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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 207.
Mittwoch, den 28. Oktober.
1914.
Der Krieg.
Die Kämpfe im Weſten und Oſten. — Die wirtſchaftlichen Folgen des Weltkrieges. — Rußland und Stalien. — Eine
Zeitung zur Aufklärung des Auslandes. — Italien und die Lage in Albanien. — Von den Kriegsſchauplätzen.
Die Kämpfe im Weſten und
Oſten.
* Der geſtrige Kriegsbericht der oberſten Heeresleitung
meldet die Fortdauer der Kämpfe im Weſten
und Oſten und weitere Fortſchritte unſerer Truppen.
Holländiſche Blätter berichten weitere Einzelheiten über
die Kämpfe an der belgiſchen Küſte. Ein
hollän=
diſcher Berichterſtatter, der den Kampf bei Oſtende
beobach=
tete, meldet vom 25. Oktober: Der Kampf erſtreckt ſich
zwi=
ſchen Nieuport und Weſtende. Die Deutſchen
ver=
fügen über weittragende Artillerie, die das Feuer der
Schiffe erwidert. Es ſcheint, daß ihre Artillerie öfter das
Ziel erreicht, denn ich ſah aus einem der Kriegsſchiffe
Flammen auflodern. Die deutſche Marineartillerie iſt in
den Dünen vorzüglich verſteckt, ſo daß die engliſchen
Ka=
nonen ſie nicht erreichen können. Die engliſchen Monitore
und Kanonenboote zeigen ſich als Punkte am Horizonte.
Der ſchreckliche Kanonendonner hält fortwährend an. Man
ſteht früh morgens mit auf und geht abends mit zu Bett.,
Flüchtlinge aus Rouſſelaere berichten, daß ihre Stadt
bom=
bardiert wurde. Die franzöſiſchen Soldaten hatten,
be=
vor ſie die Stadt verließen, die Dachziegel entfernt und
aus den Häuſern geſchoſſen. Der Korreſpondent des
Tele=
graaf aus Sluis an der holländiſchen Grenze meldet vom
26. ds.: Roulers (Rouſſelaere) iſt wieder in den Händen
der Deutſchen. Geſtern kamen in Brügge zwei 42=
Zenn=
meter= und zehn 2=Zentimeter=Geſchütze an. Die
Deut=
ſchen ſollen ihre Kanonen zwiſchen Seebrügge und Heyſt
aufgeſtellt haben. Von Roulers wurde eine
Kriegskontri=
bution von 200 000 Franes verlangt. Es wird ferner
er=
zählt, daß der Bürgermeiſter, der Stadtſekretär und ſechs
angeſehene Bürger der Stadt als Geiſeln im Rathauſe
interniert worden ſeien.
Nach den übereinſtimmenden Meldungen der
Kriegs=
berichterſtatter der Rotterdamer und Amſterdamer Blätter
ſind die Deutſchen auf der ganzen Linie von Oſtende
bis Arras im Vordringen begriffen. Sie
konzen=
trieren ihre Angriffe vorwiegend auf Arras und drängen
dort die Verbündeten immer mehr nach Weſten zurück.
Der Widerſtand der Franzoſen und Engländer beginnt
ſichtlich zu erlahmen. Sie haben keine Reſerven mehr ins
Feld zu führen, während die Deutſchen, geſtützt auf das
bielmaſchige Eiſenbahnnetz hinter der Front, immer friſche
Verſtärkungen nach den entſcheidenden Punkten werſen.
Das Feuer der engliſchen und franzöſiſchen Kriegsſchiffe
wird teils durch die ſchweren Batterien in Schach
gehal=
ten, teils reichen auch die Schiffsgeſchütze nicht bis an die
deutſchen Stellungen heran, ſo daß ihr Feuer ſichtlich
wir=
lungslos bleibt.
Daily Telegraph meldet über Gefechte in Weſt=
Flan=
dern, daß die Deutſchen verſchiedene Infanterieangriffe
unternahmen, welche mit großem Mute ausgeführt
wur=
den. Die Verbündeten häten in der vorigen Woche ihre
Stellungen behaupten können, und ihre Linie ſei zum
größ=
ten Teik intalt geblieben, weil ſie bedeutende
Verſtärkun=
gen durch franzöſiſche Infanterie und verſchiedene
Batte=
rien ſchwerer Haubitzen erhielten. Gleich beim Beginn
der Gefechte am Yſer=Kanal habe ſich gezeigt, daß die
bel=
giſche Artillerie gegenüber den deutſchen Geſchützen viel
zu ſchwach ſei. Manchmal hätten die belgiſchen Geſchütze
das Feuer einſtellen müſſen, um zu erreichen, daß auch die
ſchrecklichen deutſchen Geſchütze ſchweigen. Auch die
bel=
giſche Infanterie in den Laufgräben habe ſchwere
Ver=
luſte erlitten.
Die Stockholmer Zeitungen melden aus Rotterdam:
Man erwartet hier mit ungeheurer Spannung die
Ent=
ſcheidung des Kampfes in Flandern. Der Ausfall der
Schlacht wird als entſcheidend für den weiteren Verlauf
der Operationen angeſehen. Die Belgier und Franzoſen
haben enorme Verluſte. Die Deutſchen verzeichnen täglich
kleine Fortſchritte, die unter blutigem Ringen erkauft
wer=
den müſſen. Das belgiſche Königspaar hält ſich ſtändig
an der Front auf, begibt ſich von Laufgraben zu
Lauf=
graben, feuert die Soldaten an und tröſtet die
Verwun=
deten.
Vom Oſten liegen neue Meldungen von Bedeutung
nicht vor. Die Angriffe der ruſſiſchen Truppen ſüdweſtlichvon
Warſchau ſind zurückgewieſen worden. Die Blätter
mel=
den aus Petersburg: Eine deutſche Luſtflotte, aus
meh=
reren Zeppelinen und Luftfahrzeugen beſtehend, beſchieße
ſeit dem 25. Oktober früh Warſchau. Die Angriffe würden
durch Maſchinengewehre von den Kirchtürmen erwidert.
Es werde mit der baldigen Uebergabe der Stadt gerechnet.
Es dürfte ſich aber empfehlen, ſich keinen übereilten
Hoff=
nungen hinzugeben.
Vom öſterreichiſchen Hauptquartier wird
amtlich gemeldet daß in den Kämpfen vor Iwangorod
bisher 8000 Ruſſen zu Gefangenen gemacht und 19
Ma=
ſchinengewehre erbeutet wurden. Nächſt Jaroslau
muß=
ten ſich ein ruſſiſcher Oberſt und 200 Mann ergeben. Bei
Zalucze (ſüdweſtlich Sniatyn) und bei Paſienicza (
ſüd=
weſtlich Nadworna) wurde der Feind zurückgeworfen. Die
Lage im Großen iſt unverändert.
Die wirtſchaftlichen Folgen des
eitrtager.
* Unter dieſem Titel hat der Vorſitzende der Bremer
Handelskammer, A. Lohmann, Ende September eine
Broſchüre erſcheinen laſſen, der wir das Nachſtehende
ent=
nehmen:
I.
Einfluß des Krieges auf das neutrale
überſeeiſche Ausland.
Vor Beginn des Krieges befanden ſich die
ſüdame=
rikaniſchen Staaten bereits in arger
Geldverlegen=
heit. Der Einfluß des Krieges hat dann dieſe beſchleunigt,
und überall in den ſüdamerikaniſchen Staaten iſt ein
Mo=
ratorium erklärt worden. Die Zahlungseingänge für nach
Südamerika geſandte Waren werden dadurch
hinausge=
ſchoben und auf lange Zeit vorausſichtlich den
ſüdameri=
kaniſchen Staaten geſtundet werden müſſen.
Dieſe Staaten führen aber zum größten Teil Roh=
und namentlich Agrar=Produkte nach Europa aus, und
zwar in erſter Linie nach England, in zweiter Linie nach
Geutſchland, dann aber auch nach Belgien, Frankreich und
den anderen europälſchen Staaten.
Der deutſche Import hat von Amerika mit
Aus=
ſchluß der Vereinigten Staaten und der engliſchen
Kolo=
nien betragen im Jahre 1912 1226 Millionen Mark, im
Jahre 1913 1203 Millionen Mark. Hierzu kommen die
Vereinigten Staaten mit 1586 bezw. 1711 Millionen Mark,
alſo von Amerika unter Ausſchluß der britiſchen
Beſitzun=
gen hat der Import Deutſchlands betragen 2312 bezw.
2914 Millionen Mark. Von Afrika betrug der Geſamt=
Import Deutſchlands 478 bezw. 497 Millionen Mark.
Hiervon ſind abzuſetzen die Importe aus den engliſchen
Beſitzungen: Aegypten 112 bezw. 118, Britiſch Oſt=Afrika
7 bezw. 8, Britiſch Süd=Afrika 67 bezw. 70, Britiſch Weſt=
Afrika 119 bezw. 135 Millionen Mark, ſo daß von dem
übrigen Afrika von Deutſchland importiert wurden für
173 bezw. 166 Millionen Mark. Von Aſien betrug die
Geſamt=Einfuhr Deutſchlands 1912: 1006, 1913: 1049
Mil=
lionen Mark. Hiervon ſind gleichfalls abzuſetzen die
Im=
porte aus den britiſchen Kolonien mit Indien 533 bezw.
542, Malakka 24 bezw. 24, Ceylon 40 bezw. 42 Millionen
Mark, ſo daß Deutſchland aus dem übrigen, nicht britiſchen
Aſien importiert hat für 409 bezw. 441 Millionen Mark.
Von Auſtralien und Neu=Seeland imvortierte
Deutſchland aus ſeinen eigenen Kolonien für 13 Millionen
Mark, während das Uebrige hauptſächlich von Britiſch=
Auſtralien und Neu=Seland importiert wurde, im
Ge=
ſamtbetrage von 291 Millionen Mark. Dieſes macht einen
geſamten überſeiſchen Import Deutſchlands außzerhalb
der britiſchen Kolonien von 3407 Millionen Mark. Hierzu
die Importe von britiſchen Beſitzungen von 1266 Millionen
Mark (im Jahre 1912) oder ein geſamter
über=
ſeeiſcher Import Deutſchlands von 4673
Mil=
lionen Mark.
Mit Ausbruch des Krieges hat nun gleichzeitig der
Import Oeſterreichs aufgehört, ferner aber durch den für
Deutſchland ſiegreichen Verlauf auch der Frankreichs und
Belgiens, denn beſonders die in Franzöſiſch=Flandern und
Franzöſiſch=Lothringen gelegene Woll= und Baumwoll=
Tertilinduſtrie, ſowie die geſamten Eiſen= und Stahlwerke
in Charleroi. Mons, Lüttich, Namur und dem Norden
Frankreichs ſind zum Stillſtand gekommen: ein Import
Frankreichs und Belgiens hat damit aufgehört. Da die
Oſtſee für Rußland geſperrt iſt und die Gebiete der reichen
Tertilinduſtrie Polens inzwiſchen von deutſchen Truppen
beſetzt worden ſind, hat auch Rußlands Import
auf=
gehört.
Man kann ſicher die Geſamt=Ueberſee=Importe der
Länder Oeſterreich, Belgien, Frankreich und Rußland mit
der gleichen Höhe wie die Importe Deutſchlands von
Ueberſee annehmen, ſo daß ſich hier ein Ausfall für die
überſeeiſchen Länder von etwa 10000 Millionen
Mark ergibt. Rechnet man dann noch hinzu, daß das
neutrale Europa, wie Holland, die nordiſchen Länder.
Spanien, Portugal und Italien, ſowie der Balkan, durch
Erklärung von Moratorien und die Schwierigkeit des
Transports infolge Kaperung uſw. wenn auch nicht ganz,
ſo doch zu einem ſehr erheblichen Teil ihre Importe
ein=
geſtellt haben werden, und ſchätztman dieſe mit nur etwa2000
Millionen Mark, ſo ergibt ſich ein Ausfall von 12000
Millionen Mark auf dem Kontinent Europa, den
die überſeeiſchen Länder direkt dem Vorgehen Englands
verdanken.
Der engliſche Importund Export auf Grund
der Official Board of Trade Returns für das Jahr 1911
gibt folgende Zahlen an: Import: 11552 Millionen Mark,
Export: 9075 Millionen Mark. Mithin ergibt ſich für
England ein Import aus dem überſeeiſchen, nicht in
bri=
tiſchem Beſitz befindlichen Ausland von 3890 Millionen
Mark, von den britiſchen überſeeiſchen Kolonien 2439
Mil=
lionen Mark, oder zuſammen 6329 Millionen Mark. Es
iſt keinesfalls anzunehmen, daß England die bisherigen
Mengen aus dem überſeeiſchen Ausland während des
Krieges wird importieren können, bis auf die notwendigen
Lebensmittel, denn auch ſeine überſeeiſchen Verbindungen
werden von deutſchen Kreuzern beunruhigt, die Frachten
ſind erheblich geſtiegen, ebenſo die Verſicherungsprämie,
und das engliſche Erwerbsleben infolge des Ausfalls der
ſo bedeutenden, zum größten Teil aus fabrizierten Waren
beſtehenden Ausfuhr nach dem europäiſchen Feſtlande von
in 1911 3153 Millionen Mark, davon nach Deutſchland
allein 786 Millionen Mark bewirkt auch eine empfindliche
Einbuße an Kaufkraft in England. Die überſeeiſche Ernte
an Getreide und Hülſenfrüchten, an Baumwolle, die Schur
der Schafwolle und der Hauptimport anderer
Agrarpro=
dukte fällt gerade in die Zeit vom September bis Ende
März. In den nächſten ſechs Monaten wird ſich alſo ein
enormer Druck der hereinkommenden Rohprodukte in den
verſchiedenen überſeeiſchen Hafenplätzen geltend machen.
Es genügt, auf die Hauptländer hinzuweiſen, um ſich
ein Bild zu machen, welchen Einfluß das ruchloſe
Vor=
gehen Englands für die überſeeiſchen Länder haben wird.
Die Ausfuhr der verſchiedenen Länder
betrug nach Hübner, ohne den Edelmetall=Verkehr zu
rech=
nen: im Jahre 1911 in Vereinigte Staaten 8456
Millio=
nen Mark, hauptſächlichſte Erportgüter: Baumwolle,
Ge=
treide, beſonders Weizen, Fleiſch, Petroleum, Tabak,
Kupfer, induſtrielle Produkte uſw. ; im Jahre 1912 in
Ar=
gentinien 1946 Millionen Mark, hauptſächlichſte
Export=
gütert zum größten Teil Getreide und Wolle im Jahre
1910 in Braſilien 958 Millionen Mark, hauptſächlichſte
Exportgüter: zum größten Teil Kaffee, Tabak, Häute uſw.;
im Jahre 1911 in Chile 506 Millionen Mark,
hauptſäch=
lichſte Exportgüter: Salpeter, Erze; im Jahre 1911 in
Cuba 540 Millionen Mark, hauptſächlichſte Exportgüter:
Zucker, Tabak: im Jahre 1911 in Indien 2804 Millionen
Mark, hauptſächlichſte Exportgüter: Jute Baumwolle,
Reis, Getreide, Tee, Leinſamen, Häute, Kaffee, Indigo,
Gewürze uſw.; im Jahre 1911 in Ceylon 246 Millionen
Mark, hauptſächlichſte Exportgüter: Tee, Kopra, Kaffee
uſw.; im Jahre 1911 in Straits Settlement 782 Millionen
Mark, hauptſächlichſte Exportgüter: Zinn, Kautſchuk, Reis,
Kopra; im Jahre 1911 in Auſtralien und Neu=Seeland
1970 Millionen Mark, hauptſächlichſte Exportgüter: davon
allein 60 Prozent Wolle, der Reſt Getreide und Erze; im
Jahre 1911 in Kanada 2240 Millionen Mark,
hauptſäch=
lichſte Exportgüter: Getreide, Holz, Butter, Fleiſch, Früchte
und Erze.
Dieſe Produkte ſind ſonſt alljährlich zum größten Teil
in der Keit vom September bis März von den
über=
ſeeiſchen Verladeplätzen nach Europa auf den Weg gebracht.
Sie haben dazu gedient, um die Schulden der überſeeiſchen
Länder hier zu bezahlen und gleichzeitig für die Importe
nach drüben, alſo der Fabrikate und Halbfabrikate, einen
Gegenwert zu ſchaffen. Das Anſammeln dieſer
Rod=
produkte in Ueberſee und das Aufhören vornehmlich der
deutſchen Kaufkraft, dann aber auch der der mit in den Krieg
verwickelten kontinentalen Mächte Oeſterreich, Frankreich,
Belgien, Rußland bewirken drüben für die meiſten
Roh=
produkte einen rapiden Preisſturz. So meldeten denn
die amerikaniſchen Zeitungen bereits Mitte September,
daß Preiſe ſcharf nach unten neigen. Mangels
Verlade=
möglichkeit beginnt die Baumwolle in den Ausfuhrhäfen
ſchon zu Beginn der Saiſon ſich zu drängen und wird in
abſehbarer Zeit nicht überall in gedeckten Lagern
unterzu=
bringen ſein.
Die Wollverladungen von Auſtralien bis Ende Auguſt
ſind um die Hälfte kleiner als im Vorjahr, dabei beginnt
erſt die Schur und unter normalen Verhältniſſen die
Auk=
tionen drüben, bei welchen von Deutſchland, Oeſterreich,
Frankreich, Belgien in den lokalen Märkten zuſammen
über 60 Prozent der Wolle gekauft wurden, und jetzt nicht
ein Ballen berührt wird.
Aehnlich liegt es in Argentinien. Die Preiſe für
Wolle werden auf einen noch nie dageweſenen Tiefſtand
zurückgehen, ohne die Möglichkeit zu haben, ſelbſt hierzu
die Wollen zu realiſieren. Die auſtraliſchen Kolonien und
Argentinien können ſich bei Sir Edward Grey und den
verantwortlichen Leitern der engliſchen Politik in den
letzten 7 bis 8 Jahren für dieſen Zuſtand bedanken. Die
in London per Ende September abzuhaltende übliche Woll=
Auktion, welche nur zirka 100 000 Ballen umfaßt, hat
ver=
ſchoben werden müſſen. Selbſt dann auch tragen die
übrig=
gebliebenen Käufer der engliſchen Tertilinduſtrie in
Brad=
ford Bedenken gegen die Abhaltung der Auktion, da es
an Käufern vom Kontinent fehlt und ſie einen enormen
Preisſturz erwarten.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Nummer 297.
Faſt die geſamte große Erzausfuhr Auſtraliens geht
für deutſche Rechnung und betrug im letzten Jahre
B1760000 Mark. Salpeter wurde in der Hauptſache nach
Deutſchland ausgeführt; auch dieſer Markt iſt durch
Eng=
ſand gänzlich geſperrt. Inzwiſchen werden die deutſchen
ſchwefelſaures Ammoniak und andere Stickſtoffe
produzie=
renden Fabriken, wie ebenſo die norwegiſchen und
ſchwe=
diſchen Luftſtickſtoff produzierenden dafür ſorgen, daß der
deutſche Markt ſich von Chile=Salpeter entwoynt. Um ſo
ſchwerer wird es unſeren chileniſchen Freunden werden,
ſpäter dieſen Markt wieder zu gewinnen. Sie haben ſich
ausſchließlich bei der britiſchen Regierung für den
Ver=
luſt eines ſo wertvollen Marktes zu bedanken. Die Jute
hat in Indien in den letzten Jahren infolge der
Nach=
frage der ganzen Welt einen noch nie dageweſenen hohen
Preisſtand erreicht. Das Ausbleiben der Aufträge aus
der deutſchen, öſterreichiſchen, belgiſchen und franzöſiſchen
Induſtrie wird die Preiſe für Rohjute in ſehr kurzer Zeit
auf einen Stand herunterdrücken, wie er noch nie
dage=
weſen iſt, und große Mengen werden ſich in Kalkutta und
den anderen indiſchen Verſchiffungshäfen anſammeln.
Dieſe wenigen Beiſpiele werden genügen, um zu
zei=
gen, was es heißt, in die Weltwirtſchaft des 20.
Jahr=
hunderts in ſolch frivoler Weiſe eingreifen, wie es Sir
Edward Grey getan hat. Jeder Finanzmann hätte
die=
ſen Politiker in London aufklären können über
finan=
zielle Kriſen des 20. Jahrhunderts und ihre
Einwirkungen auf die geſamte
Weltwirt=
ſchaft. Ein Hinweis auf die Baring Brothers Kriſe
aus den Jahren 1891/93, als in Argentinien alles drüber
und drunter ging, und deren Folgeerſcheinungen auf die
Zahlkraft der überſeiſchen Länder und ſelbſt Europa, hätte
die engliſchen Politiker aufklären können, daß ſie nicht den
deutſchen Export ruinieren können, ohne daß ſie
gleich=
zeitig ihre Kolonien, die überſeeiſchen Länder und letzten
Endes ihr eigenes Heimatland dem finanziellen Ruin
ent=
gegenführen.
