Darmstädter Tagblatt 1914


Samstag, den 19. September.

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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Nr. 238,

Samstag, den 19. September.

1914.

Zeichnet die Kriegsanleihen! Heute Mittag 1 Uhr Schluß.

Der Krieg.
Keine Uebertreibungen! Der Wille zum Sieg. Italieniſches Lob deutſcher Größe. Die deutſchen Verluſte. Die
Lage in Löwen. Die ſerbiſchen Niederlagen. Die Stimmung in Rußland. Die Haltung Bulgariens. Neue Erfolge.

Keine Uebertreibungen!

Man ſchreibt uns: Die Ernährung unſe=
res
Volkes während der Kriegszeit ſicher zu ſtellen, iſt
ohne Zweifel eine überaus wichtige Angelegenheit, und
jeder ſachverſtändige Rat, der in dieſer Beziehung gegeben
wird, verdient die genaueſte Prüfung. Von ſolchem Stand=
punkte
aus wird man auch den einſchlägigen Darlegungen,
die Dr. Georg Vonne in der Sozialen Praris veröfſent=
licht
, die verdiente Beachtung nicht vorenthalten. Aber
über dem berechtigten Kern ſeiner Mahnung, Getreide,
Kartoffeln und Früchte in erſter Linie als Nahrungsmittel
und nur zum kleinſten Teile (vermittels alkoholiſcher Ver=
arbeitung
) als Genußmittel zu verwenden, darf nicht ver=
geſſen
werden, daß ſeine Forderung eines vollſtändi=
gen
Verbotes der Verwendung von Korn und Kar=
toffeln
zur Alkoholerzeugung über das Ziel
hinausſchießt. Die Leiter der Sozialen Praxis
ſelbſt wenden ſich mit durchſchlagenden Gründen gegen
eine derartige Uebertreibung grundſätzlich berechtigter Be=
ſtrebungen
. Sie machen geltend, daß ein Notſtand bis=
ber
nicht nur nicht nachgewieſen wurde, ſondern ſogar
von landwirtſchaftlichen Fachleuten unmittelbar in Ab=
rede
geſtellt wird; ſie weiſen ferner auf den geringen An=
teil
hin, den die zur Alkoholerzeugung verwendete Ge=
treide
= und Kartoffel=Menge am Geſamtvorat hat;
nach der bisherigen Erfahrung ſind es bei den Kartoffeln
5 Prozent, beim Getreide 1 Prozent des Geſamtvorrates.
Dieſe Erſparnis wäre einerſeits geringfügig, andererſeits
bedenklich, weil wir, wegen des Benzinmangels und
wegen der Langwierigkeit der Benzolerzeugung, für tech=
niſch
=induſtrielle Zwecke Spiritus nötig haben. Ferner
würde eine Außerbetriebſetzung der Brennereien und gar
erſt der Brauereien eine ſo tiefeingreifende Störung jener
Gewerbezweige bedeuten, die verhältnismäßig noch gut
gehen, eine derartige Verwirrung auf dem Geſchäftsmarkt
und im Kreditweſen anrichten, den Gaſtwirtſchaftsverkehr,
der doch eine ausgebreitete Erwerbsquelle für Hundert=
tauſende
von Mittelſtandsexiſtenzen und Angeſtellten iſt,
größtenteils lahmlegen und die Arbeitsloſigkeit weiter
ſteigern, daß man es ſich dreimal überlegen muß, ehe man
ſich zu dieſer Notmaßregel entſchließt. Man mag die
Mäßigkeit der Daheimgebliebenen grundſätzlich noch ſo
entſchieden fordern und den lauten Gaſthausbetrieb in
dieſer ſchweren Zeit unſchön finden, hier greifen ſo viele
verwickelte volkswirtſchaftliche, phyſiologiſche, techniſche
und pſychologiſche Fragen ineinander, daß die Betonung
der einen Seite ohne die Berückſichtigung der anderen
Seite mehr Schaden als Gewinn bringen könnte.
Für Dr. Bonne ſpielt bei ſeiner Auffaſſung der Er=
nährungsfrage
die Rückſicht auf die Kriegsgefange=
nen
eine erhebliche Rolle. Da wir bereits mehr als
300000 Kriegesgefangene haben, iſt das begreiflich genug.
Es erſcheint uns jedoch ſelbſtverſtändlich, daß die Sorge
für die Ernährung der Kriegsgefangenen in dem Augen=
blick
, wo die Ernährung unſeres eigenen Volkes anfan=
gen
ſollte, irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten,
weniger eine deutſche Angelegenheit, als eine derjenigen
Staaten iſt deren Truppen ſich als Kriegsgefangene auf
deutſchem Boden befinden. Von dieſem Augenblick ab
müßten und könnten unſeres Erachtens die beteiligten
Staaten davon in Kenntnis geſetzt werden, daß ſie nach
Maßgabe der Kopfzahl ihrer kriegsgefangenen Soldaten
uns durch Vermittelung neutraler Mächte die erforder=
liche
Menge von Nahrungsmitteln zu liefern hätten. Die
Anrechnung der gelieferten Nahrungsmittel auf die Ent=
ſchädigung
, die wir ohnehin beim Friedensſchluß für die
Ernährung der Kriegsgefangenen zu beanſpruchen haben,
wäre in ſolchem Falle Sache einer nicht allzu ſchwierigen
Vereinbarung. Kämen aber die beteiligten Staaten jener
Aufforderung nicht nach, dann würden wir die
Verantwortung für eine ausreichende Er=
nährung
der Kriegsgefangenen mit vol=
lem
Rechte ablehnen dürfen. Denn eine etwaige
Bevorzugung der Kriegsgefangenen vor unſeren eigenen
Volksgenoſſen wäre namentlich gegenüber den Fein=
den
, mit denen wir es zu tun haben! der Gipfel der
Lächerlichkeit.

Deutſchland und der Friedensſchluß.

( Um ſich ſelber Mut einzuflößen und die neutralen
Mächte irre zu führen, haben unſere Feinde mannigfache
Lügen über Deutſchlands Friedensbedürfnis ausgeſprengt.
Die Nordd. Allg. Ztg. iſt dieſem frechen Schwindel mit
berechtigter Schärfe entgegengetreten. Wenn das Regie=

rungsorgan hierzu erklärt, daß unſer Volk in dem ihm
ruchlos aufgezwungenen Kampf die Waffen nicht eher
niederlegen werde, bis die für ſeine Zukunſt erforderlichen
Sicherheiten erſtritten ſeien, ſo hat es damit jedem Deut=
ſchen
aus der Seele geſprochen. Geſchloſſen ſteht unſer
Volk auch darin hinter der Regierung, daß es, von unzei=
tigem
Friedensbedürfnis himmelweit entfernt, nicht bloß
einem faulen Frieden abgneigt iſt, ſondern auch von kei=
nem
Frieden etwas wiſſen mag, der es nicht in vollem
Umfange für die gebrachten Opfer entſchädigt. Beſeelt
dieſe Ueberzeugung jeden Waffenfähigen, der ins Feld
rückte, ſo wurzelt ſie nicht minder im tiefſten Herzen der
Geſamtheit unſeres Volkes. Daran werden die Lügen=
geſpinſte
des Auslandes nicht ein Jota ändern.
Der Zufall will, daß die amtliche deutſche Erklärung
gleichzeitig mit Großſprechereien bekannt wird, die lei=
tende
franzöſiſche Blätter über die Friedensbedingungen
der Verbündeten veröffentlichen. Auch dieſe Erzeugniſſe
eines läppiſchen Maulheldentums gehen auf die Abſicht
zurück, ſich ſelbſt Mut zuzuſprechen und neutrale Mächte
zu ködern. Bietet man doch beiſpielsweiſe den Dänen
Schleswig=Holſtein, den Italienern Dalmatien und Süd=
tirol
an, ohne ſich darüber Gedanken zu machen, daß die
freigebig Bedachten ſich fragen müſſen, in welchem Miß=
verhältnis
die Gebelaune der Pariſer Narren zu ihrer
Gebefähigkeit ſteht. Es fehlt unter den Friedensbedingun=
gen
jener Hanswürſte nur die Drohung, aus dem deut=
ſchen
Kaiſer den Marquis de Brandebourg geſchicht=
lichen
Andenkens machen zu wollen. Die Strafe für eine
ſo dumme Ueberhebung dürfte nicht ausbleiben.

Der Wille zum Sieg.

* Berlin, 17. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Der
Deutſch=Amerikaniſche Wirtſchaftsver=
band
hat an den Reichskanzler das folgende Tele=
gramm
gerichtet: Ew. Exzellenz geſtatten wir uns davon
Kenntnis zu geben, daß in der geſtrigen Ausſchußſitzung
des Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsverbandes unter
einmütiger begeiſterter Zuſtimmung der Wunſch der deut=
ſchen
Exportinduſtrie zum Ausdruck gebracht worden iſt,
den uns aufgezwungenen Krieg durchzuführen und durch=
zuhalten
bis zur endgültigen Niederringung der Gegner,
da nur durch eine ſolche Durchführung des Krieges die
Gewähr geſchaffen werden kann für einen kommenden
dauernden Frieden, und damit für eine nach einem ſolchen
Kriege ſicher zu erwartende völlige Wiederaufrichtung und
Ausdehnung des geſamten deutſchen Wirtſchaftslebens,
Wir bitten Ew. Exzellenz, überzeugt zu ſein, daß in die=
ſer
Auffaſſung der Lage die geſamte deutſche Induſtrie,
auch die durch den Krieg am meiſten in Mitleidenſchaft ge=
zogene
deutſche Exportinduſtrie, völlig einig iſt.
Der Reichskanzler antwortete: Der zähe natio=
nale
Wille, den mir die Kundgebung des Deutſch= Ameri=
kaniſchen
Wirtſchaftsverbandes beſtätigt, iſt die Geſinnung,
welche das Schickſal von allen Teilen unſeres Volkes ſor=
dert
. Jetzt iſt lein Raum mehr für den Streit der Par=
teien
. Alle Unterſchiede des Beſitzes und der Bildung
müſſen im Volke ebenſo ſchweigen, wie ſie draußen vor
dem Donner der Schlachten verſtummen. Die Leiſtungen
der Armee berechtigen uns zu einem ſtolzen Vertrauen,
dem Selbſtüberhebung fern bleiben muß. Nur ſo kann
das deutſche Volk den ungeheuren Aufgaben gerecht wer=
den
, vor die es geſtellt iſt, und in unerſchütterlicher Einig=
keit
ſtärker und größer aus dieſem Kampf hervorgehen.
* Berlin, 18. Sept. Um in der gegenwärtigen
Zeit, in der ſich das deutſche Volk einmütig um ſeinen
Kaiſer ſchart, dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit auch
der verſchiedenen Erwerbsſtände öffentlich Ausdruck zu
geben, laden der Deutſche Handelstag, der Landwirt=
ſchaftsrat
, der Kriegsausſchuß der deutſchen Induſtrie
und der Handwerks= und Gewerbekammertag gemeinſam
zu einer Verſammlung ein, die am 23. Septenber
vormittags in der Berliner Harmonie ſtattfinden und
die unerſchütterliche Zuverſicht auf den
endgültigen Sieg ſowie die feſte Entſchloſſen=
heit
, bis zum Ende durchzuhalten, bekunden
ſoll.

Zur Lage im Weſten.

* Berlin, 17. Sept. Das Tageblatt meldet aus
Kopenhagen vom heutigen Datum: Ein offizieller
franzöſiſcher Bericht über die Schlachtlage warnt
vor übereiltem Optimismus. Sehr reſerviert ſchreibt der
Temps in einem Leitartikel über die militäriſche Situation:
Die Deutſchen werden den Kampf fortſetzen bis zum letz=
ten
Mann. Unſere Truppen müſſen den Deutſchen auf ein

Gebiet folgen, das ſie ſelbſt verwüſtet haben, um den Deut=
ſchen
ihr Vorrücken zu erſchweren, und die Deutſchen wer=
den
die Zerſtörung, namentlich an Eiſenbahnen, ſelbſtver=
ſtändlich
vollenden. Dazu kommt, daß unſere Trup=
pen
ganzerſchöpft ſind von einem zwanzigtägigen
Marſch und Kampf. Wie dürfen uns daher nicht allzu
große Illuſionen machen von den Kämpfen, die uns
bevorſtehen.
Dieſer Umſchwung in der Art der franzöſiſchen Be=
richterſtattung
und der darin zum Ausdruck gelangende
Kleinmut ſind zu auffallend, als daß man nicht etwas an=
deres
dahinter ſuchen müßte.

Italieniſches Lob deutſcher Größe.

* Der im allgemeinen wenig deutſchfreundliche Mai=
länder
Corriere della Sera widmet in einem Artikel
der Nummer vom 13. September dem vaterländi=
ſchen
Geiſt, der in Deutſchland herrſche und der
das ganze Zeitalter mit berechtigtem Stolz erfüllen könne,
begeiſtertes Lob. Es heißt in dem Artikel: Wenn wir.
uns vergegenwärtigen, daß ſich Deutſchland im Kampfe
mit einer ganzen Welt befindet und daß dieſes furchtbare
Deutſchland wie ein wundervolles Tier der Wildnis auf
alle ſeine Feinde losſtürzt und ſich in ſie feſtbeißt, wenn
wir die zielbewußte und ſorgſam durchdachte Vorbereitung
zum Kriege die Schneligkeit ſeines Aufmarſches und,
mehr als alles dieſes, die einmütige Begeiſterung des
Volkes betrachten, ſtahlhart wie das Erz eines Panzers,
ſo ergreift uns ein Gefühl ſchrankenloſer Be=
wunderung
, eine Sympathie, die wir bisher nicht ge=
kannt
haben, ein Stolz darauf, daß wir die Zeit=
genoſſen
ſolcher Heldengröße ſind. Jeder
Deutſche verkörpert heute das im Kriege gegen eine Welt
von Feinden befindliche Deutſchland, aber nicht ein
Deutſchland, das durch ſeine Feinde gefährdet
werden könnte, ſondern ein Deutſchland, das
den Sieg erringen will und an den Siea glaubt,
Seit Jahren hat jeder dahin gearbeitet, daß die Deutſchen
in den Tagen, die jetzt hereingebrochen, die ſtärkſten ſind;
die Jugend will den Alten nicht nachſtehen und die Kna=
ben
bereiten ſich auf ihre große Zukunft vor. Der deutſche
Kaufmann ſendet ſeinen Kunden in den Geſchäftsbriefen
zugleich einen Bericht über die deutſchen Siege, die Dich=
ter
weiſen die Beſchuldigungen über deutſche Grauſam=
keiten
zurück, weil Krieg eben Krieg und kein Kinderſpiel
iſt, und weil das Leben eines deutſchen Soldaten höher
bewertet werden muß, als die Exiſtenz einer fremden
Stadt. Die kaiſerlichen Adler fliegen gegen die feind=
lichen
Dörfer und Städte und ſtolz wie ſie wendet ſich
der letzte der Soldaten gegen den Feind, der das Vater=
land
bedroht. Und mit zärtlichen Worten geleiten die
Frauen in den entfernteſten Winkeln des Reiches ihre
ausziehenden Männer, die kühn und mutig dem Siege
oder dem Tode entgegeneilen. Iſt es wohl möglich,
daß ein ſolches Volk derart beſiegt wer=
den
kann, um für immer aus der Reihe der
großen Mächte zu verſchwinden? Wo iſt der
rieſige Hammer, der dieſen Block nach ſeinen Wünſchen
zu ſchmieden vermag? Und wer will ſich vermeſſen, aus
unſerem Leben eine ſolche Macht zu entſernen ?

Die deutſchen Verluſte.

B. B. Die deutſchen Verluſte beziffern ſich bis jetzt auf
rund 22000 Mann. Eine Zuſammenſtellung der Verluſte,
wie ſie die Verluſtliſten 121 aufweiſen, ergibt folgen=
des
Bild:
Ver= Schwer= Leicht= Zu=
Tot:
mißt: verw.: verw.: ſammen
30 330 181
234
Offiziere:
784
Mannſchaften: 2787 3475 8061 4061
18384
Zuſammen: 3021 3514 8391 4242
19 168
Seit dieſer Zeit ſind wieder rund 3000 Verluſte zu ver=
zeichnen
geweſen und zwar mit 500 Toten, ſo daß die Ge=
ſamtzahl
der Toten 3500 beträgt.

Generaloberſt Dr. v. Hindenburg.

* Königsberg, 17. Sept. Die Univerſität
Königsberg teilte dem Generaloberſten von Hinden=
burg
die Verleihung der vierfachen Ehrendoktor=
Würde durch folgende Depeſche mit: Seiner Exzellenz
dem Generaloberſten Herrn von Beneckendorff und Hin=
denburg
, Generalkommando der achten Armee. Euer Er=
zellenz
beehren wir uns davon in Kenntnis zu ſetzen, daß
ſämtliche vier Fakultäten der Königlichen Albertus= Uni=
verſität
zu Königberg einſtimmig beſchloſſen haben, Ihnen,

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

dem ruhmreichen Befreier Oſtpreußens und
unſerer ehrwürdigen Krönungs= und Univerſitätsſtadt, die
Würde eines Ehrendoktors zu verleihen. Junckers,
theologiſcher Dekan; Litten, juriſtiſcher Dekan; Meyer,
mediziniſcher Prodekan; Mitſcherlich, philoſophiſcher Pro=
dekan
.
Dieſe Ehrung ſteht in der Geſchichte der Königsberger
Univerſität einzig da.

Die Lage in Löwen.

* Berlin, 18. Sept. Ein Die Lage in Löwen
betitelter Artikel der Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung
bringt den Bericht eines dienſtlich nach Löwen entſandten
Beamten des Kaiſerlichen Generalgouverneurs in Brüſſel,
in dem feſtgeſtellt wird, daß nur ein Fünftel bis
ein Sechſtel Löwens in Trümmern liegt. Die
meiſten öffentlichen Gebäude ſind erhalten geblieben, vor
allem das herrliche Rathaus. Die Peterskirche iſt nur ſo
beſchädigt, daß ihre Wiederherſtellung leicht wieder mög=
lich
iſt. Auch konnten alle wertvolleren Gegenſtände durch
unſere Soldaten aus der Kirche gerettet werden. Die Er=
haltung
der Kunſtſchätze iſt vor allem auf das umſichtige
Eingreifen des Etappenkommandeurs, des Majors von
Manteuffel, und des Oberſten Bock von den Eiſen=
bahntruppen
zurückzuführen, die alles taten, um eine Aus=
dehnung
des Brandes zu verhüten; insbeſondere ſetzte
ſich Major von Manteuffel für, die Rettung des Rat=
hauſes
und die Erhaltung der BBenediktinerabtei Mon: ein. Die Rechtspflege konnte wieder aufgenom=
men
werden; die Gerichte unterſtützen die Militärbehörde
wirkſam durch ihr Vorgehen gegen das Geſindel. Da der
Ortskommandant ſtändig den anſäſſigen Elementen die
Rückkehr geſtattet, macht ſich bereits eine Wiederzunahme
der Bevölkerung bemerkbar. Eine Reihe von Verkaufs=
läden
iſt wieder geöffnet und die Kleinbahn Löwen=
Brüſſel nimmt den Verkehr in gewiſſem Umfange wie=
der
auf, ſo daß den blühenden Bierbrauereien
Löwens, die allgemein wieder im Gange ſind, die Mög=
lichkeit
der Verfrachtung wieder gegeben iſt. Ferner kön=
nen
durch die Kleinbahn die für Löwen notwendigen
Lebensmittel herangeſchafft werden. Auch die öffentlichen
Dienſte ſind nach Möglichkeit wieder in Gang geſetzt.

Die Haltung Italiens.

* Aus Rom wird berichtet: Der Popolo Romano
kommt auf den von demagogiſchen Parteien immer wie=
der
erörterten Vorſchlag zurück, daß Italien eine unter
einmütiger Billigung der Kammer und des Senats 35
Jahre lang gewahrte Allianz brechen ſolle. Italien, ſo
ſagt das Blatt, ſolle alſo ſeinen Verträgen, ſeiner Unter=
ſchrift
, ſeiner Ehrlichkeit untreu werden und die Verbün=
deten
wie ſein eigenes Volk ſchmählich verraten. Wäre
dies der Fall, ſo hätte die Welt Italien aus
der Gemeinſchaft der gebildeten Völker zu
ſtreichen. Während die Demagogen ſich als, große
Staatsmänner gebärden, ſind ſie doch nur Haſardſpie=
ler
, welche die Krone und die Zukunft Italiens aufs
Spiel ſetzen. Keinem Staatsmann, noch weniger einer
Regierung, kann der ſchmähliche, feige Akt in den
Sinn kommen, ſeinen 35jährigen Verbündeten in einem
für ihn ſchwierigen Augenblick zu überfallen. In einem
zweiten Artikel ſchreibt das gleiche Blatt: Es wäre =
cherlich
, wenn Italien in einem Augenblick, wo die Welt=
lage
von äußerſter Schwierigkeit iſt, ſich ſeine Haltung
von den Blättern diktieren ließe, zumal ein guter Teil
der Preſſe, ſagen wir, von ausländiſchen Einflüſſen ſug=
geſtioniert
iſt, welche Einflüſſe die öffentliche Meinung
in ihrem und ſicher nicht in Italiens Intereſſe bearbeiten.

Die ſerbiſchen Niederlagen.

* Wien, 17. Sept. Die Südſlawiſche Korreſpon=
denz
meldet über den Einbruchsverſuch der Ser=
ben
bei Pancſova: Die im Raume von Veliko=Selo
auf dem ſerbiſchen Ufer verſammelten Serben, etwa eine
halbe Diviſion ſtark, eröffneten am 12. d. M. die Be=
ſchießung
gegen die offene Stadt Pancſova. Unſere Be=
obachtungstruppen
zogen ſich beim Beginn des Bombarde=
ments
zurück, nachdem feſtgeſtellt worden war, daß die
Serben den Uebergang über die Donau durchführen woll=
ten
. Nach einem kurzen markierten Widerſtande ließen
unſere Truppen die Serben den Uebergang vollziehen.
Nachdem die Serben in Stärke von 78000 Mann den
Uebergang vollzogen hatten, rückte ein Teil derſelben gegen
Pancſova, während das Gros den Marſch in der Richtung
auf Dalova fortſetzte. Hier wurden die Serben von unſe=
ren
Truppen geſtellt, nach kurzem Artilleriegefecht mit dem
Bajonett angegriffen und geradezu über den Haufen
geworfen; ſie erlitten ungeheure Verluſte. Un=
ſere
Truppen machten Scharen von Gefangenen und er=
beuteten
faſt das ganze Artilleriematerial. Der Reſt der
Serben ging über die Donau zurück. Der Rückzug
koſtete Hunderten das Leben. Ein Monitor beſchoß die
Flichenden und demontierte die ſerbiſchen Artillerieſtellun=
gegen
gegenüber Pancſova. Die in Pancſova eingedrun=
genen
Serben konnten nur zum Teil ihren Rückzug be=
werkſtelligen
.

