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177. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Biſchof Johann Adolf Bertram von Hildesheim
wurde geſtern zum Fürſtbiſchof von Breslau
gewählt.
Wie gemeldet wird, wurden in Oſtſibirien Reſte des
Bal=
lons des Nordpolforſchers Andree
aufge=
funden.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 5 und 6.
Irlands Selbſtverwaltung.
— Das Unterhaus hat nunmehr die
Selbſtver=
waltung für die „grüne Inſel” in dritter Leſung
angenommen und damit iſt das Geſetz
endgül=
tig zur Annahme gelangt. Formell hat das
Oberhaus noch ein Abſtimmungsrecht über Homerule.
Nach dem neuen Parlamentsakt wird das Inkrafttreten
des Geſetzes jedoch nicht gehindert, wenn auch die Lords
„Nein” ſagen, denn es iſt zum dritten Male, daß
das Unterhaus geſprochen hat.
Die Abſtimmung erregte ſelbſtverſtändlich bei den
Iren die lebhafteſte Begeiſterung, und es kam ſowohl im
Parlament zu freudigen Kundgebungen der iriſchen
Par=
tei, wie in Irland ſelbſt. In Dublin, ſowie auf der
gan=
zen Inſel, wo nach Bekanntwerden des Reſultates der
Abſtimmung begeiſterte Demonſtrationen veranſtaltet
wurden, erblickt man in der endlichen Gewährung der
Selbſtverwaltung die Erreichung des jahrhundertelangen
Traums einer wenigſtens teilweiſen Selbſtändigkeit.
Nur in Ulſter herrſcht keine Freude. Man iſt zwar
weit entfernt davon, über die endgültige Abſtimmung
Niedergeſchlagenheit zu zeigen, aber mit tiefem Ernſt
denkt man an die Zukunft. Die Waffenladungen, die ſeit
Wochen unausgeſetzt trotz der Wachſamkeit der Behörden
an der Küſte von Ulſter gelandet werden, die
Waffen=
übungen, die die Jugend beinahe täglich veranſtaltet,
ſol=
len nun bitterem Ernſte dienen. Carſon und ſeine
An=
hänger ſcheinen zum Aeußerſten entſchloſſen zu ſein und
ſelbſt vor den blutigen Schreckniſſen des Bruderkrieges
nicht zurückweichen zu wollen. Das religiöſe Moment
vertieft die Leibenſchaften noch mehr. Auf der einen Seite
die katholiſchen Irländer, auf der anderen Seite die
pro=
teſtantiſchen Ulſterleute.
Noch hofft man, daß durch Konzeſſionen, die man
Ulſter auch auf liberaler Seite zu bewilligen geneigt iſt,
wenigſtens Blutvergießen vermieden werden kann. Aber
es iſt mehr als zweifelhaft, ob die Regierung überhaupt in
der Lage iſt, Ulſter ſo weitgehende
Ausnahmebeſtimmun=
gen zu bewilligen, wie ſie Ulſter verlangt, denn die
Stel=
lung der Regierung hängt weſentlich von der Unterſtützung
der Irländer ab, die mit ihren 84 Stimmen für die
Bil=
dung der liberalen Majorität unbedingt notwendig ſind.
Die Unioniſten haben bei den Nachwahlen zum Parlament
nach und nach 16 Sitze gewonnen — am letzten Montag
erſt wurde ein Mitglied des Kabinetts Maſterman in
Ipswich bei einer Nachwahl von den Unioniſten
geſchla=
gen —. Mit 288 Sitzen ſind ſie 29 Mandate ſtärker als
die Liberalen. Bei geſchickter Politik können ſie ſogar auf
die 39 Mitglieder der Arbeiterpartei rechnen, deren
Ge=
folgſchaft die Liberalen trotz ihrer radikalen Politik nie
ſicher ſind. Werden nun die Irländer durch zu große
Kon=
zeſſionen an Ulſter vor den Kopf geſtoßen, bleibt der,
libe=
ralen Regierung nichts übrig, als ein Appell an das
Land, d. h. die Ausſchreibung von Neuwahlen. Und bei
der augenblicklichen Stimmung im Lande dürfte es den
Unioniſten ſogar gelingen, ihre Mandatszahl noch zu
ver=
ſtärken. Die Ausſichten für das Miniſterium Asquith
ſind alſo trotz des Sieges im Unterhaus nicht die roſigſten.
Die Haltung Oeſterreichs und
Italiens in Albanien.
* In der italieniſchen Kammer gab der
italieniſche Miniſter des Aeußern, di San Giuliano,
eine lange Erklärung über die Lage in Albanien ab, in
der er ſagte, die gegenwärtige Lage Albaniens fordere von
der Regierung die aufmerkſamſte Sorge, weil damit ernſte
Intereſſen Italiens verbunden ſeien, das niemals und
in keinem Falle zugeben könne, daß das Gleichgewicht in
der Adria zu ſeinem Schaden verändert werde. Die
augenblicklichen Schwierigkeiten müßten mit heiterer Ruhe
und tatbereiter, vorſichtiger Energie ins Auge gefaßt und
ihre wahre Natur und Tragweite ohne Uebertreibung
und Abſchwächung betrachtet werden. Darauf gab der
Miniſter eine Darſtellung der letzten Vorgänge in
Alba=
nien und führte weiter aus:
Die dargeſtellten Tatſachen, die daraus ſich ergebende
Lage und die für die Zukunft möglichen Ereigniſſe
bilde=
ten und bilden zwiſchen mir und Graf Berchtold den
Gegenſtand eines lebhaften
Meinungsaus=
tauſches, der von dem gegenſeitigen Vertrauen und der
vollkommenen Loyalität geleitet wird, die ſtets die feſte
Grundlage unſerer herzlichen und intimen Beziehungen
gebildet haben und ſie auch fernerhin bilden werden. Das
Ergebnis dieſes Meinungsaustauſches läßt ſich
folgender=
maßen zuſammenfaſſen:
1. Sind Italien und Oeſterreich jetzt wie
früher einmütig entſchloſſen, die Konſolidation des
alba=
niſchen Staates und die Autorität des Fürſten zu
wün=
ſchen. Die jüngſten Ereigniſſe können die in der
Epirus=
frage einmal getroffenen Entſcheidungen nicht mehr
än=
dern. Auch hierin ſind Italien und Oeſterreich völlig
einmütig.
2. Werden die beiden Regierungen alle Anſtrengungen
machen, um eine Intervention der Armee in
Alba=
nien zu vermeiden. Sie wollen ſo ſchnell wie möglich
die zur Sicherung des Fürſten, ſeiner Familie und der
Geſandtſchaft in Durazzo gelandeten Abteilungen
zurück=
rufen.
3. Sind die beiden Regierungen, natürlich unter der
Vorausſetzung, daß die anderen Mächte zuſtimmen,
über=
eingekommen, daß eine Abteilung der
internatio=
nalen Truppen aus Skutari nach
Du=
razzo geſandt werde. Die italieniſche Regierung hat in
dieſem Sinne Schritte bei den anderen Regierungen
unter=
nommen und ſetzt ſie noch fort.
4. Die beiden Regierungen ſind einig in dem
Wun=
ſche, daß die internationale
Kontrollkom=
miſſion gegenüber den augenblicklichen Schwierigkeiten
und mit den gm zweckdienlichſten ſcheinenden Miteln die
albaniſche Regierung wirkſam unterſtütze, um die
Schwie=
rigkeiten dieſes kritiſchen Augenblicks zu überwinden.
Uebrigens iſt die Tätigkeit dieſer Kommiſſion, abgeſehen
davon, daß ſie ſich in ihrer eigentlichen Aufgabe als
nütz=
lich erwieſen hat, auch bei den letzten Ereigniſſen in
Du=
razzo durchaus unſeren Abſichten entſprechend, ebenſo bei
den Verhandlungen mit den Aufſtändiſchen in Epirus
zwecks einer freundſchaftlichen Löſung der Epirusfrage,
welche ſie vorbehaltlich der Zuſtimmung der albaniſchen
Regierung zu einem guten Ende führen wird.
5. Auf die Bemerkung unſeres Botſchafters in Wien,
daß ohne Wiſſen Oeſterreich=Ungarns einige
Leute, die als Freunde Oeſterreich=Ungarns betrachtet
wer=
den könnten, vielleicht an den letzten Ereigniſſen
teilge=
nommen haben könnten, hat Graf Berchtold erwidert:
Wenn einige Albaner, die als Freunde Oeſterreich=Ungarns
gelten, ſich an den Vorbereitungen der Rebellen in
Du=
razzo beteiligt haben ſollten, ſo wären ſie in keiner
Weiſe durch die öſterreichiſche Regierung
beeinflußt oder geleitet worden, welche im
Gegen=
teil nicht die Abſicht hat, ſich in die inneren
Angelegenheiten Albaniens einzumiſchen,
ſo wie es den Vereinbarungen mit der italieniſchen
Re=
gierung entſpricht.
Wir werden es ebenſo machen. Es iſt ein großer
Fehler, beſonders in Ländern wie Albanien und
Aethio=
pien wenn irgendeine Macht den Anſchein erweckt, als
ob ſie ihre Intereſſen mit denen der einen oder der
an=
deren lokalen Perſönlichkeit in den Ländern identifiziert,
in denen wenigſtens noch für einige Zeit die Bedingungen
für ein geſichertes Gleichgewicht nicht erwartet werden
können. Gedanke, Wille, Intereſſen. Macht und Glück der
Führer und ihrer Anhänger wechſeln leicht. Wir müſſen
mit allen einflußreichen Männern in Albanien
freund=
ſchaftliche Beziehungen unterhalten, aber wir müſſen
un=
ſeren Einfluß auf den Eindruck gründen, welchen unſere
Politik der albaniſchen Nation einflößen muß, unſere
Politik, die keine territorialen Ziele verfolgt
und nur darauf gerichtet ſein darf, die Unabhängigkeit
Albaniens zu feſtigen und das wirtſchaftliche Gedeihen
des Landes zu entwickeln. Wir werden uns durch noch
ſo ſenſationelle Epiſoden und Zwiſchenfälle nicht von der
Sorge für die großen und bleibenden Intereſſen des
Lan=
des abbringen laſſen. In Albanien können trotz
un=
ſerer Anſtrengungen, ſie zu verhüten, weittragende
Er=
eigniſſe eintreten, auch ſolche, welche auf die Ruhe am
Balkan zurückwirken oder auf die
Machtverhält=
niſſe im Adriatiſchen Meere, wo wir ein Lebensintereſſe
daran haben das Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten.
Dieſes Gleichgewicht darf jedenfalls zu unſerem Schaden
oder zum Vorteil irgendeiner großen oder kleinen Macht
uns gegenüber nicht verſchoben werden, wenn unſer Land
nicht in gefährliche Abenteuer verwickelt werden ſoll. Wir
wollen unſere Intereſſen auch fürderhin unverletzt
er=
halten, ebenſo die Politik die wir in voller
Uebereinſtim=
mung mit unſeren Verbündeten treiben zu dem Zwecke,
dieſes Gleichgewicht zu erhalten, und wir glauben
ver=
trauensvoll, daß das Zuſammenwirken aller großen
Mächte deren Ziele ja im beſten Sinne friedlich ſind,
die Aufgabe Italiens und Oeſterreich=
Un=
garns in Albanien erleichtern wird, das ein
wich=
tiger Faktor des Gleichgewichts in der Adria iſt.
