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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 238,
Samstag, den 19. September.
1914.
Zeichnet die Kriegsanleihen! Heute Mittag 1 Uhr Schluß.
Der Krieg.
Keine Uebertreibungen! — Der Wille zum Sieg. — Italieniſches Lob deutſcher Größe. — Die deutſchen Verluſte. — Die
Lage in Löwen. — Die ſerbiſchen Niederlagen. — Die Stimmung in Rußland. — Die Haltung Bulgariens. — Neue Erfolge.
Keine Uebertreibungen!
Man ſchreibt uns: Die Ernährung
unſe=
res Volkes während der Kriegszeit ſicher zu ſtellen, iſt
ohne Zweifel eine überaus wichtige Angelegenheit, und
jeder ſachverſtändige Rat, der in dieſer Beziehung gegeben
wird, verdient die genaueſte Prüfung. Von ſolchem
Stand=
punkte aus wird man auch den einſchlägigen Darlegungen,
die Dr. Georg Vonne in der Sozialen Praris
veröfſent=
licht, die verdiente Beachtung nicht vorenthalten. Aber
über dem berechtigten Kern ſeiner Mahnung, Getreide,
Kartoffeln und Früchte in erſter Linie als Nahrungsmittel
und nur zum kleinſten Teile (vermittels alkoholiſcher
Ver=
arbeitung) als Genußmittel zu verwenden, darf nicht
ver=
geſſen werden, daß ſeine Forderung eines
vollſtändi=
gen Verbotes der Verwendung von Korn und
Kar=
toffeln zur Alkoholerzeugung über das Ziel
hinausſchießt. Die Leiter der Sozialen Praxis
ſelbſt wenden ſich mit durchſchlagenden Gründen gegen
eine derartige Uebertreibung grundſätzlich berechtigter
Be=
ſtrebungen. Sie machen geltend, daß ein Notſtand
bis=
ber nicht nur nicht nachgewieſen wurde, ſondern ſogar
von landwirtſchaftlichen Fachleuten unmittelbar in
Ab=
rede geſtellt wird; ſie weiſen ferner auf den geringen
An=
teil hin, den die zur Alkoholerzeugung verwendete
Ge=
treide= und Kartoffel=Menge am Geſamtvorat hat;
nach der bisherigen Erfahrung ſind es bei den Kartoffeln
5 Prozent, beim Getreide 1 Prozent des Geſamtvorrates.
Dieſe Erſparnis wäre einerſeits geringfügig, andererſeits
bedenklich, weil wir, wegen des Benzinmangels und
wegen der Langwierigkeit der Benzolerzeugung, für
tech=
niſch=induſtrielle Zwecke Spiritus nötig haben. Ferner
würde eine Außerbetriebſetzung der Brennereien und gar
erſt der Brauereien eine ſo tiefeingreifende Störung jener
Gewerbezweige bedeuten, die verhältnismäßig noch gut
gehen, eine derartige Verwirrung auf dem Geſchäftsmarkt
und im Kreditweſen anrichten, den Gaſtwirtſchaftsverkehr,
der doch eine ausgebreitete Erwerbsquelle für
Hundert=
tauſende von Mittelſtandsexiſtenzen und Angeſtellten iſt,
größtenteils lahmlegen und die Arbeitsloſigkeit weiter
ſteigern, daß man es ſich dreimal überlegen muß, ehe man
ſich zu dieſer Notmaßregel entſchließt. Man mag die
Mäßigkeit der Daheimgebliebenen grundſätzlich noch ſo
entſchieden fordern und den lauten Gaſthausbetrieb in
dieſer ſchweren Zeit unſchön finden, hier greifen ſo viele
verwickelte volkswirtſchaftliche, phyſiologiſche, techniſche
und pſychologiſche Fragen ineinander, daß die Betonung
der einen Seite ohne die Berückſichtigung der anderen
Seite mehr Schaden als Gewinn bringen könnte.
Für Dr. Bonne ſpielt bei ſeiner Auffaſſung der
Er=
nährungsfrage die Rückſicht auf die
Kriegsgefange=
nen eine erhebliche Rolle. Da wir bereits mehr als
300000 Kriegesgefangene haben, iſt das begreiflich genug.
Es erſcheint uns jedoch ſelbſtverſtändlich, daß die Sorge
für die Ernährung der Kriegsgefangenen in dem
Augen=
blick, wo die Ernährung unſeres eigenen Volkes
anfan=
gen ſollte, irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten,
weniger eine deutſche Angelegenheit, als eine derjenigen
Staaten iſt deren Truppen ſich als Kriegsgefangene auf
deutſchem Boden befinden. Von dieſem Augenblick ab
müßten und könnten unſeres Erachtens die beteiligten
Staaten davon in Kenntnis geſetzt werden, daß ſie nach
Maßgabe der Kopfzahl ihrer kriegsgefangenen Soldaten
uns durch Vermittelung neutraler Mächte die
erforder=
liche Menge von Nahrungsmitteln zu liefern hätten. Die
Anrechnung der gelieferten Nahrungsmittel auf die
Ent=
ſchädigung, die wir ohnehin beim Friedensſchluß für die
Ernährung der Kriegsgefangenen zu beanſpruchen haben,
wäre in ſolchem Falle Sache einer nicht allzu ſchwierigen
Vereinbarung. Kämen aber die beteiligten Staaten jener
Aufforderung nicht nach, dann würden wir die
Verantwortung für eine ausreichende
Er=
nährung der Kriegsgefangenen mit
vol=
lem Rechte ablehnen dürfen. Denn eine etwaige
Bevorzugung der Kriegsgefangenen vor unſeren eigenen
Volksgenoſſen wäre — namentlich gegenüber den
Fein=
den, mit denen wir es zu tun haben! — der Gipfel der
Lächerlichkeit.
Deutſchland und der Friedensſchluß.
( Um ſich ſelber Mut einzuflößen und die neutralen
Mächte irre zu führen, haben unſere Feinde mannigfache
Lügen über Deutſchlands Friedensbedürfnis ausgeſprengt.
Die Nordd. Allg. Ztg. iſt dieſem frechen Schwindel mit
berechtigter Schärfe entgegengetreten. Wenn das Regie=
rungsorgan hierzu erklärt, daß unſer Volk in dem ihm
ruchlos aufgezwungenen Kampf die Waffen nicht eher
niederlegen werde, bis die für ſeine Zukunſt erforderlichen
Sicherheiten erſtritten ſeien, ſo hat es damit jedem
Deut=
ſchen aus der Seele geſprochen. Geſchloſſen ſteht unſer
Volk auch darin hinter der Regierung, daß es, von
unzei=
tigem Friedensbedürfnis himmelweit entfernt, nicht bloß
einem faulen Frieden abgneigt iſt, ſondern auch von
kei=
nem Frieden etwas wiſſen mag, der es nicht in vollem
Umfange für die gebrachten Opfer entſchädigt. Beſeelt
dieſe Ueberzeugung jeden Waffenfähigen, der ins Feld
rückte, ſo wurzelt ſie nicht minder im tiefſten Herzen der
Geſamtheit unſeres Volkes. Daran werden die
Lügen=
geſpinſte des Auslandes nicht ein Jota ändern.
Der Zufall will, daß die amtliche deutſche Erklärung
gleichzeitig mit Großſprechereien bekannt wird, die
lei=
tende franzöſiſche Blätter über die Friedensbedingungen
der Verbündeten veröffentlichen. Auch dieſe Erzeugniſſe
eines läppiſchen Maulheldentums gehen auf die Abſicht
zurück, ſich ſelbſt Mut zuzuſprechen und neutrale Mächte
zu ködern. Bietet man doch beiſpielsweiſe den Dänen
Schleswig=Holſtein, den Italienern Dalmatien und
Süd=
tirol an, ohne ſich darüber Gedanken zu machen, daß die
freigebig Bedachten ſich fragen müſſen, in welchem
Miß=
verhältnis die Gebelaune der Pariſer Narren zu ihrer
Gebefähigkeit ſteht. Es fehlt unter den
Friedensbedingun=
gen jener Hanswürſte nur die Drohung, aus dem
deut=
ſchen Kaiſer den „Marquis de Brandebourg”
geſchicht=
lichen Andenkens machen zu wollen. Die Strafe für eine
ſo dumme Ueberhebung dürfte nicht ausbleiben.
Der Wille zum Sieg.
* Berlin, 17. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Der
Deutſch=Amerikaniſche
Wirtſchaftsver=
band hat an den Reichskanzler das folgende
Tele=
gramm gerichtet: Ew. Exzellenz geſtatten wir uns davon
Kenntnis zu geben, daß in der geſtrigen Ausſchußſitzung
des Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsverbandes unter
einmütiger begeiſterter Zuſtimmung der Wunſch der
deut=
ſchen Exportinduſtrie zum Ausdruck gebracht worden iſt,
den uns aufgezwungenen Krieg durchzuführen und
durch=
zuhalten bis zur endgültigen Niederringung der Gegner,
da nur durch eine ſolche Durchführung des Krieges die
Gewähr geſchaffen werden kann für einen kommenden
dauernden Frieden, und damit für eine nach einem ſolchen
Kriege ſicher zu erwartende völlige Wiederaufrichtung und
Ausdehnung des geſamten deutſchen Wirtſchaftslebens,
Wir bitten Ew. Exzellenz, überzeugt zu ſein, daß in
die=
ſer Auffaſſung der Lage die geſamte deutſche Induſtrie,
auch die durch den Krieg am meiſten in Mitleidenſchaft
ge=
zogene deutſche Exportinduſtrie, völlig einig iſt.
Der Reichskanzler antwortete: Der zähe
natio=
nale Wille, den mir die Kundgebung des Deutſch=
Ameri=
kaniſchen Wirtſchaftsverbandes beſtätigt, iſt die Geſinnung,
welche das Schickſal von allen Teilen unſeres Volkes
ſor=
dert. Jetzt iſt lein Raum mehr für den Streit der
Par=
teien. Alle Unterſchiede des Beſitzes und der Bildung
müſſen im Volke ebenſo ſchweigen, wie ſie draußen vor
dem Donner der Schlachten verſtummen. Die Leiſtungen
der Armee berechtigen uns zu einem ſtolzen Vertrauen,
dem Selbſtüberhebung fern bleiben muß. Nur ſo kann
das deutſche Volk den ungeheuren Aufgaben gerecht
wer=
den, vor die es geſtellt iſt, und in unerſchütterlicher
Einig=
keit ſtärker und größer aus dieſem Kampf hervorgehen.
* Berlin, 18. Sept. Um in der gegenwärtigen
Zeit, in der ſich das deutſche Volk einmütig um ſeinen
Kaiſer ſchart, dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit auch
der verſchiedenen Erwerbsſtände öffentlich Ausdruck zu
geben, laden der Deutſche Handelstag, der
Landwirt=
ſchaftsrat, der Kriegsausſchuß der deutſchen Induſtrie
und der Handwerks= und Gewerbekammertag gemeinſam
zu einer Verſammlung ein, die am 23. Septenber
vormittags in der Berliner „Harmonie” ſtattfinden und
die unerſchütterliche Zuverſicht auf den
endgültigen Sieg ſowie die feſte
Entſchloſſen=
heit, bis zum Ende durchzuhalten, bekunden
ſoll.
Zur Lage im Weſten.
* Berlin, 17. Sept. Das Tageblatt meldet aus
Kopenhagen vom heutigen Datum: Ein offizieller
franzöſiſcher Bericht über die Schlachtlage warnt
vor übereiltem Optimismus. Sehr reſerviert ſchreibt der
Temps in einem Leitartikel über die militäriſche Situation:
„Die Deutſchen werden den Kampf fortſetzen bis zum
letz=
ten Mann. Unſere Truppen müſſen den Deutſchen auf ein
Gebiet folgen, das ſie ſelbſt verwüſtet haben, um den
Deut=
ſchen ihr Vorrücken zu erſchweren, und die Deutſchen
wer=
den die Zerſtörung, namentlich an Eiſenbahnen,
ſelbſtver=
ſtändlich vollenden. Dazu kommt, daß unſere
Trup=
pen ganzerſchöpft ſind von einem zwanzigtägigen
Marſch und Kampf. Wie dürfen uns daher nicht allzu
große Illuſionen machen von den Kämpfen, die uns
bevorſtehen.”
Dieſer Umſchwung in der Art der franzöſiſchen
Be=
richterſtattung und der darin zum Ausdruck gelangende
Kleinmut ſind zu auffallend, als daß man nicht etwas
an=
deres dahinter ſuchen müßte.
Italieniſches Lob deutſcher Größe.
* Der im allgemeinen wenig deutſchfreundliche
Mai=
länder „Corriere della Sera” widmet in einem Artikel
der Nummer vom 13. September dem
vaterländi=
ſchen Geiſt, der in Deutſchland herrſche und der
das ganze Zeitalter mit berechtigtem Stolz erfüllen könne,
begeiſtertes Lob. Es heißt in dem Artikel: „Wenn wir.
uns vergegenwärtigen, daß ſich Deutſchland im Kampfe
mit einer ganzen Welt befindet und daß dieſes furchtbare
Deutſchland wie ein wundervolles Tier der Wildnis auf
alle ſeine Feinde losſtürzt und ſich in ſie feſtbeißt, wenn
wir die zielbewußte und ſorgſam durchdachte Vorbereitung
zum Kriege die Schneligkeit ſeines Aufmarſches und,
mehr als alles dieſes, die einmütige Begeiſterung des
Volkes betrachten, ſtahlhart wie das Erz eines Panzers,
ſo ergreift uns ein Gefühl ſchrankenloſer
Be=
wunderung, eine Sympathie, die wir bisher nicht
ge=
kannt haben, ein Stolz darauf, daß wir die
Zeit=
genoſſen ſolcher Heldengröße ſind. Jeder
Deutſche verkörpert heute das im Kriege gegen eine Welt
von Feinden befindliche Deutſchland, aber nicht ein
Deutſchland, das durch ſeine Feinde gefährdet
werden könnte, ſondern ein Deutſchland, das
den Sieg erringen will und an den Siea glaubt,
Seit Jahren hat jeder dahin gearbeitet, daß die Deutſchen
in den Tagen, die jetzt hereingebrochen, die ſtärkſten ſind;
die Jugend will den Alten nicht nachſtehen und die
Kna=
ben bereiten ſich auf ihre große Zukunft vor. Der deutſche
Kaufmann ſendet ſeinen Kunden in den Geſchäftsbriefen
zugleich einen Bericht über die deutſchen Siege, die
Dich=
ter weiſen die Beſchuldigungen über deutſche
Grauſam=
keiten zurück, weil Krieg eben Krieg und kein Kinderſpiel
iſt, und weil das Leben eines deutſchen Soldaten höher
bewertet werden muß, als die Exiſtenz einer fremden
Stadt. Die kaiſerlichen Adler fliegen gegen die
feind=
lichen Dörfer und Städte und ſtolz wie ſie wendet ſich
der letzte der Soldaten gegen den Feind, der das
Vater=
land bedroht. Und mit zärtlichen Worten geleiten die
Frauen in den entfernteſten Winkeln des Reiches ihre
ausziehenden Männer, die kühn und mutig dem Siege
oder dem Tode entgegeneilen. Iſt es wohl möglich,
daß ein ſolches Volk derart beſiegt
wer=
den kann, um für immer aus der Reihe der
großen Mächte zu verſchwinden? Wo iſt der
rieſige Hammer, der dieſen Block nach ſeinen Wünſchen
zu ſchmieden vermag? Und wer will ſich vermeſſen, aus
unſerem Leben eine ſolche Macht zu entſernen ?
Die deutſchen Verluſte.
B. B. Die deutſchen Verluſte beziffern ſich bis jetzt auf
rund 22000 Mann. Eine Zuſammenſtellung der Verluſte,
wie ſie die Verluſtliſten 1—21 aufweiſen, ergibt
folgen=
des Bild:
Ver= Schwer= Leicht= Zu=
Tot:
mißt: verw.: verw.: ſammen
30 330 181
234
Offiziere:
784
Mannſchaften: 2787 3475 8061 4061
18384
Zuſammen: 3021 3514 8391 4242
19 168
Seit dieſer Zeit ſind wieder rund 3000 Verluſte zu
ver=
zeichnen geweſen und zwar mit 500 Toten, ſo daß die
Ge=
ſamtzahl der Toten 3500 beträgt.
Generaloberſt Dr. v. Hindenburg.
* Königsberg, 17. Sept. Die Univerſität
Königsberg teilte dem Generaloberſten von
Hinden=
burg die Verleihung der vierfachen Ehrendoktor=
Würde durch folgende Depeſche mit: „Seiner Exzellenz
dem Generaloberſten Herrn von Beneckendorff und
Hin=
denburg, Generalkommando der achten Armee. Euer
Er=
zellenz beehren wir uns davon in Kenntnis zu ſetzen, daß
ſämtliche vier Fakultäten der Königlichen Albertus=
Uni=
verſität zu Königberg einſtimmig beſchloſſen haben, Ihnen,
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
dem ruhmreichen Befreier Oſtpreußens und
unſerer ehrwürdigen Krönungs= und Univerſitätsſtadt, die
Würde eines Ehrendoktors zu verleihen. Junckers,
theologiſcher Dekan; Litten, juriſtiſcher Dekan; Meyer,
mediziniſcher Prodekan; Mitſcherlich, philoſophiſcher
Pro=
dekan.”
Dieſe Ehrung ſteht in der Geſchichte der Königsberger
Univerſität einzig da.
Die Lage in Löwen.
* Berlin, 18. Sept. Ein „Die Lage in Löwen”
betitelter Artikel der Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung
bringt den Bericht eines dienſtlich nach Löwen entſandten
Beamten des Kaiſerlichen Generalgouverneurs in Brüſſel,
in dem feſtgeſtellt wird, daß nur ein Fünftel bis
ein Sechſtel Löwens in Trümmern liegt. Die
meiſten öffentlichen Gebäude ſind erhalten geblieben, vor
allem das herrliche Rathaus. Die Peterskirche iſt nur ſo
beſchädigt, daß ihre Wiederherſtellung leicht wieder
mög=
lich iſt. Auch konnten alle wertvolleren Gegenſtände durch
unſere Soldaten aus der Kirche gerettet werden. Die
Er=
haltung der Kunſtſchätze iſt vor allem auf das umſichtige
Eingreifen des Etappenkommandeurs, des Majors von
Manteuffel, und des Oberſten Bock von den
Eiſen=
bahntruppen zurückzuführen, die alles taten, um eine
Aus=
dehnung des Brandes zu verhüten; insbeſondere ſetzte
ſich Major von Manteuffel für, die Rettung des
Rat=
hauſes und die Erhaltung der BBenediktinerabtei Mon: ein. Die Rechtspflege konnte wieder
aufgenom=
men werden; die Gerichte unterſtützen die Militärbehörde
wirkſam durch ihr Vorgehen gegen das Geſindel. Da der
Ortskommandant ſtändig den anſäſſigen Elementen die
Rückkehr geſtattet, macht ſich bereits eine Wiederzunahme
der Bevölkerung bemerkbar. Eine Reihe von
Verkaufs=
läden iſt wieder geöffnet und die Kleinbahn Löwen=
Brüſſel nimmt den Verkehr in gewiſſem Umfange
wie=
der auf, ſo daß den blühenden Bierbrauereien
Löwens, die allgemein wieder im Gange ſind, die
Mög=
lichkeit der Verfrachtung wieder gegeben iſt. Ferner
kön=
nen durch die Kleinbahn die für Löwen notwendigen
Lebensmittel herangeſchafft werden. Auch die öffentlichen
Dienſte ſind nach Möglichkeit wieder in Gang geſetzt.
Die Haltung Italiens.
* Aus Rom wird berichtet: Der Popolo Romano
kommt auf den von demagogiſchen Parteien immer
wie=
der erörterten Vorſchlag zurück, daß Italien eine unter
einmütiger Billigung der Kammer und des Senats 35
Jahre lang gewahrte Allianz brechen ſolle. Italien, ſo
ſagt das Blatt, ſolle alſo ſeinen Verträgen, ſeiner
Unter=
ſchrift, ſeiner Ehrlichkeit untreu werden und die
Verbün=
deten wie ſein eigenes Volk ſchmählich verraten. Wäre
dies der Fall, ſo hätte die Welt Italien aus
der Gemeinſchaft der gebildeten Völker zu
ſtreichen. Während die Demagogen ſich als, große
Staatsmänner gebärden, ſind ſie doch nur
Haſardſpie=
ler, welche die Krone und die Zukunft Italiens aufs
Spiel ſetzen. Keinem Staatsmann, noch weniger einer
Regierung, kann der ſchmähliche, feige Akt in den
Sinn kommen, ſeinen 35jährigen Verbündeten in einem
für ihn ſchwierigen Augenblick zu überfallen. In einem
zweiten Artikel ſchreibt das gleiche Blatt: „Es wäre
lä=
cherlich, wenn Italien in einem Augenblick, wo die
Welt=
lage von äußerſter Schwierigkeit iſt, ſich ſeine Haltung
von den Blättern diktieren ließe, zumal ein guter Teil
der Preſſe, ſagen wir, von ausländiſchen Einflüſſen „
ſug=
geſtioniert” iſt, welche Einflüſſe die öffentliche Meinung
in ihrem und ſicher nicht in Italiens Intereſſe bearbeiten.”
Die ſerbiſchen Niederlagen.
* Wien, 17. Sept. Die Südſlawiſche
Korreſpon=
denz meldet über den Einbruchsverſuch der
Ser=
ben bei Pancſova: Die im Raume von Veliko=Selo
auf dem ſerbiſchen Ufer verſammelten Serben, etwa eine
halbe Diviſion ſtark, eröffneten am 12. d. M. die
Be=
ſchießung gegen die offene Stadt Pancſova. Unſere
Be=
obachtungstruppen zogen ſich beim Beginn des
Bombarde=
ments zurück, nachdem feſtgeſtellt worden war, daß die
Serben den Uebergang über die Donau durchführen
woll=
ten. Nach einem kurzen markierten Widerſtande ließen
unſere Truppen die Serben den Uebergang vollziehen.
Nachdem die Serben in Stärke von 7—8000 Mann den
Uebergang vollzogen hatten, rückte ein Teil derſelben gegen
Pancſova, während das Gros den Marſch in der Richtung
auf Dalova fortſetzte. Hier wurden die Serben von
unſe=
ren Truppen geſtellt, nach kurzem Artilleriegefecht mit dem
Bajonett angegriffen und geradezu über den Haufen
geworfen; ſie erlitten ungeheure Verluſte.
