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177. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 290.
Mittwoch, den 21. Oktober.
1914.
Der Krreuf
Auf dem Marſche nach Dünkirchen. — Portugal und der Krieg. — Aus Antwerpen. — Engliſche Aufſchneidereien. —
ein japaniſcher Kreuzer verſenkt. — Die Türkei und England. — Von den Kriegsſchauplätzen. — Engliſche Verluſte.
Auf dem Marſche nach Dünkirchen.
n S (6n
dies Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet: Das
dent=
ſche Heer, das Antwerpen belagert hat, marſchiert auf
verſchiedenen Straßen in der Richtung nach
Dün=
rirchen, das von den Franzoſen beſetzt und befeſtigt
il.: Südlich von Dünkirchen befindet ſich eine belgiſche
c rmee, deren Ueberbleibſel am Donnerstag
angelom=
men war. Der Abzug glich einer Flucht; ſie war ohne
jade Verbindung mit dem Teile der Armee, der vor der
Heſetzung Autwerpens nach Oſtende entkommen und nach
Donlogne verſchift worden iſt. Dieſer ſolle dort
reorga=
niiſiert werden, um an den Kämpfen auf dem franzöſiſchen
lunken Flügel teilzunehmen. Dirmuhden wo ſich
ſch anzöſiſche Seeſoldaten zur Deckung des belgiſchen
Ab=
zuges befanden iſt wahrſcheinlich geſtern geräumt worden.
Tüdlich von Dünkirchen und Boulogne ſtehen ſehr
ſtparke franzöſiſche Truppenabteilungen.
Nach dem geſtrigen Tagesbericht der deutſchen
Heeres=
llitung ſtehen unſere Truppen ſeit Sonntag mit
feind=
ldchen Truppen bei Nieuport, das in der Mitte zwiſchen
Leſtende und Dünkirchen liegt, im Gefecht.
Portugal und der Krieg.
Private Nachrichten der Preſſe kündigen ſchon
ſürit einger Zeit an, daß die Teilnahme Portugals am
riege gegen uns bevorſtehe. Amtlich bisher nicht
be=
ſtlätigt ſind jene Nachrichten wohl inſoweit richtig, als
ungland bemüht ſein dürſte, ſeinen portugieſiſchen
Bun=
dursgenoſſen zum Eintritt in den Krieg zu verführen. Daß
die britiſche Weltmacht ihr militäriſches Manko bei einem
lheinen Staate vom Range Portugals decken möchte, iſt für
itore militäriſchen Schwierigkeiten nicht minder
bezeich=
wend, als für die mitſpielende Abſicht, auf dem Umwege
er Portugal Deutſchlands Handel und Schifahrt zu
ſchädigen.
Man ſtößt die Portugieſen nicht vor den Kopf, wenn
mlan von ihrer Teilnahme am Kriege keine
nen=
nenswerten militäriſchen Wirkungen
er=
neartet. Die Friedensſtärke des portugieſiſchen Heeres hat
inn Jahre 1906/07 nach dem „Kleinen Meyer” 30 000
Mann betragen; wird daneben die Kriegsſtärke der
er=
iden Linie auf nicht weniger als 105000 Mann und 2600
loffiziere, die der zweiten Linie gar auf 115 00 Mann
geſchätzt” ſo leuchtet ohne weiteres ein, daß die Zahlen
der Kriegsſtärke praktiſch verzweifelt wenig beſagen. In
dnieſer Auffaſſung beſtärkt zunächſt die Art, wie Portugal
ſein Heerweſen geſetzlich geregelt hat. Es beſteht zwar
ſeit dem 25. September 1905 die allgemeine, auf 15 Jahre
ſich erſtreckende Wehrpflicht, aber die Erlaubnis des
Los=
kaufs macht die allgemeine Wehrpflicht illuſoriſch. Daß
die Republik in dieſer Hinſicht eine Aenderung getroffen
habe, iſt uns nicht erinnerlich. Im übrigen trug der
Sturz des Königtums dazu bei, den ohnehin
zweifelhaf=
ten inneren Wert des portugieſiſchen
Hee=
res noch weiter herabzumindern. Am Umſturz der
Ver=
faſſung ſelbſt ſtark beteiligt, weiſt das portugieſiſche Heer,
wie Maſſenverhaftungen von Offizieren und eine Reihe
militäriſcher, der Wiederherſtellung der Monarchie
gel=
tender Putſche erhärten, den ſtärkſten inneren Zwieſpalt
auf. Da die Republik am 6. April 1911 dieſenigen
Sol=
daten und Unteroffiziere die des Leſens
kundig ſind (Portugal zählt nach Philipſons „Europa”
die Kleinigkeit von 79 Prozent Analphabeten!), mit dem
aktiven Wahlrecht beſchenkt hat, wird ſich der Geiſt
militäriſcher Unterordnung ſeit dem Syſtemwechſel
ſchwer=
lich gehoben haben. Ein Symptom des Gegenteils liegt
in der Tatſache vor, daß am 16. Januar 1912 das in
Braganza ſtehende 29 Regiment wegen einer Meuterei
aufgelöſt werden mußte. Ob der Vorzug, ſich für die
Engländer totſchießen zu laſſen, die Leiſtungsfähigkeit
des portugieſiſchen Heeres plötzlich in ungeahntem Grade
ſteigern kann, darf billigerweiſe bezweifelt werden.
Rücken aber die Portugieſen als Kugelfang für die
Engländer wirklich ins Feld, ſo gefährden ſie aufs äußerſte
den Faktor der ihrem Staat einen gewiſſen politiſchen
Wert verleiht: ihren Kolonialbeſitz. Dazu gehören
(außer den zum Muterlande gerechneten Azoren und der
Inſel Madeira) in Afrika die Kapverdiſchen Inſeln, ein
Teil Senegambiens. Sao Thomé und Prinzipe, große
Gebiete in Nieder=Guinea und in Oſtafrika; in Vorder=
Indien Goa und einige andere Punkte; in China Macao;
im Malatiſchen Archipel ein Teil der Inſel Timorz
zuſam=
men ein Kolonialreich von rund 280 Millionen
Qua=
dratilometern mit rund 7,27 Mil. Einwohnern. Sollte
Portugals Teilnahme am Krieg ſchließlich Verderben
über das portugieſiſche Kolonialreich bringen, ſo dürſte
das natürlich den — Engländern nicht wehe un!
Aus Antwerpen.
* Wie aus Hamburg gemeldet wird, ſoll der
Senator Strandes die Stellung eines
Zivil=
gouverneurs von Antwerpen übernehmen. Er
iſt 1859 in Hannover geboren, Inhaber eines Hamburger
Erportgeſchäftes und hat ſeinerzeit in Oſtaſrika als
Forſcher und Berater beim Gouvernement entſcheidenden
Einfluß ausgeübt.
Der deutſche Gouverneur in Antwerpen,
Freiherr v. Hüne, ſpricht indem er kundgibt, daß er
den militäriſchen Oberbefehl in Antwerpen übernommen
habe, die Hoffnung aus, daß ſich die Bevölerung der
Stadt durch nichts zu Feindſeligkeiten werde hinreißen
laſſen. Sollte er in dem Vertrauen, das er der
Be=
völkerung der Stadt entgegenbringt, getäuſcht werden,
ſo werde er nicht zögern, die ſtrengſten militäriſchen
Mittel in Anwendung zu bringen
Der Korreſpondent des Nieuwe Rotterdamſche
Courant ſchreibt, daß die Antwerpener Bürger
allmählich zu einer ganz andern Meinung über
die Deutſchen gekommen wären. Man wäre erſtaunt
über die Ordnung und Strenge, die im deutſchen Heere
herrſcht und über den Reſpekt, den man den. Geſetzen
entgegen bringt. Einen ſehr guten Eindruck haben die
Proklamationen des deutſchen Gouverneurs gemacht, der
hohe Strafen für die kleinſten Verbrechen feſtſetzte. Wie
ganz unparteiſch bei der Auslegung der Geſetze die
Deutſchen verfahren, beweiſt ein Urteil des
Militär=
gerichts. Ein deutſcher Soldat, der unbefugt in ein
Haus eingedrungen war, wurde zu einer
Gefängnis=
ſtrafe von ſechs Monaten verurteilt.
Aufklärungsarbeit für Amerika.
* Berlin, 20. Okt. Das amerikaniſche
Auf=
klärungskomitee in München verbreitet eine
Kundgebung gegen die Engländer, die für die
engliſch=
amerikaniſchen Zeitungen in Nordamerika beſtimmt iſt.
In dieſer Kundgebung wird England allein für dieſen
großen Krieg verantwortlich gemacht. Englands falſches
Spiel und ſein organiſierter Feldzug der Verleumdung
wird unter ausführlicher Darlegung von Tatſachen
wider=
legt. England wird auch für das beklagenswerte Schickſal
Belgiens verantwortlich gemacht, ebenſo für die
Ausdeh=
nung des Krieges in Belgien. England ſteht heute vor
aller Welt da als das einzige Hindernis für den Frieden.
Mit Entrüſtung weiſt das Komitee die in engliſch=
ameri=
kaniſchen Zeitungen erſchienenen Berichte zurück und
brandmarkt ſie als Entſtellung von Tatſachen und offene
Unwahrheiten. Schließlich ruft die Kundgebung alle
amerikaniſchen Bürger zu einem Proteſt auf gegen die
durch England herbeigeführte Teilnahme der Japaneſen
an dem europäiſchen Kriege.
Die Feier des Verſöhnungstages im Felde.
* (Ctr. Bln.) Die Voſſ. Ztg. berichtet: Wie der
Kaiſer dem religiöſen Bedürfnis ſeiner im Felde
ſtehenden iſraelitiſchen Soldaten anläßlich des
höchſten iſraelitiſchen Feiertages, des Verſöhnungstages.
Rechnung getragen hat, geht aus einem Armeebefehl
hervor, der auf Anordnung des Kaiſers am 30. September
ſtreng ausgeführt wurde. Danach mußten ſich ſämtliche
ifrgelitiſchen Soldaten, ſofern ſie ſich nicht in der
Feuer=
linie beſanden und daher unabkömmlich waren, unter
Führung iſraelitiſcher Reſerveoffiziere und
Offizierſtell=
vertreter bei den einzelnen Brigaden an einem Punkt am
Morgen des Verſöhnungstages einfinden, um dann eine
hinter der Front gelegene Stadt aufzuſuchen. Da in
Nordfrankreich nirgends Synagogen vorhanden waren,
wurde der Gottesdienſt für die Soldaten der einzelnen
Armeekorps in katholiſchen Kirchen abgehalten. Die Feier
begann morgens um ½8 Uhr und dauerte bis zum
Ein=
tritt der Dunkelheit. Die Feldrabbiner predigten zweimal,
vormittags und abends, und Soldaten fungierten als
Vorbeter. Die meiſten Beſucher der Gotteshäuſer faſteten
und hielten bis zum Schluß der Andacht aus, dann
erhielten ſie aus eigens für dieſen Zweck herbeigeſchafften
Feldküchen ein kräftiges Eſſen und kehrten in der Nacht
noch zu ihren Regimentern zurück. — Aus vielen
Feld=
poſtbriefen, die iſraelitiſche Soldaten an ihre Angehörigen
in der Heimat ſchrieben, geht hervor, daß ſie niemals
einer ſo ergreifenden Andacht beigewohnt hätten wie an
jenem Tag in Frankreich. Die gegen Rußland kämpfenden
iſraelitiſchen Krieger waren am 30. September für den
ganzen Tag beurlaubt und konnten den Gottesdienſt mit
ihren Glaubensgenoſſen in den Grensſtädten Oſtpreußens
begehen.
Frankreichs liebe Bundesgenoſſen.
* In Endhoven ſind, wie dem Berliner Lokalanz.
be=
richtet wird, holländiſche Kommiſſionäre aus den
franzö=
ſiſchen Seeſtädten eingetroffen; einer derſelben teille dem
Kriegsberichterſtatter des Blattes mit, daß die
engli=
ſchen Truppenlandungen für die franzöſiſchen
Departements Seine Inférieure und Pas de Calais ein
ſchweres Unglück ſeien. Alles wird von den rückſchtslos
auftretenden Bundesgenoſſen mit Beſchlag belegt. Die
Ladungen von Gefrierſteiſch, Kaffe, Salz und Reis
bleiben allein für die Engländer reſerviert.
Was ſich in den Lagerhäuſern befindet, ſoll auf Befehl
der franzöſiſchen Heeresleitung den engliſchen
Bundes=
genoſſen zugute kommen. John Bull ſchlägt aus der Frei=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Nummer 290.
gebigkeit der Franzoſen gehörig Kapital. Er verſorgt ſich
vorläufig mit den Bodenprodukten Frankreichs,
unbeküm=
mert um die Hungersnot, die in faſt allen Seeſtädten, von
Dünkirchen bis nach St. Malo, Jammer und Elend
ver=
breitet. Die Begeiſterung für die Engländer
iſt ſchon längſt geſchwunden. Man erwartet nicht
viel von den dreiſt ausſehenden und großſpurig
auf=
tretenden Burſchen, die eine kräftige und ſehr
ver=
ſtändige Geſte des Abmurkſens machen, wenn man ihnen
das Wort „German” zuruft. Die Engländer tun ſo, als
ob Frankreich ihnen gehöre.
Engliſche Aufſchneidereien.
** Wie bereits mitgeteilt, hat der „militäriſche
Mit=
arbeiter” der Times wieder ſeine Anſichten über die Dauer
des Krieges und den Seekrieg mit Deutſchland verzapft.
Danach hat Deutſchland natürlich bisher keine
weſent=
lichen Erfolge zu verzeichnen, und an dem endgültigen
Sieg der Verbündeten ſei nicht zu zweifeln. Es iſt nicht
recht verſtändlich, weshalb das Wolffſche Bureau die
An=
ſichten dieſes verlogenen und bramarbaſierenden Times=
Helden im Ausland verbreitet und dazu beiträgt,
un=
nötige Reklame für ihn zu machen. Was man von allen
dieſen Prahlereien mit den engliſchen Hilfstruppen zu
halten hat, erſieht man aus dem Antwerpener Fall. Was
für Verſprechungen ſind vorher nicht alles gemacht und
welche Zahlen ſind dabei angeführt worden! Jetzt ſtellt
ſich hinterher heraus, daß England nach dem eigenen
offiziellen Bericht nur 8000 Mann nach Antwerpen ſchicken
konnte, die zudem zu ſpät kamen und ganz unfertig waren,
was man natürlich vorher wiſſen mußte. Die Belgier
werden ſich noch deutlich erinnern, mit welchem
Fanatis=
mus gerade die Times ſie aufgeſtachelt hat, Antwerpen
bis zum letzten Mann zu halten. Noch am 2. Oktober
er=
klärte die Times, die belgiſche Jugend müſſe mit Kugel,
Bajonett, Bomben und Minen in Antwerpen wie die
Teufel fechten, um den Staat zu retten, und fügte hinzu:
„Von unſerer Seite ſoll nichts fehlen, um die Feſtung zu
entſetzen.” Und zwölf Tage darauf ſchreibt dasſelbe
Blatt, die Expedition nach Antwerpen habe keine
weſent=
liche militäriſche Bedeutung gehabt und ſchiebt nach der
ſchimpflichen Flucht der Engländer alle Schuld auf den
gänzlichen Mangel militäriſcher Vorbereitungen der
Trup=
pen. Man ſieht aus dieſem Falle wieder, was man von
allen Aufſchneidereien engliſcher Blätter, namentlich aber
der Times, zu halten hat.
Japans Vorgehen in amerikaniſcher
Beurteilung.
Die bedeutendſte deutſche Zeitung in Nebraska,
die Omaha Tribüne, veröffentlicht folgende ſehr
be=
achtenswerte Zuſchrift eines Kenners Oſtaſiens, wie ſie
ausdrücklich hervorhebt: Der Grundſatz japaniſcher
Poli=
tik iſt: Aſien den Aſiaten unter japaniſcher Führung!
Wenn es den Japanern gelingt, mit Deutſchland eine der
erſten weißen Großmächte aus Oſtaſien wegzudrängen,
ſo kommt der Appetit beim Eſſen. Heute die Deutſchen,
morgen die Amerikaner aus den Philippinen,
über=
morgen die Franzoſen aus Hinterindien, dann die
Holländer aus Niederländiſch=Indien und
ſchließlich die Engländer aus Hongkong, Singapore und
Indien, vielleicht auch aus Auſtralien. Das Preſtige des
weißen Mannes in Aſien ſinkt, wenn die Gelben
unge=
ſtraft ſo brutal vorgehen dürfen. Damit wird die
Sicher=
heit für Kaufleute und Miſſionare vermindert oder ganz
aufgehoben. Für die Amerikaner, die keine kriegeriſche
Nation ſind, iſt es wichtig, daß das von John Hay für
Oſtaſien proklamierte Prinzip „open door and equal
opportunity gewahrt wird. Nur unter dieſem Prinzip
bleibt China, der größte Markt der Zukunft, auch für
Amerika zugänglich. Wo immer die Japaner ſich
feſtge=
ſetzt haben, haben ſie den Handel monopoliſiert und die
anderen Handelsnationen verdrängt. Der Boykott
ame=
rikaniſcher Waren in China im Jahre 1905 wegen der
kali=
forniſchen Einwanderungsgeſetze war von Japan
ange=
zettelt und geſchürt worden. Japan wird Kiautſchou
nicht an China zurückgeben, ebenſowenig wie es daran
denkt, Port Arthur, die ſüdmandſchuriſche Bahn, die
es vertragsmäßig in einigen Jahren an China
zurückzu=
geben hätte, auch wirklich zurückzugeben. Mit Port Arthur
und Kiautſchou, beide ſtark befeſtigt, wird Japan die
Zugänge zum Gelben Meer in der Hand haben, und es iſt
damit jederzeit in der Lage, die Hauptſtadt Chinas von
der Welt abzuſchneiden. Die Beſetzung Kiautſchous durch
die Japaner wäre ein bedeutender Schritt auf dem Wege,
China zu einem Vaſallenſtaat Japans zu machen.
Ein japaniſcher Kreuzer geſunken.
* London, 20. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Das
Reuterſche Bureau meldet aus Tokio: Nach amtlicher
japaniſcher Bekanntmachung iſt der Kreuzer „
Ta=
katſchio” am 17. Oktober in der Kiautſchoubucht auf
eine Mine gelaufen und geſunken. Von der
264 Mann betragenden Beſatzung ſollen 1 Offizier und
9 Mann gerettet ſein.
Heguptiſche Kriegsſtimmungen.
lei Nur ſeltene und abgeriſſene Kunde dringt zu uns
von der Stimmung, die in dem von England
vergewal=
tigten Aegypten wahrend des Krieges herrſcht. Die
Eng=
länder ſuchen möglichſt wenig von der hier
ausgebroche=
nen Gärung bekannt werden zu laſſen. Um ſo bedeutſamer
ſind die Tagebuchaufzeichnungen, die Prof. H Much von
ſeiner ägyptiſchen Reiſe in der Deutſchen Mediziniſchen
Wochenſchrift veröffentlicht. Der Gelehrte befand ſich im
Auguſt dieſes Jahres in Aegypten und konnte ſo packende
Momentbilder von den Scenen nach Ausbruch des Krieges
erleben. „Die unerträgliche Spannung erreicht ihren
höchſten Grad durch die aufſtachelnde Art der
Zeitungs=
träger” ſchreibt er unter dem 8 Auguſt. „Nach Ausgabe
der Sonderblätter ſtürzen ſie ſich in raſendem Laufe und
mit wahrem Kriegsgeſchrei durch die Straßen, die
Zei=
tungen wie Kriegsfahnen ſchwingend. Durch dieſes
be=
rechnete Manöver erwecken ſie den Anſchein, als beſäßen
ſie umgeſtaltende Nachrichten und die alleinige Wahrheit,
ſo daß mancher ihren raſenden Lauf anhält und für ſein
Geld eine ſchale Lüge kauft . . . In manchen
Araberkrei=
ſen glaubt man, Deutſchland ſchlage ſich nur, um ihnen
gegen das verhaßte England zu helfen. In der Tat laſtet
die Hand Englands unglaublich ſchwer und heimtückiſch
auf dem Lande, das Englands Schulden im Sudan
bezah=
len muß. Kein Menſch hat Waffen, monatliche
Nachſu=
chungen berauben das Volk jedes brauchbaren Gewehres
und damit jedes Verteidigungsmittels gegen die Würger.
Wieviele Reden über engliſche Kulturförderungen ſind
Lügen, für europäiſche Leichtgläubigkeit gerade gut
ge=
nug! Immer neue Siegesnachrichten kommen:
Deutſch=
land zerquetſcht; der Kaiſer bittet Belgien demütig um
Waffenſtillſtand, uſw. Dazwiſchen aber hört man, daß im
engliſchen Offiziers=Kaſino große Unruhe herrſcht. Ein
Offizier brachte eine Nachricht; alles ſprang in die Höhe
und die Tafel wurde aufgehoben. Man hörte nichts als
Verwünſchungen, in den das Wort Germans den
Grund=
ton angab. Im Klub ſitzen die engliſchen Gecken ſtill,
während vorher immer großes Hallo war. Die Wohnung
Kitcheners iſt ringsum von Soldaten umſtellt; telegraphiſch
wurde die Verbrennung ſämtlicher Papiere befohlen. „
Wo=
her die engliſche Wut kommt, erfahren wir wieder; der
deutſche Kaufmann hat auch hier dem Engländer völlig
den Rang abgelaufen. Die Baumwolle befindet ſich zum
größten Teil in deutſchen Händen. Der deutſche
Kauf=
mann! Das Wort ſchreckt das engliſche Raubtier im
Schlafe. Uns aber erfüllt es wie überall im Auslande
auch hier mit Hochachtung!”
Die Türkei und England.
* Konſtantinopel, 19. Okt. (Ctr. Frkft.) Die
Frkft. Ztg. meldet: Die Pforte erhob beim Regenten
von Aegypten gegen die widerrechtliche Entfernung der
konſulariſchen Vertretungen des Deutſchen
Reichs und Oeſterreich=Ungarns Einſpruch,
ebenſo gegen einige andere Maßnahmen, durch die die
Souveränitätsrechte der Türkei verletzt werden.
Die indiſchen Truppen ſind ganz aus
Aegyp=
ten entfernt worden. Man erſetzt ſie durch engliſche
Yeomanry, von der bisher 17000 Mann in Aegypten
ein=
getroffen ſind. Die engliſche Beſatzung des
Lan=
des ſoll aber auf 50000 Mann erhöht werden; zu dieſem
Zwecke werden die von Auſtralien geſandten
Hilfs=
abteilungen nicht nach Europa gebracht, ſondern in
Aegypten zurückgehalten werden.
Die Pforte erhob durch ihren Botſchafter in London
Einſpruch gegen das Einlaufen von zwei engliſchen
Kanonenbooten im Perſiſchen Golf bei Mohamare.
Die türkiſche Regierung kündigte der engliſchen an, daß ſie,
wenn die Kanonenboote nicht ausliefen, genötigt ſein
würde, die Einfahrt in den Schatt el Arab zu ſperren,
wodurch die Schiffahrt in Meſopotamien brachgelegt
wer=
den würde. Das engliſche Auswärtige Amt erklärte, die
Einfahrt der Kanonenboote ſei durchaus nicht in einer für
die Türkei feindlichen Abſicht erfolgt; die Boote würden
demnächſt zurückgezogen werden. Grey unterließ es aber,,
für die Verwirklichung dieſer Zuſage einen Termin
an=
zugeben.
Die Erhebung der Kurden.
* Konſtantinopel, 19. Okt. Heute nacht hien
eingetroffene Telegramme aus Wan melden neue Kämpfg
zwiſchen Kurden und Ruſſen in der Nähe von
Targ=
hevar. Die Ruſſen wurden geſchlagen und
er=
griffen die Flucht. In Urmia herrſcht eine Panik.
Infolge der Verhaftung des Chefs des Kurdenſtammess
der Zerza hat ſich die Erbitterung gegen die Ruſſen noch
geſteigert. Nach dem Tanin wurde die erſte Erhebung den
Kurden des Stammes der Kardar gegen die Ruſſen
da=
durch verurſacht, daß die Ruſſen das Dorf Goni durchg
Artilleriefeuer zerſtörten und eine große Anzahl der
Ein=
wohner ermordeten.
Die „Ratten in ihren Löchern‟.
* Buenos Aires, 15. Sept. Nach den erſten 141
Kriegstagen meldete die engliſche Admiralität: „Alle=
Meere ſind frei, der Handel kann ungeſtört weitergehen.
Dieſer amtliche Bericht wurde allen Staaten der Welt:
zugeſandt. Trotzdem liegen hier ſchon ſechs Wochen lang
hunderte von engliſchen Dampfern, die den
Worten ihrer eigenen Marinebehörde nicht trauen, ſon= ſich vor den ſchnellen deutſchen Kreuzern
fürchten. Natürlich iſt der Handel vollſtändig vernich=. Ueberall herrſcht namenloſes Elend: Jedermamn!
wünſcht hier das Ende des Krieges, damit wieder beſſere
Zuſtände eintreten. Leider betrachtet man unter dem
Einfluſſe der von England und Frankreich beherrſchten
hieſigen ſpaniſchen Preſſe Deutſchland und
un=
ſern Kaiſer als die Urheber des auch für Südamerika
ſo verderblichen Krieges. (Auch dort wird die Wahrheit
allmählich durchdringen.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Oktober.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum
Oberleut=
nant: Pferdmenges, Lt. d. Reſ. des Drag.=Regts.
Nr. 24 (Rheydt); zum Leutn. d. Reſ.: Vizewachtmeiſter
Walther (Gießen). Schmidt, charakt. Hauptm. a.D.