Italien hat in den letzten Jahren dank dem
Tri=
polisunternehmen ſeine Stellung im Zentrum des
Mittel=
meeres.geſichert und iſt auf dem Wege, ſeine Stellung auch
im öſtlichen Mittelmeer zu ſichern. Es wird ſie auch
wei=
terhin unerſchütterlich in der Adria erhalten. Es wird
gut ſein, wenn im Auslande alle Welt weiß, daß die
italieniſche Regierung in ihrer Tätigkeit für dieſe
wich=
tigen Ziele der Zukunft des Vaterlandes jetzt und immer
wer auch immer auf dieſen Bänken ſitzen möge, die
ein=
mütige Unterſtützung des Parlaments und des Landes
habe.
In der Sitzung der öſterreichiſchen
Delega=
tion gab der Sektionschef Graf Forgach namens
des Miniſters des Aeußern, der zu gleicher Zeit der
Sitzung der ungariſchen Delegation beiwohnte, ebenfalls
Aufklärungen über die Vorgänge in Albanien und fügte
hinzu:
Die Ereigniſſe erhielten ihre beſondere Bedeutung
nur dadurch, daß man aus ihnen eine
Unſtimmig=
keit zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
Ita=
lien herauskonſtruieren möchte. Anlaß zur
Unſtimmig=
keit ſei in Eſſads Sturz nicht zu erblicken, ſondern könne
nur in Betracht kommen, wenn der Tätigkeit gewiſſer in
Albanien anweſender Zeitungskorreſpondenten und ihrer
Hintermänner eine ihr nicht zukommende Bedeutung
zu=
gemeſſen würde Eſſad nach ſeinem Sturze als
italieni=
ſchen Parteimann hinzuſtellen, ſei eine geſchmackloſe
Ver=
hetzung. Dasſelbe gelte von der abſurden Behauptung,
wir hätten den Sturz Eſſads herbeigeführt und dabet
mitgewirkt. Oeſterreich=Ungarn hat in
Alba=
nien als einziges Ziel die Erhaltung und
Konſoli=
dierung des jungen Staates. Jeder, der uns dabei hilft
und ſich dasſelbe Ziel ſteckt, iſt unſer Parteigänger.
An=
dere Ziele haben wir nicht, können alſo auch keine
Par=
teigänger zu anderen Zwecken haben. Bei dem kurzen
Kampf bei Durazzo ſtellten ſich außer den
kommandieren=
den holländiſchen Stabsoffizieren verſchiedene zufällig in
Durazzo anweſende Europäer in den Dienſt des Fürſten,
darunter Itallener, auch ein Holäinder, Deutſchä und
Oeſterreicher. Letztere waren Offiziere, welche zur
Ver=
anſtaltung eines Probeſchießens die von der inländiſchen
Induſtrie der albaniſchen Regierung gelieſerten Geſchütze
begleiteten. Es iſt ſehr begreiflich, daß die Offiziere bei
dem Ausbruch des Kampfes nicht untätig bleiben
woll=
ten. Man kann dieſes ſelbſtverſtändlich nur dem Zufall,
dem Gebote unbedingter Not keineswegs aber einem
planmäßigen Vorgehen zuſchreiben. Von einem
Eingrei=
fen unſerer vorſichtshalber nach Durazzo entſendeten
Kriegsſchiffe oder der zum Schutze des fürſtlichen Palais
und der Geſandtſchaften gelandeten Detachements iſt
na=
türlich keine Rede. Es dürfte hierzu auch ſchwerlich kom,
men, da wir mit der italieniſchen Regierung därin
über=
einſtimmen, jede Einmiſchung und
Interven=
tion tunlichſt zu vermeiden. Falls eine längere
Bewachung des Palais und der fremden Geſandtſchaften
durch europäiſche Truppen notwendig werden ſollte
könn=
ten eventuell die Landungsdetachements durch
Kontin=
gente der internationalen Beſatzung von Skutari erſetzt
werden, worüber Verhandlungen zwiſchen den
verſchie=
denen Kabinetten ſchweben.
Deutſches Reich.
— Günſtige Ergebniſſe der
Reichsein=
nahmen. Es läßt ſich, obwohl die endgültigen Ziffern
erſt zum 20. Juni vorliegen werden, ſchon heute das
vor=
ausſichtliche Ergebnis des Etatsabſchluſſes für das Jahr
1913 feſtſtellen. Wie verlautet, dürften die Einnahmen
die Höhe der Voranſchläge erreichen; es iſt ſogar leicht
möglich, daß ein kleiner Ueberſchuß ſich ergibt. Lange
Zeit beſtand die Gefahr eines erheblichen Fehlbetrages,
da infolge der günſtigen vorjährigen Ernte ein
Minder=
erträgnis der Zölle in Höhe von 40 Millionen Mark
ein=
trat. Dieſer Fehlbetrag iſt aber durch überraſchend höhere
Erträgniſſe anderer Steuern faſt vollſtändig aufgewogen
worden, ſo daß mit einem günſtigen finanziellen
End=
ergebnis des Etatsjahres 1913 gerechnet werden darf.
— Mandatsniederlegung. Der Vertreter
des Wahlkreiſes 1 Sachſen=Koburg=Gotha, Dr. Quarck=
Koburg (natl.) hat nach ſeiner Beförderung ſein
Reichs=
tagsmandat niedergelegt. Die Erſatzwahl kann infolgedeſſen
ausgeſchrieben werden; ſie ſoll noch im Juni ſtattfinden
Bei der Wahl im Januar 1912 erhielt Dr. Quarck 4740,
der ſozialdemokratiſche Kandidat 6199 und der
fortſchritt=
liche 3540 Stimmen. In der Stichwahl ſiegte Dr. Quarck
mit 7960 Stimmen über den ſozialdemokratiſchen
Kandi=
daten, der 6998 Stimmen erhielt.
— Zentrum und Reichstagspräſidium.
Das Zentrum macht, wie mehrfach in der letzten Zeit
be=
hauptet wurde, darauf Anſpruch, daß das
Reichstags=
präſidium durch ein Mitglied ſeiner Fraktion beſetzt
werde. Die Germania ſchreibt jetzt dazu: „Die Konſtellation
der Fraktionen iſt folgende: Sozialdemokraten 111,
Zen=
trum 91, Nationalliberale 46, Konſervative und
Wirt=
ſchaftliche Vereinigung 51, Freiſinnige 43. Da die
So=
zialdemokraten ausſcheiden, müßte das Präſidium
be=
ſtehen aus je einem Vertreter des Zentrums, der
National=
liberalen und der Rechten. Das Zentrum hat unbedingt
das Anrecht auf den erſten Präſidenten, denn hinter
ſei=
nen 91 Stimmen ſtehen 18 polniſche, 9 elſäſſiſche und 5 wel=
fiſche Stimmen, alſo 123 Stimmen.” — Die Kölniſche
Volkszeitung ſchreibt: „Wenn das Zentrum auf Grund
friedlicher Vereinbarungen von dem zahlenmäßigen
An=
ſpruch auf den Präſidenten abſieht, dann könnte der erſte
Vizepräſident aus dem Zentrum gewählt werden. Das
Zentrum iſt ja immer noch ſtärker als die beiden liberalen
Parteien zuſammen. Den Anſpruch auf den zweiten
Vize=
präſidenten aber werden wohl die Konſervativen erheben.
Da ſie von jeher bei Präſidentenwahlen ſich mit den
Frei=
konſervativen vereinigt haben und dadurch ſtärker als
eine der liberalen Parteien ſind, wird man billigerweiſe
einen ſolchen Anſpruch der Konſervativen nicht
zurück=
weiſen können.”
— Die Anlegung des Vermögens der
Lebensperſicherungsanſtalten. Ein
Reichs=
geſetzentwurf, der den Lebensverſicherungen die Anlegung
eines Teils ihrer Beſtände in Staatspapieren vorſchreibt
befindet ſich, wie Berliner Blätter erfahren; in
Vorbe=
reitung. Gegenwärtig ſchweben zwiſchen den
Bundesre=
gierungen noch Erwägungen über den Geſetzentwurf, die
aber demnächſt zum Abſchluß kommen werden. Die Frage
iſt anläßlich der Einbringung des preußiſchen
Sparkaſ=
ſengeſetzes in Fluß gekommen, nachdem bekanntlich die
Sparkaſſen verpflichtet ſind, einen Teil ihrer Gelder in
Staatspapieren anzulegen. Durch einen derartigen
Ge=
ſetzentwurf würde ein Mittel mehr gewonnen werden, um
angeſichts des Kursrückganges der Staatspapiere eine
Stabiliſierung der Kurſe herbeizuführen, wobei zu
be=
rückſichtigen iſt, daß für die Sparkaſſen die Frage der
An=
legung eines Teils der Gelder in Staatspapieren noch
ſchwieriger als für die Lebens= und
Feuerverſicherungs=
anſtalten iſt, da erſtere gehalten ſind, ihre
Mündelſicher=
heit zu wahren. Wenn darauf hingewieſen wird, daß die
Sparkaſſen im letzten Jahre zum Teil einen Kursverluſt
von 6 Prozent und mehr erlitten haben, ſo iſt doch zu
bedenken, daß die Kursverluſte bei den
Lebensverſicherun=
gen ebenſo wie bei den Sparkaſſen Buchverluſte ſein
kön=
nen. Die Kaſſen können zudem ein Papier wählen, das
gar keine Kursverluſte nach ſich zieht, nämlich
Schatzan=
weiſungen, von denen jetzt viele am Markte ſind.
Ausland.
Frankreich.
Keine Regierungserklärung. Wie
ver=
lautet, hat das Miniſterium nicht die Abſicht, mit einer
Regierungserklärung vor die neue Kammer zu treten.
Mi=
niſterpräſident Doumergue wird Gelegenheit haben,
an=
läßlich der üblichen Interpellationen über die allgemeine
Politik das Programm das Kabinetts darzulegen. Es
wird Sache der Kammer ſein, dieſes Programm
gutzu=
heißen oder abzulehnen.
Die Rentenanleihe. Der Miniſterrat
be=
ſchäftigte ſich eingehend mit der Frage der als
unabweis=
lich erkannten Rentenanleihe. Es heißt, der
Finanzmini=
ſter habe zwar bereits einen Entwurf ausgearbeitet, wolle
jedoch angeſichts der gegenwärtigen Lage des franzöſiſchen
Geldmarktes noch eingehendere Beratungen mit den
Lei=
tern der großen Bankinſtitute pflegen. Der Figaro weiſt
darauf hin, daß die von der franzöſiſchen Regierung
garan=
tierte maroklaniſche Anleihe, welche im Laufe der nächſten
Woche zur Ausgabe gelangen werde, eine vierprozentige
ſein und etwas unter pari angeboten werden wird. Wenn
dieſe Anleihe auch nicht einer direkten franzöſiſchen
An=
leihe gleichgeſtellt werden könne, ſo ſcheine es doch
unmög=
lich, daß das franzöſiſche Publikum ſich betreffs der
ge=
planten Anleihe mit einem geringeren als einem
vierpro=
zentigen Zinsfuß begnüge. Auch müſſe die Anleihe unter
pari ausgegeben und den Zeichnern die Bürgſchaft gegeben
werden, daß die neue Rentenanleihe keiner
Steuererhö=
hung ausgeſetzt ſein werde.
Spanien.
Lärmſzenen in der Kammer. Infolge
aus=
fälliger Bemerkungen des Sozialdemokraten Igleſias kam
es in der Kammer zu lebhaften Zwiſchenrufen der
Mini=
ſteriellen, worauf Miniſterielle, Sozialiſten und Republi
kaner wild durcheinander ſchrien. Es herrſchte
ohrenbe=
täubender Lärm. Einige miniſterielle Abgeordnete
ver=
ließen ihre Plätze und ſchrien den Republikanern zu: Es
lebe der König! Die Republikaner antworteten: Es lebe
die Republik! Der Präſident hob die Sitzung auf. Der
Lärm ſetzte ſich noch eine Zeitlang in den Wandelgängen
der Kammer fort.
