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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 197.
Montag, den 20. Juli.
1914.
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Der franzöſiſche Flieger Avaro ſtürzte mit ſeinem
Appa=
rat auf einen Bauernwagen. Ein Kind wurde
ge=
tötet, ſieben Perſonen und der Flieger ſelbſt ſchwer
verletzt.
Während eines heftigen Gewitters ſchlug der
Blitz in eine Fabrik in Caſtellamare, die ſich im
weſent=
lichen mit der Herſtellung von Feuerwerkskörpern
be=
faßt. Zahlreiche Perſonen liegen unter
den Trümmern begraben. Sechs Leichen
konn=
ten bisher geborgen werden.
Die griechiſche Regierung teilte den Mächten
mit, daß ſie die Räumung der Inſel Saſſeno
vollzogen habe.
(Letzte Nachrichten ſiehe Seite 4.)
Zur Lage in Mexiko.
— Faſt anderthalb Jahre hat die Gewaltregierung
Huertas, freilich nicht zum Glück des Landes, das
durch die Wirren an den Rand des Abgrundes gebracht
worden iſt, gedauert; gewiß hat dieſer eigenartige
Charak=
ter mit eiſerner Fauſt die Zügel der Herrſchaft geführt,
gleichwohl aber iſt es ihm nicht gelungen, der Rebellen
Herr zu werden, die unter ihren verſchiedenen Führern
heute das Haupt höher tragen, als je zuvor. Huerta hatte
abgewirtſchaftet. Wenn er ſich jetzt entſchloſſen hat,
ab=
zudanken, ſo geſchah das, weil er keinen anderen Ausweg
aus den Wirren mehr ſah, und wohl ſelbſt fühlte, daß
ſeine Stunde geſchlagen habe. Durchedie Art ſeines
Rück=
trittes hat er ſich einen guten Abgang geſichert, wohl um
es für die Zukunft nicht zu verderben, da er ſicherlich meint,
daß ſeine Rolle noch lange nicht ausgeſpielt iſt.
Sein Nachfolger Carbajal iſt einer ſeiner treueſten
Anhänger und wird ſicherlich den ihm gegebenen
Rat=
ſchlägen für die Richtlinien ſeiner Regierung Folge leiſten
Von Bedeutung bei der jetzigen Situation muß die
Auf=
nahme ſein, die der Regierungswechſel bei den
Ameri=
kanern hervorrufen wird. Man verhehlt in den
Krei=
ſen der Waſhingtoner Regierung ſeine Befriedigung über
den Sturz Huertas nicht, andererſeits aber befürchtet man,
daß kein Syſtemwechſel eintreten und ſomit alles beim
galten bleiben wird. Die Mexikopolitik des Herrn Wilſon
iſt etwas eigenartig geweſen, niemand iſt aus ihr ſo recht
klug geworden, heute ſteuerte der Kurs ſo, und morgen ſo.
Jedenfalls ſtellt ſie ſich keineswegs als ein glänzender
Schachzug dar, und von der Erfüllung des Traumes einer
Annektion oder Aufteilung Mexikos iſt man heute weiter
entfernt, denn je zuvor. Die Rebellen mögen ſich
wohl der amerikaniſchen Unterſtützung gefreut und ſie auch
gern benützt haben, in Wahrheit ſind ſie aber, genau wie
die Anhänger der Regierung, entſchiedene Gegner und
Haſſer Nordamerikas, wie das bei der amerikaniſchen
In=
vaſion deutlich genug in die Erſcheinung trat. Auch jetzt
werden die Rebellen ſich in ihrer Haltung nicht
beeinfluſ=
ſen laſſen, ſie erkennen ebenſo wenig, wie das Herr Wilſon
tun wird, die neue Regierung an, ſondern rüſten ſich zum
Marſch auf Mexiko.
Aus alledem iſt leider zu ſchließen, daß der Rücktritt
Huertas wohl eine Wendung, aber keineswegs eine
defini=
tive Entſcheidung in den mexikaniſchen Wirren bringen
wird, und daß man mit ihrer Fortdauer noch auf längere
Zeit hinaus rechnen muß.
Neues von dem Militär=
Luftfahrweſen in England.
* Dem Broad Arrow (Nr. 2396/99) entnimmt
Oberſt=
leutnant a. D. le Juge im Militär=Wochenblatt über den
jetzigen Stand des engliſchen
Militärluft=
fahrweſens, ſowie über eine gegenwärtig im Gange
befindliche größere Uebung auf dieſem Gebiet,
zuſammen=
faſſend, folgende intereſſante Mitteilungen.
Die jüngſt vom König in Begleitung des
Kriegs=
miniſters, des Chefs des Generalſtabs und des
General=
adjutanten eingehend beſichtigte
Zentralflieger=
ſchule, die ſich zu Upavon (Salisbury Plain), etwa ſieben
engliſche Meilen von Ludgershall, befindet, hat in den zwei
Jahren ihres Beſtehens enorme Fortſchritte gemacht,
ſo=
wohl hinſichtlich der Zahl ihres Perſonals und Materials
als auch in bezug auf die Einrichtungen für eine Anlage
für die Unterbringung beider. In der Zentralfliegerſchule
wird bekanntlich das Perſonal für das Armee= wie für
das Marinefliegerkorps gemeinſam ausgebildet, was zu
irgendwelchen Unzuträglichkeiten bisher nicht geführt hat.
Der permanente Stab und das Unterrichtsperſonal der
Schule beſtehen aus 13 Offizieren mit 4 Aſſiſtenten (Armee
und Marine zuſammen). Zu dem gegenwärtigen
Aus=
bildungskurſus ſind 43 Offiziere, ſowie 60 Schüler von
der Marine und 40 von der Armee unter Offizierrang
kom=
mandiert. Die Central Flying School iſt in vier
Ab=
teilungen gegliedert; von den bei ihr befindlichen
Flug=
zeugen verdanken viele ihre Entſtehung der Royal Aircraft
Factory, während die Motoren ausnahmslos vom
Aus=
lande ſtammen. Die Zahl der Flugzeuge, deren Reparatur
die Schule ſelbſt auszuführen hat, beträgt zurzeit 40,
ver=
ſchiedenen Typen angehörig, mit denen ſich die Schüler
ſämtlich vertraut machen müſſen. Der Dienſt iſt ſtreng und
angreifend, zur Erholung bietet ſich nur wenig Zeit und
Gelegenheit, dennoch hat man bisher erfreulicherweiſe über
einen Mangel an freiwilligen Anmeldungen nicht zu klagen
gehabt.
Vom 3. bis zum 25. Juni ds. Js. fand unter der
Ober=
leitung des Generalmajors Henderſon, des Direktors des
Militärluftfahrweſens im Kriegsminiſterium, auf der
Sa=
lisbury Plain eine große Luftübung ſämtlicher
vor=
handener und dem Oberſtleutnant Sykes unterſtellten
Ge=
ſchwader des Armee=Fliegerkorps ſtatt, bei der es ſich
neben der Erwerbung von Pilotenzeugniſſen, der Prüfung
verſchiedener Flugzeugmodelle und feldmäßiger Uebungen
der Flieger und Flugabteilungen, vor allem auch um eine
kriegsmäßige Uebung für das den 6 Squadrons
zuge=
teilte Transportmaterial, das in Netheravon und
Durring=
ton ſtationiert iſt, handelt. Hierzu wurden die Geſchwader
Nr. 1, 5 und 6 in South Farnborough, 3 und 4 in
Nether=
avon, Nr. 2 in Montroſe mobiliſiert. Das Geſchwader
Nr. 1, das bekanntlich früher aus Luftſchiffen und Drachen
zuſammengeſetzt war, hat ſeinen geſamten Beſtand daran
vor Jahresfriſt der Marine abgetreten und iſt neuerdings
ganz in ein mit den übrigen übereinſtimmendes
Flug=
geſchwader umgebildet worden; das erſt im Frühjahr
ds. Js. neu aufgeſtellte Geſchwader Nr. 7 war noch nicht
ſo weit fertig, um an dem Luftmanöver bereits teilnehmen
zu können. Die Zahl der Flugzeuge iſt teilweiſe größer
als dies organiſationsmäßig der Fall zu ſein braucht, doch
befinden ſich viele von ihnen in Reparatur, ſo daß die
Ge=
ſamtzahl der zurzeit im Lager von Salisbury Plain
ver=
einigten Flugzeuge nur etwa 70 beträgt mit 700 Offizieren
und Mannſchaften und einer kriegsmäßigen Ausſtattung
der Geſchwader mit Fahrzeugen; zu jeder der letzteren
ge=
hören im ganzen 37 ſchwere und leichte Laſtſelbſtfahret,
Werkſtattwagen, je 1 Reparaturwagen und zahlreiche
Mo=
torfahrräder. Die Marineabteilung des Royal Flying
Corps war zwar an dieſer Uebung direkt nicht beteiligt,
doch ſollten einige ihrer Luftſchiffe daran teilnehmen, um
die Tätigkeit von Flugzeug gegen Luftſchiff und umgekehrr
dabei zum Ausdruck zu bringen.
Die Geſamtzahl der gegenwärtig im
Be=
ſitz des Kriegsminiſteriums befindlichen
Flugzeuge beträgt nach einer offiziellen Angabe 176,
von denen ſich 70 in Reparatur befinden; von den 176
ſind 136 britiſchen Urſprungs. Von den zur Verwendung
für das Kgl. Fliegerkorps beſtimmten Maſchinen befinden
ſich in South Farnborough 42, auf der Salisbury Plain
Die höhere Pflicht.
Roman von Doris Freiin von Spättgen.
(Nachdruck verboren.)
29)
Die Uhr ſchlug zwei.
Einen halben Tag und eine halbe Nacht hat Gerald
Solten im Schlafzimmer ſeiner Frau verbracht.
Erſt vor kurzem war die bisher völlig Bewußtloſe
aus ihrer lähmenden Betäubung erwacht; allein das
ſchmerzliche Stöhnen und Wimmern der Leidenden, der
ſtiere Ausdruck der glaſigen Augen wirkte noch peinvoller
als die anſcheinend gefühlloſe Erſtarrung.
Die beiden Aerzte, welche mit dem Automobil
ſchleu=
nigſt zur Stelle geweſen waren, hatten die Kranke ſoeben
verlaſſen, nachdem ſie dem unter den Nachwirkungen der
ſchrecklichen Kataſtrophe noch immer faſſungsloſen Gatten
den Befund ihrer Unterſuchung mitgeteilt hatten.
Aehnlich einem Menſchen, der nur in
marionettenhaf=
tem Zwange ſich fortbewegt, der ſein Denkvermögen durch
einen elementaren Schlag erſchüttert fühlt, in einem ſolchen
Zuſtande hatte er, nichtsſagende Phraſen murmelnd, beide
Herren bis zur Haustür begleitet.
Trinken Sie bald recht ſtarken Tee, Herr Baron und
verſuchen Sie, etwas zu ruhen.