* Agram, 17. Sept. Wegen des glänzenden
Sieges über die Serben, woran überwiegend
roatiſche Regimenter hervorragenden Anteil hatten, iſt
die Stadt feſtlich beflaggt und abends prachtvoll beleuchter.
Ein großartiger Fackelzug ging durch die Straßen. Es
herrſcht heller Jubel und großartige Freudenkundgebungen
werden veranſtaltet. Aus den einlaufenden Einzelberich=
ten
geht hervor, daß der Sieg weſentlich größer iſt, als
anfangs angenommen war, da die Serben mit bedeu=
tenden
Kräften in unſer Gebiet eingedrungen waren. Es
wurden mehrere heiße Kämpfe durchgefochten. Die Ser=
ben
ſind völlig aufgerieben und in wilder Flucht über die
Save zurückgeworfen worden, wobei eine große Anzahl
von ihnen gefangen und ſehr viele ertrunken ſind. Die
Verluſte des Feindes ſind ungeheuer. Auf dem Gebiete
der Monarchie iſt außer Gefangenen kein ſerbiſcher Sol=
dat
mehr. In den Gemeinden, wo die Serben faſt Wochen
hauſten, wurde unſere Verwaltung wieder eingeſetzt und
alle Beamten ſind auf ihre Poſten zurückgekehrt, ebenſo
die vor den Serben geflüchteten Einwohner. Der Bezirk
von Ruma, der von den Serben am ſtärkſten bedroht
war, iſt nunmehr wieder in unſerem vollen Beſitz. Die
feindlichen Truppen, die bereits am Sonntag große Ver=
luſte
hatten und zurückgedrängt wurden, haben Diens=
tag
panikartig in voller Auflöſung die Flucht ergriffen.
Wir machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten viel
Kriegsmaterial. Der Bezirk Ruma iſt überwiegend von
Deutſchen bewohnt.
* Wien, 18. Sept. Ueber den Zuſammenbruch
der ſerbiſchen Offenſive gegen Syrmien
und Banat erfährt die Südſlawiſche Korreſpondenz
aus Eſſeg: Kurz nach der Vernichtung der Timok=Diviſion
bei Mitrowitza drangen reguläre ſerbiſche Truppen und
große Banden Komitatſchi, nach amtlichen Angaben etwa
15000 Mann ſtark, gleichzeitig an mehreren Stellen in
Syrmien und Banat ein, Unſere Aufklärungstruppen
ſtellten ihr Vorgehen ſofort feſt, ließen aber die Serben
ebenſo wie die Timokdiviſion unbehindert über die Save
einmarſchieren. Als die Serben gegen India vorrück=
ten
, wurden ſie von unſeren Truppen geſtellt. Bald grif=
fen
auch Verſtärkungen von Peterwardein ein, worauf die
Kämpfe einen verſchärften, für den Feind ungünſtigen
Verlauf nahmen. Die Serben hatten durch unſere Artil=
lerie
furchtbare Verluſte. Durch glücklich ausge=
führte
Maßnahmen wurde dem Feind der Rückzug an
mehreren Stellen abgeſchnitten, ſo daß die eingebrochenen
ſerbiſchen Truppen eine kataſtrophale Nieder=
lage
erlitten. Die Zahl der Gefallenen dürfte mit
3000 eher zu niedrig als zu hoch zu veranſchlagen ſein
Mehrere tauſend Gefangene wurden gemacht. Auch die
ins Banat eingedrungenen ſerbiſche Streitkräfte wurden
von einer faſt völligen Vernichtung ereilt,
ſo daß kaum ein Bruchteil zurückgelangte. Kein Serbe
befindet ſich zurzeit mehr in Ungarn.

Die Royaliſten in Frankreich.

Genf, 17. Sept. Aus Frankreich anlangende
Nachrichten berichten über eine fieberhafte Tätigkeit der
Geheimagenten der Royaliſten. Nach der
Flucht der Regierung wurden maſſenhaft royaliſtiſche Auf=
rufe
verbreitet, in denen betont wurde, die Siege der Deut=
ſchen
ſeien in erſter Linie auf die Stärke des monarchiſchen
Gedankens in Deutſchland zurückzuführen. Die Proklama=
tion
wurde auch in der Armee verteilt. Auch der Wechſel
in der Pariſer Präfektur wird mit dieſer royaliſtiſchen Be=
wegung
in Zuſammenhang gebracht, weil der frühere Pa=
riſer
Präfekt mit den Royaliſten ſympathiſierte. Dem
Präſidenten Poincaré ſind viele Drohbriefe zugegangen.
Die Mißſtimmung gegen die Regierung wächſt und läßt
neue Veränderungen im franzöſiſchen Kabinett erwarten.

Die Stimmung in Rußland.

* Wien, 17. Sept. Nach Blättermeldungen hat die
ſchwere Niederlage der Ruſſen in Oſt=
preußen
auf die ruſſiſche öffentliche Meinung einen
niederdrückenden Einfluß ausgeübt. Amtlich
wird zugeſtanden, daß zwei Korps vernichtet worden ſind.
In der ruſſiſchen Preſſe zeigt ſich das Beſtreben, die
öffentliche Meinung zu beruhigen; es heißt in dieſem
Sinne, daß dieſe Niederlage weder die Stimmung der
ruſſiſchen Armee noch Rußland ſelbſt bedrücken dürfe. Der
Enthuſiasmus, der unmittelbar nach Ausbruch des Krieges
für England in Petersburg herrſchte, hat nun eine
weſentliche Abſchwächung erfahren. Man erhebt gegen
England den Vorwurf, daß es ſeine Kräfte zur See zu
ſehr ſchone. Man iſt auch ungehalten über die engliſche
Berichterſtattung, die Rußland als Quantité négligeable
behandle und England die führende Rolle im Landkriege
zuzuteilen ſuche. (!)
Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß auch das
Ergebnis der ſchweren Kämpfe bei Lemberg in Peters=
burg
eine Depreſſion hervorgerufen hat, da die ruſſiſchen
Operationen nicht den erhofften Erfolg erzielt haben, ſon=
dern
an dem hartnäckigen Widerſtand der öſterreichiſch= un=
gariſchen
Armee geſcheitert ſind. Der ruſſiſche Generalſtab
hat zwar verſucht, die Nachricht von den ſchweren Ver=

luſten der ruſſiſchen Armee und der Gefangennahme von
vielen Tauſenden von ruſſiſchen Soldaten zu verheim=
lichen
, doch hat ſich die Meldung hiervon trotzdem verbreis
tet und dies hat die Mißſtimmung noch geſteigert. Dier
Zahl der in Rußland eingetroffenen Verwundeten
iſt überaus groß, ſo daß beiſpielsweiſe in Moskau kaum
mehr Platz zur Aufnahme der Verletzten vorhanden iſt.

Engliſche Zeppelinfurcht.

* Stockholm, 17. Sept. (Ctr. Berl.) Der Daily
News zufolge liegt London in faſt vollſtändigem
Dunkel weil man in Angſt vor Zeppelinſchif=
fen
iſt. Selbſt die elektriſchen Bahnen müſſen über die
Themſebrücken mit herabgelaſſenen Vorhängen fahren,
Zurückzuführen iſt dieſer Zuſtand auf eine in der Weſt=
minſter
Gazette veröffentlichte Verfügung, die für Lon=
don
, alle Hafenſtädte und Seebäder eine große Ein=
ſchränkung
der Straßenbeleuchtung und Einſtellung der
Lichtreklame anordnet.

Die Hraber gegen die Engländer.

* Wien, 17. Sept. Der Politiſchen Korreſpondenz
wird aus Kairo gemeldet: Die Stellungnahme der
Araber gegen die Engländer nimmt immer
ſchärfere Formen an. Alle aus arabiſchen Gegenden nach
Aegypten gelangenden Nachrichten ſtimmen darin überein,
daß die Araber England gegenwärtig als den ärg=
ſten
Feind des Iſlams betrachten. Gemäß der Wei=
ſung
des Scherifs von Mekka verſammeln ſich jetzt täglich
Tauſende von Beduinen in der Gegend von Dſcheddah
und Jambo, um etwaige Landungsverſuche der Englän=
der
zu verhindern und die heiligen Stätten des Iſlams
zu ſchützen. Ferner finden in der Gegend von El=Ariſch
und Akkaba große Anſammlungen von Beduinen ſtatt, um
ein eiwaiges engliſches Eindringen zu bekämpfen.

Die Haltung Bulgariens.

* Sofia, 17. Sept. In einer Beſprechung der Bes
mühungen der Tripelentente, Bulgarien durch Ver=
ſprechungen
zu ſich zu ziehen, ſagt Kambana: Rußland
macht bloß akademiſche Verſprechungen, welche nicht ernſt
zu nehmen ſind. Bezüglich der Verſprechungen Englands,
betreffend die Idee eines Groß=Bulgariens, die gegenwär=
tig
der Präſident des Balkankomitees, Buxton, zum Aus=
druck
bringt, fragt es ſich, ob England in dem eniſcheiden=
den
Moment ſein Machtwort in den Balkanfragen durch=
ſetzen
kann. Vorderhand kann man feſtſtellen, daß alle
Verhandlungen mit der Tripelentente im
voraus einen Mißerfolg ergeben würden. Kambang
bringt ferner einen Artikel, betitelt: Ruſſiſche Treue‟
In dieſem wird daran erinnert, daß die ruſſiſchen Ober=
befehlshaber
durch Manifeſte an die Polen und Ruthe=
nen
dieſen die Freiheit und Unabhängigkeit verſprochen
haben. Kaum hätten die Ruſſen aber Galizien betreten,
ſo ſchwüren ſie ſchon, daß ſie ganz Galizien den Polen
erobern und ewig behalten wollten. Die Moral ſei, daß
Rußland in der Bedrängnis alles verſpreche, wenn aber
der ruſſiſche Stiefel einmal irgendwo hintrete, ſo zeige
ſich der ruſſiſche Zarismus mit all ſeiner Treubrüchigkeit
und Barbarei.
* Sofia, 18. Sept. Die hieſige ruſſiſche Ge=
ſandſchaft
veröffentlicht eine Erklärung, derzu=
folge
der ruſſiſche Geſandte Sſawinsky mündlich und
ſchriftlich der bulgariſchen Regierung Vor=
ſchläge
gemacht hat, mit ihm in Verhandlungen zu tre=
ten
, die einerſeits die künftigen Beziehungen Bulgariens
zu Rußland und andererſeits die Erfüllung der bulgari=
ſchen
Ideale, bei Wahrung der Neutralität Bulgariens
bezweckten.
Hierzu bemerkt das Blatt Kambana, es ſei ein offen=
barer
Hohn, wenn Rußland behaupte, das Wohl Bul=
gariens
bilde ſeine unaufhörliche Sorge. Mehrere Gou=
vernements
, die zehnmal größer als Bulgarien ſeien, wür=
den
von Rußland in ſchwärzeſter Knechtſchaft und ſchlimm=
ſtem
Elend gehalten, während man für Bulgarien zärtliche
Fürſorge heuchle. Die ruſſiſche Erklärung verſpreche fer=
ner
die Hilfe Rußlands, falls Bulgarien angegriffen wer=
den
ſollte. Dies ſei nur ein Vorwand für die ruſſiſchen
Truppen, bulgariſches Gebiet dauernd zu beſetzen. Der
Hintergedanke der Ruſſen ſei, daß Bulgarien für die ruſſi=
ſchen
Truppen die Avantgarde gegen die Türkei bilden,
und ihr die Dardanellen und Thrazien erobern helfen
ſolle. Dieſe Erklärung ſei ein neuerlicher Beweis dafür,
daß jeder gute bulgariſche Patriot nur der Loſung folgen
müſſe: Los von Rußland!
Der angeſehene Tontſchewiſt Jokos Wladikin
ſagt zu demſelben Gegenſtand im Utro, es wäre eine große
Täuſchung, an die Verſprechungen der Tripelentente be=
züglich
der Erfüllung der nationalen Ideale Bulgariens
zu glauben. Außer Rußland habe auch England bei
allen Balkanſtaaten Schritte unternommen, um dieſe zu
Gebietsabtretungen an Bulgarien zu veranlaſſen. Man
würde heute ſelbſt ſchriftlichen Verſprechun=
gen
und Verträgen nicht glauben, nachdem
die Serben den Bundesvertrag verletzt haben und Ruß=
land
die bulgariſch=ruſſiſche Militärkonvention verleugnet

Der deutſche Gruß.

*⁎* Sagen Sie nicht mehr Adieu, ſagen Sie
Lebewohl oder auf Wiederſehen. Jetzt muß alles
deutſch werden! Solche Worte hört man des öfteren Leu=
ten
zurufen, die noch gewohnheitsgemäß die alte ſchlechte
franzöſiſche Grußformel im Munde führen. Dieſes
Adieu das ſich im 17. Jahrhundert bei uns einbür=
gerte
, iſt eine letzte trübe Erinnerung an jene Zeit nach
dem Dreißigjährigen Krieg, da Deutſchland in ſeiner
Schwäche und Zerriſſenheit völlig der Ausländerei ver=
fallen
war und ſich viele ihrer deutſchen Sprache ſchäm=
ten
. Als beim Beginn eines neuen Aufſchwungs im 18
Jahrhundert der wackere Chriſtian Thomaſius wider das
Franzoſentum zu Felde zog, da hat er mit all dem ande=
ren
alamodiſchen Gequakel auch die traurige Sitte be=
kämpft
, nach der wir Deutſchen ſelbſt unſeren Gott fran=
zöſiſch
im Munde führen Wie leicht, hat er gemeint, ſei
es doch, dies närriſche Adien einfach ins Deutſche zu
überſetzen und ſich Mit Gott von einander zu verabſchie=
den
. Aber ſo viel es auch anders und beſſer geworden
iſt, ſeit dieſer Lehrer der Deutſchen zuerſt wieder fremd=
ländiſchen
Kram und Schmutz aus allen Ecken und Win=
keln
mit ſcharfem Beſen ausgefegt, dies Adieu iſt uns
doch geblieben als ein beſchämender Nachhall und Fort=
klang
jener Nachäfferei und Liebedienerei, die Deutſche
ſo lange für fremdes Weſen und beſonders für das des
franzöſiſchen Erbfeindes zur Schau getragen haben. Und
dabei prägt ſich doch nicht zuletzt im Gruſ Art und Cha=
rakter
eines Volkes ſinnvoll aus. Wie vervoll klang
dem Griechen der ſchöne Nationalgruß,
lle Hellenen
zu einer großen Familie verband und d.
zelnen wie
ein Stück Heimat ſüß ins Ohr tönte.
Herodot in
Aegypten die ſtummen unterwürfigen Kniebeligungen ſah.

mit denen die Leute einander grüßten, da ſehnte er ſich
ſchmerzlich nach dem hellen Freudegruß des fernen Vater=
landes
. Chaire!, d. h. Freue Dich ſo begrüßten die
Griechen einander, und ſie wollten nichts wiſſen von all den
Gebärden und Zeichen, mit denen andere Völker durch
Niederwerfen, Entblößen des Hauptes, Darreichen der
Hand, Verbeugungen uſw. ihre Unterwerfung oder
Demut vor dem zu Grüßenden ausdrücken wollten. Das
Niederwerfen ank das Angeſicht, das ſie als Gruß bei den
Perſern ſahen, erſchien ihnen eher tieriſch als menſchlich.
und ſie nannten es deshalb treffend anhündeln
(proskynein). Es iſt der Kotau deſſen Verſpottung
bei uns durch die Sendung des chineſiſchen Sühneprinzen
vor einigen Jahren beliebt wurde, jene auch bei den Sla=
wen
lange feſtgehaltene Grußform, die ſich noch heute in
dem Grußwort des ruſſiſchen Bauern vor dem Edelmann
zeigt: Ich falle zu Füßen
Wie der ausgezeichnete Kulturhiſtoriker Steinhauſen
in ſeiner Geſchichte des Grußes hervorhebt, iſt das alt=
griechiſche
Chaire das ſchönſte Sinnbild für die harmo=
niſche
Lebensluſt dieſes Volkes, das dieſen Gruß ſogar
auf die Grabſteine ſetzte, gleich als wollten die Toten die
Lebenden zum Genuß des Daſeins auffordern. Freund=
liche
Wünſche für den Nächſten ſind auch in den Grüßen
anderer Kulturvölker des Altertums enthalten; ſo wünſch=
ten
die Punier einander langes Leben. Der Römer ſagte
zu dem Kommenden Ave ſei willkommen, und beim
Gehen Vale bleibe geſund. In den Grußformen an=
derer
Völker hat ſich die urſprüngliche Bedeutung der Be=
grüßung
erhalten, die in den Zeiten eines ewigen Kriegs=
zuſtandes
das Erſcheinen des Grüßenden als Friedferti=
gen
, nichts Böſes Wollenden kennzeichnet. Daher ſtammt
das altteſtamentliche Schalom (Frieden) und der Gruß
der Araber Salem alek (Friede mit Euch). Klingt hier
ſchon eine religiöſe Bedeutung an, indem mit dem Frieden

zugleich der Frieden Gottes gemeint iſt, ſo tritt dieſe im
deutſchen Gruß des Mittelalters immer mehr hervor. Die
alten Germanen hatten ſich zum Gruß ein einfaches Heil
zugerufen, wie es zum Beiſpiel in dem gotiſchen hails
erhalten und von unſeren Radfahrern wieder aufgenom=
men
worden iſt. Der kirchliche Geiſt des Mittelalters
wollte auch im Gruß Gottes gedenken, und ſo kamen nun
Grüße auf wie: Gott erhalte Euch, Gott grüße Euch, Gott
minne Euch; Gott willkommen; Gott befohlen uſw.. Ganz
ähnlich lauteten die franzöſiſchen Grüße und ſo kam im
Frankreich des Mittelalters das Adieu auf, ohne zu=
nächſt
unſere guten deutſchen Grüße zu verdrängen. In
Süddeutſchland und Tirol hat ſich der mittelalterliche
deutſche Gruß in dem traulichen Grüß Gott bis auf
den heutigen Tag erhalten, und es gibt viele, die dies
warmherzige Wort nun auch im kälteren Norddeutſchland
einbürgern möchten. Als kirchlicher Gruß iſt ja auch heute
noch die Anrede und Antwort üblich, die Papſt Bene=
dikt
XIII. durch einen Erlaß zuerſt allgemein einführte
und die da lauten: Gelobt ſei Jeſus Chriſtus mit dem
Gegengruß: In Ewigkeit, Amen!
Der Gruß Adieu drängte nun all dieſe ſchönen
Worte zurück und iſt uns als ein Ueberbleibſel jenes un=
ſeligen
, vom fremden Weſen überfluteten 17. Jahrhun=
derts
geblieben, das zugleich ſeine Unfreiheit in dem
Gruß Gehorſamer Diener Ihr Diener offenbarte und
auch die nach dem Brauch der Sprachmengerei natürlich
durch Votre Serviteur erſetzte. Einzelne Stände be=
wahrten
ſich eine hübſche Grußform, wie die Bergleute in
ihrem Glückauf aber im allgemeinen ging der moderne
Menſch zu ſo abgegriffenen Formen über, wie Guten
Morgen, Guten Tag, Gute Nacht und auch der Gruß
Willkommen! und das Abſchiedswort Lebewohl mit
der unbequemen Abwandlung Leben Sie wohl haben ſich
bisher nicht recht eingebürgert.

[ ][  ][ ]

Nummer 258.

Darmſtätder Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Seite 3.

ſhabe und dieſe Mächte die Unterſchriften unter den Lon=
Poner Verträgen mißachtet haben. Der Tripel=
kntente
dürfe man am wenigſten glauben,
weil gerade Frankreich ſeinerzeit vorgeſchlagen habe, Bul=
garien
unter ſeine Nachbarn aufzuteilen. Frankreich
habe überdies Griechenland veranlaßt, einen ſolchen Vor=
ſſchlag
auf der Bukareſter Konferenz vorzubringen.

General Delarey erſchoſſen.

