſt
ſo luſtige und jetzt ſo ernſte Brüſſel entſchwindet ſchnell
unſeren Augen. Wir fahren/nach
Löwen,
der vielgenannten Stadt, um die dortigen Verwüſtungen
anzuſchaue Ich habe in Briefen und Telegrammen ſchon
ſo viel von der alten Stadt und ihrem Unglück erzählt,
daß ich mich auf Weniges beſchränken zu können glaubte.
Nummer 269.
Darmſtätder Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
wird. In dieſem liebenswürdigen Werkchen werden wir
in die erſten Mobilmachungstage verſetzt. Wir ſehen
Reſerviſten und Landwehrleute aus allen deutſchen Gauen
ſtolz im Abteil 1. Klaſſe nach der Grenze eilen, ſich die
lange Fahrt durch den Vortrag ernſter und heiterer
Dich=
tungen verkürzend. Mitwirkende ſind: die Herren
Bau=
meiſter, Harprecht, Heinz, Knispel, Peterſen und
Weſter=
mann, die im Rahmen des unterhaltenden Stückchens die
verſchiedenartigſten Schöpfungen unſerer vaterländiſchen
Dichter, eines Arndt und Liliencron, neben den
aktuell=
ſten Gelegenheitsdichtungen, in denen ſich die Stimmung
unſerer Tage auf das beredteſte ſpiegelt, zum Vortrag
bringen. Der Reinertrag des Abends, deſſen erſter Teil
ein Konzert unter Mitwirkung der Herren Becker und
Semper, des Lehrerſängerchors und des Hoftheaterchors
bringt, wird zum Teil der Kriegsfürſorge des Allgemeinen
deutſchen Muſikerverbandes überwieſen.
* 99. Geburtstag. Frau Thereſe Katz Wwe.,
Pallaswieſenſtraße 14 I, feiert heute ihren 99.
Ge=
burtstag.
* 25jähriges Jubiläum. Herr Friedrich Heuß,
Prokuriſt der F’rma Simon Vogel hier, begeht am
1. Oktober ſein 25jähriges Jubiläum als Angeſtellter der
Firma.
H. Von der zweiten Expedition mit Liebesgaben,
der es gelang, bis nach Vouziers vorzudringen, um
unſeren Landſturm=Leuten Liebesgaben und
Sendungen aus der Heimat zu überbringen, die
außerdem große Maſſen von Lazarett=Material in
Sedan abſetzte, wird berichtet, daß es den Herren
gelang, 10 Gräber von Gefallenen von
Darm=
ſtädter Regimentern aufzufinden, photographiſch
aufzunehmen und deren Stellung durch Meſſungen
genau feſtzulegen. Auch wurden diejenigen Gräber, bei
denen die Inſchriften kaum noch leſerlich waren, ſofort
mit Holzkreuzen und dauerhaften Inſchriften verſehen.
Die Angehörigen der dort Ruhenden erhalten perſönlich
Nachricht, ſo daß weitere Anfragen unnötig ſind. Die
Herren beſuchten auch die Spitäler von Sedan und
fanden dort folgende Verwundete aus Heſſen
vor: Valentin Stumpff. Reſ.=Regt. 118, Kohr, Reſ.=
Regt. 118, Unteroffizier Pauli, 2. Esk. Drag.=Regt. 24,
Müller, Urberach, Karl Schnitzer, Oberbreitenbach, Kreis
Erbach, Bernhard Fornoff, Kreis Erbach. Die
Ver=
wundeten ſind alle im Lazarett Turenne untergebracht
und dort gut aufgehoben; es geht ihnen
verhältnis=
mäßig gut.
— Das Darmſtädter Streichquartett (Mehmel, Diedrich,
Brückmann und Andrä) veranſtaltet im kommenden Winter
drei Kammermuſik=Abende, deren geſamter
Reinerlös der Kriegs= und Hinterbliebenen=
Fürſorge der Stadt Darmſtadt und der
Hilfs=
ſtelle des Allgem. Deutſchen
Muſikerverban=
des überwieſen wird. Den Zeitverhältniſſen Rechnung
tragend, werden die Veranſtalter, um auch den weniger
geſchulten Muſikfreunden eine Quelle müheloſen, edlen
Genuſſes zu vermitteln, nur Werke unſerer großen
deut=
ſchen Meiſter, der klaſſiſchen und romantiſchen Richtung,
zur Wiedergabe bringen. Haydn, Mozart und Beethoven
ſind mit je einem Streichquartett für den erſten Abend am
30. November vorgeſehen. Der zweite, am 18. Januar
ſtattfindende Abend, iſt den Romantikern Schubert,
Schu=
mann und Volkmann gewidmet, und am dritten Abend
(15. März) iſt noch einmal Beethoven, und neben dieſem
Brahms und Prinz Louis Ferdinand von Preußen
(Klavierquartett) vorgeſehen. Abonnementsbeſtellungen
erfolgen wie ſeither durch eine zirkulierende Liſte und durch
die Hofmuſikalienhandlung Thies Nachfl. (Schutter).
— Deutſche Kunſt des Barock und Rokoko. Zu
den für Donnerstag, den 1., und Freitag, den 2. Oktober,
nachmittags um 4 Uhr, im Ehrenſaal der Jahrhundert=
Ausſtellung angekündigten Vorträgen des Herrn
Profeſſor Dr. Georg Biermann (mit anſchließender
Führung, durch die Ausſtellung) ſei bemerkt, daß an
beiden Tagen der gleiche Vortrag ſtattfindet, damit der
erwartete Beſuch der Vorträge im Hinblick auf die
Führungen ſich auf zwei Tage verteilt. Der
Karten=
verkauf hat an der Kaſſe der Jahrhundert=Ausſtellung
bereits begonnen. Der Ertrag aus dieſen Vorträgen
fließt dem Roten Kreuz zu.
— Poſtverkehr. Der Poſtauftragsverkehr
mit Oeſterreich (nicht auch mit Ungarn und
Bos=
nien=Herzegowina) wurde am 28. September wieder
auf=
genommen.
— Verwertung der Eichelernte. Die heſſiſch=
preußi=
ſchen Staatsbahnen haben mit Gültigkeit vom 28. Sept
zur Förderung des deutſchen Viehſtandes einen
Aus=
nahmetarif für Eicheln zu Futterzwecken
eingeführt. Dieſe Maßnahme legt den Gedanken nahe,
in unſeren heimiſchen Wäldern die diesjährige reiche
Eichelernte durch Arbeitsloſe ſammeln zu laſſen. Gerade
die Stadtverwaltungen von Darmſtadt und insbeſondere
von Offenbach, für welche die Arbeitsloſen ein
beachtens=
wertes Problem bilden, könnten hier durch ſchleunigſte
Organiſation außerordentlich ſegensreich wirken. Der
Einwand, daß die Kultur unſerer Wälder darunter leiden
könne, dürfte in Kriegszeiten und, wenn es ſich um die
Gewinnung eines wertvollen Futterartikels handelt,
ge=
wiß nicht ernſtlich erhoben werden können. Daß übrigens
die Eicheln, auch abgeſehen von ihrer Eigenſchaft als
Vieh=
futter, einen ganz erheblichen Wert beſitzen, dürfte daraus
hervorgehen, daß zurzeit von größeren Klenganſtalten für
das Kilo 5 Pfg. bezahlt werden. Eine Familie
Arbeits=
loſer könnte alſo leicht durch Sammeln von Eicheln auf
einen Tagesverdienſt von etwa 6 Mark kommen.
Deutſche Gefangene in England. Ein Darmſtädter
der am 28. Auguſt bei dem Untergang des kleinen Kreuzers
Mainz” in engliſche Gefangenſchaft geriet, richtete an
ſeine Angehörigen eine Karte, aus der hervorgeht, daß
die deutſchen Gefangenen in England gut behandelt
wer=
den. Die Karte lautet: Meine Lieben! Schwer verwundet,
kriegsgefangen. Aus dem Waſſer gefiſcht. „Mainz” unter
gegangen. Linke Seite voll Granatſplitter. Aufnahme
in England ſehr gut. Was die „Mainz”=Beſatzung am
28. Auguſt erlebt hat, kann ſich niemand von Euch
aus=
malen. Ich hatte mir’s auch nicht ſo gräßlich vorgeſtellt.
Im Gemeindegeſangverein der evangeliſchen
Stadtgemeinde beginnen am Freitag wieder die
Proben. (Näheres ſiehe Anzeige)
— Der Obſt= Gemüſe= und Kartoffelmarkt, verbunden
mit Obſt= und Gemüſe=Ausſtellung, der, wie alljährlich,
vom 10. bis 12. Oktober in den Saal= und Gartenräumen
der Brauerei „Zum Schützenhof” ſtattfindet, dürfte gerade
in der gegenwärtigen Zeit einem Bedürfnis entſprechen.
Der Zweck der Veranſtaltung iſt, gute und preiswürdige
Produkte, ſowie hervorragende Leiſtungen zur
Anſchau=
ung und zum Angebot zu bringen, den Konſumenten
Ge=
legenheit zu geben, gut und zu annehmbarem Preiſe
ein=
zukaufen. Der Obſtmarkt nebſt Ausſtellung insbeſondere
bezweckt. das Intereſſe am Obſtbau=, Obſtgenuß und an
der Obſtverwertung zu fördern und ſolches in weitere
Kreiſe der Bevölkerung zu tragen. Die Veranſtaltung
umfaßt: einen Obſt= Gemüſe= und Kartoffelmarkt; eine
Obſt= und Gemüſe=Ausſtellung und eine Verloſung. Zu
dem Obſt=, Gemüſe= und Kartoffelmarkt wird zugelaſſen:
a) fortiertes Tafelobſt, b) gepflücktes Wirtſchaftsobſt,e
gewöhnliches Wirtſchafts= und Moſtobſt, d) gedörrte und
eingekochte Obſtfrüchte, Obſt= und Beerenwein,
Obſtbrannt=
wein, Obſtliköre, Mus, Marmelade, Gelee uſw., e)
Speiſe=
kartoffeln, Händler ſind ausgeſchloſſen (insbeſondere auch
Salatkartoffeln), t) gedörrtes Obſt, g) Gemüſe (friſch),
h) getrocknetes Gemüſe, i) Gegenſtände zur Verpackung
und Aufbewahrung von Obſt und Obſtkonſerven. Der
Verkauf geſchieht, für Obſt hauptſächlich, verpackt in
Kör=
ben, Kiſten, Fäſſern oder nach Proben auf Tellern, welche
bei Obſt mindeſtens 2 Kilogramm, bei Kartoffeln
minde=
ſtens 5 Kilogramm wiegen ſollen. Bei Gemüſe ſind einige
Stück der betreffenden Sorten zu ſenden. Alle für das
Unternehmen beſtimmten Gegenſtände ſind unter
Be=
nutzung eines Meldezettels bis ſpäteſtens 8. Oktober,
nachmittags 5 Uhr, unter der Adreſſe: Herrn F. Röth,
Wienersſtraße Nr. 66, anzumelden. Später eingehende
Meldungen können nur ſoweit noch verfügbarer Platz
vorhanden iſt, Berückſichtigung finden. Eine Erhöhung
der Preiſe im Laufe des Marktes iſt unſtatthaft.
Ver=
käufer, welche nach Probe beſtellte Produkte nicht
probe=
mäßig liefern, werden zu ſpäteren Märkten nicht mehr
zugelaſſen, wie dies laut Komiteebeſchluß vom 10. Auguſt
1903 bereits mit einem Händler aus Rheinheſſen geſchah.
Der Markt beginnt am 10. Oktober, vormittags 10 Uhr
am 11. und 12. Oktober vormittags 9 Uhr, und dauert
bis nachmittags 5 Uhr. Am Sonntag, 11. Oktober, findet
ein Verkauf nur während der zugelaſſenen
Verkaufsſtun=
den ſtatt. Anmeldeformulare ſind von dem
Schriftführer, Herrn F. Röth, Roßdörfer Straße Nr. 17,
vom 1. Oktober ab Wienersſtraße 66, zu beziehen. Für die
Obſt=Ausſtellung werden zugelaſſen: Obſt,
Obſt=
produkte, Gemüſe, einſchließlich Kürbiſſe, Gerätes und
Hilfsmittel. Nur ſelbſtgezüchtetes Obſt wird zur
Prä=
miierung zugelaſſen. Für die Verloſung werden bis
7000 Loſe zu 30 Pfg. das Stück ausgegeben. 60 Prozent
des Erlöſes werden zum Ankauf von Gewinnen verwen
det. Die Gewinne beſtehen aus Körben mit Obſt,
Quan=
titäten von Obſt, Kartoffeln, Obſtwein, Konſerven,
Dörr=
obſt, Gelees, Marmeladen, Gemüſe, Gegenſtänden zur
Obſt=Behandlung,=Verwertung und=Aufbewahrung, ſo=
wie ſonſtigen im Haushalt nützlichen Gegenſtänden. Die
Verloſung findet einen Tag nach Schluß der Ausſtellung,
nachmittags 2 Uhr, in der Brauerei „Zum Schützenhof”
ſtatt. Gewinne, welche am dritten Tage nach der
Ver=
loſung nicht abgeholt ſind, werden ſofort verſteigert. Die
Gewinnliſte wird im Darmſtädter Tagblatt veröffentlicht.
* Die Städtiſche Bücherhalle bringt zur
öffent=
lichen Kenntnis, daß vom 1. Oktober ab die
Ausleihe=
ſtunden in der Städtiſchen Bücherhalle wieder
vormit=
tags von ½11 bis ½1 Uhr und abends von 6 bis
½ 10 Uhr ſind.
Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße
48) wurden im Monat Auguſt 320 Bücher entliehen;
ein=
geſchriebene Leſer ſeit 1. April 267. Geſchenke gingen ein:
Von Ungenannt 39 Bände verſchied. Zeitſchriften; von
Frau Direktor Payne 14 Bände und 2 Broſch.; von Herrn
Th. Bohne mehrere Jahrgänge Zeitſchriften; von Frl.
Helfmann ein Jahrgang Gartenlaube. Den gütigen
Ge=
bern herzlichen Dank! Anmeldungen weiterer Spenden
von Büchern und guten Zeitſchriften, ſowie
Beitrittserklä=
rungen zum „Verein für Verbreitung von Volksbildung”
(Mindeſtbeitrag 2 Mark), werden vom Vorſtand des
Ver=
eins gerne entgegengenommen. Unentgeltliche
Bücher=
ausgabe: Montag, Mittwoch und Freitag von abends 7½
bis 9 Uhr. Daſelbſt auch Bücherverzeichniſſe zu 20 Pfg.
Pakete für die Feldtruppen.
* Es iſt der dringende Wunſch vieler, an die im Felde
ſtehenden Familienmitglieder und Bekannte Pakete mit
warmen Unterkleidern, Wäſche, Eßwaren, Zigarren uſw.
ſenden zu können. Die Feldpoſt befördert aber nur
Samm=
lungen bis zum Gewichte von 250 Gramm. Gibt es nun
einen Weg, Pakete an die Feldtruppen gelangen zu laſſen?
Auf vielfache Anfragen wird hierüber nach Erkundigungen
an zuſtändiger Stelle das Folgende mitgeteilt:
I. 18. Armeekorps.
Für den Bereich des 18. Armeekorps iſt, wie ſchon
wiederholt bekannt gegeben, ein beſonderer Paketdienſt
ein=
gerichtet worden. Solche Pakete dürfen einen beliebigen
Umfang haben, ſie dürfen aber das Höchſtgewicht von 5
Kilogramm nicht überſteigen. Die Verpackung iſt
beſon=
ders ſorgfältig herzuſtellen, da die Pakete ſtarken Druck
aushalten müſſen, ohne dabei Schaden zu leiden. Vor allen
Dingen aber muß, wie bei allen Sendungen für das Feld,
die Adreſſe deutlich geſchrieben, feſt auf dem Paket
ange=
bracht und peinlich genau ſein, auch vollſtändig
ausgeſchrie=
ben ſein. Alſo keine Abkürzungen für „Regiment”, „
Ba=
taillon” uſw. Leicht verderbliche Waren dürfen nicht
bei=
gepackt werden. Pakete für Einzel=Empfänger folgender
Abteilungen des 18. Armeekorps und des 18. Reſerve=
Armeekorps, nämlich:
die Infanterie= und Landwehr=Regimenter Nr. 80, 81,
87, 88, Ulanen=Regiment 6, Feldartillerie=Regimenter
Nr. 21 und 63, Pioniere Nr. 21 und Nr. 25, Feldartillerie=
Regiment Nr. 27, Fußartillerie=Regiment Nr. 3,
Eiſen=
bahn=Regiment Nr. 2 und 3, Landſturm=Bataillon
Ha=
nau, Wetzlar, Oberlahnſtein und Frankfurt a. M.; ferner
für die dem 18. Armeekorps und Reſerve=Armeekorps
angehörenden ſelbſtändigen Maſchinengewehr=
Abteilun=
gen, Munitions=Kolonnen, Proviant=Kolonnen, Brücken=
Train, Fuhrpark=Abteilung, Sanitätstruppen,
Feldlaza=
rett, Scheinwerfer=Abteilung, Feldtelegraph,
Feldtele=
phon, Feldpoſt, Kraftfahrzeug=Abteilung,
werden angenommen täglich von vormittags 8 bis 12
Uhr, ſowie von nachmittags 2 bis 7 Uhr in den zum
Ver=
ſand errichteten Baracken der Etappen=Kommandanturen
1 und II des 18. Armeekorps am Güterbahnhof, Ecke
Schweizerſtraße und Mörfelder Landſtraße in Frankfurt.
Dieſe haben in den letzten acht Tagen bereits 14000 Pakete
und 300 Kiſten zum Verſand gebracht.
Die dem 18. Armeekorps angehörenden Regimenter,
die vorſtehend nicht aufgeführt ſind, gehören zur Etappen=
Kommandantur III in Darmſtadt, Hauptbahnhof.
Paketlieferungen für dieſe erfolgen alſo dorthin.
II. Pakete für andere Armeekorps.
Pakete an Empfänger in anderen Armeekorps ſind
gleichfalls zuläſſig. Es ſind dabei die oben angegebenen
Vorſchriften gültig und genau zu beachten. Solche
Sen=
dungen ſind an das betreffende Regiment und zwar an
deſſen Standort (Garniſon) zu adreſſieren. Die
Zuſen=
ung kann auch durch die Poſt erfolgen. In dieſem Falle
müſſen die Pakete bis zum Standort frei gemacht ſein.
