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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 260.
Montag, den 21. September.
1914.
Der Krieg.
Der Kriegsdienſt in der Heimat. — Der Erfolg der Kriegsanleihe. — Die deutſchen Flieger. — Aus Brüſſel. — Die
Unehrlichkeit Englands. — Englands Vorbereitung auf den Krieg. — Vom weſtlichen Kriegsſchauplatze.
Der Kriegsdienſt in der Heimat.
K. K. Aus guten Quellen wird berichtet, daß es in
England an Kriegsfreiwilligen mangelt und ſo der
bri=
tiſche Kriegsminiſter, Lord Kitchener, ſich außerſtande
ſieht, ein Freiwilligenheer von einer halben Million, das
er den verbündeten Franzofen verſprochen haben ſoll
zu bilden, wenn die Reuterſchen Lügenmeldungen auch
das Gegenteil behaupten Wie anders bei uns: mehr als
zwei Millionen haben ſich in Deutſchland freiwillig zu
den Fahnen gemeldet, weit über den Bedarf hinaus.
Viele können alſo nicht in das Heer eingeſtellt werden;
ſie müſſen zurückbleiben und empfinden das in ihrer
Opferwilligkeit als bittere Enttäuſchung, als ſchwere
Ent=
ſagung. Sie mögen ſich tröſten: nicht alle, die wehrfähig
ſind, können hinaus in den Krieg. Ein Teil muß zu
Hauſe bleiben: denn der Staat braucht ſie während des
Krieges dringend hinter der Front.
Vom Kriegsminiſter an, deſſen Händen die Leitung
der geſamten Heeresverwaltung anvertraut iſt, bis zu
den Militärhandwerkern, die für die Uniformen und das
Schuhwerk der Krieger zu ſorgen haben, gibt es unzählige
Tauſende, die aus der Heimat, wenn draußen die
Kriegs=
zwecke erfüllt werden ſollen, nicht fortkönnen, ſo ſchwer
ihnen auch der Verzicht, die Vaterlandspflicht vor dem
Feinde im Felde zu tun, werden mag. Aber auch auf ſie
rechnet das Vaterland. Auch ſie leiſten Kriegsdienſte wie
die, die in der Schlacht ihr Leben einſetzen, und ihr
Kriegsdienſt iſt auch notwendig und unentbehrlich gleich
dem der Krieger in Feindesland. Die allergrößten
An=
ſprüche werden auch an die geſtellt, die zu Hauſe
Kriegs=
dienſte leiſten, und wenn auf den Schlachtfeldern alles
klappt und tadellos arbeitet, ſo bezeugt das, daß auch zu
Hauſe im vollſten Maße die Schuldigkeit getan wird
und Tüchtigkeit und äußerſte Kraftanſpannung
Erſtaunli=
ches vollbringen. Wenn alle Wehrfähigen ohne
Aus=
nahme, Offiziere wie Gemeine, in den Feldheeren vor
den Feinden verwendet würden, ſo müßten das zuerſt
und ſehr bald die marſchierenden und kämpfenden Armeen
empfinden: Verpflegung. Nachſchub und Erſatz ſtockten
und hörten ſchließlich auf. Wer ſollte denn zum Beiſpiel
die Aushebung und Ausbildung der Rekruten beſorgen!
Was unſere Helden gegen die Feinde leiſten, beruht
zum Teil auf den Arbeiten, die Tag und Nacht daheim
die Kameraden, Offiziere und Mannſchaften ſchaffen.
Man braucht hierbei nicht bloß an die zurückbleibenden,
raſtlos tätigen Offiziere und Beamten im Generalſtab, in
den Kriegsminiſterien, in den Kommandobehörden in der
Heimat zu denken. Wie vieles, unſchätzbar vieles, gar
nicht zu Miſſendes wird auch von denen bewirkt, die an
dem beteiligt ſind, was jetzt mit dem Worte
Kriegsfür=
ſorge zuſammengeſaßt wird! Der ehrenvolle Ausdruck
Kriegsdienſt iſt überall da am Platze, wo auf irgendeine,
wenn auch bloß mittelbare Weiſe dazu beigetragen wird,
daß unſer Vaterland in allen Stücken und allerorten ſo
kriegsſtark, ſo überlegen wir nur möglich bleibt. Im
Kriegsdienſt ſtehen, die zu Hauſe die Brücken und die
Eiſenbahnen ſchützen, die Verwundete und Erkrankte
pfle=
gen, die für die Familien der ausgezogenen Krieger
ſor=
gen, die durch den Krieg arbeitslos Gewordene
beſchäfti=
gen, die ſich der Witwen und Waiſen der Gebliebenen
annehmen. Am Kriegsdienſt haben auch unſere Frauen
und Mädchen teil, die in ihrer Weile helfen, ſchaffen,
wirken, als Krankenſchweſtern, als Pflegerinnen oder wo
ſonſt Raum für die Arbeit iſt, die vornehmlich der
weib=
lichen Liebe und Tat vorbehalten iſt. Und wer heute ſtatt
des Schwertes die Pflugſchar führt oder die Feder, um
unſerer Feinde Lügengewebe zu zerſtören, auch der müht
ſich um die Erhaltung und Erhöhung der vaterländiſchen
Wehrkräfte.
Einer für alle, alle für einen: nach dieſer Loſung
ar=
beitet das geſamte Volk, draußen und zu Hauſe, mit
Waf=
fen und ohne=Waffen, alle eines Sinnes und eines
Zie=
les, alle in dem beſeligenden Bewußtſein, nach Kraft und
Maß dem heiligen Vaterlande Kriegsdienſt zu leiſten!
Der Erfolg der deutſchen Kriegsanleihen.
* Berlin, 20. Sept. Der Erfolg der
Kriegs=
anleihen iſt ein über alle Erwartungen
glänzen=
der. Es ſind, abgeſehen von einigen noch ausſtehenden
Teilergebniſſen, gezeichnet worden: 1,26 Milliarden
Schatzanweiſungen und 2,94 Milliarden Reichsanleihe,
zuſammen 4,20 Milliarden Mark. Das
endgül=
tige Ergebnis iſt vor morgen abend nicht zu erwarten.