* London, 16. Sept. (Ctr. Frkf.) Reuter meldet
lus Kapſtadt: Die Generäle Delarey und Beyer wur=
en
auf einer Automobiltour nach ihrer Farm von der
Lngliſchen Polizei, die nach Räubern (?), ſuchte,
ffür ſolche gehalten, wobei Delarey erſchoſſen
wurde.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 19. September.
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Ober=Briefträgern Ludwig
Kaus in Homberg und Karl Pfeiffer in Ortenberg,
ſowie dem Ober=Poſtſchaffner Philipp Pabſt in Bicken=
bach
das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für
langjährige treue Dienſte verliehen.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 33 vom 18. Sep=
tember
hat folgenden Inhalt: Wiederaufleben des Heſ=
ſiſchen
Militär=Sanitäts=Kreuzes vom 25. Auguſt 1870
betreffend. 2. Bekanntmachung, Aenderung der Poſtord=
nung
vom 20. März 1900 betreffend. 3. Bekanntmachung,
betreffend Verbot des vorzeitigen Schlachtens von
Vieh. 4. Bekanntmachung zur Ausführung der Verord
nung des Bundesrats vom 11. September 1914, betref=
fend
das Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh
5. Berichtigung.
* Militärdienſtnachrichten. v. Helmolt, Leutn.
der Landw.=Kav. 2. Aufgeb. (Friedberg), zum Oberleutnant,
Clerck, Oberleutnant der Reſerve des Garde=Gren.=
Regts. Nr. 4 Auguſtal (Mainz), zum Hauptmann, die Vize=
feldwebel
Böckmann, Ochs, v. Strzemieczny
(I Darmſtadt), Brückbauer, Bundſchuh (Mainz)
zu Leutnants der Reſerve, die Vizefeldwebel Jung,
Preuß, Nerger, Rauff (I Darmſtadt) zu Leutnants
der Landw.=Inf. 1. Aufgeb. befördert.
m. Ritter des Eiſernen Kreuzes. Von den Angehö=
rigen
unſeres braven Leibgarde=Inf.=Regts.
Nr. 1 15 ſind bereits 9 beſonders Tapfere mit dem Eiſer=
nen
Kreuz ausgezeichnet. Soweit bekannt, ſind ihre
Namen folgende: Major von Neidhardt, Hptm.
Pabſt von Ohain Hptm. von Hanneken, Lt. d.
R. Morell (Erich), Feldwebel Dächert (8. Komp.),
Unteroffizier d. R. Billep (5. Komp.). Nach auswär=
tigen
Blättern erhielt weiter der Unteroffizier Frick
vom Inf.=Regt. 115 das Eiſerne Kreuz und wurde zum
Sergeanten befördert. Vizefeldwebel Dutiné von
der 8. Komp. Inf.=Regt. Nr. 116, der ſich bei Anloy das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erworben, hat am 10. September
bei den Gefechten an der Marne mit einer Gruppe eine
feindliche Batterie genommen. Für dieſe Tat wurde der
Vizefeldwebel zur Auszeichnung mit dem Eiſernen Kreuz
1. Klaſſe vorgeſchlagen.
Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
Heute abend 8 Uhr wird das patriotiſche Konzert
für die Armen der Stadt wiederholt, ein Kartenverkauf
findet nicht ſtatt. Am Sonntag debütiert in der von
Hofrat Ottenheimer und Regiſſeur Lert geleiteten
Lohengrin= Aufführung Frau Mizzi Marx=
Schroth, eine der vortrefflichſten derzeitigen Vertre=
terinnen
des jugendlich=dramatiſchen Fachs. Die Künſtlerin
iſt als Nachfolgerin Gertrud Geyersbachs in Ausſicht
genommen, da die für dieſes Fach verpflichtete Greta
Jonſſon ſich nach ihrer Verheiratung von der Bühne
zurückgezogen und ihren hieſigen Vertrag gelöſt hat.
Auch Frau Marx, deren glänzende Laufbahn in Köln
begann, hatte nach Ablauf ihres Engagements am
Leipziger Stadttheater einen mehrjährigen Gaſtſpiel=
vertrag
mit der Münchener Hofoper, und nur dadurch,
daß dieſe Bühne aus Anlaß des Krieges ihre ſämtlichen
Gaſtſpielverträge löſte, bot ſich der Generaldirektion die
Möglichkeit, noch in ſo vorgerückter Zeit eine erſte Ver=
treterin
des für das moderne Opernrepertoire ſo außer=
ordentlich
wichtigen Fachs zu gewinnen. Am Dienstag
wird als erſte Vorſtellung der Serie A Webers Frei=
ſchütz
gegeben, wobei Mizzi Marx die Agathe ſingt.
Der weitere Spielplan iſt: Mittwoch, den 23. Sept.,
5. Abonnementsvorſtellung B1 Kolberg‟ (Neu ein=
ſtudiert
.) Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag,
den 24. Sept., 6. Abonnementsvorſtellung C 2 Martha
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Freitag, den 25. Sept.,

7. Abonnementsvorſtellung D3 Die Hermannſchlacht.
(Neu einſtudiert.) Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Sonn=
tag
, den 27. Sept., 8. Abonnementsvorſtellung A 2 Der
fliegende Holländer. Gewöhnliche Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Hoftheatervorſtellung für die minderbemittelte
Bevölkerung. Die Hoftheaterleitung teilt mit, daß die
Wiederholung des patriotiſchen Konzerts
am Samstag abend um 8 Uhr ſtattfindet. Die
Herren Mitwirkenden aus den hieſigen Geſangvereinen
werden gebeten, ſich pünktlich wie ſeither einzufinden.
Auch an die übrigen Mitwirkenden ergeht die Bitte um
rechtzeitiges und vollzähliges Erſcheinen.
** 8 Millionen Mark Kriegsanleihe in Darmſtadt.
Bis geſtern abend ſind nach unſeren Informationen bei
den hieſigen Banken über 8 Millionen Mark für
die Kriegsanleihe, vorzugsweiſe von Privaten,
gezeichnet worden.
* Liebesgaben und Pakete für die Leibgardiſten Die
Abgabe der durch Vermittelung des Erſatz=Bataillons an
Angehörige des Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 145
abzuſendenden Pakete kann täglich in der Zeit von 13
Uhr nachmittags im Geſchäftszimmer der Erſatz=
Bataillons=Kaſerne, Alexanderſtraße, erfolgen.
Bezüglich der Sendungen von auswärts wird auf die be=
reits
erfolgten Bekanntmachungen Bezug genommen. Für
die geſpendeten Liebesgaben an Strümpfen, Wäſche,
Zigarren, Tabak, Dauerwurſt, Konſerven für die im Felde
ſtehenden Leibgardiſten ſagt das Erſatz=Bataillon des Leib=
garde
=Infanterie=Regiments Nr. 115 auf dieſem Wege
allen Spendern herzlichen Dank. Mit der Abſendung der
Gaben an die Truppen iſt bereits begonnen worden.
Weitere Liebesgaben (Lebensmittel, nur Dauer=
ware
) werden im Geſchäftszimmer des Erſatz=Bataillons
Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 1115 in der Kaſerne
Alexanderſtraße mit Dank entgegengenommen.
* Gottesdienſtliches. Man ſchreibt uns: Da für
nächſten Sonntag mehrere Hunderte von Soldaten zum
Empfange der hl. Sakramente in der St. Ludwigskirche
angemeldet ſind, können von 6 Uhr vormittags an Zivi=
liſten
zur Beichte nicht mehr zugelaſſen werden.
* Landtagsabgeordneter D. Gottfried Traub wurde
eingeladen, ſeinen ſchon vielerorts gehaltenen Vortrag
Wie erleben wir den Krieg? auch hier in Darmſtadt
zu wiederholen. D. Traub hat in liebenswürdigſter Weiſe
zugeſagt, ſo daß der Vortrag am Dienstag, 29. Septem=
ber
, im Feſtſaale der Turngemeinde ſtattfinden wird. Der
geſamte Ertrag des Abends wird dem Heſſiſchen Lan=
desverein
vom Roten Kreuz und der Kriegsfür=
ſorge
der Stadt Darmſtadt überwieſen.
* Die Vorträge über die Fahrt nach Sedan
zwecks Ueberbringung von Lazarett=Material, die im
Saale der Turnhalle gehalten wurden, hatten den Er=
folg
, daß eine Einnahme von gegen 1000 Mk., die durch
einen Herrn auf genau 1000 Mk. ergänzt wurden, zu
verzeichnen iſt. Nach Abzug der wohl nicht bedeutenden
Unkoſten dürften 900 Mk. übrig bleiben. Von den Teil=
nehmern
der Fahrt wurde ſchon vorher bei ſämtlichen
in Betracht kommenden hieſigen Firmen nach deren Be=
ſtänden
an Verbands=Material nachgefragt und dies zu=
ſammengeſtellt
. An dieſe ſämtlichen Firmen wurde jetzt
die Anfrage gerichtet, ob ſie bereit ſind, ihre Beſtände
mit einem Nachlaß von 20% abzugeben. Es wird dann
der Ertrag des Abends inkl. der inzwiſchen ferner ein=
gegangenen
Barſtiftungen ausreichen, um die ſämtlichen
Beſtände aufzukaufen und mitzunehmen. Benzin für
die Fahrt iſt immer noch nicht da; es wird aber die
Beſchaffung dieſes wohl beſtimmt auch noch erreicht
werden.
* Im Silberkranz. Die Eheleute Georg Klös und
Frau, Obergaſſe 44, feiern heute das Feſt der Silbernen
Hochzeit.
* Gartenbauverein Darmſtadt. Die angekündigte
Beſichtigung von Obſtanlagen im Beſſunger Stadtteil
wurde am Donnerstag trotz des ungünſtigen Wetters
durchgeführt. Sie nahm ihren Anfang in dem an
der Goetheſtraße gelegenen Garten des Prinzen zu
Yſenburg, woſelbſt insbeſondere die einen breiten Raum
einehmenden Zwergobſtbäume und ein aus ſtarkwüchſigen
Birnſpindeln beſtehender Laubengang einer näheren Be=
ſprechung
unterzogen wurden. Dann gings in einen
dem Herrn Rentner Wittmer gehörigen Garten, der ganz
in der Nähe liegt und der inſofern ſeinen beſonderen
Reiz hat, als bei ſeiner Anlage auf die Eigenart und
die naturgemäße Lebensweiſe des Beſitzers Bedacht ge=
nommen
worden iſt. Gleich beim Eingang iſt ein be=
hagliches
maſſives Gartenhaus errichtet und dahinter
liegt, etwas im Buſchwerk verſteckt, ein Lichtluftbad mit
Brauſeeinrichtung u. dgl. Angrenzend daran ſieht man
dann lange Reihen von Formobſtbäumen, meiſt in den
feineren Tafelobſtſorten, die bei der guten Pflege eine

tadelloſe Ausbildung und einen reichlichen Fruchtbehang
aufweiſen. Vom Beſuch weiterer Gärten mußte wegen
des kräftig einſetzenden Regens abgeſehen werden.
In dem Alice=Hoſpital werden Tüll= und
Mullvorhänge zur Verarbeitung angenommen. Die=
ſelben
müſſen gekocht und gebügelt ſein, dürfen aber nicht
geſtärkr werden. Ebenſo wird noch Charpie in gro=
ßen
Mengen gebraucht.
Das Alicehoſpital hat eine Partie Verbandſtoffe
gebrauchsfertig Herrn Kommerzienrat Hickler aus ſeinem
eigenen Vorrat mitgegeben und will nun für den nächſten
Transport einen größeren Poſten gebrauchsfertig zuge=
ſchnittener
und ſteriliſierter Verbandſtoffe bereitſtellen.
* Verwundete in Mainzer Lazaretten. Inf.=Regt.
117: V.=Fw. Joſeph Sobotta, 2. Komp.; Gefr. Albrecht
Berghüſer, 1. Komp.; Musk. d. L. Adam Kraus, 1. Komp.;
V.=Fw. Leonhard Mehldau, 1. Komp.; Musk. d. R. Adam
Schmitt, 2. Komp.; Musk. Emil Umſonſt, 4. Komp.;
Musk. Georg Bernhard, 2. Komp. Inf.=Regt. 118:
Musk. d. L. Konrad Raquet, 2. Komp.

Die Arbeitsloſigkeit in Darmſtadt.

* Am 1. Auguſt, alſo vor der Mobilmachung, warek
nach dem Bericht des Herrn Beig. Ekert für die Stadt=
verordnetenverſammlung
beim Arbeitsamt 315 Bewerber
gemeldet. Die Anzahl iſt durch den Krieg nicht erheblich
gewachſen, da die Zahl nur auf 327 geſtiegen iſt. Von
dieſen Arbeitsloſen ſind nur 262 in Darmſtadt anſäſſig,
während die übrigen meiſt in der nächſten Umgebung von
Darmſtadt wohnen. Es befinden ſich darunter 168 Tag=
löhner
und Hausburſchen, während ſich die übrigen haupt=
ſächlich
auf die Gewerbe verteilen. Von den Gemeldeten
ſind etwa zwei Drittel verheiratet. Die Beſchäftigungs=
loſigkeit
wird zwiſchen 1 und 4 Wochen und als Grund
der Entlaſſung faſt bei allen der Ausbruch des Krieges
angegeben. Die Anzahl der Arbeitſuchenden, die ſich beim
Arbeitsamt gemeldet haben, hat ſich in der Zeit vom 30.
Auguſt bis 6. September auf 310 verringert, wovon ein
nicht geringer Teil durch das Armen= und Fürſorgeamt
Unterſtützungen erhält. Die Anmeldungen beim Arbeits=
amt
geben indeſſen noch kein abſchließendes Bild über die
Arbeitsloſigkeit im allgemeinen. Die Erhebungen, die
von dem Gewerkſchaftskartell in den letzten Tagen dar=
über
angeſtellt worden ſind, laſſen erkennen, daß etwa 950
Mitglieder der Gewerkſchaften arbeitslos ſind, von denen
730 Unterſtützungen erhalten, und 240 beim Arbeitsamt
gemeldet ſind. Die Mehrzahl dieſer Arbeitsloſen erſtreckt
ſich auf Metallarbeiter (340), Weißbinder (185), die Holz=
(namentlich Möbel=) Induſtrie (155) und das Buchdruck=
gewerbe
(123). (Der Bericht datiert vom 8. September.)
Bei einer in den letzten Tagen gehaltenen Umfrage
bei den Vorſtänden der Innungen und Handwer=
kervereinigungen
wurden die Fragen geſtellt, in
welchem Maße die Arbeitgeber augenblicklich beſchäftigt
ſind, welche Ausſichten für die nächſte Zukunft beſtehen für
die Beſchäftigung von Gehilfen und Arbeitern; ferner ob
Entlaſſungen und in welchem Umfange vorgenommen
werden mußten und ob Ausſicht beſteht, die etwa unter=
brochenen
Arbeiten wieder aufzunehmen.
Im allgemeinen geht aus den Erhebungen hervor,
daß das Maurer=, Dachdecker=, Weißbinder=, Glaſer=,
Schmiede=, Gärtner= und Buchbindergewerbe zum größten
Teil gut beſchäftigt ſind und die Verhältniſſe als nicht
ungünſtig bezeichnet werden können. Klagen ſind im
Tapezier=, ſowie im Spengler= und Inſtallateurgewerbe
wegen ungenügender Beſchäftigung vorgebracht worden.
Namentlich ſei das Ladengeſchäft erheblich zurückgegangen.
Viele Gewerbetreibende ſind durch militäriſche Aufträge
ſehr ausgiebig verſorgt, während die Privataufträge in
den Hintergrund treten.
Vom Oberbürgermeiſter iſt ein Aufruf erlaſſen wor=
den
, die unterbrochenen Geſchäfte fortzuführen und für
Arbeitsgelegenheit in Handel, Gewerbe, Induſtrie und
Landwirtſchaft zu ſorgen. Es iſt ein beſonderer ſtädtiſcher
Ausſchuß gebildet worden, der für Vermehrung der Ar=
beitsgelegenheit
zu ſorgen hat. Die meiſten Anregungen
dieſes Ausſchuſſes ſind auf fruchtbaren Boden gefallen.
Alsdann hat der Oberbürgermeiſter an Staats= und Mili=
tärbehörden
, an die Eiſenbahndirektion und an andere
Verwaltungen das Erſuchen gerichtet, zur Ermöglichung
weiterer Arbeitsgelegenheit behilflich zu ſein. Insbeſon=
dere
wird das Augenmerk auf die Belebung der Bautätig=
keit
gerichtet. Die meiſten Privatbauten am hieſigen
Platze, etwa 22 an der Zahl, ſind nach dem Bericht des
Baupolizeiamtes eingeſtellt geweſen; doch haben einige
Bauherren, wie beiſpielsweiſe die Deutſche Bank und
Herr Theodor Schwab, erklärt, die Arbeiten wieder wei=
terführen
zu laſſen, obwohl es zurzeit noch an der Herbei=
bringung
des nötigen Materials mangelt. An 10 weiteren
Bauten erfolgte keine Unterbrechung. Auch die Firma
Merck hat ſich bereit erklärt, an ihren Neubauten weiter=
arbeiten
zu laſſen. Das neue Landwirtſchaftskammer=
gebäude
an der Breiten Allee iſt in der Fertigſtellung be=
griffen
; es fehlen nur noch die Weißbinderarbeiten, die
im Gange ſind. Das Gebäude wird als Lazarett ein=
gerichtet
werden. Die ſtädtiſche Verwaltung hat bereits
vor einiger Zeit die ſämtlichen Aemter angewieſen, die
Arbeit wieder aufzunehmen und für Arbeitsgelegenheit
zu ſorgen.
Das Stadtbauamt wird die Bauarbeiten an
dem neuen Friedhof aufnehmen; zurzeit fehlt es
noch an Material und Fuhrwerken. Außerdem werden
Garten= und Grabarbeiten vorgenommen werden, wobei
etwa 10 bis 15 Mann auf einige Monate Beſchäftigung
finden können. Die Ausführung des ſeither zurückgeſtell=
ten
Feuerwehrdepots für den dritten Zug in der Blumen=
thalſtraße
mit einer Bauſumme von etwa 6500 Mark und
der Erſatz des Lagerſchuppens für das Tiefbauamt in der
Parcusſtraße iſt in Ausſicht genommen. Der Bau eines
Aſyls für Obdachloſe auf dem Gelände des Armenhauſes
wird beantragt mit einem Voranſchlagsbetrage von 12000
Mark. Die Seuchenbaracke iſt in Ausführung begriffen.
Das Tiefbauamt, das bereits 63 Arbeitsloſe eine
über die andere Woche beſchäftigt, wird die bereits geneh=
migten
Kanalarbeiten fortſetzen. Der Kanal in der Ring=
ſtraße
und der Holzhofallee für die neuen Kaſernen iſt in
Angriff genommen; ebenſo der Verbindungskanal für das
neue Lazarett. Außer dem bereits in Ausführung begrif=
fenen
Kanal in der Pallaswieſenſtraße wird die Ausfüh=
rung
des Kanals in der Landwehrſtraße, die für den
Winter in Ausſicht genommen war, ſchon jetzt in Betracht
zu ziehen ſein. Ferner kommen an Kanal= und Erd=
arbeiten
in Frage: der Kanal in den Dieburger Straße
von der Eiſenbahnbrücke bis zu den Hirſchköpfen mit
66000 Mark, die Chauſſierung des Dornheimer Weges mit
10000 Mark, die Befeſtigung des Darmbaches mit 3000
Mark, die Chauſſierung der Eſchollbrücker Straße mit
47000 Mark, wovon 37000 Mark auf die Militärbehörde
entfallen. Schließlich könnte auch der Kanal in der Grä=
fenhäuſer
Straße mit 115000 Mark zur Ausführung vor=
geſchlagen
werden. Als weitere Erdarbeit wird die Ab=
tragung
des Dammes der Main-Neckar=
Bahn, nördlich der Gräfenhäuſer Straße, zur Ein=

Feuilleton.

* Die Gefangennahme von Delcaſſé jun. Die Ge=
fangennahme
des Sohnes des franzöſiſchen Miniſters und
Deutſchenhetzers Delcaſſé wird in der Saale=Zeitung fol=
gendermaßen
erzählt: Eines Morgens betrat eine kleine
deutſche Patrouille das Dorf . . . . . nahe der Maas, um
zu erkunden, ob es von den Franzoſen beſetzt ſei. Der
Patrouillenführer, ein Gefreiter, hatte kaum mit ſeinen
drei Mann das Schulgebäude betreten, als er durch das
offenſtehende Fenſter eine feindliche Aufklärungspatrouille
die Dorfſtraße herabkommen ſah. Sie zählte zwar einen
Unterleutnant und neun Mann, war alſo doppelt ſo ſtark
wie die deutſche Mannſchaft, aber unſere Feldgrauen ver=
loren
deshalb nicht eine Sekunde die Ruhe. Schleunigſt
verteilte der Gefreite ſein Heer auf mehrere Fenſter, und
im nächſten Augenblick praſſelte ein ſo gut gezieltes Schnell=
feuer
auf die Rothoſen, daß ihrer acht tot umſanken
während der Unterleutnant mit einem Füſilier verwun=
det
und gefangen genommen wurde. Selbſtverſtändlich
war die Ueberraſchung der Deutſchen nicht gering, als ſie
feſtſtellten, daß ihnen der Sohn des Kriegsſtifters Delcaſſe
ins Garn gegangen war, denn dies war der junge fran=
zöſiſche
Unterleutnant. Eine Kugel hatte ihn an beiden
Oberſchenkeln verletzt und kampfunfähig gemacht. Del=
eaſſé
ergab ſich mit dem Anſtand des gebildeten Mannes
in ſein Schickſal und zeigte ſich ſehr dankbar für die ihm
vom deutſchen Sanitätskorps erwieſene treffliche Pflege.
Man hat ihn nach Merſeburg ins Lazarett gebracht, wo er
im Gegenſatz zu den übrigen dort untergebrachten franzöſi=
ſchen
Offizieren ein gedrücktes Weſen an den Tag legt
Mit ſeinen Kameraden ſpricht er kaum ein Wort.
* Die Einwohnerzahl von Reims. Man ſchreibt uns
Intereſſant ſind die von dem Berichterſtatter Schweder ah=
gefaßten
Kriegsberichte u. dergl., die Sie in Ihrer
ſchätzten Zeitung veröffentlichen. Bei dem geſtrigen
richt iſt übrigens ein Schnitzer unterlaufen, denn
Stadt Reims hat etwa 120000 Einwohner,
rend Leipzig deren etwa 650000 hat. Der Unterſch
iſt demnach doch zu groß, um ſagen zu können, daß Reims
annähernd die Bevölkerungsziffer von der guten See=

ſtadt Leipzig erreicht. Wir deutſches Volk ſind eben ſehr
genau und gründlich und wollen uns in dieſer Beziehung
auch keinen Fehler zuſchulden kommen laſſen, der etwa an
Uebertreibung grenzt. Es könnte dies bei Ausländern,
die ohne Zweifel Ihre geſchätzte Zeitung auch leſen, leicht
eine Anſicht aufkommen laſſen, die wir eben unter keinen
Umſtänden aufkommen laſſen wollen.
** Eine ganz außerordentliche Wirkung unſerer Feld=
haubitzen
. Ein heſſiſches Blatt meldete am Don=
nerstag
unter der Ueberſchrift Unſere deutſche Fuß=
artillerie
im Kampf folgendes: Alle Meldungen über die
Gefechtstätigkeit dieſer ſchweren Feldhaubitzen ſtimmen
darin überein, daß ihre Wirkung ganz außerordentlich ge=
weſen
iſt und meiſt ausgereicht hat, die gegneriſchen Ar=
tilleriſten
nach kurzer Friſt zur Preisangabe ihrer
Feldgeſchütze zu veranlaſſen, die dann dem Sturm
der Angreifer zur Beute wurden.
Das iſt allerdings eine ganz außerordentliche Wir=
ung
unſerer Feldhaubitzen, daß der Gegner beim Ver=
aſſen
ſeiner Geſchütze noch angibt, was ſie gekoſtet haben.
* Der Bayer in der roten Hoſe. Bei einem Verwun=
detentransport
, bei dem die deutſchen Verwundeten in
Ravensburg, die franzöſiſchen in Weingarten ausgeladen
vurden, lag im Wagen der Deutſchen im hinterſten Win=
kel
ein Verwundeter mit roten Hoſen. Als man ihn nach
Weingarten weiterbefördern wollte, meinte er plötzlich in
gutbayeriſchem Dialekt: I bin a Bayer. Mei Hoſ’n iſt
durch an Granatſplitter ganz verriſſ’n g’weſin. Da hab i
zu dem Franzoſen neben mir g’ſagt: Willſt dei Hoſ’n gleich
auſſiziezn! I hab halt a biſſel nachg’holf’n und bin dann
einig’ſchlupft, weil mir’s ſo ſakriſch g’fror’n hat. Unter
großer Heiterkeit wurde der brave Bayer, der ſich ſo gut
zu helfen wußte, ausgeladen und ins Lazarett gebracht.
* Deutſch=Lüttich. Ein Herr aus Hagen gab dieſer
age, wie man aus Weſtfalen ſchreibt, ein Telegramm
ſeinen in Lütich ſtehenden Sohn auf. Er bezahlte da=
die
übliche Auslandsgebühr, 10 Pfennig für das
Vort. Am nächſten Tage brachte ihm ein Bote von der
Loſt die Hälfte des Betrages wieder mit dem Bemerken,
Lüttich liege ſeit einigen Tagen in Deutſchland, Tele=
gramme
dorthin koſteten daher nur 5 Pfennige das Wort!