(I Darmſtadt), zuletzt Oberlt. im Inf.=Regt. Nr. 168, ein
Patent ſeines Dienſtgrades verliehen. Befördert: Zum
Leutn. der Landw.=Pion. 1. Aufgebots der Vizefeldwebel=
Holtzhauſen (Offenbach) im 2. Pionier=Batl. Nr. 16,
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Hauptmann v.
Ilſe=
mann, Feldart.=Regt. Nr. 25, erhielt das Eiſerne Kreuz
1. Klaſſe. Das Eiſerne Kreuz erhielt weiter Hermann=
Sonne, Leutnant und Adjutant im Pionier=Regiment
Nr. 25, zweites Bataillon.
Böning, Oberleutnant d. Reſ. im Regiment Nr. 116,
wurde die Tapferkeitsmedaille von Sr. Kgl. Hoheit dem
Großherzog verliehen.
Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur
Sitz=
ung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg=
am Mittwoch, den 28. Okt., vormittags halb 10 Uhr,
lautet: 1. Bürgermeiſterwahl in Ober=Roden; hier:
Ver=
ſagung der Beſtätigung. 2. Klage des Philipp Mack zu
Offenbach gegen eine Verfügung des Kreisamtes
Offen=
bach wegen Verweigerung des Wandergewerbeſcheins.
3. Klage des Daniel Roſenthal aus Beerfelden gegen eine
Verfügung des Kreisamtes Erbach wegen Verweigerung
des Wandergewerbeſcheins. 4. Geſuch des Simon
Helm=
ling aus Nieder=Liebersbach um Erlaubnis zum Betriehe
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Riegerplatz 7.
Die Tagesordnung zur Sitzung am Samstag, den
7. November, vormittags halb 10 Uhr, lautet: 1. Geſuch
der Helene Hamel Witwe aus Arheilgen um Erlaubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Kiesſtr. 18.
2. Geſuch des Karl Heinrich Bergmann aus Darmſtads
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im
Hauſe Bismarckſtraße 82. 3. Geſuch des Joh. Schüßler
aus Lampertheim um Erteilung der Erlaubnis zum
Be=
triebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 43c. 4. Geſuch des Hugo Baumeiſter zu Kelſterbach
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft
da=
ſelbſt im Hauſe Jahnſtraße Nr. 10.
— Dank für Liebesgaben. Wir werden gebeten,
nach=
ſtehende Dankſagung zu veröffentlichen: „Die
Ein=
wohnerſchaft Darmſtadts und Umgebung hat mein
Regi=
ment ſeither wiederholt mit Liebesgaben bedacht,
durch die dringendſte Bedürfniſſe meiner
Landwehr=
leute— teilweiſe wenigſtens — befriedigt werden konnten,
Deutſche Kriegsbriefe.
Von Paul Schweder.
XXII. (Fortſetzung.)
(Nachdruck verboten)
Großes Hauptquartier, 16. Okt.
Von der Maas zum Scheldeſtrand.
Antwerpen.
(Das verlaſſene Königshaus. — Der zerſtörte
Schoen=
markt. — Vor dem Brabodenkmal. — Hafenbilder. —
Zwiſchen den brennenden Petroleumtanks. — Das „
requi=
rierte‟ Hotel.)
Auf der Place de Meir in Antwerpen ſteht ein altes
Patrizierhaus, das 1745 J. P. van Baurſcheidt erbaute
und das von allen Königen Belgiens während eines
Be=
ſuches der ſtolzen Handelsſtadt bewohnt wurde. Auch
König Albert hat hier mit ſeiner Familie gewohnt und
von hier aus im Automobil die Flucht über die Schelde
nach dem rettenden England angetreten, als ſeinem
Königreich auch das Bitterſte, der Fall ſeiner ſtärkſten
Feſtung, der ſtärkſten Feſtung der Welt überhaupt, nicht
erſpart blieb. Und heute liegt das Königshaus ſtill
und verlaſſen da. Aber ein Berliner Journaliſt zieht vor
uns her wie Moſes vor den Kindern Iſraels und erreicht
die Oeffnung des Palaſtes. Der liebenswürdige Cuſtos
zeigt uns alle Räume, die das Königspaar mit den
Kin=
dern bis zuletzt bewohnte, und es iſt faſt wie damals, als
wir den Konak des ermordeten Serbenkönigs Alexander
betraten. Auch hier alle Anzeichen einer
Abſchiedsſtim=
mung, eine halbgeleerte Kaffeetaſſe, eine Kindermedizin,
die im letzten Augenblick noch genommen werden ſollte
und auf dem Schreibtiſch des Königs die Kölniſche
Zei=
tung mit einem Leitartikel: „Die Wahrheit über Löwen”
darin, die der König vielleicht erſt auf dieſem
Umweg erfahren hat. Dabei liegt die „Retropole” ein
Antwerpener Blatt mit den von dem belgiſchen
Kriegs=
miniſterium fabrizierten Lügennachrichten über den
Ab=
marſch der Deutſchen von Antwerpen. Welche Gedanken
und Gefühle mögen den Belgierkönig in dieſen nun ſo
ſtill gewordenen Räumen bis zum Augenblick ſeiner
Ab=
reiſe bewegt haben? — Auf derſelben Place Meir ſteht
ein anderer gar ſtattlicher, aber ganz moderner Bau, der
auch ſchon eine Geſchichte hat. Es iſt das Rieſenhaus
von Tietz. Hier tobte ſich der Antwerpener Pöbel in den
erſten Auguſttagen zunächſt aus, da man wußte, daß die
Inhaber Deutſche waren. Heute ſind die Läden dicht
ver=
ſchloſſen, die damals zerſchlagenen Spiegelſcheiben durch
dicke Bretterwände erſetzt, und auf großen Plakaten lieſt
man die vielſagenden Worte „Staatsegendom”. Welchen
Staates, iſt man verſucht, zu fragen! Und um das Bild
vollſtändig zu machen: Noch ein drittes Haus erblickt man
von hier aus, das deutſche Rieſenhotel Weber auf der
Avenue de Keyſer. Hier wütete der Pöbel gleich drei Tage
und ließ kein Fenſter unzerſchlagen und keinen ſüßen
Likör ungetrunken.
Vorbei an Rubens’ Sterbehaus geht mein Weg zum
Greenplatz, wo Rubens’ Bronceſtandbild nach den erſten
Meldungen durch die Beſchießung gelitten haben ſollte.
Aber nichts iſt ihm geſchehen, obwohl ringsum auf dem
Platze die Bomben und Granaten der Unſerigen
einge=
ſchlagen ſind, als hätten die Geſchützkommandanten ganz
genau gewußt, daß hier, nur wenige Schritte von der
Kathedrale entfernt, der größte moraliſche Eindruck durch
die Beſchießung erzielt werden mußte, da hier die
Haupt=
geſchäfte der Stadt ſich zuſammendrängen und an ſchönen
Sommerabenden die ganze Stadt bei den Klängen der
Militärmuſik zu luſtwandeln pflegte. — Schrecklich ſieht
es am daneben gelegenen Schoenmarkt aus.
Feuerwehr=
leute arbeiten ſeit Tagen an der Bewältigung der
Feuers=
brunſt, die eine einzige Zeppelinbombe hier verurſacht
haben ſoll, und mit Hilfe der deutſchen Soldaten kommen
ſie allmählich zum Ziele. Aber Jahre wird es dauern,
bis dieſes wichtige Verkehrszentrum wieder hergeſtellt ſein
wird und — wie wird es dann ausſehen? Werden die
Antwerpener trotz der Not der Zeit alle die künſtleriſchen
Geſetze beachten, beachten können, die ihren Altvorderen
bei der Anlage dieſes ſchönen Marktes galten? Unter
ſolchen Gedanken bin ich mit meinem Begleiter, unſerem
amtlichen Photographen, vorbei an den Geburtshäuſern
David Teniers des Aelteren und van Dycks zum Grooten
Markt gekommen, den der ſchöne Bau des Rathauſes
be=
herrſcht. Vor ihm und den herrlichen alten Zunfthäuſern,
die alle ganz unbeſchädigt ſind, liegt unſer Militär auf
Stroh=
ſchütten und ruht von Kämpfen und Siegen aus. Wir
ſehen alle Waffengattungen, aber die blauen Jungen
haben die Majorität. Truppweiſe werden ſie von hier
aus in Pontonfähren über die Schelde geſetzt — mit
unbe=
kanntem Marſchziel! Ach, was doch der
Kriegsbericht=
erſtatter nicht alles verſchweigen muß! Sie ſind ſo luſtig
und guter Dinge, daß man ſie alle umarmen möchte obe
ihres Gottvertrauens und ihres unerſchütterlichen
Glau=
bens an unſere gute Sache. Unter den Klängen des alten
Turnerliedes „Brüder, auf zum Streite!” klettern ſie an
dem Wahrzeichen der Stadt, dem Brabobrunnen,
empor und laſſen ſich photographieren, ehe ſie weiter in
unbekannte Fernen ziehen. Einige vom Seebataillon
er=
kennen uns vom Zuſammentreffen bei Waelhem wieder
und erzählen uns von den dort gefallenen Kameraden,
Einem davon habe ich alſo wirklich den letzten Gruß an
die Heimat mitgenommen. — Oben im Rathaus, in den
mit ſchönen Holzſchnitzereien geſchmückten Sälen, waltet
der deutſche Stadtkommandant ſeines Amtes. In Scharen
drängen die Antwerpener herbei, um Erlaubnisſcheine
zum Betreten und Verlaſſen der Stadt zu erwirken, da
die Nahrungsmittelzufuhr ſchon ſeit Tagen ſtockt und die
Händler neue Waren heranſchaffen müſſen. Es iſt ein
ſeltſames Bild, wie die Dornröschenſtadt allmählich zu
neuem Leben zu erwachen beginnt. Aus allen Kellern
klettern ſie empor zum Tageslicht und erzählen
Schauer=
dinge vom Leben und Treiben in der dunklen Tiefe.
Nach=
dem die erſten Granaten bei Berchem eingeſchlagen waren,
zog man mit Weib und Kind hinunter, verſtopfte die
Kellerhälſe mit Sandſäcken und Erdhaufen und lebte in
ſteter Furcht vor der Möglichkeit, daß das Haus in Brand
geraten oder von einem Geſchoß getroffen werden und in
ſich zuſammenſtürzen könnte. In den unterirdiſchen
Ge=
wölben klang der Kanonendonner doppelt ſtark und
dop=
pelt ſchauerlich. Und in der Angſt der Ungewißheit, über
dem Weinen der Kinder und dem Geſchrei der Frauen
mag manch einer da unten den Unverſtand derer
ver=
wünſcht haben, die bis zum letzten Augenblick auf die
Engländer hofften und die Stadt nicht übergeben wollten.
Auf dem Wege zum Hafen kommen wir durch die
be=
rüchtigten Viertel, die auch ein Zielpunkt des Antwerpener
Pöbels in den erſten aufgeregten Tagen geweſen ſind. Faſt
drei Viertel aller Hafenkneipen und verrufenen Häuſer,
die — leider — in deutſchen Händen waren, ſind
geſchloſ=
ſen, da man ihre Beſitzer unmittelbar nach dem Einmarſch
unſerer Truppen in Belgien unter ſchrecklichen
Mißhand=
lungen zu eiliger Flucht veranlaßt hat. Es gelingt mir
Nummer 290.
Darmſtätder Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Seite 3.
ſiamens meines Regiments und in eigenem Namen ſage
d hiermit verbindlichſten Dank für die gemachten
Sen=
uingen und hoffe auf baldige weitere Zuweiſungen.
ruas L. J. R. 116 unterſteht z. Zt. nicht der 25. (Großh.)
zliv., ſondern der 15. J. D. (8. Ak.), III. A., 49. gem.
eſindw. Inf. Brig. Graf v. Schlieffen, Oberſtleutnant und
negimentskommandeur.”
— Großh. Hoftheater. Heute wird nach längerer
Lauſe wieder das erfolgreiche Luſtſpiel „
Huſaren=
heber” in den Spielplan aufgenommen. Mit
be=
einderem Intereſſe ſieht man der Erſtaufführung von
(Theodor Körner” entgegen. Die an packenden
blildern reiche Oper — die Handlung ſpielt in Wien
ii der Erſtaufführung von Körners Toni im
Burg=
bgater in einem Landhauſe von Karoline Pichler, in
Löbling in einem „Heurigen”=Garten, in der
Auguſtiner=
furche in Wien und endlich in Gottesgabe bei Schwerin —
hitt durch den populären Ton der Dichtung und den
riſchen Zug, der durch die Muſik geht, ſchon auf den
weiſten deutſchen großen Opernbühnen den begeiſterten
Beifall des Publikums hervorgerufen. Den Körner
ingt Georg Becker, die Antonie Adamberger (die von
örner geliebte Schauſpielerin des Burgtheaters) Mizi
AKarx, die Karoline Pichler Anna Jacobs, den Studenten
rrieſen Kammerſänger Stephani, den Studenten von
Herrl Auguſt Globerger, den Vater Jahn Leo
Schützen=
diorf. Freitag, den 23., geht auf B 7 Schillers „Wilhelm
Dell” in Szene. Die Titelrolle ſpielt Hans
Bau=
meiſter, den Attinghauſen Hermann Knispel, den
Melch=
timal Kurt Ehrle, den Geßler Kurt Weſtermann.
Sonn=
tag, den 25. findet auf Allerhöchſten Befehl ein
Patriotiſches Konzert ſtatt. Den erſten Teil
dees Abends bilden Orcheſtervorträge der Großh.
Hof=
krpelle, ferner ſpricht Franz Schneider ein Gedicht von
Wildgans, Anna Jacobs und Leo Schützendorf bringen
Lieder zum Vortrag. Zum Schluß werden Georg von
Lumptedas achtzehnhundertſiebziger Kriegsſzenen „Wörth”
zum erſtenmal gegeben.
— Poſtaliſches. Von jetzt ab ſind nach
Groß=
brritannien Poſtanweiſungen für Kriegs
gſefangene oder von ſolchen zugelaſſen. Die
Poſt=
anweiſungen ſind auf der Vorderſeite des für den
Aus=
landsverkehr beſtimmten Formulars mit der Adreſſe des
Möniglich Niederländiſchen Poſtamts in s’Gravenhage
zu verſehen, während die Adreſſe des Empfängers der
Geldſendung auf der Rückſeite des Abſchnitts
gienau anzugeben iſt. An der Stelle, die ſonſt für die
Frreimarken zu dienen hat, iſt die Bemerkung „
Kriegs=
gſefangenenſendung. Taxfrei” anzubringen. Ins
Graven=
hage werden die deutſcheniederländiſchen Anweiſungen
int niederländiſch=engliſche umgeſchrieben. In der
Rich=
tuung aus Großbritannien nach Deutſchland ſind
Poſt=
anweiſungen der Kriegsgefangenen noch nicht zugelaſſen.
Das Umrechnungsverhältnis für
Poſt=
anweiſungen nach Dänemark, Norwegen
und Schweden iſt auf 100 Kronen — 117 Mk. neu
filſtgeſetzt worden.
Aufklärung des Auslandes. Es gehört zu den
ioealen und praktiſchen Aufgaben der deutſchen
Geſchichts=
vereine, die vorurteilsfreie Erforſchung des wahren
Her=
gangs großer Ereigniſſe der Geſchichte zu fördern. Damit
ſchaffen ſie auch die Grundlage zu einer echten Liebe zum
Vaterland und zur Heimat. Es geſchieht dies allerdings
in der Regel erſt dann, wenn die Archive ſich öffnen und
anwandsfreie Zeugen und Urkunden liefern. Das iſt der
Zeitpunkt, von dem ja auch jetzt unſer Reichskanzler ſich
verſpricht, daß er die volle Wahrheit über die
Friedens=
lyebe unſeres Kaiſers und ſeiner Regierung an den Tag
bringt. Aber ſo wenig dieſe, Herrſcher und Kanzler, ſtumm
abbwarten wollen, bis eine ſpätere Zeit die eigentlichen
Friedensſtörer in Europa brandmarkt, ſo wenig können
auch die Geſchichtsvereine unſeres Vaterlandes in
ſtar=
vem Feſthalten an einer Gepflogenheit jetzt untätig bleiben
gseder weiß, daß der Krieg nicht nur mit Kanonen,
Schif=
ſten und Geld, ſondern auch in Wort und Schrift, mit
ceiſtigen Waffen, geführt wird. Da iſt es nun ſehr
be=
zeichnend, wie unſere Feinde die Ihrigen mit dem Gift
der Verleumdung und der bewußten Lüge
be=
ſndeln. Wir wollen ihnen auch auf dem Gebiete nicht
folgen; aber den Kampf um die unentſtellte Wahrheit
müſ=
ſen wir ſchon jetzt aufnehmen; wir dürfen nicht erſt der
zzukunft die Klarſtellung und das vernichtende Urteil über
laſſen.
Aus dieſer Ueberlegung heraus hat der Hiſtoriſche
serein für das Großherzogtum Heſſen be
ſchloſſen, für die ungemein wichtige Frage der Aufklärung
des Auslandes einen größeren Betrag aus den Mitteln,
diie er ſeit Jahren für Ausgrabungszwecke angeſammelt
hatte, zur Verfügung zu ſtellen und ohne Säumen
Pro=
viantkolonnen mit geiſtiger Nahrung für die öffentliche
Meinung an Freund und Feind draußen zu entſenden.
Es ſoll dies geſchehen im Anſchluß an den vor kurzem aus
Vertretern der Großh. Techniſchen Hochſchule, der Großh
Handelskammern, der Großh. Hofbibliothek, des Großh
Haus= und Staatsarchivs und der Darmſtädter Induſtrie
gebildeten Ausſchuß zur Aufklärung des
neu=
tralen Auslandes und durch planmäßige und
un=
ermüdliche Verſuche, die böswillig verſeuchten Quellen
der Nachrichtenverſorgung des Auslandes durch ein
deut=
ſches Klärbecken zu leiten im ſtolzen Bewußtſein eines
Volkes, das keinerlei Unſauberkeit an ſich duldet, im Dienſte
unſeres lieben Vaterlandes und der reinen geſchichtlichen
Wahrheit. Jede Hilfe und Förderung durch Rat und Tat
wird dankbar begrüßt. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich bei
Herrn Archivdirektor Dr. Dieterich im Haus= und
Staats=
archiv im Reſidenzſchloß. Die Mittel, die der Hiſtoriſche
Verein ſo für den Aufklärungsdienſt aufwendet, dienen,
indem er dadurch die hiſtoriſche Wahrheit feſtſtellen hilft,
wiſſenſchaftlichen Zwecken. Der Ausſchuß des Vereins
hat aber außerdem noch beſchloſſen, ſeine
Winterveranſtal=
tungen in der Art in den Dienſt der Kriegsfürſorge zu
ſtellen, daß er ſeine Vorträge für ein größeres
Publikum und größere Räume einrichtet, ſie gegen
ein mäßiges Eintrittsgeld allgemein zugänglich macht und
den Reinertrag der Kriegsfürſorge zuwendet. Der erſte
dieſer Vorträge, die alle Beziehungen auf den großen
Völ=
kerkrieg haben werden, ſoll am 24. Oktober, abends 8 Uhr
15 Min. im „Kaiſerſaal” ſtattfinden. Herr Privatdozent
Dr. L. Bergſträßer aus Greifswald wird über „
Drei=
bund und Dreiverband” ſprechen und darin die
deutſche Politik von 1880 bis 1914 behandeln. Ein zweiter
Vortrag, der am 31. Oktober ſtattfinden wird, ſoll die
un=
mittelbaren Urſachen des Krieges an Hand der offiziellen
Weiß=, Grün= und Orangebücher darlegen.
Das Vereinslazarett „Alicehoſpital” bittet
alle gütigen Geber in Stadt und Land, die ſeit
Aus=
bruch des Krieges die Anſtalt mit Geldſpenden und
Gaben aller Art in ſo freundlicher Weiſe unterftützt
haben, auf dieſem Wege herzlichſten Dank zu
em=
pfangen, da es nicht möglich iſt, ihnen allen einzeln
danken zu können. Um weitere Zuwendungen für die
Pflege unſerer verwundeten und erkrankten Soldaten
wird herzlich gebeten.
* Blindenbeſchäftigungsverein. Der hieſige
Blinden=
beſchäftigungsverein, der Eliſabethenſtraße 1 eine
Blin=
denwerkſtätte unterhält, hielt geſtern ſeine Verloſung ab,
in der von Blinden gefertigte Körbe, Bürſten und Beſen
aller Art als Gewinne gezogen wurden. Die Gewinnliſte
ſowie Näheres über Ort und Zeit der Abholung der
Ge=
winne ſind aus dem Anzeigenteil zu erſehen.
* Die Höchſtpreiſe für Kartoffeln. Wir finden in einem
auswärtigen Blatt folgende Meldung aus Darmſtadt:
Eine große Enttäuſchung erlebten unſere Hausfrauen am
letzten Wochenmarkttage. Infolge der Bekanntmachung
eines Höchſtpreiſes für Kartoffeln (je nach der
Sorte 6—8 Mark pro Malter) fuhren die Bauern
wieder nach Hauſe, nachdem ſie einen Verkauf zum
Höchſtpreiſe verweigert hatten. Unter dieſen Umſtänden
dürfte die Stadt im Intereſſe des Publikums den Verkauf
dieſes unentbehrlichen Nahrungsmittels ſelbſt in die Hand
nehmen.
Rektoratsübergabe an der Großh. Techniſchen
Hochſchule.
g. In ernſter Feier erfolgte geſtern die Uebergabe
des Rektorats der Techniſchen Hochſchule durch den
Pro=
rektor Geh. Hofrat Prof. Dr. R. Müller an den
neu=
ernannten Rektor Prof. Dr. A. E. Berger. Zur Feier
waren viele Gäſte erſchienen, u. a. die Herren Miniſter
von Ewald, von Hombergkzu Vach und Braun.
Im Gegenſatz zu friedlichen Zeiten fehlte das heitere,
farbenfrohe ſtudentiſche Gepränge, das der
Rektorats=
übergabe immer die beſondere Note gab. An der
gerin=
gen Zahl der anweſenden Studierenden konnte man
er=
meſſen, wieviele dem Rufe des Kaiſers zur Verteidigung
von Deutſchlands Ehre, Beſitz und Anſehen gefolgt ſein
mögen. Ernſte Kriegsſtimmung lag denn auch über der
kleinen Feſtverſammlung und die Stimmung, die heute
in allen deutſchen Herzen zu finden iſt, kam trefflich zum
Ausdruck in den vom Prorektor und dem neuernannten
Rektor gehaltenen Reden.
Herr Profeſſor Dr. Müller führte aus: In einer
ſchickſalsſchweren Zeit begehen wir die Feier der
Rektorats=
übergabe. Darum findet die Feier ohne ſtudentiſches
Feſtgepränge und den gewohnten farbenfrohen Rahmen
ſtatt. Die meiſten unſerer Studierenden ſind draußen
auf dem Felde der Ehre. Wir aber beginnen das neue
Studienjahr mit dem gewohnten Feſtakt, um dadurch vor
aller Welt zu betonen, daß die Hochſchule auch in den
Stürmen des Weltkrieges ihrer hohen Aufgabe nicht
un=
treu geworden iſt. Der Herr Prorektor warf einen kurzen
Rückblick auf das verfloſſene Studienjahr und gedachte
der verſtorbenen Mitglieder und ehemaligen
Mitglie=
der der Hochſchule. Der Krieg hat ſchon in den letzten
Tagen des Auguſt zwei verdienſtvolle Mitglieder auf dem
Schlachtfelde dahingerafft,den Aſſiſtenten Max Müller von
der Architektur=Abteilung und den Privatdozenten Dr.=Ing.
Ernſt Preuß. Auch in den Reihen der akademiſchen
Jugend hat der unerbittliche Tod reiche Ernte gehalten.
Auf dem Schlachtfelde im Kampf fürs Vaterland ſind
nicht weniger als 7 hoffnungsvolle Studierende gefallen.
Namhafte Schenkungen ſind der Hochſchule wieder
gemacht worden: die Schuckert=Geſellſchaft ſtiftete 10000
Mark zum Ausbau des Hochſpannungs=Laboratoriums,
und Kommerzienrat Jung=Neubabelsberg 20000 Mark
für einen Turn= und Sportplatz. Da durch das
Entgegen=
kommen des Miniſteriums des Innern ebenfalls ein
nam=
hafter Betrag zur Verfügung geſtellt wurde, iſt die
Ein=
richtung eines Turnplatzes ſchneller als erwartet, möglich
geworden. Die Studentenſchaft hat in ſozialer Hinſicht
ſich lebhaft betätigt durch die Fortführung der Arbeiter=
Unterrichtskurſe und die Einrichtung des Akademiſchen
Wohnungsamtes. Für die Löſung von Preisaufgaben
konnten zwei ehemaligen Studierenden aus der Mueller=
Alewyn=Stiftung Preiſe verliehen werden, dem Dipl=Ing.
Walter Wickop in Köln a. Rh. 1000 Mark und dem
Dipl.=Ing. Walter Buckſath in Alzey ein Preis von
500 Mark, nebſt der Stiftungsplakette. Die Frequenz der
Hochſchule iſt erfreulich im Zunehmen begriffen, beſonders
zu begrüßen iſt, daß die Zahl der ordentlichen
Studieren=
den immer weiter geſtiegen iſt. Auffallend iſt die Frequenz
des letzten Sommerſemeſters geſtiegen. Während die
früheren Sommerſemeſter gegen das vorhergehende
Win=
terſemeſter ſtets einen Rückgang aufzuweiſen hatten, hat
das letzte Sommerſemeſter zum erſtenmal das
vorher=
gehende Winterſemeſter übertroffen, das Zeichen einer
ſteigenden Wertſchätzung unſerer Hochſchule ſeitens der
Studentenſchaft.
