Darmstädter Tagblatt 1914


Dienstag, den 27. Oktober.

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177. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Nr. 296.

Dienstag, den 27. Oktober.

1914.

Der Krieg.

Die Kämpfe im Weſten. Zur Vorgeſchichte des Krieges. Unſere Truppenreierven. Der moraliſche Tiefſtand
Englands. Engliſche Beklemmungen. Der Aufstand in Südafrika. Ein perſiſch=türkiſches Abkommen. Von den
Kriegsſchauplätzen.

Die Kämpfe im Weſten.

* Vorſtehende Karte gibt einen Ueberblick über das
Kampfgebiet an der belgiſchen Küſte, das durch zahlreiche
Kanäle und Flüſſe durchſchnitten wird, wodurch, wie ſchon
bemerkt, die Schwierigkeit des Angriffs und des Vor=
rückens
unſerer Truppen erhöht wird. Wie ſchon in dem
Tagesbericht vom Sonntag mitgeteilt worden iſt, haben
die Deutſchen den Kanal zwiſchen Nieuport und
Dixmuiden, die beide noch im Beſitz des Feindes ſind,
überſchritten. Auch der franzöſiſche Kriegsbericht
vom 25. ds., 11 Uhr abends, gibt die Durchbrechung der
Yſerlinie durch die Deutſchen zu. Er ſagt kurz: Die
deutſchen Streitkräfte konnten die Yſer zwiſchen Nieuport
und Dixmuiden überſchreiten. Im übrigen dauert der
Kampf, der ſehr hartnäckig iſt, noch fort.
Der Angriff der Engländer von der See
her ſcheint ſeine Wirkung zu verfehlen. Ein Amſterdamer
Berichterſtatter meldet, er habe Gelegenheit gehabt, den
Kampf zwiſchen der deutſchen Artillerie und den engliſchen
Schiffen an der Küſte zu beobachten. Die Lage der Deut=
ſchen
ſei ſehr günſtig, da die Dünen einen großen natür=
lichen
Schutz gewährten. Der geſtrige Kriegsbericht bringt
denn auch die erfreuliche Miteilung, daß unſere ſchwere
Artillerie das engliſche Geſchwader erfolgreich beſchoſſen
und zum Rückzug gezwungen habe. Hier iſt zum
erſten Male das Eingreifen unſerer ſchweren Artillerie
gegen die engliſchen Schiffe erwähnt.
Bei den neuerlichen Kämpfen bei Ypern (Ypres iſt
die franzöſiſche Bezeichnung) und Lille und nördlich
von Arras erlitten die Feinde, namentlich die Engländer,
ſchwere Verluſte.
* Ein Berichterſtatter des Amſterdamer Telegraaf
meldet, der Köln. Ztg. zufolge, unterm 24. aus Sluis:
Der Kampf tobt an der Küſte fort, allein dieſenigen, die
eine endgültige Entſcheidung erwarten, miſſen
ſich noch gedulden. Das Kampffeld reicht von Oſtende
bis nach Mittelflandern, bis ungefähr Thourout,
Thielt und Deynze. Die Belgier kämpften mit großem

Mut unter den Augen ihres Königs. Während der Nacht
wollte die Beſchießung nicht aufhören. Dieſen Morgen
trat auf beiden Seiten eine Ruhepauſe ein, allein gegen
Mittag donnerte das Geſchütz von neuem. Der Kampf
blieb bisher ohne Ergebnis. Deutſche Marinetruppen be=
ſetzten
geſtern Heyſt, Knocke und eine Anzahl Dörfer zwi=
ſchen
Sluis und Brügge. Junge Belgier, die dienſtlich
in Betracht kommen, machten ſich ſchleuniaſt aus dem
Staube. Von Knocke aus beobachten die Deutſchen die
See, um nicht durch eine Landung der Engländer über=
raſcht
zu werden; ſie haben auch Wachen an den Dünen
ausgeſtelt. Die bisher an den Küſtenorten verweilenden
Engländer haben Befehl erhalten, vor der Mittagſtunde
das Land zu verlaſſen. In der Gegend finden fortwäh=
rend
Truppenbewegungen ſtatt, deren Mittel=
punkt
Brügge zu ſein ſcheint. Der Berichterſtatter fand
überall begeiſterte Kämpfer.
Die Beſchießung von Oſtende durch die briti=
ſchen
Kriegsſchiffe hat keine beſondere Bedeu=
tung
. Ein Geſchoß traf das Hotel Majeſtic. Obſchon
die Geſchoſſe nicht viel Schaden angerichtet haben, iſt die
Stadt unruhig und viele Einwohner fliehen. Auf Befehl
der deutſchen Behörde iſt der Straßenbahnverkehr zwi=
ſchen
Knocke und Oſtende Freitag eingeſtellt worden. Der
Kampf zwiſchen Oſtende und Nieuport und weiterhin in
Flandern dauert fort. In der Richtung von Dixmuiden
ſind die Deutſchen kräftig vorgedrungen. Dadurch ver=
mögen
ſie ſich abſeits der Küſte außer dem Bereich der
feindlichen Geſchoſſe zu halten. In Brügge ſind 200 bel=
giſche
Gefangene eingebracht worden. Heyſt und Knocke
ſind von den Deutſchen beſetzt. In erſterem Orte werden
die Schleuſen des Abwaſſerkanals ſcharf bewacht. In
Knocke lagern die Deutſchen außerhalb des Ortes.
Aus Breda wird dem Nieuwe Rotterdamſche Cou=
rant
vom 25. ds. gemeldet: Seit Beginn des Vormar=
ſches
der Deutſchen, die am 1. Okt. Tournai beſetzten und
am 6. Orchies wieder eroberten, das ſie zwei Wochen
vorher vernichtet hatten, haben ſie ihre Gefechtslinie,
die damals über St. Amand=Denain lief, über 50 Kilome=
ter
nach Weſten verlegt, ſo daß ſie nun gerade vor
Arras liegen. Bei letzterer Stadt wird ſeit Sonntag
heſtig gekämpft. Unaufſhörlich donnern die Geſchütze. Man
kann annehmen, daß die Kampflinie gegenwärtig in ge=
rader
Linie von Arras nach Ypern und Dirmuiden ver=
läuft
. Wir waren von Brüſſel über Mons, Valenciennes,
Denain über Douai hinaus gereiſt, ohne von den Deutſchen

behelligt zu werden. Die Berichte über die Verſchanzun=
gen
von Valenciennes ſcheinen übertrieben zu ſein, auch iſt
dort nicht gekämpft worden. Die Franzoſen haben ſich
ſchnell zurückgezogen. Der Uebergang über die Schelde
zwiſchen Denain und Bouchain dagegen wurde ſeinerzeit
gut verteidigt, wie ſich jetzt noch an den zahlreichen Lauf=
gräben
und geſprengten Brücken erkennen läßt. Es wa=
ren
lange Transporte von Lebensmitteln und Liebesgaben
zu bemerken. In Douai ſind, wie in ſo vielen anderen
Städten, die Fenſterläden geſchloſſen Die wohlhabendere
Bürgerſchaft iſt geflohen. Die Deutſchen haben alles be=
ſetzt
, ſo daß keine Unterkunft zu haben iſt, es ſei denn
durch das deutſche Einquartierungsamt. Jenſeits Arras
wurde der Artilleriekampf immer heftiger, deutlich ſahen
wir vor uns kämpfen.

Zur Vorgeſchichte des Krieges.

* Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt unter
der Ueberſchrift Die amtlichen Veröffentlichun=
gen
zur Vorgeſchichte des Krieges: Die amt=
lichen
Veröffentlichungen über die Beziehungen Englands
zu den Ententemächten, ſowie zu Belgien vor dem Kriegs=
ausbruch
ſind in Deutſchland in ihrer Bedeutung voll
gewürdigt worden. Auch im Auslande wird den von
engliſcher Seite gemachten Verſuchen, die ſchwergewichti=
gen
Anklagen zu entkräften, die aus den veröffentlichten
Dokumenten ſprechen, ein Erfolg ſchwerlich beſchieden
ſein. Leider haben vereinzelte Stimmen im Inlande auch
dieſen Anlaß wieder zu einer Kritik benutzt, welche un=
ſere
auswärtige Vertretung diskreditieren ſollte.
So will ein Blatt in der Publikation der Berichte der
deutſchen diplomatiſchen Vertreter im Aus=
lande
lediglich einen, noch dazu mit untauglichen Mitteln,
ausgeführten Verſuch zur Rechtfertigung der deutſchen
Diplomatie erblicken, die trotz der ihr bekannten militärt=
ſchen
Beziehungen der Ententemächte an die Friedfertig=
keit
der engliſchen Politik geglaubt habe. Was mit der
Veröffentlichung bezweckt wurde iſt von unſerer öffent=
lichen
Meinung ſo allgemein anerkannt und gewürdigt
worden, daß es einer beſonderen Feſtſtellung der Gründe
nicht erſt bedarf. Auch wird jeder, der mit den diplomati=
ſchen
Geſchäften vertraut iſt, verſtehen, daß es zwar nicht
die Aufgabe der deutſchen Diplomatie ſein konnte, den ihr
bekannten Tatſachen gegenüber den Kopf in den Sand zu
ſtecken, wohl aber den Drahtziehern der gegen uns gerich=
teten
engliſchen Politik nach Möglichkeit jeden Vorwand
zu nehmen, um dieſe Politik vor dem eigenen Lande recht=
fertigen
zu können. Aus dieſem Grunde hat Deutſchland
alles, was die engliſche Vermittelungsaktion vor dem
Kriege an Brauchbarem enthielt, unterſtützt und geför=
dert
, bis die ruſſiſche Mobilmachung den Verhandlungen
ein Ziel ſetzte. Aus dem vor dem entſcheidenden engliſchen
Miniſterrat abgeſchloſſenen deutſchen Weißbuch iſt dies für
jeden, der zu leſen verſteht, ohne Mühe zu erſehen.
Noch ein anderer Vorwurf iſt erhoben worden. Aus
unſerer Feſtſtellung, daß an den maßgebenden deutſchen
Stellen die belgiſche Konnivenz mit den
Ententemächten bekannt geweſen ſei, iſt gefolgert
worden, daß es des Zugeſtändniſſes des Reichskanzlers
nicht bedurft hätte, daß die Verletzung der belgiſchen
Neutralität einen Rechtsbruch darſtelle. Wem die
Bedeutung des Wortes Konnivenz bekannt iſt, der wird
dieſen Vorwurf nicht erheben. Die Stellung Deutſchlands
in der Welt hat nur dadurch gewinnen können, daß es
mit der Anklage gegen Belgien erſt hervortrat, als ſie dieſe
mit poſitiven Tatſachen zu begründen vermochte. Mit
dem Hinweis auf vorhandene politiſche Sympathien mit
uſeren Gegnern ließ ſich eine ſo bedeutſame Aktion wie
der deutſche Einmarſch in Belgien formell nicht begrün=
den
; ſie konnte ihre Rechtfertigung damals nur in den
poſitiv bekannten franzöſiſchen Abſichten finden, durch Bel=
gien
militäriſch gegen uns vorzugehen.

Unſere Truppen=Reſerven.

* Nachſtehende Richtigſtellung wurde der Köln. Ztg.
am 25. d. M. zugeſandt: Die Kölniſche Zeitung vom
geſtrigen Tage bringt einen Aufſatz über die Unglaubhaf=
tigkeit
der Nachricht, daß in England 1.2 Millionen Mann
ausgebildet werden, und fügt daran folgende Aufſtellung
über die in Deutſchland und Oeſterreich ver=
fügbaren
Reſerven: 1. Freiwillige: In Deutſch=
land
2 Millionen, in Oeſterreich 1,25 Millionen; 2. Rekru=
ten
Jahrgang 1914: Deutſchland und Oeſterreich 1 Mil=
lion
, zuſammen für Deusschland und Heſterreich=Ungarn
425 Milionen Mann. Dieſe Auftellung iſt indeſſen
durchaus unvollſtändig; ſie läßt außer acht, daß in
Deutſchland ſowohl wie in Oeſterreich=Ungarn der
ungediente Landſturm überhaupt noch nicht oder
nur in ganz verſchwindendem Maße zu den Waffen ein=
gezogen
iſt. Wenn auch in den Freiwilligen ſich eine große

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Nummer 296

Anzahl von Männern des ungedienten Landſturms be=
findet
, ſo iſt doch zu berückſichtigen, daß nach zuverläſſigen
Schätzungen die Zahl der ungedienten Landſturmmänner
im Alter von 20 bis 45 Jahren in Deutſchland auf minde=
ſtens
ſieben Millionen Mann zu beziffern iſt.
Der weitaus größte Teil dieſer Männer iſt bei der Aus=
muſterung
dem Landſturm mit Waffe überſchrieben wor=
den
, ſo daß er alſo ohne weiteres als dienſtfähig anzuſehen
iſt. Der kleinere Teil, der als Landſturm ohne Waffe‟
ausgemuſtert worden iſt, kann zur Etappenſicherung und
ſonſtigen militäriſchen Dienſtleiſtungen herbeigezogen wer=
den
. Für Oeſterreich=Ungarn wird die Ziffer der
noch nicht eingezogenen Landſturmpflichtigen auf fünſ
Millionen Mann geſchätzt. Für beide Länder zuſammen
ergibt dies eine Ziffer von 12 Millionen Mann
ausbildungsfähiger Soldaten. Zieht man
hiervon einen Teil der Ziffer der noch nicht eingeſtellten
Freiwilligen, die zu dem Landſturm gehören, mit etwa
zwei Millionen Mann für Deutſchland und Oeſterreich zu=
ſammen
ab, ſo ergibt ſich zu der Ziffer von 4,25 Millionen
Mann, welche die Kölniſche Zeitung nennt, noch eine wei=
tere
Truppenreſerve für Deutſchland und Oeſterreich= Un=
garn
von zehn Millionen Mann, d. h., es ſtehen von der
dienſtfähigen männlichen Bevölkerung im Alter von 20
bis 45 Jahren einſchließlich der Kriegsfreiwilligen noch
14,25 Millionen Mann in Deutſchland und
Oeſterreich=Ungarn nicht unter Waffen. Dieſe
Zahl erhöht ſich noch weiter um ſchätzungsweiſe 3,75 Mil=
lionen
Mann, falls die Höchſtaltersgrenze von 45 auf
50 Jahre hinauf und die Mindeſtaltersgrenze von 20 auf
18 Jahre herabgeſetzt wird. Alles in allem iſt mithin die
Truppenreſerve Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns an
kriegsfähiger Mannſchaft auf 18 Millionen zu
ſchätzen.

Aus Belgien.

* Berlin, 25. Okt. Bei der deutſchen Zivilverwal=
tung
in Belgien wird erwogen, ob und wieweit wäh=
rend
der Dauer der Beſetzung zugunſten der Arbeiter=
ſchaft
dieſes Induſtrieſtaates die deutſchen ſozial
politiſchen Geſetze, insbeſondere auf dem Gebiete
des Arbeiterſchutzes, eingeführt werden ſollen und können.
Ein nach außen erkennbarer erſter Schritt iſt dadurch ge=
ſchehen
, daß der Direktor im Großherzoglich badiſchen Ge=
werbeaufſichtsamte
, Geh. Oberregierungsrat Dr. Bitt=
mann
und der Hilfsarbeiter im Reichsamt des Innern,
Gewerbeaſſeſſor Poerſchke, nach Brüſſel berufen wurden,
um durch Vorarbeiten dem vorſchwebenden Ziele näher
zu kommen. Auch ſonſt iſt bei mannigfachen Anläſſen, die
in das Gebiet von Arbeiterſchutz und Arbeiterwohl hin=
überſpielen
, zwiſchen dem Verwaltungschef und Sachver=
ſtändigen
beraten worden.

Der Held im Zeppelin.

* Bei einer der letzten Fahrten eines Zeppelin=
Luftſchiffes, das bereits bei der Beſchießung der
Feſtungen Namur und Lüttich teilgenommen und auch den
Forts von Antwerpen verſchiedene ſeiner Grüße aus
der Luft zugeſandt hatte, geriet das Fahrzeug in den Be=
reich
der Scheinwerfer der Feſtung. Sofort wurde aus
allen Geſchützen ein furchtbares Feuer auf dasſelbe eröff=
net
. Eine Granate zertrümmerte das Gerüſt, an dem
eine der hinteren Schrauben befeſtigt war. Die ſchwere
Schraube neigte unglücklicherweiſe nach hinten und drohte
in die Gondel zu ſtürzen. Es galt, während der Fahrt
hoch in der Luft das Geſtänge abzuſägen und gleichzeitig
die Schraube ohne Gefahr für die Mannſchaft zu beſei=
tigen
. Der Obermaſchiniſt Richard Luickardt aus Wil=
helmshagen
bei Berlin meldete ſich freiwillig zu der ge=
fährlichen
Aufgabe. Er löſte dieſelbe während der raſen=
den
Fahrt. Der Held im Zeppelin hat, wie der Berl.
Lok.=Anz. erfährt, als Lohn für ſein tapferes, opfermütiges
Verhalten das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe erhalten.

Der Erfolg der Emden‟

* London, 25. Okt. Die Morning=Poſt meldet aus
Bombay vom 22. Oktober: Die anglo=indiſche Preſſe ver=
langt
Maßnahmen zur Herſtellung der Sicher=
heit
für die Schiffahrt nach Indien, deren gänzliche
Hemmung durch die Tätigkeit des Schiffes
Emden die indiſche Volkswirtſchaft ſchädige. Die in=
diſche
Handelsſtatiſtik für September weiſe gegen Septem=

ber 1913 einen ernſten Rückgang auf, für den die Emden
in höherem Maße verantwortlich ſei, als der bloße
Kriegszuſtand. Allein die Einfuhr an Baumwollwaren
aus Mancheſter ſank im September um 2 Millionen Pfund
Sterling. Kalkutta hat beſonders unter dem Rückgang
der Ausfuhr von Rohjute gelitten, ferner an dem Export=
ausfall
von Juteprodukten, der allein im September mehr
als 3 Millionen Pfund Sterling betrug. Die Ausfuhr
von Reis, Weizen, Häuten und Fellen ſank um je eine
halbe Million, Rohbaumwolle und Baumwollgarn um 1½
Millionen und Sämerein um 900000 Pfund Sterling.
Gleiche Klagen kommen aus dem Innern. Der Touriſten=
verkehr
hat gänzlich aufgehört. Die Times of India deu=
ten
an, daß die Erfolge des Schiffes Emden auf die
Stimmung der Eingeborenen wirken könnten.

Der moraliſche Tiefſtand Englands.

O Wo Fehler ſind, wollen wir ſie zu beſeitigen
ſuchen, auch nach dem Rat und Vorbilde anderer Völker.
Nur eines Volkes Rat weiſen wir weit von uns, den
Englands. England kennt keine Moral und keine Ethik.
So ſchloß Sanitätsrat Dr. Albert Moll jüngſt einen Vor=
trag
, den er in der Pſychologiſchen Geſellſchaft über das
Thema Der Krieg als Erzieher gehalten hatte. Die Be=
rechtigung
dieſes allerdings nicht milden Standpunktes
wird durch Vorkommniſſe der letzten Tage draſtiſch dar=
getan
. Die Freilaſſung der Londoner Row=
dys
, die unerhörte deutſchfeindliche Ausſchreitungen be=
gingen
, kommt dabei ſowohl als ſolche wie wegen der Be=
gründung
, aus der ſie erfolgte, in erſter Linie in Betracht,
Von dem Londoner Richter wurde nämlich angegeben,
das Vorgefallene deshalb überſehen zu wollen, weil die
Art der deutſchen Kriegführung die Menſchen reize. Die
Schamloſigkeit dieſer Verdächtigung unſeres Heeres iſt von
dem Londoner Richter durch die Heuchelei überboten wor=
den
, die ihm die prahleriſche Mahnung entlockte: Wir
müſſen uns ſtets als Engländer betragen. Da weder
der Richter ſelbſt noch die ihm vorgeführten Landfriedens=
brecher
ſich auch nur halbwegs ſo betragen haben, wie
die Gebote elementarſten Anſtandes es erheiſchen, hat
jene Mahnung keinen anderen Wert als den, das heuchle=
riſche
engliſche Weſen grell zu beleuchten.
Noch widerwärtiger mutet die Heuchelei an, die eng=
liſchen
Kirchengebeten ihren eklen Stempel auf=
drückt
. Wird darin doch der Herrgott angefleht, er möge
Deutſchland und ſeinen Kaiſer das Unrecht, ohne gerechte
Urſache anzugreifen erkennen laſſen! Und ferner wird
darin der ruchloſe Schwindel, daß den Kaiſer Wahn=
ſinn
umfangen und der Kronprinz Selbſtmord
begangen habe, zum Gebet benützt: Nun laß, o Herr
deines Zornes genug ſein und ſei ihnen wieder gnädig!
Die Regierenden in England, die dergleichen nicht verhin=
dern
, ſcheinen Shakeſpeares Richard III. als Vorbild heuch=
leriſchen
Treibens zu Ehren bringen zu wollen. Hoffent=
lich
dauert es nicht lange, bis ſie auch von ähnlichen Ge=
wiſſensqualen
heimgeſucht werden.
Das Wiener Fremdenblatt führt in Beſprechung der
unerhörten Ausſchreitungen gegen wehr=
loſe
Deutſche und Oeſterreicher in England
aus: Der Richter in Deptford, der über die wegen des
Pogroms Verhafteten zu judizieren hatte, iſt eine der
charakteriſtiſchſten Erſcheinungen des modernen Englands,
deſſen Hinterliſt und Grauſamkeit die Welt nun ſo unver=
hüllt
kennen gelernt hat. Das Verhalten Englands, ſeine
großſprecheriſchen Zukunftsankündigungen, die ohnmächtige
Wut und die unwürdige Lügenkampagne werden das
ſchlechte mvraliſche Urteil, das über die militäriſch und
maritim abgeſchnittenen Engländer bis jetzt gefällt wor=
den
iſt, und den vernichtenden Schuldſpruch über dieſes
Land aus den Annalen der Geſchichte nicht mehr löſchen.
* Berlin, 26. Okt. Das Hamburger Fremdenblatt
bringt Einzelheiten über die Roheit bei der Be=
handlung
der in England eingeſchloſſenen
Deutſchen. Der Erzähler war mit vielen anderen
Deutſchen auf einem holländiſchen Dampfer nach Braſilien
zurückgekehrt und wurde in dem Lager von Newbury in
einem Rennſtall untergebracht; 8 bis 10 Deutſche lagen
in einer Pferdebox auf Stroh beiſammen. Sie erhielten
jeder zwei dünne Decken, weiter nichts. Um 5 Uhr nach=

mittags mußte alles ins Stroh kriechen. Das Eſſen muß=
ten
die Gefangenen ſich ſelbſt kochen, und zwar im Freien
in einem Graben. Der Tee wurde durch alte Säcke ge=
goſſen
, ſo daß er völlig ſchmutzig war. Die Waſſerſuppe
mit einem geringen Zuſatz von Fett enthielt vielleicht für
jeden Gefangenen einen Kubikzoll Fleiſch. Die Ernährung
war vollkommen unzureichend. Beſchwerdeführende wur=
den
drei Tage bei Waſſer und Brot eingeſperrt. Die eng=
liſche
Militärverwaltung ſoll die Kantinen ſämtlicher Ge=
fangenenlager
an einen Unternehmer in Löndon verpach=
tet
haben. Der mit Namen genannte Herr erbringt für
ſeine Erzählungen im einzelnen Beweismaterial. Das
Schandblatt Times ſchreibt: Bald werden ſich alle poli=
zeilich
regiſtrierten dienſtpflichtigen Deutſchen und
Oeſterreicher in Gefangenenlagern befinden.
Ihre Zahl beträgt 40000 in London, 70000 im Ver=
einigten
Königreich.