Un=
ſere Truppen machten Scharen von Gefangenen und
er=
beuteten faſt das ganze Artilleriematerial. Der Reſt der
Serben ging über die Donau zurück. Der Rückzug
koſtete Hunderten das Leben. Ein Monitor beſchoß die
Flichenden und demontierte die ſerbiſchen
Artillerieſtellun=
gegen gegenüber Pancſova. Die in Pancſova
eingedrun=
genen Serben konnten nur zum Teil ihren Rückzug
be=
werkſtelligen.
* Agram, 17. Sept. Wegen des glänzenden
Sieges über die Serben, woran überwiegend
roatiſche Regimenter hervorragenden Anteil hatten, iſt
die Stadt feſtlich beflaggt und abends prachtvoll beleuchter.
Ein großartiger Fackelzug ging durch die Straßen. Es
herrſcht heller Jubel und großartige Freudenkundgebungen
werden veranſtaltet. Aus den einlaufenden
Einzelberich=
ten geht hervor, daß der Sieg weſentlich größer iſt, als
anfangs angenommen war, da die Serben mit
bedeu=
tenden Kräften in unſer Gebiet eingedrungen waren. Es
wurden mehrere heiße Kämpfe durchgefochten. Die
Ser=
ben ſind völlig aufgerieben und in wilder Flucht über die
Save zurückgeworfen worden, wobei eine große Anzahl
von ihnen gefangen und ſehr viele ertrunken ſind. Die
Verluſte des Feindes ſind ungeheuer. Auf dem Gebiete
der Monarchie iſt außer Gefangenen kein ſerbiſcher
Sol=
dat mehr. In den Gemeinden, wo die Serben faſt Wochen
hauſten, wurde unſere Verwaltung wieder eingeſetzt und
alle Beamten ſind auf ihre Poſten zurückgekehrt, ebenſo
die vor den Serben geflüchteten Einwohner. Der Bezirk
von Ruma, der von den Serben am ſtärkſten bedroht
war, iſt nunmehr wieder in unſerem vollen Beſitz. Die
feindlichen Truppen, die bereits am Sonntag große
Ver=
luſte hatten und zurückgedrängt wurden, haben
Diens=
tag panikartig in voller Auflöſung die Flucht ergriffen.
Wir machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten viel
Kriegsmaterial. Der Bezirk Ruma iſt überwiegend von
Deutſchen bewohnt.
* Wien, 18. Sept. Ueber den Zuſammenbruch
der ſerbiſchen Offenſive gegen Syrmien
und Banat erfährt die Südſlawiſche Korreſpondenz
aus Eſſeg: Kurz nach der Vernichtung der Timok=Diviſion
bei Mitrowitza drangen reguläre ſerbiſche Truppen und
große Banden Komitatſchi, nach amtlichen Angaben etwa
15000 Mann ſtark, gleichzeitig an mehreren Stellen in
Syrmien und Banat ein, Unſere Aufklärungstruppen
ſtellten ihr Vorgehen ſofort feſt, ließen aber die Serben
ebenſo wie die Timokdiviſion unbehindert über die Save
einmarſchieren. Als die Serben gegen India
vorrück=
ten, wurden ſie von unſeren Truppen geſtellt. Bald
grif=
fen auch Verſtärkungen von Peterwardein ein, worauf die
Kämpfe einen verſchärften, für den Feind ungünſtigen
Verlauf nahmen. Die Serben hatten durch unſere
Artil=
lerie furchtbare Verluſte. Durch glücklich
ausge=
führte Maßnahmen wurde dem Feind der Rückzug an
mehreren Stellen abgeſchnitten, ſo daß die eingebrochenen
ſerbiſchen Truppen eine kataſtrophale
Nieder=
lage erlitten. Die Zahl der Gefallenen dürfte mit
3000 eher zu niedrig als zu hoch zu veranſchlagen ſein
Mehrere tauſend Gefangene wurden gemacht. Auch die
ins Banat eingedrungenen ſerbiſche Streitkräfte wurden
von einer faſt völligen Vernichtung ereilt,
ſo daß kaum ein Bruchteil zurückgelangte. Kein Serbe
befindet ſich zurzeit mehr in Ungarn.
Die Royaliſten in Frankreich.
— Genf, 17. Sept. Aus Frankreich anlangende
Nachrichten berichten über eine fieberhafte Tätigkeit der
Geheimagenten der Royaliſten. Nach der
Flucht der Regierung wurden maſſenhaft royaliſtiſche
Auf=
rufe verbreitet, in denen betont wurde, die Siege der
Deut=
ſchen ſeien in erſter Linie auf die Stärke des monarchiſchen
Gedankens in Deutſchland zurückzuführen. Die
Proklama=
tion wurde auch in der Armee verteilt. Auch der Wechſel
in der Pariſer Präfektur wird mit dieſer royaliſtiſchen
Be=
wegung in Zuſammenhang gebracht, weil der frühere
Pa=
riſer Präfekt mit den Royaliſten ſympathiſierte. Dem
Präſidenten Poincaré ſind viele Drohbriefe zugegangen.
Die Mißſtimmung gegen die Regierung wächſt und läßt
neue Veränderungen im franzöſiſchen Kabinett erwarten.
Die Stimmung in Rußland.
* Wien, 17. Sept. Nach Blättermeldungen hat die
ſchwere Niederlage der Ruſſen in
Oſt=
preußen auf die ruſſiſche öffentliche Meinung einen
niederdrückenden Einfluß ausgeübt. Amtlich
wird zugeſtanden, daß zwei Korps vernichtet worden ſind.
In der ruſſiſchen Preſſe zeigt ſich das Beſtreben, die
öffentliche Meinung zu beruhigen; es heißt in dieſem
Sinne, daß dieſe Niederlage weder die Stimmung der
ruſſiſchen Armee noch Rußland ſelbſt bedrücken dürfe. Der
Enthuſiasmus, der unmittelbar nach Ausbruch des Krieges
für England in Petersburg herrſchte, hat nun eine
weſentliche Abſchwächung erfahren. Man erhebt gegen
England den Vorwurf, daß es ſeine Kräfte zur See zu
ſehr ſchone. Man iſt auch ungehalten über die engliſche
Berichterſtattung, die Rußland als Quantité négligeable
behandle und England die führende Rolle im Landkriege
zuzuteilen ſuche. (!)
Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß auch das
Ergebnis der ſchweren Kämpfe bei Lemberg in
Peters=
burg eine Depreſſion hervorgerufen hat, da die ruſſiſchen
Operationen nicht den erhofften Erfolg erzielt haben,
ſon=
dern an dem hartnäckigen Widerſtand der öſterreichiſch=
un=
gariſchen Armee geſcheitert ſind. Der ruſſiſche Generalſtab
hat zwar verſucht, die Nachricht von den ſchweren Ver=
luſten der ruſſiſchen Armee und der Gefangennahme von
vielen Tauſenden von ruſſiſchen Soldaten zu
verheim=
lichen, doch hat ſich die Meldung hiervon trotzdem verbreis
tet und dies hat die Mißſtimmung noch geſteigert. Dier
Zahl der in Rußland eingetroffenen Verwundeten
iſt überaus groß, ſo daß beiſpielsweiſe in Moskau kaum
mehr Platz zur Aufnahme der Verletzten vorhanden iſt.
Engliſche Zeppelinfurcht.
* Stockholm, 17. Sept. (Ctr. Berl.) Der Daily
News zufolge liegt London in faſt vollſtändigem
Dunkel weil man in Angſt vor
Zeppelinſchif=
fen iſt. Selbſt die elektriſchen Bahnen müſſen über die
Themſebrücken mit herabgelaſſenen Vorhängen fahren,
Zurückzuführen iſt dieſer Zuſtand auf eine in der
Weſt=
minſter Gazette veröffentlichte Verfügung, die für
Lon=
don, alle Hafenſtädte und Seebäder eine große
Ein=
ſchränkung der Straßenbeleuchtung und Einſtellung der
Lichtreklame anordnet.
Die Hraber gegen die Engländer.
* Wien, 17. Sept. Der Politiſchen Korreſpondenz
wird aus Kairo gemeldet: Die Stellungnahme der
Araber gegen die Engländer nimmt immer
ſchärfere Formen an. Alle aus arabiſchen Gegenden nach
Aegypten gelangenden Nachrichten ſtimmen darin überein,
daß die Araber England gegenwärtig als den
ärg=
ſten Feind des Iſlams betrachten. Gemäß der
Wei=
ſung des Scherifs von Mekka verſammeln ſich jetzt täglich
Tauſende von Beduinen in der Gegend von Dſcheddah
und Jambo, um etwaige Landungsverſuche der
Englän=
der zu verhindern und die heiligen Stätten des Iſlams
zu ſchützen. Ferner finden in der Gegend von El=Ariſch
und Akkaba große Anſammlungen von Beduinen ſtatt, um
ein eiwaiges engliſches Eindringen zu bekämpfen.
Die Haltung Bulgariens.
* Sofia, 17. Sept. In einer Beſprechung der Bes
mühungen der Tripelentente, Bulgarien durch
Ver=
ſprechungen zu ſich zu ziehen, ſagt Kambana: Rußland
macht bloß akademiſche Verſprechungen, welche nicht ernſt
zu nehmen ſind. Bezüglich der Verſprechungen Englands,
betreffend die Idee eines Groß=Bulgariens, die
gegenwär=
tig der Präſident des Balkankomitees, Buxton, zum
Aus=
druck bringt, fragt es ſich, ob England in dem
eniſcheiden=
den Moment ſein Machtwort in den Balkanfragen
durch=
ſetzen kann. Vorderhand kann man feſtſtellen, daß alle
Verhandlungen mit der Tripelentente im
voraus einen Mißerfolg ergeben würden. Kambang
bringt ferner einen Artikel, betitelt: „Ruſſiſche Treue‟
In dieſem wird daran erinnert, daß die ruſſiſchen
Ober=
befehlshaber durch Manifeſte an die Polen und
Ruthe=
nen dieſen die Freiheit und Unabhängigkeit verſprochen
haben. Kaum hätten die Ruſſen aber Galizien betreten,
ſo ſchwüren ſie ſchon, daß ſie ganz Galizien den Polen
erobern und ewig behalten wollten. Die Moral ſei, daß
Rußland in der Bedrängnis alles verſpreche, wenn aber
der ruſſiſche Stiefel einmal irgendwo hintrete, ſo zeige
ſich der ruſſiſche Zarismus mit all ſeiner Treubrüchigkeit
und Barbarei.
* Sofia, 18. Sept. Die hieſige ruſſiſche
Ge=
ſandſchaft veröffentlicht eine Erklärung,
derzu=
folge der ruſſiſche Geſandte Sſawinsky mündlich und
ſchriftlich der bulgariſchen Regierung
Vor=
ſchläge gemacht hat, mit ihm in Verhandlungen zu
tre=
ten, die einerſeits die künftigen Beziehungen Bulgariens
zu Rußland und andererſeits die Erfüllung der
bulgari=
ſchen Ideale, bei Wahrung der Neutralität Bulgariens
bezweckten.
Hierzu bemerkt das Blatt Kambana, es ſei ein
offen=
barer Hohn, wenn Rußland behaupte, das Wohl
Bul=
gariens bilde ſeine unaufhörliche Sorge. Mehrere
Gou=
vernements, die zehnmal größer als Bulgarien ſeien,
wür=
den von Rußland in ſchwärzeſter Knechtſchaft und
ſchlimm=
ſtem Elend gehalten, während man für Bulgarien zärtliche
Fürſorge heuchle. Die ruſſiſche Erklärung verſpreche
fer=
ner die Hilfe Rußlands, falls Bulgarien angegriffen
wer=
den ſollte. Dies ſei nur ein Vorwand für die ruſſiſchen
Truppen, bulgariſches Gebiet dauernd zu beſetzen. Der
Hintergedanke der Ruſſen ſei, daß Bulgarien für die
ruſſi=
ſchen Truppen die Avantgarde gegen die Türkei bilden,
und ihr die Dardanellen und Thrazien erobern helfen
ſolle. Dieſe Erklärung ſei ein neuerlicher Beweis dafür,
daß jeder gute bulgariſche Patriot nur der Loſung folgen
müſſe: „Los von Rußland!”
Der angeſehene Tontſchewiſt Jokos Wladikin
ſagt zu demſelben Gegenſtand im Utro, es wäre eine große
Täuſchung, an die Verſprechungen der Tripelentente
be=
züglich der Erfüllung der nationalen Ideale Bulgariens
zu glauben. Außer Rußland habe auch England bei
allen Balkanſtaaten Schritte unternommen, um dieſe zu
Gebietsabtretungen an Bulgarien zu veranlaſſen. Man
würde heute ſelbſt ſchriftlichen
Verſprechun=
gen und Verträgen nicht glauben, nachdem
die Serben den Bundesvertrag verletzt haben und
Ruß=
land die bulgariſch=ruſſiſche Militärkonvention verleugnet
Der deutſche Gruß.
*⁎* „Sagen Sie nicht mehr Adieu, ſagen Sie
Lebewohl oder auf Wiederſehen. Jetzt muß alles
deutſch werden!” Solche Worte hört man des öfteren
Leu=
ten zurufen, die noch gewohnheitsgemäß die alte ſchlechte
franzöſiſche Grußformel im Munde führen. Dieſes
„Adieu” das ſich im 17. Jahrhundert bei uns
einbür=
gerte, iſt eine letzte trübe Erinnerung an jene Zeit nach
dem Dreißigjährigen Krieg, da Deutſchland in ſeiner
Schwäche und Zerriſſenheit völlig der Ausländerei
ver=
fallen war und ſich viele ihrer deutſchen Sprache
ſchäm=
ten. Als beim Beginn eines neuen Aufſchwungs im 18
Jahrhundert der wackere Chriſtian Thomaſius „wider das
Franzoſentum” zu Felde zog, da hat er mit all dem
ande=
ren „alamodiſchen Gequakel” auch die traurige Sitte
be=
kämpft, nach der wir Deutſchen „ſelbſt unſeren Gott
fran=
zöſiſch im Munde führen” Wie leicht, hat er gemeint, ſei
es doch, dies närriſche „Adien” einfach ins Deutſche zu
überſetzen und ſich „Mit Gott” von einander zu
verabſchie=
den. Aber ſo viel es auch anders und beſſer geworden
iſt, ſeit dieſer „Lehrer der Deutſchen” zuerſt wieder
fremd=
ländiſchen Kram und Schmutz aus allen Ecken und
Win=
keln mit ſcharfem Beſen ausgefegt, dies „Adieu” iſt uns
doch geblieben als ein beſchämender Nachhall und
Fort=
klang jener Nachäfferei und Liebedienerei, die Deutſche
ſo lange für fremdes Weſen und beſonders für das des
franzöſiſchen Erbfeindes zur Schau getragen haben. Und
dabei prägt ſich doch nicht zuletzt im Gruſ Art und
Cha=
rakter eines Volkes ſinnvoll aus. Wie vervoll klang
dem Griechen der ſchöne Nationalgruß,
lle Hellenen
zu einer großen Familie verband und d.
zelnen wie
ein Stück Heimat ſüß ins Ohr tönte.
Herodot in
Aegypten die ſtummen unterwürfigen Kniebeligungen ſah.
mit denen die Leute einander grüßten, da ſehnte er ſich
ſchmerzlich nach dem hellen Freudegruß des fernen
Vater=
landes. „Chaire!”, d. h. „Freue Dich” ſo begrüßten die
Griechen einander, und ſie wollten nichts wiſſen von all den
Gebärden und Zeichen, mit denen andere Völker durch
Niederwerfen, Entblößen des Hauptes, Darreichen der
Hand, Verbeugungen uſw. ihre Unterwerfung oder
Demut vor dem zu Grüßenden ausdrücken wollten. Das
Niederwerfen ank das Angeſicht, das ſie als Gruß bei den
Perſern ſahen, erſchien ihnen eher tieriſch als menſchlich.
und ſie nannten es deshalb treffend „anhündeln”
(proskynein). Es iſt der „Kotau” deſſen Verſpottung
bei uns durch die Sendung des chineſiſchen Sühneprinzen
vor einigen Jahren beliebt wurde, jene auch bei den
Sla=
wen lange feſtgehaltene Grußform, die ſich noch heute in
dem Grußwort des ruſſiſchen Bauern vor dem Edelmann
zeigt: „Ich falle zu Füßen”
Wie der ausgezeichnete Kulturhiſtoriker Steinhauſen
in ſeiner Geſchichte des Grußes hervorhebt, iſt das
alt=
griechiſche „Chaire” das ſchönſte Sinnbild für die
harmo=
niſche Lebensluſt dieſes Volkes, das dieſen Gruß ſogar
auf die Grabſteine ſetzte, gleich als wollten die Toten die
Lebenden zum Genuß des Daſeins auffordern.
Freund=
liche Wünſche für den Nächſten ſind auch in den Grüßen
anderer Kulturvölker des Altertums enthalten; ſo
wünſch=
ten die Punier einander langes Leben. Der Römer ſagte
zu dem Kommenden „Ave” ſei willkommen, und beim
Gehen „Vale” bleibe geſund. In den Grußformen
an=
derer Völker hat ſich die urſprüngliche Bedeutung der
Be=
grüßung erhalten, die in den Zeiten eines ewigen
Kriegs=
zuſtandes das Erſcheinen des Grüßenden als
Friedferti=
gen, nichts Böſes Wollenden kennzeichnet. Daher ſtammt
das altteſtamentliche „Schalom” (Frieden) und der Gruß
der Araber „Salem alek” (Friede mit Euch). Klingt hier
ſchon eine religiöſe Bedeutung an, indem mit dem Frieden
zugleich der Frieden Gottes gemeint iſt, ſo tritt dieſe im
deutſchen Gruß des Mittelalters immer mehr hervor. Die
alten Germanen hatten ſich zum Gruß ein einfaches „Heil”
zugerufen, wie es zum Beiſpiel in dem gotiſchen „hails”
erhalten und von unſeren Radfahrern wieder
aufgenom=
men worden iſt. Der kirchliche Geiſt des Mittelalters
wollte auch im Gruß Gottes gedenken, und ſo kamen nun
Grüße auf wie: „Gott erhalte Euch, Gott grüße Euch, Gott
minne Euch; Gott willkommen; Gott befohlen uſw.”. Ganz
ähnlich lauteten die franzöſiſchen Grüße und ſo kam im
Frankreich des Mittelalters das „Adieu” auf, ohne
zu=
nächſt unſere guten deutſchen Grüße zu verdrängen. In
Süddeutſchland und Tirol hat ſich der mittelalterliche
deutſche Gruß in dem traulichen „Grüß Gott” bis auf
den heutigen Tag erhalten, und es gibt viele, die dies
warmherzige Wort nun auch im kälteren Norddeutſchland
einbürgern möchten. Als kirchlicher Gruß iſt ja auch heute
noch die Anrede und Antwort üblich, die Papſt
Bene=
dikt XIII. durch einen Erlaß zuerſt allgemein einführte
und die da lauten: „Gelobt ſei Jeſus Chriſtus” mit dem
Gegengruß: „In Ewigkeit, Amen!”
Der Gruß „Adieu” drängte nun all dieſe ſchönen
Worte zurück und iſt uns als ein Ueberbleibſel jenes
un=
ſeligen, vom fremden Weſen überfluteten 17.
Jahrhun=
derts geblieben, das zugleich ſeine Unfreiheit in dem
Gruß „Gehorſamer Diener” „Ihr Diener” offenbarte und
auch die nach dem Brauch der Sprachmengerei natürlich
durch „Votre Serviteur” erſetzte. Einzelne Stände
be=
wahrten ſich eine hübſche Grußform, wie die Bergleute in
ihrem „Glückauf” aber im allgemeinen ging der moderne
Menſch zu ſo abgegriffenen Formen über, wie „Guten
Morgen”, „Guten Tag”, „Gute Nacht” und auch der Gruß
Willkommen!” und das Abſchiedswort „Lebewohl” mit
der unbequemen Abwandlung „Leben Sie wohl” haben ſich
bisher nicht recht eingebürgert.
Nummer 258.
Darmſtätder Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Seite 3.
ſhabe und dieſe Mächte die Unterſchriften unter den Lon=
Poner Verträgen mißachtet haben. Der
Tripel=
kntente dürfe man am wenigſten glauben,
weil gerade Frankreich ſeinerzeit vorgeſchlagen habe,
Bul=
garien unter ſeine Nachbarn aufzuteilen. Frankreich
habe überdies Griechenland veranlaßt, einen ſolchen
Vor=
ſſchlag auf der Bukareſter Konferenz vorzubringen.
General Delarey erſchoſſen.
* London, 16. Sept. (Ctr. Frkf.) Reuter meldet
lus Kapſtadt: Die Generäle Delarey und Beyer
wur=
en auf einer Automobiltour nach ihrer Farm von der
Lngliſchen Polizei, die nach Räubern (?), ſuchte,
ffür ſolche gehalten, wobei Delarey erſchoſſen
wurde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. September.
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Ober=Briefträgern Ludwig
Kaus in Homberg und Karl Pfeiffer in Ortenberg,
ſowie dem Ober=Poſtſchaffner Philipp Pabſt in
Bicken=
bach das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für
langjährige treue Dienſte” verliehen.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 33 vom 18.
Sep=
tember hat folgenden Inhalt: Wiederaufleben des
Heſ=
ſiſchen Militär=Sanitäts=Kreuzes vom 25. Auguſt 1870
betreffend. 2. Bekanntmachung, Aenderung der
Poſtord=
nung vom 20. März 1900 betreffend. 3. Bekanntmachung,
betreffend Verbot des vorzeitigen Schlachtens von
Vieh. 4. Bekanntmachung zur Ausführung der Verord
nung des Bundesrats vom 11. September 1914,
betref=
fend das Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh
5. Berichtigung.
* Militärdienſtnachrichten. v. Helmolt, Leutn.
der Landw.=Kav. 2. Aufgeb. (Friedberg), zum Oberleutnant,
Clerck, Oberleutnant der Reſerve des Garde=Gren.=
Regts. Nr. 4 Auguſtal (Mainz), zum Hauptmann, die
Vize=
feldwebel Böckmann, Ochs, v. Strzemieczny
(I Darmſtadt), Brückbauer, Bundſchuh (Mainz)
zu Leutnants der Reſerve, die Vizefeldwebel Jung,
Preuß, Nerger, Rauff (I Darmſtadt) zu Leutnants
der Landw.=Inf. 1. Aufgeb. — befördert.
m. Ritter des Eiſernen Kreuzes. Von den
Angehö=
rigen unſeres braven Leibgarde=Inf.=Regts.