Mitten hinein in dieſe erfreuliche Entwickelung griff
die rauhe Hand des Krieges. Bereits in den erſten Tagen
der Mobilmachung wurde ein großer Teil des
Hochſchul=
gebäudes zu Lazarettzwecken in Anſpruch genommen.
Hinzukamen für uns eine Reihe von notwendigen
Maß=
nahmen. Erwähnt ſei nur der Ausſchluß von
Angehöri=
gen der uns feindlichen Völker von der Hochſchule, die
Abhaltung von Notprüfungen und die Schaffung von
Vertretungen für die zur Fahne einberufenen Dozenten.
Da beim Ausbruch des Krieges Ferien waren, mußten
wir es uns leider verſagen, die Angehörigen der
Hoch=
ſchule, die begeiſtert in den Kampf zogen, noch einmal zu
verſammeln. Wir begleiten ſie aber fort und fort mit
den heißeſten Segenswünſchen.
Nachdem der Herr Prorektor nochmals dem
Lehrkör=
per für die Unterſtützung und der Studentenſchaft für
das treue Zuſammenhalten gedankt hatte, überreichte er
ſeinem Amtsnachfolger, Rektor Profeſſor Dr. Berger,
die Amtskette. Der neue Rektor bringe den beſten
Willen und die ſchönſten Gaben mit, möge es ihm
ver=
gönnt ſein, die Hochſchule einer glücklichen Zukunft
ent=
gegenzuführen. Dieſer nahm die Kette entgegen und
verſprach, gewiſſenhaft und nach beſter Kraft ſein Amt
zu verwalten. Es iſt üblich, ſagte er, daß ſich der neue
Rektor mit einem fachwiſſenſchaftlichen Vortrag einführt.
Am heutigen Tage kann der Gegenſtand meiner
Betrach=
tungen nicht von fachwiſſenſchaftlicher Art ſein. Er iſt
für die wiſſenſchaftliche Unterſuchung überhaupt noch nicht
reif und faßbar. Aber alles, was wir trachten und denken,
hat Beziehungen zu ihm: Was uns als Deutſche in
dieſer ſchickſalsſchweren Zeit am mächtigſten bewegt.
Mit meiſterhaften Worten wußte der Redner die
ge=
waltige Volkserhebung in Deutſchland und der
Nachbar=
monarchie zu ſchildern. Wie Frankreich, Rußland und
England, berauſcht von der Macht der Zahl, glaubten,
Deutſchland ohne Mühe erdrücken und die Beute teilen
zu können. Nur wir Deutſche erkannten es von Anbeginn,
welch hohe Güter hier auf dem Spiel ſtehen. In Demut
ſtark und ſtolz und darum unbeſiegbar iſt der Deutſche,
wie wir vor 100 Jahren die Befreiungsſchlachten ſchlugen.
Nur wir kämpfen mit dem Glauben auf den Sieg des
Rechtes und mit Idealen. Iſt dem wirklich ſo? Kämpfen
nicht auch die anderen mit Idealen? Kämpfen die Fran=
nicht, feſtzuſtellen, was es mit den Schauergeſchichten von
vergewaltigten Frauen und aus den Fenſtern geworfenen
findern dieſer Gegend auf ſich hat, denn allmählich iſt der
Abend hereingebrochen und damit unſere einſame
Wande=
rung durch die ſtockdunklen Gaſſen nicht ungefährlich
ge=
weorden. Das Letzte, was wir im Hafenviertel noch mit
Iintereſſe ſehen, iſt die lodernde Trümmerſtätte der
Standard Oil Company” drüben in Hoboken, wo etwa
enin Dutzend der gewaltigen Petroleumtanks dieſer in
letz=
ter Zeit vielgenannten Geſellſchaft durch belgiſche
Offi=
piere kurz vor dem Abzuge der Truppen in Brand
ge=
ſpeckt worden ſind. — Schon vom Turm der Kathedrale
im Mecheln aus hatte ich in der Richtung weſtlich von der
Ulntwerpener Kathedrale eine ungeheure, dicke, ſchwarze
Rauchwolke, einer Pinie gleich, über der Stadt ſtehen ſehen,
und ſcheinbar iſt dieſe Rauchwolke für ein Zeichen des
all=
gemeinen Brandes der Stadt angeſehen worden.
Glück=
löcherweiſe kann davon keine Rede ſein. Nur insgeſamt
106 Häuſer ſind in der Stadt Antwerpen während der
Wauer der Beſchießung durch unſere Geſchoſſe aus
Ge=
ſchhützen, Zeppelinballons und Flugzeugen in Brand
ge=
naten, und die Zahl der Toten beläuft ſich auf wenige
koundert. Auf dem Brandplatze ſtoße ich wieder auf den
Werliner Kollegen, der inzwiſchen ein ſehr niedliches
Stück=
dgen geleiſtet hat. Es war gemeldet worden, daß in den
ſetzten Tagen vor dem Fall Antwerpens eine ganze
An=
zahl unflätiger Druckſchriften gegen Deutſchland und das
Walten deutſcher Truppen in Belgien verbreitet worden
ſeeien, und es waren auch ſchon einige dieſer Schauerbilder
beſchlagnahmt worden. Auf einem derſelben hat nun der
ſteollege als alter Fachmann die Druckerfirma
herausge=
ftunden, war vor das Haus gezogen und fand ganze Berge
düeſer unglaublichen Geſchmackloſigkeiten, die, nach Art der
Neuruppiner Bilderbogen hergeſtellt, Kriegsepiſoden aller
Urt als „deutſche Moritaten” ſchildern. So ſtellt eines
die=
ſter Bilder „Een Gruweldaad der Duitſchers” die „
Ter=
doodbrenging van Pater Eug. Dupierreux” dar. Man
ſoeht deutſche Soldaten über die Köpfe von ſieben betenden
seſuitenpatres hinweg auf einen achten ſchießen, der mit
verbundenen Augen mit Stricken an einen Baum gefeſſelt
iſtt, während ein Ulanenoffizier mit gefällter Lanze ihm
deen Gnadenſtoß verſetzt.
Die Inſchrift des Bildes erzählt, daß der Pater
Duperrieux im Beſitze eines Berichtes befunden worden
ſei, in welchem er eine aktenmäßige Darſtellung der
Zer=
ſtörung der Löwener Hochſchulbibliothek gegeben und die
Deutſchen der mutwilligen Brandſtiftung beſchuldigt habe
Die Mordgeſchichte ſoll im „Het Handelsblad” vom 7
September 1914 und der Antwerpener „Metropole” vom
gleichen Tage gleichlautend geſchildert worden ſein. Au
einem weiteren Bilde wird in greulichen Farben „De
Ver=
weeſting van Leuwen” durch die Deutſchen in der Nacht
vom 25. zum 26. Auguſt d. J. geſchildert und eine Anſicht
der Rue de Namur wiedergegeben, deren wichtigſte Bau
ten, die Bibliothek und die Kathedrale Sankt Peter, ge
rade von deutſchen Soldaten mit Feuerbränden in den
Händen angezündet werden, während von dem Rathauſe
der Stadt aus der deutſche Generalſtab ruhig dem
grauſi=
gen Schauſpiel zuſieht. Im Vordergrund des Bildes liegt
auch hier ein katholiſcher Ordensbruder von der deutſchen
Soldateska niedergeſchlagen da. Ein drittes Bild zeigt
die „Beſchieting van Mechelen” die nach dem famoſen
Chroniſten natürlich ebenfalls ausſchließlich den Deutſchen
zur Laſt fällt, und das die brennende Kathedrale St
Rambeaud zeigt, die in Wirklichkeit niemals durch
Flam=
men, ſondern nur durch Geſchoſſe gelitten hat, die
außer=
dem faſt ausſchließlich von belgiſchen Geſchoſſen gegen ſie
gerichtet wurden. Das vierte Bild, und zugleich das
ſchrecklichſte, gibt eine Geſamtanſicht der angeblichen
deut=
ſchen Grauſamkeiten in den Städte Viſé, Löwen, Mecheln
und Antwerpen zum beſten. Man glaubt, nach der Farbe
deſes Bildes zu urteilen, ein Zirkusplakat von Barnum
und Bailey vor ſich zu haben. Hoch oben am dunklen
Nachthimmel zieht ein bombenwerfender Zeppelin ſeine
Bahn. Seine Bombe trifft eines der ſchönſten Häuſer von
Antwerpen. Mechelns Kathedrale ſteht auch hier in hellen
Flammen, und in dem blutigroten Feuermeer von Löwen
lieſt man den Satz: De Stad Leuwen, deer de Vandalen
ganſch afgeſteckt. Und gleich hinterher der engliſche
Pferde=
fuß, der die Farbe und die Inſchriften
er=
klärt, denn nun wird der Text nicht etwa in franzöſiſcher
Sprache wiederholt, ſondern in — engliſcher, ein Beweis
dafür, daß ein engliſches Gehirn dieſes Plakat erſann.
„The eity of Louvain burn down by the vandales” lautet
die Inſchrift, „for the engliſh people” für das die Plakate
offenbar ebenfalls beſtimmt geweſen ſind. Man ſieht
fer=
ner den Brand von Viſé auf dieſen Bildern, Flüchtlinge,
die angeblich von „deutſchen Hunnen” zu Kriegsgefange=
nen gemacht worden ſind, und ſchließlich gar eine Füſilade
in einer Kirche zu Löwen, bei der deutſche Soldaten mit
Schlächtermeſſern in den Händen dargeſtellt werden, wie
ſie wehrloſe Frauen und Kinder bei den Haaren packen
und ihnen die Hälſe durchſchneiden, während der Pfarrer
mit dem Gewehrkolben niedergeſchlagen wird. Das fünfte
Bild iſt ein Spottbild auf Kaiſer Wilhelm, der ſich an
einem Teller Klöße, die europäiſchen Staaten darſtellend,
den Magen verdorben hat und dem nun der Ruſſe den
Puls fühlt. Im Hintergrund ſieht man ſchmunzelnd einen
engliſchen und franzöſiſchen Offizier den Fall beſprechen.
Die ſechſte und letzte Zeichnung ſoll einen Plan des
Welt=
krieges und der von ihm betroffenen Länder bieten. Es
genügt, hervorzuheben, daß Ungarn darauf faſt drei
Vier=
tel des Raumes einnimmt, während Oeſterreich und
Deutſchland ganz verſchwinden und Belgien überhaupt
nicht darauf verzeichnet iſt. Man tut den Sinnloſigkeiten
beinahe zu viel Ehre an, indem man ſie betrachtet. Doch
ſind ſie, ebenſo wie die Lügenartikel, die unſer Generalſtab
im Gebäude des belgiſchen Kriegsminiſteriums
beſchlag=
nahmt hat, eine hübſche Ergänzung zu den
Lügennach=
richten, die bisher die ausländiſche Preſſe durchſchwirrten.
Eine nette Ueberraſchung gab es dann noch für uns,
als wir mit unſeren Automobilen beim Grandhotel
Ter=
minus am Hauptbahnhof vorfuhren. Hier hatte man zu
Be=
ginn der Beſchießung der inneren Stadt ſämtliche Gäſte
ausquartiert und das Haus geſchloſſen. Auf das
ener=
giſche Klopfen unſerer Führer ſtellte man ſich in dem
Mo=
numentalbau zunächſt völlig taub, worauf auch hier zu
ſchärferen Mitteln gegriffen werden mußte. Alsdann
er=
ſchien der Portier und erklärte in ſchroffer Form, daß wir
weder in dem Hauſe wohnen noch etwas zu eſſen haben
könnten. Als dann endlich den Unſeren die Geduld riß
und den Herrſchaften bedeutet wurde, daß man zur
Durch=
ſuchung des Hauſes ſchreiten müſſe, wurde man gefügig,
und ſiehe da: Küche und Keller taten nach den
anſtrengen=
den und aufregenden Ereigniſſen noch ihr Beſtes, und voll
der großen und überwältigenden Eindrücke dieſes Tages,
den man auch in der Heimat gebührend gefeiert haben
mag, ging ich im nunmehr deutſch gewordenen Antwerpen
zur Ruhe.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Nummer 290.
zoſen nicht für die Revanche? Die Ruſſen für den
Pan=
ſlawismus? Das ſind wohl Ideale nach dem läſſigen
Sprachgebrauch, aber keine wirklichen. Der Vortragende
würdigte eingehend den Volkscharakter unſerer Feinde,
ihre ſittlichen und phyſiſchen Kräfte. Er ſchilderte, wie
ſich Frankreich, deſſen innere und äußere Politik die Idee
der Revanche beherrſcht, das phyſiſch erſchöpft iſt und dem
die Gefahr des Untergangs droht, ſich mit dem deſpotiſchen
Rußland auf Gedeih und Verderb verbündete. Wie ſich
dann England zugeſellte, das ſeine weltbeherrſchende
Stellung durch das mächtig emporſtrebende Deutſchland
bedroht ſah. Als nun ſchließlich Rußland im Intereſſe
ſeiner panſlawiſtiſchen Beſtrebungen die Stellung
Oeſter=
reich=Ungarns ernſtlich erſchüttern wollte, wird Frankreich,
das noch nicht gerüſtet iſt, gegen ſeinen Willen in den Krieg
hineingezogen. Der Sinn und das Ziel des Weltkrieges
iſt nach dem Redner, daß der Dreibund die wirtſchaftliche
und politiſche Führung übernimmt, ein Dreibund, der von
der Nordſee bis nach Apulien reicht. Dieſes
Macht=
ſyſtem wird dauern, weil es nicht auf den Willen der
Herrſcher, ſondern der Völker begründet iſt. Die Beſetzung
der Südküſte des Aermelkanals wird England zwingen,
Ruhe zu halten. Im Oſten werden die Oſtſeeprovinzen,
die Vorkämpfer des Deutſchtums, vom Moskowiterjoch
befreit werden. Ruſſiſch=Polen wird unter öſterreichiſcher
und Beſſarabien unter rumäniſcher Verwaltung
natio=
nale und religiöſe Freiheit erhalten. So wird von der
Oſtſee und womöglich auch vom Schwarzen Meer
ver=
drängt, das Moskowitertum gezwungen ſein, ſich der
kul=
turellen Entwickelung ſeiner Völker zu widmen, bevor es
wieder im europäiſchen Völkerrat gehört wird.
Oeſter=
reich wird auf dem Balkan wieder ſeinen alten Einfluß
erhalten und die Türkei wird ſich dem neuen Europa
an=
ſchließen. Deutſchland wird ſich in Afrika ein mächtiges
Kolonialreich ſchaffen. Das Ziel des Weltkrieges wird
nicht eine öde Weltherrſchaft, ſondern ein friedliches,
wirt=
ſchaftliches Erobern der Welt ſein. — Redner ſchloß mit
einem dreifachen Hoch auf Großherzog Ernſt Ludwig und
unſeren Kaiſer.
Rotes Kreuz.
(Bureau: Rheinſtraße 34; Fernruf 25; geöffnet
ununter=
brochen von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends. Bureau
der Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20.)
Die bereits vor einigen Tagen von uns
angekündig=
ten „Auskunftsſtellen des Roten Kreuzes für
Sendungen ins Feld” ſind nunmehr eingerichtet worden
und können heute, Mittwoch, den 21. Oktober, ihre
Tätig=
keit aufnehmen. Sie ſollen in erſter Linie dem einſacheren
Teil der Bevölkerung helfen, die Adreſſen von Karten
Briefen und Paketen genau nach den Vorſchriften der
Heeresverwaltung und der Reichspoſt abzufaſſen, um zu
verhüten, daß Liebesgaben oder Grüße aus der Heimat
wegen unrichtiger oder unvollſtändiger Adreſſierung ihr
Ziel nicht erreichen. Darüber hinaus ſollen aber die
Aus=
kunftsſtellen dazu dienen, allen, die es wünſchen, den
Ver=
kehr im weiteſten Sinne zwiſchen der Heimat und den im
Felde ſtehenden Truppen ſoviel als möglich zu erleichtern.
In jedem Polizeirevier iſt eine Auskunftsſtelle eingerichtet
und zwar für das 1. Revier bei Frau Hofdachdeckermeiſter
Weiler, Mühlſtraße 60, im 2. Revier bei Herrn Rentner
E. Becker, Mauerſtraße 17, im 3. Revier bei Herrn
Bank=
direktor Parcus, Bismarckſtraße 65, im 4. Revier bei Frl.
Davidſon, Heidelberger Straße 24, im 5. Revier bei Frau
Hoflieferant Soeder, Ludwigshöhſtraße 69, im 6. Revier
bei Frau Hoflieferant Elbert, Hoffmannſtraße 57, im
7. Revier bei Herrn Fabrikant Zinkann, Viktoriaſtr. 34/36.
Wir danken dieſen Freunden des Roten Kreuzes für die
große Liebenswürdigkeit, mit der ſie uns die nötigen
Räume zur Verſügung geſtellt haben, und empfehlen die
Auskunftsſtellen zu fleißiger Benutzung. Jede Auskunft
wird nach beſten Kräften Wochentags in den Dienſtſtunden
von 9 bis 6 Uhr bereitwillig erteilt werden.
Wir können heute wieder von einer beſonders
erfreu=
lichen und hochherzigen Spende berichten. Durch
Vermit=
telung des Großh. Kreisamtes Erbach hat uns Herr
Abra=
ham Roſenthal aus Beerfelden, ſonſt wohnhaft in Neu=
York, ein Automobil, ſowie für etwaige Herſtellungen, aber
auch zu anderweitiger Verfügung den Betrag von 1000 M.
in bar zum Geſchenk gemacht. Die für uns ſehr wertvolle
Gabe haben wir mit herzlichem Dank angenommen. Dem
Wunſche des Schenkers, der Wagen möchte im Intereſſe der
heſſiſchen Diviſion, insbeſondere auch zur Beförderung von
Liebesgaben an die heſſiſchen Soldaten, verwendet
wer=
den, werden wir gerne Rechnung tragen, und hoffen, daß
wir, ſo weit möglich, recht oft Gelegenheit haben, im Sinn
des gütigen Schenkers den Wagen zu benutzen.
Das Landſturm=Infanterie=Bataillon I Darmſtadt hat
aus Attigny am 6. Oktober ein Schreiben an uns gerichtet,
in dem es den Empfang der durch Herrn Kommerzienrat
Hickler ihm zugeführten Liebesgaben beſtätigt. Es heißt da
u. a.: „Die von der lieben Heimat überſandten Geſchenke
ſind von allen Empfängern mit ſichtlicher Freude begrüßt
worden.” Auch wir freuen uns, daß die Gaben ans Ziel
und zur Verwendung kamen.
Groß=Gerau, 20. Okt. (Durcheinefranzöſiſche
Fliegerbombeget ötet) wurde der bei dem
Kreis=
bauamt als ſtellvertretender Kreisſtraßenwärter bedienſtete
Bauaſpirant Geier. Geier ſtarb nach wenigen Stunden
im Lazarett.
Offenbach, 20. Okt. (Eine Bluttat.) Einen
ſchlimmen Ausgang nahm ein Wirtshausſtreit im Größen
Biergrund. Hierbei wurde der 28jährige Jak. Schmitt
aus der Fünfhäuſergaſſe durch Meſſerſtiche ſo erheblich am
Kopfe und dem Arm verletzt, daß er in beſinnungsloſem
Zuſtande im Krankenautomobil ins Städtiſche
Kranken=
haus gebracht werden mußte. Der Meſſerheld konnte
bis=
her noch nicht ermittelt werden. Der Zuſtand des
Ver=
letzten iſt bedenklich. — (Fahrraddiebe.) Der 22
jäh=
rige Stuhlflechter Joh. Reichling aus der Bismarckſtr. 108,
ſowie der Zwangszögling Joſef Förſter, der erſt kürzlich
aus der Mühlheimer Zwangserziehungsanſtalt entwichen
iſt, hatten hier mehrere Fahrraddiebſtähle verübt. Die
bei=
den konnten jedoch feſtgenommen werden, als ſie ihre
Beute an den Mann zu bringen verſuchten. Sie wurden
dem Gericht zugeführt.
Mainz, 20. Okt. (50—100 Mark Belohnung)
wird nach einer Bekanntmachung des Gouvernements
Mainz der Perſon gezahlt, welche die Beſitzer von zu
Spionagezwecken dienenden Brieftauben ſo zur Anzeige
bringt, daß gerichtliche Beſtrafung erfolgen kann. — (
Tot=
ſchlag.) Feſtgenommen wurde ein Taglöhner, der in der
elterlichen Wohnung ſeinen Bruder, einen 23jährigen
Tag=
löhner, erſtochen hat. Der Täter wollte ſeinem Vater mit
dem Meſſer entgegentreten, weil dieſer angeblich die
Mut=
ter mißhandelt hatte. Der jüngere Bruder kam dazwiſchen
und wurde in den Unterleib geſtochen, ſo daß er
augen=
blicklich tot umfiel.
Reich und Ausland.
Frankfürt, 20. Okt. Zum 18. Oktober, dem eigentlichen
Eröffnungstage der Frankfurter
Univer=
ſität, der wegen des Krieges in aller Stille begangen
wurde, ſind eine Reihe von Begrüßungen und
Glückwün=
ſchen bei der Univerſität eingelaufen. Auf eine Meldung,
die die Vertreter der Univerſität an den Kaiſer gerichtet
hatten, erhielten Rektor und Senat folgendes
Tele=
gramm: Großes Hauptquartier. Ich danke herzlich für
die Meldung, daß die dortige Univerſität ihre Arbeit jetzt
beginnen wird. Gern hätte ich am heutigen
bedeutungs=
vollen Gedenktage die hochherzige Stiftung Frankfurts und
ſeiner opferwilligen Bürgerſchaft perſönlich eingeweiht.
Die notwendig gewordene Verteidigung des Vaterlandes
gegen ruchloſe Angriffe unſerer Feinde hat mir
dringen=
dere Pflichten auferlegt. Meine wärmſten Wünſche
ge=
leiten die neue Pflanzſtätte deutſcher Bildung und
Wiſſen=
ſchaft. Möge ſie aus der ernſten Zeit ihrer Begründung
heraus ſich zu kräftiger Blüte in glücklicheren Tagen
ent=
wickeln. Möge die treue Arbeit der Lehrer und der Fleiß
der zu ihren Füßen ſitzenden deutſchen Jugend allezeit
getragen ſein von dem Geiſte einmütiger Liebe
um Vaterlande, der jetzt unſer deutſches
Volk ſo ſtark und unbeſiegbar macht. Gott der
Herr aber ſegne Frankfurt und ſeine Bürgerſchaft. gez=
Wilhelm R.
Telegraphiſche Glückwünſche liefen weiter ein von den
als Sprecher der deutſchen Univerſitäten bei der geplante=
Feier in Ausſicht genommenen Rektor der Univerſitä
Gießen, von der Univerſität Bonn, der mediziniſchee
Fakultät der Univerſität Peſt, der Univerſität Münchem
der Zoologiſchen Station in Neapel, von Senator Prov
feſſor Graſſi in Rom und von einigen ehemaligen Stutz
denten der Akademie. Von dem Rektor der Univerſitäh
Zürich wurde eine Adreſſe überſandt, ein Glückwunſch
ſchreiben von der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftt
fahrt. Aus Frankfurt ſelbſt traf ein in herzlichſten
Forr=
men gehaltenes Glückwunſchſchreiben des Oberlandess
gerichtspräſidenten Dr. Spahn ein.
München, 20. Okt. Die Korreſp. Hoffmann meldett.
Das Allgemeinbefinden des Königs iſt gutt
die Heilung der Wunde zeigte bei dem neuen Verbande
wechſel fortſchreitende Beſſerung.
Bad Wildungen, 19. Okt. Prinz Wolrad, ein
Stiefbruder des Fürſten von Waldeck und Sohn der
Für=
ſtin=Witwe, iſt auf einem Patrouillenritt bei Lille gefallem
Köln, 20. Okt. Vom ſtellvertretenden kommandierendem
General, Frhrn. v. Biſſing, liegt folgende
Bekannt=
machung vor: Aus allen Schichten der Bevölkerung meines
Korpsbezirks gehen mir fortwährend Klagen darüber zur
daß die Kartoffelpreiſe, insbeſondere im Klem=, eine abnorme Höhe (ſtellenweiſe 5 Mark und
dar=
über) erreicht hätten, ja, daß ſogar vielfach Kartoffeln
überhaupt nicht zu kaufen wären, weil die Produzentem
in Erwartung noch höherer Preiſe die Ware
zurück=
hielten. Desgleichen wird vielfach auch über viel zu
hohe Preiſe für Brotgetreide, Mehl und Hülſenfrüchte
ge=
klagt. Um dieſen namentlich für die ärmeren Klaſſen ſog
ſchmählichen Preistreibereien entgegenzutre=, halte ich die Feſtſetzung von Höchſtpreiſenz
ür Kartoffeln in denjenigen Bezirken, in denens
ſolche Mißſtände vorliegen, für dringend notwendig. Ich
habe deshalb die zuſtändigen Regierungspräſidenten
er=
ſucht, umgehend das Erforderliche auf Grund des Geſetzes
vom 4. Auguſt d. J. zu veranlaſſen. Sodann weiſe ich
zur Warnung der Verkäufer auf § 2 des
genanntenGe=
ſetzes hin, welcher lautet: „Weigert ſich trotz der Auffor
derung der zuſtändigen Behörde ein Beſitzer von
Gegen=
ſtänden, ſie zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zu verkaufen
ſo kann die zuſtändige Behörde ſie übernehmen und au
Rechnung und Koſten des Beſitzers zu den feſt
geſetzten Höchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für
deſſen eigenen Bedarf nötig ſind.”
Bukareſt, 20. Okt. Die Witwe des Königs Karol
wird künftig den Titel Königin Eliſabeth führen,
Der Hochverratsprozeß in Serajewo.