Zu dem glänzenden Erfolg der Kriegsanleihe ſchreibt
der Lokal=Anz.: Dieſer finanzielle Erfolg, der ſich in
ſei=
ner Art den mit den Waſſen errungenen würdig anreiht,
wird weithin und nicht zuletzt in den Reihen unſerer
Wi=
derſacher Bewunderung und ſoweit dieſe in Betracht
kom=
men, auch eine tiefgedrückte Stimmung hervorrufen. — Im
Tagebl. heißt es: Das Reſultat der Anleiheſubſkription
hat den Beweis geliefert, daß der Geiſt, der unſere Heere
zum Siege geführt hat, auch im ganzen Volke lebt, im
ganzen Volke, denn alle Schichten der Bevölkerung, von
den reichſten Kapitaliſten und Erwerbsinſtituten
Deutſch=
lands, die Millionenbeträge zeichneten, bis zu den kleinen
Sparern, die ein paar hundert oder tauſend Mark
bei=
ſteuerten, haben an dem Gelingen des großen Werkes
teilgenommen. Die Zeichnungsfreudigkeit der Deutſchen
ſtammt aus dem tiefſten Innern, aus der feſten und
ruhi=
gen Zuverſicht des Volkes, daß es in dieſem Kampfe ſiegen
muß und ſiegen wird, wenn es alle ſeine Kräſte, auch die
finanziellen, ſchnell und ſtark zuſammenfaßt. — In der
Voſſiſchen Zentung heißt es: Das iſt nach den Siegen der
wehrhaften, der gewaltige Sieg des wirtſchaftlichen
Deutſchlands, es iſt der Sieg jenes Deutſchlands, das in
der längſten Friedensepoche die irgendeines großen
Volkes Geſchichte bisher kennt, durch unermüdliche, zäheſte
und mutigſte Arbeit eine wirtſchaftliche Weltmacht
gewor=
den iſt. Das Volk hat auf den erſten Ruf Geldmittel zur
Verfügung geſtellt, deren Höhe den unerſchütterlichen
Ent=
ſchluß bedeutet, dieſen Schickſalskrieg ſolange zu ſühren,
bis ſeine Zwecke vollſtändig erreicht ſind.
Die Einheit der Nation.
* Berlin, 19. Sept. Der gegenwärtige Krieg
ent=
flammte das deutſche Volk ohne Unterſchied des Standes
und der Partei zur einmitigen Erhebung. Gegenüber
dieſer gewaltigen Kundgebung nationaler
Ent=
ſchloſſenheit tritt alles, was das Gefühl der
Einheit des ganzen Volkes beeinträchtigen
könnte, zurück und viele Streitfragen des öffentlichen
Rechts, mag ihre Erklärung in Friedenszeiten noch ſo
be=
deutſam ſein, erſcheinen in den gegenwärtigen
Zeitläuf=
ten unweſentlich. Der Miniſter des Innern hat daher
die Verwaltungsbehörden angewieſen, daß es jetzt von
größerem Wert ſein müſſe, die Einheit der Nation und
ihr großmütiges Streben ungeſtört zu laſſen, als in
un=
bedeutenden Einzelfragen dem Recht zum Siege zu
ver=
helfen. Demzufolge ſind die Behörden erſucht worden,
in allen geeigneten Fällen, die bei Verwaltungsgerichten
anhängigen Streitſachen dadurch zur Erledigung zu
bringen, daß die angefochtenen polizeilichen Verfügungen
zurückgenommen oder auf andere Weiſe die Beteiligten
klaglos geſtellt werden. Ebenſo veranlaßte der Miniſter
des Innern, daß die bei dem Oberverwaltungsgericht
an=
hängigen Ordnungsſtrafen, die gemäß Paragraph
15 des Diſziplinargeſetzes gegen unmittelbare und
mittel=
bare Staatsbeamte ſeines Reſſorts wegen vor dem
1. Auguſt begangener Verfehlungen verhängt ſind,
nie=
dergeſchlagen werden. Alle dieſe, der Größe und
dem Ernſt der Zeit Rechnung tragenden Maßnahmen
laſſen notürlich nicht die Deutung zu, daß der in den
be=
treffenden Einzelfällen von den Behörden bisher vertretene
Rechtsſtandpunkt nunmehr aufgegeben ſei.
Die deutſchen Flieger.
* Im „Daily Cronicle” erklärt der engliſche
Schrift=
ſteller Wells gleichzeitig, daß im gegenwärtigen Kriege
aller Vorausſicht nach nur die Luftflotte entſcheiden
werde, und da ergebe ſich die traurige Tatſache, daß ganz
zweiſellos Deutſchland der Beherrſcher des
Luftmeeres ſei. Was ſeine Flieger leiſten, ſei das
Großartigſte in dem größten Kriege, den die Welt je
ge=
ſehen. Alles, was die franzöſiſchen und engliſchen Flieger
dagegen leiſteten, ſei Kinderſpiel. Die Franzoſen ſeien
nur auf Schauflüge dreſſiert und die franzöſiſchen Flieger
würden auch im allgemeinen vom franzöſiſchen Volk nur
als Akrobaten der Luſt behandelt, während die Flieger in
England geradezu als Narren betrachtet würden. Keiner
ſehe in ihnen das, was ſie ſeien: die größten Helden
un=
ſerer Zeit. Sie ſeien die Ariſtokraten der engliſchen Armee.
Er ſchlage daher vor, um die Leiſtungen der engliſchen
Flieger auf das Höchſte anzuſpannen, jeden Flieger, dem
es gelinge, außerordentliche, die Aufklärungen der
Ka=
vallerie übertreffende Meldungen zu bringen, oder ein
feindliches Flugzeug herunterzuholen oder einen Zeppelin
herunterzuſchießen, in den erblichen Ritterſtand zu
er=
heben. (1) Außerdem müßte der Familie jedes Fliegers
oder Begleitoffiziers eine Lebensverſicherung über
minde=
ſtens tauſend Pfund Sterling gegeben werden. Ueberdies
müßten die Staatspenſionen das Doppelte deſſen
betra=
gen, was die Helden zur See oder zu Lande erhalten.
Ein engliſches Urteil über die deutſche Flotte.
