Darmstädter Tagblatt 1914


Mittwoch, den 21. Oktober.

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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Nr. 290.

Mittwoch, den 21. Oktober.

1914.

Der Krreuf

Auf dem Marſche nach Dünkirchen. Portugal und der Krieg. Aus Antwerpen. Engliſche Aufſchneidereien.
ein japaniſcher Kreuzer verſenkt. Die Türkei und England. Von den Kriegsſchauplätzen. Engliſche Verluſte.

Auf dem Marſche nach Dünkirchen.

n S (6n
dies Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet: Das dent=
ſche
Heer, das Antwerpen belagert hat, marſchiert auf
verſchiedenen Straßen in der Richtung nach Dün=
rirchen
, das von den Franzoſen beſetzt und befeſtigt
il.: Südlich von Dünkirchen befindet ſich eine belgiſche
c rmee, deren Ueberbleibſel am Donnerstag angelom=
men
war. Der Abzug glich einer Flucht; ſie war ohne
jade Verbindung mit dem Teile der Armee, der vor der
Heſetzung Autwerpens nach Oſtende entkommen und nach
Donlogne verſchift worden iſt. Dieſer ſolle dort reorga=
niiſiert
werden, um an den Kämpfen auf dem franzöſiſchen
lunken Flügel teilzunehmen. Dirmuhden wo ſich
ſch anzöſiſche Seeſoldaten zur Deckung des belgiſchen Ab=
zuges
befanden iſt wahrſcheinlich geſtern geräumt worden.
Tüdlich von Dünkirchen und Boulogne ſtehen ſehr
ſtparke franzöſiſche Truppenabteilungen.
Nach dem geſtrigen Tagesbericht der deutſchen Heeres=
llitung
ſtehen unſere Truppen ſeit Sonntag mit feind=
ldchen
Truppen bei Nieuport, das in der Mitte zwiſchen
Leſtende und Dünkirchen liegt, im Gefecht.

Portugal und der Krieg.

Private Nachrichten der Preſſe kündigen ſchon
ſürit einger Zeit an, daß die Teilnahme Portugals am
riege gegen uns bevorſtehe. Amtlich bisher nicht be=
ſtlätigt
ſind jene Nachrichten wohl inſoweit richtig, als
ungland bemüht ſein dürſte, ſeinen portugieſiſchen Bun=
dursgenoſſen
zum Eintritt in den Krieg zu verführen. Daß
die britiſche Weltmacht ihr militäriſches Manko bei einem
lheinen Staate vom Range Portugals decken möchte, iſt für
itore militäriſchen Schwierigkeiten nicht minder bezeich=
wend
, als für die mitſpielende Abſicht, auf dem Umwege
er Portugal Deutſchlands Handel und Schifahrt zu
ſchädigen.
Man ſtößt die Portugieſen nicht vor den Kopf, wenn
mlan von ihrer Teilnahme am Kriege keine nen=
nenswerten
militäriſchen Wirkungen er=
neartet
. Die Friedensſtärke des portugieſiſchen Heeres hat
inn Jahre 1906/07 nach dem Kleinen Meyer 30 000
Mann betragen; wird daneben die Kriegsſtärke der er=
iden
Linie auf nicht weniger als 105000 Mann und 2600
loffiziere, die der zweiten Linie gar auf 115 00 Mann
geſchätzt ſo leuchtet ohne weiteres ein, daß die Zahlen
der Kriegsſtärke praktiſch verzweifelt wenig beſagen. In
dnieſer Auffaſſung beſtärkt zunächſt die Art, wie Portugal
ſein Heerweſen geſetzlich geregelt hat. Es beſteht zwar

ſeit dem 25. September 1905 die allgemeine, auf 15 Jahre
ſich erſtreckende Wehrpflicht, aber die Erlaubnis des Los=
kaufs
macht die allgemeine Wehrpflicht illuſoriſch. Daß
die Republik in dieſer Hinſicht eine Aenderung getroffen
habe, iſt uns nicht erinnerlich. Im übrigen trug der
Sturz des Königtums dazu bei, den ohnehin zweifelhaf=
ten
inneren Wert des portugieſiſchen Hee=
res
noch weiter herabzumindern. Am Umſturz der Ver=
faſſung
ſelbſt ſtark beteiligt, weiſt das portugieſiſche Heer,
wie Maſſenverhaftungen von Offizieren und eine Reihe
militäriſcher, der Wiederherſtellung der Monarchie gel=
tender
Putſche erhärten, den ſtärkſten inneren Zwieſpalt
auf. Da die Republik am 6. April 1911 dieſenigen Sol=
daten
und Unteroffiziere die des Leſens
kundig ſind (Portugal zählt nach Philipſons Europa
die Kleinigkeit von 79 Prozent Analphabeten!), mit dem
aktiven Wahlrecht beſchenkt hat, wird ſich der Geiſt
militäriſcher Unterordnung ſeit dem Syſtemwechſel ſchwer=
lich
gehoben haben. Ein Symptom des Gegenteils liegt
in der Tatſache vor, daß am 16. Januar 1912 das in
Braganza ſtehende 29 Regiment wegen einer Meuterei
aufgelöſt werden mußte. Ob der Vorzug, ſich für die
Engländer totſchießen zu laſſen, die Leiſtungsfähigkeit
des portugieſiſchen Heeres plötzlich in ungeahntem Grade
ſteigern kann, darf billigerweiſe bezweifelt werden.
Rücken aber die Portugieſen als Kugelfang für die
Engländer wirklich ins Feld, ſo gefährden ſie aufs äußerſte
den Faktor der ihrem Staat einen gewiſſen politiſchen
Wert verleiht: ihren Kolonialbeſitz. Dazu gehören
(außer den zum Muterlande gerechneten Azoren und der
Inſel Madeira) in Afrika die Kapverdiſchen Inſeln, ein
Teil Senegambiens. Sao Thomé und Prinzipe, große
Gebiete in Nieder=Guinea und in Oſtafrika; in Vorder=
Indien Goa und einige andere Punkte; in China Macao;
im Malatiſchen Archipel ein Teil der Inſel Timorz zuſam=
men
ein Kolonialreich von rund 280 Millionen Qua=
dratilometern
mit rund 7,27 Mil. Einwohnern. Sollte
Portugals Teilnahme am Krieg ſchließlich Verderben
über das portugieſiſche Kolonialreich bringen, ſo dürſte
das natürlich den Engländern nicht wehe un!

Aus Antwerpen.

* Wie aus Hamburg gemeldet wird, ſoll der
Senator Strandes die Stellung eines Zivil=
gouverneurs
von Antwerpen übernehmen. Er
iſt 1859 in Hannover geboren, Inhaber eines Hamburger
Erportgeſchäftes und hat ſeinerzeit in Oſtaſrika als
Forſcher und Berater beim Gouvernement entſcheidenden
Einfluß ausgeübt.

Der deutſche Gouverneur in Antwerpen,
Freiherr v. Hüne, ſpricht indem er kundgibt, daß er
den militäriſchen Oberbefehl in Antwerpen übernommen
habe, die Hoffnung aus, daß ſich die Bevölerung der
Stadt durch nichts zu Feindſeligkeiten werde hinreißen
laſſen. Sollte er in dem Vertrauen, das er der Be=
völkerung
der Stadt entgegenbringt, getäuſcht werden,
ſo werde er nicht zögern, die ſtrengſten militäriſchen
Mittel in Anwendung zu bringen
Der Korreſpondent des Nieuwe Rotterdamſche
Courant ſchreibt, daß die Antwerpener Bürger
allmählich zu einer ganz andern Meinung über
die Deutſchen gekommen wären. Man wäre erſtaunt
über die Ordnung und Strenge, die im deutſchen Heere
herrſcht und über den Reſpekt, den man den. Geſetzen
entgegen bringt. Einen ſehr guten Eindruck haben die
Proklamationen des deutſchen Gouverneurs gemacht, der
hohe Strafen für die kleinſten Verbrechen feſtſetzte. Wie
ganz unparteiſch bei der Auslegung der Geſetze die
Deutſchen verfahren, beweiſt ein Urteil des Militär=
gerichts
. Ein deutſcher Soldat, der unbefugt in ein
Haus eingedrungen war, wurde zu einer Gefängnis=
ſtrafe
von ſechs Monaten verurteilt.

Aufklärungsarbeit für Amerika.

* Berlin, 20. Okt. Das amerikaniſche Auf=
klärungskomitee
in München verbreitet eine
Kundgebung gegen die Engländer, die für die engliſch=
amerikaniſchen
Zeitungen in Nordamerika beſtimmt iſt.
In dieſer Kundgebung wird England allein für dieſen
großen Krieg verantwortlich gemacht. Englands falſches
Spiel und ſein organiſierter Feldzug der Verleumdung
wird unter ausführlicher Darlegung von Tatſachen wider=
legt
. England wird auch für das beklagenswerte Schickſal
Belgiens verantwortlich gemacht, ebenſo für die Ausdeh=
nung
des Krieges in Belgien. England ſteht heute vor
aller Welt da als das einzige Hindernis für den Frieden.
Mit Entrüſtung weiſt das Komitee die in engliſch= ameri=
kaniſchen
Zeitungen erſchienenen Berichte zurück und
brandmarkt ſie als Entſtellung von Tatſachen und offene
Unwahrheiten. Schließlich ruft die Kundgebung alle
amerikaniſchen Bürger zu einem Proteſt auf gegen die
durch England herbeigeführte Teilnahme der Japaneſen
an dem europäiſchen Kriege.

Die Feier des Verſöhnungstages im Felde.

* (Ctr. Bln.) Die Voſſ. Ztg. berichtet: Wie der
Kaiſer dem religiöſen Bedürfnis ſeiner im Felde
ſtehenden iſraelitiſchen Soldaten anläßlich des
höchſten iſraelitiſchen Feiertages, des Verſöhnungstages.
Rechnung getragen hat, geht aus einem Armeebefehl
hervor, der auf Anordnung des Kaiſers am 30. September
ſtreng ausgeführt wurde. Danach mußten ſich ſämtliche
ifrgelitiſchen Soldaten, ſofern ſie ſich nicht in der Feuer=
linie
beſanden und daher unabkömmlich waren, unter
Führung iſraelitiſcher Reſerveoffiziere und Offizierſtell=
vertreter
bei den einzelnen Brigaden an einem Punkt am
Morgen des Verſöhnungstages einfinden, um dann eine
hinter der Front gelegene Stadt aufzuſuchen. Da in
Nordfrankreich nirgends Synagogen vorhanden waren,
wurde der Gottesdienſt für die Soldaten der einzelnen
Armeekorps in katholiſchen Kirchen abgehalten. Die Feier
begann morgens um ½8 Uhr und dauerte bis zum Ein=
tritt
der Dunkelheit. Die Feldrabbiner predigten zweimal,
vormittags und abends, und Soldaten fungierten als
Vorbeter. Die meiſten Beſucher der Gotteshäuſer faſteten
und hielten bis zum Schluß der Andacht aus, dann
erhielten ſie aus eigens für dieſen Zweck herbeigeſchafften
Feldküchen ein kräftiges Eſſen und kehrten in der Nacht
noch zu ihren Regimentern zurück. Aus vielen Feld=
poſtbriefen
, die iſraelitiſche Soldaten an ihre Angehörigen
in der Heimat ſchrieben, geht hervor, daß ſie niemals
einer ſo ergreifenden Andacht beigewohnt hätten wie an
jenem Tag in Frankreich. Die gegen Rußland kämpfenden
iſraelitiſchen Krieger waren am 30. September für den
ganzen Tag beurlaubt und konnten den Gottesdienſt mit
ihren Glaubensgenoſſen in den Grensſtädten Oſtpreußens
begehen.

Frankreichs liebe Bundesgenoſſen.

* In Endhoven ſind, wie dem Berliner Lokalanz. be=
richtet
wird, holländiſche Kommiſſionäre aus den franzö=
ſiſchen
Seeſtädten eingetroffen; einer derſelben teille dem
Kriegsberichterſtatter des Blattes mit, daß die engli=
ſchen
Truppenlandungen für die franzöſiſchen
Departements Seine Inférieure und Pas de Calais ein
ſchweres Unglück ſeien. Alles wird von den rückſchtslos
auftretenden Bundesgenoſſen mit Beſchlag belegt. Die
Ladungen von Gefrierſteiſch, Kaffe, Salz und Reis
bleiben allein für die Engländer reſerviert.
Was ſich in den Lagerhäuſern befindet, ſoll auf Befehl
der franzöſiſchen Heeresleitung den engliſchen Bundes=
genoſſen
zugute kommen. John Bull ſchlägt aus der Frei=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Nummer 290.

gebigkeit der Franzoſen gehörig Kapital. Er verſorgt ſich
vorläufig mit den Bodenprodukten Frankreichs, unbeküm=
mert
um die Hungersnot, die in faſt allen Seeſtädten, von
Dünkirchen bis nach St. Malo, Jammer und Elend ver=
breitet
. Die Begeiſterung für die Engländer
iſt ſchon längſt geſchwunden. Man erwartet nicht
viel von den dreiſt ausſehenden und großſpurig auf=
tretenden
Burſchen, die eine kräftige und ſehr ver=
ſtändige
Geſte des Abmurkſens machen, wenn man ihnen
das Wort German zuruft. Die Engländer tun ſo, als
ob Frankreich ihnen gehöre.

Engliſche Aufſchneidereien.

** Wie bereits mitgeteilt, hat der militäriſche Mit=
arbeiter
der Times wieder ſeine Anſichten über die Dauer
des Krieges und den Seekrieg mit Deutſchland verzapft.
Danach hat Deutſchland natürlich bisher keine weſent=
lichen
Erfolge zu verzeichnen, und an dem endgültigen
Sieg der Verbündeten ſei nicht zu zweifeln. Es iſt nicht
recht verſtändlich, weshalb das Wolffſche Bureau die An=
ſichten
dieſes verlogenen und bramarbaſierenden Times=
Helden im Ausland verbreitet und dazu beiträgt, un=
nötige
Reklame für ihn zu machen. Was man von allen
dieſen Prahlereien mit den engliſchen Hilfstruppen zu
halten hat, erſieht man aus dem Antwerpener Fall. Was
für Verſprechungen ſind vorher nicht alles gemacht und
welche Zahlen ſind dabei angeführt worden! Jetzt ſtellt
ſich hinterher heraus, daß England nach dem eigenen
offiziellen Bericht nur 8000 Mann nach Antwerpen ſchicken
konnte, die zudem zu ſpät kamen und ganz unfertig waren,
was man natürlich vorher wiſſen mußte. Die Belgier
werden ſich noch deutlich erinnern, mit welchem Fanatis=
mus
gerade die Times ſie aufgeſtachelt hat, Antwerpen
bis zum letzten Mann zu halten. Noch am 2. Oktober er=
klärte
die Times, die belgiſche Jugend müſſe mit Kugel,
Bajonett, Bomben und Minen in Antwerpen wie die
Teufel fechten, um den Staat zu retten, und fügte hinzu:
Von unſerer Seite ſoll nichts fehlen, um die Feſtung zu
entſetzen. Und zwölf Tage darauf ſchreibt dasſelbe
Blatt, die Expedition nach Antwerpen habe keine weſent=
liche
militäriſche Bedeutung gehabt und ſchiebt nach der
ſchimpflichen Flucht der Engländer alle Schuld auf den
gänzlichen Mangel militäriſcher Vorbereitungen der Trup=
pen
. Man ſieht aus dieſem Falle wieder, was man von
allen Aufſchneidereien engliſcher Blätter, namentlich aber
der Times, zu halten hat.

Japans Vorgehen in amerikaniſcher
Beurteilung.

Die bedeutendſte deutſche Zeitung in Nebraska,
die Omaha Tribüne, veröffentlicht folgende ſehr be=
achtenswerte
Zuſchrift eines Kenners Oſtaſiens, wie ſie
ausdrücklich hervorhebt: Der Grundſatz japaniſcher Poli=
tik
iſt: Aſien den Aſiaten unter japaniſcher Führung!
Wenn es den Japanern gelingt, mit Deutſchland eine der
erſten weißen Großmächte aus Oſtaſien wegzudrängen,
ſo kommt der Appetit beim Eſſen. Heute die Deutſchen,
morgen die Amerikaner aus den Philippinen, über=
morgen
die Franzoſen aus Hinterindien, dann die
Holländer aus Niederländiſch=Indien und
ſchließlich die Engländer aus Hongkong, Singapore und
Indien, vielleicht auch aus Auſtralien. Das Preſtige des
weißen Mannes in Aſien ſinkt, wenn die Gelben unge=
ſtraft
ſo brutal vorgehen dürfen. Damit wird die Sicher=
heit
für Kaufleute und Miſſionare vermindert oder ganz
aufgehoben. Für die Amerikaner, die keine kriegeriſche
Nation ſind, iſt es wichtig, daß das von John Hay für
Oſtaſien proklamierte Prinzip open door and equal
opportunity gewahrt wird. Nur unter dieſem Prinzip
bleibt China, der größte Markt der Zukunft, auch für
Amerika zugänglich. Wo immer die Japaner ſich feſtge=
ſetzt
haben, haben ſie den Handel monopoliſiert und die
anderen Handelsnationen verdrängt. Der Boykott ame=
rikaniſcher
Waren in China im Jahre 1905 wegen der kali=
forniſchen
Einwanderungsgeſetze war von Japan ange=
zettelt
und geſchürt worden. Japan wird Kiautſchou
nicht an China zurückgeben, ebenſowenig wie es daran
denkt, Port Arthur, die ſüdmandſchuriſche Bahn, die
es vertragsmäßig in einigen Jahren an China zurückzu=
geben
hätte, auch wirklich zurückzugeben. Mit Port Arthur
und Kiautſchou, beide ſtark befeſtigt, wird Japan die
Zugänge zum Gelben Meer in der Hand haben, und es iſt
damit jederzeit in der Lage, die Hauptſtadt Chinas von
der Welt abzuſchneiden. Die Beſetzung Kiautſchous durch
die Japaner wäre ein bedeutender Schritt auf dem Wege,
China zu einem Vaſallenſtaat Japans zu machen.

Ein japaniſcher Kreuzer geſunken.

* London, 20. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Das
Reuterſche Bureau meldet aus Tokio: Nach amtlicher
japaniſcher Bekanntmachung iſt der Kreuzer Ta=
katſchio
am 17. Oktober in der Kiautſchoubucht auf
eine Mine gelaufen und geſunken. Von der
264 Mann betragenden Beſatzung ſollen 1 Offizier und
9 Mann gerettet ſein.

Heguptiſche Kriegsſtimmungen.

lei Nur ſeltene und abgeriſſene Kunde dringt zu uns
von der Stimmung, die in dem von England vergewal=
tigten
Aegypten wahrend des Krieges herrſcht. Die Eng=
länder
ſuchen möglichſt wenig von der hier ausgebroche=
nen
Gärung bekannt werden zu laſſen. Um ſo bedeutſamer
ſind die Tagebuchaufzeichnungen, die Prof. H Much von
ſeiner ägyptiſchen Reiſe in der Deutſchen Mediziniſchen
Wochenſchrift veröffentlicht. Der Gelehrte befand ſich im
Auguſt dieſes Jahres in Aegypten und konnte ſo packende
Momentbilder von den Scenen nach Ausbruch des Krieges
erleben. Die unerträgliche Spannung erreicht ihren
höchſten Grad durch die aufſtachelnde Art der Zeitungs=
träger
ſchreibt er unter dem 8 Auguſt. Nach Ausgabe
der Sonderblätter ſtürzen ſie ſich in raſendem Laufe und
mit wahrem Kriegsgeſchrei durch die Straßen, die Zei=
tungen
wie Kriegsfahnen ſchwingend. Durch dieſes be=
rechnete
Manöver erwecken ſie den Anſchein, als beſäßen
ſie umgeſtaltende Nachrichten und die alleinige Wahrheit,
ſo daß mancher ihren raſenden Lauf anhält und für ſein
Geld eine ſchale Lüge kauft . . . In manchen Araberkrei=
ſen
glaubt man, Deutſchland ſchlage ſich nur, um ihnen
gegen das verhaßte England zu helfen. In der Tat laſtet
die Hand Englands unglaublich ſchwer und heimtückiſch
auf dem Lande, das Englands Schulden im Sudan bezah=
len
muß. Kein Menſch hat Waffen, monatliche Nachſu=
chungen
berauben das Volk jedes brauchbaren Gewehres
und damit jedes Verteidigungsmittels gegen die Würger.
Wieviele Reden über engliſche Kulturförderungen ſind
Lügen, für europäiſche Leichtgläubigkeit gerade gut ge=
nug!
Immer neue Siegesnachrichten kommen: Deutſch=
land
zerquetſcht; der Kaiſer bittet Belgien demütig um
Waffenſtillſtand, uſw. Dazwiſchen aber hört man, daß im
engliſchen Offiziers=Kaſino große Unruhe herrſcht. Ein
Offizier brachte eine Nachricht; alles ſprang in die Höhe
und die Tafel wurde aufgehoben. Man hörte nichts als
Verwünſchungen, in den das Wort Germans den Grund=
ton
angab. Im Klub ſitzen die engliſchen Gecken ſtill,
während vorher immer großes Hallo war. Die Wohnung
Kitcheners iſt ringsum von Soldaten umſtellt; telegraphiſch
wurde die Verbrennung ſämtlicher Papiere befohlen. Wo=
her
die engliſche Wut kommt, erfahren wir wieder; der
deutſche Kaufmann hat auch hier dem Engländer völlig
den Rang abgelaufen. Die Baumwolle befindet ſich zum
größten Teil in deutſchen Händen. Der deutſche Kauf=
mann!
Das Wort ſchreckt das engliſche Raubtier im
Schlafe. Uns aber erfüllt es wie überall im Auslande
auch hier mit Hochachtung!

Die Türkei und England.

* Konſtantinopel, 19. Okt. (Ctr. Frkft.) Die
Frkft. Ztg. meldet: Die Pforte erhob beim Regenten
von Aegypten gegen die widerrechtliche Entfernung der
konſulariſchen Vertretungen des Deutſchen
Reichs und Oeſterreich=Ungarns Einſpruch,
ebenſo gegen einige andere Maßnahmen, durch die die
Souveränitätsrechte der Türkei verletzt werden.
Die indiſchen Truppen ſind ganz aus Aegyp=
ten
entfernt worden. Man erſetzt ſie durch engliſche
Yeomanry, von der bisher 17000 Mann in Aegypten ein=
getroffen
ſind. Die engliſche Beſatzung des Lan=
des
ſoll aber auf 50000 Mann erhöht werden; zu dieſem
Zwecke werden die von Auſtralien geſandten Hilfs=
abteilungen
nicht nach Europa gebracht, ſondern in
Aegypten zurückgehalten werden.
Die Pforte erhob durch ihren Botſchafter in London
Einſpruch gegen das Einlaufen von zwei engliſchen
Kanonenbooten im Perſiſchen Golf bei Mohamare.
Die türkiſche Regierung kündigte der engliſchen an, daß ſie,
wenn die Kanonenboote nicht ausliefen, genötigt ſein
würde, die Einfahrt in den Schatt el Arab zu ſperren,
wodurch die Schiffahrt in Meſopotamien brachgelegt wer=
den
würde. Das engliſche Auswärtige Amt erklärte, die
Einfahrt der Kanonenboote ſei durchaus nicht in einer für
die Türkei feindlichen Abſicht erfolgt; die Boote würden

demnächſt zurückgezogen werden. Grey unterließ es aber,,
für die Verwirklichung dieſer Zuſage einen Termin an=
zugeben
.

Die Erhebung der Kurden.

* Konſtantinopel, 19. Okt. Heute nacht hien
eingetroffene Telegramme aus Wan melden neue Kämpfg
zwiſchen Kurden und Ruſſen in der Nähe von Targ=
hevar
. Die Ruſſen wurden geſchlagen und er=
griffen
die Flucht. In Urmia herrſcht eine Panik.
Infolge der Verhaftung des Chefs des Kurdenſtammess
der Zerza hat ſich die Erbitterung gegen die Ruſſen noch
geſteigert. Nach dem Tanin wurde die erſte Erhebung den
Kurden des Stammes der Kardar gegen die Ruſſen da=
durch
verurſacht, daß die Ruſſen das Dorf Goni durchg
Artilleriefeuer zerſtörten und eine große Anzahl der Ein=
wohner
ermordeten.

Die Ratten in ihren Löchern‟.

* Buenos Aires, 15. Sept. Nach den erſten 141
Kriegstagen meldete die engliſche Admiralität: Alle=
Meere ſind frei, der Handel kann ungeſtört weitergehen.
Dieſer amtliche Bericht wurde allen Staaten der Welt:
zugeſandt. Trotzdem liegen hier ſchon ſechs Wochen lang
hunderte von engliſchen Dampfern, die den
Worten ihrer eigenen Marinebehörde nicht trauen, ſon= ſich vor den ſchnellen deutſchen Kreuzern
fürchten. Natürlich iſt der Handel vollſtändig vernich=. Ueberall herrſcht namenloſes Elend: Jedermamn!
wünſcht hier das Ende des Krieges, damit wieder beſſere
Zuſtände eintreten. Leider betrachtet man unter dem
Einfluſſe der von England und Frankreich beherrſchten
hieſigen ſpaniſchen Preſſe Deutſchland und un=
ſern
Kaiſer als die Urheber des auch für Südamerika
ſo verderblichen Krieges. (Auch dort wird die Wahrheit
allmählich durchdringen.)

Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Oktober.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum Oberleut=
nant
: Pferdmenges, Lt. d. Reſ. des Drag.=Regts.
Nr. 24 (Rheydt); zum Leutn. d. Reſ.: Vizewachtmeiſter
Walther (Gießen). Schmidt, charakt. Hauptm. a.D.
(I Darmſtadt), zuletzt Oberlt. im Inf.=Regt. Nr. 168, ein
Patent ſeines Dienſtgrades verliehen. Befördert: Zum
Leutn. der Landw.=Pion. 1. Aufgebots der Vizefeldwebel=
Holtzhauſen (Offenbach) im 2. Pionier=Batl. Nr. 16,
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Hauptmann v. Ilſe=
mann
, Feldart.=Regt. Nr. 25, erhielt das Eiſerne Kreuz
1. Klaſſe. Das Eiſerne Kreuz erhielt weiter Hermann=
Sonne, Leutnant und Adjutant im Pionier=Regiment
Nr. 25, zweites Bataillon.
Böning, Oberleutnant d. Reſ. im Regiment Nr. 116,
wurde die Tapferkeitsmedaille von Sr. Kgl. Hoheit dem
Großherzog verliehen.
Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur Sitz=
ung
des Provinzialausſchuſſes der Provinz Starkenburg=
am
Mittwoch, den 28. Okt., vormittags halb 10 Uhr,
lautet: 1. Bürgermeiſterwahl in Ober=Roden; hier: Ver=
ſagung
der Beſtätigung. 2. Klage des Philipp Mack zu
Offenbach gegen eine Verfügung des Kreisamtes Offen=
bach
wegen Verweigerung des Wandergewerbeſcheins.
3. Klage des Daniel Roſenthal aus Beerfelden gegen eine
Verfügung des Kreisamtes Erbach wegen Verweigerung
des Wandergewerbeſcheins. 4. Geſuch des Simon Helm=
ling
aus Nieder=Liebersbach um Erlaubnis zum Betriehe
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Riegerplatz 7.
Die Tagesordnung zur Sitzung am Samstag, den
7. November, vormittags halb 10 Uhr, lautet: 1. Geſuch
der Helene Hamel Witwe aus Arheilgen um Erlaubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Kiesſtr. 18.
2. Geſuch des Karl Heinrich Bergmann aus Darmſtads
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im
Hauſe Bismarckſtraße 82. 3. Geſuch des Joh. Schüßler
aus Lampertheim um Erteilung der Erlaubnis zum Be=
triebe
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Ernſt= Ludwig=
ſtraße
43c. 4. Geſuch des Hugo Baumeiſter zu Kelſterbach
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft da=
ſelbſt
im Hauſe Jahnſtraße Nr. 10.
Dank für Liebesgaben. Wir werden gebeten, nach=
ſtehende
Dankſagung zu veröffentlichen: Die Ein=
wohnerſchaft
Darmſtadts und Umgebung hat mein Regi=
ment
ſeither wiederholt mit Liebesgaben bedacht,
durch die dringendſte Bedürfniſſe meiner Landwehr=
leute—
teilweiſe wenigſtens befriedigt werden konnten,

Deutſche Kriegsbriefe.
Von Paul Schweder.
XXII. (Fortſetzung.)
(Nachdruck verboten)

Großes Hauptquartier, 16. Okt.
Von der Maas zum Scheldeſtrand.
Antwerpen.
(Das verlaſſene Königshaus. Der zerſtörte Schoen=
markt
. Vor dem Brabodenkmal. Hafenbilder.
Zwiſchen den brennenden Petroleumtanks. Das requi=
rierte‟
Hotel.)
Auf der Place de Meir in Antwerpen ſteht ein altes
Patrizierhaus, das 1745 J. P. van Baurſcheidt erbaute
und das von allen Königen Belgiens während eines Be=
ſuches
der ſtolzen Handelsſtadt bewohnt wurde. Auch
König Albert hat hier mit ſeiner Familie gewohnt und
von hier aus im Automobil die Flucht über die Schelde
nach dem rettenden England angetreten, als ſeinem
Königreich auch das Bitterſte, der Fall ſeiner ſtärkſten
Feſtung, der ſtärkſten Feſtung der Welt überhaupt, nicht
erſpart blieb. Und heute liegt das Königshaus ſtill
und verlaſſen da. Aber ein Berliner Journaliſt zieht vor
uns her wie Moſes vor den Kindern Iſraels und erreicht
die Oeffnung des Palaſtes. Der liebenswürdige Cuſtos
zeigt uns alle Räume, die das Königspaar mit den Kin=
dern
bis zuletzt bewohnte, und es iſt faſt wie damals, als
wir den Konak des ermordeten Serbenkönigs Alexander
betraten. Auch hier alle Anzeichen einer Abſchiedsſtim=
mung
, eine halbgeleerte Kaffeetaſſe, eine Kindermedizin,
die im letzten Augenblick noch genommen werden ſollte
und auf dem Schreibtiſch des Königs die Kölniſche Zei=
tung
mit einem Leitartikel: Die Wahrheit über Löwen
darin, die der König vielleicht erſt auf dieſem
Umweg erfahren hat. Dabei liegt die Retropole ein
Antwerpener Blatt mit den von dem belgiſchen Kriegs=
miniſterium
fabrizierten Lügennachrichten über den Ab=
marſch
der Deutſchen von Antwerpen. Welche Gedanken
und Gefühle mögen den Belgierkönig in dieſen nun ſo
ſtill gewordenen Räumen bis zum Augenblick ſeiner Ab=
reiſe
bewegt haben? Auf derſelben Place Meir ſteht
ein anderer gar ſtattlicher, aber ganz moderner Bau, der

auch ſchon eine Geſchichte hat. Es iſt das Rieſenhaus
von Tietz. Hier tobte ſich der Antwerpener Pöbel in den
erſten Auguſttagen zunächſt aus, da man wußte, daß die
Inhaber Deutſche waren. Heute ſind die Läden dicht ver=
ſchloſſen
, die damals zerſchlagenen Spiegelſcheiben durch
dicke Bretterwände erſetzt, und auf großen Plakaten lieſt
man die vielſagenden Worte Staatsegendom. Welchen
Staates, iſt man verſucht, zu fragen! Und um das Bild
vollſtändig zu machen: Noch ein drittes Haus erblickt man
von hier aus, das deutſche Rieſenhotel Weber auf der
Avenue de Keyſer. Hier wütete der Pöbel gleich drei Tage
und ließ kein Fenſter unzerſchlagen und keinen ſüßen
Likör ungetrunken.
Vorbei an Rubens’ Sterbehaus geht mein Weg zum
Greenplatz, wo Rubens’ Bronceſtandbild nach den erſten
Meldungen durch die Beſchießung gelitten haben ſollte.
Aber nichts iſt ihm geſchehen, obwohl ringsum auf dem
Platze die Bomben und Granaten der Unſerigen einge=
ſchlagen
ſind, als hätten die Geſchützkommandanten ganz
genau gewußt, daß hier, nur wenige Schritte von der
Kathedrale entfernt, der größte moraliſche Eindruck durch
die Beſchießung erzielt werden mußte, da hier die Haupt=
geſchäfte
der Stadt ſich zuſammendrängen und an ſchönen
Sommerabenden die ganze Stadt bei den Klängen der
Militärmuſik zu luſtwandeln pflegte. Schrecklich ſieht
es am daneben gelegenen Schoenmarkt aus. Feuerwehr=
leute
arbeiten ſeit Tagen an der Bewältigung der Feuers=
brunſt
, die eine einzige Zeppelinbombe hier verurſacht
haben ſoll, und mit Hilfe der deutſchen Soldaten kommen
ſie allmählich zum Ziele. Aber Jahre wird es dauern,
bis dieſes wichtige Verkehrszentrum wieder hergeſtellt ſein
wird und wie wird es dann ausſehen? Werden die
Antwerpener trotz der Not der Zeit alle die künſtleriſchen
Geſetze beachten, beachten können, die ihren Altvorderen
bei der Anlage dieſes ſchönen Marktes galten? Unter
ſolchen Gedanken bin ich mit meinem Begleiter, unſerem
amtlichen Photographen, vorbei an den Geburtshäuſern
David Teniers des Aelteren und van Dycks zum Grooten
Markt gekommen, den der ſchöne Bau des Rathauſes be=
herrſcht
. Vor ihm und den herrlichen alten Zunfthäuſern,
die alle ganz unbeſchädigt ſind, liegt unſer Militär auf Stroh=
ſchütten
und ruht von Kämpfen und Siegen aus. Wir
ſehen alle Waffengattungen, aber die blauen Jungen
haben die Majorität. Truppweiſe werden ſie von hier

aus in Pontonfähren über die Schelde geſetzt mit unbe=
kanntem
Marſchziel! Ach, was doch der Kriegsbericht=
erſtatter
nicht alles verſchweigen muß! Sie ſind ſo luſtig
und guter Dinge, daß man ſie alle umarmen möchte obe
ihres Gottvertrauens und ihres unerſchütterlichen Glau=
bens
an unſere gute Sache. Unter den Klängen des alten
Turnerliedes Brüder, auf zum Streite! klettern ſie an
dem Wahrzeichen der Stadt, dem Brabobrunnen,
empor und laſſen ſich photographieren, ehe ſie weiter in
unbekannte Fernen ziehen. Einige vom Seebataillon er=
kennen
uns vom Zuſammentreffen bei Waelhem wieder
und erzählen uns von den dort gefallenen Kameraden,
Einem davon habe ich alſo wirklich den letzten Gruß an
die Heimat mitgenommen. Oben im Rathaus, in den
mit ſchönen Holzſchnitzereien geſchmückten Sälen, waltet
der deutſche Stadtkommandant ſeines Amtes. In Scharen
drängen die Antwerpener herbei, um Erlaubnisſcheine
zum Betreten und Verlaſſen der Stadt zu erwirken, da
die Nahrungsmittelzufuhr ſchon ſeit Tagen ſtockt und die
Händler neue Waren heranſchaffen müſſen. Es iſt ein
ſeltſames Bild, wie die Dornröschenſtadt allmählich zu
neuem Leben zu erwachen beginnt. Aus allen Kellern
klettern ſie empor zum Tageslicht und erzählen Schauer=
dinge
vom Leben und Treiben in der dunklen Tiefe. Nach=
dem
die erſten Granaten bei Berchem eingeſchlagen waren,
zog man mit Weib und Kind hinunter, verſtopfte die
Kellerhälſe mit Sandſäcken und Erdhaufen und lebte in
ſteter Furcht vor der Möglichkeit, daß das Haus in Brand
geraten oder von einem Geſchoß getroffen werden und in
ſich zuſammenſtürzen könnte. In den unterirdiſchen Ge=
wölben
klang der Kanonendonner doppelt ſtark und dop=
pelt
ſchauerlich. Und in der Angſt der Ungewißheit, über
dem Weinen der Kinder und dem Geſchrei der Frauen
mag manch einer da unten den Unverſtand derer ver=
wünſcht
haben, die bis zum letzten Augenblick auf die
Engländer hofften und die Stadt nicht übergeben wollten.
Auf dem Wege zum Hafen kommen wir durch die be=
rüchtigten
Viertel, die auch ein Zielpunkt des Antwerpener
Pöbels in den erſten aufgeregten Tagen geweſen ſind. Faſt
drei Viertel aller Hafenkneipen und verrufenen Häuſer,
die leider in deutſchen Händen waren, ſind geſchloſ=
ſen
, da man ihre Beſitzer unmittelbar nach dem Einmarſch
unſerer Truppen in Belgien unter ſchrecklichen Mißhand=
lungen
zu eiliger Flucht veranlaßt hat. Es gelingt mir

[ ][  ][ ]

Nummer 290.

Darmſtätder Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Seite 3.

ſiamens meines Regiments und in eigenem Namen ſage
d hiermit verbindlichſten Dank für die gemachten Sen=
uingen
und hoffe auf baldige weitere Zuweiſungen.
ruas L. J. R. 116 unterſteht z. Zt. nicht der 25. (Großh.)
zliv., ſondern der 15. J. D. (8. Ak.), III. A., 49. gem.
eſindw. Inf. Brig. Graf v. Schlieffen, Oberſtleutnant und
negimentskommandeur.
Großh. Hoftheater. Heute wird nach längerer
Lauſe wieder das erfolgreiche Luſtſpiel Huſaren=
heber
in den Spielplan aufgenommen. Mit be=
einderem
Intereſſe ſieht man der Erſtaufführung von
(Theodor Körner entgegen. Die an packenden
blildern reiche Oper die Handlung ſpielt in Wien
ii der Erſtaufführung von Körners Toni im Burg=
bgater
in einem Landhauſe von Karoline Pichler, in
Löbling in einem Heurigen=Garten, in der Auguſtiner=
furche
in Wien und endlich in Gottesgabe bei Schwerin
hitt durch den populären Ton der Dichtung und den
riſchen Zug, der durch die Muſik geht, ſchon auf den
weiſten deutſchen großen Opernbühnen den begeiſterten
Beifall des Publikums hervorgerufen. Den Körner
ingt Georg Becker, die Antonie Adamberger (die von
örner geliebte Schauſpielerin des Burgtheaters) Mizi
AKarx, die Karoline Pichler Anna Jacobs, den Studenten
rrieſen Kammerſänger Stephani, den Studenten von
Herrl Auguſt Globerger, den Vater Jahn Leo Schützen=
diorf
. Freitag, den 23., geht auf B 7 Schillers Wilhelm
Dell in Szene. Die Titelrolle ſpielt Hans Bau=
meiſter
, den Attinghauſen Hermann Knispel, den Melch=
timal
Kurt Ehrle, den Geßler Kurt Weſtermann. Sonn=
tag
, den 25. findet auf Allerhöchſten Befehl ein
Patriotiſches Konzert ſtatt. Den erſten Teil
dees Abends bilden Orcheſtervorträge der Großh. Hof=
krpelle
, ferner ſpricht Franz Schneider ein Gedicht von
Wildgans, Anna Jacobs und Leo Schützendorf bringen
Lieder zum Vortrag. Zum Schluß werden Georg von
Lumptedas achtzehnhundertſiebziger Kriegsſzenen Wörth
zum erſtenmal gegeben.
Poſtaliſches. Von jetzt ab ſind nach Groß=
brritannien
Poſtanweiſungen für Kriegs
gſefangene oder von ſolchen zugelaſſen. Die Poſt=
anweiſungen
ſind auf der Vorderſeite des für den Aus=
landsverkehr
beſtimmten Formulars mit der Adreſſe des
Möniglich Niederländiſchen Poſtamts in s’Gravenhage
zu verſehen, während die Adreſſe des Empfängers der
Geldſendung auf der Rückſeite des Abſchnitts
gienau anzugeben iſt. An der Stelle, die ſonſt für die
Frreimarken zu dienen hat, iſt die Bemerkung Kriegs=
gſefangenenſendung
. Taxfrei anzubringen. Ins Graven=
hage
werden die deutſcheniederländiſchen Anweiſungen
int niederländiſch=engliſche umgeſchrieben. In der Rich=
tuung
aus Großbritannien nach Deutſchland ſind Poſt=
anweiſungen
der Kriegsgefangenen noch nicht zugelaſſen.
Das Umrechnungsverhältnis für Poſt=
anweiſungen
nach Dänemark, Norwegen
und Schweden iſt auf 100 Kronen 117 Mk. neu
filſtgeſetzt worden.
Aufklärung des Auslandes. Es gehört zu den
ioealen und praktiſchen Aufgaben der deutſchen Geſchichts=
vereine
, die vorurteilsfreie Erforſchung des wahren Her=
gangs
großer Ereigniſſe der Geſchichte zu fördern. Damit
ſchaffen ſie auch die Grundlage zu einer echten Liebe zum
Vaterland und zur Heimat. Es geſchieht dies allerdings
in der Regel erſt dann, wenn die Archive ſich öffnen und
anwandsfreie Zeugen und Urkunden liefern. Das iſt der
Zeitpunkt, von dem ja auch jetzt unſer Reichskanzler ſich
verſpricht, daß er die volle Wahrheit über die Friedens=
lyebe
unſeres Kaiſers und ſeiner Regierung an den Tag
bringt. Aber ſo wenig dieſe, Herrſcher und Kanzler, ſtumm
abbwarten wollen, bis eine ſpätere Zeit die eigentlichen
Friedensſtörer in Europa brandmarkt, ſo wenig können
auch die Geſchichtsvereine unſeres Vaterlandes in ſtar=
vem
Feſthalten an einer Gepflogenheit jetzt untätig bleiben
gseder weiß, daß der Krieg nicht nur mit Kanonen, Schif=
ſten
und Geld, ſondern auch in Wort und Schrift, mit
ceiſtigen Waffen, geführt wird. Da iſt es nun ſehr be=
zeichnend
, wie unſere Feinde die Ihrigen mit dem Gift
der Verleumdung und der bewußten Lüge be=
ſndeln
. Wir wollen ihnen auch auf dem Gebiete nicht
folgen; aber den Kampf um die unentſtellte Wahrheit müſ=
ſen
wir ſchon jetzt aufnehmen; wir dürfen nicht erſt der
zzukunft die Klarſtellung und das vernichtende Urteil über
laſſen.
Aus dieſer Ueberlegung heraus hat der Hiſtoriſche
serein für das Großherzogtum Heſſen be
ſchloſſen, für die ungemein wichtige Frage der Aufklärung
des Auslandes einen größeren Betrag aus den Mitteln,
diie er ſeit Jahren für Ausgrabungszwecke angeſammelt

hatte, zur Verfügung zu ſtellen und ohne Säumen Pro=
viantkolonnen
mit geiſtiger Nahrung für die öffentliche
Meinung an Freund und Feind draußen zu entſenden.
Es ſoll dies geſchehen im Anſchluß an den vor kurzem aus
Vertretern der Großh. Techniſchen Hochſchule, der Großh
Handelskammern, der Großh. Hofbibliothek, des Großh
Haus= und Staatsarchivs und der Darmſtädter Induſtrie
gebildeten Ausſchuß zur Aufklärung des neu=
tralen
Auslandes und durch planmäßige und un=
ermüdliche
Verſuche, die böswillig verſeuchten Quellen
der Nachrichtenverſorgung des Auslandes durch ein deut=
ſches
Klärbecken zu leiten im ſtolzen Bewußtſein eines
Volkes, das keinerlei Unſauberkeit an ſich duldet, im Dienſte
unſeres lieben Vaterlandes und der reinen geſchichtlichen
Wahrheit. Jede Hilfe und Förderung durch Rat und Tat
wird dankbar begrüßt. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich bei
Herrn Archivdirektor Dr. Dieterich im Haus= und Staats=
archiv
im Reſidenzſchloß. Die Mittel, die der Hiſtoriſche
Verein ſo für den Aufklärungsdienſt aufwendet, dienen,
indem er dadurch die hiſtoriſche Wahrheit feſtſtellen hilft,
wiſſenſchaftlichen Zwecken. Der Ausſchuß des Vereins
hat aber außerdem noch beſchloſſen, ſeine Winterveranſtal=
tungen
in der Art in den Dienſt der Kriegsfürſorge zu
ſtellen, daß er ſeine Vorträge für ein größeres
Publikum und größere Räume einrichtet, ſie gegen
ein mäßiges Eintrittsgeld allgemein zugänglich macht und
den Reinertrag der Kriegsfürſorge zuwendet. Der erſte
dieſer Vorträge, die alle Beziehungen auf den großen Völ=
kerkrieg
haben werden, ſoll am 24. Oktober, abends 8 Uhr
15 Min. im Kaiſerſaal ſtattfinden. Herr Privatdozent
Dr. L. Bergſträßer aus Greifswald wird über Drei=
bund
und Dreiverband ſprechen und darin die
deutſche Politik von 1880 bis 1914 behandeln. Ein zweiter
Vortrag, der am 31. Oktober ſtattfinden wird, ſoll die un=
mittelbaren
Urſachen des Krieges an Hand der offiziellen
Weiß=, Grün= und Orangebücher darlegen.
Das Vereinslazarett Alicehoſpital bittet
alle gütigen Geber in Stadt und Land, die ſeit Aus=
bruch
des Krieges die Anſtalt mit Geldſpenden und
Gaben aller Art in ſo freundlicher Weiſe unterftützt
haben, auf dieſem Wege herzlichſten Dank zu em=
pfangen
, da es nicht möglich iſt, ihnen allen einzeln
danken zu können. Um weitere Zuwendungen für die
Pflege unſerer verwundeten und erkrankten Soldaten
wird herzlich gebeten.
* Blindenbeſchäftigungsverein. Der hieſige Blinden=
beſchäftigungsverein
, der Eliſabethenſtraße 1 eine Blin=
denwerkſtätte
unterhält, hielt geſtern ſeine Verloſung ab,
in der von Blinden gefertigte Körbe, Bürſten und Beſen
aller Art als Gewinne gezogen wurden. Die Gewinnliſte
ſowie Näheres über Ort und Zeit der Abholung der Ge=
winne
ſind aus dem Anzeigenteil zu erſehen.
* Die Höchſtpreiſe für Kartoffeln. Wir finden in einem
auswärtigen Blatt folgende Meldung aus Darmſtadt:
Eine große Enttäuſchung erlebten unſere Hausfrauen am
letzten Wochenmarkttage. Infolge der Bekanntmachung
eines Höchſtpreiſes für Kartoffeln (je nach der
Sorte 68 Mark pro Malter) fuhren die Bauern
wieder nach Hauſe, nachdem ſie einen Verkauf zum
Höchſtpreiſe verweigert hatten. Unter dieſen Umſtänden
dürfte die Stadt im Intereſſe des Publikums den Verkauf
dieſes unentbehrlichen Nahrungsmittels ſelbſt in die Hand
nehmen.

Rektoratsübergabe an der Großh. Techniſchen
Hochſchule.

g. In ernſter Feier erfolgte geſtern die Uebergabe
des Rektorats der Techniſchen Hochſchule durch den Pro=
rektor
Geh. Hofrat Prof. Dr. R. Müller an den neu=
ernannten
Rektor Prof. Dr. A. E. Berger. Zur Feier
waren viele Gäſte erſchienen, u. a. die Herren Miniſter
von Ewald, von Hombergkzu Vach und Braun.
Im Gegenſatz zu friedlichen Zeiten fehlte das heitere,
farbenfrohe ſtudentiſche Gepränge, das der Rektorats=
übergabe
immer die beſondere Note gab. An der gerin=
gen
Zahl der anweſenden Studierenden konnte man er=
meſſen
, wieviele dem Rufe des Kaiſers zur Verteidigung
von Deutſchlands Ehre, Beſitz und Anſehen gefolgt ſein
mögen. Ernſte Kriegsſtimmung lag denn auch über der
kleinen Feſtverſammlung und die Stimmung, die heute
in allen deutſchen Herzen zu finden iſt, kam trefflich zum
Ausdruck in den vom Prorektor und dem neuernannten
Rektor gehaltenen Reden.
Herr Profeſſor Dr. Müller führte aus: In einer
ſchickſalsſchweren Zeit begehen wir die Feier der Rektorats=
übergabe
. Darum findet die Feier ohne ſtudentiſches

Feſtgepränge und den gewohnten farbenfrohen Rahmen
ſtatt. Die meiſten unſerer Studierenden ſind draußen
auf dem Felde der Ehre. Wir aber beginnen das neue
Studienjahr mit dem gewohnten Feſtakt, um dadurch vor
aller Welt zu betonen, daß die Hochſchule auch in den
Stürmen des Weltkrieges ihrer hohen Aufgabe nicht un=
treu
geworden iſt. Der Herr Prorektor warf einen kurzen
Rückblick auf das verfloſſene Studienjahr und gedachte
der verſtorbenen Mitglieder und ehemaligen Mitglie=
der
der Hochſchule. Der Krieg hat ſchon in den letzten
Tagen des Auguſt zwei verdienſtvolle Mitglieder auf dem
Schlachtfelde dahingerafft,den Aſſiſtenten Max Müller von
der Architektur=Abteilung und den Privatdozenten Dr.=Ing.
Ernſt Preuß. Auch in den Reihen der akademiſchen
Jugend hat der unerbittliche Tod reiche Ernte gehalten.
Auf dem Schlachtfelde im Kampf fürs Vaterland ſind
nicht weniger als 7 hoffnungsvolle Studierende gefallen.
Namhafte Schenkungen ſind der Hochſchule wieder
gemacht worden: die Schuckert=Geſellſchaft ſtiftete 10000
Mark zum Ausbau des Hochſpannungs=Laboratoriums,
und Kommerzienrat Jung=Neubabelsberg 20000 Mark
für einen Turn= und Sportplatz. Da durch das Entgegen=
kommen
des Miniſteriums des Innern ebenfalls ein nam=
hafter
Betrag zur Verfügung geſtellt wurde, iſt die Ein=
richtung
eines Turnplatzes ſchneller als erwartet, möglich
geworden. Die Studentenſchaft hat in ſozialer Hinſicht
ſich lebhaft betätigt durch die Fortführung der Arbeiter=
Unterrichtskurſe und die Einrichtung des Akademiſchen
Wohnungsamtes. Für die Löſung von Preisaufgaben
konnten zwei ehemaligen Studierenden aus der Mueller=
Alewyn=Stiftung Preiſe verliehen werden, dem Dipl=Ing.
Walter Wickop in Köln a. Rh. 1000 Mark und dem
Dipl.=Ing. Walter Buckſath in Alzey ein Preis von
500 Mark, nebſt der Stiftungsplakette. Die Frequenz der
Hochſchule iſt erfreulich im Zunehmen begriffen, beſonders
zu begrüßen iſt, daß die Zahl der ordentlichen Studieren=
den
immer weiter geſtiegen iſt. Auffallend iſt die Frequenz
des letzten Sommerſemeſters geſtiegen. Während die
früheren Sommerſemeſter gegen das vorhergehende Win=
terſemeſter
ſtets einen Rückgang aufzuweiſen hatten, hat
das letzte Sommerſemeſter zum erſtenmal das vorher=
gehende
Winterſemeſter übertroffen, das Zeichen einer
ſteigenden Wertſchätzung unſerer Hochſchule ſeitens der
Studentenſchaft.
Mitten hinein in dieſe erfreuliche Entwickelung griff
die rauhe Hand des Krieges. Bereits in den erſten Tagen
der Mobilmachung wurde ein großer Teil des Hochſchul=
gebäudes
zu Lazarettzwecken in Anſpruch genommen.
Hinzukamen für uns eine Reihe von notwendigen Maß=
nahmen
. Erwähnt ſei nur der Ausſchluß von Angehöri=
gen
der uns feindlichen Völker von der Hochſchule, die
Abhaltung von Notprüfungen und die Schaffung von
Vertretungen für die zur Fahne einberufenen Dozenten.
Da beim Ausbruch des Krieges Ferien waren, mußten
wir es uns leider verſagen, die Angehörigen der Hoch=
ſchule
, die begeiſtert in den Kampf zogen, noch einmal zu
verſammeln. Wir begleiten ſie aber fort und fort mit
den heißeſten Segenswünſchen.
Nachdem der Herr Prorektor nochmals dem Lehrkör=
per
für die Unterſtützung und der Studentenſchaft für
das treue Zuſammenhalten gedankt hatte, überreichte er
ſeinem Amtsnachfolger, Rektor Profeſſor Dr. Berger,
die Amtskette. Der neue Rektor bringe den beſten
Willen und die ſchönſten Gaben mit, möge es ihm ver=
gönnt
ſein, die Hochſchule einer glücklichen Zukunft ent=
gegenzuführen
. Dieſer nahm die Kette entgegen und
verſprach, gewiſſenhaft und nach beſter Kraft ſein Amt
zu verwalten. Es iſt üblich, ſagte er, daß ſich der neue
Rektor mit einem fachwiſſenſchaftlichen Vortrag einführt.
Am heutigen Tage kann der Gegenſtand meiner Betrach=
tungen
nicht von fachwiſſenſchaftlicher Art ſein. Er iſt
für die wiſſenſchaftliche Unterſuchung überhaupt noch nicht
reif und faßbar. Aber alles, was wir trachten und denken,
hat Beziehungen zu ihm: Was uns als Deutſche in
dieſer ſchickſalsſchweren Zeit am mächtigſten bewegt.
Mit meiſterhaften Worten wußte der Redner die ge=
waltige
Volkserhebung in Deutſchland und der Nachbar=
monarchie
zu ſchildern. Wie Frankreich, Rußland und
England, berauſcht von der Macht der Zahl, glaubten,
Deutſchland ohne Mühe erdrücken und die Beute teilen
zu können. Nur wir Deutſche erkannten es von Anbeginn,
welch hohe Güter hier auf dem Spiel ſtehen. In Demut
ſtark und ſtolz und darum unbeſiegbar iſt der Deutſche,
wie wir vor 100 Jahren die Befreiungsſchlachten ſchlugen.
Nur wir kämpfen mit dem Glauben auf den Sieg des
Rechtes und mit Idealen. Iſt dem wirklich ſo? Kämpfen
nicht auch die anderen mit Idealen? Kämpfen die Fran=

