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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 246.
Montag, den 7. September.
1914.
Der Krieg.
Ein patriotiſcher Reichstagsbeſchluß. — Die Lage in Galizien. — Kämpfe an der montenegriniſchen Grenze. — Engliſche
Schiffsverluſte. — Eine franzöſiſche Anleihe. — Der Kaiſer vor Nancy. — Zwei Forts vor Maubeuge gefallen.
Ein patriotiſcher
Reichstags=
beſchluß.
* Berlin, 5. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Im
Anſchluß an frühere ähnliche Beſprechungen fand heute
im Reichstagsgebäude unter dem Vorſitz des erſten
Vizepräſidenten Dr. Paaſche eine Veratung führender
Mitglieder der bürgerlichen Parteien in der Abſicht ſtatt,
den feſten Willen der Abgeordneten zu bekunden, die ſicher
den Reichstag und das deutſche Volk hinter ſich haben,
auch im Kampfe zur See alle Kräfte der
Nation bis zu Ende einzuſetzen. Der hohen
politiſchen Bedeutung des gefaßten Entſchluſſes
entſpre=
chend, wurde ſogleich nach Abſchluß der Beratungen
nach=
folgende Mitteilung dem Staatsſekretär des
Reichsmarineamtes zur Kenntnis gebracht:
Die unterzeichneten Mitglieder des Reichstages
er=
klären ſich bereit, in ihren Fraktionen und im Reichstage
dafür einzutreten, daß alle Maßregeln des
Reichs=
marineamtes, welche die Kriegsnot erheiſcht, in
etatsrechtlicher Hinſicht und bezüglich der
Rechnungs=
legung genehmigt werden. Insbeſondere ſind ſie
be=
reit, einzutreten erſtens für den ſofortigen Erſatz
verlore=
ner Schiffe zweitens für die ſofortige Durchführung aller
1912 beſchloſſenen Maßnahmen, drittens für den ſofortigen
Bau des 1914 fäligen Erſatzes, viertens für die
Herab=
ſetzung der Lebensdauer der Schiffe von 20 auf 15 Jahre.
* Unterſchrieben und gezeichnet: Dr. Paaſche Freiherr
v. Gamp, Erzberger, Gröber, Dr. Wiemer, Graf Weſtarp.
Schulz=Bromberg.
Durch die Unterzeichnung des Entſchluſſes von
Abge=
ordneten des Zentrums, der beiden konſervativen und der
beiden bürgerlichen liberalen Parteien iſt ſchon die
Mehr=
heit des Reichstages für dieſen Entſchluß geſichert. Er
wird im ganzen Deutſchen Reiche nicht nur mit Beifall,
ſondern mit aufrichtiger Freude und mit Dank begrüßt
werden, und er kommt gerade zur rechten Zeit, um auch
dem Auslande gegenüber zu zeigen, daß die deutſche Nation
gewillt iſt, „auch im Kampfe zur See alle Kräfte bis zu
Ende einzuſetzen”.
Der Verzicht des Kaiſers auf die engliſchen
Titel.
* In einem im Standard abgedruckten Bericht des
bisherigen britiſchen Botſchafters in Berlin, Sir W. E=
Goſchen, an Grey wird mitgeteilt: Am Morgen des
5. Auguſt ſandte der Kaiſer einen ſeiner Adjutanten
mit der folgenden Botſchaft zu mir: „Der Kaiſer hat mich
beauftragt, Ew. Exzellenz ſein Bedauern über die
Geſcheh=
niſſe der letzten Nacht (ſeindfelige Kundgebungen vor der
engliſchen Botſchaft in Berlin) auszudrücken, aber
gleich=
zeitig Ihnen zu erklären, daß Sie aus dieſen Geſchehniſſen
eine Vorſtellung von den Gefühlen ſeines Volkes über
das Vorgehen Großbritanniens und deſſen Bündnis mit
anderen Nationen gegen ſeinen alten Verbündeten von
Waterloo gewinnen werden. Seine Majeſtät bittet Sie
auch, dem König zu ſagen, daß er auf die Titel eines
bri=
tiſchen Feldmarſchalls und britiſchen Admirals ſtolz
ge=
weſen ſei, aber infolge des Geſchehenen dieſe Titel ſofort
ablegen müſſe.
Von deutſcher berufener Seite iſt hierüber eine Mitteilung
an die Oeffentlichkeit nicht gelangt. Die Richtigkeit deſſen,
was Sir Goſchen ſonſt über die Vorgänge am 4. Auguſt
in Berlin und die letzten Tage ſeines Aufenthaltes in
Ber=
lin im Standard mitteilt, muß ſo lange in Frage geſtellt
bleiben, als es von deutſcher Seite nicht beſtätigt iſt.
Die Schneid der Bauern.
* München, 5. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Der
kommandierende General v. Tylander hat unterm 28.
Auguſt an ſein vor dem Feinde ſtehendes Armeekorps
folgenden Korps= und Tagesbefehl erlaſſen: Die
ſchweren Tage, an denen das Armeekorps aus Gründen
der höheren Führung dem Feinde ausweichen mußte, bis
alles zum Schlage vereinigt war. ſind nun vorüber. Das
Armeekorps überſtand die Anſtrengungen dieſer Tage in
beſter Ordnung und bewahrte ſeine friſche
Kampfesſtim=
mung. Dieſes hat es in den Tagen der Kämpfe um
Saarburg glänzend bewieſen. Die Truppen gingen
mit einer herzerfreuenden Schneid vor und warfen den
Gegner überall in die Flucht, wo ſie ihn trafen. Ich
danke meinen braven Truppen für ihre muſtergültige
Hal=
tung und beglückwünſche ſie herzlich zu dem Erfolge. Ich
hoffe, daß dieſem erſten Siege noch viele weitere folgen
werden. Wenn das Armeekorps ſo weiterkämpft, wird es
unüberwindlich ſein. Unſer König und das Bayernland
wird mit Stolz auf ſeine Söhne blicken können.”
Aus Oſtpreußen.
* Königsberg, 4. Sept. (W. T. B.) Als ein
er=
freuliches Zeichen der wieder eingetretenen
Beruhi=
gung der Bevölkerung darf es gelten, daß ſeit
dem Siege von Ortelsburg und Gilgenburg die vorher
außerordentlich ſtarken Abhebungen von Spareinlagen
ſofort aufgehört und ſogar einem außerordentlich ſtarken
Zufluß von Spareinlagen Platz gemacht haben. Die
Mehreinlagen betrugen gegenüber den Abhebungen an
einzelnen Tagen bereits über 150 000 Mark. Nach einer
Mitteilung des Senatspräſidenten der Freien Hanſeſtadt
Bremen hat das dortige Hilfskomitee von den durch
freiwillige Beiträge geſammelten Mitteln 100 000 Mk. zur
Linderung der Kriegsnöte in Oſtpreußen dem
Oberbürger=
meiſter zur Verfügung geſtellt.