Nr. 1 15 ſind bereits 9 beſonders Tapfere mit dem
Eiſer=
nen Kreuz ausgezeichnet. Soweit bekannt, ſind ihre
Namen folgende: Major von Neidhardt, Hptm.
Pabſt von Ohain Hptm. von Hanneken, Lt. d.
R. Morell (Erich), Feldwebel Dächert (8. Komp.),
Unteroffizier d. R. Billep (5. Komp.). — Nach
auswär=
tigen Blättern erhielt weiter der Unteroffizier Frick
vom Inf.=Regt. 115 das Eiſerne Kreuz und wurde zum
Sergeanten befördert. — Vizefeldwebel Dutiné von
der 8. Komp. Inf.=Regt. Nr. 116, der ſich bei Anloy das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erworben, hat am 10. September
bei den Gefechten an der Marne mit einer Gruppe eine
feindliche Batterie genommen. Für dieſe Tat wurde der
Vizefeldwebel zur Auszeichnung mit dem Eiſernen Kreuz
1. Klaſſe vorgeſchlagen.
— Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
Heute abend 8 Uhr wird das patriotiſche Konzert
für die Armen der Stadt wiederholt, ein Kartenverkauf
findet nicht ſtatt. Am Sonntag debütiert in der von
Hofrat Ottenheimer und Regiſſeur Lert geleiteten
„Lohengrin”= Aufführung Frau Mizzi Marx=
Schroth, eine der vortrefflichſten derzeitigen
Vertre=
terinnen des jugendlich=dramatiſchen Fachs. Die Künſtlerin
iſt als Nachfolgerin Gertrud Geyersbachs in Ausſicht
genommen, da die für dieſes Fach verpflichtete Greta
Jonſſon ſich nach ihrer Verheiratung von der Bühne
zurückgezogen und ihren hieſigen Vertrag gelöſt hat.
Auch Frau Marx, deren glänzende Laufbahn in Köln
begann, hatte nach Ablauf ihres Engagements am
Leipziger Stadttheater einen mehrjährigen
Gaſtſpiel=
vertrag mit der Münchener Hofoper, und nur dadurch,
daß dieſe Bühne aus Anlaß des Krieges ihre ſämtlichen
Gaſtſpielverträge löſte, bot ſich der Generaldirektion die
Möglichkeit, noch in ſo vorgerückter Zeit eine erſte
Ver=
treterin des für das moderne Opernrepertoire ſo
außer=
ordentlich wichtigen Fachs zu gewinnen. Am Dienstag
wird als erſte Vorſtellung der Serie A Webers „
Frei=
ſchütz” gegeben, wobei Mizzi Marx die Agathe ſingt.
Der weitere Spielplan iſt: Mittwoch, den 23. Sept.,
5. Abonnementsvorſtellung B1 „Kolberg‟ (Neu
ein=
ſtudiert.) Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag,
den 24. Sept., 6. Abonnementsvorſtellung C 2 „Martha”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Freitag, den 25. Sept.,
7. Abonnementsvorſtellung D3 „Die Hermannſchlacht”.
(Neu einſtudiert.) Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Sonn=
tag, den 27. Sept., 8. Abonnementsvorſtellung A 2 „Der
fliegende Holländer”. Gewöhnliche Preiſe. Anfang 7 Uhr.
— Hoftheatervorſtellung für die minderbemittelte
Bevölkerung. Die Hoftheaterleitung teilt mit, daß die
Wiederholung des patriotiſchen Konzerts
am Samstag abend um 8 Uhr ſtattfindet. Die
Herren Mitwirkenden aus den hieſigen Geſangvereinen
werden gebeten, ſich pünktlich wie ſeither einzufinden.
Auch an die übrigen Mitwirkenden ergeht die Bitte um
rechtzeitiges und vollzähliges Erſcheinen.
** 8 Millionen Mark Kriegsanleihe in Darmſtadt.
Bis geſtern abend ſind nach unſeren Informationen bei
den hieſigen Banken über 8 Millionen Mark für
die Kriegsanleihe, vorzugsweiſe von Privaten,
gezeichnet worden.
* Liebesgaben und Pakete für die Leibgardiſten Die
Abgabe der durch Vermittelung des Erſatz=Bataillons an
Angehörige des Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 145
abzuſendenden Pakete kann täglich in der Zeit von 1—3
Uhr nachmittags im Geſchäftszimmer der Erſatz=
Bataillons=Kaſerne, Alexanderſtraße, erfolgen.
Bezüglich der Sendungen von auswärts wird auf die
be=
reits erfolgten Bekanntmachungen Bezug genommen. Für
die geſpendeten Liebesgaben an Strümpfen, Wäſche,
Zigarren, Tabak, Dauerwurſt, Konſerven für die im Felde
ſtehenden Leibgardiſten ſagt das Erſatz=Bataillon des
Leib=
garde=Infanterie=Regiments Nr. 115 auf dieſem Wege
allen Spendern herzlichen Dank. Mit der Abſendung der
Gaben an die Truppen iſt bereits begonnen worden.
Weitere Liebesgaben (Lebensmittel, nur
Dauer=
ware) werden im Geſchäftszimmer des Erſatz=Bataillons
Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 1115 in der Kaſerne
Alexanderſtraße mit Dank entgegengenommen.
* Gottesdienſtliches. Man ſchreibt uns: Da für
nächſten Sonntag mehrere Hunderte von Soldaten zum
Empfange der hl. Sakramente in der St. Ludwigskirche
angemeldet ſind, können von 6 Uhr vormittags an
Zivi=
liſten zur Beichte nicht mehr zugelaſſen werden.
* Landtagsabgeordneter D. Gottfried Traub wurde
eingeladen, ſeinen ſchon vielerorts gehaltenen Vortrag
„Wie erleben wir den Krieg?” auch hier in Darmſtadt
zu wiederholen. D. Traub hat in liebenswürdigſter Weiſe
zugeſagt, ſo daß der Vortrag am Dienstag, 29.
Septem=
ber, im Feſtſaale der Turngemeinde ſtattfinden wird. Der
geſamte Ertrag des Abends wird dem Heſſiſchen
Lan=
desverein vom Roten Kreuz und der
Kriegsfür=
ſorge der Stadt Darmſtadt überwieſen.
* Die Vorträge über die Fahrt nach Sedan
zwecks Ueberbringung von Lazarett=Material, die im
Saale der Turnhalle gehalten wurden, hatten den
Er=
folg, daß eine Einnahme von gegen 1000 Mk., die durch
einen Herrn auf genau 1000 Mk. ergänzt wurden, zu
verzeichnen iſt. Nach Abzug der wohl nicht bedeutenden
Unkoſten dürften 900 Mk. übrig bleiben. Von den
Teil=
nehmern der Fahrt wurde ſchon vorher bei ſämtlichen
in Betracht kommenden hieſigen Firmen nach deren
Be=
ſtänden an Verbands=Material nachgefragt und dies
zu=
ſammengeſtellt. An dieſe ſämtlichen Firmen wurde jetzt
die Anfrage gerichtet, ob ſie bereit ſind, ihre Beſtände
mit einem Nachlaß von 20% abzugeben. Es wird dann
der Ertrag des Abends inkl. der inzwiſchen ferner
ein=
gegangenen Barſtiftungen ausreichen, um die ſämtlichen
Beſtände aufzukaufen und mitzunehmen. Benzin für
die Fahrt iſt immer noch nicht da; es wird aber die
Beſchaffung dieſes wohl beſtimmt auch noch erreicht
werden.
* Im Silberkranz. Die Eheleute Georg Klös und
Frau, Obergaſſe 44, feiern heute das Feſt der Silbernen
Hochzeit.
* Gartenbauverein Darmſtadt. Die angekündigte
Beſichtigung von Obſtanlagen im Beſſunger Stadtteil
wurde am Donnerstag trotz des ungünſtigen Wetters
durchgeführt. Sie nahm ihren Anfang in dem an
der Goetheſtraße gelegenen Garten des Prinzen zu
Yſenburg, woſelbſt insbeſondere die einen breiten Raum
einehmenden Zwergobſtbäume und ein aus ſtarkwüchſigen
Birnſpindeln beſtehender Laubengang einer näheren
Be=
ſprechung unterzogen wurden. Dann gings in einen
dem Herrn Rentner Wittmer gehörigen Garten, der ganz
in der Nähe liegt und der inſofern ſeinen beſonderen
Reiz hat, als bei ſeiner Anlage auf die Eigenart und
die naturgemäße Lebensweiſe des Beſitzers Bedacht
ge=
nommen worden iſt. Gleich beim Eingang iſt ein
be=
hagliches maſſives Gartenhaus errichtet und dahinter
liegt, etwas im Buſchwerk verſteckt, ein Lichtluftbad mit
Brauſeeinrichtung u. dgl. Angrenzend daran ſieht man
dann lange Reihen von Formobſtbäumen, meiſt in den
feineren Tafelobſtſorten, die bei der guten Pflege eine
tadelloſe Ausbildung und einen reichlichen Fruchtbehang
aufweiſen. Vom Beſuch weiterer Gärten mußte wegen
des kräftig einſetzenden Regens abgeſehen werden.
— In dem Alice=Hoſpital werden Tüll= und
Mullvorhänge zur Verarbeitung angenommen.
Die=
ſelben müſſen gekocht und gebügelt ſein, dürfen aber nicht
geſtärkr werden. Ebenſo wird noch Charpie in
gro=
ßen Mengen gebraucht.
Das Alicehoſpital hat eine Partie Verbandſtoffe
gebrauchsfertig Herrn Kommerzienrat Hickler aus ſeinem
eigenen Vorrat mitgegeben und will nun für den nächſten
Transport einen größeren Poſten gebrauchsfertig
zuge=
ſchnittener und ſteriliſierter Verbandſtoffe bereitſtellen.
* Verwundete in Mainzer Lazaretten. Inf.=Regt.
117: V.=Fw. Joſeph Sobotta, 2. Komp.; Gefr. Albrecht
Berghüſer, 1. Komp.; Musk. d. L. Adam Kraus, 1. Komp.;
V.=Fw. Leonhard Mehldau, 1. Komp.; Musk. d. R. Adam
Schmitt, 2. Komp.; Musk. Emil Umſonſt, 4. Komp.;
Musk. Georg Bernhard, 2. Komp. — Inf.=Regt. 118:
Musk. d. L. Konrad Raquet, 2. Komp.
Die Arbeitsloſigkeit in Darmſtadt.
* Am 1. Auguſt, alſo vor der Mobilmachung, warek
nach dem Bericht des Herrn Beig. Ekert für die
Stadt=
verordnetenverſammlung beim Arbeitsamt 315 Bewerber
gemeldet. Die Anzahl iſt durch den Krieg nicht erheblich
gewachſen, da die Zahl nur auf 327 geſtiegen iſt. Von
dieſen Arbeitsloſen ſind nur 262 in Darmſtadt anſäſſig,
während die übrigen meiſt in der nächſten Umgebung von
Darmſtadt wohnen. Es befinden ſich darunter 168
Tag=
löhner und Hausburſchen, während ſich die übrigen
haupt=
ſächlich auf die Gewerbe verteilen. Von den Gemeldeten
ſind etwa zwei Drittel verheiratet. Die
Beſchäftigungs=
loſigkeit wird zwiſchen 1 und 4 Wochen und als Grund
der Entlaſſung faſt bei allen der Ausbruch des Krieges
angegeben. Die Anzahl der Arbeitſuchenden, die ſich beim
Arbeitsamt gemeldet haben, hat ſich in der Zeit vom 30.
Auguſt bis 6. September auf 310 verringert, wovon ein
nicht geringer Teil durch das Armen= und Fürſorgeamt
Unterſtützungen erhält. Die Anmeldungen beim
Arbeits=
amt geben indeſſen noch kein abſchließendes Bild über die
Arbeitsloſigkeit im allgemeinen. Die Erhebungen, die
von dem Gewerkſchaftskartell in den letzten Tagen
dar=
über angeſtellt worden ſind, laſſen erkennen, daß etwa 950
Mitglieder der Gewerkſchaften arbeitslos ſind, von denen
730 Unterſtützungen erhalten, und 240 beim Arbeitsamt
gemeldet ſind. Die Mehrzahl dieſer Arbeitsloſen erſtreckt
ſich auf Metallarbeiter (340), Weißbinder (185), die Holz=
(namentlich Möbel=) Induſtrie (155) und das
Buchdruck=
gewerbe (123). (Der Bericht datiert vom 8. September.)
Bei einer in den letzten Tagen gehaltenen Umfrage
bei den Vorſtänden der Innungen und
Handwer=
kervereinigungen wurden die Fragen geſtellt, in
welchem Maße die Arbeitgeber augenblicklich beſchäftigt
ſind, welche Ausſichten für die nächſte Zukunft beſtehen für
die Beſchäftigung von Gehilfen und Arbeitern; ferner ob
Entlaſſungen und in welchem Umfange vorgenommen
werden mußten und ob Ausſicht beſteht, die etwa
unter=
brochenen Arbeiten wieder aufzunehmen.
Im allgemeinen geht aus den Erhebungen hervor,
daß das Maurer=, Dachdecker=, Weißbinder=, Glaſer=,
Schmiede=, Gärtner= und Buchbindergewerbe zum größten
Teil gut beſchäftigt ſind und die Verhältniſſe als nicht
ungünſtig bezeichnet werden können. Klagen ſind im
Tapezier=, ſowie im Spengler= und Inſtallateurgewerbe
wegen ungenügender Beſchäftigung vorgebracht worden.
Namentlich ſei das Ladengeſchäft erheblich zurückgegangen.
Viele Gewerbetreibende ſind durch militäriſche Aufträge
ſehr ausgiebig verſorgt, während die Privataufträge in
den Hintergrund treten.
Vom Oberbürgermeiſter iſt ein Aufruf erlaſſen
wor=
den, die unterbrochenen Geſchäfte fortzuführen und für
Arbeitsgelegenheit in Handel, Gewerbe, Induſtrie und
Landwirtſchaft zu ſorgen. Es iſt ein beſonderer ſtädtiſcher
Ausſchuß gebildet worden, der für Vermehrung der
Ar=
beitsgelegenheit zu ſorgen hat. Die meiſten Anregungen
dieſes Ausſchuſſes ſind auf fruchtbaren Boden gefallen.
Alsdann hat der Oberbürgermeiſter an Staats= und
Mili=
tärbehörden, an die Eiſenbahndirektion und an andere
Verwaltungen das Erſuchen gerichtet, zur Ermöglichung
weiterer Arbeitsgelegenheit behilflich zu ſein.
Insbeſon=
dere wird das Augenmerk auf die Belebung der
Bautätig=
keit gerichtet. Die meiſten Privatbauten am hieſigen
Platze, etwa 22 an der Zahl, ſind nach dem Bericht des
Baupolizeiamtes eingeſtellt geweſen; doch haben einige
Bauherren, wie beiſpielsweiſe die Deutſche Bank und
Herr Theodor Schwab, erklärt, die Arbeiten wieder
wei=
terführen zu laſſen, obwohl es zurzeit noch an der
Herbei=
bringung des nötigen Materials mangelt. An 10 weiteren
Bauten erfolgte keine Unterbrechung. Auch die Firma
Merck hat ſich bereit erklärt, an ihren Neubauten
weiter=
arbeiten zu laſſen. Das neue
Landwirtſchaftskammer=
gebäude an der Breiten Allee iſt in der Fertigſtellung
be=
griffen; es fehlen nur noch die Weißbinderarbeiten, die
im Gange ſind. Das Gebäude wird als Lazarett
ein=
gerichtet werden. Die ſtädtiſche Verwaltung hat bereits
vor einiger Zeit die ſämtlichen Aemter angewieſen, die
Arbeit wieder aufzunehmen und für Arbeitsgelegenheit
zu ſorgen.
Das Stadtbauamt wird die Bauarbeiten an
dem neuen Friedhof aufnehmen; zurzeit fehlt es
noch an Material und Fuhrwerken. Außerdem werden
Garten= und Grabarbeiten vorgenommen werden, wobei
etwa 10 bis 15 Mann auf einige Monate Beſchäftigung
finden können. Die Ausführung des ſeither
zurückgeſtell=
ten Feuerwehrdepots für den dritten Zug in der
Blumen=
thalſtraße mit einer Bauſumme von etwa 6500 Mark und
der Erſatz des Lagerſchuppens für das Tiefbauamt in der
Parcusſtraße iſt in Ausſicht genommen. Der Bau eines
Aſyls für Obdachloſe auf dem Gelände des Armenhauſes
wird beantragt mit einem Voranſchlagsbetrage von 12000
Mark. Die Seuchenbaracke iſt in Ausführung begriffen.
Das Tiefbauamt, das bereits 63 Arbeitsloſe eine
über die andere Woche beſchäftigt, wird die bereits
geneh=
migten Kanalarbeiten fortſetzen. Der Kanal in der
Ring=
ſtraße und der Holzhofallee für die neuen Kaſernen iſt in
Angriff genommen; ebenſo der Verbindungskanal für das
neue Lazarett. Außer dem bereits in Ausführung
begrif=
fenen Kanal in der Pallaswieſenſtraße wird die
Ausfüh=
rung des Kanals in der Landwehrſtraße, die für den
Winter in Ausſicht genommen war, ſchon jetzt in Betracht
zu ziehen ſein. Ferner kommen an Kanal= und
Erd=
arbeiten in Frage: der Kanal in den Dieburger Straße
von der Eiſenbahnbrücke bis zu den Hirſchköpfen mit
66000 Mark, die Chauſſierung des Dornheimer Weges mit
10000 Mark, die Befeſtigung des Darmbaches mit 3000
Mark, die Chauſſierung der Eſchollbrücker Straße mit
47000 Mark, wovon 37000 Mark auf die Militärbehörde
entfallen. Schließlich könnte auch der Kanal in der
Grä=
fenhäuſer Straße mit 115000 Mark zur Ausführung
vor=
geſchlagen werden. Als weitere Erdarbeit wird die
Ab=
tragung des Dammes der Main-Neckar=
Bahn, nördlich der Gräfenhäuſer Straße, zur Ein=
Feuilleton.
* Die Gefangennahme von Delcaſſé jun. Die
Ge=
fangennahme des Sohnes des franzöſiſchen Miniſters und
Deutſchenhetzers Delcaſſé wird in der Saale=Zeitung
fol=
gendermaßen erzählt: Eines Morgens betrat eine kleine
deutſche Patrouille das Dorf . . . . . nahe der Maas, um
zu erkunden, ob es von den Franzoſen beſetzt ſei. Der
Patrouillenführer, ein Gefreiter, hatte kaum mit ſeinen
drei Mann das Schulgebäude betreten, als er durch das
offenſtehende Fenſter eine feindliche Aufklärungspatrouille
die Dorfſtraße herabkommen ſah. Sie zählte zwar einen
Unterleutnant und neun Mann, war alſo doppelt ſo ſtark
wie die deutſche Mannſchaft, aber unſere Feldgrauen
ver=
loren deshalb nicht eine Sekunde die Ruhe. Schleunigſt
verteilte der Gefreite ſein „Heer” auf mehrere Fenſter, und
im nächſten Augenblick praſſelte ein ſo gut gezieltes
Schnell=
feuer auf die Rothoſen, daß ihrer acht tot umſanken
während der Unterleutnant mit einem Füſilier
verwun=
det und gefangen genommen wurde. Selbſtverſtändlich
war die Ueberraſchung der Deutſchen nicht gering, als ſie
feſtſtellten, daß ihnen der Sohn des Kriegsſtifters Delcaſſe
ins Garn gegangen war, denn dies war der junge
fran=
zöſiſche Unterleutnant. Eine Kugel hatte ihn an beiden
Oberſchenkeln verletzt und kampfunfähig gemacht.
Del=
eaſſé ergab ſich mit dem Anſtand des gebildeten Mannes
in ſein Schickſal und zeigte ſich ſehr dankbar für die ihm
vom deutſchen Sanitätskorps erwieſene treffliche Pflege.
Man hat ihn nach Merſeburg ins Lazarett gebracht, wo er
im Gegenſatz zu den übrigen dort untergebrachten
franzöſi=
ſchen Offizieren ein gedrücktes Weſen an den Tag legt
Mit ſeinen Kameraden ſpricht er kaum ein Wort.
* Die Einwohnerzahl von Reims. Man ſchreibt uns
Intereſſant ſind die von dem Berichterſtatter Schweder
ah=
gefaßten Kriegsberichte u. dergl., die Sie in Ihrer
ſchätzten Zeitung veröffentlichen. Bei dem geſtrigen
richt iſt übrigens ein Schnitzer unterlaufen, denn
Stadt Reims hat etwa 120000 Einwohner,
rend Leipzig deren etwa 650000 hat. Der Unterſch
iſt demnach doch zu groß, um ſagen zu können, daß Reims
annähernd die Bevölkerungsziffer von der guten „See=
ſtadt” Leipzig erreicht. Wir deutſches Volk ſind eben ſehr
genau und gründlich und wollen uns in dieſer Beziehung
auch keinen Fehler zuſchulden kommen laſſen, der etwa an
Uebertreibung grenzt. Es könnte dies bei Ausländern,
die ohne Zweifel Ihre geſchätzte Zeitung auch leſen, leicht
eine Anſicht aufkommen laſſen, die wir eben unter keinen
Umſtänden aufkommen laſſen wollen.
** „Eine ganz außerordentliche Wirkung unſerer
Feld=
haubitzen.‟ Ein heſſiſches Blatt meldete am
Don=
nerstag unter der Ueberſchrift „Unſere deutſche
Fuß=
artillerie im Kampf” folgendes: „Alle Meldungen über die
Gefechtstätigkeit dieſer ſchweren Feldhaubitzen ſtimmen
darin überein, daß ihre Wirkung ganz außerordentlich
ge=
weſen iſt und meiſt ausgereicht hat, die gegneriſchen
Ar=
tilleriſten nach kurzer Friſt zur Preisangabe ihrer
Feldgeſchütze zu veranlaſſen, die dann dem Sturm
der Angreifer zur Beute wurden.”
Das iſt allerdings eine „ganz außerordentliche”
Wir=
ung unſerer Feldhaubitzen, daß der Gegner beim
Ver=
aſſen ſeiner Geſchütze noch angibt, was ſie gekoſtet haben.