Die Nemeſis.

* Die Neuen Zürcher Nachrichten ſchreiben in einer
Betrachtung der gegenwärtigen Weltlage nach der Be=
ſetzung
Antwerpens und Oſtendes durch die Deutſchen:
Es iſt, als hätte die Nemeſis bereits die Hand
gegen England erhoben: Die Irländer in der Heimat
kriegsunwirſch; das engliſche Arbeitervolk kriegsmüde; die
Irländer in den Vereinigten Staaten kriegsfeindlich. In
Aegypten und Indien nimmt die Gärung unter den Ein=
geborenen
unheimlich zu. Wohl hat man die beiden Län=
der
nun faſt hermetiſch abgeſchloſſen. Aber angeſehene
Schweizer, die in der allerletzten Zeit von dort zurück=
gekehrt
ſind, erzählen, daß in Aegypten ſowohl als in In=
dien
ſchlimme Ereigniſſe drohen. In Aegypten ſei man
keinen Moment mehr ſicher, wann der Sturm gegen Eng=
land
losgehe. Die Erbitterung ſei ins Grenzenloſe ge=
wachſen
. Die erſte große Schlappe Englands werde das
Signal zum allgemeinen Aufruhr ſein. Mit der Erbitter=
ung
gegen England gehe die ſteigende Begeiſterung für
Deutſchland Hand in Hand. Nach dem Urteil eines ge=
wichtigen
in Indien anſäſſigen Schweizers haben nicht nur
die ſogenannten intellektuellen und die traditionell eng=
landfeindlichen
Kreiſe unter den Eingeborenen zu ſchüren
und zu agitieren begonnen, ſondern auch die ſonſt ſehr
zurückhaltende, aber ungemein einflußreiche eingeborene
Kaufmannſchaft. Sie erklärt ganz offen, daß der Sieg
Englands das Unglück Indiens vollende, das in dieſem
Falle für die engliſchen Kriegskoſten aufzukommen hätte
und bis aufs Mark ausgeſogen würde. Die Erbitterung
war bereits vor dem Krieg ſehr groß, da man in Indien
nicht mit Unrecht die Schuld an der letzten überaus ver=
heerenden
Bankkriſis England beimaß. Der innere Ab=
fall
Aegyptens iſt bereits da; ein einziges Ereignis, und
er kommt zu einem blutigen äußeren Ausbruch. Die Lage
Englands iſt ſehr kritiſch; es ſteht vor einer Tragödie, wie
ſie ſeit Jahrhunderten dieſes Land nicht mehr heimſuchte.
Nur noch eins vermöchte Großbritannien, wenn auch
nur noch einigermaßen, davor zu bewahren: die raſche
Beſeitigung des Regimes Asquith, Grey,
Churchill. Dasſelbe Blatt verſichert, auf Grund eng=
liſcher
Preſſeäußerungen, daß in England die Zu=
verſicht
dahin iſt. Steigende Enttäuſchung und Be=
ängſtigung
geben ſich kund, zumal die engliſche Flotte
ſich ohnmächtig erwieſen hat, Oſtende zu ſchützen und nun=
mehr
auch Dünkirchen und Calais ernſtlich bedroht ſind.
Dazu geſellen ſich die Enttäuſchungen über die Verbün=
deten
. Namentlich über Rußland iſt man ungehalten, da
es die Erwartungen bitter täuſcht. Dazu kommt das läh=
mende
Gefühl der Angſt vor der deutſchen Landung an
der engliſchen Küſte, die zunehmende Angſt vor der Be=
ſetzung
des Suezkanals durch die Türkei und die nach
außen hin noch verhehlte, aber innerlich um ſich freſſende
vor dem Aufruhr in Aegypten und Indien. Soviel auch=
aus
anderen Quellen verlautet, entſpricht dieſe Meldung
durchaus den Tatſachen.

Engliſche Beklemmungen.

* London, 25. Okt. Die Times ſchreiben in
hrem Leitartikel, wenn der Kaiſer jetzt den Vormarſch
auf Calais anordnen ſollte, ſo ſeien dafür die Gründe
mehr politiſcher als militäriſcher Natur. Er wende die
Kraft in einer Richtung auf, die dem eigentlichen Ziele
fernläge. Nur ſelten rächten ſich ſolche Fehler im Kriege

Aus dem Kriegstagebuch einer
engliſchen Herzogin.

C2) Sechs Wochen im Krieg So benennt die Her=
zogin
von Sutherland, die als Leiterin eines engliſchen
Lazaretts in Belgien die ganze Eroberung des Landes
durch die Deutſchen mit durchlebt hat, ein intereſſantes
kleines Buch, in dem ſie ihre Erfahrungen und Eindrücke
ſchildert. Die engliſche Ariſtokratin bewahrt ſo viel Un=
abhängigkeit
des Geiſtes, daß ſie in die Lügengeſchichten
ihrer Landsleute über deutſche Gewalttaten nicht ein=
ſtimmt
, ſondern den Eroberern volle Gerechtigkeit wieder=
fahren
läßt. Das einzige, worin ſich die ſpitze Zunge der
Feindin bemerkbar macht, iſt ihr etwas billiger Spott über
die allzu große Höflichkeit der Deutſchen, die ſie als die
gnädigſte Frau=Manier bezeichnet. Die Herzogin leitete
ein Lazarett in Namur während der Beſchießung und
war dann als Krankenpflegerin in Brüſſel und Maubeuge
während der Beſetzung durch die Deutſchen tätig. Das
kämpfende Deutſchland ſagt ſie, wie es ſich ſo plötzlich
einem in den Geſichtskreis drängt, iſt imponierend. Zu
meinen Pflegerinnen und Aerzten und zu mir waren die
Deutſchen ſehr höflich. Packende Auszüge aus iren
Tagebuch ſchildern die Beſchießung von Namur: Die Her=
zogin
pflegte mit ihren Damen im Kloſter der Schweſtern
Unſerer lieben Frau verwundete Belgier und Franzoſen.
Eine furchtbare Beſchießung hat angefangen ſchreibt ſie
am 23. Auguſt. Die Gränaten ſingen über dem Kloſter
ihr Lied aus den tief dröhnenden deutſchen Kanonen, ein
langes ſingendes Sauſen und dann eine Exploſion, die
wie das Niederfallen eines ſchweren Steines klingt. Der
Mann, der heute nacht die letzte Oelung erhielt, iſt vor
Schreck wie wahnſinnig. Ich glaube nicht, daß er ſehr
ſchwer verwundet iſt. Er hat eine Kugel in der Schulter,
das iſt nichts Ernſthaftes. Aber er hat völlig ſeine Sprache
verloren, und ich glaube, er iſt das Beiſpiel eines Man=
nes
, der aus reiner Furcht ſtirbt.
Nun marſchieren die deutſchen Truppen in ſtolzem
Aufzug ein. Ich höre ſie ſingen, wie ſie marſchieren. Sie
ſingen wundervoll, mehrſtimmig, als wenn ſie zu dieſem
Geſang kunſtvoll eingeübt wären. Und wie ſie marſchieren
Dieſe ſtattlichen, wohlgeſtalteten Männer in ihren grauen
Uniformen. Die ganze Nacht hindurch hören wir das
Trapp, Trapp, Trapp der deutſchen Infanterie in den
Straßen, die hallenden Kommandoworte, das fortgeſetzte
tieftönende Singen. Sie ſind voll Stolz und Hochmut.
Trotzdem waren die Deutſchen ſehr freundlich und liebens=

würdig, als ſie in das Kloſter kamen. Die Herzogin
wandte ſich an den deutſchen Oberbefehlshaber, den Ge=
neral
von Below, der ihr alle Wünſche für ihr Lazarett
gewährte und ſich bei ihr entſchuldigte, daß er ſie in ſei=
nem
Schlafzimmer empfange, aber alle anderen Räume
wären von Offizieren überfüllt. Hier wurde die Herzogin
auch dem Feldmarſchall von der Goltz vorgeſtellt, der auf
ſeinem Wege nach Brüſſel durch Namur kam, in ſeinen
Mantel eingeknöpft bis zur Naſe Am anderen. Morgen
erwiderte General von Below den Beſuch der Herzogin
und war von ſeinem Adjutanten begleitet, den die Dame
als den Baron Keßler bezeichnet, der den Text zu der
Legende Joſephs verfaßte, die im vergangenen Sommer
vom Ruſſiſchen Ballett in London aufgeführt wurde. Es
kann damit wohl nur der bekannte Kunſtkenner und Kunſt=
freund
Graf Harry von Keßler gemeint ſein. Ich muß
mich bei Ihnen, Herzogin, wegen des Wachstums mei=
nes
Bartes entſchuldigen ſagte der Adjutant auf Eng=
liſch
. Mir war ſein Bart ſehr gleichgültig, aber ich fragte
ihn, warum er nicht raſiert wäre. Mich von einem Bel=
gier
raſieren laſſen! rief er aus. Der würde mir den
Hals abſchneiden.

Die Kapitulation von Metz
am 27. Oktober 1870.

* Ein Mitämpfer von 1870/71 ſchreibt uns: Heute ſind.
44 Jahre verfloſſen, ſeitdem das ſtärkſte Bollwerk Frank=
reichs
, die bis dahin unbezwungene Feſtung Metz, in
deutſchen Beſitz übergegangen iſt. 70 Tage wurde dieſelbe
von der 2. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl be=
lagert
und nach vielen größeren und kleineren Gefechten
durch Aushungerung zur Kapitulation gebracht Es wird
jetzt ſo häufig die Anſicht vertreten, als ob der 70er Krieg
im Vergleich zu dem jetzigen Weltbrand ein reiner Spa=
ziergang
geweſen ſei. Wer ſo leichtfertig urteilt, war
ſicher weit vom Schuß, oder hat im Leben überhaupt noch
nichts mitgemacht.
Diejenigen aber, welche bei dem gewaltigen Ringen
vör und um Metz mitgekämpft, und die Leiden, Strapazen
und Entbehrungen der 10wöchentlichen Belagerung mitge=
koſtet
haben, können ſich eines Spazierganges in dem
erſten Abſchnitt dieſes Feldzuges nicht erinnern. Daß
bei den bedeutend verbeſſerten Feuerwaffen, womit uns
die Franzoſen damals überlegen waren, heute eine ganz
andere Kampfesweiſe verbunden iſt, und hierdurch grö=
ßere
Anforderungen an die Feuerdiſziplin, wie an die
Energie und Ausdauer des Einzelnen geſtellt werden, ent=
ſpricht
ganz den gegebenen Verhältniſſen. Von unſeren

braven Truppen durfte man trotz der großen Verluſte,
die jetzt ſchon zu verzeichnen ſind, mit Sicherheit erwarten,
daß ſie ihren Vätern an Opfermut und Tapferkeit in keiner
Weiſe nachſtehen würden. Wie ganz anders wären die
Verhältniſſe aber heute, wenn wir dieſe mächtige Feſtung
als Hauptſtützpunkt nicht im Rücken hätten. Die Uebergabe
fand am 29. Oktober durch Marſchall Bazaine an den
Höchſtkommandierenden, den Prinzen Friedrich Karl, ſtatt.
3 Marſchälle von Frankreich, über 50 Generale und 6000
Offiziere, ſowie 5 Armee=Korps mit 173000 Mann, 56
Adler, 622 Feld= und 876 Feſtungsgeſchütze, 72 Mitrailleu=
ſen
, 137 420 Chaſſepot= ſowie 123 326 andere Gewehre
und ein unermeßliches Kriegsmaterial fielen in deutſche
Hände.
Die ganze zweite Armee war Zeuge dieſes gewaltigen
Schlußdramas, welches ſich vor den Wällen von Metz ab=
ſpielte
. Größere Kavalleriepatrouillen wurden in die um=
liegenden
Wälder entſandt um etwaige Flüchtlinge aufzu=
fangen
, während die Infanterie vorrückte, um einige Teile
der Feſtungswerke zu beſetzen. Von Seiten der Inten=
dantur
war alles vorbereitet um den Ausmarſch der fran=
zöſiſchen
Armee zu einem ernſten, bedeutungsvollen
Moment zu geſtalten. Ueberall im weiten Umkreiſe war
Proviant und Holz angefahren, damit die Truppen als=
bald
abkochen, und ſich nach ſo langer Leidenszeit wieder
einmal ſatt eſſen konnten. Punkt 1 Uhr rückte die fran=
zöſiſche
Garde, und nach ihr an 6 verſchiedenen Stellen
die übrigen Armeekorps unter ſtrömendem Regen aus
ihrer ſeitherigen eiſernen Umklammerung aus, und nah=
men
die ihnen zugewieſenen Biwakplätze ein. Rechts und
links der Chauſſeen wurden die Gewehre und Säbel auf
Haufen abgelegt, während die Offiziere, ſobald der Front=
rapport
abgegeben war, dieſelben behalten und mit ihren
Burſchen wieder nach Metz zurückkehren durften. Auf je
100 Gefangene kamen 10 Infanteriſten und ein Kavalleriſt
als Bewachung, ſo daß jedes einzelne Biwak abgeſperrt
werden konnte. Das Ausſehen der Franzoſen in Bezug
auf Kleidung, ging, dagegen war der Seelenzuſtand, wie
die ausgeſtandenen Strapazen und Entbehrungen nur zu
deutlich in ihren Zügen eingegraben, wie das noch vor=
handene
Pferdematerial ſehr abgezehrt und matt war.
Bei dem kalten Sprühregen wollten die Lagerfeuer nicht
brennen und das Abkochen wurde dadurch ſehr beein=
trächtigt
, ſo daß es zu dunkeln begann, als einzelne Teile
der Gefangenen auf den verſchiedenen Etappenſtraßen zur
Bahn geleitet, und nach Deutſchland abtransportiert wur=
den
. Die ſpalierbildenden Truppen rückten aber durch=
näßt
, und an einer großartigen Erinnerung reicher, in
ihre Kantonements und Biwaks zurück, in der ſtillen Hoff=

[ ][  ][ ]

Nummer 296.

Darmſtätder Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Seite 3.

nicht. Der Beſitz von Calais laſſe die Ausſichten Deutſch=
lands
im weſentlichen unverändert. Calais habe eine
größere Bedeutung als Oſtende, ſei aber kein vitaler
Punkt (!). Es ſei kein Erſatz für die Unmöglichkeit in
Frankreich oder Rußland vorzudringen und würde das
britiſche Volk nicht beunruhigen, das längſt darauf
gefaßt geweſen iſt, Nordfrankreich und ſelbſt Paris
von den Deutſchen beſetzt zu ſehen, was daraus
hervorgehe, daß Sir John French ſeine Seebaſis vorüber=
gehend
nach dem Golf von Biscaya verlegt habe.
Das Eingeſtändnis der Times, daß man in England
auf die Beſetzung von Nordfrankreich und Paris durch
die Deutſchen längſt gefaßt ſei und daß French ſeine
Seebaſis nach dem Meerbuſen von Biscaya verlegt habe,
iſt ſehr intereſſant und erfreulich für uns. Köſtlich iſt,
wie die Times jetzt ſchon die Engländer zu tröſten ver=
ſucht
, ähnlich wie nach dem Fall von Antwerpen, das vor
der Einnahme ungeheuer wichtig, nach der Einnahme
für England aber bedeutungslos war. Der militäriſche
Mitarbeiter der Times ſcheint diesmal weniger ſorglos
zu ſein. Er ſchreibt:
Wenn die Deutſchen nach Calais kommen, könn=
ten
in einiger Zeit unter dem Schutze der Nacht Batterien
vorbereitet und ſchweres Geſchütz herangebracht und auf=
geſtellt
werden. Dieſe Möglichkeit zu leugnen, hieße nur
uns Enttäuſchung bereiten. Deutſche Unterſeeboote
könnten dieſe Häfen erreichen, da dieſe Peſt die Art hat,
zu gehen und zu kommen, wie ihr beliebt. Es iſt nicht
undenkbar, daß kleine Torpedoboote mit der Eiſenbahn
oder auf Kanälen dieſe Häfen erreichen.

Die Iren.

London, 25. Okt. Lord Dunraven hat der
Morningpoſt mitgeteilt, das in Irland weitverbreitete
Gerücht, nach dem die Regierung die obligatoriſche Ein=
ziehung
zum Heeresdienſt plante, habe einen Aus=
wanderungsſturm
nach Amerika verurſacht,
während ſonſt in der jetzigen Jahreszeit keine Aus=
wanderung
ſtattzufinden pflege. Er erwähnt weiter ein
Gerücht, daß eine deutſche Propaganda in den Land=
bezirken
Irlands im Gange ſei. (2)
* London, 25. Okt. Iriſh Worker, das Organ
des Arbeiterführers Iim Larkin, beſchuldigt England,
daß es Belgien ſeinen eigenen Intereſſen geopfert
habe. Er ſchreibt: Niemand, dem Irland und die
iriſchen Intereſſen teuer ſind, wird jemals in irgend
welchem Konflikt engliſchen Urſprungs das Schwert
ziehen oder einen Schuß abfeuern, bis ein ſolcher Kon=
flikt
auf iriſchem Boden ausgefochten wird.

Rußlands Liebeswerben um Italien.

* Rom, 24. Okt. Die Agenzia Stefani meldet:
Geſtern abend um 10 Uhr begab ſich der ruſſiſche Botſchaf=
ter
Krupenski auf die Conſulta, um dem Miniſterpräſi=
denten
Salandra namens ſeiner Regierung eine Mitteilung
zu machen, die ihm telegraphiſch von Petersburg zu=
gegangen
war. Dieſe lautet: In dem Beſtreben, Ita=
lien
einen Beweis ſeiner hohen Sympathie (!)
zu geben, geruhte der Kaiſer von Rußland, den Auftrag zu
geben, vorzuſchlagen, daß alle öſterreichiſchen Gefangenen
italieniſcher Nationalität freigelaſſen würden, wenn die
italieniſche Regierung ſich verpflichte, ſie während der ge
ſamten Dauer des Krieges zu bewachen, damit ſie ſich nicht
zu den öſterreichiſch=ungariſchen Heeren zurückbegeben
könnten. Salandra antwortete, daß er die ſympathiſchen
Abſichten des Kaiſers von Rußland hoch ſchätze, machte
aber dabei den Botſchafter darauf aufmerkſam, daß gemäß
dem öffentlichen Rechte Italiens jeder Italiener und
Fremde, der auf italieniſchem Boden ankomme und der
kein Verbrechen begangen habe, frei ſei und daß ſeine
Freiheit in keiner Weiſe geſchmälert werden könne. Daher
ſehe er nicht, wie Italien die Verpflichtung eingehen
könne, natürlich, um ſie zu halten, die von Rußland frei=
gelaſſenen
Gefangenen zu überwachen und um ſie am
Ueberſchreiten irgend einer Grenze zu verhindern. Sa=
landra
behielt ſich auf jeden Fall auch in Anbetracht der
von Italien zu beobachtenden Pflichten der
Neutralität vor, dieſe Rechte und Fragen einge=
hend
zu prüfen, die möglicherweiſe ſich daraus ergeben
könnten.

Ruſſiſche Kriegsführung.

* Wien, 24. Okt. In Beſprechung des Anſchlags=
verſuchs
auf einen öſterreichiſch= ungari=
ſchen
Truppenführer ſchreibt die Neue Freie
Preſſe: Das tugendhafte England und das wegen des
ſelbſtverſchuldeten Bombardements der Kathedrale von
Reims die Kulturwelt zum Proteſt anrufende Frankreich
werden nach den Erfahrungen, die mit den Formen der
Kriegführung in dieſen Ländern gemacht worden ſind,
auch den Meuchelmord auch das Dingen von Mör=
dern
gegen feindliche Heerführer um Geld ſicher beſchönigen
oder möglichſt verſchweigen. Dennoch bleibt es eine
Schande für alle Ententemächte und ihre Bundesgenoſſen,
daß ein Attentat gemacht worden iſt, und das nicht zum
erſtenmal. Bomben, Revolver, Dolche und ge=
dungene
Mörder haben nach untrüglichen Beweiſen
immer zu dem Hausgerät der ruſſiſchen Pbli=
tik
gezählt. Neu iſt jedoch, daß ſie dieſe Werkzeuge nun=
mehr
auch im Kampfe mit redlichen Soldaten anwandten.
Das wird ſie mit Schmach bedecken für alle Zeiten.

Kämpfe im Epirus.