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

ebnung des füdtſchen Gelandes empfohlen. Die Uner=
haltungsarbeiten
an den Fahrdämmen, Bürgerſteigen,
Fußwegen, die Aſphaltarbeiten und Zementplattenbelage,
die zurückgeſtellt worden ſind, werden wieder aufge=
nommen
.
Gas= und Waſſerwerksverwaltung. Die
Gaswerksverwaltung hat 20 Weißbinder beſchäftigt für den
Anſtrich des großen Gaſometers. Ferner hat ſie 20 Arbeiter
proviſoriſch zur Ausführung von Rohrverlegungen uſw.
eingeſtellt. Beim Waſſerwerk kann unter Umſtänden die
Ausfuhrung eines Hauptrohres in der Nieder=Ramſtädter
Straße und der Ausbau eines größeren Waſſerbehälters
auf dem Dachsberge in Betracht kommen. Die Inſtalla=
tionsarbeiten
ſollen verſtärkt vorgenommen werden; doch
fehlt es hierfür noch an dem nötigen Material.
Die Oberförſterei Darmſtadt teilt mit, daß
ſämtliche Forſtwarte angewieſen ſeien, Arbeitsloſe für
geeignete Waldarbeiten einzuſtellen. Ferner iſt ſchon die
Bekanntmachung erlaſſen, daß das Holzmachen in den
Wäldern jetzt ſchon beginnen ſoll, wozu Arbeitskräfte ge=
ſucht
werden. Arbeitsloſe können unbedingt bei der Ober=
förſterei
Beſchäftigung finden. Es iſt aber notwendig, daß
ein hierzu erforderlicher Kredit von etwa 3000 Mark für
die vorzunehmenden Arbeiten von der Stadtverordneten=
verſammlung
bewilligt wird. Es kommen dabei Boden=
verbeſſerungsarbeiten
, Pflanzungen uſw. in Betracht.
Von der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=
Geſellſchaft wird mitgeteilt, daß die Arbeiten für
die Ueberlandzentrale wieder aufgenommen werden, um
in erſter Linie die weiter fortgeſchrittenen Stromnetze nebſt
dem Anſchluß der Gemeinden fertigzuſtellen. Es ſind
Kabelverlegungen, insbeſondere nach der Luftſchiffhalle,
an hieſige Unternehmer vergeben, ebenſo kleinere Bahn=
arbeiten
. In den Werkſtätten des Elektrizitätswerkes und
beim Bau können weiter zuſammen etwa 30 Mann Ver=
wendung
finden. Auch iſt der Weiterbau der elektriſchen
Straßenbahn nach dem Martinsviertel von
der Pankratiusſtraße ab in Ausſicht genommen. Schließ=
lich
iſt die Heag bemüht, weitere Perſonen als Schaffner
und Wagenführer einzuſtellen, um den normalen Betrieb
möglichſt bald wieder aufnehmen zu können. Es wurden
bereits etwa 25 neue Leute angenommen.
Milit ärverwaltung. Der Vertreter der Mili=
tärbaubehörde
teilt auf Anfrage mit, daß neuerdings bei
dem Kriegsminiſterium vom Militärbauamt beantragt ſei,
die Arbeiten an der Funkerkaſerne, Stall= und Reitbahn,
der Umwehrung der Trainkaſerne, den Ställen für die
dritte Eskadron des Trains nebſt dem Mannſchaftsbau,
ebenſo an der neuen Infanteriekaſerne und dem Gebäude
der Maſchinengewehrabteilung wieder aufzunehmen. Den
Plattenbelag für das Mannſchaftsgebäude der dritten
Train=Eskadron hat die Firma Wilhelm Ganß hier er=
halten
; die Mettlacher Platten können natürlich nicht hier
am Orte hergeſtellt werden. An der Fertigſtellung des
neuen Train=Kaſernenbaues und der Fliegerkaſerne wird
ſchon jetzt weitergearbeitet. Sämtliche Arbeiten an dieſen
Bauten ſeien zum größten Teil an hieſige Unternehmer
vergeben, und es würde darauf geachtet, daß hieſige Be=
ſchäftigungsloſe
eingeſtellt werden. Das große Baracken=
lazarett
auf dem Exerzierplatz, das als Mobilmachungs=
bau
ausgeführt wird, iſt an die hieſige Zimmerervereinig=
ung
(Haury und Wittmann) vergeben; die Waſſerinſtal=
lation
an Herrn Wenz, und auch die elektriſchen Inſtal=
lationen
an hieſige Unternehmer. Die erforderlichen Ka=
nalbauten
führt der hieſige Unternehmer Möſer aus. Das
Exerzierhaus auf dem Exerzierplatz wird als Lazarett ein=
gerichtet
; die Zimmerarbeiten ſind an Herrn Dechert in
Eberſtadt vergeben.
Auch die Haferbaracken am Jägertor, wo jetzt ſchon
Verwundete untergebracht ſind, ſollen als Lazarett einge=
richtet
und die Arbeiten dafür verdungen werden. Beim
Griesheimer Lager ſind verſchiedene Arbeiten nötig ge=
weſen
. Die elektriſche Beleuchtung wurde der hieſigen
Firma Lange übertragen, die Drahtzäune an Brückner=
Darmſtadt und Hoffmann=Griesheim. Ebenſo werden
dort auch Gasleitungen ausgeführt. Von Herrn Regie=
rungsbaumeiſter
Lincke, der die Bauten des neuen Garni=
ſonlazaretts
und der neuen Kaſernen leitet, wurde in Er=
fahrung
gebracht, daß die Abſicht beſteht, das neue Gar=
niſonslazarett
innerhalb kürzeſter Friſt fertigzuſtellen. Das
Wirtſchafts= und Maſchinenhaus iſt im Bau und wird von
dem hieſigen Bauunternehmer Hinkel ausgeführt. Alle
Innenarbeiten: Weißbinder=, Glaſer=, Tiſchler= Schreiner=,
Spengler= und Inſtallationsarbeiten für ſämtliche Bauten
des Lazaretts werden noch oder ſind ſchon ausgeſchrieben
und verdungen. Herr Baumeiſter Lincke, der ſelbſt Darm=
ſtädter
Kind iſt, iſt darauf bedacht, die Arbeiten tunlichſt
den hieſigen Gewerbetreibenden zuzuführen; doch ſei er
wegen des knappen Kredits an die Einhaltung der Vor=
anſchlagsbeträge
gebunden. Da die Arbeiten mit aller=
größter
Beſchleunigung fertigzuſtellen ſind, ſei es ihm nicht
möglich, die von der Stadtverwaltung vorgeſchlagene
Kürzung der Arbeitszeit und Verteilung in Arbeitsſchichten
zu berückſichtigen.
Kreis bauamt. Von Herrn Kreisbauinſpektor
Baltz wurde in Erfahrung gebracht, daß die Wegeunter=
haltungsarbeiten
wieder aufgenommen werden ſollen, und
vor allen Dingen, daß die Chauſſierung des Dreiſchläger=
Weges zur Verbindung des Weges an der Faſaneriemauer
mit Kranichſtein, ſogleich zur Ausführung gebracht werde.
Die Ausſchreibung iſt erfolgt.
Eiſenbahnverwaltung. Die Eiſenbahndirek=
tion
Mainz hat die hieſigen Betriebsämter angewieſen, mit
den unterbrochenen Erdarbeiten am alten Bahnhof wie=
der
beginnen zu laſſen. Die Arbeiten, die an den Unter=
nehmer
Minthe vergeben ſind, ſollen in etwa acht Tagen
wieder aufgenommen werden, vorwiegend mit maſchinel=
lem
Betrieb, bei dem aber eine große Anzahl Beſchäfti=
gungsloſer
Verwendung finden kann und ſoll. Das Tief=
bauamt
wird, in Verbindung mit dem Eiſenbahnbetriebs=
amt
, die Einebnungen vor dem alten Lagerhaus vorneh=
men
, ebenſo die Anſchüttung der Landwehrſtraße und der
Pallaswieſenſtraße durch bereitliegende Erdmaſſen. Auch
dieſe Arbeiten ſind von Hand vorzunehmen. Anſchließend
an die Erdbewegungsarbeiten wird ſich auch die Abtrag=
ung
des Odenwaldbahndammes, die gleichfalls durch
Minthe auf maſchinellem Wege vorgenommen werden ſoll,
empfehlen. Hier bietet die Einfüllung der
Wagen und der Abbruch der verſchiedenen Straßenüber=
führungsbauwerke
genügend Gelegenheit zur Beſchäfti=
gung
Arbeitsloſer. Der Bau der neuen Gürtel=
linie
Darmſtadt=Oſt-Kranichſtein wo große
Erdbewegungen erforderlich werden, wird gleichfalls dem=
nächſt
in Angriff genommen werden. Beim Bahnhof
Kranichſtein ſoll ein Beamtenhaus und ein Güter=
ſchuppen
alsbald errichtet werden. Außerdem iſt Auftrag
gegeben worden, daß die ſämtlichen eingeſtellten Unter=
haltungsarbeiten
der Eiſenbahnverwaltung wieder auf=
genommen
werden ſollen. Ebenſo werden die Arbeiten am
Gebäude des alten Main=Neckar=Bahnhofes wieder fort=
geführt
. Inſtallationen, Schreinerarbeiten uſw. ſind hieſi=
gen
Unternehmern, wie Riedlinger, Jacobi uſw., über=
tragen
.

Eine Anzahl Fabrikbetriebe die eingeſtellt
waren, haben die Arbeit wieder aufgenommen; doch ſind
hier noch eine erhebliche Zahl von Arbeitsloſen zurück=
geblieben
.
Was die Beſchäftigung von weiblichen
Arbeitsloſen anbetrifft, ſo ſind vor allem die Be=
mühungen
der Frauenabteilung des Arbeitsamtes und
der Frauenhilfe im Kriege lobend anzuerkennen. Die
Bewegungen auf dem weiblichen Arbeitsmarkte werden
von dem Arbeitsamt als wenig über die normalen Ver=
hältniſſe
gehend bezeichnet. Beiſpielsweiſe werden an
arbeitſuchenden Dienſtboten 418 und an offenen Stellen
462 verzeichnet. Waſch=, Putz= und Lauffrauen ſind mehr
gefragt als angeboten. Schlecht verſorgt ſcheinen die kauf=
männiſchen
Angeſtellten, bei denen 82 Angebote vorliegen,
aber nur acht offene Stellen. Die Dienſtbotenabteilung
des Marthahauſes verzeichnet 196 Arbeitſuchende und 156
offene Stellen.
Die Heimarbeiterinnen ſind gut mit Aufträgen
verſorgt. Insbeſondere hat hier die Militärverwaltung
große Beſtellungen für Anfertigung von Drillichanzügen
und Fauſthandſchuhen in Ausſicht geſtellt, die in den
nächſten Tagen zum Auftrag kommen werden. Beſondere
Anerkennung verdienen die Bemühungen des Herrn Kom=
merzienrats
Göbel und ſeiner Gemahlin zur Einrichtung
einer Strickabteilung. Sie hat ihre Tätigkeit am 27. vor.
Monats aufgenommen, und es werden ungefähr 150
Frauen zurzeit ſchon gegen Bezahlung beſchäftigt. Die
Mittel werden zum Teil durch die Arbeitgeber und zum
Teil durch die Stadt aufgebracht, und es können hierbei
vorausſichtlich 200 Frauen auf längere Zeit Verwendung
finden. Dagegen ſcheint die Beſchäftigung der Haus=
ſchneiderinnen
zurzeit noch ſehr unzureichend zu ſein.
Den Beſtrebungen, der Arbeitsloſigkeit tatkräftig ent=
gegenzuwirken
, wird von allen Seiten großes Verſtändnis
entgegengebracht. Die Arbeitgeber ſind darauf aufmerk=
ſam
gemacht worden, daß ſie ſich wegen Einſtellung
Arbeitsloſer an das hieſige Arbeitsamt wenden möchten.
Wenn auch augenblicklich nicht in vollem Umfange allen
Wünſchen entſprochen werden kann, ſo zeigen doch die vor=
ſtehend
aufgeführten Erhebungen, daß für die nächſte Zu=
kunft
im allgemeinen ausreichende Beſchäftigung möglich
iſt, abgeſehen von einigen (oben genannten) Berufen, für
die es immer ſchwer fallen wird, in der eigenen Branche
genügend Beſchäftigung zu finden.

Kunſtnotizen.
lleber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Crwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Ein
ſehr ſpannendes und raffiniert entworfenes Filmſtück iſt
Das Gelübde ein Cines=Film, welches ab heute zur
Vorführung gelangt. Die Hauptdarſtellerin iſt eine faſzi=
nierende
, ſchöne Frau, aber auch die männlichen Rollen ſind
in erſten Händen. Der Film, dem eine packende Hand=
lung
zugrunde liegt, iſt ſo recht nach dem Geſchmack des
Kinopublikums und dürfte in allen Kreiſen die größte
Anerkennung finden. Eine Senſation allererſten Ranges
iſt der zweite Schlager: Strafgefangene Nr. 131 Der
darin vorkommende große Zuchthausbrand iſt mit einer
ſolchen Geſchicklichkeit inſzeniert, das Spiel ſo lebenswahr,
daß der Beſchauer aus der Spannung nicht herauskommt.
Das übliche Beiprogramm vervollſtändigt den hochinter=
eſſanten
Spielplan. Ab Dienstag gelangt der große
Kunſtfilm in 4 Akten Der Shylock von Krakau, mit dem
berühmten Shylock=Darſteller Rudolf Schildkraut in
der Hauptrolle, zur Vorführung. Freunde eines wirklich
erſtklaſſigen Kino=Schauſpiels ſeien ſpeziell darauf auf=
merkſam
gemacht. (S. Anz.)

Gießen, 18. Sept. (Kriegsgefangene.) Auch
hier werden in den nächſten Tagen Kriegsgefangene unter=
gebracht
werden. Man rechnet mit 10000 Mann, für die
auf dem Trieb Unterkunft geſchaffen wird. Der Bevölke=
rung
wurde deswegen dringend die Schutzimpfung
gegen Blattern empfohlen. Das iſt zugleich eine
wirkſame Warnung an die Neugierigen, ſich nicht ſo an
die Gefangenen heranzudrängen.

Reich und Ausland.

Wiesbaden, 18. Sept. Dem Maurer Lautz aus
Rambach wurde geſtern bei Arbeiten in der Vereinsbank
in Wiesbaden durch eine mehrere Zentner ſchwere Eiſen=
tür
der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Tod
trat ſofort ein.
Waldhof (Baden), 18. Sept. Nach einer bei der Zell=
ſtoff
=Fabrik Waldhof eingegangenen telegraphiſchen Nach=
richt
ſind in Tilſit die Fabrik= und Wohngebäude der Ge=
ſellſchaft
vollſtändigunverſehrt und irgend welche
Verluſte nicht eingetreten. Auch aus Rußland ſind
die Nachrichten, ſowohl was die Fabrik wie das Befinden
der Beamten anbelangt, durchaus beruhigend.
Kopenhagen, 18. Sept. Berlinske Tidende meldet
aus London: Das Parlament vertagt ſich morgen bis
zum 18. Oktober. Die Homerulebill und die Bill
zur Entſtaatlichung der Kirche in Wales werden Geſetz,
Sie treten jedoch auf Grund des Aufſchubgeſetzes erſt nach
dem Kriege in Kraft.
Bukareſt, 18. Sept. An Stelle des nach Berlin ab=
gereiſten
deutſchen Geſandten Frhrn. Dr. von
Waldthauſen wird während deſſen Abweſenheit der
Geſandte v. d. Buſche, der heute hier eingetroffen iſt
die Geſchäfte leiten.
Konſtantinopel, 18. Sept. Zwei türkiſche Beamte der
ottomaniſchen Poſt, die überführt wurden, an einige
Mitglieder des Miniſterrats aus dem Auslande abgeſandte
Briefe unterſchlagen und den Inhalt dem wegen Er=
mordung
des Großweſirs Mahmud Schefket Paſcha zum
Tode verurteilten Scherif Paſcha in Paris mitgeteilt zu
haben, der ſie dann in einer periodiſchen Druckſchrift ver=
öffentlichen
ließ, wurden dafür, ſowie wegen anderer
umſtürzleriſcher Machenſchaften zum Tode verur=
teilt
. Die Strafe iſt heute vollſtreckt worden.

Stimmen aus dem Dublikum.
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon
tinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgejetzes in voilem Umfange der Einſender verantwortlich.)

Jn
aufe des Vorſommers wurde vom Gas=
werk
zum
ug von Gas zu billigeren Preiſen einge=
laden
. G!
tig erbot ſich das ſtädtiſche Gaswerk, die
Einrichtungn entgeltlich ausführen zu laſſen. Einſender
dieſes erhielt im Monat Juni auf ſeinen
trag einen
Gasmeſſer, für den monatlich 21 Pfg. V.
zu entrich=
ten
ſind. Für das Aufſchrauben wurden e 1,05 M
gegen quittierte Rechnung erhoben.
Die Direktion der Gas= und Waſſerwerke
bemerkt zu vorſtehender Zuſchrift zur Aufklärung folgen=
des
: In vorliegendem Falle ſcheint ein Mißverſtändnis

des Einſenders vorzuliegen, dem der Unterſchied zwiſchen
den Anſchlußleitungen von Rohrnetz bis in das Grund=
ſtück
und den Leitungen zu den einzelnen Wohnungen
nicht bekannt zu ſein ſcheint. Es ſind dreierlei Leitungen=
zu
unterſcheiden: a) die Zuleitungen von der Straße bis
in die Hofreiten; b) die Steigleitungen in den Gebäu=
den
zur Verteilung des Gaſes nach den einzelnen Wohe
nungen uſw. mit den Gasmeſſern; e) die Innenleitungen
in den einzelnen Wohnungen uſw. Bisher wurden ſämt
liche Leitungen auf Koſten des Hausbeſitzers hergeſtellt
und zwar a und b vom Gaswerk, e von Privatinſtallag
teuren. Seit 1. April ds. Js. werden die Zuleitungena
bis zu einer Länge von 10m auf Koſten der Stadt
hergeſtellt.
Ferner werden ſeit 1. April ds. Js. von der Stadt
koſtenlos in Kleinwohnungen uſw. Münzgas=
meſſeranlagen
hergeſtellt, die aus einem Münzgasmeſſer,
den Leitungen innerhalb der Zimmer uſw. und der dorh
benötigten einfachen Lampen, Kocher und Plätteiſen be=
ſtehen
. Als Entgelt dafür wird ein höherer als der ge=
wöhnliche
Gaspreis erhoben, und zwar werden für 10 Pfg=
600 Liter Gas geliefert, entſprechend einem Kubikmeter=
preis
von 16¾ Pfg. gegenüber dem gewöhnlichen Preis
von 14 Pfg. Der Herr Einſender iſt vielleicht durch die
beiden Neuerungen zu der Annahme verleitet, daß er fürl
Gasanſchluß mit Setzen des Gasmeſſers nichts zu be=
zahlen
habe.
Für Gasmeſſer wird in der Regel nach wie vor einel
monatliche Miete erhoben, nur bei Münzgasmeſſern
(Automaten) iſt die Miete im Gaspreis enthalten.

Handel und Verkehr.

Stand der Darmſtädter Volksbank, e.
m. b. H., am 31. Auguſt 1914. Aktiva. 1. a) Kaſſa,
Sorten und Kupons M. 87 202.95; b) Guthaben bei der
Reichsbank und dem Poſtſcheckamt M. 22182.25. Zuſ
M. 109 385.20. 2. Wechſel= u. Deviſen=Konto M. 326057.34a
3. Bankverkehr=Konto M. 1 108 786.21. 4. Lombard=Kontol
M. 362 391.20. 5. Effekten=Konto M. 548.074.44. a) in=
ländiſche
Staatspapiere Nom. M. 306 000.; b) ſonſtige
bei der Reichsbank und anderen deutſchen Notenbanken be=
leihbare
Wertpapiere M. 241 200.; c) ſonſtige Wertpapiere
M. 86600.. 6. Konto=Korrent=Konto (ſämtlich gedeckt)
M. 2 948 059.25. 7. Vorſchuß= und Vorſchußwechſel=Konto=
M. 630 962.58. 8. Beteiligung am Schutzverein für Nieder=
Modau M. 3000. 8a. Haus= und Immobilien=Konto
M. 306 057.99. 9. Mobilien=Konto M. 153.20. 10. Schrank=
fächer
=Konto M. 1188.75. 11. Haus= und Immobilien=
Unterhaltungskoſten=Konto M. 1886.33. 12. Verwaltungs=
koſten
=Konto M. 48 765.97. Sa. M. 6 394 768.46.
Paſſiva. 1. Geſchäftsanteil=Konto M. 1 426 127.43g
2. Reſervefonds=Konto I M. 368 513.66. 3. Reſervefonds=
Konto II. Effekten und Immobilien=Reſerve M. 117903.32m
4. Delkredere=Konto M. 50000. 5. Penſions= und Unter=
ſtützungsfonds
=Konto M. 202231.46. 6. Darmſtädtern
Volksbank=Stiftungsfonds=Konto M. 12 500.. 7
Darmſtädter Volksbank=Stiftungsfonds=Zinſen=Kontol
M. 166.65. 8. Hypotheken=Konto M. 66000.. 9. Akzep=
taionen
= und Aval=Konto M. 125 700.. 10. Bank=
verkehr
=Konto M. 4740. 28. 11. Konto=Korrent=Kontol
M. 207 537.33. 12. Sparkaſſen= und Scheck=Kontol
M. 3 654 176.86. 13. Dividende=Konto M. 4616.31.
Zinſen=Konto M. 151 175.13. 15. Verſchiedene Beiträge
und Vergütungen M. 3 380.03. Sa. M. 6 394 768.46a
Umſchlag im Auguſt M. 4248 196.94. Zahl der Mit=
glieder
1956.