nicht, feſtzuſtellen, was es mit den Schauergeſchichten von
vergewaltigten Frauen und aus den Fenſtern geworfenen
findern dieſer Gegend auf ſich hat, denn allmählich iſt der
Abend hereingebrochen und damit unſere einſame Wande=
rung
durch die ſtockdunklen Gaſſen nicht ungefährlich ge=
weorden
. Das Letzte, was wir im Hafenviertel noch mit
Iintereſſe ſehen, iſt die lodernde Trümmerſtätte der
Standard Oil Company drüben in Hoboken, wo etwa
enin Dutzend der gewaltigen Petroleumtanks dieſer in letz=
ter
Zeit vielgenannten Geſellſchaft durch belgiſche Offi=
piere
kurz vor dem Abzuge der Truppen in Brand ge=
ſpeckt
worden ſind. Schon vom Turm der Kathedrale
im Mecheln aus hatte ich in der Richtung weſtlich von der
Ulntwerpener Kathedrale eine ungeheure, dicke, ſchwarze
Rauchwolke, einer Pinie gleich, über der Stadt ſtehen ſehen,
und ſcheinbar iſt dieſe Rauchwolke für ein Zeichen des all=
gemeinen
Brandes der Stadt angeſehen worden. Glück=
löcherweiſe
kann davon keine Rede ſein. Nur insgeſamt
106 Häuſer ſind in der Stadt Antwerpen während der
Wauer der Beſchießung durch unſere Geſchoſſe aus Ge=
ſchhützen
, Zeppelinballons und Flugzeugen in Brand ge=
naten
, und die Zahl der Toten beläuft ſich auf wenige
koundert. Auf dem Brandplatze ſtoße ich wieder auf den
Werliner Kollegen, der inzwiſchen ein ſehr niedliches Stück=
dgen
geleiſtet hat. Es war gemeldet worden, daß in den
ſetzten Tagen vor dem Fall Antwerpens eine ganze An=
zahl
unflätiger Druckſchriften gegen Deutſchland und das
Walten deutſcher Truppen in Belgien verbreitet worden
ſeeien, und es waren auch ſchon einige dieſer Schauerbilder
beſchlagnahmt worden. Auf einem derſelben hat nun der
ſteollege als alter Fachmann die Druckerfirma herausge=
ftunden
, war vor das Haus gezogen und fand ganze Berge
düeſer unglaublichen Geſchmackloſigkeiten, die, nach Art der
Neuruppiner Bilderbogen hergeſtellt, Kriegsepiſoden aller
Urt als deutſche Moritaten ſchildern. So ſtellt eines die=
ſter
Bilder Een Gruweldaad der Duitſchers die Ter=
doodbrenging
van Pater Eug. Dupierreux dar. Man
ſoeht deutſche Soldaten über die Köpfe von ſieben betenden
seſuitenpatres hinweg auf einen achten ſchießen, der mit
verbundenen Augen mit Stricken an einen Baum gefeſſelt
iſtt, während ein Ulanenoffizier mit gefällter Lanze ihm
deen Gnadenſtoß verſetzt.
Die Inſchrift des Bildes erzählt, daß der Pater
Duperrieux im Beſitze eines Berichtes befunden worden

ſei, in welchem er eine aktenmäßige Darſtellung der Zer=
ſtörung
der Löwener Hochſchulbibliothek gegeben und die
Deutſchen der mutwilligen Brandſtiftung beſchuldigt habe
Die Mordgeſchichte ſoll im Het Handelsblad vom 7
September 1914 und der Antwerpener Metropole vom
gleichen Tage gleichlautend geſchildert worden ſein. Au
einem weiteren Bilde wird in greulichen Farben De Ver=
weeſting
van Leuwen durch die Deutſchen in der Nacht
vom 25. zum 26. Auguſt d. J. geſchildert und eine Anſicht
der Rue de Namur wiedergegeben, deren wichtigſte Bau
ten, die Bibliothek und die Kathedrale Sankt Peter, ge
rade von deutſchen Soldaten mit Feuerbränden in den
Händen angezündet werden, während von dem Rathauſe
der Stadt aus der deutſche Generalſtab ruhig dem grauſi=
gen
Schauſpiel zuſieht. Im Vordergrund des Bildes liegt
auch hier ein katholiſcher Ordensbruder von der deutſchen
Soldateska niedergeſchlagen da. Ein drittes Bild zeigt
die Beſchieting van Mechelen die nach dem famoſen
Chroniſten natürlich ebenfalls ausſchließlich den Deutſchen
zur Laſt fällt, und das die brennende Kathedrale St
Rambeaud zeigt, die in Wirklichkeit niemals durch Flam=
men
, ſondern nur durch Geſchoſſe gelitten hat, die außer=
dem
faſt ausſchließlich von belgiſchen Geſchoſſen gegen ſie
gerichtet wurden. Das vierte Bild, und zugleich das
ſchrecklichſte, gibt eine Geſamtanſicht der angeblichen deut=
ſchen
Grauſamkeiten in den Städte Viſé, Löwen, Mecheln
und Antwerpen zum beſten. Man glaubt, nach der Farbe
deſes Bildes zu urteilen, ein Zirkusplakat von Barnum
und Bailey vor ſich zu haben. Hoch oben am dunklen
Nachthimmel zieht ein bombenwerfender Zeppelin ſeine
Bahn. Seine Bombe trifft eines der ſchönſten Häuſer von
Antwerpen. Mechelns Kathedrale ſteht auch hier in hellen
Flammen, und in dem blutigroten Feuermeer von Löwen
lieſt man den Satz: De Stad Leuwen, deer de Vandalen
ganſch afgeſteckt. Und gleich hinterher der engliſche Pferde=
fuß
, der die Farbe und die Inſchriften er=
klärt
, denn nun wird der Text nicht etwa in franzöſiſcher
Sprache wiederholt, ſondern in engliſcher, ein Beweis
dafür, daß ein engliſches Gehirn dieſes Plakat erſann.
The eity of Louvain burn down by the vandales lautet
die Inſchrift, for the engliſh people für das die Plakate
offenbar ebenfalls beſtimmt geweſen ſind. Man ſieht fer=
ner
den Brand von Viſé auf dieſen Bildern, Flüchtlinge,
die angeblich von deutſchen Hunnen zu Kriegsgefange=

nen gemacht worden ſind, und ſchließlich gar eine Füſilade
in einer Kirche zu Löwen, bei der deutſche Soldaten mit
Schlächtermeſſern in den Händen dargeſtellt werden, wie
ſie wehrloſe Frauen und Kinder bei den Haaren packen
und ihnen die Hälſe durchſchneiden, während der Pfarrer
mit dem Gewehrkolben niedergeſchlagen wird. Das fünfte
Bild iſt ein Spottbild auf Kaiſer Wilhelm, der ſich an
einem Teller Klöße, die europäiſchen Staaten darſtellend,
den Magen verdorben hat und dem nun der Ruſſe den
Puls fühlt. Im Hintergrund ſieht man ſchmunzelnd einen
engliſchen und franzöſiſchen Offizier den Fall beſprechen.
Die ſechſte und letzte Zeichnung ſoll einen Plan des Welt=
krieges
und der von ihm betroffenen Länder bieten. Es
genügt, hervorzuheben, daß Ungarn darauf faſt drei Vier=
tel
des Raumes einnimmt, während Oeſterreich und
Deutſchland ganz verſchwinden und Belgien überhaupt
nicht darauf verzeichnet iſt. Man tut den Sinnloſigkeiten
beinahe zu viel Ehre an, indem man ſie betrachtet. Doch
ſind ſie, ebenſo wie die Lügenartikel, die unſer Generalſtab
im Gebäude des belgiſchen Kriegsminiſteriums beſchlag=
nahmt
hat, eine hübſche Ergänzung zu den Lügennach=
richten
, die bisher die ausländiſche Preſſe durchſchwirrten.
Eine nette Ueberraſchung gab es dann noch für uns,
als wir mit unſeren Automobilen beim Grandhotel Ter=
minus
am Hauptbahnhof vorfuhren. Hier hatte man zu Be=
ginn
der Beſchießung der inneren Stadt ſämtliche Gäſte
ausquartiert und das Haus geſchloſſen. Auf das ener=
giſche
Klopfen unſerer Führer ſtellte man ſich in dem Mo=
numentalbau
zunächſt völlig taub, worauf auch hier zu
ſchärferen Mitteln gegriffen werden mußte. Alsdann er=
ſchien
der Portier und erklärte in ſchroffer Form, daß wir
weder in dem Hauſe wohnen noch etwas zu eſſen haben
könnten. Als dann endlich den Unſeren die Geduld riß
und den Herrſchaften bedeutet wurde, daß man zur Durch=
ſuchung
des Hauſes ſchreiten müſſe, wurde man gefügig,
und ſiehe da: Küche und Keller taten nach den anſtrengen=
den
und aufregenden Ereigniſſen noch ihr Beſtes, und voll
der großen und überwältigenden Eindrücke dieſes Tages,
den man auch in der Heimat gebührend gefeiert haben
mag, ging ich im nunmehr deutſch gewordenen Antwerpen
zur Ruhe.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Nummer 290.

zoſen nicht für die Revanche? Die Ruſſen für den Pan=
ſlawismus
? Das ſind wohl Ideale nach dem läſſigen
Sprachgebrauch, aber keine wirklichen. Der Vortragende
würdigte eingehend den Volkscharakter unſerer Feinde,
ihre ſittlichen und phyſiſchen Kräfte. Er ſchilderte, wie
ſich Frankreich, deſſen innere und äußere Politik die Idee
der Revanche beherrſcht, das phyſiſch erſchöpft iſt und dem
die Gefahr des Untergangs droht, ſich mit dem deſpotiſchen
Rußland auf Gedeih und Verderb verbündete. Wie ſich
dann England zugeſellte, das ſeine weltbeherrſchende
Stellung durch das mächtig emporſtrebende Deutſchland
bedroht ſah. Als nun ſchließlich Rußland im Intereſſe
ſeiner panſlawiſtiſchen Beſtrebungen die Stellung Oeſter=
reich
=Ungarns ernſtlich erſchüttern wollte, wird Frankreich,
das noch nicht gerüſtet iſt, gegen ſeinen Willen in den Krieg
hineingezogen. Der Sinn und das Ziel des Weltkrieges
iſt nach dem Redner, daß der Dreibund die wirtſchaftliche
und politiſche Führung übernimmt, ein Dreibund, der von
der Nordſee bis nach Apulien reicht. Dieſes Macht=
ſyſtem
wird dauern, weil es nicht auf den Willen der
Herrſcher, ſondern der Völker begründet iſt. Die Beſetzung
der Südküſte des Aermelkanals wird England zwingen,
Ruhe zu halten. Im Oſten werden die Oſtſeeprovinzen,
die Vorkämpfer des Deutſchtums, vom Moskowiterjoch
befreit werden. Ruſſiſch=Polen wird unter öſterreichiſcher
und Beſſarabien unter rumäniſcher Verwaltung natio=
nale
und religiöſe Freiheit erhalten. So wird von der
Oſtſee und womöglich auch vom Schwarzen Meer ver=
drängt
, das Moskowitertum gezwungen ſein, ſich der kul=
turellen
Entwickelung ſeiner Völker zu widmen, bevor es
wieder im europäiſchen Völkerrat gehört wird. Oeſter=
reich
wird auf dem Balkan wieder ſeinen alten Einfluß
erhalten und die Türkei wird ſich dem neuen Europa an=
ſchließen
. Deutſchland wird ſich in Afrika ein mächtiges
Kolonialreich ſchaffen. Das Ziel des Weltkrieges wird
nicht eine öde Weltherrſchaft, ſondern ein friedliches, wirt=
ſchaftliches
Erobern der Welt ſein. Redner ſchloß mit
einem dreifachen Hoch auf Großherzog Ernſt Ludwig und
unſeren Kaiſer.

Rotes Kreuz.

(Bureau: Rheinſtraße 34; Fernruf 25; geöffnet ununter=
brochen
von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends. Bureau
der Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20.)
Die bereits vor einigen Tagen von uns angekündig=
ten
Auskunftsſtellen des Roten Kreuzes für
Sendungen ins Feld ſind nunmehr eingerichtet worden
und können heute, Mittwoch, den 21. Oktober, ihre Tätig=
keit
aufnehmen. Sie ſollen in erſter Linie dem einſacheren
Teil der Bevölkerung helfen, die Adreſſen von Karten
Briefen und Paketen genau nach den Vorſchriften der
Heeresverwaltung und der Reichspoſt abzufaſſen, um zu
verhüten, daß Liebesgaben oder Grüße aus der Heimat
wegen unrichtiger oder unvollſtändiger Adreſſierung ihr
Ziel nicht erreichen. Darüber hinaus ſollen aber die Aus=
kunftsſtellen
dazu dienen, allen, die es wünſchen, den Ver=
kehr
im weiteſten Sinne zwiſchen der Heimat und den im
Felde ſtehenden Truppen ſoviel als möglich zu erleichtern.
In jedem Polizeirevier iſt eine Auskunftsſtelle eingerichtet
und zwar für das 1. Revier bei Frau Hofdachdeckermeiſter
Weiler, Mühlſtraße 60, im 2. Revier bei Herrn Rentner
E. Becker, Mauerſtraße 17, im 3. Revier bei Herrn Bank=
direktor
Parcus, Bismarckſtraße 65, im 4. Revier bei Frl.
Davidſon, Heidelberger Straße 24, im 5. Revier bei Frau
Hoflieferant Soeder, Ludwigshöhſtraße 69, im 6. Revier
bei Frau Hoflieferant Elbert, Hoffmannſtraße 57, im
7. Revier bei Herrn Fabrikant Zinkann, Viktoriaſtr. 34/36.
Wir danken dieſen Freunden des Roten Kreuzes für die
große Liebenswürdigkeit, mit der ſie uns die nötigen
Räume zur Verſügung geſtellt haben, und empfehlen die
Auskunftsſtellen zu fleißiger Benutzung. Jede Auskunft
wird nach beſten Kräften Wochentags in den Dienſtſtunden
von 9 bis 6 Uhr bereitwillig erteilt werden.
Wir können heute wieder von einer beſonders erfreu=
lichen
und hochherzigen Spende berichten. Durch Vermit=
telung
des Großh. Kreisamtes Erbach hat uns Herr Abra=
ham
Roſenthal aus Beerfelden, ſonſt wohnhaft in Neu=

York, ein Automobil, ſowie für etwaige Herſtellungen, aber
auch zu anderweitiger Verfügung den Betrag von 1000 M.
in bar zum Geſchenk gemacht. Die für uns ſehr wertvolle
Gabe haben wir mit herzlichem Dank angenommen. Dem
Wunſche des Schenkers, der Wagen möchte im Intereſſe der
heſſiſchen Diviſion, insbeſondere auch zur Beförderung von
Liebesgaben an die heſſiſchen Soldaten, verwendet wer=
den
, werden wir gerne Rechnung tragen, und hoffen, daß
wir, ſo weit möglich, recht oft Gelegenheit haben, im Sinn
des gütigen Schenkers den Wagen zu benutzen.
Das Landſturm=Infanterie=Bataillon I Darmſtadt hat
aus Attigny am 6. Oktober ein Schreiben an uns gerichtet,
in dem es den Empfang der durch Herrn Kommerzienrat
Hickler ihm zugeführten Liebesgaben beſtätigt. Es heißt da
u. a.: Die von der lieben Heimat überſandten Geſchenke
ſind von allen Empfängern mit ſichtlicher Freude begrüßt
worden. Auch wir freuen uns, daß die Gaben ans Ziel
und zur Verwendung kamen.
Groß=Gerau, 20. Okt. (Durcheinefranzöſiſche
Fliegerbombeget ötet) wurde der bei dem Kreis=
bauamt
als ſtellvertretender Kreisſtraßenwärter bedienſtete
Bauaſpirant Geier. Geier ſtarb nach wenigen Stunden
im Lazarett.
Offenbach, 20. Okt. (Eine Bluttat.) Einen
ſchlimmen Ausgang nahm ein Wirtshausſtreit im Größen
Biergrund. Hierbei wurde der 28jährige Jak. Schmitt
aus der Fünfhäuſergaſſe durch Meſſerſtiche ſo erheblich am
Kopfe und dem Arm verletzt, daß er in beſinnungsloſem
Zuſtande im Krankenautomobil ins Städtiſche Kranken=
haus
gebracht werden mußte. Der Meſſerheld konnte bis=
her
noch nicht ermittelt werden. Der Zuſtand des Ver=
letzten
iſt bedenklich. (Fahrraddiebe.) Der 22 jäh=
rige
Stuhlflechter Joh. Reichling aus der Bismarckſtr. 108,
ſowie der Zwangszögling Joſef Förſter, der erſt kürzlich
aus der Mühlheimer Zwangserziehungsanſtalt entwichen
iſt, hatten hier mehrere Fahrraddiebſtähle verübt. Die bei=
den
konnten jedoch feſtgenommen werden, als ſie ihre
Beute an den Mann zu bringen verſuchten. Sie wurden
dem Gericht zugeführt.
Mainz, 20. Okt. (50100 Mark Belohnung)
wird nach einer Bekanntmachung des Gouvernements
Mainz der Perſon gezahlt, welche die Beſitzer von zu
Spionagezwecken dienenden Brieftauben ſo zur Anzeige
bringt, daß gerichtliche Beſtrafung erfolgen kann. ( Tot=
ſchlag
.) Feſtgenommen wurde ein Taglöhner, der in der
elterlichen Wohnung ſeinen Bruder, einen 23jährigen Tag=
löhner
, erſtochen hat. Der Täter wollte ſeinem Vater mit
dem Meſſer entgegentreten, weil dieſer angeblich die Mut=
ter
mißhandelt hatte. Der jüngere Bruder kam dazwiſchen
und wurde in den Unterleib geſtochen, ſo daß er augen=
blicklich
tot umfiel.

Reich und Ausland.

Frankfürt, 20. Okt. Zum 18. Oktober, dem eigentlichen
Eröffnungstage der Frankfurter Univer=
ſität
, der wegen des Krieges in aller Stille begangen
wurde, ſind eine Reihe von Begrüßungen und Glückwün=
ſchen
bei der Univerſität eingelaufen. Auf eine Meldung,
die die Vertreter der Univerſität an den Kaiſer gerichtet
hatten, erhielten Rektor und Senat folgendes Tele=
gramm
: Großes Hauptquartier. Ich danke herzlich für
die Meldung, daß die dortige Univerſität ihre Arbeit jetzt
beginnen wird. Gern hätte ich am heutigen bedeutungs=
vollen
Gedenktage die hochherzige Stiftung Frankfurts und
ſeiner opferwilligen Bürgerſchaft perſönlich eingeweiht.
Die notwendig gewordene Verteidigung des Vaterlandes
gegen ruchloſe Angriffe unſerer Feinde hat mir dringen=
dere
Pflichten auferlegt. Meine wärmſten Wünſche ge=
leiten
die neue Pflanzſtätte deutſcher Bildung und Wiſſen=
ſchaft
. Möge ſie aus der ernſten Zeit ihrer Begründung
heraus ſich zu kräftiger Blüte in glücklicheren Tagen ent=
wickeln
. Möge die treue Arbeit der Lehrer und der Fleiß
der zu ihren Füßen ſitzenden deutſchen Jugend allezeit
getragen ſein von dem Geiſte einmütiger Liebe
um Vaterlande, der jetzt unſer deutſches
Volk ſo ſtark und unbeſiegbar macht. Gott der

Herr aber ſegne Frankfurt und ſeine Bürgerſchaft. gez=
Wilhelm R.
Telegraphiſche Glückwünſche liefen weiter ein von den
als Sprecher der deutſchen Univerſitäten bei der geplante=
Feier in Ausſicht genommenen Rektor der Univerſitä
Gießen, von der Univerſität Bonn, der mediziniſchee
Fakultät der Univerſität Peſt, der Univerſität Münchem
der Zoologiſchen Station in Neapel, von Senator Prov
feſſor Graſſi in Rom und von einigen ehemaligen Stutz
denten der Akademie. Von dem Rektor der Univerſitäh
Zürich wurde eine Adreſſe überſandt, ein Glückwunſch
ſchreiben von der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftt
fahrt. Aus Frankfurt ſelbſt traf ein in herzlichſten Forr=
men
gehaltenes Glückwunſchſchreiben des Oberlandess
gerichtspräſidenten Dr. Spahn ein.
München, 20. Okt. Die Korreſp. Hoffmann meldett.
Das Allgemeinbefinden des Königs iſt gutt
die Heilung der Wunde zeigte bei dem neuen Verbande
wechſel fortſchreitende Beſſerung.
Bad Wildungen, 19. Okt. Prinz Wolrad, ein
Stiefbruder des Fürſten von Waldeck und Sohn der Für=
ſtin
=Witwe, iſt auf einem Patrouillenritt bei Lille gefallem
Köln, 20. Okt. Vom ſtellvertretenden kommandierendem
General, Frhrn. v. Biſſing, liegt folgende Bekannt=
machung
vor: Aus allen Schichten der Bevölkerung meines
Korpsbezirks gehen mir fortwährend Klagen darüber zur
daß die Kartoffelpreiſe, insbeſondere im Klem=, eine abnorme Höhe (ſtellenweiſe 5 Mark und dar=
über
) erreicht hätten, ja, daß ſogar vielfach Kartoffeln
überhaupt nicht zu kaufen wären, weil die Produzentem
in Erwartung noch höherer Preiſe die Ware zurück=
hielten
. Desgleichen wird vielfach auch über viel zu
hohe Preiſe für Brotgetreide, Mehl und Hülſenfrüchte ge=
klagt
. Um dieſen namentlich für die ärmeren Klaſſen ſog
ſchmählichen Preistreibereien entgegenzutre=, halte ich die Feſtſetzung von Höchſtpreiſenz
ür Kartoffeln in denjenigen Bezirken, in denens
ſolche Mißſtände vorliegen, für dringend notwendig. Ich
habe deshalb die zuſtändigen Regierungspräſidenten er=
ſucht
, umgehend das Erforderliche auf Grund des Geſetzes
vom 4. Auguſt d. J. zu veranlaſſen. Sodann weiſe ich
zur Warnung der Verkäufer auf § 2 des genanntenGe=
ſetzes
hin, welcher lautet: Weigert ſich trotz der Auffor
derung der zuſtändigen Behörde ein Beſitzer von Gegen=
ſtänden
, ſie zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zu verkaufen
ſo kann die zuſtändige Behörde ſie übernehmen und au
Rechnung und Koſten des Beſitzers zu den feſt
geſetzten Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für
deſſen eigenen Bedarf nötig ſind.
Bukareſt, 20. Okt. Die Witwe des Königs Karol
wird künftig den Titel Königin Eliſabeth führen,

Der Hochverratsprozeß in Serajewo.

* Serajewo, 20. Okt. Das Beweisverfahs
ren wird heute fortgeſetzt. Kennzeichnend für die =
tigkeit
der Narodna Obrana ſind die Ausſagen von
Trifko Krſtanovia, welcher unter Eid ausſagte: Ich
wurde auf der Suche nach Arbeit in Belgrad vor der
Annektion von ſerbiſchen Gendarmen angehalten und mit
dem Hauptmann Tankoſiv bekannt gemacht. Dieſer nahm
ihn ſofort als Komitatſchi an. 140 ſolcher Komitatſchis
wurden im Minenlegen, im Sprengen von Tun=
nels
und in der Zerſtörung der Bahnkörper
unterwieſen. Dabei war General Jankovicz was
eigentlich dem Dienſt bei der Narodna Obrana gleichkäm.
Dieſe befaßte ſich mit Spionage und hatte einen klei=
ten
Waffenvorrat im Kriegsminiſterium.
Zu den Mitgliedern gehörten Staatsbeamte und Offi=
ziere
. Nach ſiebenmonatlicher Verwendung erhielt der
Zeuge eine Mitgliedskarte der Narodna Obrana, die in
der Viſitenkarte des Bozo Milanovie beſtand, worauf
ſich die Worte Narodna Obrana ſowie ein Siegel über
zwei Händen und einem Totenkopf befand. Er erklärte
weiter, daß alle Vorbereitungen zum Kriege gegen Oeſter=
reich
=Ungarn getroffen geweſen ſeien.
Zu der Zeugin Talanga äußerte Cabrinovie am
Tage vor dem Mordanſchlag: Franz Ferdinand wird

Artillerieſchrecken.