* Athen, 25. Okt. Wie aus Janina gemeldet wird,
dauert der Kampf bei Kliſſura fort. Die Streitkräfte der
Albaner überſteigen 50000 Mann, die übrigens über Artil=
lerie
und Maſchinengewehre verfügen, während die auto=
nomen
Truppen in geringer Zahl ſind und deshalb zurück=
gingen
; doch wurden ihnen aus Argyrokaſtro eiligſt Ver=
ſtärkungen
geſchickt. Die Angriffe der Albaner gegen die
Grenze bei Epirus dauern fort und geſtalten die Lage
der epirotiſchen Regierung ſehr ſchwierig, da die an ſich
geringen Hilfsquellen, über die ſie verfügt, bald erſchöpft
ſind, und die männliche Bevölkerung, die zur Verteidig=
ung
des Gebietes gezwungen iſt, ſich nicht mehr an den
Feldarbeiten beteiligen kann, die ihr geſtatten würden, die
unerläßlichen Lebensmittel zu gewinnen.

Der Aufſtand in Südafrika.

* Amſterdam, 26. Okt. (Ctr. Frkft.) Ein offizielles
Reuter=Telegramm aus Pretoria meldet über das
Gefecht bei Caimoes, daß Maritz mit ſeiner geſam=
ten
Streitkraft und einer Abteilung von einigen hundert
Deutſchen mit vier Mitrailleuſen, vier Maſchinengeweh=
ren
und acht Kanonen die Engländer überfielen. Auf eng=
liſcher
Seite wurden nach dieſem Bericht nur zehn Mann
verwundet. Es ließe ſich nicht feſtſtellen, wie groß der
Verluſt des Maritz ſei. In einer Rede, die Reichsverwal=
ter
Sir N. F. de Waal in Stellenböſch hielt, ſprach er die
Hoffnung aus daß der Aufſtand des Maritz bald beendet
ſein möge. Wenn aber der Aufſtand zeitweiſe an Kraft
gewänne, dann müßten die Afrikaner Schulter an Schul=
ter
zur Verteidigung ihres Landes ſchreiten. Aus dieſem
Telegramm geht hervor, daß der Aufſtand des Maritz,
den die offiziellen Telegramme vor einigen Tagen als
vollſtändig erledigt hinſtellten, eine durchaus ernſte Sache
iſt. (Frkft. Ztg.)

Ein perſiſch=türkiſches Abkommen.

* (Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen wird der Voſſ. Ztg.
gemeldet: Zwiſchen Perſien und der Türkei wurde ein
Abkommen unterzeichnet, wonach die vertragsmäßige
Kompetenz Englands und Rußlands in dem
langjährigen türkiſch=perſiſchen Grenzſtreit
abgeſchafft wird. Perſien iſt grundſätzlich zur teil=
weiſen
Abtretung der Grenzbezirke Urmien und Choi an
die Türkei bereit. Die Türkei entſendet dafür Offiziere
zur Reorganiſation der perſiſchen Armee und überläßt
Perſien eine Anzahl Gewehre und Geſchütze. England
und Rußland hatten ſich in einem 1896 mit der Türkei
und Perſien abgeſchloſſenen Vertrag den entſcheidenden
Einfluß in allen perſiſch=türkiſchen Grenzſtreitigkeiten ge=
ſichert
.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Oktober.

* In den Ruheſtand verſetzt haben Ihre Königl. Ho=
heit
die Großherzogin den Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Bingen, Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich Kel=
ler
, auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner lang=

Deutſche, der ſich nicht auf die erſte Aufforderung ergibt,
wird ebenſo behandelt.
Mehr als drei Deutſche, die mit Gewehren hinter un=
ſeren
Truppen umherſtreifen, werden als eine Räuberbande
betrachtet.
Gendarmen, Poliziſten und Truppen werden beſtändig
durch die Gegend patrouillieren.
Jeder Ziviliſt oder Militär, zu welcher Nationalität
er auch gehören mag, der durch die Schlachtfelder umher=
ſtreift
und die Toten oder Verwundeten, die verlaſſenen
oder andere Häuſer plündert, wird vor Kriegsgericht ge=
ſtellt
, in gewiſſen Fällen kann die Strafe die Todesſtrafe
ſein.
Der General der Diviſion, Oberbefehlshaber des
Etappendienſt:
Laffon De Ladebat.
P. Von Darmſtadt über Frankreich nach Darm=
ſtadt
. Eine in Darmſtadt wohnende Dame erhielt am
Sonntag eine Feldpoſtkarte ihres im Felde ſtehenden
Sohnes aus einem Orte bei Lille. Wie aus der Karte
hervorgeht, erhielt er dieſe beim Einkauf von Schokolade
auf dem Marſche in Hasnon (bei St. Amand in Nord=
frankreich
). Herausgegeben iſt die Karte nach dem Auf=
druck
von der Schokoladefirma Alfred Bocquet in Tournai
(Belgien); die Karte zeigt eine Anſicht der Königsbrücke
in Magdeburg und iſt hergeſtellt in Darmſtadt
von den (ſchon mehrere Jahre nicht mehr beſtehenden)
Vereinigten Kunſtdruckereien Metz & Lautz, G. m. b. H.
So hat alſo die Karte ihren Weg bis zum Urſprungsort
wiedergefunden. Wahrſcheinlich war wohl auch die
Schokolade weder franzöſiſches noch belgiſches Erzeugnis,
ſondern auch aus Deutſchland (vielleicht von Hauswaldt
in Magdeburg ?) hergeſtellt.
C. K. Die Univerſität Löwen in Cambridge. Kurze
Zeit, nachdem die Zerſtörung Löwens, beſonders ſeiner
Bibliothek bekannt war, hat die Univerſitätsbehörde
von Cambridge dem Rektor der katholiſchen Univerſität
Löwen eine Einladung übermittelt, den Unterricht der
Univerſität während des nächſten Schuljahres in Cam=
bridge
abzuhalten, und Profeſſor Van der Ven hat dar=
auf
erwidert, daß der Kardinal=Erzbiſchof von Mecheln
ſowie der Rektor der Univerſität Löwen beſchloſſen haben,
der Einladung zu folgen. Die Hochſchullehrer von Löwen,
die gegenwärtig noch faſt alle in Holland weilen, ſind er=
ſucht
worden, ſich ſobald wie möglich nach Cambridge zu
begeben. Die engliſche Univerſität wird ihre Hörſäle und
gemeinſame Räume koſtenlos zur Verfügung ſtellen; die
Hochſchullehrer und die Studenten von Löwen werden

nung, daß der Krieg nun bald zu Ende und wir in die
Heimat zurückkehren würden.
Ein Armeebefehl des Prinzen Friedrich Karl, worin
derſelbe der Zernierungsarmee Dank und Anerkennung
für die bewunderungswürdige Hingabe und Ausdauer
ausſprach, und bemerkte, daß wir jetzt anderen Beſtim=
mungen
entgegen gehen müßten, zerſtörte dieſe Hoffnun=
gen
, und ſo gingen wir einem Winterfeldzuge entgegen,
wie man ihn ſeit Menſchengedenken nicht ſtrenger erlebt
hatte. Möchten unſere im Felde ſtehenden braven Trup=
per
von einem ſolchen Winter bewahrt bleiben. G. R.
** Eine franzöſiſche Bekanntmachung. Ein Darm=
ſtädter
Offizier gibt uns Kenntnis von folgender Be=
kanntmachung
, die ſich unter der von den Deutſchen
bei Lille erbeuteten franzöſiſchen Poſt
vorgefunden hat. Die Bekanntmachung iſt in franzöſiſcher
und deutſcher Sprache gedruckt und lautet:
Franzöſiſche Républik.
Großes Hauptquartier
der Oſtarmee.
Großes Hauptquartier, den 17. September 1914.
Bekanntmachung.
Jeder Deutſche, der hinter den franzöſiſchen Truppen
ertappt wird, nachdem er ſeine Uniform ausgezogen und
Zivilkleider angelegt hat, wird als Spion betrachtet und
demgemäß behandelt. Die Perſon, welche freiwillig dieſe
Kleider gegeben hat, ſowie diejenigen, welchen dieſe Tat be=
kannt
war und ſie nicht der Militärbehörde angezeigt
haben, werden als Helfershelfer vor die Kriegsgerichte
geſtellt.
Jeder Deutſche, ohne Gewehr, hinter den franzöſiſchen
Truppen gefunden, wird feſtgehalten und in das feſte
Lokal eines nahen Dorfes eingeſperrt, wenn man ihn nicht
ſogleich weiterführen kann. Eine Munizipalbehörde, die
ſich verweigert, einen ſolchen Gefangenen aufzunehmen,
ſetzt ſich den ſtrengſten Maßregeln aus. Wenn Zivilbehör=
den
einen Deutſchen gefangen haben oder wenn dieſelben
von einem Deutſchen hören, den ſie nicht haben feſtnehmen
können und der in der Gemeinde oder deren Umgebung
umherirrt, ſo müſſen ſie ſofort den nächſten Militärbehör=
den
davon Meldung geben, welche die nötigen Anſtalter
treffen, um den Gefangenen in das Innere des Landes
zu befördern.
Jeder Deutſche, der hinter unſeren Truppen Räube=
reien
treibt, wird ſofort erſchoſſen. Jeder bewaffnete

jährigen treuen Dienſte, ferner den Dirigenten bei der
II. Juſtifikaturabteilung der Oberrechnungskammer, Rech=
nungsrat
Wilhelm Kreuder, und den Oberreviſor bei
der II. Juſtifikaturabteilung der Oberrechnungskammer,
Rechnungsrat Ludwig Schmitt, auf ihr Nachſuchen, un=
ter
Anerkennnung ihrer langjährigen treugeleiſteten
Dienſte, mit Wirkung vom 1. November 1914 an und letz=
teren
beiden die Krone zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
* Ernannt haben Ihre Königl. Hoheit die Groß=
herzogin
den Oberreviſor Rechnungsrat Philipp
Schaffner in Darmſtadt zum Dirigenten der II. Juſti=
fikaturabteilung
der Oberrechnungskammer, den Oberrech=
nungsreviſor
Rechnungsrat Wilhelm Kornmann in
Darmſtadt zum Oberreviſor bei der II. Juſtifikaturabtei=
lung
der Oberrechnungskammer, beide unter Belaſſung des
Charakters als Rechnungsrat, die Oberrechnungsprobatoren
Georg Lamp und Georg Fey in Darmſtadt zu Ober=
rechnungsreviſoren
bei der II. Juſtifikaturabteilung der
Oberrechnungskammer, ſämtlich mit Wirkung vom 1. No=
vember
1914 an.
* Erledigte Stelle. Die Stelle eines Oberſteuerkon=
trolleurs
.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Das Eiſerne Kreuz
erhielt der Vizefeldwebel im Inf=Regt. Nr. 115 Wilhelm
Glanz und wurde zum Offizier=Stellvertreter befördert.
Weiter erhielt das Eiſerne Kreuz der Kraftwagenfahrer
Unteroffizier beim Stabe der 5. Kavallerie=Diviſion Léhe.
Am 14. Oktober erhielt der Einjährig=Freiwillige Ph.
Sang der 8. Kompagnie des Großh. Heſſ. Leibgarde=
Inf.=Regts. Nr. 115 das Eiſerne Kreuz und wurde gleich=
zeitig
zum Gefreiten befördert. Er iſt wohl einer der
Jüngſten der Armee, dem dieſe Auszeichnung zuteil ward.
Er iſt Abiturient der Liebigs=Oberrealſchule vom Jahre
1914 und kaum 18 Jahre alt. Verliehen wurde ferner dem
inzwiſchen an ſchwerer Verwundung verſchiedenen Leutn.
d. Reſ. und Kompagnieführer im Reſerve=Regiment 88
Albert Keller das Eiſerne Kreuz und gleichzeitig die
Heſſiſche Medaille für Tapferkeit.
* Die Tapferkeitsmedaille haben Ihre Königl. Hoheit
die Großherzogin den Leutnants der Reſerve des
Leibgarde=Infanterie=Regiments (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115
Morell (Ernſt), Morell (Erich) und Morell
(Walter) verliehen.
* Die Penſionsverhältniſſe der Eiſenbahnbeamten.
Gelegentlich der Beratung der Regierungsvorlage über
die Anſtellungsverhältniſſe der heſſiſchen mittleren Be=
amten
in der heſſiſch=preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
im 35. Landtage wurde die Frage angeregt, ob es angän=
gig
ſei, ſolchen Beamten, die früher Mitglieder
der Penſionskaſſe der Heſſiſchen Ludwigs=
bahn
waren, nach der Verſtaatlichung aber aus dieſer
Kaſſe ausgetreten ſind, die Zeit ihrer früheren Kaſſenmit=
gliedſchaft
als penſionsfähige Dienſtzeit bei
der Feſtſetzung der Staatspenſion anzurechnen. Der =
niglich
Preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat
ſich jetzt, laut Darmſt. Ztg., bereit erklärt, den Beamten,
ſoweit ſie ſich noch im Dienſte befinden, zur Beſeitigung
beſonderer, durch die Entwicklung der Penſionskaſſenver=
hältniſſe
der ehemaligen Heſſiſchen Ludwigsbahn beding=
ten
Härten gegebenenfalls die Möglichkeit zu eröffnen,
ihre Erklärung über den Austritt aus der
Penſionskaſſe zu widerrufen und gegen Nach=
zahlung
der Beiträge wieder in die Kaſſe einzutreten.
Dieſen Beamten würde dann die Zeit der früheren Kaſ=
ſenmitgliedſchaft
bei Feſtſetzung der Kaſſenpenſionen an=
gerechnet
werden. Anträge auf Genehmigung des Wie=
dereintritts
zur Penſionskaſſe, die von den Beamten unter
eingehender Begründung an die vorgeſetzten Eiſenbahn=
direktionen
zu richten wären, würden wohlwollend geprüft
werden.
* Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 21,
enthält: 1. Ueberſicht über die in den Gemeinden des
Kreiſes Friedberg zu erhebenden Gemeindeumlagen für
das Rechnungsjahr 1914. 2. Namensveränderung.
3. Ordensverleihungen. 4. Ermächtigung zur Annahme
und zum Tragen fremder Orden. 5. Charakter=
erteilungen
. 6. Dienſtnachrichten. 7. Dienſtentlaſſungen.
8. Ruheſtandsverſetzungen.
g. Strafkammer. Wegen der unglaublichen Lieder=
lichkeit
ſeiner beſſeren Ehehälfte hatte der 36jährige Schuh=
macher
Sch. von Offenbach dieſe mit einem Lederriemen

ſich auch aller Hilfsmittel des Unterrichtes, beſonders der
Bibliotheken und Laboratorien, bedienen können. Wie
weit eine ſolche Verpflanzung der Univerſität ohne weite=
res
möglich iſt, wird ja die nächſte Zukunft lehren.
B. B. Durch das Eiſerne Kreuz geſchoſſen. Der Major
Engel vom Infanterie=Regiment Nr. 57 verdankt ſeinem
Eiſernen Kreuz ſein Leben. Eine feindliche Kugel flog
direkt auf das auf der Bruſt ſitzende Eiſerne Kreuz, durch=
ſchlug
es und prallte an dem mit Geldſtücken gefüllten
Bruſtbeutel ſo glücklich ab, daß ſie nur noch eine verhält=
nismäßig
unbedeutende Fleiſchwunde verurſachte. Von
dem Vorfall, in dem das Eiſerne Kreuz alſo als Lebens=
retter
gewirkt hat, iſt dem Kaiſer Mitteilung gemacht wor=
den
. Ein ähnlicher Fall ereignete ſich 1871 in der Schlacht
bei Le Mans. Hier wurde dem Unteroffizier Vollgraf
von der 11. Kompagnie des Infanterie=eRegiments Nr. 52
durch eine franzöſiſche Kugel der untere Flügel ſeines Eiſer=
nen
Kreuzes glatt abgeſchoſſen. Die Flugkraft der Kugek
erlitt dadurch eine Schwächung, das Geſchoß fiel breitge=
drückt
zur Erde. König Wilhelm, dem von dem Spiel des
Zufalls Mitteilung gemacht worden war, forderte das
dreiflügelige Eiſerne Kreuz ein und ließ den abgeſchoſſe=
nen
Flügel durch einen maſſiv ſilbernen erſetzen, der auf der
Vorderſeite die Inſchrift 10. Januar 1871 und auf der
Rückſeite Parigné bei Le Mans trug. Die Bleikugel
ließ König Wilhelm in Gold faſſen und mit derſelben In=
ſchrift
verſehen, und überreichte beides dann perſönlich im
Kaiſerlichen Hauptquartier dem tapferen Unteroffizier.
Zur Frage des deutſchen Grußes. Der infolge des
Krieges ausgebrochene Kampf gegen die Hodlerei und die
Ausländerei in der deutſchen Sprache hat namentlich bet
der Frage des deutſchen Grußes eingeſetzt, um das noch
in vielen Gegenden Deutſchlands übliche franzöſiſche
Adieu zu verdrängen. Gewiß, fort mit dem welſchen
Adieu aber die ſchützende Hand über das gute deutſche
herzwarme Ade‟ Denke man auch an unſere ſchönen
Volkslieder, z. B.: Nun ade du kleine Gaſſe, nun ade du
ſtilles Haus, oder Morgen marſchieren wir, ade, ade‟
Sollen dieſe Lieder nun vielleicht umgemodelt werden?
Der Himmel bewahre uns vor blindem Uebereifer und
Unſinn. Die kleine Aenderung der Sprechweiſe Adieu
in Ade wird ſich gewiß leichter allgemein durchſetzen, als
die vielen vorgeſchlagenen neuen Grußformen. Das
Adieu iſt übrigens auch durch die verſchiedenartigen
Dialekte verdeutſcht worden. Alſo fort mit dem franzö=
ſiſch
geſprochenen Adieu, Schutz aber unſerem deutſchen
Ade‟

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Nummer 296.

gezüchtigt, weshalb er vom Schöffengericht zu 2 Wochen
Gefängnis verurteilt wurde. Die Strafkammer zog
aber das Verſchulden der Ehefrau ſtärker in Betracht und
ermäßigte, der Berufung des Angeklagten ſtattgebend, die
Strafe auf 25 Mark. Der 22jährige Bäckergehilfe
Karl Theodor Brenner von Offenbach wurde wegen
eines Verbrechens nach § 176,3 St.=G.=B,, das er am 5.
September in Offenbach beging, zu 6 Monaten Ge=
fängnis
, abzüglich 1 Monat der Unterſuchungshaft,
verurteilt.
Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
In der für Donnerstag, den 29. Oktober, angeſetzten
Aufführung von Hoffmanns Erzählungen
ſingt Olga Kallenſee außer der Olympia zum erſtenmal
die Giuletta und die Antonia, Leo Schützendorf zum
erſtenmal den Coppelius, Davertutto und den Doktor
Mirakel. Die muſikaliſche Leitung der nach längerer
Zeit wieder in den Spielplan aufgenommenen Oper
liegt in den Händen von Richard Lert. Am Freitag,
den 30., findet auf D 8 die Erſtaufführung von Nikolaus
Gogols Komödie Der Reviſor ſtatt. In dieſem
außerordentlich witzigen an komiſchen Situationen reichen
Stück geißelt Gogol, einer der hervorragendſten ruſſiſchen
Schriftſteller, die jämmerliche Beſtechlichkeit der ruſſiſchen
Beamtenwelt in einer Weiſe, wie es der ärgſte Ruſſen=
feind
nicht ſchonungsloſer tun könnte. Es iſt daher kein
Wunder, daß bei der erſten Aufführung dieſer Komödie
in den Kreiſen der ruſſiſchen Bürokratie ein ungeheurer
Sturm der Entrüſtung über dieſe peinliche Bloslegung
ihrer Schwächen ausbrach. Das Stück wirkt, trotzdem
es vor nahezu 100 Jahren geſchrieben iſt, dank des in
Bezug auf Beſtechlichkeit beſonders konſervativen Charak=
ters
ruſſiſchen Beamtentums, durchaus gegenwärtig und
lebendig und hat bei ſeiner vorjährigen Aufführung in
Berlin mit ſeinem köſtlichen Humor Stürme der Heiter=
keit
erweckt.
Sein 50 jähriges Dienſtjubiläum feiert heute, am
27. Oktober, das Mitglied der Hofkapelle, Herr Kammer=
muſiker
Peter Dern. Daß Herr Dern als 65 jähriger
Mann ſchon auf 50 Dienſtjahre zurückblicken kann, darf er
als eine beſondere Gunſt des Schickſals buchen, da er ſchon
als Knabe von 15 Jahren in ein vertragliches Verhältnis
zum heſſiſchen Staate durch ſeine Einreihung in das Mu=
ſikkorps
des erſten Jäger=Bataillons trat. So nahm er
auch im Alter von 19 Jahren am Deutſch=Franzöſiſchen
Kriege 1870/71 teil. Aus dem Felde zurückgekehrt, wurde
er, ohne zunächſt aus ſeinem militäriſchen Dienſtverhält=
nis
zu ſcheiden, als Hilfsmuſiker in der Hofkapelle ver=
wendet
. Seine definitive Aufnahme in den Mitglieder=
kreis
des Hoftheaters erlitt durch den Brand des Thea=
ters
eine Verzögerung und erfolgte endlich im Jahre 1879.
Herr Dern gehört ſomit als ſtändiges Mitglied dem Hof=
theater
35 Jahre und unter Hinzuzählung ſeiner Mitwir=
kung
als Hilfsmuſiker volle 43 Jahre dem Inſtitute an.
Künſtleriſche Tüchtigkeit, unermüdlicher Dienſteifer und
eine nie erlahmende Berufsfreudigkeit kennzeichnen den
langen, arbeitsreichen Weg des bekannten Künſtlers.
Zu der Tatſache des ſelten eintretenden Falles des
Goldenen Jubiläums geſellt ſich aber noch ein anderer
Umſtand, der Herrn Dern die Teilnahme weiteſter Kreiſe
ſichert. Etwas abſeits von ſeiner dienſtlichen Berufs=
tätigkeit
fand er eine beſondere Freude an der Beſchäfti=
gung
mit einer Muſikgattung, die ihre ureigenſte Heimat
in den Bergen, den Alpen, hat. Die Zither, die
Klampfen kurzum alle Zupfinſtrumente hatten es
ihm angetan. Schon in jungen Jahren erreichte er eine
erſtaunliche Beherrſchung all dieſer Lieblinge der Gebirgs=
bewohner
. Die Folge davon war, daß er, dank auch der
vielen Beziehungen, die er als Kind Darmſtadts beſaß,
bald einen großen Kranz von Schülern um ſich ſcharte und
dieſer ſo anmutigen und wenig geräuſchvollen Art von
Hausmuſik in Darmſtadt eine zweite Heimat ſchuf. In
der Tat iſt die hieſige weitverzweigte Pflege des Zither=,
Gitarre= und Mandolinenſpiels ein unbeſtreitbares Ver=
dienſt
der unermüdlichen Anregung und Anleitung Peter
Derns. Bis in die höchſten Kreiſe hinein war und iſt er
heute noch ein ſehr begehrter Lehrer. Der Darmſtäd=
ter
Zitherklub, der ſchon vor mehr als 30 Jahren
von ihm und einer ſtattlichen Anzahl ſeiner Schüler ge=
gründet
wurde, erblickt in ſeinem Peter die Seele und
die treibende Kraft ſeiner Beſtrebungen, die einen ehren=
vollen
Platz viele Jahre hindurch in der Reihe öffent=
licher
Konzerte in Darmſtadt eingenommen haben. Die
Darmſtädter Sektion des Odenwaldklubs ſowohl, wie die
beiden Ortsgruppen des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpen=
vereins
veranſtalteten wohl kaum ein Feſt, ohne Herrn
Dern als lieben Gaſt unter ſich zu ſehen.
Tritt er nun auch nach dieſer langen Wegſtrecke in
den Ruheſtand, ſo wird er, der Nimmermüde, ſeinen Lieb=
linsbeſchäftigungen
noch lange nicht Valet ſagen. Daß
ihm das noch auf viele Jahre vergönnt ſein möge, iſt der
aufrichtige Wunſch all derer, die ihn kennen und ſchätzen
gelernt haben.
* Liebesgaben für die 115er. Nach einer ſoeben aus
dem Felde vom aktiven Leibgarde=Infanterie=Regiment
Nr. 115 eingetroffenen Nachricht vom 22. ds. Mts. ſind
die ſeit Mitte September ds. Js. vom Erſatz=Bataillon
abgeſchickten Liebesgaben größtenteils eingetroffen
und mit Freude und Dank angenommen
worden. Indem das Erſatz=Bataillon für die dem mobi=
len
Regiment zugewendeten Liebesgaben nochmals dankt,
teilt es zugleich mit, daß am 29. Oktober wieder ein grö=
ßerer
Nachſchub ins Feld rückt. Hierbei iſt Gelegenheit
geboten, ſolche Liebesgaben, die für die Geſamtheit be=
ſtimmt
ſind, raſch zur Truppe zu bringen. Wer hilft mit
den Nachſchub recht reichlich damit zu verſehen und den
braven Leibgardiſten nach wochenlangen Entbehrungen
und Anſtrengungen eine kleine Freude zu bereiten? Am
meiſten erwünſcht ſind Pfeifen, Tabak, Zigarren und
ſolche Lebensmittel in Form von Dauerware, die neben
der Feldküchenkoſt eine kleine Abwechſelung bedeuten,
z. B. Schweizer und Holländer Käſe. Auch Wein und
guter Kognak in kleinen Packungen ſind angebracht. Für
obigen Zweck gedachte Zuwendungen wolle man baldigſt
auf dem Geſchäftszimmer der Erſatz=Bataillons=Kaſerne,
Alexanderſtraße, abgeben.
Der Verkauf von Waren aller Art im Umherziehen
iſt innerhalb des Operations= und Etappengebietes der
Armee=Abteilung Falkenhauſen verboten, Das in Be=
tracht
kommende Gebiet umfaßt faſt ganz Elſaß= Lothrin=
gen
. Es iſt zwecklos, das Armee=Oberkommando, die
Etappeninſpektion oder deren nachgeordnete Behörden um
Erlaubnisſchein anzugehen.
Backhaus=Konzert. Am Montag, den 9. November
dieſes Jahres, veranſtaltet, wie aus dem Anzeigenteil her=
vorgeht
, der Großh. Heſſ. Kammervirtuoſe Herr Wilhelm
Backhaus in der Turnhalle (Woogsplatz) einen Beethoven=
Abend, deſſen Ertrag der Hinterbliebenen=Fürſorge der
Stadt Darmſtadt zugute kommen ſoll. Das Programm
umfaßt vier Sonaten von Beethoven, deren Wiedergabe
durch den Künſtler ohne Zweifel einen hohen künſtleriſchen
Genuß bedeutet. Der Beſuch des Konzerts ſei angelegent=
lichſt
empfohlen, zumal der Verwendungszweck des Rein=