Rußland.
Beſuch des engliſchen Geſchwaders.
Der Beſuch eines engliſchen Geſchwaders in den ruſſiſchen
Gewäſſern wird vom 17. Juni bis zum 3. Juli dauern.
Das aus vier Schlachtſchiffen und zwei Kreuzern
be=
ſtehende Geſchwader wird vom 17. bis 20. Juni im
Kriegshafen Reval ankern, vom 22. bis zum 28. vor
Kronſtadt liegen und hierauf noch drei Tage Riga
be=
ſuchen. Den Engländern zu Ehren veranſtalten das
Marineminiſterium und die Stadtverwaltungen die
üb=
lichen Feſtlichkeiten, die Schiffskommandanten werden dem
Kaiſer vorgeſtellt werden.
Vorgehen gegen Dumaabgeordnete.
Das erſte Departement des Reichsrats beſchloß, eine
Vor=
unterſuchung über den zum Staatsumſturz aufreizenden
Inhalt der in der Reichsduma gehaltenen Rede des
So=
zialiſten Tſcheidſe anzuordnen. In der gleichen Sitzung
wurde beſchloſſen, in der Sache von 24 Abgeordneten,
welche von dem früheren Dumaabgeordneten Gelolobow
der Verleumdung durch eine an die Duma gerichtete
Inter=
pellation angeklagt ſind, in dem Sinne zu entſcheiden, daß
die drei Dumamitglieder, welche die Interpellation als
erſte unterzeichnet haben, vor den höchſten Gerichtshof
zitiert werden. Die übrigen 21 werden nicht zur
Verant=
wortung gezogen.
Serbien.
Außerordentliche Rüſtungskredite. Eine
vom Finanzminiſter in der Skupſchtina eingebrachte
Ge=
ſetzesvorlage fordert außerordentliche Kredite für die
Bewaffnung und Ausrüſtung der ſerbiſchen Armee im
Geſamtbetrage von 122823866 Dinar. Sie ſieht für die
Bewaffnung der Artillerie und Infanterie 92407042, für
die Ausrüſtung der Armee 21225565, für die Ausrüſtung
der Genietruppe 7191 259 und für die Sanitätsausrüſtung
2000000 Dinars vor. Die Kredite verteilen ſich
gleich=
teilig auf 1914, 1915 und 1916. Ihre Deckung erfolgt bis
zur Aufnahme der Konſolidationsanleihe durch
proviſo=
riſche Zahlungsarrangements zwiſchen Serbien und den
Fabriken beziehungsweiſe den Bankinſtituten durch
kurz=
friſtige Bonds und prolongierbare Wechſel. Die
Annui=
täten für den Zinſendienſt werden in das ordentliche
Staatsbudget aufgenommen.
* Die Nationalfeier zu Bismarcks
hun=
dertſtem Geburtstag. Die Beſtrebungen, die eine
würdige Feier des hundertſten Geburtstages des Fürſten
Bismarck am 1. April 1915 zum Zweck haben, gewinnen
greifbare Geſtalt, und vielfach iſt der Wunſch zutage
ge=
treten, die Geburtstagsfeier zu einer allgemeinen
Natio=
nalfeier zu geſtalten, an der möglichſt weite Kreiſe des
deutſchen Volkes teilnehmen können. Der Verein deutſcher
Studenten iſt über die feſtliche Begehung des
Geburts=
tages in Beratungen eingetreten, und für Berlin ſoll eine
gemeinſame Feier ſämtlicher Hochſchulen der
Reichshaupt=
ſtadt ſtattfinden, in deren Mittelpunkt die Veranſtaltung
eines großen Kommerſes ſtehen ſoll. Ebenſo planen die
Univerſitäten und Hochſchulen der anderen deutſchen
Städte beſondere Feiern und eventuell die Abſendung
von Abordnungen zur Kranzniederlegung vor Bismarcks
Grabmal. Für Berlin ſtehen auch ein Feſtzug und eine
öffentliche Feier vor dem Bismarckdenkmal auf dem
Kö=
nigsplatz in Frage. Seitens der nationalen Parteien
wird gleichfalls Sorge getragen, daß in allen Orten des
Reiches, wo ſich ihre Organiſationen befinden, der
Ge=
burtstag gebührend gefeiert wird. In Ausſicht
genom=
men iſt auch eine Huldigung von Abordnungen aus allen
Teilen des Reiches am Grabe Bismarcks, woran ſich auch
die Deutſchen des Auslandes beteiligen ſollen. In Frage
ſteht ferner auch die Schaffung einer großen
National=
ſtiftung zur Förderung nationaler Werke.
* Bern, 26. Mai. Heute trat in Bern eine von den
ruſſiſchen Studentenorganiſationen faſt
aller europäiſchen Univerſitäten beſchickte Konferenz
zuſammen, um die durch den Beſchluß der deutſchen und
ſchweizeriſchen Univerſitäten, betreffend Zulaſſung von
ruſſiſchen Studierenden, geſchaffene Lage zu beſprechen
Außer mehreren hundert Delegierten der Studentenſchaft
waren viele ruſſiſche Proſeſſoren und Schriftſteller, ſowie
eine große Zahl ausländiſcher Preſſevertreter erſchienen,
Die Konferenz befaßte ſich mit der Frage der Gründung
einer ruſſiſchen Univerſität in Weſteuropa bezw. der
An=
gliederung einer ruſſiſchen Abteilung an eine bereits
be=
ſtehende Univerſität, ſowie mit der Frage einer
allge=
meinen Unterſtützungskaſſe für die im Auslande lebenden
ruſſiſchen Studierenden, wofür große Summen zur
Ver=
fügung ſtehen. Profeſſor Reichesberg=Bern begtüßte die
Konferenz als deren Ehrenpräſident und ſprach den Wunſch
aus, daß die Tagung praktiſche Ergebniſſe zeitigen möge.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Mai.
* Empfänge. Der Großherzog empfing am
Mittwoch den Hauptmann v. Morenhoffen, Mitglied
der Artillerie=Prüfungs=Kommiſſion in Berlin, den
Leutnant Bodenbender im 2. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt.
Nr. 61, den Kammerherrn v. Heſſert, den Finanzrat
Emmerling, Vorſitzender des Kunſtvereins, den
Kreis=
ſchulinſpektor Schulrat Schrod von Mainz, den
Medi=
zinalrat Dr. H. Dietz, Direktor der Heil= und
Pflege=
anſtalt in Alzey, den Oberbürgermeiſter Keller von
Gießen. Zum Vortrage den Staatsminiſter Dr. v. Ewald,
den Finanzminiſter Dr. Braun, den Miniſter des Innern
v. Hombergk zu Vach, den Vorſtand des Kabinetts
Wirkl. Geh. Rat Römheld Exz., den Oberjägermeiſter
Freiherrn van der Hoop, den Ordenskanzler Oberſt z. D.
Freiherrn Röder v. Diersburg.
* Ordensverleihungen. Der Großherzog hat
verliehen die Krone zum Silbernen Kreuz des
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen den
Wacht=
meiſtern und Stationsführern Karl Heimbrecht und
Adolf Wolf im Großh. Gendarmeriekorps zu ihrem
Ausſcheiden.
* Ernannt wurde der Steueraufſeher Karl Kroner
zu Offenbach zum Pfandmeiſter für den
Beitreibungs=
bezirk Offenbach IV.
*Erledigt iſt die Stelle eines Steueraufſehers bei
Großh. Hauptſteueramt Offenbach.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 13, vom
27. Mai, hat folgenden Inhalt: 1. Bekanntmachung,
Aenderungen der Deutſchen Wehrordnung betreffend.
2. Bekanntmachung, Befugnis zur Abfertigung von
Schaf=, Ziegen=, Lamm= und Zickelfellen zum Zollſatz
der Tarifnummer 544 betreffend. 3. Bekanntmachung,
die Abfertigungsbefugniſſe des Hauptſteueramts Worms
betreffend. 4. Bekanntmachung, Anſchlußgleis der Firma
J. Himmelsbach in Freiburg (Baden) betreffend. 5.
Be=
kanntmachung, Anſchlußgleis der Firma Guſtav Lang
& Co. zu Offenbach a. M. betreffend.
— Vom Hoftheater. Die heutige fünfte
Feſtvor=
ſtellung „Carmen” die unter Arthur Nikiſch' Leitung
ſteht und in Marquerite Sylva die berühmteſte Carmen
der Gegenwart zum erſten Mal vor das Darmſtädter
Publikum führt, beginnt um 7 Uhr Den Escamillo ſingt.
Robert vom Scheidt vom Frankfurter
Opernhausk=
der bis zum Antritt ſeines neuen Engagements zu den
be=
liebteſten Mitgliedern des Hamburger Stadttheaters
ge=
hörte, als Gaſt; ferner ſind Gertrud Geyersbach als
Miegéla, Auguſt Globerger als Joſé, Alfred Stephani als
Zuniga und Hans Bertram als Mocales beſchäftigt. Den
Vorverkauf für „Filmzauber” der am Freitag zum
zwölften Mal in dieſer Spielzeit und zwar als
Volksvor=
ſtellung zu ermäßigten Preiſen zur Aufführung gelangt,
hat bis Freitag das Verkehrsbureau inne, am Tag der
Vorſtellung werden die etwa noch vorhandenen Karten
auch an der Tageskaſſe des Hoftheaters verkauft. Am
Samstag und Sonnlag bleibt das Hoftheater geſchloſſen;
am Montag, den 1. Juni, geht als ſechſter Abend der
Frühlingsfeſtſpiele Verdis „Arda” in Szene. Das
geniale Werk des Meiſters erſcheint in völlig neuer
Aus=
ſtattung und iſt in den Hauptpartien mit Gertrud
Geyersbach (Arda), Ottilie Metzger=
Latter=
mann (Amneris), Charles Dalmores (
Rhada=
mes), Robert Perkins (Monasro), Alfred Stephani
(Ramphis) und Leo Schützendorf (König) beſetzt; das
große Finale des zweiten Aktes wird durch die
Mitwir=
kung ſämtlicher Opernſoliſten in den Chören erhöhten
Glanz erhalten. Die muſikaliſche Leitung hat wiederum
Die Heilwirkungen des
Fliegens.
** In einem vor kurzem in London erſchienenen Werke
über das Fliegen hat der nun bei einem Fluge über das
Meer verſchollene Flieger Guſtav Hamel eine Reihe
intereſſanter Beobachtungen über die Einwirkung des
Fliegens auf den Geſundheitszuſtand des Menſchen
nie=
dergelegt; dieſe Wahrnehmungen, die Hamel gemeinſam
mit Turner zuſammengetragen hat, finden bei der
eng=
liſchen Aerztewelt lebhafte Beachtung und werden in einem
Aufſatz des „Hoſpital” eingehend erörtert. Daß das
Flie=
gen in einer ganzen Reihe von Fällen eine ſtarke und
un=
verkennbar geſundheitsfördernde Wirkung ausgeübt hat,
iſt nicht mehr zu beſtreiten, und in dem mediziniſchen
Fach=
blatte wird ausführlich darauf hingewieſen, daß das
Fliegen als ein Heilmittel gegen eine Reihe von
Krank=
heiten ſchon wiederholt in Vorſchlag gebracht worden iſt.