Aus dem Tagebuch des Generals Léman,
des Verteidigers von Lüttich.
* Der Kommandant der Feſtung Lüttich, Generalleut=
nant
Léman, hat über ſeine Erlebniſſe und Eindrücke
während der Beſchießung des Forts Loucin Aufzeich=
nungen
gemacht, die namentlich wegen der Anſchaulichkeit,
mit der er die Wirkung unſerer ſchweren Geſchütze ſchil=
dert
, Intereſſe verdient.
In der Einleitung zu ſeinem Bericht gibt General
Léman eine Beſchreibung des Forts Loucin mit allen
techniſchen Einzelheiten, dazu farbige Zeichnungen, die die
Beſchreibung erläutern. Er berichtet dazu, daß die Deut=
ſchen
am 7. Auguſt die ganze Stadt in Händen hatten, weil
ſie durch das Fehlen eines gedeckten Platzes innerhalb
des Fortgürtels auf dem rechten Maasufer ſämtliche
Forts auf dieſer Seite von innen her, d. h. von der
Kehlſeite her, angreifen konnten.
Von dieſem Augenblick an konnte die Beſchießung
der Forts auf dem linken Maasufer beginnen. Das Fort
Loucin liegt nordweſtlich von Lüttich an der großen
Heerſtraße nach Brüſſel und iſt ganz modern ausgebaut.
Die Beſchießung begann nach dem Bericht Lémans am
11. Auguſt mit 10 Zentimeter= und 15 Zentimeter= Ge=
ſchützen
, am 12. und 13. Auguſt wirkten auch 21 Zenti=
meter
=Geſchütze mit, aber erſt am 14. Auguſt eröffnete die
deutſche Artillerie das Feuer mit ihren 42 Zentime=
ter
=Geſchützen, die zur Vernichtung des Forts
führten. General Léman hat während der Beſchießung
vier Zeitabſchnitte unterſchieden.
Der erſte Abſchnitt begann am 11. Auguſt um 4½
Uhr nachmittags, nachdem ein deutſcher Offizier mit Win=
kerflaggen
ſich dem Fort bis auf 200 Meter genähert und
ſo die Richtung für die deutſche Artillerie angegeben
hatte. Zwei Stunden dauerte ununterbrochen das Gra=
natfeuer
, das mit großer Genauigkeit geleitet wurde.
Nach einer halbſtündigen Pauſe begann das Feuer
der 21 Zentimeter=Geſchütze. Sie bewarfen von 10 zu 10
Minuten die ganze Nacht hindurch das Fort mit Grana=
ten
, die einen außerordentlichen Materialſchaden verur=
fachten
. Die Eskarpe der Kehle war zerſtört, die Schutz=
mauer
der linken Flankenbatterie zertrümmert. In die
Panzerungen der Fenſter war Breſche gelegt und nun
machte ſich eine andere üble Wirkung geltend. Alle Auf=
enthaltsorte
der Eskarpe waren von dem Rauch der Gra=
naten
erfüllt, die teils in der Schutzmauer, teils im Gra=
ben
platzten. Dieſer giftige Rauch machte den Auf=
enthalt
in den gedeckten Räumen unmöglich und zwang
den General, die Beſatzung auf dem Sammelplatz und
in der Galerie zuſammenzudrängen. Aber auch dorthin
drang der betäubende Rauch und beeinträchtigte die
Kampftätigkeit der Beſatzung.

Der dritte Abſchnitt der Beſchießung begann am 15.
Auguſt morgens 5½ Uhr. Das Feuer war äußerſt heftig
und hörte erſt gegen 2 Uhr nachmittags auf. Die Schüſſe
waren ſehr gut gezielt und richteten entſetzliche Ver=
wüſtungen
an. Die Wölbung des Kommandeurſtandes,
wo ſich der General mit ſeinen beiden Adjutanten befand,
erhielt furchtbare Stöße, ſo daß das Fort in ſeinen Grund=
feſten
erzitterte. Eine Granate, die nicht weit von dem
Ventilationsſchacht des Komandeurſtandes platzte, warf
tödlichen Rauch und erſtickenden Staub in
den Raum. Jegliche Ventilation und die elektriſchen Licht=
anlagen
waren zerſtört, ſo daß die Beſatzung ſich mit Pe=
troleumlampen
behelfen mußte. Gegen 2 Uhr trat eine
Feuerpauſe ein, die der General dazu benützte, einen
Erkundigungsgang durch das Fort zu machen. Er fand
die Kehle des Forts vollſtändig in Trümmer gelegt.
Ueber den vierten Abſchnitt der Beſchießung, der
mit dem Fall des Forts Loucin endigte, hören wir am
beſten, was General Léman ſelbſt berichtet:
Es war 2 Uhr, als die Beſchießung von neuem
mit einer Heftigkeit begann, von der man ſich keine Vor=
ſtellung
machen kann. Es kam uns ſo vor, als ob die
deutſchen Batterien Salven abgäben. Wir erfuhren ſpäter,
daß ſie da mit 42=Zentimeter=Mörſern ge=
ſchoſſen
hatten, die Granaten von 1000 Kilogramm gegen
uns ſchleuderten, von einer bisher noch nicht dageweſenen
Exploſionskraft. Wir hörten, wenn ſie ankamen, das
Sauſen in der Luft, das ſich allmählich bis zum Heulen
eines wütenden Orkans ſteigerte und in einem furchtbaren
Donnerſchlag ſeinen Abſchluß fand. Ungeheure Wol=
ken
von Staub und Rauch wälzten ſich über den erzittern=
den
Boden. In einem gewiſſen Augenblick dieſer ſchreck=
lichen
Beſchießung wollte ich in den Kommandeurſtand
zurückgehen, um zu ſehen, was dort vor ſich ging, aber
kaum hatte ich einige Schritte in der Galerie getan, als
ein mächtiger Luftſtoß, der den Korridor entlang fegte,
mich umwarf, ſo daß ich auf das Geſicht ſchlug. Ich er=
hob
mich und wollte meinen Weg fortſetzen, wurde aber
feſtgebannt durch eine wahre Flut von Stickluft, die alles
einhüllte. Es war eine Miſchung von dem Gas des ex=
plodierenden
Pulvers und dem Rauch einer Feuersbrunſt,
die in den Mannſchaftsräumen ausgebrochen war, wo
ſich Betten und Möbel befanden. So wurden wir alſo
wieder dahin zurückgetrieben, woher wir kamen. Aber
die Luft war jetzt nicht mehr zu atmen. Wir waren faſt
erſtickt darin, als Hauptmann Collard (der Adjutant des
Generals) auf den Gedanken kam, den oberen Teil der
Panzerung des Fenſters wegzunehmen. Indem ſo der
Raum oberhalb des Gitterwerks freigemacht wurde, kam
ein wenig Luft herein. Da ich fortwährend den Gedan=
ken
hatte, einen Teil der Beſatzung in Sicherheit zu brin=
gen
, ſagte ich meinen Begleitern, ich wollte mich in die
Konter=Eskarpe begeben. Man ließ mich alſo durch den
Zwiſchenraum hindurch und dann in den Graben gleiten,

den ich durchſchritt. Aber wie groß war mein Entſetzen,
als ich ſah, daß das Fort eingeſtürzt war
daß ſeine Trümmer den Graben der Kehle anfüllten und
einen Damm bildeten, der von der Eskarpe bis zur Konter=
Eskarpe reichte.
Soldaten liefen auch dieſem Damm hin und her. Ich
hielt ſie für belgiſche Gendarmen und rief ſie an: Gen=
darmes!
Aber ein Erſtickungsanfall befiel mich, Schwin=
del
ergriff mich, ich fiel zu Boden. Als ich wieder zu
mir kam, ſah ich mich inmitten meiner Begleiter, die ver=
ſuchten
, mir zu helfen. Aber im Kreiſe der Meinen be=
fand
ſich ein deutſcher Hauptmann, der mit
einen Becher Waſſer zu trinken gab. Da war es ungefähr
½7 Uhr abends (was ich ſpäter erfahren habe).Sch
wurde in einen Krankenwagen gelegt und nach Lüttich
gebracht.
Ich war gefangen, ohne mich ergeben zu haben.
Ich habe ſpäter erfahren, daß das Fort Loucin etwa um
4 Uhr 20 Minuten in die Luft geflogen war, ge=
rade
in dem Augenblick, als ich durch die Rauchwolke in
der Galerie zu Boden geworfen wurde, und daß die Leute,
die ich für belgiſche Gendarmen gehalten hatte, deutſche
Soldaten waren, die auf den Damm heraufgeſprungen
waren, als ſie den von mir oben erwähnten Graben durch=
querten
. Daß deutſche Pioniere kommandiert worden
waren, um die von den Verteidigern des Forts zu retten,
die man noch am Leben antreffen konnte, erfuhr ich=
gleichfalls
. Nach Lüttich zurückgekommen, wurde ich im
Schloß des Provinzgouverneurs interniert zuſammen
mit dem Hauptmann und Kompagniechef Collard und
meinem Burſchen. Der deutſche Generalleutnant Kol=
lewe
, Militärgouverneur dieſer Stadt, überreichte mir
in Gegenwart des Hauptmanns Collard und des deut=
ſchen
Majors B., der als Platzkommandant funktionierte,
einen Säbel als Zeichen der Achtung. Ich habe dieſe
Waffe hier in meinem Zimmer auf der Magdeburger
Zitadelle. Nichtsdeſtoweniger waren die moraliſchen
Leiden, die ich auszuſtehen hatte, entſetzlich. Sie ließen
mich meine körperlichen Schmerzen vergeſſen. Ich mußte
mich indeſſen damit beſchäftigen, alle Augenblicke ergriffen
mich Uebelkeit und Schwindelanfälle, die mich ſchwanken
machten. Der Aufenthalt in der erſtickenden Luft von
Loucin hatte mich vollſtändig krank gemacht.
Mit Hauptmann Collard und meinem Burſchen, der
mich nicht verlaſſen hatte, wurde ich zuerſt nach Köln
gebracht unter Führung des deutſchen Majors, deſſen
höfliches und herzliches Weſen ich niemals vergeſſen werde.
In Köln wurden wir in einem Hotel untergebracht und
warteten auf einen anderen Beſtimmungsort. Das Hotel
war recht gut. Wir wurden dort von einem Militärpoſten
ſtändig im Auge behalten. Am 23. Auguſt brachte man
uns nach der Zitadelle von Magdeburg.

[ ][  ][ ]

Nummer 290.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Seite 5.

nicht regieren. Im nächſten Jahr wird König Peter Bos
nien regieren. Zur Zeit der Annexionskriſe war die
Dätigkeit der Narodna Obrana, deren Werkzeuge die Ko=
riritatſchis
waren, gegen Oeſterreich=Ungarn gerichtet, ge=
geen
welches ein Krieg auf Leben und Tod gepredigt wurde.
oie Narodna Obrana wurde von der ſerbiſchen
regierung unterſtützt, und mit Waffen ver=
ſiehen
. Cabrinovie beſtätigte dieſe Ausſagen. Aus ge=
lyegentlich
des Krieges in Losnica und Kleinzwornik vor=
geeſundenen
Akten über die in Bosnien betriebene Spio=
page
iſt feſtgeſtellt worden, daß Serbien in der Losnicoer
eundſchaftſtelle allein über hundert Spione in Bosnien
werzeichnet hatte. Aus den Akten ging klar hervor, daß
dfie bosniſchen Sokol= und Antialkohol=Vereine nur ein
Oeckmantel für die Tätigkeit der Narodna Obrana zur
Vorbereitung des Krieges und von Aufſtänden in
Bosnien waren. In einem mit dem Landeschef Pr=
niorek
aufgenommenen Protokoll ſchildert dieſer ausführ=
loich
die bekannten Vorgänge beim Anſchlage. Ein ande=
ner
Zeuge, der als ſerbiſcher Soldat in Valjewo gedient
hat, ſagt dahin aus, daß die Bildung von Komitatſchi=
h
anden 1906 ins Leben gerufen worden iſt. Sie wurden
von der ſerbiſchen Regierung bewaffnet. Ihre Führer
waren aktive ſerbiſche Offiziere und Unteroffiziere. Ihre
Tätigkeit beſtand darin, in den türkiſchen Provinzen Auf=
wandsbewegungen
hervorzurufen.

Landwirtſchaftliches.

Getreide=Wochenbericht
heer Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 13. bis 19. Oktober.
Die Landwirte ſind immer noch auf den Feldern be=
ſchäftigt
, ſo daß ſich die Ablieferungen andauernd in ſehr
ungen Grenzen halten. Zwar ſind die Käufer beſtrebt,
ſich auf die Deckung des notwendigen Bedarfs zu be=
ſichränken
, indes auch dieſe Anſprüche ſind gegenwärtig
ſnicht leicht zu befriedigen. Inſofern könnte die ſcharfe
Preisſteigerung der letzten Woche nicht überraſchen, wenn
ſnicht die Unſicherheit bezüglich der Höchſtpreiſe eine gewiſſe
Zurückhaltung rechtfertigen würde. Anſcheinend rechnet
man aber in Handelskreiſen damit, daß die Regierung
hei der Feſtſetzung von Höchſtpreiſen über den gegenwär=
ligen
Preisſtand hinausgehen werde. Vielleicht erblickt
wer Handel auch in den Anſchaffurgen der Behörden eine
Weſtätigung ſeiner Auffaſſung, denn man ſagt ſich, daß
ſoie Behörden wohl nicht kaufen würden, wenn ſie mit
ſeiner niedrigeren Preisfeſtſetzung rechnen müßten. Wie
werlautet, iſt die Veröffentlichung der Verordnung betr.
Höchſtpreiſe für Getreide und Kleie und des Verbots der
Werfütterung von Brotgetreide noch in dieſer Woche zu
gerwarten. Zur Befeſtigung der Preiſe trug in der Be=
ſeichtswoche
ganz beſonders wieder die lebhafte Nachfrage
WWeſtdeutſchlands bei. Aber auch die ſchwach verſorgten
PProvinzmühlen waren als Käufer im Markte, und dazu
geſellten ſich die Anſprüche für Verpflegungszwecke. Drin=
gend
geſucht war auch wieder Gerſte, für die namentlich
Hamburg täglich höhere Preiſe bewilligte. Auch Hafer
bchloß ſich zuletzt der Aufwärtsbewegung an, da dem Be=
warf
der Proviantämter und den damit zuſammenhän=
genden
Deckungen der Händler nur ſehr ſchwaches An=
gebot
gegenüberſtand. Auf dem Berliner Markte haben
ſoie Preiſe für Weizen und Roggen ſeit der Vorwoche um
getwa 10 Mark angezogen; die Notiz für Hafer lautet 9
Mark höher als vor 8 Tagen. Die Kartoffelernte, die
ſeinen überaus wichtigen Faktor in der Bilanz unſerer Le=
Gensmittelverſorgung darſtellt, dürfte nach der Schätzung
des Deutſchen Landwirtſchaftsrats 47 Millionen Tonnen
ſerreichen. Das wären zwar 7 Millionen Tonnen weni=
ger
als die Rekordernte des Vorjahres, aber noch über
2 Millionen Tonnen mehr als der zehnjährige Durch=
ſſchnittsertrag
1894/1913. Es iſt alſo immerhin eine Mit=
telernte
gewonnen, die eine ſichere Unterlage für die Volks=
ernährung
während des Krieges bis zum nächſten Jahre
gewährleiſtet.
Es ſtellten ſich die Preiſe für inländiſches Getreide
aam letzten Markttage in Mark per 1000 Kilogramm wie
Folgt:

Weizen Roggen Gerſte Hafer
Werlin .
263-266 234-236
222-232
220
Mönigsberg 253-255
206
263
223 242-247 213
Danzig .
258-263 225-230 235-240 212-217
Stettin .
(PPoſen . . 254-256 226-228 220-235 195-205
reslau
248-253 228-233 225-235 205-210
248-249 216-223 230-237 206-207
(Roſtock .
GHamburg . 265-268 242-243 256-257 224-226
255
Miel
235
255
215
Weipzig
257-263 237-242 240-250 214-222
MMagdeburg 250-257 223-228 232-248 210-217
AAltenburg . 245-251 225-230 213-220 200-210
276-279 244-246
Töln.
233-236
Duisburg . 287-290 256-259 258-261 243-247
Mannheim 277-285 237½-247½ 236-242½ 226-232½
Frankfurt M. 275-280 245-250 240-245 233-235
MMünchen 290-298 247-253 238-248 226-233
226-236 218-222
(Ulm .
276-280

* Abgabe von Pferden durch die Land=
woirtſchaftskammer
Darmſtadt. Auf dem
Train=Erſatz=Depot in Darmſtadt werden nächſten Freitag,
(den 23. d. Mts., vormittags ½10 Uhr, ca. 40 Stück
micht mehr brauchbare Militärpferde, darunter
dauch ca. 1520 trächtige Stuten, gegen Barzahlung ver,
ſſſteigert werden. An der Verſteigerung können ſich nur
ILandwirte beteiligen, die die Verpflichtung eingehen=
ldaß
ſie die erſteigerten Pferde bis zu Ende des Krieges
ſin ihrem Betriebe behalten und verwenden wollen. Ein
Weiterverkauf iſt alſo für die Kriegszeit ausgeſchloſſen.
Eine beſondere Benachrichtigung der Landwirte, welche
Pferde bei der Landwirtſchaftskammer beſtellt haben,
ffindet nicht mehr ſtatt.

100000 Mark für deutſche Kriegs=
gefangene
.

* Berlin, 19. Okt. Die Vermittelung von Geld=
ſſendungen
an Kriegsgefangene und inter=
nierte
Zivilbevölkerung in Deutſchland und Frankreich
iſt bekanntlich von der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung
fübernommen worden. Von dieſer Gelegenheit wurde
ſchon recht zahlreich Gebrauch gemacht. Nach einem Be=
richt
der Poſtverwaltung wurden bis zum 14. Oktober
abgeſandt aus Deutſchland 2260 Poſtanweiſungen
tüber 76 408 Mark, und aus Frankreich 1266 Poſtan=
weiſungen
über 27956 Franken. Bis zum heutigen Tage
dürfte ſich die erſtgenannte Zahl auf über 100000 Mark
erhöht haben. Der Geldverkehr iſt vollſtändig taxfrei. Die
Adreſſe der Poſtanweiſung muß lauten: An die Ober=
poſtkontrolle
in Bern (Schweiz) Auf der Rückſeite des
Abſchnitts der Poſtanweiſung iſt die genaue Adreſſe des
Empfängers, auf der Vorderſeite die des Abſenders an=
zugeben
. Die Aushändigung des Betrags erfolgt ſowohl

von der deutſchen wie von der franzöſiſchen Poſtverwal=
tung
nur gegen eigenhändige Unterſchrift des Adreſſaten.
Die ordnungsmäßige Auszahlung muß der ſchweizeriſchen
Poſtverwaltung durch Vorlegen der unterſchriebenen
Poſtanweiſung nachgewieſen werden.

Ein deutſcher Proteſt gegen die
franzöſiſche Kriegsführung.

* Berlin, 20. Okt. (W. T. B. Amtlich.) Der Reichs=
anzeiger
ſchreibt in ſeinem amtlichen Teil: Die Kaiſerliche
Regierung hat nachſtehende Denkſchrift über die Ver=
le
tzung der Genfer Konvention vom 6. Juli
1906 durch die franzöſiſchen Truppen und Freiſchär=
ler
, in der gegen deren völkerrechtswidriges Verhalten
ſcharfer Proteſt erhoben wird, der franzöſiſchen
Regierung, ſowie den Regierungen der neutralen Mächte
zugehen laſſen:
In dem gegenwärtigen Kriege haben franzöſiſche
Truppen und Freiſchärler die zur Verbeſſerung des Loſes
der Verwundeten und Kranken bei im Felde ſtehenden
Heeren getroffenen Beſtimmungen der Genfer Konvention
vom 6. Juli 1906, die von Deutſchland und Frankreich noti=
fiziert
worden ſind, in flagranter Weiſe verletzt.
Aus der großen Zahl der bekannt gewordenen Fälle wer=
den
in Anlagen diejenigen aufgeführt, die bereits durch.
gerichtliche Vernehmungen oder dienſtliche Meldungen ein=
wandfrei
feſtgeſtellt wurden. An der Spitze der Genfer
Konvention ſteht einer der erſten Grundſätze des Kriegs=
rechts
; daß nämlich die Verwundeten und Kranken des
feindlichen Heeres ebenſo wie die Verwundeten und Kran=
ken
des eigenen Heeres geachtet und verſorgt werden ſol=
len
(Art. 11 Abſ. 1). Dieſem Grundſatze haben franzöſiſche
Truppen und Freiſchärler ins Geſicht geſchlagen, indem ſie
deutſche Ver wundete die in ihre Hände gefallen
waren, nicht nur roh behandelten, ſondern auch beraubt,
ja ſogar teilweiſe in beſtialiſcher Weiſe verſtüm=
melt
und ermordet haben (Anlagen 1 bis 8).
Für die beweglichen Sanitätsformationen
ſehen Artikel 6 und 14 der Genfer Konvention beſonderen
Schutz vor. Dieſen Beſtimmungen zuwider haben fran=
zöſiſche
Truppen deutſche Automobile mit Verwundeten
angegriffen (Anlage 6) und Sanitätswagen beſchoſſen
(Anlage 11 bis 14), obwohl das Rote Kreuz deutlich er=
kennbar
war; auch wurden deutſche Lazarette
überfallen, ihres Perſonals und ihrer Ausrüſtung
beraubt (Anlage 7).
In völkerrechtswidriger Weiſe haben ſich ferner fran=
zöſiſche
Truppen gegen den Artikel 9 der Genfer Konven=
tion
vergangen, der das Sanitätsperſonal der
kriegführenden Heere ſchützen, ja ſogar ſie neutral behan=
delt
wiſſen will. Wie ſich aus den Anlagen ergibt, wurde
der Führer einer Sanitätskolonne von einem franzöſiſchen
Truppenführer verhaftet und weggeſchleppt (Anlage 9),
und ein Arzt, der einem Verwundeten helfen wollte, von
franzöſiſchen Truppen erſchoſſen (Anlage 10); auch
wurden die Aerzte und Begleitmannſchaften eines Sani=
tätswagens
unter Feuer genommen (Anlage 11), ſowie
Krankenträger bei der Bergung der Verwundeten durch
franzöſiſche Truppen und Freiſchärler angegriffen, ver=
wundet
und getötet (Anlagen 12 bis 14) oder zu Kriegs=
gefangenen
gemacht (Anlage 15). Ebenſo wurde ein deut=
ſcher
Feldgeiſtlicher von den franzöſiſchen Truppen
gefangen und wie ein gemeiner Verbrecher be=
handelt
(Anlage 8).
Die Kaiſerliche Regierung bringt mit Entrüſtung
dieſe dem Völkerrecht und der Menſchlichkeit hohnſpre=
chende
Behandlung deutſcher Verwundeter, deutſcher Sa=
nitätsformationen
und deutſchen Sanitätsperſonals zur
öffentlichen Kenntnis und legt hiermit feierlich Ver=
wahrung
ein gegen die unerhörten Verletzun=
gen
eines von allen Kulturſtaaten geſchloſſenen Weltver=
trages
.
Berlin, den 10. Oktober 1914.
Die Anlagen:
In Anlage 1 ſagt Grenadier Haenſeler, 12. Komp.,
3. Bat. Garde=Erſatz=Brigade, über die Vorgänge am
5. Sept. 1914 an der Eiſenbahnbrücke über die Meurthe
nördlich Rehainviller aus: Die Franzoſen traten die lie=
gen
gebliebenen Leute unſeres Zuges mit den Füßen,
und als ſie Lebenszeichen durch Schreien oder Stöhnen
gaben, hörte ich Schüſſe. Auch ich erhielt einen Fußtritt,
verhielt mich aber völlig ruhig. Bei eintretender Dunkel=
heit
ſahlich mich nach meinen verwundeten Kameraden um
und ſtellte feſt, daß ſie nach ihrer Lage tot ſein mußten,
während ſie am Morgen nur leicht verwundet
waren.
Anlage 2. Franz Meviſſen, 4. Eskadron Jäger=
Regiment zu Pferde Nr. 7, ſah am 7. September ſüdweſt=
lich
Arlons auf belgiſchem Gebiet aus einem Verſteck, wie
Franzoſen in der hellen Nacht auf dem Gefechtsfeld umher=
gingen
und verwundete deutſche Jäger mit Lanzen er=
ſtachen
.
Anlage 3. Musketier Thedor Mündel, 9. Komp.
Inf.=Regt. Nr. 138, wurde am 25. Auguſt bei Luneville
verwundet. Ein Franzoſe, der Revolver und Degen trug,
fragte den neben Mündel liegenden Gefreiten in gebroche=
nem
Deutſch, wo er verwundet ſei. Der Gefreite ant=
wortete
: Am Fuß. Darauf ſchoß der Franzoſe den Ge=
freiten
mit dem Revolver durch den Kopf. Bei der
Rückkehr der Franzoſen erhielt Mündel ſelbſt mit einem
Bajonettkolben einen Schlag gegen die rechte Schläfe und
über die linke Schulter, obwohl die bereits erlittene Ver=
wundung
an dem ſtarken Austritt des Blutes durch die
Uniform deutlich bemerkbar war.
Anlage 4. Musketier Kempen, 8. Komp., Inf.=Regt
Nr. 78, ſah am 29. Auguſt in der Nähe von Cuiſe bei St.
Quentin, wie ungefähr 50 franzöſiſche Soldaten unter
Führung mehrerer Offiziere im Zickzack über das
Schlachtfeld gingen und mit dem Bajonett auf
Verwundete einſtachen; ſo auf einen Verwunde=
ten
, der zehn Schritte von Kempen entfernt lag. Als er
Hilfe! rief, ſchoß ihm ein franzöſiſcher Offizier mit der
Piſtole in den Mund. Kempen ſelbſt, der ſich tot ſtellte,
erhielt neun leichte Verletzungen mit dem Bajonett.
Anlage 5 enthält einen Bericht der Oberärzte Neu=
mann
und Grünfelder von einem bayeriſchen Pio=
nieregiment
über die Beraubung und Verſtüm=
melung
deutſcher Soldaten des 35. Landwehr=
Regiments bei Orchies. Die aufgefundenen Leichname
waren der Schuhe und Strümpfe und ſämtlicher Erken=
nungszeichen
beraubt. Ein Mann war rückwärts nieder=
geſchoſſen
, lag aber auf dem Rücken; die Mund= und
Naſenlöcher waren mit Sägeſpähnen voll geſtopft. Einem
anderen war das linke Ohr glatt abgeſchnitten und das
Geſicht blaurot, eine Folge des Erſtickungstodes. Mund
Naſe und Augen waren mit Sägeſpähnen vollgeſtopft. Am
Halſe waren Würgezeichen. Einem anderen war der
Goldfinger glatt vom Knöchel abgeſchnitten. In der Bauch=
wand
ſaßen vier Schußlöcher, von Pulverſchmauch ein=
gefaßt
, ein Zeichen, daß die Schüſſe aus unmittelbarer

Nähe abgegeben waren. Fünf andere Erſchlagene zeigten
nur Verletzungen durch ſtumpfe Gewalt. Einem waren
die Augen ausgeſtochen. Aus den ſeſtgeſtellten
Tatſachen ergab ſich, daß ein großer Teil der Leute un=
verwundet
in die Hände der Feinde gefallen war.
Anlage 6 betrifft den Ueberfall von Verwundeten=
Automobilen, die die Genfer Flagge führten, bei
Béthencourt am 8. September. Verwundete und Führer
wurden ermordet und beraubt. Anlage 7 enthält Mel=
dungen
des Armeearztes der zweiten Armee, nach denen
das Kriegslazarett des 2. Armeekorps in Péronne von
Franzoſen allen Perſonals und Materials beraubt wurde.
Zu Anlage 8 berichtet der katholiſche Feldgeiſtliche Re=
demptoriſten
=Pater Bernhard Brinkmann, der am
7. September bei Eſternay (bei Trefole) von Gendarmen
abgeführt, in ein ſchmutziges Gefängnis ohne Fenſter ge=
bracht
und ohne Nahrung gelaſſen wurde. An anderen Tage
wurde er durch eine Kette mit einem gefeſſelten franzöſiſchen
Zivilverbrecher zuſammen geſchloſſen und
mit dieſem mehrere Tage unter Hohn und Spott der Be=
völkerung
durch dieſe Dörfer transportiert. Auf der Gen=
darmerieſtation
wurden ihm Uhr, Geld, die Hoſenträger
und die Rote=Kreuz=Binde abgenommen, obwohl er Pa=
piere
beſaß. Am 11. September erfolgte eine Verneh=
mung
durch das Kriegsgericht in Chateau=Thierry. Ob=
gleich
am anderen Morgen ſchriftlich ſeine Freilaſſung ver=
fügt
wurde, wurde ihm das betreffende Schreiben verheim=
licht
und er noch volle drei Tage auf dem Bahnhofe zurück=
gehalten
. Dort waren ungefähr 300 Gefangene, faſt nur
verwundete oder kranke. Einrückende Franzoſen unter=
ſuchten
die Kleider der Verwundeten und nahmen für
ſich, was ihnen beliebte, insbeſondere Geld und
Uhren. Die Verwundeten lagen Tag und Nacht auf dem
Steinboden in einem offenen Schuppen bei Regen und
Sturm. Die Wundpflege der Gefangenen wurde voll=
ſtändig
vernachläſſigt. Pater Brinkmann erzählt noch
einzelne Fälle von empörender Roheit in der Behandlung
der hungernden Gefangenen.