Jene wohlgemeinten Worte ſchienen indes ihre
Wir=
kung zu verfehlen. Im gegenwärtigen Moment dünkten
ſie Gerald wie kraſſe Jronie.
Zwölf entſetztliche Stunden lagen hinter ihm. Er
ſchleppte ſich wieder treppan und betrat ſein behaglich
warmes Wohngemach.
Aber er ſchüttelt ſich wie im Fieberfroſt. Seine Zunge
klebte ihm am Gaumen, und in den Augenhöhlen brannte
eine ſengende Glut.
Nachdem er wohl fünf Minuten planlos durchs
Zim=
mer gerannt war, warf er ſich in einen Seſſel und ſtierte
erloſchenen Blickes vor ſich hin.
Rechſchien es ihn umndalih, die ſuehcberen
ereig=
niſſe des vergangenen Tages in ſeinem Gedächtniſſe zu
re=
kapitulieren; zu wuchtig, zu elementar hatte des
Schick=
ſals Rieſenfauſt ihn gepackt, und immer nur an den einen
Gedanken verſuchte er ſich anzuklammern:
Sie lebt! Sie lebt noch! Gott hat das Schlimmſte
gnädig von ihm abgewandt.
In wahrem Schneckengange waren die Nachtſtunden
dahingeſchlichen. Jedem Atemzug der armen,
beklagens=
werten Frau belauſchend, die brennende Stirn eigenhändig
mit der verordneten Eisblaſe kühlend, ſorgſam beachtend,
daß auf der Aerzte Befehl die Füße hochgeſtellt verblieben,
die völlig flache Rückenlage keine Veränderung erlitt, ſo
hatte er unausgeſetzt am Krankenbett verweilt.
Jetzt endlich aber verſuchte Gerald ſich ein klares
Bild des Geſchehenen zu ſchaffen.
Er hatte mit dem Förſter in deſſen Behauſung
ver=
ſchiedene Geſchäfte erledigt und Berechnungen gemacht
— da läutete das Telephon, und des alten Boltes
un=
ſichere, ſchnarrende Stimme rief dringend nach dem Herrn
Baron.
Der ganze weitſchweifige Wortſchwall verhallte
un=
gehört an ſeinem Ohr, nur die Rufe:: Deckeneinſturz im
Saal! Eine Dame dabei verunglückt und zum Teil
ver=
ſchüttet. Leiſes Stöhnen hörbar. Umgehend Hilfe! ließen
ihn wie von Furien gepeitſcht auf den noch angeſpannten
Wagen ſpringen und, was die Pferde laufen konnten,
da=
vonjagen.
O Du barmherziger, gütiger Gott! War er
wahn=
ſinnig geweſen während dieſer zwar kurzen, ihm aber
endlos dünkenden Fahrt.
Gedankenſünden ſchreien doch ebenfalls gen Himmel!
Gleichen ſie nicht einem moraliſchen Mord?
Nur um ſich ſelbſt und ſeine begehrlichen Wünſche zu
rechtfertigen, in ſeiner Todesangſt und Folterqual hatte er
die Vorſehung um etwas angefleht, was herzlos, grau=
ſant, menſcnlder ven nd ion mn ei die euſt
ger=
riß.
Und dennoch, während dieſer troſtloſen Nachtſtunden,
wo er das kranke, ſchmerzwimmernde Weib vor ſich
lie=
gen geſehen, da war es wie der beſänftigende Hauch
eines innerlichen Seelenfriedens über ihn gekommen, daß
gerade jener Gedanke in ihm Raum gefunden hatte.
Und weiter —
Nein, er vermochte all die ſchauerlichen Momente,
wie er Olly gefunden und ihr die erſte Hilfe geleiſtet
hatte, nicht mehr zurückzurufen und zu überdenken.
Tiefſte Seelenangſt und namenloſes Mitleid hatten
ihm Rieſenkräfte, eine ſteinerne Ruhe und vollſte
Geiſtes=
gegenwart verliehen.
Die Frau des Obergärtners war früher Pflegerin in
einer Klinik geweſen; ſie wurde ſchnell zu ſeinem
Bei=
ſtande herbeigeholt, ſo daß es ihnen beiden möglich
ge=
worden war, Ollys lebloſen Körper zu entkleiden und
auf ihr Lager zu bringen.
Der ärztlichen Unterſuchung durfte er nicht
beiwoh=
nen, allein der Doktoren ernſte Mienen verrieten ihm
ſo=
fort, daß hier ein ſchwerer, vielleicht gar hoffnungsloſer
Fall vorlag.
Es währte ja auch ſehr lange, bis die Bemühungen,
Olly zum Bewußtſein zurückzurufen, endlich von Erfolg
gekrönt waren und ſie die erſten ſchwachen
Lebenszei=
chen von ſich gab.
Der bewährte Hausarzt, derſelbe, welcher ihn damals
nach Baden geſchickt hatte, teilte ihm das traurige
Er=
gebnis mit.
Ueber das freundliche, alte Geſicht war aber dabei
ein verräteriſches Zucken geglitten.
Die Verletzungen ſeien nicht direkt tödlich und die
Frau Baronin wie durch ein Wunder vor dem jähen Tode
bewahr: worden, ſo hatte er zu Geralds Troſt wenigſtens
hinzugefügt.
Seite 2.
Nummer 197
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. Juli 1914.
(einſchließlich der Fliegerſchule) 71 und zu Montroſe je
17. Die endliche Gewinnung eines zuverläſſig
funktionie=
renden Motors iſt nach wie vor eins der wichtigſten Ziele
für die Heeresverwaltung. Bei dem kürzlich ſtattgehabten
Wettbewerb wurden 53 Motoren vorgeführt, von den 28
zu praktiſchen Verſuchen angenommen worden ſind.
Nach den bis Mitte Juni vorliegenden Meldungen der
Tagespreſſe hatte die vorerwähnte Uebung bis dahin einen
ſehr guten Fortgang gehabt und bemerkenswerte
Ergeb=
niſſe gezeitigt. Von den der Prüfung unterworfenen
Flugzeugen ging hinſichtlich der Geſchwindigkeit eine 80
P. S.=Renauld=Maſchine mit 3 Meilen in der Stunde als
Sieger hervor, ebenſo bezüglich der Schnelligkeit im
Auf=
ſtieg, da ſie die hierbei geforderte Höhe von 3000 Fuß in
9½ Minuten zurücklegte. Nach einer Angabe des Standard
(16. Juni) wurde von den Fliegern vielfach eine Höhe
von über 4000 bis gegen 6000 Fuß erreicht. Vielfache
Nachtübungen fanden ſtatt und bemerkenswerte Erfolge
ſollen ſowohl auf dem Gebiet der drahtloſen Telegraphie
von und zu den Flugzeugen, wie auch im Werfen von
Bomben erreicht worden ſein, welch letztere durch
Papp=
geſchoſſe dargeſtellt wurden. Bei den Manövern in zwei
Parteien wurde angenommen, daß ein auf Southampton
baſiertes rotes Landungskorps ſich im Vormarſch auf
Sa=
lisbury befände, während eine blaue Armee ſich dagegen
in Bewegung ſetzte und ihr aus den Geſchwadern 3 bis
gebildetes Fliegerkorps zur Feſtſtellung des Gegners
vor=
ſchickte. Letzterer wurde durch eine größere Anzahl von
Laſtfahrzeugen uſw. zur Darſtellung gebracht.
Politiſche Tagesneuigkeiten.
Deutſchland.
— Die Vorarbeiten für das neue
Patent=
geſetz. Durch die im Juni mit Vertretern der am
Pa=
tentgeſetz in erſter Linie intereſſierten Kreiſe abgehaltenen
Beratungen iſt in weſentlichen Punkten eine
Uebereinſtim=
mung über die Geſtaltung des zukünftigen Geſetzes
herbei=
geführt worden, ſo daß an die endgültige Aufſtellung eines
Entwurfes herangetreten werden konnte. Im September
dieſes Jahres werden kommiſſariſche Beratungen der
be=
teiligten Reichsreſſorts mit Vertretern der
Bundesregie=
rungen ſtattfinden. Man hofft, die Vorlage im Oktober
dem Bundesrat vorlegen zu können. Auf dieſe Weiſe
dürfte es möglich ſein, den Geſetzentwurf im Beginn der
nächſten Tagung an den Reichstag zu bringen. Seine
Durchberatung im Reichstage wird naturgemäß bei der
Schwierigkeit der Materie geraume Zeit in Anſpruch
neh=
men. Die Einbringung wird daher auch nur dann
erfol=
gen, wenn mit Sicherheit darauf zu rechnen iſt, daß die
Beratungen zum Abſchluß gebracht werden können. In
allen beteiligten Kreiſen und auch im Reichstage beſteht
der Wunſch, daß die Neugeſtaltung des Patentgeſetzes
ſo=
bald als möglich durchgeführt wird. Aus dieſem Grunde
darf man wohl hoffen, daß die Einbringung der Vorlage
noch vor Weihnachten dieſes Jahres ermöglicht werden
kann.
— Die Nichtbeſtätigung des
Bürger=
meiſters von Zabern. Der kaiſerliche Statthalter
von Elſaß=Lothringen hat, wie ſchon mitgeteilt, es
abge=
lehnt, den bisherigen Bürgermeiſter Knöpfler in Zabern
wieder zum Bürgermeiſter zu ernennen. Hierzu wird der
Köln. Ztg. aus Straßburg geſchrieben:
Die Nichternennung Knöpflers zum Bürgermeiſter
in Zabern iſt faſt eine politiſche Selbſtverſtändlichkeit. Es
kommt ihr inſofern eine programmatiſche Bedeutung zu,
als die Regierung damit offenſichtlich zum Ausdruck
bringt, daß die Perſönlichkeiten, deren deutſchfreundliche
Geſinnung nicht über jeden Zweifel erhaben iſt, für
Bür=
germeiſterpoſten in Elſaß=Lothringen ungeeignet ſeien.
Knöpfler hat ſich auch in ſeiner Amtsführung mannigfache
Blößen gegeben. Gelegentlich der Landtagswahlen 1911
kam in ſeinen Wahlreden als Landtagskandidat ſeine
wahre Denkart über die Deutſchen wiederholt zum Aus=
druck. Schon damals ſoll an eine Maßregelung gedacht
worden und dieſe nur deshalb unterblieben ſein, weil
Knöpfler flehentlich bei dem Statthalter Grafen v. Wedel
um Verzeihung bat. Daß er in den ſchlimmen Zaberner
Tagen auf der Höhe ſeiner Aufgabe geſtanden hätte, wird
auch der mildeſte Beurteiler nicht behaupten können. Die
Wiederwahl Knöpflers durch den Gemeinderat iſt (es iſt
dies ein offenes Geheimnis) eine gegen die Regierung
ge=
richtete politiſche Aktion, die keineswegs von ehrlicher
Ueberzeugung getragen iſt. Im Grunde halten die
Za=
berner nicht ſehr viel von ihrem Bürgermeiſter. Die
große Mehrheit erklärt ſich nur aus den Folgen des
Zaberner Falles. Die Zaberner wollen nur etwas
Soli=
darität zur Schau ſtellen. Daß die Nichternennung das
Zentrum, dem Knöpfler als Landtagsabgeordneter
ange=
hört, ſehr unangenehm berühren wird, iſt außer Zweifel.