* Berlin, 19. Sept. Die „Weſtminſter=Gazette”
ver=
öffentlicht aus der Feder eines hohen Seeoffiziers einen
Artikel, der die Tätigkeit der deutſchen und engliſchen
Flotte vergleicht. Er zollt der engliſchen Flotte natürlich
volle Bewunderung. Es wäre ein Wahnſinn, von der
Untätigkeit der Flotte zu ſprechen. Allerdings hätte
Eng=
lands Flotte keine Schiffe, die tolle Huſarenſtückchen aus=
führten, wie einzelne deutſche dies mit großem Erfolg im
Mittelmeer und im Ozean getan haben. Der bisherige
Erfolg der deutſchen Flotte liege aber nicht in
dieſen kleinen Unternehmungen, ſondern in ihrem
ge=
heimnisvollen Wirken. Englands Flotte hat eine
Anzahl von deutſchen Schiffen gekapert Englands Flotte
hat deutſche Schiffe in Grund geſchoſſen, das ſind aber
alles ſichtbare Vorgänge, bei denen Urſache und Wirkung
klar zutage treten. Die deutſche Flotte arbeitet mit
ge=
heimnisvollen Mitteln, die wir alle wohl kennen, jetzt aber
erſt in ihrer vollen Wirkung fühlen. Unſere Schiffe fahren
ſtill und ruhig über die See. Plötzlich berſten ſie
aus=
einander und ſind verſchwunden. Wir ſprechen immer nur
von Minen. Auch dieſe vollführen ihr grauſames Werk.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die
Unterſee=
boote Deutſchlands hart an der Arbeit ſind. Die
Engländer ſind unſtreitig die Herren des Meeres. Was
nützt das aber, wenn Deutſchland ſich zum Herrn
des Meeresgrundes macht? Der Kampf unter der
See und der Kampf hoch in den Lüften zeigt Deutſchland
als Meiſter. Die Waffen, die in dieſem Kampf erſt
ſozu=
ſagen die Feuertaufe erhalten, ſind vorderhand faſt
aus=
ſchließlich zu Waffen Deutſchlands geworden. . . . Der
große Nebenerfolg dieſer geheimnisvollen Tätigkeit
deut=
ſcher Kampfmittel trägt nun aber die Nervoſität ins Land,
in das Heer und in die Marine. (Nat. Ztg.)
Aus Mülhauſen.
* Straßburg, 19. Sept. In einem Mülhauſer
Briefe vom 17. September der Straßburger Poſt heißt es:
Einen Beweis für die andauernd gute Haltung
un=
ſerer Bevölkerung, die auch von dem bisherigen
Stadtkommandanten wiederholt öffentlich anerkannt
wor=
den iſt, bildet die Tatſache, daß das bei der Erklärung
des Kriegszuſtandes von dem kommandierenden General
des 14. Armeekorps eingeſetzte Kriegsgericht in
Mül=
hauſen mangels ausreichender Beſchäftigung geſtern wieder
aufgehoben worden iſt und mit dem Kriegsgericht
in Neu=Breiſach vereinigt wurde. Zwiſchen den ſeit
eini=
gen Tagen hier in Quartier liegenden
Landwehrregimen=
tern und der hieſigen Bevölkerung herrſcht das beſte
Ver=
hältnis. Wenn die Truppen aus den Kämpfen
zurück=
kehren, die noch immer an den Ausläufern der Südvogeſen
ſtattfinden, um ſich im Quartier von den Strapazen zu
erholen, werden ſie von den Einwohnern ſchon wie alte
Belannte empfangen.
Vom öſterreichiſch=ruſſiſchen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 20. Sept. Amtlich wird unterm 19. Sept.
mittags verlautbar: Die Neugruppierung unſeres
Heeres auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz iſt im Zuge.
Ein Vorſtoß einer ruſſiſchen Infanteriediviſion
am 17. September wurde blutig abgewieſen. Der
oſtſeitige, kleine, feldmäßige formierte Brückenkopf Siejawa,
unſererſeits nur von ſehr ſchwachen Abteilungen
helden=
mütig verteidigt, zwang die Ruſſen zur Entfaltung
zweier Korps und ſchwerer Artillerie. Als die
Be=
feſtigungen ihre Aufgabe erfüllt hatten, wurden ſie
frei=
willig geräumt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs
p. Höfer, Generalmajor.
Aus Brüſſel.
* Brüſſel, 20. Sept. Geſtern iſt der Reſt der
aus=
gehängten belgiſchen Fahnen aus Brüſſel
ver=
ſchwunden. Der Beſehl des Gouvernements hierzu
iſt durch Maueranſchlag von dem Bürgermeiſter Max
erläutert worden. Im übrigen hat bisher die ſtädtiſche
Polizei mit unſeren Truppen gemeinſam gut gearbeitet.
Infolgedeſſen iſt bisher nur ein einziger Angriff von
Ziviliſten auf einen Poſten vorgekommen. Der Täter
wurde feldgerichtlich zum Tode verurteilt. Der
Bürger=
ſchaft wurde dies durch Maueranſchlag bekannt gegeben. —
Die Meldungen, daß Bürgermeiſter Mar öfſntlich
provo=
katoriſch aufgetreten ſei und bewußt falſche
Kriegs=
nachrichten verbreitet habe, ſind bisher nicht beſtätigt
worden. Sollten dem Bürgermeiſter Intrigen gegen die
deutſche Militärgewalt nachgewieſen werden, ſo würde er
ſofort entſernt werden.
Die Unehrlichkeit Englands.
* Berlin, 20. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nordd. Allg. Ztg. bemerkt zu der engliſchen
Thron=
rede: Wenn die engliſche Regierung jede mögliche
An=
ſtrengung zur Erhaltung des Weltfriedens gemacht hätte,
ſo würd: er eben erhalten geblieben ſein. Solche
An=
ſtrengungen har der deutſche Kaiſer noch bis in die letzte
Stunde bei den Sonveränen von Rußland und England
gemacht, und wenn dieſen Vemühungen lein Erfolg
be=
ſchieden war, ſo wiſſen wir heute aus unwiderleglichen
Zeugniſſen, zuletzt aus dem am 30. Juli von dem
belgi=
ſchen Geſandten in Petersburg an ſeine Regierung erſtat=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 21. September 1914.
Nummer 260.
teten Bericht, daß Rußland nurlosſchlug, weil
ihm die poſitive Zuſicherung der engliſchen
Regierung, ſie werde am Kriege gegen
Deutſchland teilnehmen, vorlag. Dieſen Punkt
berührt die Thronrede ebenſowenig, wie ſie einen Grund
dafür angibt, daß Sir Edward Grey die deutſche
Anre=
gung, England möge ſich für die Neutralität Frankreichs
verbürgen, und damit mindeſtens dem Weſten Europas
den Krieg erſparen, einfach zu Boden fallen ließ.