Von den Kriegsſchau=
plätzen
.

* Großes Hauptquartier, 20. Okt., vormit=
tags
. (W. T. B. Amtlich.) Die von Oſtende längs der Küſte
vorgehenden deutſchen Truppen ſtießen am Yſer=Abſchnitt
bei Nieuport auf feindliche Truppen und mit dieſen ſtehen
ſie ſeit vorgeſtern im Gefecht. Auch geſtern wur=
den
Angriffe des Gegners weſtlich Lille unter ſtarken
Verluſten für den Angreifer abgewieſen.
Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz hat ſich
nichts Weſentliches ereignet.
Das Zahlungsverbot gegen England und
Frankreich.
* Berlin, 20. Okt. Nach einer im Reichsgeſetzblatt
veröffentlichten Verordnung des Stellvertreters des
Reichskanzlers werden die Vorſchriften der Verordnung
betr. das Zahlungsverbot gegen England im
Wege der Vergeltung auch auf Frankreich
und die franzöſiſchen Kolonien und auswärtigen
Beſitzungen für anwendbar erklärt.

Eine italieniſche Stimme für Deutſchland.

* Rom, 20. Okt. Der berühmte römiſche Profeſſor
der Philoſophie, Chiapelli, richtet an die italieni=
ſchen
Jünglinge, die nach Frankreich eilen,
um einem fremden Lande ihr Leben gegen Deutſchland
anzubieten, die Mahnung, ihrer Pflichten gegen Italien
und die italieniſche Neutralität eingedenk zu
bleiben. Unedel ſei es zudem, die Waffen gegen ein
Volk zu ergreifen, gegen das England und Frankreich die
halbe Welt aufgeboten haben. Die Jugend müſſe anſtän=
diger
ſein als die alten Götter, die es immer mit der
Mehrzahl hielten. Kein edler Menſch werde den Helden=
mut
leugnen können, mit dem das deutſche Volk dieſen
Kampf für Haus und Herd bisher geführt hat. Kein
Opfer ſei ihm zu groß, kein Feind zu mächtig, ſeine Zu=
verſicht
auf den Sieg ſei ſo groß, wie ſeine Liebe zur
Heimat, die in ſeinem Herzen lodert.

Die Operationen in Belgien.

* Amſterdam, 20. Okt. Nieuwe van den Dag mel=
et
aus Sluts: In verſchiedenen Orten ſüdweſtlich
von Selkirch iſt ſtarker Kanonendonner gehört
worden. Es wird behauptet, daß dies von den engli=
ſchen
Schiffen komme, die Oſtende beſchießen.
Dasſelbe Blatt meldet aus Brügge: Die dort lie=
gende
ſtarke deutſche Beſatzung zeigt ein ausgeſpro=
chenes
Wohlwollen gegen die Bevölke=
rung
. Es herrſche dort volle Ruhe. Die Deutſchen er=
halten
bedeutende Verſtärkungen.

Erfolge unſerer Verbündeten.

* Wien, 20. Okt. Amtlich wird verlautbart: 19. Okt.,
mittags. In der Schlacht öſtlich Chyrow und Przemysl
hat uns der geſtrige Tag neuerdings große Er=
folge
gebracht. Beſonders erbittert war der Kampf
bei Mizyniec. Die Höhe von Magiera, die bisher in den
Händen des Feindes war, und unſerem Vordringen be=
deutende
Schwierigkeiten bereitete, wurde nach mächtiger
Artillerievorbereitung am Nachmittag von unſeren
Truppen genommen. Nördlich von Mizyniec kam
unſer Angriff bis auf Sturmdiſtanz an den Gegner, öſtlich
Przemysl bis in die Höhe von Medyke, heran. Am
ſüdlichen Schlachtflügel wurden die namentlich gegen die
Höhen ſüdweſtlich Stary Sambor gerichteten, auch nachts
fortgeſetzten Angriffe der Ruſſen abgeſchlagen.
Im Stryj= und Swica=Tale ſind unſere Truppen kämpfend
in weiterem Vordringen begriffen. Auch am San
wurde geſtern an mehreren Punkten gekämpft. Ein nach
Einbruch der Dunkelheit eingeſetzter Angriff auf unſere bei
Jaroslau auf das Oſtufer des Fluſſes übergeſetzten Kräfte
ſt vollſtändig geſcheitert. In Ruſſiſch=Polen ſchlug die
vereinigte deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Kavallerie
einen großen feindlichen Kavalleriekörper, der weſtlich
von Warſchau vorzudringen verſuchte, über Sochatſchew
zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Generalmajor.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Nummer 290.

Vom ſüdlichen Kriegsſchauplatz.

* Wien, 20. Okt. Amtlich wird verlautbart vom
19. d. M.: Die ſerbiſche Preſſe verbreitet in den letzten
Tagen eine Reihe von Siegesnachrichten, die wohl im Be=
reich
ihrer Wünſche belegen ſind, die aber mit den Tat=
ſachen
zu ſehr in Widerſpruch ſtehen und auf die Tatſachen
reduziert werden müſſen. 1. Der angebliche Sieg bei
Murjacica war durch das Hochwaſſer der Drina bedingt,
nicht aber durch den ſerbiſchen Angriff, und die erzwun=
gene
Räumung des überſchwemmten kleinen Brückenkopfes
iſt an und für ſich ganz unbedeutend. Die Räumung er=
folgte
in größter Ordnung, ja, ganz ohne Fühlung mit
dem Gegner. Die Angaben über zahlreiche Gefangene
uſw. ſind vollkommen unzutreffend. 2. Am
Gucowerücken ſpielten ſich infolge der großen Nähe ſtarker
feindlicher Artillerie faſt täglich Kämpfe ab, wobei bald
die Serben, bald unſere Truppen die Angreifenden waren.
Zur beſonderen Bedeutung konnten dieſe Kämpfe nicht
werden. Es handelt ſich nur um die Entſtellung von Tat=
ſachen
mit den Siegen der Serben. Dagegen verſchweigt
aber der Gegner, daß an demſelben Tage, wo der glän=
zende
Sieg am Gucowerücken errungen wurde, daß ſüd=
lich
ein viel heftigerer und durch Artillerie unterſtützter
ſerbiſcher Angriff vollſtändig abgewieſen
wurde. 3. Auf Romanja Planina ſetzte die von den Ser=
ben
angeblich geſchlagene Diviſion ebenfalls ihre Aktionen
fort und hat am 12. und 13. Oktober in bravouröſem
Kampfe drei bis vier ſerbiſche Bataillone
zerſprengt. In den Wäldern umher irrende Soldaten
und Offiziere wurden gefangen genommen. Dadurch iſt
die ſerbiſche Kriegsberichterſtattung auf das richtige Maß
zurückgeführt.
Potiorek, Feldzeugmeiſter.

Eine kühne Tat der öſterreichiſchen Flotte.

* Rom, 20. Okt. Giornale d’Italia meldet aus
Antivari: Am 17. Oktober vormittags traf in Anti=
vari
der franzöſiſche Dampfer Liamone mit Munition
für ſchwere Artillerie und Aeroplane ein. Als man an
die Ausſchiffung ging, kam ein öſterreichiſcher Aeroplan, der
zwei Bomben warf, die keinen Schaden anrichteten.
Gegen Sonnenuntergang, als Liamone zu ihrem Schutz
auf hohe See fuhr, warf ein öſterreichiſcher Aeroplan zwei
weitere Bomben und eine Büchſe mit Dynamit; auch dieſes
richtete keinen Schaden an. Am 18. Oktober vormittags
fand ein Unternehmen ſtatt, das in anbetracht der nahen
franzöſiſchen Flotte in der Tat ſehr bemerkenswert und
kühn war. Um 3 Uhr 55 Minuten früh verließen zwei
öſterreichiſche Schiffe die Bucht von Cattaro und dran=
gen
mit ausgel öſchten Lichtern in den Ha=
fen
von Antivari ein und bombardierten
dieſen heftig, in der Abſicht, die Speicher des Hafens zu
zerſtören. Dann entfernten ſie ſich unbeſchädigt nach
Punta d’Oſtro.

Das Totenfeld vor Przemysl.

* Wien, 20. Okt. Der Berichterſtatter der Reichs=
poſt
ſchildert das Totenfeld vor Przemysl folgen=
dermaßen
: Es iſt ungeheuer, wie viele tote Ruſſen vor
Przemysl gelaſſen worden ſind. Ich ſah dort Maſſengrä=
ber
von rieſiger Ausdehnung. Trotzdem liegen noch Tau=
ſende
von ungeborgenen Leichen auf den Fel=
dern
. Weithin iſt Tod und Vernichtung geſät, ſoweit wir
ſahen. Wir haben geſchanzt, was wir konnten, aber für
Tauſende von Armen gäbe es dort noch Arbeit, um die
breiten Spuren des tauſendfachen Todes zu verwiſchen.
Die Stürme der Ruſſen waren ſchon vor den erſten Ver=
hauen
vor Przemysl zuſammengebrochen. Achtmal
ſetzten ſie neuerlich zum Angriff an, aber acht=
mal
erſtarb der Sturm in vernichtendem Feuer, das ſie
empfing. Auf dem Felde fanden wir weithin im Um=
kreiſe
Abzeichen des 127. ruſſiſchen Infanterieregiments,
das zugrunde gegangen iſt. Uebereinſtimmend melden die
Berichterſtatter, daß die Ruſſen jeden Verſuch der Vertei=
diger
, die ruſſiſchen Leichen auf dem Feſtungsglacis zu
begraben, durch heftiges Schrapnellfeuer verhinderten,
augenſcheinlich, um eine Verpeſtung der Luft her=
beizuführen
und den Aufenthalt in der Feſtung dadurch
unmöglich zu machen.

Die Verluſte der Engländer.

* Mailand, 20. Okt. Corriere della Sera mel=
det
aus London: Nach amtlicher Erklärung beziffert
ſich der Verluſt des engliſchen Heeres in den
Kämpfen an der Aisne in’der Zeit vom 12. Sept. bis zum
8. Oktober auf 651 Offiziere und 12980 Mann.

Eine Millionenanleihe der Stadt Paris.

* Paris, 20. Okt. Das Echo de Paris meldet: In
einer Beratung der Mitglieder des Pariſer Muni=
zipalrates
mit dem Seinepräfekten iſt die Aus
gabe einer Stadtanleihe in Höhe von 117 Mil=
lionen
Francs zur Deckung der außergewöhnlichen
Ausgaben infolge des Krieges beſchloſſen worden. Es
ſollen Bons zu 100, 500 und 1000 Francs mit einjähriger
Laufzeit und höchſtens éprozentiger Verzinſung ausgege=
ben
werden.

Die Neutralität Rumäniens.

* Kopenhagen, 20. Okt. Nach Petersburger Mel=
dungen
hat dem Rjetſch zufolge König Karol kurz vor
ſeinem Ableben ſeinem Nachfolger empfohlen, die Neu=
tralität
zu wahren. Seine letzten Worte waren:
Schone das Vaterland und vergieße kein Blut. König
Ferdinand ſoll dem Miniſterpräſidenten Bratianu kate=
goriſch
und wörtlich erklärt haben, er werde nicht von
dem Vermächtnis ſeines Vorgängers ab=
weichen
.

Aus Portugal.

* London, 20. Okt. Reuter meldet aus Liſſa=
bon
: Nach dem Blatt Pats treten die Kammern am
Mittwoch zuſammen. Es wird eine Kabinettskriſe
erwartet. Freire Andrade wird ſodann ein Kabinett
bilden, in welchem alle politiſchen Parteien vertreten ſind

Die islamitiſche Bewegung.

* Wien, 20. Okt. Die Südſlawiſche Korreſpondenz
meldet aus Konſtantinopel: Die ganze türkiſche
Preſſe beſchäftigt ſich mit der in allen muſelmaniſchen
Ländern beginnenden iſlamitiſchen Bewegung.
Terdſchuman=i=Hakikat bemerkt, die allgemeine Bewegung
des Iſlam ſtamme nicht etwa aus dem Haſſe der Moham=
medaner
gegen die Regierungen der Tripel=Entente, ſon=
dern
aus dem Streben, ſich bei der großen Ab=
rechnung
nach dem Kriege die Exiſtenz zu
ſichern. Taswir=i=Efkiar erklärt, die ägyptiſche
Frage ſtehe in engſtem Zuſammenhang mit der ganzen
Orientfrage. Türkiſche Blätter veröffentlichen den Ar=
tikel
des in Odeſſa erſcheinenden Odeſſkij Liſtok, der wegen

des Falles von Antwerpen in ſcharfen Ausdrücken
gegen England ſchrieb, Englands Vorgehen erwecke den
Glauben, als wolle es ſich von den anderen die Kaſtanien
aus dem Feuer holen laſſen.
* Berlin, 20. Okt. Die B. Z. am Mittag meldet aus
Köln: Nach einer Athener Times=Meldung beabſichtigt,
glaubwürdigen Konſtantinopeler Mitteilungen zufolge
Enver Paſcha, einen Ausſchuß zu bilden, der eine
iſlamitiſche Bewegung ins Verk ſetzen ſoll.

* Berlin, 20. Okt. Wie wir vernehmen, ſind bei
dem Untergang des engliſchen Unterſee=
bootes
auf deutſcher Seite keine Verluſte
zu beklagen.
* Berlin, 20. Okt. Das internationale Ko=
mitee
des Roten Kreuzes in Genf hat neuer=
dings
mitgeteilt, daß Anfragen wegen ſolcher Perſonen,
die vermutlich in ruſſiſche Kriegsgefangen=
ſchaft
geraten ſind, nicht mehr nach Genf, ſondern an
das däniſche Rote Kreuz in Kopenhagen zu richten ſind,
das ſich auch zur Weitergabe der Beantwortung bereit
erklärt hat.
* Frankfurt a. M., 20. Okt. Der beim Dragoner=
Regiment Nr. 24 in Darmſtadt dienende zweite Sohn
des Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Karl von
Heſſen iſt nun auch durch einen Schuß in den Ober=
ſchenkel
verwundet worden.
* Wien, 20. Okt. Der Kaiſer empfing den vom
nördlichen Kriegsſchauplatz eingetroffenen Thronfolger
Erzherzog Karl Franz Joſeph in zweiſtündiger
Audienz zum Vortrag.
* Krakau, 20. Okt. Das Blatt Neprzod meldet:
Die Lokalabteilung des nationalen Arbeiterverbandes
hat in einer von mehreren tauſend Perſonen
beſuchten Arbeiterverſammlung den Beitritt zur polni=
ſchen
nationalen Organiſation einſtimmig beſchloſſen. Zu=
gleich
wurden alle Mitglieder zum Eintritt in die
Legionen aufgefordert.
* London, 20. Okt. Die bei den Ausſchrei=
tungen
gegen die Deutſchen in Deptford Ver=
hafteten
wurden heute dem Polizeirichter vorgeführt, die
Verhandlung wurde vertagt.
* Stockholm, 20. Okt. Es wird bekannt gegeben,
daß die Leuchtfeuer, Leuchtſchiffe und Leuchtbojen an der
weſtlichen und ſüdlichen Küſte Schwedens
vorläufig ausgelöſcht ſind, mit Ausnahme von
Helſingborg, die Leuchtbojen bei der Einfahrt von Malmö
und Trelleborg.
* Petersburg, 20. Okt. Der Kaiſer hat Befehl
gegeben, die deutſchen und öſterreichiſchen Staatsangehö=
rigen
verliehenen Titel Kommerzien= und Induſtrierat
zu entziehen.

Literariſches.

Der Weltkrieg 1914. Darſtellung der be=
deutſamſten
Ereigniſſe in Wort und Bild. Von Emil
Ferdinand Malkowsky. Heft 1 und 2. Je 24 Sei=
ten
15.21 Zentimeter in Kunſtdruckumſchlag. Preis je
10 Pfg. Reutlingen, Enßlin u. Laiblins Verlag Unter
der Zahl der Kriegschroniken, die ſich mit der Schilderung
der gegenwärtigen großen geſchichtlichen Ereigniſſe be=
faſſen
, zeichnet ſich dieſes Lieferungswerk beſonders vor=
teilhaft
durch billigen Preis und gleichzeitige gute Aus=
ſtattung
aus. So iſt dem Eindringen der hübſchen, je mit
68 Bildern illuſtrierten Hefte in die breiteſten Volkskreiſe
der Weg geebnet. Auch zu Spenden für die Lazarette ſind
ſie durch ihren billigen Preis ſehr geeignet. Die Hefte
werden eine fortlaufende illuſtrierte Geſchichte des großen
Völkerringens bilden, obwohl jedes Heft in ſich abge=
ſchloſſen
und deshalb auch einzeln käuflich iſt. Wöchent=
lich
wird ein weiteres Heft ausgegeben werden, ſo daß
Ende September bereits 6 Hefte vorliegen werden.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 20. Okt. Dem preußiſchen Landtage wird
ein Geſetzentwurf vorgelegt werden, durch den die
Staatsregierung einen vorläufigen Kredit zur Deck=
ung
teils der naturgemäß durch den Krieg hervorgerufe=
nen
Ausfälle bei den Staatseinnahmen, teils der be=
ſonderen
Kriegsausgaben im Intereſſe der Be=
völkerung
erbittet. Der Text des Geſetzes ſchließt an das
Etatsgeſetz für 1914 an, durch welches der Finanzminiſter
zur vorübergehenden Stärkung des Betriebsfonds der
Generalſtaatskaſſe durch die Ausgabe von Schatzanweiſun=
gen
bis 100 Millionen Mark ermächtigt wird, und ſieht
eine Erhöhung dieſer Summe bis zur Höhe von 1500 Mil=
lionen
vor. In der Begründung wird ausgeführt daß
ſich gewiſſe Stockungen in den Staatseinnahmen, nament=
lich
bei den Staatseiſenbahnen, aber auch bei den Steuern
uſw. bemerkbar machen; die endgültige Deckung ſei erſt
nach Abſchluß des Etatsjahres möglich, und zur vorläu=
figen
Deckung müßten alsbald die Mittel der General=
ſtaatskaſſe
verſtärkt werden. Eine ſolche Verſtärkung ſei
ferner notwendig mit Rückſicht auf die neu hervortreten=
den
Kriegsausgaben, unter denen die Aufwendungen für
die Hilfsaktion zugunſten Oſtpreußens und
einzelner geſchädigter Teile Weſtpreußens im Vor=
dergrund
ſtehen. Für dieſe Hilfsaktion allein ſollen Geld=
mittel
bis 400 Millionen Mark bereitgehalten
werden. Der größte Teil der Kriegsausgaben wird zu=
nächſt
nur in Vorſchüſſen geleiſtet und ſpäter durch
Rückeinnahmen wieder ausgeglichen, ſo daß es auch in
dieſer Hinſicht nur eines vorläufigen Kredites bedarf
Diejenigen Ausgaben, welche bisher als notwendig be=
kannt
ſind, werden in der Begründung einzeln aufgeführt.
* Athen, 20. Okt. Die Kammer=Oppoſition wollte
geſtern abend die Regierung über die Flüchtlings=
frage
und die Frage der Aegäiſchen Inſeln
interpellieren, mußte aber darauf verzichten, da Venizelos
erklärte, er weigere ſich, angeſichts der gegenwärtigen Lage
in eine Erörterung darüber einzutreten.

Die Arbeitsloſenfürſorge.
* Berlin, 20. Okt. Die Nordd. Allgem. Ztg. ſchreibt:
Auf die Eingabe der Vorſitzenden der Geſellſchaft für
ſoziale Reform, Staatsminiſter Dr. Berlepſch und Pro=
feſſor
Dr. Francke, die ſich mit der Frage der Ar=
beitsloſenfürſorge
befaßt, iſt folgende Ant=
wort
des Reichskanzlers ergangen:
Euer Exzellenz geneigtes Schreiben vom 21. Septem=
ber
, das Sie gemeinſchaftlich mit Profeſſor Francke an mich
gerichtet haben, iſt in meine Hände gelangt. Ich bin ebenſo
wie Sie davon durchdrungen, daß alles geſchehen muß, um
diejenigen unſerer Volksgenoſſen, die der Krieg erwerbs=
los
gemacht hat, vor Not zu ſchützen. In erſter Linie wer=
den
, wie Sie treffend hervorheben, die Gemeinden da=

für zu ſorgen haben, daß die Unterſtützung in ausreichen=
dem
Maße unter Formen gewährt wird, die dem Umſtand=
Rechnung tragen, daß es ſich nicht um eine Armenunter=
ſtützung
in landläufigem Sinne handelt. Dabei rechne
ich darauf, daß die Bundesſtaaten beſtrebt ſein werden,
den Gemeinden, ſoweit die Geldbeſchaffung Schwierigkei=
ten
macht, mit ihrem Kredit beiſpringen, zumal ſich mei=
nes
Erachtens das Reich nach beendetem Kriege der Prü=
fung
nicht wird entziehen können, inwieweit es ſich ſeiner=
ſeits
an der Unterſtützung beitragsſchwacher Gemeinden
beteiligen muß. Euer Exzellenz ergebener Bethmann
Hollweg.

Briefkaſten.

L. Die Verbringung von gefallenen Soldaten nach
der Heimat wird im allgemeinen nicht zugelaſſen.
Einquartierung. Eignet ſich nicht zur Aufnahme. Un=
bequemlichkeiten
laſſen ſich manchmal nicht vermeiden,
Wer den guten Willen hat, kann es den Soldaten doch
bequem machen. An Unregelmäßigkeit muß ſich der Sol=
dat
gewöhnen.
Landſturm. Ueber die Verwendung des ungedien=
ten
Landſturms iſt noch nichts bekannt. Die Einziehung
erfolgt nach den militäriſchen Erforderniſſen.

Verluſtliſte (aus Nr. 54).