Verborgen gehaltenes Gold.
* Berlin, 5. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Es
ſteht feſt, daß noch große Mengen Goldes von dem
Publikum verborgen gehalten werden. Der
in einzelnen Fällen ſo wohlgelungene Verſuch, das
vor=
handene Gold durch Vertrauensperſonen einzuſammeln
und behufs Umſchmelzung in Banknoten an die
Reichs=
bank abzuführen, ſollte allgemeinſte Nachahmung finden.
Geht mit ſolchen Bemühungen eine zweckmäßige, erneute
Auftlärung Hand in Hand über den Geldwert unſerer
Banknoten und über den Mangel an patriotiſcher
Geſin=
nung, der in dem Einbehalten des dem Reiche
notwendi=
gen Goldes liegt, ſo kann es am Erfolge nicht fehlen.
Die Verſtärkung des Goldbeſtandes der Reichsbank iſt für
die Kriegszeit nicht nur von außerordentlicher
wirtſchaft=
licher, ſondern auch von hervorragender politiſcher
Bedeu=
tung.
Kriegsfürſorge.
* Der Verband reiſender Kaufleute
Deutſchlands in Leipzig hatte, wie wir bereits
mit=
geteilt haben, gleich nach der Mobilmachung zur
Unter=
ſtützung ſeiner Mitglieder bezw. deren Angehörigen den
Betrag von 50 000 Mark bereitgeſtellt. Obwohl dieſe
Summe wenngleich inzwiſchen vier Wochen ſeit dem
Be=
ginn des Krieges vergangen ſind, kaum in Angriff
genom=
men iſt, haben die zuſtändigen Körperſchaften des
Ver=
bandes beſchloſſen, weitere 200 000 Mk. für
Unterſtützungs=
zwecke zur Verfügung zu ſtellen. Außerdem iſt in Ausſicht
genommen worden, den Angehörigen der im Kampfe um
Deutſchlands Macht und Größe Gefallenen oder verwundet
Zurückkehrenden Unterſtützungen zu gewähren. Der
Ver=
band will dadurch vor allen Dingen den Mitgliedern, die
im Felde ſtehen, die Gewißheit geben, daß er, ſoweit es
ihm möglich iſt, für die Angehöriges der Krieger ſorgen
wird; aber auch die, die durch den Krieg ſich ohne Stellung
oder ohne Verdienſt befinden, ſollen bis auf weiteres
Bei=
hilfen erhalten.
Der wahre Grund der engliſchen
Kriegs=
erklärung.
* Den wirklichen Grund, warum Enaland in den
Krieg eingegriffen hat, hat der britiſche Botſchafter in
Wien, Sir Maurie Bunſen, in einem Geſpräch am
Tage ſeiner Abreiſe von Wien klargelegt. Der
Botſchaf=
ter ſagte nach dem Bericht eines Wiener Blattes:
Der Krieg iſt gewiß ein Unglück. Ein um ſo größeres,
als, wie ich glaube, beide Teile im Recht ſind. Wir hatten
zu überlegen, welches das ſchlimmere Uebel wäre: Am
Krieg teilzunehmen oder nicht teilzunehmen. Vielfach iſt
geſagt worden — und auch dieſe Meinung iſt nicht ganz
unbegründet — es wäre für England vorteilhafter
ge=
weſen Neutralität zu bewahren und nach Erſchöpfung
aller Teile mit friſchen Kräften einzugreifen, um den
Frie=
den nach einem für uns paſſenden Zuſchnitt erzwingen zu
können. Allein einer näheren Erwägung konnte dieſe
An=
ſicht nicht ſtandhalten. Wir müſſen mit der Möglichkeit
rechnen, daß unſere beiden Freunde von einer raſchen
Kataſtrophe ereilt werden. und müſſen alles aufbieten.
dieſe Kataſtrophe zu verhindern. Daher unſer Eingreifen.
Es gibt aber auch einen zweiten, noch wichtigeren
Grund hierfür. Die ganze engliſche Politik baſiert auf
dem Prinzip des europäiſchen Gleichgewichts. Wir hoffen
und wünſchen, der Krieg möge ſo ausgehen, daß keine
der beiden Mächtegruppen ganz
entſchei=
dendſiegt (!) denn für England wäre ein
entſcheiden=
des Ueberwiegen des ruſſiſchen Einfluſſes
in Europa mindeſtens ebenſounangenehm und
gefährlich, wie die deutſche Suberiorität.
Ein übermächtiges Rußland wäre für uns ſehr unbequem
und von bedenklichen Konſequenzen. Deshalb hegen wir
auch den Wunſch, der Krieg möge einen Ausgang nehmen,
durch den das europäiſche Gleichgewicht nicht weſentlich
geſtört werde. Angeſichts der militäriſchen Ueberlegenheit
Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns den Franzoſen und
Ruſſen gegenüber mußten wir ſonach trotz allen
Beden=
kens uns zu einem ſofortigen Eingreifen in
den Krieg entſchließen. Der Entſchluß iſt uns
nicht leicht gefallen, allein wie die Dinge politiſch und
militäriſch liegen, iſt die Kriegsteilnahme Englands
un=
erläßlich.
Zu dieſer Erklärung des Herrn Macdonald möchten
wir hinzufügen „Ehrlich, aber dumm!‟ Denn er hat
Englands wahre Abſichten mit einfältigem Herzen
ver=
raten.
Die Lage in Galizien.
* Während der Berichterſtatter des Wiener Journals
am 5. Auguſt noch meldete, daß Lemberg gehalten
werde, teilen Spezialberichterſtatter vom Kriegsſchauplatz
mit, daß es von den Oeſterreichern aus taktiſchen
Grün=
den geräumt worden ſei. Eine amtliche Beſtätigung
dieſer Meldung lag bis zum Sonntag nicht vor. An ſich
würde dieſer Tatſache keine große Bedeutung zukommen.