„Die Neuralgie ſoll in manchen Fällen bei einem Aufſtieg
im Flugzeug wie durch Zauber verſchwinden, und dieſe
Behauptung iſt keineswegs unglaubwürdig, wenn man
ſich vergegenwärtigt, daß Neuralgie ſehr oft in der
Haupt=
ſache ein ſubjektives Phänomen iſt, für das eine
orga=
niſche Urſache nicht feſtſtellbar wird.” Hamel berichtet
auch einen intereſſanten Fall von einem bekannten
Luft=
ſchiffer, der an einer ſchweren Influenza litt und trotz des
Einſpruches ſeiner Freunde darauf beſtand, den geplanten
Aufſtieg auszuführen. Er tat es und landete einige
Stun=
den ſpäter vollkommen geneſen und fieberfrei. „Es
ver=
ſteht ſich natürlich von ſelbſt, daß niemals einem
In=
fluenzakranken etwa die Führung eines Flugzeuges
über=
laſſen werden kann, denn dazu gehört die höchſte
Konzen=
tration aller Kräfte, körperlich wie geiſtig; dieſer
An=
ſpannung iſt nur der völlig geſunde Organismus
gewach=
ſen. Dagegen kann es als durchaus zuläſſig gelten,
der=
artige Patienten als Paſſagiere mit aufſteigen zu laſſen.
Nach den Ausſagen Hamels und Turners hat die
Luftfahet auf den ganzen Organismus eine außerordent=
lich ſtärkende und erfriſchende Wirkung, beſonders wenn
der Flug außerhalb des Bereiches der Großſtadtluft
er=
folgt. Wenn die mediziniſche Wiſſenſchaft ſich nicht durch
die Ereigniſſe überholen laſſen will., wird ſie damit
be=
ginnen müſſen, ſich ernſthaft und methodiſch mit den
Heil=
wirkungen des Fliegens zu beſchäftigen.” Auf der
an=
deren Seite birgt der Flug jedoch auch gewiſſe Gefahren
geſundheitlicher Störungen, vor allem die „Luftkrankheit”
die etwa der Bergkrankheit entſpricht und von Aerzten
als eine Folge der an Sauerſtoff ärmeren höheren
Luft=
ſchichten bezeichnet wird. Man kennt die
Begleiterſchei=
nungen, Schwindel, Kopfweh und Schläfrigkeit, bezw.
Schlafſucht, die ſogar oft erſt nach der Landung den
Pa=
tienten heimſuchen. Aber neben der Luflkrankheit ſetzen
ſich die Flieger noch einer ganzen Reihe von kleineren
Leiden aus. Die große Kälte beim Flug in großen Höhen
ſchläfert ſowohl die geiſtigen wie auch die körperlichen
Kräfte ein und iſt vielleicht die Urſache von nicht wenigen
tödlichen Unfällen. Auch Bindehautentzündungen treten
bei Fliegern häufig auf, wiewohl dieſe Gefahr durch
ſorg=
liche Auswahl der Schutzbrillen verringert werden kann.
Außerdem kann als Fliegerkrankheit das nicht ſelten
ein=
tretende Naſenbluten gelten; einige Fälle ſind bekannt, in
denen die Flieger auch an den Lippen heftig zu bluten
be=
gannen und ſogar Blutungen unter den Fingernägeln
feſtſtellen mußten. Blauſucht an Händen und Füßen iſt
recht häufig. Dazu kommt noch Ohrenſauſen
Der Flieger der mit Erfolg und Sicherheit ein
Flug=
zeug ſteuern will, muß ſchon von Haus aus eine ſehr
ge=
ſunde und widerſtandsfähige Konſtitution beſitzen und
unausgeſetzt daran arbeiten, ſich auf der Höhe ſeiner
kör=
perlichen Leiſtungsfähigkeit zu erhalten. Dieſe
Notwen=
digkeit einer widerſtandsfährgen und völlig geſunden
Konſtitution läßt die Gattin des bekannten Dichters
Mau=
rice Hewlett — eine der wenigen wirklich erfahrenen
Fliegerinnen — behaupten, daß nur wenige Frauen ſich
wicklich für den Flugſport eignen, und daß viele von ihnen
es auf dieſem Gebiete ſchwerlich je mit den Männern
warden aefnehner können.
Feuilleton.
* Die von Baſſewitz. Wie ſchon bemerkt, kann die
Ehe des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin
Baſſewitz nach dem Hausrecht des preußiſchen
Königs=
hauſes nur als eine ſolche „zur linken Hand” als eine
ſogenannte morganatiſche Ehe abgeſchloſſen werden, denn
die Grafen von Baſſewitz ſind zwar ein ſehr altes und
vornehmes Geſchlecht des mecklenburgiſchen Uradels und
Reichsgrafen ſchon ſeit 1726, ſind aber den regierenden
Häuſern Deutſchlands nicht ebenbürtig. Die Braut iſt
die zweite Tochter des dritten Grafen „von Baſſewitz=
Levetzow” welcher Titel auf einer preußiſchen
Namens=
vereinigung vom Jahre 1869 beruht, des Grafen Karl,
Fideikommißherrn und Herrn vieler Güter im Kreiſe
Stendal und im Großherzogtum Mecklenburg=Schwerin.
Graf Karl von Baſſewitz=Levetzow, der Vater der Braut,
beſitzt das große Majorat Kläden mit Darnewitz im Kreiſe
Stendal und die mecklenburgiſchen Güter Briſtow,
Glaſow Grube und Teſſenow. Die Mutter der Braut,
Margarete von Baſſewitz, iſt eine geborene Gräfin von
der Schulenburg aus dem Hauſe Groß=Krankow. Die
Braut beſitzt vier Brüder und eine ältere Schweſter
Alexan=
drine, die mit dem Freiherrn Otto v. Stenglin,
Oberleut=
nant im 1. Mecklenburgiſchen Dragoner=Regiment Nr. 18,
verlobt iſt. Ihr älteſter Bruder Karl iſt preußiſcher
Re=
gierungsreferendar der zweite iſt Leutnant im Paſewalker
Küraſſier=Regiment, die beiden jüngſten, Werner und
Bernhard, befinden ſich noch auf der Schule.
* 15000 Menſchen in einem Hauſe. Gegenwärtig
ent=
ſtehl in Neu=York ein neues Haus, in dem nicht weniger
als 15000 Menſchen Platz haben, alſo eine Menge, die
zur Bevölkerung eines ganz niedlichen Städtchens
aus=
reichte. Es handelt ſich um einen neuen Wolkenkratzer
von 28 Stockwerken, der zwar nicht der höchſte, aber dem
Raume nach der größte und bei einer Bauſumme von 120
Millionen Mark wahrſcheinlich der teuerſte iſt. Vor etwa
zwei Jahren iſt das „Equitable=Building” abgebrannt;
dieſer Tage iſt auf dem gleichen Platze der Grundſtein zu
Arthur Nikiſch, der durch ſeine kongeniale Meiſterſchaft
egerade dieſer herrlichſten Schöpfung Verdis zu ungeahnt
glanzvoller Wickung verhilft.
D Das Großh. Polizeiamt Darmſtadt hat folgende
Bekanntmachung erlaſſen: Das Anbringen von
Fir=
menſchildern. Ausſtellungskaſten,
Transparentlater=
men und dergleichen mehr iſt nur mit polizeilicher
Geneh=
mmigung geſtattet. Dieſe hängt davon ab, daß 1. bei
Waren= und Ausſtellungskaſten die Tiefe nicht mehr als
0,20 Meter beträgt, daß das Trottoir mindeſtens 1 Meter
breit iſt und daß die Kaſten allabendlich abgenommen
rwerden (dauernd befeſtigte derartige Anlagen ſind
über=
haupt verboten); 2. bei Markiſen die Mindeſthöhe, vom
Trottoir gerechnet, 2,30 Meter ſein muß; 3. bei
Firmen=
fſchildern die Ausladung in die Straßenfluchtlinie nicht
rmehr als 0,25 Meter beträgt und daß ſie mit der
Außen=
twand parallel laufen. Das Anbringen von Haken und
ähnlichen Vorrichtungen zum Aushängen von Fleiſch,
Waren und dergleichen iſt überhaupt verboten.
Firmen=
fſchilder, Ausſtellungskaſten, Transparentlaternen und
der=
gleichen mehr, die bis jetzt polizeilich noch nicht genehmigt
fſind, müſſen entfernt werden, wenn nicht die polizeiliche
Genehmigung nachträglich eingeholt wird. Wir richten
daher an alle Intereſſenten das Erſuchen, in Fällen
vor=
genannter Art alsbald unſere Genehmigung zu erwirken,
widrigenfalls die Entfernung der Schilder und Kaſten
an=
geordnet und außerdem ein Strafverfahren eingeleitet
werden wird.
O Odenwaldfahrplan. Für Pfingſtausflügler dürfte
es von Intereſſe ſein, darauf aufmerkſam gemacht zu
wer=
den, daß in einzelnen Kursbüchern die Fahrpläne der
Reinheim-Reichelsheimer und der
Hetz=
bach-Beerfeldener Eiſenbahn nicht richtig
enthal=
ten ſind. Es iſt insbeſondere darauf hinzuweiſen, daß die
nachgenannten Züge täglich verkehren: Reinheim ab
7,34 und 11,24 vorm. und Reichelsheim ab 9,00 vorm;
ferner Hetzbach ab 8,40 und 10,16 nachm. und Beerfelden
ab 7,32 und 9,50 nachm.
* Abgeſtiegen ſind im Hotel zur Traube Oberſt
Jancke, Inſpekteur der Maſchinengewehr=Abteilungen,
und Hauptmann Freiherr v. Brandenſtein, ferner
Profeſſor Nikiſch.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen Hochzeit
feiern am 2. Juni (3. Pfingſttag) der Schreinermeiſter
Jakob Schönig und deſſen Ehefrau geb. Bock, hier,
Klappacherſtr. 78.
* Ausſtellung. In der Hofkunſthandlung von
Herm. Sonnthal, Eliſabethenſtraße 28, iſt zurzeit ein
neues Modell einer Büſte Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs Ernſt Ludwig, von Profeſſor L. Habich in
Stuttgart modelliert, zur Ausſtellung gebracht.
* Der Darmſtädter Brieftaubenklub hielt am
Sonn=
tag ſeinen erſten Preisflug mit jährigen Tauben ab Hof
in Bayern (235 Kilometer) ab, der zur vollſten
Zufrie=
denheit der beteiligten Mitglieder verlief. Trotzdem
all=
gemein ſchlechtes Wetter gemeldet wurde, war auf
die=
ſer Strecke das Wetter beſſer und dem Fluge günſtiger.
Um 8,30 Uhr in Hof aufgelaſſen, erreichten die erſten
Tau=
ben kurz nach 1 Uhr mit einer Fluggeſchwindigkeit von
850 Metern ihre heimatlichen Schläge und folgten die
übrigen in Trupps nach, ſo daß einzelne Herren faſt
ſämt=
liche Tauben als zurückgekehrt meldeten. Von den
aus=
geſetzten Preiſen erhielten: Herr E. Achen den 1. Preis,
Herr L. Stoll den 2. Preis, Herr H. Thierolf den 3. Preis,
Herr L. Beſt den 4. Preis, Herr K. Kämmerer den 5.
Preis, Herr Ph. Deutſch den 6. Preis. Den Wanderpreis
des früheren Mitgliedes Bloch errang für dieſes Jahr
Herr L. Stoll.
* Der Königl. Rumäniſche Zirkus Ceſar Sidoli
kommt am 16. Juni nach Darmſtadt und wird auf dem
Marienplatz aufgebaut werden. Der Rieſen=Monſter=
Zirkus wird hier in Darmſtadt zum erſtenmal ſeine
Aufſtellung finden. Da die Einrichtung vollſtändig
neu und nach Angaben für Patent=Einrichtung des
Herrn Direktors Sidoli auf das praktiſchſte eingerichtet
iſt, wird der Zirkus eine Sehenswürdigkeit allererſten
Ranges ſein. Wir werden in nächſter Zeit auf dieſes
Unternehmen noch zurückkommen.