Infanterie=Regiment Nr. 116, Gießen.
Alliancelles am 6., Pargny und Maurupt vom 7. bis 10
Herlet und La Neuville vom 17. bis 19. 9. 14.
I. Bataillon.
Leibkompagnie: Reſ. Heinrich Simon
Altena, vm.; Musk. Heinrich Schött, Steinfurth, vmz
Horniſt Friedrich Seitz, Hohen=Limburg, ſchv.;Reſ
Mathäus Korngiebel, Altena, ſchv.; Reſ. Wilhelm=
Wunderlich, Altena, lv.; Reſ. Konrad Nikolas
Hahn, Bebra, lv.; Reſ. Otto Luft, Ilbeshauſen,
Musk. Joſeph Mackowiack, Wanne, lv.; U.=O. d.Reſ
Adam Lehr, Bullau, t.; Reſ. Karl Kiebeler, Altengt
2. Kompagnie: Reſ. Heinrich Lachmanſ
Pford, lv.; Reſ. Karl Dören, Altena, lv.; Reſ. Bem=
hard
Markus, Altena, lv.; Reſ. Balthaſar Wilheln
Will, Oberſcheld, lv.; Reſ. Wilhelm Bender
Vollertshauſen, lv.; Reſ. Wilhelm Lingenberg, Wip=
lingwerde
, lv.
4. Kompagnie: Gefr. Eduard Hazeman
Hohwald, lv.; Reſ. Karl Caſpar, Heimertshauſen,
Gefr. d. Reſ. Heinrich Ruth, Gießen, lv.; U.=O. d. Reſ
Wilhelm Egly, Gießen, ſchv.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: U.=O. d. Reſ. Ludwig Hofmanſ
Lollar, lv.; U.=O. d. Reſ. Adolf Othlinghaus, Wi=
hauſen
, lv.; Musk. Wilhelm Heinrich Hirſchhäuſeh
Seelbach, lv.; Musk. Friedrich Heinrich Regenbogen
Holzterhauſen, lv.; Musk. Karl Bingel, Gambach, l
Musk. Hermann Franz, Saßmannshauſen, lv.; Musk
Heinrich Glotzbach, Mainz, lv.; Musk. Wilhelm Heßl=
ner
, Stammheim, t.; Musk. Jakob Schömel, Baden=
heim
, ſchv.; Musk. Erich Thiel, Straßburg i.
Musk. Karl Philipp Fraub, Gimbsheim, lv.;us
Ludwig Kaiſer, Stockum, lv.; Musk. Heinrich Sturm
Berg=Neuſtadt, t.; Reſ. Chriſtian Bloch, Schlechtenwegen
lv.; Reſ. Heinrich Luft I., Eichelhain, lv.; Gefr. dReſ
Hermann Paul Arthur Hoſſe, Gießen, ſchv.; Reſ.Moriß
Meder, Fegersheim, ſchv.; Reſ. Karl Butzen, Kriſch=
born
, lv.; Gefr. d. Reſ. Johannes Thöt, Bönſtadhelbg
Reſ. Theodor Hofmann, Schotten, lv.; Reſ. Johaes
Krug, Schwarz, lv.; Wehrm. Georg Karl, Engelode
lv.; Wehrm. Friedrich Peppler, Hörgenau, lv.;Reſ=
Johannes Stehr, Storndorf, lv.; Wehrm. Johannes
Spöhrer, Hörgenau, lv.; Wehrm. Theodor u
Friedrich Zeiße, Marburg, lv.; Musk. Balthaſar Dietz
Keſſelbach, lv.; Musk. Johann Schmull, Weckendorf
lv.; Reſ. Wilhelm Friedrich Schmidt, Werdorf, t.; Musk
Adolf Priemus, Gelſenkirchen, t.; Wehrm. Tambon
Philipp Opper, Ettinghauſen, lv.; Vizef. d. Reſ. Hein=
rich
Blaß, Jugenheim, Kr. Bingen, lv.; U.=O. Heinrich
Jung, Grüningen, lv.; Gefr. Otto Groß, Obbornhofen
lv.,; Musk. Max Mayer, Groß=Gerau, lv.; Gefr. Her
mann Sack, Utphe, lv.; Musk. Stefan Smaedz,=Bukos
wina, lv.; Gefr. Karl Pfeifer, Gießen, lv.;Mus
Georg Engel, Gonſenheim, lv.; Musk. Friedrich Karl
Fiſcher, Derrdingen, lv.; Musk. Gottfr. Otto Fiſchen
Frankenheim, lv.; Musk. Martin Geyer, Finthen,ſv
Musk. Joſeph Henz, Koſtheim, lv.; Musk. Heinrich
Mohn, Steinbach, lv.; Musk. David Pollak, Egels=
bach
, t.; Musk. Georg Schaub, Bodenheiw lv.;us
Friedrich Schiedhelm, Worms, lv.; Milsk. Johann
Schlunp, Guntersblum, lv.; Reſ. Heinrich Männche
Ehringshauſen, lv.; Reſ. Ludwig Schombert, Kirtorf
lv.; Gefr. Heinrich Weinberger, Langenhain, t.; Geſt.
Konrad Kögler, Kleinfelda, lv.; Gefr. Karl Klar,is
mar, lv.; Reſ. Karl Riehm, Lollar, lv.: Reſ. Adolf
Leim, Ehringshauſen, lv.; Reſ. Wilhelm Sames, Grü=
ningen
, lv.; Reſ. Hermann Grotenſohn, Altena,l
Reſ. Paul Münzer, Alt=Neuheidau, lv.; Gefr. d. Reſ.
Wilhelm Heinrich Falk, Burgſolms, lv.; Reſ. Heinrich
Mohr, Kölſchhauſen, lv.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm Krei=
ling
, Heuchelheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Georg Ludwig=
Neeb. Angersbach, lv.; Reſ. Fritz Schäfer, Mandeln,
ſchv.; Wehrm. Karl Boß, Hörgenau, lv.; Reſ. Heinrich
Holler, Hörbach, lv.; Reſ. Georg Krug, Schwarz, ſchv.;
Wehrm. Johann Ochs, Hörgenau, lv.; Gefr. d. Reſ. Wil=
helm
Schütz, Oborndorf, lv.; Musk. Ernſt Petry, Wies=
baden
, lv.; Musk. Heinrich Nelle, Hildesheim, lv.; Musk.
Stanislaus Kaczmarek, Kadzewo, vm.; Musk. Georg
Pfeiffer II., Groß=Biberau, vm.; Musk. Wilhelm
Gregor Röder, Raunungen, vm.: Musk. Johs. Dietzl
Rüddingshauſen, vm.; Musk. Chriſtian Gräff, Härdt
vm.; Musk. Heinrich Philipp Maith, Bürgel, vm.; Musk.
Jakob Reibold, Eberſtadt, vm.; Reſ. Heinrich Ottol
Scharf, Heimartshauſen, vm.; Reſ. Karl Fiſcher III,
Ober=Gleen, vm.; Reſ. Heinrich Bocher, Lehrbach, vmz
Reſ. Heinrich Heibertshauſen, Ruttershauſen, vmz
Reſ. Joh. Liſt, Friſchborn, vm.; Reſ. Peter Guſt. Loos,
Waldenberg, vm.; Reſ. Karl Joh. Hofmann II., Metz=
los
=Gehag, vm.; Reſ. Konrad Auguſt Schäfer V Man=
deln
, vm.; Reſ. Karl Heinrich Hahn, Buraſolms, vm.;
Reſ. Erich Konrad Wilhelm Rain, Burgſolms, vm.;
Reſ. Heinrich Luft II., Engelrod, vm.: Gefr. d. Reſ.
Auguſt Herbſt, Burgſolms, vm.; Gefr. d. Landw. Jo=
hannes
Habicht, Engelrod, vm.; Gefr. d. Landw. Albert
Kreiling, Heuchelheim, vm.; Reſ. Wilhelm Röth,
Alsfeld, vm.; Wehrm. Heinrich Schmitt, Alten=Buſeck,
vm.; Reſ. Konrad Wilhelm Heinrich Keiner, Werdorf,
vm.; Reſ. Alb. Blagge, Wallſtett, vm.; Reſ. Wilhelm
Jürgens, Haspe. vm.; Reſ. Peter Kilian, Herrns=
heim
, vm.; Reſ. Wilhelm Baumeiſter, Wattenſcheid,
vm.; Wehrm. Heinrich Greb, Engelrod, vm.; Reſ. Albert
Heide, Brühl, vm.; Wehrm. Wilhelm Kreiling, Heu=
chelbeim
. vm.; U.=O. d. Reſ. Chriſtian Kienzle. Ofin=

[ ][  ][ ]

Nummer 290.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Seite 7.

t, vm.; Musk. Karl Eimer, Villingen, vm.; Musk.
I Klein, Mouſey, vm.; Musk. Otto Johannes Adam
Ii hl, Friedberg, vm.; Musk. Karl Schäfer, Meißen=
min
, vm.; Musk. Ernſt Wetter, Verſevörde, vm.;
f.r. d. Reſ. Heinrich Habicht, Engelrod, vm.; Reſ. Lud=
Heinrich Kraus, Burgſolms, vm.; Reſ. Friedrich
ſuetin Schäfer, Mandeln, vm.; Gefr. d. Reſ. Chriſtian
ſiarich Däumer, Garbenheim, vm.; Reſ. Theodor
pirzrich Lous Grote, Kleinfelda, vm.; Reſ. Karl Rahn,
ſchelhain, t.
110. Kompagnie: Feldw. Karl Thron, Kohden,
v.; Musk. Heinrich Wagner, Wallersdorf, t.; Gefr.
ſiſchelm Goubeaud, Daubhaufen, vw.; Musk. Paul
ſülllbeck, Altena, vw.; Musk. Konrad Sann, Burg=
Pennünden, t.; Musk. Auguſt v. Eiff, Laubach, vw.;
usk. Heinrich Ruppert, Pfeddersheim, vw.; Gefr.
mnann Dietz, Neu=Iſenburg, vw.; U.=O. Hermann
ſülhl, Schotten, vw.; Reſ. Wilhelm Rücker, Bellers=
r
., vw.; Reſ. Wilhelm Oßwald, Wieſeck, vw.; Reſ.
Llictard Wingefeld, Feldkrücken, vw.; Musk. Auguſt
jäſhnel, Saarunion, vw.; Musk. Heinrich Schwarz
kmünden, vw.; Gefr. d. Reſ. Otto Joſt, Ulrichſtein, vw.;
Karl Hildebrandt, Allendorf, vw.; Gefr. Otto
liſchoff, Niederrad, vw.; Vizef. d. Reſ. Moller, vw.;
. Johannes Korbel, Bottrop, t.; U.=O. d. Reſ.
alnl Möller, Gemünden, t.; U.=O. d. Reſ. Heinrich
Perrn, Leihgeſtern, vw.; U.=O. d. Reſ. Wilhelm Eck=
ſann
, Bruch, vw.; U.=O. Wilhelm Rabenau, Keſſel=
c
,, vw.; Musk. Ernſt Klamberg, Dillenburg, vw.;
O. d. Reſ. Karl Karl, Burg=Gemünden, vw.; Musk.
Kriedrich Lerch, Oſthofen, vw.; Musk. Franz Lies,
nver=Hambach, vw.; Reſ. Karl Lenz, Stockheim, vw.;
=O. Heinrich Reutzel, Melbach, vw.; Musk. Gottfried
u dolph, Bockenheim, vw.; Gefr. d. Reſ. Karl Rühl,
raufenberg, vw.; U.=O. Ph. Schmidt, Darmſtadt, vw.;
umbour Jakob Schreiner, Dreihauſen, vw.; Musk.
ſeleph Schorb, Holbach, vw.: Wehrm. Friedrich
lber, Heuchelheim, vw.; Reſ. Heinrich Zimmer,
lſa, vw.; Reſ. Heinrich Rinn I., Heuchelheim, vw.;
etr. Otto Biſchoff, Frankfurt a. M., vw.; Reſ. Karl
cſt, Rainrod, vw.; Musk. Emil Perlt, Grünſtadt,
vi; Gefr. Heinrich Preußer, Düdelsheim, vw.; Vizef.
ſener Lerſch, vw.; Reſ. Karl Biſchhoff, Michelbach,
nz Musk. Matthäus Horneff, Gundernhauſen, vm.;
ei. Georg Laus, Benzendorf, vm.; Reſ. Otto Schelte,
uhbe, vm.; Reſ. Hermann Strack, Villingen, vm.; Reſ.
hiiſtian Walbadt, Garbenteich, vm.: Gefr. Ernſt
if ſchul, Merkenbach, vm.; Reſ. Heinrich Krug,
chwarz, vm.; Reſ. Wilhelm Eſter, Villingen, vm.; Reſ. Katz, Watzenborn, vm.; Reſ. Wilhelm Mar=
, Edingen, vm.; Musk. Adolf Engelbrech t, Ahau=
n
. vm.; Gefr. d. Reſ. Heinrich Mull, Vaderot, vm.;
einr. d. Reſ. Karl Steuernagel, Groß=Fulda, vm.;
ei. Heinrich Mahr, Homburg, vm.; Reſ. Paul Buſch,
ſerſſcheidt, vm.; Reſ. Karl Becker, Nieder=Gemünden,
n:; Vizef. d. Reſ. Albert Cullmann, Oberhörgern,
n;; Reſ. Heinrich Dörr, Erbenhauſen, vm.; Reſ. Otto
ibckert, Echzell, vm.; Reſ. Heinrich Dort, Großen=
Ungeck, vm.; Reſ. Dietrich, vm.: Musk. Friedrich
in gel, Götzenhain, vm.; Reſ. Otto Edelmann,
tarnfels, vm.; Gefr. Horniſt Heinrich Paul Flach,
ruchenbrücken, vm.; Reſ. Hermann Grotenſohn I.
ltena, vm.; Reſ. Adolf Grotenſohn II., Altena, vm.;
ei. Friedrich Götz, Unterlais, vm.; Reſ. Heinrich Greb,
eufſel, vm.; Gefr. Alfred Herrb, Saargemünd, vm.;
eir. d. Reſ. Otto Hornmann, Bellershain, vm.:
sk. Georg Korn, Magdeburg, vm.: Gefr. Jakob
ſows, Holzheim, vm.; Reſ. Wilhelm Löchel, Rainerts=
Mimn, vm.; Reſ. Juſt. Heß, Wolferode, vm.; Reſ. Heinrich
urnges, Großen=Linden, vm.; Reſ. Auguſt Peter,
iun, vm.; Reſ. Wilhelm Rack, Dorn=Aſſenheim, vm.;
ei. Karl Schäfer II., Grebenhain, vm.; Wehrm. Eduard
ogel, Alten=Buſeck, vm.; Musk. Heinrich Wenz, Bens=
in
, vm.; Reſ. Joſeph Wilke, Struth, vm.; Reſ. Ewald
ceöttler, Hardtuveken, vm.; Reſ. Bernhard Stipp,
ſlhe, vm.; Reſ. Heinrich Schild, Katzenfurt, vm.; Reſ.
ſall Hofmann, Rödgen, vm.; Reſ. Karl Hilde=
randt
, Wetzlar, vm.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm Her=
eis
, Eichelſachſen, vm.; Gefr. d. Reſ. Adam Hofmann,
Liederbach, vm.; Wehrm. Ludwig Steinmüller,
llundorf, vm.; Reſ. Otto Koch, Villingen, vm.: Reſ.
eumann Kröck, Heuchelheim, vm.; Reſ. Ludwig Röhrs=
ehrm
, Mainzlar, vm.; Reſ. Rud. Neef, Dillbrecht, vm.;
kusk. Karl Peter Nies, Mainz, vm.
11. Kompagnie: Reſ. Richard Franz Stein II.,
Reſ. Baldauf, lv.; Reſ. Julius Stern, Breiden=
nco
, lv.; Reſ. Hugo Mühlhoff, Bubecke, lv.; Reſ.
igegand Gnau, Reddehauſen, lv.; Reſ. Hamm, lv.;
ei.= Heſtermann, lv.; Reſ. Helters, lv.; Gefr. Alex
enrg, Gelſenkirchen, lv.; Musk. Mar Weigand, Saal,
: Musk. Karl Gerling, Böckenförde, lv.; Musk. Karl
illhelm Gies, Salzſchlirf, lv.; Musk. Peter Lederer,
ordheim, lv.; Musk. Otto Vonderheidt, Lißberg
Reſ. Friedrich Kreutzer, Frankenberg, lv.; Reſ.
all Schütz, Betzenrod, lv.; Reſ. Karl Bodenhau=
eit
, Wieſeck, lv.; Horniſt Johann Ludwig Löffler
eieſenau, lv.; Reſ. Karl Paul Heinrich Will, Bonames,
Reſ. Heinrich Karl Koch, Wengers, lv.; Reſ. Heinrich
a umann, Muſchenheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Georg Jo=
amn
Vogel, Frohnhauſen, lv.; Wehrm. Philipp Scha=
lv
.; Einj.=Freiw. Gefr. Emil Schäfer, Grebenau,
Musk. Chriſtian Werner. Worms, lv.; U.=O. d.
Wilhelm Stecker. Alten=Buſeck, lv.; Vizef. d. Reſ
riedrich Krüger. Eſſen, t.; Horniſt Friedrich Jakob
olhmann, Oſthofen, lv.; Gefr. d. Reſ. Otto Krotz,
elldkirch, vm.: Reſ. Heinrich Olemotz, Londorf. vm.:
inef. d. Reſ. Metz, vm.; Reſ. Ewald Benninghaus
jerſpe, vm.; Reſ. Franz Napp, Altenbruch, vm.: Reſ
eimnrich Stein, Alten=Buſeck, vm.; Reſ. Peter Zyck=
niski
, Wielowies, vm.; Reſ. Ludwig Drommers=
ſauuſen
. Wißmar, vm.: Gefr. d. Reſ. Louis Rein=
amr
dt, Allendorf, vm.; Gefr. d. Landw. Wächter, vm.
Jechrm. Erb, vm.; Wehrm. Heinrich Schäfer, vm.
. Albig, vm.; Tambour d. Reſ. Hofmann, vm.
12. Kompagnie: U.=O. Paul Wiezorke
chweidnitz, lv.; U.=O. David Wolter, Graudenz, lv.;
eſtr. d. Reſ. Hugo Matthäus, Lüdenſcheid, lv.; Musk.
Ahniſtian Däffler, Hördt, t.: Einj.=Freiw. Otto
rnnold, Gießen, lv.; Musk. Adam Eberts, Hofheim
Musk. Adam Müller, Hetzbach, lv.; Reſ. Johan=
Reichel, Paris, t.; Reſ. Wilhelm Steller, Anne=
lv
.; Reſ. Karl Sack, Utphe, t.; Reſ. Johann Rauft,
Alldenſtadt, lv.; Reſ. Otto Reuffurth, Kaſſel, lv.; Reſ
all Weg, Mainz, lv.; Reſ. Heinrich Hammel, Anne=
d
.. t.; Musk. Karl Depré, Groß=Umſtadt, lv.; Musk.
Urrtrad Ernſt, Bremthal, lv.; Musk. Adolf Hof=
nn
II., Langen, lv.; Musk. Mar Seidel, Kappel=
Ahamnitz, lv.; Musk. Adam Steinmann, Gras= Ellen=
ldg
, lv.; Musk. Friedrich Haupt, Koſtheim, lv.; Musk.
rntrad Hofmann I., Vielbrunn, lv.; Musk. Hermann
ägerer, Worms, lv.; Reſ. Joſeph Rauſch, Ober=
Almn, lv.; Reſ. Heinrich Wehrum, Annerod, lv.; Reſ

Wilhelm Oppermann, Bergebersbach, lv.; Reſ. Hein=
rich
Hofmann I., Niederbiel, lv.; Musk. Heinrich
Sann, Hainbach, vm.; Reſ. Peter Kirchner, Brauer=
ſchwend
, vm.; Reſ. Karl Müller, Gießen, vm.; Reſ.
Karl Hermann Schwarzer, Frauenheim, vm.; Reſ.
Hermann Strämmer, Nauzenbach, vm.; Musk. Anton
Tomaszewski, Krolewitz, vm.; Musk. Karl Helf=
tenheim
, Hainbach, vm.; Musk. Wilhelm Keller,
Worms, vm.; Reſ. Karl Stöhr, Glashütten, vm.; Reſ.
Heinrich Klein, Obereiſenhauſen, vm.; Reſ. Wilhelm
Oswald, Wieſeck, vm.; Reſ. Heinrich Mohr, Anne=
rod
, vm.; Reſ. Georg Bommersheim, Villingen, vm.;
Reſ. Otto Kröll, Eckardtsborn, vm.; Reſ. Friedrich
Helftenbein, Hainbach, vm.; Reſ. Fritz Rühling
Kaſſel, vm.; Reſ. Ludwig Schäfer, Keſſelbach, vm.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Gefr.
Friedrich Grumhecht, Gandersheim, lv.; Musk. Peter
v. d. Heydt, Hainſtadt, t.; Vizef. Wilhelm Braun,
Heblos, lv.; Musk. Ludwig Ihm, Wieſeck, lv.; Musk.
Jakob Kramer, Dietershauſen, lv.; Musk. Karl Hap=
pel
, Watzenborn, lv.; Gefr. Klinkel, ſchv.; Gefr. Hein=
rich
Schneuker, Ober=Gleen, ſchv.;
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118, Mainz.
Vitry le Frangois vom 8. bis 10. und am 19. 9. 14.
I. Bataillon.
3. Kompagnie: Wehrm. Achilles Chaulard,
Féves, vm.; Wehrm. Franz Karl Clément, Vaux, vm.;
Wehrm. Aimé Marie Joſeph Doiriſſe, Malancourt,
vm.; Wehrm. Franz Juſtin Georges, Rugy, vm.;
Wehrm. Adam Grünewald, Eberſtadt, vm.; Wehrm.
Adam Geſſert, Münſter, vm.; Wehrm. Emil Matter
Ottweiler, vm.; Wehrm. Nikolaus Oberlender, Bu=
chingen
, vm.; Wehrm. Ludwig Schröbel, Kreidach, vm.;
Wehrm. Philipp Adam Steinhauer, Münſter, vm.;
Wehrm. Friedrich Wilhelm Waas, Windecken, vm.;
Wehrm. Wilhelm Winter, Mühlheim a. M., vm.;
Wehrm. Konrad Zimmermann, Gräfenhauſen, vm.
4. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Kolb, Dietzen=
bach
, lv.; Gefr. Simon Wirtz, Teterchen, vm.; Wehrm.
Luzian Fix, Genesdorf, vm.; Wehrm. Gottlieb Köpf,
Kleineislingen, vm.; Wehrm. Luzian Billon, Bau St.
Martin, vm.; Wehrm. Klaudius Schmitt, Dentingen,
vm.; Wehrm. Andreas Baecker, Frankfurt a. M., vm.;
Gefr. Georg Martin Hainz, Dietersheim, vm.; Wehrm.
Felix Rehfeld, Dresden, vm.
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Wehrm. Wilhelm Fries,
Schwabsburg, t.; Wehrm. Chriſtoph Luſtenberger,
vw.; Wehrm. Adam Knußmann, vw.; Wehrm. Jakob
Schäfer, vw.; Wehrm. Karl Braun, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 168,
Fontenois vom 6. bis 10. und Servons am 14. u. 15. 9. 14.
III. Bataillon, Friedberg i. Heſſ.
9. Kompagnie: Lt. Hans Leipold, Ludwigs=
hafen
a. Rh., lv.; Lt. d. Reſ. Robert Keiſer, Offenbach,
lv.; Musk. Philipp Hamm, Gräfenhauſen, ſchv.; Musk.
Paul Schwitalla, Bogdalla, lv.; Musk. Konrad Köh=
ler
, Heidelbach, ſchv.; U.=O. d. Reſ. Konrad Velten,
Langgöns, lv.; Reſ. Johann Gohr, Culmſee, lv.; Gefr
Theodor Strauß, Gimbsheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Hch.
Veith, Ober=Wöllſtadt, t.; Reſ. Wilhelm Hanſtein,
Lindheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Philipp Lahm, Echzell, lv.
Musk. Erich Goertz, Iſerlohn, ſchv.; Musk. Karl Möl=
lenhoff
, Berchum, lv.; Musk. Karl Pabſt, Ullrich=
ſtein
, lv.; Musk. Emil Huber I., Straßburg, t.; Musk.
Karl Korell, Wahlen, lv.; Musk. Joſef Oſana, Ku=
wera
, ſchv.; Musk. Heinrich Seeger, Reichenbach, ſchv.;
Musk. Joſef Turber, München, ſchv.; Reſ. Friedrich
Adam, Düdelsheim, lv.; Reſ. Richard Egetemeyer,
Elloerichsbronn, lv.; Reſ. Karl Finger, Gelnhaar, lv.:
Reſ. Mathias Printner, Landau, ſchv.; Reſ. Karl
Stoll, Kaichen, lv.; Reſ. Karl Sommer, Obermock=
ſtadt
, lv.; Gefr. d. Reſ. Alfred Storch, Frankfurt a. M.
lv.; Reſ. Heinrich Weingärtner, Groß=Karben, lv.;
U.=O. Friedrich Martin, Babenhauſen, lv.; Musk. Fritz
Dörr II., Bönſtadt, t.; Musk. Theodor Michel, Epſig,
ſchv.; Reſ. Karl Stete, Echzell, lv.; Reſ. Ludwig Thön=
ges
II., Steinfurth, lv.; Musk. Karl Berg, Wiſſelsheim
lv.; Horniſt Friedrich Nolte,, Hörde, lv.; Gefr. d. Reſ
Heinrich Lotz, Rommelshauſen, lv.: Gefr. Friedrich
Breunig, Beerfelden, vm.; Musk. Johann Kaſſen,
Oſterfeld, vm.; Reſ. Heinrich Veith, Ilbenſtadt, vm.:
Gefr. Heinrich Conrad, Zutzendorf, vm.; Musk. Karl
Haaß II., Groß=Gerau, vm.; Musk. Peter Hembs,
Appenheim, vm.; Musk. Heinrich Henrich, Hainchen,
vm.; Musk. Michael Hießler, Hächeim, vm.; Horniſt
Mathias Kopp I., Klein=Krotzenburg, vm.; Musk. Joſef
Buret, Straßburg, vm.; Musk. Max Neuberger
Mellrichſtadt, vm.; Musk. Ludwig Dörr I., Allendorf a.
d. Lumda, vm.; Musk. Johannes Gerhardt, Vilbel,
vm.; Musk. Karl Wilh. Helfmann, =Kelſterbach, vm.
Musk. Ludwig Scharbaker, Darmſtadt, vm.; Musk.
Karl Schaller, Waldau, vm.; Reſ. Peter Flach,
Oberau, vm.; Reſ. Wilhelm Strauch, Beienheim, vm.;
Reſ. Karl Stoye, Morl, vm.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm
Schäfer II., Himbach, vm.
10. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Eduard Senß=
felder
, Gießen, lv.; Gefr. d. Reſ. Karl Dreſſel, Höchſt,
lv.; Gefr. d. Reſ. Karl Müller, Ober=Erlenbach, lv.;
Musk. Karl Schmidt II., Schotten, lv.; U.=O. Otto
Günther, Stumpertenrod, ſchv.; U.=O. Johannes Mül=
ler
, Horchheim, lv.; U.=O. Karl Krämer, Offenbach a.
M., lv.; Musk. Johann Bugaj, Olobok, lv.; Musk. Joh.
Konrad, Betzenrod, lv.; Musk. Ludwig Krydteck
Poswientnow, lv.; Musk. Karl Methner, Eichſtädt, lv.;
Gefr. Peter Schmidt II., Udenhauſen, ſchv.; Musk.
Michael Stiegler. Gingsheim, lv.; Musk. Karl Wiß=
ner
, Londorf, lv.; Musk. Chriſtian Eckerth, Mengers=
kirchen
, lv.; Musk. Nikolaus Endres, Ehrenbreitſtein,
lv.; Musk. Chriſtoph Gronholz, Veſten, lv.; Musk.
Karl Kraft I., Angersbach, lv.; Einj.=Freiw. Gefr. Lud=
wig
Krämer, Dudweiler, lv.; Musk. Balth. Meiſter,
Gernsheim, lv.; Musk. Hr. Schader I., Bürſtadt, lv.;
Musk. Jakob Schader II., Bobſtadt, lv.; Musk. Karl
Schwalb, Wieſeck, lv.; Musk. Auguſt Suſann, Mün=
ſter
, lv.; Musk. Auguſt Webner, Breslau, lv.; Reſ. Adolſ
Aßmuß, Wallernhauſen, t.; Reſ. Albert Beutel,
Wallernhauſen, lv.; Gefr. d. Reſ. Alwin Bogott, Wied=
nitz
, lv.; Gefr. d. Reſ. Anton Burk, Ober=Mörlen, lv.;
Reſ. Johann Dietz, Höchſt, lv.; Gefr. d. Reſ. Felix
Engel, Offenbach, lv.; Reſ. Otto Harth, Ober= Mock=
ſtadt
, lv.; Reſ. Gottlieb Hofmann, Rodheim, ſchv.;
Reſ. Heinrich Kaiſer, Altenſtadt, lv.; Reſ. Johann Koch,
Ober=Mörlen, lv.; Reſ. Heinrich König, Nieder=Mörlen
lv.; Reſ. Siegfried Metzger, Münzenberg, lv.; Reſ.
Bruno Metz, Orberg, lv.; Gefr. d. Reſ. Friedrich Nickel
Eſchersheim, t.; Reſ. Ludwig Schlereth, Orberg, lv.;
Reſ. Karl Walz, Södel, lv.; Musk. Albert Trommen=
ſchlager
, Rinnbach, t.; Musk. Karl Heil, Ober= Mör=
len
, t.; Musk. Peter Jung II., Genſingen, lv.; U.=O.
Heinrich Winn, Nonnenrod, lv.; Reſ. Karl Lehmer,