Die Wiener Rundſchau betonte ſchon vor einigen Tagen,
daß der Beſitz von Lemberg völlig bedeutungslos und
daß die Geſamtlage für die öſterreichiſchen Truppen ſehr
günſtig ſei. In einem in der Tägl. Rundſchau
abgedruck=
ten Wiener Brief über die Lage auf dem
öſterreichiſch=
ruſiſchen Kriegsſchauplatz wird unter anderem geſagt:
Oſt=
galizien ſpielt in dieſem Kriege für Oeſterreich=Ungarn
eine ähnliche Rolle, wie Oſtpreußen für das verbündete
Deutſche Reich im Norden. (Weitere Mitteilungen über
den öſterreichiſchen Operationsplan wiederzugeben, tragen
wir Bedenken. D. Red.) Von der Weichſel bis zum Bug
ſei Oeſtereich der Herr der Lage, wenn auch das
gewal=
tige Ringen beſonders in Oſtgalizien noch nicht zu Ende
ſei. Im Berl. Tagebl. wird noch berichtet: Der
eigent=
liche ruſſiſche Offenſivplan iſt infolge Auffenbergs
glän=
zendem Siege bei Komoroff als geſcheitert anzuſehen, und
verzweifelte Durchbruchsverſuche des Generals Plehwe
geen die ſackartige öſterreichiſche Stellung wurden von
den deutſch=öſterreichiſchen und tſchechiſchen Regimentern
blutig abgewieſen, während das Eingreifen der
öſterrei=
chiſchen Regimenter von Eſesnitt her der beſtürmten
Frontgrupe Luft machte. Als die Oberungarn unter
Ge=
neral Böröwitſch und die Salzburger, Oeſterreicher,
Deutſchtiroler, Welſchtiroler und Ungarn des Erzherzogs
Joſef Ferdinand nun auch die feindliche Rückzugslinie
bedrohen, mußten die Ruſſen unter tapferer Verteidigung
in Rückendeckung zurück. Die öſtereichiſche Frontgruppe
in Verbindung mit der Flügelgruppe ſtieß ſofort nach
und vervollkommnete den Sieg. Die ruſſiſche Niederlage
bedeutet die Kataſtrophe für einen großen Teil der Armee
und vereitelt endgültig ihr geplantes Zuſammenwirken
mit der gegen Lemberg ſtoßenden Armee, das für das
öſterreichiſch=ungariſche Heer hätte verhängnisvoll werden
können.
Graf Tisza erklärte in einer Sitzung der
Arbeits=
partei am 4. ds. Mts., daß die Lage der
öſterrei=
chiſch=ungariſchen Armee über Erwarten
günſtig ſei und den kühnſten Hoffnungen entſpreche. Die
letzten Wochen ſeien ſorgenvoll geweſen, aber jetzt ſeien
die böſen Stunden vorüber.
Kämpfe an der montenegriniſchen Grenze.
* Wien, 5. Sept. Aus dem öſterreichiſch=
un=
gariſchen Kriegspreſſequartier wird
amt=
lich gemeldet: Das Armeeoberkommando hat heute
folgen=
den Befehl erlaſſen: Die im Grenzraume von Autovac
be=
ſtehende dritte Gebirgsbrigade hatte ſchon vor
kurzer Zeit einen ſchneidigen Einbruch auf
montenegrini=
ſches Gebiet unternommen, der von Erfolg gekrönt war.
Nach kurzer Zeit der Ruhe unternahm dieſe tapfere
Schar am 30. Auguſt neuerlich einen Vorſtoß gegen die
vor Bilek ſtehenden, an Zahl überlegenen
montene=
griniſchen Streikräfte. In heldenmſttigen
mehrtägigen Kämpfen gelang es der unter dem
Komman=
do des Generalmajors Heinrich von Pongracz ſtehenden
tapferen Brigade, die Montenegriner unter großen
Ver=
luſten zurückzuwerfen und ihnen ein ſchweres
Ge=
ſchütz abzunehmen, ſowie die hart bedrängte
Grenzbe=
feſtigung von Bilek völlig zu befreien. Ich betrachte es als
Ehrenpflicht, dieſe von Heldenmut und Opferfreudigkeit
zeugenden Taten der tapferen dritten Gebirgsbrigade allen
Kommandos und Truppen ſofort mit dem Beifügen
be=
kannt zu geben, daß ich ſelbſtverſtändlich nicht ermangele,
dieſe Ruhmestaten unſerer Kameraden im Süden Seiner
Majeſtät alleruntertänigſt zu melden. gez. Erzerherzog
Friedrich, General der Infanterie.
Engliſche Schiffsverluſte.
* London, 5. Sept. Das engliſche offizielle
Preſſe=
bureau teilt der Frkf. Ztg, zufolge mit, daß das
eng=
liſche Torpedoboot „Speedy: gebaut 1893,
fer=
ner das Dampfboot Lindſell” auf Minen an der
engliſchen Oſtküſte geſtoßen und geſunken ſind.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. September 1914.
Nummer 246.
Daily Telegraph berichtet, daß außer dem bereits
bekann=
ten Verluſt der Grimsby=Boote noch der Verluſt
folgen=
der Boote, die anſcheinend auf Minen geſtoßen ſind, zu
befürchten iſt: „Argonaut”, „Caſtor”, „Ricleo”,
„Lobelia” und „Ajar” von denen Rettungsgürtel und
zahlreiche Schiffstrümmer auf der Nordſee geſichtet
wur=
den. Die Times beſtätigt, daß der engliſche
Damp=
fer „Holmwood” ein Schiff von 4420 Tonnen, von
dem deutſchen Kreuzer „Dresden” an der braſilianiſchen
Küſte in Grund gebohrt worden iſt.
Eine franzöſiſche Anleihe in den Vereinigten
Staaten.
* Berlin, 4. Sept. Die franzöſiſche
Regie=
rung hatte, wie wir ſchon früher gemeldet hatten, ſich
an die Firma J. P. Morgan u. Co. in Neu=York
ge=
wandt wegen einer Anleihe von 100 Millionen Dollar,
die ſie allerdings nicht in bar ſondern in Form von
Nahrungsmitteln und Baumwolle wünſchte.
Die franzöſiſche Regierung wollte den ganzen Betrag auf
einmal in franzöſiſchen Schuldverſchreibungen und
Wert=
papieren entrichten, während das Bankhaus die Schiffe
mit Waren nur nach und nach ſenden ſollte. Nach vielen
Streitigkeiten im amerikaniſchen Senatz
wurde dem Kopenhagener Blatt Börſen zufolge der Firma
J. P. Morgan u. Co. die Erlaubnis zum Abſchluß des
Geſchäftes erteilt. Zunächſt war man der Anſicht, daß das
Geſchäft nicht der amerikaniſchen Neutralität entſpreche.
Da aber dieſelbe Firma Frankreich bereits während des
deutſch=franzöſiſchen Krieges eine Anleihe von 50
Mil=
lionen Dollar gewährt hatte, gab der Präſident Wilſon
ſeine Zuſtimmung.
Aus Oſtende.
* Amſterdam, 5. Sept. In Oſtende weilen
6000 belgiſche Flüchtlinge, unter denen großes
Elend herrſcht. Die privaten Wohltätigkeitsorganiſationen
geben täglich etwa 1000 Mahlzeiten ab. Aus Gent wird
berichtet, daß geſtern in Oſtende die Ueberreſte der
belgiſchen Garniſon von Namur eintrafen.