Gewiß wird auch Deutſchland ſeinen Teil zu leiden
haben, das kann nicht abgeſtritten werden, aber dank der
Opferwilligkeit von allen Seiten, dank dem feſten Entſchluß
der Regierung, der Banken und aller großen
Handels=
häuſer und Angeſtellten, Fabriken und Arbeiter, dank der
kräftigen deutſchen Landwirtſchaft und dem einheitlichen
Willen des ganzen Volkes vom Kaiſer bis zum jüngſten
Fabrikarbeiter, das deutſche Kulturwerk nicht untergehen
zu laſſen und die Erfolge der Friedensarbeit der letzten
40 Jahre nicht durch Neid und Mißgunſt unſerer Nachbarn
zerſtören zu laſſen, wird Deutſchland aus dieſem Kriege
geſtärkt hervorgehen, wenn auch zunächſt mit ſchweren
wirtſchaftlichen Verluſten. Aber, und das kann ſchon jetzt
ausgeſprochen werden, der Schaden, den die überſeeiſchen
Länder, der Schaden, den die Entwickelung der vielen
jungen überſeeiſchen Rohprodukte hervorbringenden
Ko=
lonien und Länder haben werden, wird auf Jahre hinaus
noch nicht ausgemerzt werden und um Dezennien den
Kulturfortſchritt aufhalten, zugunſten der gelben Raſſe.
War London bisher der Platz für die Finanzierung
der geſamten Weltwirtſchaft, ſo dürfte nach dem Kriege
bei allen der Aufſchließung harrenden überſeeiſchen
Län=
dern die Einſicht gekommen ſein, daß England nur auf
ſeinen Vorteil bedacht iſt und rückſichtslos alle Intereſſen,
einſchließlich derer ſeiner Kolonien, opfert, wenn es glaubt,
dadurch einen Konkurrenten, auf deſſen Kaufkraft aber die
überſeeiſchen Länder mit angewieſen ſind, niederringen
zu können, und daraus wird das Ergebnis mit eiſerner
Folgerichtigkeit gezogen werden.
Was für England ſelbſt dieſer Krieg bedeuten wird
darüber war ſich Grey nicht klar, wohl aber die
Finanz=
leute Londons, als ſie den Diskont auf 10 Prozent ſetzten,
und ſofort nach Kriegsausbruch am 5. Auguſt das
Moratorium beantragten, was noch heute nach 8 Wochen
in Deutſchland nicht nötig iſt.
Italien und Rußland.
Des Dreiverbandes erfolgloſe Bewerbungen um
Italien ſind durch den Vorſchlag Rußlands, die
öſterrei=
chiſchen Gefangenen italieniſcher Nationalität an Italien
auszuliefern, um einen neuen Fehlſchlag bereichert
wor=
den. Miniſterpräſident Salandra hat das Anerbieten
Rußlands nicht nur nicht angenommen, ſondern ihm auch
durch die Verweiſung an die Rechtsabteilung im
Miniſte=
rium des Auswärtigen ein diplomatiſches Begräbnis
zu=
teil werden laſſen. Daß die ententefreundliche Preſſe
Ita=
liens das ruſſiſche Anerbieten benützt, um die „Großmut‟
des Zaren zu rühmen, wird niemand in Erſtaunen ſetzen.
Die unbefangene italieniſche Preſſe aber teilt durchaus
den ablehnenden Standpunkt der eigenen Regierung. Dieſe
Haltung erſcheint um ſo begreiflicher, je plumper das
neueſte Liebeswerben Rußlands iſt. Hat der ruſſiſche Bot
ſchafter in Rom, Krupenski, durch die indiskrete
Aufdring=
lichkeit, mit der er zunächſt die Agenzia Stefani, dann die
Leiter der wichtigſten Zeitungen von dem Vorhaben
Ruß=
lands unterrichtete, die Spekulation auf ententefreundliche
Bearbeitung der öffentlichen Meinung Italiens verraten,
ſo trug er auch kein Bedenken, gegenüber einem Vertreter
des Corriere della Sera einzugeſtehen, daß Rußland mit
ſeinem Anerbieten Italien die Falle einer
Neutralitäts=
verletzung ſtellen wollte. Botſchafter Krupenski tat dies
durch das zyniſch=beleidigende Eingeſtändnis: das
Ange=
bot des Zaren bedeute die offizielle ruſſiſche Anerkennung
dafür, daß die von öſterreichiſchen Untertanen italieniſcher
Nationalität bewohnten Länder italieniſche Gebiete ſeien.
Wenn der Corriere della Sera angeſichts eines ſolchen
Be=
kenntniſſes das ruſſiſche Angebot als ſehr gefährlich
zurück=
weiſt und ausdrücklich an das Sprichwort „Gott behüte
uns vor unſeren Freunden!” erinnert, ſo dürfte er damit
allen nüchtern urteilenden Italienern aus der Seele
ge=
ſprochen haben. Denn für Rußland gibt es in der Tat
keinen bequemeren Weg, im eigenen Intereſſe durch das
Wegſchenken fremden Gebietes den Beſchenkten in Streit
zu verwickeln.
Daß Rußland gegenüber Italien zu derartigen
Metho=
den greift, hängt wohl mit dem Schwinden der
entente=
freundlichen Stimmung des italieniſchen Volkes
zuſam=
men. Reden in dieſer Beziehung der neueſte Beſchluß der
geeinigten Sozialiſten und die Abſägung des
öſterreich=
feindlichen Avanti=Leiters Muſſolini eine deutliche Sprache,
ſo mehren ſich auch in der italieniſchen Preſſe die
rückhalt=
los deutſchfreundlichen Stimmen. Die kriegeriſchen
Er=
folge, die wir zu Lande gegen Belgien, Frankreich und
Rußland, zu Waſſer gegen Großbritannien errungen
haben, ſind von Luciano Zuccoli im Marzacco mit
feu=
riger Beredtſamkeit anerkannt worden. Außerdem hat
Zuccoli nicht nur den Vorwurf der Barbarei mit aller
Entſchiedenheit von uns abgewehrt, ſondern auch im
all=
gemeinen den internationalen Lügenfeldzug gegen
Deutſch=
land zurückgewieſen und ſein Scheitern für die gebildeten
Klaſſen Italiens feſtgeſtellt. Indem Zuecoli ſchließlich
ſeinen Landsleuten klar macht, daß Deutſchland ſeine
ſämt=
lichen Feinde zum Verteidigungskrieg zwinge, der keine
Ausſicht auf Sieg gewähren könne, hat er ein Fanal von
weithin reichender Leuchtkraft aufgerichtet. Ein Gegenſtück
zu dieſen Ausführungen bietet die Anerkennung der
Un=
beſiegbarkeit Deutſchlands durch General Galli im
Cor=
riere della Sera. Während ſolche Stimmen das Wachſen
der deutſchfreundlichen Strömung in Italien
veranſchau=
lichen, kühlt die Entrüſtung über das traurige Los, das
Frankreich den italieniſchen Freiwilligen bereitet hat,
naturgemäß die ententefreundliche Stimmung ab. Unter
ſolchen Umſtänden ſollte das ruſſiſche Gefangenen=Angebor
offenbar als ein Gegengift zugunſten des Dreiverbandes
wirken. Von Regierung und Preſſe abgelehnt, wird
die=
ſes ruſſiſche Gegengift am letzten Ende in Italien die
Er=
kenntnis fördern, daß die ſchweren Laſten, die auch das
neutrale Italien gegenwärtig tragen muß, ihre Quelle in
der panſlawiſtiſchen Herrſchſucht desſelben Rußland haben,
das heute durch „Großmut” Italien auf ſeine Seite ziehen
und ihm damit noch ſchwerere Laſten aufbürden möchte.
Eine Zeitung zur Aufklärung des Auslandes.
** Vom Bureau zur Verbreitung von deutſchen
Nach=
richten im Auslande in Düſſeldorf iſt uns die erſte
Num=
mer der von ihm herausgegebenen deutſch=
franzö=
ſiſchen Tageszeitung Le Reveil zugeſandt
worden. Die Nummer enthält 4 Seiten von je 4 Spal=
ten, von denen zwei in franzöſiſcher und zwei in deutſcher
Sprache gedruckt ſind. Wie in dem einleitenden Artikel
ausgeführt wird, ſoll dieſe Aufklärung ſich auf die
Mit=
teilung verbürgter Tatſachen beſchränken, nur dieſe und
nicht ſubjektive Auffaſſungen ſollen auf das belgiſche
Volk wirken. Die Zeitung will jedoch das belgiſche Volk
nicht nur aufklären, ſondern ihm auch dienen.
Nach=
dem Belgien, ſo heißt es weiter, nunmehr faſt
vollſtän=
dig von den Truppen der verbündeten Armeen frei iſt, iſt
der Augenblick gekommen, wo Handel und Wandel
wie=
der in Tätigkeit treten können. Die Wiederaufnahme der
Arbeit auf allen wirtſchaftlichen Gebieten werden wir,
ſoweit dies innerhalb des Rahmens unſeres Programms
möglich iſt, mit allem Nachdruck unterſtützen. Aber nicht
nur nach Belgien ſollen dieſe Blätter gelangen. Als das
offizielle Organ des Bureaus zur Verbreitung von
deut=
ſchen Nachrichten im Auslande ſollen ſie ihren Lauf auch
in die anderen Länder nehmen und überall der
Auf=
klärung und der Wahrheit dienen. Die Zeitung wird auch
mit Genehmigung der in Frage kommenden Stellen unter
den franzöſiſchen und belgiſchen
Gefange=
nen verbreitet, um auch dieſe über Deutſchland
ſyſtema=
tiſch aufzuklären. Sie erſcheint in dem Verlage von M.
Lohmann in Elberfeld, dem es gelungen iſt, hervorragende
Mitarbeiter zu gewinnen. Die Zeitung wird mittels
Automobil jede Nacht nach Belgien gebracht und erſcheint
in Verviers und Lüttich ſchon um 8 Uhr morgens, in den
anderen Städten entſprechend ſpäter.
Die „Emden‟
* Zürich, 26. Okt. (Ctr. Bln.) Die Schanghaier
Verſicherungsagentur Yangtſekiang gibt bekannt, daß der
große japaneſiſche Dampfer Kamaſata Maru,
der von Kobe nach Singapore unterwegs war, vom
Kreu=
zer „Emden” verſenkt worden iſt. Die Geſellſchaft
er=
klärt, für Fahrten über Singapore keine Verſicherungen
anzunehmen.
Aus Belgien.
* Köln, 26. Okt. (Ctr. Bln.) Aus Antwerpen wird
berichtet: Etwa 50 große Antwerpener
Handels=
häuſer haben wegen der Vernichtung ihrer
Waren=
vorräte durch die Engländer vor aderen Abzug aus
Antwerpen dem amerikaniſchen Geſandten im Haag
Entſchädigungsanſprüche gegen die
eng=
liſche Regierung in Höhe von 230 Millionen
Francs angezeigt, da die Vernichtung der Ware nicht
während der Verteidigung der Stadt, ſondern erſt nach
Räumung durch das abziehende engliſche
Korps mutwilligerweiſe erfolgt ſei. In
Ermangelung einer Verbindung mit dem Konſularkorps
in Havre wurde die Angelegenheit dem amerikaniſchen
Geſandten im Haag zur vorläufigen Erledigung
unter=
breitet.
Der Gouverneur von Lodz.
* Wie die Voſſiſche Zeitung mitteilt, iſt
Generalleut=
nant v. Liebert zum Gouverneur von Lodz
er=
nannt worden. Herr v. Liebert war von 1896 bis 1901
Gouverneur von Deutſch=Oſtafrika. Dann wurde er
Kom=
mandeur der 6. Diviſion. Seit 1903 ſteht er zur
Dispo=
ſition. Von 1907 bis 1913 hat er dem Reichstage als
Mit=
glied der Reichspartei angehört.
Italien und die Lage in Albanien.
* Wien, 26. Okt. (Nichtamtlich.) Die Neue Freie
Preſſe erhält Mitteilungen über die Verhältniſſe in
Südalbanien, in denen die Frage nahegelegt wird,
in welcher Weiſe trotz des Umſtandes, daß ſich faſt alle
Unterzeichner der Londoner Beſchlüſſe im Kriege
befin=
den, die Beſchlüſſe der Mächte hinſichtlich dieſes Landes
geſichert würden. Es liege nahe, daß als einzige
neu=
trale Macht unter den Teilnehmern an der Londoner
Bot=
ſchafterkonferenz Iralien hierzu berufen ſein könnte.
Es ſei anzunehmen, daß Italien ſich dieſer Aufgabe im
Einvernehmen mit den übrigen Mächten, insbeſondere
mit Oeſterreich=Ungarn, auch unterziehen werde. Es
würde ſich dabei in der Praxis um Maßregeln für
humani=
täre und polizeiliche Zwecke in der Gegend von Valona
Zum Zubiläum der
L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei
von Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl
in Friedberg.
Das Jahr 1914 iſt für die L. C. Wittichſche
Hofbuch=
druckerei ein Jubiläumsjahr. 150 Jahre ſind in ihm
verfloſſen, daß die 1684 gegründete Griebelſche Druckerei
an die Familie Wittich kam, in deren Beſitz ſie ſich heute
noch befindet. Für die Beſtimmung des Tages der Feier
ſtanden zwei Daten zur Verfügung: am 12. Juni 1764
ging die Druckerei durch Verehelichung der Tochter
Marie Juliane des verſtorbenen Hof= und
Kanzlei=
buchdruckers Gottfried Henrich Eylau mit dem
Geheimen Kanzleiſekretär Johann Georg Wittich
auf den letzteren über, und am 28. Oktober 1764 gab
Wittich vor der Frankfurter Buchdruckergeſellſchaft die
Erklärung ab, daß er durch ſeine Verehelichung in Beſitz
von Eylaus Druckerei gekommen ſei und erbot ſich zur
Erlernung der Buchdruckerkunſt. Die Firma Wittich hatte
als Jubiläumsdatum den 28. Oktober auserſehen. Der
Einbruch des Krieges hat die geplante Feier unmöglich
gemacht. Infolgedeſſen erſcheint auch nicht die bei ſolchen
Feiern übliche Feſtſchrift. Immerhin wäre es unrecht
wenn nicht wenigſtens im „Tagblatt” ein rückblickender
Artikel gebracht würde. Ich biete ihn im Nachfolgenden
dar und wähle zu ſeinem Thema: Bilder aus der
Entwicklung der Druckerei bis zum
Ueber=
gang an das Haus Wittich.
1.
In Darmſtadt wurde eine Druckerei erſtmalig im
Jahr 1605 errichtet. Ihr Inhaber war Balthaſar
Hofmann, der ſein Geſchäft bis zu ſeinem im Auguſt
1622 erfolgten Tod betrieb. Nach Hofmann haben in den
nächſten 60 Jahren drei Drucker in Darmſtadt ihr Geſchäft
gehabt; zuerſt 1623—1635 Johannes Leinhoſe, dann
nach einer Unterbrechung von einem Vierteljahrhundert,
in dem Darmſtadt keine Druckerei beſaß, in den 60er
Jah=
ren Chriſtoph Abel, dann in den 70er und anfangs
der 80er Jahre Henning Müller. Alle dieſe Drucke=
reien gingen mit dem Tod oder Wegzug ihrer Beſitzer wieder
ein. Die erſte Druckerei, die einen über einen Inhaber
hinausgehenden Beſtand hatte, iſt die Griebelſche
Druckerei, die heutige Druckerei Wittich, die
wahr=
ſcheinlich im Jahr 1684 errichtet und mit den von Alters
her für Darmſtädter Drucker üblichen Privilegien
ausge=
ſtattet ward.
Die Geſchichte der Griebelſchen Druckerei liegt noch
ſehr im Dunkeln. Hinter ihre Geheimniſſe wird man erſt
dann kommen können, wenn einmal eine
Zuſammen=
ſtellung der Drucke, die aus dieſem Betrieb hervorgingen
vorliegen wird. Wir müſſen uns hier auf einige, mehr die
äußere Lage des Geſchäfts betreffende Bemerkungen
be=
ſchränken. Sebaſtian Griebel machte während ſeines
ganzen Darmſtädter Auſenthalts eine ſehr harte Zeit mit.
Beſonders ſchwere Kämpfe hatte er im Jahr 1699
durchzumachen. Nachdem die traurigen Zeiten der
franzöſiſchen Invaſion eben vorüber waren, ſuchte ſich
ein Konkurrent Griebel „auf die Naſe zu ſetzen”.
Anfang Oktober 1699 ließ nämlich der Buchdrucker
Friederich Chriſtian Haß, der „biß anhero bey
denen Buchdruckereyen zu Franckfurth als ein Setzer
ge=
ſtanden, und deſſen Eheweib aus Darmſtadt bürtig war”,
an den Landgrafen Ernſt Ludwig ein Geſuch gelangen, in
dem er, ſintemalen ihm „ſchon von einigen Orten Arbeit
war und ferner möchte angewieſen werden”, um Erlaubnis
bat, „ſich nach Darmſtadt ſetzen” und der Perſonalfreiheit,
wie ſolche der Buchdrucker Griebel auch habe, genießen
zu dürfen. Bald nachher ließ er verlauten, daß er, wenn
Griebels Privileg die Errichtung einer zweiten Druckerei
in Darmſtadt ausſchließe, auch damit zufrieden ſei, daß
man ihm die Errichtung einer Druckerei in Beſſungen
oder Langen geſtatte. Die Gefahr, die Griebel von Seiten
dieſes Geſuchſtellers drohte, war groß. Haß ſtand mit
ſeinem Geſuch nämlich nicht allein. Er hatte
Hintermän=
ner von Einfluß; inſonderheit den mit ihm verwandten
Gründer des Darmſtädter Waiſenhauſes, den Darmſtädter
Stadtprediger Eberhard Philipp Zühl, der auf
nichts Geringeres ausging, als die neue Druckerei mit dem
Waiſenhaus zu vereinigen. Griebel kannte die Gefahr
und richtete deshalb am 12. Oktober ein Bittgeſuch an
den Landgrafen, in dem er unter Hinweis auf ſein Privi=
leg und die beſondere Lage, in der er ſich befinde, dringend
bat, man möge von der „Konzedierung” dieſer neuen
Druckerei abſehen. Er ſchreibt u. a.: „Wo dieſem
Buch=
drucker Geſell von Franckfurt eine Buchdruckerey, entweder
in alhieſigem Armenhauß — wie der Herr Pfarrer Zühl
vorhat, und mir ſagen laſſen — oder auf dem Land, ſolte
aufgerichtet, und ihme dieſelbe zu führen, gnädigſt
er=
laubt werden, würde ich in Grund ruinirt und alhier der
Urſache halber nicht ſtehen können, weiln der Herr Pfarrer
Zühl dieſem Buchdrucker (welcher ſeiner leiblichen
Schwe=
ſter, der Muellerin, Tochter von hier zur Frau hat) nicht
nur alle Arbeit, ſo die Geiſtlichen alhier und im Land
haben, zuweiſen, ſondern auch alle andere herrſchaftliche
Arbeit vor denſelben außbitten, und dadurch mir meine
Nahrung gäntzlich entziehen würde, daß ich alßdann von
ſelbſten fortgehen müste. Und da ich meine Druckerey
dermaſen angerichtet und beſtelt, daß ich ſtets 2 Preſſen
gehen habe und wann es die Noth und Arbeit erfordert,
auch die dritte Preß kann gehen laſſen und die Arbeit
beſchleunigen und befordern kann, ſo ſehe nicht, warumb
der Herr Pfarrer Zühl ſeinen Vetter ſowohl dem
Armen=
hauß (deſſen Mittel doch weit beſſer und vorträglicher
als an eine Buchdruckerey, welche ſo viel koſtet, daß es der
Herr Pfarrer Zühl nicht meinet, können angelegt
wer=
den) als mir zu meinem groſen Schaden und meinem
äuſerſten Ruin, anhero oder aufs Land ſetzen will; oder ſo
ja der Herr Pfarrer Zühl vermeint, daß er ſein Buch noch
wolfeiler bey dieſem ſeinem Vetter, als bey mir könte
gedruckt bekommen, ſo mag ichs gar wohl leyden, daß ihme
derſelbe ſein Buch in Franckfurt in noch wolfeilerm
Preyß drucket.” Griebel hatte mit ſeinem Bittgeſuch
Er=
folg. Der Landgraf gab als ſeinen Willen kund, „daß er
dero Herrn Vatters Wort nicht retractiren wolle” und
unter dem 7. November 1699 erhielt Haß den Beſcheid,
daß ſein Geſuch abgeſchlagen ſei, da nicht nur die
Errich=
tung einer Druckerei in Darmſtadt, ſondern auch die
Er=
öffnung eines Druckgeſchäfts in Beſſungen und Langen
„dem dem Buchdrucker Griebeln ertheilten Privilegio
entgegen lauffe‟. Dieſer Beſcheid iſt deshalb intereſſant,
weil man von Seiten der Regierung der Anſicht war,
Griebels Privileg beziehe ſich nur auf Darmſtadt, nicht
aber auf einen Landort der Obergrafſchaft. Landgraf
Nummer 297.