Aber ich hatte das Glück, von einer mir ſehr naheſtehenden
Seite und gleichzeitig aus ganz autoritativem Munde alle
Einzelheiten über die Vorgänge am 24. und 25. Auguſt
d. J. zu hören, und ſo wiederhole ich das Weſentliche, weil
es von dieſer Stelle aus zur Allerhöchſten Kenntnis und
weiteren Veranlaſſung gelangt iſt:
Wir waren, ſo erzählte mein Gewährsmann, am
Mon=
tag, den 24. Auguſt, hier in Löwen eingetroffen und ich
hatte mit Herrn von Sandt zuſammen ein Zimmer im
Bahnhofhotel bezogen. Wir hatten die Aufgabe, vor allem
den Bahnhof zu ſchützen. Bei der Unterbringung und
Verpflegung meiner Leute ſtieß ich bereits beim
Bürger=
meiſter ſowohl als auch bei der Bevölkerung auf
Schwie=
rigkeiten. Die Mannſchaften wurden deshalb in
Alarm=
quartieren untergebracht, während die Löwener ſie
ur=
ſprünglich in Einzelquartiere legen wollten. Das hätte
natürlich den braven Löwener gepaßt, jeden Einzelnen
um die Ecke bringen zu können. In dieſer Nacht waren
wir, mit Ausnahme einer Pionierkompagnie, allein in der
Stadt. Am nächſten Tage begann der Durchmarſch eines
Korps, und da aus der Ferne immer ſtärkerer
Kanonen=
donner zu hören war, ſo wurde alles, was ankam, ſofort
nachgeſchoben. Um 5 Uhr nachmittags bekam der Reſt
der Landſturmkompagnie den Befehl, den
Nordweſtaus=
gang der Stadt zu beſetzen. Auch alle fußkranken Leute
wurden dorthin nachgeſchickt, zumal es hieß, daß es bis
auf 150 Meter Entfernung von der Stadt bereits zum
Kampfe gekommen ſei. Es hieß dann zwar, der Feind
ziehe ſich langſam zurück, doch hatte ich trotzdem den
glück=
lichen Gedanken, meine Mannſchaften zu alarmieren und
den Bahnhof zu ſichern. Kurz vor 8 Uhr abends ging
ich noch einmal durch die zum Bahnhof führende Rue
Leo=
pold und ſah hier eine Anzahl wenig
vertrauenerwecken=
der Geſtalten. Ich hielt deshalb auch den Revolver
demon=
ſtrativ in der Hand. Auf dem Bahnhofplatz waren um
dieſe Zeit die Begleitmannſchaften des ſchon abgerückten
Stabes mit den letzten Vorbereitungen auch zu ihrem
Ab=
marſch beſchäftigt. Einige Offiziere des Stabes beſtiegen
gerade ihre Pferde, als ich plötzlich in der Rue Leopold
einen Lichtſchein aufblitzen und gleich darauf einen Schuß
fallen hörte. Und nun ging mit einem Schlage überall
in der Stadt und aus den Häuſern das Geſchieße los.
Man ſchoß von den Dächern und aus den Kellern und
überall aus den Fenſtern, ſo daß unſere auf der Straße
befindlichen Leute ganz verdutzt waren, da ſie keinen
ein=
zigen feindlichen Soldaten auf der Straße ſahen. Ich
rief ihnen deshalb zu: In den Häuſern ſitzt der Feind!
Und nun erſt erfolgte eine Erwiderung des wahnſinnigen
Feuers. Ich kann ganz ausdrücklich behaupten, daß
un=
ſere Leute keinerlei Anlaß zu einem ſolchen Vorgehen
gegen uns geboten hatten, denn ſie hatten ſich längſt mit
den Bürgern angebiedert und ſtanden zum Teil in
Unter=
haltung mit ihnen auf der Straße, als der Krawall
los=
ging. Ich ſelber ſchlug mich mit 10 bis 12 Mann nach
dem Bahnhofgebäude durch und glaubte zunächſt immer
noch, wir ſeien vom Feinde umgängen, als ich plötzlich
auch meinen Hotelwirt und ſeinen Oberkellner aus den
Fenſtern ſchießen ſah, und zwar nach Herrn von Sandt
herüber, den er als den höchſten Führer unſerer Leute
angeſehen hatte. Auch aus dem Hotel Marie Théréſe
wurde auf uns beide geſchoſſen. Gott ſei Dank, ſchoſſen
die Schurken ſchlecht, aber fünf Offiziere und mehrere
Mannſchaften wurden doch verwundet und ein
Unter=
offizier getötet. Wir haben ihn gemeinſam mit den
an=
deren in Löwen Gefallenen am Bahnhof beerdigt.
Nach=
dem unſere Maſchinengewehre in Tätigkeit getreten waren
und faſt den ganzen Bahnhofplatz zuſammengeſchoſſen
hatten, wurden die umliegenden Häuſer abgeſucht und
da=
bei auch unſer Hotelwirt und der Oberkellner abgefaßt.
Sie ſind dann am nächſten Morgen mit einigen anderen
Franktireurs an die Mauer geſtellt und darauf in einer
Baugrube beigeſetzt worden. Ebenſo iſt in der Folge das
Strafgericht über alle diejenigen hereingebrochen, die
Waffen oder Muniton im Hauſe hatten. Insgeſamt ſind
etwa 40 bis 50 am Bahnhof und in der übrigen Stadt
zirka 250 erſchoſſen worden. Die Vorgänge in der Stadt
ſind ähnlich geweſen. Auch hier hat nach dem Lichtſchein
in der Rue Leopold ſofort die allgemeine Schießerei
be=
gonnen und es ſollen dort die hier ſtudierenden Ruſſen
vor allem eine verhängnisvolle Rolle geſpielt haben. Bei
der Zuſammenſchießung der von den Schuldigen
bewohn=
ten Häuſer hat unſere Artillerie mit möglichſter Schonung
der hiſtoriſchen Bauten verfahren. Auch ſind die Hoſpitäler
und Kirchen Löwens berückſichtigt worden. Leider hat es
ſich aber nicht vermeiden laſſen, daß die Kathedrale in
Brand geriet und daß auch die berühmte Bibliothek in
Flammen aufging. Als nun ein Flugfeuer das Rathaus
bedrohte, haben wir dem Weitergreifen des Brandes durch
Sprengungen Einhalt getan, durch welche leider einige
Häuſer am Markte zerſtört worden ſind.
Wir beſichtigten nunmehr zunächſt die Gräber unſerer
bei dem hinterliſtigen Ueberfall Gefallenen, die mitten
in dem blumengeſchmückten Rondell des Bahnhofsplatzes
liegen. Auch „ein treuer Eiſenbahner” wie die Inſchrift
auf dem einfachen Holzkreuz beſagt, liegt inmitten dieſer
Toten. Dann gingen wir die Bahnhofsſtraße hinab zur
Kathedrale von Löwen, die inmitten des Trümmerfeldes
auf dem Marktplatze wie eine zum Tode verwundete
Löwin daliegt. Noch ragen zwar die gewaltigen Mauern
und tragen das Dach der Kirche, aber ein Blick in das
jetzt geſchloſſene Innere zeigt, daß die Decke an mehreren
Stellen durchſchlagen iſt und die Einſturzgefahr bei dem
Dache beſteht. Erſchütternd wirkt der Totalanblick der
gewaltigen Halle nach ihrer Oeffnung, die auf Befehl und
unter Verantwortung des uns führenden
Generalſtabs=
majors erfolgt. Da iſt auch nicht einer unter uns, der
nicht aufs tiefſte bewegt wäre angeſichts dieſes Verluſtes
für unſere Kultur. Aber wir ſind in dieſem Augenblick
und nach der voraufgegangenen Unterredung gefeit gegen
jede unangebrachte Sentimentalität. Der Tod auch nur
eines unſerer Braven wiegt mehr als dieſes ganze
herr=
liche, aber tote Bauwerk, denn in ſeinen Mauern lagen
die Mordwerkzeuge aufgeſtapelt, mit denen man auf die
Unſerigen ſchoß. Die Löwener waren es, die die
Heilig=
keit des Ortes und das in ſchwerer Zeit und unter
gro=
ßen Opfern durch ihre Väter geſchaffene Kunſtwerk ſo
ge=
ring achteten, daß ſie Mordbuben hineinließen, um
An=
deres, Wichtigeres zu zerſtören. Wer macht der
klagen=
den Witwe des treuen Eiſenbahners den Ernährer
wie=
der lebendig? Wer von allen Löwener vermöchte den
Jammer der unmündigen Kinder des wackeren rheiniſchen
Landſturmmannes ungeſchehen zu machen, deren Vater
von den Schüſſen feiger Löwener Meuchelmörder getroffen,
ins Grab ſank? Die Mauern dieſer Kirche werden
wie=
der gebaut, ihre Gemälde wieder gemalt und ihre Altäre
neu hergerichtet werden. Aber unſere Toten gibt uns
nie=
mand wieder, und wenn geſagt worden iſt, die Schmach von
Löwen wird noch nach hundert Jahren an unſeren Händen
kleben, ſo können wir mit gutem Gewiſſen ſagen, daß die
Schmach von Löwen unſterblich iſt. (Schluß folgt.)
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
Nummer 269.
Das Porto beträgt bis zu 3 Kg. 20 Pfg., bis zu 5 Kg.
50 Pfg.
Vorgedruckte Adreſſen ſind bei den
Poſt=
anſtalten erhältlich. Es iſt der Deutlichkeit wegen nützlich,
dieſe vorgedruckten Adreſſen zu benützen. Von dem
Stand=
ort der Regimenter gehen dieſe Pakete an die ſogenannten
Sammelſtellen und werden von dort nach Gelegenheit
weiterbefördert. Da jetzt regelmäßige Züge für jede Armee
zur Verfügung ſtehen, iſt anzunehmen, daß ihre
Beför=
derung nach Möglichkeit beſchleunigt wird.
Rotes Kreuz.
(Bureau: Rheinſtraße 36, Fernruf 25. Geöffnet
ununter=
brochen von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends. Bureau
der Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20.)
Von mehr als einer Seite wird über Mißſtände bei
der Beförderung von Verwundeten auf der Eiſenbahn
Klage geführt. Es fehle häufig an Stroh und warmen
Decken, die Wagen ſeien voll Unrat, und dabei ſtehe faſt
an allen Stationen Perſonal des Roten Kreuzes bereit,
das nichts ſehnlicher wünſche, als helfen zu können. Es
ſei nicht überall jemand da, der diejenigen Verwundeten
bezeichne, deren Verbände erneuert oder die ſofort einem
Lazarett zugeführt werden müſſen. Dagegen geſchehe auf
manchen Strecken für die Verpflegung und die Erſriſchung
zu viel. Die Verwundeten beklagten ſich über Störung
ihrer Nachtruhe. Selbſtverſtändlich hat das Rote Kreuz
die Verpflichtung, dieſe Mängel beſeitigen zu helfen.
Könnte der Vorſchriſt gemäß jedem Hilfslazarett= und
Krankenzug ein Arzt als Führer beigegeben werden, ſo
wäre es deſſen Sache, durch rechtzeitige telegraphiſche
Be=
nachrichtigung der Bahnhofskommandanten oder
Bahn=
hofsvorſteher die Möglichkeit zu ſchaffen, den hilfsbereiten
Organen des Roten Kreuzes davon Kenntnis zu geben,
welche Dienſtleiſtungen von ihnen in Anſpruch genommen
werden und zu welcher Zeit. Der große Mangel an
Aerzten im Etappengebiet läßt dies aber nicht zu. Nun
hat zwar die Linien=Kommandantur C) die Begleitung der
Hilfslazarett= und Krankenzüge durch Mannſchaften
un=
ſerer Sanitätskolonnen planmäßig organiſiert, und dieſe
ſehr zweckmäßige Maßnahme wird, wie wir hoffen, bei
anderen Linien=Kommandanturen Nachahmung finden.
Aber damit darf das Rote Kreuz ſich nicht begnügen;
ſelbſtändiges, tatkräftiges Handeln aller ſeiner
betei=
ligten Organe iſt nötig. Insbeſondere müſſen die Herren
Vorſitzenden der Zweigvereine und Kolonnenführer dafür
ſorgen, daß ihnen das Eintreffen der Hilfslazarett= und
Krankenzüge rechtzeitig bekgnnt wird, daß am Bahnhof
genügendes Perſonal und Material für jede Art von
Hilfeleiſtung vorhanden iſt und daß, wenn die Züge ohne
einen Führer einlaufen, Art und Umfang der nötigen
Hilfeleiſtung erfragk wird. Auf dieſe Weiſe wird dem
überall vorhandenen und an vielen Orten bereits
betätig=
ten guten Willen trotz entgegenſtehender großer
Schwie=
rigkeiten die Beſeitigung der erwähnten Uebelſtände gewiß
gelingen.
Daß Gaben an Geld und Gegenſtänden für das
Rote Kreuz ſchon in ſehr beträchtlichen Mengen
einge=
gangen ſind, erkennen wir gerne und dankbar an.
Trotz=
dem wenden wir uns immer wieder bittend an die, die
unſerer Verwundeten und der Krieger im Felde noch nicht
gedacht haben, und an die, die ſchon eine offene Hand und
ein warmes Herz für die Bedürfniſſe derer gehabt haben,
die draußen für uns Leben und Geſundheit einſetzen
Hier gibt es kein Zuviel, wir dürfen im Geben nicht
er=
lahmen. Deppelt gibt, wer ſchnell gibt. Diesmal könnte
man aber auch ſagen: Wer ſchnell und doppelt gibt, lindert
wirklich vorhandene Not. Die Art und Beſchaffung des
Ehrenkleids unſerer Krieger durch unſere beſonders
für=
ſorgliche Heeresverwaltung verdient die dankbarſte
An=
erkennung. Aber wärmende Kleidungsſtücke bis ins
Kleinſte ſo zu beſchaffen, wie es deutſche Mütter und
Schweſtern ſo ſorglich wünſchen, iſt ſie nicht wohl im
Stande. Darum nicht müde werden im Stricken, Nähen,
Spenden von Gaben aller Art! Beſſer hundert
Kleidungs=
ſtücke über den Bedarf hinaus ins Feld ſchicken, als einen
unſerer braven Feldgrauen frieren laſſen. Jeder Beweis
treu gedenkender Liebe aus der Heimat ſtählt auch den
feſten Willen unſerer Soldaten, für deren Schutz das
äußerſte zu leiſten iſt. Wir wollen uns immer vor Augen
halten, wie dankbar wir dem wären, der unſerem
frieren=
den Sohn oder Bruder ein wärmendes Kleidungsſtück
gäbe, das oft mit allem Geld gar nicht zu beſchaffen iſt.
Und eben ſind wir Alle Brüder, und der Winter ſteht vor
der Tür!
Unſere Materialien=Abteilung nimmt dankbar jede
Zuwendung nicht nur für unſere verwundeten und
kran=
ken, ſondern auch für unſere kämpfenden Soldaten an.
Worms, 28. Sept. (Todesfall.) Herr Geh.
Kom=
merzienrat W. J. D. Valckenberg iſt am Sonntag
verſchieden. Der Verſtorbene war Inhaber der
weit=
bekannten Tuchfabrik gleichen Namens. Lange Jahre
hatte er dem Stadtverordnetenkollegium angehört und für
die Kirche war er unermüdlich tätig als lebenslängliches
Mitglied im Kirchenvorſtand von St. Martin und
Lieb=
frauen. Vom Großherzog wurde er in die Erſte
Kam=
mer der Stände berufen, ebenſo zeichnete ihn der
Landesherr durch Verleihung des Komturkreuzes zweiter
Klaſſe des Philippsordens aus. Der Verblichene war es
auch, der unſerer Stadt ein Denkmal Kaiſer Wilhelms
des Großen wünſchte, zu welchem Zweck die Stadt Worms
einen von ihm geſpendeten Fonds von 33000 Mark beſitzt.
Reichlich floſſen auch die Mittel für Stiftungen aller Art,
ſo beſitzt die Stadt die Valckenberg=Bollermann=Stiftung
für Geneſende.
Reich und Ausland.
Berlin, 29. Sept. In den geſtrigen Nachmittags= und
Abendſtunden wütete in Berlin ein von außerordentlich
ſtarken Regenfällen begleiteter orkanartiger Sturm,
der zahlreiche Schäden und Verkehrsſtörungen mit ſich
brachte. Mehrere Perſonen ſind erheblich verletzt worden.
Frankfurt, 29. Sept. Nach einer Mitteilung des
Ver=
bandes zum Schutz der deutſchen Tabakinduſtrie iſt ebenſo
wie die Zigarettenfabrik Jasmatzi, A.=G. Dresden, auch
die Firma A. Batſchari in Baden=Baden unter
Staatsaufſicht geſtellt worden. Die Beteiligung
engliſchen Kapitals wurde alſo bei beiden Firmen
nun=
mehr behördlich feſtgeſtellt.
Hannover, 29. Sept. Die Tierärztliche Hochſchule hat
dem ſcheidenden Oberpräſidenten Wentz el in
Anerken=
nung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Förderung
der Veterinärwiſſenſchaft die Würde eines Dr. med. vet.
Ehrenhalber verliehen.
Halle (Saale), 29. Sept. Die Militärverwaltung in
Halle an der Saale hat dem Berliner Tageblatt zufolge
zur Linderung der Not der Arbeitsloſen den
Weißen=
felſer Schuhfabriken einen Auftrag in Militärſtiefeln
für 2 Millionen Mark gemacht.
Leipzig, 29. Sept. Das Reichsgericht verwarf
die Reviſion des Bergmanns Pfaff aus Aachen, der am
2. Juli wegen Nordes zum Tode und wegen
Totſchla=
ges zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden war.
Er hatte den Mord am 22. Dezember 1913 im Walde bei
Altenwald an der eigenen Ehefrau begangen, und am
13. Januar erſtach er die Ehefrau Huſter. Ferner wurde
die Reviſion des Werkmeiſters Veith der von dem
Schwurgericht Bielefeld am 10. Juli 1914 wegen Mordes
zum Tode verurteilt wurde, verworfen. Er hatte am 14.
Januar in Benzkirchen ſeine eigene Ehefrau ermordet.
Schwerin, 28. Sept. Der frühere Leiter des Neuen
Theaters und jetzige Intendant des Schweriner
Hof=
theaters, Alfred Schmieden, iſt in der vergangenen
Woche in der Schlacht bei Noyon gefallen. Am 25.
September wurde Alfred Schmieden im Parke des
Schloſſes Charleton beſtattet. Während der Schlacht bei
Noyon war er zum Bataillonskommandeur befördert
worden.