Hier=
mit erledigt ſich auch die Verſicherung des engliſchen
Kö=
nigs, er ſei durch abſichtlichen Bruch von
Vertragsver=
pflichtungen zum Kriege gezwungen worden. Nicht
ab=
ſichtlich und aus Freude an der Sache, ſondern mit
Be=
dauern und dem unerbittlichen Gebote der
Selbſter=
haltung folgend, ſah Deutſchland ſich zum
Be=
treten feindlichen Gebietes gezwungen, als der Krieg,
den England hätte verhindern können, unvermeidlich
ge=
worden war. Wie die Regierung endlich die
Lebens=
intereſſen des britiſchen Reiches zum Kriege zwangen, iſt
uns vollkommen unerfindlich. Es hieß doch ſtets,
Eng=
land größtes Intereſſe ſei der Friede und der bisherige
Verlauf des Kampfes dürfte dieſe Formel nicht
entkräf=
tet haben.
Greys Entſchuldigungsverſuch.
* Berlin, 19. Sept. Die Nordd. Allgem. Zeitung
ſchreibt: Durch die Blätter iſt eine Erklärung gegangen,
die zur Abſchwächung der Ausführungen des
Reichskanzlers über Englands
Freiheits=
politik im Auftrage Greys der däniſchen Preſſe
zu=
geſtellt wurde. Der Greyſche Entſchuldigungsverſuch gibt
Anlaß zu folgenden Bemerkungen: Der Reichskanzler
er=
klärt es für auffällig, daß Miniſterpräſident Asquith bei
der Aufzählung der kleineren Staaten, deren Neutralität
von Deutſchland gefährdet und von England geſchützt
würde, Dänemarks nicht gedacht hat. Grey will
dieſe Auslaſſung damit entſchuldigen, daß es für einen
Redner unmöglich ſei, in jeder öffentlichen Rede die ganze
Frage in allen Einzelheiten zu erörtern. Das iſt
zweifel=
los richtig. Auch der Reichskanzler verzichtete zum Bei
ſpiel darauf, in ſeiner kurzen Erklärung des ruſſiſch=
eng=
liſchen Abkommens von 1907 zu gedenken, das im Intereſſe
der Freiheit des perſiſchen Volkes den Norden Perſiens
in eine ruſſiſche Provinz verwandelte oder des Marokko=
Abkommens von 1904, welches es Frankreich ermöglichte,
ſich Marokkos zu bemächtigen und England, ungeſtraft
ſein Wort und ſeine vertraglichen Verpflichtungen in
Aegypten zu brechen. Asquith war indeſſen
außerordent=
lich wortreich, und viele ſeiner Sätze hätten leichter
ent=
behrt werden können, als ein paar kurze Worte über die
Achtung der däniſchen Neutralität. Grey wird daher mit
dieſer Entſchuldigung kein Glück haben, um ſo weniger,
als er zwar mancherlei Worte macht, aber auch in dieſer
Entgegnung einer Erklärung über die Achtung der
däni=
ſchen Neutralität mit vieler Kunſt aus dem Wege
geht. Es ſcheint alſo doch, daß England ſich
vorbe=
hält, eines Tages, wenn es ihm nützlich erſcheint, die
däniſche Neutralität zu verletzen. Dabei
wird es ſich dann wohl wieder, wie bei dem Ueberfall
Kopenhagens in den napoleoniſchen Kriegen, mit vielen
Worten auf das Intereſſe der Freiheit berufen. Ueber
Aegypten findet Grey kein Wort. Auch der
Zer=
ſchneidung der Kabel, die Deutſchland von der
Welt abſchneidet und gegen die von England geführte
Lügenkampagne wehrlos machen ſoll, gedenkt er
nicht. Durch die Lügenberichte über die deutſchen Greuel
in Belgien und die Unterdrückung der von der belgiſchen
Bevölkerung begangenen Schandtaten ſoll in der Welt der
Glaube erhalten bleiben, daß Englands Sache die Sache
der Freiheit ſei. Und Rußland? Grey vermeidet in
dieſem Zuſammenhange, dieſer Bundesgenoſſenſchaft
Er=
wähnung zu tun. Hier fehlt offenbar ſelbſt ihm die
tradi=
tionelle engliſche Formel für das Intereſſe der Freiheit.
Englands Vorbereitung auf den Krieg.
* Berlin, 19. Sept. Die B. Z. entnimmt der
ein=
flußreichen amerikaniſchen Wochenſchrift The Nation
vom 27. Auguſt einen Brief des Londoner
Korreſpon=
denten Towes, der u. a. beſagt: Seit dem 1. Auguſt, alſo
drei Tage vor der Kriegserklärung, bemerkt man
fieber=
hafte militäriſche Vorbereitungen,
unab=
läſſige Truppentransporte zur Küſte, Einziehung der
Re=
ſerviſten und Territorialſoldaten, Aushebung von
Pfer=
den, Laſtwagen und Automobilen. Die Regierung
han=
delte außergewöhnlich ſchnell und heimlich mit der
Ord=
nung. Man erfahre allmählich, daß die
Kriegsverwaltun=
gen bereits vor drei Monaten begonnen haben,
die damals bereiten Reſerveoffiziere einzuziehen, und die
Flotten=Mobilmachung unter dem Vorwande der
Flotten=
parade vor dem König begonnen worden ſei. Und zwar
befahl Churchill, die Mobilmachung anzuordnen, ohne die
übrigen Miniſter zu befragen. Die Flotte war
aktions=
fähig und nach ſtrategiſchen Plänen der Admiralität
dis=
poniert noch vor Asquiths Ultimatum und der
Kriegs=
erklärung. Kitchener habe ſchon vor einigen Tagen
heim=
lich in Belgien mit dem belgiſchen Admiralſtab wegen
Vorkehrungen für ein engliſches
Expedi=
tionskorps, das ſich größtenteils bereits am 3. Auguſt
oder am 4. Auguſt in Dover befand, verabredet. Nach
zu=
perläſſiger Auskunft ſollten bereits am 4. Auguſt 100000
Engländer in Belgien geſtanden haben. — Die B. Z.
be=
merkt dazu, daß ſchon im Jahre 1905 Lord Lansdowne
im Kabinett Balfour ſich verſtändigt habe, zuſammen mit
der franzöſiſchen Armee Deutſchland von belgiſchem
Ge=
biet aus anzugreifen. Der obige Brief beſtätigte, daß es
nur eines Druckes auf den Knopf bedurfte, um die längſt
vorbereitete Maſchinerie in Gang zu ſetzen.