* Serajewo, 20. Okt. Das Beweisverfahs
ren wird heute fortgeſetzt. Kennzeichnend für die
Tä=
tigkeit der Narodna Obrana ſind die Ausſagen von
Trifko Krſtanovia, welcher unter Eid ausſagte: Ich
wurde auf der Suche nach Arbeit in Belgrad vor der
Annektion von ſerbiſchen Gendarmen angehalten und mit
dem Hauptmann Tankoſiv bekannt gemacht. Dieſer nahm
ihn ſofort als Komitatſchi an. 140 ſolcher Komitatſchis
wurden im Minenlegen, im Sprengen von
Tun=
nels und in der Zerſtörung der Bahnkörper
unterwieſen. Dabei war General Jankovicz was
eigentlich dem Dienſt bei der Narodna Obrana gleichkäm.
Dieſe befaßte ſich mit Spionage und hatte einen
klei=
ten Waffenvorrat im Kriegsminiſterium.
Zu den Mitgliedern gehörten Staatsbeamte und
Offi=
ziere. Nach ſiebenmonatlicher Verwendung erhielt der
Zeuge eine Mitgliedskarte der Narodna Obrana, die in
der Viſitenkarte des Bozo Milanovie beſtand, worauf
ſich die Worte Narodna Obrana ſowie ein Siegel über
zwei Händen und einem Totenkopf befand. Er erklärte
weiter, daß alle Vorbereitungen zum Kriege gegen
Oeſter=
reich=Ungarn getroffen geweſen ſeien.
Zu der Zeugin Talanga äußerte Cabrinovie am
Tage vor dem Mordanſchlag: Franz Ferdinand wird
Artillerieſchrecken.
Aus dem Tagebuch des Generals Léman,
des Verteidigers von Lüttich.
* Der Kommandant der Feſtung Lüttich,
Generalleut=
nant Léman, hat über ſeine Erlebniſſe und Eindrücke
während der Beſchießung des Forts Loucin
Aufzeich=
nungen gemacht, die namentlich wegen der Anſchaulichkeit,
mit der er die Wirkung unſerer ſchweren Geſchütze
ſchil=
dert, Intereſſe verdient.
In der Einleitung zu ſeinem Bericht gibt General
Léman eine Beſchreibung des Forts Loucin mit allen
techniſchen Einzelheiten, dazu farbige Zeichnungen, die die
Beſchreibung erläutern. Er berichtet dazu, daß die
Deut=
ſchen am 7. Auguſt die ganze Stadt in Händen hatten, weil
ſie durch das Fehlen eines gedeckten Platzes innerhalb
des Fortgürtels auf dem rechten Maasufer ſämtliche
Forts auf dieſer Seite von innen her, d. h. von der
Kehlſeite her, angreifen konnten.
Von dieſem Augenblick an konnte die Beſchießung
der Forts auf dem linken Maasufer beginnen. Das Fort
Loucin liegt nordweſtlich von Lüttich an der großen
Heerſtraße nach Brüſſel und iſt ganz modern ausgebaut.
Die Beſchießung begann nach dem Bericht Lémans am
11. Auguſt mit 10 Zentimeter= und 15 Zentimeter=
Ge=
ſchützen, am 12. und 13. Auguſt wirkten auch 21
Zenti=
meter=Geſchütze mit, aber erſt am 14. Auguſt eröffnete die
deutſche Artillerie das Feuer mit ihren 42
Zentime=
ter=Geſchützen, die zur Vernichtung des Forts
führten. General Léman hat während der Beſchießung
vier Zeitabſchnitte unterſchieden.
Der erſte Abſchnitt begann am 11. Auguſt um 4½
Uhr nachmittags, nachdem ein deutſcher Offizier mit
Win=
kerflaggen ſich dem Fort bis auf 200 Meter genähert und
ſo die Richtung für die deutſche Artillerie angegeben
hatte. Zwei Stunden dauerte ununterbrochen das
Gra=
natfeuer, das mit großer Genauigkeit geleitet wurde.
Nach einer halbſtündigen Pauſe begann das Feuer
der 21 Zentimeter=Geſchütze. Sie bewarfen von 10 zu 10
Minuten die ganze Nacht hindurch das Fort mit
Grana=
ten, die einen außerordentlichen Materialſchaden
verur=
fachten. Die Eskarpe der Kehle war zerſtört, die
Schutz=
mauer der linken Flankenbatterie zertrümmert. In die
Panzerungen der Fenſter war Breſche gelegt und nun
machte ſich eine andere üble Wirkung geltend. Alle
Auf=
enthaltsorte der Eskarpe waren von dem Rauch der
Gra=
naten erfüllt, die teils in der Schutzmauer, teils im
Gra=
ben platzten. Dieſer giftige Rauch machte den
Auf=
enthalt in den gedeckten Räumen unmöglich und zwang
den General, die Beſatzung auf dem Sammelplatz und
in der Galerie zuſammenzudrängen. Aber auch dorthin
drang der betäubende Rauch und beeinträchtigte die
Kampftätigkeit der Beſatzung.
Der dritte Abſchnitt der Beſchießung begann am 15.
Auguſt morgens 5½ Uhr. Das Feuer war äußerſt heftig
und hörte erſt gegen 2 Uhr nachmittags auf. Die Schüſſe
waren ſehr gut gezielt und richteten entſetzliche
Ver=
wüſtungen an. Die Wölbung des Kommandeurſtandes,
wo ſich der General mit ſeinen beiden Adjutanten befand,
erhielt furchtbare Stöße, ſo daß das Fort in ſeinen
Grund=
feſten erzitterte. Eine Granate, die nicht weit von dem
Ventilationsſchacht des Komandeurſtandes platzte, warf
tödlichen Rauch und erſtickenden Staub in
den Raum. Jegliche Ventilation und die elektriſchen
Licht=
anlagen waren zerſtört, ſo daß die Beſatzung ſich mit
Pe=
troleumlampen behelfen mußte. Gegen 2 Uhr trat eine
Feuerpauſe ein, die der General dazu benützte, einen
Erkundigungsgang durch das Fort zu machen. Er fand
die Kehle des Forts vollſtändig in Trümmer gelegt.
Ueber den vierten Abſchnitt der Beſchießung, der
mit dem Fall des Forts Loucin endigte, hören wir am
beſten, was General Léman ſelbſt berichtet:
„Es war 2 Uhr, als die Beſchießung von neuem
mit einer Heftigkeit begann, von der man ſich keine
Vor=
ſtellung machen kann. Es kam uns ſo vor, als ob die
deutſchen Batterien Salven abgäben. Wir erfuhren ſpäter,
daß ſie da mit 42=Zentimeter=Mörſern
ge=
ſchoſſen hatten, die Granaten von 1000 Kilogramm gegen
uns ſchleuderten, von einer bisher noch nicht dageweſenen
Exploſionskraft. Wir hörten, wenn ſie ankamen, das
Sauſen in der Luft, das ſich allmählich bis zum Heulen
eines wütenden Orkans ſteigerte und in einem furchtbaren
Donnerſchlag ſeinen Abſchluß fand. Ungeheure
Wol=
ken von Staub und Rauch wälzten ſich über den
erzittern=
den Boden. In einem gewiſſen Augenblick dieſer
ſchreck=
lichen Beſchießung wollte ich in den Kommandeurſtand
zurückgehen, um zu ſehen, was dort vor ſich ging, aber
kaum hatte ich einige Schritte in der Galerie getan, als
ein mächtiger Luftſtoß, der den Korridor entlang fegte,
mich umwarf, ſo daß ich auf das Geſicht ſchlug. Ich
er=
hob mich und wollte meinen Weg fortſetzen, wurde aber
feſtgebannt durch eine wahre Flut von Stickluft, die alles
einhüllte. Es war eine Miſchung von dem Gas des
ex=
plodierenden Pulvers und dem Rauch einer Feuersbrunſt,
die in den Mannſchaftsräumen ausgebrochen war, wo
ſich Betten und Möbel befanden. So wurden wir alſo
wieder dahin zurückgetrieben, woher wir kamen. Aber
die Luft war jetzt nicht mehr zu atmen. Wir waren faſt
erſtickt darin, als Hauptmann Collard (der Adjutant des
Generals) auf den Gedanken kam, den oberen Teil der
Panzerung des Fenſters wegzunehmen. Indem ſo der
Raum oberhalb des Gitterwerks freigemacht wurde, kam
ein wenig Luft herein. Da ich fortwährend den
Gedan=
ken hatte, einen Teil der Beſatzung in Sicherheit zu
brin=
gen, ſagte ich meinen Begleitern, ich wollte mich in die
Konter=Eskarpe begeben. Man ließ mich alſo durch den
Zwiſchenraum hindurch und dann in den Graben gleiten,
den ich durchſchritt. Aber wie groß war mein Entſetzen,
als ich ſah, daß das Fort eingeſtürzt war
daß ſeine Trümmer den Graben der Kehle anfüllten und
einen Damm bildeten, der von der Eskarpe bis zur Konter=
Eskarpe reichte.
Soldaten liefen auch dieſem Damm hin und her. Ich
hielt ſie für belgiſche Gendarmen und rief ſie an: „
Gen=
darmes!” Aber ein Erſtickungsanfall befiel mich,
Schwin=
del ergriff mich, ich fiel zu Boden. Als ich wieder zu
mir kam, ſah ich mich inmitten meiner Begleiter, die
ver=
ſuchten, mir zu helfen. Aber im Kreiſe der Meinen
be=
fand ſich ein deutſcher Hauptmann, der mit
einen Becher Waſſer zu trinken gab. Da war es ungefähr
½7 Uhr abends (was ich ſpäter erfahren habe).Sch
wurde in einen Krankenwagen gelegt und nach Lüttich
gebracht.
Ich war gefangen, ohne mich ergeben zu haben.
Ich habe ſpäter erfahren, daß das Fort Loucin etwa um
4 Uhr 20 Minuten in die Luft geflogen war,
ge=
rade in dem Augenblick, als ich durch die Rauchwolke in
der Galerie zu Boden geworfen wurde, und daß die Leute,
die ich für belgiſche Gendarmen gehalten hatte, deutſche
Soldaten waren, die auf den Damm heraufgeſprungen
waren, als ſie den von mir oben erwähnten Graben
durch=
querten. Daß deutſche Pioniere kommandiert worden
waren, um die von den Verteidigern des Forts zu retten,
die man noch am Leben antreffen konnte, erfuhr
ich=
gleichfalls. Nach Lüttich zurückgekommen, wurde ich im
Schloß des Provinzgouverneurs interniert zuſammen
mit dem Hauptmann und Kompagniechef Collard und
meinem Burſchen. Der deutſche Generalleutnant
Kol=
lewe, Militärgouverneur dieſer Stadt, überreichte mir
in Gegenwart des Hauptmanns Collard und des
deut=
ſchen Majors B., der als Platzkommandant funktionierte,
einen Säbel als Zeichen der Achtung. Ich habe dieſe
Waffe hier in meinem Zimmer auf der Magdeburger
Zitadelle. Nichtsdeſtoweniger waren die moraliſchen
Leiden, die ich auszuſtehen hatte, entſetzlich. Sie ließen
mich meine körperlichen Schmerzen vergeſſen. Ich mußte
mich indeſſen damit beſchäftigen, alle Augenblicke ergriffen
mich Uebelkeit und Schwindelanfälle, die mich ſchwanken
machten. Der Aufenthalt in der erſtickenden Luft von
Loucin hatte mich vollſtändig krank gemacht.
Mit Hauptmann Collard und meinem Burſchen, der
mich nicht verlaſſen hatte, wurde ich zuerſt nach Köln
gebracht unter Führung des deutſchen Majors, deſſen
höfliches und herzliches Weſen ich niemals vergeſſen werde.
In Köln wurden wir in einem Hotel untergebracht und
warteten auf einen anderen Beſtimmungsort. Das Hotel
war recht gut. Wir wurden dort von einem Militärpoſten
ſtändig im Auge behalten. Am 23. Auguſt brachte man
uns nach der Zitadelle von Magdeburg.
Nummer 290.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Seite 5.
nicht regieren. Im nächſten Jahr wird König Peter Bos
nien regieren. — Zur Zeit der Annexionskriſe war die
Dätigkeit der Narodna Obrana, deren Werkzeuge die
Ko=
riritatſchis waren, gegen Oeſterreich=Ungarn gerichtet,
ge=
geen welches ein Krieg auf Leben und Tod gepredigt wurde.
oie Narodna Obrana wurde von der ſerbiſchen
regierung unterſtützt, und mit Waffen
ver=
ſiehen. Cabrinovie beſtätigte dieſe Ausſagen. Aus
ge=
lyegentlich des Krieges in Losnica und Kleinzwornik
vor=
geeſundenen Akten über die in Bosnien betriebene
Spio=
page iſt feſtgeſtellt worden, daß Serbien in der Losnicoer
eundſchaftſtelle allein über hundert Spione in Bosnien
werzeichnet hatte. Aus den Akten ging klar hervor, daß
dfie bosniſchen Sokol= und Antialkohol=Vereine nur ein
Oeckmantel für die Tätigkeit der Narodna Obrana zur
Vorbereitung des Krieges und von Aufſtänden in
Bosnien waren. In einem mit dem Landeschef
Pr=
niorek aufgenommenen Protokoll ſchildert dieſer
ausführ=
loich die bekannten Vorgänge beim Anſchlage. Ein
ande=
ner Zeuge, der als ſerbiſcher Soldat in Valjewo gedient
hat, ſagt dahin aus, daß die Bildung von
Komitatſchi=
h anden 1906 ins Leben gerufen worden iſt. Sie wurden
von der ſerbiſchen Regierung bewaffnet. Ihre Führer
waren aktive ſerbiſche Offiziere und Unteroffiziere. Ihre
Tätigkeit beſtand darin, in den türkiſchen Provinzen
Auf=
wandsbewegungen hervorzurufen.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
heer Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 13. bis 19. Oktober.
Die Landwirte ſind immer noch auf den Feldern
be=
ſchäftigt, ſo daß ſich die Ablieferungen andauernd in ſehr
ungen Grenzen halten. Zwar ſind die Käufer beſtrebt,
ſich auf die Deckung des notwendigen Bedarfs zu
be=
ſichränken, indes auch dieſe Anſprüche ſind gegenwärtig
ſnicht leicht zu befriedigen. Inſofern könnte die ſcharfe
Preisſteigerung der letzten Woche nicht überraſchen, wenn
ſnicht die Unſicherheit bezüglich der Höchſtpreiſe eine gewiſſe
Zurückhaltung rechtfertigen würde. Anſcheinend rechnet
man aber in Handelskreiſen damit, daß die Regierung
hei der Feſtſetzung von Höchſtpreiſen über den
gegenwär=
ligen Preisſtand hinausgehen werde. Vielleicht erblickt
wer Handel auch in den Anſchaffurgen der Behörden eine
Weſtätigung ſeiner Auffaſſung, denn man ſagt ſich, daß
ſoie Behörden wohl nicht kaufen würden, wenn ſie mit
ſeiner niedrigeren Preisfeſtſetzung rechnen müßten. Wie
werlautet, iſt die Veröffentlichung der Verordnung betr.
Höchſtpreiſe für Getreide und Kleie und des Verbots der
Werfütterung von Brotgetreide noch in dieſer Woche zu
gerwarten. — Zur Befeſtigung der Preiſe trug in der
Be=
ſeichtswoche ganz beſonders wieder die lebhafte Nachfrage
WWeſtdeutſchlands bei. Aber auch die ſchwach verſorgten
PProvinzmühlen waren als Käufer im Markte, und dazu
geſellten ſich die Anſprüche für Verpflegungszwecke.
Drin=
gend geſucht war auch wieder Gerſte, für die namentlich
Hamburg täglich höhere Preiſe bewilligte. Auch Hafer
bchloß ſich zuletzt der Aufwärtsbewegung an, da dem
Be=
warf der Proviantämter und den damit
zuſammenhän=
genden Deckungen der Händler nur ſehr ſchwaches
An=
gebot gegenüberſtand. Auf dem Berliner Markte haben
ſoie Preiſe für Weizen und Roggen ſeit der Vorwoche um
getwa 10 Mark angezogen; die Notiz für Hafer lautet 9
Mark höher als vor 8 Tagen. — Die Kartoffelernte, die
ſeinen überaus wichtigen Faktor in der Bilanz unſerer Le=
Gensmittelverſorgung darſtellt, dürfte nach der Schätzung
des Deutſchen Landwirtſchaftsrats 47 Millionen Tonnen
ſerreichen. Das wären zwar 7 Millionen Tonnen
weni=
ger als die Rekordernte des Vorjahres, aber noch über
2 Millionen Tonnen mehr als der zehnjährige
Durch=
ſſchnittsertrag 1894/1913. Es iſt alſo immerhin eine
Mit=
telernte gewonnen, die eine ſichere Unterlage für die
Volks=
ernährung während des Krieges bis zum nächſten Jahre
gewährleiſtet.
Es ſtellten ſich die Preiſe für inländiſches Getreide
aam letzten Markttage in Mark per 1000 Kilogramm wie
Folgt:
Weizen Roggen Gerſte Hafer
Werlin .
263-266 234-236
222-232
220
Mönigsberg 253-255
206
263
223 242-247 213
Danzig .
258-263 225-230 235-240 212-217
Stettin .
(PPoſen . . 254-256 226-228 220-235 195-205
reslau
248-253 228-233 225-235 205-210
248-249 216-223 230-237 206-207
(Roſtock .
GHamburg . 265-268 242-243 256-257 224-226
255
Miel
235
255
215
Weipzig
257-263 237-242 240-250 214-222
MMagdeburg 250-257 223-228 232-248 210-217
AAltenburg . 245-251 225-230 213-220 200-210
276-279 244-246
Töln.
233-236
Duisburg . 287-290 256-259 258-261 243-247
Mannheim 277-285 237½-247½ 236-242½ 226-232½
Frankfurt M. 275-280 245-250 240-245 233-235
MMünchen 290-298 247-253 238-248 226-233
226-236 218-222
(Ulm .
276-280
* Abgabe von Pferden durch die
Land=
woirtſchaftskammer Darmſtadt. Auf dem
Train=Erſatz=Depot in Darmſtadt werden nächſten Freitag,
(den 23. d. Mts., vormittags ½10 Uhr, ca. 40 Stück
micht mehr brauchbare Militärpferde, darunter
dauch ca. 15—20 trächtige Stuten, gegen Barzahlung ver,
ſſſteigert werden. An der Verſteigerung können ſich nur
ILandwirte beteiligen, die die Verpflichtung
eingehen=
ldaß ſie die erſteigerten Pferde bis zu Ende des Krieges
ſin ihrem Betriebe behalten und verwenden wollen. Ein
Weiterverkauf iſt alſo für die Kriegszeit ausgeſchloſſen.
Eine beſondere Benachrichtigung der Landwirte, welche
Pferde bei der Landwirtſchaftskammer beſtellt haben,
ffindet nicht mehr ſtatt.
100000 Mark für deutſche
Kriegs=
gefangene.
* Berlin, 19. Okt. Die Vermittelung von
Geld=
ſſendungen an Kriegsgefangene und
inter=
nierte Zivilbevölkerung in Deutſchland und Frankreich
iſt bekanntlich von der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung
fübernommen worden. Von dieſer Gelegenheit wurde
ſchon recht zahlreich Gebrauch gemacht. Nach einem
Be=
richt der Poſtverwaltung wurden bis zum 14. Oktober
abgeſandt aus Deutſchland 2260 Poſtanweiſungen
tüber 76 408 Mark, und aus Frankreich 1266
Poſtan=
weiſungen über 27956 Franken. Bis zum heutigen Tage
dürfte ſich die erſtgenannte Zahl auf über 100000 Mark
erhöht haben. Der Geldverkehr iſt vollſtändig taxfrei. Die
Adreſſe der Poſtanweiſung muß lauten: „An die
Ober=
poſtkontrolle in Bern (Schweiz)” Auf der Rückſeite des
Abſchnitts der Poſtanweiſung iſt die genaue Adreſſe des
Empfängers, auf der Vorderſeite die des Abſenders
an=
zugeben. Die Aushändigung des Betrags erfolgt ſowohl
von der deutſchen wie von der franzöſiſchen
Poſtverwal=
tung nur gegen eigenhändige Unterſchrift des Adreſſaten.
Die ordnungsmäßige Auszahlung muß der ſchweizeriſchen
Poſtverwaltung durch Vorlegen der unterſchriebenen
Poſtanweiſung nachgewieſen werden.
Ein deutſcher Proteſt gegen die
franzöſiſche Kriegsführung.
* Berlin, 20. Okt. (W. T. B. Amtlich.) Der
Reichs=
anzeiger ſchreibt in ſeinem amtlichen Teil: Die Kaiſerliche
Regierung hat nachſtehende Denkſchrift über die
Ver=
le tzung der Genfer Konvention vom 6. Juli
1906 durch die franzöſiſchen Truppen und
Freiſchär=
ler, in der gegen deren völkerrechtswidriges Verhalten
ſcharfer Proteſt erhoben wird, der franzöſiſchen
Regierung, ſowie den Regierungen der neutralen Mächte
zugehen laſſen:
In dem gegenwärtigen Kriege haben franzöſiſche
Truppen und Freiſchärler die zur Verbeſſerung des Loſes
der Verwundeten und Kranken bei im Felde ſtehenden
Heeren getroffenen Beſtimmungen der Genfer Konvention
vom 6. Juli 1906, die von Deutſchland und Frankreich
noti=
fiziert worden ſind, in flagranter Weiſe verletzt.
Aus der großen Zahl der bekannt gewordenen Fälle
wer=
den in Anlagen diejenigen aufgeführt, die bereits durch.
gerichtliche Vernehmungen oder dienſtliche Meldungen
ein=
wandfrei feſtgeſtellt wurden. An der Spitze der Genfer
Konvention ſteht einer der erſten Grundſätze des
Kriegs=
rechts; daß nämlich die Verwundeten und Kranken des
feindlichen Heeres ebenſo wie die Verwundeten und
Kran=
ken des eigenen Heeres geachtet und verſorgt werden
ſol=
len (Art. 11 Abſ. 1). Dieſem Grundſatze haben franzöſiſche
Truppen und Freiſchärler ins Geſicht geſchlagen, indem ſie
deutſche Ver wundete die in ihre Hände gefallen
waren, nicht nur roh behandelten, ſondern auch beraubt,
ja ſogar teilweiſe in beſtialiſcher Weiſe
verſtüm=
melt und ermordet haben (Anlagen 1 bis 8).
Für die beweglichen Sanitätsformationen
ſehen Artikel 6 und 14 der Genfer Konvention beſonderen
Schutz vor. Dieſen Beſtimmungen zuwider haben
fran=
zöſiſche Truppen deutſche Automobile mit Verwundeten
angegriffen (Anlage 6) und Sanitätswagen beſchoſſen
(Anlage 11 bis 14), obwohl das Rote Kreuz deutlich
er=
kennbar war; auch wurden deutſche Lazarette
überfallen, ihres Perſonals und ihrer Ausrüſtung
beraubt (Anlage 7).
In völkerrechtswidriger Weiſe haben ſich ferner
fran=
zöſiſche Truppen gegen den Artikel 9 der Genfer
Konven=
tion vergangen, der das Sanitätsperſonal der
kriegführenden Heere ſchützen, ja ſogar ſie neutral
behan=
delt wiſſen will. Wie ſich aus den Anlagen ergibt, wurde
der Führer einer Sanitätskolonne von einem franzöſiſchen
Truppenführer verhaftet und weggeſchleppt (Anlage 9),
und ein Arzt, der einem Verwundeten helfen wollte, von
franzöſiſchen Truppen erſchoſſen (Anlage 10); auch
wurden die Aerzte und Begleitmannſchaften eines
Sani=
tätswagens unter Feuer genommen (Anlage 11), ſowie
Krankenträger bei der Bergung der Verwundeten durch
franzöſiſche Truppen und Freiſchärler angegriffen,
ver=
wundet und getötet (Anlagen 12 bis 14) oder zu
Kriegs=
gefangenen gemacht (Anlage 15). Ebenſo wurde ein
deut=
ſcher Feldgeiſtlicher von den franzöſiſchen Truppen
gefangen und wie ein gemeiner Verbrecher
be=
handelt (Anlage 8).
Die Kaiſerliche Regierung bringt mit Entrüſtung
dieſe dem Völkerrecht und der Menſchlichkeit
hohnſpre=
chende Behandlung deutſcher Verwundeter, deutſcher
Sa=
nitätsformationen und deutſchen Sanitätsperſonals zur
öffentlichen Kenntnis und legt hiermit feierlich
Ver=
wahrung ein gegen die unerhörten
Verletzun=
gen eines von allen Kulturſtaaten geſchloſſenen
Weltver=
trages.
Berlin, den 10. Oktober 1914.
Die Anlagen:
In Anlage 1 ſagt Grenadier Haenſeler, 12. Komp.,
3. Bat. Garde=Erſatz=Brigade, über die Vorgänge am
5. Sept. 1914 an der Eiſenbahnbrücke über die Meurthe
nördlich Rehainviller aus: Die Franzoſen traten die
lie=
gen gebliebenen Leute unſeres Zuges mit den Füßen,
und als ſie Lebenszeichen durch Schreien oder Stöhnen
gaben, hörte ich Schüſſe. Auch ich erhielt einen Fußtritt,
verhielt mich aber völlig ruhig. Bei eintretender
Dunkel=
heit ſahlich mich nach meinen verwundeten Kameraden um
und ſtellte feſt, daß ſie nach ihrer Lage tot ſein mußten,
während ſie am Morgen nur leicht verwundet
waren.
Anlage 2. Franz Meviſſen, 4. Eskadron Jäger=
Regiment zu Pferde Nr. 7, ſah am 7. September
ſüdweſt=
lich Arlons auf belgiſchem Gebiet aus einem Verſteck, wie
Franzoſen in der hellen Nacht auf dem Gefechtsfeld
umher=
gingen und verwundete deutſche Jäger mit Lanzen
er=
ſtachen.
Anlage 3. Musketier Thedor Mündel, 9. Komp.