Mailand, 28. Sept. Der Corriere della Sera erhält
folgende Drahtnachricht aus Durazzo: Der
alba=
niſche Senat hat nach lebhaften zweitägigen
Erörte=
rungen den türkiſchen Prinzen Burhan Eddin, den
Lieblingsſohn des entthronten Abdul Hamid, zum König
von Albanien ausgerufen. Dem Prinzen Burhan
Eddin, der im 33. Lebensjahre ſteht, zuliebe wollte Abdul
Hamid die ottomaniſche Thronfolge ändern, die beſtimmt,
daß der jeweils älteſte Prinz aus dem Haus Osman
Thronerbe iſt. Sein Vorhaben ſcheiterte jedoch an dem
Widerſtand aller alttürkiſchen Elemente. Burhan Eddin
ſoll bei dem Putſch Abdul Hamids im April 1909, der zu
ſeiner Entthronung führte, die Hand im Spiel gehabt
haben.
Rom, 29. Sept. Der Zeitung Popolo Romano iſt
keine offizielle Nachricht zugegangen, die die Wahl des
Prinzen Buhran Eddin zum Fürſten von Alba=
nien beſtätigt. Die Zeitung ſtellt im übrigen entſchieden
in Abrede, daß man jetzt an eine Expedition nach Albanien
denke.
Stimmen aus dem Publikum.
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
einerlei Verantwortung für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgejetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Den Schreiberinnen der beiden letzten „Eingeſandts”
über die deutſchen Frauen ſtimmt die Verfaſſerin
des Artikels „Ein Wort an die deutſche Frau” durchaus
bei. Auch ſie erkennt mit Hochachtung und Dankbarkeit
die Leiſtungen der echt deutſchen Frauen an und
es iſt ihr gar nicht beigekommen, vielmehr hat ſie ſich
aus=
drücklich dagegen verwahrt, dieſe Frauen in irgend einer
Weiſe herabzuſetzen oder zu verkleinern. Solchen, die
dies behaupten, ſei empfohlen, den Artikel nochmals
genau und ohne Voreingenommenheit durchzuleſen, und
ſie werden erkennen, daß in den beiden letzten Eingeſandts
Vorwürfe zurückgewieſen werden, die gar nicht
erhoben worden ſind.
Wir ſchließen hiermit die Erörterung über dieſe An
gelegenheit. Die Red.
— Das Eingeſandt in Nr. 265 veranlaßt mich, auf
die praktiſche Verwendung der zahlloſen
den Kriegern geſandten kleinen Pappſchachteln
auf=
merkſam zu machen, in die man die verbrauchten
Strümpfe einfach entweder nach Hauſe ſchickt oder in
die nächſte Sammelſtelle, um ſie, in Ordnung gebracht,
wieder zum weiteren Venutzen ins Feld zu ſchicken. Auf
dieſe Weiſe ſind Strümpfe und Pappſchachteln am beſten
auszunützen.
— Als ich am Sonntag abend mit Angehörigen,
von Roßdorf kommend, den Judenpfad paſſierte, wurden
wir von zwei Feldhütern angehalten, die uns erklärten,
nach Eintritt der Dunkelheit dürfe der Weg nicht mehr
begangen werden. Hiervon ſteht in der Bekanntmachung
Großh. Bürgermeiſterei nichts, denn es heißt da
aus=
drücklich, das Betreten eingefriedigter und uneingefriedigter
Grundſtücke ꝛc., aber nicht auch der Wege, iſt verboten.
Es wäre wünſchenswert, wenn entweder das Publikum
oder die Feldhüter in dieſer Richtung aufgeklärt
würden.
F. K.
— Zu dem Eingeſandt, betreffend
Uebervor=
teilung beim Kartoffelkauf, darf wohl
vorge=
ſchlagen werden, daß den Landwirten vorgeſchrieben
wird, auf ihren Wagen eine vorſchriftsmäßige Wage
mitzuführen.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 22.—28. Sept.
Bei ſchwachem Angebot bewirkte die überall
hervor=
tretende Nachfrage bis zum Donnerstag ein weiteres
ſchar=
fes Anziehen der Getreidepreiſe. Im Weizengeſchäft
machte ſich beſonders der lebhafte Bedarf ſeitens Süd= und
Weſtdeutſchlands fühlbar. Dabei wurden aufgrund der
Staffeltarife ſo hohe Preiſe geboten, daß die hieſigen
Müh=
len kaum Schritt halten konnten. Jedenfalls mußten
auch am Berliner Markte die Käufer ihre Gebote um 6—7
Mark erhöhen, um ſich wenigſtens einen Teil der
heraus=
kommenden Ware zu ſichern. Noch feſter war die
Stim=
mung für Roggen. Als Käufer für dieſen Artikel trat
beſonders das nordweſtliche Deutſchland auf, namentlich
Hamburg ſetzte ſeine Anſchaffungen bei ſteigenden Preiſen
fort. Dazu kamen die fortlaufenden Anſprüche der ſchwach
verſorgten Mühlen; auch Käufe der Händler, teils in
Dek=
kung gegen Vorverkäufe, teils zur Bildung von Vorräten,
trugen dazu bei, die Preiſe in der erſten Wochenhäffte um
10 Mark anziehen zu laſſen. Auch für Gerſte veranlaßte
die lebhafte Nachfrage Hamburgs eine weitere
Aufwärts=
bewegung. Hafer behielt zwar ruhiges Geſchäft, wurde
aber mitgezogen und gleichfalls höher bezahlt, zumal ſich
einiges Deckungsbedürfnis ſeitens der Händler zeigte.
Angeſichts dieſer erneuten Preisſteigerungen für ſämtliche
Getreidearten begann man ſich in den letzten Tagen
ein=
gehend mit der Frage der Einführung von Höchſtpreiſen
zu beſchäftigen, und da mit der Möglichkeit gerechnet
wer=
den muß, daß dieſe Höchſtpreiſe unter den geltenden Prei=
Der Krieg und die Deutſch=Amerikaner.
* Nachſtehender ſehr intereſſanter Brief aus
Ame=
rika an eine Darmſtädter Dame iſt uns zur
Ver=
fügung geſtellt worden:
Schenectady, N. Y., 8. Sept. 1914.
Nachdem ich nun auch heute noch Ihren erſten Brief
erhalten, nebſt den Zeitungen in letzter Woche, kann ich
nicht umhin, Ihnen gleich zu antworten. Ich kann Ihnen
gar nicht mit Worten ſchildern, welch große Freude Sie
mir mit Ihren Sendungen bereitet haben, denn ſeit dem
Ausbruch dieſes fürchterlichen Krieges iſt jedes
Lebens=
zeichen aus unſerem lieben deutſchen Vaterland, das wir
trotz langer Abweſenheit im Herzen lieb behalten haben,
ein wahres Labſal. Das ganze Deutſchtum der
Vereinig=
ten Staaten ſteht auf Deutſchlands Seite und kämpft nicht
nur im Geiſte mit, ſondern auch als wirkliche Tatſache
den Kampf gegen die deutſchfeindliche Preſſe. Die
ame=
rikaniſche Preſſe iſt faſt durchweg deutſchfeindlich infolge
der ſyſtematiſchen Verhetzung durch die engliſche Preſſe,
deren Korreſpondenten ſeit Jahren die amerikaniſchen
Blätter mit Nachrichten verſorgen. Es iſt geradezu
grauen=
haft, welch blühender Blödſinn dem amerikaniſchen
Pu=
blikum aufgetiſcht wird. Unwiſſenheit, Böswilligkeit und
fluchwürdige Senſationsſucht haben ſich in unſeligem
Bunde vereinigt, um Deutſchland zu ſchaden und das
ame=
rikaniſche Volk gegen unſer altes Vaterland aufzuwiegeln.
Da ſind aber wir Deutſch=Amerikaner nicht ruhig
ge=
weſen. Wir haben uns nicht geſallen laſſen, wie man
Deutſchland in dieſem heldenmütigen Kampfe verdächtige
und angreift. Wie in Deutſchland, ſo iſt auch hierzulande
der Furor teutonjeus aufgeſtanden und hat der Hetzpreſſe
ein Halt zugerufen. In allen Städten des Landes, wo
immer Deutſche wohnen, haben ſich die treuen Söhne
Ger=
manias zum Proteſt vereinigt. Es war ein ſchwerer
Kampf, aber es iſt uns nun doch gelungen, den
Lügen=
ſchleier zu zerreißen und das amerikaniſche Volk
einiger=
maßen aufzuklären. Dieſe Aufklärungsarbeit wurde
natürlich durch die fortwährenden Berichte über
Verfol=
gungen Amerikaner in Deutſchland, durch fortwährende
Niederlagen der deutſchen Truppen und der Flotte,
ſo=
wie über entſetzliche Greueltaten der deutſchen Soldaten
erheblich erſchwert. Können Sie ſich einen Begriff machen
welchen Eindruck ſolche verdammenswerten
Verleumdun=
gen hervorrufen? Langſam iſt es gelungen, das Volk
aufzuklären, daß dieſe Nachrichten nichts anderes ſind
als gemeine Lügen, deren ſich das heuchleriſche perfide
Albion bedient, um die Sympathie des amerikaniſchen
Volkes zu gewinnen und Deutſchland als eine ſchändliche
Macht hinzuſtellen.
Nun kamen die in Deutſchland auf Beſuch geweſenen
Amerikaner zurück und berichteten von der
außergewöhn=
lichen Freundlichkeit und Höflichkeit der Deutſchen und
be=
zeichneten die den Deutſchen angedichteten Schandtaten
als unwahr. Alle ſind des Lobes voll über Deutſchlands
Zuvorkommenheit, und der wahrhaft patriotiſche, auf
opfernde Geiſt des ganzen deutſchen Volkes hat ihnen
ge=
waltig imponiert. Von den Mißhandlungen der
Ameri=
kaner hört man jetzt nichts mehr und ebenſo wird jetzt nur
noch wenig über deutſche Greueltaten berichtet, da die
heimgekehrten Amerikaner gerade das Gegenteil — alſo
von belgiſchen Schandtaten — berichteten.
Das amerikaniſche Volk iſt ſehr naiv und hat kein
Verſtändnis für europäiſche Verhältniſſe und wird deshalb
leicht ein Opfer ſeiner Leichtgläubigkeit. Dabei iſt es aber
doch von einem Gerechtigkeitsgefühl durchdrungen und
immer läßt es ſich nicht beſchwindeln. Die Reaktion hat
denn auch ſchon eingeſetzt und heute wird den Berichten
kein Glauben mehr geſchenkt. Die Zeitungen ſelbſt lenken
etwas ein und Profeſſoren auf amerikaniſchen
Univerſi=
täten verfechten nun Deutſchlands Sache.
Bis es aber ſoweit kam, hatten wir einen ſchweren
Stand. Ich ſelbſt bekämpfe die deutſchfeindliche Preſſe
in engliſcher Sprache in meinem Blatt, und ebenſo auch
andere deutſche Zeitungen. In jeder Stadt wurde ein
literariſcher Ausſchuß ernannt zu dem Zwecke, falſche
Be=
richte und wiſſentlich falſche Entſtellungen zu korrigieren
und allem entgegenzutreten, was ſich als deutſchfeindlich
zeigt. Ich bin Sekretär des Ausſchuſſes hieſiger Stadt.
Wir hielten auch hier eine großartige Proteſtverſammlung
ab, wie ich es noch nie erlebt habe. Es war eine
patrio=
tiſche Kundgebung großen Stiles. Aber mit den
Pro=
teſten wollen wir es nicht bewenden laſſen. Wir ſind uns
wohl bewußt, daß dieſer Krieg Deutſchland große
Wun=
den ſchlägt, und wir ſind gerne bereit, zu helfen, ſoweit
dies mit Geld möglich iſt. Ueberall ſind die Deutſchen
organiſiert und leiten das Hilfswerk, und geradezu
rüh=
rend ſind die Anſtrengungen und Reſultate deutſcher
Hilfsbereitſchaft in Amerika. Wer nur irgendwie
mithel=
fen kann, ſteuert ſein Scherflein bei. Die Deutſchen von
Chikago haben ſich vorgenommen, eine Million Dollars
allein zu ſammeln, und wie dort, ſo iſt es in allen Städten.
Ich möchte Ihnen und allen meinen lieben Landsleuten
zurufen: Verzagt nicht, wir Deutſche in Amerika halten
zu Euch, gehen mit Euch durch Dick und Dünn und ſcheuen
keine Opfer, um Deutſchland den Platz an der Sonne zu
ſichern. Wir werden Millionen ſammeln an Geld, um
dadurch wenigſtens unſere Anhänglichkeit und Liebe zum
Ausdruck zu bringen, da wir es in keiner anderen Weiſe
tun können. O könnten wir doch hinüber, um Euch zu
helfen, Hunderttauſende wären bereit, ihr Blut auf dem
Altare des alten Vaterlandes zu opfern. Die Stimme
des Blutes ruft — wir können aber nicht kommen. In
der Stadt Neu=York ſind mehr als 50000 Reſerviſten, die
nur allzu gerne kommen möchten, aber es iſt nutzlos. Die
es verſucht haben, ſind von den Engländern im engliſchen
Kanal aufgefangen und nach England als Gefangene
ge=
bracht worden. Manche derſelben ſind wieder
zurück=
gekehrt. Der deutſche Konſul warnt vor dem Verſuch, nach
drüben zu gelangen, und trotzdem iſt es einigen Leuten
gelungen, ſich durchzuſchmuggeln. In Neu=York ſind nun
dieſe bedauernswerten Menſchen, ohne Beſchäftigung, auf
die Wohltätigkeit der deutſchen Landsleute angewieſen.
Die deutſchen Hallen ſtehen den Reſerviſten zur
Ver=
fügung, dort wird von deutſchen Frauen gekocht. Es iſt
keine kleine Aufgabe, aber ſie wird getan, gerade wie jede
Aufgabe auch von den Deutſchen im Feindesland und
in der Heimat getan wird. Wenn ich jemals ſtolz war,
ein Deutſcher zu ſein, ſo bin ich es heute und werde es
bleiben, ohne Rückſicht auf Deutſchlands Triumph oder
Untergang.
Liebe Freundin! Das Herzeleid, das wir Deutſche
ſchon erduldet, vermag ich nicht zu ſchildern. Dieſe
ent=
ſetzlichen Lügenberichte! Gleich von Anfang an wurde von
einer Niederlage nach der anderen berichtet. Trotzdem
ich wußte, daß die Berichte erlogen waren, ſo kann man
ſich doch einer gedrückten Stimmung nicht entziehen. Mit
wahrhaft hölliſchem Vergnügen berichteten die
Extra=
blätter von deutſchen Niederlagen. Bei Lüttich ſollen die
Deutſchen furchtbare Verluſte erlitten haben — 25000
Tote. Die deutſche Flotte wurde vernichtet. Einmal waren
es 7, dann 3, dann 19 Schiffe, welche die Engländer in den
Grund gebohrt. Das Kanonenboot „Panther” wurde in
den Grund gebohrt, die Krenzer „Goeben” und „Breslau”
haben ſich ergeben. Zeppeline wurden mindeſtens ſchon
ein Dutzend vernichtet und ganze Regimenter Ulanen und
andere Truppen wurden einfach in die Luft geblaſen. Der
Nummer 269.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
Seite 5.
ſen feſtgeſetzt werden dürften, ſo hat die Kaufluſt ſeit
Frei=
tag merklich nachgelaſſen, während viele Händler, die in
der letzten Zeit auf Vorrat gekauft hatten, ängſtlich
wur=
den und ihre Ware abzuſtoßen ſuchten. Unter dem
Ein=
fluß dieſer Verhältniſſe geſtaltete ſich die Tendenz am
Schluß der Berichtswoche matt und die Preiſe mußten den
größten Teil des in der erſten Wochenhälfte erzielten
Ge=
winnes wieder aufgeben. Es ſtellten ſich die Preiſe für
inländiſches Getreide am letzten Markttage pro 1000 Kilo
in Mark wie folgt:
Berlin . .
Königsberh
Danzig .
Poſen
Breslau
Roſtock .
Hamburg
Kiel
Leipzig .
Dresden
Altenburg.
Cöln .
Frankf. a. M.
Mannheim
München
Weizen
247
235-249
245
240-242
235-240
242-247
255-256
255
248-254
244-248
235-240
265-270
260-265
270-280
266-275
Roggen
220-221
214
212.
216
210-215
210-218
234-235
240
225-230
219-223
215-220
230-235
230-232½
22½-232½
230-238
222½-227½
212½-230
223-228
230-232
222½-235
221-228
H. Frankfurt a. M., 29. Sept. (Fruchtmarkt=
Hericht.) Am Wochenmarkte war Landweizen und
Brau=
gerſte ſtärker angeboten und auch im Preiſe billiger
erhält=
lich. Die Mühlen zeigten aber nur wenig Kaufluſt, da die
erwartete Feſtlegung von Höchſtpreiſen eine neue Lage
ſchaffen dürfte. Landroggen ruhiger und behauptet. In
ausländiſchem Getreide iſt noch mäßiges Quantum
vor=
handen, jedoch die Forderungen bleiben zu hoch gehalten.
Neuer Hafer reichlicher offeriert, doch beſteht auch einiger
Konſumbegehr, wobei die Preiſe unverändert gegenüber
der Vorwoche ſchließen.
An der Berliner Produktenbörſe war zu
Beginn gut behauptete Tendenz, dann aber erfolgten
größere Abgaben und es fand ſtärkeres Provinzangebot
ſtatt, ſo daß eine rückläufige Preisbewegung für
Loko=
getreide eintrat, bei Weizen und Roggen um faſt 3 Mark;
auch Hafer und Gerſte verflauten auf das Inlandsangebot,
während für Mais und Futterartikel beſſere Kaufluſt
vorlag.
Hier notierten die Preiſe bei 100 Kilogramm netto
loko: Weizen, hieſiger und Wetterauer 26—26.75—26.50,
Kurheſſiſcher 26—26.25, ausländiſcher 30; Roggen,
hieſi=
ger und Pfälzer 23—23.25; Gerſte, hieſige und
Wetter=
auer 22.50—23; Mais 22, Hafer, hieſiger und bayeriſcher
23—23.40, Weizenkleie 14.50—14.75, Weizenmehl, hieſiges
40.50—41.25 Baſis 0, ab Mühle; Roggenmehl, Baſis 01,
32.50—33, ab Mühle; Kartoffeln in größeren
Quan=
titäten 5.50—5.75.