* Rom 19. Sept. Giornale d’Italia bringt ein
Interview mit dem Senator Grafen di San Martino,
der von einer Reiſe durch England und Frankreich
zurück=
gekehrt iſt, aus dem folgende Sätze beſonders intereſſant
ſind: Am 22. Juli hat ein Diner ſtattgefunden, an dem
Grey, Goſchen und der frühere Schatzminiſter
Mur=
ray teilnahmen. Grey hat dabei geäußert, daß er die
Vorgänge in Irland gar nicht vergleiche mit dem
Konflikt, der Europa drohe. Lady Murray, eine
eif=
rige Parteigängerin Ulſters, ſprach über die
Schwierig=
keiten in Irland und ſagte, niemand ſei gewillt,
nachzu=
geben, deshalb war die Konferenz beim König vergeblich.
„Der Kampf wird täglich heftiger; wir ſtehen vor dem
Bürgerkriege. Ich ſehe nur einen Ausweg: Nur einen
Krieg mit Deutſchland kann noch alle wieder
einigen!“
Ueber die ſchwierige Wirtſchaftslage
in Frankreich
ſchreibt, wie über Genfe berichtet wird, das große Pariſer
Finanzblatt L’Information unter anderem: Die
ökono=
imiſche Kriſis, die Frankreich durchmacht, iſt ſehr groß.
Ihre Folgen können vernichtend werden, wenn
der Krieg ſich in die Länge zieht, ja ſelbſt wenn er
ſieg=
reich ſich ſolange hinzieht. Die vor dem Krieg
zuſam=
imengetragenen Erſparniſſe ſind ſchon jetzt faſt völlig
aufgebraucht. Nach dem Krieg wird an die meiſten
Türen der Bürger, Arbeiter und des Mittelſtandes das
Elend klopfen.
Ein engliſches Unterſeebeot geſunken.
*London, 20. Sept. Die Admiralität kündigte
den Empfang eines Telegramms der Regierung von
Auſtralien an, in dem der Verluſt des
Unterſee=
bootes A E I gemeldet wird. Weitere Einzelheiten
fehlen.
Die Neutralität der Schweiz.
* Bern, 20. Sept. Ueber die Antwort der
ver=
ſchiedenen Mächte auf die Schweizer
Neutralitäts=
erklärung wird mitgeteilt: Deutſchland und
Frank=
reich gaben neuerdings ihren Entſchluß kund: die
Schweizer Neutralität auf das peinlichſte zu beobachten.
Oeſterreich=Ungarn hat die gleiche Erklärung abgegeben.
Italien, obgleich es nicht zu den Signatarmächten der
von acht Mächten unterzeichneten Anerkennungsurkunde
von 1815 gehört, erklärte, daß es ſich trotzdem ſtets von
den in dieſer Urkunde niedergelegten Grundſätzen habe
leiten laſſen und dieſe Haltung auch künftighin einnehmen
werde.
Die Lügenmeldungen unſerer Gegner.
* Berlin, 19. Septbr. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Die ſeit einiger Zeit auffällig in deutſchfeindliches
Fahr=
vaſſer gelenkte Stockholmer Zeitung Dagens Nyheter
bringt ein Telegramm aus Genf mit der Nachricht, daß
man nun mit voller Gewißheit feſtſtellen könne, daß
Deutſchland die Abſicht gehabt habe, nicht nur
Belgi=
ens und Luxemburgs Neutralität zu verletzen,
ſondern auch ſich des ſchweizeriſchen Gebiets zu bedienen.
Es ſei der Plan geweſen, in Frankreich durch die Schweiz
einzudringen und eine Umgehungsbewegung gegen Belfort
zu unternehmen. Dieſer Plan ſei durch die raſche
Mobi=
liſierung des ſchweizeriſchen Heeres vereitelt worden, die in
weniger als zwei Stunden ausgeführt worden ſei. — Daß
die Schweiz ihre zum Schutz ihrer Neutralität angeordnete
Mobilmachung aus der Beſorgnis vor einem deutſchen
Einmarſch begonnen oder beſchleunigt habe, iſt eine der
franzöſiſchen Lügenmären, denen die Schweizer
ſelbſt mit gerechtem Mißtrauen gegenüberſtehen. Gerade
heute gelangt ein neuer Beweis hierfür in unſere Hände:
Die hier eingetroffene Zeitung Vaterland in Luzern ſchreibt
unter dem 12. September: „Die fortgeſetzte
Lügen=
haftigkeit der Havas=Meldungen iſt
ein=
fach ſchändlich und muß jeden Freund der Wahrheit
emporen.‟ Das iſt gewiß deutlich.
Vom weſtlichen Kriegsſchauplatze.
* Großes Hauptquartier, 20. Septbr. Abends.
(Amtlich.) Im Angriff gegen das
franzöſiſch=
engliſche Heer ſind an einzelnen Stellen Fortſchritte
gemacht worden. Reims liegt in der Kampffront der
Franzoſen. Gezwungen das feindliche Feuer zu erwidern
beklagen wir, daß die Stadt dadurch Schaden nimmt.
Anweiſung zur möglichſten Schonung der Kathedrale iſt
gegeben worden.
In den mittleren Vogeſen ſind Angriffe
fran=
zöſiſcher Truppen am Donon bei Sinonis=Saales
abge=
wieſen worden. — Auf dem öſtlichen
Kriegsſchau=
platz heute keine Ereigniſſe.
* Mailand 19. Sept. Wie der Torriere della
Sera meldet, befinden ſich engliſche und
franzö=
ſiſche Schiffe vor Durazzo und Cattaro in
Blockade=
ſtellung.
* Berlin, 19. Sept. Die Kaiſerliche
Gutsverwal=
tung Cadinen rüſtete auf Befehl des Kaiſers ein großes
Automobil mit Liebesgaben aus, das geſtern
nach dem Vordertreffen im Oſten geſandt wurde. Alles,
was ſich im Augenblick zuſammenbringen ließ, Kaffee, Salz,
Brot, Wein und eine große Menge Zigarren und anderes,
befand ſich in dem Automobil, das ſeinen Weg von
Ca=
dinen über Bartenſtein nach der ruſſiſchen Grenze nahm.