Es wird einen erheblichen Theaterdonner geben, den die
Regierung aber nicht zu tragiſch nehmen darf. Einem
Knöpfler zulieb wird das Zentrum als Mehrheitspartei
ſich nicht in grundſätzliche Oppoſition zur Regierung
ſtellen. Dazu genießt Knöpfler in weiten Kreiſen der
eigenen Partei ein zu geringes Anſehen. Er gilt als ſehr
unvorſichtig und kompromittierend in ſeinen
Aeußerun=
gen über Regierung und Deutſchtum, er neigt dem
natio=
naliſtiſchen Flügel zu, kurz, er zählt zu der Gruppe, die
der deutſchfreundliche Teil im Zentrum zu gern los wäre.
Dem Statthalter v. Dallwitz ſind alle deutſchgeſinnten
Männer in Elſaß=Lothringen jeder Parteirichtung
dank=
bar für ſeine die deutſchnationalen Intereſſen allein
wah=
rende, von ruhiger Abwägung zeugende Entſcheidung.
Oeſterreich=Ungarn.
Oeſterreichs Forderungen an Serbien.
Die Forderungen, die Oeſterreich=Ungarn an Serbien
ſtel=
len wird, ſollen, wie die Militäriſche Rundſchau erfährt,
bereits formuliert ſein. Es wird angenommen, daß dieſe
der Belgrader Regierung auch ſchon zur Kenntnis
ge=
bracht worden ſind. Wie das Blatt weiter berichtet, ſind
die Unterſuchungen in der Serajewoer Affäre abgeſchloſſen.
Die Veröffentlichung des Ergebniſſes der Unterſuchungen
wird nur im Intereſſe des Gedankenaustauſches, der
ge=
genwärtig zwiſchen Wien und den europäiſchen Kabinetten
beſteht, hinausgeſchoben. Man will nämlich der
Ver=
öffentlichung die Demarche in Belgrad unmittelbar folgen
laſſen und für die Erfüllung der Forderungen Serbien
eine ſo kurze Friſt ſtellen, daß es zu diplomatiſchen
Ver=
handlungen mit den übrigen Mächten keine Zeit mehr
findet.
England.
Der Kampf um Homerule. Das Schickſal
er Novelle zur Homerule=Vorlage für Irland ſoll ſich am
Montag im Unterhauſe entſcheiden. Vier Sitzungen des
Miniſterrats haben im Laufe dieſer Woche ſich mit dieſer
Angelegenheit beſchäftigt. Es gilt als Tatſache, daß die
Mehrheit des Kabinetts die vom Oberhauſe umgeformte
Faſſung der Novelle als unannehmbar betrachtet und am
liebſten kurzweg verwerfen würde, während die
Minder=
heit eifrig auf eine Verſtändigung im Wege des Vergleichs
hinwirkt. Zu dieſem Zweck ſoll nun einerſeits der
Pre=
mier ſich mit Sir Edward Carſon, dem ulſteriſchen
Führer, und andererſeits der Schatzkanzler Lloyd George
mit Redmond, dem Führer der iriſchen Nationaliſten des
Unterhauſes, in Verbindung geſetzt haben. Angeblich
wäre man ſich dabei inſofern etwas näher gerückt, als die
Regierung ſich bereit erklärt habe, die Zeitgrenze von ſechs
Jahren für die Ausſchließung Ulſters aus dem Bereiche
von Homerule einzuräumen, falls die Männer von Ulſter
betreffs der räumlichen Ausdehnung dieſer Ausſchließung
entgegenkämen.
Bulgarien.
Einberufung von Militärtauglichen.
Der Kriegsminiſter brachte in der Sobranje eine Vorlage
ein, durch welche die Militärverwaltung ermächtigt
wer=
den ſoll, von Zeit zu Zeit ſämtliche vom Militärdienſt
Befreite bis zum Alter von 46 Jahren, ſoweit ſie durch
ärztliche Unterſuchung als zum Militärdienſt tauglich
be=
funden werden, einzuberufen. Die Zahl der vom
Mili=
tärdienſt befreiten beträgt 20000. In dem Motivenbericht
zu der Vorlage wird erklärt, daß dieſe Maßnahme ſich
des=
wegen als notwendig erweiſe, weil man bei den letzten
Kriegen feſtſtellen könnte, daß eine große Anzahl von
Tauglichen zu untergeordneten Dienſten verwendet
wur=
den, während zahlreiche Kranke ſich bei den Truppen
be=
fanden und von dieſen verpflegt werden mußten.
Der Grenzzwiſchenfall. Die Agence
Bul=
gare veröffentlicht in Ergänzung ihrer Meldung über den
Grenzzwiſchenfall bei dem Dorfe Kutuklu eine dem
bulga=
riſchen Kriegsminiſterium übermittelte Depeſche, nach
wel=
cher in der Nacht 47 bewaffnete rumäniſche Soldaten den
bulgariſchen Poſten bei dem Dorfe Kutuklu angegriffen
haben. Dabei töteten ſie einen Wachſoldaten und
eröff=
neten dann das Feuer auf den Poſten ſelbſt. Sie töteten
den Korporal und einen Soldaten, verwundeten den
drit=
ten und bemächtigten ſich des vierten, den ſie fortführten.
Die Rumänen zogen ſich darauf zurück und nahmen die
Effekten mit. Gegen 3 Uhr morgens kehrten einige der
rumäniſchen Soldaten zu dem Poſten zurück, wurden jedoch
von den bulgariſchen Soldaten bemerkt, die das Feuer auf
ſie eröffneten und die rumäniſchen Soldaten zum
Rück=
zuge zwangen.
* „Hoheit” oder „Königliche Hoheit”? Nach
einer aus London eingetroffenen Meldung hat König
Georg V. beſtimmt, daß die Nachkommen des regierenden
Herzogs Ernſt Auguſt von Braunſchweig
aus ſeiner Ehe mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe von
Preußen das Prädikat „Hoheit” und den Titel „Prinz”
und „Prinzeſſin von Großbritannien und Irland” zu
führen haben. Hierzu bemerkt der Berl. Lokalanzeiger:
In bezug auf das Prädikat „Hoheit” alſo nicht „
König=
liche Hoheit” iſt dieſe Nachricht geeignet, eine
Ueberraſch=
ung hervorzurufen. In England galt eine ähnliche
Stu=
fenfolge, ſoviel bekannt iſt, bisher noch nicht. Bis vor
kurzem war jedenfalls im engliſchen Königshauſe der
all=
gemeine Satz Rechtens, wie in allen Königshäuſern
Europas, daß jeder Nachkomme des Mannesſtammes
eines regierenden Königs Anſpruch auf das Prädikat
„Königliche Hoheit” habe. Und der Herzog Ernſt Auguſt
ſtammt im Mannesſtamme vom König Georg III. von
Großbritannien und Irland, geſtorben 1820, ab. Bei der
vor einigen Monaten zu Braunſchweig vollzogenen Taufe
des kleinen Erbprinzen Ernſt Auguſt zu Braunſchweig
und Lüneburg iſt dem Täufling amtlich das Prädikat
„Königliche Hoheit” beigelegt und unlängſt in der
Braunſchweigiſchen Landeszeitung von anſcheinend wohl
unterrichteter Seite dargelegt worden, daß das Prädikat
„Königliche Hoheit” dem Täufling als einem „Prinzen
von Großbritannien und Irland” zukomme, während an
ſich in Deutſchland die Söhne regierender Herzöge, wie
dieſe ſelbſt, nur auf das Prädikat „Hoheit” Anſpruch
hät=
ten. Wenn nunmehr nach engliſchem Staats= und
Hausrecht dem kleinen Erbprinzen und ſeinen etwaigen
Geſchwiſtern nur noch das Prädikat „Hoheit” zukommen
ſoll, ſo kann die „Königliche Hoheit” doch noch wegen der
Abſtammung aus dem vormaligen Königshauſe von
Han=
nover in Anſpruch genommen werden. Damit tritt aber
dieſe für die Oeffentlichkeit an ſich recht belangloſe
Titel=
frage in ein Stadium, das den Rechtsgelehrten in
Braun=
ſchweig und innerhalb des Bundesrates des Deutſchen
Reiches noch einiges Kopfzerbrechen verurſachen dürfte.
Die Beſtimmung des Königs Georg hat im
übrigen natürlich nur für den Bereich
Groß=
britanniens Geltung.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Juli.
* Im Silberkranz. Herr Peter Ziſſel und deſſen
Ehefrau Margarethe, geb. Bergoint, feiern am Dienstag,
21. Juli, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
): Blühende Magnolie. Eine Magnolie oder
Bie=
berbaum kommt eben zum zweiten Male in einem
Vor=
garten der Emilſtraße zum Blühen, nachdem er im
Früh=
jahr reichen Blütenſchmuck trug. Dieſes Spätblühen iſt
um ſo merkwürdiger, da bekanntlich bei den Magnolien
die Blüten vor den Blättern erſcheinen. Die großen
Blü=
tenknoſpen ſind am Aufbrechen und bieten auf dem grünen
Laub einen ungewöhnlichen Anblick.
sd. Hofheim i. Ried, 20. Juli. (Das dritte
Opfer der Mordtat.) Als drittes Opfer des
Hof=
heimer Mordes iſt die älteſte Tochter des erſchlagenen
Ehepaares am Samstag abend geſtorben.
M. Walldorf, 17. Juli. (Fleiſchvergiftung.)
Nach nur zweitägigem Krankenlager ſtarb heute infolge
einer Fleiſchvergiftung der 14jährige Sohn eines
Arbei=
ters. Leider iſt es durch den ſchnell eingetretenen Tod
des Jungen nicht mehr feſtzuſtellen, woher die ſchlecht
ge=
wordene Wurſt ſtammte oder was der Junge überhaupt
vor ſeinem Krankwerden genoſſen hatte.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. Juli. Von einem
ſchweren Unglück iſt die in Schöneberg wohnende
Familie des Ober=Poſtinſpektors im Reichs=Poſtamt
Sens betroffen worden. Während das Ehepaar mit
zwei Kindern in Ahrenshoop bei Wuſtrow in der
Sommerfriſche weilte, iſt der Sohn, der an der Spitze
einer Wandervogel=Vereinigung Schleswig=Holſtein
be=
reiſte, in Preetz beim Baden ertrunken. Er
be=
ſuchte das Prinz=Heinrich=Gymnaſium und ſtand kurz
vor dem Abiturientenexamen. — Auch in der Umgebung
Berlins haben ſich am geſtrigen Tage wieder eine Reihe
tödlicher Unfälle beim Baden ereignet. In der
Ober=
havel bei den Spandauer Kraftwerken ertrank der
19jährige Paul K. aus der Friedrichſtraße. In der
Dahme bei Köpernick fand der 35jährige Guſtav F. ſeinen
Tod, und in der Badeanſtalt zu Tegelort ertrank der
Reſtaurateur Sch. aus der Swinemünder Straße.