ertrages einen zahlreichen Beſuch ſehr erwünſcht erſcheinen
läßt.
D Poſtaliſches. Von jetzt ab ſind auch in der
Richtung aus Großbritannien Poſtanweiſungen
an britiſche Kriegsgefangene in Deutſchland oder von
deutſchen Kriegsgefangenen in England nach Deutſchland
durch Vermittelung der niederländiſchen Poſtverwaltung
zugelaſſen. In den Niederlanden werden die Poſt=
anweiſungen
in niederländiſch=deutſche Poſtanweiſungen
umgeſchrieben und portofrei weitergeſandt.
Das Umrechnungsverhältnis für Poſt=
anweiſungen
nach den Niederlanden und den
niederländiſchen Kolonien iſt mit Geltung vom 26. Oktober
ab auf 100 Gulden 182 Mark ermäßigt worden.
Unbeſtellbare Poſtſendungen. Bei der Ober=
Poſtdirektion in Darmſtadt haben, wie uns mitgeteilt
wird, im Jahre 1913 30836 Poſtſendungen aus
Orten des Großherzogtums Heſſen (und zwar: 7176
Briefe, 23 192 Poſtkarten und 468 Druckſachen) ver=
nichtet
werden müſſen, weil ihre Zuſtellung weder an
den Empfänger noch an den Abſender möglich war. Die
Zahl der unbeſtellbaren Poſtſendungen hat gegen das
Vorjahr erheblich zugenommen. Dies iſt insbeſondere
auf die unvollſtändige Aufſchrift der Sendungen
und die ungenügende Bezeichnung der Ab=
ſender
zurückzuführen. Wieviel Unannehmlichkeiten
mögen infolge der Unanbringlichkeit der Sendungen den
Empfängern und den Abſendern erwachſen ſein, und
wieviel ungerechte Vorwürfe ſind wohl gegen die Poſt=
verwaltung
und ihre Beamte erhoben worden! Es wird
daher den Briefſchreibern und namentlich den Ein=
lieferern
von Anſichtspoſtkarten von neuem empfohlen,
in oder auf den Sendungen ſtets Name und Wohnung
des Abſenders handſchriftlich oder durch Abdruck eines
Stempels anzugeben, damit ihnen, falls der Empfänger
nicht ermittelt wird, die Sendungen zurückgegeben
werden können. Es wird noch bemerkt, daß auch eine
größere Anzahl Feldpoſtſendungen, deren Empfänger
nicht zu ermitteln waren, den Abſendern nicht zugeſtellt
werden konnten, weil ſie ſich weder auf noch in den
Sendungen genannt haben. Die Angaben in den
Sendungen: Dein Vater, Mutter, Schweſter uſw. ge
nügen nicht. Es iſt unbedingt erforderlich, daß auf den
Feldpoſtſendungen die genaue Adreſſe des Em=
pfängers
und die vollſtändige Adreſſe des
Abſenders niedergeſchrieben wird.
* Turngemeinde Darmſtadt. Den Mitgliedern ſei
hierdurch mitgeteilt, daß zu dem am Donnerstag, den
29. Oktober, im großen Saale ſtattfindenden Vater=
ländiſchen
Abend zum Beſten der Kriegsfür=
ſorge
der Stadt Darmſtadt Karten zum ermäßig=
ten
Preiſe beim Hausmeiſter erhältlich ſind. Der Beſuch
der Veranſtaltung iſt im Intereſſe des guten Zweckes
beſtens zu empfehlen. (Näheres ſiehe Anzeigen.)

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends. Zen=
tral
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Krankenbe=
förderungs
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576,
Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Lie=
besgabentransport
=Abteiung: Neckarſtr. 8, Fernruf 2421.)
Das Königliche Ober=Hüttenamt Freiberg i. Sa. hat
nachſtehende Bekanntmachung erlaſſen, die auch für die
weiteſten Kreiſe von Intereſſe ſein dürfte: Wegen des
Kriegszuſtandes und deſſen Folgen macht ſich ſchon ſeit
längerer Zeit ein Mangel an Silberſcheide=
münze
bemerkbar, der überall, insbeſondere aber an den
Kaſſenſtellen des öffentlichen Verkehrs, der Banken= und
Fabrikkontore auf das unangenehmſte empfunden wird
Dieſer Notſtand iſt der Regierung nicht unbekannt und
dieſelbe auch nach Kräften bemüht, demſelben abzuhelfen.
Neben dem Reichsſchatzamt, welches ſchon ſeit einigen
Wochen kleine Banknoten als Erſatz für fehlende Scheide
münze in den Verkehr bringt, ſind auch die einzelnen Lan=
desmünzen
fleißig bei der Arbeit, durch vermehrte Aus=
prägung
von Silbergeld Abhilfe zu ſchaffen. Hierzu iſt
aber vor allem eine vermehrte Zuführung von
Prägſilber erforderlich, das ſich aus den bekannten
Silberländern Amerikas, aus naheliegenden Gründen
jetzt nicht heranſchaffen läßt. Um ſo wünſchenswerter iſt
es daher, daß wenigſtens alles im eigenen Lande vorhan=
dene
und zurzeit entbehrliche Prunk= und Gebrauchsſilber,
ſei es im Beſitz von größeren Geſellſchaften, Vereinen oder
vermögenden Privatperſonen, gerade jetzt dem Staate für
Münzzwecke zur Verfügung geſtellt wird. Es handelt ſich
hierbei vorwiegend um veraltete Tafelbeſtecke, als ſilberne
Löffel und Gabeln, ſilberne Teller, Servierbretter, Becher
Pokale, Tafelaufſätze und ſilberne Leuchter; ferner alte
Münzen, Medaillen und Plaketten, Ketten, Ringe und
ſonſtige dergleichen Gegenſtände, ſoweit ſie einen beſonde=
ren
Kunſtwert nicht beſitzen. Wer ſich ſolcher Sachen, die
vielleicht unbenutzt und unbeachtet in einer dunklen Truhe
ruhen, jetzt entäußert, bekommt ſie gut bezahlt und leiſtet
überdies dem Vaterlande einen großen Dienſt. Alſo her=
aus
mit dem toten Metall, damit es im neuen Gewande,
mit dem Bildnis unſeres ſiegreichen Adlers geſchmückt, jetzt
wertvolle Dienſte leiſtet. Nach Paragraph 3 des deutſchen
Münzgeſetzes vom 1. Juni 1909 darf der Staat aus einem
Kilogramm Feinſilber, welches gegenwärtig einen mitt=
leren
Wert von etwa 80 Mark hat, 40 Fünfmarkſtücke, 100
Zweimarkſtücke oder 200 Einmarkſtücke ausprägen, wonach
auch dem eingelieferten Altſilber durch Umprägung zu
Metallgeld plötzlich ein 2½mal höherer Wert verliehen
wird, als ihm von Hauſe aus innewohnt. Hieraus läßt
ſich am beſten erkennen, welch hohe Bedeutung den ge=
wünſchten
Metallzuführungen beizumeſſen iſt. Wie Anno
1813 ſind auch diesmal den öffentlichen Sammelſtellen ſchon
recht erhebliche Mengen ſolchen Altſilbers zugeführt und
von dieſen an die Schmelzwerke abgeliefert worden. Wei=
tere
Zuwendungen und Kaufangebote bleiben trotzdem
hoch erwünſcht. Bemerkt ſei nur noch, daß ſich kleinere
Objekte zur direkten Einlieferung wegen der damit ver=
bundenen
Unkoſten nicht eignen, deshalb beſſer den Sam=
melſtellen
des Roten Kreuzes und ſonſtigen Wohlfahrts=
zentralen
zugeführt werden. Weitere Auskünfte erteilt das
Handelsbureau der ſtaatlichen Hüttenwerke in Freiberg in
Sachſen, welches auch die Einlöſung und Zahlung ver=
mittelt
.
Auch unſere Materialien=Abteilung im Alten Palais
iſt zur Entgegennahme von ſilbernen Gegenſtänden jeder=
zeit
gerne bereit.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, hehält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Reſidenz=Theater. Es ſei auch an dieſer
Stelle nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Auf=
führung
der großen Kriegsepiſode Ein Ueberfall in Fein=
desland
mit der beliebten Schauſpielerin Henny Porten
auf vielſeitigen Wunſch noch verlängert wurde. Ab

morgen kommt der große Monopol=Schlager Frau Sa=
tan
dazu. Ab Samstag folgt dann das bedeutendſte
Filmwerk der Saiſon Das Volk ſteht auf Film= Schau=
ſpiel
in 6 Akten aus Deutſchlands Erhebung 18061813.

h. Roßdorf, 25. Okt. (Auszeichnung.) Dem
Ober=Stabsveterinärarzt Müller, im 3. Branden=
burgiſchen
Fußartillerie=Regiment, wurde für hervor=
ragende
Dienſte das Eiſerne Kreuz verliehen. Müller
iſt der Sohn unſeres verſtorbenen Bürgermeiſters Müller
und iſt dies der fünfte Roßdörfer, der ſich bis jetzt das
Eiſerne Kreuz verdient hat.
h- Auerbach a. d. B., 26. Okt. (Auszeichnung.)
Dem Gefreiten Friedrich Gerhardt von Auerbach, Ge=
richtsſchreibergehilfe
am Amtsgericht I in Darmſtadt, zur=
zeit
im Felde, wurde die Tapferkeitsmedaille verliehen.
-h- Von der Bergſtraße, 26. Okt. (Dem Feder=
weißen
), der ſich augenblicklich im beſten Stadium be=
findet
, wurde geſtern in den Wirtſchaften lebhaft zuge=
ſprochen
. In manchen der beſuchteren Weinwirtſchaften
war des Nachmittags kaum ein Plätzchen zu finden. An
dieſem herrlichen Getränk der halbe Schoppen für
20 Pfg. wollte man ſich einmal laben, denn die Zeit
des Federweißen iſt bekanntlich eine ſehr kurze.
Heppenheim a. d. B., 26. Okt. (Willkommener
Freiwilliger.) Herr Leutnant Gieß, hier, der be=
reits
vor nahezu zwanzig Jahren als Bezirksfeldwebel
in Penſion trat, hat ſich bei Kriegsausbruch gleichfalls
ſofort der Militärbehörde zur Verfügung geſtellt und ver=
ſieht
nun als Offizier=Stellvertreter beim hieſigen Melde=
amt
, trotz ſeiner 73 Jahre, mit jugendlicher Friſche den
zurzeit bei dieſem Amt recht umfangreichen und vielſei=
tigen
Dienſt.
Offenbach, 26. Okt. (Die ſtädtiſche Kriegs=
fürſorge
) hat bisher einen Koſtenaufwand von 410000
Mark erfordert, wovon rund 110000 Mark durch freiwil=
lige
Spenden aufgebracht wurden. Die erhöhten Mehr=
ausgaben
der Kriegsfürſorge ſind in den letzten Wochen
namentlich durch die Mietszuſchüſſe hervorgerufen wor=
den
. (Zugentgleiſung.) Infolge Verſagens der
Bremſe konnte der 1.20 Uhr vom hieſigen Lokalbahnhof
abgegangene Zug der Lokalbahn nicht zum Halten ge=
bracht
werden. Der Zug geriet auf ein Nebengleis und
fuhr gegen einen Prellbock, der umgeriſſen wurde. Die
Maſchine, ſowie der Packwagen ſtürzten die Böſchung
hinunter, die ſich tief in den Erdboden einwühlten. Das
Perſonal, ſowie die Fahrgäſte kamen mit dem bloßen
Schrecken davon. Der Verkehr konnte aufrecht erhalten
bleiben.
Mainz, 26. Okt. (Eiſenbahner im Feindes=
land
.) Am Samstag abend rückten 100 Eiſenbahner
aus den Eiſenbahnbetriebswerkſtätten Mainz, Wiesbaden,
Darmſtadt und Frankfurt von hier aus nach Belgien
ab. Geſtern früh ging auch nach Rußland eine Anzahl
Lokomotivführer und Schaffner ab. Weitere Abkomman=
dierungen
ſtehen bevor. Die zum Dienſt im Feindesland
ſich freiwillig Meldenden erhalten neben ihrem bishekigen
Gehalte noch ſogen. Kommandogelder und freie Verpfleg=
ung
. Die ſtarke Verwendung unſerer einheimiſchen Bahn=
beamten
im Auslande macht es notwendig, daß unter
den zurückgebliebenen Beamten und Bedienſteten zahl=
reiche
Verſchiebungen in den Dienſtſtellen vorgenommen
werden.
Worms, 26. Okt. (Stadtverordneter Rechts=
anwalt
Dr. Hein), der als Vizefeldwebel des 2. Ba=
taillons
des Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 88 ins Feld rückte, nahm
an allen Gefechten ſeines Truppenkörpers hervorragen=
den
Anteil. Er wurde bald zum Leutnant befördert und
ſollte am 26. September für ſeine Tapferkeit mit dem
Eiſernen Kreuz ausgezeichnet werden. Am gleichen Tage
aber wurde er durch einen Kopfſchuß verwundet und blieb
eim übermächtigen Vordringen der Feinde in deren
Händen.
Alzey, 26. Okt. (Von einem Grabſtein er=
ſchlagen
) wurde der Sohn des hieſigen Bildhauers
Huf. Der junge Mann war mit anderen beim Abladen
eines ſchweren Grabſteins beſchäftigt. Der Stein kam
ins Rutſchen und quetſchte den jungen Huf, ſo daß der
Tod auf der Stelle eintrat.

Reich und Ausland.

Frankfurt a. M., 26. Okt. Beim Entladen von Kohlen=
wagen
haben ſich an zwei Stellen, von denen eine im
Korpsbezirk liegt, je zwei geladene franzöſiſche
bezw. engliſche Granaten gefunden. Alle Kohlen=
intereſſenten
werden aufgefordert, ähnlichen Vorkomm=
niſſen
, denen zweifellos verbrecheriſche Abſichten
zugrunde liegen, durch ſorgfältige Inſtruktion ihrer Aus=
lader
uſw. ihre volle Aufmerkſamkeit zu ſchenken, damit
Unglücksfällen vorgebeugt wird.
Breslau, 26. Okt. Die Kaiſerin iſt heute mit ihrer
Umgebung im Sonderzuge nach Poſen abgereiſt.
Wien, 26. Okt. Das Neue Wiener Tagblatt meldet
aus Bukareſt: Die Erſchütterungen, denen die =
nigin
Eliſabeth ausgeſetzt war, haben ihre Geſund=
heit
ſo beeinträchtigt, daß die Königin das Bett hüten
muß. Gegenwärtig bleibt die Königin noch in Bukareſt,
doch wird nach ihrer Geneſung die Ueberſiedelung nach
Curtea de Arges erfolgen.

Parlamentariſches.

C Darmſtadt, 26. Okt. Am Donnerstag werden die
Präſidenten und die Mitglieder der Finanzausſchüſſe der
beiden Kammern zu einer Beſprechung zuſammentreten, um
über die parlamentariſche Lage zu beraten. Es iſt für Ende
November eine kurze Seſſion des Landtags in
Ausſicht genommen, um einige notwendige Beſchlüſſe zu
faſſen. Die Ergänzungswahlen zur Zweiten Kammer ſoll=
ten
im Monat November ſtattfinden. Die Regierung hat
aber davon Abſtand genommen, um die mit einem Wahl=
kampf
verbundenen Aufregungen zu vermeiden. Mit den
allgemeinen Wahlen will man bis zum Frühjahr warten
und bis dahin von der verfaſſungsmäßigen Beſtimmung
Gebrauch machen, welche für ſolche Ausnahmefälle das
ſeitherige Parlament vorerſt als zu Recht beſtehend aner=
kennt
.

Handel und Verkehr.

Verkehrserleichterungen im Güter=
verk
ehr. Auch nach dem Eiſenbahndirektionsbezirk
Köln iſt nunmehr der geſamte Güterverkehr Stückgut
wie Wagenladung freigegeben mit der Einſchränkung,
daß nach den Bahnhöfen Köln=Bonntor, Köln=Eifeltor,
Köln=Gereon und Köln=Hafen nur mit Genehmigung der
Linienkommandantur Köln dringliche Wagenladungen zur
Beförderung aufgeliefert werden können.

[ ][  ][ ]

Nummer 296.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Seite 5.

Landwirtſchaftliches.

Schlachtviehmarkt Darm ſtadt. Schweine=
markt
am 26. Oktober. Auftrieb 287 Stück. Preiſe pro
50 Kilo Schlachtgewicht: 1. Qualität 80 Mk., 2. Qualität
79 Mk., 3. Qualität 79 Mk. Marktverlauf: rege, Ueber=
ſtand
.

Höchſtpreiſe für Getreide.

* Berlin, 26. Okt. Wie das B. T. erfährt, wird der
Bundesrat in ſeiner Sitzung am Mittwoch Höchſt=
preiſe
für Roggen, Weizen, Gerſte und Kleie
feſtſetzen, ausgenommen iſt jedoch Braugerſte. Der Rog=
genpreis
werde etwas niedriger als 225 Mark pro Tonne
ſein, Weizen etwas höher als der beantragte Preis von
250 Mark, der Preis für Gerſte dürfte etwas niedriger
als der Roggenpreis feſtgeſetzt werden. Die geſetzlichen
Höchſtpreiſe beziehen ſich auf den Bezirk Berlin,
für die übrigen Bezirke des Reiches werden
Zuſchläge bezw. Abſchläge feſtgeſetzt und zwar werden
die Preiſe weiter nach dem Weſten höher und nach dem
Oſten niedriger werden. Für ſpätere Monate werden
Reports bewilligt zur Zahlung der Zinſen. Gleichzeitig
mit dem Feſtſetzen der Höchſtpreiſe werden Verordnun=
gen
über die Vermiſchung von Brot= mit Kartoffelmehl
ſowie über die intenſivere Ausmahlung von Weizen und
Roggen zu Mehl und ein Verbot der Verfütterung von
Brotgetreide zur Veröffentlichung gelangen. Der Staffel=
tarif
für Getreide und Kartoffeln bleibt beſtehen. Dem
W. T. W. wird beſtätigt, daß dieſe Angaben im allgemeinen
richtig ſind, nur dürften vielleicht die Preiſe nicht ganz
zutreffend ſein.