* Der Bayer in der roten Hoſe. Bei einem
Verwun=
detentransport, bei dem die deutſchen Verwundeten in
Ravensburg, die franzöſiſchen in Weingarten ausgeladen
vurden, lag im Wagen der Deutſchen im hinterſten
Win=
kel ein Verwundeter mit roten Hoſen. Als man ihn nach
Weingarten weiterbefördern wollte, meinte er plötzlich in
gutbayeriſchem Dialekt: „I bin a Bayer. Mei Hoſ’n iſt
durch an Granatſplitter ganz verriſſ’n g’weſin. Da hab i
zu dem Franzoſen neben mir g’ſagt: Willſt dei Hoſ’n gleich
auſſiziezn! I hab halt a biſſel nachg’holf’n und bin dann
einig’ſchlupft, weil mir’s ſo ſakriſch g’fror’n hat.” Unter
großer Heiterkeit wurde der brave Bayer, der ſich ſo gut
zu helfen wußte, ausgeladen und ins Lazarett gebracht.
* Deutſch=Lüttich. Ein Herr aus Hagen gab dieſer
age, wie man aus Weſtfalen ſchreibt, ein Telegramm
ſeinen in Lütich ſtehenden Sohn auf. Er bezahlte
da=
die übliche Auslandsgebühr, 10 Pfennig für das
Vort. Am nächſten Tage brachte ihm ein Bote von der
Loſt die Hälfte des Betrages wieder mit dem Bemerken,
Lüttich liege ſeit einigen Tagen in Deutſchland,
Tele=
gramme dorthin koſteten daher nur 5 Pfennige das Wort!
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
ebnung des füdtſchen Gelandes empfohlen. Die
Uner=
haltungsarbeiten an den Fahrdämmen, Bürgerſteigen,
Fußwegen, die Aſphaltarbeiten und Zementplattenbelage,
die zurückgeſtellt worden ſind, werden wieder
aufge=
nommen.
Gas= und Waſſerwerksverwaltung. Die
Gaswerksverwaltung hat 20 Weißbinder beſchäftigt für den
Anſtrich des großen Gaſometers. Ferner hat ſie 20 Arbeiter
proviſoriſch zur Ausführung von Rohrverlegungen uſw.
eingeſtellt. Beim Waſſerwerk kann unter Umſtänden die
Ausfuhrung eines Hauptrohres in der Nieder=Ramſtädter
Straße und der Ausbau eines größeren Waſſerbehälters
auf dem Dachsberge in Betracht kommen. Die
Inſtalla=
tionsarbeiten ſollen verſtärkt vorgenommen werden; doch
fehlt es hierfür noch an dem nötigen Material.
Die Oberförſterei Darmſtadt teilt mit, daß
ſämtliche Forſtwarte angewieſen ſeien, Arbeitsloſe für
geeignete Waldarbeiten einzuſtellen. Ferner iſt ſchon die
Bekanntmachung erlaſſen, daß das Holzmachen in den
Wäldern jetzt ſchon beginnen ſoll, wozu Arbeitskräfte
ge=
ſucht werden. Arbeitsloſe können unbedingt bei der
Ober=
förſterei Beſchäftigung finden. Es iſt aber notwendig, daß
ein hierzu erforderlicher Kredit von etwa 3000 Mark für
die vorzunehmenden Arbeiten von der
Stadtverordneten=
verſammlung bewilligt wird. Es kommen dabei
Boden=
verbeſſerungsarbeiten, Pflanzungen uſw. in Betracht.
Von der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=
Geſellſchaft wird mitgeteilt, daß die Arbeiten für
die Ueberlandzentrale wieder aufgenommen werden, um
in erſter Linie die weiter fortgeſchrittenen Stromnetze nebſt
dem Anſchluß der Gemeinden fertigzuſtellen. Es ſind
Kabelverlegungen, insbeſondere nach der Luftſchiffhalle,
an hieſige Unternehmer vergeben, ebenſo kleinere
Bahn=
arbeiten. In den Werkſtätten des Elektrizitätswerkes und
beim Bau können weiter zuſammen etwa 30 Mann
Ver=
wendung finden. Auch iſt der Weiterbau der elektriſchen
Straßenbahn nach dem Martinsviertel von
der Pankratiusſtraße ab in Ausſicht genommen.
Schließ=
lich iſt die „Heag” bemüht, weitere Perſonen als Schaffner
und Wagenführer einzuſtellen, um den normalen Betrieb
möglichſt bald wieder aufnehmen zu können. Es wurden
bereits etwa 25 neue Leute angenommen.
Milit ärverwaltung. Der Vertreter der
Mili=
tärbaubehörde teilt auf Anfrage mit, daß neuerdings bei
dem Kriegsminiſterium vom Militärbauamt beantragt ſei,
die Arbeiten an der Funkerkaſerne, Stall= und Reitbahn,
der Umwehrung der Trainkaſerne, den Ställen für die
dritte Eskadron des Trains nebſt dem Mannſchaftsbau,
ebenſo an der neuen Infanteriekaſerne und dem Gebäude
der Maſchinengewehrabteilung wieder aufzunehmen. Den
Plattenbelag für das Mannſchaftsgebäude der dritten
Train=Eskadron hat die Firma Wilhelm Ganß hier
er=
halten; die Mettlacher Platten können natürlich nicht hier
am Orte hergeſtellt werden. An der Fertigſtellung des
neuen Train=Kaſernenbaues und der Fliegerkaſerne wird
ſchon jetzt weitergearbeitet. Sämtliche Arbeiten an dieſen
Bauten ſeien zum größten Teil an hieſige Unternehmer
vergeben, und es würde darauf geachtet, daß hieſige
Be=
ſchäftigungsloſe eingeſtellt werden. Das große
Baracken=
lazarett auf dem Exerzierplatz, das als
Mobilmachungs=
bau ausgeführt wird, iſt an die hieſige
Zimmerervereinig=
ung (Haury und Wittmann) vergeben; die
Waſſerinſtal=
lation an Herrn Wenz, und auch die elektriſchen
Inſtal=
lationen an hieſige Unternehmer. Die erforderlichen
Ka=
nalbauten führt der hieſige Unternehmer Möſer aus. Das
Exerzierhaus auf dem Exerzierplatz wird als Lazarett
ein=
gerichtet; die Zimmerarbeiten ſind an Herrn Dechert in
Eberſtadt vergeben.
Auch die Haferbaracken am Jägertor, wo jetzt ſchon
Verwundete untergebracht ſind, ſollen als Lazarett
einge=
richtet und die Arbeiten dafür verdungen werden. Beim
Griesheimer Lager ſind verſchiedene Arbeiten nötig
ge=
weſen. Die elektriſche Beleuchtung wurde der hieſigen
Firma Lange übertragen, die Drahtzäune an Brückner=
Darmſtadt und Hoffmann=Griesheim. Ebenſo werden
dort auch Gasleitungen ausgeführt. Von Herrn
Regie=
rungsbaumeiſter Lincke, der die Bauten des neuen
Garni=
ſonlazaretts und der neuen Kaſernen leitet, wurde in
Er=
fahrung gebracht, daß die Abſicht beſteht, das neue
Gar=
niſonslazarett innerhalb kürzeſter Friſt fertigzuſtellen. Das
Wirtſchafts= und Maſchinenhaus iſt im Bau und wird von
dem hieſigen Bauunternehmer Hinkel ausgeführt. Alle
Innenarbeiten: Weißbinder=, Glaſer=, Tiſchler= Schreiner=,
Spengler= und Inſtallationsarbeiten für ſämtliche Bauten
des Lazaretts werden noch oder ſind ſchon ausgeſchrieben
und verdungen. Herr Baumeiſter Lincke, der ſelbſt
Darm=
ſtädter Kind iſt, iſt darauf bedacht, die Arbeiten tunlichſt
den hieſigen Gewerbetreibenden zuzuführen; doch ſei er
wegen des knappen Kredits an die Einhaltung der
Vor=
anſchlagsbeträge gebunden. Da die Arbeiten mit
aller=
größter Beſchleunigung fertigzuſtellen ſind, ſei es ihm nicht
möglich, die von der Stadtverwaltung vorgeſchlagene
Kürzung der Arbeitszeit und Verteilung in Arbeitsſchichten
zu berückſichtigen.
Kreis bauamt. Von Herrn Kreisbauinſpektor
Baltz wurde in Erfahrung gebracht, daß die
Wegeunter=
haltungsarbeiten wieder aufgenommen werden ſollen, und
vor allen Dingen, daß die Chauſſierung des Dreiſchläger=
Weges zur Verbindung des Weges an der Faſaneriemauer
mit Kranichſtein, ſogleich zur Ausführung gebracht werde.
Die Ausſchreibung iſt erfolgt.
Eiſenbahnverwaltung. Die
Eiſenbahndirek=
tion Mainz hat die hieſigen Betriebsämter angewieſen, mit
den unterbrochenen Erdarbeiten am alten Bahnhof
wie=
der beginnen zu laſſen. Die Arbeiten, die an den
Unter=
nehmer Minthe vergeben ſind, ſollen in etwa acht Tagen
wieder aufgenommen werden, vorwiegend mit
maſchinel=
lem Betrieb, bei dem aber eine große Anzahl
Beſchäfti=
gungsloſer Verwendung finden kann und ſoll. Das
Tief=
bauamt wird, in Verbindung mit dem
Eiſenbahnbetriebs=
amt, die Einebnungen vor dem alten Lagerhaus
vorneh=
men, ebenſo die Anſchüttung der Landwehrſtraße und der
Pallaswieſenſtraße durch bereitliegende Erdmaſſen. Auch
dieſe Arbeiten ſind von Hand vorzunehmen. Anſchließend
an die Erdbewegungsarbeiten wird ſich auch die
Abtrag=
ung des Odenwaldbahndammes, die gleichfalls durch
Minthe auf maſchinellem Wege vorgenommen werden ſoll,
empfehlen. Hier bietet die Einfüllung der
Wagen und der Abbruch der verſchiedenen
Straßenüber=
führungsbauwerke genügend Gelegenheit zur
Beſchäfti=
gung Arbeitsloſer. Der Bau der neuen
Gürtel=
linie Darmſtadt=Oſt-Kranichſtein wo große
Erdbewegungen erforderlich werden, wird gleichfalls
dem=
nächſt in Angriff genommen werden. Beim Bahnhof
Kranichſtein ſoll ein Beamtenhaus und ein
Güter=
ſchuppen alsbald errichtet werden. Außerdem iſt Auftrag
gegeben worden, daß die ſämtlichen eingeſtellten
Unter=
haltungsarbeiten der Eiſenbahnverwaltung wieder
auf=
genommen werden ſollen. Ebenſo werden die Arbeiten am
Gebäude des alten Main=Neckar=Bahnhofes wieder
fort=
geführt. Inſtallationen, Schreinerarbeiten uſw. ſind
hieſi=
gen Unternehmern, wie Riedlinger, Jacobi uſw.,
über=
tragen.
Eine Anzahl Fabrikbetriebe die eingeſtellt
waren, haben die Arbeit wieder aufgenommen; doch ſind
hier noch eine erhebliche Zahl von Arbeitsloſen
zurück=
geblieben.
Was die Beſchäftigung von weiblichen
Arbeitsloſen anbetrifft, ſo ſind vor allem die
Be=
mühungen der Frauenabteilung des Arbeitsamtes und
der „Frauenhilfe im Kriege” lobend anzuerkennen. Die
Bewegungen auf dem weiblichen Arbeitsmarkte werden
von dem Arbeitsamt als wenig über die normalen
Ver=
hältniſſe gehend bezeichnet. Beiſpielsweiſe werden an
arbeitſuchenden Dienſtboten 418 und an offenen Stellen
462 verzeichnet. Waſch=, Putz= und Lauffrauen ſind mehr
gefragt als angeboten. Schlecht verſorgt ſcheinen die
kauf=
männiſchen Angeſtellten, bei denen 82 Angebote vorliegen,
aber nur acht offene Stellen. Die Dienſtbotenabteilung
des Marthahauſes verzeichnet 196 Arbeitſuchende und 156
offene Stellen.
Die Heimarbeiterinnen ſind gut mit Aufträgen
verſorgt. Insbeſondere hat hier die Militärverwaltung
große Beſtellungen für Anfertigung von Drillichanzügen
und Fauſthandſchuhen in Ausſicht geſtellt, die in den
nächſten Tagen zum Auftrag kommen werden. Beſondere
Anerkennung verdienen die Bemühungen des Herrn
Kom=
merzienrats Göbel und ſeiner Gemahlin zur Einrichtung
einer Strickabteilung. Sie hat ihre Tätigkeit am 27. vor.
Monats aufgenommen, und es werden ungefähr 150
Frauen zurzeit ſchon gegen Bezahlung beſchäftigt. Die
Mittel werden zum Teil durch die Arbeitgeber und zum
Teil durch die Stadt aufgebracht, und es können hierbei
vorausſichtlich 200 Frauen auf längere Zeit Verwendung
finden. Dagegen ſcheint die Beſchäftigung der
Haus=
ſchneiderinnen zurzeit noch ſehr unzureichend zu ſein.
Den Beſtrebungen, der Arbeitsloſigkeit tatkräftig
ent=
gegenzuwirken, wird von allen Seiten großes Verſtändnis
entgegengebracht. Die Arbeitgeber ſind darauf
aufmerk=
ſam gemacht worden, daß ſie ſich wegen Einſtellung
Arbeitsloſer an das hieſige Arbeitsamt wenden möchten.
Wenn auch augenblicklich nicht in vollem Umfange allen
Wünſchen entſprochen werden kann, ſo zeigen doch die
vor=
ſtehend aufgeführten Erhebungen, daß für die nächſte
Zu=
kunft im allgemeinen ausreichende Beſchäftigung möglich
iſt, abgeſehen von einigen (oben genannten) Berufen, für
die es immer ſchwer fallen wird, in der eigenen Branche
genügend Beſchäftigung zu finden.
Kunſtnotizen.
lleber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Crwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Ein
ſehr ſpannendes und raffiniert entworfenes Filmſtück iſt
„Das Gelübde” ein Cines=Film, welches ab heute zur
Vorführung gelangt. Die Hauptdarſtellerin iſt eine
faſzi=
nierende, ſchöne Frau, aber auch die männlichen Rollen ſind
in erſten Händen. Der Film, dem eine packende
Hand=
lung zugrunde liegt, iſt ſo recht nach dem Geſchmack des
Kinopublikums und dürfte in allen Kreiſen die größte
Anerkennung finden. Eine Senſation allererſten Ranges
iſt der zweite Schlager: „Strafgefangene Nr. 131‟ Der
darin vorkommende große Zuchthausbrand iſt mit einer
ſolchen Geſchicklichkeit inſzeniert, das Spiel ſo lebenswahr,
daß der Beſchauer aus der Spannung nicht herauskommt.
Das übliche Beiprogramm vervollſtändigt den
hochinter=
eſſanten Spielplan. — Ab Dienstag gelangt der große
Kunſtfilm in 4 Akten „Der Shylock von Krakau”, mit dem
berühmten Shylock=Darſteller Rudolf Schildkraut in
der Hauptrolle, zur Vorführung. Freunde eines wirklich
erſtklaſſigen Kino=Schauſpiels ſeien ſpeziell darauf
auf=
merkſam gemacht. (S. Anz.)
Gießen, 18. Sept. (Kriegsgefangene.) Auch
hier werden in den nächſten Tagen Kriegsgefangene
unter=
gebracht werden. Man rechnet mit 10000 Mann, für die
auf dem Trieb Unterkunft geſchaffen wird. Der
Bevölke=
rung wurde deswegen dringend die Schutzimpfung
gegen Blattern empfohlen. Das iſt zugleich eine
wirkſame Warnung an die Neugierigen, ſich nicht ſo an
die Gefangenen heranzudrängen.
Reich und Ausland.
Wiesbaden, 18. Sept. Dem Maurer Lautz aus
Rambach wurde geſtern bei Arbeiten in der Vereinsbank
in Wiesbaden durch eine mehrere Zentner ſchwere
Eiſen=
tür der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Tod
trat ſofort ein.
Waldhof (Baden), 18. Sept. Nach einer bei der
Zell=
ſtoff=Fabrik Waldhof eingegangenen telegraphiſchen
Nach=
richt ſind in Tilſit die Fabrik= und Wohngebäude der
Ge=
ſellſchaft vollſtändigunverſehrt und irgend welche
Verluſte nicht eingetreten. Auch aus Rußland ſind
die Nachrichten, ſowohl was die Fabrik wie das Befinden
der Beamten anbelangt, durchaus beruhigend.
Kopenhagen, 18. Sept. Berlinske Tidende meldet
aus London: Das Parlament vertagt ſich morgen bis
zum 18. Oktober. Die Homerulebill und die Bill
zur Entſtaatlichung der Kirche in Wales werden Geſetz,
Sie treten jedoch auf Grund des Aufſchubgeſetzes erſt nach
dem Kriege in Kraft.
Bukareſt, 18. Sept. An Stelle des nach Berlin
ab=
gereiſten deutſchen Geſandten Frhrn. Dr. von
Waldthauſen wird während deſſen Abweſenheit der
Geſandte v. d. Buſche, der heute hier eingetroffen iſt
die Geſchäfte leiten.
Konſtantinopel, 18. Sept. Zwei türkiſche Beamte der
ottomaniſchen Poſt, die überführt wurden, an einige
Mitglieder des Miniſterrats aus dem Auslande abgeſandte
Briefe unterſchlagen und den Inhalt dem wegen
Er=
mordung des Großweſirs Mahmud Schefket Paſcha zum
Tode verurteilten Scherif Paſcha in Paris mitgeteilt zu
haben, der ſie dann in einer periodiſchen Druckſchrift
ver=
öffentlichen ließ, wurden dafür, ſowie wegen anderer
umſtürzleriſcher Machenſchaften zum Tode
verur=
teilt. Die Strafe iſt heute vollſtreckt worden.
Stimmen aus dem Dublikum.
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon
tinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgejetzes in voilem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Jn
aufe des Vorſommers wurde vom
Gas=
werk zum
ug von Gas zu billigeren Preiſen
einge=
laden. G!
tig erbot ſich das ſtädtiſche Gaswerk, die
Einrichtungn entgeltlich ausführen zu laſſen. Einſender
dieſes erhielt im Monat Juni auf ſeinen
trag einen
Gasmeſſer, für den monatlich 21 Pfg. V.
zu
entrich=
ten ſind. Für das Aufſchrauben wurden e 1,05 M
gegen quittierte Rechnung erhoben.
Die Direktion der Gas= und Waſſerwerke
bemerkt zu vorſtehender Zuſchrift zur Aufklärung
folgen=
des: In vorliegendem Falle ſcheint ein Mißverſtändnis
des Einſenders vorzuliegen, dem der Unterſchied zwiſchen
den Anſchlußleitungen von Rohrnetz bis in das
Grund=
ſtück und den Leitungen zu den einzelnen Wohnungen
nicht bekannt zu ſein ſcheint. Es ſind dreierlei
Leitungen=
zu unterſcheiden: a) die Zuleitungen von der Straße bis
in die Hofreiten; b) die Steigleitungen in den
Gebäu=
den zur Verteilung des Gaſes nach den einzelnen Wohe
nungen uſw. mit den Gasmeſſern; e) die Innenleitungen
in den einzelnen Wohnungen uſw. Bisher wurden ſämt
liche Leitungen auf Koſten des Hausbeſitzers hergeſtellt
und zwar a und b vom Gaswerk, e von Privatinſtallag
teuren. Seit 1. April ds. Js. werden die Zuleitungena
bis zu einer Länge von 10m auf Koſten der Stadt
hergeſtellt.
Ferner werden ſeit 1. April ds. Js. von der Stadt
koſtenlos in Kleinwohnungen uſw.
Münzgas=
meſſeranlagen hergeſtellt, die aus einem Münzgasmeſſer,
den Leitungen innerhalb der Zimmer uſw. und der dorh
benötigten einfachen Lampen, Kocher und Plätteiſen
be=
ſtehen. Als Entgelt dafür wird ein höherer als der
ge=
wöhnliche Gaspreis erhoben, und zwar werden für 10 Pfg=
600 Liter Gas geliefert, entſprechend einem
Kubikmeter=
preis von 16¾ Pfg. gegenüber dem gewöhnlichen Preis
von 14 Pfg. Der Herr Einſender iſt vielleicht durch die
beiden Neuerungen zu der Annahme verleitet, daß er fürl
Gasanſchluß mit Setzen des Gasmeſſers nichts zu
be=
zahlen habe.
Für Gasmeſſer wird in der Regel nach wie vor einel
monatliche Miete erhoben, nur bei Münzgasmeſſern
(Automaten) iſt die Miete im Gaspreis enthalten.
Handel und Verkehr.
— Stand der Darmſtädter Volksbank, e.
m. b. H., am 31. Auguſt 1914. Aktiva. 1. a) Kaſſa,
Sorten und Kupons M. 87 202.95; b) Guthaben bei der
Reichsbank und dem Poſtſcheckamt M. 22182.25. Zuſ
M. 109 385.20. 2. Wechſel= u. Deviſen=Konto M. 326057.34a
3. Bankverkehr=Konto M. 1 108 786.21. 4. Lombard=Kontol
M. 362 391.20. 5. Effekten=Konto M. 548.074.44. a)
in=
ländiſche Staatspapiere Nom. M. 306 000.—; b) ſonſtige
bei der Reichsbank und anderen deutſchen Notenbanken
be=
leihbare Wertpapiere M. 241 200.—; c) ſonſtige Wertpapiere
M. 86600.—. 6. Konto=Korrent=Konto (ſämtlich gedeckt)
M. 2 948 059.25. 7. Vorſchuß= und Vorſchußwechſel=Konto=
M. 630 962.58. 8. Beteiligung am Schutzverein für Nieder=
Modau M. 3000.− 8a. Haus= und Immobilien=Konto
M. 306 057.99. 9. Mobilien=Konto M. 153.20. 10.
Schrank=
fächer=Konto M. 1188.75. 11. Haus= und Immobilien=
Unterhaltungskoſten=Konto M. 1886.33. 12.
Verwaltungs=
koſten=Konto M. 48 765.97. Sa. M. 6 394 768.46. —
Paſſiva. 1. Geſchäftsanteil=Konto M. 1 426 127.43g
2. Reſervefonds=Konto I M. 368 513.66. 3. Reſervefonds=
Konto II. Effekten und Immobilien=Reſerve M. 117903.32m
4. Delkredere=Konto M. 50000.— 5. Penſions= und
Unter=
ſtützungsfonds=Konto M. 202231.46. 6. Darmſtädtern
Volksbank=Stiftungsfonds=Konto M. 12 500.—. 7
Darmſtädter Volksbank=Stiftungsfonds=Zinſen=Kontol
M. 166.65. 8. Hypotheken=Konto M. 66000.—. 9.
Akzep=
taionen= und Aval=Konto M. 125 700.—. 10.
