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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 259.
Sonntag, den 20. September.
1914.
In geſchloſſener Front.
O Wären die mannigfachen ausländiſchen
Mel=
dungen über ein deutſches Friedensbedürfnis darauf
be=
rechnet geweſen, auf die deutſche Sozialdemokratie
Ein=
druck zu machen, ſo müßten ſich ihre Urheber jetzt darüber
klar ſein, daß dieſem Schwindel auch der kleinſte Erfolg
verſagt geblieben iſt. Denn das Zentralorgan der
ſozial=
demokratiſchen Partei Deutſchlands, der Vorwärts, ſchließt
ſich der Abwehr jener Ausſtreuungen durch die Nordd.
Allg. Ztg. mit den Worten an: „Auch wir wünſchen, daß
nur ein Friede, der die Gewähr ſtändiger
Dauer in ſich trägt, dieſen ſchweren Kampf
kröne.‟ — Da die Preſſe aller bürgerlichen Parteien
Deutſchlands denſelben Standpunkt einnimmt, ſteht das
deutſche Volk auch in bezug auf dieſe nationale Lebensfrage
in geſchloſſener Front hinter der Regierung. Wie wenig
ähnliches von der öffentlichen Meinung Englands geſagt
werden kann, geht aus der Kundgebung der
Unab=
hängigen Arbeiterpartei Englands hervor.
Darin wird die dentſchfeindliche Kriegspolitik Sir Edward
Greys ebenf Trurteilt, wie die Heuchelei an den Pranger
geſtellt, da GLoßbritannien wegen der belgiſchen
Neu=
tralität : 5 führe. Die Unabhängige Arbeiterpartei
fragt in letzterer Beziehung treffend:
„Wer glaubt, daß, wenn Frankreich in Verletzung von
vertragsmäßigen Rechten nach Belgien eingedrungen wäre.
um nach Deutſchland zu gelangen, wir gegen Frankreich
die Feindſeligkeiten begonnen hätten?”
Stellt man jenſeits des Kanals ſchon jetzt ſolche
Fra=
gen, dann darf Sir Edward Grey auf die Entrüſtung
weiteſter Kreiſe des engliſchen Volkes in dem Augenblick
gefaßt ſein, wo bekannt wird, daß Frankreich die
Neu=
tralität Belgiens vor dem deutſchen Einmarſch verletzt
hat, wir alſo im eigentlichen Sinne des Wortes in der
Notwehr gehandelt haben. Und was werden die geſitteten
Engländer erſt ſagen, wenn die unerhörten
Greuel=
taten der Ruſſen in Oſtpreußen zu ihrer
Kennt=
nis gelangen? Bereits heute verurteilt die Unabhängige
Arbeiterpartei in ihrer Kundgebung auf das entſchiedenſte,
daß Großbritannien ſich hinter Rußland, „die
reaktio=
närſte, korrupteſte und brutalſte Macht in Europa”, geſtellt
und damit ſowohl Ziviliſation wie Demokratie ſchwer
gefährdet hat. Erfahren die Engländer den vollen
Um=
fang des Frevels, den ruſſiſche Truppen, teilweiſe ſogar
auf Befehl eines kommandierenden Generals und ſonſtiger
Offiziere, an Menſchlichkeit und Ehriſtentum begangen
haben, dann kann die Rückwirkung hiervon auf
einfluß=
reiche Teile der öffentlichen Meinung Großbritanniens
unmöglich ausbleiben.
Deutſchlands geſchloſſene Front tritt
aber nicht nur in der Einmütigkeit hervor womit ein der
gebrachten Opfer entſprechender Friedensſchluß gefordert
wird, ſondern auch in der Bereitwilligkeit, die
wirt=
ſchaftliche Rüſtung Deutſchlands ſo vollkommen und
glänzend wie nur möglich zu geſtalten. Wiederum iſt es
ein ſozialdemokratiſches Blatt, die Rheiniſche Ztg, die in
vollſtändiger Uebereinſtimmung mit der Haltung aller
bür=
gerlichen Bläer für das Gelingen unſerer
Kriegs=
anleihe eintritt. Nachdem die Rheiniſche Ztg. die
Vor=
züge dieſer Anleihe und die günſtigen Vorausſetzungen
ihres Erfolges eingehend dargelegt hat, ſchreibt ſie: „Ein
voller Erfolg der Anleihe iſt auch im Intereſſe der
Wir=
kung auf das Ausland ſehr zu wünſchen, denn
ebenſo=
wenig, wie man ſich dort in bezug auf die Kriegsereigniſſe
ſcheut, unwahre Berichte zu verbreiten, ebenſowenig
unter=
läßt man auch hinſichtlich der finanziellen Lage ungünſtige.
Ausſtreuungen. . . . Um ſo mehr gilt es, dem Ausland zu
beweiſen, daß Deutſchland nicht nur militäriſch, ſondern
auch wirtſchaftlich wohl gerüſtet iſt und den Kriegmit
entſchloſſener Kraft durchzuführen
ver=
mag.” Auch dieſe ſozialdemokratiſche Auslaſſung zeigt,
daß das deutſche Volk nach wie vor mit geſchloſſener Front
hinter ſeinen Heeren ſteht. Damit aber prägt ſich von
neuem der unerſchütterliche Wille zum Siege aus, jener
Wille, der die beſte Bürgſchaft des Sieges iſt.
Zur Kriegslage im Weſten.
* Berlin, 19. Sept. Zum Stande der großen
Schlacht bringen die Blätter folgendes: Die Voſſiſche
Zeitung: Wenn eine Armee zwei Wochen lang Tag und
Nacht einen Gegner angreift, und ſieht, daß alle ihre
An=
ſtrengungen vergeblich ſind, ſo muß in ihr ſchließlich das
Gefühl entſtehen, daß weitere Angriffe zweck= und nutzlos
ſind und es nur unnützes Blutvergießen iſt. Dieſer
Zu=
ſtand ſcheint bei den franzöſiſchen Truppen jetzt eingetreten
zu ſein; ſie ſtehen jetzt vor der Entſcheidung, die jeden Tag
eintreten kann. — Dem Verl. Tageblatt wird aus Rom
telegraphiert: Hier gilt die allgemeine Lage der deutſchen
Heere als ausgezeichnet. Die franzoſen=freundlichen
Der Krieg.
In geſchloſſener Front. — Die Schäden in Elſaß=Lothringen. — Ruſſiſche Politik. — Die Lage in Finnland. — Die
Lügenmeldungen unſerer Gegner. — Glänzendes Ergebnis der Kriegsanleihe.
Blätter, die tagtäglich in Fettdruck deutſche Niederlagen
und den Rückzug der Deutſchen meldeten, ſind kleinlaut
geworden. Ja, dieſe Blätter bringen jetzt aus Bordeaur
Depeſchen dahinlautend, daß die deutſchen Stellungen faſt
uneinnehmbar ſeien.
Die Schäden in Elſaß=Lothringen.
* Straßburg, 19 Sept. Die amtliche
Straßbur=
ger Korreſpondenz ſchreibt u. a.: Durch die
Kriegsereig=
niſſe haben zweifellos auch weite Gebietsteile von
El=
ſaß=Lothringen ſchwere Schäden erlitten.
Im=
merhin gibt es ein falſches Bild, wenn in einzelnen
Zei=
tungen zu leſen iſt, daß die heimgeſuchten Gegenden
bit=
terſte Not und an dem Notwendigſten Mangel leiden.
Dem raſchen Zugreifen der Geſchädigten ſelbſt wie der
Behörden und öffentlichen Körperſchaften iſt es gelungen
und wird es weiter gelingen, ſolche Not abzuwenden.
Wie nach dem letzten großen Kriege, werden die Schäden
an Gebäuden und Feldern nicht dauernd vom Einzelnen
zu tragen ſein, ſondern zweifellos willig von der
Gaſamt=
heit unſeres Vaterlandes übernommen werden.
Die Ueberlaſſung von Beutepferden.
* Berlin, 19. Sept. Dem Kriegsminiſterium gehen
von den verſchiedenſten Seiten zahlreiche Anträge auf
Ueberlaſſung von Beutepferden zu, die nach
Lage der Verhältniſſe nicht berückſichtigt werden können.
Soweit die erbeuteten Pferde für Zwecke der Truppe nicht
brauchbar und daher entbehrlich ſind, ſollen ſie der
Land=
wirtſchaft zugeführt werden. Zu dieſem Zweck
werden ſie den Landwirtſchaftskammern überwieſen
wer=
den, die den Verkauf an die Landwirte zu regeln haben.
Sollten auf dieſe Weiſe nicht alle für Arbeitszwecke noch
brauchbaren Pferde abgeſetzt werden, wird der Reſt
öffent=
lich verſteigert, wie dies auch mit den unbrauchbaren
Pfer=
den geſchieht. Anträge an das Kriegsminiſterium wegen
Ueberlaſſung von Pferden und Gewährung des
Vorkaufs=
rechtes haben deshalb keinen Zweck. Die Landwirte müſſen
ſich wegen der Pferde an die Landwirtſchaftskammern
wenden. Die Verſteigerungen von nicht für die
Land=
wirtſchaft verwendeten Pferden werden durch die
Zeitun=
gen bekannt gegeben werden.
In ruſſiſcher Gefangenſchaft.
* Wien, 18. Sept. Das Neue Wiener Journal
mel=
det aus Fiume: Neun aus ruſſiſcher
Gefangen=
ſchaft zurückgekehrte Matroſen berichten: Bei
Aus=
bruch des Krieges wurde der Trieſter Dampfer=„Liberia
Stella im Schwarzen Mer von einem ruſiſchen Kreuzer
angehalten und die Beſatzung gefangen
genom=
men. Es waren im ganzen 29 Mann. Später wurden ſie
nach dem Hafen Eupatoria gebracht, von wo ſie gefeſſelt
nach Sibirien marſchieren ſollten. Bei dem Aufenthalt
in verſchiedenen Städten wurden ſie tagelang in
ſchreck=
lichen unterirdiſchen Kerkern untergebracht. Die Nahrung
beſtand aus trockenem Brot und unreinem Waſſer. Im
Gouvernement Cherſon wurde ihnen ein Dolmetſcher zur
Verfügung geſtellt. Neun Matroſen, welche die
italieni=
ſche Sprache beherrſchten, wurden freigelaſſen und
gelang=
ten unter großen Entbehrungen über Rumänien nach
Ungarn. Die übrigen zwanzig ſind nach Sibirien weiter
verſchleppt worden.
Schwere Verluſte der Franzoſen.
* Der Kriegsberichterſtatter des Daily Chronicle
meldet der Züricher Poſt zufolge vom weſtlichen
Kriegsſchauplatz aus Chartres, daß das Gefecht,
welches die Franzoſen als einen Sieg ausgeben, von
die=
ſen unter grauenhaften Verluſten habe erkauft
werden müſſen. Ganz Paris gleiche einem großen Spital.
„Ich ſah” ſchreibt der Korreſpondent, „allein 7000
Ver=
wundete durch Orleans fahren.”
Ruſſiſche Politik.
* Wien, 18. Sept. Zu dem von dem ruſſiſchen
Generaliſſimus an die Bevölkerung Galiziens
gerichteten Manifeſt ſchreibt das Fremdenblatt:
Gegen=
über der zweideutigen, unſäglich heuchleriſchen
Behaup=
tung, daß Rußland um der kleinen Völker willen das
Schwert zog, muß feſtgeſtellt werden, daß Rußland gegen
die Monarchie deshalb Krieg führt, weil es die von ihr
den kleinen Völkern gewährte Freiheit und
Selbſtändig=
keit, dieſes gefährliche Beiſpiel für die eigenen
unterdrück=
ten Nationen, nicht länger dulden wollte. Das ganze
Verbrechen, welches Rußland ſeit vielen Jahren
ent=
ſchloſſen war, uns büßen zu laſſen, iſt, daß wir ein
wirk=
licher Nationalitätenſtaat ſind, das heißt ein Reich, das
die Nationalitäten als wirklich ſichtbare Komponenten
be=
ſtehen, leben und ſich entwickeln laßt. Was Rußland will,
iſt nichts anderes, als die Entnationaliſierung
und Ruſſifizierung zuerſt unſerer Slawen und
wenn dieſer Biſſen verſchluckt und amalgamiert wäre, die
der nichtſlawiſchen Völkerſchaften. Mit dem
hochbegabten Volk der Finnländer wurde der Anfang
ge=
macht, und wenn Rußland von Serbien und
Bul=
garien das Opfer ihrer Sprache und nationalen
Eigen=
kultur nicht verlangte, iſt es nichts anderes als Taktik,
weil man ſie nur ſo als Elemente der künftigen
Flanken=
angriffe gegen die Monarchie gewinnen konnte. Mit Hilfe
der noch immer verblendeten Serben und der mittlerweile
zur Einſicht gelangten Bulgaren ſollte die Monarchie
zer=
trümmert werden und damit auch der Weg zur echt
ruſſi=
ſchen Knebelung ihrer Nationalitäten, ſowie zur
Ausbrei=
tung des Geltungsbereiches der moskowitiſchen Deſpotie
und zur Ruſſifizierung der beiden Küſten des Aegäiſchen
und Adriatiſchen Meeres freigemacht werden, während
Oeſterreich=Ungarn in dieſem Kriege die Idee der
Lebens=
berechtigung der kleinen Völker überhaupt verteidigt.
Während dieſe Idee das Lebensprinzip und der
Da=
ſeinsgrund Oeſterreich=Ungarns iſt, was ihm ſeit jeher den
tödlichen Haß Rußlands eingetragen hat, führt Rußland
den Krieg für die ruchloſe Idee einesdeſpotiſchen
Allruſſentums. Der Krieg der beiden
unverſöhn=
lichen Idenwelten wurde ſchon früher diplomatiſch im
nahen Orient geführt. Man ſtelle ſich nur vor, daß die
Monarchie aufhörte zu exiſtieren, wie ſchnell würden die
Schmeicheleien, mit denen Rußland die Balkanvölker
um=
garnt, der Verwirklichung der Drohungen weichen, die
ſchon jetzt jedesmal gegen ſie ausgeſtoßen werden, wenn
ſie wagen, ihre Politik zum eigenen Vorteil zu machen.
Leicht wird, ſo ſchließt das Fremdenblatt, die Welt klar
erkennen, warum Rußland, welches ſtets gegen ſeine
Na=
tionalitäten war, gegen Oeſterreich, welches ſtets für ſeine
Nationalitäten iſt, kämpft. Wie aber werden die
Ge=
ſchichtsſchreiber kommender Zeiten es erklären, daß
Eng=
land und Frankreich an der Seite der ruſſiſchen
Völkerwürger kämpfen konnten, und daß Rußland in der
Stunde, da es von den Unterdrückten Treue und
Waffen=
dienſt verlangte, ihnen die bürgerliche Gleichberechtigung
und Freiheit im Gebrauch ihrer Muterſprache bekennen
und den Glauben der Väter verſprechen mußte was es
ihnen bisher verſagte? Dies enthüllt die Wahrheit über
Rußland und die große Schmach Enalands und
Frankreichs.
Die Lage in Finnland.