* Brandbericht. Am 27. d. Mts., vorm. 11 Uhr
47 Min. wurde der Feuerwehr gemeldet: „Feuer
Ar=
heilgerſtraße 84‟. In einem Manſardenzimmer des
Hauſes, woſelbſt verſchiedene Möbel und andere
Gegen=
ſtände untergebracht waren, kam Feuer zum Ausbruch,
welches ſich durch einen Lichtſchacht nach dem Dachboden
ausdehnte und einige Dachſparren und ſonſtige Holzteile in
Flammen ſetzte. Die Hausbewohner unternahmen die
erſten Löſchverſuche. Nach Eintreffen der Feuerwehr
wurde mit einer Schlauchleitung durch das
Treppen=
haus nach dem Brandherd vorgegangen und dann das
Feuer in kurzer Zeit bewältigt, ſo daß größerer
Ge=
bäudeſchaden verhindert wurde. Die Wache war zurück
12 Uhr 37 Min. Das Kommando.
* Konzerte uſw. Ludwigshöhe. Wie wir
ver=
nehmen, ſoll am 2. Pfingſtfeiertag (Montag, den 1. Juni),
morgens 5 Uhr, ein Frühkonzert (wie am
Himmelfahrts=
tage) ſtattfinden. Punkt 5 Uhr ſpielt die geſamte Kapelle
des Großh. Heſſ. Art.=Regts. Nr. 61 vom Turm herab den
Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme” Am
Nach=
mittag desſelben Tages findet Feſtkonzert ſtatt. Näheres
folgt im Inſeratenteile.
Fidus=Ausſtellung.
* Die Hofbuch= und Kunſthandlung von Müller u.
Rühle, Eliſabethenſtraße 5, hat zurzeit in ihren
Ge=
ſchäftsräumen eine Fidus=Ausſtellung
arran=
giert, welche bei allen Freunden Fidusſcher Kunſt große
Beachtung und Freude auslöſt. Die Ausſtellung iſt
dies=
mal bei weitem reichhaltiger, wie die von derſelben
Firma im Jahre 1907 gezeigte Ausſtellung, und man wird
mit Intereſſe die Vertiefung und Fortſchritte des
Künſt=
lers ſeit damels verfolgen. Aus dem noch unter
Dieffen=
bachſchem Einfluß uns vertraut gewordenen „
Backfiſch=
maler” iſt Fidus zu einem „Seelenmaler” geworden. Die
Anregung zu dieſer Ausſtellung wurde der Veranſtalterin
gegeben durch einen Anfang Dezember vorigen Jahres
auf Veranlaſſung der Frau Dr. Willy Merck
arrangier=
ten „Fidus=Lichtbildervortrag” im Saale des
Muſikver=
eins. Was damals der Vortragende, Herr Jakob
Feld=
ner, über Fidus ſagte zeigt erſchöpfend das, was Fidus
uns mit ſeiner Kunſt bietet. Es wäre daher verfehlt,
wollte man ſich in Beſprechung von Einzelheiten oder
ein=
zelnen beſonders gut gelungenen Stücken verlieren. Fidus
muß als Ganzer genommen werden, und wer ihn verſteht,
wird in allen ſeinen Werken unerſchöpfliche Schönheiten
entdecken.
Von beſonderem Intereſſe dürfte es aber ſein, daß
ſich unter den ausgeſtellten Originalen auch einige aus
hie=
ſigem Privatbeſitz befinden, die ſich ganz beſonderer
Be=
achtung erfreuen, darunter z. B. der „grollende Luzifer”
aus dem Priratbeſitz von Frau Dr. Willy Merck, ſowie
das Bild „Heimfahrt” aus dem Privatbeſitz des Herrn
Oberamtsrichters i. P. Baur, hier. Auch Frau Baronin
von Uexküll=Heidelberg hat in dankenswerter Weiſe das
Original „Abendtroſt” zur Ausſtellung zur Verfügung
ge=
ſtellt. Nach Erwerbung des Bildes „Heimfahrt” (
Win=
ter 1907) ſchrieb Herr Baur an den Künſtler ſeine
Ein=
drücke in etwa folgender Weiſe: „Was mich an Ihrem
Bilde, abgeſehen ven dem feinen, harmoniſchen
Farben=
klang und der phantaſievollen Kompoſition, beſonders
er=
greift, das iſt die in reicher Abſtufung dargeſtellte
Ge=
mütsbewegung, die in der Liebe zur Heimat und dem
Fa=
milienleben entſpringt. Die Wirkung der ſo herzbewegend
künſtleriſch ausgedrückten Empfindungen der Jugend wird
durch den Gegenſatz zu den ſorgenden, traumverlorenen
Mienen des königlichen Elternpaares noch verſtärkt und
vertieft‟ Fidus antwortete darauf, er ſei durch
die=
ſes liebevolle Eingehen auf die Einzelheiten ſeines
Bil=
des herzlich erfreut, die durchaus ſeinem Empfinden bei
der Kompoſition entſprächen. Da dieſe in die Zeit ſeiner
Verlobung fiel, ſo drückt ſich in dieſem Bilde die ganze
Innigkeit ſeiner Empfindungen, ſowie eine beſeligende
Tiefe aus. Durch Entgegenkommen des Käufers wurde
auch dieſes Bild, wie viele andere in guter
Reproduk=
tion vervielfältiat, die zu ſehr mäßigen Preiſen in der
Ausſtellung käuflich ſind. Daß Fidus unter den Künſtlern
ſelbſt ſehr geſchätzt wird, mag daraus hervorgehen, daß
ihm an ſeinem Hochzeitstage — am 1. Dezember 1900—
von Vertretern der deutſchen Kunſt (u. a. Hans Thoma,
M. Daſio, von Berlepſch und Chriſtianſen) eine
künſtle=
riſch geſchmückte Mappe mit originalhandſchriftlichen
Wid=
mungen überreicht wurde.
Wie uns die Firma Müller u. Rühle mitteilt, iſt der
bisherige Beſuch der Ausſtellung ein ſehr lebhafter. Es
wäre zu wünſchen, daß für den Künſtler damit auch ein
praktiſcher Erfolg verbunden wäre, wie er ihn in anderen
Städten, wie z. B. kürzlich in Hamburg, gehabt hat. Da
ein Teil der ausgeſtellten Originale verkäuflich iſt, ſo
wäre es mit Freuden zu begrüßen, wenn auch Darmſtadt
ſich einige ſeiner Bilder ſichern würde, die jeder
Galeri=
zur Ehre gereichen dürften.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Union=Theater (Kunſtlichtſpiele, Rheinſtr. 6).
Es wird der Filminduſtrie wirklich nicht leicht, den in
den letzten Jahren beſonders verwöhnten Geſchmack des
Publikums fortgeſetzt zu befriedigen, und deshalb muß es
immer mit Freuden begrüßt werden, wenn wieder einmal
einige Werke vorliegen, die den Anforderungen gerecht
werden, die man an die Kinokunſt ſtellt. Dieſe Woche
lau=
fen zwei ſolcher hervorragender Filmſchauſpiele im U.=T.,
und zwar der glänzende Dreiakter „Nur aus Liebe” und
die reizende Komödie „Der Millionenerbe” der ebenfalls
drei Alte umfaßt und ſelbſt den verknöchertſten
Hypochon=
der zum Lachen bringen muß. Das gleiche bewirken aber
auch die Humoresken „Moritz und der eiferſüchtige
Ba=
ron” und „Wie Johann Kranke heilt” und dabei reden
wir noch nicht von den Naturaufnahmen und den
Ein=
lagen, die nach Bedarf eingeſchoben werden. Dabei darf
nicht vergeſſen werden, daß auch der Prinz=Heinrich=Flug
in prächtigen Bildern beſichtigt werden kann.
Gernsheim, 27. Mai. (Bei der geſtrigen
Bür=
germeiſterwahl) wurde Beigeordneter Franz Joſef
Hoffmann mit 424 Stimmen zum Bürgermeiſter der
Stadt Gernsheim gewählt. Von Gegenkandidaten
er=
hielten Stimmen die Herren Nuß 182, Simon 140 und
Jungblut 10.
Offenbach, 27. Mai. (Gründung eines
Hand=
werkskartells.) Die hieſigen Handwerker=
Ver=
einigungen haben ſich zuſammengeſchloſſen und ein
Hand=
werkskartell gebildet, das den Zweck verfolgt, die
Inter=
eſſenvertretung der einzelnen Korporationen auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens nach dem Grundſatze der
Solidarität durchzuführen. Zum Vorſitzenden des
ge=
ſchäftsführenden Ausſchuſſes wurde Stadtverordneter
Franz Neſſel gewählt.
sd Bürſtadt, 26. Mai. (Telephonnetz.) Die
Kai=
ſerliche Oberpoſtdirektion Darmſtadt hat den Beſchluß
ge=
faßt, wenn ſich genug Beteiligung findet, hier ein
Fern=
ſprechnetz zu bauen. Da ſich erſt ſeit November hier ein
Poſtamt befindet, ſind unſere Geſchäfte bis jetzt immer
noch in Worms angeſchloſſen.
Worms, 27. Mai. (Tödlicher Unfall.) In der
Fabrik Toninduſtrie Offſtein, Albertwerke, G. m. b. H.,
erlitt geſtern abend gegen 7 Uhr der 19½ Jahre alte
Fa=
brikarbeiter Wilhelm Weltmann einen Unfall, der den
ſofortigen Tod zur Folge hatte. Weltmann hatte ſich
in einen das Fördergerüſt des elektriſch betriebenen
Ma=
terialfahrſtuhls umgebenden Raum begeben, deſſen
Be=
treten ausdrücklich verboten iſt. Zweifellos hatte er hier
durch den Schacht hinuntergeſehen, als plötzlich der
Fahr=
ſtuhl in Bewegung geſetzt wurde. Hierbei wurde
der Kopf von dem herabgleitenden
Hebe=
gewicht getroffen und zwiſchen Gewicht und die
eiſerne Fördergerüſtſtange eingeklemmt. Der Mann, der
den Fahrſtuhl unten bediente, brachte dieſen, als er oben
einen Schrei hörte, ſofort zum Stehen und eilte in das
obere Stockwerk, um gemeinſchaftlich mit dem Meiſter den
Weltmann zu befreien. Der Tod war aber bereits
ein=
getreten. Der tragiſche Fall iſt um ſo bedauerlicher, als
der Verunglückte der Miternährer einer 10 Köpfe
zählen=
den Familie war.
Gimbsheim, 27. Mai. (Ein Rittauf dem
Reh=
bock.) In eine gefährliche Lage geriet ein hieſiger
Ar=
beiter, der zwei Jäger auf ihrem Pürſchgange begleitete.
Der eine Jäger hatte auf einen kapitalen Rehbock
ge=
ſchoſſen, der auch ſchwer verwundet zuſammenbrach. Der
Arbeiter ſetzte ſich auf das Tier, um ihm den Gnadenſtoß
zu geben. Noch ehe er dies tun konnte, ſprang der
totge=
glaubte Bock auf und jagte mit dem nicht wenig
erſchrocke=
nen unfreiwilligen Reiter in vollem Jagen durch die
Sümpfe des Altrheins, bis er verendet zuſammenbrach.
Der Arbeiter, der nahe daran war, in dem gefährlichen
Gelände zu ertrinken, konnte noch im letzten Augenblick
von den zur Hilfe herbeigeeilten Jägern an ſicheres Land
gebracht werden.