Weitere Automobile mit Liebesgaben an die Front ſollen
auf Befehl des Kaiſers in Kürze abgehen.
* Baſel, 19. Sept. Die Neue Züricher Zeitung vom
8. September veröfſentlicht folgenden Brief aus Moskau
vom 24. Auguſt: Handel und Verkehr fangen an zu ſtocken,
induſtrielle und gewerbliche Unternehmungen ſind
zur=
zeit noch gut beſchäftigt, doch wird dies nicht mehr lange
dauern. Zwar wird behauptet, die Meſſe in Niſhni=
Now=
gorod werde in nächſter Zeit ſtattfinden. Auch der
Bahn=
verkehr ſolle demnächſt wieder in normale Bahnen gelenkt
werden. Die Lebensmittelpreiſe ſind bereits geſtiegen,
nur einige Waren ſind infolge des Wegfalls der Ausfuhr
billiger geworden. Die öffentliche Wohltätigkeit wird
be=
reits ſtark in Anſpruch genommen. Die Lazarette ſind
mit Verwundeten überfüllt.
* Wien, 19. Sept. Der Kaiſer hat der 12jährigen
Roſa Henoch, die während des Labedienſtes bei den
Kämpfen um Rawaruska durch einen Schrapnellſchuß
ſchwer verwundet wurde, eine goldene Halskette
geſchenkt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. September.
* Militärdienſtnachricht. Dreißigacker, Garniſon=
Verw.=Inſpektor auf Probe in Mainz, zum Garniſon=
Verw.=Inſpektor ernannt.
* Ausfuhrverbote. Intereſſenten aus
Handels=
kreiſen werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
Aus=
künfte darüber, ob eine Ware unter ein Ausfuhrverbot
fällt oder ob ſie frei ausgehen kann, von dem
Haupt=
ſteueramt und von der Handelskammer auf Anfrage
er=
teilt werden.
— Poſtaliſches. Das Umrechnungsverhältnis für
die in der Frankenwährung auszuſtellenden
Poſt=
anweiſungen nach fremden Ländern (Italien, Schweiz
uſw.) iſt auf 100 Fr. — 85 Mk. (nach Rumänien auf
100 Lei — 85 Mk.) und das Umrechnungsverhältnis für
Poſtanweiſungen nach den Vereinigten Staaten von
Amerika und nach Cuba auf 100 Dollars = 430 Mk.
neu feſtgeſetzt worden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Der Vaterländiſche Abend Dr.
Lud=
wig Wüllners zum Beſten des Roten Kreuzes und
der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt, der für nächſten
Samstag angekündigt iſt, übt, wie zu erwarten war, eine
ganz ungewöhnliche Anziehungskraft auf unſer
Publi=
kum aus. Ueber einen gleichen Abend, den Dr. Wüllnen
vorige Woche in Berlin veranſtaltete, ſchreibt Dr. Leopold
Schmidt im Berliner Tageblatt: „Die Muſik im Dienſte
der Wohltätigkeit ſieht mehr denn je ein weites Feld ges
öffnet, auf dem auch die am meiſten unirdiſche aller Künſte
ſich an den praktiſchen Beſtrebungen der Zeit ſegensreich
beteiligen kann. Und nicht vergeblich ruft man die
deu=
ſchen Muſiker. Von zwei Vortragsabenden, die Ludwit
Wüllner in den Dienſt des Roten Kreuzes geſtellt, fand
der erſte im völlig ausverkauften Beethoven=Saale ſtat
Dem muſizierenden Holland, das durch den unübertreſſe
lichen Begleiter Coenraad B. Bos vertreten war,g
ſellte ſich in Ludwig Wüllner der Sohn eines der deutſches
ſten Meiſter unvergeſſener Art, ein Mann, deſſen Inner
lichkeit und Begeiſterungsfähigkeit ſo ganz auf nationalen
Grundlagen ruht. Das Programm zeigte übrigens, wiel
reich unſere Literatur doch an zeitgemaßen Werken iſt
„Der Geworbene” von. Fritz Jürgens, Th. Streichers
„Nachtlied der Schildwache” Hugo Wolfs „Freund” und
„Beherzigung” — das alles und vieles andere noch bieter
ſich ganz ungezwungen, ohne im mindeſten die Grenze zu
ſtreifen, an der Kunſt und Patriotismus
auseinander=
klaffen. Die wahre, im Publikum latente Stimmung
brach jedoch erſt hervor, als Wüllner, der Rezitas
tor, mit Dichtungen von Detlev von Liliencron und
Ger=
hart Hauptmann das realiſtiſche, geſprochene Wort zu
Geltung brachte. Mit flammendem Temperament, mit
einer unerhörten Energie des Ausdrucks brachte er dieſe
Dichtungen zu Gehör, und begeiſterte Zuſtimmung dankte
ihm. Es iſt ſchwer, zu ſagen, was in ſeinem Vortrag am
ſtärkſten wirkte: Liliencrons „Rückblick” der markigel
„Cincinnatus” oder das innbrünſtige „O wär’ es doch
Einen eigenartig ergreifenden Abſchluß gab jedenfalls dem
Abend Hauptmanns tief empfundenes „O mein
Vater=
land” deſſen Wirkung nicht zum wenigſten in ſeinen echt
volksliedartigen Rhythmen liegt.
Großherzogliches Hoftheatere
W-l. Geſtern abend gelangte unter Herrn
Hofkapell=
meiſter Ottenheimers Leitung Richard Wagners
„Lohengrin” zur Aufführung. Die Vorſtellung ſtand
auf derſelben Höhe, wie die früheren Aufführungen. Die
Partie der Elſa ſang erſtmalig Frau Marx, früher am
Stadttheater in Leipzig. Sie iſt eine fertige und routis
nierte Sängerin mit guten Mitteln und einem ſchönen,
gleichmäßig ausgebildeten Organ; ſie unterzog ſich mit
Geſchmack und Intelligenz ihrer künſtleriſchen Aufgabe
und erntete reichen, wohlverdienten Beifall. Die Beſetzung
der übrigen Partien war die bekannte. Stimmlich
glän=
zend disponiert war Herr Becker, der beſonders die
Gralserzählung ſehr ſchön ſang. Die bekannten trefflichen
Leiſtungen boten Herr Stephani als König und Frau
Callwey als Ortrud; auch die Herren Semper als
Heerrufer und Perkins als Telramund bewährten ſich
wieder als ſtimmbegabte Sänger. Das Orcheſter, dem
man keine Kriegsnot anmerkte, ſpielte mit Temperament
und Schwung.