Darmſtätder Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Seite 3.
handeln, die überdies den Wert hätten, keinen Zweifel
darüber aufkommen zu laſſen, daß die; zwiſchen den
Mächten hinſichtlich Albaniens getroffenen Abmachungen
trotz des Weltkrieges aufrecht erhalten würden.
* Rom, 26. Okt. Die Agenzia Stefani erfährt:
Ge=
ſtern iſt das Kriegsſchiff „Dandolo” in Begleitung
des Hochſee=Torpedobootes „Klimens” in Valona
ein=
getroffen, wo ſich bereits die Schiffe „Agordat” und
„Dardo” befanden. „Dandolo” hatte Sanitätsperſonal
an Bord, um in Valona gemeinſam mit den
Ortsbehör=
den eine Sanitätsſtation zu errichten und die
elenden Verhältniſſe der geflüchteten Epiroten zu beſſern.
Italien hat bereits früher in Skutari und Durazzo ſolche
Sanitätsſtationen errichtet. Das Kriegsſchiff „Calabria‟,
dem ſich bald die „Aetna” zugeſellen wird, beginnt bereits
Kreuzfahrten an der Küſte von Albanien um die
Ein=
ſchmuggelung von Waffen und Munition und die
Lan=
dung von Bewaffneten zu verhindern. Es hat ſich in
der Tat herausgeſtellt, daß beabſichtigt war, eine
Bewe=
gung hervorzurufen, durch welche die Beſchlüſſe der
Lon=
doner Konferenz über die Neutralität Albaniens verletzt
worden wären.
* Konſtantinopel, 26. Okt. Bei Beſprechung
der Nachrichten aus Albanien gibt die türkiſche Preſſe
der Ueberzeugung Ausdruck, daß Italien jeden Anlaß
zu einer Meinungsverſchiedenheit mit Oeſterreich=Ungarn
vermeiden werde. Wenn es zu einer Intervention
ge=
zwungen werde, würde es ſich auf Südalbanien
beſchrän=
ken und dem griechiſch=albaniſchen Konflikt ein Ende
be=
reiten.
Auf eine Mine geſtoßen.
* Amſterdam, 27. Okt. Nach Meldungen aus
Folkeſtone iſt das Dampfſchiff „Queen” dort
angekom=
men mit 2500 Franzoſen an Bord, Männer, Frauen und
Kinder (größtenteils aus der Strecke am Aermelkanal)
die ſich an Bord des franzöſiſchen Schiffes „Admiral
Gan=
teume” befanden, um von Calais nach Havre zu flüchten.
Das Schiff war in der Nähe von Boulogne auf eine
Mine geſtoßen, worauf eine Panik entſtand und ungefähr
30 Paſſagiere bei der Ueberbringung nach dem engliſchen
Schiff „Queen” ertranken.
Eingeſtändnis der Schwäche.
* Wien, 27. Okt. Die Wiener Allgemeine Zeitung
erklärt in Beſprechung des geſtrigen Communiqués
der engliſchen Admiralität: Dieſes ſei ein
be=
deutſames, ja hiſtoriſches Dokument. England, das ſtets
die Königin des Meeres geweſen, erkläre ſich heute in
einer offiziellen Kundmachung außer Stande, acht oder
neun deutſche Kreuzer unſchädlich zu machen. Die
eng=
liſche Flotte ſei ſich ſo wenig ihrer eigenen Schlagkraft
bewußt. Der Rieſenapparat entbehre ſo ſehr jener
Eigen=
ſchaft der Initiative und der Selbſtaufopferung, welche die
kleinſten Einheiten der deutſchen Marine beſeele, daß ſie
ſich auf Zeit, Geduld und Glück verlaſſen muß. Wenn die
Erklärung nicht gedruckt vorläge, würde man es nicht für
möglich halten, daß das Marineminiſterium der größten
Marinemacht, die die Welt je geſehen hat, ſich ein ſolches
Eingeſtändnis ſeiner eigenen Ohnmacht entſchlüpfen laſſe.
Die Geſchäftslage in England.
* Berlin, 27. Okt. Wie holländiſche Zeitungen aus
London berichten, haben die Arbeitgeberverbände von
Liverpool und Mancheſter die Stillegung ihrer
Betriebe infolge Auftragsmangels zu 33 vom Hundert
beſchloſſen.
Meuterei indiſcher Truppen in Hegupten.
* Wien, 26. Okt. Die Südſlawiſche Korreſpondenz
meldet aus Konſtantinopel: Der Tanin berichtet aus
Alexandrien: Zwiſchen hier eingetroffenen indiſchen
Truppen, die zum Weitertransport nach Frankreich
be=
ſtimmt waren, und den engliſchen
Garniſontrup=
en iſt es zu einem blutigen Zuſammentreffen
gekom=
men. Die neugelandeten indiſchen Truppen weigerten
ſich, den Transport nach Marſeille mitzumachen und
er=
klärten, ſie ſeien in der Heimat unter der Verſicherung
angeworben worden, daß ſie nach Alexandrien gingen
ſie wollten nicht Frankreich verteidigen. Bei
einem Handgemenge vor dem großen Zollamt am Hafen
wurden 7 engliſche Soldaten getötet. Das Kriegsgericht
hat 30 indiſche Soldaten zum Tode verurteilt.
Die Erregung in Perſien.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Wie ein hieſiges
türkiſches Blatt aus Teheraner Zeitungen entnimmt,
herrſcht in der ganzen Provinz Choruſſan infolge
der Grauſamkeiten, die von den ruſſiſchen
Ko=
ſaken in verſchiedenen Ortſchaften und namentlich im
Gebiete der Stadt Meſched, begangen worden ſind, große
Aufregung. Eine große Anzahl von Einwohnern in der
Umgebung der Stadt iſt in Furcht und Schrecken verſetzt
worden. Die Bevölkerung flüchtet nach Meſched. Die
Koſaken weigerten ſich ſogar, den Ratſchlägen des
ruſſi=
ſchen Konſuls zu entſprechen. Ein in Teheran abgehalte
ner außerordentlicher Miniſterrat hat beſchloſſen, in
Pe=
tersburg Vorſtellungen zu erheben und in Meſched eine
Kommiſſion einzuſetzen, zu der der ruſſiſche Konſul
beige=
zogen werden ſoll. Da Meſched eine heilige Stadt der
Perſer iſt, werden die ruſſiſchen Grauſamkeiten Erregung
in ganz Perſien zur Folge haben. Es wird hierdurch
neben der Frage von Aſerbeidſchan als eine neue
bedeut=
ſame Frage die Choruſſanfrage aufgeworfen werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Oktober.
* Ernannt haben Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin in Vollmacht Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs den Geheimen Regierungsrat Dr. jur. Dr. med.
h. c. Auguſt Dietz, Vorſitzenden der Landesverſicherungs
anſtalt Großherzogtum Heſſen und des Heilſtätten=Vereins
für das Großherzogtum Heſſen, zu Darmſtadt zum
Mit=
glied des Zentralkomitees des Alice=Frauen=Vereins für
Krankenpflege.
* Ordensverleihungen. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem Kammermuſiker Peter
Dern die Krone zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des Philipps=
Ordens verliehen. — Das Ehrenzeichen für Mitglieder
frei=
williger Feuerwehren wurde verliehen durch Entſchließung
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs an Johannes
Bohländer und Adam Friedrich, beide zu König.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
Johannes Eck zu Gundersheim, Kreis Worms, auf
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. November 1914 an.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
der Reſerve der Vizewachtmeiſter Freſenius (I
Darm=
ſtadt); zu Oberleutnants: die Leutn. Spiegelberg
der Landw. a. D. (Weimar), zuletzt in der Landw.=Inf.
1. Aufgeb. (Worms) und Pennrich der Landw.=Inf.
2. Aufgeb. (I Darmſtadt); zu Hauptleuten: die Oberleutn.
der Landwehr a. D. Schmitt, zuletzt der Landw.=Inf.
1. Aufgeb. (Gießen), jetzt beim Erſ.=Batl. Inf.=Regts.
Nr. 117, Probſt, zuletzt der Inf. des 2. Batls. (Worms)
Landw.=Inf.=Regts. Nr. 118, Jungk, zuletzt der Landw.=
Inf. 1. Aufgeb. (Mainz), letztere zwei jetzt beim Erſ.=Batl.
Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 118, Leonhardy, zuletzt der Ldw.=
Inf. 1. Aufgeb. (I Darmſtadt), Hauff (II Darmſtadt),
Rüdiger (I Darmſtadt), Stoltz (Mainz), Petith
(Erbach), zuletzt der Landw.=Inf. 2. Aufgeb.; zu
Oberleut=
nants: die Leutn. der Landwehr a. D. Krebs, zuletzt der
Landw.=Inf. 2. Aufgeb. (Erbach), jetzt beim Kommando
des Landw.=Bez. Erbach, Schön, zuletzt der Landw.=
Inf. 2. Aufgeb. (Mainz), jetzt beim Erſ.=Batl. Inf.=Regts.
Nr. 117, Mueller, zuletzt der Landw.=Inf. 1. Aufgeb.
(I Darmſtadt), Beyer, zuletzt der Landw.=Inf. 2.
Auf=
gebots (II Darmſtadt), Schroeder, zuletzt der Landw.=
Kav. 2. Aufgeb. (Mainz); v. Goerck, Lt. a. D., zuletzt
der Landw.=Feldart. 1. Aufgeb. (II Darmſtadt), früher im
Feldart.=Regt. Nr. 25.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Am 4. Oktober
er=
hielt das Eiſerne Kreuz Diplom=Ingenieur Plugge,
Leutnant der Reſerve im Großh. Art.=Korps Nr. 25. Das
Eiſerne Kreuz erhielt ferner Großh. Regierungsbauführer
Bernhard Laux, Vizefeldwebel im 1. bayer. Telegraphen=
Bataillon.
— Großh. Hoftheater. Mittwoch bleibt das
Hof=
theater geſchloſſen. Donnerstag geht in der
Neuausſtat=
tung der vorigen Spielzeit „Hoffmanns
Erzäh=
lungen” in teilweiſer Neubeſetzung, und zwar mit den
Damen Jacobs, Kallenſee und Redding, ſowie den
Her=
ren Globerger, Peterſen, Schützendorf, Stephani und
Thomſen in Szene. Die Erſtaufführung von Gogols
„Reviſor” findet am Freitag unter der Regie des Herrn
Bruno Harprecht ſtatt. Die beißende Satire auf das
ruſſi=
ſche Beamtentum wird in der gegenwärtigen Zeit
zweifel=
los beſonders aktuell wirken. Sonntag iſt „Rigoletto”
mit Kammerſänger Weber in der Titelrolle.
Kammermuſiker Peter Dern der geſtern, wie
mit=
geteilt, ſein 50jähriges Dienſtjubiläum feierte, erhielt die
Krone zum Philippsorden zweiter Klaſſe, die ihm von
dem Intendanten mit einer Anſprache überreicht wurde.
Die Generaldirektion und die Mitglieder ſehen Herrn
Dern, der ſich durch treueſte Pflichterfüllung und
liebens=
würdiges Weſen die Sympathien aller erworben hat, mit
aufrichtigem Bedauern ſcheiden. Herzliche Wünſche
fol=
gen ihm in den wohlverdienten Ruheſtand.
* Die erſte ſtaatliche Prüfung der
Säuglingspflege=
rinnen und Kinderkrankenpflegerinnen fand kürzlich unter
dem Vorſitz des Herrn Ober=Medizinalrats Dr. Balſer
ſtatt. 7 Schweſtern der Großh. Zentrale für Mutter= und
Säuglingsfürſorge unterzogen ſich der Prüfung, deren
theoretiſcher Teil am 24. September in Darmſtadt, und
deren praktiſcher Teil am 17. Oktober in der Univerſitäts=
Kinderklinik in Gießen erledigt wurde. Sie beſtanden
ſämtlich mit gut oder ſehr gut. Die Prüfungen ſollen in
Zukunft im Frühjahr und Herbſt jeden Jahres ſtattfinden.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen
Hoch=
zeit feierten am Montag Herr Revier=Polizeikommiſſär
Lindemann nebſt Gemahlin. Dem Jubilar wurden
von den Beamten des 3. Polizei=Reviers, ſowie vom
Heſ=
ſiſchen Polizei= und Schutzhunde=Verein, deſſen 1.
Vor=
ſitzender Herr Kommiſſär Lindemann iſt, Geſchenke
über=
reicht.
* Liebesgaben für die 115er. Das Erſatzbataillon
teilt mit, daß der nächſte Nachſchub von Liebesgaben
zwiſchen dem 3. bis 5. November erfolgt. Zuwendungen
wolle man baldigſt auf dem Geſchäftszimmer des Erſatz=
Bataillons, Kaſerne Alexanderſtraße, abgeben.
— Poſtaliſches. Die Beträge (in der
Franken=
währung) der Poſtanweiſungen an
Kriegs=
gefangene in Frankreich werden bei der
Um=
ſchreibung in Bern nach dem für Poſtanweiſungen aus
der Schweiz nach Frankreich geltenden Einzahlungskurſe
von 102 Fr. — 100 Fr. umgerechnet, ſo daß eine
Poſt=
anweiſung aus Deutſchland über 102 Fr. nach der
Um=
ſchreibung nur noch auf 100 Fr. lautet. —
Tele=
graphiſche Poſtanweiſungen aus Deutſchland
für Kriegsgefangene in Frankreich werden von der
Ober=
poſtkontrolle in Bern zwar angenommen, ſie werden
aber als gewöhnliche Poſtanweiſungen nach Frankreich
weitergeſandt, vorausgeſetzt, daß der neue
Beſtimmungs=
ort angegeben iſt.
— Kartoffelhöchſtpreiſe. Auf Verfügung Großh.
Miniſteriums des Innern wurden, wie wir hören,
Höchſtpreiſe für Kartoffeln, nicht nur in Darmſtadt und
deſſen Umgebung, ſondern im ganzen Lande feſtgeſetzt.
So wurde z. B. im Kreiſe Erbach der Höchſtpreis auf
6 Mk. und 5 Mk. beſtimmt, bei freier Lieferung auf den
Markt und in das Haus 7 Mk. und 6 Mk. Der
Zentralanzeiger für den Odenwald bemerkt hierzu, daß
dieſe Preiſe derart feſtgeſetzt ſeien, daß ſowohl
Produ=
zenten als Konſumenten zufrieden ſein könnten. Nach
der Frankfurter Zeitung ſind im Kreiſe Friedberg, der
den Ueberſchuß ſeiner Kartoffelernte zum größten Teile
auf den Frankfurter Markt ſchaffe, die Höchſtpreiſe auf
5 Mk. und 4 Mk., bei Lieferung auf den Markt und in
das Haus auf 6 Mk. und 5 Mk. feſtgeſetzt.
Die Freie Innung der Tapezierer, Polſterer
und Dekorateure bittet, um den Arbeitsmangel zu
be=
ſeitigen und Arbeiterentlaſſungen zu vermeiden, um
Er=
teilung von Aufträgen, namentlich ſolchen, die
Ernſt Ludwig hatte ſeine Meinung über den Kopf des
Geheimen Rates hinaus geltend gemacht. Griebel erfreute
ſich ſeines Privilegii exeluſivi nach dieſer „Affaire Haß”
noch zwei Jahre. 1701 iſt er Ende Februar in Darmſtadt
verſtorben. Im letzten Jahr ſeines Lebens hatte er die
Freude, daß ſein Gegner, der Stadtprediger Eberhard
Philipp Zühl, bei ihm die zweite Auflage des zu ſeiner
Zeit hochangeſehenen „Geiſtreichen Geſangbuchs” (mit
Noten) drucken ließ, deſſen erſte Auflage in Halle gedruckt
worden war.
Das Griebelſche Geſchäft ging nach Griebels Tod an
ſeine Witwe über. Es geſchah dies infolge eines
landgräf=
lichen Privilegiums, das Griebel kurz vor den Haßſchen
Angriffen am 24. Juli 1699 erwirkt hatte.
Da Frau Regina Walpurgis Griebelin nicht
im=
ſtande war, das Geſchäft allein zu führen, war es für ſie
ein Glück, daß der fürſtlich heſſiſche Kanzelliſt und juris
Candidatus Gottfried Haußmann, ein Sohn des
geweſenen Tuchhändlers Chriſtian Haußmann in Bautzen
ſich entſchloß, eine Ehe mit der Griebelin einzugehen. Sie
wurde 7 Monate nach Griebels Tod geſchloſſen. Mit der
Eheſchließung gingen die Privilegien der Witwe Griebel
auf ihren zweiten Mann über, der von nun an mit ſeiner
Ehefrau als Inhaber der Firma erſcheint.
Aus der Geſchichte der nunmehr Haußmänniſchen
Druckerei, deren Beſitzer nach wie vor Staatsbeaniter
blieb und ſein Geſchäft durch einen Faktor leiten ließ, iſt
zweierlei hervorzuheben. Erſtens die Tatſache, daß
Hauß=
mann mit einem Druckprivilegium
begna=
digt ward, das in dem nächſten
Jahrhun=
dert für den Beſtand und die Entwicklung
ſeiner Firma von der allergrößten
Bedeu=
tung war. Zum zweiten die andere Tatſache, daß auch
er von den leidigen Konkurrenten viel auszuhalten hatte.
Das Druckprivileg bezog ſich auf etliche kirchliche Bücher
die bisher das Waiſenhaus im Verlag gehabt hatte, und
an deren Druck und Vertrieb ein ſchönes Stück Geld zu
verdienen war.
Die Konkurrenzleiden Haußmanns treten uns deutlich
in einem Schreiben entgegen, das Haußmanns Frau am
21. Januar 1717 an den Landgrafen gelangen ließ.
Nach=
dem die Haußmännin in ihm die Not, die ſie mit ihrem
erſten Mann durchgemacht, geſchildert hat (vgl. oben)
fährt ſie folgendermaßen fort: „Wann nun Durchl. Fürſt
gnädigſter Fürſt und Herr, offt beſagter mein ſeel. Mann,
alß er ſeines Lebens Ende vermercket, bey Ew. Hochf.
Dhl. Supplicando eingekommen und umb ein Privilegium
dahin unterthänigſt gebetten, daß auch nach ſeinem Tode
nebſt meiner, keine andere Buchtruckerey alhier ſo lang
ich dieſelbe fortführen könte, aufgerichtet werden ſolte, Ew.
Hochf. Dhl. auch ſolches petitum genädigſt erhört, und in ao
1699 am 24. Julii Uns damit in Hochf. Milde begnadiget,
So ſchmerzet mich umb ſo viel do mehr, daß da ich nun
ſo lange Zeit unter Ew. Hochf. gnädigſten Protection,
mein Stücklein Brodt müheſam genoſſen, ich auch nun
mehro in das 60. Jahr meines Alters eingetretten, daß
der Offenbachiſche Calender=Drucker
Lau=
noy, ſich unter allerhand falſchen Vorſtellungen, und
etwann, weiß nicht wie, erlangter Patroni alhier, neben
mir eintringen, und mich umb meine wenige Nahrung
bringen will, zumahl, da dieſer Mann quer Feld über
kommet, der auch zu keinem Abendmahl gehet, und
des=
wegen auch nicht zum Tauf=Stein admittiret wird, und
bekanter maßen der Quackeriſchen, Enthuſiaſtiſchen und
Pietiſtiſchen Schwermerey, im höchſten Grad, nebſt ſeiner
Frauen ergeben iſt und dabey zu beſorgen ſtehet, daß in
Ew. Hochf. Dhl. Reſidenz und Landen durch ihn
derglei=
chen Geſchmeiß mit Macht wiederumb eingeführet werden
dörffte. Solchem nach nun gelanget an Ew. Hochf. Durchl.
mein demüthigſtes Bitten, in Anſehung 1. meine Truckerey
albereit 32 Jahr alhier erhalten und jederzeit, Ew. Hochf.
Dhl. Hofſtadt, und anderer corpora verſehn, 2. Ich große
Unglücksfälle und Kriegs=Preſſuren ausgeſtanden. 3. Ew.