Inf.=Regt. Nr. 138, wurde am 25. Auguſt bei Luneville
verwundet. Ein Franzoſe, der Revolver und Degen trug,
fragte den neben Mündel liegenden Gefreiten in
gebroche=
nem Deutſch, wo er verwundet ſei. Der Gefreite
ant=
wortete: Am Fuß. Darauf ſchoß der Franzoſe den
Ge=
freiten mit dem Revolver durch den Kopf. Bei der
Rückkehr der Franzoſen erhielt Mündel ſelbſt mit einem
Bajonettkolben einen Schlag gegen die rechte Schläfe und
über die linke Schulter, obwohl die bereits erlittene
Ver=
wundung an dem ſtarken Austritt des Blutes durch die
Uniform deutlich bemerkbar war.
Anlage 4. Musketier Kempen, 8. Komp., Inf.=Regt
Nr. 78, ſah am 29. Auguſt in der Nähe von Cuiſe bei St.
Quentin, wie ungefähr 50 franzöſiſche Soldaten unter
Führung mehrerer Offiziere im Zickzack über das
Schlachtfeld gingen und mit dem Bajonett auf
Verwundete einſtachen; ſo auf einen
Verwunde=
ten, der zehn Schritte von Kempen entfernt lag. Als er
„Hilfe!” rief, ſchoß ihm ein franzöſiſcher Offizier mit der
Piſtole in den Mund. Kempen ſelbſt, der ſich tot ſtellte,
erhielt neun leichte Verletzungen mit dem Bajonett.
Anlage 5 enthält einen Bericht der Oberärzte
Neu=
mann und Grünfelder von einem bayeriſchen
Pio=
nieregiment über die Beraubung und
Verſtüm=
melung deutſcher Soldaten des 35. Landwehr=
Regiments bei Orchies. Die aufgefundenen Leichname
waren der Schuhe und Strümpfe und ſämtlicher
Erken=
nungszeichen beraubt. Ein Mann war rückwärts
nieder=
geſchoſſen, lag aber auf dem Rücken; die Mund= und
Naſenlöcher waren mit Sägeſpähnen voll geſtopft. Einem
anderen war das linke Ohr glatt abgeſchnitten und das
Geſicht blaurot, eine Folge des Erſtickungstodes. Mund
Naſe und Augen waren mit Sägeſpähnen vollgeſtopft. Am
Halſe waren Würgezeichen. Einem anderen war der
Goldfinger glatt vom Knöchel abgeſchnitten. In der
Bauch=
wand ſaßen vier Schußlöcher, von Pulverſchmauch
ein=
gefaßt, ein Zeichen, daß die Schüſſe aus unmittelbarer
Nähe abgegeben waren. Fünf andere Erſchlagene zeigten
nur Verletzungen durch ſtumpfe Gewalt. Einem waren
die Augen ausgeſtochen. — Aus den ſeſtgeſtellten
Tatſachen ergab ſich, daß ein großer Teil der Leute
un=
verwundet in die Hände der Feinde gefallen war.
Anlage 6 betrifft den Ueberfall von Verwundeten=
Automobilen, die die Genfer Flagge führten, bei
Béthencourt am 8. September. Verwundete und Führer
wurden ermordet und beraubt. — Anlage 7 enthält
Mel=
dungen des Armeearztes der zweiten Armee, nach denen
das Kriegslazarett des 2. Armeekorps in Péronne von
Franzoſen allen Perſonals und Materials beraubt wurde.
— Zu Anlage 8 berichtet der katholiſche Feldgeiſtliche
Re=
demptoriſten=Pater Bernhard Brinkmann, der am
7. September bei Eſternay (bei Trefole) von Gendarmen
abgeführt, in ein ſchmutziges Gefängnis ohne Fenſter
ge=
bracht und ohne Nahrung gelaſſen wurde. An anderen Tage
wurde er durch eine Kette mit einem gefeſſelten franzöſiſchen
Zivilverbrecher zuſammen geſchloſſen und
mit dieſem mehrere Tage unter Hohn und Spott der
Be=
völkerung durch dieſe Dörfer transportiert. Auf der
Gen=
darmerieſtation wurden ihm Uhr, Geld, die Hoſenträger
und die Rote=Kreuz=Binde abgenommen, obwohl er
Pa=
piere beſaß. Am 11. September erfolgte eine
Verneh=
mung durch das Kriegsgericht in Chateau=Thierry.
Ob=
gleich am anderen Morgen ſchriftlich ſeine Freilaſſung
ver=
fügt wurde, wurde ihm das betreffende Schreiben
verheim=
licht und er noch volle drei Tage auf dem Bahnhofe
zurück=
gehalten. Dort waren ungefähr 300 Gefangene, faſt nur
verwundete oder kranke. Einrückende Franzoſen
unter=
ſuchten die Kleider der Verwundeten und nahmen für
ſich, was ihnen beliebte, insbeſondere Geld und
Uhren. Die Verwundeten lagen Tag und Nacht auf dem
Steinboden in einem offenen Schuppen bei Regen und
Sturm. Die Wundpflege der Gefangenen wurde
voll=
ſtändig vernachläſſigt. Pater Brinkmann erzählt noch
einzelne Fälle von empörender Roheit in der Behandlung
der hungernden Gefangenen.
Von den
Kriegsſchau=
plätzen.
* Großes Hauptquartier, 20. Okt.,
vormit=
tags. (W. T. B. Amtlich.) Die von Oſtende längs der Küſte
vorgehenden deutſchen Truppen ſtießen am Yſer=Abſchnitt
bei Nieuport auf feindliche Truppen und mit dieſen ſtehen
ſie ſeit vorgeſtern im Gefecht. Auch geſtern
wur=
den Angriffe des Gegners weſtlich Lille unter ſtarken
Verluſten für den Angreifer abgewieſen.
Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz hat ſich
nichts Weſentliches ereignet.
Das Zahlungsverbot gegen England und
Frankreich.
* Berlin, 20. Okt. Nach einer im Reichsgeſetzblatt
veröffentlichten Verordnung des Stellvertreters des
Reichskanzlers werden die Vorſchriften der Verordnung
betr. das Zahlungsverbot gegen England im
Wege der Vergeltung auch auf Frankreich
und die franzöſiſchen Kolonien und auswärtigen
Beſitzungen für anwendbar erklärt.
Eine italieniſche Stimme für Deutſchland.
* Rom, 20. Okt. Der berühmte römiſche Profeſſor
der Philoſophie, Chiapelli, richtet an die
italieni=
ſchen Jünglinge, die nach Frankreich eilen,
um einem fremden Lande ihr Leben gegen Deutſchland
anzubieten, die Mahnung, ihrer Pflichten gegen Italien
und die italieniſche Neutralität eingedenk zu
bleiben. Unedel ſei es zudem, die Waffen gegen ein
Volk zu ergreifen, gegen das England und Frankreich die
halbe Welt aufgeboten haben. Die Jugend müſſe
anſtän=
diger ſein als die alten Götter, die es immer mit der
Mehrzahl hielten. Kein edler Menſch werde den
Helden=
mut leugnen können, mit dem das deutſche Volk dieſen
Kampf für Haus und Herd bisher geführt hat. Kein
Opfer ſei ihm zu groß, kein Feind zu mächtig, ſeine
Zu=
verſicht auf den Sieg ſei ſo groß, wie ſeine Liebe zur
Heimat, die in ſeinem Herzen lodert.
Die Operationen in Belgien.
* Amſterdam, 20. Okt. Nieuwe van den Dag
mel=
et aus Sluts: In verſchiedenen Orten ſüdweſtlich
von Selkirch iſt ſtarker Kanonendonner gehört
worden. Es wird behauptet, daß dies von den
engli=
ſchen Schiffen komme, die Oſtende beſchießen.
Dasſelbe Blatt meldet aus Brügge: Die dort
lie=
gende ſtarke deutſche Beſatzung zeigt ein
ausgeſpro=
chenes Wohlwollen gegen die
Bevölke=
rung. Es herrſche dort volle Ruhe. Die Deutſchen
er=
halten bedeutende Verſtärkungen.
Erfolge unſerer Verbündeten.
* Wien, 20. Okt. Amtlich wird verlautbart: 19. Okt.,
mittags. In der Schlacht öſtlich Chyrow und Przemysl
hat uns der geſtrige Tag neuerdings große
Er=
folge gebracht. Beſonders erbittert war der Kampf
bei Mizyniec. Die Höhe von Magiera, die bisher in den
Händen des Feindes war, und unſerem Vordringen
be=
deutende Schwierigkeiten bereitete, wurde nach mächtiger
Artillerievorbereitung am Nachmittag von unſeren
Truppen genommen. Nördlich von Mizyniec kam
unſer Angriff bis auf Sturmdiſtanz an den Gegner, öſtlich
Przemysl bis in die Höhe von Medyke, heran. Am
ſüdlichen Schlachtflügel wurden die namentlich gegen die
Höhen ſüdweſtlich Stary Sambor gerichteten, auch nachts
fortgeſetzten Angriffe der Ruſſen abgeſchlagen.
Im Stryj= und Swica=Tale ſind unſere Truppen kämpfend
in weiterem Vordringen begriffen. Auch am San
wurde geſtern an mehreren Punkten gekämpft. Ein nach
Einbruch der Dunkelheit eingeſetzter Angriff auf unſere bei
Jaroslau auf das Oſtufer des Fluſſes übergeſetzten Kräfte
ſt vollſtändig geſcheitert. In Ruſſiſch=Polen ſchlug die
vereinigte deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Kavallerie
einen großen feindlichen Kavalleriekörper, der weſtlich
von Warſchau vorzudringen verſuchte, über Sochatſchew
zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Generalmajor.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Nummer 290.
Vom ſüdlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 20. Okt. Amtlich wird verlautbart vom
19. d. M.: Die ſerbiſche Preſſe verbreitet in den letzten
Tagen eine Reihe von Siegesnachrichten, die wohl im
Be=
reich ihrer Wünſche belegen ſind, die aber mit den
Tat=
ſachen zu ſehr in Widerſpruch ſtehen und auf die Tatſachen
reduziert werden müſſen. 1. Der angebliche Sieg bei
Murjacica war durch das Hochwaſſer der Drina bedingt,
nicht aber durch den ſerbiſchen Angriff, und die
erzwun=
gene Räumung des überſchwemmten kleinen Brückenkopfes
iſt an und für ſich ganz unbedeutend. Die Räumung
er=
folgte in größter Ordnung, ja, ganz ohne Fühlung mit
dem Gegner. Die Angaben über zahlreiche Gefangene
uſw. ſind vollkommen unzutreffend. 2. Am
Gucowerücken ſpielten ſich infolge der großen Nähe ſtarker
feindlicher Artillerie faſt täglich Kämpfe ab, wobei bald
die Serben, bald unſere Truppen die Angreifenden waren.
Zur beſonderen Bedeutung konnten dieſe Kämpfe nicht
werden. Es handelt ſich nur um die Entſtellung von
Tat=
ſachen mit den Siegen der Serben. Dagegen verſchweigt
aber der Gegner, daß an demſelben Tage, wo der „
glän=
zende” Sieg am Gucowerücken errungen wurde, daß
ſüd=
lich ein viel heftigerer und durch Artillerie unterſtützter
ſerbiſcher Angriff vollſtändig abgewieſen
wurde. 3. Auf Romanja Planina ſetzte die von den
Ser=
ben angeblich geſchlagene Diviſion ebenfalls ihre Aktionen
fort und hat am 12. und 13. Oktober in bravouröſem
Kampfe drei bis vier ſerbiſche Bataillone
zerſprengt. In den Wäldern umher irrende Soldaten
und Offiziere wurden gefangen genommen. Dadurch iſt
die ſerbiſche Kriegsberichterſtattung auf das richtige Maß
zurückgeführt.
Potiorek, Feldzeugmeiſter.
Eine kühne Tat der öſterreichiſchen Flotte.
* Rom, 20. Okt. Giornale d’Italia meldet aus
Antivari: Am 17. Oktober vormittags traf in
Anti=
vari der franzöſiſche Dampfer „Liamone” mit Munition
für ſchwere Artillerie und Aeroplane ein. Als man an
die Ausſchiffung ging, kam ein öſterreichiſcher Aeroplan, der
zwei Bomben warf, die keinen Schaden anrichteten.
Gegen Sonnenuntergang, als „Liamone” zu ihrem Schutz
auf hohe See fuhr, warf ein öſterreichiſcher Aeroplan zwei
weitere Bomben und eine Büchſe mit Dynamit; auch dieſes
richtete keinen Schaden an. Am 18. Oktober vormittags
fand ein Unternehmen ſtatt, das in anbetracht der nahen
franzöſiſchen Flotte in der Tat ſehr bemerkenswert und
kühn war. Um 3 Uhr 55 Minuten früh verließen zwei
öſterreichiſche Schiffe die Bucht von Cattaro und
dran=
gen mit ausgel öſchten Lichtern in den
Ha=
fen von Antivari ein und bombardierten
dieſen heftig, in der Abſicht, die Speicher des Hafens zu
zerſtören. Dann entfernten ſie ſich unbeſchädigt nach
Punta d’Oſtro.
Das Totenfeld vor Przemysl.
* Wien, 20. Okt. Der Berichterſtatter der
Reichs=
poſt ſchildert das Totenfeld vor Przemysl
folgen=
dermaßen: Es iſt ungeheuer, wie viele tote Ruſſen vor
Przemysl gelaſſen worden ſind. Ich ſah dort
Maſſengrä=
ber von rieſiger Ausdehnung. Trotzdem liegen noch
Tau=
ſende von ungeborgenen Leichen auf den
Fel=
dern. Weithin iſt Tod und Vernichtung geſät, ſoweit wir
ſahen. Wir haben geſchanzt, was wir konnten, aber für
Tauſende von Armen gäbe es dort noch Arbeit, um die
breiten Spuren des tauſendfachen Todes zu verwiſchen.
Die Stürme der Ruſſen waren ſchon vor den erſten
Ver=
hauen vor Przemysl zuſammengebrochen. Achtmal
ſetzten ſie neuerlich zum Angriff an, aber
acht=
mal erſtarb der Sturm in vernichtendem Feuer, das ſie
empfing. Auf dem Felde fanden wir weithin im
Um=
kreiſe Abzeichen des 127. ruſſiſchen Infanterieregiments,
das zugrunde gegangen iſt. Uebereinſtimmend melden die
Berichterſtatter, daß die Ruſſen jeden Verſuch der
Vertei=
diger, die ruſſiſchen Leichen auf dem Feſtungsglacis zu
begraben, durch heftiges Schrapnellfeuer verhinderten,
augenſcheinlich, um eine Verpeſtung der Luft
her=
beizuführen und den Aufenthalt in der Feſtung dadurch
unmöglich zu machen.
Die Verluſte der Engländer.
* Mailand, 20. Okt. Corriere della Sera
mel=
det aus London: Nach amtlicher Erklärung beziffert
ſich der Verluſt des engliſchen Heeres in den
Kämpfen an der Aisne in’der Zeit vom 12. Sept. bis zum
8. Oktober auf 651 Offiziere und 12980 Mann.
Eine Millionenanleihe der Stadt Paris.
* Paris, 20. Okt. Das Echo de Paris meldet: In
einer Beratung der Mitglieder des Pariſer
Muni=
zipalrates mit dem Seinepräfekten iſt die Aus
gabe einer Stadtanleihe in Höhe von 117
Mil=
lionen Francs zur Deckung der außergewöhnlichen
Ausgaben infolge des Krieges beſchloſſen worden. Es
ſollen Bons zu 100, 500 und 1000 Francs mit einjähriger
Laufzeit und höchſtens éprozentiger Verzinſung
ausgege=
ben werden.
Die Neutralität Rumäniens.
* Kopenhagen, 20. Okt. Nach Petersburger
Mel=
dungen hat dem Rjetſch zufolge König Karol kurz vor
ſeinem Ableben ſeinem Nachfolger empfohlen, die
Neu=
tralität zu wahren. Seine letzten Worte waren:
Schone das Vaterland und vergieße kein Blut. König
Ferdinand ſoll dem Miniſterpräſidenten Bratianu
kate=
goriſch und wörtlich erklärt haben, er werde nicht von
dem Vermächtnis ſeines Vorgängers
ab=
weichen.
Aus Portugal.
* London, 20. Okt. Reuter meldet aus
Liſſa=
bon: Nach dem Blatt Pats treten die Kammern am
Mittwoch zuſammen. Es wird eine Kabinettskriſe
erwartet. Freire Andrade wird ſodann ein Kabinett
bilden, in welchem alle politiſchen Parteien vertreten ſind
Die islamitiſche Bewegung.
* Wien, 20. Okt. Die Südſlawiſche Korreſpondenz
meldet aus Konſtantinopel: Die ganze türkiſche
Preſſe beſchäftigt ſich mit der in allen muſelmaniſchen
Ländern beginnenden iſlamitiſchen Bewegung.
Terdſchuman=i=Hakikat bemerkt, die allgemeine Bewegung
des Iſlam ſtamme nicht etwa aus dem Haſſe der
Moham=
medaner gegen die Regierungen der Tripel=Entente,
ſon=
dern aus dem Streben, ſich bei der großen
Ab=
rechnung nach dem Kriege die Exiſtenz zu
ſichern. Taswir=i=Efkiar erklärt, die ägyptiſche
Frage ſtehe in engſtem Zuſammenhang mit der ganzen
Orientfrage. — Türkiſche Blätter veröffentlichen den
Ar=
tikel des in Odeſſa erſcheinenden Odeſſkij Liſtok, der wegen
des Falles von Antwerpen in ſcharfen Ausdrücken
gegen England ſchrieb, Englands Vorgehen erwecke den
Glauben, als wolle es ſich von den anderen die Kaſtanien
aus dem Feuer holen laſſen.
* Berlin, 20. Okt. Die B. Z. am Mittag meldet aus
Köln: Nach einer Athener Times=Meldung beabſichtigt,
glaubwürdigen Konſtantinopeler Mitteilungen zufolge
Enver Paſcha, einen Ausſchuß zu bilden, der eine
iſlamitiſche Bewegung ins Verk ſetzen ſoll.
* Berlin, 20. Okt. Wie wir vernehmen, ſind bei
dem Untergang des engliſchen
Unterſee=
bootes auf deutſcher Seite keine Verluſte
zu beklagen.
* Berlin, 20. Okt. Das internationale
Ko=
mitee des Roten Kreuzes in Genf hat
neuer=
dings mitgeteilt, daß Anfragen wegen ſolcher Perſonen,
die vermutlich in ruſſiſche
Kriegsgefangen=
ſchaft geraten ſind, nicht mehr nach Genf, ſondern an
das däniſche Rote Kreuz in Kopenhagen zu richten ſind,
das ſich auch zur Weitergabe der Beantwortung bereit
erklärt hat.
* Frankfurt a. M., 20. Okt. Der beim Dragoner=
Regiment Nr. 24 in Darmſtadt dienende zweite Sohn
des Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Karl von
Heſſen iſt nun auch durch einen Schuß in den
Ober=
ſchenkel verwundet worden.
* Wien, 20. Okt. Der Kaiſer empfing den vom
nördlichen Kriegsſchauplatz eingetroffenen Thronfolger
Erzherzog Karl Franz Joſeph in zweiſtündiger
Audienz zum Vortrag.
* Krakau, 20. Okt. Das Blatt Neprzod meldet:
Die Lokalabteilung des nationalen Arbeiterverbandes
hat in einer von mehreren tauſend Perſonen
beſuchten Arbeiterverſammlung den Beitritt zur
polni=
ſchen nationalen Organiſation einſtimmig beſchloſſen.
Zu=
gleich wurden alle Mitglieder zum Eintritt in die
Legionen aufgefordert.
* London, 20. Okt. Die bei den
Ausſchrei=
tungen gegen die Deutſchen in Deptford
Ver=
hafteten wurden heute dem Polizeirichter vorgeführt, die
Verhandlung wurde vertagt.
* Stockholm, 20. Okt. Es wird bekannt gegeben,
daß die Leuchtfeuer, Leuchtſchiffe und Leuchtbojen an der
weſtlichen und ſüdlichen Küſte Schwedens
vorläufig ausgelöſcht ſind, mit Ausnahme von
Helſingborg, die Leuchtbojen bei der Einfahrt von Malmö
und Trelleborg.
* Petersburg, 20. Okt. Der Kaiſer hat Befehl
gegeben, die deutſchen und öſterreichiſchen
Staatsangehö=
rigen verliehenen Titel Kommerzien= und Induſtrierat
zu entziehen.
Literariſches.
— Der Weltkrieg 1914. Darſtellung der
be=
deutſamſten Ereigniſſe in Wort und Bild. Von Emil
Ferdinand Malkowsky. Heft 1 und 2. Je 24
Sei=
ten 15.21 Zentimeter in Kunſtdruckumſchlag. Preis je
10 Pfg. Reutlingen, Enßlin u. Laiblins Verlag Unter
der Zahl der Kriegschroniken, die ſich mit der Schilderung
der gegenwärtigen großen geſchichtlichen Ereigniſſe
be=
faſſen, zeichnet ſich dieſes Lieferungswerk beſonders
vor=
teilhaft durch billigen Preis und gleichzeitige gute
Aus=
ſtattung aus. So iſt dem Eindringen der hübſchen, je mit
6—8 Bildern illuſtrierten Hefte in die breiteſten Volkskreiſe
der Weg geebnet. Auch zu Spenden für die Lazarette ſind
ſie durch ihren billigen Preis ſehr geeignet. Die Hefte
werden eine fortlaufende illuſtrierte Geſchichte des großen
Völkerringens bilden, obwohl jedes Heft in ſich
abge=
ſchloſſen und deshalb auch einzeln käuflich iſt.
Wöchent=
lich wird ein weiteres Heft ausgegeben werden, ſo daß
Ende September bereits 6 Hefte vorliegen werden.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 20. Okt. Dem preußiſchen Landtage wird
ein Geſetzentwurf vorgelegt werden, durch den die
Staatsregierung einen vorläufigen Kredit zur
Deck=
ung teils der naturgemäß durch den Krieg
hervorgerufe=
nen Ausfälle bei den Staatseinnahmen, teils der
be=
ſonderen Kriegsausgaben im Intereſſe der
Be=
völkerung erbittet. Der Text des Geſetzes ſchließt an das
Etatsgeſetz für 1914 an, durch welches der Finanzminiſter
zur vorübergehenden Stärkung des Betriebsfonds der
Generalſtaatskaſſe durch die Ausgabe von
Schatzanweiſun=
gen bis 100 Millionen Mark ermächtigt wird, und ſieht
eine Erhöhung dieſer Summe bis zur Höhe von 1500
Mil=
lionen vor. In der Begründung wird ausgeführt daß
ſich gewiſſe Stockungen in den Staatseinnahmen,
nament=
lich bei den Staatseiſenbahnen, aber auch bei den Steuern
uſw. bemerkbar machen; die endgültige Deckung ſei erſt
nach Abſchluß des Etatsjahres möglich, und zur
vorläu=
figen Deckung müßten alsbald die Mittel der
General=
ſtaatskaſſe verſtärkt werden. Eine ſolche Verſtärkung ſei
ferner notwendig mit Rückſicht auf die neu
hervortreten=
den Kriegsausgaben, unter denen die Aufwendungen für
die Hilfsaktion zugunſten Oſtpreußens und
einzelner geſchädigter Teile Weſtpreußens im
Vor=
dergrund ſtehen. Für dieſe Hilfsaktion allein ſollen
Geld=
mittel bis 400 Millionen Mark bereitgehalten
werden. Der größte Teil der Kriegsausgaben wird
zu=
nächſt nur in Vorſchüſſen geleiſtet und ſpäter durch
Rückeinnahmen wieder ausgeglichen, ſo daß es auch in
dieſer Hinſicht nur eines vorläufigen Kredites bedarf
Diejenigen Ausgaben, welche bisher als notwendig
be=
kannt ſind, werden in der Begründung einzeln aufgeführt.
* Athen, 20. Okt. Die Kammer=Oppoſition wollte
geſtern abend die Regierung über die
Flüchtlings=
frage und die Frage der Aegäiſchen Inſeln
interpellieren, mußte aber darauf verzichten, da Venizelos
erklärte, er weigere ſich, angeſichts der gegenwärtigen Lage
in eine Erörterung darüber einzutreten.
Die Arbeitsloſenfürſorge.
* Berlin, 20. Okt. Die Nordd. Allgem. Ztg. ſchreibt:
Auf die Eingabe der Vorſitzenden der Geſellſchaft für
ſoziale Reform, Staatsminiſter Dr. Berlepſch und
Pro=
feſſor Dr. Francke, die ſich mit der Frage der
Ar=
beitsloſenfürſorge befaßt, iſt folgende
Ant=
wort des Reichskanzlers ergangen:
Euer Exzellenz geneigtes Schreiben vom 21.
Septem=
ber, das Sie gemeinſchaftlich mit Profeſſor Francke an mich
gerichtet haben, iſt in meine Hände gelangt. Ich bin ebenſo
wie Sie davon durchdrungen, daß alles geſchehen muß, um
diejenigen unſerer Volksgenoſſen, die der Krieg
erwerbs=
los gemacht hat, vor Not zu ſchützen. In erſter Linie
wer=
den, wie Sie treffend hervorheben, die Gemeinden da=
für zu ſorgen haben, daß die Unterſtützung in
ausreichen=
dem Maße unter Formen gewährt wird, die dem Umſtand=
Rechnung tragen, daß es ſich nicht um eine
Armenunter=
ſtützung in landläufigem Sinne handelt. Dabei rechne
ich darauf, daß die Bundesſtaaten beſtrebt ſein werden,
den Gemeinden, ſoweit die Geldbeſchaffung
Schwierigkei=
ten macht, mit ihrem Kredit beiſpringen, zumal ſich
mei=
nes Erachtens das Reich nach beendetem Kriege der
Prü=
fung nicht wird entziehen können, inwieweit es ſich
ſeiner=
ſeits an der Unterſtützung beitragsſchwacher Gemeinden
beteiligen muß. Euer Exzellenz ergebener Bethmann
Hollweg.