14000 Soldaten jener Garniſon konnten ſich nach
Frank=
reich flüchten und über Havre nach Belgien zurückkehren.
Unter ihnen befindet ſich der frühere Kriegsminiſter
Michel.
Kämpfe an der griechiſch=bulgariſchen Grenze.
* Salonik 26. Aug. Das ſtrittige Gebiet von
Okt=
ſchilar an der griechiſch=bulgariſchen Grenze war geſtern
der Schauplatz heftiger Kämpfe zwiſchen den
grie=
chiſchen und den bulgariſchen Truppen.
Letztere verſuchten nach der griechiſchen Darſtellung, ſich
plötzlich in den Beſitz der Bahnſtation Oktſchilar zu ſetzen
und die Griechen aus der für ſie höchſt wichtigen Poſition
zu vertreiben. Obgleich die bulgariſchen Truppen
zahl=
reicher als die Griechen geweſen ſein ſollen, mißlang der
Verſuch, und die Bulgaren wurden angeblich mit ſchweren
Verluſten zurückgeſchlagen. Artillerie griff ebenfalls
während des Kampfes ein. Auch auf griechiſcher Seite
ſoll es empfindliche Verluſte gegeben haben. Die
Bul=
garen haben bisher an der Grenze gegen Neuſerbien und
Griechenland, d h. in dem Gebiet von Strumnitza und
Oktſchilar, insgeſamt an die 80000 Mann
zuſammengezo=
gen. Die Zahl der bulgariſchen Bandenmitglieder iſt
eben=
falls in den letzten Tagen wieder geſtiegen. (Frkf. Ztg.)
Vom weſtlichen
Kriegs=
ſchauplatz.
* Großes Hauptquartier, 6. Sept.
(Amtlich.) Der Kaiſer wohnte geſtern den
Angriffskämpfen um die Befeſtigungen von
Nancy bei.
Von Maubeuge ſind zwei Forts und
deren Zwiſchenſtellungen gefallen. Das
Ar=
tilleriefeuer konnte gegen die Stadt gerichtet
werden. Sie brennt an verſchiedenen Stellen.
Aus Papieren, die in unſere Hände
ge=
fallen ſind, geht hervor, daß der Feind durch
das Vorgehen der Armeen des
General=
oberſten von Kluck und von Bülow nördlich
der belgiſchen Maas vollſtändig
über=
raſcht worden iſt. Noch am 17. Auguſt nahm
er dort nur deutſche Kavallerie an. Die
Kavallerie dieſes Flügels unter Führung des
Generals von der Marwitz hat alſo die
Armeebewegungen vorzüglich verſchleiert.
Trotzdem würden dieſe Bewegungen dem
Feinde nicht unbekannt geblieben ſein, wenn
nicht zu Beginn des Aufmarſches und
Vor=
marſches die Feldpoſtſendungen zurückgehalten
worden wären. Von Heeresangehörigen und
deren Familien iſt dieſes als ſchwere Laſt
empfunden und die Schuld der Feldpoſt
bei=
gemeſſen worden. Im Intereſſe der
arbeits=
freudigen und pflichttreuen Beamten der
Feld=
poſt habe ich mich für verpflichtet gehalten,
hierüber eine Aufklärung zu geben.
Der Generalquartiermeiſter v. Stein.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 6. Sept. Die Kaiſerin iſt heute
vor=
mittag 8 Uhr 24 Minuten vom Stettiner Bahnhof nach
Danzig abgereiſt.
* Berlin, 6. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
öſtererichiſch=ungariſche Regierung veröffentlicht folgende
ihr vom Miniſterium des Aeußern in Wien zugegangene
Depeſche: Die ruſſiſche Meldung von der Schlacht bei
Lemberg und der ſiegreichen Einnahme der Stadt iſt
erlogen. Die offene Stadt Lemberg iſt aus ſtrategiſchen
und humanitären Rückſichten ohne Kampf freiwillig
geräumt worden.
* Wien, 6. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Süd=
ſlawiſche Koreſpondenz meldet aus Konſtantinopel:
Wie an unterrichteter Stelle verlautet, liegt im Hafen von
Alexandria ein ſchwer beſchädigter engliſcher
Kreuzer, der deutliche Spuren einer Beſchießung
aufweiſt. Außerdem liegen dort ein zweiter engliſcher
Kreuzer, ein Torpedojäger und zwei Torpedoboote,
die nach Port Said flüchteten, im Dock in Reparatur.
* Paris 6. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Eine
amtliche Mitteilung an die Armee von Paris beſagt:
Die Bewegungen der entgegenſtehenden Armeen haben ſich
vollzogen, ohne daß heute vom Feinde irgendein Vorſtoß
gegen unſere verſchiedenen Stellungen gemacht wurde. Die
Deutſchen Flieger haben es vor geſtern ab unterlaſſen,
Paris zu überfliegen. Die Stadt ſetzt die Vorbereitungen
zur Verteidigung fort. Das Boulonger Gehölz
wurde teilweiſe wegraſiert, die Wege nach Paris wurden
verbarikadiert. Der Zuſtrom Freiwilliger iſt ungeheuer.
* London, 6. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Von
dem Preſſebureau wurde geſtern nachmittag 11½ Uhr
nach=
ſtehender Bericht des Generals French veröffentlicht: Die
Lage auf dem Kriegsſchauplatz iſt nicht weſentlich
verändert. Die Stellung der Verbündeten wird noch
be=
hauptet. Es beſtehen Anzeichen, daß die Bewegungen der
Deutſchen ſich in der Richtung nach Oſten und nach
Süd=
oſten entwickeln.
— Rotterdam, 6. Sept. Nach Meldungen aus
Tirneuze in Zeeländiſch=Flandern fahren in den letzten
Tagen unaufhaltſam Schiffe mit Flüchtlingen aus
Ant=
werpen die Weſter=Schelde hinaus. Antwerpen wird
allmählich auch vom Weſten iſoliert. Die Feſtung
Ter=
monde iſt gefallen, nachdem die Belgier die Brücke
geſprengt hatten. Die Stadt brennt an einigen Stellen.