Staden, t.; Musk. Karl Koch II., Sands, vm.; Reſ. Kaſp.
Bater, Ober=Erlenbach, vm.; Reſ. Johann Falk, Fried=
berg
, vm.; Reſ. Friedrich Frank, Berſtadt, vm.; Reſ.
Georg Heim, Rendel, vm.; Reſ. Ludwig Herrnbrodt,
Ober=Mockſtadt, vm.; Reſ. Karl Hirzinger, Rodheim,
vermißt.
11. Kompagnie: Musk. Johann Schreiner,
Hamm, t.; Musk. Joſeph Schnell, Ebertsheim, t.; Gefr.
d. Reſ. Julius Meyer, Frankfurt a. M., t.; Musk. Anton
Biegi, Bechtheim, t.; Reſ. Karl Schäfer, Reichelsheim,
t.; Gefr. d. Reſ. Guſtav Bommersheim, Wohnbach,
lv.; Tambour Johannes Dickhaut, Mörfelden, lv.;
Musk. Auguſt Hohage, Groll, t.; Musk. Wilhelm
Mehlhaſe, Worms, t.; Musk. Friedrich Schwein=
berg
, Herne, t.; U.=O. Friedrich Franke, Hülren, t.;
Gefr. d. Reſ. Wilhelm Reuter, Niederweiſel, t.; Gefr.
Auguſt Peter, Schiepzig, lv.; Musk. Theodor Körner,
Bingen, lv.; Reſ. Wilhelm Nagelſchmidt, Spielberg,
lv.; Reſ. Karl Roth, Niederſchopfheim, lv.; Reſ. Adam
Ohlemüller, Bensheim, lv.; Reſ. Karl Laufer=
weiler
, Ohlsheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Sally Hammel,
Ober=Rosbach, lv.; Reſ. Friedrich Böhler, Langenberg=
heim
, ſchv.; U.=O. Wilhelm Lang, Niederrad, ſchv.; Musk.
Anton Volk, Großen=Buſeck, ſchv.; Musk. Julius
Sprenger, Wallrabenſtein, lv.; Musk. David Kauf=
mann
I., Gammelsbach, lv.; Musk. Martin Rott, Stein=
ſelz
, ſchv.; Feldw. Karl Ollech, Sydroywolla, lv.; Musk.
Wilhelm Schöfer, Framersheim, lv.; Musk. Karl
Hartmann, Mainz, lv.; U.=O. Adam Baumann,
Unterſchönmattenwag, ſchv.; Musk. Valentin Andrys,
Eykowa, lv.; Musk. Wilhelm Pfannkuchen, Beien=
heim
, ſchv.; Reſ. Karl Götte, Stammheim, lv.; Reſ.
Wilhelm Müller, Friedberg, lv.; Reſ. Wilhelm
Schmidt, Ober=Rosbach, lv.; Musk. Karl Nagel,
Mainz, lv.; Reſ. Heinrich Diehl, Bodenroth, ſchv.; Musk.
Heinrich Legold, Eppfich, vm.; Musk. Karl Fried=
rich
, Wafflitz, vm.; Musk. Wilhelm Koch, Bergzabern,
vm.; Reſ. Karl Bopp, Rosbach, vm.; Musk. Friedrich
Seiler, Horchheim, vm.; Reſ. Ludwig Blecher, Ober=
Rosbach, vm.; Musk. Georg Deininger, Keſchaſtel,
vm.; Musk. Heinrich Wegerle, Neu=Iſenburg, vm.;
Reſ. Johannes Dietz, Heldenbergen, vm.; Musk. Max
Schramm, Neu=Iſenburg, vm.
12. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Karl Weber, Gel=
dern
, lv.; Lt. d. Reſ. Hermann Hahn, lv.; Reſ. Richard
Oertel, Jüterbog, lv.; Einj.=Freiw. Gefr. Heinrich
Röſchen, Winnerod, lv.; Feldw. Walter Wieſe, Klein=
Horſt, t.; Musk. Friedrich Weißmantel, Darmſtadt, t.:
Reſ. Johannes Konrad Jörg, Klein=Karben, t.; Reſ.
Wilhelm Eichelmann, Münzenberg, t.; Reſ. Wilhelm
Leonhardi, Groß=Karben, t.; U.=O. Jakob Ernſt,
Herrnsheim, lv.; U.=O. Heinrich Nußbaum, Bermers=
heim
, lv.; U.=O. Wilhelm Mohr, Gambach, lv.; U.=O.
d. Reſ. Franz Schwarz, Vilbel, lv.; Gefr. Philipp Feld=
mann
, Arnsheim, lv.; Tambour Heinrich Willius,
Gimbheim, lv.; Musk. Ignatz Borotzki, Lopatken, lv.;
Musk. Auguſt Dillar, Hönheim, lv.; Musk. Pet. Heim,
Langen, lv.; Musk. Jakob Kirch, Wittringen, lv.; Musk.
Adolf Rauch, Mühlheim, lv.; Musk. Philipp Daum,
Rüſſelsheim, lv.; Musk. Heinrich Feick, Steinau, lv.;
Musk. Ernſt Geyer, Ernolsheim, lv.; Musk. Wilhelm
Ochs, Langenhain, lv.; Musk. Otto Meſche, Dortmund,
lv.; Musk. Karl Wilh. Ecker, Wegerhoff, lv.; Musk.
Lorenz Frey, Sulzheim, ſchv.; Musk. Frdr. Hahl II.,
Framersheim, ſchv.; Musk. Karl Joſeph Haſſemer,
Gau=Algesheim, lv.; Musk. Peter Hochgeſand, Gon=
ſenheim
, lv.; Musk. Philipp Peter Marthesheimer,
Worms, ſchv.; Musk. Karl Petry II., Schneppenbach,
lv.; Musk. Wilhelm Ruppert, Pfiffligheim, ſchv.; Musk.
Guſtav Sittner, Merkenfritz, ſchv.; Musk. Heinrich
Schmidt, Ullrichſtein, lv.; Musk. Karl Weckmann,
Melbach, lv.; Musk. Alfred Franz Werner, Ströbitz,
lv.; Musk. Adam Roßkopf, Darmſtadt, lv.; Gefr. d.
Reſ. Karl Pforr, Nieder=Wöllſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ.
Wilhelm Semmel, Ilbenſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ. Jakob
Kadenbach, Nieder=Lahnſtein, ſchv.; Reſ. Heinrich
Holzhauer, Iba, lv.; Reſ. Frdr. Philipp Menges,
Harheim, lv.; Reſ. Karl Sonntag, Klein=Karben, lv.;
Reſ. Friedrich Wendler, Vilbel, lv.; Musk. Adolf Lutz,
Raſtatt, t.; Reſ. Heinrich Jakob Bockenheimer, Har=
heim
, lv.; Gefr. d. Reſ. Jakob Querin, Harheim, lv.; Reſ.
Ernſt Richard Hartmann, Alsfeld, lv.; Reſ. Rudolf
Oſtheim, Heuchelheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Konrad
Hch. Gräf, Klein=Karben, lv.; Musk. Friedrich Theodor
Raab, Offenbach, lv.; Reſ. Johann Hch. Hohmann,
Hanau, lv.; Reſ. Emil Hornung, Volkshauſen, lv.;
Reſ. Auguſt Karl Klehm, Nieder=Wöllſtadt, lv.; Musk.
Valentin Bajka, Neu=Lieſenow, lv.; Reſ. Auguſt Hirſch,
Nieder=Florſtadt, lv.; Reſ. Jakob Frank, Nieder= Wöll=
ſtadt
, lv.; Reſ. Wilhelm Dahmer, Vilbel, lv.; Reſ. Arth.
Lohmeyer, Gerbſtedt, t.; Reſ. Heinrich Spengler,
Echzell, t.; Reſ. Karl Karſten Heinrich Peters, Neumün=
ſter
, vm.; Reſ. Jakob Schaubach, Wöllſtein, vm.; Reſ.
Karl Guttmann, Ilbenſtadt, vm.; Reſ. Wilh. Pöhl=
mann
, Klein=Karben, vm.; Musk. Georg Bauer, Ar=
heilgen
, vm.; Musk. Heinrich Kneib, Albig, vm.; Musk.
Heinrich Imhof, Rodheim, vm.; Musk. Peter Paul
Möhler, Offenbach, vm.
Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 22, Erfurt.
Catteniéres am 26. 8., Penchard am 5., Trocy und
Le Pleſſis am 7. und 8.. Nouvon am 14., 15. und 19. und
Vézaponin vom 15. bis 18. 9. 14.
2. Abteilung.
4. Batterie: Kan. Heinrich Kanns, Homberg a.
d. O., tot.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61.
Gefechte im Weſten am 21., 23. und 26. 9. 14., Orte nicht
angegeben.
1. Abteilung, Darmſtadt.
1. Batterie: Oberlt. Hartmann, lv.; Gefr. Joſ.
Georg Mathes, Bonames, lv.; Gefr. Phil. Jakob Geil,
Nieder=Flörsheim, lv.; Kan. Jakob Viktor Paul Hoff=
ſtetter
, Colmar, lv.; Kan. Joſef Franz Schumacher,
Arnsberg, lv.; Kan. Friedrich Schäfer I., Hutzdorf, lv.
3. Batterie: Kan. Georg Trumpfheller, Erz=
bach
, ſchv.; Kan. Adam Daum, Groß=Umſtadt, lv.; Kan.
Auguſt Wellndorf, Braubach, lv.; Kan. Wilh. Kel=
ler
, Melbach, lv.
Reſerve=Fußartillerie=Regiment Nr. 3, Mainz.
Marienbourg am 26., Hauteville am 30. 8. und
Moronvillers am 16. und 20. 9. 14.
II. Bataillon.
5. Batterie: Lt. Luchmann, ſchv.; Fahrer Wal=
ter
, Gettenau, ſchv.; Gefr. Auguſt Haas, Niedernberg,
lv.; Kan. Ernſt Knebel, Königsberg, ſchv.; Kan. Otto
Egert, Schönau, ſchv.; Kan. Heinrich Conrad, Strintz=
Trinitatis, lv.; Kan. Johann Weiler, Frankfurt a. M.,
lv.; Kan. Friedrich Schnautz, Siegen, ſchv.; Kan. We=
gener
, Köpenick, lv.
8. Batterie: U.=O. Markus Wolf, Lauter, ſchv.;
Vizef. Ludwig Seip, Heuchelheim, ſchv.; U.=O. Otto

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Nummer 290.

Grap. Schein=Wirſt, lo.; Gefr. Wilhelm Dieſen=
bach
, Thalheim, lv.; Kan. Anton Specht, Höchſt a. M.,
vm. ſeit 26. 8. 14.
Leichte Munitions=Kolonne: Obergefr.
Ferdinand Müller, Hofbieber, überfahren; Kan. Syl=
veſter
Pisczek, Kirſchdorf, überfahren; Kan. Daniel
Reinhardt, Semd, überfahren.
Reſerve=Artillerie=Munitions=Kolonne Nr. 43 des
XVIII. Reſervekorps, Darmſtadt.
Gefechte im Weſten am 23. u. 27. 9. 14., Orte nicht angegeb.
Kan. Hermann Niklas, Riedbach i. Württemberg,
lv.; Kan. Emil Römer, Helpershain, Schotten, t.; Kan.
Karl Albus, Bellmuth, Büdingen, ſchv.; Kan. Auguſt
Knörr, Weinbach, ſchv.
Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des XVIII. Armeekorps,
Darmſtadt.
Ognolles am 26. 9. 14.
Krankenträger Franz Höhner, Poppenhauſen, lv.
Grenadier=Regiment Nr. 6, Poſen.
Thillot und Cötes Lorraines am 21., St. Remy und
Dommartin, am 22., Cötes Lorraines vom 22. bis 30. und
Vaux vom 26. bis 30. September.
III. Bataillon.
10. Kompagnie: Reſ. Ernſt Rauſch, Metzlos, t
Infanterie=Regiment Nr. 16, Cöln.
Gefechte im Weſten vom 1. bis 18. September, darunter
Joches am 8. und Marlet am 14. September.
III. Bataillon.
11. Kompagnie: Musk. Joſef Löſer, Main=
flingen
, vw.
12. Kompagnie: Musk. Wilh. Köcher, Worms, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 28, Coblenz und
Ehrenbreitſtein.
Sedan, am 26. Auguſt, Tahüre am 15., 17., 18. und 19.
und Perthes am 22. September.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Julius Braß, Offen=
bach
a. M., lv.
Füſilier=Regiment Nr. 40, Raſtatt.
St. Benoit vom 6. bis 8., Dieuze am 17., Verny am 19.
und Lionville vom 20. bis 23. September.
II. Bataillon.
8. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Fritz Weltecke,
Darmſtadt, t.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 55, Weſel.
Nampcel vom 14. bis 20. September.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Kirchner, Roß=
dorf
, vw.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Wehrm. Jak. Maurer, Gambach, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 142.
Saarburg vom 20. bis 23., Thiaville am 25., St. Barbe
am 26. Auguſt, Ménil vom 1. bis 11., Flirey vom 21. bis
28. und Montſec am 30. September.
I. Bataillon, Mülhauſen i. E.
1. Kompagnie: Musk. Karl Schilling, Lindheim,
lv.; Reſ. Jakob Klott, Mainz, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 169.
Vahl am 17., Limay, Bois de la Voiſogne und Fliray vom
20, bis 24., Remenauville am 21. und Eſſy am 29. Sept.
I. Bataillon, Lahr.
1. Kompagnie: Musk. Heinrich Räuchle, Oſt=
hofen
, lv.
2. Kompagnie: Reſ. Franz Rauſchenbach,
Mainz, ſchv.
4. Kompagnie: Wehrm. Friedrich Bronner,
Bingen, lv.
II. Bataillon, Lahr.
5. Kompagnie: Musk. Otto Eiſer, Lollar, lv.
6. Kompagnie: Musk. Valentin Kämpf, Bür=
ſtadt
, vm.

Siebente Liſte der Gaben für Kriegszwecke an
das Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt:

N. N. 10 M., Durch Pfarrer Strack, Echzell, 26 M.,
Durch Pfarrer Draudt, Gundernhauſen, 40 M., Aus Klein=
Umſtadt 9.60 M., Aus Richen 7.30 M., Frau Dr. Spiegel
200 M., Frau Dr. Heldmann in Meßbach 3 M., Jakob
Erbeldinger in Billings 1.50 M., Albert Schwebel in
Obernhauſen 1 M., Maurermeiſter Ludwig Schwebel in
Niedernhauſen 1 M., Frau Weinmann 3 M., Frau Dr.
Winkler 20 M., Frau Rechnungsrat Schupp 3 M., Zu=
lauf
5 M., Von einer Deutſchen in Amerika 100 M., N.
N. (2. Gabe) 10 M., Schw. El. R. 5 M., Frl. Kretſchmar
3 M., Dekan Schuſter in Dudenhofen (Kr. Offenbach)
30 M., Frl. Krämer in Fürth i. O. 20 M., Frau Bell=
mann
5 M., Frau Pfarrer Römheld 3 M., Schülerinnen
der Kl. 6b und 7b der Mittelſchule 4 M., Aus Erzbach i. O.
10.91 M., Schweſter A. R. in Reichelsheim 13 M., Freiin
v. Dalwigk 20 M., Schweſter El. R. 50 M., Juſtus Stöhr
in Nonrod (Kirchſpiel Niedernhauſen i. O.) 10 M., N. N.
in Billings 1 M., Kriegsgaben aus Wetterfeld für Sep=
tember
10 M., Drei N. N. in Friſchborn 3 M., Kriegs=
gabe
aus Auerbach 10 M., Schirmfabrikant Jordan 10 M.,
A. K. 2 M., Schw. E. K. 5 M., N. N. 5 M., N. N. 2.75 M.,
N. N. in Grünberg 30 M., Pfarrer Hopfgarten 15 M.,
Pfarrer Prätorius in Homberg a. d. O. 10.05 M., Frau
Wacker in Nieder=Ramſtadt 50 Mk., Schw. M. R. 5 M.,
Schw. E. K. 15 M., Frau Dr. Cramer in Auerbach 20 M.,
Ofenſetzer Kohl 15 M., Frau Georg Dieter Ww. 40 M.,
N. N. in Roßdorf 2 M., Frau Dr. Lindenborn 20 M.,
Frau Müller 3 M., Pfarrer Veller 20 M., Kirche Ober=
Breidenbach 50 M., Arzt in Michelſtadt 5 M., N. N. 5 M.,
Beigeordneter Liſt in Leeheim 10 M., C. M. in Chemnitz
i. S. 30 M., Frau Fitting 10 M., Aus Heppenheim a. d. W.
10 M., Frau Fiſcher 4 M., Pfarrer v. d. Au in Arheilgen
5 M., D. Schw. M. H. in Arheilgen 5 M., Schw. M. H.
in Arheilgen 5 M., Schülerinnen der Kl. 1b der Mittel=
ſchule
II 13.15 M., Familie P. 10 M., Alexander Sander
15 M., Synode des Dekanats Oppenheim 112.90 M.,
Rechner Stöhr in Billings 5 M., Beigeordneter Lauten=
ſchläger
in Meßbach 20 M., Heinrich Hartmann in Meß=
bach
2 M., Gemeinde Altheim 100 M., Kirchenkaſſe Lang=
göns
64 M., Aus Vilbel 20 M., Aus Rheindürkheim
15 M., Heinrich Beyer in Nieder=Modau 2 M., Frau
Orlemann 10 M., N. N. 10 M., Kirchenrat Joſt in Offen=
bach
a. M. 10 M., Frl. E. Dauth 2 M., Aus Harperts=
hauſen
50 M., Schw. L. Sch., Schwanheim, 5 M., N. N.
50 M., Johanniterſchweſter H. K. für Wolle 20 M., Frau
Hartmann in Rohrbach 10 M., Vermächtnis des Moſes
Rothenſies in Zwingenberg 25 M., Pfarrer Fink in

Zwingenberg 10 M., Erlbe aus dem Diakonſengarten
in Zwingenberg für Obſt 2 M., Frau Geh. Oberkonſi=
ſtorialrat
Bernbeck 10 M., Erlös von Schmuckſachen 70 M.,
Frl. Wörtge 3 M., Beigeordneter Weber in Nonrod 10 M.,
durch Pfarrer Betzler in Rimbach i. O. Gabe aus Kriegs=
betſtunden
10 M., Frl. Alwine Funk in Gedern 10 M.,
N. N. 3 M., Durch Pfarrer Büttel in Weſel 10 M.,
D. K. Meſſerſchmied in Dorf=Gill von der Gemeinſchaft
25 M., Aus den Gemeinden Georgenhauſen u. Zeilhard
10 M., Für verkauftes Gold, Silber und Schmuck 244.80
Mark, Röth 10 M., Ertrag einer Kollekte aus einer Kriegs=
betſtunde
in Gedern durch Pfarrer Widmann 28.25 M.,
N. N. 3 M.
Wir danken allen lieben Gebern und Geberinnen
herzlichſt für die reichen Gaben ebenſo wie für die kleinen
Gaben, möchten aber an unſere Freunde in Stadt und
Land die herzliche Bitte richten, unſeres Hauſes auch
fernerhin in Treuen zu gedenken. Wir bitten um weitere
Gaben. Die Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts
iſt gleichfalls zur Entgegennahme von Beiträgen bereit.
Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift.

Zur Beſchaffung von Liebesgaben für die im Felde
ſtehenden Truppen gingen bei der Materialien=Abteilung
und Magazin=Verwaltung des Roten Kreuzes weiter
folgende Beträge ein:
Von Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin Schuß=
geld
für einen Hirſch 300 M., Strauß=Warnecke 15 M.,
Kreisbauaufſeher Fiſener 3 M., Geh. Kommerzienrat
Strecker in Mainz 300 M., Ph. Weber III. in Tretten=
heim
20.50 M., Frau Funk 5 M., Frau Amelung 2 M.,
Schüler Rudolf Berat (geſpart) 1 M., Dr. Willy Merck
für Wild 30 M. Zuſammen 676.50 M.
Allen Gebern herzlichen Dank!

Familiennachrichten.

Statt beſonderer Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland infolge
einer am 5. d. Mts. in Frankreich erhaltenen
Verwundung erlitt mein herzensguter, innig=
geliebter
Mann, unſer lieber, unvergeßlicher
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
(20271
Herr Ingentenr Mar Bohnſtädt
Leutnant der Landwehr im Landwehr=
Infanterie=Regiment 80.
Darmſtadt, Kiel, den 19. Oktober 1914.
In tiefer Trauer:
Frau Elſe Bohnſtädt, geb. Dornſeiffer,
Frau Marie Bohnſtädt Witwe,
Frau Lithen Goercke, geb. Bohnſtädt,
Eduard Dornſeiffer und Frau,
Richard Goercke,
Meta von Münſtermann, geb. Dornſeiffer,
Guſtav von Münſtermann, Leutnant der
Reſerve, z. Zt. im Felde.
Beileidsbeſuche werden dankend abgelehnt.
Die Einſegnung und Beerdigung finden auf
dem neuen Waldfriedhof Donnerstag, den
22. Oktober, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt.

Im Kampf fürs Vaterland fielen unſere
Bundesbrüder
(20269
cand. ing. Karl Louig
Unteroffizier d. R. im Feldart.-Regt. 25,
Ingenieur Rudolf Wönne
Leutnant d. R. im Reſ.=Inf.-=Regt. 16.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Die Burſchenſchaft Friſia.

Todes=Anzeige.
An ſeinen auf dem Felde der Ehre erhaltenen
Wunden ſtarb mein herzensguter Gatte, der
treubeſorgte Vater ſeiner 4 Kinder, unſer unver=
geßlicher
lieber Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
Hermann Gerſtenmeyer
Wehrmann im Inf.-Regt. Nr. 116.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Gerſtenmeyer, geb. Arras.
Martin Gerſtenmeyer und Angehörige.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914
Erbacherſtraße 17.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 21. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Wald=
(20239
friedhofs aus, ſtatt.

Am 17. September ſtarb im Kampfe fürs
Vaterland unſer inniggeliebter Sohn, Bruder,
Enkel, Neffe und Bräutigam
(20243

Leutnant und Kompagnieführer
im Inf.-Regt. 143.
Er fiel bei einem Gefecht in Frankreich, in
der Nähe von Boucouville, wo ſich auch ſeine
letzte Ruheſtätte befindet.
In tiefer Trauer:
Auguſte Welter, geb. Trapp,
Emmy Welter, Oberlehrerin,
Carl Welter u. Frau Helene, geb. Wolf,
Otto Welter, Oberleutnant, z. Z. im Felde,
Marie Trapp, geb. Weitzel,
Lilli Trapp,
Friedel Overdyck.
Frankfurt a. M. und Darmſtadt,
Oktober 1914.

Am 6. Oktober erlitt den Heldentod fürs
Vaterland mein innigſtgeliebter, unvergeßlicher
Gatte, mein braver Sohn, unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel
(*7685
Karl Danpert
im 26. Lebensjahre.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Daupert,
Familie Daupert,
Familie Dehmer,
Jamilie Weitzel.

Den Heldentod auf Frankreichs Erde erlitt
unſer Hangesbruder
(20272
Valentin Waqner.

Bu ſtarbſt im Frühling Deines Lebeng
Und ſchied’ſt von uns auf immerdar,
Doch wirſt Du unvergeßlich bleiben
Der Dir ſo lieben Fängerſchar.
Gesangverein Germania,
Weiterstadt.

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es Gott dem All=
mächtigen
gefallen hat, meine innigſtgeliebte,
teure Gattin, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau
Eliſabethe Angeli
geb. Aßmuth
nach kurzem Leiden, im 62. Lebensjahre, ſanft
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. (20258
Darmſtadt, Fulda, Oberlahnſtein,
19. Oktober 1914.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Chr. Joſ. Angeli,
Familie Aßmuth,
Familie Stier,
Familie Joſ. Angeli,
Familie Ludwig Angeli,
Familie v. d. Heiden.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 22. Okt.,
nachmittags 3½ Uhr, vom Beſſunger Fried=
hofe
aus, ſtatt.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.