Briefkaſten.
L. Die Verbringung von gefallenen Soldaten nach
der Heimat wird im allgemeinen nicht zugelaſſen.
Einquartierung. Eignet ſich nicht zur Aufnahme.
Un=
bequemlichkeiten laſſen ſich manchmal nicht vermeiden,
Wer den guten Willen hat, kann es den Soldaten doch
bequem machen. An Unregelmäßigkeit muß ſich der
Sol=
dat gewöhnen.
Landſturm. Ueber die Verwendung des
ungedien=
ten Landſturms iſt noch nichts bekannt. Die Einziehung
erfolgt nach den militäriſchen Erforderniſſen.
Verluſtliſte (aus Nr. 54).
Infanterie=Regiment Nr. 116, Gießen.
Alliancelles am 6., Pargny und Maurupt vom 7. bis 10
Herlet und La Neuville vom 17. bis 19. 9. 14.
I. Bataillon.
Leibkompagnie: Reſ. Heinrich Simon
Altena, vm.; Musk. Heinrich Schött, Steinfurth, vmz
Horniſt Friedrich Seitz, Hohen=Limburg, ſchv.;Reſ
Mathäus Korngiebel, Altena, ſchv.; Reſ. Wilhelm=
Wunderlich, Altena, lv.; Reſ. Konrad Nikolas
Hahn, Bebra, lv.; Reſ. Otto Luft, Ilbeshauſen,
Musk. Joſeph Mackowiack, Wanne, lv.; U.=O. d.Reſ
Adam Lehr, Bullau, t.; Reſ. Karl Kiebeler, Altengt
2. Kompagnie: Reſ. Heinrich Lachmanſ
Pford, lv.; Reſ. Karl Dören, Altena, lv.; Reſ.
Bem=
hard Markus, Altena, lv.; Reſ. Balthaſar Wilheln
Will, Oberſcheld, lv.; Reſ. Wilhelm Bender
Vollertshauſen, lv.; Reſ. Wilhelm Lingenberg,
Wip=
lingwerde, lv.
4. Kompagnie: Gefr. Eduard Hazeman
Hohwald, lv.; Reſ. Karl Caſpar, Heimertshauſen,
Gefr. d. Reſ. Heinrich Ruth, Gießen, lv.; U.=O. d. Reſ
Wilhelm Egly, Gießen, ſchv.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: U.=O. d. Reſ. Ludwig Hofmanſ
Lollar, lv.; U.=O. d. Reſ. Adolf Othlinghaus,
Wi=
hauſen, lv.; Musk. Wilhelm Heinrich Hirſchhäuſeh
Seelbach, lv.; Musk. Friedrich Heinrich Regenbogen
Holzterhauſen, lv.; Musk. Karl Bingel, Gambach, l
Musk. Hermann Franz, Saßmannshauſen, lv.; Musk
Heinrich Glotzbach, Mainz, lv.; Musk. Wilhelm
Heßl=
ner, Stammheim, t.; Musk. Jakob Schömel,
Baden=
heim, ſchv.; Musk. Erich Thiel, Straßburg i.
Musk. Karl Philipp Fraub, Gimbsheim, lv.;us
Ludwig Kaiſer, Stockum, lv.; Musk. Heinrich Sturm
Berg=Neuſtadt, t.; Reſ. Chriſtian Bloch, Schlechtenwegen
lv.; Reſ. Heinrich Luft I., Eichelhain, lv.; Gefr. dReſ
Hermann Paul Arthur Hoſſe, Gießen, ſchv.; Reſ.Moriß
Meder, Fegersheim, ſchv.; Reſ. Karl Butzen,
Kriſch=
born, lv.; Gefr. d. Reſ. Johannes Thöt, Bönſtadhelbg
Reſ. Theodor Hofmann, Schotten, lv.; Reſ. Johaes
Krug, Schwarz, lv.; Wehrm. Georg Karl, Engelode
lv.; Wehrm. Friedrich Peppler, Hörgenau, lv.;Reſ=
Johannes Stehr, Storndorf, lv.; Wehrm. Johannes
Spöhrer, Hörgenau, lv.; Wehrm. Theodor u
Friedrich Zeiße, Marburg, lv.; Musk. Balthaſar Dietz
Keſſelbach, lv.; Musk. Johann Schmull, Weckendorf
lv.; Reſ. Wilhelm Friedrich Schmidt, Werdorf, t.; Musk
Adolf Priemus, Gelſenkirchen, t.; Wehrm. Tambon
Philipp Opper, Ettinghauſen, lv.; Vizef. d. Reſ.
Hein=
rich Blaß, Jugenheim, Kr. Bingen, lv.; U.=O. Heinrich
Jung, Grüningen, lv.; Gefr. Otto Groß, Obbornhofen
lv.,; Musk. Max Mayer, Groß=Gerau, lv.; Gefr. Her
mann Sack, Utphe, lv.; Musk. Stefan Smaedz,=Bukos
wina, lv.; Gefr. Karl Pfeifer, Gießen, lv.;Mus
Georg Engel, Gonſenheim, lv.; Musk. Friedrich Karl
Fiſcher, Derrdingen, lv.; Musk. Gottfr. Otto Fiſchen
Frankenheim, lv.; Musk. Martin Geyer, Finthen,ſv
Musk. Joſeph Henz, Koſtheim, lv.; Musk. Heinrich
Mohn, Steinbach, lv.; Musk. David Pollak,
Egels=
bach, t.; Musk. Georg Schaub, Bodenheiw lv.;us
Friedrich Schiedhelm, Worms, lv.; Milsk. Johann
Schlunp, Guntersblum, lv.; Reſ. Heinrich Männche
Ehringshauſen, lv.; Reſ. Ludwig Schombert, Kirtorf
lv.; Gefr. Heinrich Weinberger, Langenhain, t.; Geſt.
Konrad Kögler, Kleinfelda, lv.; Gefr. Karl Klar,is
mar, lv.; Reſ. Karl Riehm, Lollar, lv.: Reſ. Adolf
Leim, Ehringshauſen, lv.; Reſ. Wilhelm Sames,
Grü=
ningen, lv.; Reſ. Hermann Grotenſohn, Altena,l
Reſ. Paul Münzer, Alt=Neuheidau, lv.; Gefr. d. Reſ.
Wilhelm Heinrich Falk, Burgſolms, lv.; Reſ. Heinrich
Mohr, Kölſchhauſen, lv.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm
Krei=
ling, Heuchelheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Georg Ludwig=
Neeb. Angersbach, lv.; Reſ. Fritz Schäfer, Mandeln,
ſchv.; Wehrm. Karl Boß, Hörgenau, lv.; Reſ. Heinrich
Holler, Hörbach, lv.; Reſ. Georg Krug, Schwarz, ſchv.;
Wehrm. Johann Ochs, Hörgenau, lv.; Gefr. d. Reſ.
Wil=
helm Schütz, Oborndorf, lv.; Musk. Ernſt Petry,
Wies=
baden, lv.; Musk. Heinrich Nelle, Hildesheim, lv.; Musk.
Stanislaus Kaczmarek, Kadzewo, vm.; Musk. Georg
Pfeiffer II., Groß=Biberau, vm.; Musk. Wilhelm
Gregor Röder, Raunungen, vm.: Musk. Johs. Dietzl
Rüddingshauſen, vm.; Musk. Chriſtian Gräff, Härdt
vm.; Musk. Heinrich Philipp Maith, Bürgel, vm.; Musk.
Jakob Reibold, Eberſtadt, vm.; Reſ. Heinrich Ottol
Scharf, Heimartshauſen, vm.; Reſ. Karl Fiſcher III,
Ober=Gleen, vm.; Reſ. Heinrich Bocher, Lehrbach, vmz
Reſ. Heinrich Heibertshauſen, Ruttershauſen, vmz
Reſ. Joh. Liſt, Friſchborn, vm.; Reſ. Peter Guſt. Loos,
Waldenberg, vm.; Reſ. Karl Joh. Hofmann II.,
Metz=
los=Gehag, vm.; Reſ. Konrad Auguſt Schäfer V
Man=
deln, vm.; Reſ. Karl Heinrich Hahn, Buraſolms, vm.;
Reſ. Erich Konrad Wilhelm Rain, Burgſolms, vm.;
Reſ. Heinrich Luft II., Engelrod, vm.: Gefr. d. Reſ.
Auguſt Herbſt, Burgſolms, vm.; Gefr. d. Landw.
Jo=
hannes Habicht, Engelrod, vm.; Gefr. d. Landw. Albert
Kreiling, Heuchelheim, vm.; Reſ. Wilhelm Röth,
Alsfeld, vm.; Wehrm. Heinrich Schmitt, Alten=Buſeck,
vm.; Reſ. Konrad Wilhelm Heinrich Keiner, Werdorf,
vm.; Reſ. Alb. Blagge, Wallſtett, vm.; Reſ. Wilhelm
Jürgens, Haspe. vm.; Reſ. Peter Kilian,
Herrns=
heim, vm.; Reſ. Wilhelm Baumeiſter, Wattenſcheid,
vm.; Wehrm. Heinrich Greb, Engelrod, vm.; Reſ. Albert
Heide, Brühl, vm.; Wehrm. Wilhelm Kreiling,
Heu=
chelbeim. vm.; U.=O. d. Reſ. Chriſtian Kienzle. Ofin=
Nummer 290.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Seite 7.
t, vm.; Musk. Karl Eimer, Villingen, vm.; Musk.
I Klein, Mouſey, vm.; Musk. Otto Johannes Adam
Ii hl, Friedberg, vm.; Musk. Karl Schäfer,
Meißen=
min, vm.; Musk. Ernſt Wetter, Verſevörde, vm.;
f.r. d. Reſ. Heinrich Habicht, Engelrod, vm.; Reſ. Lud=
Heinrich Kraus, Burgſolms, vm.; Reſ. Friedrich
ſuetin Schäfer, Mandeln, vm.; Gefr. d. Reſ. Chriſtian
ſiarich Däumer, Garbenheim, vm.; Reſ. Theodor
pirzrich Lous Grote, Kleinfelda, vm.; Reſ. Karl Rahn,
ſchelhain, t.
110. Kompagnie: Feldw. Karl Thron, Kohden,
v.; Musk. Heinrich Wagner, Wallersdorf, t.; Gefr.
ſiſchelm Goubeaud, Daubhaufen, vw.; Musk. Paul
ſülllbeck, Altena, vw.; Musk. Konrad Sann, Burg=
Pennünden, t.; Musk. Auguſt v. Eiff, Laubach, vw.;
usk. Heinrich Ruppert, Pfeddersheim, vw.; Gefr.
mnann Dietz, Neu=Iſenburg, vw.; U.=O. Hermann
ſülhl, Schotten, vw.; Reſ. Wilhelm Rücker,
Bellers=
r., vw.; Reſ. Wilhelm Oßwald, Wieſeck, vw.; Reſ.
Llictard Wingefeld, Feldkrücken, vw.; Musk. Auguſt
jäſhnel, Saarunion, vw.; Musk. Heinrich Schwarz
kmünden, vw.; Gefr. d. Reſ. Otto Joſt, Ulrichſtein, vw.;
Karl Hildebrandt, Allendorf, vw.; Gefr. Otto
liſchoff, Niederrad, vw.; Vizef. d. Reſ. Moller, vw.;
. Johannes Korbel, Bottrop, t.; U.=O. d. Reſ.
alnl Möller, Gemünden, t.; U.=O. d. Reſ. Heinrich
Perrn, Leihgeſtern, vw.; U.=O. d. Reſ. Wilhelm
Eck=
ſann, Bruch, vw.; U.=O. Wilhelm Rabenau,
Keſſel=
c,, vw.; Musk. Ernſt Klamberg, Dillenburg, vw.;
O. d. Reſ. Karl Karl, Burg=Gemünden, vw.; Musk.
Kriedrich Lerch, Oſthofen, vw.; Musk. Franz Lies,
nver=Hambach, vw.; Reſ. Karl Lenz, Stockheim, vw.;
=O. Heinrich Reutzel, Melbach, vw.; Musk. Gottfried
u dolph, Bockenheim, vw.; Gefr. d. Reſ. Karl Rühl,
raufenberg, vw.; U.=O. Ph. Schmidt, Darmſtadt, vw.;
umbour Jakob Schreiner, Dreihauſen, vw.; Musk.
ſeleph Schorb, Holbach, vw.: Wehrm. Friedrich
lber, Heuchelheim, vw.; Reſ. Heinrich Zimmer,
lſa, vw.; Reſ. Heinrich Rinn I., Heuchelheim, vw.;
etr. Otto Biſchoff, Frankfurt a. M., vw.; Reſ. Karl
cſt, Rainrod, vw.; Musk. Emil Perlt, Grünſtadt,
vi; Gefr. Heinrich Preußer, Düdelsheim, vw.; Vizef.
ſener Lerſch, vw.; Reſ. Karl Biſchhoff, Michelbach,
nz Musk. Matthäus Horneff, Gundernhauſen, vm.;
ei. Georg Laus, Benzendorf, vm.; Reſ. Otto Schelte,
uhbe, vm.; Reſ. Hermann Strack, Villingen, vm.; Reſ.
hiiſtian Walbadt, Garbenteich, vm.: Gefr. Ernſt
if ſchul, Merkenbach, vm.; Reſ. Heinrich Krug,
chwarz, vm.; Reſ. Wilhelm Eſter, Villingen, vm.; Reſ. Katz, Watzenborn, vm.; Reſ. Wilhelm Mar=
, Edingen, vm.; Musk. Adolf Engelbrech t,
Ahau=
n. vm.; Gefr. d. Reſ. Heinrich Mull, Vaderot, vm.;
einr. d. Reſ. Karl Steuernagel, Groß=Fulda, vm.;
ei. Heinrich Mahr, Homburg, vm.; Reſ. Paul Buſch,
ſerſſcheidt, vm.; Reſ. Karl Becker, Nieder=Gemünden,
n:; Vizef. d. Reſ. Albert Cullmann, Oberhörgern,
n;; Reſ. Heinrich Dörr, Erbenhauſen, vm.; Reſ. Otto
ibckert, Echzell, vm.; Reſ. Heinrich Dort, Großen=
Ungeck, vm.; Reſ. Dietrich, vm.: Musk. Friedrich
in gel, Götzenhain, vm.; Reſ. Otto Edelmann,
tarnfels, vm.; Gefr. Horniſt Heinrich Paul Flach,
ruchenbrücken, vm.; Reſ. Hermann Grotenſohn I.
ltena, vm.; Reſ. Adolf Grotenſohn II., Altena, vm.;
ei. Friedrich Götz, Unterlais, vm.; Reſ. Heinrich Greb,
eufſel, vm.; Gefr. Alfred Herrb, Saargemünd, vm.;
eir. d. Reſ. Otto Hornmann, Bellershain, vm.:
sk. Georg Korn, Magdeburg, vm.: Gefr. Jakob
ſows, Holzheim, vm.; Reſ. Wilhelm Löchel, Rainerts=
Mimn, vm.; Reſ. Juſt. Heß, Wolferode, vm.; Reſ. Heinrich
urnges, Großen=Linden, vm.; Reſ. Auguſt Peter,
iun, vm.; Reſ. Wilhelm Rack, Dorn=Aſſenheim, vm.;
ei. Karl Schäfer II., Grebenhain, vm.; Wehrm. Eduard
ogel, Alten=Buſeck, vm.; Musk. Heinrich Wenz,
Bens=
in, vm.; Reſ. Joſeph Wilke, Struth, vm.; Reſ. Ewald
ceöttler, Hardtuveken, vm.; Reſ. Bernhard Stipp,
ſlhe, vm.; Reſ. Heinrich Schild, Katzenfurt, vm.; Reſ.
ſall Hofmann, Rödgen, vm.; Reſ. Karl
Hilde=
randt, Wetzlar, vm.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm
Her=
eis, Eichelſachſen, vm.; Gefr. d. Reſ. Adam Hofmann,
Liederbach, vm.; Wehrm. Ludwig Steinmüller,
llundorf, vm.; Reſ. Otto Koch, Villingen, vm.: Reſ.
eumann Kröck, Heuchelheim, vm.; Reſ. Ludwig
Röhrs=
ehrm, Mainzlar, vm.; Reſ. Rud. Neef, Dillbrecht, vm.;
kusk. Karl Peter Nies, Mainz, vm.
11. Kompagnie: Reſ. Richard Franz Stein II.,
Reſ. Baldauf, lv.; Reſ. Julius Stern,
Breiden=
nco, lv.; Reſ. Hugo Mühlhoff, Bubecke, lv.; Reſ.
igegand Gnau, Reddehauſen, lv.; Reſ. Hamm, lv.;
ei.= Heſtermann, lv.; Reſ. Helters, lv.; Gefr. Alex
enrg, Gelſenkirchen, lv.; Musk. Mar Weigand, Saal,
: Musk. Karl Gerling, Böckenförde, lv.; Musk. Karl
illhelm Gies, Salzſchlirf, lv.; Musk. Peter Lederer,
ordheim, lv.; Musk. Otto Vonderheidt, Lißberg
Reſ. Friedrich Kreutzer, Frankenberg, lv.; Reſ.
all Schütz, Betzenrod, lv.; Reſ. Karl
Bodenhau=
eit, Wieſeck, lv.; Horniſt Johann Ludwig Löffler
eieſenau, lv.; Reſ. Karl Paul Heinrich Will, Bonames,
Reſ. Heinrich Karl Koch, Wengers, lv.; Reſ. Heinrich
a umann, Muſchenheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Georg
Jo=
amn Vogel, Frohnhauſen, lv.; Wehrm. Philipp
Scha=
lv.; Einj.=Freiw. Gefr. Emil Schäfer, Grebenau,
Musk. Chriſtian Werner. Worms, lv.; U.=O. d.
Wilhelm Stecker. Alten=Buſeck, lv.; Vizef. d. Reſ
riedrich Krüger. Eſſen, t.; Horniſt Friedrich Jakob
olhmann, Oſthofen, lv.; Gefr. d. Reſ. Otto Krotz,
elldkirch, vm.: Reſ. Heinrich Olemotz, Londorf. vm.:
inef. d. Reſ. Metz, vm.; Reſ. Ewald Benninghaus
jerſpe, vm.; Reſ. Franz Napp, Altenbruch, vm.: Reſ
eimnrich Stein, Alten=Buſeck, vm.; Reſ. Peter
Zyck=
niski, Wielowies, vm.; Reſ. Ludwig
Drommers=
ſauuſen. Wißmar, vm.: Gefr. d. Reſ. Louis
Rein=
amr dt, Allendorf, vm.; Gefr. d. Landw. Wächter, vm.
Jechrm. Erb, vm.; Wehrm. Heinrich Schäfer, vm.
. Albig, vm.; Tambour d. Reſ. Hofmann, vm.
12. Kompagnie: U.=O. Paul Wiezorke
chweidnitz, lv.; U.=O. David Wolter, Graudenz, lv.;
eſtr. d. Reſ. Hugo Matthäus, Lüdenſcheid, lv.; Musk.
Ahniſtian Däffler, Hördt, t.: Einj.=Freiw. Otto
rnnold, Gießen, lv.; Musk. Adam Eberts, Hofheim
Musk. Adam Müller, Hetzbach, lv.; Reſ. Johan=
Reichel, Paris, t.; Reſ. Wilhelm Steller,
Anne=
lv.; Reſ. Karl Sack, Utphe, t.; Reſ. Johann Rauft,
Alldenſtadt, lv.; Reſ. Otto Reuffurth, Kaſſel, lv.; Reſ
all Weg, Mainz, lv.; Reſ. Heinrich Hammel,
Anne=
d.. t.; Musk. Karl Depré, Groß=Umſtadt, lv.; Musk.
Urrtrad Ernſt, Bremthal, lv.; Musk. Adolf
Hof=
nn II., Langen, lv.; Musk. Mar Seidel, Kappel=
Ahamnitz, lv.; Musk. Adam Steinmann, Gras=
Ellen=
ldg, lv.; Musk. Friedrich Haupt, Koſtheim, lv.; Musk.
rntrad Hofmann I., Vielbrunn, lv.; Musk. Hermann
ägerer, Worms, lv.; Reſ. Joſeph Rauſch, Ober=
Almn, lv.; Reſ. Heinrich Wehrum, Annerod, lv.; Reſ
Wilhelm Oppermann, Bergebersbach, lv.; Reſ.
Hein=
rich Hofmann I., Niederbiel, lv.; Musk. Heinrich
Sann, Hainbach, vm.; Reſ. Peter Kirchner,
Brauer=
ſchwend, vm.; Reſ. Karl Müller, Gießen, vm.; Reſ.
Karl Hermann Schwarzer, Frauenheim, vm.; Reſ.
Hermann Strämmer, Nauzenbach, vm.; Musk. Anton
Tomaszewski, Krolewitz, vm.; Musk. Karl
Helf=
tenheim, Hainbach, vm.; Musk. Wilhelm Keller,
Worms, vm.; Reſ. Karl Stöhr, Glashütten, vm.; Reſ.
Heinrich Klein, Obereiſenhauſen, vm.; Reſ. Wilhelm
Oswald, Wieſeck, vm.; Reſ. Heinrich Mohr,
Anne=
rod, vm.; Reſ. Georg Bommersheim, Villingen, vm.;
Reſ. Otto Kröll, Eckardtsborn, vm.; Reſ. Friedrich
Helftenbein, Hainbach, vm.; Reſ. Fritz Rühling
Kaſſel, vm.; Reſ. Ludwig Schäfer, Keſſelbach, vm.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Gefr.
Friedrich Grumhecht, Gandersheim, lv.; Musk. Peter
v. d. Heydt, Hainſtadt, t.; Vizef. Wilhelm Braun,
Heblos, lv.; Musk. Ludwig Ihm, Wieſeck, lv.; Musk.
Jakob Kramer, Dietershauſen, lv.; Musk. Karl
Hap=
pel, Watzenborn, lv.; Gefr. Klinkel, ſchv.; Gefr.
Hein=
rich Schneuker, Ober=Gleen, ſchv.;
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118, Mainz.
Vitry le Frangois vom 8. bis 10. und am 19. 9. 14.
I. Bataillon.
3. Kompagnie: Wehrm. Achilles Chaulard,
Féves, vm.; Wehrm. Franz Karl Clément, Vaux, vm.;
Wehrm. Aimé Marie Joſeph Doiriſſe, Malancourt,
vm.; Wehrm. Franz Juſtin Georges, Rugy, vm.;
Wehrm. Adam Grünewald, Eberſtadt, vm.; Wehrm.
Adam Geſſert, Münſter, vm.; Wehrm. Emil Matter
Ottweiler, vm.; Wehrm. Nikolaus Oberlender,
Bu=
chingen, vm.; Wehrm. Ludwig Schröbel, Kreidach, vm.;
Wehrm. Philipp Adam Steinhauer, Münſter, vm.;
Wehrm. Friedrich Wilhelm Waas, Windecken, vm.;
Wehrm. Wilhelm Winter, Mühlheim a. M., vm.;
Wehrm. Konrad Zimmermann, Gräfenhauſen, vm.
4. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Kolb,
Dietzen=
bach, lv.; Gefr. Simon Wirtz, Teterchen, vm.; Wehrm.
Luzian Fix, Genesdorf, vm.; Wehrm. Gottlieb Köpf,
Kleineislingen, vm.; Wehrm. Luzian Billon, Bau St.
Martin, vm.; Wehrm. Klaudius Schmitt, Dentingen,
vm.; Wehrm. Andreas Baecker, Frankfurt a. M., vm.;
Gefr. Georg Martin Hainz, Dietersheim, vm.; Wehrm.
Felix Rehfeld, Dresden, vm.
III. Bataillon.
12. Kompagnie: Wehrm. Wilhelm Fries,
Schwabsburg, t.; Wehrm. Chriſtoph Luſtenberger,
vw.; Wehrm. Adam Knußmann, vw.; Wehrm. Jakob
Schäfer, vw.; Wehrm. Karl Braun, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 168,
Fontenois vom 6. bis 10. und Servons am 14. u. 15. 9. 14.
III. Bataillon, Friedberg i. Heſſ.
9. Kompagnie: Lt. Hans Leipold,
Ludwigs=
hafen a. Rh., lv.; Lt. d. Reſ. Robert Keiſer, Offenbach,
lv.; Musk. Philipp Hamm, Gräfenhauſen, ſchv.; Musk.
Paul Schwitalla, Bogdalla, lv.; Musk. Konrad
Köh=
ler, Heidelbach, ſchv.; U.=O. d. Reſ. Konrad Velten,
Langgöns, lv.; Reſ. Johann Gohr, Culmſee, lv.; Gefr
Theodor Strauß, Gimbsheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Hch.
Veith, Ober=Wöllſtadt, t.; Reſ. Wilhelm Hanſtein,
Lindheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Philipp Lahm, Echzell, lv.
Musk. Erich Goertz, Iſerlohn, ſchv.; Musk. Karl
Möl=
lenhoff, Berchum, lv.; Musk. Karl Pabſt,
Ullrich=
ſtein, lv.; Musk. Emil Huber I., Straßburg, t.; Musk.