Bank=
verkehr=Konto M. 4740. 28. 11. Konto=Korrent=Kontol
M. 207 537.33. 12. Sparkaſſen= und Scheck=Kontol
M. 3 654 176.86. 13. Dividende=Konto M. 4616.31.
Zinſen=Konto M. 151 175.13. 15. Verſchiedene Beiträge
und Vergütungen M. 3 380.03. Sa. M. 6 394 768.46a
Umſchlag im Auguſt M. 4248 196.94. Zahl der
Mit=
glieder 1956.
Landwirtſchaftliches.
— Frankfurt a. M., 17. Sept. (Viehhof=
Marktbericht.) Auftrieb: 167 Rinder (20 Ochſen,4
Bullen, 143 Kühe), 934 Kälber, 155 Schafe, 1716 Schweine.
Preis per Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) ind
Mark: Kälber: a) 48—52 (80—86), b) 44—48 (75—81)
C) 40—43 (68—73), d) 34—38 (58—64). Schafe: a) 40—41
(88—90), b) 30—34 (75—80). Schweine: a) 45—48 (58
bis 60), b) 45—47 (56—58), c) 46—48 (58—60) d) 46—48
(58—60). Marktverlauf: gedrückt; Schweine Ueberſtand.
Vermiſchtes.
— Der Verband deutſcher kaufmänniſcher
Genoſſenſchaften e. V., Berlin, dem die überwiegende
Mehrzahl der deutſchen Einkaufsgenoſſenſchaften der
Kolonialwarenhändler angeſchloſſen iſt, ſucht unter den
Mitgliedern ſeiner Verbandsvereine neuerdings durch
Rundſchreiben und mit Hilfe ſeiner Verbandszeitung
da=
hin zu wirken, daß die Lebensmittelhändler die jetzige
Zeit wahrnehmen, um ihre Kundſchaft von der ganz
un=
gerechtfertigten Bevorzugung ausländiſcher Waren
abzu=
bringen und ſie davon zu überzeugen, daß deutſchel
Waren faſt immer gleichwertig, vielfach ſogar beſſer ſind.
Da zudem der Preis meiſt niedriger iſt als bei den
aus=
ländiſchen Waren, liegt wirklich kein Grund vor, das Geld
ins Ausland zu tragen. Nachgewieſenermaßen mußten
bisher viele Waren, die in Deutſchland hergeſtellt wurden,
erſt ins Ausland gebracht, dort mit ausländiſchen
Waren=
zeichen verſehen und als ausländiſche Waren wieder
eingeführt werden, weil weite Kreiſe der Kundſchaft nur=
Intereſſe für ausländiſche Warenhatten. DenHauptverdienſt
ſteckte natürlich unverdienterweiſe das Ausland ein.
Das=
muß anders werden! Der Kleinhändler muß hier
aufklärend wirken! Wie von unſeren wackeren Soldaten
auf dem Schlachtfelde, ſo muß auch hier der Sieg über
ein altes Nationalübel, den Auslandkultus, errungen
werden. Darum muß jeder deutſche Kleinhändler eine
Ehre dareinſetzen, möglichſt nur deutſche Waren zu führen,
durch deren Verkauf er nicht Gefahr läuft, die
Kriegs=
kaſſen unſerer Feinde zu füllen. Wenn je die Kundſchaft
geneigt war, dieſen Beſtrebungen Verſtändnis
entgegen=
zubringen, dann iſt dies jetzt der Fall.
Literariſches.
— Lazarettbilder. Aus dem Tagebuch der
Vor=
ſteherin eines Sanitätsvereins im Kriegsjahre 1870—71
von M. Weber. Dritte, mit einem Geleitwort von
Ge=
neraloberarzt a. D. Dr. Migeod=Leipzig verſehene
Auf=
age. 0.60, gebunden 1.—. Möchten dieſen anſpruchsloſen
aber packenden Schilderungen großen Heldenmutes, ſtillen
Duldens und tief erſchütternder Tragik dazu beitragen,
daß noch mehr Frauen, namentlich auch die beſſeren
Stände ſich dem ernſten und erhebenden Dienſte der
Krankenpflege widmen. Ein Teil des Reinertrages dieſer
Broſchüre fließt dem Roten Kreuz zu.
In dieſen Tagen, wo Deutſchland ſeine ganze
nationale Exiſtenz einſetzt, fühlt jeder den Wunſch, ſich von
dem großen einzigartigen Weltvorgang, in deſſen Schoße
Lielleicht eine völlig neue, ungeahnte Zukunft ruht, nichts
verloren gehen zu laſſen. Dieſem Verlangen kommt die
Zeitſchrift „Der Völkerkrieg” (Verlag von Julius
Hoff=
mann, Stuttgart) entgegen. Die einzelnen Hefte, die im
Abſtand von 8—14 Tagen aufeinander folgen, bilden eine
ſorgfältig gegliederte, lückenloſe Chronik der Ereigniſſe
Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Seite 5.
ſeit der Ermordung des öſtereichiſchen Thronfolgers, an
den Höhenpunkten durch Stimmungsbilder und packende
Schilderungen von Augenzeugen lebendig veranſchaulicht.
Sie bringen die wichtigſten Dokumente im Wortlaut,
ferner Aufſätze und Briefe aus der Feder bedeutender
Perſönlichkeiten, die im Felde ſtehen oder von der Heimat
aus den Gang der Dinge verfolgen. Die Zeitſchrift, die
ſpäter ein abgeſchloſſenes Ganzes bilden ſoll, wird für
jeden, der die Geſchichte dieſes Krieges ſtudieren will, ein
unentbehrliches Quellwerk ſein. Zunächſt werden 20 Hefte
zum Preiſe von je 30 Pf. erſcheinen.
Letzte Nachrichten.
Neue Erfolge.
* Großes Hauptquartier, 18. Sept. (W. T. B.)
Zur Ergänzung der Meldung von geſtern abend: Das
franzöſiſche 13. und 4. Armeekorps und Teile
einer weiteren Diviſion ſind geſtern ſüdlich Noyon
entſcheidend geſchlagen worden und haben
mehrere Batterien verloren. Feindliche Angriffe gegen
verſchiedene Stellen der Schlachtfront ſind blutig
zuſam=
mengebrochen, ebenſo iſt ein Vorgehen franzöſiſcher
Al=
penjäger am Vogeſenkamm im Breuſchtal zurückgewieſen
worden.
Bei Erſtürmung des Chateau Brimont bei
Reims ſind 2500 Gefangene gemacht worden; auch
ſonſt wurden in offener Feldſchlacht Gefangene und
Ge=
ſchütze erbeutet, deren Zahl noch nicht zu überſehen iſt.
Unſer Oſtheer ſetzt ſeine Operationen im
Gouver=
nement Suwalki fort. Teile gehen auf die Feſtung
Oſo=
wiez vor.
* Die Frankf. Ztg. ſchreibt hierzu: Die Nachricht,
daß zwei franzöſiſche Armeekorps und Teile einer weiteren
Diviſion bei Noyon entſcheidend geſchlagen
und andere Angriffe der Franzoſen gegen unſere neue
Schlachtfront an der Aisne blutig abgewieſen worden
ſind, hat die gewaltige Spannung gelöſt, in die uns das
Bewußtſein, daß unſere Truppen in einem ſchweren und
aufreibenden Kampf ſtehen, nicht zuletzt aber auch — trotz
aller Zuverſicht — der widerwärtige Eindruck der
phan=
taſtiſchen Lügenmeldungen unſerer Feinde, verſetzt hat.
Die franzöſiſche Armee hat in den letzten Tagen Großes
geleiſtet. Nach einem wohldurchdachten Rückzug, zu dem
ſie der wuchtige Einfall unſerer Truppen im Nordweſten
Frankreichs gezwungen hat, der aber unter dem
unge=
heueren Druck unſerer Verfolgung zu einer wilden Flucht
geworden iſt, haben ſich die franzöſiſchen Truppenmaſſen
nochmals zuſammengerafft und den Verfolgern
entgegen=
geworfen. Auf unſerem rechten Flügel, der weit
vorge=
drungen war, hatten ſie Glück und die deutſche
Flügel=
armee mußte ſich eilig einer Umgehung entziehen. Der
Rückzug iſt meiſterhaft durchgeführt worden: in großartiger
Ordnung ſind unſere Diviſionen in gewaltigen Märſchen
in Stellungen zurückgegangen, die nicht nur Schutz vor
jeder weiteren Gefährdung unſerer Flanke boten, ſondern
die ſo gewählt waren, daß die mühſam nachdringende
franzöſiſche Flügelarmee beim erſten Zuſammenſtoß
ent=
ſcheidend geſchlagen werden konnte. Nahezu zweieinhalb
Armeekorps ſind in dieſem aKmpf zuſammengebrochen.
Dieſer Erfolg iſt von der größten Bedeutung. Mit einem
Schlag hat ſich unſere Lage ganz erheblich gebeſſert und
zugleich wird man den moraliſchen Erfolg unſeres Sieges
nicht hoch genug einſchätzen dürfen, weil die Franzoſen
— das geht aus ihren letzten Berichten und Betrachtungen
klar hervor — feſt davon überzeugt waren, auf ihrem
linken Flügel bereits gewonnenes Spiel zu haben. Ja,
ſie hofften ſogar, ihr Durchbruch müſſe die allgemeine
Flucht der geſamten deutſchen Armee zur Folge haben,
wollte dieſe nicht Gefahr laufen, von ihren Rückzugslinien
abgeſchnitten zu werden. Dieſe Hoffnung iſt nun
endgül=
tig zerſtört. Der allgemeine Vormarſch der Deutſchen kann
nicht ausbleiben. Die verzweifelten Verſuche der
fran=
zöſiſchen Truppen, uns aus unſeren guten, neugewählten
Stellungen zu verjagen, ſind völlig geſcheitert. Die
Fran=
zoſen müſſen bald erſchöpft ſein, und dann iſt der
Augen=
blick gekommen, in dem uns zum zweiten Male die
Nieder=
lage unſeres gefährlichſten Gegners gemeldet werden wird.
Zum dritten Male wird er dann kein allzu ſtarkes Heer
uns entgegenſtellen können.
Wie unſere Heeresverwaltung für die
Soldaten ſorgt.
* Berlin, 18. Sept. Bei dem vorübergehenden
Eindringen der Ruſſen in Oſtpreußen waren eine große
Anzahl von Lazaretten und Krankenanſtalten völlig
ausgeplündert worden. Da nach einem hierher
ge=
langten Bericht der Erſatz des Sanitätsmaterials
und Verbandmaterials noch nicht allenthalben
durchge=
führt zu ſein ſcheint, ſendet das Kriegsminiſterium einen
Kommiſſar dorthin, dem ein mit Verbandmaterial,
ärzt=
lichem Gerät und Lebensmittel gefülltes Automobil
bei=
gegeben werden ſoll, um an Ort und Stelle ſofort alles
Fehlende für den Bedarf zu decken.
Die Verſorgung unſerer Truppen mit
warmem Unterzeug für die kalte
Jahres=
zeit gehört mit zu den
Mobilmachungsvor=
bereitungen. Warmes Unterzeug iſt ebenſo wie
Wafſen, Bekleidung, Verbandpäckchen für jeden
Ein=
zelnen in Heeresſtärke ſichergeſtellt. Zur
Vorſorge für die kalte Jahreszeit gehören vor allem
wollene Unterjacken, wollene Unterhoſen, Strümpfe,
Puls=
wärmer und Kopfſchützer. Wenn private
Samm=
lungen nebenher den gleichen Zweck verfolgen, ſo kann
das ſelbſtverſtändlich nur willkommen geheißen
werden. Die Anregung des Kronprinzen war deshalb
höchſt dankenswert, da beſonders Strümpfe und
Puls=
wärmer ja ſehr raſch verſchleißen und ſolche nie genügend
vorhanden ſein können.
Die Erkrankung des Generaloberſten
von Hauſen.
* Dresden, 18, Sept. Die Sächſiſche Staatszeitung
(Dresdener Journal) ſchreibt: Generaloberſt Freiherr
von Hauſen hat, wie ſchon früher gemeldet, das
Kom=
mando über die dritte Armee, die unter ſeiner bewährten
Führung friſche Lorbeeren an ihre Fahnen heftete, aus
Geſundheitsrückſichten niederlegen müſſen. Er iſt
an der Ruhrerkrankt und befindet ſich zurzeit zur
Wie=
derherſtellung ſeiner Geſundheit in Wiesbaden. Der
Kaiſer hat den hochverdienten Heerführer für die
Dauer der Krankheit vorübergehend von den
Kommando enthoben und ihm ein ſehr gnädiges
Allerhöchſtes Handſchreiben unter wiederholter
Anerken=
nung des ſächſiſchen Korps zugehen laſſen.
Die deutſchen Gefangenen in England.
* London, 18. Sept. Ueber die Behandlung
der deutſchen Gefangenen in England berichten
die Evening News: Die Gefangenen dürfen Billard
und Karten ſpielen, Zeitungen leſen und zur
näch=
ſten Stadt gehen, um Einkäufe zu machen. Sie erhalten
alle während der Zeit ihrer Gefangenſchaft eine beſtimmte
Summe, die der Löhnung der Soldaten entſpricht. Für
geleiſtete Arbeiten erhalten ſie Bezahlung, die ſie für ihre
Einkäufe verwenden können. Die Gefangenen erhalten
die gleichen Rationen wie alle Soldaten. Briefe und
Karten an ſie ſind portofrei. Sie können ſogar ſelbſt Briefe
und Pakete umſonſt verſchicken. Sie dürfen Beſuche
emp=
fangen und den Gottesdienſt beſuchen. Stirbt jemand im
Lager, ſo wird er mit militäriſchen Ehren wie die
Sol=
daten begraben. (Die bisherigen Berichte über die
Be=
handlung der kriegsgefangen genommenen Nichtſoldaten
lauteten weſentlich anders.)
Ein Lob des öſterreichiſchen Heeres.
* Wien, 18. Sept. Das Wiener Abendblatt meldet
aus Krakau: Ein höherer reichsdeutſcher Offizier, der
in einem hieſigen Lazarett liegt, preiſt in Worten höchſten
Lobes den Heldenmut der öſterreichiſch=
un=
gariſchen Truppen. Er ſagte: Vom Kommandeur
angefangen bis zum letzten Soldaten iſt jeder ein Held.
Man muß ſie kämpfen geſehen haben, um die gigantiſchen
Leiſtungen begreifen zu können.
Die Leitung der italieniſchen Politik.
* Rom, 18. Sept. Tribuna und Giornale d’Italia
erklären das von einigen Blättern verbreitete Gerücht, der
Miniſter des Aeußern, di San Giuliano, wolle aus
Geſundheitsrückſichten zurücktreten, für
unrich=
tig. Der Miniſter hatte einen Gichtanfall, den Profeſſor
Marchiafava als in einigen Tagen zu beheben beurteilte.
Der Miniſter hat niemals aufgehört, die Leitung der
aus=
wärtigen Politik zu führen und zwar in voller
Ueberein=
ſtimmung mit dem Miniſterpräſidenten Salandra, der
geſtern abend mit San Giuliano bei der üblichen
Kon=
ferenz in der Konſulta eine längere Unterredung hatte.
Die Tribuna dementiert ferner die Gerüchte von einem
Rücktritt des Kriegsminiſters, Generals Grandi.
Ein Wunſch der Tripel=Entente.
* Wien, 18. Sept. (Wiener Korr.=Bur.) Die
Mel=
dung der Preſſe des feindlichen Auslandes, daß
Oeſterreich=Ungarn wegen angeblicher Einleitung
von Friedensverhandlungen das Terrain
ſon=
dieren laſſe, iſt durchaus tendenziös erfunden.
Die Tätigkeit der franzöſiſchen Regierung.
* Bordeaux, 18. Sept. Der Miniſterrat unter dem
Vorſitz des Präſidenten Poincaré beſchäftigte ſich
aus=
ſchließlich mit der diplomatiſchen und der
milihä=
riſchen Lage. Die Miniſter Doumergue und
Thomſon waren abweſend: Doumergue weilt im
Marne=Gebiet, Thomſon führt im Nord=Departement und
Pas=de=Calais die Unterſuchung über die Bedürfniſſe der
Bevölkerung.
China und der Dreiverband.
* Wien, 18. Sept. Nach einem Bericht eines
Korre=
ſpondenten der Rundſchau aus Peking herrſcht dort die
größte Erregung über die Forderungen
Japans, ihm in China freie Hand zu laſſen. Dies
führte überall in China zu lebhaftem Proteſt. Von
chine=
ſiſcher Seite werden alle Gerüchte über Unruhe und
Kra=
wallen in China dementiert. Die Erregung gegen die
Ententemächte, namentlich gegen England und Rußland,
iſt im Wachſen begriffen. Man beſchuldigt
Großbritan=
nien, daß es Japan gegen China hetze, ſich auf
Koſten Chinas zu bereichern. Die Gehäſſigkeit gegen
Ruß=
land iſt darauf zurückzuführen, daß der Petersburger (?)
Stadthauptmann für die Dauer des Krieges die
Aus=
weiſung ſämtlicher chineſiſchen Kaufleuten in ſeinem
Amtsbezirk verfügte. Ueberdies behauptet man, in
Peters=
burg wäre zwiſchen Japan und Rußland jetzt
eine Vereinbarung dahin zuſtande gekommen,
wo=
nach Japan proviſoriſch und allein die
Man=
dſchurei und die Mongolei beſetze. In
Pekin=
ger Regierungskreiſen macht man keinen Hehl aus den
Sympathien für Oeſterreich=Ungarn und
Deutſchland, die in China immer ſtärker zutage tritt.
Ein engliſches Schulſchiff geſcheitert.
* London, 18. Sept. Die Admiralität gibt bekannt:
Das Schulſchiff „Fisgard Il” iſt im Kanal im
Sturm geſunken. Von der Beſatzung von 64 Mann
ſind 21 ertrunken. Das Schulſchiff „Fisgard II” wurde
in Hulk für das Maſchinenperſonal benutzt und iſt dat
alte Panzerſchiff „Invinſible‟ (Das Schulſchiff wurde
aber jedenfalls jetzt nicht als Schulſchiff benutzt,
wes=
halb die Admiralität wohl verſucht, den unangenehmen
Eindruck, den ein ſolches Unglück in England hervorrufen
muß, zu mildern.)
Ruſſiſche Lügen.
* Wien, 18. Sept. Die Zeit meldet aus Bukareſt:
Der ruſſiſche Generalſtab fährt fort, Rumänien mit
Lü=
genmeldungen zu überſchwemmen. So wurde
ein Telegramm des Großfürſten Nikolai Nikolaijewitſch
verbreitet, die ruſſiſchen Koſaken wären ſchon vor
Kron=
ſtadt (in Siebenbürgen, unweit der rumäniſchen Grenze)
angekommen. Das Blatt Diminiaba veröffentlichte dieſe
Nachricht durch Extrablatt. Aus dem Kronſtadt
benach=
barten Sinaja wurde dem Blatt entrüſtet mitgeteilt, daß
dort die größte Ruhe herrſche, wodurch die ruſſiſche Lüge
zutage trete. Diminiata erklärte am nächſten Tage, ſie ſei
das Opfer einer abſichtlichen Myſtifikation, was nicht zum
erſtenmal, ſondern wiederholt geſchehen ſei, daß der
ruſſiſche Geſandte lügenhafte Nachrichten in die Welt
ge=
ſetzt habe.
Bulgarien und Griechenland.
* Sofia, 18. Sept. (Agence Bulgare.) Die
grie=
chiſche Preſſe führt ſeit einiger Zeit eine heftige
Verleum=
ungskampagne gegen den bulgariſchen Generalkonſul in
Saloniki. Dieſer Feldzug, der mit der Erklärung der
helleniſchen Regierung, daß ſie freundſchaftliche
Beziehungen zwiſchen Bulgarien und
Grie=
henland wünſche, in Widerſpruch ſteht, ruft einen ſehr
ſchlechten Eindruck hervor. — In Ausführung von
Schrit=
ten, die die bulgariſche Regierung gemacht hat, rechnet man
darauf, daß die griechiſche Regierung den Auftrag der
Freilaſſung der noch in Griechenland zurückgehaltenen
Kriegsgefangenen und in Haft gehaltenen
Zivilbevölke=
rung erfüllen wird. Diejenigen Zivilperſonen, die in
den Gefängniſſen Altgriechenlands gefangen ſind, werden
dem bulgariſchen Geſandten und diejenigen, die in den
Gefängniſſen Neuſerbiens gefangen ſind, dem
General=
konſul in Saloniki ausgeliefert werden.
* Berlin, 18. Sept. Der Börſenvorſtand
er=
läßt folgende Bekanntmachung: Alle vor dem 31. Juli
ab=
geſchloſſenen und noch nicht erfüllten Zeitgeſchäfte
in ausländiſchen Valuten ſind nach
Wieder=
aufnahme der Börſennotiz für die betreffenden
Deviſen zu erfüllen, früheſtens jedoch, nachdem ein etwaiges
Moratorium in dem betreffenden ausländiſchen Staate
abgelaufen iſt. Der Erfüllungstag wird ſeinerzeit von
dem Börſenvorſtand feſtgeſetzt werden. Bezüglich der
Ge=
ſchäfte in Valuten derjenigen Länder, mit denen wir uns
im Kriegszuſtande befinden, ſoll der Zeitpunkt der
Er=
füllung durch einen beſonderen nach Friedensſchluß zu
faſſenden Beſchluß des Börſenvorſtandes geregelt werden.
* Wiesbaden, 18. Sept. Die Stadt Wiesbaden
ſtellte für die Notleidenden in Oſtpreußen 20000
Mark bereit, der Landesausſchuß beſchloß, 30000
Mark bereit zu ſtellen.
* Aachen, 18. Sept. Der hier erſcheinende
Volks=
freund gibt jetzt eine tägliche Ausgabe in deutſcher
und in franzöſiſcher Sprache heraus, mit der
Abſicht, der Wahrheit auch in Belgien Eingang zu
ver=
ſchaffen.
* Dresden, 18. Sept. Der König hat dem
Kronprinzen Georg und dem Prinzen Friedrich Chriſtian
das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Albrechtsordens verliehen.
Der Kaiſer hat dem Kronprinzen Georg und dem
Prinzen Friedrich Chriſtian das Eiſerne Kreuz
2. Klaſſe verliehen und dem König geſtern hiervon
Mit=
teilung gemacht.