Daß der Beſuch nicht ſo zahlreich ſein kann, wie in
normalen Zeiten, hat man wohl von vornherein gewußt
Viele Anerkennung und Sympathien wird ſich die Dire
tion des Hoftheaters dadurch erwerben, daß ſie einer gros
ßen Anzahl von Soldaten und Leichtverwundeten freien
Eintritt für die Vorſtellung gewährte. Das Publikum
ſpendete nach jedem Akte begeiſterten Beifall. Als im
letz=
ten Akte der König und der Chor die Verſe ſangen:
Für deutſches Land das deutſche Schwert!
So ſei des Reiches Kraft bewährt!
erhob ſich ein ſpontaner Beifall im ganzen Hauſe.
Familiennachrichten.
Statt Kärten
Die glückliche Geburt eines gesunden
Töchterchens
zeigt hierdurch an
Frau Marie Fleckenstein
geb. Gerschlauer
zugleich im Namen ihres im Felde stehend. Mannes
Dr. Fleckenstein, prakt. Arzt
z. Zt. Assistenzarzt der Reserve.
Darmstadt (Martinstr. 7, I.), 20. Sept. 1914.
(18867
Todes=Anzeige.
Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen,
unſer geliebtes, gutes Kind
(18866
Werner
nach ſchwerer Krankheit im Alter von 12 Jahren
zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Hilſinger u. Familie.
Arheilgen, den 19. September 1914.
Maulbeerallee.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 22.
Sep=
tember, nachmittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger
Friedhof ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Nummer 260.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 21. September 1914.
Seite3.
Eiſenbahnfahrpläne gültig ab 11. September 1914.
Frankfurt H. — Darmſtadt — Heidelberg und zurück.
Perſonenzüge 2.—4. Klaſſe
ſ0 ug Verſonen.
Stationen
2.—4. Kl.
314 512
Perſonenzüge 2.—4. Kl.
ſ
4
Verſonenitge
623 ſ644
312 51.
824
Ser I1nr hr: Zu:
—4. Kl.
ab B5 Frankfürt H.
17 682 652
524 1 632. 652 1 755 ghs
saz 111i
824 524 724 844 1124 124 324 524 652 724
352
Frankfurt=Louiſa
22 922122n
541 621 641 741 941
844 1124
882 532 759 859 11s9 199 350 550 794 1 712
ien
541 741 941/1221
Neu=Iſenburg M. N. B.
524 614 684 734 984 1214 214 334
852 550 250 910 1150 150 350 550
852 1139
534 784 984/1214
Sprendlingen=Buchſchlag
3.58 558 758 918
524 548 1 624 1 724l 924) 1204) 204) 324
910
780
158 158 358 558
Langen (Heſſen)
24 1 724 924/1224
522 W 609 7o9) 9o9 1149) 149
402 602 802 922
918
09
Egelsbach . . .
202 402 622
9 722 1 9921142
520
600 7ool goo 11401 140
742
40s 606 8oe 926 1206 206 406 624
922
00
Erzhauſen.
722 9291140
456
418 616 816 936
554 6561 85el 11s6) 136) 256
742
92a 12aa
216 216 416 616
Wixhauſen
456 658 856/1138
756
422 1 629 I 829 949
552 1 6521 852 1132! 132
452
926 1216
Arheilgen
652 852/118.
9429 629
548 64e 846 112e 126l 24e
442
892 822 942 1222
440 640 840 11000 1240 240 440 640
446 648 84a/112a
ſab 428
Darmſtadt H.
528 628 8281 1108 108 2281 1235 428 628 828/110s
832 1022 1242
445 645 845 1005 1245 245 445 645
ſanſ 412
617 817 1057
900 1020
1025 1245
17 1229 417 617 812105n
00 500 700
Darmſtadt=Süd
abl 412
6131 813 1053/1213
720 920 1040
1020
413 613 812/1058
820 520 720
Eberſtadt (Kr. Darmſt.)
601 801 1041
491
527.
1042
27 5ar 154r! 127 3a7 527 721
691 891/1041
Bickenbach (Heſſen)
5411 741 1021j
341
1042
53a 730 930 1050 130 330 530 720
341 541 74111021
Hähnlein . .
521) 7a1 1011
331
535 735 I 935 1055
1050
331 531 721/1011
35 335 535 745
Zwingenberg (Heſſen) . .
528) 728 10os
328
46 746 946
328 528 722/102s
os 146 346 546 748
Auerbach (Heſſen) . . . .
323
523) 723 1003
os 11003 1123 Zos 403 60
323 523 723/1028
Bensheim .‟.
314 S
514) 716 956
210
516 716 956
740 925 1140 1255 340 525 742 925
Heppenheim (Bergſtr.) . .
59
452 659) 939110591
pt 1225 34.
459 652) 932
an Heidelberg
ab112
325 514) 810 925/1110 1124 110 325 510) 810
Aſchaffenburg — Darmſtadt — Mainz Hbf. und zurück.
ner
242 405
8t5
Zu
B Aſchaffenburg
222 4ur 617 85r
. an
414
615 8ur
822 955 1215
Stockſtadt (Main)
321 441 641 921
491
1001
641
921
821 941 1201
830 450 1 650 980
Babenhauſen (Heſſen) .
343
*943
Zes
650 980
923 1142
Hergershauſen
385 455 655 935
928
328
655 985
928 1128
342 508 1 7
Altheim (Heſſen)
948
323
s742 99s 1123
728 94s
Dieburg
492 522 722 1002
,
312.
322 722 1 1028
782 852 1112
Meſſel
411 531 73t 1011
252
331 721 1011 and
12 822 1052
418 586 736 1016
43
Kranichſtein
36 1 736 1018 1 ab
23 1 817 1048
423 543 743 1023
an
241
Ser=
3e
721 815 1041
742 1 1023
Darmſtadt Nord
422 1 550 1 750 103o
b
284
834
330
654
28 1034
10221 and
427 557 757 1037
ab
46
357 757 1022 ab Darmſtadt Hbf.