* Kopenhagen, 18. Sept. Berlinske Tidende
meldet aus Finnland: Man hoffte und ſprach viel von
Erleichterungen in Finnlands politiſcher Stellung, aber
dies hat ſich als eine leere Annahme erwieſen. Der
Gene=
ralgouverneur Sayn fährt mit neuen Strafen gegen die
Zeitungen, Anklagen wegen Majeſtätsbeleidigungen und
Verletzung des Gleichſtellungsgeſetzes fort. Ueberall ſteht
neues Militär, das die Verhältniſſe nicht kennt und die
vorgefaßte Meinung hat, Finnland ſei ein revolutionäres
Land. Der Generalgouverneur hat neuerdings die
An=
klage gegen den Sportverein „Voima” wieder
aufgenom=
men, der von ruſſiſcher Seite beſchuldigt wird, Waffen und
revolutionäre Proklamationen eingeſchmuggelt zu haben.
Der langjährige Prozeß, der 1913 mit dem Freiſpruch
der Angeklagten endete, ſoll jetzt unter der Militärdiktatur
zum Hochverratsprozeß geſtempelt werden. Die Lage
iſt ernſt.
Das ſerbiſche Königshaus.
* Graz, 18. Sept. Eine aus Niſch in Saloniki
ein=
getroffene hervorragende Perſönlichkeit erklärte, in
Ser=
dien ſei keine Täuſchung mehr über die verhängnisvolle
Politik desHerrſcherhauſes Karageorgiewitſch
gegen Oeſterreich möglich. König Peter bleibe nichts
an=
deres übrig, als mit ſeiner Familie und ſeinen Ratgebern
Serbien auf immer zu verlaſſen. Mit dem militäriſchen
Zuſammenbruch Frankreichs werde Rußland auch Serbien
mit in das Verderben reißen. — Daß das mit mehrfacher
ſchwerer Blutſchuld belaſtete ſerbiſche Königshaus nicht
länger im Lande bleiben kann, war von Anfang an
Vorausſetzung.
Aus Rumänien.
* Wien 19. Sept. Die Reichspoſt meldet aus
Bukareſt: Wie die konſervative, ſo nahm nun auch die
üiberale Partei erneut Stellung zur politiſchen Lage.
Uieber das Ergebnis der Veratung, an der unter dem
Vorſit des Miniſterpräſidenten Bratianu die Mitglieder
der Regierung und verſchiedene hervorragende
Perſön=
lichkeiten teilgenommen haben, verlautbart, daß die
ver=
ſammelten Mitglieder der nationalliberalen Partei volle
Solidarität mit der Regierung feſtſtellten.
Be=
züglich der Frage einer eventuellen Einberufung der
geſetz=
gebenden Körperſchaften zur Feſtſetzung der notwendigen
Maßnahmen für die durch die außerordentlichen Umſtände
bedingten finanziellen Bedürfniſſe wurde beſchloſſen, die
Zweckmäßigkeit ſowie die Zeit der Einberufung
vollkom=
men dem Ermeſſen der Regierung zu überlaſſen.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. September 1914.
Nummer 259.
Die Neutralität Norwegens.
* Berlin, 18. Sept. Der Korreſpondent des
Wolff=
ſchen Bureaus in Kriſtiania meldet nach einer
Aus=
ſprache mit den Chefredakteuren der leitenden Zeitungen
Kriſtianias und mit deren Ermächtigung: Innerhalb der
norwegiſchen Preſſe hegt man einſtimmig den Wunſch,
auf jeden Fall ſtrengſte Neutralität zu wahren,
und mißbilligt alles, was in entgegengeſetzter Richtung
gedeutet werden kann. Dieſe Erklärung umfaßt, wie der
Korreſpondent hinzufügt, die Hauptorgane aller Parteien
Aftenpoſten, Morgenbladet, Tidens Tegn, Oerebladet,
Dag=
bladet, Intelligensſedler, und zielt auf das Verhalten des
hieſigen Verdens=Gang und deſſen Londoner
Korreſpon=
denten ab, der ſich nicht entblödet, die Havas= und
Reuter=
meldungen, welche er in ihrer ganzen Gehäſſigkeit ſeinem
Blatte telegraphiert, an Verlogenheit und Senſation noch
zu ſteigern. Das Verhalten dieſes Mannes, das eine
pein=
liche Ausnahme in der norwegiſchen Preſſe bildet, könnte
geeignet erſcheinen, ihr korrektes Verhalten Deutſchland
gegenüber und ihren guten Ruf zu ſchädigen, wenn man
hier nicht wüßte, daß das vormals angeſehene Blatt
in=
folge der Mitarbeiterſchaft dieſes Korreſpondenten
jeg=
lichen Einfluß auf das Land und die Regierung verloren
und auch an Verbreitung ſehr viel eingebüßt hat.
Aus Marokko.
* Die Madrider Zeitung Epoca meldet: „In der
fränzöſiſchen Zone von Tuza und Muluja iſt ein
neuer Rogi aufgetreten, der den Heiligen Krieg gegen
die Franzoſen predigt und die Kabylen auffordert, ſich um
ihn zu ſcharen und die Franzoſen aus dem Lande zu
trei=
ben. Der Umſtand, daß die Franzoſen einige Poſitionen
in Marokko verlaſſen haben, hat weſentlich dazu
beigetra=
gen, die Zuverſicht der Kabylen zu ſteigern.”
Die Lügenmeldungen unſerer Gegner.
* München, 19. Sept. Im Hinblick darauf, daß
eine belgiſche Kommiſſion gegenwärtig in
Waſhington weilt, deren Zweck nichts weiter ſein dürfte,
als die Fäden des bereits durch Schrift und Telegraph
geſponnenen Lügennetzes auch durch das lebende
Wort zu befeſtigen und auszubreiten, haben unſere
Mit=
glieder des amerikaniſchen
Aufklärungs=
komitees in München ein Telegramm an den
Präſi=
denten der Vereinigten Staaten geſandt, in welchem ſie
gegen die falſchen und lügenhaften Berichte, wie ſie in
einem Teil der amerikaniſchen Preſſe erſchienen ſind,
ent=
ſchieden Proteſt erheben. Sie ſagen u. a.: Wir bedauern
ſehr tief, daß ſolche Schwindelnachrichten, wie ſie durch
franzöſiſche und engliſche Quellen den amerikaniſchen
Zei=
tungen zufließen, die Grundlage bilden ſollen, auf denen
ſich die oft ſehr grell gefärbten Leitartikel der ſog.
vor=
nehmen amerikaniſchen Zeitungen aufbauen. Die Siege der
deutſchen und öſterreichiſchen Armeen nach drei Grenzen
hin, die Einnahme des größten Teiles von Belgien, das
Vordringen der Deutſchen bis vor Paris, alles das nach
kaum 7 Wochen und trotz der überwiegenden vereinigten
Kräftevon Rußland, Frankreich, England, Belgien uſw.,
ſtra=
fen jetzt die falſchen Nachrichten um ſo mehr Lügen, nachdem
es ihnen vorher faſt gelungen wäre, die öffentliche
Meinung Amerikas vollſtändig zu
täu=
ſchen. Wir wenden uns an den Gerechtigkeitsſinn
un=
ſerer amerikaniſchen Mitbürger mit der Aufforderung,
die Wahrheit über die Entſtehung und den Fortgang
die=
ſes Krieges zu verbreiten und ihre Sympathien den
tap=
feren Verteidigern des deutſchen Vaterlandes
zuzuwen=
den, die den Kampf der europäiſchen Ziviliſation kämpfen
gegen ſerbiſchen und ruſſiſchen Barbarismus, franzöſiſche
Rachſucht und engliſche Habgier. Wir wenden uns an
den Präſidenten der Vereinigten Staaten und proteſtieren
gegen das Vorgehen Englands, das mit Hilfe aſiatiſcher
gorden deutſche Kultur und deutſche Ziviliſation
ver=
nichten möchte.
Dieſer Proteſt, dem Grafen Bernſtorff in
Waſhing=
ton auf ſicherem Wege übermittelt, dürfte wohl dazu
bei=
tragen, dem Erfolg der belgiſchen Kommiſſion hindernd
in den Weg zu treten. — Im übrigen zeigt ſich bereits
ein Umſchwung in der Art der Berichterſtattung in der
amerikaniſchen Preſſe. Wenn ſich auch oft leicht greifbarer
Unſinn einſchleicht, ſo geben die Zeitungen doch jetzt
allen Nachrichten, die ſie von deutſcher Seite erhalten,
Raum. Es iſt erklärlich, daß, ſolange Deutſchlands
di=
rekte Verbindung mit Amerika zerſtört war, wie ſie es
jetzt teilweiſe noch iſt, die engliſchen und franzöſiſchen
Be=
richte der Agence Havas und von Reuter leichtes Spiel
hatten, den Amerikanern Sand in die Augen zu ſtreuen.
Inzwiſchen ſind auch ſehr viele Amerikaner, die in
Deutſchland weilten, bereits in ihrer Heimat
angekom=
men, die zur Aufklärung der Preſſe wie der
Oeffentlich=
keit aus eigener Anſchauung und Erfahrung beitragen.
* Wien, 19. Sept. (Korr.=Bur.) In ausländiſchen
Zeitungen ſind neuerdings Meldungen aus ruſſiſcher
Quelle erſchienen, die von koloſſalen ruſſiſchen
Siegen bezw. Niederlagen unſerer Truppen zu
erzäh=
len wußten. So heißt es, daß wir 250000 Tote und
Ver=
wundete, 100000 Gefangene und 400 Geſchütze verloren (!)
hätten, daß die ganze öſterreichiſch=ungariſche Armee
ge=
ſchlagen und ſogar vernichtet ſei. Gegenüber dieſen und
ähnlichen, geradezu phantaſtiſchen Lügenmeldungen iſt
mit aller Entſchiedenheit feſtzuſtellen, daß die
öſterrei=
chiſch=ungariſche Armee, welche die ruſſiſche Armee
wiederholt beſiegt und empfindlich geſchwächt hat, im
Ge=
genteil nach wie vor völlig ſchlagfertig und
kampfbereit in ſtarker Stellung in Galizien ſteht.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. September.
* Pfarrperſonalie. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben den von Sr. Erl. dem Grafen zu
Erbach=Fürſtenau auf die evangeliſche Pfarrſtelle zu Ober=
Moſſau präſentierten Pfarraſſiſtenten Friedrich Müller
zu Darmſtadt für dieſe Stelle beſtätigt.
— Großh. Hoftheater. Die heutige erſte
Sonntags=
vorſtellung, die zugleich die erſte Wagner=Aufführung
der Spielzeit bringt, fällt diesmal dem Buchſtaben D zu.
Zur Wiedergabe gelangt „Lohengrin” den Hofrat
Ottenheimer hier zum erſtenmale dirigiert. Die Elſa
ſingt Frau Marx als Gaſt auf Anſtellung, die übrige
Beſetzung mit Frau Callwey und den Herren Becker,
Perkins, Stephani und Semper iſt unverändert
ge=
blieben. Die Vorſtellung beginnt um 6½ Uhr. Am
Montag iſt das Hoftheater geſchloſſen. Am Dienstag,
geht „Freiſchütz” mit Frau Marx als Agathe
in Szene. Der Mittwoch bringt die Neueinſtudierung
von Heyſes Schauſpiel „Colberg” das mit ſeinen
lebensvollen und von echt vaterländiſchem Geiſt erfüllten
Szenen aus der Zeit der Befreiungskriege immer ein
dankbares Publikum gefunden hat, und gerade jetzt in
der von Regiſſeur Harprecht geleiteten Aufführung
be=
ſonderen Intereſſe begegnen dürfte.
* Generalmajor Freiſe gefangen? Die in Lauſanne
rſcheinende Gazette de Lauſanne vom 16. September
meldet aus Paris, daß ein deutſcher General am
14. d. M. mit einem Transport Gefangener in Noiſy=le=
Sec ankam. Er ſei nach Paris weitergebracht und im
Hotel des Invalides ausgefragt und unterſucht worden.
Der General werde wahrſcheinlich weiter nach Angers
gebracht. Eine zweite Meldung aus Bordeaux, 16. Sept.,
beſagt: Vorerwähnter General iſt General Freiſe,
Kommandeur der Heſſiſchen Artillerie=Diviſion. Er
ver=
ſuchte ſich das Leben zu nehmen, als er den Befehl zum
Rückzuge erhielt und wurde von den Franzoſen gefangen
genommen.
In dieſer Form iſt die Meldung jedenfalls falſch. Daß
das Blatt nicht zuverläſſig iſt, beweiſt, daß es auch andere
Lügenmeldungen kritiklos abdruckt. Daß Generalmajor
Freiſe, Kommandeur der 25. Feld=Art.=Brigade, gefangen
genommen iſt, iſt aber nicht unmöglich, da er, wie wir
hören, auf dem Rückmarſch erkrankt iſt und ſo leicht in
Gefangenſchaft hat geraten können.
— Poſtverkehr. Für die Bezirke der Ober=
Poſtdirek=
tionen in Danzig und Straßburg (Elſ.), in denen
nach den Bekanntmachungen vom 1., 10. und 28. Auguſt
der Poſtkreditbrief=, der Poſtnachnahme= und
der Poſtauftragsverkehr eingeſtellt iſt, wird
die=
ſer Verkehr mit der Maßgabe wieder zugelaſſen,
daß die genannten Ober=Poſtdirektionen berechtigt ſind,
in Grenzteilen ihrer Bezirke, wo es die Sicherheit
erfor=
dert, den Verkehr durch Verfügung an die Poſtanſtalten
auszuſchließen. Da es nach Lage der Verhältniſſe nicht
an=
gängig iſt, von ſolchen Ausſchließungen die anderen
Poſt=
anſtalten zu benachrichtigen, müſſen die Abſender von
Poſtnachnahmeſendungen und von Poſtaufträgen nach
Orten im Grenzgebiete die Gefahr in Kauf nehmen,
daß=
die Sendungen den Beſtimmungsort nicht erreichen. Solche
Sendungen werden mit Angabe des Grundes
zurückge=
leitet. Unter denſelben Vorausſetzungen wird für den
Ober=Poſtdirektionsbezirk Königsberg (Pr.) der laun
Bekanntmachung vom 25. Auguſt eingeſtellte Poſtanwei
ſungs=, Zahlkarten= und Zahlungsanweiſungsverkehr wies
der zugelaſſen. Poſtnachnahmeſendungen nach oder aus
dem Elſaß dürfen bis auf weiteres nur ſolche ſchriftlichen
Mitteilungen enthalten, die die Geldeinziehung betreffen,
Poſtſendungen an Angehörige der in
Bel=
gien eingeſetzten deutſchen Militär= und
Zivilverwal=
tungsbehörden müſſen zur Vermeidung von Fehlleitungen
in der Aufſchrift mit dem deutlichen Zufatz „über
Aachen I” verſehen ſein. Außerdem muß aus der
Auf=
ſchrift unzweifelhaft zu erſehen ſein, daß der Empfänger
einer der genannten Behörden angehört.
* Die Adreſſen der Verwundeten. Es kommt ſehr
häufig vor, daß Verwundete noch vor endgültiger
Unter=
bringung in einem Lazarett ihren Angehörigen mitteilen,
ſie lägen in dieſer oder jener Stadt. Daraufhin werden
ſehr oft Poſtſendungen mit ungenügender oder unrichtiger
Adreſſe aufgegeben, die den Poſtämtern und
Auskunfts=
ſtellen viel Arbeit machen und leider größtenteils
unbeſtell=
bar bleiben. Auch unternehmen auf ſolche ungenaue
An=
gaben hin Angehörige der Verwundeten tagelange Reiſen,
die in vielen Fällen ergebnislos bleiben, da der Geſuchte
die betreffende Stadt vielleicht nur ganz kurz auf einem
Bahn= oder Schifftransport berührt hat. Es iſt daher den
Verwundeten anzuraten, mit Angaben über ihren
Aufent=
haltsort ſo lange zu warten, bis ſie ihren Angehörigen
eine unbedingt richtige Adreſſe angeben
können. Den Angehörigen aber iſt zu empfehlen, vor
An=
tritt einer Reiſe zunächſt dieſe genaue Angabe abzuwarten
oder ſich vorher genau nach dem Lazarett zu erkundigen,
in dem der Verwundete untergebracht iſt.