* Halle, 18. Sept. Nach dem Berl. Lokalanz. iſt
geſtern der ruſſiſche General Martos, der den Befehl
gab, die von ſeinen Truppen beſetzten Ortſchaften
Oſt=
preußens zu verbrennen und die männlichen
Ein=
wohner zu erſchießen, hier gefeſſelt eingebracht
worden. Er kommt vor ein Kriegsgericht. —
Ver=
ſchiedene Blätter machen kein Hehl aus ihrem Wunſche,
daß möglichſt prompte Juſtiz geübt wird.
* Wien, 18. Sept. Das Fremdenblatt ſchreibt zu der
Verabredung über den Austauſch von Liſten der
Kriegsgefangenen zwiſchen Deutſchland, England
und Frankreich: Wie verlautet, erfolgte eine ähnliche
Ver=
abredung auch zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
den oben erwähnten Staaten durch Vermittelung der
Ver=
einigten Staaten.
* Peſt 18. Sept. Die Stadt Arad beſchloß in
einer unter dem Vorſitz des Obergeſpans einberufenen
außerordentlichen Generalverſammlung einſtimmig mit
großer Begeiſterung, einen der ſchönſten Plätze der Stadt
„Kaiſer Wilhelm II.=Platz” zu benennen.
* Rom, 18. Sept. Die Agenzia Stefani meldet: Die
ausländiſche Blättermeldung, daß Italien in Valona
Truppen gelandet habe, oder im Begriff ſei, eine
Lan=
dung vorzunehmen, entbehrt jeder Begründung.
Verluſtliſte (aus Nr. 26).
Infanterie=Regiment Nr. 47 (Poſen und Schrimm).
1. Kompagnie: U.=Off. d. Reſ. Geiß, Uſenborn, Kr.
Büdingen, ſchw. verw.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 99 (Straßburg i. E.)
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Ltn. d. Reſ. Otto Köhler,
Heimers=
heim, Kreis Alzey, tot.
Infanterie=Regiment Nr. 136 (Straßburg i. E.)
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Feldw. Schember, Ortenberg, Kr.
Büdingen, verw.; 3. Kompagnie: Vizefeldw. d. Reſ.
Keſſel, Beſſungen, Kr. Darmſtadt, I. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 142 (Müllheim i. Baden)
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Musk. Franz Kempf I., Worms,
verw.; 7. Kompagnie: Leutn. Walter Ziemſſen,
Worms, tot.; Musk. Heinrich Halblaub, Hemsbach
bei Weinheim, I. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 143.
III. Bataillon, Mutzig.
12. Kompagnie: Vizefeldw. d. Reſ. Karl Egger,
Mainz, tot.
Ulanen=Regiment Nr. 6 (Hanau).
3. Eskadron: Stabsveterinär Karl Schmidt, Höchſt,
Kr. Büdingen, ſchw. verw.
Pionier=Regiment Nr. 25 (Mainz).
2. Feldkompagnie: Pionier Peter Weigand aus
Arheilgen, Kreis Darmſtadt, l. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 112 (Mülhauſen i. E.)
Reſ. Adam Dörſam, Großſachſen, Kr. Weinheim,
bisher vermißt, iſt im Lazarett.
Dragoner=Regiment Nr. 14 (Colmar i. E.)
Gefr. d. Reſ. Friedrich Huber I., Worms, bisher
vermißt, iſt im Lazarett.
Leib=Dragoner=Regiment Nr. 24 (Darmſtadt).
Dragoner Ferdinand Schmidt (Schmitt) II.,
Schimbsheim, Kr. Oppenheim, bisher vermißt, iſt bei der
Truppe wieder eingetroffen; Dragoner Ludwig
Schu=
macher, Wimitzweiler, Kreis Ottweiler, bisher vermißt,
iſt bei der Truppe wieder eingetroffen; Dragoner
Her=
mann Ottenbacher aus Mannheim, bisher vermißt,
iſt bei der Truppe wieder eingetroffen.
Für unſere Krieger!
Gehäkelte Leibbinde.
Für Frauen, die lieber häkeln als ſtricken, kann
nach=
ſtehende Arbeit empfohlen werden: Bedarf: 80 Gramm
Wolle Nr. 18/5, eine Holznadel von 2 Zentimeter im
Umfange.
Tuneſiſcher Häkelſtich.
4 Maſchen Anſchlag, an jeder Reihe am Anfang und
Ende 1 Maſche aufnehmen, bis 20 Maſchen auf der Nadel.
18 Reihen glatt, dann 8 Maſchen auf die Nadel nehmen,
viermal um die Nadel ſchlagen, 4 Maſchen liegen laſſen,
dann die Reihe zu Ende häkeln. Hierdurch entſteht eine
kleine Oeffnung, die ſpäter noch umhäkelt wird und als
Durchzug für das Bindeband dient. Weiter 14 glatte
Reihen, dann 9 Maſchen auf die Nadel nehmen, 1 Maſche
aufnehmen, 2 Maſchen glatt, 1 Maſche aufnehmen und die
Seite o.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
letzten 9 Maſchen häkeln. So weiter, bei jeder Reihe
zwickel=
artig aufnehmen, bei einem Rand von 9 Maſchen hüben
und drüben. Wenn im ganzen 60 Maſchen erreicht ſind,
werden vier Reihen glatt gearbeitet, dann die Maſchen
auf=
gehoben bis auf die letzten 9, zurück gearbeitet, die letzten
9 Maſchen auf der Nadel gelaſſen, dann wieder vorwarts
gehäkelt bis ans Ende der Reihe und zurück. Noch drei
Reihen glatt und eine Reihe wie vorher. Dies wiederholt
ſich im ganzen ſiebenmal und ſchließt mit vier glatten
Reihen ab. Hierdurch wird unten und oben der 9 Maſchen
breite Rand um 7 Reihen enger und ein guter Anſchluß
der Binde erzielt. Nun beginnt das zwickelartige
Ab=
nehmen, wie vorher aufgenommen wurde, bis auf 20
Ma=
ſchen. 32 glatte Reihen, dann hüben und drüben je eine
Maſche abnehmen, bis auf 4 Maſchen. Das Ganze
rings=
um mit einer Reihe feſter Maſchen abſchließen. Die ſpitzen
Enden zur Sicherheit mit Baumwollſchnur links beſetzen
und 75 Zentimeter lange Bänder derſelben Schnur
an=
nähen. — Fuchsſtraße 10, mittlerer Stock, kann ein fertiges
Muſter angeſehen werden.
Einer Anregung Folge gebend, werden
Extraplätter, wir die Extrablätter zum Mindeſtpreis
von 5 Pfg. zugunſten der Hinterbliebenen von
Kriegsteilnehmern abgeben.
4. Dutttung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von
Kriegs=
teilnehmern und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
Spielkaſſe 12.86 M., Ungenannt von einem
Dienſt=
boten 30 M., Frau Hottes 10 M., Prof. Dr. Greim und
Mathilde Greim 15 M., Frau Dr. Neidhard 20 M.,
Prof. Dr. Stoltz 20 M., Frau Herm. Löb Wwe. 25 M.,
T. Lautenberger 10 M., Frau Oberförſter Laubenheimer
20 M., Ungenannt 1 M., H. S. (mein erſter Verdienſt)
4 M., Frau Hofrat Edward 100 M., zuſammen 267.86 M.,
hierzu die bereits veröffentlichten 1365.63 M., insgeſamt
1633.49 Mark.
11. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für Kriegsnotleidende in Oſtpreußen
weiter folgende Beträge abgegeben:
Frl. L. D. 20 M. F. Jacobi, Kommerzienrat, 50 M.,
Gg. Schmidt, Apotheker, 15 M., Ungenannt 15 M., Frau
von Cronenbold 100 M., Rechnungsrat Barz 10 M.,
Prof. Dr. Ihne 10 M., Poſtdirektor a. D. Schnittſpahn
10 M., Anna Lindenſtruth, Privatin, 10 M., E. Friedrich
20 M., F. Fink 20 M., Gg. Wenzel 5 M., Ungenannt
5 M., Geh. Baurat Prof. Pützer 25 M., Hilde Mattern
4 M., Liebesgaben aus der Pfarrei Arheilgen 41,07 M.,
W. Z. 5 M., zuſammen 365,07 M., hierzu die bereits
veröffentlichten 5253 M., insgeſamt
5628,07 M.
Sünfte Liſte der Gaben für Kriegszwecke an das
*½ Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt.
N. N. 3 M., Fr. v. Bellersheim 50 M., Für verkaufte
Schmuckſachen 70 M., Rat H. Sonne 10 M., Aus
Stock=
hauſen 80 M., Stadtpfarrer Bernbeck in Michelſtadt 5 M.,
Frl. Gottwald in Michelſtadt 10 M., Fr. Gottwald in
Michel=
ſtadt 15 M., Fr. Raufert in Michelſtadt 10 M., Fräulein
Blumenſchein in Michelſtadt 5 M., Ungenannt in
Michel=
ſtadt 75 M., Frau Roth 6 M., Frl. M. 10 M., J. C.
Schmidt 25 M., Frl. Kläs in Kölln b. Saarbrücken 1 M.,
Friedrich v. Stein in Meßbach 10 M., Fr. Philipp Lortz
in Steinau 10 M., Kathar. Schnabel in Niedernhauſen
8 M., N. N. 6 M., Aus den Pfarrgemeinden in
Georgen=
hauſen 15 M., Aus der Gemeinde Erzbach 39.15 M.,
N. N. 1 M., Fr. Thiele 4 M., H. Kohlheier 7 M., Fr.
A. Lautenſchläger 10 M., Fr. Tracht 50 Pf., Hr. Löwer
in Colmar 10 M., Fr. Prof. Ihle 20 M.,
Jungfrauen=
verein, von Frl. Fiſcher, 50 M., Fr. J. Gengnagel 5 M.,
Fr. G. 20 M., Fr. Metzgermeiſter Oberle 20 M., Fr. B.
10 M., Fr. Gr. 20 M., Fr. Baronin v. d. Horſt 30 M.,
M. R. 2 M., Fr. Fabricus 5 M., D. Frl. F. K. 3 M.,
Fr. Dr. Loeb 10 M., Franz Bauer in Ueberau 10 M.,
Von Frl. Scheffel in Offenbach 80 M., Pfr. Bernbeck in
Okarben 20 M., Aus der Gemeinde Okarben 20 M.,
Aus der Gemeinde Dortelweil 20 M.,
Sonntagsſchul=
kinder in Bad Nauheim 11.25 M., Durch Pfr. Wolf aus
Rumpenheim 14 M., Kl. 6b und 7b der Mittelſchule II
7 M., Für verkaufte Schmuckſachen von Fr. Lehrer
Be=
reiter in Biebesheim 3.50 M., Gemeinde Erbach 40 M.,
Ungenannt in Dudenhofen 20 M., Pfr. Bickelhaupt in
Groß=Umſtadt 10 M., Frl. Bickelhaupt in Groß=Umſtadt
5 M., Von einigen Gebern in Groß=Umſtadt 31 M.,
Georg Ph. Schmunk in Meßbach, Kirchſpiel
Niedern=
hauſen, 20 M., F. Fink 20 M., E. Friedrich 20 M., Frl.
Kleinſchmidt 5 M., Durch Pfr. Reinhard in Leydhecken
10 M., Schloſſer Roth 10 M., Frau N. N. in Griesheim
8 M. — Wir danken ſehr herzlich. Weitere Gaben ſind
willkommen.
Das jetzige naßkalte Wetter
verurſacht zweifellos bei unſeren im Felde ſtehenden
(I, 18810
Mannſchaften zahlreiche
Erkrankungen, wie Huſten, Heiſerkeit ꝛc.
Um ſchweren Erkrankungen dieſer Art nach Möglichkeit
vorzubeugen, iſt es gut, als Liebesgabe unſeren Soldaten
1—2 Schachteln Fays ächte Hodener Mineral=Paſtillen
ſo=
fort zu ſchicken. Man achte beim Einkauf ſtets auf den
Namen „Fay” Ueberall à Schachtel 85 Pfg. zu haben.
Trauer= und Winterhüte
in großer Auswahl.
Anna Weiner
Schulſtraße 10, 1. Stock. (18260a
(18213a
Trauer-Hüte
Trauer-Crêpe
Trauer-Grenadine
Trauer-Schleier
empfiehlt in bekannt größter Auswahl
Adolf Geiger
Ecke Ludwigstraße und Ludwigsplatz.
Familiennachrichten.
Die glückliche Geburt eines
strammen IUNGEN zeigen
hocherfreut an
Adolf Schaberger u. Frau
Hermanda geb. Schildt.
18. September 1914.
(*5342
Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied nach kurzem Leiden
unſere gute Mutter und Schwiegermutter
Frau
Margarete Knauf Wwe.
Gräfenhauſen, den 17. Septbr. 1914.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jamilie Bormet, Ries, Volz
und Knauf.
Die Beerdigung findet am Samstag um 4 Uhr
nachmittags ſtatt.
(18790
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer teueren Verſtorbenen
Frau Auguſte Berbenich
geb. Meſſing
ſagen innigſten Dank.
(*5376
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. September 1914.
Den Heldentod fürs Vaterland erlili unſer
(*5337
I. Philiſter
Fritz Stelzer
(Dst. 02)
Kreisbaumeiſter in Neumarkt, Ab.-Schl.,
und Leutnant der Reſerve im Weſtpr.
Pionierbataillon Nr. 17.
Der Darmſtädter Wingolf.
J. N. u. A.:
R. Wagner, Kriegsvertreter.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 7. September erlitt den Heldentod fürs
Vaterland mein innigſtgeliebter Mann, der
(18794
treue Vater meiner Kinder
Heinrich Schmidt
Vizefeldwebel im Leibg.-Inf.-Regt. Nr. 115,
Leib=Komp.;
Inhaber des Eiſernen Kreuzes.
Im Namen aller Hinterbliebenen
in tiefer Trauer:
Marie Schmidt geb. Rothermel.
Darmſtadt, den 18. September 1914.
Herzinnigen Dank
Allen, die den tiefen Schmerz um unſeren teueren,
tapferen Sohn, Gatten uſw.
Dr.-Ing. Adolf Schmoll
gen. Eiſenwerth
Leutnant der Landwehr im Rhein. Jägerbat. Nr. 8
durch ihre Teilnahme zu lindern ſuchten.
Im Namen der tieſtrauernd Hinterbliebenen:
A. Schmoll gen. Eiſenwerth.
Darmſtadt, im September 1914. (*5393
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Damen-Hüte
werden umgearbeitet u. faſſoniert
nach den neueſten Formen.
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Sensfelder=
hof, Poſt Wixhauſen. (*5324si
Pirnen (gut Louiſe) auf dem
OBaume zu verk. Philipp Huck II.,
Wixhausen, Ludwigſtraße. (*5379
Dochbirnen, Pfund 7 Pfg., zu
R verkaufen.
(*5295
Soderſtraße 67.
Obſtzüchterei Dippelshof.
Gellerts Butterbirne, ſehr zu
empfehlende Tafel= und
Einmach=
birne, in 25 Pfund=Portionen frei
Haus 2,50 Mk. — Da wieder
Pferde vorhanden, Lieferung
um=
gehend.
(18739fsg
„Zum Deutſchen Hof=
Büßer Apfelmoſt
täglich friſch. (*5198ds
Apfelwein=Kelterei J. M. Wol=
Waldſtraße 23
Verreist
bis Anfang Oktober
Zahnarzt
Fritz Heuss
Rheinstr. 14. (*5152dsg
find. Jähr. inabe Spieltreis?
Wo Angeb. u. K 56 Geſchäftsſt. (*
Bei der Puppen=Verloſung fiel
1. Preis auf Nr. 199
2. Preis auf Nr. 136
3. Preis auf Nr. 113
Allen Gebern herzl. Dank. (*5297
Netzten Sonntag wurde im
Haupt=
gottesdienſt der St.
Ludwigs=
kirche eing
ſeidener Regenſchirm
vertauſcht. Da nur Irrtum
möglich, wird um Rückgabe beim
Kirchendiener erſucht.
(*5363
Of
Ein goldenes
Kettenarmband
verloren. Wiederbringer
Beloh=
nung Beckſtraße 91, II. (*5334
Nr. 133.
Samstag, 19. September.
1914.
An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Die nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen über das Verbot des vorzeitigen
Schlachtens von Vieh wollen Sie ortsüblich veröffentlichen, auch den Befolg überwachen.
Darmſtadt, den 18. September 1914‟
(18812
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung
betreffend Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh.
Vom 11. September 1914.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1.
Schlachtungen von Kälbern, die weniger als 75 Kilogramm Lebendgewicht haben,
und von weiblichen, noch nicht ſieben Jahre alten Rindern (Färſen, Stärken,
Kalbin=
nen und dergleichen und Kühen) ſind für die Dauer von drei Monaten ſeit dem
In=
krafttreten dieſer Verordnung verboten. Ausgenommen von dem Verbot iſt
Weide=
maſtvieh aus Gebieten, die von den für dieſe zuſtändigen Landeszentralbehörden
be=
ſtimmt ſind.
§ 2.
Ausnahmen von dem Verbote (§ 1) können in Einzelfällen bei Vorliegen eines
dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes von den durch die Landeszentralbehörden
beſtimmten Behörden zugelaſſen werden.
§ 3.
Das Verbot (§ 1) findet keine Anwendung auf Schlachtungen, die erfolgen, weil
zu befürchten iſt, daß das Tier an einer Erkrankung verenden werde oder weil es
in=
folge eines Unglücksfalls ſofort getötet werden muß. Solche Schlachtungen ſind jedoch
der nach § 2 zuſtändigen Behörde ſpäteſtens innerhalb dreier Tage nach der
Schlach=
tung anzuzeigen.
Weitergehende landesrechtliche Vorſchriften werden durch dieſe Verordnung nicht
berührt.
Die Landeszentralbehörden werden ermächtigt, auch für die Schlachtung von
Schweinen Beſchränkungen anzuordnen.
§ 5.
Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Verordnung.
§ 6.
Wer dieſe Verordnung oder die auf Grund des § 4 Abſ. 2, § 5 ergangenen
Vorſchriften der Landeszentralbehörde übertritt, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark
oder mit Haft beſtraft.
Dieſe Verordnung tritt nach Ablauf einer Woche ſeit dem Tage der
Verkün=
dung in Kraft.
Dieſe Verordnung findet auf das aus dem Ausland eingeführte Schlachtvieh
keine Anwendung.
Berlin, den 11 September 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
zur Ausführung der Verordnung des Bundesrats vom 11. September 1914,
betreffend das Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh.
Vom 16. September 1914.
Auf Grund des § 4 Abſatz 2. und des § 5 der Verordnung des Bundesrats
be=
ſtimmen wir das Nachſtehende:
1. Schlachtungen von Schweinen, die weniger als 80 Kilogramm Lebendgewicht
haben, ſind für die Dauer von drei Monaten ſeit dem Inkraftreten der genannten
Verordnung verboten.
Ausnahmen von dem Verbot ſind nur in den in den §§ 2 und 3 der
Bundes=
ratsverordnung vorgeſehenen Fällen zuläſſig.
2. Für die Zulaſſung von Ausnahmen nach § 2 der Bundesratsverordnung
und nach Ziffer 1 Abſatz 2 gegenwärtiger Bekanntmachung ſind die Behörden des
Herkunftsortes der Tiere zuſtändig, und zwar für Tiere, die aus dem Großherzogtum
ſtammen, die Großherzoglichen Kreisämter.
Für Tiere, die von außerhalb des Großherzogtums eingeführt werden, genügt
die Beſcheinigung der Polizeibehörde des Herkunftsortes, daß die Schlachtung der
Tiere nach § 2 der Bundesratsverordnung zugelaſſen ſei.
Für Schweine, die aus Gebietsteilen eingeführt werden, für die ein Verbot nach
§ 4 Abſatz 2 der Bundesratsverordnung nicht beſteht, genügt der amtliche Nachweis hierüber.
3. Außer den Organen der Polizei iſt das Fleiſchbeſchauperſonal verpflichtet,
darüber zu wachen, daß den Vorſchriften der Bundesratsverordnung und dieſer
Be=
kanntmachung genaueſtens entſprochen werde. Zuwiderhandlungen ſind unverzüglich
anzuzeigen.
Darmſtadt, den 16. September 1914.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Bekanntmachung.
Die amtlichen Verluſtliſten der deutſchen Armee werden durch eine Beilage
zu dem Reichsanzeiger fortlaufend veröffentlicht. Dieſe Beilagen gehen dem Herrn
Oberbürgermeiſter zu Darmſtadt und den Herren Bürgermeiſtern der Landgemeinden
jeweils zu, ſie werden in deren Amtsräumen oder an ſonſt geeigneten Stellen zum
Nachſehen offengelegt. Wir bemerken hierzu, daß zwiſchen den einzelnen Gefechten
und Schlachten und dem Erſcheinen der Verluſtliſten öfter längere Zeit vergeht, da
durch den Wechſel des Aufenthalts der Truppen die Feſtſtellungen verzögert und
erſchwert werden.
(18762si
Wir haben die Herren Bürgermeiſter erſucht, die Liſten jedesmal durchzuſehen
und Verluſte, die deren Gemeindeangehörige betreffen und die noch nicht bekannt
ſind, dem nächſten Verwandten des Gefallenen oder Verletzten mitzutellen.
Darmſtadt, den 15. September 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Das Projekt für den zweigleiſigen Ausbau der elektriſchen Straßenbahn
in der Karlsſtraße dahier, das einige Aenderungen erfahren hat, ſoll nochmals
landespolizeilich geprüft werden Der Prüfungstermin wird auf Mittwoch, den
30. September, vormittags 9½ Uhr, an Ort und Stelle (Ecke Hölges= und
Karlsſtraße) anberaumt. Etwaige Einwendungen ſind in dem Termin bei Meidung
des Ausſchluſſes vorzubringen.
Die Pläne des Projekts liegen in der Zeit von Montag, den 21. bis Montag,
den 28. September einſchließlich auf dem Büro des Großh. Polizeiamts zur
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 16. September 1914.