Geſtern warf ein deutſches Flugzeug zwei Bomben auf
Gent. Die Bevölkerung dieſer Stadt flüchtet in großen
Scharen nach Oſtende. Vorgeſtern ſchleuderte ein
deut=
ſches Flugzeug Bomben auf Ecloo. Unzählige Flüchtlinge
kommen nach Zeeländiſch=Flandern, wo der Geſchützdonner
vernehmbar iſt. Der Korreſpondent des Berliner
Tage=
blattes hört aus zuverläſſiger Quelle, von einem aus
Ant=
werpen geflüchteten Holländer, daß dort die Panik aufs
höchſte geſtiegen iſt. Bei jedem verdächtigen Laut flüchten
die Einwohner in die Keller aus Furcht vor einem
Zeppe=
linluftſchiff. Außerdem herrſcht eine geradezu nervöſe
Spionenfurcht. In den Gärten kauern Gendarmen, um
etwaige Spione bei Lichtſignalen aus den Hinterfenſtern
Zut. ertappen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7 September.
* Militärdienſtnachrichten. Eſch Oberſt von der
Armee und kommandiert zur Dienſtleiſtung beim
Kom=
mando des Landwehrbezirks Mannheim, zuletzt
Kom=
mandeur des 5. Großherzogl Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 168,
mit der geſetzlichen Penſion zur Dispoſition geſtellt und
zum Kommandeur des Landwehrbezirks Mannheim
er=
nannt.
* Die heſſiſche Landwehr und die Feſtung Montmédy.
Das große Hauptquartier hatte am 31. Auguſt gemeldet,
daß die Feſtung Montmédy gefallen ſei, nachdem der
Kommandant mit der Beſatzung gefangen genommen
wor=
den war. Wie uns mitgeteilt wird, wurde dieſe Feſtung,
ein Felſenneſt, in der Nacht vom 28. zum 29. Auguſt von
heſſiſcher Landwehr beſetzt, nämlich dem
zwei=
ten Bataillon des Landwehr=Regiments Nr. 118, unter
ihrem Regimentskommandeur Oberſtleutnant Gros. Die
Beſetzung in der Nacht war ſo überraſchend, daß unſere
Artillerie am folgenden Morgen bereits zur Beſchießung
der Feſtung auffuhr, als ſie entdeckte, daß Montmédy
ſchon von der braven Landwehr eingenommen war. Große
Vorräte, 31 ſchwere Feldgeſchütze uſw. ſielen in die Hände
unſerer Truppen.
* Briehinkels Gruß vom Kriegsſchauplatz. Aus
Sedan, 2. September, erhalten wir folgende Karte:
„Heute, an dem denkwürdigen Tage, an dem wir nach
anſtrengenden Märſchen in Sedan einrückten, gedenke ich
aller meiner verehrten Leſerinnen und Leſer und laſſe ſie
beſtens grüßen. Rentner Briehinkel.”
Am 28. Auguſt erlitt den Heldentod fürs
Vaterland
der Leutnantd. R. im Großh. Art.=Korps
(1. Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 25)
Fritz Stumpf
aus Flonheim (Rheinheſſen)
Großh. Polizeiamtmann bei dem Polizeiamt
Darmſtadt.
Einer der Erſten, die in glühender
Begeiſte=
rung ausrückten, einer der Beſten iſt gefallen.
Den lieben Menſchen mit ſeiner anſprechenden
Friſche und herzlichen Natürlichkeit, den
zuver=
läſſigen Freund und erprobten Mitarbeiter, den
wohlwollenden und treubeſorgten Vorgeſetzten
werden wir nicht vergeſſen.
(18351
Für das Großh. Polizeiamt und die
Schutzmannſchaft:
Gennes,
Großh. Regierungsrat.
Darmſtadt, den 6. September 1914.
Am 28. Auguſt ſtarb auf dem Felde der
Ehre mein lieber Vetter
(18354
Polizeiamtmann
Fritz Stumof
Leutnant der Reserve im Grossh.
Artillerie-Korps.
Darmſtadt, den 6. September 1914.
Regierungsrat Dr. Michel.
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
gefallen, unſere liebe, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und Schweſter
Frau Liise Jac00l
geb. Ebert
Landgerichtsratswitwe
heute nachmittag 2 Uhr unerwartet raſch durch
einen ſanften Tod in die obere Heimat
ab=
zurufen.
Freiburg, Hamburg, Steinbach,
4. September 1914.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Jacobi, Geh. Regierungsrat
Karl Jacobi, Reviſionsingenieur
Karoline Schweickert, geb. Jacobi
Marta Jacobi, geb. Becker
Ernſt Schweickert, Oberförſter.
Die Beerdigung findet in Karlsruhe von der
Friedhofskapelle aus am Montag, 7. Septbr.,
nachmittags 4 Uhr, ſtatt. (18348
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Für Kaiſer und Vaterland ging freudig in
Kampf und Tod mein guter Mann, unſer lieber
Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Onkel,
Schwager und Freund
Lehrer
Hermann Schmidt
Leutnant der Reſerve im Inf.=Reg. Nr. 99.
Darmſtadt, den 6. Sept. 1914.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ottilie Schmidt geb. Strack.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Eingang des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
(18349
Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag 6½ Uhr verſchied nach
jahrelangem Leiden unſer lieber guter, Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Karl Günther
Rechnungsrat i. R.
im 82. Lebensjahre.
(18350
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. September 1914
Bruchwieſenſtraße 2.
Die Einſegnung findet Dienstag, 8. September,
vormittags 11 Uhr, in der Halle des Friedhofs
ſtatt, die Beerdigung anſchließend.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 8. September.
Obſt=Verſteigerung um 10 Uhr an der
Wieſen=
wärterwohnung Plattenhof (Gemarkung Erfelden).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Ab Dienstag ſtehen 30
wieder neu eingetroffene
erſtklaſſige Arbeits-Pferde
zum Verkauf. Liebhaber
ladet zwecks Beſichtigung
höflichſt ein Joſef Haas, Pferde=Handlung,
Neuſtadt i. Odenwald. Telephon Amt
Höchſt Nr. 14.
(18352
Nr. 122,
Montag, 7. September.
1914.
Bekanntmachung
betreffend die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit während des Kriegs.
Ueber die Mittel und Möglichkeiten, die zur Einſchränkung der Arbeitsloſigkeit
und ihrer wirtſchaftlichen Folgen ergriffen werden können, hat im Reichsamt des
Innern eine Beſprechung ſtattgefunden. Wenn auch ſchon viele der nachſtehend
auf=
geführten Punkte bereits in Angriff genommen und behandelt ſind, wollen wir doch
der Volſtändigkeit halber auf die nachſtehenden Geſichtspunkte nochmals hinweiſen
mit dem Bemerken, daß es unſeres Erachtens eine ernſte Pflicht jedes Einzelnen iſt,
nach ſeinen Kräften dazu beizutragen, daß der Arbeitsloſizkeit nach Möglichkeit
ge=
ſteuert wird.