C. Die Eichelernte fällt in unſeren Waldungen zurzeit
ſehr reichlich aus. Da das Sammeln frei gegeben iſt,
ſo rühren ſich zahlreiche fleißige Hände, um ſich dieſen
willkommenen Verdienſt zu ſichern. Eine Beſſunger
Samenhandlung bezahlt das Kilo mit 5 Pfg.
* Der Verkauf des Extrablattes Nr. 109 des Tagblatts
brachte 21,26 Mark ein, die von der Geſchäftsſtelle an die
Sammelſtelle für die Hinterbliebenen von
Kriegsteilneh=
mern und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der Stadt
Darm=
ſtadt abgeliefert werden.
* Unbefugter Nachdruck. Da unſer Bericht
über=
den Vortrag Hickler am Donnerstag von einem anderen
Blatte ohne weiteres wörtlich abgedruckt worden iſt,
machen wir darauf aufmerkſam, daß der Nachdruck
unſerer Originalberichte nur unter Quellenangabel
geſtattet iſt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
Morgen werden die beiden wirklich guten Dramen: Das
Gelübde und Der Strafgefangene Nr. 131, zum
letzten=
mal gezeigt. Morgen kommen die neueſten
kinematogra=
phiſchen Aufnahmen vom Kriegsſchauplatz und der
Kunſt=
film „Der Shylock von Krakau” zur Vorführung. Ein
Berliner Blatt ſchreibt: Rudolf Schildkraut als Shylock
von Krakau: Im neuen U. T. im Bavariahaus gab es eine
regelrechte Uraufführung eines Films vor großem
Pre=
mierenpublikum: Felix Saltens Kinoſtück „Der Shylock
Der Deutſchen Sturmlied.
(„Die Wacht am Rhein”.) Von Paul Paſig.
(Nachdruck verboten.)
Nun erklingt es wieder auf Straßen und Plätzen,
und namentlich aus dem Munde unſerer wackeren
Vater=
landsverteidiger, das deutſche Sturmlied, das ſchon
ein=
mal, vor 44 Jahren, uns von Sieg zu Sieg geleitet hat,
und, will’s Gott, auch in dieſem uns aufgedrungenen, echt
nationalen Kriege ſeinen herzbezwingenden Zauber auf
unſere allzeit kampfbereite „Wacht am Rhein” ausüben
wird.
„Lieb Vaterland, magſt ruhig ſein:
Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein!”
Ja, das wiſſen wir, und doch greift’s uns immer
wieder ans Herz, wenn wir dieſe innige und doch zugleich
feurig=begeiſterte Weiſe erſchallen hören, die ſo gar nichts
gemein hat mit den berauſchenden Klängen des
franzöſi=
ſchen Revolutionsliedes, der „Marſeillaiſe‟
Ein eigenartiges Geſchick hat über der „Wacht am
Rhein” gewaltet. Sie gleicht darin einem Menſchen, der
das Beſte im Sinne hat, den aber widrige Verhältniſſe
an der Nutzbarmachung ſeiner wertvollen Gaben und
Kräfte hindern. Er wird verkannt, mißachtet, beiſeite
ge=
ſchoben — bis er zur rechten Zeit in ſeinem ganzen, vollen
Werte erkannt und geſchätzt wird. Gleich Arndts „
All=
deutſchland, in Frankreich hinein!” und Beckers „Sie ſollen
ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein” verdankt
unſere „Wacht am Rhein” ihre Entſtehung den
franzöſi=
ſchen Kriegstreibereien im Jahre 1840 unter dem
Miniſte=
rium Thiers, das nahe daran war, um des linken
Rhein=
ufers willen einen blutigen Krieg zu entfeſſeln. Sein
Ver=
faſſer war Max Schneckenburger, ein Sohn des
ſangesfrohen Schwabenlandes, Bruder des namhaften
Württemberger Theologen Matthias Schneckenburger,
Kaufmann und Fabrikbeſitzer, geboren den 17. Februar
1819 in Thalheim, geſtorben am 3. Mai 1849 in Burgdorf
bei Bern, wo er ſeit langem als Teilhaber einer
Eiſen=
gießerei anſäſſig war. Aber auch in der Schweiz hatte er
ſich ſein treues deutſches Herz bewahrt, wie eben unſer
Sturmlied bezeugt. Auch aus vielen der anderen
Lie=
der geht das hervor, die aus ſeinem Nachlaſſe
veröffent=
licht wurden und von denen nur das eine, ſeine „Letzte
Bitte”, erwähnt ſein mag:
„Wenn ich einmal ſterben werde,
Weit von meinem Vaterland,
Legt mich nicht in fremde Erde,
Bringt mich nach dem heim’ſchen Strand.
Meines Herzens Flamme lodert
Einzig dir, Germania,
Drum, wenn einſt mein Leib vermodert,
Sei mein Staub den Vätern nahl.
Wenn die Nebel rann zergehen
Ob dem heil’gen deutſchen Reich,
Laß, o Gott, ihn auferſtehen,
Meinen Schatten, ſtill und bleich,
Daß er ſeinen Blick erlabe
An dem herrlichen Geſicht,
Ruhig wiederkehr’ zum Grabe,
Harrend auf das Weltgericht.”
Wunderbar! Sänger ſind Propheten, ſagt man. Traf
es nicht auch hier zu?
Als im Jahre 1870 die Nebel zerrannen und das neue
eutſche Reich aus des blutigen Krieges Wirren heraus
geboren ward, da erſtand unſer ſeit 21 Jahren dem Leibe
nach verſtorbener Sänger in neuer Kraft und Schöne, und
zwar in ſeinem Geiſte, in ſeinem Liede, das er vor 30
Jahren geſungen hatte, das unbekannt, verkannt damals
verhallt war und nun mit einem Male fanfarengleich
durch das Land ſchmetterte und einem kundigen Führer
gleich unſere Krieger von Sieg zu Sieg geleitete. Iſt
das nicht wunderbar? Und nun ward auch des
Sän=
gers „Letzte Bitte” erfüllt: ſeine Gebeine wurden in
ſei=
nem Heimatsorte beigeſetzt und ihm hier ein würdiges
Denkmal errichtet.
Aber was dem Sturmliede gewiſſermaßen Flügel
lieh, ihm Seele und Leben einhauchte, das war die
Me=
lodie, die es geradezu zum Volksliede erhob. Ihr
Kom=
poniſt war Karl Wilhelm, geboren am 5. September
1820 in Schmalkalden als Sohn des dortigen Organiſten
ſpäter u. a. Spohrs Schüler in Kaſſel, von 1840—1865
Direktor der „Liedertafel” in Krefeld, ſeitdem bis zu
ſei=
nem am 26. Auguſt 1873 erfolgten Tode in ſeiner
Vater=
ſtadt im Ruheſtand lebend. Er hat nicht geahnt, daß ſeine
„Wacht am Rhein” einſt als der Deutſchen Sturmlied
dieſe zu Kampf und Sieg führen werde.
Zum erſten Male erklang das für Männerchor
ver=
tonte Lied am 11. Juni 1854 — alſo vor nunmehr
bei=
läufig 60 Jahren — bei einer patriotiſchen Feier, die die
ſtädtiſche Verwaltung von Krefeld zur Feier der Silbernen
Hochzeit des Prinzen Wilhelm von Preußen, ſpäteren
Königs und Kaiſers, veranſtaltete. Welch wunderſame
Fügung! Alſo gerade desjenigen Fürſten, dem es 16 Jahre
ſpäter beſchieden ſein ſollte, unter den Klängen dieſes
Lie=
des Alldeutſchlands tapfere Scharen zur Rheinwacht
anzu=
führen. Uebrigens blieb das Lied damals ziemlich
un=
beachtet und trat nicht aus dem Rahmen der übrigen
her=
aus. Sein Wert geht indeſſen ſchon daraus hervor, daß
es in dem gleichen Jahre Aufnahme in die bekannte
Chor=
liederſammlung von Erk und Greef fand. Weiteren
Krei=
ſen wurde es erſt beim erſten deutſchen
Sängerbundes=
feſt bekannt, das im Juli 1865 in Dresden ſtattfand, und
erregte allgemeine Aufmerkſamkeit. Aber ſeine
Volkstüm=
lichkeit datiert erſt ſeit dem Juli 1870. Merkwürdig! Bis
dahin hatte das deutſche Volk nicht einmal geahnt, welch
koſtbare Liederperle es in der Wilhelmſchen Vertonung
der „Wacht am Rhein” beſaß! Und nun ward mit einem
Male offenbar, daß kein Lied im geſamten deutſchen
Lie=
derſchatze dieſes eine an Schwung, Kraft, Begeiſterung und
Innigkeit erreicht! Man muß es ſelbſt miterlebt haben,
anno 1870/71 und jetzt wieder, wie die Klänge und die
tief aus dem Herzen emporquellenden Textworte des
Lie=
des wie auf Adlerſchwingen emporzureißen und doch
zu=
gleich die zarteſten Saiten im Innern zu rühren wiſſen.
Schneckenburger, dem Dichter, war es nicht vergönnt,
den Triumph ſeines ſchlichten Liedes zu erleben, Wilhelm
aber, der es vertont, durfte den nie erträumten Sieg
ſei=
ner Weiſe noch als Fünfzigjähriger, alſo im kräftigſten
Mannesalter, mitfeiern. Und wenn ihm dieſer
künſtle=
riſche Erfolg ſicher den höchſten und ſchönſten Lohn für
ſein Mitwirken an den einzigartigen Erfolgen unſerer
kriegeriſchen Tätigkeit bedeutete, ſo fehlte es ihm, der
be=
reits im Jahre 1860 zum königlich preußiſchen
Muſikdirek=
tor ernannt worden war, nun auch nicht an äußeren
Ehrun=
gen. Das Deutſche Reich, an deſſen Neuerrichtung er
durch ſein Lied in ſo hervorragender Weiſe mitgearbeitet
hatte, bewilligte ihm neben einer goldenen Ehrenmedaille
als Anerkennung des dankbaren Vaterlandes eine
Jahres=
penſion von 3000 Mark, deren er ſich freilich kaum zwei
Jahre erfreuen konnte (er ſtarb, wie erwähnt, bereits am
26. Auguſt 1873). Seine Vaterſtadt aber ehrte ſein
An=
denken durch Errichtung eines würdigen Denkmals auf
dem Marktplatze in Geſtalt einer Germania. Eine
Natio=
naldotation in gleicher Höhe erhielten übrigens auch die
Hinterbliebenen des Dichters Max Schneckenburger.
Intereſſieren mag es vielleicht noch, daß die „Wacht
am Rhein” bereits kurze Zeit nach ihrem Entſtehen, im
Jahre 1842, von dem Berner Organiſten Wendel vertont
worden war. Aber dieſe Kompoſition blieb gleich dem
Texte unbeachtet, und erſt die gewaltigen Ereigniſſe der
ſiebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts verhalfen
die=
ſem in der Wilhelmſchen Vertonung zu der
Volkstüm=
lichkeit des Liedes, die einzig daſteht. Es iſt, als ſeien
Text und Melodie für einander geſchaffen, als gehörten
beide von Anfang an zuſammen, untrennbar, wie Leib
und Seele, wie Roſe und Duft, wie Sonne und Glanz.
Und daß beide, Text und Melodie, ſo ganz aus dem
inner=
ſten Weſen des deutſchen Volkscharakters, ſeiner Tiefe und
Innigkeit, wie ſeiner Kraft und Begeiſterungsfähigkeit
entſproſſen ſind, dafür zeugt die Volkstümlichkeit des
Lie=
des, die es die Herzen im Sturme erobern läßt und es
zum Sturmlied des deutſchen Volkes machte. Möge es
auch in dem jetzigen, uns von übermütigen, neid= und
haß=
erfüllten Feinden aufgedrungenem Ringen aufs neue ſeine
Kraft erproben und uns von Sieg zu Sieg zu einem
ehrenvollen, dauernden Frieden geleiten!
Nummer 259.
Darmſtätder Tagblatt, Sonntag, den 20. September 1914.
Seite 3.
von Krakau” gab Rudolf Schildkraut Gelegenheit, ſeine
verblüffend echte Geſichtsmimik, ſeine wilde
Schauſpieler=
kraft im Film zu zeigen. Sein Jſaak Lewi aus dem
Judenviertel von Krakau gab in ſeinem Gebaren, in
ſeinem Schmerz und Humor, dem Shakeſpeareſchen Shylock
nichts nach. In den orthodox=jüdiſchen Familienſzenen
entfaltete S. den ganzen Reichtum ſeiner ſchauſpieleriſchen
Ausdrucksmittel; ob er mit ſprechenden Geſten Anekdoten
erzählte, ob er fromm das Brot ſegnete, ſeine Kinder
ver=
zärtelte oder wie ein Irrer das Haus nach der entflohenen
Tochter durchſuchte; ob er beim Verſöhnungsfeſt im
Hader mit ſeinem Gotte die Tora zu Boden warf oder die
Armen auf dem Friedhof beſchenkte; groß auch in ſeiner
Reſignation und der Bewegung, mit der er die Hand der
verlorenen Tochter nach ihrer Rückkehr von ſeinem Gewand
ſtreifte.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 19. September 1914
Butter, ½ kg 1,40—1,50 M.
in Part. ½ kg 1,30-1,35 M.
Eier
. Stück 9—12 Pf.
Schmierkäſe ½ Lit. 20 Pf
Handkäſe . Stück 4—12 Pf
Kartoffeln, Ztr. 3,50—3,75 M.
Kumpf
(10 Liter) 55—60 Pf.
½ kg . 4 Pf.
Mäuschen,
½ kg 9 Pf.
Obſt u. dergl.:
Aepfel . . ½ kg 5—12 Pf.
Birnen . ½ kg 8—15 Pf
Zitronen . . Stück 5 Pf.
Mirabellen, ½ kg 9—18 Pf.
Pfirſiche, ½ kg 10—30 Pf
Brombeeren, Schoppen
9—10 Pf.
Zwetſchen ½ kg 4—7 Pf.
Reineclauden, gkg 10-15 Pf.
Schwämme, ½ kg 20-25 Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat Stück 3—5 P
Endivien . Stück 5—6 Pf.
Bohnen . ½ kg 10—15 Pf
„ gelbe, ½ kg15-20 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche . Stück 3—5 Pf.
Meerrettich, Stück 20—25 Pf.
Roterüben, Bündel 5—6 Pf.
Zwiebeln ½ kg 8—9 Pf.
Tomaten ½ kg 9—10 Pf
Spinat . ½ kg 10—12 Pf.
Weißkraut, Stück 6—12 Pf
Rotkraut Stück 12—20 Pf.
Blumenkohl . . 5—40 Pf.
Wirſing, Stück . 4—5 Pf
Römiſch=Kohl, Bünd. 2-3 Pf.
Sellerie . Stück 5—10 Pf.
Kohlrabi . Stück 3—4 Pf.
Gelberüben, ½ kg 4—5 Pf.
Bündel 3 Pf.
Gurken . . Stück 3—20 Pf.
„ 190 Stück
0,80—1,00 Mk.
Senfgurken, Stück 8—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe
½ kg 1,00 M.
Enten, Stück 3,00—4,00 M.