Straßburg, 19. Juli. (Mord.) In einem hieſigen
Hotel ſtieß heute morgen der 17 Jahre alte Kochlehrling
Scheck, welcher aus dem Badiſchen ſtammt, einem
an=
deren Koch Namens Meßmer das Meſſer in den Hals,
wodurch dieſer lebensgefährlich verletzt wurde. Scheck
ſtürzte ſich dann aus einem Fenſter des fünften
Stock=
werks in den Hof hinab, wo er tot liegen blieb. Der
Grund der Tat iſt nicht bekannt. An dem Aufkommen
Meßmers wird gezweifelt.
Solingen, 19. Juli. (Die
Generalverſamm=
lungen der Arbeitgeber und
Arbeitneh=
mer) ſtimmten geſtern den Vorſchlägen des Einigungs=
Allerdings läge eine erhebliche Quetſchung der
Wir=
belſäule vor, ganz abgeſehen von einer leichteren
Gehirn=
erſchütterung und dem Bruch des linken Schlüſſelbeins;
allein bei aller größter Schonung und beſter Pflege dürfe
man die Hoffnung auf Geneſung durchaus nicht
auf=
geben.
Ein Umſtand mahne natürlich noch zu beſonders
ſtren=
ger Vorſicht. Die Frau Baronin habe trotz ihrer kräftigen
Konſtitution ein ſchwaches Herz, daher müſſe jede
Auf=
regung, welche ihr ſchaden könne, vermieden werden.
Sobald ſie nur einigermaßen transportabel wäre,
müſſe er eine Ueberführung nach einer Berliner Klinik
dringend anempfehlen.
So lautete des Arztes Beſcheid.
Die Wirbelſäule gequetſcht! Gerald hatte von ſol
chem Falle noch nie etwas gehört, und in ſeinem erregten
Gemüte malte er ſich bereits alle Schreckniſſe aus, die
eventuell daraus entſtehen konnten.
Wenn Olly gelähmt blieb und ihre Glieder nie mehr
gebrauchen ſollte — oder wenn ſie im Rollſtuhl
herum=
gefahren werden müſſe! —
Von Sorge und Angſt erfüllt, ſprang er wieder
em=
por und lief durch das nachtſtille Gemach. Die geringſte
Aufregung könne ihr ſchaden! Barmherzigkeit! Und
der eigene Vater hatte in gewiſſenloſer Weiſe die
Unglück=
liche ins Verderben gehetzt!
Funkelnden Auges ergriff Gerald des Hofrates
Brief, den er Ollys Kleidertaſche entnommen, und ballte
ihn zornig zuſammen.
Die niedrige Rache des boshaften Mannes, welche
auf den Schwiegerſohn gemünzt war, ſie vollzog ſich an
ſeinem eigenen Fleiſch und Blut.
Das ganze häßliche Intrigenſpiel tauchte plötzlich
klar vor ſeinem Geiſte auf.
Hatte er nicht am Unglücksmorgen zu Olly geäußert,
ſein Weg führe ihn jetzt hinunter nach dem alten Schloß?
Aufgeſtachelt von wahnwitziger Eiferſucht, deren
Aus=
brüche er ſchon oft erlebt hatte, und durch das ſchändliche
Lügengewebe jenes Schreibens noch mehr darin beſtärkt,
war ſie hinunter nach dem Unglückshauſe geeilt, um ihn
und — —
Reinette! —
Gleich einer hehren Lichtgeſtalt, ſo rein, ſo
trans=
parent in jedem innerſten Gedanken, tauchten des jungen
Geſchöpfes Züge vor ſeinen geiſtigen Augen auf.
O Schmach, auch nur mit einer unedlen, unlauteren
Regung dieſes Kindes zu gedenken!
Und er ſelbſt?
Gerald atmet ſchwer und gepreßt.
Ja und tauſendmal ja — er kann ſeinem armen Weib
frank und frei ins Auge ſehen — auch wenn einſt die
Ver=
ſuchung auf leiſen Sohlen — ein flüchtiger Sinnestaumel,
lockend an ihn herangetreten war, iſt er feſt geblieben.
Gerade in jener furchtbaren Stunde, in welcher der
Schreckensruf des alten Kaſtellans ihn zur Unglücksſtätte
rief, hat er jedes vielleicht unerlaubte Wünſchen, jedes
Begehren eines unentweihten Mannesherzens durch einen
einzigen Gedanken gefühnt.
Gerald iſt nun längſt wieder in den tiefen Lederſeſſel
geſunken und hat das Geſicht mit den Händen bedeckt.
Vergangenheit und Gegenwart vermiſchen ſich zu
un=
klaren, verſchwommenen Bildern.
Empfindungen höchſter phyſiſcher Abſpannung
um=
fangen den gemarterten Geiſt.
Die Lider fallen über zwei todmüde Augen nieder.
Gerald ſinkt zurück — er ſchläft. —
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 197.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. Jun Wit.
Seite 3.
amtes zu. Damit iſt der halbjährige Streik, reſp. die
Ausſperrung in der Waffenfabrikation erledigt und die
geplante Generalausſperrung der Solinger Arbeiterſchaft
hinfällig.
London, 18. Juli. (Der König), der Prinz
von Wales und der Premierminiſter Asquith ſind in
Portsmouth eingetroffen und haben ſich an Bord der
Königsjacht begeben.
Petersburg, 18. Juli. (Cholera.) Aus Podolien
werden 10 weitere Cholerafälle gemeldet.
Insge=
ſamt ſind bisher 30 Perſonen erkrankt, von denen 14
ge=
ſtorben ſind.
Darmſtädter Kriegerfeſt.
II.
St. Darmſtadt, 20. Juli.
Auch der geſtrige Hauptfeſttag war vom herrlichſten
Wetter begünſtigt und nahm bei der ganz
außergewöhn=
lich zahlreichen Beteiligung der Bevölkerung — ganz
Darmſtadt feierte mit — einen glänzenden Verlauf.
Wäh=
rend des ganzen Vormittags trafen fortgeſetzt Vereine von
auswärts, vielfach mit klingendem Spiel, hier ein.
Gottesdienſt in der Stadtkirche, die überfüllt
war, leitete den Sonntag ein. Im Anſchluß daran, um
10 Uhr vormittags, fand im Orangeriegarten auf der
Freilichtbühne der
Feſtakt
für die beiden Jubelvereine ſtatt, zu dem ſich die
Mitglie=
der und deren Angehörige, ſowie zahlreiche Ehrengäſte
eingefunden hatten. Unter letzteren waren u. a. die
Her=
ren Finanzminiſter Dr. Braun und Provinzialdirektor
Fey, ferner der Vorſitzende der Haſſia, Generalmajor
Frhr. v. Heyl, mehrere inaktive und aktive Generäle,
ſowie zahlreiche Offiziere der Garniſon.
Ein Maſſenchor, der unter Leitung des Herrn
Kam=
merſängers i. P. Kugler „Die Himmel rühmen” zum
Vortrag brachte, leitete den Feſtakt ein, den Herr
Haupt=
mann a. D. Waldecker dann mit einem dreifachen
Hurra auf Kaiſer und Großherzog eröffnete. Darauf
hielt der 1. Vorſitzende des Kriegervereins,
Hauptmann a. D. Waldecker,
eine längere Feſtanſprache, in der er u. a. ausführte:
Wir ſind hier zuſammengekommen, um in dieſer
Stunde des 40jährigen Beſtehens des Kriegervereins und
des Kameradſchaftlichen Kriegervereins zu gedenken.
Unſere Handlung hier bildet einen Teil des Darmſtädter
Kriegerfeſtes 1914, das ins Werk geſetzt wurde, um durch
die Zuſammenfaſſung von ſechs Vereinsfeſtlichkeiten
einer=
ſeits der Oeffentlichkeit die Eintracht und das
Zuſammen=
wirken der Darmſtädter militäriſchen Vereine kund zu tun,
andererſeits, um durch ein großes vaterländiſches Feſt
wie=
der einmal unſere Mitbürger daran zu erinnern, daß im
Kampfe um die wirtſchaftlichen Intereſſen die Pflichten
gegen das Vaterland nicht vergeſſen werden dürfen.
Schon die ganze Anlage des Darmſtädter
Krieger=
feſtes 1914 zeigt, welche Veränderung in dem
Kriegerver=
einsweſen unſerer Reſidenzſtadt ſeit dem Jahre 1899, wo
wir das 25jährige Beſtehen des Kriegervereins und des
Kameradſchaftlichen Kriegervereins feierten, vorgegangen
iſt. Damals begingen die beiden Vereine ihre Jubelfeiern
getrennt, heute vereint, und mit ihnen begehen vier
Brudervereine Weihefeſte.
Der Kriegerverein war gleich bei der Gründung der
ſtärkere der beiden Jubelvereine und entwickelte ſich nach
ſeinen erſten Kinderkrankheiten ſehr raſch zum Mittelpunkt
aller vaterländiſchen Beſtrebungen unſerer Stadt, und wir
dürfen getroſt ſagen, daß er auch in unſerem
Landeskrieger=
verband, der Kriegerkameradſchaft „Haſſia” allezeit die
verläſſigſte Stütze geweſen iſt. Seine Geſchichte iſt die
Geſchichte des Kriegervereinsweſens in Darmſtadt.
Denn wenn auch zu den 1874 gegründeten zwei Vereinen
im Laufe der 80er und 90er Jahre noch der Militärverein
und die Kampfgenoſſenſchaft hinzugetreten ſind, ſo blieb
der Kriegerverein durch ſeine numeriſche Stärke, durch ſeine
Sſolide finanzielle Grundlage und ſeine innere Feſtigung
doch immer in der führenden Stellung. Im Jahre 1898
ge=
lang es, die vier beſtehenden Vereine zu gemeinſamer Tat
zu vereinigen, zur Aufführung der Werningſchen
Kriegs=
feſtſpiele. Danach traten die Vereine in eine Art
Kartell=
verhältnis zu gemeinſamem, öffentlichem Auftreten, das ſich
recht bald bewährte. Neue Vereine traten hinzu, die
ur=
ſprünglich loſe Verbindung wurde immer enger, und heute
bilden die Vereinigten Kriegervereine Darmſtadts einen
örtlichen Verband von zehn Vereinen, die, in ſich jeder
ſelbſtändig, alle Fragen des gemeinſamen
Kriegervereins=
weſens einheitlich erledigen und der Oeffentlichkeit
gegen=
über als ein geſchloſſenes Ganzes auftreten. In dieſer
zehngliederigen Bruderfamilie ſteht der Kriegerverein als
der große Bruder, der ſtarke Bruder, dem die Aufgabe
zu=
fällt, die jüngeren feſtzuhalten, ihre Zwiſtigkeiten, wenn
ſolche entſtehen ſollten, auszugleichen, und ihre Intereſſen
zu vertreten.