Frankfurt a. M., 29. Sept. (Viehhof=
Marktbericht.) Auftrieb: Rinder 1648 (Ochſen 366,
Bullen 124, Kühe 1158), Kälber 374, Schafe 130, Schweine
2223. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Mk.:
Ochſen: a) 1. 52—58 (Schlachtgewicht 95—100), 2. 48—51,
(90—94); b) und e) 44—47 (81—87); Bullen: a) 44—47
(73—78), b) 40—43 (70—74), c) 36—39 (65—70); Kühe:
a) 41—44 (74—80), b) 38—43 (70—75), c) 1. 36—40 (70
bis 73), 2. 34—37 (63—70), d) 28—33 (56—66), e) 23—27
(52—61); Jungvieh: Kälber: a) — b) 54—56 (90—93),
c) 50—54 (85—92), d) 44—48 (75—81), e) 42—43 (92—94);
Schafe: —; Schweine: a) 50—53 (64—66), b) 50—52 (63
bis 65), c) 50—53 (64—66), d) 50—53 (64—66).
Marktver=
lauf: Ochſen lebhaft, ſonſt flau; Kälber anfangs lebhaft,
ſpäter langſam; Schafe ruhig; Schweine rege. Schweine
und Rinder Ueberſtand. — Kartoffeln en gros 5,25
bis 5,50 Mk., en detail 6—7 Mk.
Literariſches.
— Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914.
Allgemeine Kriegszeitung. Wöchentlich 1 Heft zum Preiſe
von 25 Pf. Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in
Stutt=
gart, Berlin, Leipzig, Wien. Das 2. Heft dieſer mit
Recht meiſtbegehrten Kriegsgeſchichte liegt uns vor. In
gleich vorzüglicher Ausſtattung wie das 1. enthält auch
dieſes Heft eine Fülle hochintereſſanter Beiträge in Wort
und Bild. Wir heben daraus hervor vom textlichen Teil:
Die Geſchichte des Weltkrieges 1914 (Fortſetzung, 25. Juli
bis 4. Auguſt). Illuſtrierte Kriegsberichte: Das Gefecht
General v. Emmich ſoll ſich aus Verzweiflung diePulsadern.
durchſchnitten haben, Kaiſer Wilhelm habe einen
Selbſi=
mordverſuch gemacht und ebenſo begingen andere deutſche
Generale Selbſtmord. 110 ſozialdemokratiſche
Reichstags=
abgeordnete ſollen ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſein, da
ſie gegen den Krieg proteſtierten, in Deutſchland ſei eine
Hungersnot ausgebrochen, die Leute ſeien in
Verzweif=
lung. Der deutſche Kronprinz iſt ſchon zweimal getöter
worden und Kaiſer Franz Joſef ſchon dreimal. Der
Kronprinz ſei ſchuld an dem ganzen Krieg und habe
den=
ſelben erklärt und ſei deshalb von ſeinem Vater mit der
Fauſt niedergeſchlagen worden. Bayern habe ſich nicht
nur geweigert, in den Krieg zu ziehen, ſondern habe
Preußen ſelbſt den Krieg erklärt. Italien ſoll
Deutſch=
land den Krieg erklärt haben, und ebenſo ſoll Schweden
gegen Deutſchland mobil machen. Die Oeſterreicher ſollen
überhaupt ſchon gänzlich aufgerieben ſein, die Serben
wollen 200000 auf einmal gefangen haben.
Nun denken Sie ſich einmal die Stimmung, welche
die Verbreitung ſolcher Nachrichten auf die Gemüter haben
muß. Wir Deutſche haben uns natürlich nicht
anfech=
ten laſſen, wir kennen die Verhältniſſe beſſer, aber
trotz=
dem tat es uns weh, immer und immer ſolche
Tataren=
nachrichten zu leſen, die meiſtens von gehäſſigen
Bemer=
kungen durchflochten waren. Zum guten Glück haben wir
eine drahtloſe Telegraphenſtation in Amerika, die zu
ſprechen begann und von deutſchen Erfolgen meldete. Da
konnte die Wahrheit nicht mehr länger verborgen bleiben
und wir haben dann mit Stolz und großer Genugtuung
von den deutſchen Erfolgen geleſen. Heute ſind die
Eng=
landsfreunde kleinlaut, aber immer wird noch verſucht.
die deutſchen Siege als geringfügig, die Erfolge der
Ver=
bündeten aber als großartig erſcheinen zu laſſen. Dem
Durchſchnittsamerikaner iſt aber ein Licht aufgegangen
und er erkennt jetzt an, daß die einzigen Sieger ſoweit
— die Deutſchen ſind.
Ich habe Ihnen in den vorliegenden Blättern ein
Bild entrollt, ſo gut ich es vermag. Was uns bis in die
Tiefen des Herzens ergreift, das iſt die Einmütigkeit des
deutſchen Volkes, der eiſerne Wille, unter allen
Umſtän=
den zu ſiegen, was immer auch der Einſatz ſein mag. Und
glauben Sie mir, auch das amerikaniſche Volk wird bald
mit den Deutſchen ſein, denn ein heldenmütiger Kampf
findet ſtets ſeine Unterſtürzung. — Ihre Zeitungen habe
ich durchgeleſen, mit großem Intereſſe, und habe ſie dann
Freunden gegeben, denen es ebenfalls große Freude
berei=
tete, etwas über Deutſchland direkt zu erfahren.
bei Lagarde. Minenſprengung in der Themſe. Die
Be=
ſchießung von Libau. Zur Schlacht bei Metz. Vom
Roten Kreuz. Belfort uſw., von Abbildungen zunächſt
das doppelſeitige Kunſtblatt: Die Heldentat des deutſchen
Minenlegers „Königin Luiſe” vor der Themſemündung
am 8. Auguſt. Nach einer Originalzeichnung von Prof.
Hans Bohrdt, ferner: In Berlin vor dem Königl. Schloß
nach der Schlacht bei Metz. Nach einer Originalzeichnung
von Hugo L. Braune. Anreitende ruſſiſche Kavallerie
wird von drei deutſchen Infanteriſten beſchoſſen. Nach
einer Originalzeichnung von E. Zimmer. Schweſtern
vom Roten Kreuz beim Kochen von Krankenkoſt. Wie uns
der Verlag mitteilt, wurden von den erſten beiden Heften
bereits nahezu 1 Million Exemplare beſtellt, ein Beweis
für das ungewöhnlich große Intereſſe an dieſer
Illu=
ſtrierten Kriegsgeſchichte.
Wie erleben wir den Krieg?
Zum Beſten des Roten Kreuzes und der
Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt ſprach
geſtern abend D. Traub=Dortmund im Feſtſaale der
Turngemeinde über das Thema „Wie erleben wir den
Krieg‟
Das Alltagsleben iſt faſt wie ſonſt. Erſt als zwei
Verwundete über die Straße kommen, wiſſen wir, daß
wir im Kriege leben. Denn manchmal muß man ſich in
der Tat fragen: „Iſt es wirklich wahr, oder iſt es nur
ein Spuk, ein Traum, daß Krieg ſei?” Und wenn wir
auf=
wachen, müſſen wir uns erſt zurechtfinden, daß wir den
größten Weltkrieg haben, und daß wir in eine Situation
verwickelt ſind wie ſie nicht wiederkommt.
Wie am Himmel ſchwarze Wolkenſchatten aufſteigen,
ſo kommen jetzt die Sorgen zu uns. Sorgen über den
Kriegsſchauplatz, das darf man gar nicht laut ſagen, denn
wir müßten uns ſchämen. Trotzdem lauſcht man doch
zu=
weilen am Fenſter auf das Läuten der Siegesglocken.
So ſind wir allmählich etwas nervös geworden. Ich
meine, das iſt ſchlimm, wenn wir nicht die Zuverſicht der
erſten Kriegswochen behalten! Dann geht’s uns, ſo
fürchte ich, wie den Franzoſen, die ſich eingebildet hatten,
auf einer via triumphalis nach Berlin zu kommen. Es iſt
nicht angebracht, die Stärke unſerer Gegner herabzuſetzen.
Das haben wir nicht nötig. Faſt lebte man ſich bei uns ſchon
in die Gewohnheit hinein, morgens beim Kaffee eine
Sie=
gesnachricht zu leſen. Jetzt erkennen ſie alle, daß ſo ein
Weltkrieg eine blutig=ernſte Sache iſt. Darum iſt es ganz
gut, daß Sorgen das Volk in die Höhe treiben, damit die
Menſchen erſt mal lernen, zu ſorgen. Jeder, der mit
ſei=
nem Volke lebt, hat ſeine Freude, daß wir wiedermal
eine mächtige Sorge haben. Denn die Sorgen ſind dazu
da, daß der einzelne wächſt. Heute kommt die
Weltge=
ſchichte und gibt dem deutſchen Volke eine mächtige
Auf=
gabe. Da möchte ich nicht Aechzen und Stöhnen hören,
ſondern die Freude, die der Schüler in der Schule
emp=
findet, wenn ihn der Lehrer zur Löſung einer ſchweren
Aufgabe bevorzugt.
Liebe, wandelnde Sorgen, das ſind unſere
Verwun=
deten. Angeſichts dieſer Sorgen, die zu uns
hereinwan=
ken, muß das Herz doppelt ſtark ſein, dürfen wir uns
nicht auf den Boden drücken laſſen, ſondern maſſen mit
doppelter Liebe ſorgen. Habt jetzt den Menſchen vielfach
lieb! Nicht weinen ſollen wir, ob dieſer wandelnden
Sorgen, die nur zu uns gekommen ſind, daß wir uns
wieder aufrecken. Und noch eins: So mancher
Orgel=
dreher von 1870/71 tut einem in der Seele leid. Da
wol=
len wir heute geloben, daß wir für die von 1914 beſſer
ſorgen, und daß ſolche lebendigen Anklagen uns nicht
gegenübertreten, daß jeder draußen weiß, dein deutſches
Vaterland ſorgt für dich und läßt dich nicht im Stich.
Noch andere Sorgen kommen zu uns; ſo die, die wir
aus dem alten Spruch kennen: Was werden wir eſſen, was
werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Es
iſt eine erhebende Sache, zu konſtatieren, wie die Mütter
in der Maſſe unſeres Volkes das tragen. Das ſoll nicht
vergeſſen werden.
Richten wir uns auf lange Sorgen ein. Denken wir
nicht, es ſei in ein paar Wochen vorbei. Seien wir wach.
Man kann vom Mann und der Frau verlangen, daß ſie
der Wahrheit ins Geſicht ſehen. Die Wahrheit heißt heute
ſo, daß wir alle noch bequem leben, daß wir uns noch
viel abgewöhnen können, und daß wir große Zeiten
er=
leben können, wo wir uns mit trockenem Brote begnügen
dürfen
Die Sorge iſt gar nicht ſo ſchlimm. Nur die Angſt
davor. Aber die Sorgen wachſen aus der Maſſe heraus
in den Mittelſtand. Und in deſſen unterem Teil ſind die
Sorgen jetzt vielleicht größer, wie in dem ſogenannten
gehobenen Arbeiterſtand. Zu den Künſtlern und
Schrift=
ſtellern kommen die Sorgen auch. Und was ein
Kauf=
mann durchmacht, wenn die Bücher leerſtehen und die
Wechſel kommen, das iſt auch ein ſtilles Heldentum.
Die großen Sorgen, die der Einzelne
erlebt, werden klein an dem großen
Maß=
ſtab der Sorge um die nationale Exiſtenz
Wenn am Montag in Berlin der Deutſche Handelstag,
die Landwirtſchaftskammern, die ſchwere und die
verar=
beitende Induſtrie das einheitliche Bekenntnis abgaben:
Wir halten durch, ſo iſt das die einzige Antwort auf jene
gewaltige Unſumme von Sorgen.
Gegenüber dieſen Dingen ſind da andere Sorgen
verhältnismäßig ganz klein. So wegen Reims und
Löwen. Oder, wenn man mal ſo ſagen will: Sind
wir Barbaren? (Heiterkeit.) Es iſt nicht der Rede wert,
daß wir uns darum ſorgen. (Bravo!) Unſer Volk iſt in
ſeiner Maſſe tauſendmal gebildeter, als was jenſeits
un=
ſerer Grenzen lebt. In Brüſſel ſah ich kürzlich einen deutſchen
Feldwebel an der Hand eines Buchs ſeinen Leutendie
Kunſt=
ſchätze ſehen lernte. Ich möchte mal den ruſſiſchen oder
engliſchen Feldwebel ſehen, der das nachmacht. (
Heiter=
keit und Zuſtimmung.) Wer das Kunſtwerk in Reims
gefährdet, ſind nicht wir Deutſche, ſondern die, die es aus
einer gewiſſen Feigheit heraus zu einem artilleriſtiſchen
Stützpunkt gemacht haben. Und die Künſtler ſollten am
wenigſten klagen. Wieviel Kunſt iſt ſchon unter
Trümmern untergegangen! Und trotzdem ſind wieder
neue Kunſtwerke aus ihnen emporgeblüht. Wo alte
Werte zuſammenſtürzen, da ſagt das Weltenſchickſal: ich
traue dir Volk zu, daß du wieder neues ſchaffft. Viele
Sentimentalität ſollte im weiten Publikum endlich zu
Grabe getragen werden. Ein Sohn der pommerſchen
Erde oder dieſes ſüddeutſchen Landes iſt mir denn doch
als Menſchenkind lieber, als daß ich es opferte irgend
welchen äſthetiſchen Bedenken. (Zuſtimmung.)
Und die Sorge iſt größer: Wieviel tüchtige Menſchen
gehen doch in dieſem Kriege dahin! Iſt das der Sinn
der Weltgeſchichte, daß wir einen Mann wie Frank
ver=
loren haben? Daß wir die vielen, vielen Offiziere
hin=
geben müſſen? Da kommen wir hinein in ſchwere, ſchwere
Fragen. Aber ich möchte an Bismarck erinnern, als er
ſeinen Reitknecht aus dem Waſſer rettete. Herrgott, wenn
Bismarck damals ertrunken wäre! Was wäre uns allen
verloren gegangen! Und heute? Wo es ſich, wie jetzt,
um das Leben unſeres ganzen Vaterlandes handelt, da
ſpringt die Jung= und Altmannſchaft vor, um zu retten
und ſollte ſie ſelbſt dabei zugrunde gehen.
Hoffentlich wird bald Frieden — ſagt mancher, wenn
er in die Verluſtliſten ſchaut. Das muß feſt bei uns ſtehen:
Wenn wir Frieden ſchließen, dann aber nur einen ſolchen,
der hundert Jahre beſtehen kann. (
Zuſtim=
mung.) Nicht aber einen Frieden, der uns einige
Feſtun=
gen und einige Fetzen Land brächte, der aber in ein paar
Jahren wieder gebrochen werden könnte. Da müßten wir
uns ja ſchämen vor dem jungen Blut, das da draußen
fließt für uns und dafür, daß endlich neue große, beſſere
Verhältniſſe entſtehen.
Vielleicht wollen Sie nun von mir hören, wie es
kommt, daß Gott dieſen Krieg zuläßt. Ueber dieſe Frage
dürfen wir uns jetzt am allerwenigſten Gedanken machen.
Dafür wird auch die Zeit kommen. Es iſt aber keine
Schande, wenn man mit dieſer Frage nicht fertig wird.
Und es iſt unrecht, wenn man ſich davon die innere
Elaſti=
zität und Kraft nehmen läßt, daß zu demſelben Gott der
Ruſſe und der Deutſche, der Engländer und der Franzoſe
betet.
Unſere Enkel und Urenkel werden einſt ſagen, wie
glücklich waren doch die, die damals die Wende der
Welt=
geſchichte erlebten! Es iſt etwas Gewaltiges, was
drau=
ßen geſchieht. Da wollen wir die Egoiſten und Philiſter
ihrem Schickſal überlaſſen. Wir müſſen jetzt auf der Höhe
bleiben. Wir haben geſehen, wie unſer Heer auszog, wie
es ſich draußen ſchlug. Man hat ſeine Freude an dem
Anſtand, der Gewiſſenhaftigkeit und Schlichtheit — man
möchte ſagen Reklameloſigkeit —, die ſich da zeigten. Dazu
paßt in der Tat die feldgraue Uniform. Mit Stolz ſoll
es geſagt werden, was das blaue Blut, was die Junker
getan haben, daß ſie in der Verluſtliſte obenan ſtehen!
Genau mit derſelben Schärfe muß betont werden, daß
unſere deutſchen Arbeiter die Probe glänzend
be=
ſtanden haben. Laßt uns aber auch nicht vergeſſen, daß
nach 1813 ein 1817 kam, da man die Burſchenſchaften
ver=
folgte, einem Arndt den Prozeß machte und den alten
Jahn ins Gefängnis warf. Sorgen wir alſo dafür, daß
auf 1914 keine „ſiebzehn” folgt. (Lebhafter Beifall und
Händeklatſchen.) Laſſen wir uns auch unſers Kaiſers
erfreuen. Helgoland und die Flotte ſind ſein Werk. Dazu
die deutſche Sozialpolitik. Das war gute Vorausſicht.
Bei dieſem Krieg handelt es ſich um eine innere
Notwen=
digkeit. Das danken wir beſonders dem Kaiſer, daß er
bis zur letzten Stunde den Frieden erhalten wollte.
So iſt uns der Krieg zu einem heiligen Krieg
geworden. Die Liebe iſt wieder einmal eine Macht
ge=
worden. Wir haben herrliche Beiſpiele von
Opferwil=
ligkeit. Das aber ſollten ſich viele vor Augen halten:
So lange man ſich ſelbſt nicht weh tut, ſo lange opfert
man noch nicht! Die Liebe gibt auch ein Recht zum
Haß! Namentlich da, wo Lüge und Gemeinheit unſer
Volk in den Staub zu ziehen ſuchten. (Bravo!) Ich
be=
greife die elementare Wut der belgiſchen Männer; was
der Ruſſe tut, iſt das Produkt ſeiner Erziehung, und die
Franzoſen können nun mal nicht von ihrer Eitelkeit
los=
kommen. Aber gegen die da drüben über dem Kanal habe
ich den ehrlichſten Haß. (Stürmiſches Händeklatſchen.)
England läßt gewiß jeden hochkommen, aber auch bis in
den tiefſten Abgrund ſinken. Es hat keine Volksſchule.
Wohl aber ein Söldnerheer. Darum beſitzt es nicht das
Recht, die Moral anzurufen.