Hahnen, Stück 1,00—2,50 M.
Hühner, „ 1,50—2,50 M.
Tauben . . Stück 0,60 M.
Fiſche:
Aal . . ½ kg 0,90—1 M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch
½ kg 70 Pf.
Hackfleiſch
kg 80 Pf.
Rindsfett
½ kg 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück 15 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 80 Pf.
ohne Beilage 90 Pf.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 90 Pf.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 80 Pf.
Leber= und Blutwurſt,
½ kg 70 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg 80—86 Pf.
Offenbach, 19. Sept. (Lebensmüde.) Geſtern
vormittag wurde die Leiche eines 41jährigen Portefeuillers
aus der Ludwigſtraße aus dem Main geländet. Er ſoll
ſchon längere Zeit nervenleidend geweſen und aus dem
Grunde in den Tod gegangen ſein.
Mainz, 19. Sept. (Ein ſeltſamer Unfall)
er=
eignete ſich geſtern nachmittag auf der Großen Bleiche.
Ein junges Mädchen im Alter von 14 Jahren ſchob in
wilder Haſt einen Kinderwagen vor ſich her. Mit voller
Wucht rannte der Wagen gegen eine große
Schaufenſter=
ſcheibe, ſo daß die Scheibe in Stücke zerſprang. Das im
Wagen befindliche Kind wurde durch einige Scherben am
Hinterkopf verletzt, ſo daß eine ſtark blutende Wunde
ent=
ſtand, die von der Ladeninhaberin ſofort notdürftig
ver=
bunden wurde.
Worms, 19. Sept. (Ritter des Eiſernen
Kreuzes.) Von Angehörigen des Infanterieregiments
Nr. 118 ſind mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet
wor=
den: Herr Oberſt Münter, die Hauptleute Veith, Müller,
Collmann, die Leutnants Bieber und Regimentsadjutant
Ritter; außerdem Feldwebel Höly und Vizefeldwebel
Schmidt, Einjähriger Bott und Gefreiter Heinecke.
Aus Rheinheſſen, 19. Sept. (Die Reife der
Trauben) macht lt. M. J. bei meiſt günſtigem Wetter
gute Fortſchritte. In vielen Gemarkungen ſind
die Weinberge bereits geſchloſſen worden. In einem
an=
deren Teil dürfte der Schluß der Weinberge in den
näch=
ſten Tagen erfolgen. Die Frühburgunderleſe iſt zum
größten Teil beendet. Viel war es nicht, was eingebracht
werden konnte, denn die Peronoſpora und der Heuwurm
hatten bereits größeren Schaden angerichtet. Die Güte
dürfte dagegen ſehr vorzüglich ſein, denn im Auguſt
konn=
ten die Trauben ſehr gut ausreifen, da die Witterung
anhaltend trocken und ſonnig war. Aehnlich werden ſich
auch die Verhältniſſe beim Weißherbſt geſtalten. Die
Menge wird im großen und ganzen nur gering ſein. Die
Pilzkrankheiten und die Rebſchädlinge haben doch recht
bedeutenden Schaden angerichtet. Wie auch im Vorjahre
laſſen ſich jedoch die Erfolge einer rechtzeitigen und
ſach=
gemäßen Bekämpfung, beſonders die Erfolge der
Niko=
tinbekämpfung des Sauerwurms, jetzt ſchon deutlich
feſt=
ſtellen. Die Güte des 1914er wird wohl im großen und
ganzen recht zufriedenſtellend ausfallen, vorausgeſetzt,
daß die warme und trockene Witterung auch weiterhin
anhält und die einzelnen Regentage der letzten Woche
nicht zur Regel werden. Im Geſchäft iſt es jetzt ſtill. Auch
während der Frühburgunderleſe herrſchte ein
ſchleppen=
der Geſchäftsgang, ſo daß nur wenig Abſchlüſſe getätigt
werden konnten. Dabei wurden für den Zentner
Trau=
ben 20 Mark angelegt. Hoffentlich haben die andauernd
günſtigen Nachrichten von den Kriegsſchauplätzen bis zum
Weißherbſt einen lebhafteren Handel gebracht, damit der
Handel während der Leſe nicht allzu ſehr unter der
poli=
tiſchen Lage zu leiden hat.
Baſel, 19. Sept. Nach einer Meldung des Journal
des Geneves aus Neapel iſt an verſchiedenen
Mittel=
meerhäfen die Peſt feſtgeſtellt worden.
Rom, 19. Sept. Der preußiſche Geſandte beim
päpſt=
lichen Stuhl, v. Mühlberg, wurde heute mittag vom
Papſt in feierlicher Audienz zur Ueberreichung ſeines
Be=
glaubigungsſchreibens empfangen.
Das Ergebnis der
Kriegs=
anleihe.
In Darmſtadt
iſt das Ergebnis der Zeichnungen als ein überaus
erfreu=
liches zu bezeichnen. Wie wir nämlich erfahren, wurden
hier über 23 Millionen Mark gezeichnet, eine
Summe, die für die gute Finanzkraft unſerer Stadt ein
beredtes Zeugnis gibt.
H. Mannheim, 19. Sept. In Mannheim wurden
insgeſamt 43½ Millionen Mark für die
Kriegs=
anleihe gezeichnet.
* Berlin, 19. Sept., 10 Uhr abends. (W. T. B.
Amt=
lich.) Glänzender Erfolg der Kriegsanleihe.
Das Ergebnis der Zeichnungen auf die Kriegsanleihe=kann
zur Stunde noch nicht endgültig feſtgeſtellt werden. Doch
ergeben die bis jetzt eingelaufenen Anzeigen ſchon ein
Zeichnungsreſultat von 2½ Milliarden
Reichs=
anleihe und über 1 Milliarde
Schatzanwei=
ſungen, zuſammen alſo an über 3½
Milliar=
den Mark. Dieſe Ziffer wird ſich noch! bedeutend
erhöhen.
Dieſer Erfolg überſteigt alle Erwartungen
und iſt ein machtvoller Beweis für die Kapitalkraft, aber
auch für die vaterländiſche Begeiſterung des deutſchen
Volles.
Sturm.
* Berlin, 19 Sept. Der geſtrige Sturm, der von
ſtarren Regengüſſen begleitet war, hat in Berlin und
Um=
gebung großen Schaden angerichtet; dicke Aeſte wurden
von den Bäumen geriſſen, verſchiedentlich auch ganze
Bäume entwurzelt, und die Fernſprechleitungen nach
ver=
ſchiedenen Orten waren oft längere Zeit geſtört. Infolge
des Sturmes ſtürzte im Grunewald der Dachdecker Klepſch,
der drei Söhne im Felde hat, vom Dache eines Hauſes
herab und war ſofort tot. Auf der Stadtbahn gab es eine
vierſtündige Verkehrsſtörung. Das große Wellblech des
Bahnhofes Janowitzbrücke war vom Sturm hochgehoben
und in einer Länge von 10 Metern ſtber das Geleiſe
ge=
worfen worden. Die Feuerwehr deckte das ganze Gebäude
ab und beſeitigte das Hindernis.
* Hamburg, 18. Sept. Der heute hier herrſchende
ſtarke Südweſtſturm, der rieſige Waſſermengen in
die Stadt brachte, hat vielfach Schaden angerichtet.
Die Keller der Stadt ſind teilweiſe voll Waſſer gelaufen.
Um 4 Uhr nachmittags ergoß ſich das Waſſer mit ſolcher
Gewalt und in ſolcher Menge auf die Ortſchaft Moorburg,
daß dort ein Deichbruch erfolgte. An einigen Stellen
ſind die Ländereien mehrere Fuß hoch mit Waſſer bedeckt.
Die Verſuche der Hamburger Feuerwehr im Verein mit
einem Harburger Pionier=Kommando die gefährdeten
Stellen abzudämmen, waren vergeblich. Die
Bemühun=
gen, die durchbrochenen Stellen wieder zu lichten,
wur=
den während der Nacht fortgeſetzt. Das Vieh ſteht auf
den Weiden im Waſſer und kann bei dem herrſchenden
Unwetter nicht in Sicherheit gebracht werden. Ein
Dienſt=
knecht iſt bei den Bergungsarbeiten ertrunken. Die Höhe
des angerichteten Schadens läßt ſich nicht überſehen. Auch
im Hafen ſind verſchiedne Kähne und Schuten voll Waſſer
gelaufen.
Landwirtſchaftliches.
— Ausfall der Bezirkstierſchauen und
Faſelmärkte in der Provinz Starkenburg
in 1914. Infolge der Kriegswirren hat der
Landwirt=
ſchaftskammer=Ausſchuß beſchloſſen, die Bezirkstierſchauen
und Faſelmärkte in dieſem Jahre nicht mehr
abzu=
halten. Die Bezirkstierſchauen werden in den
betref=
fenden Orten vorausſichtlich im Herbſt 1915 veranſtaltet
werden, die erſten Faſelmärkte wahrſcheinlich im nächſten
Frühjahr. Inzwiſchen werden Gemeinden, welche
Faſel=
tiere (Bullen, Eber und Böcke) bedürfen, am beſten tun,
ſich an den Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für
Starken=
burg zu wenden, der beſtrebt ſein wird, zuchtreife
Faſel=
tiere, die bei Zuchtvereinen verkaufsbereit ſtehen,
nachzu=
weiſen.
Vermiſchtes.
— Der engliſche Haß gegen die deutſche
Induſtrie nimmt immer ſchärfere Form an!
dem=
gegenüber wird es die höchſte Zeit, daß auch die
deutſche Bevölkerung ſich geſchloſſen auf die
Seite der deutſchen Induſtrie ſtellt, von ihrer
alten gänzlich unbegründeten Vorliebe für ausländiſche
Fabrikate abläßt und auf den Kauf engliſcher
Erzeug=
niſſe verzichtet. Ein derartiges engliſches Erzeugnis iſt
auch die durch ihre rieſige Reklame in Deutſchland
be=
kannt gemachte Sunlicht=Seife, die vor nicht langer
Zeit noch rein engliſch Sunlight Seife hieß. Die Seife
wird allerdings in Rheinau bei Mannheim bergeſtellt,
aber das Kapital dieſer angeblich deutſchen Sunlicht=
Seifenfabrik gehört bis auf einen verhältnismäßig
winzigen Bruchteil der engliſchen Firma Lever
Brothers in Port Sunlight Liverpool in England.
Deutſche Hausfrauen, die weiterhin die engliſche Sunlicht=
Seife kaufen, ſtärken dadurch alſo lediglich die
Kapital=
kraft des ärgſten unſerer Feinde. Als bezeichnend iſt
hervorzuheben, daß laut Berliner Börſen=Courier vom
21. Auguſt 1914 „Sir William Lever, der Fabrikant der
in Deutſchland viel gekauften Sunlicht=Seife, dem
eng=
liſchen Kriegsfonds des Prinzen von Wales zur
Be=
kämpfung unſeres deutſchen Vaterlandes die Summe
von 100000 Mk. geſtiftet hat!‟ Daß es unter dieſen
Umſtänden für jeden Deutſchen und jede deutſche Frau
nationale Pflicht ſein muß, auf den Kauf der Sunlicht=
Seife zu verzichten und ihr mindeſtens gleichwertige
deutſche Erzeugniſſe vorzuziehen, dürfte wohl allgemein
einleuchten. (Der Reichsbote, Berlin.)
Feuilleton.
* Gegen die Miesmacher. Unter dieſer Ueberſchrift
finden wir in der Köln. Ztg. folgenden beherzigenswerten
Artikel: Was haben wir uns in dieſen letzten Wochen ſeit
dem Kriegsausbruch über die Einigkeit des deutſchen
Volkes freuen können! Darüber, daß Stand, Bekenntnis
und Abkunft wie mit einem Schlage weggewiſcht ſchienen,
daß es nur einen Stand gab: den des Kriegers, nur ein
Bekenntnis: das zu Deutſchlands Sieg, nur eine Abkunft
galt: aus deutſchem Blut, von deutſchen Eltern zu ſein.
Die ganze Art, die ruhige Gelaſſenheit, mit der
Deutſch=
land — in des Wortes beſter Bedeutung erzbereit — in
den Krieg eingriff, die Heere an die Grenzen warf und in
Feindesland marſchieren ließ, es war ein wunderbarer,
mitreißender Zug von Größe darin; das Vaterland
ver=
langte von ſeinen Söhnen nichts als ihre Pflicht, und die
Söhne, des Vaterlandes taten ſie ſchweigend, ohne große
Worte und Geſten. Bei uns klingt das Wort Pflicht
nüch=
terner als bei den Franzoſen, es liegt, will uns ſcheinen,
mehr Wille und Kraft in ihm, wir gebrauchen es nicht
als Schelle am Kutſchpferd des Staates. Wie anders
klang derſelbe Begriff in jenem Aufruf des Präſidenten
der franzöſiſchen Republik nach der Verlegung der
Regie=
rung nach Bordeaux: Le devoir est tragique, mais simple
— hört man da nicht ſchon das Phraſengeklingel heraus?
Aber gerade darum haben wir, die wir zurückgeblieben
ſind, auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit,
Ver=
trauen zu hegen in unſer treffliches Heer, in unſere gute
Führung, die beide ſich bewähren, wie vor 44 Jahren
Heer und Führung unſerer Väter ſich bewährten. Da
ſchmerzt es und verſtimmt zugleich, wenn man bemerken
muß, wie hier und da den Menſchen die Siege anſcheinend
nicht ſchnell genug kommen können, wie jedes Abweichen
von der geraden Linie, jedes Zurücknehmen von Truppen
aus ſtrategiſchen Gründen bei dieſem oder jenem
Angſt=
haſen gleich die Betrachtung hervorruft: „Ich glaube, es
ſteht ſchlecht, was? Wir haben zurückgehen müſſen!” Als
ob noch nie in einem Kriege Truppen hätten
zurückgenom=
men werden müſſen! Und ebenſo unerträglich iſt das
Wiſſen dieſer Leute um Zweck und Ziel ſolcher
militäri=
ſchen Maßnahmen: „Die Sache iſt einfach die, daß .
und dann kommt die große Offenbarung. Die Miesmacher
mögen zum Teufel fahren und die Alleswiſſer ſich
beſchei=
den! Wie gut, daß ſie 1914 leben und unſer ſiegreiches
Fortrücken erleben dürfen; wie wäre ihnen wohl zu Mut
geweſen im Siebenjährigen Kriege? Wie vor hundert
Jahren, als Roßbachs Ruhm in der Saale unterging und
Preußens Ende gekommen ſchien? =Ich aber, dem der
Schiffbruch droht, muß, mutig trotzend dem Verderben,
als König denken, leben, ſterben”, ſang Friedrich der
Große, und Heinrich von Kleiſt mußte ſagen: „Nach allem,
was geſchieht, bleibt uns kaum mehr als ein ehrenvoller
Untergang”. Das waren andere Zeiten und andere Worte,
die wir heute kaum mehr ermeſſen können, weil es uns
gut geht, ſo gut, wie es beſſer kaum gehen könnte,
trotz=
dem wir jetzt aus dem Weſten nicht jeden Tag eine neue
Siegesmeldung zu hören bekommen und unſere
Verbün=
deten bei Lemberg nicht einen vollen Sieg errungen haben.