Hochf. Dhl. mir ertheiltes gnädigſtes Privilegium in
Han=
den habe. 4. In dem Stande bin, die in etwas
ge=
ſchwächte Truckerey hinwiederumb herzuſtellen; dahingegen
5. der Launoy ein Quackeriſcher und Pietiſtiſcher
Schwer=
ner iſt, 6. Er das, auf Ihro Hochf. Dhl. Prinz Franz Ernſt
höchſtſeel. Abſterben, unter ſeinem Nahmen getruckte
Can=
tate, fälſchlich vor ſein Arbeit ausgegeben, da er es doch,
in Franckfort, aus Mangel habender Schrifften, bey dem
Buchtrucker Weymann verfertigen laſſen müſſen. Mithin
8. bey jeziger Ew. Hochf. Dhl. zu dero hohem Geburtstag
(den Sie Gott in allem Hochf. Seegen lange Jahr erleben
laſſen wolle) überreichten Carmine gratulatorio ſich wie
die Aeſopiſche Krähe, ebenfalls mit andern Federn
be=
ſpicket haben wird, Sie wollen gnädigſt geruhen, ermelten
Launoy mit ſeinen unziehmlichen Suchen ab= und zur
Ruhe zuweiſen, mich aber, und meinen jezigen Mann, bey
den Unß gnädigſt ertheilten, und auch ſo gar theils
cum-
onere beſizenden Privilegiis in Hochf. Gnaden zu
manute=
niren.”
Neben dem in dieſem Schreiben erwähnten
Buch=
drucker Launoy trat ebenfalls im Jahr 1717 als Konkurrent
der Haußmänniſchen Druckerei der Darmſtädter
Buchbin=
der Johann Chriſtoph Forter auf den Plan. Er
verkaufte nicht nur Geſangbücher, die von Haußmann
nicht verlegt waren, ſondern ſuchte zuſammen mit ſeinem
Schwager Kaſpar Klug, der Faktor in Haußmanns
Druckerei war, eine zweite Druckerei in Darmſtadt zu
etablieren, nachdem er vom Grafen von Erbach ein
Privi=
leg als „hochgräflich Erbachiſcher Hofbuchdrucker” erhalten
hatte. Wegen dieſes Unternehmens Forters, in dem
Haußmann einen Eingriff in ſein Privileg ſah, kam es zu
einem Prozeß. Er ward durch einen Vergleich beendigt.
Im April 1717 verkaufte Haußmann ſeine Druckerei nebſt
allen ihren Privilegien für 1820 fl. an Forter, der
hin=
wiederum die Druckerei an ſeinen Schwager Klug „
ver=
lieh”.
Johann Chriſtoph Forter, der nunmehrige
Beſitzer der Druckerei, war geborener Heſſen=Kaſſeler. Er
ſtammte von Sontra. Nachdem er in ſeinem Heimatsort
das Buchbindergewerbe erlernt hatte, ging er auf Reiſen.
Zuletzt war er von Oktober 1706 bis Auguſt 1707 in
Darmſtadt bei dem Buchbinder Sparſchneider in Stellung.
In Darmſtadt machte er ſich dann im September 1707
ſelb=
ſtändig; er ward Meiſter und Darmſtädter Bürger.
In dem Leben Forters trat im Jahr 1717, wie bereits
erwähnt, dadurch eine weſentliche Aenderung ein, daß der
Buchbinder zum Beſitzer einer bereits über 30 Jahre
be=
ſtehenden Druckerei und zum Verleger ward. Die
Druk=
kerei verpachtete er ſeinem Schwager Klug, der bald
nach=
her mit dem Titel eines „Hof= und Kanzleibuchdruckers”
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Nummer 297.
durch den Krieg zurückgeſtellt wurden oder deren
Aus=
führung erſt im Frühjahr geplant war. Eine
Berück=
ſichtigung der Bitte ſei dringend erwünſcht, um das
Handwerk vor dem Untergang zu bewahren und auch
die arbeitsloſen Gehilfen vor bitterer Not zu ſchützen.
(Siehe Anzeige.)
* Unbefugtes Sammeln von Liebesgaben. Unter
dem Vorwande, die Sachen durch ihren Vater nach
Oſt=
preußen zu ſchicken, ſammelt gegenwärtig ein junges
Mädchen (anſcheinend vom Lande) gebrauchte Kleider ein.
Es wird gewarnt, ihr etwas zu geben, da ſie dieſelben
nachweislich für ſich verwendet.
* Erbach i. Odw., 27. Okt. (Vaterländ iſcher
Abend.) Am 24. d. M. veranſtaltete der Graf zu
Er=
bach in der berühmten Hirſchgalerie des gräflichen
Reſi=
denzſchloſſes einen Vaterlandiſchen Abend zum Beſten
der Kriegsfürſorge. Der herrliche Raum war bis
auf den letzten Platz gefüllt. Den rezitatoriſchen Teil hatten
in dankenswerteſter Weiſe Ernſt Frhr. v. Wolzogen, der
zurzeit als Oberleutnant in dem hier formierten
Land=
ſturm=Erſatz=Bataillon ſteht, und Hans Wolf Frhr. v.
Wol=
zogen, den muſikaliſchen Teil die Großh. Hofopernſängerin
Franziska Callwey=Boruttau (Darmſtadt),
Kon=
zertſänger M. Troitzſch (Auerbach a. d. Bergſtr.) und
Kapellmeiſter Sautier vom Großh. Hoftheater
Darm=
ſtadt, übernommen. Die hervorragenden Darbietungen
waren von eindrucksvollſter Wirkung.
A Beerfelden, 26. Okt. (Vaterländiſche Feier.)
Die hieſigen Bewohner fanden ſich zu der geſtern abend
in der Turnhalle ſtattgehabten vaterländiſchen Feier ſehr
zahlreich ein. Nach einem vom Poſaunenchor
vorgetra=
genen Tonſtück und Gedichtvorträgen durch Knaben und
Mädchen bewillkommnete Herr Pfarrer Deggau die
Anweſenden und erklärte den Zweck des Zuſammenſeins.
Einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer und
Vaterland folgte unter Begleitung des Poſaunenchors der
gemeinſame Geſang des Liedes „Deutſchland, Dentſchland
über alles” Nach weiteren Gedicht= und Muſikvorträgen
hielt Herr Oberpfarrer Wahl einen Vortrag über:
„Die Vorgeſchichte des Krieges und die jetzige
Kriegs=
lage‟ Redner wußte ein feſſelndes Bild zu entwerfen
von den Zuſammenhängen der in Betracht kommenden
geſchichtlichen Ereigniſſe; immer wieder zeigte er, daß
die treibende Kraft zur Entwicklung der heutigen Lage die
Engländer waren. Lebhafter Beifall lohnte die
inter=
eſſanten Ausführungen. Herr Lehrer Lang ſprach über:
„Die Arbeit hinter der Front” und übte gerechte Kritik
an den ſogenannten Miesmachern, die alles beſſer wiſſen,
denen nichts genug iſt und die anderen die Laune
ver=
derben wollen. Nach weiteren Muſikvorträgen und dem
Verleſen von zwei Feldpoſtbriefen ſchloß Herr Pfarrer
Deggau den ſehr hübſch verlaufenen Abend.
Groß=Gerau, 26. Okt. (Höchſtpreiſe.) Das Großh.
Kreisamt Groß=Gerau ſetzte für den Kreis Groß=Gerau
folgende Höchſtpreiſe feſt: Roggenbrot, 4 Pfund: 56
Pfennig, Roggenbrot, 5 Pfund: 70 Pfg. Die
Höchſt=
preiſe für Speiſekartoffeln wurden wie folgt
feſt=
geſetzt: Für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln der
Doppel=
zentner 6 Mark, für geringere Ware der Doppelzentner 5
Mark. Bei freier Lieferung in den Aufbewahrungsraum
des Käufers und bei Verkauf auf den Wochenmärkten eine
Mark mehr.
Büttelborn, 26. Okt. (
Gedächtnisgottes=
dienſt.) Nachdem bereits ein Gedächtnisgottesdienſt für
die gefallenen Krieger Wilhelm Kreim und Daniel
Friedmann ſtattgefunden hatte, wurde geſtern ein
ſol=
cher für die inzwiſchen gefallenen Kämpfer Valentin
Schil=
ling, Philipp Bopp und Jakob Bott abgehalten.
Goddelau, 26. Okt. (Mißhandlung.) Auf dem
benachbarten Bensheimer Hof gerieten zwei Arbeiter in
Streit. Hierbei brachte der Taglöhner Joſeph Bilawsky
aus Outy, Ruſſ=Polen, ſeinem Mitarbeiter Peter Maſur
mit einer Rübengabel Wunden am Kopfe und linken Arm
bei. Der Täter wurde in Unterſuchungshaft abgeführt.
Offenbach, 26. Okt. (Im Main ertrunken.) Am
Samstag nachmittag gegen 4 Uhr fiel der in Offenbach
wohnhafte, etwa 60 Jahre alte Schiffer Franz Joſef
Hummel in der Nähe von Rumpenheim, als er einen
Sandſchelch ans Land bringen wollte, in den Main und
ertrank. Obwohl ſofort Hilfe zur Stelle war und
Wie=
derbelebungsverſuche vorgenommen wurden, konnte der
herbeigerufene Arzt nur den bereits eingetretenen Tod
feſt=
ſtellen.
Alzey, 26. Okt. (Die Höchſtpreiſe für
Kar=
toffeln) wurden nach einer Bekanntmachung des Großh.
Kreisamts für den Kreis Alzey auf 6 reſp. 5 Mark für
den Doppelzentner feſtgeſetzt.
Kunſtnotizen.
Aeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
Heute zeigt die neueſte Kriegs=Chronik unſere
Verbünde=
ten vor Lemberg. Als Hauptſchlager kommt das Drama
in 3 Akten „Frau Satan” zur Vorführung. Es iſt der
Roman einer Abenteurerin, äußerſt ſpannend und geſchickt
aufgebaut, und hat ſich das Reſidenz=Theater das
allei=
nige Aufführungsrecht geſichert. Der Henny=Porten=Film
„Ein Ueberfall in Feindesland” wird auf vielſeitigen
Wunſch als Einlage noch bis einſchließlich Freitag
vor=
geführt, während das Beiprogramm ab heute auch
voll=
ſtändig neu iſt. „Das Volk ſteht auf” betitelt ſich das
Kunſtwerk, welches ab Samstag zur Vorführung gelangt.
Es ſei jetzt ſchon auf dieſen gewaltigen Sechsakter:
auf=
merkſam gemacht. Die Handlung iſt dem Kriege 1806—13
entnommen, aus der Zeit von Deutſchlands Erniedrigung
und Auferſtehung, bis zum Abſchluß der Völkerſchlacht bei
Leipzig.
— Eberſtadt, 26. Okt. (Arbeiterjubiläum.)
Anläßlich ihrer 25jährigen treuen Dienſte hat die Firma
Gebrüder Bickelhaupt ihren Arbeitern, dem
Setzer=
faktor Ludwig Knies, dem Vorarbeiter Peter Brandt
und der Vorarbeiterin Barbara Bär in einer dem
Ernſt der Zeit würdigen, ſchlichten Feier eine
Ehren=
urkunde und je einen größeren Geldbetrag überreicht.
Gernsheim, 27. Okt. (Das Städtiſche
Elektri=
zitätswerk) ſchließt ſein Geſchäftsjahr 1913/14 mit
einem Reingewinn von 8439,65 Mark ab. Für Verzinſung
und Kapitaltilgung wurden 10 240,80 Mark verwandt.
Der Betrieb war im abgelaufenen Jahre außerordentlich
günſtig und es kamen keine Betriebsſtörungen vor.
Nieder=Modau, 27. Okt. (Milchfälſchung.) Der
Milchhändler Heinrich Funk II. von Nieder=Modau iſt
ſchon wegen Milchpantſcherei vorbeſtraft. Er hat nun
wie=
der einmal einem Darmſtädter Reſtaurateur gewäſſerte
Milch geliefert, die der Sachverſtändige nicht als Milch,
ſondern nur als gemiſchtes Waſſer bezeichnete. Die
„Milch” war entrahmt und ihr ein Waſſerzuſatz von 67
Prozent zugeſetzt. Das Darmſtädter Schöffengericht
ver=
urteilte Funk zu 6 Wochen Gefängnis und ſeinen 20 Jahre
alten Sohn zu 40 Mark Geldſtrafe. Das Urteil wird auf
Koſten der Angeklagten in zwei Darmſtädter Zeitungen
veröffentlicht.
* Roxheim, 26. Okt. (Lebensretter.) Der
Ar=
beiter Michael Walter, der ſchon 15 Perſonen das Leben
gerettet hat, vollbrachte abermals eine großartige
Ret=
tungstat. Der 55 Jahre alte Arbeiter Friedrich Reiß
ſtürzte in den Altrhein. Auf ſeine Hilferufe eilte die
Fähr=
frau herbei, konnte ihn aber wegen ſeiner Schwere
nicht retten. Darauf rief dieſe um Hilfe und Walter
ſprang aus dem Bette und zog Reiß aus dem naſſen
Element.
Lindenfels, 26. Okt. (Die reiche Eichelernte)
bietet der hieſigen Bevölkerung einen lohnenden
Ver=
dienſt. Die Eicheln werden geleſen und zum Preiſe von
1,80 Mk. für den Zentner aufgekauft. Ein hieſiger
Auf=
käufer hat in den letzten Tagen fünf Waggons Eicheln
verladen. — Der Krieg hat bis jetzt in hieſiger
Ge=
meinde drei Tote gefordert. Dazu kommen noch etwa
30 Verwundete.
Reich und Ausland.
Frankfurt a. M., 27. Okt. (Eine
Militärvor=
bereitungsanſtalt.) Das Generalkommando des
11. Armeekorps gibt bekannt, daß am 1. November eine
Militär=Vorbereitungsanſtalt in Jena
er=
öffnet wird und daß Freiwillige ſich bei den
Bezirkskom=
mandos wegen des Eintritts in die Anſtalt anmelden
können. Nähere Bedingungen ſind bei allen
Bezirkskom=
mandos zu erfahren.
Hohenheim, 27. Okt. (Ein ſtarkes Nahbeben)
wurde heute vormittag gegen ½11 Uhr von den
Inſtru=
menten der Erdbebenwarte aufgezeichnet, deſſen Herd
er=
heblich näher als beim geſtrigen, nämlich in etwa 120
Kilometer Entfernung, liegt. In Stuttgart wurden
dieſes Erdbeben laut Mitteilung von Beamten des
Tele=
phonamtes verſpürt. Die genaue Zeit des erſten
Ein=
ſatzes iſt 10 Uhr 23 Minuten 26 Sekunden; die größten
Ausſchläge erfolgten um 10 Uhr 24 Minuten 20 Sekunden.
Das Erdbeben von geſtern hatte ſeinen Herd, wie
in=
zwiſchen durch Zeitungsnachrichten feſtgeſtellt iſt, in
Oberitalien in der Gegend von Turin. Ein
ſchwä=
cheres Nahbeben von demſelben Herd wurde vergangene
Nacht von 2 Uhr 13 Minuten 6 Sekunden ab aufgezeichnet.
Handel und Verkehr.
H. K. Die Ausfuhr von Kleie und
Oel=
kuchen nach Deutſchland aus Oeſterreich=
Ungarn iſt freigegeben worden. Die Großherzogliche
Handelskammer Darmſtadt iſt in der Lage, nähere
Mit=
teilungen hierüber an Intereſſentenkreiſe gelangen zu
laſſen. Bei der Ausfuhr von Gütern iſt es
empfeh=
lenswert, von nachſtehenden
Erleichterungsmög=
lichkeiten Gebrauch zu machen, damit die mit der
Vor=
führung, dem Oeffnen, Aus= und Einpacken der
Sendun=
gen verbundenen Unannehmlichkeiten vermieden, werden:
Es kann einzelnen Ausfuhrhäuſern, die ins Handelsregiſter
eingetragen ſind und das Vertrauen der Zollbehörde
ge=
nießen, unter beſtimmten Bedingungen die Befreiung von
der beſonderen Beſchau ihrer Güter durch Erteilung eines
Erlaubnisſcheins zugeſtanden werden. Weiter können die
Verſender ihre Auslandsſtückgüter durch die am
Verſand=
orte oder in deſſen Nähe befindlichen Zollämter beſichtigen
laſſen und darauf Abfertigung mit Begleitſchein I
unter Zollverſchluß auf das Grenzzollamt beantragen. In
dieſem Falle würde die Beſchau an der Grenze
unter=
bleiben, was namentlich für ſolche Waren von Wert wäre,
die eine beſonders ſorgfältige und ſachgemäße Verpackung,
erfordern.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 20. bis 26. Oktober 1914.
Auch in der abgelaufenen Berichtswoche war die
Marktlage von der bevorſtehenden Einführung von
Höchſt=
preiſen beeinflußt. Wie verlautet, hat der Bundesrat am
etzten Freitag und Samstag über dieſe Maßnahmen
be=
raten, doch hat eine Beſchlußfaſſung noch nicht
ſtattgefun=
den. Es ſoll nunmehr eine Vorlage über die im
Inter=
eſſe der Volksernährung zu treffenden Maßnahmen
aus=
gearbeitet und demnächſt dem Bundesrat vorgelegt
wer=
den. Alle Schichten der Bevölkerung würden es jedenfalls
auf das Dankbarſte begrüßen, wenn der Bundesrat
ſobald=
wie möglich mit kräftiger Hand der weiteren Spekulation
Einhalt tun wollte, da mit jedem Tag weiterer
Verzöge=
rung die Schwierigkeiten der Einführung von
Höchſt=
preiſen wachſen. Es muß nach wie vor das Beſtreben
blei=
ben, bei der Normierung der Höchſtpreiſe neben dem
Ge=
ſichtspunkte der Spekulationsbeteiligung den
Schwerpunkt=
der Brotnahrung während des Krieges für die breite Maſſe
der Bevölkerung auf den Roggen zu legen. Mit Rückſicht
hierauf wäre zu empfehlen, mit dem Roggenpreis nicht
über 225 Mark für Berlin hinauszugehen, wobei die
Preiſe öſtlich von Berlin nach unten und weſtlich und ſüd=
begnadet ward und Pächter bis zu ſeinem im Jahr 1736.
erfolgten Tode verblieb. Das Verlagsgeſchäft
behielt Forter bei und baute es in den
näch=
ſten Jahren derart aus, daß aus Klugs
Preſſe eine ganze Fülle von Schriften auf
den Büchermarkt kam. Es iſt hier nicht der Ort,
auf die Erzeugniſſe des Forterſchen Verlags einzugehen.
Ich werde das an anderer Stelle tun. Nur möchte ich
bemerken, daß es eine irrige Annahme iſt, wenn man
meint, Forters Verlag habe ſich im Weſentlichen in der
Herausgabe von Neuen Teſtamenten, Geſang= und
Sprüchbüchern erſchöpft, auf die er Haußmanns Privileg
miterworben hatte. Er hat neben den mannigfachen
Aus=
gaben dieſer Schriften viel drucken laſſen und verlegt,
dar=
unter auch Werke von bedeutendem Umfang. Er iſt der
eigentliche Begründer des Verlags der
Firma.
Die im April 1717 eröffnete Buchdruckerei fand ihr
Heim in einer Mietwohnung, in der ſie ſicher bis zu Klugs
Tod (1736), wahrſcheinlich aber noch länger verblieb. Als
Hausherr wird 1717 und noch 1733 „Herr Ritter” genannt,
der für die zur Verfügung geſtellten Räume über ein
Jahr=
zehnt lang jährlich 46 fl. Miete erhielt. Von 1732 an
empfängt „Herr Ritter” jährlich nur 40 fl. Miete; 1734
er=
ſcheint als Empfänger der Miete „Herr Würtz”. Forter
ſelbſt wohnte anfänglich in des „Antonius Haaſen Haus
in der unteren Stube‟. Er blieb in dieſer Mietwohnung
bis in den Mai 1718. Dann ſiedelte der inzwiſchen zum
Verleger gewordene Buchbinder in ſein eignes Heim über.
Die Lage dieſes Hauſes, in dem Forter bis zu ſeinem
Tode wohnte, wird uns aus einem Eintrag klar, den er
im Jahr 1718 ſeinem Tagebuch einverleibte. Er ſchreibt
da: „Anno 1718 den 19. May ſind wir in die Ochſengaſſe
in unſer von Johannes Francken erkauftes Haus
gezo=
gen, vor welches wier baares Geld geben haben
zwey=
taußent und fünfzig Gülten, als nehmlich mein H.
Schwa=
ger Samuel Winckler hat es die Helfte mit kauft. Der
liebe Gott wolle ſegnen unſern Eingang und Ausgang,
unſer thun und laſſen, unſer leben und ſterben. Ja Herr
wo du uns ſegneſt an Geiſt, Leib und Seel, ſo ſind wir
ge=
ſegnet. Ach Gott thue es um Jeſu Chriſti willen und um
deiner Liebe willen. Amen, Amen, Amen!”