Es ſchadet durchaus nichts, wenn mehrere Vereine
der=
ſelben Beſtrebungen in einer größeren Stadt, wie der
unſerigen, beſtehen. Wenn wir hier nur einen einzigen
Kriegerverein hätten, wären wir ſogar in Verlegenheit,
denn wir haben keinen Saal groß genug, um alle zu
um=
faſſen. Die Hauptſache iſt, daß alle Kräfte zuſammengefaßt
werden zu gemeinſamer Arbeit, daß ſie nicht
auseinander=
ſtreben, ſondern immer enger ſich zuſammenſchließen. Ein
großer Verein muß die Führung dabei haben, auf ihn
müſſen ſich die anderen Vereine ſtützen können. Auch auf
die Entwickelung im Bezirk Darmſtadt der
Kriegerkamerad=
ſchaft „Haſſia” iſt die Bildung der Vereinigten
Kriegerver=
eine von ſegensreicher Wirkung geweſen. Das Beiſpiel
der Vereine der Reſidenz, die auf den
Bezirksverſammlun=
gen nur noch mit einer Meinung auftreten, wirkt mit auf
die anderen Vereine ein in kameradſchaftlichem Sinne.
Der Kriegerverein glaubt ſo ſeine Aufgaben gegenüber
den Brudervereinen am beſten erfüllt zu haben. In ſeiner
weiteren äußeren Tätigkeit iſt der Verein ſeinen alten
Ueberlieferungen treu geblieben. An allen vaterländiſchen
Betätigungen in der Stadt hat er, wenn er nicht ſelbſt die
Führung in der Hand hatte, regſten Anteil genommen;
er hat immer ſeine ſatzungsgemäßen Aufgaben, die Treue
und Liebe zu Kaiſer und Reich, zu Großherzog und
Vater=
land zu pflegen, dahin aufgefaßt, daß dies nicht bloß
inner=
halb ſeiner Mitgliedſchaften zu geſchehen habe, ſondern im
weiteſten Kreiſe unſerer ſtädtiſchen Bevölkerung, und er
hat ſich bemüht, mit allen Körperſchaften gleicher Geſinnung
die beſten und innigſten Beziehungen zu unterhalten.
Im Innern wurde treue Kameradſchaft gepflegt, nicht
bloß mit Worten, ſondern in der Tat. Hilfsbedürftige
Kameraden wurden allezeit bereitwilligſt unterſtützt,
Wit=
wen und Waiſen geholfen und Beerdigungsbeihilfen
ge=
währt. Die Leiſtungen des Vereins auf dieſem Gebiete
ſind nicht zu unterſchätzen. Seit einigen Jahren wird den
Sommer hindurch das militäriſche Scheibenſchießen geübt,
wozu uns von der Großherzoglichen Kommandantur die
Militärſchießſtände zu benützen geſtattet murde. Auch der
Jungdeutſchlandbewegung hat der Verein ſeine
Aufmerk=
ſamkeit ſofort zugewendet, und auf unſere Veranlaſſung
ſchufen die Vereinigten Kriegervereine eine
Jugendabtei=
lung, Jung=Darmſtadt, welche ſelbſtändig unter der
Lei=
tung unſeres bewährten Kameraden Oberbürgermeiſters
a. D. Schäfer ſich ſehr gut entwickelt und fleißig im
Ge=
lände übt. Ich könnte noch ſo manches Neugeſchaffene hier
anführen, aber es ſähe aus nach Selbſtberaucherung, und
ſo will ich es unterlaſſen. Aber eins muß ich noch
hervor=
heben, das iſt der unermüdliche Kampf, den der Verein
gegen die Sozialdemokratie führt und führen muß, wenn
er der Aufgabe, die ihm ſeine Gründer vor 40 Jahren
ge=
ſtellt haben, gerecht werden will.
Nicht darf ich es unterlaſſen, heute herzlichen Dank zu
ſagen allen denen, welche dem Verein in den langen
Jah=
ren Hilfe und Förderung haben angedeihen laſſen. Unter
dieſen ſtehen an erſter Stelle der erſte hohe Protektor des
Kriegervereins, weiland Großherzog Ludwig IV., König
liche Hoheit, mit ſeinen ebenfalls in Gott ruhenden
Brü=
dern, Ihren Großh. Hoheiten den Prinzen Heinrich und
Wilhelm von Heſſen, dann aber auch Dank unſerem jetzigen
Schutzherrn, unſerem geliebten Großherzog Ernſt Ludwig.
Wir werden dieſen Dank am beſten dartun, indem wir das
Andenken der dahingeſchiedenen Fürſten im Verein ſtets
treu bewahren und an der alten Liebe und Verehrung zu
unſerem Großherzoglichen Hauſe feſthalten, jetzt und
immerdar.
Auch allen militäriſchen Kommandoſtellen, der Großh.
Regierung und den ſtädtiſchen Behörden ſpreche ich namens
des Vereins innigen Dank aus für alle Hilfen und
För=
derungen, welche ſie dem Kriegerverein in den 40 Jahren
erwieſen haben. Ich darf hier offen bekennen, ohne dieſe
Unterſtützung wäre es unmöglich geweſen, all das zu
er=
reichen, was wir geſchaffen haben.
Dank muß ich aber noch ſagen allen Kameraden, welche
als Mitglieder und in Vorſtandsämtern treu unter unſerer
Fahne ausgeharrt und in Hingabe für unſere Sache gewirkt
haben. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß die Zugehörigkeit
zu einem Kriegerverein, die Uebernahme der damit
ver=
bundenen Pflichten, eine freiwillige Leiſtung der geweſenen
Soldaten iſt, und daß jedes einzelne Mitglied damit ein
gewiſſes Opfer bringt. Darum ihnen allen herzlichen
Dank, unſeren noch lebenden und mit uns fortarbeitenden
Kameraden ſowohl, wie auch denjenigen, welche in den 40
Jahren bereits der kühle Schoß der Erde aufgenommen
hat.
Und ſo wollen wir mit friſchem, fröhlichem Mut das
fünfte Jahrzehnt des Vereins beginnen; wir wollen
nim=
mer ſtille ſtehen, ſondern vorwärts ſtreben in der
Ver=
folgung unſerer hohen Ziele. Wir wollen ſtehen in alter
Treue zu Kaiſer und Reich, das unſere Gründer einſt
ge=
holfen haben aufzurichten; wir wollen fortpflegen die Liebe
zu unſerem Herrſcherhaus und zur engeren Heimat; wir
wollen gute Kameradſchaft halten unter uns und mit
unſeren Brudervereinen zum Wohle unſeres deutſchen
Vaterlandes, unſeres Heſſenlandes und unſeres lieben
Darmſtadt. (Lebh. Beifall.)
An die Anſprache ſchloß ſich
die Ehrung der Gründer
des Kriegervereins. 32 Herren wurden aufgerufen und
nahmen in zwei Gruppen auf der Bühne Aufſtellung.
16 davon haben den Kriegerverein ſeinerzeit gegründet
und ſind ſeitdem auch ununterbrochen die 40 Jahre
hin=
durch Mitglieder des Vereins. Dieſe 16 Herren wurden
mit einer herzlichen Anſprache zu
Ehrenmitglie=
dern ernannt. Die übrigen 16, die, durch Verhältniſſe
gezwungen, dem Verein zeitweilig ferngeſtanden haben,
erhielten als Ehrengeſchenk des Vereins das Prachtwerk
von Becker: „Die Großh. Heſſiſche Diviſion in der
Schlacht bei Gravelotte‟. Die Gründer und eine Anzahl
weiterer Kameraden, die auf eine 40jährige
ununter=
brochene Tätigkeit im Kriegerverein zurückblicken können,
erhielten ferner das Haſſia=Ehrenabzeichen für 40 Jahre,
mehrere andere Kameraden das für 25 Jahre.
Im Namen der Gründer ſprach Herr Kaufmann
Roth, der damalige erſte Präſident des Vereins, dem
Vorſtande, insbeſondere dem Vorſitzenden Herrn
Haupt=
mann a. D. Waldecker herzlichſten Dank für die Ehrung
aus. Er ſagte dann weiter: Wenn wir zurückblicken auf
jene große Zeit, in welcher vor 40 Jahren unſer Verein
gegründet wurde, da leuchtet es hell auf in den Augen
der alten Kriegsveteranen. Eine große Begeiſterung über
die glänzenden Erfolge der deutſchen Waffen ging damals
durch unſer Vaterland. Ueberall wurden Kriegervereine
gegründet, um das, was auf blutigem Schlachtfelde
er=
rungen wurde, feſtzuhalten für alle Zeiten, die Liebe zu
Fürſt und Vaterland zu hegen und zu pflegen, die
mili=
täriſchen Tugenden auch in das bürgerliche Leben zu
übertragen, und den bedrängten und notleidenden
Kame=
raden mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Dies waren
die Grundgedanken, welche Veranlaſſung gaben, auch hier
einen ſolchen Verein ins Leben zu rufen. Seitdem iſt
vieles anders geworden, die Edelſten der Nation ſind zu
ihren Vätern heimgegangen, doch der Samen, der damals
ausgeſtreut wurde, er hat reiche Früchte getragen. Es
exiſtiert kaum ein Ort von Bedeutung in unſerem lieben
deutſchen Vaterlande, in welchem heute nicht ein
Krieger=
verein beſteht, und hier in Darmſtadt ſind ſogar mehrere
vorhanden. Daß dieſelben in ſchönſter Harmonie
neben=
einander beſtehen und einem Verbande angehören,
be=
weiſt, daß ſie ein und dasſelbe Ziel vor Augen haben,
und daß dies immer ſo bleiben möge, laſſen Sie mich in
dem Rufe und Wunſche zum Ausdruck bringen, die
Krie=
gervereine Deutſchlands, insbeſondere der Darmſtädter
Kriegerverein ſie leben hoch! (Lebhaftes Bravo.)
Darauf hielt auch der 1. Vorſitzende des
Kamerad=
ſchaftlichen Kriegervereins, Herr Kaufmann Hahn, eine
Anſprache, in der er zunächſt einen kurzen Abriß aus der
Geſchichte des Vereins ſeit ſeiner Gründung gab, alle
be=
ſonderen Ereigniſſe erwähnte, zu denen beſonders die
Stiftung der erſten Fahne gehörte. Als ſolche wurde
nämlich dem Verein von der Stadt Darmſtadt die Fahne
der ehemaligen Bürgergarde von 1848 überlaſſen, bis es
dem Verein 1881 möglich war, aus eigenen Mitteln eine
neue Fahne zu beſchaffen. Mit dem herzlichen Widerhall
auslöſenden Wunſch, daß der Verein auch fernerhin
wach=
ſen, blühen und gedeihen möge in Treuen für Kaiſer und
Reich, für Fürſt und Vaterland, ſchloß der Redner.
Es folgte die Entgegennahme von
Gratulationen.