Zähigkeit und Ausdauer, Geduld und Abwarten, das
ſind die Tugenden, die im Kriege die höchſte Geltung
haben, bei den Soldaten im Felde, wie zu Hauſe bei den
Daheimgebliebenen. Darum ſtill mit den Miesmachern
und Beſſerwiſſern; wir haben die Pflicht, Vertrauen zu
haben, es kann ja nicht anders ſein, weil es ſo ſein muß:
Deutſchland wird ſiegen. Man hat im Einzelleben in
Friedenszeiten ſo oft des tapferen Hutten kerniges Lied
anführen hören — es ward in ſchwerer Zeit geſchrieben
und ſeinem Dichter ging es ſchlecht genug: wir haben
allen Grund heute, es uns nicht aus dem Kopfe kommen
zu laſſen, trotzdem es uns beſſer geht, und dürfen es heute
mit Recht und Ueberzeugung ſagen: „Ich hab’s gewagt,
bin unverzagt und will des Endes erwarten!“
* Noch einmal Herr Maeterlinck! Maurice
Maeter=
linck läßt ſich neuerdings öffentlich vernehmen, indem er
zu der unbarmherzigen Ausrottung des preußiſchen
Mili=
tarismus nach dem vollſtändigen Sieg der Verbündeten
auffordert. Man dürfe gegen keinen der 80 Millionen
Deutſchen Gnade walten laſſen. Alle ſeien gleich ſchuldig.
Alle ſtänden auf demſelben Niveau. Selbſtverſtändlich
fehlt es nicht an den üblichen Beſchimpfungen des
Kai=
ſers. Die Berl. N. Nachr. bemerken hierzu: „Dieſem
hirn=
verbrannten, überſpannten Myſtiker, deſſen entartetes
pathologiſches Gewinſel die braven deutſchen Literaten als
eine ganz beſondere Offenbarung würdigten, ſollte der
große Mund geſtopft werden, ſobald ſich dazu Gelegenheit
bietet. Hoffentlich ſieht das deutſche Theaterpublikum,
dem die Direktoren niemals genügend „dekadenten”
Schwin=
del vorſetzen können, ein, was für charakterloſes
Ge=
ſindel es verhimmelt hat.” — Hoffentlich! Wer früher
gegen dieſen dekadenten Ausländer ſchrieb, galt als „
un=
modern‟. Das wird anders werden!
* Die japaniſche Rote Kreuz=Medaille. Man ſchreibt
uns: Während des ruſſiſch=japaniſchen Krieges ſuchte die
japaniſche Regierung auch aus dem Auslande Mittel für
das japaniſche Rote Kreuz heranzuziehen und verteilte zu
dieſem Zweck goldene und ſilberne Rote Kreuz=Medaillen
in Menge an Spender größerer Summen. Eine Anzahl
ſolcher Medaillen floß auch nach Deutſchland. Einer der
zahlreichen Inhaber, ein Darmſtädter, Herr Alfred
Arnold, der hieſige frühere Hofopernſänger, hat —
an=
geregt durch die Nachricht, daß ein Heidelberger
Univerſi=
tätsprofeſſor ſeinen hohen japaniſchen Orden der Botſchaft
dieſes Landes zurückſchickte —, ſich auch ſeiner beiden
Me=
daillen, die ihm verliehen worden ſind, entledigt und
ſie dem deutſchen Roten Kreuz überwieſen, nachdem er die
wertvollen Verleihungsurkunden zerriſſen.
* Musketier Philipp. Wir leſen in der Weſer=Ztg.:
„Musketier Philipp, die Schemel müſſen vors Fenſter
ge=
ſtellt werden!” — Der Musketier, der heute Stubendienſt
in der Kaſerne hat, beeilt ſich, der Anweiſung Folge zu
leiſten. Er hat bereits die Stube aufgewiſcht und dann
ausgefegt, wie er vor einigen Tagen, als er Waſſerdienſt
hatte, Waſſer holte und den Kaffee für die Mannſchaft
aus der Küche brachte. — „Kamerad Philipp, ſoll ich dir
die Dunſtkiepe putzen?” fragt ein Musketier. Philipp lehnt
ab, er macht alle Arbeit ſelber. Er putzt ſein Gewehr, ſeine
Stiefel, die Knöpfe an ſeinem Waffenrock, er flickt
Garni=
tur 3, er ißt mittags die Erbſen oder Bohnen, wenn ſie
auch hart ſind, ihm ſchmeckt das Kommißbrot gut, es
be=
kommt ihm ausgezeichnet. Er lehnt jede Hilfeleiſtung ab,
die ihm von anderen Kriegsfreiwilligen angeboten wird.
Er iſt nämlich bereits Mitte der Vierziger. Wenn man
die Musketiere fragt, was ihr Kamerad Philipp im
bür=
gerlichen Leben iſt,” ſo antworten ſie: Das iſt ein
Greifswalder Univerſitäts=Profeſſor!
* Er weiß ſchon Beſcheid. Ueber ein eigentümliches
Spiel des Zufalls wird den Leipziger Neueſten
Nachrich=
ten aus Paderborn berichtet: Unter einem großen
Trupp franzöſiſcher Kriegsgefangener, die
die Stadt paſſierten, befand ſich auch einer der beiden
franzöſiſchen Generale, die zurzeit in deutſcher
Gefan=
genſchaft ſind. Er wurde einſtweilen in Paderborn
unter=
gebracht, um ſpäter weiterbefördert zu werden. Als der
72 Jahre alte General die Straßen der Stadt paſſierte,
betrachtete er aufmerkſam die Umgebung und ſagte dann
plötzlich zu ſeinen Begleitern: „Ach, hier weiß ich ja
ſchon Beſcheid, hier war ich 1870 auch ſchon”.
* „Havasplatte” Aus Zürich teilt der Frkf. Ztg. ein
Leſer einen hübſchen politiſchen Witz mit: Er ſpeiſte
die=
ſer Tage in einer dortigen Gaſtwirtſchaft. Auf der
kriegs=
mäßig etwas verkürzten Speiſekarte fand er immerhin
eine Neuigkeit verzeichnet: „Havasplatte, einen
Fran=
ken” Neugierig beſtellt er „Havasplatte”. Und was brachte
ihm der Kellner? — Aufſchnitt
Das Neueſte vom Kriegs=
Ichauplatz.
* Großes Hauptquartier, 19. Sept.
(W. T. B. Amtlich.) Die Lage im Weſten
iſt im allgemeinen unverändert.
Auf der ganzen Schlachtfront iſt das
engliſch=franzöſiſche Heer in die
Verteidigung gedrängt worden.
Der Angriff gegen die ſtarken zum
Teil in mehreren Linien hintereinander
befeſtigten Stellungen geht nur langſam
vor ſich.
Die Durchführung des Angriffs
gegen die Linie der Sperrforts ſüdlich
von Verdun iſt vorbereitet.
Im Elſaß ſtehen unſere Truppen
längs der Grenze den franzöſiſchen
Kräften dicht gegenüber.
Im Oſten iſt am 17. d. M. die 4.
Finnländiſche Schützenbrigade bei
Au=
guſtowo geſchlagen worden.
Beim Vorgehen gegen Oſſoviece
wurde Grajewo und Szozuczin nach
kurzem Kampf genommen.
Kriegsſpenden vom Auslande.
* Berlin, 19. Sept. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Aus dem Auslande gehen zahlreiche
Geld=
ſpenden und andere Gaben ein, die von der
Opferfreu=
digkeit unſerer Brüder im Auslande und von der
freund=
ſchaftlichen Geſinnung ausländiſcher Kreiſe Zeugnis
ab=
legen. So ſpendete die deutſche Kolonie in La Paz (
Bo=
livien) 2300 Mark für die Kriegszwecke des Roten Kreuzes,
die Deutſchen von Honduras 15500 Mk., die Deutſchen von
Crajora (Rumänien) als erſte Spende 2500 Lei, die
deutſche Gemeinde in Stockholm 1355 Kronen, die deutſche
Kolonie in Stavanger 560,50 Kronen, ein Herr in Neapel
10000 Lire uſw. Saxlehnes in Peſt ſtiftete für die
deut=
ſchen Lazarette zwei Wagenladungen (13000 Flaſchen)
Bitterwaſſer, Graf Waldbott von Baſſenheim in Tolozwa
hat 1000 Flaſchen Tokaier eigenen Gewächſes geſpendet.
Die Veröffentlichung aller Spender kann ruhigerer Zeit
vorbehalten bleiben, doch ſchon jetzt ſei allen warmherzigen
Gebern herzlichſt gedankt.
Unſere Flieger.
* Baſel, 19. Sept. Die Gazette de Lauſanne
ent=
hält den Bericht eines Fliegeroffiziers, in welchem es
heißt: Auch unſere Feinde haben aus dem letzten Kriege
Lehren gezogen. Der Nachrichtendienſt der Deutſchen
erſtreckt ſich über die ganze Welt. Die deutſchen
Flie=
ger ſind zahlreich. Ganze Schwärme kundſchafteten unſere
Stellungen aus. Wenn einer heruntergeſchoſſen wurde
erſchienen fünf andere, die höher flogen. Tauſende von
Zeugen verſichern dies. Die Flieger warfen rote Kugeln
herab. Alle unſere Soldaten warfen ſich zu Boden und
erwarteten eine Exploſion. Aber nichts erfolgte, als daß
eine feine Rauchwolke mit den roten Kugeln herabſtieg.
Dann aber kam von allen Seiten ein Hagel von Granaten
und Schrapnells über uns. Die deutſche Artillerie
zielt genau, wenn auch ihr Material und ihre
Mu=
nition unſerer nicht gleicht. (?) Die Flieger das Ziel
an=
geben zu laſſen, iſt eine geniale Idee. Wenn der
Flieger auch geſehen wird, der Zweck iſt erfüllt.
Die Neutralität Griechenlands.
* Berlin, 19. Sept. Den Oberbefehl über
die griechiſche Flotte hat, wie die Voſſiſche
Zei=
tung aus Athener Blättern erfährt, der Chef der
eng=
liſchen Marinemiſſion in Griechenland, Admiral Mark
Kerr, übernommen. Der bisherige griechiſche
Flotten=
kommandant Admiral Konduriotis erhielt „aus
Geſund=
heitsrückſichten” einen zweimonatigen Urlaub. Admiral
Kerr ſetzte ſeine Flagge auf den griechiſchen
Panzer=
kreuzer Aweros” der anfangs September von Athen nach
der Bucht von Mudros bei Lemnos abgedampft iſt.
So=
mit ſcheint ſich zu beſtätigen, was in den letzten Tagen
gemeldet wurde, daß die Bucht von Mudros von den
Griechen der engliſch=franzöſiſchen Flotte zur Verfügung
geſtellt wurde und die griechiſche Flotte ſich mit der
eng=
liſch=franzöſiſchen vereinigt hat. Man weiß, daß dieſe
Vorgänge, die ſich mit der Neutralität ſchwer vereinbaren
laſſen, den Hauptgrund für den Rücktritt des griechiſchen
Miniſters des Aeußern, Herrn Streit, abgaben.
Die Einigkeit der Völker der verbündeten
Monarchie
* Wien, 19. Sept. Amtlich wird verlautbart:
Ein=
zelne ausländiſche Preßorgane behaupten, in unſerem
Heere hätten Truppen der einen oder der anderen
Nationalität den Anforderungen im Krieg nicht
voll entſprochen. Eine engliſche Quelle, die ſich
auch ſonſt durch Verbreitung der unſinnigſten
Tataren=
nachrichten auszeichnet, wußte ſogar von einer
Meu=
tereiböhmiſcher Regimenter zu berichten.
Die=
ſen tendenziöſen Entſtellungen gegenüber, die auf die
mancherorts beſtehenden Unkenntniſſe der Verhältniſſe der
Monarchie berechnet ſind, muß mit aller Entſchiedenheit
erklärt werden, daß, wie in früheren Zeiten, ſo auch in
dem gegenwärtigen aufgezwungenen Kampfe, a l le
Völker unſerer ehrwürdigen Monarchie
wie unſer Soldateneid ſagt, „gegen jeden Feind” wer es
immer ſei, in Tapferkeit wetteifernd einmütig
zuſammenſtehen. Ob auf den ruſſiſch=galiziſchen
Schlachtfeldern, ob auf dem Balkan=Kriegsſchauplatze,
kämpfen Deutſche, Magyaren, Nord= und Südſlawe
Italiener und Rumänen in treuer Anhänglichkeit an de
allerhöchſten Kriegsherrn und in dem Bewußtſein,
wel=
hohe Güter wir verteidigen, mit dem gleich
bewunde=
rungswürdigen Heldenmut, der unſeren Truppen ſelt
die Anerkennung unſeres gefährlichſten, numeriſch weit
überlegenen Gegners errungen hat.
So hat im Norden, um nur ein Beiſpiel anzuführen
das aus Slowenen, Kroaten und Italienern
zuſammen=
geſetzte Infanterie=Regiment Nr. 97 bei Lemberg mit
her=
vorragender Bravour und Zähigkeit gefochten und ſchwere
Verluſte ſtandhaft ertragen. Wenn noch des Infanterie=
Regiments Nr. 79, das ſich ebenſo wacker im Süden in den
ſchweren Kämpſen an der Drina hielt, gedacht wird,
geſchieht dieſes nur, um den von ſerbiſcher Seite
verbrei=
teten ſehr übertriebenen Angaben über Verluſte dieſes
Truppenkörpers entgegenzutreten. Während die Serben
von 3000 Toten dieſes Regiments berichten, beträgt der
bisherige Geſamtverluſt der braven Truppen nach
amt=
licher Feſtſtellung 1424 an Toten, Verwundeten und
Ver=
mißten. Nachrichten, wie die aus ruſſiſcher Quelle
ſtam=
mende, von 70000 öſterreichiſchen Gefangenen in den
Schlachten von Lemberg, bedürfen nach den bisherigen
amtlichen Richtigſtellungen wohl keines Dementis mehr.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Höfer, Generalmajor.
Ein Armeebefehl des Generals Dankl.
* Wien, 19. Sept. Der Armeekommandant Dankl
hat am 14. September einen Armeebefehl erlaſſen,
in dem es heißt:
Die brave Erſte Armee hat eine außerordentlich
ſchwierige Operation glänzend erledigt. Bei Krasnik und
vor Lublin habt Ihr die Ruſſen entſcheidend
geſchla=
gen. Dann habt Ihr zwei Wochen hindurch bei Tag und
Nacht mit einem in feſtungsähnlichen Stellungen ſtehenden
Feind gekämpft und ſeine ungezählten Angriffe ſtets
er=
folgreich abgewieſen. Nachdem die Ruſſen ſich täglich
verſtärkten und ſchließlich mindeſtens doppelt ſo ſtark
waren als wir, ſtellten wir unſere Angriffe freiwillig ein,
um Schulter an Schulter mit unſeren übrigen Armeen,
die ſich uns anſchließen, weiter zu kämpfen. Auch der
Marſch durch Sümpfe und Wälder ſtellte ungeheuere
An=
forderungen an Euch alle; aber auch dieſe Sache gelang
dank Euerer Ausdauer und Zähigkeit. Die Ruſſen haben
kaum gewagt, Euere Märſche zu ſtören, und ſo ſteht denn
die Erſte Armee heute in dem ihr anbefohlenen Raume.
Ich danke allen Angehörigen meiner heldenmütigen
Erſten Armee für das was ſie bisher in jeder Richtung
Hervorragendes geleiſtet haben. Der Krieg hat bisher
große Anforderungen geſtellt; ſie werden auch in Zukunft
nicht kleiner ſein. Aber Ihr Soldaten der Erſten Armee,
Ihr werdet ſie alle ſtandhaft und erfolgreich überwinden
zum Wohle des Vaterlandes und zum Ruhm unſeres
er=
habenen Kaiſers und Königs.