46
21028
450 610 810
Tan
215 6s0
039
410 1 812 1052
39
22 1012
Weiterſtadt
458 618 818
06 646
026
26
418 818 1058
38 109a
Klein=Gerau
508 628 828
638
013
28 I 828 1198
618
2 958
Groß=Gerau
516 636 I 836
135 6as
en
012
36 836
612 717 952
Nauheim b. Groß=Gerau
623
585 1 655 I 855
003
323
55 I 855
24 942
542 700 9oo
ab
24 1 604
1944
204
14 644 924
9aa 1145 ab) Biſchofsheim (Heſſen)
548 7o8 908
Tan
522
939
682 919
Guſtavsburg=Koſtheim
716 916
gs 145a
ab
2 1 552
32 622 912
91
185
Mainz Süd‟
924 1144
194 544
23 923
24 1 624 994
28 922 12
an
Mainz Hbf..
ab 11252 582
517 612 857
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und für die Vermittlung 1 Mk. Dienſtboten zahlen keine Gebühr.
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Cohrt.
Mlleerschule.
Das Winterhalbjahr beginnt Mittwoch, 14. Oktober 1914.
Gewerbliche Fachkurſe für:
1. Handnähen, Anfangsunterricht Maſchinennähen.
2. Maſchinennähen und Wäſchezuſchneiden.
3. Schneidern. 4. Bluſenkurſus.
5. Bügeln, viermonatl. Kurſus und einmonatl. Kurſus.
6. Flicken. 7. Weißnähen und Stopfen.
8. Buntſticken. 9. Freihandzeichnen.
10. Spitzenklöppeln. 11. Spindelgipüre.
12. Holzbrand und Schnitzen.
Der Kochkurſus beginnt im Januar, der Backkurſus im
Dezember.
Anmeldungen werden Samstag, den 3. Oktober, Dienstag,
den 6. und Samstag, den 10. Oktober, vormittags von 10 bis
12 Uhr, im Vorſtandszimmer der Alice=Schule, Friedrichſtraße 4,
entgegengenommen.
Handarbeits=Seminar, Haushaltungs=Seminar und
Handels=
kurſus beginnen im Frühjahr.
(18863a
Der Vorstand.
Richard Wagner-Verein Darmstadt
Samstag, den 26. September 1914, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde.
Zum Besten des Roten Kreuzes und der Kriegsfürsorge der Stadt Darmstadt:
Vaterländischer Abend
von Dr. Ludwig Wüllner aus Berlin.
Vortragsfolge: 1. Lieder von Schubert, Schumann, Hugo Wolf,
Theodor Streicher, Fritz Jürgens und’ Arnold Mendelssohn.
II. Rezitationen: Gedichte von Schiller, Liliencron u. Gerhart
Hauptmann, III. Melodram: Hektors Bestattung, Aus dem 24.
Ge-
sang von Homers „Ilias” mit begleitender Musik von Bolko Sigwart.
Am Klavier: Coenrad V. Boos. (18861
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz im Saal zu
5 Mk., Saalkarten zu 3 Mk., Numerierter Balkon zu 3 Mk., Galerie
zu 1.50 Mk. und Schülerkarten zu 50 Pfg. bei Heinrich Arnold,
im Verkehrsbüro und abends an der Kasse. (Die städtische
Billetsteuer wird von der Vereinskasse getragen.) —
Beitritts-
erklärungen für den Rest des Vereinsjahres, die noch
vor dem obigen Konzerte erfolgen, berechtigen zu dessen
freiem Besuche. Der Beitrag für den Rest des Jahres 1914
(4 Konzerte) beträgt 5 Mk.
Der Vorstand.
Wirksamstes u. unschädlichstes
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ungeſchält, mit dem ſogenannt.
Silberhäutchen
Pfund 38 Pfg.
10 Pfund 3,60 Mk.
Aristas
Hafermark
Blut, Knochen und Muskel
bildend, reich an natürlichen
Nährſalzen (18379a
Pfund 40 Pfg.
bei 5 Pfund 38 Pfg.
„10 „ 37 Pfg.
Nährſalz=Hafermark
Spezial=Qualität für Nährſalz=
Haferkuren, mit beſonderem
Nährſalzgehalt
Pfund 60 Pfg.
G.d. R. Fleiſch=Erſatz
auch Cotelett= oder Bratenmaſſe
genannt, iſt ein aus feinſten
Vegetabilien hergeſtellt. Produkt
Geſund und ſparſam!
Pfund 75 Pfg.
Hülsenfrüchte
in großer Menge.
Anton
raunwarth
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Jeder Stuhl
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Residenz
Am weiß.
Am weiß.
Tarn Thledter Tarm
2
Heute letzter Tag
Dus Geldbat
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Der Strur
Serdngene.
I
Morgen:
Der grosse Film vom
Kriegs
Schäupiar
und
Der bilyioch
Von Krandu
mit
Rud. Schilakraut
Großherz. Hoftheater.
Montag, den 21. September 1914.
Keine Vorſtellung.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Dienstag, 22. Sept. 4. Ab.=Vſt.
A 1. „Der Freiſchütz.‟ Gew.
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
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B 1. Neu einſtudiert:
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 21. September 1914.
Nummer 260.
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Unsere Bank ist laut Ministerialerlass Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.
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Kriegsversicherung
der
Gothaer Lebens=Verſicherungsbank
auf Gegenſeitigkeit. —
Nach den ſchon ſeit Jahren geltenden, nicht erſt im
Hinblick auf den gegenwärtigen Krieg getroffenen
Beſtim=
mungen iſt die
Kriegsgefahr
ohne beſonderen Antrag, ohne Wartezeit und für
Wehr=
pflichtige und Nichtkombattanten ohne Zuſchlagsprämie in
die vor Kriegsausbruch abgeſchloſſenen Verſicherungen
inbe=
griffen.
Im Todesfalle wird die Verſicherungsſumme nicht
teilweiſe erſt nach Friedensſchluß unter Vorbehalt der
Kür=
zung, ſöndern alsbald und in voller Höhe ausgezahlt.
Zu den gleichen günſtigen Bedingungen werden
nicht=
einberufene Landſturmpflichtige auch jetzt noch verſichert;
andere Neuverſicherte zahlen, wenn ſie noch am Kriege teil=
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zunehmen haben, mäßige Zuſchlagsprämie.
Nähere Auskunft erteilt der Beamte der Bank:
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