In dieſer ſchweren Zeit tut der ſeinen Dienſt, der
dem andern Kraft einflößt. Der aber ſei bei uns
ver=
dammt, der den andern flau macht. Mut ſoll uns
be=
ſeelen. Und Ruhe. Wie draußen im Heere der Geiſt der
Pflicht das entſcheidende Wort ſpricht, ſo auch bei uns,
die wir hinter der Front ſind. Bei aller
Herzensanteil=
nahme, Ruhe und geradeaus zum Ziele, um das wir
kämpfen, ein neues, ein größeres Deutſchland! Erheben
Sie ſich darum zum gemeinſamen Geſetz unſer ſchönes:
„Deutſchland, Deutſchland über alles”
Die Verſammlung, die den mächtigen Saal bis auf
das letzte Stehplätzchen füllte, ſang darauf als Schluß
ſtehend das deutſche Lied.
(25
Neues aus westen
und Osten,
* Großes Hauptquartier, 29. Sept.,
abends. (W. T. B. Amtlich.) Auf dem
rechten Heeresflügel in
Frank=
reich fanden heute bisher unentſchiedene
Kämpfe ſtatt.
Auf der Front zwiſchen Oiſe und
Maas herrſcht im allgemeinen Ruhe.
Die im Angriff gegen die Maasforts
ſtehende Armee ſchlug ſiegreich
fran=
zöſiſche Vorſtöße aus Verdun und
Toul zurück.
Geſtern hat die Belagerungsartillerie
gegen einen Teil der Forts von
Ant=
werpen das Feuer eröffnet.
Vorſtöße belgiſcher Kräfte gegen die
Einſchließungslinie wurden vollſtändig
zurückgewieſen.
Im Oſten ſcheiterten ruſſiſche
Vorſtöße, die über den Njemen gegen
Suwalki erfolgten.
Gegen die Feſtung Oſſowiece trat
unſere ſchwere Artillerie in den Kampf.
Die Beſchießung der Forts von
Antwerpen hat begonnen.
* Amſterdam, 29. Sept. Telegraph meldet aus
Antwerpen: Am 28. September nachmittags haben
die Deutſchen mit der Beſchießung der Forts
Waelhem, St. Katharina und Wievre begonnen.
Nach offiziellen belgiſchen Mitteilungen ſind die
Deut=
ſchen jetzt in Mecheln eingezogen.
Seite 6
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
Nummer 269.
Erfolge im Oſten und Südoſten.
* Wien, 29. Sept. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird amtlich gemeldet: 29. Sept., mittags. Angeſichts der
von den verbündeten deutſchen und öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Streitkräften eingeleiteten neuen Operationen
ſind beiderſeits der Weichſel rückgängige
Bewegungen des Feindes im Zuge.
Starke ruſſiſche Kavallerie wurde
unſerer=
ſeits bei Biecz zerſprengt.
Nördlich der Weichſel werden mehrere
feind=
liche Kavallerie=Diviſionen vor den
ver=
bündeten Armeen hergetrieben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
von Höfer, Generalmajor.
Aus dieſer Meldung iſt zu erſehen, daß jetzt die
ver=
bündeten Armeen im Norden Galiziens gemeinſchaftlich
vorgehen. Im Norden Galiziens bildet die Weichſel
auf große Strecken die Grenze zwiſchen Galizien und
Polen. Biecz iſt ein Ort in den nördlichen Ausläufern
der Karpathen. Es dürfte ſich bei der Kavallerie, die
dort zerſprengt wurde, um weit vorgeſchobene
Truppen=
teile handeln.
Eine weitere Meldung berichtet über die Lage auf
dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz:
* Wien, 29. Sept. Amtlich wird bekannt gegeben:
Am 28. September trat nach mehr denn 14tägigen,
hart=
näckigen Kämpfen, in denen die Unfrigen die Drina und
Save neuerdings überſchritten, auf dem ſüdöſtlichen
Kriegsſchauplatz eine Operationspauſe ein. Die Unfrigen
ſtehen insgeſamt auf ſerbiſchem
Territo=
rium und behaupten ſich vorerſt in den blutig
errun=
genen Poſitionen gegen unausgeſetzte heftige Angriffe.
Die Angriffe enden ſtets mit bedeutenden
Ver=
luſten des Gegners. In den letzten Kämpfen wurden
insgeſamt 14 Geſchütze und mehrere
Ma=
ſchinengewehre erbeutet. Die Zahl der
Gefan=
genen und Deſerteure iſt bedeutend, Die
Nachrich=
ten über eine ſerbiſch=montenegriniſche
Offenſive nach Bosnien zu, ſind durch Einfälle
untergeordneter Kräfte in das Gebiet der Sandſchakgrenze
hervorgerufen worden. Maßnahmen zur Säuberung des
Gebietes ſind unverzüglich getroffen worden.
Potio=
rec, Feldzeugmeiſter.
* Peſt, 29. Sept. Das Ungar. Korreſp.=Bureau
mel=
det: Da die telephoniſche Verbindung mit der
Gemeinde Oekörmezö im Komitat Maramaros
unter=
brochen war, machte ſich im Publikum eine gewiſſe
Be=
unruhigung bemerkbar. Heute eingetroffenen Nachrichten
zufolge ſind jedoch neuerlich Truppen dahin abgegangen,
worauf ſich die Lage geändert hat und zu Beſorgniſſen
überhaupt kein Grund mehr vorliegt. Nach noch nicht
be=
ſtätigten, aber von zuſtändiger Quelle ſtammenden
Nach=
richten aus Ungvar, war in der Umgebung von Malom im
Laufe des geſtrigen Nachmittags ein Kampf im Gang,
und heute ſind die Ruſſen wieder bis Uszod
zurück=
geſchlagen worden. Angeblich iſt auch aus der Gegend
von Szinna Militär in großer Anzahl angekommen. Bis
zur Station Cſontos verkehren die Eiſenbahnen.
Die Beſchießung von Reims.
* Rom, 29. Sept. In den letzten Tagen macht ſich
eine gerechtere und beſonnenere Sprache
Deutſchland gegenüber in der hieſigen Preſſe
bemerk=
bar, obgleich natürlich gewiſſe italieniſche Organe auch
jetzt noch den Text ihrer Auslaſſungen beſtimmten
ver=
pflichtenden Rückſichten anpaſſen müſſen. Im Giornale
d’Italia findet man jetzt täglich offene Briefe von
verſchie=
denen Seiten, die gegen Uebertreibungen und
beſonders gegen die Reims=Hetze Stellung nehmen
und die deutſche Kultur gegen den Vorwurf der Barbarei
verwahren.
So ſchreibt heute der frühere Unterſtaatsſekretär der
ſchönen Künſte Alfonſo Lucifero, zunächſt müſſe man
verbieten, daß Städte mit beſonderen Baudenkmälern
befeſtigt werden, dann kämen ſie auch nicht in die Gefahr,
beſchoſſen zu werden. Man könne nicht verlangen, daß,
wenn man Geſchütze im Schutze der Baudenkmäler
auf=
ſtelle, der Feind die feindlichen mörderiſchen Batterien aus
Verehrung für die Schönheit des Baudenkmals ſchont.
Ferner findet ſich im Giornale ein deutſch=freundlicher
Brief von Ceſare de Tolli und dem Advokaten Erneſto
Ascenzi. — Die Tribuna bringt einen Brief des
Kommu=
nalprofeſſors Ingenieurs Sprega, der zunächſt hervorhebt,
daß der größte Teil der Baudenkmäler nicht zerſtört und
daß ferner die Internationale Aſſociazione mit ihrem
internationalen Charakter am wenigſten der Ort für
Pro=
teſte ſei, durch welche doch eigene Mitglieder mit betroffen
würden. Schließlich erinnert Sprega an die Haltung
Frankreichs während der Manuba=Affäre und an die
hef=
tigen und hochmütigen Worte in einer franzöſiſchen
Kam=
merſitzung, die der damalige Miniſter des Aeußern und
jetzige Präſident gegen Italien gebraucht hat.
Die Neutralität Italiens.
* Rom, 29. Sept. Laut Agencia Stefani
veröffent=
licht das Amtsblatt eine Bekanntmachung, welche die
Bür=
ger, die militäriſche Dienſe in den
kriegfüh=
renden Armeen angenommen haben, anzunehmen
beabſichtigen oder auf irgend eine Weiſe Verletzungen der
Neutralitat fördern, davon in Kenntnis ſetzt, daß derartige
Handlungen, die in Widerſpruch ſtehen zu den Pflichten,
die den Bürgern durch die Neutralität des Staates
auf=
erlegt ſind, von der Regierung nicht gebilligt werden. Die
Regierung erinnert in beſter Abſicht daran, daß dieſe
Handlungen die Bürger nicht nur des Rechts berauben,
ſich auf ihre Eigenſchaft als Untertanen eines neutralen
Staates zu berufen, ſondern daß ſie ſich auch den im
Strafgeſetzbuch und in dem Geſetz über die
ſtaatsbürger=
lichen Rechte vorgeſehenen Strafen ausſetzen.
Ernüchterung in England.
Köln, 29. Sept. Die Kölniſche Zeitung meldet aus
Zürich: Nach Privatmeldungen aus London iſt die
engliſche Zenſur in den letzten Tagen ſehrſtreng
geworden. Die Nachrichten von den Schlachtfeldern ſind
ſehr dürftig. Was die Zeitungen bringen, iſt aus
franzö=
ſiſchen Quellen geſchöpft. Mehrere Kriegsberichterſtatter,
die in Frankreich waren, wurden heimberufen.
Aus Brüſſel.
* Brüſſel, 29. Sept. Das Schöffenkollegium teilt
mit, daß es während der Abweſenheit des
Bür=
germeiſters Max die Geſchäfte führt und für die
Aufrechterhaltung der Ordnung ſorge. Es ſchließt daran
die dringende Mahnung, die Ruhe zu bewahren. Der
Sonntag iſt vollſtändig ruhig verlaufen.
Der Krieg in den Kolonien.
* Bordeaux, 29. Sept. Eine franzöſiſch=
eng=
liſche Expedition, die von Kriegsſchiffen, beſonders
dem franzöſiſchen Kreuzer „Bruix” und dem engliſchen
Kreuzer „Cumberland” begleitet war, iſt in Kamerun
gelandet. Die Hauptſtadt Duala ergab ſich
beding=
ungslos. (Anmerkung des W. T. B.: Daß die, offenen
Handelsplätze unſerer Kolonien gegen überlegene feindliche
Kräfte nicht zu halten ſein würden, war von vornherein
anzunehmen.)
Die Stimmung in Rußland.
* Wien, 29. Sept. Die bekannte Künſtlerin am
Deutſchen Volkstheater, Erika Wagner, die mit ihrem
Gatten, dem Schauſpieler Löhr, und ihren Eltern den
Sommer in Kurland verbrachte, iſt jetzt aus Rußland
zurückgekehrt, ihr Mann befindet ſich noch
kriegs=
gefangen in Rußland. Die Künſtlerin ſchildert einem
Redakteur der Reichspoſt die Zuſtände in Rußland
u. a. wie folgt: In Kurland war alles den Sommer über
ruhig, bis uns Ende Juli eines Nachts die Polizei
tele=
phoniſch verſtändigte, daß wir uns ſofort nach Riga
be=
geben ſollten, da allgemein mobiliſiert werde und
tage=
lang würden nur Militärzüge fahren. Wir begaben uns
unverzüglich nach Riga, aber die deutſchen Schiffe „
Re=
gina” und „Sabine” die ſonſt den Verkehr mit Deutſchland
herſtellten, durften nicht mehr ausfahren, ſo daß jeder
Verkehr nach Deutſchland eingeſtellt war. Wir hatten
zu=
nächſt keine Gelegenheit, die Reiſe fortzuſetzen, nach zwei
Tagen erfolgte dann unſere Weiterreiſe nach Petersburg.
In Petersburg wird natürlich gegen Deutſchland
fürchter=
lich gehetzt, namentlich die Nowoje Wremja bringt
fort=
geſetzt fauſtdicke Lügen über Deutſchland und Oeſterreich
Von den Niederlagen der Ruſſen in Oſtpreußen und von
General von Hindenburg bringen die Blätter natürlich kein
Wort. Im allgemeinen herrſcht aber eine
ge=
drückte Stimmung. Alle deutſchen Schulen ſind
ge=
ſchloſſen, alle deutſchen Schilder in den Straßen ſind
ent=
fernt. Die deutſchen Theaten in Rußland werden nicht
mehr geöffnet. Auch die deutſchen Vereine haben
ge=
ſchloſſen.
Der Kampf um die Neutralität in Rumänien.
* Wien, 29. Sept. Die Reichspoſt meldet aus
Bu=
kareſt: In Turun Severin fanden zwiſchen
Sozia=
liſten und Nationaliſten Zuſammenſtöße
ſtatt. Beide Parteien hatten an verſchiedenen Punkten
Verſammlungen abgehalten, die Sozialiſten gegen den
Krieg. Nach Schluß der Verſammlungen veranſtalteten
beide Gruppen Straßenkundgebungen, wobei ſie
zuſam=
mengerieten. In dem entſtehenden Handgemenge
ſchloſſen ſich den Sozialiſten viele Bürger an, ſo daß die
Nationaliſten ſich genötigt ſahen, den Platz zu räumen.
Es gab auf beiden Seiten Verwundete.
Die Herausforderung der Türkei.
* Konſtantinopel, 28. Sept. Die
Dardanel=
lenſtraße, die bisher für Handelsſchiffe offen war,
heute geſperrt worden. Die Maßregel wurde dadurch
veranlaßt, daß geſtern beim Auslaufen eines türkiſchen
Kriegsſchiffes ein engliſches Torpedoboot dasſelbe
auf=
forderte, ſich zurückzuziehen, unter der Drohung, es zu
bombardieren. Zwiſchen der Türkei und England beſteht
gegenwärtig Friedenszuſtand. Die Aufforderung des
eng=
liſchen Commodore iſt daher ein feindlicher Akt, der um ſo
ſchwerer ins Gewicht fällt, als er in türkiſchen Gewäſſern
ausgeübt wurde.
Rußland und die Türkei.
* Wien, 29. Sept. Aus Konſtantinopel wird
gemeldet: Die hieſigen Vertreter ruſſiſcher
Blät=
ter haben auf Anraten der ruſſiſchen Regierung
die Türkeiverlaſſen. Von ruſſiſcher Seite wird zu
dieſer Maßnahme erklärt, die ruſſiſche Regierung habe
von der Abſicht der türkiſchen Regierung Kenntnis
erhal=
ten, alle ruſſiſchen Zeitungskorreſpondenten auszuweiſen.
Deshalb ſei man dieſer Abſicht zuvorgekommen.
Kämpfe in Perſien.
* Konſtantinopel, 28. Sept. Bei Jaſchkale
an der perſiſch=ruſſiſchen Grenze fand ein heftiger Kampf
zwiſchen perſiſchen Zomalis, einem Bergſtamm, und
ruſſi=
ſchen Truppen ſtatt. Dieſe erlitten eine empfindliche
Nie=
derlage. Zweihundert Ruſſen und vier Offiziere ſind tot
40 verwundet. Die Zomalis erbeuteten vier
Maſchinen=
gewehre.
Ikdam meldet, der Emir von Afghaniſtan habe an
der ruſſiſchen Grenze 200000 Krieger verſammelt.
* Berlin, 29. Sept. Der Wiedereintritt
des Prinzen zu Wied in die deutſche Armee
iſt nach einer Wiener Meldung der Voſſiſchen Zeitung
dem Prinzen in Wien empfohlen worden, nachdem er ſich
erkundigt hatte, ob man ſeine Beteiligung am Kampfe
in den Reihen des deutſchen Heeres billigen werde.
* Berlin, 29. Sept. Unter den von den
Englän=
dern beſchlagnahmten Fahrzeugen befindet ſich,
einer Rotterdamer Meldung der Deutſchen Tageszeitung
zufolge, auch die Jacht des Herrn Krupp v.
Boh=
len und Halbach. Das Priſengericht hat geſtern die
Einbehaltung des Schiffes angeordnet. Die Kruppſche
Jacht „Germania” war ſeinerzeit in Southampton
ein=
getroffen, um an der Regatta in Cowes teilzunehmen.
* Berlin, 29. Sept. Der Deutſche
Landwirt=
ſchaft srat hat am 28. d. M. folgenden Beſchluß
ge=
faßt: Der Deutſche Landwirtſchaftsrat ſteht nach wie vor
auf dem Standpunkte, daß während des Krieges
Höchſt=
preiſe für Brotgetreide ſofort einzuführen ſind.
Sollten hiergegen Bedenken beſtehen und man geneigt
ſein, Höchſtpreiſe für Mehl einzuführen, ſo könnte der
Landwirtſchaftsrat für die Maßnahmen nicht die
Verpflich=
tung übernehmen. Sofern Höchſtpreiſe für Mehl feſtgeſetzt
werden, können ſie nur der Uebergang für die Höchſtpreiſe
für Brotgetreide ſein.
* Mülhauſen i. Elſ., 29. Sept. Staatsſekretär
Graf v. Rödern iſt in Begleitung des
Bezirkspräſiden=
ten von Puttkamer zum Beſuch der Lazarette im
Ober=
elſaß und der Verwundeten, ſowie zur Beſichtigung der
bei den Gefechten im Oberelſaß entſtandenen Schäden hier
eingetroffen. Eine Hilfsaktion in großem Maße iſt
ein=
geleitet worden.
* Dresden, 29. Sept. Der König hat dem
Ka=
pitänleutnant Weddigen, dem Kommandanten des
„U 9‟ das Ritterkreuz des Militär=St. Heinrichsordens
verliehen, und zwei weiteren Angehörigen der Beſatzung
andere ſächſiſche Auszeichnungen.
* Oldenburg, 29. Sept. Der Großherzog
ha=
zur Auszeichnung für Offiziere und Mannſchaften im
Felde, ſowie für diejenigen, die zur Linderung der
Kriegs=
not in der Heimat hervorragend beigetragen haben, einen
Orden geſtiftet. Die Auszeichnung trägt den Namen
Friedrich=Auguſt=Kreuz und wird in zwei Klaſſen
ver=
liehen; die Auszeichnung wird am Band getragen.
* Wien, 29. Sept. Vom 4. Oktober ab werden
während der Dauer der kriegeriſchen Ereigniſſe neue
Briefmarken zu 5 und 10 Hellern mit einem Aufſchlag
von je 2 Hellern ausgegeben. Die aus dem Aufſchlag ſich
ergebende Summe wird zur Unterſtützung der
Wit=
wen und Waiſen gefallener Krieger verwendet.