Nieder=Saulheim, 27. Mai. (Leichtſinniger
Paſſagier.) Glücklich abgelaufen iſt ein Unfall auf
hieſiger Station, der leicht zwei Menſchenleben hätte koſten
können. Mit dem erſten nach Mainz gehenden Frühzuge
wollte eine Hochzeitsgeſellſchaft einen Ausflug
unterneh=
men. Erſt im letzten Moment kam die Geſellſchaft in höchſt
animierter Stimmung und begann die Wagen zu
er=
klettern. Einer der Gäſte hatte ſich aber ſo verſpätet, daß
er erſt auf den Bahnſteig ſtürzte, als ſich der Zug ſchon in
Bewegung ſetzte. Der dienſttuende Stationsbeamte wies
den Mann zurück, der ſich aber trotzdem auf das Trittbrett
zu ſchwingen verſuchte. Der Beamte ſuchte ihn daran zu
verhindern und geriet dabei unter den Zug. Zum Glück
erhielt er von dem fahrenden Zuge einen heftigen
Rück=
ſtoß, der ihn ſeitwärts auf die Schienen ſchleuderte, ſo
daß er mit einigen leichteren Verletzungen davonkam.
D Bad=Nauheim, 27. Mai. (Das ſportliche
Leben) in unſerem Badeort, das in den letzten Jahren
immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, hat in dieſer
dem neuen Equitable=Building gelegt worden, und am
15. März des nächſten Jahres ſoll das „größte
Geſchäfts=
haus der Welt” wie die Amerikaner es ſtolz nennen,
ver=
tragsgemäß fertig ſein. Der Standard teilt über den
Rieſenbau allerhand bemerkenswerte Einzelheiten mit.
Selbſtverſtändlich iſt für eine Bevölkerung von 15000
Köpfen die Verkehrsfrage außerordentlich wichtig. Die
tägliche Ein= und Auswanderung muß ſehr raſch von
ſtatten gehen, und daher ſorgen 48 große Aufzüge für den
Verkehr, die in ſechs Abteilungen auf die Fläche die das
Gebäude bedeckt, verteilt ſind. Ihre Arbeitsweiſe iſt
fol=
gendermaßen: eine Gruppe von acht verſorgt die erſten
zehn Geſchoſſe, eine zweite Gruppe hält erſt im elften
Ge=
ſchoſſe und den folgenden bis zum 18. Stocke an, ſo geht
es weiter, und nur eine ganz geringe Anzahl,
gewiſſer=
maßen die Bummelzüge, halten in allen Stockwerken.
Bemerkenswert iſt in dem 15000=Menſchen=Hauſe ferner
ein Krankenhaus, das ein eigenes Operationszimmer
eni=
hält, und auch für die längere Aufnahme einiger Kranker
eingerichtet iſt. Für die vielen Angeſtellten ſind zahlreiche
Ruhe, und Erfriſchungsräume vorgeſehen, und ſchließlich
enthält das Geſchäftshaus auch ſeine eigene Feuerwehr.
Das oberſte Geſchoß iſt bereits jetzt an einen großen Neu=
Yorker Klub vergeben, der für ſeine 1000 Mitglieder dort
bequem Platz hat.
B. Die drahtloſe ärztliche Behandlung. Daß die
drahtloſe Telegraphie auch als Bundesgenoſſe der
Heil=
kunde eine hilfreiche Rolle ſpielen kann, wird durch den
Bericht des Schiffsarztes des Dampfers „Orduna” der
am Samstag in Liverpool ankam, beſtätigt. Beim
Ein=
laufen in die Magelhaensſtraße empfing die „Orduna”
einen drahtloſen Anruf von dem engliſchen Dampfer
„Brodſtone”; die Meldung teilte mit, daß der Führer der
„Brodſtone” ſchwer erkrankt und kein Arzt an Bord ſei:
es wurde um drahtloſe ärztliche Behandlung gebeten. Der
Schiffsarzt der „Orduna‟ Dr. Aylward, war dazu bereit,
ſtellte auf drahtloſem Wege fünf Fragen, die präziſe
be=
antwortet wurden. Nach zwanzig Minuten hatte der
er=
krankte Kapitän die nötigen ärztlichen
Verhaltungsmaß=
regeln erhalten. Der hundert Seemeilen entfernte Patient
befolgte die Rezeple. Zwei Tage ſpäter begegneten ſich
die Schiffe in Punta Arenas und hier ſtattete der geneſene
Kapitän dem Arzte der „Orduna” ſeinen Dank ab und
beglich die Doktorrechnung, die 20 Mark betrug. Ein
zweiter Fall, in dem die drahtloſe Telegraphie eine Rolle
ſpielte, hat den engliſchen Dampfer „Victorian” während
der Reiſe um einen Tag aufgehalten. Das Schiff erhielt
drahtlos von der Anticoſti=Inſel die Nachricht, daß der
drahtloſe Telegraphiſt der dortigen Marconi=Station bei
einem Jagdunfall durch das Verſehen eines Freundes
ſchwer verletzt worden ſei und ſofortiger ärztlicher Hilfe
bedürfe. Die „Victorian” empfing die Nachricht am 13.
Mai, als ſie rund 120 Seemeilen von der Inſel entfernt
war, wechſelte ſofort Kurs und erreichte noch am Abend
Anticoſti. Allein infolge des hohen Seeganges war es
nicht möglich, an Land zu gehen, ſo daß der Arzt ſich
draht=
los genauer über die Art der Verletzung informieren ließ
und an Bord alles zu einer ſchleunigen Operation
vor=
bereitete. Am Morgen holte man den Patienten an Bord,
es war die höchſte Zeit geweſen. Die Operation gelang.
und am Samstag wurde der Geneſende in Liverpool ins
Krankenhaus übergeführt. Der Schrotſchuß eines
Jagd=
gefährten hatte ihm faſt die ganze linke Geſichtshälfte
buch=
ſtäblich fortgeriſſen.
Negermuſik im Negerkonzert. Die Muſikſchule von
Neu=York hat kürzlich in dieſer Stadt ein Konzert
veran=
ſtaltet, das der Originalität nicht entbehrte. Es war
näm=
lich eine muſikaliſche Darbietung, deren Programm
aus=
ſchließlich von Negern komponierte Muſik aufwies und
die ausübenden Muſiker waren durchweg Neger. Die
amerikaniſchen Blätter, die ſich eingehend über dieſen
ſeltenen Kunſtgenuß äußern, ſtimmen darin überein, daß
der Effekt ein außerordentlich eindrucksvoller war. Ueber
die Art der Eindrücke freilich gehen die Meinungen
aus=
einander. Die einen Kritiker erinnerten die hier zu
Ge=
hör gebrachten Tongemälde an Szenen der Lynchjuſtiz;
andere fühlten ſich an eine Getöſeerzeugung erinnert, wie
ſie wohl in Irrenhäuſern von beſonders lärmenden
Kran=
ken vollführt wird; die ganz modernen und beſonders
weitſchauenden Beurteiler aber ſehen in dieſer Negermuſik
eine höchſt gefährliche Konkuerenz für die futuriſtiſchen
Konzerte der Schule Martinettis und datieren von dieſem
Konzert den Anbeginn einer neuen Epoche des
muſika=
liſchen Geſchmackes und der muſikaliſchen Technik. Na alſo!
* Der Leopard in der Autodroſchke. Das war kein
ſchlechter Schreck, der neulich den harmlos=neugierigen
Pariſer Spaziergängern ins Gebein fuhr, die mit einem
maliziöſen Lächeln eine Autodroſchke beobachten, die,
ob=
gleich es heller Mittag war, mit dicht verhängten Fenſtern
in mäßiger Fahrt die Boulevards entlangfuhr. Die
er=
fahrenen Pariſer dachten wohl an ein galantes Abenkeuer,
und ſie waren nicht wenig erſtaunt und entſetzt, als
plötz=
lich aus dem Innern des Wagens laute Schreie ertönten,
die Vorhänge beiſeite geriſſen wurden und ſich ihren
Blicken ein gräßliches Bild bot: ein Mann und eine Frau,
die ſich weit aus dem Wagen herausbeugten, und über
ihnen als Krönung das fahlgelbe, ſchrecklich fletſchende
Antlitz eines wilden Tieres. Madame D’Argos, eine
rumäniſche Tierbändigerin, hatte ſich nämlich, wie der
Intranſigeant berichtet, von Hagenbeck einen ſchönen
Leo=
parden kommen laſſen, und wollte ihn, da das Tier ſonſt
ziemlich zahm war, in Begleitung des Herrn Hachet=
Souplet, des Direktors des Pariſer Inſtituts für Tier=
Pſychologie, ohne große Koſten nach ihrer Wohnung
bein=
gen. Da ſie eine mutige, entſchloſſene Dame iſt, ſchien ihr
zu dieſem Unternehmen eine einfache Autodroſchke gut
ge=
nug zu ſein. Zuerſt ließ ſich auch alles gut an; das
Raub=
tier wurde mit Hilfe von rohem Fleiſch und anderen
Leckerbiſſen bei guter Laune erhalten, aber als plötzlich
ein ſchrilles Hupenſignal ertönte, wurde der Leopard wild
und begann mit den Tatzen um ſich zu ſchlagen.
Glück=
licherweiſe hielt der Begleiter der Tierbändigerin die
große Tatze feſt an einem Strick, und ſoggelang es, ohne,
daß weiteres Unheil entſtanden wäre, mit dem Transport
an ſeinen Beſtimmungsort zu gelangen.
* Schnell begriffen. Ich möchte Aepfel kaufen,” ſagte
die junge Frau. „Kochäpfel?” „Ich verſtehe nicht recht.”
„Wir haben zwei Sorten — zum Kochen und zum Eſſen.”
„Ach ſo, ich möchte alſo die zum Kochen. Schicken Sie
mir dann noch Kartoffeln, auch zum Kochen.”
Saiſon wieder eine weſentliche Bereicherung erfahren. Es
hatte bisher an Gelegenheit gefehlt den ſchönſten Sport,
das Reiten, auszuüben. Dieſem Mangel begegnet das
neu gegründete Bad=Nauheimer Reit=Inſtitut (Hofgut
Luiſa, Telephon 484). Das junge Unternehmen, das einem
oft empfundenen Bedürfnis entſpricht, verfügt über einen
Beſtand von 10 Pferden, darunter auch Ponies für
Kin=
der Das Pferdematerial iſt von einer für einen
Tatter=
ſall ſeltenen Güte. Die Pferde werden zu Ausritten und
geſellſchaftlichen Ausflügen vermietet, ferner wird
Reit=
unterricht für Damen, Herren und Kinder erteilt. Man
hatte ſchon öfters Gelegenheit in unſeren Wäldern, die
prächtige Reitwege bieten, zu ſehen, wie das Publikum
von dieſer neuen Einrichtung Gebrauch machte. Das
Unternehmen ſteht unter Leitung des bekannten
Sports=
mannes Herrn von Pongracz, deſſen Name für eine gute
fachmänniſche Führung bürgt. Die Errichtung einer
ge=
deckten Reitbahn iſt, wie wir hören, geplant.
Bad Nauheim, 27. Mai. (Einbrüche.) Einbrecher
ſtahlen in der Trinkkuranlage aus dem Laden der
Galan=
terie= und Uhrwarenhandlung von Sprengel für etwa
200 Mark Waren, und in derſelben Nacht ſtahlen ſie dem
Sportausrüſtungsgeſchäft von Karl Ahrens für etwa 300
Mark Waren aller Art.
Alsfeld, 27. Mai. (Der durchgebrannte
Theaterdirektor.) Der Direktor des hieſigen
Stadt=
theaters, Willi Reuß, iſt mit Hinterlaſſung recht
erheb=
licher Schulden ſeit einigen Tagen ſpurlos verſchwunden.