(18768
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Der Zugang zahlreicher Neugieriger zum Truppenübungsplatz bei Griesheim,
um die dort untergebrachten Kriegsgefangenen zu ſehen, gefährdet die allgemeine
Sicherheit und Ordnung, zieht auch ſonſtige Ungehörigkeiten nach ſich. Das Betreten
des Barackenlagers ſowie des Truppenübungsplatzes und Umgebung wird
deshalb aufs ſtrengſte unterſagt. Das verbotene Gelände um den
Truppen=
übungsplatß iſt wie ſolgt begrenzt:
1. nördlich durch die Darmſtadt=Griesheimer Kreisſtraße, und zwar von der
Braunshardter Hausſchneiſe bis zu dem Feldweg am weſtlichen Waldende
nach Griesheim zu, einſchl. aller nach dem Griesheimer Lager führenden
Querſtraßen,
2. öſtlich durch die Braunshardter Hausſchneiſe bis zum Griesheimer Haus,
3. ſüdöſtlich durch die Pfungſtädter Hausſchneiſe und den Eſchollbrückerweg bis
zum Pfungſtädter Weg,
4. weſtlich durch den Pfungſtädterweg bis zur Kuchenſchneiſe, von da bildet die
Kuchenſchneiſe die ſüdliche Grenze und der Eſchollbrückerweg bis Griesheim
die weſtliche Grenze.
Von Griesheim aus darf das Lager nur auf dem, nach der beim Lage
befindlichen Privatanſiedlung ziehenden Weg betreten werden. Das
Be=
treten des Geländes zwiſchen Griesheim und dem Barackenlager nördlich des
Truppenübungsplatzes iſt bis auf 300 m von der Grenze des
Truppen=
übungsplatzes aus für Unbefugte unterſagt und nur den dort Grundſtücke
Beſitzenden geſtattet.
Das Barackenlager darf von der Querſtraße aus nur mit einem
Erlaub=
nisſchein Großth. Kommandantur beireten werden. Angehörige der im
Baracken=
lager liegenden deutſchen Soldaten, welche dieſe beſuchen wollen, haben ſich bei den
Poſten und der Wache darüber auszuweiſen und dieſe zu bitten, wegen eines
Er=
laubnisſcheins zum Betreten des Barackenlagers auf die Kommandantur geführt zu
werden.
Bei dem Transporte von Kriegsgefangenen auf Straßen iſt es dem
Publikum ſtrengſtens unterſagt, neben, vor oder hinter dem Transport zu marſchieren.
Uebertretungen der vorſtehenden, auf Grund des Art. 65 der Kreis= und
Pro=
vinzialordnung erlaſſenen Verbote werden mit Geldſtrafe bis zu 95 Mark beſtraft.
Auch werden Zuwiderhandelnde feſtgenommen und zur Feſtſtellung ihrer Perſönlichkeit
auf die Kommandantur gebracht.
Die Poſten und Gendarmeriemannſchaften ſind mit ſtrenger Durchführung
der Abſperrung beauftragt und mit ſcharfer Munition verſehen.
Darmſtadt, den 10. September 1914.
(18721dfs
Großh. Kommandantur.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
v. Randow.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 kleines Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und weißem
Stiel. 1 Pfandſchein über einen Brillantring aus dem Pfandhaus
in Hof. 1 großer Wagentürdrücker. 1 Anzahl Schlüſſel. 1 älterer
Herrenſchnürſtiefel. 1 Brille, 1 vergoldete Broſche mit
Matrofen=
photographie. 1 ſchmales dunkies Portemonnaie mit über 7 Mk.
In=
halt. 1 goldener Damenring mit 3 grünen Steinchen. — Zugelaufen:
(18769
1 junger Dobermann.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(18788
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Sonntagsruhe in den Apotheken. Am Sonntag, den 20. Sept.,
ſind nachmittags in der Zeit von 1 bis 9 Uhr abends folgende
Apotheken geöffnet: Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße, und
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. Alle übrigen Apotheken
ſind von 1 Uhr ab geſchloſſen.
Feldſchutz.
Auf Grund des Art. 129b, II, 2 der Städteordnung vom
8. Juli 1911 wird hiermit allen Perſonen, auch den Eigentümern, das
Betreten der offenen und eingefriedigten Grundſtücke in der
Feld=
gemarkung Darmſtadt mit einbrechender Dunkelheit unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit Polizeiſtrafe bis zu 90 Mark
ge=
ahndet; im gegebenen Falle kann nach den geſetzlichen Beſtimmungen
auch auf eine höhere Strafe erkannt werden.
(18181a
Darmſtadt, den 1. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſing.
Futterverſteigerung.
Montag, den 21. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, wird das
Gras von etwa 30 Morgen der ſtädt. Pallaswieſe zur Grünfütterung
an Ort und Stelle öffentlich verſteigert. Gleichzeitig gelangt die
Kleenutzung von zwei Morgen ſtädt. Geländes an den Pfarrwieſen
zum Ausgebot.
Liebhaber wollen vorher eine Beſichtigung des Kleeſtücks
vor=
nehmen.
(18806sg
Darmſtadt, den 18. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Vut brennende Nußkohlen liefert
(p Z. 1,60 M. fr. Keller Schydlonski,
Kl. Ochſengaſſe 13, im L. (18194a
Helektr. Logenlampen,weniggebr.,
ſtatt 150 Mk. nur 50 Mk. Ang.
u. R 65 a. d. Geſchäftsſt. (18804sgo
Betrefend. e ee
mögen der Firma
Ver=
einigten
Kunſtdrucke=
reien G. m. b. H. in
Darmſtadt.
Beſchluß.
Termin zur Prüfung der
nach=
träglich angemeldeten Forderungen,
zur Berichterſtattung und
Beſchluß=
faſſung über eine Abſchlagsver=
(18781
teilung iſt auf
Freitag, 16. Oktober 1914,
vormittags 9 Uhr,
vor Großh. Amtsgericht
Darm=
ſtadt I, Zimmer Nr. 201,
anbe=
raumt worden.
Darmſtadt, 16. September 1914.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Mrſominchunt.
In unſerem Handelsregiſter A
wurde heute die Firma „
Che=
miſche Fabrik Hillmann & Co=”
in Pfungſtadt gelöſcht. (18787
Darmſtadt, 15. September 1914.
Großhersogliches Amtsgericht II.
Billig zu verkaufen:
1
mittel=
großer Kassenschrank.
Näheres Jacob Koch, Dieburger=
(*5354
ſtraße 5, 1. Stock.
Eine gut
erhaltene Federrolle
ein= und zweiſpännig zu fahren,
ferner ein neuer Einſpänner=
Kaſtenwagen, einigemal gefahren,
(*5184dsi
zu verkaufen.
Näheres bei der Geſchäftsſt. d. Bl.
Zu verkaufen: 1 groß. Tiſchmit
2 verſchließh. Schubladen M. 12,
1 ſpaniſche Wand, Zteil., M. 10.—,
1 Gaszuglampe, 1flammig, M 10.—
1 Bettſtelle mit Strohmatr. M. 3.—
*5183ds) Gutenbergſtraße 54, I.
Arbeit für die Frauen!
In einem Aufruf, den verſchiedene Vereine der
Wohlfahrts=
pflege einer größeren Stadt erlaſſen haben, heißt es u. a. ungefähr:
„Deutſche Frauen, deutſche Mädchen, ſchafft unverzüglich
Arbeits=
gelegenheit für Eure notleidenden Schweſtern! Ihr könnt es! Haltet
nicht zurück mit Aufträgen, die Ihr in einigen Wochen doch erteilen
würdet! Die Herſtellung des Winterbedarfs an Kleidung für Euch
und Eure Kinder bedeutet Brot für andere. Privatſchneiderinnen
und entlaſſene Arbeitskräfte warten mit banger Sorge auf
Beſchäfti=
gung durch Euch, gebt ſie ihnen! Mit Recht mag niemand jeht den
Sinn an Kleines und Aeußerliches hängen. Das Notwendige aber
darf und ſoll bedacht werden. Beſonnene Vorſorge für Euch ſelbſt
ſchafft anderen Hilfe. Und denkt auch nicht: Dies kann ich wohl
ent=
behren, jenes ſelber nähen. Nicht jede Sparſamkeit iſt unbedingt
Tugend! Wer Arbeit geben kann und ſie nicht gibt, der verfündigt
ſich zur Stunde an unſeres Volkes Macht! Und wenn Ihr Eure
Schränke ſichtet, denkt wiederum der Armen! Sondert aus, was
Euch nichts nützen kann, gebt es Anderen, denen Ihr damit noch
eine Wohltat erweiſt. So helft Ihr doppelt und Ihr helft zehnfach,
wenn es ohne Zeitverluſt geſchieht”.
Indem wir dieſe Worte zu unſeren eigenen machen, fügen wir
an, daß Arbeitsgelegenheiten zweckmäßig bei der Frauenabteilung
des Arbeitsamtes im Hauſe Waldſtraße 19 gemeldet werden.
Frauen und Mädchen für Näharbeiten teilt zu der Nachweis für
Heimarbeiterinnen im 2. Stock vormittags und nachmittags.
Be=
ſtellungen auf Strickarbeiten werden entgegengenommen nachmittags
zwiſchen 5 und 6 Uhr in Zimmer Nr. 1. Auſträge können auch
ſchriftlich erteilt werden. Man richte ſie an die Adreſſe: Arbeitsamt
Darmſtadt, Waldſtraße 19. Die Adreſſen würdiger Armer, die für
die Ueberweiſung abgelegter, noch brauchbarer Kleidungsſtücke in
Betracht kommen, ſind zu erfahren beim Armen= und Fürſorgeamt,
Waldſtraße 6. Wer die Stücke vorher ausbeſſern laſſen möchte, wende
ſich an den ſchon genannten Nachweis der Heimarbeiterinnen.
Möch=
ten alle an ihrem Teil beitragen, den wirtſchaftlich Schwachen
über die Not der Zeit hinwegzuhelfen. Heute muß für alle die
Loſung heißen:
18823a
„Laſſet uns Gutes tun und nicht müde werden!“
Darmſtadt, am 18. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Das Arbeitsamt:
Dr. Gläſſing.
J. V.: Schmitt.
Eine guerhaltene eiſene Dreh=
E bank mit Support u. noch div.
Zubehör wird billig abgegeben
B18563) Orangerie=Allee 17, III.
gaut.erhallen,
Gasheizofen, zu verkaufen,
auch gegen Füllofen umzutauſchen.
*5313sg) Bismarckſtraße 24, part.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
Kartoffelpreis.
Der Kartoffelpreis iſt inzwiſchen weiter gefallen. Der Preis
von 4 Mark für den Zentner iſt nicht mehr als angemeſſen zu
be=
zeichnen. Die Kartoffeln können ſehr wohl unter dieſem Preis
ab=
gelaſſen werden.
(18656ids
Darmſtadt, den 14. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Kartoffellieferung.
Die Lieferung von Kartoffeln für das Stadtkrankenhaus ſoll
im Wege der Verdingung vergeben werden.
Es ſind zu liefern 500 Malter guter und vor allem geſunder
Speiſekartoffeln und zwar ½ nach erteiltem Zuſchlag, das andere 1
im Frühjahr an einem noch näher zu beſtimmenden Tag. Wir
be=
merken ausdrücklich, daß die einzelnen Kartoffeln möglichſt groß ſein
müſſen.
Wer ſich an der Lieferung beteiligen will, den erſuchen wir,
die verſchloſſenen, mit Aufſchrift verſehenen Angebote mit Preisangabe
am 2. Oktober 1914, vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr
in den im Stadtkrankenhaus, Grafenſtr. 9, am Haupteingang ſich
befindlichen Angebotkaſten einzulegen. Die Proben ſollen mit einem
Zeichen verſehen ſein, welches alch im Angebot deutlich zu erſehen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter
allen Anbietenden bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Die Krankenhaus=Direktion:
18770ss)
Dr. Fiſcher.
Obſt-Verſteigerung.
Die Obſterträge an den nachbenannten Kreisſtraßen des Kreiſes
Darmſtadt ſollen an Ort und Stelle öffentlich und meiſtbietend
losweiſe auf dem Baum verſteigert werden, und zwar:
Montag, den 21. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Gräfenhauſen-Mörfelden, Zuſammenkunft am Ortsausgang von
Gräfenhauſen.
Am gleichen Tage, nachmittags 1½ Uhr: Straße Schneppen
hauſen-Weiterſtadt, beginnend, bei Schneppenhauſen; daran an
ſchließend Straße Weiterſtadt-Braunshardt, Anfang am
Bahn=
übergang Weiterſtadt.
Denſelben Tag, vormittags 8 Uhr: Straße Ober=Ramſtadt-
Roßdorf bis zum Walde, Zuſammenkunft bei Ober=Ramſtadt.
Dienstag, den 22. September, nachmittags 2½ Uhr: Straße
Hahn-Gernsheim, Anfang am Ortsausgang von Hahn.
Am gleichen Tage, nachmittags 2½ Uhr: Straße Arheilgen-
Baierseich, beginnend bei Arheilgen; daran anſchließend Abzw
Frankfurterſtraße-Wixhauſen.
Mittwoch, den 23. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Roßdorf-Ober=Ramſtadt bis zum Walde, Zuſammenkunft am
Ortsausgang von Roßdorf, und nachmittags 2 Uhr Straße Roß
dorf-Spachbrücken, Anfang bei Roßdorf.
Donnerstag, den 24. September, vormittags 8½ Uhr
Straße Wixhauſen-Gräfenhauſen, Zuſammenkunft am Orts
ausgang von Wixhauſen.
Freitag, den 25. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Ober=Ramſtadt-Hahn, beginnend bei Ober=Ramſtadt; daran
an=
ſchließend Straße Ober=Ramſtadt-Rohrbach und Ober=Ramſtadt
—Nieder=Modau.
Darmſtadt, den 7. September 1914.
(18797
Der Großh. Kreisbauinſpektor.
Zur Vergabe
von: 1000 Tiſchen zu 5—10 Mann in 100 Loſen,
10000 Schemeln ohne Lehne in 100 Loſen,
iſt Termin auf Dienstag, den 22. September, vormittags 11 Uhr,
in dem Geſchäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung anberaumt
Muſter und Bedingungen können ebenda eingeſehen werden. Ver
ſand kann nicht ſtattfinden.
(18791
Garniſonverwaltung Truppenübungsplatz Darmſtadt.
Verein für Verbreitung von Volksbildung
Darmſtadt.
Die diesjährigen Lehrkurſe beginnen am 1. Oktober und
erſtrecken ſich auf folgende Gegenſtände:
Lehrgang 1: Kaufmänniſche Buchführung.
2: Deutſch (mit Handelskorreſpondenz) und Rechnen.
3: Gabelsberger Stenographie.
Die Dauer des Lehrganges ſoll etwa 20 Stunden umfaſſen
bei wöchentlich 2maligem Unterricht.
Die Koſten betragen für den Lehrgang — 6 Mk., doch können
ſie bei zahlreicher Beteiligung auf 5 Mk. ermäßigt werden.
Wir bitten die Eltern der nicht mehr ſchulpflichtigen Jugend,
dieſe Lehrkurſe, deren Koſten zum Teil aus Vereinsmitteln beſtritten
werden, durch zahlreichen Beſuch von ſeiten ihrer Söhne und Töchter
ausnützen zu wollen. Auch Damen und Herren jeden Alters können
an den Kurſen teilnehmen.
Anmeldung am Verkehrsbüro (Ernſt=Ludwigsplatz) bie
längſtens 26. September.
(18606
Der Vorſtand.
Darmstädter Pädagogium.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=,
Fähnrichs= und Abiturienten=Examen
Bis jetzt beſtanden: 75 Abiturienten, 60 Primaner
163 Einjährige u. v. a.
(B18786
M. Elias, Herdweg 56½.
Es trifft heute abend ein großer
Transport
rein belaiſcher Pferde
leichten wie ſchweren Schlags ein.
(18795
Ferdinand Wartensleben, Darmſtadt.
Rheinſtraße 51.
Fernſprecher 1691
Hoher Feiertage wegen
bleibt unser Geschäft Montag, den 21.
und Dienstag, den 22. September
geschtosgen!
Georuder IAeu, Ludwigsplatz.
Aufforderung.
Die Einlagebücher der Sparkaſſe
der Darmſtädter Volksbank
Nr. 13192 auf Caroline Weiß
leder, Nr. 15347 auf Anna Weiſ
leder, Nr. 16501 auf Arnold
Weißleder
lautend, ſind angeblich abhanden
gekommen.
Wir fordern diejenigen, die
An=
ſprüche an dieſe Einlagen zu
er=
heben haben, auf, ſpäteſtens
inner=
halb acht Wochen von heute an
dieſe bei uns unter Vorlage der
Bücher anzumelden, widrigenfalls
die Einlagebücher als ungültig
betrachtet und neue als Duplikate
zu bezeichnende Bücher ausgeſtell
(1881
werden.
Darmſtadt, den 19. Sept. 1914.
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht.
L. Habicht.
Stein.
E
Weiblich
Suche für meine 15jähr. Tochter
mit beſſ. Schulbild., hübſch.
Hand=
ſchrift, ſtenographie= u.
ſchreibma=
ſchinekundig, Anfangſtelle a. einem
Bureau. Gefl. Angeb. u. R 29
(*5192ds
an die Geſchäftsſt.
ſ. tagsüber einige
Jg. Früul. Stunden Beſchäftig.
zum Vorleſen oder dergl. Am
liebſten bei ält. Dame. Angeb. u.
R 64 a. d. Geſchäftsſtelle. (*5338
Tücht. Modiſtin empfiehltſich im
lnfert. ſowie Umarb. v. Hüten in u.
außer dem Hauſe. Zutaten billig.
18642a) Ludwigsplatz 8, Vdhs. III.
Perfekt. Büglerin empfiehlt ſich
für Privat=Ausſtattungen u. and.
Wäſche. Saalbauſtr. 78, Htb. (*5370sm
Nkademiſch u. prakt. gut ausgeb.
Schneiderin nimmt noch ein. Kund.
an. In. u. außer d. Hauſe. Angeb. u
R 68 an die Geſchäftsſtelle. (*5349
Perfekte Weißzeugnäherin,
im Ausbeſſern u. Maſchinenſtopfen
geübt, nimmt Kunden an. Angeb.
unt. R 52 a. d. Geſchäftsſt. (18784a
Junges
ſ. tagsüb.
beſſeres Mädchen Beſchäft., a.
z. Kindern. Näh. Geſchäftsſt. (*5287
Für ein aus der Schule entlaſſ
Mädchen wird leichte Stellung
geſucht. Kiesſtr. 31, III. (*5087ms
Mädchen, welche kochen und
Hausarbeit können, gute
Zeug=
niſſe beſitzen, ſowie nette
Land=
mädchen ſuchen Stellen, auch in
Geſchäftshäuſer paſſend. Frau Berta
Nebling, gewerbsmäßige
Stellen=
vermittlerin, Ludwigſtr. 8. (*5239fsg
Ein beſſeres Mädchen ſucht
Aus=
hilfe für tagsüber zum 15. Oktober
evtl. auch früher.
(*5207dfs
Näh. Heinrichſtr. 51, part.
Jg. Frau ſucht 2 Std. Lauſſtelle
Weinbergſtr. 28, Mſd. (B18808
Stellen ſuchen, Jungfer,
Haus=
mädch., Stützen, Kinderfrl.,
Haus=
hälterinnen, Herrſchaftsköch,,
Allein=
mädch. die kochen können, jüngere
Mädchen v. Land, die ſchon ged. h.,
Mädch. f. Geſchäftsh. f. ſof. u. Okt.
FrauMinnaDingeldein,
gewerbsmässigeStellen-
vermittlerin, Elisabethenstr. 5. Tel. 531. (*5871
Geb. Fräulein, 20 J., ſ. St.
einz. Herrn od. Dame od. auch auf
ein Gut gegen ger. Taſchengeld.
An=
geb. u. R 53 a. d. Geſchäftsſt. (*5308
Kindergärtnerin mit beſt.
Zeug=
niſſen ſucht Stelle für ſof. od. ſp.
auch tagsüber. Angeb. u. R 51
in die Geſchäftsſt. ((*5300sid
Mädchen m. Empfehl. nimmt
Stellung an über Mittag od.
Aus=
hilfe. Näh. Eliſabethenſtr. 76, I.
Männlich
Junger, gebildeter Kaufmann,
durch den Krieg außer Stellung,
der in einer Fabrik tätig war,
ſucht anderweitige Stellung.
An=
gebote unter R 55 an die
Ge=
ſchäftsſtelle.
300
Ein hieſiger
(*532
Uniformſchneider
ucht Arbeit für Groß= und Klein=
Stück. Angebote unter R 62 an
die Geſchäftsſtelle.
Tücht. Tapezier empf. ſich für
lle in ſein Fach einſchlag. Arbeiten
bei billigſt. Berechnung. Zu erfr. in
der Geſchäftsſtelle d. Bl. (*5331
15jähr. Junge ſ. tagsüb. Beſch.
Landwehrſtr. 45. Lubaſch. (*5303sg
(Fachmann) übern.
Monteur das Bedienen von
Zentralheizungen. Angeb. unter
R 59 an die Geſchäftsſt. (*5319sg
Geſchäftsmann, durch den Krieg
arbeitsl. gew., ſ. anderw. Beſchäftig
Ang. u. R 30 a. d. Geſchäftsſt. (*52
Jg. kräft. Mann ſucht für
Zen=
tralheizung Stelle. Ang. u. R 58
an die Geſchäftsſt.
(*5316
Ein tücht.
Stel=
zuverläſſiger Fuhrmann lung.
Angeb. u. B67 a. d. Geſchäftsſt. (*5355
Für einen 16jährigen, kräftigen
Jungen, welcher die Realſchule
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Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Seite 9.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vorm. und
6—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 11. Sept.: dem Friſeur Julius Ody,
Saalbauſtraße 33, eine T. Martha Anna Katharina. Am
9.: dem Bierfahrer Jakob Keller, Große Ochſengaſſe 28,
eine T. Mathilde. Am 11.: dem Metzger Phil. Volz,
Eliſabethenſtraße 46, ein S. Georg Leonhard Wilhelm.
Am 13.: dem Kaufmann Heinrich Heß, Rheinſtraße 22,
ein S. Karl Auguſt. Dem Pedellen Johannes
Schell=
haas, Lagerhausſtraße 3, eine T. Emilie und eine T.
Jo=
hanna. Am 12.: dem Zeichner Kurt Ziegs,
Kranich=
ſteinerſtraße 41, ein S. Kurt Gerd Ernſt Karl. Am 17.:
dem Maſchinenſchloſſer Peter Bernhardt,
Lauteſchläger=
ſtraße 17, ein S. Adam Jakob Peter.
Geſtorbene. Am 12. Sept.: Thereſe Ritz, geb.