* Wien, 29. Sept. Die Südſlawiſche Korreſpondenz
meldet aus Konſtantinopel: Eine Sonderausgabe
der angeſehenen arabiſchen Zeitung Al Adel beklagt ſich
darüber, daß die engliſche Regierung Aegypten
voll=
ſtändig iſ oliert habe, die Prinzen des Landes zum
größten Teil in Gefangenſchaft halte und indiſche
Trup=
pen nach Aegypten gebracht habe. Aegypten gehöre ganz
und gar der Türkei. England habe es zu räumen und
werde als der größte Feind des Iſlams heute ſeinen Lohn
finden.
* Bordeaux, 29. Sept. Präſident Poincaré hat
einen Erlaß unterzeichnet, demzufolge vom 27. September
bis zu einem nach Einſtellung der Feindſeligkeiten
feſtzu=
ſetzenden Zeitpunkt Jahresgehälter und Löhne
unter 2000 Francs weder ganz noch teilweife
ge=
pfändet oder mit Arreſt belegt werden können. Bereits
erwirkte Pfändungen oder Arreſte werden für dieſe
Zeit=
dauer aufgehoben.
* London, 29. Sept. Die Daily Mail bringt einen
Brief aus Jeruſalem vom 8. September, in dem es heißt:
Die gebildeten Muſelmanen ſympathiſieren mit
den Verbündeten. Die Maſſe iſt für Deutſchland.
Jeruſalem, Jaffa und Aleppo ſind große Militärlager.
Die Soldaten tragen die deutſche Kopfbedeckung
ſtatt des Fez. Bezeichnend iſt, daß dieſer Bruch mit den
alten Sitten wenig beachtet wird. England wird
allge=
mein als der Urheber des Unheils angeſehen. Der
Handel ſteht ſtill infolge der Schließung der Banken.
Briefkaſten.
I. V. Es iſt erſt kürzlich vor dem Zuzug nach Belgien
gewarnt worden. Es dürfte alſo auch jetzt kein Bedarf
an Arbeitern vorliegen.
Hilferuf zur Errettung der Verwundeten
auf dem Schlachtfelde!
Aufruf des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde.
Der Nutzen gut ausgebildeter
Sanitäts=
hunde im Felde iſt durch die Erfahrungen dieſes
Krie=
ges vielfach erwieſen. Zahlreiche Verwundete, die durch
Sanitätsmannſchaften bei Nacht und Nebel, oder wegen
des unüberſichtlichen Geländes nicht rechtzeitig gefunden
werden und ſo einem traurigen Tode perfallen könnten,
werden durch die Hilfe der Hunde ihren Angehörigen und
dem Vaterlande erhalten.
Nachdem der erſte Verſuch mit 12 Sanitätshunden,
welche den Sanitäts=Kompagnien des Garde=Korps
zuge=
teilt wurden, zu durchaus befriedigenden Erfolgen geführt
hat, werden in der allernächſten Zeit weitere Hunde in
Dienſt geſtellt werden. Die Ausbildung der Hunde ſowie
deren endgültige Prüfung und Ueberweiſung an das
Kriegsminiſterium erfolgt durch den Deutſchen Verein für
Sanitätshunde, deſſen hoher Protektor Se. Königl. Hoheit
der Großherzog von Oldenburg iſt und dem zahlreiche
deutſche Fürſtinnen und Fürſten als Mitglieder
ange=
hören. Da die erforderlichen gewaltigen Arbeiten nicht
alle von der Zentrale in Oldenburg geleiſtet werden
kön=
nen, ſo wurden in den verſchiedenen Gegenden des Reiches
Sammelſtellen errichtet. Auch in unſerer Gegend hat ſich
unter dem Ehrenvorſitz Sr. Exzellenz des Herrn
Komman=
dierenden Generals des 18. Armeekorps, Freiherrn von
Gall, ein Zweigverein gebildet, welcher die Provinz
Heſſen=Naſſau, die bayeriſche Provinz Unterfranken und
das Großherzogtum Heſſen umfaßt.
Die täglich vor= und nachmittags ſtattfindenden
Uebungen finden im Frankfurter Stadtwalde ſtatt und
unterſtehen der Leitung des bekannten Jagdſchriftſtellers
Herrn Ludw. von Merey, Pſeudonym Hegendorf, Autor
des ſoeben in 2. Auflage erſchienenen Werkes: „Der
Ge=
brauchshund, ſeine Erziehung Dreſſur”.
Die kynologiſchen Vereine arbeiten mit uns Hand in
Hand; unſere Sache verdankt ihnen bereits bedeutende
praktiſche und finanzielle Unterſtützung. Zahlreiche Hunde
wurden von denſelben und von Privaten koſtenlos
ge=
ſtiftet (nur die ſogenannten Polizeihunderaſſen:
Schäfer=
hunde, Airedaleterrier, Dobermannpinſcher und
Rott=
weiler kommen in Betracht), aber noch ſind bei weitem
nicht der Bedarf und die Mittel gedeckt. Der
Zweigver=
ein bittet daher, ihm weitere Hunde der genannten Raſſen
im Alter von 1—3 Jahren koſtenlos oder gegen geringes
Entgelt zu überlaſſen. Die geſtifteten Hunde werden,
ſo=
weit noch am Leben, nach Beendigung des Krieges ihren
Beſitzern zurückgegeben. Als Sanitätshundeführer kommen
nur ſolche Herren in Betracht, welche nicht dienſtpflichtig,
oder nicht ausgebildete Landſturmpflichtige, aber nach
militärärztlichen Befund den Strapazen des Dienſtes
ge=
wachſen ſind. Sie werden nach ihrer Ausbildung als
Sa=
nitäts=Soldaten eingekleidet und genießen Rechte und
Pflichten der übrigen Soldaten; während ihrer
Ausbil=
dungszeit wird ihnen erforderlichenfalls zum Unterhalt
vom Verein ein kleiner Zuſchuß gewährt. Da der Deutſche
Verein für Sanitätshunde zur Bewältigung ſeiner
um=
fangreichen, im höchſten Intereſſe des Vaterlandes
liegen=
den Aufgabe noch größerer Mittel bedarf, ſo ergeht an alle
der Aufruf, den Verein durch eine einmalige Kriegsſpende
zu unterſtützen.
Die Geſchäftsſtelle liegt in den Händen des Herrn
L. F. Diefenbach in Kelſterbach a. M. bei Frankfurt a. M.
(Telephon 20, Amt Kelſterbach), an welchen Anmeldungen
von Führern und Hunden, ſowie Zuwendungen zu
rich=
ten ſind.
Ebenſo nimmt die Deutſche Bank, Depoſitenkaſſe A.,
Frankfurt a. M., Spenden für das Konto des „Deutſchen
Vereins für Sanitätshunde, Sammelſtelle
Frank=
furt a. M.” entgegen.
Zeit und Ereigniſſe drängen!
Helft alle ſchnell, daß der Deutſche Verein für
Sani=
tätshunde in die Lage geſetzt wird, die erforderliche große
Anzahl von Führern und Hunden unſerem Heere zur
Ver=
fügung zu ſtellen! Es können Hunderte, ja vielleicht
Tau=
ſende gerettet werden!
Verluſtliſte (aus Nr. 35 und 36).
Pionier=Bataillon Nr. 8, Coblenz.
Sedan am 25.' Auguſt.
4. Feldpionier=Kompagnie: Lt. Joſef Schmitt,
Mainz, t.
Pionier=Bataillon Nr. 11, Hannoverſch=Münden.
Forét de Champenour am 9. und 10. Sept.
3. Erſatz=Kompagyie: Hptm. d. L. I. Friedrich
Hoferbert. Höchſt i. O, ſchv.
Nummer 269.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
Seite 7.
22. bayer. Infanterie=Regiment, Zweibrücken.
I. Bataillon.
3. Kompagnie: U.=O. Jakob Thomas,
Venders=
heim, lv.
4. Kompagnie: Reſ. Friedr. Wagner, Worms, vm.
Erſatzabteilung Feldartillerie=Regiment Nr. 32.
2. Erſatzbatterie: U.=O. Wilhelm Kranz,
Rüſ=
ſelsheim a. M., ſchv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 121.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Reſ. Johannes Daum,
Rüſſels=
heim, t.; Reſ. Wilhelm Fix, Friedberg, ſchv.
2. Kompagnie: Reſ. Georg Bauſch, Darmſtadt,
erkrankt.
3. Kompagnie: Reſ. Chriſtian Schöber,
Horr=
weiler, lv.
II. Matroſendiviſion.
Kapitulanten: Bootsmannsmagt d. Reſ. Heinrich
May, Worms, vm.
2. Abteilung: Matroſe Friedrich Heiſack,
Kelſter=
bach a. M., vm.
I. Werftdiviſion.
1. Abteilung: Obermaſchiniſtenmaat Fritz Lony,
Gießen, vm.
Kaiſer Alexander Garde=Grenad.=Regt. Nr. 1, Berlin.
Anvelois am 21. und 22., Haution am 29. Auguſt.
II. Bataillon.
6. Kompagnie: Gren. Jakob Grunert,
Rüſſels=
heim a. M., lv.
3. Garde=Regiment, Berlin.
Colonfay und St. Quentin am 23., 29. und 30. Auguſt.
I. Bataillon.
2. Kompagnie: Gren. Johannes Kronmeier,
Mainz, vm.
Füſilier=Bataillon.
St. Quentin am 29. und 30. Auguſt.
11. Kompagnie: Füſ. Karl Reimherr,
Beer=
felden, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 28, Cöln.
Sedan am 1. September.
I. Bataillon.
2. Kompagnie: Musk. Adam Dubs, Neuhauſen, t.
4. Kompagnie: Wehrmann Jakob Krämer,
Wöll=
ſtein, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 45, Inſterburg.
Gefechte im Oſten vom 26. bis 31. Aug. (Groß=Koſchlau).
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Musk. Kaspar Hinkel, Vilbel, lv.
Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 49, Offenbach a. M.
Serres am 25. Auguſt.
Major Hans v. Oidtmann vw.
Infanterie=Regiment Nr. 70, Saarbrücken,
Gefechte vom 14. bis 31. Aug. (Vergaville, Lunéville u. a.).
II. Bataillon.
6. Kompagnie: Musk. Adolf Heberer, Gießen, t.,
Musk. Philipp Köhler, Dietzenbach, t.
Infanterie=Regiment Nr. 81, Frankfurt a. M.
Bertrix am 22 Mathou am 24., Antrécourt am 28.,
Rancourt am 28. Auguſt.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Gefr. Ottomar Starke,
Darm=
ſtadt, t.; Gefr. Heinrich Groben, Zotzenheim, lv.; U.=O.
Max Schack, Reichenbach, lv.; Musk. Johann Groben.
Zotzenheim, lv.; Musk. Andreas Fiſcher I., Bernshauſen,
vm.; Musk. Karl Hitzel, Münzenberg, vm.; Musk. Wilh.
Schnatz, Mainz, vm.: Musk. Wilhelm Hees,
Offen=
bach, vm.
2. Kompägnie: Reſ. Adam Bender II., Bensheim,
ſchv.: Musk. Heinrich Reutzel, Hitzkirchen, ſchv.; Reſ.
Philipp Leiß, Kimbach, vm.; Reſ. Auguſt Benſel,
Maar, vm.; Reſ. Georg Gölz. Dieburg, vm.
3. Kompagnie: U.=O. d. Reſ. Otto Lotz, Hungen, t.
4. Kompagnie: Reſ. Heinrich Plöſer, Brandau,
vm.; Reſ. Wilhelm Hofmann, Nieder=Ohmen, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 87, Mainz.
Trogues am 20., Ochamps am 22., Mathou am 24. und
Antrécourt am 28. Auguſt.
III. Vataillon.
9. Kompagnie: Serg. Karl Schmidt, Mainz, lv.;
Musk. Robert Knörzen, Neu=Iſenburg, lv.; Einj.=Freiw.
Gefr. Otto Mannheimer, Mainz, lv.; Musk. Peter
Scholz, Mainz, vm.
10. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Adolf Thomas
Mainz, ſchv.; Reſ. Johann Wurzel, Unter=
Schönmatten=
wag, ſchv.; U.=O. Eugen Noll, Mainz, lv.; Reſ. Franz
Volz, Groß=Zimmern, lv.; Musk. Johann Brum,
Bürgel, t.; U.=O. d. R. Heinrich Bauſch, Darmſtadt,
ſchv.; Musk. Heinrich Limbach, Mainz, vm.
11. Kompagnie: Einj.=Freiw. Gefr. Hrch. Winkler=
Mainz, lv.; Reſ. Otto Röder, Strebendorf, t.; Reſ.
Adam Rauſch, Ginsheim, vm.
12. Kompagnie: Off=Stellv. Ernſt Jung, Alzey,
lv.; U.=O. Wilhelm Schnatz, Mainz, t.; U.=O. Johann
Klink, Groß=Gerau, lv.: Musk. Friedrich Hübner,
Darmſtadt, lv.; Musk. Joh. Hinterſchied, Finthen, vm.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Trainſoldat
Bernhard Dienſt, Mainz, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 87, Mainz.
Neufchäteau am 22., Tremblois=lés=Rocroi am 24. und.
Mouzon am 28. Auguſt.
III. Bataillon.
10. Kompagnie: Off.=Stellv. Karl Heinrichs,
Rüſſelsheim, t.
11. Kompagnie: Gefr. d. Reſ. Herm. Gringel,
Gießen, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 93, Deſſau.
Gefecht vom 23. bis 26. Aug. (Solesmes, Beaumont u. a.)
III. Bataillon.
10. Kompagnie: Tambour Osk. Harth, Mainz, ſchv
Infanterie=Regiment Nr. 112, Mülhauſen i. E.
Saarburg am 20., St. Paul am 24. und 25., Montigny
am 25. und Thiaville am 25. und 26. Auguſt.
III. Bataillon.
11. Kompagnie: U=O. Randoll, Weinheim, ſchv.;
Reſ. Aug. Ed. Gaſſenhauer, Weinheim, t.; Reſ. Martin
Hannemann, Weinheim, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 145, Metz.
Dannevoux am 1. September. II. Bataillon.
7. Kompagnie: U=O. d. Reſ. Peter Schaffner,
Leeheim, Kr. Groß=Gerau, t.
Infanterie Regiment Nr. 170, Donaueſchingen.
Mülhauſen i. E. am 9. und 10., St. Barbe und Ménil
vom 25. bis 28. Auguſt.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: U.=O. Friedr. Weidmann,
Rein=
heim, ſchv.; Musk. Konr. Feuerbach, Ober=Wöllſtadt ſchv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 27, Mainz.
Ochamps am 22., Puve am 24. u. Rancourt am 30. Aug.
I. Abteilung.
2. Batterie: Kan. Peter Lehr, Finthen, lv.; Kan.
Emil Salomon, Wörrſtadt, lv.
3. Batterie: Kan. Johann Baier, Eich, t.; Kan.
Karl Kraß, Kempten, t.; Kan. Wilh. Schäfer,
Wendels=
heim, t.; Kan. Karl Rehn, Gimbsheim, lv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61. II. Abteilung.
Baben=
hauſen.
Gefechte bei Auloy am 22. und Haraucourt am 28. 8. 14.
Stab: Tromp. Sergt. Ewald Storch,
Großwils=
dorf, Kr. Querfurt=Merſeburg, t.
4. Batterie: Kan. Philipp Wild, Groß=
Gerau, t.; Kan. Georg Wallbott, Steinberg,
lv.; U.=O. Chriſtian Behlen, Freinsheim, Kr. Neuſtadt
a. H., lv.; Kan. Wilhelm Bellinger, Niederroden,
lv.; Kan. Adam Fiſcher, Biſchofsheim, ſchv.;
Gefr. Ludwig Hanſtein, Gundernhauſen, t.; Kan.
Phi=
lipp Noeppel, Ensheim, Erſtein, ſchv.; Kan. Adam
Mül=
ler, Erbach i. O., lv.; Kan. Adam Müller, Habitzheim,
vw.; Kan. Wilhelm Reeg, Hembach, t.: Gefr. Peter
Schilling, Biſchofsheim, ſchv.; Kan. Georg Seng,
Wiſſelsheim, t.; Kan. Adolf Zeiſer, Schubbach,
Ober=
lahnkreis, lv.; Kan. Ludwig Zulauf, Ober=Nauſes, ſchv.;
Kan. Joſef Büttner, Huckelheim, vm.
5. Batterie: Kan. Karl Wolf, Mainz, t.; Kan.
Adam Wolf, Werſau, tot; Kan. Heinrich Mühlfeld,
Groß=Umſtadt, lv.; Kan. Wilhelm Simon, Bergen, Kr.
Hanau, lv.
6. Batterie: Kan. Georg Balzhäuſer,
Gimbs=
heim, lv.; Einj.=Freiw. U.=O. Paul Rompel, Frankfurt
a. M., vw.; Gefr. Heinrich Hildmann, Gersfeld, vw.;
Kan. Otto Gölz, Fulda, vw.
2. Leichte Munitions=Kolonne: Kan.
Lud=
wig Heyum, Dromersheim, lv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 67. II. Abteilung. Biſchweiler.
Gefechte im Weſten vom 27. 8. bis 4. 9. 14 (Moyen).
6. Batterie: U.=O. Fritſch, Schwarz, Kr.
Als=
feld, lv.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz. II. Bataillon.
Maubeuge vom 2. bis 6. 9. 14.
Stab: Lt. u. Adj. Hermann Sonne, Darmſtadt, lv.
1. Feldkompagnie: Lt. Fritz Edmund Kolb
Darmſtadt, ſchv.; U.=O. Karl Heinz, Alzey, ſchv.; Pion.
Peter Weber, Griesheim, ſchv.; Pion. Franz Müller
Oberolm, ſchv.
1. Reſervekompagnie: Pion. Karl Völkner,
Nierſtein, lv.
2. Reſervekompagnie: U.=O. Jakob Ebling,
Nierſtein, lv.
4. Feldkompagnie: Reſ. Robert Simon,
Offenbach, ſchv.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind durch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Sonntag,
Diens=
tag, Freitag 3—4 Uhr nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der
Großherzogin, Heinheimerſtraße 21) Täglich ½11—½12 Uhr vorm., 4—6 Uhr
nachm. — D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Steinſtraße 21.
Täg=
lich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I),
Alexander=
ſtraße 27. Mittoch, Samstag und Sonntag 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
4—5 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
— I — Schweſternhaus der Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter
Straße 30. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 1. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L — Städt. Saalbau
(Reſ=Laz. III), Riedeſelſtraße 40. Täglich 2—5 Uhr nachm. — M — Techniſche
Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtraße 1. Täglich 2—4 Uhr nachm.