Der erſte Gratulant war der 1. Vorſitzende der Haſſia,
Generalmajor à la suite Frhr. von Heyl, der den
beiden Vereinen die Glückwünſche der Haſſia
über=
brachte und in einer ſehr herzlich kernigen Anſprache
be=
ſonders die alten Kameraden ehrte, die der Haſſia 40
Jahre die Treue gewahrt haben: Wenn Sie zurückblicken
auf die 40 Jahre treuer Arbeit, können Sie mit Stolz
ſagen, „wir haben ein gutes Werk getan!” Der Blick nach
rückwärts muß aber abgelöſt werden durch den nach
vor=
wärts. Helfen Sie uns für unſere Jugend zu ſorgen.
Wenn wir die für uns gewinnen, dann wird, was Sie
geſchaffen haben, erhalten bleiben für alle Zeiten zum
Segen des Vaterlandes. Ich möchte ſchließen mit dem
Wort, das wir unſerem verehrten Herrn Medizinalrat
Vogt in ſeinen Ehrenbecher eingravieren ließen: „Für
die Haſſia allezeit 40 Jahre treu bereit”.
Bleiben Sie ſo, Kameraden! (Lebhafter Beifall.)
Herr Medizinalrat Vogt, der erſte ſtellvertretende
Vorſitzende der „Haſſia”, überreichte dem Verein, der ihn
jüngſt zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt hat, mit
herz=
licher Anſprache einen Fahnennagel. Daran ſchloß ſich
eine große Reihe weiterer Gratulationen und
Ueberrei=
chung von Ehrengaben. So ſprachen Glückwünſche aus
der Kameradſchaftliche Kriegerverein, der einen
Fahnen=
nagel überreichte, Kriegerverein Germanig I, der eine
Fahnenſchleife ſchenkte, der Marineverein, der ebenfalls
einen Fahnennagel überreichte. Namens der in der
Darmſtädter Turnerſchaft zuſammengeſchloſſenen Vereine
ſprach Herr Georg Maurer herzlichſte Glückwünſche
auf weitere gute Kameradſchaft aus. Der Krieger= und
Militärverein „Blücher” ſchenkte eine, Fahnenſchleife,
ebenſo der Militärverein und die Kampfgenoſſenſchaft, die
Soldaten=Kameradſchaft Worms ſtiftete einen
Fahnen=
nagel. Der Militärverein Germania II, Militärverein
Graf von Haeſeler ſprachen herzlichſte Glückwünſche aus.
— Hauptmann Waldecker überbrachte die Wünſche
ſei=
nes Vereins dem Kameradſchaftlichen Kriegerverein und
überreichte dieſem ebenfalls eine Fahnenſchleife mit dem
Gelöbnis guter Kameradſchaft.
Das Niederländiſche Dankgebet, geſungen von dem
Maſſenchor, beſchloß den Feſtakt.
Der Nachmittag brachte zunächſt den rieſigen und in
ſeinen Einzelheiten ſehr impoſanten und ſchönen
Feſtzug,
Von den verſchiedenen Aufſtellungspunkten
marſchier=
ten die vier Hauptabteilungen pünktlich an, ſo daß ſich der
Feſtzug — ganz entgegen ſonſtiger Uebung — pünktlich in
Bewegung ſetzen konnte. Der Zug ging zunächſt am
Krie=
gerdenkmal vorbei zum Reſidenzſchloß, wo die
Groß=
herzogliche Familie den Zug anſah, reſpektive der
Großherzog ihn abnahm. Dann gings durch Rhein=,
Wilhelminen= und Karlſtraße uſw. zum Feſtplatz. Der
Feſtzug war über dreiviertel Stunden lang. Er
mar=
ſchierte in muſterhafter Ordnung, die der Zugleitung des
Herrn Leutnants der Reſerve Schimmelbuſch, der in
der Paradeuniform der Jäger zu Pferde dem Zuge ſelbſt
voranritt, alle Ehre machte. Im Zuge fielen als
beſon=
ders ſchön auf die Jungdeutſchlandgruppen, die
Marine=
vereine, die einen Kreuzer und ein Torpedoboot
mitführ=
ten, die Poſtbeamten mit einer Kapelle von Poſtillonen
und den Depeſchenradlern, vor allem die ſchneidigen
Ka=
vallerievereine, mit denen Abordnungen faſt ſämtlicher
deut=
ſcher Kavallerie=Regimenter in den verſchiedenſten
Unifor=
men ritten und denen als Walküre Fräulein Jäger
ſpeer= und ſchildgewappnet voranritt. Dann die
Metzgergeſellen mit den horngeſchmückten Rädern, die
Bäckergehilfen, die eine rieſige Bretzel mitführten, und die
Kriegervereine mit den Feſtwagen der Germania.
Im übrigen verzeichnete das Zugprogramm folgende
Vereine uſw.: 1. Fanfarenbläſer zu Pferd, 2. Gruppe
Jungdeutſchland mit Feſtwagen, 3. Spielleute der
Frei=
willigen Feuerwehr, 4. Muſikkapelle, 5. Freiwillige
Feuer=
wehr, 6. Präſidium der Kriegerkameradſchaft „Haſſia‟, 7.
Feſtausſchuß, 8. Kriegerverein Pfungſtadt, 9. Kriegerverein
„Haſſia‟ Rohrbach, 10. Turngemeinde Darmſtadt, 11.
Turn=
gemeinde Beſſungen, 12. Turngeſellſchaft Darmſtadt, 13.
Turnverein Darmſtadt, 14. Marineverein Frankfurt a. M.,
15. Marineverein Oberlahnſtein, 16. Marineverein
Wies=
baden, 17. Marineverein Worms, 18. Marineverein
Lud=
wigshafen, 19. Marineverein Gießen, 20. Marineverein
Alzey, 21. Marineverein Mainz, 22. Marineverein
Kreuz=
nach, 23. Marineverein Bingen, 24. Marineverein Oſthofen,
25. Marineverein Heidelberg, 26. Marineverein
Franken=
tal, 27. Marineverein Mannheim, 28. Marineverein Höchſt
a. M., 29. Marineverein Darmſtadt mit Feſtwagen, 30.
Poſt=
unterbeamtenverein.
II. Abteilung. 31. Spielleute der Sanitätskolonne,
32. Muſikkapelle, 33. Militärverein Germania Ober=
Ram=
ſtadt, 34. Soldatenverein Worms, 35. Krieger= und
Mili=
tärverein Erzhauſen, 36. Krieger= und Militärverein
Traiſa, 37. Militärverein Pfungſtadt, 38. Gärtnerverein
Feronia mit Feſtwagen, 39. Kriegerverein Zwingenberg,
40. Landwehrverein Offenbach, 41. Kriegerverein Ober=
Ramſtadt, 42. Metzgergeſellenverein Darmſtadt, 43. Verein
ehemaliger 117er Worms, 44. Militär= und
Veteranenver=
ein Klein=Zimmern, 45. Kriegerverein Griesheim bei
Darmſtadt, 46. Veteranenverein Mainz, 47.
Kameradſchaft=
licher Kriegerverein Darmſtadt mit Feſtgruppe.
III. Abteilung. 48. Spielleute 115er, 49.
Muſik=
kapelle, 50. Militärverein Alsfeld, 51. Kriegerverein
Gie=
ßen, 52. Kriegerverein Jugenheim an der Bergſtraße, 53.
Kriegerverein Meſſel, 54. Krieger= und Militärverein
Ar=
heilgen, 55. Metzgerklub Brüderſchaft, 56. Soldatenverein
Zwingenberg an der Bergſtraße, 57. Soldatenkameradſchaft
Worms, 58. Beſſunger Bürgerverein, 59. Kavallerieverein
Gießen, 60. Verein ehemaliger 24. Dragoner, Mainz, 61.
Verein ehemaliger 13. Huſaren, Frankfurt a. M., 62.
Ver=
ein ehemaliger 1. Bayeriſche Ulanen, Frankfurt a. M.,
63. Kavallerie= und Trainverein, Friedberg, 64.
Kavallerie=
verein Worms, 65. Kavallerieverein Frankfurt a. M., 66.
Verein ehemaliger 13. Huſaren, Mainz, 67. Verein
ehema=
liger Heſſ. Garde=Dragoner, Frankfurt a. M., 68.
Kavalle=
rieverein Darmſtadt mit Feſtgruppe, 69. Krieger= und
Ve=
teranenverein Nieder=Ramſtadt=Waſchenbach, 70. Krieger=
und Militärkameradſchaft Ober=Roden, 71. Evangeliſcher
Arbeiter= und Handwerkerverein, Darmſtadt,
IV. Abteilung. 72. Spielleute 115er, 73.
Muſik=
kapelle, 74. Militärverein Eſchollbrücken, 75. Darmſtädter
Sportklub 1905, 76. Kriegerverein Crumſtadt, 77.
Bäcker=
gehilfen=Fachverein, Darmſtadt, 78. Militärverein
Roß=
dorf, 79. Kriegerverein Bensheim, 80. Friſeur= und
Pe=
rückenmacher=Innung Darmſtadt, 81. Krieger= und
Solda=
tenverein Ober=Ingelheim, 82. Krieger= und Militärverein
Braunshardt, 83. Krieger=Bund Bingen, 84. Krieger= und
Militärverein „Graf von Häſeler‟ Darmſtadt, 85. Krieger=
und Militärverein „Blücher‟ Darmſtadt, 86. Militärverein
Germania II Darmſtadt, 87. Kriegerkameradſchaft
Ger=
mania Darmſtadt, 88. Kampfgenoſſenſchaft Darmſtadt, 89.
Militärverein Darmſtadt, 90. Spielleute, 91. Muſikkapelle
92. Kriegerverein Darmſtadt mit Feſtgruppe.
Tauſende von Menſchen ſahen den Zug in den
Stra=
ßen an und Tauſende folgten zum Feſtplatz, der trotz
ſei=
ner Größe ſich zeitweilig faſt zu klein erwies.
Nach Ankunft des Feſtzuges auf dem Feſtplatz
fan=
den an vier verſchiedenen Punkten ſtatt:
Die Weiheakte
des Marinevereins, des Kavallerievereins, des Krieger=
und Militärvereins „Blücher” und des Krieger= und
Mili=
tärvereins „Graf von Haeſeler” — Der
Kavallerieverein
hielt ſeinen Fahnen=Weiheakt in der Gewächshalle ab,
die mit Tannengrün und Fahnen ſchön und ſinnig
ge=
ſchmückt war. Dem Feſtakte wohnten Herr General
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. Juli 1914.
Nummer 197.
v. Becker, die Kommandeure und viele Offiziere der
bei=
den Dragoner=Regimenter als Ehrengäſte bei.
Die Begrüßungsrede hielt der 1. Vorſitzende des
Ver=
eins, Herr Leutnant d. R. Schimmelbuſch. Im
Namen des Kavallerievereins entbot er
kameradſchaft=
liches Willkommen und dankte herzlichſt für das zahlreiche
Erſcheinen. Insbeſondere begrüßte er die ſehr verehrten
Herren Ehrengäſte, Herrn General v. Becker, die
Offi=
ziersabordnungen der Dragoner=Regimenter 23 und 24
mit ihren Kommandeuren, Oberſtleutnant Frhr. v.