Stimmen aus dem Publikum.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 der
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Poſtſendungen, die nach dem öſtlichen Kriegsſchau
platz von der hieſigen Poſtanſtalt abgingen, und zu den
verſchiedenſten Zeiten abgeſandt waren, kamen trotz deut=
lichſter
gewiſſenhafter Adreſſierung regelmäßig un=
regelmäßig
an. Sie machten eine Reiſe von 45½
Wochen (vielleicht mit Umwegen über Frankreich?). Dem=
gegenüber
ſteht die Tatſache, daß ſämtliche aus anderen
Städten an dieſelben Adreſſen gerichteten Brieſe, Karten,
Kartonpackungen zur jetzt normalen Zeit eintrafen. Eine
Verſpätung durch militäriſche Maßnahmen oder Vernich=
tung
einer ganzen Poſtſendung durch Raub oder Brand
ſind jedenfalls nicht während faſt eines ganzen Vierteljahrs
die Schuldigen. Man wird mit den Worten: Ja, das
iſt der Krieg! oder: Wir können daran nichts ändern!
abgefertigt, aber dieſe Mängel werden damit nicht aus der
Welt geſchafft.
Bei einer geſtrigen Beerdigung auf dem Wald=
friedhofe
konnte man dieſelbe Unſitte wahrnehmen, wie
ſie oben auf dem alten Friedhof ſchon geherrſcht hat oder ein=
geriſſen
war, nämlich, daß ſoviel Unbefugte bei der Trauer=
feier
zugegen geweſen ſind, Leute, die dabei gar nichts
zu tun hatten Ja der ganze Friedhof lief voll vorwiegend
neugieriger Frauen mit kleinen Kindern in allmöglicher
Kleidung, die ſich ſogar in den Trauerzug hineindrängten
und Aerger, ſowie Störung hervorriefen. Sogar liefen
Hunde auf dem Friedhof herum, die keinesfalls dahin
gehören. Dieſer Mißſtand oder Unfug, wie er geradezu
zu bezeichnen iſt, dürfte doch durch die Friedhofsordnung
zu beſeitigen ſein, und hoffentlich tragen dieſe Zeilen von
jetzt ab dazu bei. Leidtragenden von auswärts iſt der
Unfug aufgefallen.

Erdbeben in Italien.

* Hohenheim, 26. Okt. Heute früh regiſtrierten die
Inſtrumente der Erdbebenwarte ein ſtarkes Nah=
beben
deſſen Herd etwa in 300 Kilometer Entfernung
liegt. Die erſten Ausläufer traten hier um 4 Uhr 44 Min.
14 Sekunden, der zweite um 4 Uhr 44 Min. 48 Sek. ein;
der ſtärkſte Anſchlag wurde 4 Uhr 45 Min. 30 Sek. ver=
merkt
.
* Turin, 26. Okt. Heute vormittag 4 Uhr 43 Min.
wurde ein heftiger Erdſtoß verſpürt. Schaden
wurde nicht angerichtet.
* Turin, 26. Okt. Nachrichten aus einigen Gegenden
im Norden Piemonts melden, daß das Erdbeben
leichten Schaden angerichtet hat. Nur in einem Dorf
bei Pineato wurden mehrere Häuſer ſchwer beſchädigt. Bei
Giaveno wurde ein Kind getötet und das Haus San
Micheler, ein ſehr altes Bauwerk, litt ſehr ſtark. Das Be=
ben
wurde auch in Ligurien leicht verſpürt. Wie Giornale
d’Italia berichtet, iſt das Erdbeben auch in Savoyen ver=
ſpürt
worden.

Deutſcher Abend des Richard Wagner=
Vereins.

W. Der Richard Wagner=Verein veranſtaltete geſtern
abend vor vollbeſetztem Saale der Turngemeinde einen
aus Klaviervorträgen des Frl. Lonny Epſtein aus
Köln und Rezitationen des Herrn Walter Janſſen vom
Schauſpielhauſe in Frankfurt beſtehenden Deutſchen Abend.
Frl. Epſtein ſpielte nur Kompoſitionen von deutſchen
Meiſtern, nämlich von Bach, Beethoven und Schumann
Die erſte Nummer bildete die chromatiſche Fantaſie
und Fuge von Bach, die ſie mit vollendeter Technik vor=
trug
. Mehr noch kamen die Vorzüge ihres Spiels in der
ſeltener gehörten Beethovenſchen Sonate in E-dur, op. 109
und drei Schumannſchen Stücken, Novellette in E-dur,
op. 21, Romanze in Fis=dur, op. 28 und Aufſchwung,
op. 12 (aus den Fantaſieſtücken) zur Geltung. Die natür=
liche
Art ihrer ganzen künſtleriſchen Betätigung, die
Schönheit und Weichheit ihres Anſchlags, trotz welcher es
ihrem Ton an Plaſtik und Kraft nicht gebricht, die ſichere
techniſche Beherrſchung und die edle Seele ihres Spiels
nahmen die Zuhörer ſehr für ſie ein und ſicherten ihr
eine warme Aufnahme und reichen Beifall, für den ſie
durch zwei Zugaben dankte.
Herrn Walter Janſſen ſtehen die für einen Re=
zitator
erwünſchten und vorteilhafteſten Mittel zu Ge=
bote
: ein ſonores und ſchönes und aller Ausdrucksnuancen
fähiges Organ, edle Begeiſterung und eine packende dra=
matiſche
Art des Vortrags, Vorzüge, die auch aus
Wenigem Viel zu machen wiſſen. Er trug Dichtungen
von Richard Dehmel (der jetzt die Leier mit dem Schwerte
vertauſcht hat), von Liliencron, Emil Claar, R. Binding,
H. von Kleiſt und Dorothea Boettcher, nebſt einigen Zu=
gaben
vor und erntete, namentlich mit den zeitgemäßen
Gedichten, rauſchenden Beifall.

Vermiſchtes.

Liebesgaben für die Marine. Der Nord=
deutſche
Männer= und Jünglingsbund (Hamburg 5)
ſchreibt uns: In unſerer im Einvernehmen mit dem Kai=
ſerlichen
Kommando der Hochſeeflotte und dem Marine=
pfarramt
eingerichteten Sammelſtelle für Liebesgaben für
die Marine gingen zahlreiche Sendungen guter Büche
illuſtrierter Zeitſchriften, Spiele, Muſikinſtrumente, Tabak
und Zigarren ein. Zur Ergänzung der Liebesgaben ſind
uns auch einige Barmittel zur Verfügung geſtellt, ſo daß
wir den Marineſtationen, einem Teile der Küſtenwachen
und zahlreichen Schiffen größere Sendungen zugehen
laſſen konnten, die unſeren blauen Jungen Stunden
der unfreiwilligen Muße angregend und unterhaltend
ausfüllen werden. Im Namen der Empfänger ſprechen
wir den gütigen Gebern unſeren wärmſten Dank aus;
alle Gaben haben bei den Beſatzungen freudige Aufnahme
gefunden. In einem der Dankſchreiben heißt es: Für
die geſandten Bücher und ſchönen Spiele, die ganz beſon=
der
gewünſcht werden, darf ich den herzlichſten Dank der
Kameraden übermitteln. Bei der Rieſen= Beſatzungs=
ſtärke
und den vielen Fahrzeugen, die mit unſerer Station
in Verbindung ſtehen, ſind Bücher, Zeitſchriften, Spiele
und dergleichen Liebesgaben von ganz beſonderem Werte.
Wir würden dankbar ſein, falls noch weitere Sendungen
möglich wären. Bis auf Bücher und illuſtrierte Zeit=
ſchriften
, von denen noch ein kleiner Vorrat vorhanden, iſt
unſer Liebesgabenbeſtand völlig erſchöpft. Erneut bitten
wir alle Freunde unſerer tapferen Marine um Zuſendung
von Liebesgaben. Außer Büchern, illuſtrierten Zeitſchrif=
ten
und Spielen (in erſter Linie Brettſpiele, auch ge=
brauchte
, ſoweit ſie noch vollſtändig) ſind angeſichts der
bald einſetzenden kalten Witterung auch Wollſachen, war=
mes
Unterzeug, Ohren= und Nackenſchützer, Puls= und
Kniewärmer beſonders willkommen und erbeten. Alle
Sendungen ſind an die Geſchäftsſtelle des Norddeutſchen
Männer= und Jünglingsbundes (Hamburg 5, Brenner=
ſtraße
17, Oertzenhaus) erbeten; Geldgaben für dieſen
Zweck, die gleichfalls herzlich erbeten werden, können auf
das Poſtſcheckkonto des Bundes (Amt Hamburg, Nr. 2749)
oder auf das Bankkonto unter Norddeutſcher Männer= und
Jünglingsbund bei der Vereinsbank Hamburg überwie=
ſen
bezw. eingezahlt werden.

Literariſches.

Wir müſſen große Anſtrengungen machen, um für
die Folgezeit gerüſtet zu ſein. . . Das deutſche Volk har
für ſeine Kultur gefochten. Bald wird, ſo leſen wir im
Oktoberheft der Stickerei= und Spitzen= Rund=
ſchau
(Verlagsanſtalt Alexander Koch=Darmſtadt), auch
für unſere Erzeugniſſe der Kunſt und des Luxus, darunter
auch für Stickereien und Spitzen, wieder Intereſſe und
Liebe aufflammen. Unſere Kleiderkünſtler ſind heute ſchon
daran, neue, deutſche Modelle, eine deutſche
Frauenkleidung zu ſchaffen. Ein nationales, ein
volkswirtſchaftliches Ereignis von höchſter Wichtigkeit
Man hat immer geſagt, es fehlen dem deutſchen Mode=
ſchöpfer
die künſtleriſchen Zutaten, die in Paris überreich
vorhanden ſind. Das war ſchon bisher nicht richtig. Dieſe
Zutaten, Spitzen, Stickereien, Paſſemen=
terien
, ſtammten zum großen Teil aus Deutſch=
land
. Unſere Schneider werden genug davon vorfinden,
wenn ſie nur wiſſen, den rechten Gebrauch davon zu
machen. Seit Jahren hat die Stickerei= und Spitzen=
Rundſchau erfolgreich an der Hebung der deutſchen Sticke=
rei
= und Spitzeninduſtrie mitgearbeitet. Unſeren tüch=
tigen
entwerfenden und ausführenden Kräften neue ge=
ſchäftliche
Verbindungen zu ermöglichen, allen künſtleriſch
Mitarbeitenden immer neue Anregungen zu geben, das
iſt in erſter Linie die Aufgabe dieſer Zeitſchrift, die in
prächtigen Abbildungen das Allerbeſte, was von Künſt=
lerinnen
auf dieſem Gebiete geſchaffen wird, vorführt. Da
die künſtleriſche Handarbeit erſt ſeit kurzem weitere Kreiſe
zu ziehen begonnen hat und noch viele wenig
geübte Kräfte für dieſe die deutſche Frau von jeher
zierende Tätigkeit zu gewinnen ſind, will ſie die=
ſen
Anfängerinnen Mut machen und in Zukunft jedem
Heft einen künſtleriſchen Entwurf in Ori=
ginalgröße
beilegen, ſo daß auch Ungeübten der
Anfang erleichtert wird. Die Stickerei= und Spitzen=
Rundſchau hofft ferner, unter der tätigen Mithilfe von
Künſtlern und Künſtlerinnen im neuen Jahrgang Anre=
gungen
bringen zu können, die der Entwickelung der deut=
ſchen
Mode dienlich ſind, nachdem ſie von jeher das Inter=
eſſe
für gute deutſche Spitzen und Stickereien zu wecken
geſucht hat. Das vorliegende Oktoberheft, das erſte Heft
des neuen Jahrgangs (Bezugspreis vierteljährlich 2,50
Mark), bringt eine Fülle von hervorragenden Bild= und
Buntſtickereien, Kurbelſtickereien und Spitzen namhafter
Künſtlerinnen und Firmen. Die verdienſtvolle Zeitſchrift,
in der jede Seite Zeugnis ablegt von ihrem künſtleriſchen
Ernſt und ihrer gediegenen Geſinnung, hat ein Anrecht
darauf, in dieſer ernſten Zeit noch mehr als bisher von
allen klugen Frauen und Mädchen ſtändig bezogen zu wer=
den
. Sie iſt das beſte Blatt für die Frau, weil ſie dieſe
zur ſchöpferiſchen Betätigung anleitet.
Der Weltkrieg 1914. Eine ausführliche Dar=
ſtellung
ſämtlicher Vorgänge im Kriege Deutſchlands und
Oeſterreich=Ungarns gegen Rußland, Frankreich, England
Belgien, Serbien Montenegro und Japan. Von Dr. Otto
Brandſtaedter. In vorläufig 20 Heften a 25 Pf. Ver=
lag
von Levy & Müller in Stuttgart. Das von echt
vaterländiſchem Geiſte durchwehte Lieferungswerk, von
dem bis jetzt das erſte und zweite Heft vorliegt, will nach
amtlichen Quellen und Berichten, Beiträgen fachmänniſcher
Mitarbeiter und Augenzeugen eine ausführliche Darſtel=
lung
ſämtlicher Vorgänge im Kriege Deutſchlands und
Oeſterreich=Ungarns gegen ſeine Feinde geben. In ſeiner
allgemein verſtändlichen volkstümlichen Art wendet es ſich
an die breiten Maſſen, denen eine zuſammenfaſſende,
durch eingeſtreute Kriegslieder, Berichte von Augenzeu=
gen
, Feldpoſtpriefe uſw. abwechſlungsreich und anſchaulich
geſtaltete Ueberſicht und Verarbeitung der ſich überſtürzen=
den
Nachrichten von den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen
gewiß willkommen ſein wird. Der billige Preis und das
reiche Bilder=und Kartenmaterial ſind zwei weitere Vor=
züge
, die den Heften ſicherlich große Verbreitung ver=
ſchaffen
werden.
Das Zurechtfinden in der Fürſorge für Militär=
Hinterbliebene erleichtern in dankenswerter Weiſe zwei
Ausgaben, welche der Verlag von J. Heß, Stuttgart, ſo
eben veröffentlicht: 1. Merkblatt für die nach dem
Militär=, Beamten= und Hinterbliebenengeſetz zuſtändigen
Hinterbliebenen=Bezüge. Einzelpreis 10 Pfg. 2. Wer
ſich gründlich orientieren will, greift zu der Buch= Aus=
gabe
: Militär=, Beamten= und Hinterbliebenen=
Geſetz mit Begründung, Ausführungsbeſtimmungen,
Anmerkungen, Veiſpielen und Rententafeln. Preis geheftet
Mk. 2.00, gebunden Mk. 2.50. Beiſpiele und überſichtliche
Tafeln zur Ausrechnung von Witwen= und Waiſengeld
erleichtern den Gebrauch des Buches.

Von den Kriegsſchau=
plätzen
.

* Großes Hauptquartier, 26. Okt. (W. T. B.N
Amtlich.) Weſtlich des Yſerkanals, zwiſchen Nieuwport
und Dixmuiden, welche Orte noch vom Feind gehalten
werden, griffen unſere Truppen den ſich dort noch hartnäckig
wehrenden Feind an. Das am Kampf ſich beteiligende
engliſche Geſchwader wurde durch ſchweres Artil=
leriefeuer
zum Rück zug gezwungen. 3 Schiffe
erhielten Volltreffer. Das ganze Geſchwader
hielt ſich darauf am 25. Oktober nachmittags außer Seh=
weite
.
Bei Ypern ſteht der Kampf. Südweſtlich Ypres, ſo=
wie
weſtlich und ſüdweſtlich Lille machten unſere Truppen
im Angriff gute Fortſchritte. In erbittertem
Häuſerkampfe erlitten die Engländer große Ver=
luſte
und ließen über 500 Gefangene in unſeren
Händen.
Nördlich Arras brach ein heftiger franzöſiſcher An=
griff
in unſerem Feuer zuſammen. Der Feind hatte ſtarke
Verluſte.
Auf dem öſtlich en Kriegsſchaupla tz ſchreiter
unſete Offenſive gegen Auguſtow vorwärts. Bei Iwan=
gorod
ſteht der Kampf günſtig. Eine Entſcheidung iſt noch
nicht gefallen.
Kein Kriegsmaterial für unſere Gegner.
* Berlin, 26. Okt. (W. T. B. Amtlich.) Verſchie=
dene
Wahrnehmungen der letzten Zeit laſſen es als gewiß
erſcheinen, daß unſere Gegner auf dem Wege uber
das neutrale Ausland verſuchen, Material
und Werkzeuge zur Anfertigung von Muni=
tion
und anderem Kriegsmaterial in
Deutſchland anzukaufen. Es läge die Möglich=
keit
vor, daß in Deutſchland anſäſſige Firmen verſuchen,
dies ſich zunutze zu machen. Ganz abgeſehen von der un=
deutſchen
Geſinnung, die ſolche Geſchäftshäuſer an den Tag
legen würden, läge unter anderem auch ein ſchwerer Ver=
ſtoß
gegen das Strafgeſetz vor; denn nach Paragraph 89
des Reichsſtrafgeſetzbuches wird mit Zuchthaus beſtraft,
wer vorſätzlich während eines gegen das Deutſche Reich
ausgebrochenen Krieges einer feindlichen Macht Vorſchub
leiſtet.

Die Rückkehr der oſtpreußiſchen Flüchtlinge.

* Königs berg, 26. Okt. Als Grenze, bis zu der
die Rückkehr der oſtpreußiſchen Flüchtlinge
in die Heimat unbedenklich und die Erteilung von Frei=
fahrtſcheinen
zuläſſig war, war bisher eine Linie feſtge=
ſtellt
, die längs der Inſter und Angerapp nach Lötzen und
von dort über Nikolaiken und Ortelsburg nach Neidenburg
verläuft. Dieſe Grenze iſt mit Rückſicht auf die zur=
zeit
günſtige Kriegslage erweitert und die
Erteilung der Freifahrtſcheine auf die Kreiſe Inſterburg,
Darkehmen, Angerburg, Lötzen und Sensburg, die bisher
nur teilweiſe für die Rückkehr freigegeben waren, im
vollen Umfange ausgedehnt worden. Ferner wurde auch
die Rückkehr in den Kreis Gumbinnen freigegeben. Dem=
nach
werden nunmehr Freifahrtſcheine nach allen
Provinzteilen ausgegeben, ausgenommen die Orte in den
Kreiſen Pillkallen, Stallupönen, Goldap, Oletzko, Lyck,
Johannesburg, ſowie die ſüdlichen Teile der Kreiſe Nei=
denburg
und Ortelsburg. Es iſt dringend erwünſcht und
notwendig, daß namentlich die Beamten, Kaufleute und
Handwerker, die reichlich Arbeit finden, in die frei=
gegebenen
Teile der Provinz zurückkehren. Auskunft über
die Frage, inwieweit die einzelnen Ortſchaften zerſtört
ſind, wird von den Landräten erteilt.

Freilaſſung jüdiſcher Gefangener.

* Frankfurt a. M., 26. Okt. Ausländiſche und
auch Berliner Zeitungen berichten über die vom Kaiſer
verfügte Freilaſſung von 2000 jüdiſchen Ge=
fangenen
und ihre Entſendung in ihre ruſſiſche, von
den Deutſchen beſetzte Heimat. Da dem in Frankfurt er=
ſcheinenden
Jsraelit ein ſolch weitgehender Gnadenakt faſt
unglaublich erſchien, ließ er an maßgebender Stelle in
Berlin Erkundigungen einziehen und erhielt von dort mit
folgendem Telegramm eine Beſtätigung der Nachricht:
Notizrichtig, Anzahl übertrieben.

Aus Antwerpen.

* Mannheim, 26. Okt. Nach einem bei der Rhe=
nania
, Speditionsgeſellſchaft, von ihrem Antwerpener
Hauſe eingegangenen Telegramm ſind die im Antwerpener
Hafen verſenkten Schiffe ſo weit gehoben, daß die Fluß=
ſchifffahrt
nun möglich iſt. Der Abtransport der
Vorräte iſt aber noch unterſagt, bis die Aufnahme der Be=
ſtände
durch den ernannten Kommiſſar erfolgt iſt, was bis
Ende der Woche erfolgt ſein dürfte. Die Situation in
Antwerpen iſt ruhig. Das beſſere Publikum bleibt
noch fern; es befindet ſich nicht in England.

Die Emden in Tätigkeit.

* London, 26. Okt. (Ctr. Frkft.) Der Daily Tele=
graph
meldet, lt Frkf. Ztg., aus Kalkutta: Außer den
fünf engliſchen Dampfſchiffen, die der deutſche Kreuzer
Emden zum Sinken gebracht hatte, erbeutete er
auch noch die beiden Kohlenboote Buresk und Ox=
ford‟
Die Wirkung dieſer letzten Taten der Emden
macht ſich ſelbſt in den Handelskreiſen Kalkuttas bemerk=
bar
. Sämtliche amerikaniſche Beſtellungen für indiſchen
Hanf wurden zurückgezogen und man befürchtet, daß die
Argentinier das gleiche tun werden. Es ſei klar, daß, ſolange
ſie nicht von dieſem Feinde befreit werden, der indiſche
Handel die ſchweren Folgen zu tragen habe.

Fortſchritte unſerer Verbündeten auf dem
ſüdlichen Kriegsſchauplatz.

* Wien, 26. Okt. Amtlich wird bekannt gegeben:
Seit dem 23. ds. Mts, werden Erfolge unſerer
Truppen zwiſchen Rakro und Rontika gemeldet. Die
Operationen zur Säuberung des bosniſchen
Gebiets machen weiter erfreuliche Fortſchritte.
Der auf Veliko=Brod und Vracewica weſtlich von
Viſegrad eingeholte und geſtellte Gegner wurde am 24.
Oktober, abends, angegriffen und nach Viſegrad
zurückgeworfen. Unſere verfolgenden Truppen er=
reichten
geſtern die Drina bei Viſegrad und Anegjepa=
Goracda und weſtlich davon, ſowie die öſtlichen Poſitionen
bis zur Drina. Bei dieſer Aktion erbeuteten unſere Trup=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Nummer 250.

pen 2 Geſchütze und eine große Menge Infanterie= und
Artillerie=Munition.
Die montenegriniſchen Abteilungen trenn=
en
ſich von den Serben und zogen ſich ſüdweſtlich zurück.
Gleichzeitig fanden auch im Save= und Drinagebiet
(Matſchwa) für uns erfolgreiche Kämpfe ſtatt.
Bei Rawnja und Ardenkowie gelang es unſeren Truppen,
nach entſprechenden Artillerievorbereitungen trotz ſtarker
drahthinderniſſe zwei hintereinander gelegene feindliche
Poſitionen zu erobern, wobei 4 Maſchinengewehre und
00 Gewehre erbeutet, ſowie zahlreiche Gefangene
gemacht wurden. Heftige Gegenangriffe der
Serben brachen blutig zuſammen.