Das Bild Forters wäre nicht vollſtändig, wenn nicht
noch zweierlei erwähnt würde. Zum erſten, daß er in
Darmſtadt hohes Anſehen genoß. Er war lange Jahre
Mitglied des Rates und bekleidete mehrere Ehrenämter.
Zum zweiten, daß er ein Mann war, der Gott im
Her=
zen trug und das Herz auf dem rechten Fleck hatte.
Letz=
teres geht aus einem Schreiben hervor, das er, um den
gedrückten Darmſtädter Buchbinderſtand gegen mit
Bü=
chern handelnde Geiſtliche zu ſchützen, an einen
Darm=
ſtädter Pfarrer abſandte.
4.
Da Forter keinen Sohn hatte, war es ihm ein ernſtes
Anliegen, dafür zu ſorgen, daß der Verlag beneben den
Privilegien ſeinem Hauſe nicht verloren gehe. Den beſten
Weg zur Erfüllung dieſes Wunſches fand er darin, daß
er ſuchte, ſeine älteſte Tochter einem ehrlichen
Buchdrucker=
geſellen zum Weibe zu geben. Nach dieſem Geſellen
mußte er namentlich von dem Zeitpunkt an Umſchau
hal=
ten, wo Klugs Pachtvertrag durch deſſen Tod zu Ende
gegangen war (1736). Denn jetzt mußte er die Druckerei
in eigne Regie nehmen, von der er nichts verſtand, und
dazu einen Faktor ſchwerlich lohnen. Im Jahr 1737 war
Forter ſo glücklich, beſagten ehrlichen Geſellen und
künf=
tigen Schwiegerſohn gefunden zu haben. Er verlobete
ihm ſeine Tochter und richtete gleichzeitig ein Bittgeſuch
an den Landgrafen, in dem er um Verleihung des Titels
„Hof= und Kanzleibuchdrucker” an den Schwiegerſohn
nachſuchte. Er ſchreibt darin: „Nachdem der hießige Hof=
und Canzleybuchdrucker (Klug) Todes verblichen und
ſeine hinterlaſſene alte 67jährige Frau der Sache nicht
ge=
wachſen, ſo habe die Druckerey von derſelben wiederum
übernommen, weillen ſie mir ohnedem noch ein Ziemliches
am Kaufſchilling verhaft geweßen, habe auch deswegen
mir Mühe gegeben, einen düchtigen Menſchen anzuſchafen,
welcher bereits nun 6 Wochen alhier der Druckerey
vorge=
ſtanden, ſo bereits 15 Jahr lang in der Fremde in
be=
rühmten Druckereyen gearbeit, dahero ein wohl
erfahre=
ner Setzer iſt, welchem ſodan meine Dochter verſprochen,
und ihm die Druckerey wieder überlaſſen. Als gelanget
meine und meines zukünftigen Dochtermans Gottfried
Eulauw gebürdich von Röda 3 Stunden von Leypzig
unterthänigſte gehorſamſte Bitte an Ihro hochfürſchtlich
Durchlaucht, dieſelben wollen gnädigſt geruhen, ihme zu
dero Hof= und Canzleybuchdruckern gnädigſt anzunehmen
und ihm deswegen ein gnädigſtes Decret angedeyen zu
laſſen. Es wird derſelbe, ſo Gott Geſundheit verleyht,
jedermänniglich mit düchtiger Arbeit verſehen.” Auf dies
Geſuch lief die Antwort ein: „Nachdem Wir den
Buch=
drucker Gottfried Henrich Eylau auf beygebrachte gute
Zeugnuſſe und von ihm ſelbſt abgelegte Proben ſeiner
Ge=
ſchicklichkeit zu Unſerm Hof= und Canzley=Buchdrucker
gnä=
digſt beſtellet und angenommen haben, ſo iſt ſich hiernach
unterthänigſt zu achten. Darmſtadt, den 25. Februarii
1737½.
An Klugs Stelle war als Drucker nunmehr Eylau
ge=
treten. Forter behielt noch eine Zeitlang den Verlag, dann
kam auch dieſer in den Beſitz Eylaus. Gottfried
Hein=
rich Eylau war am 18. Mai 1698 „in der Stadt Rötha=
3 Stund von Leipzig” als Sohn des Kirchners und
Glöckners Andreas Eylau und der Maria geborenen Fleck
geboren. Am 21. März 1737 trat er in die Ehe mit
Maria Juliana Forterin, des Darmſtädter
Ratsverwandten und Buchbinders älteſten Tochter, die
damals im 23. Lebensjahr ſtand. Dieſe Ehe wurde im
Jahr 1745 durch den am 13. Dezember erfolgten Tod der=
Frau gelöſt. Am 17. Mai 1746 ging Eylau ſeine zweite
Ehe ein mit Suſanna Magdalena, Tochter des
fürſtlichen Hoftrompeters und Kammermuſikus
Hiero=
nymus Ritter. Aus ſeiner erſten Ehe hatte Eylau
fünf Kinder, von denen vier im jugendlichen Alter ſtarben
und nur eines leben blieb: Maria Juliana, geboren
am 25. November 1743.
Das wichtigſte Ereignis, das in die Zeit, da Eylau
Inhaber der Firma war, fällt, iſt unſtreitig die Errichtung
der erſten Darmſtädter Zeitung, des heutigen „
Darm=
ſtädter Tagblatts”. Eylau begründete
da=
durch den Zuſammenhang ſeiner Druckerei
mit der Tagespreſſe. Bereits 1736 hatte Forter
um die Erlaubnis, in Darmſtadt „ein Blättgen” errichten
zu dürfen, nachgeſucht, ohne damit Erfolg zu haben. 1738
griff er das Projekt aufs neue auf und erreichte auch
ſo=
viel, daß ihm von der Regierung aufgegeben ward, „daß
er von ſeinem Vorhaben einmal eine Woche die Probe
machen und ſolche zu Hochfürſtlicher Regierung einſchicken
Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Seite 5.
lich nach oben abzuſtufen ſein würden. Dagegen wäre
dringend zu wünſchen, den Höchſtpreis für Weizen
minde=
ſtens 50 Mark höher zu bemeſſen, um den Weizenkonſum
rnöglichſt einzuſchränken. Gleichzeitig wären noch
Maß=
nahmen zu treffen, um die Verfütterung von Brotgetreide
ganz zu verhindern. — Bei der Knappheit des Angebots
und der Notwendigkeit, den laufenden Bedarf zu decken,
machte die Aufwärtsbewegung der Getreidepreiſe in den
erſten Tagen der Berichtswoche weitere ſcharfe Fortſchritte.
In Berlin erreichte Weizen am Mittwoch mit 271 Mark
ſeinen höchſten Stand, Roggen, für den namentlich die
öſtlichen Mühlen höhere Preiſe bewilligten, wurde auf 238
Mark hinaufgetrieben, während Hafer auf 226—236 Mark
anzog. Auch Gerſte war feſt und erzielte 5—6 Mark höhere
Preiſe. Um die Mitte der Woche erfolgte jedoch ein
ſchar=
fer Umſchwung. Je näher der Tag heranrückte, der die
Verordnung betr. der Höchſtpreiſe bringen ſollte, deſto mehr
zogen ſich die Käufer zurück, bis das Geſchäft endlich
voll=
ſtändig ins Stocken kam und Weizen und Roggen bis 10
Mark gegen den höchſten Stand einbüßten, während Hafer
um zirka 6 Mark zurückging. Als jedoch am Samstag die
erwartete Verordnung ausblieb, begann ſich zu den
ge=
drückten Preiſen wieder einiges Geſchäft zu entwickeln.
Zum Schluß waren die Forderungen wieder etwas höher
gehalten: für Weizen wurden Preiſe von 263—265 Mark,
für Roggen von 231—233 Mark genannt, aber nicht
motiert. Auch für Gerſte und Hafer wurden zuletzt
wie=
der etwas höhere Forderungen bewilligt. Es ſtellten ſich
die Preiſe für inländiſches Getreide am letzten Marktage
in Mark per 1000 Kilogramm wie folgt:
Weizen Roggen Gerſte Hafer
Berlin
244-255 221-230
Königsberg 235-250
217
208-212
257
Danzig .
220 240-245 214
Stettin . . 250-256 218-220
212-218
Poſen . . 257-260 223-225 220-235 200-208
Breslau
250-255 230-235 225-235 207-212
257
Roſtock .
223-226 245 208-212
Hamburg . 265-267 235-237 252-254 227-229
260
Kiel
238
255
220
Magdeburg 250-260 229-234 245-253 222-228
Leipzig .
254-262 234-239 240-250 214-222
Cöln .
243-245
235-237
Frankfurt M. 272½-277½ 242½-247½ 240-245 234-236
Mannheim 284-291½ 244-251½ 245-255 235-245
München 292-303 248-254 240-252 228-234
— Frankfurt a. M., 26. Okt. Viehhof=
Marktbericht. Auftrieb: Rinder 1150 (Ochſen 346,
Bullen 35, Kühe 769), Kälber 181, Schafe 80, Schweine
2139. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht (
Schlacht=
gewicht) in Mark: Ochſen: a) 51—56 (93—97), b) 46—50
(83—90), c) 43—45 (79—83). Bullen: a) 46—48 (76—78),
b) 40—44 (70—75). Kühe: a) 46—49 (83—88), b) 38—44
((73—85), c) 40—44 (74—82), d) 33—35 (64—70), e) 24—27
(55—61). Kälber: a) 50—53 (85—90), b) 46—50 (78—85).
Schafe: 41 (90). Schweine: a) 59—62 (76—78), b)
58½—60 (74—76), c) 60—62½ (76—78). Marktverlauf:
Ochſen langſam, ſonſt rege, Kälber gedrückt, Schafe ruhig,
Schweine gedrückt, Ochſen und Schweine Ueberſtand.
Kartoffel: Im Großen 6½—7, im Kleinen 8—9.
Vermiſchtes.
Die Erhaltung volkstümlicher
Ge=
bräuche. Man ſchreibt uns: Der Eifer, für die großen
Wohltätigkeitsunternehmungen von
mög=
lichſt vielen Seiten Geldmittel zu erhalten, hat zu
aller=
hand Maßnahmen geführt, die ſich mehr oder weniger
be=
währt haben. Leider ſind dabei auch Mißgriffe gemacht
worden. Man hat, freilich ohne es zu wollen, im Intereſſe
der guten Sache, einigen Berufsgruppen Schaden
zugefügt und iſt drauf und dran, zwei gerade jetzt ſehr
not=
leidende Erwerbszweige, die Gärtnerei und den
Blumenhandel, empfindlich zu treffen, indem man
gegen einen volkstümlichen Gebrauch zugunſten der
Spen=
den für das Rote Kreuz uſw. arbeitet. Zu Allerheiligen
iſt es nämlich bei unſeren katholiſchen, zum Totenſonntag
bei unſeren evangeliſchen Mitbürgern eine liebe und
über=
lieferte Sitte, die Gräber der teuren Verſtorbenen reich zu
ſchmücken. Für dieſen Grabſchmuck haben die Gärtner,
die Blumengeſchäfte, die Lieferanten von Kranzmaterial
und Arbeitszutaten Vorſorge getroffen; ſie haben ſich
die=
ſem alljährlich wiederkehrenden Bedarf angepaßt und
rechnen mit der daraus fließenden Einnahme als einer der
unentbehrlichſten im ganzen Jahre. Was würde werden,
wenn jetzt mit einem Male eine große öffentliche
Beweg=
ung gegen dieſen Grabſchmuck einſetzen würde, zugunſten
des Roten Kreuzes uſw.? Würde damit nicht die letzte
Hoffnung manch kleinen Gärtners, manches
Blumen=
geſchäftes ſchwinden, deren Umſatz in den letzten ſchweren
Kriegsmonaten noch nicht die Unkoſten deckte? Wer wollte
es angeſichts dieſer ſchlimmen Folgen wagen, gegen den
Grabſchmuck zu Allerheiligen und zum Totenſonntag
zu=
gunſten einiger Geldſpenden für die Wohltätigkeit zu
wir=
ken, wenn dadurch die Not der einen vergrößert wird, um
den anderen zu helfen? Wer geben will und geben kann,
kann dies auch tun, ohne eine andere Ausgabe zu
unter=
laſſen. Deshalb, Mitbürger, ſpendet aus gutem Herzen
für das Rote Kreuz und die Nationalſtiftung ſo viel als
die Mittel erlauben, aber ſchmückt nach altem Brauche auch
diesmal die Gräber eurer lieben Toten.
— Der verdeutſchte Zirkus! Der Zirkus
Charles” änderte ſeine bisherige Firma in „Zirkus
Krone” dem Namen des Direktors und Eigentümers
des Unternehmens. Der vormalige Zirkus „Charles” der
ein urdeutſches Unternehmen iſt, trug dieſe Firma nach dem
Decknamen des Direktors, mit welchem ſich dieſer in ſeiner
Jugend ſchon in Frankreich und Belgien als
hervorragen=
der Löwenbändiger einen guten Ruf erworben hatte.
Literariſches.
— Kriegskarte Nr. 12: Flemmings Karte für das
türkiſche Intereſſengebiet und die Grenzgebiete mit
Ruß=
land, Balkanſtaaten, Großbritannien, Italien und Perſien.
Maßſtab 1:10 Mill. Preis Mk. 1.— Der ſtattlichen Reihe
von Karten für die Schauplätze der einzelnen politiſchen
Vorgänge iſt ſeitens der Firma Carl Flemming, A. G.,
Berlin u. Glogau, nun auch ein weiteres Blatt hinzugefügt
worden: Eine Karte für das türkiſche Intereſſengebiet.
Die Karte zerfällt in 4 Teile: 1. eine Ueberſicht über die
geſamten hier in Betracht kommenden Ländergebiete.
2. Karte des Schwarzen Meeres mit der angrenzenden
Türkei, Rußland, Rumänien und Bulgarien. 3. Karte
von Aegypten, dem Roten Meer, Paläſtina, Arabien,
Perſien und der angrenzenden Türkei. 4. Karte des
Aegäiſchen Meeres, Vosporus, Marmara=Meer und
Dardanellen mit der angrenzenden Türkei und
Griechen=
land und 5. Spezialkartons der Straße der Dardanellen,
des Bosporus und von Konſtantinopel
— Von der im Verlag von Julius Hoffmmann in
Stuttgart erſcheinenden Kriegschronik „Der
Völker=
krieg” liegen zwei weitere Hefte vor. Die geſchickte
Anordnung und Gruppierung des Stoffes bewährt ſich
erſt recht bei der Schilderung der Kämpfe und Schlachten
von denen die vorliegenden Hefte u. a. die Einnahme
von Lüttich und die Schlachten bei Mülhauſen, Lagarde
und Schirmeck bringen. Die Schlachtenbilder ſind wie
kunſtvolle Teppiche aus Briefen und Berichten von
Augen=
zeugen zuſammengewoben. Das Unternehmen kann
je=
dem, der eine gediegene Chronik dieſer gewaltigen Zeit
beſitzen will, warm empfohlen werden. Vorläufig
wer=
den 20 Hefte zum Preiſe von je 30 Pfennig erſcheinen.
— Die Ernährung der Millionenheere, wie
kann die Truppe dabei weſentlich mithelfen. Von
Gene=
ralmajor a. D. Laymann, 2 Auflage. (Verlag Gerhard
Stalling in Oldenburg i. Gr. Preis 80 Pfg.). Prinz
Oskar von Preußen hat dem Büchlein die Worte mit auf
den Weg gegeben: Ich halte dieſes kurz, klar und ſehr
praktiſch abgefaßte Buch für beſonders geeignet, in der
jetzigen Zeit in der Armee verbreitet zu werden.‟ Der
die Mannſchaften beſonders intereſſierende 5. Teil iſt als
kleines Extraheftchen zu haben und führt den
verheißungs=
vollen Titel „Feldkochbuch” ein praktiſcher Ratgeber für
die Mannſchaften (Verlag Gerhard Stalling in Oldenburg
i. Gr. Preis 20 Pfg.
— Am 1. Juli ſind die neuen Beſtimmungen der auf
Grund des Poſtſcheckgeſetzes vom 26. März 1914
erlaſſenen Poſtſcheckordnung vom 22. Mai 1914 in Kraft
getreten. Wer ſich über alles nähere unterrichten will,
dem ſei der Bezug der ſoeben im Verlage von Max Galle
in Berlin 17, Stralauer Allee 37, erſchienenen Ausgabe
der Poſtſcheckordnung empfohlen. Die in Papier und
Druck ſaubere Ausgabe enthält außerdem die
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen ſowie die einſchlägigen Paragraphen
der Poſtordnung und koſtet 60 Pfg.
Von den
Kriegsſchau=
plätzen.
Im Weſten.
*Großes Hauptquartier, 27. Okt. (W. T. B.
Amtlich.) Mitteilung der oberſten Heeresleitung: Die
Kämpfe am Yſer=Ypreskanal=Abſchnitt bei
Ypres und ſüdweſtlich Lille werden mit gleicher
Hart=
näckigkeit fortgeſetzt. Die deutſchen Truppen haben
auch geſtern Fortſchritte gemacht.
Auf dem übrigen Teil der Kampffront im Weſten
haben ſich weſentliche Ereigniſſe nicht zugetragen.
Im Oſten.
Weſtlich Auguſtow iſt der Angriff der Deutſchen im
langſamen Fortſchreiten. Südweſtlich von
Warſchau ſind alle Angriffe ſtarker ruſſiſcher Kräfte
on unſeren Truppen zurückgewieſen worden. Nördlich
Iwangorod haben neue ruſſiſche Armeekorps die
Weichſel überſchritten.
* Wien, 27. Okt., mittags. (Amtlich.) Die Situation
in Mittelgalizien iſt unverändert. Südweſtlich von
Iwangorod ſtehen unſere bravourös fechtenden Korps,
von welchen eines allein 10000 Gefangene machte,
im Kampfe gegen überlegene Kräfte.
* Wien, 27. Okt. Der geſtrige Bericht des deutſchen
Generalſtabes über die Kriegslage an der Nordſee
macht hier einen ſehr günſtigen Eindruck, da er
von dem offenſichtlichen Fortſchreiten des
deut=
ſchen Angriffes Kunde gibt und einen entſcheidenden
Erfolg auf dieſem Teil des weſtlichen Kriegsſchauplatzes
in nicht langer Zeit erwarten läßt. Beſonders freudig
begrüßt werde die Meldung, daß ſich die engliſche
Flotte vor den deutſchen Geſchützen ſchweren Kalibers
zurückziehen mußte. Die Blätter heben dieſe Tatſache
als außerordentlich wichtig in militäriſcher und politiſcher
Beziehung hervor. Aus dieſem Anlaß wird im
allgemei=
nen das Eingreifen der Flotte von großer Stärke in die
Operationen der Landarmeen als eines der
intereſſante=
ſten Ereigniſſe in dem gegenwärtigen Völkerringen
be=
zeichnet und von den Blättern eingehend gewürdigt.
* Rotterdam, 27. Okt. Der Nieuwe
Rotterdam=
ſche Courant berichtet aus Oſtburg vom 26. Oktober: Die
heftige Kanonade in der Richtung von Oſtende iſt
ſei geſtern nachmittag nicht mehr gehört worden.
Die franzöſiſchen Berichte.
* Paris, 27. Okt. Die amtliche Pariſer Mitteilung
vom 26. Oktober 3,25 Uhr nachm., ſagt: Am Sonntag hielt
ſich unſere Front auf der Hauptlinie Nieuport-
Dixmui=
den. Die deutſchen Streitkräfte, welche die Yſer
zwiſchen dieſen beiden Städten überſchritten haben,
konnten nicht weiter vordringen. Sie hielt ſich ferner in
der Gegend zwiſchen Ypern und Roulers, zwiſchen
Armen=
tiéres und Lille, weſtlich von La Baſſée und Lens und
öſtlich von Arras. Dieſe Linie verlängert ſich nach Süden
durch die bereits in den Communiqués angegebene. Der
Feind ſcheint in den letzten Tagen beträchtliche Verluſte
erlitten zu haben. — In der amtlichen Mitteilung vom
25. Okt., abends 11 Uhr, heißt es: In Belgien wird
Nieuportheftigbeſchoſſen. Der Verſuch der
Deutſchen, auf der Front Nieuport-Dixmuiden
vorzuſtoßen, dauert fort, ohne daß er nach den
letzten Nachrichten zu einem Ergebnis geführt zu haben
ſcheint. Die ganze Front zwiſchen La Baſſée und der
Somme iſt ebenfalls Gegenſtand heftiger Nachtangriffe,
die alle zurückgeſchlagen wurden. Von dem Reſt der Front
iſt nichts zu melden. (Dieſe Berichte geſtehen verſchämt
ſolle‟ Als Modell ſollte ihm dabei das „Hanauer
Blätt=
gen” dienen. Forter kam dieſem Erſuchen nach und erhielt
daraufhin am 24. Oktober 1738 zu ſeinem „vorhabenden
Unternehmen” die Konzeſſion. Freilich kam der Plan
Forters nicht zur Ausführung. Ehe er mit den
Druck=
vorbereitungen zu Ende war, „verfiel er Todes” Sein
Unternehmen war damit vorläufig erledigt. Nach Forters
Tod bemühte ſich ein gewiſſer Notarius Seipp, das
Forterſche Projekt an ſich zu reißen, hatte aber keinen
Er=
folg. Dann griff Eylau die Angelegenheit auf. Am 16.