Karl Korell, Wahlen, lv.; Musk. Joſef Oſana,
Ku=
wera, ſchv.; Musk. Heinrich Seeger, Reichenbach, ſchv.;
Musk. Joſef Turber, München, ſchv.; Reſ. Friedrich
Adam, Düdelsheim, lv.; Reſ. Richard Egetemeyer,
Elloerichsbronn, lv.; Reſ. Karl Finger, Gelnhaar, lv.:
Reſ. Mathias Printner, Landau, ſchv.; Reſ. Karl
Stoll, Kaichen, lv.; Reſ. Karl Sommer,
Obermock=
ſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ. Alfred Storch, Frankfurt a. M.
lv.; Reſ. Heinrich Weingärtner, Groß=Karben, lv.;
U.=O. Friedrich Martin, Babenhauſen, lv.; Musk. Fritz
Dörr II., Bönſtadt, t.; Musk. Theodor Michel, Epſig,
ſchv.; Reſ. Karl Stete, Echzell, lv.; Reſ. Ludwig
Thön=
ges II., Steinfurth, lv.; Musk. Karl Berg, Wiſſelsheim
lv.; Horniſt Friedrich Nolte,, Hörde, lv.; Gefr. d. Reſ
Heinrich Lotz, Rommelshauſen, lv.: Gefr. Friedrich
Breunig, Beerfelden, vm.; Musk. Johann Kaſſen,
Oſterfeld, vm.; Reſ. Heinrich Veith, Ilbenſtadt, vm.:
Gefr. Heinrich Conrad, Zutzendorf, vm.; Musk. Karl
Haaß II., Groß=Gerau, vm.; Musk. Peter Hembs,
Appenheim, vm.; Musk. Heinrich Henrich, Hainchen,
vm.; Musk. Michael Hießler, Hächeim, vm.; Horniſt
Mathias Kopp I., Klein=Krotzenburg, vm.; Musk. Joſef
Buret, Straßburg, vm.; Musk. Max Neuberger
Mellrichſtadt, vm.; Musk. Ludwig Dörr I., Allendorf a.
d. Lumda, vm.; Musk. Johannes Gerhardt, Vilbel,
vm.; Musk. Karl Wilh. Helfmann, =Kelſterbach, vm.
Musk. Ludwig Scharbaker, Darmſtadt, vm.; Musk.
Karl Schaller, Waldau, vm.; Reſ. Peter Flach,
Oberau, vm.; Reſ. Wilhelm Strauch, Beienheim, vm.;
Reſ. Karl Stoye, Morl, vm.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm
Schäfer II., Himbach, vm.
10. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Eduard
Senß=
felder, Gießen, lv.; Gefr. d. Reſ. Karl Dreſſel, Höchſt,
lv.; Gefr. d. Reſ. Karl Müller, Ober=Erlenbach, lv.;
Musk. Karl Schmidt II., Schotten, lv.; U.=O. Otto
Günther, Stumpertenrod, ſchv.; U.=O. Johannes
Mül=
ler, Horchheim, lv.; U.=O. Karl Krämer, Offenbach a.
M., lv.; Musk. Johann Bugaj, Olobok, lv.; Musk. Joh.
Konrad, Betzenrod, lv.; Musk. Ludwig Krydteck
Poswientnow, lv.; Musk. Karl Methner, Eichſtädt, lv.;
Gefr. Peter Schmidt II., Udenhauſen, ſchv.; Musk.
Michael Stiegler. Gingsheim, lv.; Musk. Karl
Wiß=
ner, Londorf, lv.; Musk. Chriſtian Eckerth,
Mengers=
kirchen, lv.; Musk. Nikolaus Endres, Ehrenbreitſtein,
lv.; Musk. Chriſtoph Gronholz, Veſten, lv.; Musk.
Karl Kraft I., Angersbach, lv.; Einj.=Freiw. Gefr.
Lud=
wig Krämer, Dudweiler, lv.; Musk. Balth. Meiſter,
Gernsheim, lv.; Musk. Hr. Schader I., Bürſtadt, lv.;
Musk. Jakob Schader II., Bobſtadt, lv.; Musk. Karl
Schwalb, Wieſeck, lv.; Musk. Auguſt Suſann,
Mün=
ſter, lv.; Musk. Auguſt Webner, Breslau, lv.; Reſ. Adolſ
Aßmuß, Wallernhauſen, t.; Reſ. Albert Beutel,
Wallernhauſen, lv.; Gefr. d. Reſ. Alwin Bogott,
Wied=
nitz, lv.; Gefr. d. Reſ. Anton Burk, Ober=Mörlen, lv.;
Reſ. Johann Dietz, Höchſt, lv.; Gefr. d. Reſ. Felix
Engel, Offenbach, lv.; Reſ. Otto Harth, Ober=
Mock=
ſtadt, lv.; Reſ. Gottlieb Hofmann, Rodheim, ſchv.;
Reſ. Heinrich Kaiſer, Altenſtadt, lv.; Reſ. Johann Koch,
Ober=Mörlen, lv.; Reſ. Heinrich König, Nieder=Mörlen
lv.; Reſ. Siegfried Metzger, Münzenberg, lv.; Reſ.
Bruno Metz, Orberg, lv.; Gefr. d. Reſ. Friedrich Nickel
Eſchersheim, t.; Reſ. Ludwig Schlereth, Orberg, lv.;
Reſ. Karl Walz, Södel, lv.; Musk. Albert
Trommen=
ſchlager, Rinnbach, t.; Musk. Karl Heil, Ober=
Mör=
len, t.; Musk. Peter Jung II., Genſingen, lv.; U.=O.
Heinrich Winn, Nonnenrod, lv.; Reſ. Karl Lehmer,
Staden, t.; Musk. Karl Koch II., Sands, vm.; Reſ. Kaſp.
Bater, Ober=Erlenbach, vm.; Reſ. Johann Falk,
Fried=
berg, vm.; Reſ. Friedrich Frank, Berſtadt, vm.; Reſ.
Georg Heim, Rendel, vm.; Reſ. Ludwig Herrnbrodt,
Ober=Mockſtadt, vm.; Reſ. Karl Hirzinger, Rodheim,
vermißt.
11. Kompagnie: Musk. Johann Schreiner,
Hamm, t.; Musk. Joſeph Schnell, Ebertsheim, t.; Gefr.
d. Reſ. Julius Meyer, Frankfurt a. M., t.; Musk. Anton
Biegi, Bechtheim, t.; Reſ. Karl Schäfer, Reichelsheim,
t.; Gefr. d. Reſ. Guſtav Bommersheim, Wohnbach,
lv.; Tambour Johannes Dickhaut, Mörfelden, lv.;
Musk. Auguſt Hohage, Groll, t.; Musk. Wilhelm
Mehlhaſe, Worms, t.; Musk. Friedrich
Schwein=
berg, Herne, t.; U.=O. Friedrich Franke, Hülren, t.;
Gefr. d. Reſ. Wilhelm Reuter, Niederweiſel, t.; Gefr.
Auguſt Peter, Schiepzig, lv.; Musk. Theodor Körner,
Bingen, lv.; Reſ. Wilhelm Nagelſchmidt, Spielberg,
lv.; Reſ. Karl Roth, Niederſchopfheim, lv.; Reſ. Adam
Ohlemüller, Bensheim, lv.; Reſ. Karl
Laufer=
weiler, Ohlsheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Sally Hammel,
Ober=Rosbach, lv.; Reſ. Friedrich Böhler,
Langenberg=
heim, ſchv.; U.=O. Wilhelm Lang, Niederrad, ſchv.; Musk.
Anton Volk, Großen=Buſeck, ſchv.; Musk. Julius
Sprenger, Wallrabenſtein, lv.; Musk. David
Kauf=
mann I., Gammelsbach, lv.; Musk. Martin Rott,
Stein=
ſelz, ſchv.; Feldw. Karl Ollech, Sydroywolla, lv.; Musk.
Wilhelm Schöfer, Framersheim, lv.; Musk. Karl
Hartmann, Mainz, lv.; U.=O. Adam Baumann,
Unterſchönmattenwag, ſchv.; Musk. Valentin Andrys,
Eykowa, lv.; Musk. Wilhelm Pfannkuchen,
Beien=
heim, ſchv.; Reſ. Karl Götte, Stammheim, lv.; Reſ.
Wilhelm Müller, Friedberg, lv.; Reſ. Wilhelm
Schmidt, Ober=Rosbach, lv.; Musk. Karl Nagel,
Mainz, lv.; Reſ. Heinrich Diehl, Bodenroth, ſchv.; Musk.
Heinrich Legold, Eppfich, vm.; Musk. Karl
Fried=
rich, Wafflitz, vm.; Musk. Wilhelm Koch, Bergzabern,
vm.; Reſ. Karl Bopp, Rosbach, vm.; Musk. Friedrich
Seiler, Horchheim, vm.; Reſ. Ludwig Blecher, Ober=
Rosbach, vm.; Musk. Georg Deininger, Keſchaſtel,
vm.; Musk. Heinrich Wegerle, Neu=Iſenburg, vm.;
Reſ. Johannes Dietz, Heldenbergen, vm.; Musk. Max
Schramm, Neu=Iſenburg, vm.
12. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Karl Weber,
Gel=
dern, lv.; Lt. d. Reſ. Hermann Hahn, lv.; Reſ. Richard
Oertel, Jüterbog, lv.; Einj.=Freiw. Gefr. Heinrich
Röſchen, Winnerod, lv.; Feldw. Walter Wieſe, Klein=
Horſt, t.; Musk. Friedrich Weißmantel, Darmſtadt, t.:
Reſ. Johannes Konrad Jörg, Klein=Karben, t.; Reſ.
Wilhelm Eichelmann, Münzenberg, t.; Reſ. Wilhelm
Leonhardi, Groß=Karben, t.; U.=O. Jakob Ernſt,
Herrnsheim, lv.; U.=O. Heinrich Nußbaum,
Bermers=
heim, lv.; U.=O. Wilhelm Mohr, Gambach, lv.; U.=O.
d. Reſ. Franz Schwarz, Vilbel, lv.; Gefr. Philipp
Feld=
mann, Arnsheim, lv.; Tambour Heinrich Willius,
Gimbheim, lv.; Musk. Ignatz Borotzki, Lopatken, lv.;
Musk. Auguſt Dillar, Hönheim, lv.; Musk. Pet. Heim,
Langen, lv.; Musk. Jakob Kirch, Wittringen, lv.; Musk.
Adolf Rauch, Mühlheim, lv.; Musk. Philipp Daum,
Rüſſelsheim, lv.; Musk. Heinrich Feick, Steinau, lv.;
Musk. Ernſt Geyer, Ernolsheim, lv.; Musk. Wilhelm
Ochs, Langenhain, lv.; Musk. Otto Meſche, Dortmund,
lv.; Musk. Karl Wilh. Ecker, Wegerhoff, lv.; Musk.
Lorenz Frey, Sulzheim, ſchv.; Musk. Frdr. Hahl II.,
Framersheim, ſchv.; Musk. Karl Joſeph Haſſemer,
Gau=Algesheim, lv.; Musk. Peter Hochgeſand,
Gon=
ſenheim, lv.; Musk. Philipp Peter Marthesheimer,
Worms, ſchv.; Musk. Karl Petry II., Schneppenbach,
lv.; Musk. Wilhelm Ruppert, Pfiffligheim, ſchv.; Musk.
Guſtav Sittner, Merkenfritz, ſchv.; Musk. Heinrich
Schmidt, Ullrichſtein, lv.; Musk. Karl Weckmann,
Melbach, lv.; Musk. Alfred Franz Werner, Ströbitz,
lv.; Musk. Adam Roßkopf, Darmſtadt, lv.; Gefr. d.
Reſ. Karl Pforr, Nieder=Wöllſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ.
Wilhelm Semmel, Ilbenſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ. Jakob
Kadenbach, Nieder=Lahnſtein, ſchv.; Reſ. Heinrich
Holzhauer, Iba, lv.; Reſ. Frdr. Philipp Menges,
Harheim, lv.; Reſ. Karl Sonntag, Klein=Karben, lv.;
Reſ. Friedrich Wendler, Vilbel, lv.; Musk. Adolf Lutz,
Raſtatt, t.; Reſ. Heinrich Jakob Bockenheimer,
Har=
heim, lv.; Gefr. d. Reſ. Jakob Querin, Harheim, lv.; Reſ.
Ernſt Richard Hartmann, Alsfeld, lv.; Reſ. Rudolf
Oſtheim, Heuchelheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Konrad
Hch. Gräf, Klein=Karben, lv.; Musk. Friedrich Theodor
Raab, Offenbach, lv.; Reſ. Johann Hch. Hohmann,
Hanau, lv.; Reſ. Emil Hornung, Volkshauſen, lv.;
Reſ. Auguſt Karl Klehm, Nieder=Wöllſtadt, lv.; Musk.
Valentin Bajka, Neu=Lieſenow, lv.; Reſ. Auguſt Hirſch,
Nieder=Florſtadt, lv.; Reſ. Jakob Frank, Nieder=
Wöll=
ſtadt, lv.; Reſ. Wilhelm Dahmer, Vilbel, lv.; Reſ. Arth.
Lohmeyer, Gerbſtedt, t.; Reſ. Heinrich Spengler,
Echzell, t.; Reſ. Karl Karſten Heinrich Peters,
Neumün=
ſter, vm.; Reſ. Jakob Schaubach, Wöllſtein, vm.; Reſ.
Karl Guttmann, Ilbenſtadt, vm.; Reſ. Wilh.
Pöhl=
mann, Klein=Karben, vm.; Musk. Georg Bauer,
Ar=
heilgen, vm.; Musk. Heinrich Kneib, Albig, vm.; Musk.
Heinrich Imhof, Rodheim, vm.; Musk. Peter Paul
Möhler, Offenbach, vm.
Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 22, Erfurt.
Catteniéres am 26. 8., Penchard am 5., Trocy und
Le Pleſſis am 7. und 8.. Nouvon am 14., 15. und 19. und
Vézaponin vom 15. bis 18. 9. 14.
2. Abteilung.
4. Batterie: Kan. Heinrich Kanns, Homberg a.
d. O., tot.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61.
Gefechte im Weſten am 21., 23. und 26. 9. 14., Orte nicht
angegeben.
1. Abteilung, Darmſtadt.
1. Batterie: Oberlt. Hartmann, lv.; Gefr. Joſ.
Georg Mathes, Bonames, lv.; Gefr. Phil. Jakob Geil,
Nieder=Flörsheim, lv.; Kan. Jakob Viktor Paul
Hoff=
ſtetter, Colmar, lv.; Kan. Joſef Franz Schumacher,
Arnsberg, lv.; Kan. Friedrich Schäfer I., Hutzdorf, lv.
3. Batterie: Kan. Georg Trumpfheller,
Erz=
bach, ſchv.; Kan. Adam Daum, Groß=Umſtadt, lv.; Kan.
Auguſt Wellndorf, Braubach, lv.; Kan. Wilh.
Kel=
ler, Melbach, lv.
Reſerve=Fußartillerie=Regiment Nr. 3, Mainz.
Marienbourg am 26., Hauteville am 30. 8. und
Moronvillers am 16. und 20. 9. 14.
II. Bataillon.
5. Batterie: Lt. Luchmann, ſchv.; Fahrer
Wal=
ter, Gettenau, ſchv.; Gefr. Auguſt Haas, Niedernberg,
lv.; Kan. Ernſt Knebel, Königsberg, ſchv.; Kan. Otto
Egert, Schönau, ſchv.; Kan. Heinrich Conrad, Strintz=
Trinitatis, lv.; Kan. Johann Weiler, Frankfurt a. M.,
lv.; Kan. Friedrich Schnautz, Siegen, ſchv.; Kan.
We=
gener, Köpenick, lv.
8. Batterie: U.=O. Markus Wolf, Lauter, ſchv.;
Vizef. Ludwig Seip, Heuchelheim, ſchv.; U.=O. Otto
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Nummer 290.
Grap. Schein=Wirſt, lo.; Gefr. Wilhelm
Dieſen=
bach, Thalheim, lv.; Kan. Anton Specht, Höchſt a. M.,
vm. ſeit 26. 8. 14.
Leichte Munitions=Kolonne: Obergefr.
Ferdinand Müller, Hofbieber, überfahren; Kan.
Syl=
veſter Pisczek, Kirſchdorf, überfahren; Kan. Daniel
Reinhardt, Semd, überfahren.
Reſerve=Artillerie=Munitions=Kolonne Nr. 43 des
XVIII. Reſervekorps, Darmſtadt.
Gefechte im Weſten am 23. u. 27. 9. 14., Orte nicht angegeb.
Kan. Hermann Niklas, Riedbach i. Württemberg,
lv.; Kan. Emil Römer, Helpershain, Schotten, t.; Kan.
Karl Albus, Bellmuth, Büdingen, ſchv.; Kan. Auguſt
Knörr, Weinbach, ſchv.
Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des XVIII. Armeekorps,
Darmſtadt.
Ognolles am 26. 9. 14.
Krankenträger Franz Höhner, Poppenhauſen, lv.
Grenadier=Regiment Nr. 6, Poſen.
Thillot und Cötes Lorraines am 21., St. Remy und
Dommartin, am 22., Cötes Lorraines vom 22. bis 30. und
Vaux vom 26. bis 30. September.
III. Bataillon.
10. Kompagnie: Reſ. Ernſt Rauſch, Metzlos, t
Infanterie=Regiment Nr. 16, Cöln.
Gefechte im Weſten vom 1. bis 18. September, darunter
Joches am 8. und Marlet am 14. September.
III. Bataillon.
11. Kompagnie: Musk. Joſef Löſer,
Main=
flingen, vw.
12. Kompagnie: Musk. Wilh. Köcher, Worms, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 28, Coblenz und
Ehrenbreitſtein.
Sedan, am 26. Auguſt, Tahüre am 15., 17., 18. und 19.
und Perthes am 22. September.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Julius Braß,
Offen=
bach a. M., lv.
Füſilier=Regiment Nr. 40, Raſtatt.
St. Benoit vom 6. bis 8., Dieuze am 17., Verny am 19.
und Lionville vom 20. bis 23. September.
II. Bataillon.
8. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Fritz Weltecke,
Darmſtadt, t.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 55, Weſel.
Nampcel vom 14. bis 20. September.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Kirchner,
Roß=
dorf, vw.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Wehrm. Jak. Maurer, Gambach, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 142.
Saarburg vom 20. bis 23., Thiaville am 25., St. Barbe
am 26. Auguſt, Ménil vom 1. bis 11., Flirey vom 21. bis
28. und Montſec am 30. September.
I. Bataillon, Mülhauſen i. E.
1. Kompagnie: Musk. Karl Schilling, Lindheim,
lv.; Reſ. Jakob Klott, Mainz, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 169.
Vahl am 17., Limay, Bois de la Voiſogne und Fliray vom
20, bis 24., Remenauville am 21. und Eſſy am 29. Sept.
I. Bataillon, Lahr.
1. Kompagnie: Musk. Heinrich Räuchle,
Oſt=
hofen, lv.
2. Kompagnie: Reſ. Franz Rauſchenbach,
Mainz, ſchv.
4. Kompagnie: Wehrm. Friedrich Bronner,
Bingen, lv.
II. Bataillon, Lahr.
5. Kompagnie: Musk. Otto Eiſer, Lollar, lv.
6. Kompagnie: Musk. Valentin Kämpf,
Bür=
ſtadt, vm.
Siebente Liſte der Gaben für Kriegszwecke an
das Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt:
N. N. 10 M., Durch Pfarrer Strack, Echzell, 26 M.,
Durch Pfarrer Draudt, Gundernhauſen, 40 M., Aus Klein=
Umſtadt 9.60 M., Aus Richen 7.30 M., Frau Dr. Spiegel
200 M., Frau Dr. Heldmann in Meßbach 3 M., Jakob
Erbeldinger in Billings 1.50 M., Albert Schwebel in
Obernhauſen 1 M., Maurermeiſter Ludwig Schwebel in
Niedernhauſen 1 M., Frau Weinmann 3 M., Frau Dr.
Winkler 20 M., Frau Rechnungsrat Schupp 3 M.,
Zu=
lauf 5 M., Von einer Deutſchen in Amerika 100 M., N.
N. (2. Gabe) 10 M., Schw. El. R. 5 M., Frl. Kretſchmar
3 M., Dekan Schuſter in Dudenhofen (Kr. Offenbach)
30 M., Frl. Krämer in Fürth i. O. 20 M., Frau
Bell=
mann 5 M., Frau Pfarrer Römheld 3 M., Schülerinnen
der Kl. 6b und 7b der Mittelſchule 4 M., Aus Erzbach i. O.
10.91 M., Schweſter A. R. in Reichelsheim 13 M., Freiin
v. Dalwigk 20 M., Schweſter El. R. 50 M., Juſtus Stöhr
in Nonrod (Kirchſpiel Niedernhauſen i. O.) 10 M., N. N.
in Billings 1 M., Kriegsgaben aus Wetterfeld für
Sep=
tember 10 M., Drei N. N. in Friſchborn 3 M.,
Kriegs=
gabe aus Auerbach 10 M., Schirmfabrikant Jordan 10 M.,
A. K. 2 M., Schw. E. K. 5 M., N. N. 5 M., N. N. 2.75 M.,
N. N. in Grünberg 30 M., Pfarrer Hopfgarten 15 M.,
Pfarrer Prätorius in Homberg a. d. O. 10.05 M., Frau
Wacker in Nieder=Ramſtadt 50 Mk., Schw. M. R. 5 M.,
Schw. E. K. 15 M., Frau Dr. Cramer in Auerbach 20 M.,
Ofenſetzer Kohl 15 M., Frau Georg Dieter Ww. 40 M.,
N. N. in Roßdorf 2 M., Frau Dr. Lindenborn 20 M.,
Frau Müller 3 M., Pfarrer Veller 20 M., Kirche Ober=
Breidenbach 50 M., Arzt in Michelſtadt 5 M., N. N. 5 M.,
Beigeordneter Liſt in Leeheim 10 M., C. M. in Chemnitz
i. S. 30 M., Frau Fitting 10 M., Aus Heppenheim a. d. W.
10 M., Frau Fiſcher 4 M., Pfarrer v. d. Au in Arheilgen
5 M., D. Schw. M. H. in Arheilgen 5 M., Schw. M. H.
in Arheilgen 5 M., Schülerinnen der Kl. 1b der
Mittel=
ſchule II 13.15 M., Familie P. 10 M., Alexander Sander
15 M., Synode des Dekanats Oppenheim 112.90 M.,
Rechner Stöhr in Billings 5 M., Beigeordneter
Lauten=
ſchläger in Meßbach 20 M., Heinrich Hartmann in
Meß=
bach 2 M., Gemeinde Altheim 100 M., Kirchenkaſſe
Lang=
göns 64 M., Aus Vilbel 20 M., Aus Rheindürkheim
15 M., Heinrich Beyer in Nieder=Modau 2 M., Frau
Orlemann 10 M., N. N. 10 M., Kirchenrat Joſt in
Offen=
bach a. M. 10 M., Frl. E. Dauth 2 M., Aus
Harperts=
hauſen 50 M., Schw. L. Sch., Schwanheim, 5 M., N. N.
50 M., Johanniterſchweſter H. K. für Wolle 20 M., Frau
Hartmann in Rohrbach 10 M., Vermächtnis des Moſes
Rothenſies in Zwingenberg 25 M., Pfarrer Fink in
Zwingenberg 10 M., Erlbe aus dem Diakonſengarten
in Zwingenberg für Obſt 2 M., Frau Geh.
Oberkonſi=
ſtorialrat Bernbeck 10 M., Erlös von Schmuckſachen 70 M.,
Frl. Wörtge 3 M., Beigeordneter Weber in Nonrod 10 M.,
durch Pfarrer Betzler in Rimbach i. O. Gabe aus
Kriegs=
betſtunden 10 M., Frl. Alwine Funk in Gedern 10 M.,
N. N. 3 M., Durch Pfarrer Büttel in Weſel 10 M.,
D. K. Meſſerſchmied in Dorf=Gill von der Gemeinſchaft
25 M., Aus den Gemeinden Georgenhauſen u. Zeilhard
10 M., Für verkauftes Gold, Silber und Schmuck 244.80
Mark, Röth 10 M., Ertrag einer Kollekte aus einer
Kriegs=
betſtunde in Gedern durch Pfarrer Widmann 28.25 M.,
N. N. 3 M.
Wir danken allen lieben Gebern und Geberinnen
herzlichſt für die reichen Gaben ebenſo wie für die kleinen
Gaben, möchten aber an unſere Freunde in Stadt und
Land die herzliche Bitte richten, unſeres Hauſes auch
fernerhin in Treuen zu gedenken. Wir bitten um weitere
Gaben. Die Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts
iſt gleichfalls zur Entgegennahme von Beiträgen bereit.
Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift.
Zur Beſchaffung von Liebesgaben für die im Felde
ſtehenden Truppen gingen bei der Materialien=Abteilung
und Magazin=Verwaltung des Roten Kreuzes weiter
folgende Beträge ein:
Von Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin
Schuß=
geld für einen Hirſch 300 M., Strauß=Warnecke 15 M.,
Kreisbauaufſeher Fiſener 3 M., Geh. Kommerzienrat
Strecker in Mainz 300 M., Ph. Weber III. in
Tretten=
heim 20.50 M., Frau Funk 5 M., Frau Amelung 2 M.,
Schüler Rudolf Berat (geſpart) 1 M., Dr. Willy Merck
für Wild 30 M. Zuſammen 676.50 M.
Allen Gebern herzlichen Dank!
Familiennachrichten.
Statt beſonderer Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland infolge
einer am 5. d. Mts. in Frankreich erhaltenen
Verwundung erlitt mein herzensguter,
innig=
geliebter Mann, unſer lieber, unvergeßlicher
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
(20271
Herr Ingentenr Mar Bohnſtädt
Leutnant der Landwehr im Landwehr=
Infanterie=Regiment 80.
Darmſtadt, Kiel, den 19. Oktober 1914.
In tiefer Trauer:
Frau Elſe Bohnſtädt, geb. Dornſeiffer,
Frau Marie Bohnſtädt Witwe,
Frau Lithen Goercke, geb. Bohnſtädt,
Eduard Dornſeiffer und Frau,
Richard Goercke,
Meta von Münſtermann, geb. Dornſeiffer,
Guſtav von Münſtermann, Leutnant der
Reſerve, z. Zt. im Felde.