Die Kämpfe im Oſten.

* Wien, 26. Okt. Der Kriegsberichterſtatter der
Sonn= und Montagszeitung meldet: Bei Przemysl
ſteht der Kampf, bei Jaroslau und Stary Sambor
ſind Teilentſcheidungen zu erwarten. Von mir
befragte ruſſiſche Gefangene erzählen, daß die Verluſte
der Ruſſen in den letzten Kämpfen ſehr große
waren. Lemberg war Anfangs Oktober noch ganz unbe=
ſchädigt
. Bei dem Sturm auf Przemysl rangierten die
Ruſſen die Juden und Polen aus einigen Regimentern
aus und trieben ſie zuerſt zum Sturmangriff. Die Behand=
lung
der nichtruſſiſchen Soldaten in der ruſſiſchen Armee iſt
ſchlecht. Die öſterreichiſchen Gefangenen werden genügend
verpflegt und zu Staatsarbeiten verwendet.

Wachſende Mißſtimmung in Amerika
gegen England.

* London, 26. Okt. Der Korreſpondent der Mor=
ning
Poſt in Waſhington meldet: Die engliſche
Politik hinſichtlich der Konterbande könne die
herzlichenBeziehungen mit Amerikagefährden, wenn
die durch die Beſchlagnahme amerikaniſcher Schiffe ver=
urſachte
Erregung nicht bald beſeitigt werde. Die britiſche
Regierung handle weder offen, noch folgerichtig. Es er=
wecke
den Eindruck, daß ſie keine beſtimmte Politik habe.
Die Amerikaner nähmen übel, was ſie für eine ungerecht=
fertigte
Einmiſchung hielten. Viele Kreiſe glaubten be=
ſtimmt
, England tue dies alles, um den Ausbau der
amerikaniſchen Handelsflotte zu ſtören. Die Erregung
würde ſchwinden, wenn die engliſche Regierung eine Er=
klärungüberihre
Politik abgebe, ſo daß die ameri=
kaniſchen
Produzenten und=Exporteure die Lage genau über=
ſehen
könnten. Je länger der gegenwärtige, höchſt unbe=
friedigende
Zuſtand andauere, deſto mehr werde er in der
Preſſe erörtert und die Erregung geſteigert.
Die Neu=York World ſchreibt: Es befinden ſich
nicht viele deutſche Kriegsſchiffe auf dem Ozean. Die Zahl
der amerikaniſchen Handelsſchiffe iſt nicht groß; aber wir
hören nichts davon, daß britiſche Kreuzer deutſche
einf angen, während faſt täglich Schiffe mit amerika=
niſcher
Flagge beſchlagnahmt und durchſucht werden.
Die Waſhington Times meint: Die Beſorgnis
der britiſchen Regierung vor einem deutſchen Angriff auf
England ſcheine ſo panikartig zu ſein, daß Downingſtreet
lieber die Feindſchaft der Vereinigten Staaten riskiere, als
amerikaniſche Verſchiffungen dulde, die die Ausführung
der deutſchen Pläne fördern könnten. Die Waſhington
Times ſchreibt ferner, die Zeit ſei geeignet für die Erneue=
rung
komplizierter Fragen des Freihandels und
der Schiffahrtsrechte, die den Krieg von 1812 ver=
anlaßt
haben. Weder Amerika noch England wünſchten
daß dieſe Fragen nach einem Jahrhundert der Ruhe durch
einen anderen europäiſchen Krieg zur Kriſis führten. Aber
ein ſolches Ergebnis werde ſicher eintreten, wenn noch viel
mehr Beſchlagnahmen einträten.

Bulgarien und Serbien.

* Sofi a, 26. Okt. Das bulgariſche Nationalkomitee
veranſtaltete geſtern eine große Verſammlung in Sofia
zwecks Ausſprache über die erſchreckenden Nach=
richten
, die ununterbrochen aus Mazedonien an=
langen
. Mehrere Redner ſchilderten die unhaltbare Lage
der bulgariſchen Mazedonier, die unter fremder Herrſchaft
leben. Die Verſammlung nahm einſtimmig eine Reſo=
lution
an, in welcher gegen die unerh örte
Schreckensherrſchaft der ſerbiſchen und griechiſchen
Behörden in Mazedonien Einſpruch erhoben und
die bulgariſche Regierung gebeten wird, Mittel zur Erleich=
terung
des grauſamen Loſes der mazedoniſchen Bulgaren
zu ſuchen. Es wird verſichert, daß die Regierung hierbei
auf den vollen einmütigen Beiſtand der ganzen Nation
zählen könne, welche ungeachtet der übermenſchlichen An=
ſtrengungen
der jüngſten Vergangenheit zu jedem Opfer
für die Freiheit Mazedoniens bereit ſei.

Der Aufſtand in Südafrika.

* Prätoria, 25. Okt. (Amtliche Reutermeldung.)
Bei Keimus am Oranjefluß griff Oberſt Maritz
mit ſeiner geſamten Streitmacht und vier Maſchinen=
gewehren
ſowie acht Geſchützen die Engländer an,
die zehn Verwundete hatten. Eine Schätzung der Ver=
luſte
des Feindes iſt unmöglich, da er ſeine Verwundeten
mitnahm.
* Berlin, 25. Okt. Wie wir hören, hat der Kaiſer
dem Kapitänleutnant Otto Weddigen den Orden
Pour le Mérite verliehen.
* Kopenhagen, 26. Okt. Nationaltidende meldet
aus Hazebrouck: Als der König der Belgier ſich
kürzlich unter feindlichem Feuer im Schlachtfeld befand,
bat ihn ein Stabsoffizier, ſich aus dem Bereich der Gefahr
zu entfernen. Der König erwiderte: Mein Leben hat für
mein Land keinen größeren Wert als das Eure. Mein
Platz iſt das Schlachtfeld.
* London, 25. Okt. Times melden aus Toronto:
In Egino iſt eine Bewegung im Gange, die darauf hin=
zielt
, belgiſche Landleute in Sask atchewan
anzuſiedeln.
* Petersburg, 26. Okt. Der Marineminiſter hat
dem Kommandanten der Baltiſchen Flotte
folgendes mitgeteilt: Der Kaiſer hat mich beauftragt,
Ihnen und der Marine die Anerkennung für die anſtren=
gende
Tätigkeit während der Herbſtzeit unter Gefahren
von Torpedoboten und Unterſeebooten auszudrücken.
Dank ihrer Geſchicklichkeit und Ausdauer führte die Ma=
rine
die Verteidigung der Küſte und der Hauptſtadt er=
folgreich
und unterſtützte die Landarmee. Trotz ſeiner
zahlenmäßigen Ueberlegenheit hat der kühne Feind keine
wirklichen Ergebniſſe erzielt. Der Kaiſer glaubt, daß
Gott die Anſtrengungen der ruſſiſchen Marine, die zum
Ruhme des teuren Vaterlandes kämpft, durch den ſchließ=
lichen
Triumph ſegnen wird.
* Waſhington, 25. Okt. Der britiſche Botſchafter
hat dem Staatsdepartement mitgeteilt, daß der Oeltank=
dampfer
John Rockefeller freigelaſſen
worden iſt, da die Ladung für Dänemark beſtimmt war,
das die Oelausfuhr nach Deutſchland verbietet.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 26. Okt. Der Reichs= und Staatsanzeiger
meldet: Nachdem durch den am 4. März erfolgten Tod
des Kardinal=Fürſtbiſchofs Dr. v. Kopp der biſchöfliche
Stuhl Breslau zur Erledigung gekommen war, fand nach
Maßgabe der beſtehenden Vorſchriften am 27. Mai d. J.
durch das Domkapitel in Breslau die Wahl des neuen
Fürſtbiſchofs ſtatt, welche auf den bisherigen Biſchof
von Hildesheim, Bertram, gefallen iſt. Dieſer erhielt
urch päpſtliches Breve vom 8. September die Beſtäti=
gung
zur Ausübung des biſchöflichen Amtes. Der
Kaiſer und König haben mittels Allerhöchſter Urkunde
dem Biſchof Bertram die nachgeſuchte landesherrliche An=
erkennung
als Fürſtbiſchof von Breslau erteilt. Die Ur=
kunde
wurde dem Fürſtbiſchof am 26. Oktober durch den
Miniſter der geiſtlichen uſw. Angelegenheiten ausgehän=
digt
, nachdem der Fürſtbiſchof den durch Verordnung vom
13. Februar 1887 vorgeſchriebenen Eid geleiſtet hatte.
* Kopenhagen, 26. Okt. Aus London wird amtlich
gemeldet: Der Chef des Generalſtabs für das britiſche
Reich, General Sir Charles Douglas, iſt im Alter
von 64 Jahren geſtorben. Er war auch das höchſte
militäriſche Mitglied des Armeerates.

Bericht über die Lage des Erbeits=
marktes
in Heſſen.

Erſtattet vom Mitteldeutſchen Arbeitsnachweisverband.
Gegenüber dem Vormonat iſt auf dem Arbeitsmarkt
eine Beſſerung eingetreten, die auf eine Reihe von Grün=
den
zurückzuführen iſt. Zunächſt erfuhr der Andrang der
Arbeitſuchenden einen Nachlaß infolge der Einberufung
weiterer Jahrgänge des Landſturmes und der Einziehung
eines Teiles der Militärpflichtigen. Ferner iſt es, na=
mentlich
infolge Maßnahmen ſtaatlicher und kommunaler
Verwaltungen gelungen, einen Ausgleich innerhalb der
verſchiedenen Berufsgruppen herbeizuführen. Eine Bele=
bung
des Arbeitsmarktes iſt auch eingetreten durch Ver=
gebung
von Militärarbeiten in größerem Umfange, ſo
zwar, daß in einer Reihe von Fällen Mangel an Bewer=
bern
vorhanden war. Schließlich hat ſich auch die In=
duſtrie
von der erſten Beſtürzung in dem Mobilmachungs=
monat
erholt und hat wenigſtens teilweiſe die Betriebe
wieder aufgenommen.
In Frankfurt a. M. iſt die Zahl der arbeitsloſen Mit=
glieder
des Metallarbeiter=Verbandes von 1500
am Anfang des Monats auf 870 am Ende des Monats
geſunken. In Darmſtadt wurden ähnliche Beobach=
tungen
gemacht wie in Frankfurt a. M. Die Arbeits=
loſenzahl
des Metallarbeiterverbandes fiel beiſpielsweiſe
von 295 am Anfang des Monats auf 135 am Ende des
Monats. Der Bau von Militärbaracken bot, wenn auch
in beſchränktem Umfange, im Schloſſergewerbe Beſchäfti=
gung
. Auch Spengler= und Inſtallationsfirmen konnten
ihre Arbeiter behalten. In Darmſtadt ſcheint die Lage für
das Tapezier= und Polſterergewerbe etwas
beſſer zu ſein. In Langen i. H. hat eine Lederzurichterei
mit 56 Arbeitern den Betrieb eingeſtellt. In der Holzindu=
ſtrie
iſt ebenfalls eine Beſſerung eingetreten. In Darm=
ſtadt
wird die Arbeitsmarktlage im Holzgewerbe als
wenig günſtig bezeichnet. Etwas beſſer waren die Bau=
ſchreiner
infolge der Barackenbauten und Lazaretteinrich=
tungen
daran. In Darmſtadt hatte das Nahrungs=
mittelgewerbe
vollauf zu tun. Bäcker= und Metzger=
geſchäfte
beklagten ſich über Gehilfenmangel. Im Brau
gewerbe wird die Lage im allgemeinen als verhält=
nismäßig
günſtig bezeichnet. In der Tabakbranche
haben ſich ebenfalls die Verhältniſſe etwas gebeſſert. Star=
ker
Mangel herrſchte an Militärſchneidern. Man=
gel
herrſchte an manchen Orten auch an Schuh=
machern
. Aehnlich wie in Frankfurt a. M. lagen die
Verhältniſſe in Darmſtadt. Möglicherweiſe bringt der
Eintritt der kälteren Jahreszeit auch für die Zivilſchnei=
derei
beſſeren Geſchäftsgang. Die Lage im Bauge=
werbe
war etwas beſſer als in den Vormonaten. In
Darmſtadt hat ſich die Beſchäftigungsmöglichkeit für Ma=
ler
und Weißbinder gebeſſert. Durch die Fertigſtellung
von Militärarbeiten wird eine große Anzahl von Arbei=
tern
noch auf längere Zeit Beſchäftigung haben. In Gie=
ßen
iſt die Lage im Baugewerbe etwas beſſer geworden.
Bei den Buchdruckern war auch im vergangenen Mo=
nat
die Arbeitsmarktlage ſchlecht. In Frankfurt a. M.
beiſpielsweiſe waren am Monatsende 548 Arbeitsloſe
gegen 134 im ſelben Monat des Vorjahres vorhanden.
In Darmſtadt liegen die Verhältniſſe ähnlich. Im Gaſt=
wirtsgewerbe
machte ſich naturgemäß die allge=
meine
Lage ungünſtig bemerkbar. Für ungelernte
Arbeiter war im allgemeinen die Arbeitsmarktlage
nicht ungünſtig. Auf dem weiblichen Arbeits=
markt
iſt bei dem Hausperſonal im allgemeinen die Zahl
der Stellenſuchenden geſtiegen, die Zahl der Aufträge iſt
gegen das Vorjahr gleichgeblieben. Viele Stellenſuchende
kamen in Krankenhäuſern und Lazaretten unter. Es
herrſcht immer noch Mangel an gutem Hausperſonal. Sehr
ſchlecht war dagegen die Beſchäftigung für gewerbliche
Arbeiterinnen, Schneiderinnen, Näherinnen. Modiſtinnen,
Fabrikarbeiterinnen. Am ſchlimmſten dürfte die Lage
zurzeit für die Fabrikarbeiterinnen ſein, die auch für die
eingerichteten Notſtandsarbeiten (Strickarbeiten und Näh=
arbeiten
) nur in beſchränktem Umfange in Frage kommen.

Briefkaſten.

O. N. Auskunft über Gefallene oder Verwundete
erteilt nur das Zentral=Nachrichten=Bureau des Kriegs=
miniſteriums
, Berlin N. W. 7, Dorotheenſtraße 48. Zu An=
fragen
ſind nur die bei jeder Poſtanſtalt erhältlichen Poſt=
karten
zu benutzen.

Wetterbericht.

Ueber England und der Nordſee zeigte ſich geſtern
morgen ein kräftiger Tiefdruckwirbel, der raſch oſtwärts
wandern wird. Auf ſeiner Rückſeite wird zunächſt Auf=
heiterung
eintreten, doch iſt anzunehmen, daß ihm ein zwei=
ter
Wirbel von Weſten folgt, ſo daß das Rückſeitenwetter
nur von kurzer Dauer ſein dürfte. Bei wechſelnder Be=
wölkung
müſſen wir auch heute mit zeitweiligen Nieder=
ſchlägen
rechnen. Auf der Rückſeite des Wirbels werden
die Temperaturen ſinken.
Wetterausſichten für Dienstag: Wechſelnd bewölkt,
zeitweiſe Niederſchläge, kühler; nordweſtliche bis weſtliche
Winde.

Verluſtliſte (aus Nr. 59).

Feldartillerie=Regt. Nr. 25, Darmſtadt.
Gefechte im Weſten am 28. 8. 14, Orte nicht angegeben,
und Loive am 18. 9. 14.
II. Abteilung.
3. Batterie: Gefr. Weber, Darmſtadt, lv.; Kan.
Stocker, Darmſtadt, ſchv.; Kan. Geſſer, Groß= Stein=
heim
, lv.; Kan. Honig, Offenbach, t.; Kan. Mitze, Bas=

dorf, lv.; Kan. Krämer, Wahlen, ſchv.; Kan. Klobe=
ganz
, Heuſenſtamm, lv.
II. Abteilung.
4. Batterie: Vizewachtm. Hermann Spamer,
Ruppertsburg, ſchv.; Kan. Johann Menges, Harheim,
ſchwer verwundet.
Leichte Munitions=Kolonne: Gefr. Adam
Pfirſching, Bechtheim, ſchv.; Kan. Philipp Horz,
Alsfeld, lv.; Kan. Wilhelm Paul, Villingen, ſchv.; Kan.
Jakob Frey, Ober=Flörsheim, ſchv.
Sanitäts=Kompagnie Nr. 3 des XVIII. Armeekorps,
Darmſtadt.
Mincourt am 10. und Solente am 29. Sept.
Lt. Kurt Kieſche, Naumburg a. S., ſchv.; Vizef. d.
Reſ. Hans Seib, Offenbach a. M., t.; U.=O. d. Reſ.
Franz Altmann, Niederelbert, ſchv.; Reſ. Gg. Becker II.;
Brensbach, vm.; Reſ. Johann Labonté, Holler, t.,
Wehrm. Hugo Mühl, Wohnbach, ſchv.; Wehrm. Johs.
Ortel, Bonn a. Rh., ſchv.: Gefr. d. Reſ. Wilh. Heidt=
kämper
, Pivitſcheide, lv., bei der Truppe.
Infanterie=Regiment Nr. 168.
Bereits in Verluſtliſte Nr. 49 vom 13. 10. 14 teilweiſe
veröffentlicht. Die gemeldeten Verluſte ſind durch das
Bataillon jetzt ergänzt und berichtigt.
Neufchäteau vom 22. bis 28. 8. und Autry vom 3. bis
16. 9. 14.
IIII. Bataillon, Offenbach.
6. Kompagnie: Lt. Heinrich Schneider, tot;
Lt. Schmitt, lv.; Lt. d. Reſ. Thomſon, t.; Fahnen=
junker
Karl Hoffmann, Gardelegen, lv.; Feldw.=Lt.
Georg Decker, lv.; Vizef. Caſpar Bauer, Groß= Stein=
heim
, t.; U.=O. Martin Burger, Ober=Ramſtadt, lv.;
Gefr. Julius Göller, Dörrbach, ſchv.; Gefr. d. Reſ.
Friedrich Mauſer, Siebenbart, ſchv.; Gefr. d. Reſ. Hch.
Fiek, Hanau, lv.; Reſ. Hermann Lautenſchläger,
Cöln=Nippes, ſchv.; Reſ. Peter Weyland, Nieder=Roden,
lv.; Reſ. Valentin Mader, Sieckertshauſen, lv.; Reſ.
Philipp Molter, Wattenheim, vm.; Reſ. Joſef Keller,
Kuppenheim, lv.; Reſ. Philipp Rübenſtahl, Bräu=
heim
, lv.; Reſ. Edmund Stegerwald, Steinfeld, ſchv.;
Musk. Hermann Vogt, Bismarck, t.; Musk. Jakob =
ſinger
, Stockſtadt, ſchv.; Musk. Auguſt Jäger, Scher=
weiler
, lv.; Vizef. d. Reſ. Wilh. Wendling, Offenbach,
lv.; U.=O. d. Reſ. Auguſt Reckel, Nordhauſen, lv.; U.=O.
Joſef Schleiß, Bruderdorf, lv.; U.=O. Peter Schnee,
Domdorf, ſchv.; Gefr. d. Reſ. Heinrich Weigand. Offen=
bach
a. M., lv.; Gefr. d. Reſ. Joh. Müller, Offenbach
a. M., ſchv.; Gefr. d Reſ. Paul Leder, Neu=Iſenburg,
lv.; Gefr. d. Reſ. Emil Richter, Holdenſtedt, lv.; Gefr.
Horniſt Wilh. Kuhlmann, Harkemüſſen, ſchv.; Reſ.
Berthold Barche, Zerbſt, lv.; Reſ. Robert Schneider,
Fürſtenwalde, lv.; Reſ. Rich. Roth, Reulbach, lv.; Reſ.
Jakob Nagel, Offenbach a. M., ſchv.; Reſ. Andreas
Strebel, Gollhofen, lv.; Reſ. Friedrich Hauſer, Lom=
bach
, lv.; Musk. Joſef Kopp, Dieburg, lv.; Musk. Albert
Fleiſchmann, Bonnfeld, lv.; Musk. Albert Kroll=
mann
, Bretzenheim, lv.; Tambour Jakob Mohr, Juvin=
genberg
, lv.; Musk. Karl Meißner, Treffurt, lv.; Musk.
Johann Böhm, Gadernheim, t.; Musk. Peter Spira,
Zotzenheim, ſchv.; Musk. Leonhard Schmitt III., Unter=
flockenbach
, ſchv.; Musk. Julius Scheller, Sanders=
leben
, ſchv.; Musk. Karl Flagmeyer, Holwieſen, lv.;
Musk. Frdr. Reinhardt, Gedern, ſchv.; Reſ. Georg
Emmerich, Wirtheim, t.; Gefr. Auguſt Queſt, Bünde,
lv.; Gefr. d. Reſ. Karl Geyer, Bürgel, lv.; Gefr. Herm.
Wiedemann, Ennigloh, ſchv.; Reſ. Adolf Kerb=
ling
, Shitomie, t.: Reſ. Georg Wellhöfer, Frank=
furt
, lv.; Reſ. Hch. Model, Schwebheim, lv.; Reſ. Leonh.
Weirich, Vielbrunn, lv.; Musk. Joſef Herrmann,
Bingen, t.; Musk. Wilh. Gräf, Wörrſtadt, t.; Musk.
Ludwig Siegel, Neckarſteingch, t.; Musk. Wilh. Geyer,
Bürgel, lv.; Musk. Heinrich Heberer, Meſſel, lv.;
Musk. Wendelin Rauth, Ober=Ingelheim, ſchv.; Musk.
Johann Zimmerſcheid, Büdesheim, lv.; Gefr. Wilh.
Schuhnicht, Alteneſſen, t.: Reſ. Johann Miehm,
Poppenhauſen, lv.; Musk. Julius Voinſon, Urbeis,
lv.; Feldw. Wilhelm Holzhäuſer, Heeringen, ſchv.;
Vizef. Heinrich Keil, Feldkrücken, ſchv.; U.=O. d. Reſ.
Philipp Boppert, Mölsheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Georg
Hugo, Neuenhain, lv.; Gefr. d. Reſ. Ferdinand Wawer,
Offenbach a. M., ſchv.: Gefr. d. Reſ. Joh. Schmitt,
Gernſtein, ſchv.; Gefr. d. Reſ. Anton Reinhardt, Bad
Orb, lv.; Reſ. Peter Fleckenſtein, Bürgel, lv.; Reſ.
Ernſt Klein, Bürgel, ſchv.; Reſ. Joh. Haſenflug,
Fulda, t.; Reſ. Karl Prieſter, Offenbach a. M., ſchv.;
Reſ. Philipp Neumann, Sparbrot, t.; Reſ. Hermann
Kuhn, Kreuznach, lv.; Reſ. Peter Neiter, Marköbel,
ſchv.; Musk. Philipp Reinheimer, Billings, ſchv.;
Musk. Philipp Leonhardt, Offenbach, t.; Musk. Joſef
Katſchmareck, Brodziscemo, lv.; Musk. Ludwig Rit=
ſcher
, Eich, lv.; Musk. Hermann Heinrichs, Weffer=
lingen
, lv.; Musk. Joſef Balthazardt, Jell, ſchv.;
Musk. Heinrich Knußmann, Zornheim, t.; Musk. Jak.
Volande, Godramſtein, t.; Musk. Engelbert Beck=
mann
, Ober=Roden, lv.; Musk. Wilh. Trautmann I.,
Reichelsheim, lv.; Musk. Philipp Lott, Lorbach, lv.;
Musk. Ludwig Meyer III., Hüttenheim, vm.; Musk.
Wilh. Winkel, Sprendlingen, lv.; Musk. Joh. Becken=
bach
, Mainz, vm.; Musk. Lorenz Roos, Viernheim, t.
8. Kompagnie: Fahnenjunker U.=O. Wilh. Fa=
bricius
, Frankfurt a. O., vw.; Musk. Hch. Gerhard,
Groß=Umſtadt, t.; Musk. Reinhard Geil, Worms, t.;
Gefr. d. Reſ. Konrad Müller, Joſſa, t.; Reſ. Taver=
Eidenſchink, Semmersdorf, t.; U.=O. d. Reſ. Valentin
Deckert, Bensheim, vw.; U.=O. d. Reſ. Aug. Schrö=
der
, Ottweiler, vw.; U.=O. Erich Betnarz, Bismarck,
t.; Musk. Philipp Straub, Griesheim, vw.; Musk.
Paul Schneider I., Plettenberg, vw.; Reſ. Karl
Werkmann. Nieder=Rodenbach, vw.; Musk. Georg
Straſſer, Frieſenheim, t.; Musk. Johann Hirt, Lind=
heim
, vw.; Reſ. Wilh. Bär, Eidengeſäß, vw.; Reſ. Jul.
Reumel II., Aibringen, t.; Reſ. Max Marxſohn,
Frankfurt a. M., vw.; Reſ. Wilhelm Oſtheimer, Frank=
furt
a. M., t.; Musk. Anton Selbert, Worms, t.; Reſ.
Jakob Schmidt, Nieder=Girmes, vw.; Gefr. d. Reſ. Karl
Weckmann, Homburg v. d. H., vw.; Vizef. d. Reſ. Off.=
Stellv. Auguſt Unverzagt, vw.; Reſ. Karl Brand,
Auerbach, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 87, Mainz.
Pargny am 10., Loivre am 17. u. 18. und Brimont
am 24. Sept.
II. Bataillon.
6. Kompagnie: Musk. Friedrich Hartmann,
Darmſtadt, ſchv.; Reſ. Franz Klein, Alzey, vm.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 87.
Neufchäteau am 22., Tremblois am 25. und Mouzon am
28. Auguſt.
I. Bataillon, Mainz.
1. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Deuſer, Erz=
bauſen
, vm.