Auch den Schauſpielern blieb er die letzten Gagen ſchuldig
Die ſchwer in Not geratenen Künſtler ſpielen nunmehr auf
eigene Rechnung weiter.
keich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 26. Mai. Der
Kron=
prinz und die Kronprinzeſſin wohnten der
geſtri=
gen Vorſtellung der Pantomime „Sumurun” in den
Kam=
merſpielen des Deutſchen Theaters in den erſten Reihen
des Parketts bei. Der Kronprinz hat ſich auf ſeiner
Ge=
neralſtabsreiſe zunächſt nach Offenburg begeben. — Die
neue Fleiſchgroßmarkthalle an der
Landsber=
ger Allee und der Verlängerten Cotheniusſtraße wird eine
Geſamtfläche von 15000 Geviertmeter bedecken. Sie wird
ein rechtwinkliges Viereck von 150 Meter Länge und 100
Meter Breite bilden. An Verkaufsſtänden wird die Halle
640 aufweiſen, die in vier Abteile von je 160 Ständen
ge=
teilt ſind. In jedem Abteil ſind acht Einzelreihen mit je
19 Ständen und je einem Doppelverkaufsſtand
vorge=
ſehen. Links von der Haupthalle ſind Räume für die
Fleiſchbeſchau nebſt Kaſſe, für die Güterabfertigung und
zwei Räume für Nankgeſchäfte vorgeſehen. Im
Keller=
geſchoß werden die Kühlanlagen untergebracht. — Eine
valſchmünzer Werkſtatt wurde geſtern abend in
der Holzmarktſtraße ausgehoben. In der Köpenicker
Straße zahlte nachmittags ein Fahrgaſt in einem
Omni=
bus dem Schaffner den Fahrſchein mit einem
Zweimark=
ſtück. Weil der Schaffner kürzlich ein falſches
Fünfmark=
ſtück angenommen hatte, war er jetzt vorſichtig, ſah näher
zu, erkannte, daß er wieder ein Falſchſtück vor ſich hatte
und zog das Wechſeln hin, um den Fahrgaſt durch den
nächſten Schutzmann feſtnehmen zu laſſen. Der Fahrgaſt
durchſchaute jedoch ſeine Abſicht und ſprang ab. Man
ver=
folgte ihn aber, holte ihn ein und nahm ihn feſt. Auf
dem Polizeipräſidium ermittelte man, daß es ein 32 Jahre
alter Reiſender Paul Kaufmann aus der Holzmarktſtraße
war. Dort hatte er vor einiger Zeit eine Stube und Küche
gemietet, wo die Polizei falſche Münzen und Formen
vorfand.
Zehlendorf, 27. Mai. (Einweihung.) In
Ge=
genwart der Kaiſerin fand die Einweihung des neuen
Krüppelheims „Oskar=Helene=Heim” und zugleich der Kli
nik für die Schullehranſtalt ſtatt.
Marburg, 27. Mai. (Von der Univerſität.)
Der Profeſſor der Zoologie, Geheimrat Korſchelt, hat einen
Ruf nach Leipzig als (Nachfolger des verſtorbenen
Pro=
feſſors Chun erhalten.
Mömlingen, 27. Mai. (Auch ein Streik.)
Ge=
legentlich einer Zwangsverſteigerung hatte ein
auswärti=
ger Händler hier eine Anzahl Grundſtücke erworben, die
er dann durch Neuaufteilung in kleinere Parzellen an
die Bauern loszubringen hoffte. Er ließ die Grundſtücke
neu verſteigern. Doch alle Bauern ſtreikten. Keiner tat
ein Gebot, und der fremde Händler iſt nun in dem
frem=
den Dorfe gegen ſeinen Willen dauernder Grundbeſitzer
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 27. Mai.
Minna von Barnhelm.
W-l. Leſſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm”
das, dem wandelnden Geſchmack der Zeit trotzend, bei
jeder Wiederaufführung mit der unmittelbaren Friſche
eines neu entſtandenen Werkes auf ein empfängliches
Publikum wirkt, ging heute nach längerer, durch nichts
begründeter Pauſe wieder in Szene. Neue Probleme
können in dieſem ſchon der Literatur angehörenden
Werke von den Darſtellern kaum gelöſt werden. Man
kann die Titelrolle mehr oder weniger ſeriös auffaſſen
und dem „mutwilligen Mädchen” vor dem geſetzten
gnädigen Fräulein den Vorzug geben, was im
weſent=
lichen durch die Perſönlichkeit der Darſtellerin bedingt iſt,
im ganzen aber iſt der Mittelweg, ein Gemiſch von
natür=
lichem Frohſinn und ernſter Lebensauffaſſung, doch das
Richtige. Zu dieſer Auffaſſung bekannte ſich auch Fräulein
Pils, die dieſe Rolle hier zum erſten Male ſpielte. Das
aufgeregte und haſtige Sprechen, das den Eindruck des
Nervöſen macht, war nicht in allen Fällen durch die Rolle
und die Situation ſelbſt begründet und hätte etwas
moderiert werden müſſen, im übrigen verlieh ſie dieſer
herrlichen Frauengeſtalt eine ſympathiſche Verkörperung
und eine von innerer Wärme getragene Darſtellung.
Mit Vornehmheit und ritterlichem Anſtand ſpielte Herr
Baumeiſter die Rolle des Majors von Tellheim.
Köſtlich war das Kammerkätzchen der Frau Gothe, an
deren Darſtellung alles friſch und natürlich und voll
lebenſprühendem Humor war. Das hübſche
Zuſammen=
ſpiel mit Herrn Heinz als trefflichem Wachtmeiſter hob
das Pendant zu der Liebesgeſchichte ihrer Herrin weit
über die Bedeutung einer Epiſode hinaus. Den
bär=
beißigen, aber treuen Juſt und den redſeligen und
hinter=
liſtigen Wirt ſpielten Herr Weſtermann und Herr
Jordan mit wohlgetroffener und mit Humor
unter=
miſchter Charakteriſtik. Die zu dieſen volkstümlichen
Figuren im Gegenſatz ſtehenden fein gezeichneten Rollen
der Dame in Trauer und des franzöſiſchen Glücksritters
fanden durch Frau Doſtal und Herrn Knispel ent.
ſprechende Vertretung.
Die Aufführung war im Vergleich zu früheren recht
gut beſucht; zahlreich vertreten war die Jugend, beſonders
die weibliche, die ihrer Begeiſterung nach jedem Akte durch
lebhaften Beifall Ausdruck gab.
geworden. Die Bauern wollen es ihm nicht vergeſſen,
daß er ihnen zuerſt die Aecker weggeſchnappt hat.
Köln, 26. Mai. (Franzöſiſche
Lügenmel=
ſungen.) Der Kölner Polizeipträſident
ſchreibt der Kölniſchen Zeitung: Mit Bezug auf die in
Nummer 604 und 606 der Kölniſchen Zeitung vom 25.
und 26. Mai enthaltenen Angaben, welche der Flieger
Clement=Bayard aus Sevalloie bei Paris im Matin und
im Temps hat veröffentlichen laſſen, erſuche ich ergebenſt
im gefällige Aufnahme folgender Mitteilungen:
Cle=
ment=Bayard und ſeine drei Begleiter verfolgten
nach den bei ihnen gefundenen Aufzeichnungen bei ihrer
Reiſe nach Deutſchland den Zweck, die in Mittel= und
Weſtdeutſchland gelegenen Luftſchiffhallen ſo eingehend
wie möglich zu beſichtigen. Tatſächlich haben ſie auch die
Luftſchiffhallen in Frankfurt a M., Potsdam, Kuxhaven
und Brunsbüttel=Hamburg beſichtigt. In Hamburg
wur=
den ſie von der Behörde beobachtet und ihre Feſtnahme
war dort bereits in Ausſicht genommen. Im
Einverneh=
men mit der Hamburger Polizeibehörde wurden ſie dann
in Köln bei dem Verſuch, auch die hieſige, dem
Reichs=
fiskus gehörige Luftſchiffhalle zu beſichtigen polizeilich
feſtgenommen. Bei ihrer Vernehmung haben ſie ſich dann
in Widerſprüche verwickelt und den gegen ſie beſtehenden
dringenden Verdacht derSpionage nicht zu
ent=
kräften vermocht. Auch hat Clement weder, wie er
behauptet, tauſende hervorragende Perſonen ſeiner
Be=
kanntſchaft genannt, noch eine Kaution für ſeine ſofortige
Freilaſſung geboten. Daß Perſonen, auf die ein derartig
ſchwerer Verdacht wie Spionage laſtet, nach ihrer
Feſt=
nahme getrennt gehalten werden und nötigenfalls in
Zellen untergebracht werden müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich.
Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt behufs Ermitlelung weiterer
Ueberführungsſtücke die Durchſuchung ihres Gepäckes. Im
ibrigen ſind Clement und ſeine Begleiter ſeitens der
Polizeibeamten höflich und mit jeder nur möglichen
Rück=
ſicht behandelt worden; daß die mit der Sache befaßten
Kriminalbeamten Einſchüchterungsverſuche gegen einen der
Beteiligten unternommen, insbeſondere die ihnen in den
Mund gelegten Aeußerungen dem Dolmetſch der
Fran=
zoſen gegenüber gebraucht hätten iſt erfunden. Nach
Ab=
ſchluß der polizeilichen Unterſuchung ſind die
feſtgenom=
menen Perſonen dem zuſtändigen Richter unverzüglich
vorgeführt worden. Dieſer von Clement als
Oberſtaats=
anwalt bezeichnete hat abſolut nicht von einer
„Dummheit der Polizei” geſprochen. Im Gegenteil iſt er
der Meinung, daß die polizeiliche Feſtnahme den
Umſtän=
den nach berechtigt war. Die Freilaſſung der
Beſchuldig=
ten hat er nur deshalb verfügt, weil ihm das vorliegende
Material für einen Haftbefehl nicht ausreichend erſchien
Aus alledem kann es keinem Zweifel unterliegen, daß das
Vorgehen der Polizeibehörde formell und
ſachlich vollkommen berechtigt war und daß
die von Clement erhobenen Beſchuldigungen
unbegründet ſind.
Köln, 27. Mai (Schwierige Verhaftung.)
Geſtern abend wollten Kriminalbeamte in einem Lokal der
Lindgaſſe zwei Dirnen verhaften. Der Wirt widerſetzte
ſich der Feſtnahme und wurde als er die Beamten mit
einem Meſſer bedrohte, von einem Beamten durch einen
Revolverſchuß ſchwer verletzt. Der Wirt wurde ins
Kran=
kenhaus gebracht, wo er ſeiner Verletzung erlag. Zwei
junge Burſchen, welche den Dirnen zu Hilfe kamen,
wur=
den durch Schüſſe ſchwer verletzt. Die beiden Mädchen
ſind entkommen.
Koburg, 27. Mai. (Von der Veſte Kohurg.)
In Gegenwart des Herzogspaares und der Spitzen=der
Behörden fand heute vormittag die feierliche Einweihung
des weſtlichen Teiles der im Umbau begriffenen Veſte
Koburg mit dem Herzoginnenbau ſtatt. Der
Wiederher=
ſteller der Veſte Bodo Ebhardt, hielt nach der
Schlüſſel=
übergabe eine Rede, die mit einem Hoch auf das
Herzogs=
paar ſchloß.
Leipzig, 27. Mai. (Flüchtiger
Wechſel=
ſchwindler.) Der Inhaber der Rauchwaren=
Kom=
miſſions=Firma Simon Ebenſtein iſt unter
Hinter=
laſſung einer Schuldenlaſt von etwa 100000 Mark ſeit
Montag flüchtig. Seine Frau iſt am Dienstag früh
eben=
falls abgereiſt. Man vermutet, daß ſich beide nach Holland
begeben haben. Ebenſtein, der erſt kürzlich wegen Hehlerei
zu vier Wochen Gefängnis verurteilt worden war, ſoll
um=
fangreiche Wechſelſchiebungen begangen haben.