N — Dr. Weberſche Augenklinik (Dr. Ollendorff), Frankfurter Straße 42.
Täglich 10—12 Uhr vorm., 3—6 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugang in der Zeit vom 26. bis 28. Sept.
Bender, R., Hungen, Inf. 118/10, D — Beyer, F.,
Fraureuth, Erſ.=Landw.=Bat: 71/12, L. — Brand, F.,
Gernsheim, Inf. 115/8, B — Bügner, E., Reutlingen,
Reſ.=Inf. 19/9, D — Bunz, K., Eßlingen, Inf. 120/10,
D — Eck, J., Nackenheim, Inf. 115/4, K — Emich, Ph.,
Roßdorf, Inf. 115/2, B — von Falkenhagen, K., Köln,
Füſ. 3/9, M — Fiſcher, A., Altenburg, Inf. 115/9, D —
Hauß, W., Hüls, Reſ.=Jäg. 20/4, L. — Hellwig, W.,
Pi=
vidſcheide, Inf. 115/2, L. — Heß, V., Weiterſtadt, Reſ.=Inf.
116/2, M — Jung, Chr., Hainſtadt, Inf. 115/3, L. —
Kathnei, P., Mühlheim a. M., Drag. 23/3, L. — Kettner,
P., Ketſchendorf, Inf. 103/1, A. — Klee, W., Holzheim,
Reſ.=Inf. 116/3, L. — Klopfer, W., Sontheim, Inf. 115/2,
E — Kobler, M., Laſſe, Inf. 116/2, M — Liſt, W.,
Rai=
breitenbach, Inf. 118/4, M — Löbig, J., Darmſtadt, Inf.
115/2, E — Lorenz, W., Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/4, F
— Lorey, Ph., Steinbach, Inf. 115/3, M — Metz, R.,
Ohr=
berg, Inf. 115/4, B — Müller, F., Neu=Iſenburg, Drag.
23/3, L. — Nau, G., Wöllſtein, Inf. 116/4, D — Rau, O.,
Spielberg, Landw.=Inf. 118/1, L. — Reinhardt, P.,
See=
heim, Reſ.=Inf. 130/4, L. — Reinmuth, H., Mannheim,
Landw.=Inf. 118/8, L. — Renker, D., Angersbach, Inf.
115/2, A. — Roſenberg, E., Offenbach=Bürgel, Inf.=Erſ.=
Bat., 1. Komp., E — Rückert, O., Stuttgart, Reſ.=Inf.
120/1, D — Ruhlmann, W., Hamm, Reſ.=Jäg. 20/1, D
— Schäfer, H., Butterſtadt, Inf. 115/1, B — Schäfer, H.,
Suttersdorf, Inf. 115/11, L. — Schäfer, K., Darmſtadt,
Inf. 115/3, C — Schäfer, L., Darmſtadt, Erſ.=Inf. 115/2,
L — Schünemann, H., Wernigerode, Inf. 115/4, Landſt.=
Bat., M — Spengler, A., Haſſenbach, Inf. 117/8, D —
Stadelmeyer, Th., Aiterbach, Inf. 116/2, L. —
Steuer=
nagel, Chr., Storndorf, Drag. 23/4, A. — Stroh, J.
Sprendlingen, Inf. 115/2, D — Trumpa, G., Tannenberg,
Reſ.=Jäg. 20/4, L. — Uhl, W., Nidda, Art. 61, M.=K., K.
— Volk, J., Birkert, Inf. 118/5 K — Waldſchmitt, J.,
Darmſtadt, Inf. 118/6, I — Walther, P., Mühlheim,
Landw.=Drag. 23/3, L. — Walther, S., Schönnen, Drag.
23/3, L. — Wanna, J., Loslau, Reſ.=Jäg. 20/4, L. —
We=
ber, J., Hohenſtadt, Inf. 50/3, D — Weber, P. Ober=
Kainsbach, Inf. 118/1, I — Weichſelbanner, J., München,
Bayer. Reſ.=Art.=Regt. 1, D — Weite, A., Querenburg,
Inf. 115/12, L. — Wenſchel, L., Meſſel, Art. 61/4, K
Wilk, A., Darmſtadt, Inf. 168/10, M.
Aus den Lazaretten entlaſſen
Abgang vom 26. bis 28. September.
Aden, H., Darmſtadt, Train 18/2. — Andres, G.
Wattenſcheid, Kriegs=Freiw. — Baus, J., Schiffweiler,
Inf. 17/11. — Bärenfänger, W., Sprendlingen, Inf.
115/10. — Bärſch, W., Abenheim, Inf. 115/3. —
Bech=
loff, F., Bürſtadt, Landft.=Inf., 2. Bat., 4. Komp.
Bender, J., Büttelborn, Landft.=Inf., 2. Bat., 4. Komp. —
Böckner, K., Eberſtadt, Inf. 115/2. — Böhm, H., Kirch=
heim, Gren. 119/9. — Braun, K., Herrnſtadt, Inf. 10/6.
— David, M., Reichelsheim, Reſ.=Inf. 118/6. — Deichert,
L., Art. 25/2. — Dieter, G., Inf. 116/3. — Dörſam, H.,
Unterſchönmattenwag, Inf. 115/11. — Eiffert, Inf. 118/2.
— Fauber, A., Breitenborn, Reſ.=Jäg. 8. — Fracht, J.,
Darmſtadt, Inf. 115/7. — Frohwein, R., Hanau, Inf.
115/12. Frohlich, J., Groß=Zimmern, Inf. 115/11.
Fuß, M., Wald=München, Inf. 116/4. — Füchsle, Th.,
Rammingen, Inf. 120/7. — Geiß, H., Inf. 118/4. —
Ger=
hardt, L., Wallerſtädten, Landw.=Inf. 116/3. — Gotthard,
J., Hofheim a. M., Inf. 97/7. — Gölz, A., Lauerbach,
Reſ.=Inf. 118/5. — Greß, J., Bensheim, Reſ.=Inf. 221/7.
— Grünewald, K., Inf. 118/4. — Gundersdorf, H.,
Darm=
ſtadt, Inf.=Erſ.=Bat. 49. — Hanſtein, H.,
Gundernhau=
ſen, Inf. 115/5. — Hattau, O., Holbernheim, Inf. 88,
Erſ.=Bat. 3. — Hehneke, H., Oſchersleben, Inf. 182/1. —
Hofmann, W., Hainhauſen, Drag. 24/1. — Jung, H.,
Rüſ=
ſelsheim, Erſ.=Inf. 115/2. — Keidel, A., Erſ.=Batt. 25/1.
— Kunz, G., Inf. 115/4. — Lehr, H., Brensbach. Reſ.=Inf.
118/3. — Lembke, G Hemmen, Reſ.=Inf. 101/8. — Lörrel,
W., Hetzbach, Art. 25/2. — Lorenz, A., Inf. 116. — May,
V., Nordheim, =Reſ.=Art. 25/2. — Mertens, P., Ober=
Wengern, Reſ.=Inf. 99. — Morneweg, B., Bensheim, Art.
25/1. — Müller, A., Kammer, Inf. 137/7. — Perins, N.,
Steinbach, Inf. 97/6. — Prſybyſewski, O., Dresden, Gren.
100/11.
Schmitt, Ph, Darmſtadt, Inf. 116/2. —
Scholl, J., Gaildorf. Inf. 122/10. — Seib, L., Groß=
Rohr=
heim, Landft.=Inf., 2. Bat., 4. Komp. — Seibel, J., Hamm,
Art. 25/1. — Selzer, A., Kleeſtadt, Inf. 115/3. —
Schir=
ner, A., Ruda, Landw.=Inf. 106/4. — Schmitt, K., Unter=
Oſtern, Reſ.=Inf. 116/2. — Schmitt, Ph., Gernsheim,
Landft.=Inf., 2. Bat., 2. Komp. — Schmenger, K.,
Dorn=
heim, Reſ.=Inf. 116. — Schneider, G., Gießen, Drag. 23/5.
— Schneider, H., Inf. 115/10. — Theobald, A., Inf. 115/1.
— Valentin, A., Inf. 115/4. — Waldſchmidt, J., Inf.
118/6. — Wambold, W., Inf. 118/3. — Weidmann, J.,
Inf. 115/8. — Zeißler, Ph., Inf. 118/3.
Verwundete in Mainzer Lazaretten.
Leib=Garde=Regiment: Tambour Paul Kiene. — Inf.=
Regt. 117: Musketier Joh. Findt; Musketier Adolf
Kai=
ſer; Unteroffizier d. R. Heinrich Kilian; Musketier
Hein=
rich Reith; Musketier Friedr. Schneider; Musketier
Hein=
rich Volk; Reſerviſt Hugo Weidemann; Reſerviſt Wilhelm
Werum; Musketier Klemens Traud, Landſturm=Batl.
Inf.=Regt. 118: Gefreiter Otto Kamberger; Leutnant
Lud=
wig Keiber; Wehrmann Eugen Meſchede. — Landw.=
Inf.=Regt. 118: Wehrmann Rud. Libmann. — Inf.=Regt.
116: Musketier Bartol. Brech; Musketier Georg
Potſche=
zeck. — Inf.=Regt. 117: Reſerviſt Ludwig Burner;
Reſer=
viſt Ignaz Fellinger; Wehrmann Heinrich Kilian;
Ge=
freiter Viktor Lämmersdorf; Wehrmann Joſeph Rehm;
Wehrmann Wilhelm Scherer; Musketier Johann
Star=
zinsky; Reſerviſt Auguſt Wilhelm. — Inf=Regt. 118:
Musketier Jean Fehner. — Landw.=Inf.=Regt. 118:
Unteroffizier Adam Heibel.
Immer noch
werden Tausende das Opfer leichterer oder
schwererer Anfälle von
InfektionsKrank-
heiten. Die Erreger der Halserkrankungen,
der Influenza, der Masern, des Scharlachs usw.
finden ihren Eingang durch Mund und Rachen.
Die von mehr als 10000 Arzten
empfoh-
lenen und von Hunderttausenden von
Verbrauchern langjährig erprobten
Formammt-Tabletten
dienen als bester Ersatz für
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wasser und bilden das ldeal eines
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säume die hochinteressante illustrierte Broschüre
„Unsichtbare Feinde‟ abzufordern, welche
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Friedrichstr. 231. Wer Formamint noch nicht
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dn Einer Anregung Folze gebend, werden
Exfrablaifer, wir die Extrablätter zum Mindeſtpreis
von 5 Pfg. zugunſten der Hinterbliebenen von
Kriegsteilnehmern abgeber
er ganzen deutſchen Armee liegen
Die Verlustlisten ſämtlich von der erſten erſchienenen
Liſte bis zu den neueſten Liſten in unſerer Geſchäftsſtelle
zur Einſichtnahme auf.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt i.
Geöffnet an Wochentagen von 9— 12 Uhr vorm. und
8 —5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 23. Sept.: dem Taglöhner Karl
Wollmert, Wienersſtraße 46, eine T. Karoline. Am 24.:
dem Hotelier Johannes Chriſt, Rheinſtraße 47, ein S.
Johannes Georg. Am 27.: dem Fuhrmann Albert
Daum, Bleichſtraße 17, ein S. Erich. Am 25.: dem
Betriebsingenieur Albrecht Vilmar in Boizenburg an
der Elbe, hier Mühlſtraße 64½, ein S. Am 23.: dem
Meſſerſchmied Franz Mauerer, Kranichſteiner Straße 51,
eine T. Eliſabeth Katharina. Am 24.: dem Fuhrmann
Georg Wohlbacher, Hinkelsgaſſe 18, eine T. Frieda
Elvira. Am 26.: dem Eiſenbahnunteraſſiſtenten Philipp
Habich, Liebfrauenſtraße 86, eine T. Marie Margarete.
Eheſchließungen. Am 23. Sept.: Kaufmann Karl
Bopp, hier, mit Friederike Menton in Mannheim.
Zugführer Georg Frühwein mit Chriſtina Belloff,
geb. Eckhardt, beide hier. Am 24.: Pfarraſſiſtent
Fried=
rich Müller, hier, mit Amalie Lucius in Jugenheim,
Kreis Bingen. Metalldreher Georg Holzſchuh mit
Mathilde Orth, beide hier. Am 27.: Schloſſer, z. Zt.
Fahrer in der Erſatz=Abteilung des Feldart.=Regts. Nr. 25,
Georg Schuhmacher, hier, mit Schneiderin Eliſabetha
Uhl in Georgenhauſen.
Geſtorbene. Am 25. Sept.: Daniel Gautrois,
Sol=
dat im franzöſ. Inf.=Regt. Nr. 153, 20 J., kath.,
Alexan=
derſtraße 27. Am 24.: Marie Schmitt, Tochter des
Gärtners, 1 J., ev., Gardiſtenſtraße 5. Am 27.: Karl
Münch, Chemiker, Dipl.=Ing., Leutnant d. Landw.,
31. J., ev., ledig, Liebigſtraße 6. Am 25.: Anna Leißler,
geb. Diefenbach, Ehefrau des Rentners, 70 J., ev.,
Liebig=
ſtraße 5.. Am 29. Aug.: Fritz von Ewald, Student,
z. Zt. Vizewachtmeiſter d. R. Drag.=Regts. Nr. 23, 27 J.,
ev., ledig, Neckarſtraße 7. Georg Hübner, Schreiner,
z. Zt. Dragoner im Drag=Regt. Nr. 23, 21 J., ev., ledig,
Marienplatz 1. Am 25. Sept.: Etienne Fontaine,
Sol=
dat im franzöſ. Inf.=Regt. Nr. 27, 24 J., kath.,
Alexander=
ſtraße 27. Am 26.: Magdalene Roth, Privatin, 60 J.,
kath., ledig, Taunusſtraße 39. Am 27.: Peter
Schä=
fer, Kanzleirat i. P., 83 J., ev., Wienersſtraße 80.
Eliſa=
beth Bauer, geb. Merz, Witwe des Mechanikers, 58 J.,
ev., Gutenbergſtraße 54.
35. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Dienſtmädchen Paula Spaarſchneider 1 M.,
Land=
gerichtsdirektor Schulz i. P. 10 M., 1 Stanislausorden
zum Einſchmelzen, Frau Rechnungsrat Schneider 10 M.,
Rekruten=Depot Erſatz=Bataillon Nr. 116, zur Zeit Gau=
Weinheim, 6.40 M., aus einer Sammlung der Beamten
und Arbeiter der Werkſtättenämter la und Ib Darmſtadt
400 M. Zuſammen 427.40 M., hierzu die bereits
ver=
öffentlichten 43 341.52 M., insgeſamt
43771.92 Mark.
17. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für Kriegsnotleidende in Oſtpreußen
weiter folgende Beträge abgegeben:
R. F. 10 M., von einer Amerikanerin 50 M.,
Unge=
nannt 20 M., C. H. 5 M., Pfarrer G. K. Hartmann,
Egelsbach, 10 M., Klippert 5 M., J. Meyer 5 M.,
Skat=
kranz M. T. G. L. 20 M., aus einer Sammlung der
Beamten und Arbeiter der Werkſtättenämter la und lb
Darmſtadt 600 M., Dr. Langsdorf 10 M., zuſammen
735 M., hierzu die bereits veröffentlichten 6865.07 M.,
insgeſamt.
7690.07 Mark.
2. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für die Kriegsnotleidenden in Elſaß=
Lothringen folgende Beträge abgegeben:
Frau Major Rothenbücher, Berlin, 50 M., Frl.
Biedert 50 M., C. S. 10 M., Frl. Thekla Riedel (
Wil=
helminenſtraße 40) 40 M., C. H. 5 M., Mattern 3 M.,
J. Meyer 5 M., Rat H. Sonne 5 M., Geheimer
Juſtiz=
rat Hohenſtein 20 M., Beſt 2 M., Frau Prof. Friedrich
Witwe 10 M., zuſammen 200 M., hierzu die bereits
ver=
öffentlichten 75 M., insgeſamt
275 Mark.
Familiennachrichten.
Am 18. September erlitt den Heldentod
fürs Vaterland unſer lieber Korpsbruder
Großh. Regierungsbaumeiſter
Fritz Thierolf
Sektionschef beim Bau der Bagdadbahn,
Leutnant d. R. im Leibgarde-Inf.-Regt. 115,
Inhaber des Eiſernen Kreuzes.
Vereinigung Alter Herren
des Korps Chattia.
J. A.:
K. Röhrich 2
Darmſtadt, den 29. September 1914. (19223
Am 26. Auguſt erlitt im Kampfe fürs
Vaterland den Heldentod unſer innigſtgeliebter
(B19229
Sohn und Bruder
Erwin Walther
Offizier-Stellv. im R.-J.-R. 5.
Geh. Oberforſtrat Dr. Walther
u. Familie.
Darmſtadt, 29. September 1914.
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme bei dem
Heim=
gange meines lieben Mannes, unſeres guten
Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Urgroß=
(B19227
vaters und Onkels
Herrn
Juſtus Schaffner
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus.
Frau Dorothea Schaffner,
Wilh. Maurer u. Familie.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer guten Mutter
Frau Roſa Kafka Wwe.
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank. (19252
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. September 1914.
Oeeee
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 30. September 1914.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Vogel.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent Sann.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde
Gedächtnisfeier für die Gefallenen). Pfarrer Rückert.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt: Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrverwalter Weik.
Wetterbericht.
Der geſtern über dem ſüdlichen Skandinavien gelegene
kräftige Wirbel hat ſich raſch ſüdoſtwärts verlagert; auf
ſeiner Rückſeite dürften heute noch öfters Regenſchauer
niedergehen. Da von Weſten her ein Gebiet hohen Drucks
ſich ſtetig nach Mitteleuropa zu auszudehnen ſcheint,
kön=
nen wir mit einer Beſſerung des Wetters rechnen. Bei
weiterer Abnahme der Bewölkung wird dann die
Tem=
peratur tagsüber wieder etwas anſteigen, nachts dagegen
wieder ſtärkere Abkühlung eintreten.
Wetterausſichten für Mittwoch: Abnahme der
Be=
wölkung, trocken, tagsüber mäßig warm, nachts Abkühlung,
nördliche Winde.
Tageskalender.
Hauptverſammlung des Ski=Klub Darmſtadt=
Odenwald um 8½ Uhr im Reſtaurant Sitte.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden
nicht zurückgeſandt.
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den. Preis monatlich 35 M.
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Villa Erica.
Nr. 141.