Bran=
denſtein und Oberſtleutnant Zierold, den Vertreter
des Kriegervereins, Hauptmann v. Olberg, die von
nah und fern herbeigeeilten Brudervereine, ſowie den
Geſangverein Teutonia, der die Feier durch
Geſangsvor=
träge verſchönen half. Der junge Verein ſtehe heute vor
einem bedeutſamen Wendepunkt ſeines Daſeins, der ihm
die Erfüllung des Ziels ſeiner innigſten Wünſche, die
Standarte, bringen ſoll. Durch das außerordentliche
Ent=
gegenkommen und die große Opferwilligkeit der ſehr
ver=
ehrten Ehrenmitglieder allein nur ſei es möglich geweſen,
das in einer derart kurzen Zeit zu erreichen. Den
Ehren=
mitgliedern ſei darum an erſter Stelle herzlichſt gedankt.
Im weiteren gedachte der Redner in kernig=dankbaren
Worten der Tätigkeit des früheren 1. Vorſitzenden,
Leut=
nant a. D. Monnard, der dem Verein leider vor wenigen
Monaten durch den Tod entriſſen und an deſſen Grabe
man am heutigen Tage, der ſein Ehren= und Freudentag
hätte werden ſollen, einen Kranz in dankbarem Erinnern
niedergelegt. Redner ſchloß: Die Standarte ſoll den
Mittelpunkt bilden, um den wir uns ſcharen, ſie ſoll uns
eine ſtete Mahnerin ſein, feſt zuſammen zu ſtehen, allezeit
gegen äußere und innere Feinde zum Wohle unſeres
ge=
liebten Vaterlandes in unwandelbarer Treue zu
Kai=
ſer und Landesfürſt. Dieſer Treue äußeren
Aus=
druck zu verleihen, bitte ich Sie, mit mir zu rufen: Se.
Maj. der Kaiſer, Se. Königl. Hoheit der Großherzog
hurra, hurra, hurra!!!
Fräulein Jäger ſprach hierauf mit ſchöner
Beto=
nung einen ſinnigen Prolog. Dann wurde die Standarte
enthüllt, und Herr Rittmeiſter d. R. Dr. Bopp,
Ehren=
mitglied des Kavallerievereins, hielt die
Feſtrede.
Kameraden! Nun iſt ſie vor uns hingetragen, die lang
erſehnte Standarte des Vereins. Unſere Gedanken eilen
zu jener Zeit zurück, da wenige wackere alte Reitersleute
dieſen Bund gegründet, der nun ſo ſtolz herangewachſen iſt.
Laut und leiſe hat man damals gefragt,, fragt es da
und dort vielleicht noch jetzt, ob es nötig ſei und nicht auch
ein Zug der Zerſplitterung, daß die alten Reiter ſich in
beſonderem Kreis zuſammenſchlöſſen.
Gewiß, wir bilden ein großes Ganzes mit all den
wackeren Männern, die, heute hier zuſammengeſtrömt, ſtolz
auf ihre Dienſtzeit, treu dem Eid, den ſie einſt geleiſtet.
Kaiſer und Reich, Fürſt und Land, Volk und Heer, das
ſind und bleiben für uns Begriffe, untrennbar voneinander
und uns mit allen einend. die gleich uns die Waffen
ge=
tragen. Aber wie es nicht die ſchlechteſte Eigenart
deut=
ſchen Weſens iſt, daß wir, im großen Reich geeint, in den
einzelnen Stämmen ein reiches Sonderleben führen, das
durch die Pflege der Eigenart einen geſunden Wettbewerb
der Stämme wachhält und immer wieder befruchtend auf
das große Ganze einwirkt, ſo zerſplittert es nicht, nein, es
vertieft und veredelt die Bewegung, wenn die einzelnen
Waffen auch im Bürgerſtand die Erinnerung an ihre
Dienſtzeit, an den beſonderen Zauber jener Tage pflegen
und wachhalten.
Viel beſſer, als im bunten Gemiſch mit den Brüdern
anderer Waffen, die uns an Zahl ſo überlegen ſind, können
wir im kleineren Kreiſe wieder aufleben laſſen die Zeiten
frohen Reiterlebens. Vergeſſen die kleinen und großen
Schmerzen jener Tage. Heller und leuchtender die
Erin=
nerung an all das Schöne, das unſere Waffe uns gegeben.
An manchen wilden, ſtürmenden Ritt, mit gefällter Lanze,
beim Schmettern der Trompeten, an manch brauſendes
Hurra in der Attacke, an manchen kühnen Patrouillenritt
durch den ſchweigenden Wald, über grüne Wieſen, über
Stock und Stein, beim grauenden Morgen, in glühender
Sommerhitze oder beim Blinken der Sterne. An manchen
kühlen Steigbügeltrunk, an liebe Kameraden, an manchen
frohen Abend im Manöverquartier, an ein friſches Mädel,
an manchen kühnen Sprung über Hecke und Graben, und
an ſo manchen Sturz; an frohe und ſchwermütige Lieder,
wenn es wieder zur Heimat ging.
An all das ſollſt du, buntes Zeichen, uns erinnern.
Ungleich deinen glücklicheren Schweſtern, den
ruhm=
reichen Standarten der deutſchen Reitergeſchwader, die ſo
manche blutgetränkte Wahlſtatt geſehen, wirſt du niemals
beim Schlagen der Pauken vor die Front deutſcher Reiter
gebracht, niemals beim Dröhnen der Trompeten zum
An=
griff entfaltst werden; niemals wird ſich um dich der
hütende Standartenzug ſcharen, bereit, dich, Symbol der
Ehre, bis zum letzten Blutstropfen zu ſchirmen. Du wirſt
nicht ſiegreich grüßend über das Blachfeld dahinreiten.
Doch auch du wirſt ein Zeichen ſein, in dem wir im
bürgerlichen Leben ſiegen wollen. Wie du uns umflort
zur letzten Ruheſtatt begleiten wirſt, ſollſt du auch unſere
frohen Tage anführen. Du ſollſt der Stolz der Kameraden,
ein Mahner ſein, unſeren Eid treu zu wahren, unſere Ehre
fleckenlos zu halten, auch im Leben tapferen Reitergeiſt zu
zeigen.
Und wenn es dermaleinſt zum letzten gewaltigen
Rin=
gen um deutſches Weſen kommt das wir in Oſt und Weſt
heraufdämmern ſehen, wenn der Ruf an das letzte
Auf=
gebot ergeht, wenn es auch für Vater und Greis gilt, den
heimiſchen Herd mit allem, was uns lieb, zu ſchützen, dann
wirſt auch du vielleicht ein einzigesmal zum ernſten Kampf
enthüllt werden, zum Siegen oder Untergehen. Immer
aber mögen unter deinem Rauſchen, ſei es zur Freude, ſei
es zum Streite, Männer ſich ſcharen, die gleich uns ihr
Lebens= und Sterbensbekenntnis als deutſche Reiter in den
Ruf zuſammenfaſſen: Kaiſer und Reich, Fürſt und Land,
Volk und Heer, hurra, hurra, hurra!
Der Ehrenpräſident des Vereins, Herr Major
Schörke, nahm hiernach die Weihe der Standarte vor
und übergab ſie dem Vorſitzenden des Vereins in Obhut.
Dieſer überreichte ſie dem Standartenträger Herrn
Schwieder, der ſie mit herzlichem Dank und dem
Ge=
löbnis, ſie treu zu bewahren, übernahm.
Mit einem weiteren Prolog überreichte Frl. Marie
Horſt eine von den Frauen und Jungfrauen geſtiftete
Standartenſchleife. Eine große Reihe von Glückwünſchen
der Brudervereine, Ueberreichung von Fahnennägeln und
Fahnenſchleifen uſw. ſchloß ſich an. Der Vorſitzende,
Leutnant d. R. Schimmelbuſch, ſprach allen
Gratu=
lanten den herzlichen Dank des Vereins aus. Der
ge=
meinſame Geſang des Kavallerieliedes beſchloß die Feier.
Die Berichte über die anderen Feiern mußten
wegen Raummangels zurückgeſtellt werden. Der Feſttag
vurde im übrigen ausgefüllt durch Militärkonzerte,
Ge=
ſangsvorträge, Darbietungen der Darmſtädter
Turner=
ſchaft uſw. Im Orangeriehaus wurde getanzt.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß heute
die zweite Aufführung des Feſtſpiels „Armin der
Be=
freier” ſtattfindet. Karten ſind zum Vorzugspreiſe im
Vorverkauf in der Muſikalienhandlung Arnold (
Wil=
elminenſtraße) und nachmittags an der Kaſſe des
Feſt=
latzes zu haben.
Um Irrtümern vorzubeugen, wird uns mitgeteilt, daß
die Muſik zu dem Feſtſpiel „Armin der Befreier”
on Herrn Geheime Hofrat Willem de Haan eigens
zu dem Stück komponiert worden iſt.
Die Nordlandreiſe des Kaiſers.
* Baleſtrand, 18. Juli. Der Kaiſer machte
heute morgen einen mehrſtündigen Landausflug.
Nach der Rückkehr an Bord nahm er den Vortrag des
Chefs des Militärkabinetts entgegen. Nachmittags um
4 Uhr verließ der Courier nach Berlin die Jacht. Gegen
5 Uhr hielt General Freiherr v. Freyberg einen
kriegs=
geſchichtlichen Vortrag.
Luftfahrt.
* Malmö, 18. Juli. Der deutſche Flieger
Wieting mit Geh.=Rat Albert als Fluggaſt iſt
heute abend 6,01 Uhr hier gelandet. Wieting war um
8,10 Uhr vormittags in Johannisthal aufgeſtiegen und
hatte in Warnemünde eine Zwiſchenlandung
vorge=
nommen.
* Paris, 19. Juli. Bei dem im Tuileriengarten
ſtattgehabten Aufſtieg der Freiballons, welche an
dem Wettflug des Großen Preiſes des Aeroklubs von
Frankreich teilnehmen, ereignete ſich ein ſchwerer Unfall.
Der franzöſiſche Ballon „Toto”, in deſſen Korb ſich der
be=
kannte Luftſchiffer Banchet als Lenker und Duval als
Fluggaſt befanden, ſtieß an einen Baum, ſo daß das Netz
zerriß. Der Ballon flog davon, während der Korb mit
dem Netz zu Boden ſtürzte. Die beiden Luftſchiffer
erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Der Zuſtand Duvals
ſoll hoffnungslos ſein. Für den Wettflug ſind 24 Ballons
angemeldet, darunter die deutſchen Ballons „Leipzig”,
Lenker Apfel, „Breslau”, Lenker Haben, und „Barmen”,
Lenker Henoch.
* Paris, 19. Juli. Wie aus Madrid gemeldet wird
ſtürzte das Flugzeug des ſpaniſchen Fliegers Avaro.
als dieſer eine Notlandung unternahm, bei Aranda auf
einen mit acht Perſonen beſetzten Bauernwagen. Ein
Kind wurde getötet, die ſieben anderen Inſaſſen des
Wa=
gens ſchwer verletzt. Auch der Flieger erlitt ernſte
Ver=
letzungen.