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Darmſtadter Lagolatt, Dienstag, den 27. Orrover 191½

Seite 7

Verluſt durch Krankheit.

Reſerve=Inſanterie=Regiment Nr. 221, Darmſtadt.
Musk. Friedrich Kahn, t.
Berichtigung früherer Verluſtliſten.
Infanterie=Regiment Nr. 117, Mainz.
Musk. Schäfer II., bish. verwundet, iſt tot.
Infanterie=Regiment Nr. 116, Gießen.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Johannes Kehr II., Burg=Gemünden, bisher
vermißt und verwundet, iſt geſtorben.

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.

Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind durch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 34 Uhr nachm.
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Sonntag, Diens=
tag
, Freitag 34 Uhr nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der
Großherzogin, Heinheimerſtraße 21) Sonntags morgens von ½11—½12 Uhr,
nachmittags von 46 Uhr, Dienstags Mittwochs und Freitags von 4—½6
Uhr. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Steinſtraße 21. Täg=
lich
25 Uhr nachm. E Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I), Alexander=
ſtraße
27. Mittwoch, Samstag und Sonntag 24 Uhr nachm.
F Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
45 Uhr nachm. G Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 24 Uhr nachm. H Marienhöhe (Geneſungsheim).
I Schweſternhaus der Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter
Straße 30. Nachmittags von 24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus,
Grafenſtraße 1. Verktäglich 23½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr
vorm. L Städt. Saalbau (Reſ.=Laz. III), Riedeſelſtraße 40. Täglich
25 Uhr nachm. M Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtraße 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Dr.
Weberſche Augenklinik (Dr. Ollendorff), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 36 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugang vom 22. bis 24. Oktober:
Bachmann ?, Wilhelm, Klein=Zimmern, Landw.=Inf.
116/4. Becker, Friedr., Stumpertenrod, Inf. 115/7, B
Bender, Ludw., Braunshardt, Inf. 116/10, B Düll,
Leonh., Rothenburg, Etappen=Hilfsbäckerei I 18. A.=K., B
Eller, Otto, Muſchenheim, Inf. 116/2, Maſch.=Gew.=
Erſ.=Abt., B Elſäſſer, Mich., Inf. 118, Erſ.=Bat. Rekr.=
Dep, L. Finger, Heinr., Ober=Ramſtadt, Inf. 115/9, I
Fritz, Karl, Jugenheim, Erſ.=Inf. 117/2, I Geiß,
Friedr., Inf. 115/4, M Gniazdorsky, Joh. Breoia
(Poſ.), Reſ.=Inf. 41, G Hölz, Ad., Weyer, Landw.=Inf.
116/4, B Gölz, Peter, Waldmichelbach, Feldbäckerei=
Kol. 17, 13. A.=K., C Graf, Eduard, Landw.=Inf. 116/3,
M Gregori, Joh., Köppern, Art. 61, C Haas, Theod.,
Darmſtadt, Inf. 115/8, I Heiß, Joh. Ad., Landſt.=Batl.
Erbach, B Hornburg, Paul, Stavenhagen, Reſ.=Jäg.=
Batl. 14/1, N Jakob, Konſtantin, Walldorf, Inf.=Ldſt.=
Batl. 2/2 Darmſtadt, B Kalt, Joſ., Worms, Art. 61,
Erſ.=Abt., B Knippel, Philipp Jak., Inf. 115/4, M
Kolberg, Rich., Diekſchen, Reſ.=Inf. 116/4, I Krichbaum,
Peter, Art. 25/3, Inf.=Mun.=Kol., Alsbach. Lameli, Gg.,
Hofheim, Inf. 115/2, Erſ.=Komp., B Lauterwaſſer, Eug.,
Riedingshauſen, Reſ.=Inf. 121, G Löhr, Hübert, Sab=
lon
, Drag. 23/3 L., I Löw, Gg., Zeilhard, Reſ.=Inf.
118/3, C Lurch, Hermann, Heiligenſtadt (Eichsfeld),
Reſ.=Inf. 116/4, B Lutz, Phil., Heinſtadt, Landſt.=Bat.
Erbach, 18. A.=K., 50. Brig., B Markus, Alfred, Drag.
24/2, E Prinz, Wilh., Frankfurt, Landw.=Inf. 81/12,
D Rehm, Ad., Unterſchwappach, Drag. 23/2, I Rein=
hardt
, Gg., Inf. 115/3, Goddelau. Rettig, Adam, Drag.
23/2, L. Sauer, Ad. Phil., Inf. 115/2, Erſ., M Seh=
rung
, Chriſt., Inf. 115/7, Langen. Siehl, Konr., Erſ.=
Pferde=Dep., L. Spieler, Friedr., Harreshauſen, Inf.
168/10, K Sulzmann, Mich. Markus, Urberach, Inf.=
Landſt.=Bat. 2/3 Darmſtadt, B Schepansky, Inl., Mokel=
kalen
, Reſ.=Inf. 111/10, N Schlagenwarth, Joſ., Reſ.=
Inf. 111/4, M Schlörb, Wilh., Schotten, Inf. 115/7, K
Schnell ?, Ph., Darmſtadt, Inf. 115/11, I Schroth, Frz.,
Ober=Roden, Bayer. Inf. 18/10, D Stroh, Karl, Inf.
118/4, M Trappe, Herm., Drag. 23, Erſ.=Esk., L.
Wagner, Ludw., Inf. 115, B Wiſſel, Friedr., Gunzen=
bach
bei Aſchaffenburg, Bayer. Inf. 17/12, N Ziegler,
Wilhelm, Pion. 21/2, M.
Aus den Lazaretten entlaſſen
vom 22. bis 24. Oktober:
Adam, H., Land.=Inf. 118, L. Appelmann, L.,
Drag. 23, Erſ., L. Baier, Inf. 134/8, Alsbach Bär,
R., Train=Erſ.=Abt. 18, 2. Esk., E Berg, Chr., Erzhau=
ſen
, Landw.=Inf. 118/8, I Boch, G., Inf. 115, Erſ.=Bat.,
Eberſtadt Brand, Joſ., Bürſtadt, Bayer. Landw.=Inf.
8/3, I Büttner, G., Roßdorf, Inf. 118/4, I Selb,
G., Art. 61/6, Eberſtadt Dumm, Ph., Art. 25, Erſ.=Abt.,
E Fuchs, O., Reſ.=Inf. 221, 1. Bat,, E Gräfe, R. A.,
Reſ.=Inf. 107/6, L. Hamann, J., Inf. 118, L. Heß,
G., 2. Reſ.=Inf. 118/6, D Heß, O., Reſ.=Inf. 221, E
Katzemaier, A., Reſ.=Inf. 118, L. Kilian, K., Inf.
115, Erſ.=Bat., L. Kleinſchrod, A., Art. 25/3, Eberſtadt
Kröll, W., Art. 61, II. Abt., L. Kuhnert, 2. Jäg.=Bat.
13/1, Alsbach Malßy, A., Inf. 118, E Matthai, M.,
Bodau, Inf. 107/5, C Neuroth, H., Spachbrücken, 9.
Mun.=Kol., II. Abt., 18. A.=K., C Oſchatz, R., Pauſa,
Reſ.=Inf. 133/4 Ries, M., Reſ.=Inf. 116, E Ruh=
loff
, G., Inf. 155/9, L. Rupprecht, O., Inf. 139/9, B
Seda, F., Train=Erſ.=Abt. 18, E Schappach, J., Reſ.=
Inf. 40/8, D Schrod, K., Offenbach, Inf. 115/11, I
Schürlein, A. Erſ.=Inf. 115/2, Rekr.=Dep. Eberſtadt
Teutenburg, F., Heinrichsdorf, Inf. 111/8, I Uhlig,
E., Gornsdorf, 15. Sächſ. Inf.=Regt. 181/7, B Wald=
ſchmidt
, J., Darmſtadt, Inf. 118/6, I Wawrzyniak,
St., Emchen, Jäg.=Bat. 5/4, I.

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von Wertpapieren.
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Teiephon 2539.
Ludwigstr. 5. (18169a)

11. Dutttung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tagblatts
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von Kriegs=
reilnehmern
und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
Freifrau Lina v. Schäffer=Bernſtein (III. Rate) 15 M.,
Forſtmeiſter Dr. Urſtadt 10 M., Verkauf des Extrablatts
Nr. 143 des Darmſtädter Tagblatts 54.62 M., Ludwig
Bendheim 5 M., Frau M. Diefenbach 10 M., M. G. 40 M.,
Ludwig Joſeph 100 M., Dr. Spiegel 100 M., Verkauf der
Extrablätter Nr. 144153 des Darmſtädter Tagblatts
36.67 M., Durch die Engliſchen Fräulein 25 M., Verkauf
des Extrablatts Nr. 154 des Darmſt. Tagblatts 10.36 M.,
Dr. W. Fabricius und Frl. Fabricius 20 M., J. W. 10 M.,
Verkauf der Extrablätter Nr. 155159 des Darmſtädter
Tagblatts 25.20 M. Zuſammen 461.85 M. Hierzu die
bereits veröffentlichten 2691.95 M., insgeſamt
3153.80 Mark.

Ihre Vermählung beehren sich an-
zuzeigen

Albert Faber, Dentist
Emma Faber geb. Derenburg
Tochter des Hofdentisten Derenburg

Darmstadt,
Hügelstr. 32

Marburg a. d. L.
Büdingen, Oberh.

24. Oktober 1914.

(20477

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mitteilung, daß mein innigſt=
geliebter
, treubeſorgter Gatte, mein guter Vater
und unſer Sohn, Schwiegerſohn, Bruder,
Schwager und Onkel
(B26491
Georg Engel
Ober=Poſtaſſiſtent
an ſeinem 41. Geburtstage nach dreitägiger
Krankheit ſanft verſchieden iſt.
Im Namen dertieſtrauernden Hinterbliebenen:
Marie Engel, geb. Spalt, und Tochter.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1914.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 28. Ok=
tober
, nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofs=
kapelle
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute vormittag verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſer lieber Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Markin Naus

Landwirt

im 66. Lebensjahre.

(20472

Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kaus, z. Zt. im Felde.
Margarethe Härting, geb. Kaus.
Georg Härting, z. Zt. im Felde.
Katharina Lengfelder, geb. Kaus.
Bernhard Lengfelder.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1914.
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags
3½ Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Am 24. September ſtarb den Heldentod
fürs Vaterland mein lieber, treubeſorgter Mann,
unſer herzensguter, unvergeßlicher, einziger
Sohn
Engen Spitzfaden
Unteroffizier der Reſ. im Reſ.-Inf.-Regt. 116
Ritter des Eiſernen Kreuzes.
Darmſtadt, Büdingen, 26. Oktober 1914.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
J. Spitzfaden.
(*8152

Den Heldentod für’s Vaterland erlitt am
22. Auguſt in Frankreich mein heißgeliebter,
einziger Sohn, unſer treuer Bruder, Schwager
und Onkel
Georg Graeff
Reſerviſt im Infanterie-Regt. 115.
In tiefſtem Schmerz:
Frau Helene Graeff Wwe.
Familie Maybom.
Jamilie Fürgang.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1914.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt Ab=
ſtand
nehmen zu wollen. (20487

Statt beſonderer Anzeige.
Mein lieber Gatte, unſer treuer Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr
Carl Emil Ludwig
iſt am 24. Oktober 1914 von ſeinem langjährigen
ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt
und heute in der Stille zur letzten Ruhe
beſtattet worden.
Für Beileidsbezeigungen wird herzlich gedankt.
Darmſtadt, Aachen, 26. Oktober 1914.
Clementine Ludwig, geb. Klein,
Ella Jaeger, geb. Ludwig,
Marie Ludwig,
Profeſſor Dr. Jaeger
*8155)
und 2 Enkel.

Für die vielen Beweiſe freundlicher
Teilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſt,
den wir erlitten haben, ſprechen wir
unſern herzlichſten Dank aus. (20494

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem ſchweren Verluſte,
der mich durch das Hinſcheiden meiner
lieben Schweſter betroffen, ſage ich Allen
herzlichen Dank.
(20474
Darmſtadt, 26. Okt. 1914.
Julie Schwab.

Dankſagung.

Für die uns ausgeſprochene herzliche Teil=
nahme
beim Tode unſeres geliebten Sohnes
Hans Joachim
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Oberſtlt. von Linſingen.
(20471

Tageskalender.
Dienstag, 27. Oktober.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10½
Uhr (Ab. A): Thedor Körner
Mittwoch, 28. Oktober.
Acker=Verſteigerung des Franz Fehrer um 10 Uhr
auf dem Ortsgericht I.
Laub=Verſteigerung um 8½ Uhr bei Gaſtwirt
Brücher zu Arheilgen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
chäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Rheinstraße 6

Telephon 173

Inhaber:
Georg Brand.

Henny Porten
in der Kriegs-Episode aus 1870/71

Auf vielseitigen Wunsch (20470
verlängert.

Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.

Ab Dienstag bis Freitag das auserleſene Prachtprogramm.
Nur 4 Tage. Ein jeder wird ſtaunen.
Unſer 1. Schlager zeigt ein faſt unübertroffenes, der Neuzeit
entſprechendes Detektivbild in 3 Akten
Ich räche Dich.
3 Akten.
3 Akten.
Durch die feinfühlende Spielart berühmter Schauſpieler, die
in dieſem Film mitwirken, iſt dieſer Detektivſchlager zu einem
Meiſterwerk geworden.
(*8114
Koloſſal ſpannende Senſation.
2 Schlager Der Tod in der Arena (Drama) 2 Akter
oder der Ringkampf zwiſchen Vater und Sohn auf Leben
und Tod in der Arena.
Eine dramatiſch ſenſationelle Familien=Dragödie.
Die neueſten Kriegsbilder, Dramen und Humoresken ver=
vollſtändigen
das noch nie dageweſene Pracht=Programm.

III. Platz 19 Pfg., Militär hat vom II. Platz an Preisermäßigung

Mosidenz Feater

am weissen Turm.

Nummer 296.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Darmstädter Vortragsverhand und Historischer
Verein für das Grossherzogtum Hessen.
Samstag, 31. Oktober, abends 8¼ Uhr, im grossen
Saale des Kaisersaals.
Zum Besten der Kriegsfürsorge der Stadt Darmstadt und
der Notleidenden in Elsass-Lothringen.
des Herrn Privatdozenten Dr. Ludwig Bergsträsser
Volles
von der Universität Greifswald, über:
Der Kampf der Diplomaten bis zum Ausbruch des Krieges
(auf Grund der Staatschriften aller beteiligten Staaten).
Eintrittskarten: Sperrsitz zu 2 Mk., Saal zu 50 Pfg. und
Galerie zu 30 Pfg. sind in der Hofmusikalienhandlung Heinrich
Arnold, Wilhelminenstrasse 9, u. abends an der Kasse zu haben.
Der Vorstand.
20475)

Richurd wagher Veren Darmstadt.
Montag, den 2. November 1914, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde
Zum Besten des Roten Kreuzes u. der Kriegsfürsorge:
Deutscher Tondichter-Abend
für Violine und Klavier von
Willy Burmester
(20461
und Emeric Kris.
Der Steinway-Konzertflügel ist aus dem Lager der Firma
Hoflieferant A. W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz im Saal zu
5 Mk., Saalkarten zu 3 Mk., Numerierter Balkon zu 3 Mk., Galerie
zu 2 Mk., Studentenkarten zu 1,50 Mk. und Schülerkarten zu 1 Mk.
bei Heinrich Arnold, im Verkehrsbüro und abends an der
Kasse. (Die städtische Billettsteuer wird von der Vereinskasse
getragen.) Beitrittserklärungen für den Rest des Vereins-
jahres
, die noch vor dem obigen Konzerte erfolgen, be-
rechtigen
zu dessen freiem Besuche. Der Beitrag für
den Rest des Jahres 1914 (4 Abende) beträgt 5 Mk., für einen Sperr-
Der Vorstand.
sitzplatz 9 Mk.

inigte Kriegervereine Darmſtadts
Wir erſuchen unſere Mitglieder, ſich an den
Donnerstag, den 29. Oktober d. Js.,
abends 8½ Uhr,
im großen Saale der Turnhalle am Woogs=
platz
ſtattfindenden
Vaterländiſchen Abend‟
(Vortrag von Herrn Pfarrer Vogel, Darm=
ſtadt
, uſw.) recht zahlreich zu beteiligen.
Der Reinertrag ſoll der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt
(20479
zugute kommen.
Für unſere Mitglieder werden Eintrittskarten zu ermäßigten
Preiſen gegen Vorzeigen der letzten Beitragsquittung am Verkehrs=
büro
oder abends an der Kaſſe ausgegeben. Im Uebrigen verweiſen
wir auf die Bekanntmachung des Vereins für Verbreitung von Volks=
bildung
pp.
Der Vorſtand.

Kavier

stimmer Emil Sckultze,
Kammermus. (20123a
Herderstr. 11, part.