Landwirtſchaftliches.

Frankfurt a. M., 17. Sept. (Viehhof=
Marktbericht.) Auftrieb: 167 Rinder (20 Ochſen,4
Bullen, 143 Kühe), 934 Kälber, 155 Schafe, 1716 Schweine.
Preis per Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) ind
Mark: Kälber: a) 4852 (8086), b) 4448 (7581)
C) 4043 (6873), d) 3438 (5864). Schafe: a) 4041
(8890), b) 3034 (7580). Schweine: a) 4548 (58
bis 60), b) 4547 (5658), c) 4648 (5860) d) 4648
(5860). Marktverlauf: gedrückt; Schweine Ueberſtand.

Vermiſchtes.

Der Verband deutſcher kaufmänniſcher
Genoſſenſchaften e. V., Berlin, dem die überwiegende
Mehrzahl der deutſchen Einkaufsgenoſſenſchaften der
Kolonialwarenhändler angeſchloſſen iſt, ſucht unter den
Mitgliedern ſeiner Verbandsvereine neuerdings durch
Rundſchreiben und mit Hilfe ſeiner Verbandszeitung da=
hin
zu wirken, daß die Lebensmittelhändler die jetzige
Zeit wahrnehmen, um ihre Kundſchaft von der ganz un=
gerechtfertigten
Bevorzugung ausländiſcher Waren abzu=
bringen
und ſie davon zu überzeugen, daß deutſchel
Waren faſt immer gleichwertig, vielfach ſogar beſſer ſind.
Da zudem der Preis meiſt niedriger iſt als bei den aus=
ländiſchen
Waren, liegt wirklich kein Grund vor, das Geld
ins Ausland zu tragen. Nachgewieſenermaßen mußten
bisher viele Waren, die in Deutſchland hergeſtellt wurden,
erſt ins Ausland gebracht, dort mit ausländiſchen Waren=
zeichen
verſehen und als ausländiſche Waren wieder
eingeführt werden, weil weite Kreiſe der Kundſchaft nur=
Intereſſe für ausländiſche Warenhatten. DenHauptverdienſt
ſteckte natürlich unverdienterweiſe das Ausland ein. Das=
muß
anders werden! Der Kleinhändler muß hier
aufklärend wirken! Wie von unſeren wackeren Soldaten
auf dem Schlachtfelde, ſo muß auch hier der Sieg über
ein altes Nationalübel, den Auslandkultus, errungen
werden. Darum muß jeder deutſche Kleinhändler eine
Ehre dareinſetzen, möglichſt nur deutſche Waren zu führen,
durch deren Verkauf er nicht Gefahr läuft, die Kriegs=
kaſſen
unſerer Feinde zu füllen. Wenn je die Kundſchaft
geneigt war, dieſen Beſtrebungen Verſtändnis entgegen=
zubringen
, dann iſt dies jetzt der Fall.

Literariſches.

Lazarettbilder. Aus dem Tagebuch der Vor=
ſteherin
eines Sanitätsvereins im Kriegsjahre 187071
von M. Weber. Dritte, mit einem Geleitwort von Ge=
neraloberarzt
a. D. Dr. Migeod=Leipzig verſehene Auf=
age
. 0.60, gebunden 1.. Möchten dieſen anſpruchsloſen
aber packenden Schilderungen großen Heldenmutes, ſtillen
Duldens und tief erſchütternder Tragik dazu beitragen,
daß noch mehr Frauen, namentlich auch die beſſeren
Stände ſich dem ernſten und erhebenden Dienſte der
Krankenpflege widmen. Ein Teil des Reinertrages dieſer
Broſchüre fließt dem Roten Kreuz zu.
In dieſen Tagen, wo Deutſchland ſeine ganze
nationale Exiſtenz einſetzt, fühlt jeder den Wunſch, ſich von
dem großen einzigartigen Weltvorgang, in deſſen Schoße
Lielleicht eine völlig neue, ungeahnte Zukunft ruht, nichts
verloren gehen zu laſſen. Dieſem Verlangen kommt die
Zeitſchrift Der Völkerkrieg (Verlag von Julius Hoff=
mann
, Stuttgart) entgegen. Die einzelnen Hefte, die im
Abſtand von 814 Tagen aufeinander folgen, bilden eine
ſorgfältig gegliederte, lückenloſe Chronik der Ereigniſſe

[ ][  ][ ]

Nummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Seite 5.

ſeit der Ermordung des öſtereichiſchen Thronfolgers, an
den Höhenpunkten durch Stimmungsbilder und packende
Schilderungen von Augenzeugen lebendig veranſchaulicht.
Sie bringen die wichtigſten Dokumente im Wortlaut,
ferner Aufſätze und Briefe aus der Feder bedeutender
Perſönlichkeiten, die im Felde ſtehen oder von der Heimat
aus den Gang der Dinge verfolgen. Die Zeitſchrift, die
ſpäter ein abgeſchloſſenes Ganzes bilden ſoll, wird für
jeden, der die Geſchichte dieſes Krieges ſtudieren will, ein
unentbehrliches Quellwerk ſein. Zunächſt werden 20 Hefte
zum Preiſe von je 30 Pf. erſcheinen.

Letzte Nachrichten.
Neue Erfolge.

* Großes Hauptquartier, 18. Sept. (W. T. B.)
Zur Ergänzung der Meldung von geſtern abend: Das
franzöſiſche 13. und 4. Armeekorps und Teile
einer weiteren Diviſion ſind geſtern ſüdlich Noyon
entſcheidend geſchlagen worden und haben
mehrere Batterien verloren. Feindliche Angriffe gegen
verſchiedene Stellen der Schlachtfront ſind blutig zuſam=
mengebrochen
, ebenſo iſt ein Vorgehen franzöſiſcher Al=
penjäger
am Vogeſenkamm im Breuſchtal zurückgewieſen
worden.
Bei Erſtürmung des Chateau Brimont bei
Reims ſind 2500 Gefangene gemacht worden; auch
ſonſt wurden in offener Feldſchlacht Gefangene und Ge=
ſchütze
erbeutet, deren Zahl noch nicht zu überſehen iſt.
Unſer Oſtheer ſetzt ſeine Operationen im Gouver=
nement
Suwalki fort. Teile gehen auf die Feſtung Oſo=
wiez
vor.
* Die Frankf. Ztg. ſchreibt hierzu: Die Nachricht,
daß zwei franzöſiſche Armeekorps und Teile einer weiteren
Diviſion bei Noyon entſcheidend geſchlagen
und andere Angriffe der Franzoſen gegen unſere neue
Schlachtfront an der Aisne blutig abgewieſen worden
ſind, hat die gewaltige Spannung gelöſt, in die uns das
Bewußtſein, daß unſere Truppen in einem ſchweren und
aufreibenden Kampf ſtehen, nicht zuletzt aber auch trotz
aller Zuverſicht der widerwärtige Eindruck der phan=
taſtiſchen
Lügenmeldungen unſerer Feinde, verſetzt hat.
Die franzöſiſche Armee hat in den letzten Tagen Großes
geleiſtet. Nach einem wohldurchdachten Rückzug, zu dem
ſie der wuchtige Einfall unſerer Truppen im Nordweſten
Frankreichs gezwungen hat, der aber unter dem unge=
heueren
Druck unſerer Verfolgung zu einer wilden Flucht
geworden iſt, haben ſich die franzöſiſchen Truppenmaſſen
nochmals zuſammengerafft und den Verfolgern entgegen=
geworfen
. Auf unſerem rechten Flügel, der weit vorge=
drungen
war, hatten ſie Glück und die deutſche Flügel=
armee
mußte ſich eilig einer Umgehung entziehen. Der
Rückzug iſt meiſterhaft durchgeführt worden: in großartiger
Ordnung ſind unſere Diviſionen in gewaltigen Märſchen
in Stellungen zurückgegangen, die nicht nur Schutz vor
jeder weiteren Gefährdung unſerer Flanke boten, ſondern
die ſo gewählt waren, daß die mühſam nachdringende
franzöſiſche Flügelarmee beim erſten Zuſammenſtoß ent=
ſcheidend
geſchlagen werden konnte. Nahezu zweieinhalb
Armeekorps ſind in dieſem aKmpf zuſammengebrochen.
Dieſer Erfolg iſt von der größten Bedeutung. Mit einem
Schlag hat ſich unſere Lage ganz erheblich gebeſſert und
zugleich wird man den moraliſchen Erfolg unſeres Sieges
nicht hoch genug einſchätzen dürfen, weil die Franzoſen
das geht aus ihren letzten Berichten und Betrachtungen
klar hervor feſt davon überzeugt waren, auf ihrem
linken Flügel bereits gewonnenes Spiel zu haben. Ja,
ſie hofften ſogar, ihr Durchbruch müſſe die allgemeine
Flucht der geſamten deutſchen Armee zur Folge haben,
wollte dieſe nicht Gefahr laufen, von ihren Rückzugslinien
abgeſchnitten zu werden. Dieſe Hoffnung iſt nun endgül=
tig
zerſtört. Der allgemeine Vormarſch der Deutſchen kann
nicht ausbleiben. Die verzweifelten Verſuche der fran=
zöſiſchen
Truppen, uns aus unſeren guten, neugewählten
Stellungen zu verjagen, ſind völlig geſcheitert. Die Fran=
zoſen
müſſen bald erſchöpft ſein, und dann iſt der Augen=
blick
gekommen, in dem uns zum zweiten Male die Nieder=
lage
unſeres gefährlichſten Gegners gemeldet werden wird.
Zum dritten Male wird er dann kein allzu ſtarkes Heer
uns entgegenſtellen können.

Wie unſere Heeresverwaltung für die
Soldaten ſorgt.

* Berlin, 18. Sept. Bei dem vorübergehenden
Eindringen der Ruſſen in Oſtpreußen waren eine große
Anzahl von Lazaretten und Krankenanſtalten völlig
ausgeplündert worden. Da nach einem hierher ge=
langten
Bericht der Erſatz des Sanitätsmaterials
und Verbandmaterials noch nicht allenthalben durchge=
führt
zu ſein ſcheint, ſendet das Kriegsminiſterium einen
Kommiſſar dorthin, dem ein mit Verbandmaterial, ärzt=
lichem
Gerät und Lebensmittel gefülltes Automobil bei=
gegeben
werden ſoll, um an Ort und Stelle ſofort alles
Fehlende für den Bedarf zu decken.
Die Verſorgung unſerer Truppen mit
warmem Unterzeug für die kalte Jahres=
zeit
gehört mit zu den Mobilmachungsvor=
bereitungen
. Warmes Unterzeug iſt ebenſo wie
Wafſen, Bekleidung, Verbandpäckchen für jeden Ein=
zelnen
in Heeresſtärke ſichergeſtellt. Zur
Vorſorge für die kalte Jahreszeit gehören vor allem
wollene Unterjacken, wollene Unterhoſen, Strümpfe, Puls=
wärmer
und Kopfſchützer. Wenn private Samm=
lungen
nebenher den gleichen Zweck verfolgen, ſo kann
das ſelbſtverſtändlich nur willkommen geheißen
werden. Die Anregung des Kronprinzen war deshalb
höchſt dankenswert, da beſonders Strümpfe und Puls=
wärmer
ja ſehr raſch verſchleißen und ſolche nie genügend
vorhanden ſein können.

Die Erkrankung des Generaloberſten
von Hauſen.

* Dresden, 18, Sept. Die Sächſiſche Staatszeitung
(Dresdener Journal) ſchreibt: Generaloberſt Freiherr
von Hauſen hat, wie ſchon früher gemeldet, das Kom=
mando
über die dritte Armee, die unter ſeiner bewährten
Führung friſche Lorbeeren an ihre Fahnen heftete, aus
Geſundheitsrückſichten niederlegen müſſen. Er iſt
an der Ruhrerkrankt und befindet ſich zurzeit zur Wie=
derherſtellung
ſeiner Geſundheit in Wiesbaden. Der
Kaiſer hat den hochverdienten Heerführer für die
Dauer der Krankheit vorübergehend von den
Kommando enthoben und ihm ein ſehr gnädiges

Allerhöchſtes Handſchreiben unter wiederholter Anerken=
nung
des ſächſiſchen Korps zugehen laſſen.

Die deutſchen Gefangenen in England.

* London, 18. Sept. Ueber die Behandlung
der deutſchen Gefangenen in England berichten
die Evening News: Die Gefangenen dürfen Billard
und Karten ſpielen, Zeitungen leſen und zur näch=
ſten
Stadt gehen, um Einkäufe zu machen. Sie erhalten
alle während der Zeit ihrer Gefangenſchaft eine beſtimmte
Summe, die der Löhnung der Soldaten entſpricht. Für
geleiſtete Arbeiten erhalten ſie Bezahlung, die ſie für ihre
Einkäufe verwenden können. Die Gefangenen erhalten
die gleichen Rationen wie alle Soldaten. Briefe und
Karten an ſie ſind portofrei. Sie können ſogar ſelbſt Briefe
und Pakete umſonſt verſchicken. Sie dürfen Beſuche emp=
fangen
und den Gottesdienſt beſuchen. Stirbt jemand im
Lager, ſo wird er mit militäriſchen Ehren wie die Sol=
daten
begraben. (Die bisherigen Berichte über die Be=
handlung
der kriegsgefangen genommenen Nichtſoldaten
lauteten weſentlich anders.)

Ein Lob des öſterreichiſchen Heeres.

* Wien, 18. Sept. Das Wiener Abendblatt meldet
aus Krakau: Ein höherer reichsdeutſcher Offizier, der
in einem hieſigen Lazarett liegt, preiſt in Worten höchſten
Lobes den Heldenmut der öſterreichiſch= un=
gariſchen
Truppen. Er ſagte: Vom Kommandeur
angefangen bis zum letzten Soldaten iſt jeder ein Held.
Man muß ſie kämpfen geſehen haben, um die gigantiſchen
Leiſtungen begreifen zu können.

Die Leitung der italieniſchen Politik.

* Rom, 18. Sept. Tribuna und Giornale d’Italia
erklären das von einigen Blättern verbreitete Gerücht, der
Miniſter des Aeußern, di San Giuliano, wolle aus
Geſundheitsrückſichten zurücktreten, für unrich=
tig
. Der Miniſter hatte einen Gichtanfall, den Profeſſor
Marchiafava als in einigen Tagen zu beheben beurteilte.
Der Miniſter hat niemals aufgehört, die Leitung der aus=
wärtigen
Politik zu führen und zwar in voller Ueberein=
ſtimmung
mit dem Miniſterpräſidenten Salandra, der
geſtern abend mit San Giuliano bei der üblichen Kon=
ferenz
in der Konſulta eine längere Unterredung hatte.
Die Tribuna dementiert ferner die Gerüchte von einem
Rücktritt des Kriegsminiſters, Generals Grandi.

Ein Wunſch der Tripel=Entente.

* Wien, 18. Sept. (Wiener Korr.=Bur.) Die Mel=
dung
der Preſſe des feindlichen Auslandes, daß
Oeſterreich=Ungarn wegen angeblicher Einleitung
von Friedensverhandlungen das Terrain ſon=
dieren
laſſe, iſt durchaus tendenziös erfunden.

Die Tätigkeit der franzöſiſchen Regierung.

* Bordeaux, 18. Sept. Der Miniſterrat unter dem
Vorſitz des Präſidenten Poincaré beſchäftigte ſich aus=
ſchließlich
mit der diplomatiſchen und der milihä=
riſchen
Lage. Die Miniſter Doumergue und
Thomſon waren abweſend: Doumergue weilt im
Marne=Gebiet, Thomſon führt im Nord=Departement und
Pas=de=Calais die Unterſuchung über die Bedürfniſſe der
Bevölkerung.

China und der Dreiverband.

* Wien, 18. Sept. Nach einem Bericht eines Korre=
ſpondenten
der Rundſchau aus Peking herrſcht dort die
größte Erregung über die Forderungen
Japans, ihm in China freie Hand zu laſſen. Dies
führte überall in China zu lebhaftem Proteſt. Von chine=
ſiſcher
Seite werden alle Gerüchte über Unruhe und Kra=
wallen
in China dementiert. Die Erregung gegen die
Ententemächte, namentlich gegen England und Rußland,
iſt im Wachſen begriffen. Man beſchuldigt Großbritan=
nien
, daß es Japan gegen China hetze, ſich auf
Koſten Chinas zu bereichern. Die Gehäſſigkeit gegen Ruß=
land
iſt darauf zurückzuführen, daß der Petersburger (?)
Stadthauptmann für die Dauer des Krieges die Aus=
weiſung
ſämtlicher chineſiſchen Kaufleuten in ſeinem
Amtsbezirk verfügte. Ueberdies behauptet man, in Peters=
burg
wäre zwiſchen Japan und Rußland jetzt
eine Vereinbarung dahin zuſtande gekommen, wo=
nach
Japan proviſoriſch und allein die Man=
dſchurei
und die Mongolei beſetze. In Pekin=
ger
Regierungskreiſen macht man keinen Hehl aus den
Sympathien für Oeſterreich=Ungarn und
Deutſchland, die in China immer ſtärker zutage tritt.

Ein engliſches Schulſchiff geſcheitert.

* London, 18. Sept. Die Admiralität gibt bekannt:
Das Schulſchiff Fisgard Il iſt im Kanal im
Sturm geſunken. Von der Beſatzung von 64 Mann
ſind 21 ertrunken. Das Schulſchiff Fisgard II wurde
in Hulk für das Maſchinenperſonal benutzt und iſt dat
alte Panzerſchiff Invinſible‟ (Das Schulſchiff wurde
aber jedenfalls jetzt nicht als Schulſchiff benutzt, wes=
halb
die Admiralität wohl verſucht, den unangenehmen
Eindruck, den ein ſolches Unglück in England hervorrufen
muß, zu mildern.)

Ruſſiſche Lügen.

* Wien, 18. Sept. Die Zeit meldet aus Bukareſt:
Der ruſſiſche Generalſtab fährt fort, Rumänien mit =
genmeldungen
zu überſchwemmen. So wurde
ein Telegramm des Großfürſten Nikolai Nikolaijewitſch
verbreitet, die ruſſiſchen Koſaken wären ſchon vor Kron=
ſtadt
(in Siebenbürgen, unweit der rumäniſchen Grenze)
angekommen. Das Blatt Diminiaba veröffentlichte dieſe
Nachricht durch Extrablatt. Aus dem Kronſtadt benach=
barten
Sinaja wurde dem Blatt entrüſtet mitgeteilt, daß
dort die größte Ruhe herrſche, wodurch die ruſſiſche Lüge
zutage trete. Diminiata erklärte am nächſten Tage, ſie ſei
das Opfer einer abſichtlichen Myſtifikation, was nicht zum
erſtenmal, ſondern wiederholt geſchehen ſei, daß der
ruſſiſche Geſandte lügenhafte Nachrichten in die Welt ge=
ſetzt
habe.

Bulgarien und Griechenland.

* Sofia, 18. Sept. (Agence Bulgare.) Die grie=
chiſche
Preſſe führt ſeit einiger Zeit eine heftige Verleum=
ungskampagne
gegen den bulgariſchen Generalkonſul in
Saloniki. Dieſer Feldzug, der mit der Erklärung der
helleniſchen Regierung, daß ſie freundſchaftliche
Beziehungen zwiſchen Bulgarien und Grie=
henland
wünſche, in Widerſpruch ſteht, ruft einen ſehr
ſchlechten Eindruck hervor. In Ausführung von Schrit=
ten
, die die bulgariſche Regierung gemacht hat, rechnet man
darauf, daß die griechiſche Regierung den Auftrag der
Freilaſſung der noch in Griechenland zurückgehaltenen

Kriegsgefangenen und in Haft gehaltenen Zivilbevölke=
rung
erfüllen wird. Diejenigen Zivilperſonen, die in
den Gefängniſſen Altgriechenlands gefangen ſind, werden
dem bulgariſchen Geſandten und diejenigen, die in den
Gefängniſſen Neuſerbiens gefangen ſind, dem General=
konſul
in Saloniki ausgeliefert werden.

* Berlin, 18. Sept. Der Börſenvorſtand er=
läßt
folgende Bekanntmachung: Alle vor dem 31. Juli ab=
geſchloſſenen
und noch nicht erfüllten Zeitgeſchäfte
in ausländiſchen Valuten ſind nach Wieder=
aufnahme
der Börſennotiz für die betreffenden
Deviſen zu erfüllen, früheſtens jedoch, nachdem ein etwaiges
Moratorium in dem betreffenden ausländiſchen Staate
abgelaufen iſt. Der Erfüllungstag wird ſeinerzeit von
dem Börſenvorſtand feſtgeſetzt werden. Bezüglich der Ge=
ſchäfte
in Valuten derjenigen Länder, mit denen wir uns
im Kriegszuſtande befinden, ſoll der Zeitpunkt der Er=
füllung
durch einen beſonderen nach Friedensſchluß zu
faſſenden Beſchluß des Börſenvorſtandes geregelt werden.
* Wiesbaden, 18. Sept. Die Stadt Wiesbaden
ſtellte für die Notleidenden in Oſtpreußen 20000
Mark bereit, der Landesausſchuß beſchloß, 30000
Mark bereit zu ſtellen.
* Aachen, 18. Sept. Der hier erſcheinende Volks=
freund
gibt jetzt eine tägliche Ausgabe in deutſcher
und in franzöſiſcher Sprache heraus, mit der
Abſicht, der Wahrheit auch in Belgien Eingang zu ver=
ſchaffen
.
* Dresden, 18. Sept. Der König hat dem
Kronprinzen Georg und dem Prinzen Friedrich Chriſtian
das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Albrechtsordens verliehen.
Der Kaiſer hat dem Kronprinzen Georg und dem
Prinzen Friedrich Chriſtian das Eiſerne Kreuz
2. Klaſſe verliehen und dem König geſtern hiervon Mit=
teilung
gemacht.
* Halle, 18. Sept. Nach dem Berl. Lokalanz. iſt
geſtern der ruſſiſche General Martos, der den Befehl
gab, die von ſeinen Truppen beſetzten Ortſchaften Oſt=
preußens
zu verbrennen und die männlichen Ein=
wohner
zu erſchießen, hier gefeſſelt eingebracht
worden. Er kommt vor ein Kriegsgericht. Ver=
ſchiedene
Blätter machen kein Hehl aus ihrem Wunſche,
daß möglichſt prompte Juſtiz geübt wird.
* Wien, 18. Sept. Das Fremdenblatt ſchreibt zu der
Verabredung über den Austauſch von Liſten der
Kriegsgefangenen zwiſchen Deutſchland, England
und Frankreich: Wie verlautet, erfolgte eine ähnliche Ver=
abredung
auch zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
den oben erwähnten Staaten durch Vermittelung der Ver=
einigten
Staaten.
* Peſt 18. Sept. Die Stadt Arad beſchloß in
einer unter dem Vorſitz des Obergeſpans einberufenen
außerordentlichen Generalverſammlung einſtimmig mit
großer Begeiſterung, einen der ſchönſten Plätze der Stadt
Kaiſer Wilhelm II.=Platz zu benennen.
* Rom, 18. Sept. Die Agenzia Stefani meldet: Die
ausländiſche Blättermeldung, daß Italien in Valona
Truppen gelandet habe, oder im Begriff ſei, eine Lan=
dung
vorzunehmen, entbehrt jeder Begründung.