Juli 1739 reichte er bei der Regierung ein Promemoria
ein, in dem er darlegte, wie er ſich die Herausgabe des
„Darmſtadtiſchen Frag= und Anzeigungsblättgens” denke.
Das Promemoria ward genehmigt und das Blatt begann
bald nachher zu erſcheinen.
5.
Eylau hatte, wie bereits erwähnt ward, nur eine
Tochter, keinen Sohn. Da auch er wie ſein
Schwieger=
vater Forter daran hing, daß das Geſchäft der Familie
erhalten blieb, lenkte er ſeine Gedanken, die Zukunft ſeiner
Jungfer betreffend, in derſelben Richtung wie der
Schwie=
gervater Forter mit Eylaus Frau getan hatte. Er hatte,
wie er gelegentlich an den Landgrafen Ludwig VIII.
berichtet, die Abſicht, „ſein einiges Kind, wann ſolches nach
dem Willen das Leben behalten und ſeine mannbare Jahre
erhalten ſolle, an einen ehrlichen und verſtändigen
Buch=
drucker=Geſellen mittelſt Uebergebung ſeiner Profeſſion zu
verheurathen‟. Die Erfüllung dieſes Wunſches erlebte
Eylau allerdings nicht. Er ſtarb im Jahr 1762, ohne
dieſen „ehrlichen und verſtändigen Buchdruckergeſellen”
gefunden zu haben. Vorerſt führte Eylaus Witwe mit
Hilfe eines Faktors das Geſchäft weiter. 1764 kam dann
dadurch wieder ein Mann ins Haus, daß der Geheime
Kanzleiſekretär Johann Georg Wittich ſich mit
Eylaus einziger Tochter Maria Juliana am 12. Juni
dieſes Jahres verheiratete.
Johann Georg Wittich ſtammte aus einer zu ſeiner
Zeit weitverbreiteten heſſiſchen Familie, die in Georg
Stöhrling, „den man Wittich nennt” ihren älteſten
bekannten Stammvater ſieht. Georg Stöhrling, der im
erſten Viertel des 16. Jahrhunderts zu Hersfeld geboren
war, ging zum Militär, von dem er am 24. Auguſt 1552
ſeinen Abſchied erhielt, und ließ ſich dann in Kirtorf
nie=
der, wo er auch verſtorben zu ſein ſcheint. Sein Sohn
Anton Wittich, geboren zu Kirtorf, erlernte das
Schneiderhandwerk und nahm ſpäter, als er ſich mit
Bar=
bara, Joſt Beders, Bürgers zu Lißberg hinterlaſſener
Tochter, verehelicht hatte, ſeinen Wohnſitz in Lißberg. Die
Söhne dieſes Anton Wittich, Daniel und Konrad,
begründeten zwei Wittichſche Stämme, von denen jeder
ſeinen eignen Weg ging. Die männlichen Nachkommen
Daniel Wittichs, der 1665 als Bürger und
Rats=
ſchöff in Lißberg ſtarb und ſeines Handwerks ein Metzger
war, blieben in den nächſten zwei Jahrhunderten faſt
aus=
nahmslos in Lißberg wohnen. Drei von ihnen, ſein
Sohn Adam Martin (geb. 1646), ſein Urenkel
Wigand (geb. 1734) und ſein Ururenkel Johann
Konrad (geb. 1762) waren Lehrer an der Lißberger
Schule, die — wenn wir Adam Martins Schwiegerſohn
Johann Heinrich Belz (1717—1762 Schullehrer in
Liß=
berg) mit einrechnen, über 150 Jahre lang ununterbrochen
von Angehörigen des Hauſes Wittich geleitet ward.
Glie=
der dieſes Stammes ſind noch vorhanden. Ganz anders
entwickelte ſich der Stamm, der von Anton Wittichs Sohn
Konrad ausging. Sein Handwerk war von Anfang an
die Ausübung fürſtlicher Hoheitsrechte im Beamtenſtande,
und dieſer Beruf führte die Glieder des Stammes in die
Fremde. Konrad Wittich war 1614—1621 Keller
in Hirzenhain, 1621—1622 Münzverwalter in Forchtenberg
im hohenlohiſchen, 1628—1653 zuerſt Forſtbeamter, dann
Schultheiß in Lißberg. Von ſeinen Söhnen wirkte
Lud=
wig 1647—1667 als Schultheiß in Storndorf, 1667—1674
als Rentverwalter in Grebenau und 1674—1692 als
Rent=
meiſter in Alsfeld; Johann Konrad zuerſt als Keller
in Wiſſelsheim, dann bis 1711 als Grefe in Heldenbergen
Von den Söhnen des letztgenannten Johann Konrad
Wit=
tich und mithin Enkeln des Lißberger Schultheißen Konrad
Wittich ſtarb Georg Philipp als Grefe in
Helden=
bergen, Johann Sebaſtian als Oberſchultheiß in
Crumſtadt. Johann Sebaſtian Wittich, geboren 1677 zu
Heldenbergen, geſtorben 1750 in Crumſtadt, war der Vater
von Johann Georg Wittich, der 1764 die Eylauin heiratete.
Mit Johann Georg Wittich kam in die
Entwicklungs=
geſchichte der Griebelſchen Druckerei ein neues Element.
Ein neues zu den vier alten, die in Griebel, Haußmann,
Forter und Eylau ihren Urſprung ſehen. Griebel, der
Drucker, hat die Firma gegründet und in ſchweren harten
Kämpfen ihr ein Exiſtenzrecht und das zu dieſer Zeit
unbedingt notwendige Privilegium exeluſivum errungen.
Durch Haußmann, den Regierungsbeamten, hat ſie
die Exiſtenzmöglichkeit in den zu ihrer Zeit
höchſt=
wichtigen Geſangbuchsprivilegien von 1710 und 1711
er=
halten. Forter, der Buchbinder, brachte in den Betrieb
als Erſter kaufmänniſchen Geiſt; er iſt der
eigent=
liche Begründer der Verlegertätigkeit der
Druckerei. Eylau endlich ſchuf das „Tagblatt” und
er=
reichte damit den Anſchluß der Druckerei an die
Tagespreſſe. Wittich blieb es vorbehalten, eine
innere Beziehungſeines Geſchäftes zu dem
geiſtigen Darmſtadt ſeiner Zeit herbei zu
führen. Durch ſeine Abſtammung aus einer geiſtig
reg=
ſamen Familie und durch ſeine Bildung, die ihn im
Uni=
verſitätsſtudium zu mehr als einem bloßen akademiſchen
Beamten, die ihn zu einem verſtändnisvollen Teilnehmer
an dem wiſſenſchaftlichen und geiſtigen Lebens Darmſtadts
in einer der bedeutendſten Perioden der Geſchichte dieſer
Stadt machte, war er dazu in weitgehendem Maße
geeig=
net. Er hat dem Geſchäft nur etwa ein Jahrzehnt
vorge=
ſtanden. Aber die Zeit genügte, um die Aufgaben der
Firma auf eine breitere Baſis zu ſtellen und ihre Poſition
derart zu feſtigen, daß ſie nach ſeinem Hinſcheiden eine
durch den Miniſter von Moſer hervorgerufene Kriſis
ſieg=
haft überwinden und im 19. Jahrhundert auf der
Grund=
lage, die Johann Georg Wittich geſchaffen, eine weitere
Entwicklung nehmen konnte.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Nummer 297.
das ſiegreiche Vordringen der Deutſchen ein. Sie ſind auch
ſchon durch die deutſchen Berichte längſt überholt.)
Aus Belgien.
* Brüſſel, 27. Okt. Die von der Berliner Poſt
verbreitete Meldung, der Generalgouverneur
von Belgien habe die beiden belgiſchen
Kam=
mern zu einer Tagung eingeladen, iſt in das Reich
der Fabel zu verweiſen. Dem Verſuch, die kürzliche
Anweſenheit des Reichskanzlers in Brüſſel mit dieſer
Frage in Verbindung zu bringen, wird damit der
Bo=
den entzogen. Der Berichterſtatter der Poſt ſcheint einem
Irrtum zum Opfer gefallen zu ſein, denn wie verlautet,
beabſichtigt die belgiſche Regierung, die beiden
Kam=
mern, die alljährlich am zweiten Dienstag des
Novem=
bers zuſammenzutreten pflegen, nach Le Havre, dem
jetzi=
gen Sitz der belgiſchen Regierung, einzuberufen. Bei der
Flucht aus Antwerpen ſollen zahlreiche Deputierte und
Senatoren dem Miniſterium nach Frankreich gefolgt ſein.
* Brüſſel, 27. Okt. Die vorübergehende ſtarke
Nachfrage nach belgiſchen
Zahlungsmit=
zeln und die hierdurch veranlaßte ſtarke Kursſteigerung
der belgiſchen Frankennoten gab der deutſchen Regierung
in Brüſſel Veranlaſſung, Maßnahmen zu ergreifen, die
geeignet ſind, dieſem Mißſtande entgegenzuwirken. Der
deutſche Generalgouverneur für Belgien gab den Befehl,
bis auf weiteres dem deutſchen Markte größere Beträge
belgiſcher Frankennoten zur Verfügung zu ſtellen. Mit
der Wahrnehmung des Verkaufs der Noten wurde
dieReichs=
bank in Berlin beauftragt. Die Noten werden von der
Reichsbankſtelle Aachen bezogen und werden von den
Be=
hörden dorthin geliefert.
* Rotterdam, 27. Okt. Der Nieuwe Rotterdamſche
Courant meldet aus Terneuzen: Dem Publikum iſt
das Radfahren von Gent in weſtlicher Richtung
ver=
boten worden. — Geſtern wurden in Lüttich 400
eng=
liſche Seeſoldaten als Gefangene eingebracht,
die in den Kämpfen bei Nieuport gefangen genommen
wurden.
* Wien, 27. Okt. Auf Grund eines mit der
deut=
ſchen Zivilverwaltung Belgiens hergeſtellten
Einvernehmens wird das Handelsminiſterium
Dele=
gierte nach Brüſſel und Antwerpen entſenden zu dem
Zwecke, die öſterreichiſchen Intereſſen
wahr=
zunehmen und insbeſondere jene Waren ſicherzuſtellen,
die für öſterreichiſche Rechnung dort lagern, ſei es, daß
es ſich um Exportwaren oder um überſeeiſche
Rohſtoffbe=
züge handelt.
Deutſchlands Kraft und Siegesbewußtſein.
* Kopenhagen, 27. Okt. Der Mitarbeiter des
Ekſtrabladet betont gegenüber der Ausſprache
Björn Björnſons über ſeine Berichterſtattung
de=
ren Unabhängigkeit und erklärt, er verſchweige
darin auch nicht, was ihm an den Deutſchen nicht gefalle.
Was ihm aber Bewunderung abzwinge, ſei der frohe
Glaube an den Sieg, der das deutſche Volk beſeele und
zu einer Einheit mache. Es ſei ſeine innerſte, tiefſte
Ueberzeugung, daß das Volk den Krieg nicht
gewollt habe, aber als er kam, ſtand es einig da.
Dieſe allgemeine Begeiſterung verſpreche Gutes für die
Zukunft. Nach dem Kriege werde das deutſche Volk
her=
vortreten vor dem Heer von Bajonetten, hinter denen es
bisher verborgen war. Er glaube beſtimmt, daß
Deut=
land gegen Oſt und Weſt erfolgreich ſein werde.
Die Deutſchen, die Antwerpen in 12 Tagen nahmen,
wer=
den auch Paris nehmen und England zu Boden
wer=
fen. Die Ruhe und das Selbſtvertrauen der Deutſchen
ſei die eine Hälfte ihrer Stärke; die andere beſtehe darin,
daß ſie für eine Idee kämpften. Auch Frankreich kämpfe
für ſein Land und wie Deutſchland für ſeine
Unabhängig=
keit; aber entbehre nicht der Kampf der Ruſſen jeden
ethi=
ſchen Momentes? Das Bündnis zwiſchen Frankreich
und Rußland und Frankreich und England ſei ungeſund.
Die Franzoſen ſeien früher niemlas englandfreundlich
ge=
weſen und hätten Englands auch nichts zu danken.
Eng=
land habe den Krieg gewollt. Rußland hätte
den Krieg niemals ohne England im Rücken gewagt.
Frankreich werde früher oder ſpäter einſehen, daß es von
England hinters Licht geführt worden ſei.
Die tapferen Bayern.
* München, 27. Okt. Die Korreſpondenz Hofmann
meldet: Der Kaiſer hat, veranlaßt durch die
hervor=
ragende Betätigung der bayeriſchen
Trup=
pen im Kampf um Deutſchlands Ehre mit einem
kaiſer=
lichen Handſchreiben dem König das Eiſerne
Kreuz 1. und 2. Klaſſe überſandt.
Das deutſche und öſterreichiſche Eigentum auf
der Städteausſtellung in Lyon.
* Genf, 27. Okt. Die franzöſiſche
Regie=
rung gibt bekannt, daß die Nachricht von der
Beſchlag=
nahme der deutſchen und öſterreichiſchen
Pa=
villons auf der Städte=Ausſtellung in Lyon ungenau
ſei; der Bürgermeiſter habe die Ausſtellungsgegenſtände
in Lagerräumen aufheben laſſen, damit ſie erhalten bleiben.
Erfolge unſerer Verbündeten auf dem
ſüdlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 27. Okt. Amtlich wird gemeldet: Die auf
Romanja=Planina zurückgeſchlagenen ſerbiſch=
montenegri=
niſchen Kräfte ſind nach viertägiger
unausge=
ſetzter Verfolgung bei Goracde über die Drina
zurückgedrängt. Unſere Truppen erbeuteten
hierbei in einer Schule bei Janſt=Jenica viel Infanterie=
und Artillerie=Munition und eroberten in
Nachhut=
kämpfen bei Meliko-Brod-Vracevica
Maſchinen=
gewehre und Gebirgsgeſchütze. Oſtbosnien
iſt hiermit bis an die Drina vom Gegner geſäubert.
An demſelben Tage, an dem die Serben und
Mon=
tenegriner an die Drina zurückgedrängt wurden, errangen
auch unſere in Serbien ſtehenden Truppen
einen namhaften Erfolg. Zwei feindliche
Stellun=
gen wurden bei Ravnja=Macva im Sturm
genom=
men. Hierbei wurden 4 Maſchinengewehre und 600
Ge=
wehre und Bomben erbeutet, ſowie viele
Ge=
fangene gemacht.
Potiorek, Feldzeugmeiſter.
Der Krieg zur See.
* Rotterdam, 27. Okt. Der Nieuwe Rotterdamſche
Courant meldet: Der Kapitän des geſtern hier von dem
Tyne eingetroffenen holländiſchen Dampfers
„Nicolaus” berichtet, daß er mitten in der Nordſee
dreimal von engliſchen Kriegsſchiffen
ange=
halten worden ſei. Er habe zwei große Flottillen
eng=
liſcher Torpedoboote und einige Unterſeeboote
un=
bekannter Nationalität geſehen; die Flottillen
fuhren nordwärts, die Unterſeeboote ſüdweſtwärts.
* Kopenhagen, 27. Okt. Der däniſche
Paſſa=
gierdampfer „Oskar II.” iſt auf der Reiſe von Neu=York
nach Kopenhagen am Samstag von einem engliſchen
Kriegsſchiff angehalten und nach
Storno=
way gebracht worden.
* Sofia, 27. Okt. Ein engliſcher
Torpedo=
bootszerſtörer hat geſtern die Gewäſſer von
Dedea=
gatſch beſucht.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Die
Hafenprä=
fektur kündigt amtlich an, daß von heute abend ab das
rotierende Leuchtfeuer von Anatol=Javak (unweit
der Einfahrt in den Bosporus) gelöſcht ſein wird.
Die Türkei und der Dreiverband.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Der „Ikdam”
richtet heftige Angriffe gegen England wegen
ſeines willkürlichen Vorgehens in Aegypten, das den
Ver=
trägen zuwiderlaufe und mit den Verſicherungen
Eng=
lands, daß es mit der Türkei auf
freundſchaft=
lichem Fuße leben wolle, wenig vereinbar ſei.
Das Blatt fragt insbeſondere, mit welchem Recht
Eng=
land die Rückkehr des Khediven verhindere, der der
Stell=
vertreter des Sultans ſei, und zählt dann die von
Eng=
land, das im Lande als Herr ſchalte und walte, verübten
Gewalttätigkeiten auf; es erwähnt u. a. die Ausweiſung
der Konſuln Oeſterreich=Ungarns und Deutſchlands, deren
Exequator von der Türkei ausgeſtellt war, ſowie den
Ver=
ſuch, öſterreichiſch=ungariſche und deutſche Schiffe aus dem
Suezkanal zu entfernen, der auf Grund von Verträgen
neutral ſei.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Mehrere den
ver=
ſchiedenen muſelmaniſchen Nationen angehörende
Per=
ſönlichkeiten verſammelten ſich heute in der Redaktion der
hier erſcheinenden Zeitſchrift Dſchai Islam (
Isla=
mitiſche Welt) und beſchloſſen, Einſpruch dagegen zu
erheben, daß von Frankreich und England
zahl=
reiche Muſelmanen aus Indien, Algerien und anderen
Gebieten nach dem Kriegsſchauplatz entſandt und auf
dieſe Weiſe zum Tode verurteilt würden
* Konſtantinopel, 27. Okt. In der
türki=
ſchen Muſterſchule in Iſtambul wurde
Unter=
icht in der deutſchen Sprache eingeführt. Bisher
wurde franzöſiſch als einzige Fremdſprache in den
tür=
kiſchen Schulen gelehrt.
Die Unruhen in Portugal.
* London, 27. Okt. Die Weſtminſter Gazette
mel=
det aus Liſſabon: Aus Rache für die Zerſtörung der
Büros der monarchiſtiſchen Blätter iſt am letzten Mittwoch
das Gebäude der ſozialiſtiſchen Zeitung
vernichtet worden.
Der Aufitand in Südafrika.
* Kapſtadt, 27. Okt. (Reuter.) Oberſt Maritz iſt
geſchlagen worden. Er iſt verwundet und auf
deut=
ſches Gebiet geflüchtet.
* Aachen, 27. Okt. Der Privatdozent an der
Tech=
niſchen Hochſchule in Aachen, Dr. Konſtantin
Guille=
main, der ſeinerzeit eine größere geologiſche Expedition
im Auftrage des Reichskolonialamts in Kamerun leitete,
iſt auf dem franzöſiſchen Kriegsſchauplatz gefallen.
* Wien, 26. Okt. Die Wiener Zeitung veröffentlicht
ein Handſchreiben des Kaiſers an den Graſen
Stürgkh, in dem der Bevölkerung Galiziens und der
ſonſtigen vom Kriege unmittelbar betroffenen Landesteile
die Teilnahme des Kaiſers in der Erwartung
ausgeſpro=
chen wird, daß ſie die ihnen auferlegte Prüfung mutig
er=
tragen werden in der feſten Zuverſicht auf eine beſſere und
völlig geſicherte Zukunft. Die Regierung ſei beauſtragt,
dieſen Landern ihre beſondere Fürſorge angedeihen zu
laſſen und zunächſt zur Linderung des drückenden
Not=
ſtandes die geeigneten Maßnahmen zu treffen.
* Peſt, 27. Okt. Das Amtsblatt veröffentlicht
ein königliches Handſchreiben an den
Miniſter=
präſidenten Tisza, durch das die Regierung beauftragt
wird, den durch die nunmehr abgeſchlagenen feindlichen
Angriffe verurſachten Schädigungen der
Bewohner=
ſchaft Nordoſt=Ungarns und Slawoniens
be=
ſondere Sorgfalt zuzuwenden und Maßregeln zu treffen,
damit die Bewohnerſchaft in Stand geſetzt werde, ihre
wirtſchaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen und den
er=
littenen Schaden wettzumachen.
* Kriſtiania, 27. Okt. Nach dem Norges
Han=
dels= og Sjoefartstidende hat Großbritannien die
Ausfuhr von norwegiſchem Walfiſchtran
aus ſeinen ſüdafrikaniſchen Kolonien nach Norwegen
ver=
boten. Da die norwegiſchen Walfiſch=Stationen zu zwei
Dritteln auf engliſchem Gebiete liegen, müſſe der Erlaß
alarmierend wirken.
Letzte Nachrichten.