Verſchärſung der Zenfur in Frankreich.
*Paris, 19. Sept. Das Echo de Paris meldet, der
Kriegsminiſter ſtellt in einem Erlaß an die
Bezirkskom=
mandeure feſt, daß die Zenſur beſonders in
Provinz=
ſtädten nicht mit der wünſchenswerten
Sorg=
falt ausgeübt werde und fordert die Kommandeure
uf, namentlich die Zeitungszenſur
unnachſicht=
lich durchzuführen. Nachſicht könne äußerſt
unan=
genehme Folgen haben.
Eine Chronrede des Königs von England.
* London, 19. Sept. Im Oberhaus wurde
geſtern bei der Vertagung des Parlaments eine
Thron=
rede verleſen, in der es u. a. heißt: Meine Regierung
hat jede mögliche Anſtrengung gemacht, um den
Weltfrie=
den zu erhalten. Sie wurde zum Kriege gezwungen wegen
des von Deutſchland begangenen Bruchs eines Vertrages,
durch die Pflicht der Beſchirmung der Rechte Europas
und der Lebensintereſſen des Reiches. (Durch die
Ver=
öffentlichung der deutſchen Regierung des amtlichen
De=
peſchenwechſels und zwiſchen dem Kaiſer und dem König
von England wurde der Gegenbeweis geliefert. D. Red.)
Mein Heer und meine Flotte ſchützen mit Wachſamkeit
unſere Küſte. In Gemeinſchaft mit unſeren tapferen und
treuen Bundesgenoſſen wird unſere gerechte und hohe
Sache ſiegen. Wir werden die Waffen nicht eher
nieder=
legen, ehe das Ziel vollkommen erreicht iſt. Ich vertraue
vollkommen auf die einträchtige Unterſtützung aller meiner
Untertanen und bete, daß der allmächtige Gott ſeinen
Segen gebe. (Das Geſetz über die Einführung der
Homerule und die Entſtaatlichung der Kirche in Wales
erhielt die königliche Genehmigung.)
Englands einzige Erfolge.
* Berlin, 19. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Wie zu
er=
warten war, iſt nach zuverläſſigen Nachrichten nunmehr
Rabaul, der Sitz des Gouverneurs von Deutſch=
Neu=Guinea, von den Engländern beſetzt
worden.
Das Ende eines Traumes.
* London, 19. Sept. In der geſtrigen
General=
verſammlung der britiſch=deutſchen
Friedens=
geſellſchaft wurde beſchloſſen, die Geſellſchaft im
Hin=
blick auf den Krieg aufzulöſen und das
Vereinsver=
mögen in zwei gleichen Teilen dem amerikaniſchen
Bot=
ſchafter in Berlin zur Unterſtützung britiſcher Untertanen
und dem amerikaniſchen Botſchafter in London zur
Unter=
ſtützung deutſcher Untertanen in England zu übergeben
Die Neutralität Schwedens.
* Stockholm, 19. Sept. Der Miniſter des
Aeußern betonte in der heutigen Interpellationsdebatte
in der Zweiten Kammer, daß die Regierung beſtrebt
ſei, die Neutralität Schwedens bis zur
äußer=
ſten Grenze zu wahren. Sowohl die Preſſe als
auch das Publikum ſollten die Regierung in dieſer
Neu=
tralitätspolitik, die im Reichstage die volle Zuſtimmung
aller Parteien gefunden habe, unterſtützen. Alle
Partei=
führer betonten nochmals ihr völliges Einverſtändnis mit
der Politik der Regierung.
Bulgarien und das Liebeswerben des
Dreiver=
bandes.
* Sofia, 19. Sept. Die Arbeiterzeitung
Rabot=
nitſcheski Weſtnik beſpricht im Zuſammenhang mit den
Bemühungen des Präſidenten des Balkankomitees,
Bux=
ton, die Politik Englands und ſagt, die
Unab=
hängigkeit Bulgariens habe für England nur inſoweit
In=
tereſſe, als ſich Bulgarien der Eroberung der
Meerengen durch Rußland widerſetzen
würde. Die ſogenannte Hochherigkeit Englands habe
im vorigen Jahre nicht gehindert, daß Bulgarien
ernied=
rigt und beraubt wurde. England würde auch heute
Bul=
garien opfern, wenn es einen guten Tauſch machen könnte.
Wenn England heute Bulgarien Freundlichkeiten erweiſe,
ſei dies bloß, um Bulgarien ſpäter um ſo teuerer
verkau=
fen zu können. Die Rettung Bulgariens von der
ſoge=
nannten engliſchen Hochherzigkeit zu erwarten, wäre
lächer=
lich. Dieſe Hochherzigkeit habe ſich in Indien gezeigt durch
die beiſpielloſe, furchtbare Ausbeutung eines 300 Mil=
lionen=Volkes, in Aegypten und in der Knechtung und
Be=
raubung eines anderen Volkes. England wirke
auf der ganzen Welt mit Gewalt,
Rechtsver=
letzung und Raub. Auch ſei die ſervile Rolle des
demokratiſchen England gegenüber dem ruſſiſchen
Zaris=
mus genugſam bekannt, als daß jemand an edle Motive
Englands glauben könnte. — Kambana ſchreibt: Während
Rußland den Slawen Oeſterreich=Ungarns die
Befrei=
ung verſprechen will, kämpfen dieſe Slawen
hel=
denmütig gegen das ſchwarze fürchterliche
Geſpenſt, genannt Rußland. Sie wollen lieber
ſterben, als unter ruſſiſches Joch kommen. Welche Jronie
des Schickſals, daß die politiſchen und wirtſchaftlichen
ruſſiſchen Slawen die freien, kulturell hochſtehenden übrigen
Slawen befreien wollen. Der Sieg Rußlands wäre eine
ungeheuerliche Entſtellung der Naturgeſchichte und der
Moral.
Serbien und Bulgarien.
* Sofia, 19. Sept. Hier fortwährend eintreffende
Flüchtlinge aus Mazedonien berichten über
die unmenſchliche Behandlung, der ſie von den
Behör=
den ausgeſetzt ſind, die ſie offen verfolgen und mit täglich
ſchwerer werdenden Abgaben belaſten. Soldaten, die
hinter Verſchanzungen liegen, ſchießen auf die Flüchtlinge,
wenn ſie im Begriffe ſind, die Grenze zu überſchreiten.
Es iſt vorgekommen, daß mehreremale Geſchoſſe
unmit=
telbar neben bulgariſchen Grenzpoſten niederfielen. Um
unliebſame Zwiſchenfälle zu vermeiden, die leicht bei
die=
ſer Sachlage entſtehen können, beabſichtigt die bulgariſche
Regierung, Schritte zu tun, um die nötigen Maßnahmen
zu ſichern.
Präſident Wilfons Vermittelungsverſuch.
* London, 19. Sept. (Ctr. Bln.) Das Reuterſche
Bureau meldet aus Waſhington, der Reichskanzler
v. Bethmann Hollweg habe dem amerikaniſchen
Botſchafter Gerard bei der Beſprechung des
Vermit=
telungsangebots des Präſidenten Wilſon geſagt,
ein etwaiges Angebot müſſe von den Verbündeten
aus=
gehen, da dieſe ſich verpflichtet hätten, nur gemeinſam
Frieden zu ſchließen.
Aufſtand in Marokko.
* Amſterdam, 19. Sept. Wie nach dem
Rotter=
damſchen Courant aus Gibraltar verlautet, begeben ſich
die Marokkaner überall nach der Küſte, um das Land zu
verlaſſen. Nach demſelben Bericht verlaſſen Tauſende
Tanger und ſetzten nach Algeciras über aus Furcht vor
einem drohenden Aufſtand.
* Berlin, 19. Sept. Die franzöſiſche Botſchaft in
Rom gibt bekannt, daß alle in Rom lebenden
Fran=
zoſen bis zum Alter von 48 Jahren, ſelbſt mili= oder zurückgeſtellte, ſich zur Abreiſebereit zu
halten haben.
* Berlin 19. Sept. Der Reichstagsabgeordnete
Ernſt Baſſermann, der im Felde ſteht, iſt infolge ſeines
tapferen Verhaltens zum Major befördert und mit dem
Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden.
* Brüſſel, 19. Sept. Der Militärgouverneur von
Belgien ließ in Brüſſel durch Maueranſchlag die
Auf=
forderung an die Bevölkerung ergehen, die belgiſchen
Fahnen einzuziehen, da dieſe von den Truppen
als Provokation aufgefaßt und bedauerliche Zwiſchenfälle
hervorgerufen werden könnten.
Briefkaſten.
Eiſenbahnfahrpläne. Wir haben wiederholt die
Eiſenbahnfahrpläne im Tagblatt veröffentlicht, zuletzt in
Nr. 257 vom 18. September. Wir werden auch fernerhin
Abänderungen der Fahrpläne, wenn ſie uns bekannt
wer=
den, veröffentlichen.
Wetterbericht.
Eine Aenderung der Wetterlage ſcheint noch nicht
ein=
zutreten, ſo daß wir unter der Wirkung des nördlich von
uns oſtwärts ziehenden Tiefdruckwirbels regneriſches,
kühles Weter behalten.
Wetterausſichten für Sonntag: Bedeckt,
zeit=
weiſe Niederſchläge, kühl, weſtliche Winde.
Verluſtliſte (aus Nr. 27).
Grenadier=Regiment Nr. 3 (Königsberg i. Pr.)
I. Bataillon.
4. Kompagnie: Grenadier Wilhelm Knörnſchild,
Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, l. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 136 (Straßburg i. E.)
II. Bataillon.
6. Kompagnie: Musk. Peter Trenſch, Grumbach,
Heſſen, l. verw.
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Fahnenjunker Ernſt Ludw. Karl
Maurer, Worms a. Rh., tot.
Reſerve=Ulanen=Regiment Nr. 5 (Hannover).
3. Eskadron: Ulan Auguſt Schaffner, Beſſungen,
Kr. Darmſtadt, ſchw. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 87 (Mainz).
Musk. Joſeph Schmoll, Balve, Kr. Arnsberg,
nicht tot, ſondern verw.
Verwundete und kranke Soldaten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Darmſtädter Lazarette.
Die Lazarette ſind durch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Sonntag,
Diens=
ag, Freitag 3—4 Uhr nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der
Großherzogin, Heinheimerſtraße 21) Täglich ½11—½12 Uhr vorm., 4—6 Uhr
nachm. — D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Steinſtraße 21.
Täg=
ich 2—5 Uhr nachm. P — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I),
Alexander=
ſtraße 27. Mittwoch, Samstag und Sonntag 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
4—5 Uhr nachm. G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — I — Marienhöhe (Geneſungsheim).
— I — Schweſternhaus der Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter
Straße 30. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 1. Werktäglich
2—31/ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(Reſ.=Laz. III), Riedeſelſtraße 40. Täglich 2—5 Uhr nachm. — M — Techniſche
Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtraße 1. Täglich 2—4 Uhr nachm. —
N — Dr. Weberſche Augenklinik (Dr. Ollendorff), Frankfurter Straße 42.
Täglich 10—12 Uhr vorm., 3—6 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
ie nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
gang am I9 September:
Bauer, F., Unteragenbach, Gren.=Regt. 123/4, M —
Bär, J., Stargard, Inf=Reg. 51/6, M — Dönch, K.,
Bor=
ken, Landw.=Inf. 83/1, L. — Giegerich, G., Nieder=Kains=n
bach, Inf. 115/12, A. — Gärtner, H., Lorch, Inf. 116/4,I
Nummer 259.
— Gumbert, M., Walldorf, Landw.=Inf. 116/1, L. —
Hennrich, J., Klein=Zimmern, Landw.=Inf. 116/4, L —
Hofmann, J., Lautenweſchnitz, Inf. 115/2, L. — Hoffmann,
W., Neuenhain, Drag. 24/3, L. — Holzſchuh, K., Falken=
Geſäß, Inf. 116/2, I — Jacobi, E., Kainhauſen, Drag.
24/1, L. — Kabitz, E., Bielefeld, Erſatz=Inf. 115/2, L. —
Kern, G., Zwingenberg, Landw.=Inf. 115/2, L. —
Keß=
ler, J., Darmſtadt, Inf. 116/4, I — Kunz, G., Arheilgen,
Inf. 118/4, A. — Matylewitz, J., Glimboki, Art. 25/2, M
— Nau, G., Wöllſtein, Inf. 116/4, I — Reinſchild,
Hilters=
klingen, Inf. 115/8, L. — Rindfuß, Ph., Alsbach, Landw.=
Inf. 116/1, L. — Scherer, F., Alzenau, Erſ.=Inf. 115/2, L.
Scherer, E. H., Mörfelden, Art. 61/4, M — Schlang, G.,
Hochhauſen, Drag. 23/3, L. — Schmengler, K., Dornheim,
Inf. 116, Mun.=Kol., M — Schmidt, A., Nieder=
Eiſen=
hauſen, Drag. 24/4, L. — Schüttler, W., Nieder=
Kains=
bach, Inf. 118/8, I — Schwinn, G., Rothenberg, Inf.
115/10, L. — Willner, K., Nürnberg, Art. 25/2, L. — Wolf,
G., Gadernheim, Inf. 115/2, I.
Aus den Lazaretten entlaſſen
am 19. September:
Aſchatz, J., Wallensdorf, Inf. 115/3, L. — Becker, K.,
Butterhauſen, Art. 61/2, L. — Götz, G., Darmſtadt, Train
18/1, G — Klotzbücher, P., Hauſen, Inf. 121/2, L. —
Köl=
fin, H.. Mainz, Train 18/2, I — Lahr, J., Erbes=
Büdes=
heim, Reſ.=Inf. 116, L. — Mann, A., Eichſchlag, Art. 25/1,
L — Posner, H., Mainz, Train 18/2, L — Scheuerer, J.
Neuburg, Art. 25/4, L. — Spilger, J., Basweiler, Train
18, Fuhr=Kol., L. — Techel, F., Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/1,
MM — Zehrbach, J., Seidenbuch, Train=Depot 18, Pferde=
Kol., L.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,3521
Ausführung
elekt. Anlagen
jeder Art.
Beleuchtungskörper
Koch- und Heiz-
Apparate.
L. Lange
Elektrot. Institut, Gr. Hofliefer.
DARMSTADT
Schulstr. 6. — Telephon 399.
(6203a)
Trauer-Kleider
(B18737
fertigt in kürzester Zeit an
Konfektion Feinstein
Karlstrasse 54, I.
der ganzen deutſchen Armee liegen
Die Verlustlisten ſämtlich von der erſten erſchienenen
Liſte bis zu den neueſten Liſten in unſerer Geſchäftsſtelle
zur Einſichtnahme auf.
Einer Anregung Folge gebend, werden
Ektrablätfel, wir die Extrablätter zum Mindeſtpreis
von 5 Pfg. zugunſten der Hinterbliebenen von
Kriegsteilnehmern abgeben.
Vierundzwanzigſte Liſte der Kriegsgaben
für das Rote Kreuz.
(Wo kein Wohnort angegeben iſt, iſt Darmſtadt gemeint.)
Es gingen weiter ein:
Bei der Zentral=Abteilung des Roten Kreuzes:
Frauenverein der Johannes=Gemeinde 20 M., Ungenannt
10 M., Frau Kleinjung Wwe. 2.50 M., Erlös für eine
Broſche 1.60 M., Fahrkartenausgabe Hauptbahnhof,
Fahrgeldrückerſtattung eines ungenannten Herrn 54.30 M.,
Samstag=Abend=Stammtiſch bei Fink (3. Gabe) 10 M.,
Von L. W. Aßmuth aus einer
Zwangsvollſtreckungs=
ſache 5 M., Von der Heſſiſchen Landeszeitung, (1.