Verluſtliſte (aus Nr. 26).

Infanterie=Regiment Nr. 47 (Poſen und Schrimm).
1. Kompagnie: U.=Off. d. Reſ. Geiß, Uſenborn, Kr.
Büdingen, ſchw. verw.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 99 (Straßburg i. E.)
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Ltn. d. Reſ. Otto Köhler, Heimers=
heim
, Kreis Alzey, tot.
Infanterie=Regiment Nr. 136 (Straßburg i. E.)
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Feldw. Schember, Ortenberg, Kr.
Büdingen, verw.; 3. Kompagnie: Vizefeldw. d. Reſ.
Keſſel, Beſſungen, Kr. Darmſtadt, I. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 142 (Müllheim i. Baden)
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Musk. Franz Kempf I., Worms,
verw.; 7. Kompagnie: Leutn. Walter Ziemſſen,
Worms, tot.; Musk. Heinrich Halblaub, Hemsbach
bei Weinheim, I. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 143.
III. Bataillon, Mutzig.
12. Kompagnie: Vizefeldw. d. Reſ. Karl Egger,
Mainz, tot.
Ulanen=Regiment Nr. 6 (Hanau).
3. Eskadron: Stabsveterinär Karl Schmidt, Höchſt,
Kr. Büdingen, ſchw. verw.
Pionier=Regiment Nr. 25 (Mainz).
2. Feldkompagnie: Pionier Peter Weigand aus
Arheilgen, Kreis Darmſtadt, l. verw.
Infanterie=Regiment Nr. 112 (Mülhauſen i. E.)
Reſ. Adam Dörſam, Großſachſen, Kr. Weinheim,
bisher vermißt, iſt im Lazarett.
Dragoner=Regiment Nr. 14 (Colmar i. E.)
Gefr. d. Reſ. Friedrich Huber I., Worms, bisher
vermißt, iſt im Lazarett.
Leib=Dragoner=Regiment Nr. 24 (Darmſtadt).
Dragoner Ferdinand Schmidt (Schmitt) II.,
Schimbsheim, Kr. Oppenheim, bisher vermißt, iſt bei der
Truppe wieder eingetroffen; Dragoner Ludwig Schu=
macher
, Wimitzweiler, Kreis Ottweiler, bisher vermißt,
iſt bei der Truppe wieder eingetroffen; Dragoner Her=
mann
Ottenbacher aus Mannheim, bisher vermißt,
iſt bei der Truppe wieder eingetroffen.

Für unſere Krieger!

Gehäkelte Leibbinde.
Für Frauen, die lieber häkeln als ſtricken, kann nach=
ſtehende
Arbeit empfohlen werden: Bedarf: 80 Gramm
Wolle Nr. 18/5, eine Holznadel von 2 Zentimeter im
Umfange.
Tuneſiſcher Häkelſtich.
4 Maſchen Anſchlag, an jeder Reihe am Anfang und
Ende 1 Maſche aufnehmen, bis 20 Maſchen auf der Nadel.
18 Reihen glatt, dann 8 Maſchen auf die Nadel nehmen,
viermal um die Nadel ſchlagen, 4 Maſchen liegen laſſen,
dann die Reihe zu Ende häkeln. Hierdurch entſteht eine
kleine Oeffnung, die ſpäter noch umhäkelt wird und als
Durchzug für das Bindeband dient. Weiter 14 glatte
Reihen, dann 9 Maſchen auf die Nadel nehmen, 1 Maſche
aufnehmen, 2 Maſchen glatt, 1 Maſche aufnehmen und die

[ ][  ][ ]

Seite o.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

letzten 9 Maſchen häkeln. So weiter, bei jeder Reihe zwickel=
artig
aufnehmen, bei einem Rand von 9 Maſchen hüben
und drüben. Wenn im ganzen 60 Maſchen erreicht ſind,
werden vier Reihen glatt gearbeitet, dann die Maſchen auf=
gehoben
bis auf die letzten 9, zurück gearbeitet, die letzten
9 Maſchen auf der Nadel gelaſſen, dann wieder vorwarts
gehäkelt bis ans Ende der Reihe und zurück. Noch drei
Reihen glatt und eine Reihe wie vorher. Dies wiederholt
ſich im ganzen ſiebenmal und ſchließt mit vier glatten
Reihen ab. Hierdurch wird unten und oben der 9 Maſchen
breite Rand um 7 Reihen enger und ein guter Anſchluß
der Binde erzielt. Nun beginnt das zwickelartige Ab=
nehmen
, wie vorher aufgenommen wurde, bis auf 20 Ma=
ſchen
. 32 glatte Reihen, dann hüben und drüben je eine
Maſche abnehmen, bis auf 4 Maſchen. Das Ganze rings=
um
mit einer Reihe feſter Maſchen abſchließen. Die ſpitzen
Enden zur Sicherheit mit Baumwollſchnur links beſetzen
und 75 Zentimeter lange Bänder derſelben Schnur an=
nähen
. Fuchsſtraße 10, mittlerer Stock, kann ein fertiges
Muſter angeſehen werden.

Einer Anregung Folge gebend, werden
Extraplätter, wir die Extrablätter zum Mindeſtpreis
von 5 Pfg. zugunſten der Hinterbliebenen von
Kriegsteilnehmern abgeben.

4. Dutttung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tagblatts
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von Kriegs=
teilnehmern
und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
Spielkaſſe 12.86 M., Ungenannt von einem Dienſt=
boten
30 M., Frau Hottes 10 M., Prof. Dr. Greim und
Mathilde Greim 15 M., Frau Dr. Neidhard 20 M.,
Prof. Dr. Stoltz 20 M., Frau Herm. Löb Wwe. 25 M.,
T. Lautenberger 10 M., Frau Oberförſter Laubenheimer
20 M., Ungenannt 1 M., H. S. (mein erſter Verdienſt)
4 M., Frau Hofrat Edward 100 M., zuſammen 267.86 M.,
hierzu die bereits veröffentlichten 1365.63 M., insgeſamt
1633.49 Mark.

11. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden für Kriegsnotleidende in Oſtpreußen
weiter folgende Beträge abgegeben:
Frl. L. D. 20 M. F. Jacobi, Kommerzienrat, 50 M.,
Gg. Schmidt, Apotheker, 15 M., Ungenannt 15 M., Frau
von Cronenbold 100 M., Rechnungsrat Barz 10 M.,
Prof. Dr. Ihne 10 M., Poſtdirektor a. D. Schnittſpahn
10 M., Anna Lindenſtruth, Privatin, 10 M., E. Friedrich
20 M., F. Fink 20 M., Gg. Wenzel 5 M., Ungenannt
5 M., Geh. Baurat Prof. Pützer 25 M., Hilde Mattern
4 M., Liebesgaben aus der Pfarrei Arheilgen 41,07 M.,
W. Z. 5 M., zuſammen 365,07 M., hierzu die bereits
veröffentlichten 5253 M., insgeſamt
5628,07 M.

Sünfte Liſte der Gaben für Kriegszwecke an das
Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt.
N. N. 3 M., Fr. v. Bellersheim 50 M., Für verkaufte
Schmuckſachen 70 M., Rat H. Sonne 10 M., Aus Stock=
hauſen
80 M., Stadtpfarrer Bernbeck in Michelſtadt 5 M.,
Frl. Gottwald in Michelſtadt 10 M., Fr. Gottwald in Michel=
ſtadt
15 M., Fr. Raufert in Michelſtadt 10 M., Fräulein
Blumenſchein in Michelſtadt 5 M., Ungenannt in Michel=
ſtadt
75 M., Frau Roth 6 M., Frl. M. 10 M., J. C.
Schmidt 25 M., Frl. Kläs in Kölln b. Saarbrücken 1 M.,
Friedrich v. Stein in Meßbach 10 M., Fr. Philipp Lortz
in Steinau 10 M., Kathar. Schnabel in Niedernhauſen
8 M., N. N. 6 M., Aus den Pfarrgemeinden in Georgen=
hauſen
15 M., Aus der Gemeinde Erzbach 39.15 M.,
N. N. 1 M., Fr. Thiele 4 M., H. Kohlheier 7 M., Fr.
A. Lautenſchläger 10 M., Fr. Tracht 50 Pf., Hr. Löwer
in Colmar 10 M., Fr. Prof. Ihle 20 M., Jungfrauen=
verein
, von Frl. Fiſcher, 50 M., Fr. J. Gengnagel 5 M.,
Fr. G. 20 M., Fr. Metzgermeiſter Oberle 20 M., Fr. B.
10 M., Fr. Gr. 20 M., Fr. Baronin v. d. Horſt 30 M.,
M. R. 2 M., Fr. Fabricus 5 M., D. Frl. F. K. 3 M.,
Fr. Dr. Loeb 10 M., Franz Bauer in Ueberau 10 M.,
Von Frl. Scheffel in Offenbach 80 M., Pfr. Bernbeck in
Okarben 20 M., Aus der Gemeinde Okarben 20 M.,
Aus der Gemeinde Dortelweil 20 M., Sonntagsſchul=
kinder
in Bad Nauheim 11.25 M., Durch Pfr. Wolf aus
Rumpenheim 14 M., Kl. 6b und 7b der Mittelſchule II
7 M., Für verkaufte Schmuckſachen von Fr. Lehrer Be=
reiter
in Biebesheim 3.50 M., Gemeinde Erbach 40 M.,
Ungenannt in Dudenhofen 20 M., Pfr. Bickelhaupt in
Groß=Umſtadt 10 M., Frl. Bickelhaupt in Groß=Umſtadt
5 M., Von einigen Gebern in Groß=Umſtadt 31 M.,
Georg Ph. Schmunk in Meßbach, Kirchſpiel Niedern=
hauſen
, 20 M., F. Fink 20 M., E. Friedrich 20 M., Frl.
Kleinſchmidt 5 M., Durch Pfr. Reinhard in Leydhecken
10 M., Schloſſer Roth 10 M., Frau N. N. in Griesheim
8 M. Wir danken ſehr herzlich. Weitere Gaben ſind
willkommen.

Das jetzige naßkalte Wetter
verurſacht zweifellos bei unſeren im Felde ſtehenden
(I, 18810
Mannſchaften zahlreiche
Erkrankungen, wie Huſten, Heiſerkeit ꝛc.
Um ſchweren Erkrankungen dieſer Art nach Möglichkeit
vorzubeugen, iſt es gut, als Liebesgabe unſeren Soldaten
12 Schachteln Fays ächte Hodener Mineral=Paſtillen ſo=
fort
zu ſchicken. Man achte beim Einkauf ſtets auf den
Namen Fay Ueberall à Schachtel 85 Pfg. zu haben.

Trauer= und Winterhüte
in großer Auswahl.

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Ecke Ludwigstraße und Ludwigsplatz.

Familiennachrichten.

Die glückliche Geburt eines
strammen IUNGEN zeigen
hocherfreut an
Adolf Schaberger u. Frau
Hermanda geb. Schildt.
18. September 1914.
(*5342

Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied nach kurzem Leiden
unſere gute Mutter und Schwiegermutter
Frau
Margarete Knauf Wwe.
Gräfenhauſen, den 17. Septbr. 1914.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jamilie Bormet, Ries, Volz
und Knauf.
Die Beerdigung findet am Samstag um 4 Uhr
nachmittags ſtatt.
(18790

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer teueren Verſtorbenen
Frau Auguſte Berbenich
geb. Meſſing
ſagen innigſten Dank.
(*5376
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. September 1914.

Den Heldentod fürs Vaterland erlili unſer
(*5337
I. Philiſter
Fritz Stelzer
(Dst. 02)
Kreisbaumeiſter in Neumarkt, Ab.-Schl.,
und Leutnant der Reſerve im Weſtpr.
Pionierbataillon Nr. 17.
Der Darmſtädter Wingolf.
J. N. u. A.:
R. Wagner, Kriegsvertreter.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 7. September erlitt den Heldentod fürs
Vaterland mein innigſtgeliebter Mann, der
(18794
treue Vater meiner Kinder
Heinrich Schmidt
Vizefeldwebel im Leibg.-Inf.-Regt. Nr. 115,
Leib=Komp.;
Inhaber des Eiſernen Kreuzes.
Im Namen aller Hinterbliebenen
in tiefer Trauer:
Marie Schmidt geb. Rothermel.
Darmſtadt, den 18. September 1914.

Herzinnigen Dank
Allen, die den tiefen Schmerz um unſeren teueren,
tapferen Sohn, Gatten uſw.
Dr.-Ing. Adolf Schmoll
gen. Eiſenwerth
Leutnant der Landwehr im Rhein. Jägerbat. Nr. 8
durch ihre Teilnahme zu lindern ſuchten.
Im Namen der tieſtrauernd Hinterbliebenen:
A. Schmoll gen. Eiſenwerth.
Darmſtadt, im September 1914. (*5393

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.


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.
(18739fsg

Zum Deutſchen Hof=
Büßer Apfelmoſt
täglich friſch. (*5198ds
Apfelwein=Kelterei J. M. Wol=
Waldſtraße 23

Verreist
bis Anfang Oktober
Zahnarzt
Fritz Heuss
Rheinstr. 14. (*5152dsg

find. Jähr. inabe Spieltreis?
Wo Angeb. u. K 56 Geſchäftsſt. (*

Bei der Puppen=Verloſung fiel
1. Preis auf Nr. 199
2. Preis auf Nr. 136
3. Preis auf Nr. 113
Allen Gebern herzl. Dank. (*5297

Netzten Sonntag wurde im Haupt=
gottesdienſt
der St. Ludwigs=
kirche
eing
ſeidener Regenſchirm
vertauſcht. Da nur Irrtum
möglich, wird um Rückgabe beim
Kirchendiener erſucht.
(*5363

Of

Ein goldenes
Kettenarmband
verloren. Wiederbringer Beloh=
nung
Beckſtraße 91, II. (*5334

[ ][  ][ ]

Nr. 133.

Samstag, 19. September.

1914.

An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.

Die nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen über das Verbot des vorzeitigen
Schlachtens von Vieh wollen Sie ortsüblich veröffentlichen, auch den Befolg überwachen.
Darmſtadt, den 18. September 1914
(18812
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Bekanntmachung
betreffend Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh.

Vom 11. September 1914.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1.
Schlachtungen von Kälbern, die weniger als 75 Kilogramm Lebendgewicht haben,
und von weiblichen, noch nicht ſieben Jahre alten Rindern (Färſen, Stärken, Kalbin=
nen
und dergleichen und Kühen) ſind für die Dauer von drei Monaten ſeit dem In=
krafttreten
dieſer Verordnung verboten. Ausgenommen von dem Verbot iſt Weide=
maſtvieh
aus Gebieten, die von den für dieſe zuſtändigen Landeszentralbehörden be=
ſtimmt
ſind.
§ 2.
Ausnahmen von dem Verbote (§ 1) können in Einzelfällen bei Vorliegen eines
dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes von den durch die Landeszentralbehörden
beſtimmten Behörden zugelaſſen werden.
§ 3.
Das Verbot (§ 1) findet keine Anwendung auf Schlachtungen, die erfolgen, weil
zu befürchten iſt, daß das Tier an einer Erkrankung verenden werde oder weil es in=
folge
eines Unglücksfalls ſofort getötet werden muß. Solche Schlachtungen ſind jedoch
der nach § 2 zuſtändigen Behörde ſpäteſtens innerhalb dreier Tage nach der Schlach=
tung
anzuzeigen.
Weitergehende landesrechtliche Vorſchriften werden durch dieſe Verordnung nicht
berührt.
Die Landeszentralbehörden werden ermächtigt, auch für die Schlachtung von
Schweinen Beſchränkungen anzuordnen.
§ 5.
Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Verordnung.
§ 6.
Wer dieſe Verordnung oder die auf Grund des § 4 Abſ. 2, § 5 ergangenen
Vorſchriften der Landeszentralbehörde übertritt, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark
oder mit Haft beſtraft.
Dieſe Verordnung tritt nach Ablauf einer Woche ſeit dem Tage der Verkün=
dung
in Kraft.
Dieſe Verordnung findet auf das aus dem Ausland eingeführte Schlachtvieh
keine Anwendung.
Berlin, den 11 September 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.

Bekanntmachung
zur Ausführung der Verordnung des Bundesrats vom 11. September 1914,
betreffend das Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh.

Vom 16. September 1914.
Auf Grund des § 4 Abſatz 2. und des § 5 der Verordnung des Bundesrats be=
ſtimmen
wir das Nachſtehende:
1. Schlachtungen von Schweinen, die weniger als 80 Kilogramm Lebendgewicht
haben, ſind für die Dauer von drei Monaten ſeit dem Inkraftreten der genannten
Verordnung verboten.
Ausnahmen von dem Verbot ſind nur in den in den §§ 2 und 3 der Bundes=
ratsverordnung
vorgeſehenen Fällen zuläſſig.
2. Für die Zulaſſung von Ausnahmen nach § 2 der Bundesratsverordnung
und nach Ziffer 1 Abſatz 2 gegenwärtiger Bekanntmachung ſind die Behörden des
Herkunftsortes der Tiere zuſtändig, und zwar für Tiere, die aus dem Großherzogtum
ſtammen, die Großherzoglichen Kreisämter.
Für Tiere, die von außerhalb des Großherzogtums eingeführt werden, genügt
die Beſcheinigung der Polizeibehörde des Herkunftsortes, daß die Schlachtung der
Tiere nach § 2 der Bundesratsverordnung zugelaſſen ſei.
Für Schweine, die aus Gebietsteilen eingeführt werden, für die ein Verbot nach
§ 4 Abſatz 2 der Bundesratsverordnung nicht beſteht, genügt der amtliche Nachweis hierüber.
3. Außer den Organen der Polizei iſt das Fleiſchbeſchauperſonal verpflichtet,
darüber zu wachen, daß den Vorſchriften der Bundesratsverordnung und dieſer Be=
kanntmachung
genaueſtens entſprochen werde. Zuwiderhandlungen ſind unverzüglich
anzuzeigen.
Darmſtadt, den 16. September 1914.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.

Bekanntmachung.

Die amtlichen Verluſtliſten der deutſchen Armee werden durch eine Beilage
zu dem Reichsanzeiger fortlaufend veröffentlicht. Dieſe Beilagen gehen dem Herrn
Oberbürgermeiſter zu Darmſtadt und den Herren Bürgermeiſtern der Landgemeinden
jeweils zu, ſie werden in deren Amtsräumen oder an ſonſt geeigneten Stellen zum
Nachſehen offengelegt. Wir bemerken hierzu, daß zwiſchen den einzelnen Gefechten
und Schlachten und dem Erſcheinen der Verluſtliſten öfter längere Zeit vergeht, da
durch den Wechſel des Aufenthalts der Truppen die Feſtſtellungen verzögert und
erſchwert werden.
(18762si
Wir haben die Herren Bürgermeiſter erſucht, die Liſten jedesmal durchzuſehen
und Verluſte, die deren Gemeindeangehörige betreffen und die noch nicht bekannt
ſind, dem nächſten Verwandten des Gefallenen oder Verletzten mitzutellen.
Darmſtadt, den 15. September 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Bekanntmachung.

Das Projekt für den zweigleiſigen Ausbau der elektriſchen Straßenbahn
in der Karlsſtraße dahier, das einige Aenderungen erfahren hat, ſoll nochmals
landespolizeilich geprüft werden Der Prüfungstermin wird auf Mittwoch, den
30. September, vormittags 9½ Uhr, an Ort und Stelle (Ecke Hölges= und
Karlsſtraße) anberaumt. Etwaige Einwendungen ſind in dem Termin bei Meidung
des Ausſchluſſes vorzubringen.
Die Pläne des Projekts liegen in der Zeit von Montag, den 21. bis Montag,
den 28. September einſchließlich auf dem Büro des Großh. Polizeiamts zur
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 16. September 1914.
(18768
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.

Der Zugang zahlreicher Neugieriger zum Truppenübungsplatz bei Griesheim,
um die dort untergebrachten Kriegsgefangenen zu ſehen, gefährdet die allgemeine
Sicherheit und Ordnung, zieht auch ſonſtige Ungehörigkeiten nach ſich. Das Betreten
des Barackenlagers ſowie des Truppenübungsplatzes und Umgebung wird
deshalb aufs ſtrengſte unterſagt. Das verbotene Gelände um den Truppen=
übungsplatß
iſt wie ſolgt begrenzt:
1. nördlich durch die Darmſtadt=Griesheimer Kreisſtraße, und zwar von der
Braunshardter Hausſchneiſe bis zu dem Feldweg am weſtlichen Waldende
nach Griesheim zu, einſchl. aller nach dem Griesheimer Lager führenden
Querſtraßen,
2. öſtlich durch die Braunshardter Hausſchneiſe bis zum Griesheimer Haus,
3. ſüdöſtlich durch die Pfungſtädter Hausſchneiſe und den Eſchollbrückerweg bis
zum Pfungſtädter Weg,
4. weſtlich durch den Pfungſtädterweg bis zur Kuchenſchneiſe, von da bildet die
Kuchenſchneiſe die ſüdliche Grenze und der Eſchollbrückerweg bis Griesheim
die weſtliche Grenze.
Von Griesheim aus darf das Lager nur auf dem, nach der beim Lage
befindlichen Privatanſiedlung ziehenden Weg betreten werden. Das Be=
treten
des Geländes zwiſchen Griesheim und dem Barackenlager nördlich des
Truppenübungsplatzes iſt bis auf 300 m von der Grenze des Truppen=
übungsplatzes
aus für Unbefugte unterſagt und nur den dort Grundſtücke
Beſitzenden geſtattet.
Das Barackenlager darf von der Querſtraße aus nur mit einem Erlaub=
nisſchein
Großth. Kommandantur beireten werden. Angehörige der im Baracken=
lager
liegenden deutſchen Soldaten, welche dieſe beſuchen wollen, haben ſich bei den
Poſten und der Wache darüber auszuweiſen und dieſe zu bitten, wegen eines Er=
laubnisſcheins
zum Betreten des Barackenlagers auf die Kommandantur geführt zu
werden.
Bei dem Transporte von Kriegsgefangenen auf Straßen iſt es dem
Publikum ſtrengſtens unterſagt, neben, vor oder hinter dem Transport zu marſchieren.