Fer=
tig, Ehefrau des Buchhalters, 37 J., kath.,
Gardiſten=
ſtraße 23. Anna Maria Kunz, geb. Hebeiſen, Ehefrau
des Oberleitungsaufſehers, 50 J., ev., Ruthsſtraße 19.
Am 13.: Margarethe Wollenhaupt, geb. Pfaehler,
Ehe=
frau des Fabrikdirektors, 34 J., ev., aus München, hier
Dieburger Straße 21. Dorothea Stuckert, Dienſtbote,
65 J., led., ev., Roßdörfer Straße 28. Am 14.: Luiſe
Magdalena Wiederhold, geb. Sachs, Ehefrau des
Kell=
ners, 48 J., kath., hier Pankratiusſtraße 5. Am 13.:
Adel=
heid von Senarclens=Grancy, Privatin, 67 J., ev., led.
Erbacher Straße 25. Am 14.: Roſa Adler, geb.
Nach=
mann, Witwe des Handelsmanns, 74 J., iſr.,
Mauer=
ſtraße 20. Marie Chriſtine Wagner, Privatin, 88 J.,
ev., led., Pankratiusſtraße 27. Am 15.: Konrad Becker,
Armenhausinſaſſe, 64 J., ev., led., Pallaswieſenſtraße 60.
Am 14.: Auguſte Berbenich, geb. Meſſing, Witwe des
Bandagiſten, 77 J., ev., Nieder=Ramſtädter Straße 30.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
15. Sonntag nach Trinitatis, den 20. September 1914
Hofkirche: Samstag, den 19. Sept., abends um 6 Uhr:
Beichte. — Sonntag, den 20. Sept., vorm. um ½10 Uhr:
Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der
Sa=
kriſtei. — Vorm. um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heil. Abendmahls. — Mittwoch, den 23. Sept.,
abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Kleberger.
— Vormittags um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Velte. — Abends um 6 Uhr: Pfarrer Vogel. —
Mitt=
woch, den 23. September, abends um 8½ Uhr:
Kriegs=
betſtunde. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
— Vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Kleberger.
Militärgemeinde (Stadtkirche): Vorm. um 8 Uhr:
Garniſonspfarrer Günther. — Vorm um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt (Steinſtr. 24, Muſikſaal).
Johanneskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Marx.
— Vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Mitt=
woch, den 23. September, abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarraſſiſtent
Lindenſtruth. — Vormittags um 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Oſt bezirk. Pfarrverwalter Storck.
Nachmittags um 4 Uhr: Betſtunde im Martinsſtift:
Pfarrer Veller. — Abends um 6 Uhr: Pfarrverwalter
Storck. — Mittwoch, den 23. Sept., abends um 8 Uhr:
Andacht. Pfarraſſiſtent Lindenſtruth.
Pfründnerhaus: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrverwalter
Storck.
Herberge zur Heimat: Vormittags um 8 Uhr: Pfarrer
Memmert.
Eliſabethenſtiſt: Vorm. um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. um 11¼ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Freitag, den 25. September, abends um
8¾ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. um 10 Uhr:
Profeſſor Lic. Matthes. — Vorm. um 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Mittwoch,
den 23. September, abends 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Wagner.
Freitag, den 25. Sept.: Annahme der diesjährigen
Konfirmanden im Gemeindehaus, Hofgartenſtr. 8, und
zwar um 3 Uhr der Mädchen, um 4 Uhr der Knaben.
Pauluskirche: Vorm. um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Rückert. — Vormittags um 11¼ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch, den 23. Sept.,
abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Rückert.
Die Anmeldung der Konfirmanden findet
Frei=
tag, den 25. Sept., im Gemeindeſaal ſtatt, für die
Mäd=
chen um 3 Uhr, für die Knaben um 4 Uhr.
Evang. Gemeinde in Eberſtadt: Sonntag, den 20. Sept.,
vorm. um ½10 Uhr und abends um 6 Uhr:
Gottes=
dienſt. Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, den
20. Sept., vorm. um ½10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarr=
verwalter Weik.
Evang. Gottesdienſt in Fraiſa: Sonntag, den 20. Sept.,
nachmittags um 2 Uhr: Gottesdienſt im Rathausſaal.
Pfarrverwalter Weik.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, den 20. Sept.,
vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachmittags
um 4 Uhr: Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Meiſter.—
Abends um 8½ Uhr: Gebetsvereinigung. — Dienstag, den
22. Sept., abends um 8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und
Gebetsvereinigung. — Donnerstag, den 24. Sept., abends
um 8½ Uhr: Bibelſtunde und Gebetsvereinigung.
Zweig der Stadtmiſſion (Beſſungerſtraße 88, Hth.).
Sonntag, den 20. Sept., vormittags um 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachmittags um 3 Uhr:
Jugend=
bund für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Jugendbund für
Jungfrauen. — Freitag, den 25. September, abends um
8½ Uhr: Bibelſtunde und Gebetsvereinigung.
Griesheim bei H.: Sonntag, den 20. Sept., abends
um 8½ Uhr: Religiöſer Vortrag im Kleinkinderſchulſaal.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Kiesſtr. 54): Dienstag,
den 22. Sept., abends 8½ Uhr: Gottesdienſt. Prediger
Berner=Frankfurt a. M.
Gottesdienſt der Neuapoſtoliſchen Gemeinde (
Lagerhaus=
ſtraße 4): Sonntag, nachmittags um 4 Uhr. —
Mitt=
woch, abends um 8½ Uhr.
Gemeinde gläudig getauſter Chriſten (Waptiſten),
Mauer=
ſtraße 17: Sonntag, den 20. Sept., vorm. um 9½ Uhr
Predigt. Prediger Winhold. — Um ¾11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. um 4 Uhr: Predigt und
Abend=
mahl. Prediger Winhold. — Abends um 6 Uhr:
Jugend=
verein. — Mittwoch, den 23. Sept., abends um 8½ Uhr:
Kriegsgebetſtunde.
Methodiſtengemeinde (Taunusſtraße 53): Sonntag,
den 20. Sept., nachmittags um ¾3 Uhr:
Sonntags=
chule. — Um 4 Uhr: Predigt. — Freitag, den 25. Sept.,
abends um ½9 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Katholiſche Gemeinden
16. Sonntag nach Pfingſten, den 20. September 1914
St. Ludwigskirche: Samstag, den 19. September,
nachmittags um 4 Uhr und abends um 8 Uhr:
Gelegen=
heit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von ½6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um
7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. — Um 8 Uhr:
Militärgottesdienſt mit Predigt. — Um ½10 Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. —
Nachmittags um 3 Uhr: Sakramentaliſche
Bruderſchafts=
andacht mit Predigt. — Freitag, abends um 8 Uhr:
Bitt=
andacht zur Erflehung der göttlichen Hilfe in der
gegen=
wärtigen Kriegszeit.
Kapelle der Warmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm.
um ½ 7 Uhr: heil. Meſſe. — Nachm. um 5 Uhr:
Ver=
ſammlung des 3. Ordens. — Abends um 6 Uhr:
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vormittags um
7 Uhr: heil. Meſſe. — Nachm. um 4 Uhr:
Verſamm=
lung des kath. Dienſtmädchen=Vereins.
Kapelle zu Gber=Ramſtadt: Sonntag, vorm. um 9 Uhr:
Hl. Meſſe mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, den 19. Sept.,
nach=
mittags um ½5 Uhr und abends um 8 Uhr:
Gelegen=
heit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr:
hl. Meſſe mit Predigt und Generalkommunion der
So=
dalität. — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. —
Nachm. um 2 Uhr: Sakramentaliſche Andacht; darauf
Ver=
ſammlung der Sodalität. — Während der Woche jeden
Abend um 8 Uhr: Kriegsandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Sonntag, vorm. um ½10 Uhr:
Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, den
19. Sept., nachm. um 4 Uhr und abends um 8 Uhr:
Ge=
legenheit zur heil. Beichte.
Feſt der ſieben Schmerzen Mariä
Sonntag, vormittags um 6 Uhr: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um ½7 Uhr: hl. Meſſe. — Um ½9 Uhr:
Amt mit Predigt. — Nachm. um ½3 Uhr:
Sakramen=
taliſche Bruderſchaftsandacht. — Mittwoch, abends um
8 Uhr: Kriegsgebet.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, den 19. Sept., nachm.
um 5 Uhr und abends um 8 Uhr: Beichtgelegenheit.
Sonntag, vormittags um ½6 Uhr: Beichte. —
Um ½7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. — Um
¼10 Uhr: Hochamt, Predigt und Gebet für unſere Krieger.
— Nachm. um ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr:
Andacht. — Werktags um ¼7 Uhr: Singmeſſe mit heil.
Kommunion und Kriegsbetſtunde; vorher
Beichtge=
legenheit.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt bei
Eberſtadt: Während der Kriegszeit an allen
Donners=
tagen, nachmittags um 4 Uhr: Kriegsbetſtunde und
Predigt.
Kapellezu Pſungſtadt: Sonntag, vormittags um 7 Uhr:
Beichte. — Um ½8 Uhr: Amt, Predigt und Gebet für
unſere Krieger. — Nachmittags um ½2 Uhr: Andacht.
— An allen Wochentagen, nachm. um 4 Uhr: Andacht
zur Erflehung der göttlichen Hilfe und Erbarmung in
der gegenwärtigen Kriegszeit.
Getaufte, Getraute und Beerdigte.
Getaufte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 3. Sept.: Dem Witt
Friedrich Auguſt Rummel S. Friedrich Auguſt, geb.
27. Aug. 6. Sept.: Dem Schneider Johann Ludwig
Willmann T. Anna Maria, geb. 5. Aug. 11. Sept.: Dem
Handarbeiter Heinrich Heid T. Frieda Anna, geb. 16. Mai.
Lukasgemeinde: 2. Sept.: Dem Hilfsarbeiter
Jakob Grimm S. Jakob, geb. 19. Aug.
Markusgemeinde: 13. Sept.: Dem Buchhalter
Karl Oswald Wilhelm Schnabel T. Annemarie, geb.
21. Juli. Dem Kaufmann Friedrich Johann Schäfer S.
Friedrich Johannes Ludwig, geb. 15. Aug. Dem Maurer
Guſtav Vierheller S. Guſtav, geb. 22. Juli.
Kaplaneigemeinde: 13. Sept.: Dem Kontoriſt
Karl Philipp Herling T. Martha Margarete Nelli, geb.
31. Aug. 17. Sept.: Dem Taglöhner Georg Büdinger
S. Georg Emil, geb. 6. Sept.
Johannesgemeinde: 13. Sept.: Dem
Fabrik=
arbeiter Franz Ellermann T. Eliſe, geb. 19. Aug. Dem
Bautechniker Johann Chriſtian Möſer S. Ernſt Ludwig,
geb. 24. Aug. Dem Kaufmann Ernſt Müller T. Marie
Suſanne, geb. 21. Juni. Dem Schreinermeiſter Heinrlch
Kemmerzehl T. Marie geb. 26. Aug.
Martinsgemeinde: 14. Sept.: Dem Stukkateur
Karl Wilhelm Cotz S. Wilhelm, geb. 3. Juni. 16. Sept.:
Dem Oberpoſtſchaffner Philipp Zimmer S. Friedrich
Adam, geb. 26. Aug. 17. Sept.: Dem Taglöhner Adam
Walter S. Adam, geb. 6. Sept.
Paulusgemeinde: 13. Sept.: Dem Lehrer Karl
Bünding T. Margarete Sofie Annemarie, geb. 22. Aug.
Petrusgemeinde: 2. Sept.: Dem
Güterbahn=
arbeiter Valentin Geyer T. Bertha, geb. 28. Juli. 11. Sept.
Dem Chemiker Dr. Karl Richard Kurt Matton T. Eliſe
Käthe Erika, geb. 9. Aug. 13. Sept.: Dem
Innenarchitek=
ten Chriſtian Friedrich Karl Pfrenger T. Erika, Eliſabeth,
geb. 5. Juni.
Getraute bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 8. Sept.: Schuhmacher
Johannes Guſtav Heſſelbach und Anna Clara Ganß.
Paulusgemeinde: 14. Sept.: Bürogehilfe Jakob
Spiegel und Suſanne Machleid.
Petrusgemeinde: 11. Juli: Malergehilfe Georg
Otto Reininger und Maria Thereſe Becker hier. 2. Aug.:
Aktuariatsaſſ. Wilh. Goetz dahier und Marg. Ritter zu
Griesheim.
Beerdigte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 21. Aug.: Julie Buhl
geb. Becker, Witwe des Schriftſetzers Chriſtian Ferdinand
Buhl, 57 J., ſtarb 18. Aug. 26. Aug.: Buchhändler Karl
Geuter, 61 J., ſtarb 23. Aug. zu Weiterſtadt. 31. Aug.:
Frieda Wilhelmine Auguſte Vey geb. Sellhuſen, Ehefrau
des hieſigen Schreinermeiſters Karl Vey, 33 J., ſtarb
28. Aug. 3. Sept.: Suſanne Schubkegel geb. Biſſel,
Ehe=
frau des Oktroiaufſehers i. P. Peter Schubkegel, 69 J.,
ſtarb 1. Sept. 9. Sept.: Johann Joſeph Zimmer, S. des
Bahnarbeiters Joſeph Zimmer, 9 M., ſtarb 7. Sept.
10. Sept.: Marie Weintz geb. Neuſel, Ehefrau des Ernſt
Weintz, 59 J., ſtarb 7. Sept. 11. Sept.: Modiſtin Anna
Schmitts, 71 J., ſtarb 9. Sept. 14. Sept.:
Oberpoſt=
ſekretär i. P. Ludwig Frank, 64 J., ſtarb 12. Sept.
Lukasgemeinde: 11. Sept.: Alice Lauenſtein, T.
des verſt. Kaufmanns Alfred Lauenſtein, 19 J., ſtarb
8. Sept. 15. Sept.: Köchin Dorothea Stuckert, 65 J.,
ſtarb 13. Sept. 17. Sept.: Auguſte Berbenich geb. Meſſing,
Witwe des Bandagiſten Guſtav Berbenich, 77 J., ſtarb
14. Sept.
Kaplaneigemeinde: 14. Sept.: Marie Katharine
Schneider, T. des Schneidermeiſters Philipp Schneider,
5 M., ſtarb 12. Sept. Dorothea Ganß geb. Geyer,
Ehe=
frau des Taglöhners Ludwig Ganß, 79 J., ſtarb 12. Sept.
Johannesgemeinde: 18. Sept.: Taglöhner
Johannes Beſt, 83 J., ſtarb 16. Sept.
Martinsgemeinde: 10. Sept.: Frieda
Heiligen=
thal, T. des Hausburſchen Wilhelm Heiligenthal, 6 M.,
ſtarb 9. Sept. 15. Sept.: Anna Kunz geb. Hebeiſen,
Ehefrau des Oberleitungsaufſehers Georg Kunz, 50 J.,
ſtarb 13. Sept. 16. Sept.: Privatin Chriſtine Wagner,
88 J., ſtarb 14. Sept.
Paulusgemeinde: 9. Sept.: Zögling im
Alice=
ſtift Katharine Stark, 10 J., ſtarb 6. Sept. 13. Sept.:
malie Ihle geb. Köhler, Ehefrau des Profeſſors Dr.
Carl Rudolph Ihle, 49 J., ſtarb 10. Sept. in Worms.
14. Sept.: Privatin Karoline Friederike Maurer, 84 J.,
ſtarb 12. Sept.
Petrusgemeinde: 9. Sept. Suſanna Geyer,
Pfründnerin zu Eberſtadt, ſtarb 6. Sept.
Beerdigte aus Anſtalten: 17. Sept.:
Schuh=
macher Konrad Becker, 65 J., ſtarb 15. Sept.
Trauungen auswärt. Paare: Pfarrer Zimmer=.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.
Nummer 258.
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einberufene Landſturmpflichtige auch jetzt noch verſichert;
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39)
Hellmer zog die Brauen zuſammen. Stehen die Dinge
ſo, daß Du — wie ſoll ich ſagen? — daß Du verzichten
mußt?
Nein! — Aber kämpfen werde ich müſſen! Schwer!
Dann ſag’ mir noch eins: Iſt ſie Deiner würdig?
Würde Deine Mutter ſie geliebt haben?
Ein leidenſchaftlicher, feſter Blick ſeines jungen
Freun=
des traf ihn.
Ja, Gottwalt!
Gut! Wenn Du bei Deiner Wahl nicht zu erröten
brauchſt vor Deiner Mutter da draußen, dann geh’ mit
mir! Und wenn es Dir gelingt, dort oben Dein Herz zu
ruhiger Klarheit und zu feſter Kraft zu bringen — und
wenn Du dann eine Stunde des Vertrauens zu mir
findeſt — vielleicht kann ich als Dein Freund auch
mit=
helfen, Dir den Weg Deines Herzens zu ebnen, der durch
Nebel und Stürme zu führen ſcheint.
Helfen? — Du?
Tobias ſprach nur dieſe beiden Worte. Und dann
keines mehr. Mit wankenden Knien verließ er die Stube.
Und Hellmer ſah ihm in Sorge nach. Er fühlte die
welken Frauenhände, die einſt die ſeinen feſt umſchloſſen
hielten, und hörte eine feine Stimme: Bleiben Sie
mei=
nem Buben gut!
Er löſchte das Licht und trat ans Fenſter, um auf
die Straße zu ſehen, ob Erasmus noch nicht käme.
15.
Erasmus hatte an dieſem grauen Morgen eine
trau=
rige Stunde. Er ſaß hinter dem Herd, rührte in ſeinem
Kaffeetopf und ſtarrte in die verlöſchende Glut. Sein
Löffel lärmte in der Taſſe, um das Weinen zu übertönen,
das von der Wiege kam.
Er konnte das nicht hören. Die ganze Nacht hatte
er auf das ſchwere Atmen horchen müſſen, das aus den
Kiſſen ſeines Kindes drang, und nun geſellten ſich auch
noch die Tränen der Mutter dazu, um ſein ſchweres Herz
doppelt ſchwer zu machen Und wenn er nach der
Fenſter=
niſche ſah, wo ſein Vater hinter dem Tiſchchen ſaß und
wieder baſtelte und klebte, wurde ihm nicht wohler. Er
merkte, daß die Hände des alten Mannes ſtärker zitterten,
als ſie es bisher getan. Und manchmal hielt der Alte in
ſeiner Arbeit plötzlich inne, ſtarrte nach den Felswänden
vor dem Fenſter und ſchüttelte den weißen Kopf, als gälte
es, eine garſtige Spinne von ſich abzuſchütteln oder einen
häßlichen Traum.
Es war ſechs Uhr morgens. Dichter Nebel rauchte
auf den Höhen, graue Wolken hingen voll Schnee und
Wetterſturm. Vor den Fenſtern huſchten die letzten
Blät=
ter von den Bäumen und legten ſich lautlos zu ihren
Ge=
ſchwiſtern auf die Erde hin. Sonſt war es leblos
drau=
ßen, wie auf einem Gottesacker zur Mitternacht.
Erasmus ſtand auf. Faſt ſchien es, als wollte es
ihm nicht recht gelingen, ſeinen Rücken g’rad zu richten
ſo ſchwer wog ſeine Sorge.
Gehſt ſchon? fragte die Frau und vergaß auf einen
Augenblick die Wiege zu ſchaukeln.
Erasmus nickte. Der Alte aber zupfte ihn verſtohlen
am Aermel, damit es Liſel nicht merken ſollte, und
ziſchelte: Beſſer wär’s, Du tät’ſt heut daheim bleiben!
Erasmus fragte leiſ': Trauſt m Wetter nöd?
Grad ſo a Tag wie heut war’s . . . ſelbigsmal am
Danielſteig . .
Der Alte vertiefte ſich plötzlich eifrig in ſeine Arbeit.
Denn Liſel war aufgeſtanden und an die beiden
heran=
getreten. Sie war unruhig und voll Sorge.
Haſt was g’ſagt, Vater? fragte ſie. Gfallt Dir’s
Wetter nöd?
Roth tat, als ſähe er erſt jetzt aus dem Fenſter. Wohl
wohl, verſicherte er, wird ganz ſchön heut, da droben.
Liſel ſah von einem zum andern. Aber ſie ſchwieg.
Und Erasmus machte ſich in Eile fertig. Erſt nahm er
ſeinen Ruckſack auf, der recht gewichtig war, dann warf
er die beiden Seile in weiten Schlingen darüber. Liſel ſah
zu. Und bei jeder Schlinge, die er um die Schultern warf,
ſchnitt ihr ein Gedanke ins Herz, der ſie ſeit zwei Tagen
verfolgte. Noch nie hatte ihr Mann ſo viel Seilwerk
ge=
tragen. Das mußte ein böſer Weg ſein!
Erasmus, ſchwer bepackt, ſah ſich ſuchend um.
Fehlt was? fragte Liſel.
Na, gar nix! Er ſuchte. Is eh all’s in Ordnung.
Da fand er das Geſuchte. Es war ein kleiner Sack mit den
Mauerhaken für die ſchlimmſten Stellen. Raſch nahm er
ihn an ſich.
Na alsdann, Liſel, adjes! Leicht bin ich bald wieder
daheim. Und’s Gretel unterdes 's Gretel Er
beugte ſich über die Wiege und ſtreichelte die fieberheiße
Stirn des Kindes.
Das Greterl rührte ſich nicht. Und Erasmus riß ſich
los und lief hinaus. Draußen blieb er ſtehen, nahm ſein
buntes Taſchentuch heraus und ſchneuzte lang und heftig.
Dann ging er.
War der Ruckſack, den er trug, ſo überſchwer? Oder
wogen die Mauerhaken ſo grob? Erasmus keuchte. Beim
Naßkamm ſah er ſich um. Von den Kahlmäuern nicht ein
Schatten. Nur Nebel und Wolken. Doch hin und wieder
blitzte die Sonne durch und verſprach einen leidlichen
Tag.-
Als ſich Erasmus anſchickte, den Südhang
hinabzu=
ſteigen, kam ihm einer entgegen und hielt ihn an. Es war
Friedrich Winter. Und Erasmus ſchrak in der Seele
zu=
ſammen, als wäre dieſe Begegnung ein böſes Zeichen.
Winter war befangen. Er fragte, ob er mit Erasmus
reden könne, wie mit einem Freund? Und ob er Zeit
habe, ihn anzuhören? Erasmus, durch ein ſeltſames
Flackern in Winters Augen bedrückt und eingeſchüchtert,
ſuchte Ausflüchte. Sein Weg wäre weit — ein andermal
fände ſich wohl beſſere Gelegenheit.
Aber Winter blieb.
(Fortſetzung folgt.)