Ab=
lieferung) 500 M., Baurat Wagner 20 M., Durch
Bau=
rat Wagner (Kaſſereſt des aufgelöſten Lawn=Tennis=
Klubs) 42 M., Verlag H. Hohmann (2. Rate für die
Broſchüre „Darmſtadt im Jahr 1914‟ 100 M., Von
Lehrerin L. Eifert, Sprendlingen, geſammelt 19.73 M.,
Kantinenwirt Habermann, Uebungsplatz 5 M., Profeſſor
Sengel 500 M., Durch die Kreiskaſſe Büdingen von
den Gemeinden: Vonhauſen 358.50 M., Dudenrod 65.40
Mark, Wenings (1. Rate) 100 und Kirche in Wenings
67 M., zuſ. 167 M., Haingründau 200 M., Rinderbügen
577.55 M., Lorbach 170 M., Leidhecken 100 M.,
Eckarts=
hauſen 450 M., Langenbergheim 350 M., Michelnau
112.20 M., Nieder=Mockſtadt (2. Rate) 72 M., Gettenau
764.10 M., Mark Mockſtadt 200 M. Zuſammen 4876.68 M.
Bei der Bank für Handel und Induſtrie und
deren Depoſitenkaſſe: Iſraelitiſcher Frauenverein Gedern
25 M., Dr. Gräfe 50 M., Gr. Bürgermeiſterei Münſter
(Kr. Friedberg) 40 M., Iſraelitiſche Gemeinde Gräfenhauſen
25.50 M., Pfarramt Ob.=Ramſtadt 1272 M., Sammlung
Schadges, Kr. Lauterbach, 31.50 M., Frau Generalleutnant
v. Hahn Exz. 50 M., Ungenannt 10 M., Von den Kindern der
II. Volksſchulklaſſe Kleeſtadt 3.30 M., Kirchenkoll.
Holz=
hauſen 17.68 M., Kirchenkoll. Petterweil 28.58 M.,
Ge=
meinde Hirzenhain, Heſſen, 1438.70 M., Gr. Bürgermeiſterei
Schlierbach b. Babenhauſen 416.20 M., Hilfsſtelle für das
Rote Kreuz für Stadt und Kreis Alzey (2. Rate) 7900 M.,
Gr. Bürgermeiſterei Engelſtadt 128.15 M., Pfarramt
Ober=Ramſtadt (Erlös für 3 Medaillen) 2.20 M., Gemeinde
Ober=Sorg 71.45 M., Bürgermeiſterei Birkenau i. O.
(2. Rate) 566.50 M., Bürgermeiſterei Bechtolsheim 1687.30
Mark, Armenſpendefonds Weinolsheim, Kr. Oppenheim,
500 M., Gr. Kreisamt Alsfeld 2323,35 M., Gemeinde
Biebelnheim (in Betſtunden) 38 M., Von
Gemeindemit=
gliedern Biebelnheim 66 M., Gemeinde Bechtolsheim (in
Betſtunde) 14 M., Großh. Bürgermeiſterei Schwabsburg
30 M., Dr. Bopp & Schiff 10 M., Dr. M.,
Hochzeits=
geſchenk, 60 M., Darmſtädter Tagblatt, 10. Rate 960 M.,
Gemeinde Waklernhauſen 13 M., Kirchliche Gaben
Alten=
ſchlirf, Oberh., 112.75 M., Gemeinde Altenſchlirf, Oberh.,
75 M., Gemeinde Schlechtenwegen 124.50 M., Gemeinde
Steinfurt 42.25 M., Gemeinde Nösberts 45.50 M.,
Wiederholte Sammlung Rendel 371 M., 1. Gabe des
Geſangvereins Harmonie Gambach (Heſſen) 100 M.,
4. Kriegskollekte Stockheim 60 M., Hammelbach i. Odw.
(Sammlung für den Monat September) 107.85 M.,
Ge=
meinde Hutzdorf 162.35 M., Gemeinde Fraurombach
151.50 M., Gemeinde Sandlofs 60 M. Zuſammen
19191.11 M.
Bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale
Darm=
ſtadt: N. N. 3 M., Großh. Bürgermeiſterei Ockenheim
132.50 M. Bürgermeiſter Spindler für Gemeinde
Dal=
heim, Kr. Oppenheim, 61 M., J. P. 2.45 M., Profeſſor
Staudinger 20 M., Ungenannt 10 M., Oberpoſtaſſiſtent
Trinkaus 5 M. Zuſammen 233.95 M.
Bei der Darmſtädter Volksbank: Ortsausſchuß
Kelſterbach (durch Herrn Pfarrer Roller) 200 M.,
Ge=
meinde Kloppenheim b. Groß=Karben (durch Herrn Lehrer
Schmidt) 330 M., Gemeinde Münſter bei Dieburg (2. Rate)
100 M., Gemeinde Schneppenhauſen, Rechner Ph. Kunz,
21 M., Georg Bernhardt, Thurm, 25 M., Spar= u.
Dar=
lehnskaſſe Harheim, Oberh., 100 M., Kriegerverein
Har=
heim, Oberh., 50 M., Bender, Schatzmeiſter des Komitees
für das Rote Kreuz, Melbach, Oberh., 68 M., Gemeinde
Wattenheim b. Biblis 65 M., Schulrat Backes für Kreis
Groß=Gerau 5000 M., Gemeinde Partenheim, Rheinh.,
17 M. und Gemeinde Vendersheim, Rheinh. (durch Herrn
Pfarrer Linck) 7 M., H. Dillemuth 2 M., Frl. Louiſe
Blum überwieſen 12.50 M., Kathol. Pfarramt Klein=
Krotzenburg 60 M., Bürgermeiſterei Grüningen, Oberh.,
567.30 M. Zuſammen 6624.80 M.
Allen Gebern herzlichen Dank!
2
S.. Zuittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Frau Schnauber 10 M., Apotheker Georg Schmidt
(2. Gabe) 50 M., Reſt einer Kranzſpende 1 M., Erlös
für verkaufte Gold= und Silberwaren 120.54 M., Aus
der Skatkaſſe von Darmſtädter Landwehrleuten in
Jugen=
zeim 5 M., Frau Ober=Poſtaſſiſtent Müller (Finderlohn)
2 M., Frau Hofrat Kofler 50 M., Ergebnis einer
Puppen=
verloſung 20 M., Schülerin Helma Eſſelborn 3 M., Frau
Wachtmeiſter Gernand Schmuckſachen und 4 ſilb. Löffel
zum Einſchmelzen und 3 M., Frl. Marg. Schopp 10 M.,
anſtatt Blumen 1.50 M. Zuſammen 276.04 M. Hierzu
die bereits veröffentlichten 42 831.23 M., insgeſamt
43 107.27 Mark.
Familiennachrichten.
Statt Karten!
Die glückliche Geburt eines gesunden
Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Regierungsbaumeister Mangold
und Frau Elli Mangold.
Darmstadt, den 17. September 1914.
(18864
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe warmer
Teilnahme, die uns von allen Seiten anläßlich
des Todes unſeres geliebten Sohnes und Bruders
zugegangen ſind, ſagen herzlichſten Dank
Rechnungsrat Jockel
und Familie.
Darmſtadt, den 19. September 1914. (*5407
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem mich ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſage
Allen, insbeſondere dem Militärverein meinen
(*5425
innigſten Dank.
Pfungſtadt, den 19. September 1914.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakobine Scherbl geb. Becker.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Heute entſchlief nach längerem Leiden an
den Folgen eines Schlaganfalles mein lieber
Freund, der
(18826
Königl. Telegraphendirektor
und Leutnant a. B.
Herr Alerander u. der zuulwpe
Ritter des Eiſernen Kreuzes und anderer
hoher Orden.
Darmſtadt, den 18. September 1914.
Blaß, Poſtdirektor.
Die Einäſcherung findet Montag, 21. Sept.,
um 2 Uhr nachmittags, in Offenbach (Main)
ſtatt.
Am 14. September erlitt infolge ſchwerer
Verwundung den Tod fürs Vaterland mein
geliebter Mann, der treubeſorgte Vater meiner
(*5445
Kinder
Ober-Poſtpraktikant
Beinhard Baumgarten
Hauptmann der Reſ. des Inf.=Regts. 118.
Darmſtadt, den 19. September 1914.
Namens der Hinterbliebenen
in tiefer Trauer:
Frau Tilla Baumgarten.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen gefälligſt
abzuſehen.
Unſer Kaſſenwart
(*5442
Herr
Dr. medl.HermannHeyer
Stabsarzt der Reſerve
iſt mitten in ſeiner Tätigkeit im Felde durch
den unerbittlichen Tod dahingerafft worden.
Wir betrauern in dem Entſchlafenen einen
der Mitbegründer unſeres Klubs, der als
Mit=
glied des Vorſtandes ſtets regen Anteil an
ſeiner Entwicklung genommen hat und werden
ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Bki=Klub Darmſtadt-Odenwald,
Ortsgruppe des Ski-Klubs Schwarzwald.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Neujahrsfeſt.
Sonntag, den 20. Sept.: Vorabendgottesdienſt und
Predigt 6 Uhr 30 Min.
Montag, den 21. Sept.: Morgengottesdienſt 7 Uhr
45 Min. Predigt 9 Uhr 20 Min. Abendgottesdienſt
7 Uhr 10 Min.
Dienstag, den 22. Sept.: Morgengottesdienſt 8 Uhr.
Feſtesausgang 7 Uhr 10 Min.
Erev Rosch-Haschonoh:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
12. Dutttung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für Kriegsnotleidende in Oſtpreußen
weiter folgende Beträge abgegeben:
A. v. Hofmann 40 M., C. Löw 5 M., Fredy Vetters
f. ſ. Soldatengage 1 M., R. L. Wittich 50 M., Ober=
Wachtmeiſter i. P. Gernand 10 M., Prof. Ulmann 20 M.,
Dienſtmädchen K. M. 3 M., Oberlandesgerichtsrat i. P.
Laiſt 30 M., Pfarrer E. Schneider 5 M., A. Kl. 20 M.,
Rechnungsrat Rotté 10 M., Prof. Dr. Friedrich 20 M.,
A. L. 3 M., Chemiker Scriba 10 M., Fr. P. Otto 10 M.,
Fr. E. v. Pfiſter 10 M., Rudolf Finkenwirth 10 M.,
Dr. Collatz 25 M. Zuſammen 282 M. Hierzu die
bereits veröffentlichten 5628.07 M., insgeſamt
5910.07 Mark.
Tageskalender.
Sonntag, 20. September.
Großh. Hoftheater, Anfang 6½ Uhr, Ende 10¾ Uhr
(Ab. D): „Lohengrin”.
Verſteigerungskalender.
Montag, 21. September.
Obſt=Verſteigerungen: um 8 Uhr an der Straße
Gräfenhauſen-Mörfelden (Zuſammenkunft am
Aus=
gang von Gräfenhauſen), — um 8 Uhr an der Straße
Ober=Ramſtadt-Roßdorf (Zuſammenkunft bei Ober=
Ramſtadt), — um 1½ Uhr an der Straße
Schneppen=
hauſen-Weiterſtadt (beginnend bei Schneppenhauſen),
daran anſchließend an der Straße Weiterſtadt-
Brauns=
hardt (beginnend am Bahnübergang Weiterſtadt).
Futter=Verſteigerung um 4 Uhr von der
ſtädti=
ſchen Pallaswieſe und den Pfarrwieſen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Nr. 134.
Sonntag, 20. September.
1914.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 2 der Kaiſerlichen Verordnungen vom 31. Juli 1914, betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen, Munition,
Pulver und Sprengſtoffen, ſowie von anderen Artikeln des
Kriegs=
bedarfs und von Gegenſtänden, die zur Herſtellung von
Kriegsbedarfs=
artikeln dienen, und betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von
Roh=
ſtoffen, die bei der Herſtellung und dem Betriebe von Gegenſtänden des Kriegsbedarfs
zur Verwendung gelangen, bringe ich nachſtehendes zur öffentlichen Kenntnis:
I. Das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von mechaniſch und chemiſch
bereitetem Holzſtoff (Holzmaſſe und Zelluloſe) — Bekanntmachung vom 31. Juli
1914 (Reichsanzeiger Nr. 178) — wird aufgehoben.
III. Die Ausfuhr und Durchfuhr von Salzſäure, von Farben und
Farb=
ſtoffen, ſowie von allen zur Herſtellung von Sprengſtoffen und
Teerfarbſtoffen verwendbaren organiſchen Erzeugniſſen mit
Ausnahme von Benzoeſäure undihrer Salzeiſt verboten.
Darunter fallen unter anderem folgende Erzeugniſſe und ihre Salze:
1. Formaldehyd, Phosgen (Chlorkohlenoxyd), Chlormethyl, Chloräthyl, Eiseſſig,
Eſſigſäureanhydrid, Chloreſſigſäuren, Eſſigeſter, (Eſſigäther), Aceteſſigeſter.
2. Benzol, Toluol, Kylol, Naphthalin, Anthrazen und deren Nitro=, Amido= und
Chlorverbindungen, ſowie deren Sulfoſäuren, Karbonſäuren und
Subſtitutions=
produlte:
Anilin, Tolnidin, Tylidin, Cumidin, Nitraniline, Naphthylamine (Alpha und
Beta), Sulfanilſäure, Metanilſäure, Naphthionſäure, Naphthionat, Freundſche
Säure, Phenylendiamine, Toluylendiamine Naphthylendiamine, Benzidin,
Tolidin, ferner Monomethyl=, Monoäthyl=, Monobenzyl=, Dimethyl=, Diäthyl=,
Dibenzyl=, Methyläthyl=, Methylbenzyl=, Aethylbenzylaniline und =toluidine,
Diphenylamin, Nitrobenzol, Di= oder Binitrobenzol, Di= oder
Binitrochlorben=
zol, Nitritoluol, Di= oder Binitrotoluol, Trinitrotoluol, Nitronaphthaline,
Phtalſäure, Anthranilſäure, Benzylchlorid, Benzoylchloride.
3. Phenol (Karbolſäure), Kreſole, Dioxybenzol (Reſorcin), Alpha= und
Betanaph=
thol, deren Nitro=, Amido= und Chlorverbindungen, ſowie deren
Subſtitutions=
produkte;
ſz. B. Naphtholſulfoſäuren, (Neville=Wintherſäure, Croceinſäure, Schäfferſche
Säure, F=Säure, Chromotropſäure), Amidonaphtholſulfoſäuren (Gamaſäure),
J=Säure, H=Säure, S=Säure, S8=Säure), Aniſidine, Phenetidine, Dianiſidin,
Azobenzol, Amidoazobenzol, Amidoazotoluol, Acetanilid (Antifebrin),
Amidoa=
cetanilid, Amidophenole, Amidokreſole, Dimethyl= und Diäthylamidophenol,
Diamidoſtilbenſulfoſäure, Salichylſäure, Nitro= und Amidoſalichlſäure,
Naph=
tholtarbonſäuren).
4. Aldehyde, Ketone, Hydrole und deren Subſtitutionsprodukte Benzoldehyd, Nitro=,
Chlor= und Amidobenzoldehyde, Tetramethyl, Tetraäthyldiamidodiphenylketone
und ehydroleſ.
III. Die Bekanntmachung vom 31. Auguſt 1914 (Reichsanzeiger Nr. 204),
betref=
fend Zwiſchenprodukte für Teerfarbenfabrikation, wird aufgehoben.