Uebertretungen der vorſtehenden, auf Grund des Art. 65 der Kreis= und Pro=
vinzialordnung
erlaſſenen Verbote werden mit Geldſtrafe bis zu 95 Mark beſtraft.
Auch werden Zuwiderhandelnde feſtgenommen und zur Feſtſtellung ihrer Perſönlichkeit
auf die Kommandantur gebracht.
Die Poſten und Gendarmeriemannſchaften ſind mit ſtrenger Durchführung
der Abſperrung beauftragt und mit ſcharfer Munition verſehen.
Darmſtadt, den 10. September 1914.
(18721dfs
Großh. Kommandantur.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
v. Randow.
Fey.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 kleines Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und weißem
Stiel. 1 Pfandſchein über einen Brillantring aus dem Pfandhaus
in Hof. 1 großer Wagentürdrücker. 1 Anzahl Schlüſſel. 1 älterer
Herrenſchnürſtiefel. 1 Brille, 1 vergoldete Broſche mit Matrofen=
photographie
. 1 ſchmales dunkies Portemonnaie mit über 7 Mk. In=
halt
. 1 goldener Damenring mit 3 grünen Steinchen. Zugelaufen:
(18769
1 junger Dobermann.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
findet
ſich: 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(18788
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Sonntagsruhe in den Apotheken. Am Sonntag, den 20. Sept.,
ſind nachmittags in der Zeit von 1 bis 9 Uhr abends folgende
Apotheken geöffnet: Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße, und
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. Alle übrigen Apotheken
ſind von 1 Uhr ab geſchloſſen.

Feldſchutz.

Auf Grund des Art. 129b, II, 2 der Städteordnung vom
8. Juli 1911 wird hiermit allen Perſonen, auch den Eigentümern, das
Betreten der offenen und eingefriedigten Grundſtücke in der Feld=
gemarkung
Darmſtadt mit einbrechender Dunkelheit unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit Polizeiſtrafe bis zu 90 Mark ge=
ahndet
; im gegebenen Falle kann nach den geſetzlichen Beſtimmungen
auch auf eine höhere Strafe erkannt werden.
(18181a
Darmſtadt, den 1. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſing.

Futterverſteigerung.

Montag, den 21. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, wird das
Gras von etwa 30 Morgen der ſtädt. Pallaswieſe zur Grünfütterung
an Ort und Stelle öffentlich verſteigert. Gleichzeitig gelangt die
Kleenutzung von zwei Morgen ſtädt. Geländes an den Pfarrwieſen
zum Ausgebot.
Liebhaber wollen vorher eine Beſichtigung des Kleeſtücks vor=
nehmen
.
(18806sg
Darmſtadt, den 18. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.

Vut brennende Nußkohlen liefert
(p Z. 1,60 M. fr. Keller Schydlonski,
Kl. Ochſengaſſe 13, im L. (18194a

Helektr. Logenlampen,weniggebr.,
ſtatt 150 Mk. nur 50 Mk. Ang.
u. R 65 a. d. Geſchäftsſt. (18804sgo

Betrefend. e ee
mögen der Firma Ver=
einigten
Kunſtdrucke=
reien
G. m. b. H. in
Darmſtadt.

Beſchluß.
Termin zur Prüfung der nach=
träglich
angemeldeten Forderungen,
zur Berichterſtattung und Beſchluß=
faſſung
über eine Abſchlagsver=
(18781
teilung iſt auf
Freitag, 16. Oktober 1914,
vormittags 9 Uhr,
vor Großh. Amtsgericht Darm=
ſtadt
I, Zimmer Nr. 201, anbe=
raumt
worden.
Darmſtadt, 16. September 1914.
Großherzogliches Amtsgericht I.

Mrſominchunt.
In unſerem Handelsregiſter A
wurde heute die Firma Che=
miſche
Fabrik Hillmann & Co=
in Pfungſtadt gelöſcht. (18787
Darmſtadt, 15. September 1914.
Großhersogliches Amtsgericht II.

Billig zu verkaufen:
1 mittel=
großer
Kassenschrank.
Näheres Jacob Koch, Dieburger=
(*5354
ſtraße 5, 1. Stock.

Eine gut
erhaltene Federrolle
ein= und zweiſpännig zu fahren,
ferner ein neuer Einſpänner=
Kaſtenwagen, einigemal gefahren,
(*5184dsi
zu verkaufen.
Näheres bei der Geſchäftsſt. d. Bl.
Zu verkaufen: 1 groß. Tiſchmit
2 verſchließh. Schubladen M. 12,
1 ſpaniſche Wand, Zteil., M. 10.,
1 Gaszuglampe, 1flammig, M 10.
1 Bettſtelle mit Strohmatr. M. 3.
*5183ds) Gutenbergſtraße 54, I.

Arbeit für die Frauen!
In einem Aufruf, den verſchiedene Vereine der Wohlfahrts=
pflege
einer größeren Stadt erlaſſen haben, heißt es u. a. ungefähr:
Deutſche Frauen, deutſche Mädchen, ſchafft unverzüglich Arbeits=
gelegenheit
für Eure notleidenden Schweſtern! Ihr könnt es! Haltet
nicht zurück mit Aufträgen, die Ihr in einigen Wochen doch erteilen
würdet! Die Herſtellung des Winterbedarfs an Kleidung für Euch
und Eure Kinder bedeutet Brot für andere. Privatſchneiderinnen
und entlaſſene Arbeitskräfte warten mit banger Sorge auf Beſchäfti=
gung
durch Euch, gebt ſie ihnen! Mit Recht mag niemand jeht den
Sinn an Kleines und Aeußerliches hängen. Das Notwendige aber
darf und ſoll bedacht werden. Beſonnene Vorſorge für Euch ſelbſt
ſchafft anderen Hilfe. Und denkt auch nicht: Dies kann ich wohl ent=
behren
, jenes ſelber nähen. Nicht jede Sparſamkeit iſt unbedingt
Tugend! Wer Arbeit geben kann und ſie nicht gibt, der verfündigt
ſich zur Stunde an unſeres Volkes Macht! Und wenn Ihr Eure
Schränke ſichtet, denkt wiederum der Armen! Sondert aus, was
Euch nichts nützen kann, gebt es Anderen, denen Ihr damit noch
eine Wohltat erweiſt. So helft Ihr doppelt und Ihr helft zehnfach,
wenn es ohne Zeitverluſt geſchieht.
Indem wir dieſe Worte zu unſeren eigenen machen, fügen wir
an, daß Arbeitsgelegenheiten zweckmäßig bei der Frauenabteilung
des Arbeitsamtes im Hauſe Waldſtraße 19 gemeldet werden.
Frauen und Mädchen für Näharbeiten teilt zu der Nachweis für
Heimarbeiterinnen im 2. Stock vormittags und nachmittags. Be=
ſtellungen
auf Strickarbeiten werden entgegengenommen nachmittags
zwiſchen 5 und 6 Uhr in Zimmer Nr. 1. Auſträge können auch
ſchriftlich erteilt werden. Man richte ſie an die Adreſſe: Arbeitsamt
Darmſtadt, Waldſtraße 19. Die Adreſſen würdiger Armer, die für
die Ueberweiſung abgelegter, noch brauchbarer Kleidungsſtücke in
Betracht kommen, ſind zu erfahren beim Armen= und Fürſorgeamt,
Waldſtraße 6. Wer die Stücke vorher ausbeſſern laſſen möchte, wende
ſich an den ſchon genannten Nachweis der Heimarbeiterinnen. Möch=
ten
alle an ihrem Teil beitragen, den wirtſchaftlich Schwachen
über die Not der Zeit hinwegzuhelfen. Heute muß für alle die
Loſung heißen:
18823a
Laſſet uns Gutes tun und nicht müde werden!
Darmſtadt, am 18. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Das Arbeitsamt:
Dr. Gläſſing.
J. V.: Schmitt.

Eine guerhaltene eiſene Dreh=
E bank mit Support u. noch div.
Zubehör wird billig abgegeben
B18563) Orangerie=Allee 17, III.

gaut.erhallen,
Gasheizofen, zu verkaufen,
auch gegen Füllofen umzutauſchen.
*5313sg) Bismarckſtraße 24, part.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

Kartoffelpreis.

Der Kartoffelpreis iſt inzwiſchen weiter gefallen. Der Preis
von 4 Mark für den Zentner iſt nicht mehr als angemeſſen zu be=
zeichnen
. Die Kartoffeln können ſehr wohl unter dieſem Preis ab=
gelaſſen
werden.
(18656ids
Darmſtadt, den 14. September 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Kartoffellieferung.

Die Lieferung von Kartoffeln für das Stadtkrankenhaus ſoll
im Wege der Verdingung vergeben werden.
Es ſind zu liefern 500 Malter guter und vor allem geſunder
Speiſekartoffeln und zwar ½ nach erteiltem Zuſchlag, das andere 1
im Frühjahr an einem noch näher zu beſtimmenden Tag. Wir be=
merken
ausdrücklich, daß die einzelnen Kartoffeln möglichſt groß ſein
müſſen.
Wer ſich an der Lieferung beteiligen will, den erſuchen wir,
die verſchloſſenen, mit Aufſchrift verſehenen Angebote mit Preisangabe
am 2. Oktober 1914, vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr
in den im Stadtkrankenhaus, Grafenſtr. 9, am Haupteingang ſich
befindlichen Angebotkaſten einzulegen. Die Proben ſollen mit einem
Zeichen verſehen ſein, welches alch im Angebot deutlich zu erſehen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter
allen Anbietenden bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Die Krankenhaus=Direktion:
18770ss)
Dr. Fiſcher.

Obſt-Verſteigerung.

Die Obſterträge an den nachbenannten Kreisſtraßen des Kreiſes
Darmſtadt ſollen an Ort und Stelle öffentlich und meiſtbietend
losweiſe auf dem Baum verſteigert werden, und zwar:
Montag, den 21. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Gräfenhauſen-Mörfelden, Zuſammenkunft am Ortsausgang von
Gräfenhauſen.
Am gleichen Tage, nachmittags 1½ Uhr: Straße Schneppen
hauſen-Weiterſtadt, beginnend, bei Schneppenhauſen; daran an
ſchließend Straße Weiterſtadt-Braunshardt, Anfang am Bahn=
übergang
Weiterſtadt.
Denſelben Tag, vormittags 8 Uhr: Straße Ober=Ramſtadt-
Roßdorf bis zum Walde, Zuſammenkunft bei Ober=Ramſtadt.
Dienstag, den 22. September, nachmittags 2½ Uhr: Straße
Hahn-Gernsheim, Anfang am Ortsausgang von Hahn.
Am gleichen Tage, nachmittags 2½ Uhr: Straße Arheilgen-
Baierseich, beginnend bei Arheilgen; daran anſchließend Abzw
Frankfurterſtraße-Wixhauſen.
Mittwoch, den 23. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Roßdorf-Ober=Ramſtadt bis zum Walde, Zuſammenkunft am
Ortsausgang von Roßdorf, und nachmittags 2 Uhr Straße Roß
dorf-Spachbrücken, Anfang bei Roßdorf.
Donnerstag, den 24. September, vormittags 8½ Uhr
Straße Wixhauſen-Gräfenhauſen, Zuſammenkunft am Orts
ausgang von Wixhauſen.
Freitag, den 25. September, vormittags 8 Uhr: Straße
Ober=Ramſtadt-Hahn, beginnend bei Ober=Ramſtadt; daran an=
ſchließend
Straße Ober=Ramſtadt-Rohrbach und Ober=Ramſtadt
—Nieder=Modau.
Darmſtadt, den 7. September 1914.
(18797
Der Großh. Kreisbauinſpektor.

Zur Vergabe

von: 1000 Tiſchen zu 510 Mann in 100 Loſen,
10000 Schemeln ohne Lehne in 100 Loſen,
iſt Termin auf Dienstag, den 22. September, vormittags 11 Uhr,
in dem Geſchäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung anberaumt
Muſter und Bedingungen können ebenda eingeſehen werden. Ver
ſand kann nicht ſtattfinden.
(18791
Garniſonverwaltung Truppenübungsplatz Darmſtadt.

Verein für Verbreitung von Volksbildung
Darmſtadt.

Die diesjährigen Lehrkurſe beginnen am 1. Oktober und
erſtrecken ſich auf folgende Gegenſtände:

Lehrgang 1: Kaufmänniſche Buchführung.
2: Deutſch (mit Handelskorreſpondenz) und Rechnen.
3: Gabelsberger Stenographie.
Die Dauer des Lehrganges ſoll etwa 20 Stunden umfaſſen
bei wöchentlich 2maligem Unterricht.
Die Koſten betragen für den Lehrgang 6 Mk., doch können
ſie bei zahlreicher Beteiligung auf 5 Mk. ermäßigt werden.
Wir bitten die Eltern der nicht mehr ſchulpflichtigen Jugend,
dieſe Lehrkurſe, deren Koſten zum Teil aus Vereinsmitteln beſtritten
werden, durch zahlreichen Beſuch von ſeiten ihrer Söhne und Töchter
ausnützen zu wollen. Auch Damen und Herren jeden Alters können
an den Kurſen teilnehmen.
Anmeldung am Verkehrsbüro (Ernſt=Ludwigsplatz) bie
längſtens 26. September.
(18606
Der Vorſtand.

Darmstädter Pädagogium.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=,
Fähnrichs= und Abiturienten=Examen
Bis jetzt beſtanden: 75 Abiturienten, 60 Primaner
163 Einjährige u. v. a.
(B18786
M. Elias, Herdweg 56½.

Es trifft heute abend ein großer
Transport
rein belaiſcher Pferde

leichten wie ſchweren Schlags ein.
(18795
Ferdinand Wartensleben, Darmſtadt.
Rheinſtraße 51.
Fernſprecher 1691

Hoher Feiertage wegen

bleibt unser Geschäft Montag, den 21.
und Dienstag, den 22. September

geschtosgen!

Georuder IAeu, Ludwigsplatz.

Aufforderung.

Die Einlagebücher der Sparkaſſe
der Darmſtädter Volksbank
Nr. 13192 auf Caroline Weiß
leder, Nr. 15347 auf Anna Weiſ
leder, Nr. 16501 auf Arnold
Weißleder
lautend, ſind angeblich abhanden
gekommen.
Wir fordern diejenigen, die An=
ſprüche
an dieſe Einlagen zu er=
heben
haben, auf, ſpäteſtens inner=
halb
acht Wochen von heute an
dieſe bei uns unter Vorlage der
Bücher anzumelden, widrigenfalls
die Einlagebücher als ungültig
betrachtet und neue als Duplikate
zu bezeichnende Bücher ausgeſtell
(1881
werden.
Darmſtadt, den 19. Sept. 1914.
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht.
L. Habicht.
Stein.

E

Weiblich

Suche für meine 15jähr. Tochter
mit beſſ. Schulbild., hübſch. Hand=
ſchrift
, ſtenographie= u. ſchreibma=
ſchinekundig
, Anfangſtelle a. einem
Bureau. Gefl. Angeb. u. R 29
(*5192ds
an die Geſchäftsſt.

ſ. tagsüber einige
Jg. Früul. Stunden Beſchäftig.
zum Vorleſen oder dergl. Am
liebſten bei ält. Dame. Angeb. u.
R 64 a. d. Geſchäftsſtelle. (*5338

Tücht. Modiſtin empfiehltſich im
lnfert. ſowie Umarb. v. Hüten in u.
außer dem Hauſe. Zutaten billig.
18642a) Ludwigsplatz 8, Vdhs. III.

Perfekt. Büglerin empfiehlt ſich
für Privat=Ausſtattungen u. and.
Wäſche. Saalbauſtr. 78, Htb. (*5370sm

Nkademiſch u. prakt. gut ausgeb.
Schneiderin nimmt noch ein. Kund.
an. In. u. außer d. Hauſe. Angeb. u
R 68 an die Geſchäftsſtelle. (*5349

Perfekte Weißzeugnäherin,
im Ausbeſſern u. Maſchinenſtopfen
geübt, nimmt Kunden an. Angeb.
unt. R 52 a. d. Geſchäftsſt. (18784a

Junges
ſ. tagsüb.
beſſeres Mädchen Beſchäft., a.
z. Kindern. Näh. Geſchäftsſt. (*5287

Für ein aus der Schule entlaſſ
Mädchen wird leichte Stellung
geſucht. Kiesſtr. 31, III. (*5087ms

Mädchen, welche kochen und
Hausarbeit können, gute Zeug=
niſſe
beſitzen, ſowie nette Land=
mädchen
ſuchen Stellen, auch in
Geſchäftshäuſer paſſend. Frau Berta
Nebling, gewerbsmäßige Stellen=
vermittlerin
, Ludwigſtr. 8. (*5239fsg

Ein beſſeres Mädchen ſucht Aus=
hilfe
für tagsüber zum 15. Oktober
evtl. auch früher.
(*5207dfs
Näh. Heinrichſtr. 51, part.

Jg. Frau ſucht 2 Std. Lauſſtelle
Weinbergſtr. 28, Mſd. (B18808

Stellen ſuchen, Jungfer, Haus=
mädch
., Stützen, Kinderfrl., Haus=
hälterinnen
, Herrſchaftsköch,, Allein=
mädch
. die kochen können, jüngere
Mädchen v. Land, die ſchon ged. h.,
Mädch. f. Geſchäftsh. f. ſof. u. Okt.
FrauMinnaDingeldein, gewerbsmässigeStellen-
vermittlerin
, Elisabethenstr. 5. Tel. 531. (*5871

Geb. Fräulein, 20 J., ſ. St.
einz. Herrn od. Dame od. auch auf
ein Gut gegen ger. Taſchengeld. An=
geb
. u. R 53 a. d. Geſchäftsſt. (*5308

Kindergärtnerin mit beſt. Zeug=
niſſen
ſucht Stelle für ſof. od. ſp.
auch tagsüber. Angeb. u. R 51
in die Geſchäftsſt. ((*5300sid

Mädchen m. Empfehl. nimmt
Stellung an über Mittag od. Aus=
hilfe
. Näh. Eliſabethenſtr. 76, I.

Männlich

Junger, gebildeter Kaufmann,
durch den Krieg außer Stellung,
der in einer Fabrik tätig war,
ſucht anderweitige Stellung. An=
gebote
unter R 55 an die Ge=
ſchäftsſtelle
.
300

Ein hieſiger
(*532
Uniformſchneider
ucht Arbeit für Groß= und Klein=
Stück. Angebote unter R 62 an
die Geſchäftsſtelle.
Tücht. Tapezier empf. ſich für
lle in ſein Fach einſchlag. Arbeiten
bei billigſt. Berechnung. Zu erfr. in
der Geſchäftsſtelle d. Bl. (*5331
15jähr. Junge ſ. tagsüb. Beſch.
Landwehrſtr. 45. Lubaſch. (*5303sg
(Fachmann) übern.
Monteur das Bedienen von
Zentralheizungen. Angeb. unter
R 59 an die Geſchäftsſt. (*5319sg
Geſchäftsmann, durch den Krieg
arbeitsl. gew., ſ. anderw. Beſchäftig
Ang. u. R 30 a. d. Geſchäftsſt. (*52
Jg. kräft. Mann ſucht für Zen=
tralheizung
Stelle. Ang. u. R 58
an die Geſchäftsſt.
(*5316
Ein tücht.
Stel=
zuverläſſiger
Fuhrmann lung.
Angeb. u. B67 a. d. Geſchäftsſt. (*5355

Für einen 16jährigen, kräftigen
Jungen, welcher die Realſchule
bis inkl. Obertertia abſolvierte,
wird in einem lebhaften Drogen=
oder
Kolonialwarengeſchäft eine
Lehrſtelle geſucht. Angebote u.
R 38 a. d. Geſchäftsſt. (18743fsg
Ene Stell
Weiblich
Williges, reinliches Mädchen
vom Lande, 1718 J., das ſchon
gedient hat, in kleinen Haush. geſ.
Friedrichſtr. 9, 2. Stock. (*5065ms
Geſucht für 1. Oktober ein braves
mit g. Zeugn., in Küche
Mädchen u. Hausarb. erfahren.
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ds. Blattes. (18805
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Geſucht für 1. Oktoher
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Hausmadchen
das in aller Hausarbeit bewandert
iſt; muß auch bügeln können.
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ds. Blattes.
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5301
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(*5350
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Lauffrau
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Schreiner Sandbergſtr. 4. (*338
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[ ][  ][ ]

Nummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Seite 9.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.

Geöffnet an Wochentagen von 912 Uhr vorm. und
65 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 11. Sept.: dem Friſeur Julius Ody,
Saalbauſtraße 33, eine T. Martha Anna Katharina. Am
9.: dem Bierfahrer Jakob Keller, Große Ochſengaſſe 28,
eine T. Mathilde. Am 11.: dem Metzger Phil. Volz,
Eliſabethenſtraße 46, ein S. Georg Leonhard Wilhelm.
Am 13.: dem Kaufmann Heinrich Heß, Rheinſtraße 22,
ein S. Karl Auguſt. Dem Pedellen Johannes Schell=
haas
, Lagerhausſtraße 3, eine T. Emilie und eine T. Jo=
hanna
. Am 12.: dem Zeichner Kurt Ziegs, Kranich=
ſteinerſtraße
41, ein S. Kurt Gerd Ernſt Karl. Am 17.:
dem Maſchinenſchloſſer Peter Bernhardt, Lauteſchläger=
ſtraße
17, ein S. Adam Jakob Peter.
Geſtorbene. Am 12. Sept.: Thereſe Ritz, geb. Fer=
tig
, Ehefrau des Buchhalters, 37 J., kath., Gardiſten=
ſtraße
23. Anna Maria Kunz, geb. Hebeiſen, Ehefrau
des Oberleitungsaufſehers, 50 J., ev., Ruthsſtraße 19.
Am 13.: Margarethe Wollenhaupt, geb. Pfaehler, Ehe=
frau
des Fabrikdirektors, 34 J., ev., aus München, hier
Dieburger Straße 21. Dorothea Stuckert, Dienſtbote,
65 J., led., ev., Roßdörfer Straße 28. Am 14.: Luiſe
Magdalena Wiederhold, geb. Sachs, Ehefrau des Kell=
ners
, 48 J., kath., hier Pankratiusſtraße 5. Am 13.: Adel=
heid
von Senarclens=Grancy, Privatin, 67 J., ev., led.
Erbacher Straße 25. Am 14.: Roſa Adler, geb. Nach=
mann
, Witwe des Handelsmanns, 74 J., iſr., Mauer=
ſtraße
20. Marie Chriſtine Wagner, Privatin, 88 J.,
ev., led., Pankratiusſtraße 27. Am 15.: Konrad Becker,
Armenhausinſaſſe, 64 J., ev., led., Pallaswieſenſtraße 60.
Am 14.: Auguſte Berbenich, geb. Meſſing, Witwe des
Bandagiſten, 77 J., ev., Nieder=Ramſtädter Straße 30.