Mitwoch, 30. Sehtenber.
1914.
Verloſung von Schuldverſchreibungen der Provinz Starkenburg.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplans der Provinz Starkenburg ſind heute
nachſtehende 3½ %ige Schuldverſchreibungen auf den Inhaber durch Verloſung zur
Rückzahlung am 1. Dezember 1914 berufen worden, nämlich:
Lit, A. Nr. 20, 50, 146, 238, 341 — 5 Stück à 1000 Mk.
„ B „ 100, 186, 192, 263, 314, 316, 330, 337 — 8 Stück à 500 Mk.
C „ 47, 292, 355 — 3 Stück à 200 Mk.
Die Rückzahlung erfolgt bei der Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt
und bei der Provinzialkaſſe der Provinz Starkenburg.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit dem obengenannten
Ver=
falltag auf.
Darmſtadt, den 25. September 1914.
(19244
Großherzogliche Provinzial=Direktion Starkenburg.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlchen Kenntnis.
Darmſtadt, den 28. September 1914.
(19245
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Lieferanten von Winterbekleidung für im Felde ſtehende Offiziere werden darauf
aufmerkſam gemacht, daß das unterzeichnete Generalkommando keine Pakete abnimmt.
Dieſelben ſind in allen Fällen den immobilen Etappenkommandanturen 2 in
Frank=
furt a. M.=Süd bezw. 3 in Darmſtadt zuzuführen.
Frankfurt a. M., den 25. September 1914.
Stellvertretendes Generalkommando XVIII. Armeekorps.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Taſchentuch mit einem, Geldſtück eingebunden.
1 Brille. 1 Strickzeug. Eine Anzahl Schlüſſel. 1 Taſchenmeſſer mit
braunem Stiel in Etui. 1 ſchwarzes Handtäſchchen mit Portemonnaie,
Taſchentuch uſw. 2 Fünfmarkſcheine. — Zugelaufen: 1 junge ſchw.
Katze. — Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
(19205
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Bernhardiner (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(19215
Diekwurzel=Verſteigerung.
Freitag, den 2. Oktober, nachmittags 4 Uhr, wird die
Dickwurzelernte von etwa 20 Morgen der ſtädtiſchen Pallaswieſe
losweiſe an Ort und Stelle öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft am Wieſenwärterhaus.
Darmſtadt, den 20. September 1914.
(1922imd
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Etert.
Vom. 1. Oktober 1914 ab befinden ſich die
Ge=
ſchäftsräume der
Bezirks= und Hauptagenturverwaltung Darmſtadt der
Gothaer Lebensverſicherungsbauk a. G. in Gotha
ſowie meines
(19236md
Immobilien= und Hypotheßengeſchäfts
wieder in meinem Hauſe Klappacherſtraße 7, nächſt
der Wittmannſtraße.
Sebastian Eckler, Telephon 243.
Ernst-Ludwie-Heilanstaft
(Dr. Lossen’s Klinik)
Medico-mechanisches Institut
Darmstadt — Steinstrasse 21/23.
Telephon 453.
Schwedische Heilgymnastik, Lichtheilanstalt.
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Jdeal-
apparat), Röntgenbehandlung. Anwendung von Hochfrequenz-
Strömen nach d'Arsonval. Thermopenetrationen.
Neu aufgenommen: Künstliche Höhensonne.
Für auswärtige Patienten stehen Privatkrankenzimmer z. Verfügung
— Prospekte auf Verlangen. —
Geöffnet von früh 8 Uhr bis abends 8 Uhr. (3145a
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belgiſche Pferde
worunter ſich ſchöne 3= und 4 jährige
Zuchtſtuten befinden.
(19206
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Beſichtigung von Donnerstag ab.
Gebrüder Sommerfeld,
Telephon 383.
Pailaswiesenstrasse 25
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Donnerstag ab
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iſche
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worunter ſich 3jährige befinden, zum Verkauf.
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1Paar H.=Stiefel, Cr. 43, bill. zu vf.
86100) Ireneſtr. 12 Ecke Viktoriaſtr.
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Heſſ. Inſant.=Offiziers=Sabel u.
O Portepe zu verkaufen. (*6182
Speſſartring 7, 3. Stock.
Sür Offiziere: Reſ.=Offizier=Heim
115 m. Haarb, Weite 56, Heſſ.
Schärpe ganz neu, zu verk.
Näberes Geſchäftsſtelle. (*6161
Chaifelongue, Beltſtelle
Dipl.=Schreibtiſch, eich.
Auszieh=
tiſch, gr. Kleiderſchrank, kompl.,
Schlafzimmer ſehr bill. abzug.
Uhland, Hügelſtr. 29. (*6185
für Furiſten. Heſſ Geſehzſlg. v.
Reh, Heyer, Goos, mit allen Erg.=
Bänd. Planck B. G.B. 3. Aufl. u.
ſonſt. jur. Werke; Jahrg. 6/13 R. G. B.
u. Reg. Bl. zu verk. Näh. in der
(*6163
Geſchäftsſtelle.
Taſt neues Kinderbett bill. zu
O verk. Ausk. Karlſtr. 25, I. Beck.
Städtiſches
Hallenſchwimmbad.
Darmstadt
Mühlſtraße Nr. 33.
Schwimmbäder, Wannenbäder,
Brauſebäder, Heißluft=, Dampf=,
Maſſage= und Duſchbäder,
Elek=
triſchlicht=, Kohlenſäure=,
Sauer=
ſtoff=, Fichtennadel= u. Solbäder.
Die Anſtalt iſt zur Zeit
ge=
öffnet
I. an Werktagen:
von morgens 8 Uhr bis abends
8 Uhr ununterbrochen.
Samstags bis 8½ Uhr.
II. an Sonntagen:
von morgens 8 Uhr bis
12½ Uhr. (1398a
Kaſſenſchluß:
für die Schwimm=, Wannen= und
Brauſebäder ½ Stunde
für die Schwitzbäder 1½ Stunde
vor Ablauf der Badezeit.
Die Badeverwaltung.
Bekanntmachung.
Die Zahlung der rückſtändigen
Beträge für erſteigertes Heu= und
Futtergras von der ſtädtiſchen
Pallaswieſe, den früheren Beſſunger
Wieſen und verſchiedenen anderen
ſtädtiſchen Grundſtücken aus den
Verſteigerungen vom 4. Mai,
19. Mai, 4./5. Juni und 21.
Sep=
tember 1914 hat bei Vermeidung
des koſtenpflichtigen
Zwangsvoll=
ſtreckungsverfahrens bis längſtens
10. Oktober an den Werktagen
vor=
mittags von 8½ bis 12½ Uhr
hier=
her zu erfolgen.
(19186a
Darmſtadt, 25. Seplember 1914.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Steller=Erhebung.
Das 3. Ziel der Gemeindeſteuer
für das Rechnungsjahr 1914 iſt
bis Ende dieſes Monats an
den Werktagen, vormittags von
8 bis 12½ Uhr hierher zu ent=
(13726a
richten.
Die Stadtkaſſe.
Kach=
Am Freitag u. Samstag, den
2. und 3. Oktober 1914, von
vormittags 9 Uhr ab, findet im
Verſteigerungsraume des
Fund=
bureaus in Frankfurt (Main),
Poſtſtraße 6 — Nebengebäude —
öffentliche Verſteigerung der Fund=
(319211
ſachen ſtatt.
Frankfurt (Main), 11. Sept. 1914.
Königliche Eiſenbahndirektion.
Dünger u. Pfuht
jedes Quantum, zu ermäßigten
(18618a
Preiſen.
Schlachthof.
Die Sorge
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Tobias Wilders Weg zur Höhe.
Von Zdenko von Kraft.
(Nachdruck verboten.)
48)
Für die Dauer eines Herzſchlages — während er ſo
dalag und Röschen in Gottwalds Armen ſah — für die
Dauer eines Herzſchlages war Tobias ein Heiliger: weil
er unſagbare Marter litt.
Erasmus winkte den Männern, und ſie trugen den
Verletzten ins Haus. Dort legten ſie ihn auf das Sofa.
Hellmer drückte ihnen die Hände und hieß ſie gehen.
Laut=
los verließen ſie die Stube.
Und wieder, ſtumm und zitternd, klammerte ſich
Rös=
chen an den Hals ihres Mannes.
Die Dämmerung hing ſchon wie ein grauer Schleier
um die Fenſter.
Da regte ſich Tobias.
Röschen!
Er ſprach nur dieſes eine Wort. Mit dieſem einzigen
Wort ſagte er: Mein Glück iſt zu Ende, Röschen, Gott hat
mich ſchwer geſtraft! — Röschen? Haſt Du für mich keinen
Gedanken mehr? Bin ich geſtorben?
Sie löſte die Arme von ihres Mannes Hals.
Gottwalt? ſtammelte ſie. Was iſt geſchehen?
Hellmer küßte den blaſſen Mund ſeiner Frau,
Unſer armer Tobby hat ſich verletzt — nicht viel und
nicht gefährlich. In zwei, drei Tagen kann er wieder
laufen. So lange mußt Du ihn behüten, daß er keine
törichten Streiche macht. Er wollte uns nicht läſtig fallen
— wie er ſagte — wollte gar nicht zu uns gebracht werden.
Tobias richtete ſich halb vom Kiſſen auf. Gottwalt!
Ich möchte Dich auch jetzt noch bitten, mich nach Hauſe zu
bringen. Ich glaube auch, daß — daß ich gehen kann
ganz gut!
Tobby, jetzt ſei vernünftig! ſagte Hellmer ernſt.
Und Röschen ſah von einem zum andern und wagte
nicht, zu fragen, was dort oben geſchehen wäre. Erſt als
Hellmer das Zimmer verließ, um nach dem Arzt zu
ſchicken, tat ſie einen Schritt gegen Tobias hin.
Röschen —
Ein müdes Flehen u
ter Stimme — und ein
wehes. Klagen.
Da faßte ſie raſch ſeine Hand, in heißem Erbarmen,
und beugte ſich über ihn und küßte ſeine Stirn.
Er ſchob ſie von ſich — weil er an ſeine Mutter
den=
ken mußte. So, wie Röschen jetzt — ſo hatte ihn ſeine
Mutter immer geküßt, wenn er kränklich war.
Tobby? ſtammelte Röschen. So ſag doch ein Wort
was war da oben?
Daß ſein Mund ſich zu einem Lächeln verzerrte, konnte
ſie in der tiefen Dämmerung nicht ſehen. Nur ſeine
zer=
brochene Stimme hörte ſie.
Ein Fehltritt — ich bin geſtürzt — weißt Du — und
hing am Seil. Rettungslos! Und da kam er zu mir
herab und hat mir ſein Leben geſchenkt, daß ich . . . Er
keuchte. Röschen . . . er hat mich umgebracht in der
glei=
chen Stunde, in der er mich rettete. Jetzt bin ich ſein
Knecht. Etwas anderes kann ich nicht mehr ſein jetzt!
Röschen ſchwieg. In ihrem Herzen wuchs die Liebe
zu ihrem Manne. Jetzt erſt begann ſie ſeine wortkarge
Mannhaftigkeit zu begreifen.
Und Tobias fühlte, wie fern ihre Gedanken von ihm
waren.
Es klang vom Sofa her wie eine ſpringende Saite:
Röschen, liebſt Du mich nicht mehr? —
Tränen quollen heiß aus Röschens Augen. Aber
ſprechen konnte ſie nicht. Sie mochte nicht lügen und
konnte nicht die Wahrheit ſagen. Nochmals beugte ſie ſich
hinunter, und wieder küßte ſie ſeine Stirn.
Hellmer kam zurück und ſchickte Röschen in die Küche,
um warmes Waſſer bereitzuſtellen, bis der Arzt kommen
würde. Dann ſetzte er ſich zu Tobias und faßte ſeine
Hand.
Ich habe ſie nur fortgeſchickt, um mit Dir allein zu
bleiben, Tobby! Ich muß mit Dir reden . . . droben in
der Hütte warſt Du erſt zu ſchwach, da mußte ich Dir Ruhe
laſſen. Und dann iſt der Erasmus immer dabei geweſen.
Aber jetzt — ſieh Tobby, jetzt können wir ungeſtört
mit=
einander ſchwatzen. Und ich will endlich Herr werden
über meine Sorge um Dich! — Erinnere Dich, was Du
mir ſagteſt, als Du geſtern am Morgen zu mir kamſt. Ich
habe geglaubt, daß wir erſt ein paar Tage, dann ein paar
Wochen da droben mit unſerer Arbeit zubringen würden,
und daß Du dabei finden würdeſt, was Du ſuchſt: Friede
und Klarheit für Dein Herz. Aber nun iſt das ſo ge=
kommen . daß Du daliegen mußt. Und vor dem
Früh=
jahr geh’ ich nicht wieder hinauf. Ich hab’s verſchworen.
Ein Winter neuer, doch friedlicherer Arbeit liegt vor mir.
Aber Du! Wo willſt Du jetzt ſuchen, was Du dort oben
nicht finden konnteſt? Sei verſtändig, Tobby, und
ver=
traue mir! Wenn es irgenwie möglich iſt, will ich Dir
helfen. Vielleicht ſteht die Sache gar nicht ſo ſchlimm, wie
Du fürchteſt. Vielleicht war’s nur ſo ein jäher, heißer
Anflug — etwas ſehr Junges, Tobby, weißt Du . . . und
ſo was vergeht wieder. Ohne Schaden zu hinterlaſſen.
Wenn es aber tiefer ſitzen ſollte — ſchau Tobby, wir kennen
uns doch ſchon ſo viele Jahre! — Alſo hab’ Vertrauen zu
mir und ſag’ mir, wer es iſt? Dann wollen wir einen
Rat ſuchen.
Tobias nahm in der Dunkelheit die Hand des
Freun=
des und legte ſie auf ſeine Stirne.
Laß das gut ſein, Gottwalt! ſagte er, und das erſtemal
in ſeinem Leben gelang es ihm, ſeiner Bewegung Herr
zu werden und ſeine Stimme zu bändigen. Es iſt
ſchon wieder . . . vorbei! Du haſt recht: es war nur ſo
.. ſo ein heißer Anflug! Etwas ſehr Junges! Ein müdes
Lachen. Ich habe das zu ernſt genommen . weißt Du!
Aber man wird raſch klüger, wenn man ſo jung iſt. Und
ein einziger Tag vermag oft viel. Du brauchſt Dich nicht
um mich zu ſorgen, Gottwalt Du haſt ſchon mehr als
genug für mich getan.
Tobby . . . überlege Dir’s!
Ein kurzes Schweigen. Dann eine klangloſe Stimme.
Ich habe nichts mehr zu überlegen, Gottwalt!
Der Arzt trat in die Stube und Hellmer zündete die
Lampe an.
Tobbys flackernde Augen und die fahle Bläſſe ſeines
Geſichtes ſchienen den Doktor nicht zu beunruhigen. Und
die Verletzungen, die er fand, gaben ſeine Urſache zu
ernſt=
licher Sorge. Er ſagte lachend:
Sie ſind nun heuer der Fünfte, der einen Purzelbaum
von der Rar herunter machte. Die Herren ſollten ſich ein
bißchen moderieren und mir Schonzeit bewilligen.
An=
dere Leute wollen auch krank, ſein und brauchen mich.
Als er ging, hatte er keine Ahnung, daß der
Leicht=
verletzte, der da auf dem Sofa,lag, der Unheilbarſte ſeiner
Kranken war.
(Fortſetzung folgt.
Nummer 269.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. September 1914.
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Jg. Mädch. f. leichte Näharb. ſof.
geſ. Karlſtr. 58, III. r. (*6193
Suche Köchinner, Hausmädch.,
Alleinmädch., die koch. u. nicht koch.
könn., f. Privat= u. Geſchäftshäuſer
ſof. u. ſpäter Fras Minna Dingeldein,
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlerin,
Eliſabethenſtr. 5. Teleph. 531. (*6186
Unabh. Frau oo. Mädchen für
Putzen den ganz. Tag geſ. (*6194md
Näh. Hügelſtr. 29, im Laden.
Männlich
Von größerer Geſellſchaft wird
tüchtiger
(19222
Abrechnungsbeamter
möglichſt ſofort geſucht. Angebote
mit Gehaltsanſprüchen und
Zeug=
nisabſchriften ſind einzureichen unt.
U 1 an die Geſchäftsſtelle.
Strebſame Vertreter
Agent. u. ſtille Vermittler ſucht alte,
angeſeh. Verſicherungs=Geſellſchaft,
welche auch Kriegsverſicherung
einſchließt. Angebote unter T73
an die Geſchäftsſtelle. (*6046im
Vertreter gegen hohe Proviſion
ſucht R. Siebold, Kaſſel,
Pa=
pier=Zigarrenſpitzen=Fabrik. (I,19181
Kramenwarter
ſofort geſucht (19249
Arbeitsamt, Waldſtr. 19.
Zum Ausmauern von Herden
und Kochkeſſeln erfahrener (19224
Maurer od. Häfner
zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Gebrüder Roeder
Herdfabrik.
1—2 tüchtige ältere
Elektromonteure
ſofort geſucht. L. Lange, elektr.
Inſtitut, Schulſtraße 6. (19217
Wagnergehilfe
geſucht Arheilgerſtr. 12. (19241a
Tüchtige Sattler
für Sattelkiſſen und
Unterkum=
mete ſofort geſucht. Näh.
Ge=
ſchäftsſtelle.
(19214
Fur Schuymacher
und Sattler
leichte Arbeiten zu
vergeben.
(19193im
Oppenheimer & Co.
Stirnweg 25, am Hauptbahnhof.
Tüchtiger Fuhrmann der ſchon
im Kohlengeſchäft war, ſof. geſucht
Karlſtraße 54.
B19179)
Juhrmann f. Kohlenfuhren auf
2 ein. Zeit ſof. geſ. Lohnford. u.
T 71 a. d. Geſchäftsſt. (*6053im
Jüngerer Hausburſche
mit guten Zeugniſſen geſucht.
L. A. Fertig, Karlſtr. 47. (IIII1921e
u. einige Tag=
Ein Fuhrknecht löhner gegen
hoh. Lohn f. dauernd geſ. (*6148md
P Baumann
Kohlenhandlung, Landwehrſtr. 33.
Für hieſiges Bankgeſchäft
Lehrling
zum alsbaldigen Eintritt geſucht.
Angebote unter Chiffre T 57 an
die Geſchäftsſtelle.
(19075gim
Ein braver Junge kann die
Bäckerei gründlich erlernen
Wienersſtr. 62.
(*6122mdfs