Berlin, den 15. September 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
(18841
Delbrück.
Bekanntmachung
betreffend Ausfuhr= und Durchfuhrverbote.
Um Zweifel über die Einwirkung meiner Bekanntmachung vom 12. September
1914 (Sonderausgabe des Reichsanzeigers vom 12. September 1914), betreffend dier
Ausfuhr und Durchfuhr von Handwaffen uſw., auf die früher erlaſſenen
Bekannt=
machungen zu vermeiden, bringe ich hierdurch folgendes zur öffentlichen Kenntnis:
I. Die Bekanntmachung vom 31. Juli 1914 (Reichsanzeiger Nr. 178), betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Handwaffen uſw., bleibt ſoweit in Geltung,
als es ſich um die nachſtehenden Waren handelt, deren Ausfuhr und Durchfuhr demnach
verboten bleibt:
Kali=, Ammoniak= und Natronſalpeter,
Salpeterſäure,
Kampfer, auch die künſtlichen. d. b. auf ſonthetiſchem Wege hergeſtellten Kampfer,
Eſſigſaurer Kalk,
Aceton,
Aethyläther,
Nitrierte Baumwolle und nitrierte Zelluloſe, Pikrinſäure.
Salpeterſaurer Baryt,
Phosphor,
Terpentindl,
Natriumoralat,
Antimon,
Queckſilber,
Wolframmetall,
Kolophon,
Fahrbare Leitern.
II. Die Bekanntmachung vom 31. Auguſt 1914 (Reichsanzeiger Nr. 204), betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Kraftfahrzeugen uſw. iſt aufgehoben.
III. Die Bekanntmachung vom 31. Auguſt 1914 (Reichsanzeiger Nr. 204), betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Tonerde uſw. (Ziffer 1 bis 4) bleibt in
Geltung.
Berlin, den 14. September 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
(18842
Delbrück.
Bekanntmachung.
Am 23. ds. Mts. von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr abeuds wird auf dem
Truppen=Uebungsplatz von der Infanterie mit ſcharfer Munition geſchoſſen werden.
Die Abſperrung des Platzes erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
(18840
Wir bringen dies zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, 19. September 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Der Landesverband vom Roten Kreuz beabſichtigt zu Zwecken des Roten Kreuges
die Verloſung eines Oelgemäldes; die Ziehung ſoll am 1. Oktober d. Js. ſtattfinden.
Das Großh. Miniſterium des Innern hat die nachgeſuchte Erlaubnis zur
Ver=
anſtaltung dieſer Verloſung unter der Vedingung erteilt, daß bis zu 6000 Loſe zu
1 Mark das Stück ausgegeben werden dürfen.
(18829
Der Vertrieb der Loſe im Kreiſe Darmſtadt iſt geſtattet.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können von den;
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(8833
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Veräußerung von Faſelvieh.
Der zur Zucht untaugliche, ſchwere Eber in dem Faſelſtall
Arheilgerſtraße Nr. 43 ſoll veräußert werden. Angebote hierfür ſind
bis längſtens Mittwoch, den 23. Ifd. Mts., vormittags 11 Uhr,
in dem Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18, abzuliefern.
Die Verkaufsbedingungen liegen daſelbſt in Zimmer Nr. 39
während der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 17. September 1914.
(18839gi
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Futterverſteigerung.
Montag, den 21. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, wird das
Gras von etwa 30 Morgen der ſtädt. Pallaswieſe zur Grünfütterung
an Ort und Stelle öffentlich verſteigert. Gleichzeitig gelangt die
Kleenutzung von zwei Morgen ſtädt. Geländes an den Pfarrwieſen
zum Ausgebot.
Liebhaber wollen vorher eine Beſichtigung des Kleeſtücks
vor=
nehmen.
Darmſtadt, den 18. September 1914.
(18806sg
Der Oberbürgermeiſter:
J. V. Ekert.
(Die Tiſchlerarbeiten (Türen) für ſäimtliche Gebände des neuen
Garniſon=Lazaretts zu Darmſtadt ſollen in 4 Loſen vergeben
werden.
Die Bedingungen und Zeichnungen liegen im Geſchäftszimmer
des Militär=Neubauamts, Eſchollbrückerſtraße (Akaziengarten), während
der Dienſtſtunden von 8—12 Uhr vorm. und 3—6 Uhr nachm. zur
Einſicht offen und können daſelbſt die Verdingungsunterlagen gegen
poſt= und beſtellgeldfreie Einſendung von 140 Mk. für jedes Los,
ſolange der Vorrat reicht, bezogen werden.
Die ausgefüllten Angebote ſind verſiegelt und mit
entſprechen=
der Aufſchrift verſehen nebſt den vorgeſchriebenen Prohen bis
Sams=
tag, den 3. Oktober 1914, vorm. 10 Uhr, an das vorgenannte
Geſchäftszimmer einzuſenden, zu welcher Zeit die Eröffnung erfolgt.
Zuſchlagsfriſt beträgt 14 Tage.
Darmſtadt, den 18. September 1914.
(18828
Militär=Neubauamt.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit nachſtehende Aenderung zu den
Be=
ſonderen Ausführungsbeſtimmungen zur Eiſenbahn=Verkehrs=
Ord=
nung, Abſchnitt III, Allgemeine Beſtimmungen, § 12 C, b
Fahrpreis=
ermäßigungen für Militärperſonen, zur allgemeinen Kenntnis.
Die Beförderung der Militärperſonen vom
Feld=
webel abwärts erfolgt bis auf weiteres zu 5 Pfg. auf
jeder 10 Pfg.=Strecke.
Vorſtehende Vergünſtigung kann jederzeit von der
unterzeich=
neten Stelle aufgehoben werden.
(18845
Die Direktion der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G.
Möller.
Kriegsverſicherung
für noch nicht einberufene Landſturmpflichtige übernimmt ohne
Ertra=Prämie die Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.
Vertreter: W. Girmſcheid, Darmſtadt, Moſerſtr. 3. (B18822
Bekanntmachung.
Mittwoch, 14. Oktober 1. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Kaufmann Georg
Braun Eheleuten dahier
zugeſchrie=
bene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
III 581 344 Hofreite
Moller=
ſtraße Nr. 36,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
(K52/14
werden.
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 1. September 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII, 18320
Gut
mit 2
Kopf=
erhalt. Zederbett kiſſ. b. z. verk.
*5432)
chſtraße 8, parterre.
Graue geſtrickte
wolleie
Socen
prima Ware
per Paar M. 1.10
extra ſchwere Ware
per Paar M. 1.50
Bedeutende Vorräte
in
Hemden
Hoſen
Wämmſen
Jacken
Leibbinden
Ohrenſchützern
Stauchen
Imprägn.
Fuß=
lappen (18836a
I. & u. Tald
12 Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Bwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Bäckal
meiſters Johann Herring und deſſen Ehefrau Margarethe geb. Lang
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 10. November 1914, nachmittags 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 7. Auguſt 1914 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungs=
vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäten
ſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie beiſt
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeis
zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I Blatt 321:
Flur I Nr. 263, Hofreite Nr. 26, Schloßgaſſe, 109 am.
Schätz=
ungswert 9000 Mark.
Darmſtadt, den 15. September 1914.
(18834a
Großherzogliches Amtsgericht I.
Jsrgelitiſche Religions=Gemeinde.
Steuer betreffend.
Wir haben die Zahltage für die fälligen Steuern im Monat
September wie folgt feſtgeſetzt:
Montag, 14. September,
Donnerstag, 17. September,
Mittwoch, 23.
Donnerstag, 24.
und Montag, 28. September.
Zahlſtunden nachmittags von 2—6 Uhr.
18594a)
Der Vorſtand.
Ich habe mich in Darmstadt
ZAHINARZT
niedergelassen. — Sprechstunden: an Wochentagen von 9—12
Uhr vormittags und von 2—5 Uhr nachmittags.
(18113a
F. Vogelsberger, prakt. Zahnarzt
Approb. a. d. Universität Heidelberg
Bismarckstrasse 20, I.
(zwischen Grafen- und Wilhelminenstrasse)
erzogl. Braunschw. Baugewenkschule Holzminden.S
richtet
Direktor
Hochbau verpflegungs=
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(18844
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Tobias Wilders Weg zur Höhe.
Von Zdenko von Kraft.
(Nachdruck verboten.)
40)
Erasmus! Wenn es Ihnen recht iſt, geh’ ich mit.
Laufen Sie nur — ich komme ſchon nach. Denn ich muß
Ihnen etwas ſagen, was nicht länger verſchwiegen bleiben
kann.
Er verſtummte. Und Erasmus fragte nicht.
Neben=
einander trabten ſie weiter. Die Nagelſchuhe des Führers
knirſchten auf den Steinen, die Geräte klirrten im Ruckſack.
Wiſſen Sie, Erasmus, es wird viel Schlechtes
geſpro=
chen auf der Welt.
Erasmus nickte.
Und ſeinen Vater verteidigt jeder gern. Sie den
Ihren, Erasmus, und ich den meinen.
Im Walde ſchlug ein Specht an den Stamm.
Eras=
mus ſchwieg.
Nun ſehen Sie, Erasmus, es iſt mir nicht möglich zu
denken, daß es damals ſo zugegangen iſt, wie es die
Gen=
darmen feſtgelegt haben . . . denn der Dritte, der damals
mit war . . . dieſer Dritte .
Was, Herr? Erasmus blieb ſtehen.
Der iſt meinem Vater eine große Summe Geld
ſchul=
dig geweſen.
Der Führer ſchnaufte und ging haſtig weiter.
Erasmus! Winter hielt ihn am Arm feſt. Wenn es
kein zufälliger Sturz geweſen wäre? Wenn ein Menſch
tückiſcher war als der Fels? Wenn . Er machte mit
der Fauſt die Bewegung eines zornigen Stoßes.
Die derbe Geſtalt des Erasmus zitterte. In ſeinem
Geſichte zuckte es, und ſeine Hände ballten ſich. Dann
lachte er bitter und ſpuckte auf den Boden. D’ Leut’ reden
viel, wann der Tag lang is. Auf ſo was paſſt ich nöd
auf. Ich weiß nix, Herr! So kann’s nöd g’weſen ſein.
So was trau ich ihnu — dem Dritten. Laſſen S
mir mei’ Ruh! Aber . . . Sein Geſicht hellte ſich auf.
Wenn’s leicht ſo oder a weng anders g’weſen wär —
nach=
her hätt’ ſich der Vater nöd verfehlt gegen d’ Führerpflicht
— und all’s wär wieder gut!
Winter öffnete weit die Augen.
Gut?
Erasmus verſtand. Seines Vaters Ehrenrettung
machte den anderen nicht wieder lebendig. Er ſchämte ſich
ſeiner ſinnloſen Freude. Und ſchüttelte heftig den Kopf.
Ueberhaupts, Herr — ich glaub’s nöd! Und tauſendmal:
ich glaub’ ſo was nöd! Aber — wann’s wahr wär', müßt
man den Vater wieder einſetzen als Führer!
Er ſchrak vor dem erſten Blick zuſammen, der ihn traf.
Erasmus! Sie wiſſen, was Hochtour heißt.
Ant=
worten Sie mir — als Führer! Wenn man zu Dritt in
den Wänden iſt — kann da einer ſo leicht etwas tun, was
die andern nicht merken ſollen? Ihr Vater war ein
tüch=
tiger Führer — ſagt man. Er hatte alſo ein wachſames
Auge auf ſeine Touriſten. Sollte er gerade damals blind
geweſen ſein? — und wenn er es war? Warum?
Jetzt richtete ſich Erasmus in ſeiner ganzen Höhe
auf. Seine Finger verkrampften ſich in den Pickel, ſeine
Augen brannten. Aber das dauerte nur einen Augenblick.
Dann beugte ſich die lange Geſtalt. Und keuchend begann
Erasmus ſo große Schritte zu machen, daß Winter ihm
kaum zu folgen vermochte. Nun plötzlich blieb der Führer
wieder ſtehen. Seine Zähne knirrſchten, und ſeine Augen
funkelten. Herr? Was wollen S’ denn eigentlich? Bloß
alles aufwühlen in meiner armen Seel’? Wo ich heut'
wollen S’ zum Gricht
a feſte Ruh brauch! Oder
gehn? Oder was wollen S½?
Winter ſah in zwei Männeraugen, die voll Tränen
ſtanden. Nein, Erasmus, zu Gericht geh’ ich nicht. Aber
ein Schweres müſſen Sie mir verſprechen: fragen Sie
Ihren Vater, wie es war! Auf Ehre und Gewiſſen. Er
ſoll Ihnen ſagen — — Sie verſtehen mich, Erasmus —
Der nickte. Und vergaß den Kopf wieder
hochzuhe=
ben, während er weiterſchritt.
16.
Helle Morgenlichter glitten über Hellmers Haus. Die
Sonne hatte den Nebel durchbrochen und warf hin und
wieder ein Büſchel ihrer Strahlen dahin und dorthin, als
wollte ſie prüfen, wo ſie heut’ am nötigſten wäre. Aber
der Wolken waren zuviel an dieſem Tage. Raſch zogen
ſie ihre grauen Vorhänge zu und verhüllten das Licht.
Gottwalt, in ſeiner guten Stube, begann ungeduldig
zu werden und ſah immer häufiger zum Fenſter hinaus,
ob Erasmus nicht endlich käme. Und wandte er wieder
das Geſicht, dann betrachtete er unter einem wunderlich
bedrückenden Gefühl ſeine junge Frau, die ſchweigend,
blaß und mit irrenden Augen in der Sofaecke ſaß. Was
war denn nur mit dem Röschen? Und was hatte er
ſelbſt? Es lag etwas auf ſeiner Seele — und er wußte
nicht was.
Röschen? Freilich, Röschen tat ihm leid in dieſer
un=
gewohnten Angſt um ihn. Aber er hatte ſie doch ſchon ſo
oft daheim gelaſſen, ohne zu zittern für ein Wiederſehen.
Oder — bedrückte ihn die geheime Sorge, die er vor
Röschen verſchwieg — die Sorge um Herz und Glück
ſeines jungen Freundes, den er einer harten Plage und
unberechenbaren Gefahren ausſetzen mußte? — Er ſah
zum Himmel hinauf und prüfte die Stärke des Windes.
Und ihm war dabei, als ſähe er von dort oben ein
blei=
ches Frauengeſicht herab: Herr Hellmer — geben Sie acht
auf meinen Buben!
Da knarrte die Tür. Gottwalt ſah ſich um. Tobias
ſtand auf der Schwelle. Er war vollſtändig ausgerüſtet.
Das Hütchen trug er zwiſchen den Händen.
Röschen, die ſo ſtill und regungslos geſeſſen, ſprang
auf. Sie warf ſich Gottwalt an den Hals und ſchluchzte.
Du Kind! Er ſah ſie ratlos an. Warum weinte ſie
ſo? Sie war doch ſonſt voll Zuverſicht daheim geblieben,
wenn er ging.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. September 1914.
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Kartenverkauf: an der
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der Vorſtellung.
Für jede im Vorverkauf
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gebene Karte wird eine Gebühr
von 20 Pfg. erhoben.
Anfang 6½ Uhr. — Ende 10¾ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 21. Sept. Keine Vorſt.
Dienstag, 22. Sept. 4. Ab.=Vſt.
A 1. „Der Freiſchütz” Gew.
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 23. Sept. 5. Ab.=Vſt.
B 1. Neu einſtudiert: „
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