I. Mittel zur zweckmäßigen Verteilung der vorhandenen Arbeitsmengen.
1. Arbeitsvermittelung.
Durch Zuſammenarbeiten aller örtlichen Arbeitsnachweiſe von Arbeitgebern,
Arbeitern, Korporationen uſw. mit dem öffentlichen Arbeitsnachweis ſoll dafür geſorgt
werden, daß der örtliche Arbeitsbedarf ſchnell gedeckt wird. Soweit dieſe Deckung
örtlich nicht möglich iſt, ſollen die Verbandsnachweiſe für ihren Bezirk möglichſt in
Fühlung mit den wirtſchaftlichen Vertretungen und Verbänden aller Richtungen die
Ausgleichung herſtellen. Soweit dann in einem Verband Arbeiternachfrage oder
Ueberſchuß auch nach Benehmen mit dem Nachbarverbande nicht auszugleichen iſt,
wird die Reichszentrale der Arbeitsnachweiſe für die Ausgleichung bemüht ſein.
Nachdem der Arbeiterbedarf für die Ernte gedeckt iſt, kommt außer dem Bedarf für
die Hackfruchternte und die Neubeſtellung der Felder hauptſächlich die gewerbliche
Arbeitsvermittelung in Frage.
Für den Bedarf an techniſchen Kräften und Ingenieuren aller Art hat der
Verein deutſcher Ingenieure, Berlin NW Sommerſtr. 4a, einen Technikernachweis im
Anſchluß an die Reichszentrale errichtet. Für den Bedarf an Bureauperſonal,
Schreib=
kräften, Kaſſenbeamten und ähnlichem Perſonal kommen außer den öffentlichen
Arbeitsnachweiſen die Arbeitsnachweisverbände der Handlungsgehilfen in Frage.
2. Keine Einſtellung unentgeltlicher Kräfte.
Wo Behörden freiwillige Kräfte als Boten, Schreibperſonal uſw. eingeſtellt
haben, ſollen dieſe unverzüglich entlaſſen und durch bezahlte Kräfte erſetzt werden,
ſolange arbeitsfähige Arbeitsloſe vorhanden ſind. Die Unterrichtsverwaltungen ſollen
mit der Beurlaubung von Lehrkräften und Schülern zurückhattend ſein und ſie nur
in wirklichen Notfällen geſtatten. Von landwirtſchaftlicher Seite wird geltend gemacht,
daß für das Kartoffelleſen die Schulkinder zur Verfügung geſtellt werden müßten,
wie dies auch in Friedenszeiten geſchehe, weil ſonſt die Kartoffelernte nicht ſchnell
genug geborgen werden könne. Dagegen ſollen für Rübenernte und Feldbeſtellungen
ausſchließlich bezahlte Arbeitskräfte verwendet werden.
Im Schulunterricht, einſalließlich des Fach= und Fortbildungsunterrichts, ſollen
ebenfalls keine unentgeltlichen Kräfte beſchäftigt werden, ſolange Leirträfte
ſtellungs=
los ſind. Ebenſo ſollen für den Dienſt der Straßenbahnen, für die Straßenreinigung
uſw. möglichſt männliche Arbeitskräfte oder ſolche Arbeitskräfte eingeſtellt werden,
die ſonſt keinen Unterhalt oder Unterſtützung haben und für andere ſorgen müſen.
Auch Privatunternehmer ſeien darauf hingewieſen, daß es gegenüber der
bevor=
ſtehenden großen Arbeitsloſigkeit patriotiſcher iſt, bezahlte Kräfte einzuſtellen, als ſich
freiwilliger Helfer zu bedienen, ganz abgeſehen davon, daß bei dem Unfall eines
ungeübten Helfers aus der Haftpflicht erhebliche Laſten erwachſen können.
So verſtändlich und anerkennenswert die Beweggründe ſind, aus welchen
namentlich Damen ſich zu unentgeltlicher Liebestätigkeit drängen ſo wird dabei doch
überſehen, daß die deutſche Volkswirtſchaft im Frieden zahlreiche weibliche
Arbeits=
kräfte, namentlich in Exportinduſtrien und im Belleidungsgewerbe, beſchäftigt, die
durch den Krieg ihre Arbeit und damit die Grundlage ihrer Eriſtenz verloren haben.
Dieſe Perſonen durch Gewährung von Arbeit nach Möglichkeit vor dem Verſinken zu
bewahren, iſt größere Liebestätigkeit als eigene unentgeltliche Beſchäftigung in freien
Stunden. Solche Tätigkeit ſoll ebenſo wie die Beſchäftigung der Schülerinnen im
Handarbeitsunterricht ſich grundſätzlich nur auf ſolche Arbeiten erſtrecken, die nicht
von gewerblichen Lohnarbeiterinnen ausgeführt werden, z. B. auf Stricken von
Puls=
wärmern oder Strümpfen oder auf ähnliches.
Die Behörden haben nach Möglichkeit auf die freiwilligen Organiſationen der
Liebestätigkeit einzuwirken, daß ſie grundſätzlich ihre Arbeiten möglichſt durch bezahlte
Kräfte ausführen laſſen und ſich nur für die Leitung und die Organiſation
ehren=
amtlicher Kräfte bedienen. Ausnahmen von dieſem Grundſatz werden nicht zu
ver=
meiden ſein, z. B. Arbeiten, welche dieſe Organiſationen für die Ausrüſtung oder den
ſonſtigen Bedarf ihrer Mitglieder benötigen und für deren Bezahlung ſie keine
aus=
reichenden Mittel haben.
3. Beſchäftigung von Arbeitskräften mit anderem Einkommen.
Inſoweit bei den einzelnen Stellen im Privatdienſtverhältnis neue
Arbeits=
kräfte eingeſtellt werden, ſind möglichſt ſolche Perſonen zu berückſichtigen, die kein
anderes Einkommen haben. Derartige Perſonen verdienen den Vorzug vor denjenigen,
für die durch den Bezug von Ruhegehalt, Witwen= und Waiſengeld oder Renten
bereits einigermaßen geſorgt iſt.
4. Keine Einſchränkung des perſönlichen Bedarfs.
So berechtigt die Zurückhaltung in Luxusausgaben und ſo verſtändlich die
Ein=
ſchränkung der Haushaltungen iſt, ſo muß doch immer wieder darauf hingewieſen werden,
daß zur Aufrechterhaltung des Wirtſchaftslebens jeder einzelne nach ſeiner Kraft zunächſt
ſeinen eigenen Haushalt in gewohnter Ausdehnung fortführen ſoll. Wer in der Lage iſt,
fremde bezahlte Hilfskräfte als Dienſtboten, Wäſcherinnen, Kinderfräulein uſw. in ſeinem
Hauſe zu beſchäftigen, ſoll dies daher nach wie vor tun. Wer Aufträge vergeben kann,
ſoll damit nicht zurückhalten und z. B. demnächſt die Winterſachen einkaufen.