Beileidsbeſuche werden dankend abgelehnt.
Die Einſegnung und Beerdigung finden auf
dem neuen Waldfriedhof Donnerstag, den
22. Oktober, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt.
Im Kampf fürs Vaterland fielen unſere
Bundesbrüder
(20269
cand. ing. Karl Louig
Unteroffizier d. R. im Feldart.-Regt. 25,
Ingenieur Rudolf Wönne
Leutnant d. R. im Reſ.=Inf.-=Regt. 16.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Die Burſchenſchaft „Friſia”.
Todes=Anzeige.
An ſeinen auf dem Felde der Ehre erhaltenen
Wunden ſtarb mein herzensguter Gatte, der
treubeſorgte Vater ſeiner 4 Kinder, unſer
unver=
geßlicher lieber Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
Hermann Gerſtenmeyer
Wehrmann im Inf.-Regt. Nr. 116.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Gerſtenmeyer, geb. Arras.
Martin Gerſtenmeyer und Angehörige.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914
Erbacherſtraße 17.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 21. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Wald=
(20239
friedhofs aus, ſtatt.
Am 17. September ſtarb im Kampfe fürs
Vaterland unſer inniggeliebter Sohn, Bruder,
Enkel, Neffe und Bräutigam
(20243
Leutnant und Kompagnieführer
im Inf.-Regt. 143.
Er fiel bei einem Gefecht in Frankreich, in
der Nähe von Boucouville, wo ſich auch ſeine
letzte Ruheſtätte befindet.
In tiefer Trauer:
Auguſte Welter, geb. Trapp,
Emmy Welter, Oberlehrerin,
Carl Welter u. Frau Helene, geb. Wolf,
Otto Welter, Oberleutnant, z. Z. im Felde,
Marie Trapp, geb. Weitzel,
Lilli Trapp,
Friedel Overdyck.
Frankfurt a. M. und Darmſtadt,
Oktober 1914.
Am 6. Oktober erlitt den Heldentod fürs
Vaterland mein innigſtgeliebter, unvergeßlicher
Gatte, mein braver Sohn, unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel
(*7685
Karl Danpert
im 26. Lebensjahre.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Daupert,
Familie Daupert,
Familie Dehmer,
Jamilie Weitzel.
Den Heldentod auf Frankreichs Erde erlitt
unſer Hangesbruder
(20272
Valentin Waqner.
Bu ſtarbſt im Frühling Deines Lebeng
Und ſchied’ſt von uns auf immerdar,
Doch wirſt Du unvergeßlich bleiben
Der Dir ſo lieben Fängerſchar.
Gesangverein Germania,
Weiterstadt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, meine innigſtgeliebte,
teure Gattin, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau
Eliſabethe Angeli
geb. Aßmuth
nach kurzem Leiden, im 62. Lebensjahre, ſanft
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. (20258
Darmſtadt, Fulda, Oberlahnſtein,
19. Oktober 1914.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Chr. Joſ. Angeli,
Familie Aßmuth,
Familie Stier,
Familie Joſ. Angeli,
Familie Ludwig Angeli,
Familie v. d. Heiden.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 22. Okt.,
nachmittags 3½ Uhr, vom Beſſunger
Fried=
hofe aus, ſtatt.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.
Nummer 290.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Seite 9.
Am 28. Auguſt erlitt den Heldentod fürs
Vaterland unſer lieber Sohn und Bruder
Georg.
In tiefer Trauer:
Familie Reichert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914. (*7667
Inſelſtr. 21.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Mannes, unſeres
treubeſorgten Vaters, Schwiegervaters,
Groß=
vaters, Bruders, Schwagers und Onkels
Philipp Schwinn I.
ſagen wir Allen, insbeſondere dem Ortsvorſtand,
welcher den Verſtorbenen zu Grabe trug, ſowie
dem Herrn Bürgermeiſter für ſeine Kranzſpende
und ruhmvollen Worte, welche er dem
Ver=
ſchiedenen widmete, dem Turnverein, den
Feld=
geſchworenen und dem Herrn Oberlehrer Pfarrer
Gaül für ſeine troſtreichen Worte am Grabe
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
(20240
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Philipp Schwinn I.
und Kinder.
Nieder=Beerbach, den 20. Oktober 1914.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 15. Oktober fiel im Kampfe für das
Vaterland auf dem Schlachtfelde im Oſten
unſer geliebter Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
der Hauptmann
Richard Sellentin
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Fr. Sellentin.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Von Beſuchen zur Teilnahmebekundung bitte
ich freundlichſt abzuſehen. (*7709
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſte, der uns bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen Mutter
betroffen, ſagen wir allen Verwandten und
Be=
kannten, insbeſondere dem Herrn Pfarrer Waitz
für ſeine erhebende Grabrede, unſeren herzlichſten
Dank.
(20257
Familie Johannes Krummeck,
Bleichſtraße 1.
Familie Jakob Krummeck,
Gardiſtenſtraße 4.
Für die wohltuenden Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Verluſt
meines Gatten, Vaters, unſeres
Schwie=
gerſohnes und Schwagers ſagen
tiefge=
fühlten Dank
(*7695
Frau Marie Penzing, geb Bitter,
nebſt Kind,
Familie Wilh. Bitter,
Familie Lud. Bitter,
Familie Wilh. Bitter.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei dem
uns betroffenen ſchweren Verluſt ſage
ich, auch namens meiner Familie, auf
dieſem Wege innigen Dank. (20223
Karl Müller.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1914.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Velte.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent Sann.
Pauluskirchet Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Rückert.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt: Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrverwalter Weik.
Wetterbericht.
Eine Aenderung der Wetterlage iſt nicht eingetreten.
Während ſich das nördliche Hoch weiter verſtärkt hat, iſt
das Tief über dem ſüdlichen Mitteleuropa unverändert
geblieben. In ſeinem nördlichen Rande behalten wir
wei=
terhin wolkiges Wetter ohne nennenswerte
Nieder=
ſchläge. In der Temperatur dürfte ſich keine Aenderung
bemerkbar machen.
Wetterausſichten für Mittwoch: Wolkig, meiſt
trocken, Temperatur unverändert, öſtliche Winde.
Tageskalender.
Mittwoch, 21. Oktober:
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. B): „Huſarenfieber”.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, den 22. Oktober:
Pferde=Verſteigerung um 4 Uhr in der
Land=
graf Philipp=Anlage zwiſchen Rhein= und Waldſtraße.
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch
Werk=
tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
chäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Weiblich
Junges Mädchen ſucht Stelle
auf Büro, wo keine Vorkenntniſſe
erfforderlich, kann auf Wunſch
ge=
larnt werden. Angebote u. A 38
ain die Geſchäftsſtelle. (B29168
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ſchreib. erl. hat, ſ. Stell. bei beſcheid.
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deren Mann im
Junge Frau, Krieg iſt, ſucht
Stellung in Geſchäft. Zu erfragen
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Näh. Hoffmannſtr. 15, II. (*7651
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längerer Dienſtzeit können
Umzugskoſten vergütet werd.
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Karlsruhe i. B. (I,20135
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geſucht. Angebote mit Preis unten
B 1 an die Geſchäftsſtelle,
Nr. 130.
Mitmoch, 21. Otober.
1914.
Bekanntmachung.
Die Kreisſtraße von Darmſtadt nach Griesheim, von der Brauerei zum
Felſen=
keller bis vor Griesheim (km 5,5 bis 6,5) iſt wegen Ausführung von Kleinpflaſter
von Montag, den 26. d. Mts. ab auf ca. 3 Wochen für ſämtliches Fuhrwerk
(Geſpanne, Automobile, Motorräder uſw.) geſperrt.
Der Durchgangsverkehr hat während der Dauer der Kleinpflaſterherſtellung den
aufgeſtellten Tafeln entſprechend zu erfolgen.
Anordnungen ſind nach § 2 der Poſhen
verordnung vom 12. Februar 1908 ſtrafbar.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1914.
(20270d
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Nickelzwicker. 2 Schlüſſel an einem Ring und
Haken. 1 grüne geſtrickte Knabenmütze. 1 braunes Strickzeug.
1 ſchwarzes Portemonnaie mit einigen Pfennigen. 2 mittelgroße und
1 kleiner Schlüſſel an einem Ring. 1 Hundemarke mit Nr. 3093 und
Ring. 1 neue graue geſtrickte Stauche. 1 blauſchwarzer Samtbeutel
mit Strickſtrumpf und 2 Unterärmeln. 1 Schachtel mit
Spitzentüchel=
chen und Zupfleinen. — Zugelaufen: 1 ſchwarzer Wolfshund. (20246
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Dalmatiner, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
(20238
ſelbſt jeden Werktag, vormittags 10. Uhr, ſtatt.
Die Maul= und Klauenſeuche in der Gemarkung Langen (Kreis Offenbachls
erloſchen.
Kartoffelpreis.
Nach Anhörung von Sachverſtändigen ſtelle ich hiermit feſt,
daß ausgeleſene Speiſekartoffeln frei Keller im Einzelverkauf je
nach Sorte höchſtens Mark 6—7.50 das Malter
400 kg) koſten dürfen. In Waggon=Ladung bezogen, bei
weniger ſorgfältigem Ausleſen, ſind niedrigere Preiſe
am Platz. Beim Verkauf in einzelnen Pfunden auf
dem Markt iſt ein Preis zu höchſtens 7—8 Pfg.
für das Kilo gerechtfertigt. Wer dieſe Preiſe überſchreitet, oder für
geringere Sorten die höchſten Preiſe verlangt, macht ſich der
Ueberforderung ſchuldig und wird von mir unnachſichtlich zur
Ver=
antwortung gezogen.
(20090a
Darmſtadt, den 14. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.
Kartoffellieferung.
Die Lieferung von Kartoffeln für das Stadtkrankenhaus ſoll
im Wege der Verdingung vergeben werden.
Es ſind zu liefern 450 Malter guter und vor allem geſunder
Speiſekartoffeln, und zwar ½ nach erteiltem Zuſchlag, das andere ½)
im Frühjahr an einem noch näher zu beſtimmenden Tag. Die
Kar=
toffeiln müſen gut durchleſen ſein.
Wer ſich an der Lieferung beteiligen will, den erſuchen wir,
die verſchloſſenen, mit Aufſchrift verſehenen Angebote mit Preisangabe
am Montag, den 26. Oktober 1914, vormittags zwiſchen 10 und
12 Uhr, in dem im Stadtkrankenhaus, Grafenſtraße 9, am
Haupt=
eingang ſich befindlichen Angebotkaſten einzulegen. Die Proben ſollen
mit einem Zeichen verſehen ſein, welches auch im Angebot deutlich
zu erſehen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter
allen Anbietenden bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Die Krankenhausdirektion.
Dr. Fiſcher.
20245)
m die Sendungen, für die Truppen im Felde möglichſt ſicher be=
A fördern zu können, bedarf die Etappenkommandantur einer
größeren Anzahl größerer und kleinerer lerer Kiſten und Säcke.
Da hierfür keine Mittel zur Verfügung ſtehen, ſo werden die
hieſigen größeren Firmen gebeten, ſolche der Etappenkommandantur
zu überlaſſen und am Lagerraum derſelben — am Eingang zur
Eil=
gutabfertigung am Poſtgeleis — aufzuliefern.
(20225
Etappenkommandantur 3.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 21. Oktober 1914, nachm. 4 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle zwangsweiſe gegen Barzahlung:
ca. 32000 gebrannte und
ca. 60000 ungebrannte Backſteine.
Zuſammenkunft der Steigerer im Verſteigerungslokale „Zur
Ludwigshalle‟ (Obergaſſe).
(20255
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher,
Darmſtadt, Georgenſtraße 1, I.
Nachhilfe=Schule, Hermannſtr. 6
Arbeitsſtunden Nachhilfe=Kurſe.
Für Sextaner —- Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſter Erſatz f. teuere Privatſtunden. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfachüberwacht. Nichtverſtandenes
durch Fachlehrer erklärt. Erziehung und Gewöhnung zu ſelbſtändigem
Arbeiten (Arbeitsprinzip). Beginn 15. Oktober.
(B19306
* Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Notiz: Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als
Halb=
penſionäre (Mittageſſen — Vesper — Arbeitsſtunde) aufgenommen
werden, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren. Der Leiter.
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am 13. September zu Darmſtadt
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Oktober ds. Js. bei mir
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den, andernfalls ſolche bei der
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laßregelung nicht berückſichtigt
wer=
den können. Zugleich fordere ich
alle diejenigen, die der
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nen irgend etwas ſchulden,
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mit auf, unverzüglich Zahlung an
mich zu leiſten.
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Darmſtadt, 21. Oktober 1914.
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Gte=
Ges
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winne
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22 1 151 12m
175 1 445 221 800 193 1 1159 126 1 1536
524
60 1 452 128 801 i 156 1188 138 1539 1034
243 1 455 165 808 219 11197 135 1555
24 34 1 456 14 1 823 88 1 1231 105 11570
36 178 1 461 53 828 87 1 1243 72 11574
43 181 1 464 95 832 28 1 1247 140 1 1575
67 244 466 108 1 837 142 1275 176 157655
70 117 468 63 1 852 1971284 173 1582
85 98 I 471 112 I 861
43 1 1286 242 1 1583 170
107 162 1 473 91 869 20 1293 90 1624 5n
109 85 1 494
876 246 1 1294 227 1 1626
113 229 495
878 190 1305 250 1635 100
117 203 1 505 223 880 55 1 1310 225 1 1633
119 217 510 235 887 2391315 166 1657
126 121 516 212 1 896 1511321 145 1 1661
129 220 1 525 116 I 904 17711324
1665 100
132 65 1 532 56 I 910 33 1328 195 1668 1er
157 75 553 211 914 102 1 1336 54 11687
158 127 556 232 I 920 198 1337 205 11701
163 19 550 57 1 923 1221 1338 101 1705
168 83 566 132 1 924 110 1341 192 170550
174 124 567 186 927 5111343 146 11717
180 204 1 569 164 1 936 66 1349 26 11727
180 42 I 583 12 1 947 100 1350 21 1733
199 141 589 248 I 956 113 1351 234 1 1765
209 213 595 92 965 58 1 1356 147 1767
228 201 603 240 969 107 11357 78 1796
231 40 609 237 1 996 136 1 1359 183 1800 III
252
610 79 1005 216 1364 139 1803 150
254 106 619 148 1 1007 35 1368
1809
256 114 621 228 1 1012 179 1369 167 11812
259
70 622 93 1017 311387 99 1 1816
268 226 639 123 1019 48 1403 16 1827 230
269 171 666 22
1022 118 1 1408 202 1 1861 2085
278 115 I 665 180 1026 150 1423
29 1863 169
284 130 678 104 1 1028 149 1 1426 15 1 1866
285 73 1 688 236 1 1046
91429 155 1 1873 210
300 81 689 80 1047 64 1435 67 11877sa
306 47 699 89 1058 154 1 1438 185 1 1897231
311 224 1 713 143 1 1063 1721450
1900 189
312 36 720
62 1 1075 247 1456 68 191463
330 218 730 45 1084 187 1484 13 1192540
342 206 1 732 152 1085 125 1485 168 1 1930 (57
345 174 745 200 1086
1488 245 1 1947 1965
352 233 1 749 215 1092 96 1496 129 1 1949
350 10 750
1005 30 1408 267 1961 Mk
360
756 82 1117 160 1503 158 1968 81g
363 249 757 241 1129 2141504 41 11977
*397 188 1 771 131 1 1138 19111521 4
1993 161
Die Gewinne können vom 21. Oktober an in der Werkſtätds=
Eliſabethenſtraße 1, Seitenbau, abgeholt werden. Gewinne, welcht
innerhalb 10 Tagen nicht abgeholt ſind, verfallen zu Gunſten des
Vereins.
(20247
Die Richtigkeit beſcheinigt:
IV. Polizei=Revier
L. 8.
J. V.:
Lehmann, Polizei=Wachtmeiſter.
Trotz des Krieges
mußte ich alle für den
Herbſt u. Winter
beſtellten Waren abnehmen.
Die Läger ſind deshalb mit allen
Nenheiten eleganter
Herren= u. Knaben=Daletotg
Ulſter :: Bozener Mäntel
Joppen . Hoſen
überfüllt. — Um einigermaßen einen Abſatz zu
erzielen, bin ich genötigt, zu den allerniedrigſten,
faſt zu Selbſtkoſtenpreiſen, zu verkaufen.
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Viinenn Deuster
Markt 11½ — Ecke Marktſtraße.
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imprägnierte Schirmſeide . 13.— 14.—bis 25₰=
„ imprägnierter Wollſtoff mit warmem Futter . 25.
„ gummierter Batiſt mit Flanellfutter
.17.
„ imprägnierte Seide mit Leder gefüttert
. 35
„ Weſte und Aermel, mit Hamſter gefüttert, ſehr
warmhaltend
. 42.
„ Weſte und Aermel, mit Kanin gefüttert
. 33.
Regenſchutzhülle für den Oberkörper
. 4.5
waſſerdicht imprägniert .
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. Oktober 1914.
ſmmmer 290.
Seite 11.
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über der Hoſe zu tragen .
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neu eingetroffen . .
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Pulswärmer, Leder mit Pelz
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Ohrenſchützer
Kniewärmer
Leibbinden
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. 0.35 0.50 0.60
2.25 2.50
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Der überne ädolt.
Roman von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten.)
Sandberg nickte nur und ging weiter. Die dunklen
ugen hielt er geſenkt, mitunter war der ſilberne Adolf
älslich empfindlich, und jetzt durfte er nicht flüchtig
wer=
mn die Uhr war ja ſo wunderſchön aufgezogen. Aber
n ſeinen kurzen, ſchwarzen Schnurrbart zuckte ein
Lä=
elm.
Lange rührte der ſilberne Adolf in ſeiner Taſſe ſchwar=
Kaffee herum; Sandberg hielt ihm das
Zigaretten=
hin.
2 Danke! Weiß ſchon! Du willſt die Maſchine in
aunpfbetrieb ſetzen! . . . Na, was willſt du denn wiſſen?
eheimniſſe habl ich nicht! J Gott bewahre!
Ich bin nur platt, daß du ſo plötzlich hier auftauchſt!
ol viel ich weiß, bekommen, außer bei Krankheit,
Offi=
ere in Südweſt nicht ſo ſchnell Heimaturlaub!
Haſt recht! Aber wenn man morgen ſein
Abſchieds=
ſuich malen will, wer kann einen da halten?
* Da zuckte Sandberg doch zuſammen.
Abſchieds-geſuch?
Jawohl! Nu ſchnapp nicht nach Luft wie ein Karpfen
fi dem Trockenen. Es wird gerade jetzt ein bißchen von
geredet, es iſt alſo der richtige Augenblick!
Sandberg wartete, aber der fiberne Adolf ſchwieg
aus; ſah mit gefurchter Stirn auf das Nachtleben, das
dem Potsdamer Platz hin und her wogte. . . Alſo,
mußte er dem großen Kindskopf energiſch auf den
eien fühlen.
„Ja, warum denn?
Kennſt Du Plunk?
Nee! Iſt das ein Kartenſpiel?
Da lachte der ſilberne Adolf ſo hell auf, daß an den
ſachbartiſchen die Köpfe herumfuhren.
Kurt Sandberg ein kleiner Irrtum. Plunk iſt der
ſanne eines Schutztruppenoffiziers. Der ſüberne Adolf
9m5.
heim. Sagen wir ſo ein Abbau, wie ſie in
Hintervom=
mern verſtreut übers Land liegen, ſechs bis zehn Gehöfte
zuſammen! Nur daß ringsherum ſo ziemlich alles Wüſte
iſt! Außer dem Zuge ganze drei Farmer. Meine Leute
waren leidlich in Baracken aufgehoben; ich hatte eine Bude,
die den ſtolzen Namen „Offiziersſtation” trug. Natürlich
ein Troß farbiges Pack war auch vorhanden. Weiße
weib=
liche Geſtalten total fehlend! Da hatt’ ich Zeit, Trübſal
zu blaſen und feſtzuſtellen, daß es nirgends ſo verrückt
zugeht, wie auf der Welt! Ein bißchen Dienſt, ein bißchen
Patrouille; dann und wann mal die Farbigen zur Raiſon
gebracht, mit den Farmern ein paar Worte gewechſelt,
— ſehr einfache Leute, denn wer ſetzt ſich mitten in den
Sand, wenn er nicht muß — gequalmt wie ein Schornſtein,
da begreift man, daß jede Giftnudel eine gute Gabe
Got=
tes iſt! Verſucht, einen Roman zu ſchreiben, aber bei der
zehnten Seite hab’ ich’s vernüftigerweiſe aufgegeben, — ſo
verfloß ein Heldenleben, bis die Simon=Kopperleute Leben
in die Bude brachten. ne Abwechſelung mit Mord und
Toſſchlag!
Wieder ſchwieg der ſilberne Adolf, zog ſich die Finger
lang, bis ſie knackten, und beſtellte ſich eine zweite Taſſe
ſchwarzen Kaffee.
Du, wo bleibt der Plunk?
Der kommt gleich, wart’ nur!
Dann willſt Du mir was vorlügen, Goldſohn und
das hat gar keinen Sinn, denn ich merk’s auf der Stelle!
Fäll mir auch gar nicht ein! Nur, wie ich Dirs ſo
recht eindringlich deutlich machen ſoll, iſt mir ſchleierhaft!
.. . Denn Du wirſt mich ja doch wieder mal nicht
ver=
ſtehen!
Warum denn nicht, ſagte Sandberg gelaſſen. Da ſich
ſchwerlich nach Kirchheim ein weißes weibliches Weſen
verirrt hat, werd’ ich Dich ſchon verſtehen!
Da bekam der filberne Adolf einen roten Kopf und
antwortete nicht. Sandberg aber war ſofort im Bilde.
Alſo ſelbſt dort waren wieder einmul die Flammen
hoch=
geſchlegen.
S e
die Bande dort ausſieht, weiß ich nämlich nicht ſo recht!
Oder gar in Halbblüter? Und was ſchon dieſer
Herr Plunk damit zu tun hat, alſo da bin ich wahrhaftig
hölliſch geſpannt!”
„ne ganz Weiße, Kurt Sandberg! Das heißt, ſie
hat feuerrotes Haar!
Alle Wetter, man ſagt, unter roten Haaren ſteckt ein
Heidentemperament!
Wenn nun der ſilberne Adolf nicht anbiß, wollte
er ſein Lebtag Starmatz heißen!
n Geſchöpf ſag’ ich dir! So was lebt nur einmal
auf der Welt!
Wenn ich mich nicht irre, haſt du das ſchon von
eini=
gen weiblichen Weſen behauptet! Aber, bitte, bleib nun
endlich bei der Stang‟ Der Plunk! Der Plunk!
Lieber Kerl, ich bin ja im beſten Zuge!. . Ich hatte
natürlich dem Kamelreiterkorps zurückgemeldet, daß ich
hinter den Simon=Kopperleuten her ſei. Als ich nach
vierzehn Tagen wiederkomm' — nur zwölf Mann hatte ich
auf der Station gelaſſen — ſteht auf der Schwelle meines
kleinen Hauſes ein Gebild aus Himmelshöhen!
um Sandbergs Mundwinkel zuckte es.
Die Rothaarige!
Bitte, lieber Kerl, Haltung! . . . Ich ſage dir, eine
Figur! Das volle, rote Haar, tipp=topp angezogen,
blei=
ches, etwas verbranntes Geſicht, Hände ſag” ich dir
Hände, ganz ſchmal . . alſo ich runter vom Kamel, fahr‟
erſt mit den Fingerknöcheln in die Augenwinkel — weißt
du, der elende Sand, man macht ſich gar keinen Begriff
— wahrhaftig, ſie kommt mir lächelnd entgegen!
Beſinnſt du dich auf den Kölner Joſeph? den
Ofen=
ſetzer, der vor drei Jahren mit uns zuſammen bei der
zweiten Schwadron ſtand, der ſo ſchön ſingen konnte?
Sandberg ſtöhnte auf.
Laß doch den Kölner Joſeph jetzt aus dem Spiele,
Menſchenskind!
(Fortſetzung folgt
Offiziers-Unterpelze
(gesetzlich geschützt)
mit Hamster gefüttert . . . Mk. 130.−
mit Fehkopf gefüttert . . . Mk. 170.−
Pelzjacken
zirka 65—70 cm lang
mit Hamster gefüttert . . . Mk. 42.−
mit Fehkopf gefüttert . . . Mk. 60.−
Pelzwesten
nach Angabe hoher militär.
Sachverständiger angefertigt .
Seidene Westen
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Quali-
täten . . . . . Mk
Kamelhaarwesten
in allen Weiten . . .
. Mk. 17.-
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wasserdicht, warm gefüttert,
in allen Grössen . . . . . Mk. 25.−
Lederwesten
in allen Weiten .
Mk. 28.50
Gummiwesten . . . . Mk. 12.50
Gummihosen . . . . . Mk. 14.50
Gestrickte Westen . Mk. 4.50
Schlupfweste
reine Wolle, nur solange noch
Vorrat . . . . . . . . . Mk. 7,
Schlafsäcke
wasserdicht und warm gefüttert
Mk. 20.− 35.− 40.− 45.
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mit Aermel und gutem
Stoff-
bezug .
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Lederwesten
mit wasserdichtem Stoffbezug
Mk. 38.−
Lederbeinkleider
in allen Weiten . . . .
Mk. 35.−
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kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
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der Vorſtellung.
Für jede im Vorverkauf
abge=
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Anfang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr.
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C6. Zum erſten Male: „Theodor
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Freitag, 23. Okt. 23. Ab.=Vſt.
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Montag, 26. Okt. Keine Vorſt.
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werden noch fortwährend von der
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Kaſſe=
ſtunden vormittags von 10—12½
Uhr entgegengenommen.