[ ][  ][ ]

Nummer 290.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Seite 9.

Am 28. Auguſt erlitt den Heldentod fürs
Vaterland unſer lieber Sohn und Bruder

Georg.

In tiefer Trauer:
Familie Reichert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914. (*7667

Inſelſtr. 21.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Mannes, unſeres
treubeſorgten Vaters, Schwiegervaters, Groß=
vaters
, Bruders, Schwagers und Onkels
Philipp Schwinn I.
ſagen wir Allen, insbeſondere dem Ortsvorſtand,
welcher den Verſtorbenen zu Grabe trug, ſowie
dem Herrn Bürgermeiſter für ſeine Kranzſpende
und ruhmvollen Worte, welche er dem Ver=
ſchiedenen
widmete, dem Turnverein, den Feld=
geſchworenen
und dem Herrn Oberlehrer Pfarrer
Gaül für ſeine troſtreichen Worte am Grabe
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
(20240
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Philipp Schwinn I.
und Kinder.
Nieder=Beerbach, den 20. Oktober 1914.

Statt beſonderer Anzeige.
Am 15. Oktober fiel im Kampfe für das
Vaterland auf dem Schlachtfelde im Oſten
unſer geliebter Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
der Hauptmann
Richard Sellentin
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Fr. Sellentin.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Von Beſuchen zur Teilnahmebekundung bitte
ich freundlichſt abzuſehen. (*7709

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſte, der uns bei dem Hin=
ſcheiden
unſerer lieben, unvergeßlichen Mutter
betroffen, ſagen wir allen Verwandten und Be=
kannten
, insbeſondere dem Herrn Pfarrer Waitz
für ſeine erhebende Grabrede, unſeren herzlichſten
Dank.
(20257
Familie Johannes Krummeck,
Bleichſtraße 1.
Familie Jakob Krummeck,
Gardiſtenſtraße 4.

Für die wohltuenden Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Verluſt
meines Gatten, Vaters, unſeres Schwie=
gerſohnes
und Schwagers ſagen tiefge=
fühlten
Dank
(*7695
Frau Marie Penzing, geb Bitter,
nebſt Kind,
Familie Wilh. Bitter,
Familie Lud. Bitter,
Familie Wilh. Bitter.

Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.

Für die überaus zahlreichen Be=
weiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
uns betroffenen ſchweren Verluſt ſage
ich, auch namens meiner Familie, auf
dieſem Wege innigen Dank. (20223

Karl Müller.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Velte.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent Sann.
Pauluskirchet Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Rückert.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt: Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrverwalter Weik.

Wetterbericht.

Eine Aenderung der Wetterlage iſt nicht eingetreten.
Während ſich das nördliche Hoch weiter verſtärkt hat, iſt
das Tief über dem ſüdlichen Mitteleuropa unverändert
geblieben. In ſeinem nördlichen Rande behalten wir wei=
terhin
wolkiges Wetter ohne nennenswerte Nieder=
ſchläge
. In der Temperatur dürfte ſich keine Aenderung
bemerkbar machen.
Wetterausſichten für Mittwoch: Wolkig, meiſt
trocken, Temperatur unverändert, öſtliche Winde.

Tageskalender.
Mittwoch, 21. Oktober:

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. B): Huſarenfieber.

Verſteigerungskalender.
Donnerstag, den 22. Oktober:

Pferde=Verſteigerung um 4 Uhr in der Land=
graf
Philipp=Anlage zwiſchen Rhein= und Waldſtraße.

Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 111 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch Werk=
tags
nachmittags von 35 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
chäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Weiblich
Junges Mädchen ſucht Stelle
auf Büro, wo keine Vorkenntniſſe
erfforderlich, kann auf Wunſch ge=
larnt
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der Geſchäftsſtelle d. Bl. (*7583im
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welch. Stenographie u. Maſchinen=
ſchreib
. erl. hat, ſ. Stell. bei beſcheid.
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deren Mann im
Junge Frau, Krieg iſt, ſucht
Stellung in Geſchäft. Zu erfragen
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Beſſere Wwe, die ſeit dem Kriege
ihre Zimm. leer ſtehen hat, ſucht
paſſ. Wirkungskr. Angeb. u. A 62
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Nähen u. Bügeln kann, ſ. Stellung
Näh. Hoffmannſtr. 15, II. (*7651
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d. auch zeitweiſe Vernicklereiarbeiten
auszuführen hat, geſucht. (20224
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Darmſtadt.
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Adolf Dingeldein, gewerbsmäßiger
Stellenvermittler, Eliſabethen=
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5, II. Telephon 531. (*7673
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mäßige
Stellenvermittlerin, Eliſa=
bethenſtraße
5. Tel. 531. (*7675

für dauernde Arbeit bei hoh.
Lohn ſofort geſucht. Nach
längerer Dienſtzeit können
Umzugskoſten vergütet werd.
Bewerbungen m. Zeugnisab=
chriften
und Lohnanſpr. an
Maschinenbaugesellsch. Karlsruhe
Karlsruhe i. B. (I,20135

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P. Schneider, Herrngarten=
(*7620md
ſtraße 21.

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Neuarbeit u. Reparatur (*7691mdf
J. Lotz, Saalbauſtr. 385

Schuhmachergehilfe auf neueArbeit
kann eintret. A, Gräf, Schuhmacher=
meiſter
, Heidelbergerſtr. 46. (*7664

Tücht. Schuhmacher auf Sohlen
u. Fleck ſof. geſ., auch auß. d. Hauſe
L. Molter, Saalbauſtr. 29. (*7656

1Hufſchmied, 1Poſtillon, 1Kutſcher
geſucht. Posthalterei Grafenstr. 6. (*

Tüchtige Dachdecker und
Hilfsarbeiter
geſucht.
(20244
Hch. Weiler Hofdachdecker=
meiſter
, Mühlſtraße 60.

Junger Hausburſche per ſofort
geſucht Joſ. Heeß, Metzgerei,
Beckerſtraße 33.
(20266a

Wir ſuchen für unſer Landes=
produktengeſchäft
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mit guter Schulbildung. Selbſt=
geſchriebene
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geſucht. Angebote mit Preis unten
B 1 an die Geſchäftsſtelle,

[ ][  ][ ]

Nr. 130.

Mitmoch, 21. Otober.

1914.

Bekanntmachung.

Die Kreisſtraße von Darmſtadt nach Griesheim, von der Brauerei zum Felſen=
keller
bis vor Griesheim (km 5,5 bis 6,5) iſt wegen Ausführung von Kleinpflaſter
von Montag, den 26. d. Mts. ab auf ca. 3 Wochen für ſämtliches Fuhrwerk
(Geſpanne, Automobile, Motorräder uſw.) geſperrt.
Der Durchgangsverkehr hat während der Dauer der Kleinpflaſterherſtellung den
aufgeſtellten Tafeln entſprechend zu erfolgen.

Anordnungen ſind nach § 2 der Poſhen
verordnung vom 12. Februar 1908 ſtrafbar.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1914.
(20270d
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 Nickelzwicker. 2 Schlüſſel an einem Ring und
Haken. 1 grüne geſtrickte Knabenmütze. 1 braunes Strickzeug.
1 ſchwarzes Portemonnaie mit einigen Pfennigen. 2 mittelgroße und
1 kleiner Schlüſſel an einem Ring. 1 Hundemarke mit Nr. 3093 und
Ring. 1 neue graue geſtrickte Stauche. 1 blauſchwarzer Samtbeutel
mit Strickſtrumpf und 2 Unterärmeln. 1 Schachtel mit Spitzentüchel=
chen
und Zupfleinen. Zugelaufen: 1 ſchwarzer Wolfshund. (20246
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Dalmatiner, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
(20238
ſelbſt jeden Werktag, vormittags 10. Uhr, ſtatt.

Die Maul= und Klauenſeuche in der Gemarkung Langen (Kreis Offenbachls
erloſchen.

Kartoffelpreis.

Nach Anhörung von Sachverſtändigen ſtelle ich hiermit feſt,
daß ausgeleſene Speiſekartoffeln frei Keller im Einzelverkauf je
nach Sorte höchſtens Mark 67.50 das Malter
400 kg) koſten dürfen. In Waggon=Ladung bezogen, bei
weniger ſorgfältigem Ausleſen, ſind niedrigere Preiſe
am Platz. Beim Verkauf in einzelnen Pfunden auf
dem Markt iſt ein Preis zu höchſtens 78 Pfg.
für das Kilo gerechtfertigt. Wer dieſe Preiſe überſchreitet, oder für
geringere Sorten die höchſten Preiſe verlangt, macht ſich der
Ueberforderung ſchuldig und wird von mir unnachſichtlich zur Ver=
antwortung
gezogen.
(20090a
Darmſtadt, den 14. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.

Kartoffellieferung.

Die Lieferung von Kartoffeln für das Stadtkrankenhaus ſoll
im Wege der Verdingung vergeben werden.
Es ſind zu liefern 450 Malter guter und vor allem geſunder
Speiſekartoffeln, und zwar ½ nach erteiltem Zuſchlag, das andere ½)
im Frühjahr an einem noch näher zu beſtimmenden Tag. Die Kar=
toffeiln
müſen gut durchleſen ſein.
Wer ſich an der Lieferung beteiligen will, den erſuchen wir,
die verſchloſſenen, mit Aufſchrift verſehenen Angebote mit Preisangabe
am Montag, den 26. Oktober 1914, vormittags zwiſchen 10 und
12 Uhr, in dem im Stadtkrankenhaus, Grafenſtraße 9, am Haupt=
eingang
ſich befindlichen Angebotkaſten einzulegen. Die Proben ſollen
mit einem Zeichen verſehen ſein, welches auch im Angebot deutlich
zu erſehen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter
allen Anbietenden bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Die Krankenhausdirektion.
Dr. Fiſcher.
20245)

m die Sendungen, für die Truppen im Felde möglichſt ſicher be=
A fördern zu können, bedarf die Etappenkommandantur einer
größeren Anzahl größerer und kleinerer lerer Kiſten und Säcke.
Da hierfür keine Mittel zur Verfügung ſtehen, ſo werden die
hieſigen größeren Firmen gebeten, ſolche der Etappenkommandantur
zu überlaſſen und am Lagerraum derſelben am Eingang zur Eil=
gutabfertigung
am Poſtgeleis aufzuliefern.
(20225
Etappenkommandantur 3.

Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch, den 21. Oktober 1914, nachm. 4 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle zwangsweiſe gegen Barzahlung:
ca. 32000 gebrannte und

ca. 60000 ungebrannte Backſteine.
Zuſammenkunft der Steigerer im Verſteigerungslokale Zur
Ludwigshalle‟ (Obergaſſe).
(20255
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher,
Darmſtadt, Georgenſtraße 1, I.

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Arbeitsſtunden Nachhilfe=Kurſe.
Für Sextaner - Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſter Erſatz f. teuere Privatſtunden. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfachüberwacht. Nichtverſtandenes
durch Fachlehrer erklärt. Erziehung und Gewöhnung zu ſelbſtändigem
Arbeiten (Arbeitsprinzip). Beginn 15. Oktober.
(B19306
* Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Notiz: Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als Halb=
penſionäre
(Mittageſſen Vesper Arbeitsſtunde) aufgenommen
werden, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren. Der Leiter.

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Anſprüche an den Nachlaß des
am 13. September zu Darmſtadt
verſtorbenen Fräuleins Dorothea
Stuckert ſind bis ſpäteſtens 30.
Oktober ds. Js. bei mir anzumel=
den
, andernfalls ſolche bei der Nach=
laßregelung
nicht berückſichtigt wer=
den
können. Zugleich fordere ich
alle diejenigen, die der Verſtorbe=
nen
irgend etwas ſchulden, hier=
mit
auf, unverzüglich Zahlung an
mich zu leiſten.
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Darmſtadt, 21. Oktober 1914.
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Gte=
Ges
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winne Loſe winne 1 Loſe winne
winne
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19 1 45 6r 1. 790 §t 1 110
22 1 151 12m
175 1 445 221 800 193 1 1159 126 1 1536
524
60 1 452 128 801 i 156 1188 138 1539 1034
243 1 455 165 808 219 11197 135 1555
24 34 1 456 14 1 823 88 1 1231 105 11570
36 178 1 461 53 828 87 1 1243 72 11574
43 181 1 464 95 832 28 1 1247 140 1 1575
67 244 466 108 1 837 142 1275 176 157655
70 117 468 63 1 852 1971284 173 1582
85 98 I 471 112 I 861
43 1 1286 242 1 1583 170
107 162 1 473 91 869 20 1293 90 1624 5n
109 85 1 494
876 246 1 1294 227 1 1626
113 229 495
878 190 1305 250 1635 100
117 203 1 505 223 880 55 1 1310 225 1 1633
119 217 510 235 887 2391315 166 1657
126 121 516 212 1 896 1511321 145 1 1661
129 220 1 525 116 I 904 17711324
1665 100
132 65 1 532 56 I 910 33 1328 195 1668 1er
157 75 553 211 914 102 1 1336 54 11687
158 127 556 232 I 920 198 1337 205 11701
163 19 550 57 1 923 1221 1338 101 1705
168 83 566 132 1 924 110 1341 192 170550
174 124 567 186 927 5111343 146 11717
180 204 1 569 164 1 936 66 1349 26 11727
180 42 I 583 12 1 947 100 1350 21 1733
199 141 589 248 I 956 113 1351 234 1 1765
209 213 595 92 965 58 1 1356 147 1767
228 201 603 240 969 107 11357 78 1796
231 40 609 237 1 996 136 1 1359 183 1800 III
252
610 79 1005 216 1364 139 1803 150
254 106 619 148 1 1007 35 1368
1809
256 114 621 228 1 1012 179 1369 167 11812
259
70 622 93 1017 311387 99 1 1816
268 226 639 123 1019 48 1403 16 1827 230
269 171 666 22
1022 118 1 1408 202 1 1861 2085
278 115 I 665 180 1026 150 1423
29 1863 169
284 130 678 104 1 1028 149 1 1426 15 1 1866
285 73 1 688 236 1 1046
91429 155 1 1873 210
300 81 689 80 1047 64 1435 67 11877sa
306 47 699 89 1058 154 1 1438 185 1 1897231
311 224 1 713 143 1 1063 1721450
1900 189
312 36 720
62 1 1075 247 1456 68 191463
330 218 730 45 1084 187 1484 13 1192540
342 206 1 732 152 1085 125 1485 168 1 1930 (57
345 174 745 200 1086
1488 245 1 1947 1965
352 233 1 749 215 1092 96 1496 129 1 1949
350 10 750
1005 30 1408 267 1961 Mk
360
756 82 1117 160 1503 158 1968 81g
363 249 757 241 1129 2141504 41 11977
*397 188 1 771 131 1 1138 19111521 4
1993 161

Die Gewinne können vom 21. Oktober an in der Werkſtätds=
Eliſabethenſtraße 1, Seitenbau, abgeholt werden. Gewinne, welcht
innerhalb 10 Tagen nicht abgeholt ſind, verfallen zu Gunſten des
Vereins.
(20247
Die Richtigkeit beſcheinigt:
IV. Polizei=Revier
L. 8.
J. V.:
Lehmann, Polizei=Wachtmeiſter.

Trotz des Krieges

mußte ich alle für den

Herbſt u. Winter
beſtellten Waren abnehmen.
Die Läger ſind deshalb mit allen
Nenheiten eleganter
Herren= u. Knaben=Daletotg
Ulſter :: Bozener Mäntel
Joppen . Hoſen

überfüllt. Um einigermaßen einen Abſatz zu
erzielen, bin ich genötigt, zu den allerniedrigſten,
faſt zu Selbſtkoſtenpreiſen, zu verkaufen.
(20138gms
Viinenn Deuster
Markt 11½ Ecke Marktſtraße.


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imprägnierte Schirmſeide . 13. 14.—bis 25=
imprägnierter Wollſtoff mit warmem Futter . 25.
gummierter Batiſt mit Flanellfutter
.17.
imprägnierte Seide mit Leder gefüttert
. 35
Weſte und Aermel, mit Hamſter gefüttert, ſehr
warmhaltend
. 42.
Weſte und Aermel, mit Kanin gefüttert
. 33.
Regenſchutzhülle für den Oberkörper
. 4.5
waſſerdicht imprägniert .

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

ſmmmer 290.

Seite 11.

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zu überſenden:

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Der überne ädolt.
Roman von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten.)

Sandberg nickte nur und ging weiter. Die dunklen
ugen hielt er geſenkt, mitunter war der ſilberne Adolf
älslich empfindlich, und jetzt durfte er nicht flüchtig wer=
mn
die Uhr war ja ſo wunderſchön aufgezogen. Aber
n ſeinen kurzen, ſchwarzen Schnurrbart zuckte ein =
elm
.
Lange rührte der ſilberne Adolf in ſeiner Taſſe ſchwar=
Kaffee herum; Sandberg hielt ihm das Zigaretten=
hin
.
2 Danke! Weiß ſchon! Du willſt die Maſchine in
aunpfbetrieb ſetzen! . . . Na, was willſt du denn wiſſen?
eheimniſſe habl ich nicht! J Gott bewahre!
Ich bin nur platt, daß du ſo plötzlich hier auftauchſt!
ol viel ich weiß, bekommen, außer bei Krankheit, Offi=
ere
in Südweſt nicht ſo ſchnell Heimaturlaub!
Haſt recht! Aber wenn man morgen ſein Abſchieds=
ſuich
malen will, wer kann einen da halten?
* Da zuckte Sandberg doch zuſammen.
Abſchieds-geſuch?
Jawohl! Nu ſchnapp nicht nach Luft wie ein Karpfen
fi dem Trockenen. Es wird gerade jetzt ein bißchen von
geredet, es iſt alſo der richtige Augenblick!
Sandberg wartete, aber der fiberne Adolf ſchwieg
aus; ſah mit gefurchter Stirn auf das Nachtleben, das
dem Potsdamer Platz hin und her wogte. . . Alſo,
mußte er dem großen Kindskopf energiſch auf den
eien fühlen.
Ja, warum denn?
Kennſt Du Plunk?
Nee! Iſt das ein Kartenſpiel?
Da lachte der ſilberne Adolf ſo hell auf, daß an den
ſachbartiſchen die Köpfe herumfuhren.
Kurt Sandberg ein kleiner Irrtum. Plunk iſt der
ſanne eines Schutztruppenoffiziers. Der ſüberne Adolf

9m5.
heim. Sagen wir ſo ein Abbau, wie ſie in Hintervom=
mern
verſtreut übers Land liegen, ſechs bis zehn Gehöfte
zuſammen! Nur daß ringsherum ſo ziemlich alles Wüſte
iſt! Außer dem Zuge ganze drei Farmer. Meine Leute
waren leidlich in Baracken aufgehoben; ich hatte eine Bude,
die den ſtolzen Namen Offiziersſtation trug. Natürlich
ein Troß farbiges Pack war auch vorhanden. Weiße weib=
liche
Geſtalten total fehlend! Da hatt’ ich Zeit, Trübſal
zu blaſen und feſtzuſtellen, daß es nirgends ſo verrückt
zugeht, wie auf der Welt! Ein bißchen Dienſt, ein bißchen
Patrouille; dann und wann mal die Farbigen zur Raiſon
gebracht, mit den Farmern ein paar Worte gewechſelt,
ſehr einfache Leute, denn wer ſetzt ſich mitten in den
Sand, wenn er nicht muß gequalmt wie ein Schornſtein,
da begreift man, daß jede Giftnudel eine gute Gabe Got=
tes
iſt! Verſucht, einen Roman zu ſchreiben, aber bei der
zehnten Seite hab’ ich’s vernüftigerweiſe aufgegeben, ſo
verfloß ein Heldenleben, bis die Simon=Kopperleute Leben
in die Bude brachten. ne Abwechſelung mit Mord und
Toſſchlag!
Wieder ſchwieg der ſilberne Adolf, zog ſich die Finger
lang, bis ſie knackten, und beſtellte ſich eine zweite Taſſe
ſchwarzen Kaffee.
Du, wo bleibt der Plunk?
Der kommt gleich, wart’ nur!
Dann willſt Du mir was vorlügen, Goldſohn und
das hat gar keinen Sinn, denn ich merk’s auf der Stelle!
Fäll mir auch gar nicht ein! Nur, wie ich Dirs ſo
recht eindringlich deutlich machen ſoll, iſt mir ſchleierhaft!
.. . Denn Du wirſt mich ja doch wieder mal nicht ver=
ſtehen!

Warum denn nicht, ſagte Sandberg gelaſſen. Da ſich
ſchwerlich nach Kirchheim ein weißes weibliches Weſen
verirrt hat, werd’ ich Dich ſchon verſtehen!
Da bekam der filberne Adolf einen roten Kopf und
antwortete nicht. Sandberg aber war ſofort im Bilde.
Alſo ſelbſt dort waren wieder einmul die Flammen hoch=
geſchlegen
.

S e
die Bande dort ausſieht, weiß ich nämlich nicht ſo recht!
Oder gar in Halbblüter? Und was ſchon dieſer
Herr Plunk damit zu tun hat, alſo da bin ich wahrhaftig
hölliſch geſpannt!
ne ganz Weiße, Kurt Sandberg! Das heißt, ſie
hat feuerrotes Haar!
Alle Wetter, man ſagt, unter roten Haaren ſteckt ein
Heidentemperament!
Wenn nun der ſilberne Adolf nicht anbiß, wollte
er ſein Lebtag Starmatz heißen!
n Geſchöpf ſag’ ich dir! So was lebt nur einmal
auf der Welt!
Wenn ich mich nicht irre, haſt du das ſchon von eini=
gen
weiblichen Weſen behauptet! Aber, bitte, bleib nun
endlich bei der Stang‟ Der Plunk! Der Plunk!
Lieber Kerl, ich bin ja im beſten Zuge!. . Ich hatte
natürlich dem Kamelreiterkorps zurückgemeldet, daß ich
hinter den Simon=Kopperleuten her ſei. Als ich nach
vierzehn Tagen wiederkomm' nur zwölf Mann hatte ich
auf der Station gelaſſen ſteht auf der Schwelle meines
kleinen Hauſes ein Gebild aus Himmelshöhen!
um Sandbergs Mundwinkel zuckte es.
Die Rothaarige!
Bitte, lieber Kerl, Haltung! . . . Ich ſage dir, eine
Figur! Das volle, rote Haar, tipp=topp angezogen, blei=
ches
, etwas verbranntes Geſicht, Hände ſag ich dir
Hände, ganz ſchmal . . alſo ich runter vom Kamel, fahr‟
erſt mit den Fingerknöcheln in die Augenwinkel weißt
du, der elende Sand, man macht ſich gar keinen Begriff
wahrhaftig, ſie kommt mir lächelnd entgegen!
Beſinnſt du dich auf den Kölner Joſeph? den Ofen=
ſetzer
, der vor drei Jahren mit uns zuſammen bei der
zweiten Schwadron ſtand, der ſo ſchön ſingen konnte?
Sandberg ſtöhnte auf.
Laß doch den Kölner Joſeph jetzt aus dem Spiele,
Menſchenskind!
(Fortſetzung folgt

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[ ][  ][ ]

Nr. 290,

Mittwoch, 21. Oktober.

1914.




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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.

Nummer 290.

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Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav
Kadelburg u. Rich. Skowronnek.
Spielleiter: Bruno Harprecht,
Perſonen:
Frhr. v. Ellerbeeck,
Oberſt
. Johs. Heinz
Waacknitz, Ober=
leutnant

. K. Weſtermann
Hans von Kehr=
berg
, Leutnant . Kurt Ehrle
Dietz v. Brenten=
dorpf
, Leutnant Br. Harprecht
Orff, Leutnant . Frz. Schneider
Rhena, Leutnant Hans Wolf von
Wolzogen
Kern, Leutnant . Willy Weide
v. Tieffenſtein, Lt. Georg Syguda
Rammingen,
Fähnrich
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Krauſe, Wachtm. Paul Peterſen
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. . . Rich. Jürgas
Heinr. Lambrecht,
Fabrikbeſitzer . . Hs. Baumeiſter
Klara, ſeine Frau Charlotte Pils
Roſe, i. Stieftocht. Käthe Gothe=
Marianne v. Fah=
renholz
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Lambrecht.
Herta Alſen
Auguſt Nippes,
Fabrikbeſitzer . . Adolf Jordan
Lina, ſeine Frau Minna Müller=
Hanno
Erika, ihre Tochter Alice Hacker
Bröckmann, Stadt=
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Lotte, ihre Tochter Paula Manecke
Suna, Stadtver=
ordnetenvorſteher
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ihre Nichte
Frieda Herbach
Friedrich) i. Dienſt. Frz. Herrmann
Minna b. Lam= Hertha Hinken
Sofie brecht EllenWidmann
Nach d. 1. u. 3. Akte längere Pauſen.
Krank: Käthe Meißner.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
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4.70 , I. Rang 4.20 ,
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7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
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der Vorſtellung.
Für jede im Vorverkauf abge=
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von 20 Pfg. erhoben.
Anfang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 22. Okt. 22. Ab.=Vſt.
C6. Zum erſten Male: Theodor
Körner Vaterländiſche Oper in
einem Vorſpiel und 4 Bildern von
Alfred Kaiſer. Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 23. Okt. 23. Ab.=Vſt.
D 7. Neu einſtudiert: Wil=
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Tell. Kleine Preiſe. An=
fang
7 Uhr.
Samstag, 24. Okt. Außer Ab.
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Preiſen. Martha . Anfang
7½ Uhr. (Vergl. beſ. Anzeige.)
Aus dem Spielplan.
Sonntag, 25. Okt. 24. Ab.=Vſt.
A 6. Auf Allerhöchſten Befehl:
Patriotiſches Konzert.
Hierauf, z. erſtenmale: Wörth.
Achtzehnhundertſiebziger Kriegs=
ſzenen
von Georg v. Ompteda.
Gew. Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Montag, 26. Okt. Keine Vorſt.
Anmeldungen auf Abonnements
werden noch fortwährend von der
Hoftheater=Hauptkaſſe in den Kaſſe=
ſtunden
vormittags von 1012½
Uhr entgegengenommen.