Haus=
frauen ſollen den von ihnen beſchäftigten Schneiderinnen jetzt Ausbeſſerungsarbeiten
uſw. übertragen. Greiſt dieſe Auffaſſung in weiteren Kreiſen Platz, ſo leiſtet man
der Allgemeinheit größere Dienſte, als durch weitere Einſchränkung des ohnehin ſchon
eingeengten Wirtſchaftslebens. Daß man jetzt pünktlich zahlen und Schulden
mög=
lichſt ſchnell bezahlen ſoll, iſt ſelbſtverſtändlich.
5. Keine Einſchränkung der Betriebe.
Die Vorausſetzungen, ob ein Betrieb die nötigen gelernken Arbeiter und die
er=
forderlichen Rohſtoffe zurzeit erhalten kann und ob er ſeine Waren auch abſetzen kann,
ſind in dieſem Zuſammenhange nicht zu prüfen. Für viele Betriebe treffen dieſe
Vor=
ausſetzungen zu. Die Handels= oder ſonſtigen Vertretungen ſollen die Unternebmer
darauf hinweiſen, ihre Betriebe möglichſt aufrecht zu erhalten und, wo angängig, auf
Lager oder mit verkürzter Arbeitszeit zu arbeiten. Ferner ſollen Unternehmer ihre
techniſchen und kaufmänniſchen Angeſtellten, wenn irgend möglich, nicht entlaſſen,
ſon=
dern ſich nötigenfalls mit ihnen über Gehaltskürzungen einigen. Namentlich ſoll auf
die Verkehrsanſtalten zur Aufrechterhaltung ihres vollen Betriebs eingewirkt werden.
Soweit Gewerbe darunter leiden, daß ihnen die Rohmaterialien jetzt nur zu erhöhten
Preiſen oder nur gegen Barzahlung gelieſert werden, haben die Behörden auf die
ent=
ſprechenden Rohſtoffverbände, Kartelle, Handelskammern Handwerkskammern uſw.
dagegen einzuwirken. Auch der Kriegsausſchuß der Induſtrie und die
Kartellorgani=
ſationen haben in dieſer Beziehung Aufgaben zulöſen und unangemeſſenen Beſtrebungen
von Einzeinen wie von Organiſationen im Algemeinintereſſe nach Möglichkeit
ent=
gegenzutreten.
6. Räumliche Verteilung der Aufträge.
Die Zigarreninduſtrie hat ſich bereits bemüht, durch Gründung einer Zentrale
für die Lieſerung von Kriegszigarren den Betrieben der fünf
Tabaksfabrikakionsge=
biete Deutſchlands gleichmäßig Beſchäftigung zu verſchaffen. In ähnlicher Weiſe wird
mit Hilfe des Kriegsausſchuſſes der Induſtrie und mit Hilfe der Induſtrieverbände
auf die zweckmäßige Verteilung der behördlichen und der zu erwartenden privaten
Das gleiche gilt
für die Vergebung örilicher Auſträge an möglichſt viele Unternehmer.
7. Zeitliche Verteilung der Aufträge.
Die großen Auftraggeber, wie Reichs= und Staatsverwaltungen, Kommunen,
Kreiſe uſw. ſollen ihren Bedarf gleichmäßig über längere Zeiten verteilen, um eine
längere Beſchäftigung der Betriebe an Stelle einer haſtigen Arbeit für kurze Zeit zu
erreichen. Selbſtverſtändlich haben bei Aufträgen für Heer und Marine die
militä=
riſchen Intereſſen den Vorrang.
.8. Ueberarbeit und Nebenarbeit.
Damit möglichſt viele Perſonen Beſchäftigung erhalten können, ſoll gegenwärtig
grundſätzlich keine Ueberarbeit gemacht werden. Aus dem gleichen Geſichtspunkt
er=
ſcheint es geboten, daß Behörden, beſonders auch Kommunalverwaltungen, ferner
Körperſchaften und Private ihren Angeſtellten oder Beamten Nebenarbeit nicht mehr
nach Hauſe geben und dieſe Arbeit an Beſchäftigungsloſe übertragen, deren es unter
den Handlungsgehilfen ſehr viele gibt.
9. Verkürzung der Arbeitszeit.
Wie unter 5. berührt, ſoll darauf hingewirkt werden, daß Behörden und private
Betriebe bei Beſchäftigungsmangel möglichſt keine Arbeitskräfte entlaſſen, ſondern ſtatt
deſſen die vorhandene kürzere Zeit zu entſprechend verringerten Löhnen beſchäftigen
oder auch Feierſchichten einlegen. Soweit es möglich iſt, ſollen die Betriebe dazu
übergehen, kürzere Arbeitsſchichten einzuführen und dadurch mehr Arbeiter einzuſtellen.
Auch bei ſtädtiſchen Betrieben, wie Gasanſtalten, Waſſerwerken uſw. wird dies
in gewiſſem Umfang möglich ſein.
II. Mittel zur Beſchaffung vermehrter Arbeitsgelegenheit.
1. Betätigung der öffentlichen Körperſchaften.
In der gegenwärtigen Lage wird die Schaffung neuer Arbeit durch größere
Aufträge in erſter Linie von öffentlichen Körperſchaften ausgehen müſſen. Die Heeres=
und Marineverwaltungen haben bereits große Aufträge in zweckmäßiger Verteilung
vergeben. In gleicher Weiſe ſollen auch die übrigen öffentlichen Körperſchaften prüfen,
was ſie zur Belebung des ſtockenden Wirtſchaftslebens, ſoweit es irgend möglich iſt,
hierin tun können. Auch wenn die öffentlichen Aufträge nur einen kleinen Bruchteil
der normalen Beſchäftigung der deutſchen Volkswirtſchaft ausmachen, ſo iſt ihre Wirkung
in dieſer Zeit der Stockung ſehr bedeutend. Durch ſolches gleichmäßiges Vorgehen aller
öffentlichen Behörden wird das allgemeine Vertrauen gekräftigt und damit erſte
Voraus=
ſetzung zu erweiterter Privatunternehmung geſchaffen. Auch kommen dieſe Auſträge
nicht blos den unmittelbar Beſchäftigten zu gute, ſondern ſetzen darüber hinaus, da dieſe
wieder andere Gewerbe beſchäftigen, in weiteren Kreiſen die wirtſchaftliche Maſchinerie
in Gang. Die öffentlichen Körperſchaften können ſich zurzeit am eheſten die erforderlichen
Mittel verſchaffen und auch Aufgaben zu Gunſten der Zukunft gegenwärtig in Angriff
nehmen. Endlich iſt zu berückſichtigen, daß die arbeitsloſe Bevölkerung auf jeden Fall,
letzten Endes durch Unterſtützung öffentlicher Verbände, wird ernährt werden müſſen.