Die Lage in Albanien.
* Durazzo, 18. Juli. Die Aufſtändiſchen
aben eingewilligt, auch mit den Geſandten
Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns zu
verhandeln. Sie ſandten ihnen Briefe, in denen ſie
eine Zuſammenkunft für den 22. Juli vorſchlagen.
Hauptmann Fabius hat infolge von Bemerkungen,
die der Fürſt ihm gegenüber bei der Beſichtigung der
Verteidigungswerke machte, ſeinen Abſchied genommen.
* Durazzo, 18. Juli. Zwei in Valona
deſer=
tierte albaniſche Gendarmerieoffiziere ſind hier
ver=
haftet worden.
* Durazzo, 18. Juli. Fürſt Wilhelm beſichtigte
geſtern abend ſämtliche Geſchützabteilungen, um auch
gleichzeitig für die neu angekommenen Gebirgsgeſchütze
ntſprechend günſtige Poſitionen feſtzuſtellen. Da ſich der
Fürſt bei dieſer Gelegenheit an den Bildhauer
Gurſch=
ner wandte, um deſſen Meinung über die
Geſchützpoſi=
tionen zu hören, fühlte ſich der anweſende
verantwort=
iche Artilleriekommandant, der holländiſche Hauptmann
Fabius, zurückgeſetzt und überreichte ſeine
De=
miſſion.
* Durazzo, 19. Juli. Geſtern abend um 11 Uhr
begannen ein lebhaftes Gewehrfeuer und eine
heftige Kanonade gegen angeblich vorrückende
Aufſtändi=
ſche, die bis 12 Uhr 30 Minuten dauerten. Später ſtellte
ſich heraus, daß es ſich um einen falſchen Alarm
handelte.
Aus Mexiko.
New=York, 18. Juli. Der Korreſpondent der
World” in Waſhington führt die Worte eines vertrauten
Ratgebers des Präſidenten Wilſon an, wonach die
Ver=
einigten Staaten darauf beſtehen, daß Carranza ſich der
Entſcheidung der Kommiſſion für die
Schadenerſatz=
anſprüche bei der endgültigen Regelung aller
Schulden Mexikos den Ausländern
gegen=
über unterwirft. Die Unterwerfung müſſe der
Aner=
kennung Carranzas durch die Vereinigten Staaten
voraus=
gehen. Wilſon ſei dagegen, daß die Militärdiktatur in
Mexiko fortbeſtehe, er werde ſich aber der Fortdauer
derſelben für einige Wochen nicht widerſetzen, um
Carranza zu ermöglichen, die Ordnung wiederherzuſtellen
und die Wahlen vornehmen zu laſſen.
*Waſhington, 18. Juli. Bezüglich der Abſicht
der mexikaniſchen Konſtitutionaliſten, die
Uebernahme der Schulden Huertas
abzu=
lehnen, ſind, wie aus authentiſcher Quelle verlautet,
noch keine Schritte unternommen worden. Wie im
Staatsdepartement erklärt wird, ſoll über dieſe
Ange=
legenheit erſt verhandelt werden, wenn die neue
Regie=
rung in Mexiko tatſächlich im Amte iſt und ihre Haltung
gegenüber der Schuldenfrage offiziell dargelegt hat.
Literariſches.
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natskalender und Nachſchlagebuch für die praktiſchen
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beiten im Garten. 11.—20. Tauſend. Frankfurt a. O.,
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1,20 Mk. Dieſe Neubearbeitung des bereits in über 10000
Exemplaren verbreiteten praktiſchen Gartenbuches gibt
nicht nur, wie bisher, eine Ueberſicht über die wichtigſten
Arbeiten im Garten, nach Monaten geordnet (alſo einen
immerwährenden Gartenkalender), ſondern ſie iſt zu
einem eigenartigen Gartennachſchlagebuch ausgeſtaltet
worden, das auf alle wichtigen Fragen der praktiſchen
Gartentätigkeit ſtets kurze und klare Antworten gibt.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 19. Juli. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt in ihrer Wochenrundſchau: In den
Aus=
laſſungen der europäiſchen Preſſe zu der in dem
Ver=
hältnis Oeſterreich=Ungarns zu Serbien
obwaltenden Spannung machen ſich immer mehr
Stim=
men geltend, die anerkennen, daß Oeſterreich=Ungarns
Verlangen, eine Klärung der Beziehungen zu Serbien
herbeizuführen, berechtigt iſt. Dabei ſchließen wir uns
der an mehr als einer Stelle ausgedrückten Hoffnung an,
daß durch ein rechtzeitiges Einlenken der ſerbiſchen
Re=
gierung das Entſtehen einer ernſten Kriſis vermieden
werde. Jedenfalls läßt es das ſolidariſche Intereſſe
Eu=
ropas, das bisher in der langen Balkankriſis in der
Wah=
rung des Friedens unter den Großmächten zur Geltung
kam, erwünſcht und geboten erſcheinen, daß die
Ausein=
anderſetzungen, die zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
Ser=
bien entſtehen können, lokaliſiert bleiben.
* Peſt, 19. Juli. Heute iſt die Anklageſchrift
gegen die Handelsſchüler Jakob Schäfer und Rudolf
Hercigonja veröffentlicht worden. Schäfer iſt 1895
geboren und angeklagt, am 20. Mai 1914 gegen den Banus
Skerlecz einen Meuchelmordverſuch unternommen zu
haben, an deſſen Ausführung er nur durch den
Polizei=
offizier Bedekovich verhindert worden ſei. Hereigonja iſt
1896 geboren und angeklagt, Schäfer zu dem Anſchlage
überredet und wiederholt geäußert zu haben, daß
Atten=
tate gegen hochſtehende Perſonen, wie den Erzherzog
Franz Ferdinand, Graf Tisza und andere, notwendig
ſeien. Hierdurch ſolle Anarchie hervorgerufen und der
Einbruch der ſerbiſchen Armee zum Zwecke der
Vereini=
gung Kroatiens mit Serbien erleichtert werden.
* Paris, 19. Juli. Gegen den Temps wurde wegen
der vorzeitigen Veröffentlichung der
An=
klageſchrift des Oberſtaatsanwalts Herbeaux gegen
Frau Caillaux das Strafverfahren eingeleitet.
* Paris, 19. Juli. Die in Toulon unter dem
Ver=
dacht der Spionage verhaftete angebliche deutſche
Lehre=
rin Klara Poxpierſch ſoll den Blättern zufolge erklärt
haben, daß ſie keinerlei Spionage getrieben, ſondern auf
Antrag einer deutſchen Zeitſchrift Artikel über die
Opium=
ſucht bei den franzöſiſchen Seeoffizieren geſchrieben habe.
Es ſoll ſich jedoch herausgeſtellt haben, daß dieſe Angaben
falſch ſind und ſich zwei Obermaate haben verleiten laſſen,
ihr bei ihrer Spionage behllflich zu ſein.
Zur Nichtbeſtätigung des Zaberner Bürgermeiſters.
* Straßburg, 19. Juli. Zu der Meldung, daß der
Statthalter der Wiederwahl des
Bürgermei=
ſters Knöpffler in Zabern ſeine Genehmigung
verſagte, ſchreibt die Straßburger Poſt u. a.: Die
Nichternennung kann nicht nur aus gewiſſen Einzelheiten
heraus beurteilt werden, ſondern aus dem tieferen Grund,
daß der Typus des zweideutigen Elſäſſers, der äußerlich
ein loyales und perſönliches Verhalten und in amtlichen
Stellungen eine gewiſſe Zurückhaltung zur Schau trägt,
einen rückhaltloſen Anſchluß an das Deutſche Reich aber
nicht fand, aus den öffentlichen Aemtern Elſaß=
Lothrin=
gens verſchwinden muß, wenn die Verhältniſſe in dieſem
Lande geſunden ſollen. Der Mann in Elſaß=Lothringen,
der offen ſagen kann, Knöpffler ſei ein Förderer des
deut=
ſchen Gedankens und ſo ein einwandfreier Bürgermeiſter,
muß wohl noch gefunden werden. Iſt er es aber nicht,
ſo kann er auch nicht Bürgermeiſter in Zabern bleiben,
dazu hat der Fall Zabern die öffentliche Meinung, in
Deutſchland zu ſehr aufgewühlt. Die Nichternennung
Knöpfflers iſt der Prüfſtein für die Politik des
Statthal=
ters v. Dallwitz. Es kann ihm nicht gleichgültig ſein, daß
er damit die elſaß=lothringiſche Zentrumspartei, die in
ihrer Mitte eine Anzahl loyaler und zur Mitarbeit im
deutſchen Sinne bereiter Männer zählt, und mit deren
politiſcher Macht er rechnen muß, vor die ſehr ſchwere
Frage ſtellt, ob ſie wegen Knöpffler der neuen Regierung
ihre Mitarbeit nun verweigern ſoll oder nicht. Daß der
Statthalter nicht den Opportunitätsſtandpunkt
eingenom=
men hat, ſondern der politiſchen Zweideutigkeit in
natio=
naler Beziehung den Kampf anſagt, muß ihm die ehrliche
Sympathie aller Deutſchgeſinnter Elſaß=Lothringens
ſichern, die rückhaltlos auf die Seite der Regierung treten,
wenn ſie ohne Rückſicht auf Sonderwünſche und
Gefällig=
keiten gegenüber den Parteien eine deutſchnationale
Ge=
ſinnung, die wohl vereinbar mit dem geſunden und echten
elſäſſiſchen und lothringiſchen Partikularismus iſt, als
Vorbedingung eines erſprießlichen Wirkens in den
öffent=
lichen Aemtern Elſaß=Lothringens verlangen.
12 Bergleute umgekommen.
* München, 20. Juli. Auf der Grube Böckſtein
bei Bad Gaſtein ſind ein Oberſteiger und 11 Bergleute
durch Kohlenoxydgaſe umgekommen.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Deutsche Bank Darmstadt
Auslands- und Uebersee-
Geschäfte.
(X,5005
Tageskalender.
Montag, 20. Juli.
Kriegerfeſt im Orangeriegarten: Konzert um 4 Uhr,
Feſtſpiel=Aufführung um 8 Uhr.
Monatsverſammlung des Vereins für Geflügel=
und Vogelzucht „Ornis” um 8½ Uhr in der „Stadt
Pfungſtadt‟
Konzerte: Bürgerkeller um 8 Uhr. — Perkeo um
8 Uhr.
Bilder vom Tage. (Bilderauslage unſerer
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deut=
ſchen Kaiſers. — Zwei neue Weltrekorde deutſcher
Flieger. — Porträts vom Tage: Zeichner Waltz gen.
„Hanſi” Geſandter von Hartwig †. — Zu den Kämpfen
um Durazzo.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für den
redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die
„Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Nr. 197.
Montag, 20. Juli.
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