* Sofia, 27. Okt. Einer Meldung aus Niſch zufolge
iſt die ſerbiſche Skupſchtina wegen wichtiger Fragen
außerpolitiſchen Charakters zu einer fünftägigen Seſſion
einberufen worden.
* Sofia, 27. Okt. Aus Strumitza wird gemeldet:
Der Abgeordnete Georgiew, Mitglied der
demokra=
tiſchen Partei der Sobranje, iſt unweit Strumitza von
unbekannten Tätern erſchoſſen worden.
* Sofia, 27. Okt. Meldung der Agence Bulgare: Der
Präfekt von Strumitza teilt mit, daß eine neue,
hun=
dert Mann ſtarke ſerbiſche Bande im Diſtrikt
Rado=
wiſchte erſchienen ſei, dort plünderte und die Bevölkerung
in Schrecken ſetzte.
* Bukareſt, 27. Okt. Die Brüder Buxton find von
den Verletzungen, die ſie bei dem Attentat am 15. Oktober
erlitten, wiederhergeſtellt und begeben ſich
dem=
nächſt nach Rußland.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Das Amtsblatt
veröffent=
licht eine Bekanntmachung, nach welcher der Miniſterrat
gemäß der Beſtimmung des Artikels 5 der türkiſch=
bul=
gariſchen Handelskonvention beſchloſſen hat, die
Konven=
tion als nach ſechs Monaten außer Kraft getreten
zu erachten. Die Friſt wird vom 13. Oktober
gerech=
net, dem Tage, an welchem die dahingehende Note der
bulgariſchen Geſandtſchaft übermittelt wurde. Es wird
bemerkt, dieſe Maßnahme ſei eine Folge des Beſchluſſes
der Pforte, vom 14. März 1915 ab ein anderes Zollregime
für alle Mächte einzuführen.
* Konſtantinopel, 27. Okt. Einem Teheraner
Blatt zufolge drangen bei Meſched ruſſiſche Ko=
ſaken gewaltſam in ein Frauenbad ein und
über=
fielen eine Anzahl Frauen, die entſetzt flüchteten.
Reichstagserſatzwahl.
* Heidelberg, 27. Okt. Bei der heutigen
Reichs=
tagserſatzwahl im 12. Reichstagswahlkreiſe
Heidel=
berg-Eberbach wurde Landgerichtsdirektor Dr.
Ob=
kircher (natl.) bei ſchwacher Wahlbeteiligung mit 4438
Stimmen gewählt.
Briefkaſten.
W. 100. Ihrem in Rußland kriegsgefangenen
Schwie=
gerſohn können Sie ein Paket mit warmen
Kleidungsſtük=
ken uſw. überſenden. Auf das Paket und die zugehörige
Paketadreſſe müſſen Sie den Vermerk „Kriegsgefangenen=
Sendung” oder „Service des prisonniers de guerre‟
niederſchreiben. Die Beförderung erfolgt über Schweden,
und zwar gebührenfrei. Mit Rückſicht auf den weiten
Be=
förderungsweg iſt eine feſte und dauerhafte Verpackung
er=
forderlich. Das Gewicht darf 5 Kilogramm nicht
über=
ſchreiten. Der blauen Paketadreſſe ſind drei
Zollinhalts=
erklärungen in franzöſiſcher oder deutſcher Sprache, aber
mit lateiniſchen Buchſtaben geſchrieben, beizufügen.
Nähe=
res erfahren Sie erforderlichenfalls bei der Poſtanſtalt.
C. K. Die Witwe erhält die Kriegsbeſoldung noch für
drei Monate weitergezahlt. Wenn z. B. der Offizier im
Auguſt gefallen iſt, erhält die Witwe noch für September,
Oktober und November die vollen Bezüge. Das
Kriegs=
witwengeld beträgt für die Witwe eines Hauptmanns
jährlich 1200 Mark; jedes Kind erhält jährlich 200 Mark
Kriegswaiſengeld. Außerdem tritt noch die allgemeine
geſetzliche Verſorgung der Witwe und der Kinder ein.
Verluſtliſte (aus Nr. 60).
Füſilier=Regiment Nr. 35, Brandenburg a. H.
Villier Cotteréts am 1., Montceau am 6. und 7., Bezu vom
8 bis 13., Chavonnes, Soupier, Maiſon Rouge, Vailly u.
Certeaux vom 13. bis 17. und Oſtel vom 19. bis 22. Sept.
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Füſ. Walter Peiffer,
Darm=
ſtadt, vm.
Füſilier=Regiment Nr. 39, Düſſeldorf.
Bouconville vom 13. bis 19. und Ailles vom 20. bis 25. Sept.
II. Bataillon.
7. Kompagnie: Einj.=Freiw. U.=O. Aug. Fiſcher,
Gießen, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 116, Gießen.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Johannes Kehr II., Burg=Gemünden, bisher
vermißt und verwundet, iſt geſtorben.
Reſerve=Jäger=Bataillon Nr. 11, Marburg.
Villers am 27. Aug., Monthyon am 5. und 6., Acy am
6. und 8. und Nouvren vom 13. bis 20. Sept.
1. Kompagnie: Jäger Martin Zahn,
Wallert=
heim, lv.; Jäger Wilhelm Bäckel, Bauernheim, vm.
3. Kompagnie: Oberjäger Heinrich Völcker,
Dieburg, vw.; Jäger Max Roſenberg, Wenings, vw.
Jäger Walter Neumann, Groß=Gerau, ſchv.; Gefr.
Heinr. Schäfer, Leihgeſtern, vm.; Gefr. Karl Wörtche,
Reinheim, vm.: Jäger Jacob Arnold, Frei=Weinheim,
vm. Jäger Wilhelm Morkel, Pohlgöns, vm.: Gefr.
Wilhelm Velten, Großenlinden, vm.; Jäger Friedrich=
Vollmüller, Lauterbach, vm.; Jäger Aug. Wilhelm,
Gaulsheim, vm.
4. Kompagnie: Jäger Philipp Beck II., Gimbs=,
heim, t.: Jäger Alwin Ott, Offenbach, vw.; Gefr. Karl
Hillebrecht, Lehrbach, vm.; Jäger Wilhelm Roth,
Schaafheim, vm.
Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 25, Darmſtadt.
Servon vom 21. bis 26. Sept.
I. Abteilung.
2. Batterie: Kan. Karl Schäfer, Steinberg, lv.
II. Abteilung.
Stab: Gefr. Karl Wenz, Mombach, t.
4. Batterie: Vizewachtm. d. R. Offz.=Dienſtt. Guſt.
Friedr. Wilh. Beck, Offenbach, lv. (verbl. b. d. Truppe);
San.=U.=O. Johann Emig, Beerfelden, lv.; Gefr. d. R.
Martin Kiſſel, Wies=Oppenheim, t.
5. Batterie: Kan. Georg Stahl, Worms=
Neu=
hauſen, ſchv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 30, Raſtatt.
Gefechte vom 28. bis 30. Sept. Orte nicht angegeben.
I. Abteilung.
3. Batterie: Hptm. Weigel, Darmſtadt, vw.
Feldartillerie=Regiment Nr. 80.
Colroy la Grande am 10. Aug., Haecht bei Löwen am
13. und Craonne am i8., 19., 23. und 27. Sept.
II. Abteilung, Truppenübungspl. Oberhofen (Elſ.).
4. Batterie: Lin. d. R. Conrad (vermutl. Ltn. d. R.
Konrad), Oſthofen b. Worms, lv.
I. Pionier=Bataillon Nr. 8, Coblenz.
Tahure am 21. Sept. u. 5. Okt. und Le Mesnil am 26. Sept.
2. Feldkompagnie: Sergt. Theod. Meißburger.
Gießen, lv.
I. Pionier=Bataillon Nr. 16, Metz.
Argonnerwald am 30. Sept. und 3. und 4. Okt.
3. Feldkompagnie: Gefr. d. R. Hironymus Fach,
Seibelsdorf, t.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.
Sempſt am 27. und vor Antwerpen vom
27. Sept. bis 3. Okt.
1. Reſerve=Kompagnie: Pion. Valentin
Alle=
born Hofheim, lv.: Pion. Auguſt Haffer, Darmſtadt,
lv.; Pion. Jacob Schimmel, Hillesheim, lv.; Gefr.
Ludwig Willand, Babenhauſen, lv.; U.=O. Jacob
Günther, Hainſtadt, lv.; Pion. Heinrich Dubs,
Rhein=
dürkheim, t.; Pion. Georg Ritter, Neu=Iſenburg, t.;
Pion. Georg Roth, Nieder=Florſtadt, lv.
2. Feldkompagnie: Reſ. Georg Arnold,
Elms=
hauſen, ſchv.
Pionier=Regiment Nr. 29, Poſen.
Argonnerwald bei Varennes am 2. und 3. Okt.
I. Bataillon.
1. Feldkompagnie: Pion. Nikolaus Herdt,
Ebers=
heim, t.
Pionier=Regiment Nr. 30, Ehrenbreitſtein.
Vivier=au=Court und Brigne au Bois am 28. Aug., Voncg
am 2., Suippes am 4. und 11., Vitry am 9., Bayon=
Ferme am 15., Rouvray vom 14. bis 21., Cerny am 16.
und 19. und Cernay=en=Dormois am 18. Sept.
3. Feldkompagnie: U.=O. Anton Heeb,
Für=
feld, lv.
9. bayr. Infanterie=Regiment, Würzburg.
Hereminil am 4. Sept.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Inf. Jakob Schiedhelm,
Becht=
heim, ſchv.
Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Seite 7.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind durch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Sonntag,
Diens=
tag, Freitag 3—4 Uhr nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der
Großherzogin, Heinheimerſtraße 21) Sonntags morgens von ½11—½12 Uhr.
nachmittags von 4—6 Uhr, Dienstags, Mittwochs und Freitags von 4—½6
Uhr. — D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Steinſtraße 21.
Täg=
lich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I),
Alexander=
ſtraße 27. Mitt voch, Samstag und Sonntag 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
4—5 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
— I — Schweſternhaus der Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter
Straße 30. Nachmittags von 2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus,
Grafenſtraße 1. Werktäglich 2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr
vorm. — L — Städt. Saalbau (Reſ=Laz. III), Riedeſelſtraße 40. Täglich
2—5 Uhr nachm. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtraße 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Dr.
Weberſche Augenklinik (Dr. Ollendorff), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 3—6 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugang am 25. Oktober:
Adam, J., Ldw. 115/12, Landheim, Eberſtadt — Barz,
O., Drag.=Reg. 24, L. — Beſt, H., U.=O., 49. Ldw.=Brig.,
Alsbach — Blümle, J., Lippach, Inf. 115/5, K —
Breit=
wieſer, J., N.=Beerbach, Art.=Komp. 102, Mainz, A. —
Büſt, F., Art. 25/4, L — Dingeldein, G., Reinheim, J.=R.
168/10, A. — Erhardt, F., Inf.=Erſ.=Bat. Darmſtadt I, L.
— Emden, A., Erſ.=Reſ., L. — Gerbig, K., Inf. 115/11,
Pflegeanſtalt Eberſtadt — Heiß, J. A., Vockelsbach, Ldſt.=
Bat. Erbach, 50 Brig., 3. Kol., B — Herget, F., Wiesbaden,
R.=J.=R. 116/1, A. — Hermann, A., Hambach, Ldſt.=Bat.
Erbach, K — Hofmann, E., Reſ. 115/4, C — Jöſt, J.,
Kirſchhauſen, Ldſt.=Bat. Erbach, 50. Brig., 2. K., B
Lehmann, A., Hetzbach, Reſ.=Inf. 116/4, B — Liederbach,
H., Reſ. 115/10, Langen — May, H., Heppenheim, Ldſt.=Bat.
Erbach, K — Merz, W., Erſ.=Reſ.=J.=R. 115, L. — Meſt,
K., U.=O., F.=Art.=R. 61, L. — Müller, A., Hetzbach, Inf.=
Reg. 116/12, B — Ries, J., Musk. 118/7, L. — Ries, St.,
Reſ. 115/11, L. — Roßkopf, St., Reſ. 115/11, L. —
Stein=
mann, G., Glattbach, Inf.=Regt. 216, G — Vetter, K.,
Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/2, N — Wartensleben, J., Ober=
Ramſtadt, Reſ.=Kav.=Abt. 52, C — Watzinger, J., Art. 25,
I — Wernher, W., Kriesfr., F.=A.=R. 25, 4. Dep., L.
Winkel, F., Art. 25/3, L. — Wolters, K., Reſ.=Inf. 116/4, A.
Aus den Lazaretten entlaſſen
am 25. Oktober:
Ark, J., Inf. 115/4, K — Bamberger, R., Reſ.=Inf.
99, nach Alsbach — Bernhardt, M., Wehrmann, Art.=Regt.
63, L. — Becker, E., Reſ.=Inf. 10/7, K — Brandes,
Wehr=
mann, Reſ.=Inf. 133/8, nach Alsbach — Decker, O., Reſ.=
Inf. 10/7, K — Drechsler, E., Inf. 167/7, K —
Dommer=
hak, Musk., 133/10, nach Langen — Franzmann, M., Inf.
138/1, K — Fritſch, W., Ldſt.=Bat. Erbach, L. —
Frommer=
häuſer, H., Inf. 115/5, Landheim Eberſtadt — Glock, H.,
Art. 25/2, Rek.=Dep., L. — Grimm, A., Zellhauſen, J.=R.
115/7, A. — Hartig, Gefreiter, 134/9, Langen — Hayda,
O. H., U.=O., 1. L.=Art.=Reg. 3. K., L. — Helm, F.,
Gol=
denbaum (Mecklenb.), Reſ.=Jäg.=Batl. 14/2, N —
Hor=
nung, E., Reſ.=Art. 25/1, K — Huber, K., Inf. 136, K
Huther, J., Inf. 118/9, Dieburg — Kolb, E., Inf. 115/12,
Prov.=Pflegeanſt. — Kolb, F. Chr., Inf. 116/4, Landheim
Eberſtadt — Lahr, J., Reſ.=Inf. 116, H — Lähn, P.,
Neu=
brandenburg, Reſ.=Jäg.=Btl. 14/2, N — Lenhardt, Gefr. d.
Reſ. 115/2, Langen — Looſe, Inf. 179/8, Alsbach —
Heinrich, L., Landw.=Inf. 115/3, K, verſtorben —
Maty=
lowitz, Jgn., Art. 25/1, Reſ.=Bat., H — Heinel, Musk.,
Inf. 133/10, Alsbach — Menz, J., Erſ.=Bat. 115/1, K —
Naumann, G., Inf. 115/7, L. — Noak, M., 2. Garde=Art.=
Reg., K — Rau, O., L.=Inf. 118/7, L. — Rauch, Reſ. 115/6,
Langen — Roſenbaum, S., Wehrmann, Art.=Reg. 25/2,
L — Seib, J., Inf. 115/7, Dieburg — Seifert, J., Greiz,
Inf.=Reg. 99/6, N — Silbermann, K., Inf. 139/12, D —
Simon, Chr., Niederroden, Gefr., L.=J.=R. 116/1, Erſ., A.
— Simon, E., Kriegsfr., Erſ.=Esk., 18. A.=K., L. — Supper,
H., Gardiſt, 115/2, C — Schad, H., Flieger=Abt. 28, K —
Schieferſtein, K., Feld=Art. VIII/3, K — Schlitz, H., Inf.
115/3, M — Schlotterbeck, F., Reſ. 111/7 Dieburg
Schönherr, M., Maſch.=Komp. 133, G — Schöntube, A.,
Inf. 135/8, M — Schweizer, E., Landft.=Bt. Erbach, L. —
Schwöbel, J., Art. 25/5, K — Spatz, P., Inf. 118/1, K
— Thieſen. J., Drag. 13/3, K — Vogel, L. J., Inf. 127/12,
Landheim Eberſtadt — Vogel, P., Inf. 117/9, M —
Voll=
hardt. H., Inf. 115/2, Landheim Eberſtadt — Waack, Reſ.=
J.=Reg. 186/9, Langen — Werner, M., Art. 48/1, K —
Wittich, W., Ldw.=Inf. 10/5, K — Zimmermann, F., Inf.
116/2, K.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9— 12 Uhr vorm. und
8 — 5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 21. Okt.: dem Kellner Jakob Heidt,
Kiesſtr. 16, ein S. Jakob. Am 19.: dem Elektrotechniker
Gg. Keil, Eliſabethenſtr. 36, eine T. Luiſe Wilhelmine.
Am 20.: dem Chauffeur Julius Lanninger,
Liebfrauen=
ſtraße 30, eine T. Elſe Lucie Juliane. Am 22.: dem
Gla=
ſer Phil. Hofmann, Koſinoſtr. 30, eine T. Johanna
Marie. Am 23.: dem Kaufmann Wilhelm Müller,
Große Kaplaneigaſſe 26, ein S. Ernſt Ludwig. Am 20.:
dem Schaffner und Wagenführer bei der elektr.
Straßen=
bahn, Johannes Dörr, Nieder=Ramſtädterſtr. 5½, ein
S. Johannes. Am 23.: dem Oberpoſtſchaffner Jakob
Hechler, Arheilgerſtr. 53, eine T. Marie Wilhelmine.
Am 21.: dem Kaufmann, z. Zt. Erſ.=Reſ., Ernſt
Bohn=
ſack, Sandbergſtr. 54, ein S. Ernſt Georg Alexander
Chriſtian. Am 18.: dem Kaufmann Hermann
Bou=
mander, Schützenſtr. 8, ein S. Ferdinand. Am 20.: dem
Kaufmann Adolph Möſer, Ruthsſtr. 24, eine T. Anna
Hedwig. Am 24.: dem Kaufmann, z. Zt. Unteroffizier
der Landw., Lorenz Schneider, Landwehrſtr. 7, ein S.
Heinrich Ernſt.
Aufgebotene. Am 19. Okt.: Taglöhner Heinr.
Ben=
ber, hier, Gartenſtr. 22, mit Eliſabeth Heiſt, hier,
Gar=
tenſtr. 22. Am 26.: Schmied Johann Schubert, hier,
Heinheimerſtr. 76, mit Anna Jährling, hier,
Mauer=
ſtraße 14.
Eheſchließungen. Am 19. Okt.: Kaufmann, z. Zt.
Ge=
freiter, Karl Röth mit Schneiderin Luiſe Altzweig,
beide hier. Am 20.: Kaufmann Chriſtian Friedr. Diez
mit Maria Eliſabethe Kreszentia Engel, beide hier.
Am 22.: Schloſſer Hermann Preuſch, hier, mit Katharina
Großkurth in Frankfurt a. M. Am 24.: Ingenieur,
z. Zt. Gardiſt, Jakob Schmitt mit Katharina Rühl,
beide hier. Metzger, z. Zt. Reſerviſt, Peter Gräber mit
Verkäuferin Charlotte Birk, beide bier. Dentiſt Albert
Faber, hier mit Emma Derenburg in Marburg.
Fuhrmann Johann Mahr mit Maria Korwall, geb.
Poth, beide hier.
Geſtorbene. Am 22. Okt.: Katharina Joſt, ohne
Beruf, 20 J., ev., ledig, Rundeturmſtraße 13. Anna
Mar=
garethe Müller, Dienſtbote, 17 J., ev., ledig,
Helfmann=
ſtraße 54. Pauline Schwab, Privatin, 57 J., ev., ledig,
Ludwigplatz 4. Margarete Meyer, Irrenwärterin,
19 J., ev., ledig, aus Philippshoſpital bei Goddelau, hier,
Grafenſtraße 9. Wilhelm Rapp, Schloſſer, 70 J., ev.,
Müllerſtraße 5. Am 23.: Karoline Wehrle, geb. Schaupp,
Witwe des Hutmachers, 79 J., kath., Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 18. Katharina Weber, geb. Rau, Witwe des
Aktuars i. P., 74 J., ev., Inſelſtraße 27.
Sendet jedem Krieger
als Kräftigungsmittel sowie zur
Linderung bei Magen= u.
Darmer=
krankungen, insbesondere
Durch=
fall den tausendfach bewährten
und ärztlich empfohlenen
Kasseler Hafer-Kakao
(Nur echt in blauen Schachteln
für 1 Mark, nie lose!)
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, meine liebe Frau,
unſere treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Philippine Schäfer
geb. Holtz
heute nach langem, ſchweren, mit Geduld
er=
tragenem Leiden im 59. Lebensjahre zu ſich zu
rufen.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1914.
Ruthsſtraße 13, part.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Schäfer, Schutzmann i. P.
Karl Naumann nebſt Familie.
Philipp Naumann.
Wilhelm Schäfer, z. Zt. im Felde.
Marie Schäfer, geb. Pfeiffer.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
nachmit=
tags 3 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus auf dem
ſtädtiſchen Friedhof ſtatt. — Einſegnung eine
¼ Stunde vorher.