Beſſer als Armenunterſtützung iſt aber in jeder Hinſicht die Gewährung von Arbeit.
2. Belebung der Induſtrie.
Einzelne Teile der Induſtrie, die für den Heeresbedarf arbeiten, haben während
des Krieges ſtarke und dauernde Beſchäftigung. Auch die Nahrungsmittelgewerbe werden
ausreichend und teilweiſe ſogar übermäßig beſchäftigt ſein. Ebenſo wird der Kohlenbergbau
und auch einige andere Teile des Bergbaues, ſobald die Transportmittel wieder mehr
verfügbar ſind, verhältnismäßig gute Beſchäftigung haben. Auch den übrigen
Ge=
werbszweigen werden die Aufträge der öffentlichen Körperſchaften unmittelbar einen
Anſtoß geben. Dieſen Anſtoß weiterzugeben und für eine Vermehrung der
gewerb=
lichen Tätigkeit im allgemeinen zu ſorgen, wird dann in erſter Linie Sache des
Kriegs=
ausſchuſſes der Induſtrie und der induſtriellen Verbände ſein. Für die
Bereit=
ſtellung der unentbehrlichen Rohſtoffe wird nach Möglichkeit geſorgt und der
Es=
leichterung des Abſatzes ſtetige Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Für die
Auf=
rechterhaltung und Beſchaffung des Kredits kann unter Mithilfe der Behörden durch
Zuſammenwirken der Intereſſenten nach dem Vorgang in einzelnen Orten und für
den kleingewerblichen Perſonalkredit durch Stadtverwaltungen und Sparkaſſen und
Genoſſenſchaften viel geſchehen.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1914.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden.
Wir verweiſen auf die vorſtehende Bekanntmachung und empfehlen Ihnen, nach
(18313sg
Kräften zur Einſchränkung der Arbeitsloſigkeit mitzuwirken.
Fey.
Von der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſelſchaft in Verlin iſt folgendes
Merkblatt herausgegeben worden:
Verſtärkung der Futtervorräte.
Die Zeit für die Ausſaat ſelbſt der ſchnell wachſenden Stoppelſaaten, wie Senf,
Buchweizen und Spörgel, dürfte für den größten Teil unſeres Vaterlandes vorüber
ſein, wohl aber kommen folgende Maßnahmen in Betracht:
1. Haushälteriſches Wirtſchaften mit allen zu Futterzwecken verwendbaren Stoffen.
Kein voreiliges Verkaufen von Futter= und Streumitteln.
2. Schleunigſte Ausſaat frühzeitig verwendbaren Frühjahrsgrünfutters:
2) Johannisroggen oder gewöhnlicher Roggen mit Zottelwicke;
b) Raps mit Futterroggen;
c) Inkarnatklee oder Schwedenklee.
3. Stehenlaſſen des alten Klees und Kräftigen desſelben mittels angemeſſener,
leicht löslicher Kunſtdünger (nötigenfalls mit etwas Stickſtoffdünger nachhelfen h).
Eine ſchwache Stallmiſtdecke beſchleunigt das Wachstum.
4. Einſäuern oder gegebenenfalls Trocknen bezw. Heuen von
Gründüngungs=
pflanzen, wie Klee, Serradella, Lupinen (lediglich Einſäuerung), auch
Rüben=
blatt oder Kartoffelkraut.
5. Beweiden der Stoppeln, Wieſen und Weiden ſo lange, wie nur irgend möglich,
. auch mit Schweinen. Düngung der Weiden und Futterſchläge.
6. Das zur menſchlichen Ernährung brauchbare Getreide darf nicht verfüttert werden.
7. Verwendung des geſunden Strohes zu Futerzwecken. Als Erſatz der Einſtreu
kommen in Frage vornehmlich Torfſtreu, ferner Waldſtreu, Heidekraut,
Säge=
ſpäne, zum Füttern ungeeignetes Kartoffelkraut, Schilf, Binſen und Erde.
8. Im gegebenen Falle Verfüttern von entſchälten und geröſteten Roßkaſtanien,
Eicheln, Bucheckern, ſowie Eintreiben von Schweinen in die Forſt.
9. Es iſt darauf hinzuwirken, daß alle vorhandenen Trocknereien, deren Zahl nach
Möglichkeit noch zu vermehren iſt, bis zur höchſten Leiſtungsfähigkeit ausgenußt
werden (Lohntrocknung). Das Trockenfutter iſt aufzubewahren, bis alle
waſſer=
reichen Futtermittel verbraucht ſind. — Es iſt ernſtlich zu erwägen, einen Teil
der Zuckerrübenernte — friſch oder getrocknet — zu verfüttern.
10. Füttere nach Leiſtung, d. h. bevorzuge bei der Futterzuteilung die
leiſtungs=
fähigeren Tiere.
Den Landwirten des Bezirks empfehlen wir dasſelbe, ſoweit es für die hieſigen
Verhältniſſe zutrifft, zur gefl. Beachtung.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1914.
(18124ids
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Feh.
ferde=Verſteigerung
Donnerstag, 10. Sept. 1914, vorm. 10 Uhr
ſollen im Großh Hofmarſtalle dahier 2 ausrangierte
Fahrpferde verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. September 1914.
Großherzogliches Hofmarſtall=Amt.
(18337
Riedeſel Freiherr zu Eiſenbach.
Schöne Beſte=Birnen zum
Ein=
machen zu verkauf. (*4188mfo
Ireneſtr. 65 im Laden.
ſorzügl. Privatmittagstiſch
für beſſ. Herren und Damen
Hölgesſtr. 1, 1. St. (17930a
Düngerverſteigerung.
In der Artillerie=Kaſerne
Beſ=
ſungerſtraße 125 wird jeden
Mitt=
woch um 11 Uhr 30 Min.
vor=
mittags der Inhalt von 3
Batterie=
dunggruben öffentlich und
meiſt=
bietend verſteigert (18342gos
Darmſtadt, 5. September 1914.
Erſatzabteilung
Feld=Artillerie=Regiments 61.
Te
mſtindeh. 2 Kanarienvögel u.
U ein Weibchenfür 16 Mk. zu verk.
Pankratiusſtr. 48, Htb., pt. r. (*4479go
Auch
während des Krieges
durch ca. 300 Auskunftstellen
Auskunfterteilung
Sonderberichte
Ohne Kriegsruschlas (13100a
Kartell der Auskunfteien Bürgel
Auskunftstelle in Darmstadt, Rheinstr. 20, Tel. 557.