Großh. Hoftheater.
Dienstag, den 27. Oktober 1914.
25. Abonnements=Vorſtellung. A 7.
Zum erſten Male wiederholt:
Theodor Körner
Vaterländiſche Oper in einem
Vorſpiel und 4 Bildern
von Alfred Kaiſer.
Muſikaliſcher Leiter: Richard Lert.
Spielleiter: O. Nowack.
Keine Ouvertüre!
Perſonen des Vorſpiels:
Antonie Adam=
berger
, Mitglied
vom Burgtheater Mizi Marx

Ihre Tante

Minna Müller=
Hanno

Karl Theodor
Körner
Karoline Pichler Anna Jacobs
Chriſtine Hofer Clement. Feiſtle
Joſeph vonArneth Otto Semper
Friedrich Frieſen,
Student
Demoiſelle
Lefévre,
Maximilian
Si8 Karl Buchfeld
Korn,
Adelshofer, Haus=
meiſter
. . . . Emil Kroczak
Perſonen der Oper:
Antonie Adam=
. Mizi Marx
berger

. Georg Becker

. Alfred Stephani
2 Lucia Redding
Karl Krüger, 5 S Paul Peterſen
Anna Krüger, . S Marg. Schreber
Koberwein, (SsFritz Lang

Ihre Tante
Karl Theodor
Körner .
Karoline Pichler
Chriſtine Hofer

Minna Müller=
Hanno
Georg Becker
Anna Jacobs
Clement. Feiſtle

Joſeph vonArneth Otto Semper
Major Lützow. . Frz. Herrmann

Der Pfarrer . . Robert Perkins
von Herl, /2 Aug. Globerger
6 Otto Thomſen

(Vater Jahn), B L. Schützendorf
Hugo Helfritz Lud. Kleinböhl
Ferdin. Zenker,: Hans Debus

Friedr. Frieſen,) § AlfredStephani
Alexander
Heinrich
Krämer
Friedrich Lud=
wig
Jahn
Anton Probſt=
hahn

Ludwig Wenzel
Schimunek, Wirt.
Zum Heurigen Emil Kroczak
Mitzi, Kellnerin . Käthe Gothe
Grün, 1 Polizei= Jean Sautier
Koberl, ſchergen Adolf Klotz
Schauplätze:
1. Bild: (Vorſpiel). Im Burg=
theater
in Wien, 17. Auguſt 1812.
2. Bild: Zimmer im Landhaus von
Karoline Pichler in Döbling.
3. Bild: Garten in Schimunek’s
Wirtshaus Zum Heurigen in
Döbling.
4. Bild: Das Innere einer Kirche.
5. Bild: In Gottesgabe, unweit
Schwerin, 26. Auguſt 1813.
Chöre: Robert Preuß.
Geſtaltung des Bühnenbildes:
Hoftheatermaler Kurt Kempin
und Maſchineriedirektor Ernſt
Schwerdtfeger.
Nach dem 3. Bilde findet eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
4.20 , 13.19. Reihe 3.40 ,
Parterre: 1.5. Reihe 2.90 ,
6.8. Reihe 2.35 , Proſzeniums=
loge
6.20 , Mittelloge 6.20 ,
Balkonloge 5.20 , 1. Rang 4.70 ,
2. Rang: 1.6. Reihe 2.70 , 7. u.
8. Reihe 2.15 , 1. Galerie 1.35
2. Galerie 0.75 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von/9½ 1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7 Uhr. Endegegen 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 28. Okt. Keine Vorſt.
Donnerstag, 29. Okt.: 26. Ab.=Vſt.
C 7. Hoffmann’s Erzähl=
ungen
. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Freitag, den 30. Okt.: 27. Ab.=Vſt.
D. 8 Zum erſten Male: Der
Reviſor Komödie in 5 Auf=
zügen
von Nikolaus Gogol. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Anmeldungen auf Abonnements
werden noch fortwährend von der
Hoftheater=Hauptkaſſe in den Kaſſe
ſtunden vormittags von 1012½
Uhr entgegengenommen.

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[ ][  ][ ]

Nr. 160.
Dienstag, Pr. Stiober.
1914.

Bekanntmachung

betreffend Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914
und § 1 der Bekanntmachung des Großh. Miniſteriums des Innern, betreffend die
Ausführung dieſes Geſetzes, vom 7. Auguſt 1914 werden die Höchſtpreiſe für Speiſe=
kartoffeln
mit ſofortiger Wirkſamkeit für die Landgemeinden des Kreiſes Darm=
ſtadt
wie folgt feſtgeſetzt:
1. für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln der Doppelzentner 6 Mk.
2. für geringere Ware der Doppelzentner 20
3, bei freier Lieferung in den Aufbewahrungsraum des Käufers und bei Ver=
kauf
auf den Wochenmärkten eine Mark mehr für den Doppelzentner,
wie unter 1 und 2 angegeben.
Dieſe Feſtſetzungen haben nur die Bedeutung einer Obergrenze für die Preiſe.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß geringere Preiſe insbeſondere dann gefordert werden
müſſen, wenn die Beſchaffenheit der Ware oder ſonſtige Verhältniſſe es angemeſſen
erſcheinen laſſen.
Auf die §§ 2 und 4 des hierunter abgedruckten Geſetzes wird beſonders hingewieſen.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1914.
(20377sid
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Geſetz, betreffend Höchſtpreiſe.
Vom 4. Auguſt 1914.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König
von Preußen ꝛc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats und
des Reichstags, was folgt:
§ 1.
Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges können für Gegenſtände des täg=
lichen
Bedarfs insbeſondere für Nahrungs= und Futtermittel aller Art ſowie für rohe
Naturerzeugniſſe, Heiz= und Leuchtſtoffe Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden.
§ 2.
Weigert ſich trotz Aufforderung der zuſtändigen Behörde ein Beſitzer der im §1
genannten Gegenſtände, ſie zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zu verkaufen, ſo kann
die zuſtändige Behörde ſie übernehmen und auf Rechnung und Koſten des Beſitzers
zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für deſſen eigenen Bedarf
nötig ſind.
§ 3.
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden erlaſſen
die erforderlichen Anordnungen und Ausführungsbeſtimmungeu.
§ 4.
Wer die nach § 1 feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet oder den nach § 3 er=
laſſenen
Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt oder Vorräte an derartigen Gegen=
ſtänden
verheimlicht oder der Aufforderung der zuſtändigen Behörde nach § 2 nicht
nachkommt, wird mit Geldſtrafe bis zu dreitauſend Mark oder im Unvermögensfalle
mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft.
§ 5.
Der Bundesrat wird ermächtigt, den Zeitpunkt zu beſtimmen, zu welchem dieſes
Geſetz wieder außer Kraft tritt.
§ 6.
Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündung in Kraft.

Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchiſt und beigedruidkem
Kaiſerlichen Inſtegel.
Gegeben Berlin im Schloß, den 4. Auguſt 1914.
CL. s.)
Wilhelm.
Delbrück.
An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
Die obige Bekanntmachung wollen Sie ſogleich veröffentlichen und den Befolg
ſtrengſtens überwachen. Zuſtändige Behörde im Sinne von § 2 des Geſetzes ſind in
den Landgemeinden die Großh. Bürgermeiſtereien.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Bekanntmachung.

Da die Maul= und Klauenſeuche in Meſſel in 4 weiteren Gehöften feſt=
geſtellt
worden iſt, werden die mit unſerer Bekanntmachung vom 8. d. Mts. ( Amts=
verkündigungsblatt
Nr. 149 vom 10. d. Mts.) getroffenen Anordnungen aufgehoben,
dagegen die mit unſerer Bekanntmachung vom 2. September d. Js. ( Amts=
verkündigungsblatt
Nr. 118 vom 3. September d. Js.) angeordneten Maß=
nahmen
wieder in Kraft geſetzt.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
An die Ortspolizeibehörden und die Gendarmerie des Kreiſes.
Wir machen Sie auf vorſtehende Bekanntmachung aufmerkſam. Die Orts=
polizeibehörden
wollen ſie zur öffentlichen Kenntnis bringen und die Viehhändler
beſonders bedeuten. Die Gendarmerie wird angewieſen, den Befolg der Vorſchriften
ſtreng zu überwachen.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1914.
(20452
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.

Die Kreisſtraße von Darmſtadt nach Griesheim, von der Brauerei zum Felſen=
keller
bis vor Griesheim (km 5,5 bis 6,5) iſt wegen Ausführung von Kleinpflaſter
von Montag, den 26. d. Mts. ab auf ca. 3 Wochen für ſämtliches Fuhrwerk
(Geſpanne, Automobile, Motorräder uſw.) geſperrt.
Der Durchgangsverkehr hat während der Dauer der Kleinpflaſterherſtellung den
aufgeſtellten Tafeln entſprechend zu erfolgen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen ſind nach § 2 der Polizei=
verordnung
vom 12. Februar 1908 ſtrafbar.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1914.
(20270a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

Am 27. d. Mis., von 12 bis 6 Uhr nachmitags, und am 28., von 11 Uhr vor=
mittags
bis 6 Uhr nachmittags, wird auf dem Truppenübungsplatz mit Infanterie=
Munition ſcharf geſchoſſen.
(20484
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Bernhardiner, 1 Spitzhund, 1 Pinſcher, 2 Dober=
mann
, 1 Borer. 1 Foxterrier, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelbſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt
jeden Werktag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(20457

Höchſtpreiſe für Kartoffeln.

Auf Grund des § 1 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 und § 1 der Bekanntmachung des Großh. Miniſteri=
ums
des. Innern, betreffend die Ausführung dieſes Geſetzes vom
7. Auguſt 1914 werden die Höchſtpreiſe für Speiſekartoffein mit ſo=
fortiger
Wirkſamkeit für die Stadt Darmſtadt wie folgt feſtgeſetzt:
1. für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln der Doppelzentner 6
2, für geringere Ware der Doppelzentner
. . . 5 36
3. bei freier Lieferung in den Aufbewahrungsraum des Käu=
fers
und bei Verkauf auf den Wochenmärkten für den Dop=
pelzentner
1 mehr wie unter 1 und 2 angegeben.
Die Preiſe für den Kleinverkauf in Pfunden haben ſich im
allgemeinen dieſer Preisfeſtſetzung anzupaſſen. Jedenfalls bin ich
genötigt, wenn eine unverhältnismäßige Ueberforderung im Klein=
verkauf
gemeldet wird, auf das Strengſte vorzugehen.
Dieſe Feſtſetzungen haben nur die Bedeutung einer Obergrenze
für die Preiſe. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß geringere Preiſe ins=
beſondere
dann gefordert werden müſſen, wenn die Beſchaffenheit
der Ware oder ſonſtige Verhältniſſe es angemeſſen erſcheinen laſſen.
Auf die §§ 2 und 4 des hierunter abgedruckten Geſetzes wird
(20376
beſonders hingewieſen.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König
von Preußen ꝛc., verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter
Zuſtimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt:
8 1.
Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges können für Gegen=
ſtände
des täglichen Bedarfs, insbeſondere für Nahrungs= und Futter=
mittel
aller Art, ſowie für rohe Naturerzeugniſſe, Heiz= und Leucht=
ſtoffe
, Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden.
§ 2.
Weigert ſich trotz Aufforderung der zuſtändigen Behörde ein
Beſitzer der im § 1 genannten Gegenſtände, ſie zu den feſtgeſetzten
Höchſtpreiſen zu verkaufen, ſo kann die zuſtändige Behörde ſie über=
nehmen
und auf Rechnung und Koſten des Beſitzers zu den feſt=
geſetzten
Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für deſſen eigenen
Bedarf nötig ſind.
§ 3.
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten
Behörden erlaſſen die erforderlichen Anordnungen und Ausführungs=
beſtimmungen
.
§ 4.
Wer die nach § 1 feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet oder den
nach § 3 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt oder
Voräte an derartigen Gegenſtänden verheimlicht oder der Aufforde=
rung
der zuſtändigen Behörde nach § 2 nicht nachkommt, wird mit
Geldſtrafe bis zu 3000 oder im Unvermögensfalle mit Gefängnis
bis zu 6 Monaten beſtraft.
§ 5.
Der Bundesrat wird ermächtigt, den Zeitpunkt zu beſtimmen,
zu welchem dieſes Geſetz wieder außer Kraft tritt.
8
Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündung in Kraft.
Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und
beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel.
Gegeben Berlin im Schloß, den 4. Auguſt 1914.
Delbrück.
(I. 8.)
Wilhelm.
Zur Ausführung des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 iſt u. a. folgendes beſtimmt worden:

Die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, deren Veränderung oder Auf=
hebung
ſind durch die zuſtändige Behörde (§ 1) im Amtsverkündig=
ungsblatt
und ortsüblich bekannt zu machen.
Die Verkäufer von Waren, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind,
haben dieſe Preiſe mit Angabe der Menge (Zahl, Maß, Gewicht),
auf die ſich die Preiſe beziehen, durch einen ſichtbaren Anſchlag an
der Verkaufsſtelle zur Kenntnis zu bringen.
Dieſer Anſchlag iſt koſtenfrei mit dem polizeilichen Stempel zu
verſehen und täglich während der Verkaufszeit auszuhängen.
Bei der Verkaufsſtelle iſt, wenn ſich die feſtgeſetzten Höchſt=
preiſe
auf das Gewicht der Waren beziehen, eine Wage mit geeichten
Gewichten aufzuſtellen und ihre Benutzung zum Nachwiegen der ver=
kauften
Waren zu geſtatten.

Einquartierung.

Meiner Aufforderung, die Quartierſcheine im Stadthaus, Zim=
mer
Nr. 23, zur Anerkennung vorzulegen, ſind viele Quartiergeber
nicht nachgekommen.
Ich erſuche wiederholt um Vorlegung aller rückſtändigen Scheine,
da ſonſt bei weiterer Belegung keine Rückſicht auf früher gehabte
Einquartierung genommen werden kann.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1914.
(20412go
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Wäſche= und Kleidungsſtücke für Bedürſtige.

Für den kommenden Winter wird für alle, die auf Unterſtützung
angewieſen ſind, um die Abgabe warmhaltender Wäſche und Kleider,
auch Schuhe, dringend gebeten. In der großen Mehrzahl aller Haus=
haltungen
dürften ſich Wäſche= und Kleidungsſtücke, auch Schuhe,
beſinden, die nicht mehr getragen werden, die aber bei entſprechender
Herrichtung Bedürftigen noch gute Dienſte leiſten können. Neben
den Stellen, die ſchon bisher Gaben in Empfang nahmen, iſt auch
das ſtädtiſche Armen= und Fürſorgeamt, Waldſtraße 6, Fern=
ſprecher
2419, bereit, die Gaben in Empfang zu nehmen und ord=
nungsmäßig
zu verteilen. Wer die Sachen vorher ausbeſſern laſſen
möchte, wende ſich an die Geſchäftsſtelle des Heimarbeiterinnen=
vereins
, Waldſtraße 19, II. Es wird ſo Arbeitsgelegenheit für
Frauen und Mädchen geſchaffen, die auf Verdienſt angewieſen ſind.
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſiug.
(20383a

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W. Nungeſſer
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Heil & John. Manuiaktur waren. (15014s

Bekanntmachung.

Die Heberolle über die Bei=
träge
zur land= und forſtwirt=
ſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft
für das Jahr 1913 liegt von
heute an während vierzehn Tagen
in der Stadtkaſſe Grafenſtraße 28,
Schalter 9, zur Einſicht offen.
Innerhalb einer weiteren Friſt
von zwei Wochen nach Ablauf der
Offenlegungsfriſt kann der in der
Heberolle als beitragspflichtig in
Anſpruch Genommene gegen die
Beitragsberechnung bei dem Vor=
ſtande
der land= und forſtwirt=
ſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft
Einſpruch erheben (ſ. § 11 der Be=
kanntmachung
Groß. Miniſteriums
des Innern vom 30. Mai 1913).
Darmſtadt, 26. Oktober 1914.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Ekert. (20486

Kanalbauarbeiten.

Die Ausführung von 70 Meter
Kanal in Backſteinmauerwerk und
von 1300 Meter Rohrkanal zur
Kanaliſierung der DieburgerStraße
jenſeits der Odenwaldbahn ſoll
verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Be=
dingungen
liegen bei dem Tiefbau=
amt
, Zimmer Nr. 4, zur Einſicht
offen. Auch werden dort die An=
gebotſcheine
abgegeben.
Angebote ſind bis
Freitag, 6. November I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzu=
reichen
.
(20488im
Darmſtadt, 24. Oktober 1914.
Tiefbauamt.
Keller.

Wer noch Geld

für an Großh. Forſtwart Schmidt
zu Forſthaus Faſanerie abgelieferte
Eicheln zu bekommen hat, wolle
dieſes Geld bis Samstag, den
31. Oktober, zwiſchen 12 und
1 Uhr mittags, bei Genanntem
in Empfang nehmen, daverſpätete
Forderungen unberückſichtigt blei=
ben
müßzten.
(20453
Darmſtadt, 24. Oktober 1914.
Großh. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

Nummer 296.

Stellennachweis

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Die Benutzung iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der Dienſtbotenabteilung und Hausbeamtinnenab=
teilung
zahlen Herrſchaften für das Einſchreiben der Geſuche 20 Pfg.
und für die Vermittlung 1 Mk. Dienſtboten zahlen keine Gebühr.
Arbeitsamt Darmſtadt.
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Nummer 296.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1914.

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Der ſilberne Adolf.
Roman von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten.)

Der ſilberne Adolf ſtand auf, ging nachdenklich im
Zimmer auf und ab und blieb dann vor ſeiner Mutter
ſtehen.
Mit ſiebenundachtzig Jahren, Mama!
Der iſt zäh und noch recht gut auf dem Poſten! Und
wenn Du denkſt, ſein Ende käme bald, dann dien doch ſo
lange weiter; Du und Fräulein Plunk, Ihr ſeid doch beide
noch ſo jung. Lieber ein paar Jahre warten und dann in
geſicherten Verhältniſſen ſitzen! Denn Du biſt ſowieſo ein
bißchen reichlich großſpurig veranlagt, mein lieber Junge!
Aber davon wollte er nichts wiſſen, er ſchüttelte den
Kopf.
Gut, ich bin ein Ruſten, und wenn es ſein muß, trag
lich an meinem Blut! Außerdem kann ich gar nicht mehr
zurück! Hab’ doch dem Kommandeur der Schutztruppe in
Südweſt dienſtlich mitgeteilt, daß ich mich auf meinen
künftigen Beruf vorbereiten müſſe und deshalb den Ab=
ſchied
nehmen will!
Dolfichen, wir haben doch Beziehungen! Der Schaden
läßt ſich einrenken! Vor allem nach Deinem Erfolge!
Davon aber wollte der ſilberne Adolf nichts wiſſen;
er ſchlug mit der Fauſt durch die Luft.
Erlaube, Mamachen, ſeit wann überreicht ein anſtän=
diger
Menſch ſolche Quittung, Viel Duſel hab’ ich ge=
habt!
Im übrigen weiter nichts getan, als meine ver=
dammte
Pflicht und Schuldigkeit, wie jeder andere an
meiner Stelle!
Das wollte Frau von Ruſten nicht in den Kopf. Ihr
Sohn zuckte die Achſeln. Und als ihm das Gerede zu viel

wurde, verließ er das Zimmer, ſchrieb ſein Abſchieds=
geſuch
und brachte es ſofort zur Poſt.
Als er am nächſten Tage Häpels Brief erhielt, machte
er erſt ein langes Geſicht, rieb ſich dann die Hände und
lachte ſchließlich laut auf. Wie würde erſt die luſtige Karla
lachen! Aber vor allen Dingen war es nötig, daß reiner
Mund gehalten wurde! Da gab er folgende Kabeldepeſche
an ſeine Braut auf:
Komme mit nächſtem Dampfer! Telegraphiere Deine
Ankunft in Hamburg an Frau von Ruſten, Langfuhr=
Danzig.
Und dann zog er Zivil an und bummelte nach Zoppot
an den Strand. Die erſten Badegäſte hatten ſich bereits
eingefunden! Und wenn man auch verlobt war, ein nettes
Mädel würde man ſich wohl nach anſehen dürfen!
5. Kapitel.
Im Juli erwartete der ſilberne Adolf das Eintreffen
des Wörmanndampfers in Hamburg. In Zivil ging er
mit großen Schritten vor den Landungsbrücken auf und ab.
Auf die Minute kommt kein Schiff an, wenn von Kuxhaven
das Paſſieren auch gemeldet worden iſt. Ein heißer Tag
war’s; er ſtarrte hinaus auf das Treiben im Hafen. Sein
Herz ſchlug ſchneller. Nein, was dieſes Hamburg für
Kraft atmete! Und welche muſterhafte Organiſation! Da
hinter den hohen Gittern lag der Freihafen; Jollen, Pinaſ=
ſen
, kleine Transportdampfer huſchten über das Waſſer;
von ferne klang das Hämmern tauſend kräftiger Fäuſte.
Nach Teer und Waſſer roch es, Pfiffe gellten, Rauchſchwa=
den
zerfloſſen langſam in der klaren Luft und da hin=
ten
ragte Lederers markiges Bismarckdenkmal hoch her=
aus!
Eine Mahnung für den Ausreiſenden: Vergiß nicht,
daß Du ein Deutſcher biſt! Ein Willkommen für die Heim=
kehrenden
: Sieh den Mann, der hat’s geſchafft, daß der
deutſche Adler nun weit ſeine Schwingen breiten kann..

Hamburger Tatkraft, vexeint mit dem Rieſen da oben,
hatten Südweſt unter deutſche Flagge gebracht! Hamburg
und dem Rieſen war auch er Dank ſchuldig. Sonſt hätte
er nicht gewußt, daß eine Klara Plunk auf der Welt war.
Da wendete er den Kopf. Sein Reiterohr hatte Huf=
ſchlag
auf dem Pflaſter gehört! Zwei Rappen hielten mit
kurzer Parade. Bildſchöne, mittelſchwere Hannoveraner.
Tadelloſe Anſpannung, Kutſcher und Diener tadellos,
und tadellos der Wagen. Und dann ging ein Ruck durch
den Hünen, er bekam einen roten Kopf. Ja, zum Donner=
wetter
, das war doch Fräulein Wommen, die Freundin
ſeiner Kommandeuſe, von der er ſich vor ein paar Jahren
einen Korb geholt hatte, die da, zehn Schritte vor ihm,
aus dem Wagen ſtieg. Auch ſie hatte ihn gleich erkannt,
kam auf ihn zu.
Herr von Ruſten, Sie in Hamburgs Mauern?
Die Hand ſtreckte ſie aus, dieſe ſchmale, raſſige Reiter=
hand
, die ihn einſt verrückt gemacht hatte. Er ergriff ſie,
verneigte ſich und wußte nicht, wie er ſie anſprechen ſollte.
Da tat er das Klügſte, was er tutn konnte er lachte.
Gnädige Frau? Oder immer noch gnädiges
Fräulein?
Immer noch!
Ihre dunklen Augen ſahen an ihm vorbei, die ſchma=
len
Flügel der raſſigen Naſe zuckten, feine Röte flog über
ihr Geſicht, und um die Mundwinkel lag ein Zug, nur
ganz leiſe angedeutet, der von Enttäuſchung ſprach.
In ihm ſtieg jäh der Wunſch auf, ihr lachend ins Ge=
ſicht
zu rufen: Wiſſen Sie, warum ich hier ſtehe? Meine
Braut erwarte ich, meine Braut! Aber das war nur einen
Augenblick; im nächſten tat ſie ihm leid. Fallen würde ja
das Wort im Laufe des Geſpräches. Aber nicht mit Knüp=
peln
auf dieſes ſchöne Weſen einſchlagen!
(Fortſetzung folgt.)

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