Gottesdienſtliche Anzeigen.

Evangeliſche Gemeinden
15. Sonntag nach Trinitatis, den 20. September 1914
Hofkirche: Samstag, den 19. Sept., abends um 6 Uhr:
Beichte. Sonntag, den 20. Sept., vorm. um ½10 Uhr:
Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der Sa=
kriſtei
. Vorm. um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heil. Abendmahls. Mittwoch, den 23. Sept.,
abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Kleberger.
Vormittags um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Velte. Abends um 6 Uhr: Pfarrer Vogel. Mitt=
woch
, den 23. September, abends um 8½ Uhr: Kriegs=
betſtunde
. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Kleberger.
Militärgemeinde (Stadtkirche): Vorm. um 8 Uhr:
Garniſonspfarrer Günther. Vorm um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt (Steinſtr. 24, Muſikſaal).
Johanneskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Marx.
Vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Mitt=
woch
, den 23. September, abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarraſſiſtent
Lindenſtruth. Vormittags um 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
für den Oſt bezirk. Pfarrverwalter Storck.
Nachmittags um 4 Uhr: Betſtunde im Martinsſtift:
Pfarrer Veller. Abends um 6 Uhr: Pfarrverwalter
Storck. Mittwoch, den 23. Sept., abends um 8 Uhr:
Andacht. Pfarraſſiſtent Lindenſtruth.
Pfründnerhaus: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrverwalter
Storck.
Herberge zur Heimat: Vormittags um 8 Uhr: Pfarrer
Memmert.
Eliſabethenſtiſt: Vorm. um 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Hickel. Vorm. um 11¼ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Freitag, den 25. September, abends um
8¾ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. um 10 Uhr:
Profeſſor Lic. Matthes. Vorm. um 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner. Mittwoch,
den 23. September, abends 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Wagner.
Freitag, den 25. Sept.: Annahme der diesjährigen
Konfirmanden im Gemeindehaus, Hofgartenſtr. 8, und
zwar um 3 Uhr der Mädchen, um 4 Uhr der Knaben.
Pauluskirche: Vorm. um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Rückert. Vormittags um 11¼ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Rückert. Mittwoch, den 23. Sept.,
abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Rückert.
Die Anmeldung der Konfirmanden findet Frei=
tag
, den 25. Sept., im Gemeindeſaal ſtatt, für die Mäd=
chen
um 3 Uhr, für die Knaben um 4 Uhr.
Evang. Gemeinde in Eberſtadt: Sonntag, den 20. Sept.,
vorm. um ½10 Uhr und abends um 6 Uhr: Gottes=
dienſt
. Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, den
20. Sept., vorm. um ½10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarr=
verwalter
Weik.
Evang. Gottesdienſt in Fraiſa: Sonntag, den 20. Sept.,
nachmittags um 2 Uhr: Gottesdienſt im Rathausſaal.
Pfarrverwalter Weik.

Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, den 20. Sept.,
vorm. um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags
um 4 Uhr: Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Meiſter.
Abends um 8½ Uhr: Gebetsvereinigung. Dienstag, den
22. Sept., abends um 8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und
Gebetsvereinigung. Donnerstag, den 24. Sept., abends
um 8½ Uhr: Bibelſtunde und Gebetsvereinigung.
Zweig der Stadtmiſſion (Beſſungerſtraße 88, Hth.).
Sonntag, den 20. Sept., vormittags um 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachmittags um 3 Uhr: Jugend=
bund
für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Jugendbund für
Jungfrauen. Freitag, den 25. September, abends um
8½ Uhr: Bibelſtunde und Gebetsvereinigung.
Griesheim bei H.: Sonntag, den 20. Sept., abends
um 8½ Uhr: Religiöſer Vortrag im Kleinkinderſchulſaal.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Kiesſtr. 54): Dienstag,
den 22. Sept., abends 8½ Uhr: Gottesdienſt. Prediger
Berner=Frankfurt a. M.
Gottesdienſt der Neuapoſtoliſchen Gemeinde ( Lagerhaus=
ſtraße
4): Sonntag, nachmittags um 4 Uhr. Mitt=
woch
, abends um 8½ Uhr.
Gemeinde gläudig getauſter Chriſten (Waptiſten), Mauer=
ſtraße
17: Sonntag, den 20. Sept., vorm. um 9½ Uhr
Predigt. Prediger Winhold. Um ¾11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Nachm. um 4 Uhr: Predigt und Abend=
mahl
. Prediger Winhold. Abends um 6 Uhr: Jugend=
verein
. Mittwoch, den 23. Sept., abends um 8½ Uhr:
Kriegsgebetſtunde.

Methodiſtengemeinde (Taunusſtraße 53): Sonntag,
den 20. Sept., nachmittags um ¾3 Uhr: Sonntags=
chule
. Um 4 Uhr: Predigt. Freitag, den 25. Sept.,
abends um ½9 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.

Katholiſche Gemeinden
16. Sonntag nach Pfingſten, den 20. September 1914
St. Ludwigskirche: Samstag, den 19. September,
nachmittags um 4 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegen=
heit
zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von ½6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um
7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. Um 8 Uhr:
Militärgottesdienſt mit Predigt. Um ½10 Uhr: Hoch=
amt
mit Predigt. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe.
Nachmittags um 3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchafts=
andacht
mit Predigt. Freitag, abends um 8 Uhr: Bitt=
andacht
zur Erflehung der göttlichen Hilfe in der gegen=
wärtigen
Kriegszeit.
Kapelle der Warmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm.
um ½ 7 Uhr: heil. Meſſe. Nachm. um 5 Uhr: Ver=
ſammlung
des 3. Ordens. Abends um 6 Uhr: Roſen=
kranzandacht
.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vormittags um
7 Uhr: heil. Meſſe. Nachm. um 4 Uhr: Verſamm=
lung
des kath. Dienſtmädchen=Vereins.
Kapelle zu Gber=Ramſtadt: Sonntag, vorm. um 9 Uhr:
Hl. Meſſe mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, den 19. Sept., nach=
mittags
um ½5 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegen=
heit
zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr:
hl. Meſſe mit Predigt und Generalkommunion der So=
dalität
. Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt.
Nachm. um 2 Uhr: Sakramentaliſche Andacht; darauf Ver=
ſammlung
der Sodalität. Während der Woche jeden
Abend um 8 Uhr: Kriegsandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Sonntag, vorm. um ½10 Uhr:
Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, den
19. Sept., nachm. um 4 Uhr und abends um 8 Uhr: Ge=
legenheit
zur heil. Beichte.
Feſt der ſieben Schmerzen Mariä
Sonntag, vormittags um 6 Uhr: Gelegenheit zur
heil. Beichte. Um ½7 Uhr: hl. Meſſe. Um ½9 Uhr:
Amt mit Predigt. Nachm. um ½3 Uhr: Sakramen=
taliſche
Bruderſchaftsandacht. Mittwoch, abends um
8 Uhr: Kriegsgebet.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, den 19. Sept., nachm.
um 5 Uhr und abends um 8 Uhr: Beichtgelegenheit.
Sonntag, vormittags um ½6 Uhr: Beichte.
Um ½7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. Um
¼10 Uhr: Hochamt, Predigt und Gebet für unſere Krieger.
Nachm. um ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr:
Andacht. Werktags um ¼7 Uhr: Singmeſſe mit heil.
Kommunion und Kriegsbetſtunde; vorher Beichtge=
legenheit
.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt bei
Eberſtadt: Während der Kriegszeit an allen Donners=
tagen
, nachmittags um 4 Uhr: Kriegsbetſtunde und
Predigt.
Kapellezu Pſungſtadt: Sonntag, vormittags um 7 Uhr:
Beichte. Um ½8 Uhr: Amt, Predigt und Gebet für
unſere Krieger. Nachmittags um ½2 Uhr: Andacht.
An allen Wochentagen, nachm. um 4 Uhr: Andacht
zur Erflehung der göttlichen Hilfe und Erbarmung in
der gegenwärtigen Kriegszeit.

Getaufte, Getraute und Beerdigte.

Getaufte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 3. Sept.: Dem Witt
Friedrich Auguſt Rummel S. Friedrich Auguſt, geb.
27. Aug. 6. Sept.: Dem Schneider Johann Ludwig
Willmann T. Anna Maria, geb. 5. Aug. 11. Sept.: Dem
Handarbeiter Heinrich Heid T. Frieda Anna, geb. 16. Mai.
Lukasgemeinde: 2. Sept.: Dem Hilfsarbeiter
Jakob Grimm S. Jakob, geb. 19. Aug.
Markusgemeinde: 13. Sept.: Dem Buchhalter
Karl Oswald Wilhelm Schnabel T. Annemarie, geb.
21. Juli. Dem Kaufmann Friedrich Johann Schäfer S.
Friedrich Johannes Ludwig, geb. 15. Aug. Dem Maurer
Guſtav Vierheller S. Guſtav, geb. 22. Juli.
Kaplaneigemeinde: 13. Sept.: Dem Kontoriſt
Karl Philipp Herling T. Martha Margarete Nelli, geb.
31. Aug. 17. Sept.: Dem Taglöhner Georg Büdinger
S. Georg Emil, geb. 6. Sept.
Johannesgemeinde: 13. Sept.: Dem Fabrik=
arbeiter
Franz Ellermann T. Eliſe, geb. 19. Aug. Dem
Bautechniker Johann Chriſtian Möſer S. Ernſt Ludwig,
geb. 24. Aug. Dem Kaufmann Ernſt Müller T. Marie
Suſanne, geb. 21. Juni. Dem Schreinermeiſter Heinrlch
Kemmerzehl T. Marie geb. 26. Aug.
Martinsgemeinde: 14. Sept.: Dem Stukkateur
Karl Wilhelm Cotz S. Wilhelm, geb. 3. Juni. 16. Sept.:
Dem Oberpoſtſchaffner Philipp Zimmer S. Friedrich
Adam, geb. 26. Aug. 17. Sept.: Dem Taglöhner Adam
Walter S. Adam, geb. 6. Sept.
Paulusgemeinde: 13. Sept.: Dem Lehrer Karl
Bünding T. Margarete Sofie Annemarie, geb. 22. Aug.
Petrusgemeinde: 2. Sept.: Dem Güterbahn=
arbeiter
Valentin Geyer T. Bertha, geb. 28. Juli. 11. Sept.
Dem Chemiker Dr. Karl Richard Kurt Matton T. Eliſe
Käthe Erika, geb. 9. Aug. 13. Sept.: Dem Innenarchitek=
ten
Chriſtian Friedrich Karl Pfrenger T. Erika, Eliſabeth,
geb. 5. Juni.
Getraute bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 8. Sept.: Schuhmacher
Johannes Guſtav Heſſelbach und Anna Clara Ganß.
Paulusgemeinde: 14. Sept.: Bürogehilfe Jakob
Spiegel und Suſanne Machleid.
Petrusgemeinde: 11. Juli: Malergehilfe Georg
Otto Reininger und Maria Thereſe Becker hier. 2. Aug.:
Aktuariatsaſſ. Wilh. Goetz dahier und Marg. Ritter zu
Griesheim.
Beerdigte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Reformationsgemeinde: 21. Aug.: Julie Buhl
geb. Becker, Witwe des Schriftſetzers Chriſtian Ferdinand
Buhl, 57 J., ſtarb 18. Aug. 26. Aug.: Buchhändler Karl
Geuter, 61 J., ſtarb 23. Aug. zu Weiterſtadt. 31. Aug.:
Frieda Wilhelmine Auguſte Vey geb. Sellhuſen, Ehefrau
des hieſigen Schreinermeiſters Karl Vey, 33 J., ſtarb
28. Aug. 3. Sept.: Suſanne Schubkegel geb. Biſſel, Ehe=
frau
des Oktroiaufſehers i. P. Peter Schubkegel, 69 J.,
ſtarb 1. Sept. 9. Sept.: Johann Joſeph Zimmer, S. des
Bahnarbeiters Joſeph Zimmer, 9 M., ſtarb 7. Sept.
10. Sept.: Marie Weintz geb. Neuſel, Ehefrau des Ernſt
Weintz, 59 J., ſtarb 7. Sept. 11. Sept.: Modiſtin Anna
Schmitts, 71 J., ſtarb 9. Sept. 14. Sept.: Oberpoſt=
ſekretär
i. P. Ludwig Frank, 64 J., ſtarb 12. Sept.
Lukasgemeinde: 11. Sept.: Alice Lauenſtein, T.
des verſt. Kaufmanns Alfred Lauenſtein, 19 J., ſtarb
8. Sept. 15. Sept.: Köchin Dorothea Stuckert, 65 J.,
ſtarb 13. Sept. 17. Sept.: Auguſte Berbenich geb. Meſſing,
Witwe des Bandagiſten Guſtav Berbenich, 77 J., ſtarb
14. Sept.
Kaplaneigemeinde: 14. Sept.: Marie Katharine
Schneider, T. des Schneidermeiſters Philipp Schneider,
5 M., ſtarb 12. Sept. Dorothea Ganß geb. Geyer, Ehe=
frau
des Taglöhners Ludwig Ganß, 79 J., ſtarb 12. Sept.
Johannesgemeinde: 18. Sept.: Taglöhner
Johannes Beſt, 83 J., ſtarb 16. Sept.
Martinsgemeinde: 10. Sept.: Frieda Heiligen=
thal
, T. des Hausburſchen Wilhelm Heiligenthal, 6 M.,
ſtarb 9. Sept. 15. Sept.: Anna Kunz geb. Hebeiſen,
Ehefrau des Oberleitungsaufſehers Georg Kunz, 50 J.,
ſtarb 13. Sept. 16. Sept.: Privatin Chriſtine Wagner,
88 J., ſtarb 14. Sept.
Paulusgemeinde: 9. Sept.: Zögling im Alice=
ſtift
Katharine Stark, 10 J., ſtarb 6. Sept. 13. Sept.:
malie Ihle geb. Köhler, Ehefrau des Profeſſors Dr.
Carl Rudolph Ihle, 49 J., ſtarb 10. Sept. in Worms.
14. Sept.: Privatin Karoline Friederike Maurer, 84 J.,
ſtarb 12. Sept.
Petrusgemeinde: 9. Sept. Suſanna Geyer,
Pfründnerin zu Eberſtadt, ſtarb 6. Sept.
Beerdigte aus Anſtalten: 17. Sept.: Schuh=
macher
Konrad Becker, 65 J., ſtarb 15. Sept.

Trauungen auswärt. Paare: Pfarrer Zimmer=.
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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

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[ ][  ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. September 1914.

Nummer 258.

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griffen
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Im Todesfalle wird die Verſicherungsſumme nicht
teilweiſe erſt nach Friedensſchluß unter Vorbehalt der Kür=
zung
, ſondern alsbald und in voller Höhe ausgezahlt.
Zu den gleichen günſtigen Bedingungen werden nicht=
einberufene
Landſturmpflichtige auch jetzt noch verſichert;
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zunehmen haben, mäßige Zuſchlagsprämie.
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Tobias Wilders Weg zur Höhe.
Von Zdenko von Kraft.
(Nachdruck verboten.)
39)

Hellmer zog die Brauen zuſammen. Stehen die Dinge
ſo, daß Du wie ſoll ich ſagen? daß Du verzichten
mußt?
Nein! Aber kämpfen werde ich müſſen! Schwer!
Dann ſag’ mir noch eins: Iſt ſie Deiner würdig?
Würde Deine Mutter ſie geliebt haben?
Ein leidenſchaftlicher, feſter Blick ſeines jungen Freun=
des
traf ihn.
Ja, Gottwalt!
Gut! Wenn Du bei Deiner Wahl nicht zu erröten
brauchſt vor Deiner Mutter da draußen, dann geh’ mit
mir! Und wenn es Dir gelingt, dort oben Dein Herz zu
ruhiger Klarheit und zu feſter Kraft zu bringen und
wenn Du dann eine Stunde des Vertrauens zu mir
findeſt vielleicht kann ich als Dein Freund auch mit=
helfen
, Dir den Weg Deines Herzens zu ebnen, der durch
Nebel und Stürme zu führen ſcheint.
Helfen? Du?
Tobias ſprach nur dieſe beiden Worte. Und dann
keines mehr. Mit wankenden Knien verließ er die Stube.
Und Hellmer ſah ihm in Sorge nach. Er fühlte die
welken Frauenhände, die einſt die ſeinen feſt umſchloſſen
hielten, und hörte eine feine Stimme: Bleiben Sie mei=
nem
Buben gut!
Er löſchte das Licht und trat ans Fenſter, um auf
die Straße zu ſehen, ob Erasmus noch nicht käme.
15.
Erasmus hatte an dieſem grauen Morgen eine trau=
rige
Stunde. Er ſaß hinter dem Herd, rührte in ſeinem
Kaffeetopf und ſtarrte in die verlöſchende Glut. Sein
Löffel lärmte in der Taſſe, um das Weinen zu übertönen,
das von der Wiege kam.

Er konnte das nicht hören. Die ganze Nacht hatte
er auf das ſchwere Atmen horchen müſſen, das aus den
Kiſſen ſeines Kindes drang, und nun geſellten ſich auch
noch die Tränen der Mutter dazu, um ſein ſchweres Herz
doppelt ſchwer zu machen Und wenn er nach der Fenſter=
niſche
ſah, wo ſein Vater hinter dem Tiſchchen ſaß und
wieder baſtelte und klebte, wurde ihm nicht wohler. Er
merkte, daß die Hände des alten Mannes ſtärker zitterten,
als ſie es bisher getan. Und manchmal hielt der Alte in
ſeiner Arbeit plötzlich inne, ſtarrte nach den Felswänden
vor dem Fenſter und ſchüttelte den weißen Kopf, als gälte
es, eine garſtige Spinne von ſich abzuſchütteln oder einen
häßlichen Traum.
Es war ſechs Uhr morgens. Dichter Nebel rauchte
auf den Höhen, graue Wolken hingen voll Schnee und
Wetterſturm. Vor den Fenſtern huſchten die letzten Blät=
ter
von den Bäumen und legten ſich lautlos zu ihren Ge=
ſchwiſtern
auf die Erde hin. Sonſt war es leblos drau=
ßen
, wie auf einem Gottesacker zur Mitternacht.
Erasmus ſtand auf. Faſt ſchien es, als wollte es
ihm nicht recht gelingen, ſeinen Rücken g’rad zu richten
ſo ſchwer wog ſeine Sorge.
Gehſt ſchon? fragte die Frau und vergaß auf einen
Augenblick die Wiege zu ſchaukeln.
Erasmus nickte. Der Alte aber zupfte ihn verſtohlen
am Aermel, damit es Liſel nicht merken ſollte, und
ziſchelte: Beſſer wär’s, Du tät’ſt heut daheim bleiben!
Erasmus fragte leiſ': Trauſt m Wetter nöd?
Grad ſo a Tag wie heut war’s . . . ſelbigsmal am
Danielſteig . .
Der Alte vertiefte ſich plötzlich eifrig in ſeine Arbeit.
Denn Liſel war aufgeſtanden und an die beiden heran=
getreten
. Sie war unruhig und voll Sorge.
Haſt was g’ſagt, Vater? fragte ſie. Gfallt Dir’s
Wetter nöd?
Roth tat, als ſähe er erſt jetzt aus dem Fenſter. Wohl
wohl, verſicherte er, wird ganz ſchön heut, da droben.
Liſel ſah von einem zum andern. Aber ſie ſchwieg.
Und Erasmus machte ſich in Eile fertig. Erſt nahm er

ſeinen Ruckſack auf, der recht gewichtig war, dann warf
er die beiden Seile in weiten Schlingen darüber. Liſel ſah
zu. Und bei jeder Schlinge, die er um die Schultern warf,
ſchnitt ihr ein Gedanke ins Herz, der ſie ſeit zwei Tagen
verfolgte. Noch nie hatte ihr Mann ſo viel Seilwerk ge=
tragen
. Das mußte ein böſer Weg ſein!
Erasmus, ſchwer bepackt, ſah ſich ſuchend um.
Fehlt was? fragte Liſel.
Na, gar nix! Er ſuchte. Is eh all’s in Ordnung.
Da fand er das Geſuchte. Es war ein kleiner Sack mit den
Mauerhaken für die ſchlimmſten Stellen. Raſch nahm er
ihn an ſich.
Na alsdann, Liſel, adjes! Leicht bin ich bald wieder
daheim. Und’s Gretel unterdes 's Gretel Er
beugte ſich über die Wiege und ſtreichelte die fieberheiße
Stirn des Kindes.
Das Greterl rührte ſich nicht. Und Erasmus riß ſich
los und lief hinaus. Draußen blieb er ſtehen, nahm ſein
buntes Taſchentuch heraus und ſchneuzte lang und heftig.
Dann ging er.
War der Ruckſack, den er trug, ſo überſchwer? Oder
wogen die Mauerhaken ſo grob? Erasmus keuchte. Beim
Naßkamm ſah er ſich um. Von den Kahlmäuern nicht ein
Schatten. Nur Nebel und Wolken. Doch hin und wieder
blitzte die Sonne durch und verſprach einen leidlichen
Tag.-
Als ſich Erasmus anſchickte, den Südhang hinabzu=
ſteigen
, kam ihm einer entgegen und hielt ihn an. Es war
Friedrich Winter. Und Erasmus ſchrak in der Seele zu=
ſammen
, als wäre dieſe Begegnung ein böſes Zeichen.
Winter war befangen. Er fragte, ob er mit Erasmus
reden könne, wie mit einem Freund? Und ob er Zeit
habe, ihn anzuhören? Erasmus, durch ein ſeltſames
Flackern in Winters Augen bedrückt und eingeſchüchtert,
ſuchte Ausflüchte. Sein Weg wäre weit ein andermal
fände ſich wohl beſſere Gelegenheit.
Aber Winter blieb.
(Fortſetzung folgt.)