(20535
Die auf heute angeſetzte Mitglieder=Verſammlung
des Journaliſten= u. Schriftſtellervereins
findet nicht ſtatt.
(20539
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein bunter
Proſpekt über Herren= und Knabenkleidung der
Firma Philipp Heß in Darmſtadt, Schillerplatz 5, bei.
Wir machen unſere verehrlichen Leſer auf dieſen
Pro=
ſpekt beſonders aufmerkſam.
(20527
Familiennachrichten.
Statt Karten.
Die Geburt eines gesunden Knaben
zeigen an
(*8205
Frau Gretel Schleppi geb. Müller
Albert Schleppi, z. Zt. im Felde.
Offenbach (Mainstr. 127), im Oktober 1914.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief nach kurzem
Leiden im 75. Lebensjahr unſer guter,
treu=
beſorgter Vater, Großvater, Schwiegervater
und Onkel
Herr
Friedrich Wilhelm Schupp
Bauſchätzer der Gr. Brandverſicherungskammer.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1914.
Viktoriaſtraße 62.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 28. Oktober,
4 Uhr nachmittags, von der Kapelle des
Darm=
ſtädter Friedhofs aus ſtatt. (20513
Dankſagung.
Für die anläßlich des Hinſcheidens und der
Beerdigung meines lieben Mannes erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſage ich hiermit Allen meinen
herzlichſten Dank. Ganz beſonders danke ich Herrn
Pfarraſſiſtent Storck für ſeine troſtreiche Grabrede,
dertitl. Kampfgenoſſenſchaft, dem
Eiſenbahnarbeiter=
verein, der Stammtiſchgeſellſchaft Spitze für ihre
ſchönen Kranzſpenden und das zahlreiche Grab=
(*8175
geleite.
Dorothea Rapp
verw. Grieſer.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1914.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei
dem Verluſte unſerer lieben Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Katharine Weber
geb. Rau
ſagen wir innigſten Dank.
(20536
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Alsfeld, Großen=Linden,
Griesheim a. M., Oktober 1914.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
20. Oktober mein innigſtgeliebter, guter Mann,
meiner Kinder treuſorgender Vater
Erich Meinhardt
Reſerviſt im Inf.-Regt. 116.
In tiefem Schmerz:
Frau B. Meinhardt und Kinder.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1914.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt Ab=
(*8196
ſtand zu nehmen.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds und Feldzugskameraden
HerrnMartinKkaus
Landwirt
findet am 28. Oktober, nachmittags 3½ Uhr,
vom ſtädtiſchen Friedhof aus ſtatt.
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
(20525
verſammeln.
Der Vorſtand.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Kleberger.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrverwalter Storck.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarraſſiſtent Sann.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt: Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrverwalter Weik.
Wetterbericht.
Der über der Nordſee aufgetauchte Tiefdruckwirbel
hat ſich bis geſtern morgen nach dem nördlichen
Mittel=
europa verlagert. Doch macht bereits ein neuer
Ausläu=
fer der nordweſtlichen Depreſſion ſeinen Einfluß geltend,
ſo daß eine weſentliche Aenderung der Witterung nicht
zu erwarten iſt.
Wetterausſichten für Mittwoch: Ziemlich trüb,
zeitweiſe Regenfälle, wenig wärmer, weſtliche Winde.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 29. Oktober.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Laubſtreu=Verſteigerung um 9 Uhr zu
Forſt=
haus Frankenſtein.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige=
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Nummer 297.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: Eine Anzahl verſchiedener Schlüſſel. 1
Baſthand=
taſche. 1 kleines ſilberſchillerndes Perlenhandtäſchchen mit
Porte=
monnaie, Schlüſſel und Taſchentuch. 1 blaue Brille mit Futteral
1 goldener Zwicker. 1 Notizbuch für Bäcker. 1 kleiner grauer
ge=
häkelter Beutel mit Portemonnaie und Taſchentuch. 1 kleine ſchwarze
Ledermappe. 1 Paar gelbe Herrenglacéhandſchuhe. 1 weißer geſtickter
Kragen. 1 Petroleum=Meßſtab.
(20499
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be
finden ſich: 1 Bernhardiner, 1 Spitzhund, 1 Pinſcher, 1 Jagdhund
1 Wolfshund, 1 Pudel, 1 Dobermann, 1 Boxer. 1 Foxterrier, 1
Dachs=
hund, 1 Jagdhund, 1 Dobermann (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
(20515
Werktag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Einquartierung.
Eine etwaige Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für
Verpflegung einquartierter Mannſchaften wird ſpäter nur dann
ge=
währt, wenn die Quartierſcheine innerhalb der nächſten 10 Tage
nach Abgang der Mannſchaften dem ſtädtiſchen Einquartierungs
Ausſchuß, Stadthaus, Zimmer Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt
werden. Es ſind von den Quartiergebern bis jetzt viele Scheine noch
nicht zur Vorlage gekommen, und bitte ich, dieſes alsbald nachholen
zu wollen.
Umquartierung von Mannſchaften, die länger als 8 bis 10 Tage
in einem und demſelben Quartier lagen, wird auf Nachſuchen und
Vorlage des Quartierſcheines durch den vorſtehend bezeichneten
Ausſchuß vorgenommen.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1914.
(19585a
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Mahnung der Staatsſtener durch die Poſt=
Die Mahnung der Staatsſteuer erfolgt während der Dauer
des Krieges vom IV. Ziele ab bis auf weiteres in ſämtlichen
Stadt=
bezirken mittelſt Zuſtellung der Mahnzettel durch die Poſt.
Das rückſtändige IV. Ziel kann bis längſtens 14. November d. Js.
bezahlt werden. Vom 16. November ab ſind Beitreibungskoſten zu
entrichten.
(20485imd
Darmſtadt, den 24. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 29. Oktober 1914, nachm. 3 Uhr
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 zwangsweiſe
gegen Barzahlung:
1 Smokinganzug, 1 Sportanzug, 3 Ueberzieher, 2 Weſten,
2 Hoſen, 1 Rock, 4 Paar Schuhe, 1 Koffer, 1 goldene Uhr
und verſchiedene andere Kleidungsſtücke ſowie ſonſtige
Gegenſtände.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1914.
(20526
Rollenhagen, Gerichtsvollzieher
in Darmſtadt, Kaſinoſtraße 24.
Nachhilfe=Schule, Hermannſtr. 6
Arbeitsſtunden Nachhilfe=Kurſe.
Für Sextaner - Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen
Beſter Erſatz f. teuere Privatſtunden. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht. Nichtverſtandenes
durch Fachlehrer erklärt. Erziehung und Gewöhnung zu ſelbſtändigem
Arbeiten (Arbeitsprinzip). Beginn 15. Oktober.
(B19306
Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Molize Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als
Halb=
penſionäre (Mittageſſen — Vesper — Arbeitsſtunde) aufgenommen
werden, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren. Der Leiter.
Schreibmaſchinen=Arbeiten
Vervielfältigungen, Stenogramm=Uebertragungen
Zeugnisabſchriften, Diplom=Arbeiten, Diſſertationsabſchriften.
Schreibmaſchinen= u. Stenographie=Unterricht (Gabelsberger),
Verkehrs= und Redeſchrift. — Gelegenheit zum Ueben.
Schützenstrasse 5, I.
(20511a
Prinz Heinrich-Flug
Geldlotterie
Ziehung beſtimmt am Mittwoch, 4. Novbr. 1914
Loſe à 1 Mark noch zu haben bei
1
Philipp J. Schmidt, Königl. Lotterie=Einnehmer
33 Rheinstrasse 33.
(20445a
Billiges Schwemeſleiſch!
Wildſchwein im Ausſchnitt
Bauchlappen . . . . . . das Pfd. 60 Pfg.
Bug und Kammſtück . . „ „ 80
Lenden und Keule
„ 1.00 Mk.
Heirich Grmiias
Hoflieferant.
(20528
er liefert monatlich 200 bis
300 Stück Schwarzbrot
(à1 kg)? Ang. mit Preisang. u.
* 82 a. d. Geſchäftsſt. (*8087im
Zwei leichte,
eine ſchwerere Federrolle
(20430a
zu verkaufen.
Schmiedemſtr. Axt, Dieburgerſtr. 32.
Kanalbauarbeiten.
Die Ausführung von 70 Meter
Kanal in Backſteinmauerwerk und
von 1300 Meter Rohrkanal zur
Kanaliſierung der Dieburger Straße
jenſeits der Odenwaldbahn ſoll
verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Be=
dingungen liegen bei dem
Tiefbau=
amt, Zimmer Nr. 4, zur Einſicht
offen. Auch werden dort die
An=
gebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Freitag, 6. November I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle
einzu=
reichen.
(20488im
Darmſtadt, 24. Oktober 1914.
Tiefbauamt.
Keller.
Betreffend: Konkursverfahrenüber
den Nachlaß des
Agen=
ten Georg Nolde von
Darmſtadt.
Beſchluß.
Da der Konkursverwalter
Ein=
tellung des
Konkursverfahren=
wegen Unzulänglichkeit der Maſſe
beantragt hat, wird zur Anhörung
der Gläubiger Termin beſtimmt
auf
(20514
Dienstag, 17. November 1914,
vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht,
Zimmer Nr. 219.
Darmſtadt, 24. Oktober 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Auch die Firma Heinrich Keller
Sohn hier nimmt in dankenswerter
Weiſe den Eichelſammlern gute
Saat=Eicheln zu 5 Pfennig pro
Kilo ab.
(B20364
Darmſtadt, 22. Oktober 1914.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
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geehrten Einwohner von Darmſtadt!
Die Unterzeichneten bitten hiermit, die durch den
Weltkrieg zurückgeſtellten, ſowie für Frühjahr
vorge=
ſehenen Arbeiten jetzt ausführen zu laſſen; dadurch
könnte der gegenwärtige Arbeitsmangel gelindert und
Arbeiterentlaſſungen vermieden werden. Auch könnte
der Ausführung der Arbeiten größere Sorgfalt
zuge=
wendet werden, als zu Zeiten der Hochſaiſon.
Wenn auch jetzt alle Kreiſe zu großen Opfern
herangezogen werden, wäre es nicht angebracht, durch
Zurückhaltung von Aufträgen die Exiſtenz der
Hand=
werker zu gefährden, die moraliſch ebenfalls zu Opfern
verpflichtet ſind.
Die Mildtätigkeit ſoll dadurch keineswegs
beein=
trächtigt werden, ſie würde aber ihren Zweck nicht
erfüllen, wenn durch Hinhalten von Aufträgen die
Zurückgebliebenen Not leiden.
Das Handwerk darf auf keinen Fall zurückgehen,
denn unſer Vaterland braucht nach Beendigung des
Krieges mehr denn je einen in jeder Weiſe
leiſtungs=
fähigen Handwerkerſtand.
In Erwartung, daß Sie unſere Bitte gütigſt
berückſichtigen, zeichnen
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Obermeiſter.
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Vorſitzender.
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Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Seite 9.
erſcheint 2mal wöchentlich in der Auflage des Darmſtädter Tagblatts
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wie Warenhäuſer, Manufakturwarengeſchäfte uſw., da dieſe Geſchäfte
zur Herſtellung von Matratzen uſw. den Tapezier benötigen.
Durch direkten Bezug der Rohmaterialien bieten wir Ihnen
den Vorteil, aus erſter Hand bedient zu werden.
Gleichzeitig möchten wir alle in Betracht kommenden ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden bitten, die
Herſtellung von Bureau-Räumen,
Neubeſchaffung von Vorhängen, Möbelnuſw.
jetzt vornehmen zu laſſen.
Durch Ueberweiſung Ihrer geſchätzten Aufträge wäre vielen
Meiſtern und noch mehr arbeitsloſen Gehilfen Gelegenheit geboten,
die durch den Krieg hervorgerufene kritiſche Zeit leichter zu
über=
winden.
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Hochachtungsvollſt
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Schriftführer.
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K. Mann,
Vorſitzender.
G. Horn,
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Der ſilberne Adolf.
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(Nachdruck verboten.)
Ellen Wommen hatte ſich ſofort wieder in der Gewalt.
Ein erzwungenes Lächeln huſchte über ihr Geſicht.
Ich habe von Ihren Heldentaten geleſen, Herr von
Ruſten — und mich aufrichtig darüber gefreut!
Da ſchlug er, wie es ſeine Art war, mit der flachen
Hand durch die Luft und lachte dazu.
Herrgott, müſſen die Zeitungen viel Platz übrig
ge=
habt haben!
Nun, nun, uns Hamburger intereſſiert es, was
drau=
ßen in der Welt vorgeht, alltäglich war Ihre Tat nicht!..
Warten Sie auch auf den Wörmanndampfer?
Jawohl, gnädiges Fräulein!
Sein Herz ſchlug ſchneller, nun würde er gleich reden
müſſen von Karla Plunk. Er ſah die Elbe abwärts, der
Dampfer war noch immer nicht zu erblicken. Er dankte
Got, als ſie zu reden begann:
Ich erwarte meinen Vater! Er kommt von Liſſabon!
Hat dort viele geſchäftliche Beziehungen! Bei den
un=
ſicheren politiſchen Verhältniſſen in Poriugal wollte er
ſelbſt einmal nach dem Rechten ſehen!
Krampfhaft griff er nach dem Thema. Fragte,
wel=
cher Art die Geſchäfte waren. Unterhielt ſich von
Süd=
weinen mit Ellen Wommen, von der Schönheit des
Liſſa=
boner Hafens, dem amphitheatraliſchen Aufbau der Stadt,
von dem Leben und Treiben dort, ſoweit er es bei dem
kurzen Aufenthalt auf der Hin= und Rückfahrt hatte
be=
obachten können. . . . Fräulein Wommen war auch
ein=
mal dort geweſen, ein Wort gab das andere, bis plötzlich
die Hamburgerin den Finger ausſtreckte.
Da kommt ja ſchon der Dampfer!
Er zuckte zuſammen, ſie ſah ihn an und lachte.
Gut haben wir uns unterhalten! Beſſer wie je, nicht
wahr, Herr von Ruſten? Und ſoll ich Ihnen ſagen, woher
e e
ein bißchen mehr in dieſen Jahren von der Welt geſehen
und — Erfahrungen geſammelt! Sie werden nicht ſo
ganz mehr auf dem Standpunkt ſtehen, daß
Hinterpom=
mern die Welt iſt, wie ich auch über Hamburgs Mauern
hinausgewachſen bin!
Er konnte ſich nicht verſtellen, er ſah ſie an. Wie
hatte das denn geklungen? Als ob? . . . Aber nein, das
war undenkbar! Die reiche Ellen Wommen, die
elegan=
teſte Reiterin Hamburgs — Pech gehabt in der Liebe?
Sie las wohl die Frage in ſeinen Augen, wandte ſich
haſtig ab, zog aus ihrem Handtäſchchen ein Taſchentuch
und winkte zum Dampfer hinüber. . . . Da war er wieder
in der Gegenwart. Dort oben, unter den vielen, die an
der Reeling ſtanden und winkten, war ja ſeine Braut!
Jäh ſtieß er die Hand in die Taſche, zog ſein Tuch heraus,
winkte und ſuchte. Da ſtand ſie ja, neben einem großen,
hageren, älteren Herrn, deſſen bartloſes Geſicht von
gei=
ſterhafter Bläſſe war.
Neben ihm lachte Ellen Wommen auf.
Der Papa! Doch immer der Alte! Natürlich hat er
auf dem Schiff mit der hübſcheſten jungen Dame
Freund=
ſchaft geſchloſſen! Sehen Sie die da, mit dem roten Haar?
Links davon, das iſt er! Haben Sie jemals ſolch
brand=
rotes Haar geſehen, Herr von Ruſten?
Ja! Tief holte er Atem. Alſo die volle Wahrheit
ge=
ſagt, es ließ ſich doch nichts mehr verheimlichen. Die
Dame iſt meine Braut!
Er wagte ſie nicht anzublicken, ſah nur, wie ihre
Hand mit dem Taſchentuch kraftlos herunterſank. Da
ſteckte er ſein Tuch weg. Jetzt der Braut winken wie ein
Beſeſſener, während hier eine ſtand, die er einmal ſehr,
ſehr lieb gehabt, das brachte er nicht fertig. Ein tiefes
Mitgefühl ſtieg in ihm auf, halb wider Willen ſagte er:
Gnädiges Fräulein, was für einen vollen Torniſter
das Leben einem doch manchmal auf den Rücken legt!
Ellen Wommen hatte der Sport geſtählt. Ruhig ſtand
des giun in wenſe berteſtech. Aüihe anes
nete ſiet
Finden Sie? Mich hat noch kein voller Torniſter
ge=
drückt!
Da ſah er ſie an und merkte, daß ſie log. Weit wurde
ihm das Herz, weich. Herrgott nein, ging das Schickſal
mitunter abſonderliche Wege! Da hatte er ſich nun wie
ein Kind auf das Kommen ſeiner Braut gefreut! Und
nun — und nun? Da riß er alle Kraft zuſammen. Zum
Donnerwetter, er war doch ein Ehrenmann, und die da
neben ihm ſtand, hatte ihm in aller Seelenruhe einen Korb
gegeben, was konnte er denn dafür? Da legte er beide
Hände an den Mund. Brüllen mußte er jetzt — brüllen!
Tief ſog er die Luft in ſeinen breiten Bruſtkaſten.
Kar-lal Kar-la!
Da oben lachten der Senator Wommen — da oben
lachte ſeine Braut! Der alte Herr winkte auch ihm
freundlich zu. Da zog er den Hut und ſchwenkte ihn wild
hin und her. Seine Fäuſte ballten ſich. Jetzt irgend etwas
anpacken, etwas recht Schweres. Bis der Schweiß ihm
aus allen Poren brach, da wäre ihm davon vielleicht das
Herz leichter geworden. Jäh ſetzte er den Hut wieder auf
den Kopf, ſah Ellen Wommen an.
Gnädiges Fräulein, ſtürmen wir nun den Dampfer?
Sie warf den Kopf in den Nacken, erwiderte
hoch=
fahrend:
Mein Vater iſt der Senator Wommen, er verläßt als
erſter das Schiff!
Er bekam einen roten Kopf. Einer Antwort wurde
er überhoben, wirklich, da kam der Senator mit ſeiner
Braut, ein vergnügtes Lächeln um den Mund.
Karla Plunk ſtürzte ihm entgegen, lag an ſeiner Bruſt.
Dolf!. Dolfi. Mein Dolſ!
Durſtig hielt ſie ihm die Lippen hin. Er küßte ſie
flüchtig. Sah, wie ſie ihn erſtaunt anblickte. Da küßte er
ihre Augen und ſagte leiſe:
Nicht hier vor allen Leuten ſo wild, Karla!
(Fortſetzung folat.
Donnerstag eintreffend:
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Gerſte, grob . . Pfund 26 ₰
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Bruchreis . . . . Pfund 21₰
Suppenreis . . . Pfund 26 ₰
Tafelreis . . . . Pfund 32 ₰
reine Frucht und
Apfelgelee Zucker Pfund 38₰
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Johannisbeer=Gelee Pfd. 48 ₰
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Ab heute:
Frau Satan
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Neueste Bilder v. Kriegsschauplatz
Unsere Truppen vor Lemberg.
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Heirat kennen zulernen. Vermögen
erwünſcht, aber nicht Bedingung.
Strengſte Diskr. zugeſich. u. verl.
Gewerbsmäß. Vermittl. verbeten.
Gefl. nicht anonyme Ang. unt. C 5
an die Geſchäftsſt. erb. (*8179ms
Weſſ. militärfr. Privatbeamter,
anf. 30er, angen. Aeuß., ſolid
u. von gut. Char., wünſcht nettes
Fräulein od. junge Witwe zwecks
ſpäterer Heirat kennen zu lernen.
Etwas Vermög, erwünſcht. Gefl.
Zuſchriften, mögl. mit Bild und
Angabe der Verhältniſſe unter
B 96 an die Geſchäftsſt. ds. Bl.
Strengſte Diskretion.
(*8151
aiſe, ſchlank, brünett, 120 000Mk.
Verm., wünſcht raſche Heirat.
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esernſtmein., w. ſ. ſ. meld. b. „Hymen”
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ſtraße beobachtet, der einen Hund
(Boxer, gelb, mit weißem Hals
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wegführte. Da der Mann erkannt
wurde, wird er dringend erſucht,
den Hund in der Heinrichſtraße
Nr. 21 abzugeben, da die Polizei
benachrichtigt iſt. Wer über den
Verbleib des Hundes genaue
Auskunft geben kann, erhält hohe
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breit. Seidenrand, d. vorig.
Mitt=
woch im Theater, Part., vertauſcht
wurde, zurückzuerſtatten (*8153
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Heinrichſtraße, Eſchollbrückerſtraße,
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(*8142
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Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1914.
Seite 12.
[ ← ][ ][ → ]Fancbeis
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