Halle (Saale), 27. Mai. (Von der Univerſität.)
Der 75jährige Profeſſor der Nationalökonomie, Geheimrat
Conrad, hat beſchloſſen, von der Lehrtätigkeit
zurückzu=
treten.
Frankfurt a. d. O., 27. Mai. (Wandernde
Erd=
maſſen.) Auf der Bahnſtrecke Frankfurt a. d. Oder-
Berlin werden bei der Station Roſengarten die Gleiſe
tiefer gelegt. Aus bis jetzt noch unaufgeklärter Urſache
ſetzten ſich heute früh morgens große Erdmaſſen in
Beweg=
ung und bedeckten die ausgegrabene Strecke. Der Schaden
dürfte ziemlich beträchtlich ſein. Der Verkehr findet auf
der alten Strecke ſtatt Von amtlicher Seite wird
mitge=
teilt, daß der Erdrutſch infolge des anhaltenden Regens
bei dem Böſchungseinſchnitt eingetreten iſt.
Köslin, 27. Mai. (Die Ehe des ehemaligen
zweiten Bürgermeiſters von Köslin,
Alexander Thormann), wurde heute durch die
Eheſcheidungskammer des Landgerichts Köslin für
nich=
tig erklärt.
Kiel, 27. Mai. (Oſtafrika=
Erinnerungs=
feier.) Die Kameradſchaft der Oſt=Afrika=Krieger 1888/90
hielt am Samstag eine außerordentliche Vorſtandsſitzung
ab. Die Verhandlungen beſchränkten ſich auf die 25
jäh=
rige Jubiläumsſeier an die Blockade in Oſtafrika. Der
1. Vorſitzende, Garniſon=Verwaltungs=Inſpektor a. D.
Melzer konnte feſtſtellen, daß die Vorbereitungen für das
Feſt bis auf Kleinigkeiten erledigt ſind und ſo konnte das
Feſtprogramm endgültig feſtgelegt werden. Das Feſt
wird demnach am 12., 13. und 14. Juni in Kiel ſtattfinden
und folgenden Verlauf nehmen: Am 12. Juni,
vor=
mittags 11 Uhr, Appell auf dem Kaſernenhof der 1. M.=D.,
den Prinz Heinrich abhalten wird, daran ſchließt ſich ein
Feldgottesdienſt, abgehalten von dem derzeitigen
Ge=
ſchwaderpfarrer Wangemann, daran Marſch nach dem
Garniſonfriedhof und Kranzniederlegung am Grabe des
Kapitäns Hirſchberg, des Führers im Gefecht bei
Baga=
moyo Admirals v. Bredow und der übrigen dort
ruhen=
den Krieger. Es folgt dann Rückmarſch und Auflöſung
des Feſtzuges im Schloßhof, hierbei wird Marinepfarcer
Wangemann einen Lichtbildervortrag halten der ſich auf
die Blockadezeit bezieht. Am 13. Juni, vormittags Hafen=
und Kanalfahrt, Beſichtigung der Hochbrücken, Schleuſen
uſw., darauf Frühſtück. Abends Feſteſſen, Ball und
Auf=
führungen, ebenfalls im Schloßhof. Am 14. Juni
Beſich=
tigung von Kriegsſchiffen und Sehenswürdigkeiten
der Stadt. Abends gemütliches Zuſammenſein im
Ver=
einslokal, Preußerſtraße 23, und Verabſchiedung.
Neu=Ruppin, 27. Mai. (Selbſtmord.)
Oberleut=
nant v. Blücher vom Bezirkskommando hat ſich geſtern in
ſeiner Wohnung in einem Anfall von Geiſtesſtörung
er=
ſchoſſen.
Breslau, 27. Mai. (Der neue Fürſtbiſchof.)
Das Domkapitel in Breslau wählte den Biſchof Dr.
Adolf Bertram von Hildesheim zum Fürſtbiſchof von
Breslau.
Poſen, 27. Mai. (Windhoſe.) Während eines
heftigen Gewitters entſtand geſtern nachmittag in den
Dorfe Blanke im Kreiſe Bomſt eine Windhoſe, welche
die Scheune des Eigentümers Hübner von der Stelle hoh
und völlig zertrümmerte.
Florenz, 26. Mai. (Der Prozeß gegen den
Dieb der „Mona Liſa”.) Die mediziniſchen
Sach=
verſtändigen, die den Dieb der „Mona Liſa” auf ſeinen
Geiſteszuſtand unterſucht haben, erſtatteten geſtern der
Staatsanwalliſſchaft in Florenz Bericht. Der Bericht
lautet dahin, Perugia ſei zwar unbedingt geiſtesſchwach,
könne aber für ſeine Handlungen als zurechnungsfähig
angeſehen werden. Die Staatsanwaltſchaft wird
infolge=
deſſen die Klage erheben und der Prozeß wahrſcheinlich
am 4. Juni ſeinen Anfang nehmen
Paris, 27. Mai. (Unwetter.) Aus mehreren
Gegenden Frankreichs werden arge Unwetter, ſowie
heftige Wetterſtürze gemeldet. In den Bergen der
Auvergne trat ſtarker Schneefall ein.
Kopenhagen, 27. Mai. (Die Eiſenbahnbrücke
zwiſchen Masnedſand und Masnedoe) iſt
heute vormittag von einem Dampfer angerannt worden
Die Brücke iſt für die Züge unpaſſierbar, nur Reiſende
mit Gepäck, die Poſt und Expreßgut werden per Schift
von und nach Seeland befördert, während das andere
Frachtgut vorläufig liegen bleibt.
Neu=York, 26. Mai. (Abfahrt des Dampfers
„Vaterland”.) Der Dampfer „Vaterland”
ver=
ließ ſeinen Liegeplatz pünktlich um 10 Uhr mit 2283
Paſſagieren an Bord, davon 508 erſter Klaſſe. Bei
der Abfahrt war eine rieſige Menſchenmenge zugegen.
Als der Dampfer ſüdwärts einſchwenken wollte, trieb ihn
die Strömung dicht an das andere Ufer des Hudſons
gegen die Piers der Southern Pacific=Company. Der
„Vaterland” machte ſich aus eigener Kraft frei und ſetzte
ſeine Ausreiſe fort. Zwei Kohlenſchiffe wurden von
den Wellen erfaßt und ſchlugen um, während zwei größere
Dampfer von den aufwirbelnden Fluten mit allec Gewalt
gegen den Pier geworfen wurden und ſtarke Havarie
er=
litten.
Pittsburg, 27. Mai. (Gegen den Fabrikanken=
Ring.) Nach einer ſcharfen Debatte übertrug das
Schul=
amt von Pennſylvanien einer Nürnberger Geſellſchaft
vertraglich die Lieferung von Bleiſtiften für die
öffent=
lichen Schulen. Einige Redner wandten ſich gegen das
Tarifgeſetz, das den Ausländern es ermögliche, die
Ameri=
kaner zu unterbieten. Andere Redner lobten das Geſetz,
das den deutſchen Lieferanten es ermögliche, den Ring der
amerikaniſchen Fabrikanten zu brechen.
Parlamentariſches.
St. Der zweite Geſetzgebungs
ausſchuß=
der Zweiten Kammer hielt geſtern eine Sitzung ab, in der
zunächſt folgende Berichte verleſen und genehmigt wurden:
Regierungsvorlage betreffend, die religiöſen Orden und
ordensähnlichen Kongregationen. Die Vorlage wird, wie
ſchon mitgeteilt, angenommen. Vorſtellung des
Angler=
bundes Mainz, das Fiſchereigeſetz betreffend die
Vor=
ſtellung wird abgelehnt Antrag des Abg. Uebel, die
Ab=
änderung des Artikel 139 Abſ. 2 der
Landgemeindeord=
nung betreffend der Antrag wird abgelehnt. Die
Be=
ratung über die Regierungsvorlage, betreffend die
Ab=
änderung des Feldſtrafgeſetzes vom 13. Juli 1904, wurde
zurückgeſtellt. Die Vorlage wird nun vermutlich in
die=
ſem Landtage nicht mehr zur Verabſchiedung kommen. Die
Regierungsvorlage betreffend, die Loſegeſellſchaften, wurde
nach ſehr eingehender Beſprechung angenommen mit
ein=
zelnen nicht bedeutenden Zuſätzen Der Bericht hierüber,
den Abg. Dr. Fulda abfaßt, ſoll in der nächſten Sitzung
vorgelegt werden.
Kongreſſe und Verbandstage.
* Stuttgart, 27. Mai. Die Teilnehmer der
Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft, 200 bis
300 an der Zahl, trafen geſtern im Sonderzug von Berlin
hier ein, um ihre vom 26. bis 29.Mai dauernden
Ver=
ſammlungen hier und in Friedrichshafen abzuhalten.
Geh. Regierungsrat und Profeſſor Dr.=Ing.
Bußley=
eröffnete anſtelle des durch Krankheit verhinderten
Ehren=
vorſitzenden, Großherzog Friedrich Auguſt von Oldenburg,
ie Verſammlung, der der König, der Miniſterpräſident v.
Weizſäcker, Graf Zeppelin, Profeſſor Bantlin, der Rektor
der Techniſchen Hochſchule in Stuttgart, ferner Vertreter
des Reichsmarineamts und Mitglieder beider Kammern
beiwohnten. Kultusminiſter Habermaas überbrachte
die Grüße der württembergiſchen Staatsregierung,
Ober=
bürgermeiſter Lautenſchlager die der Stadt Stuttgart und
Profeſſor Bantlin die der Techniſchen Hochſchule.
Wirk=
licher Geheimer Rat Geh. Oberbaurat Profeſſor
Rud=
loff hielt einen Vortrag über Schiffskanonen
und Schiffspanzer. Nach der ſich daran
anſchlie=
ßenden Ausſprache verließ der König die Verſammlung,
die ein Hoch auf ihn ausbrachte. Sodann hielt Stadtrat
Dr.=Ing. v. Bach einen einleitenden Vortrag, worauf
Profeſſor Baumann über Verſuche mit Einſatzmaterial
und über Spannungen und Formänderungen bei Nieten
namentlich im Hinblick auf das Entſtehen von
Nietloch=
riſſen ſprach. Um ½2 Uhr war Frühſtück im
Reſtaurant=
des Kunſtgebäudes. Hiernach beſuchten die Teilnehmer die
Ausſtellung für Geſundheitspflege. — Heute abend findet
im Stadtgarten=Gebäude ein Feſteſſen ſtatt. Morgen
be=
geben ſich die Teilnehmer nach Friedrichshafen, wo
die Verſammlungen fortgeſetzt werden.
Gerichtszeitung.
* Mailand 27. Mai. Der Staatsanwalt im
Pro=
zeß gegen die Gräfin Tiepolo beendete geſtern
abend ſein Plaidoyer, in dem er für ſchuldig eintrat.
Mit den Worten: Geſchworene! Euer Schuldſpruch wird
der Angeklagten ſagen: Sie haben getötet, aber nicht um
Ihre und Ihres Gatten Ehre zu rächen, ſondern um Ihre
Schuld zu dämpfen. Sie iſt keine Heldin, ſondern eine
Mörderin.
* London, 27. Mai. Die Berufung der Admiralität
gegen die Gerichtsentſcheidung, daß die Hamburg=
Amerika=Linie nicht verpflichtet ſei, den
kapitaliſier=
ten Betrag der Penſionen und
Entſchädi=
gungen zu erſetzen, welche die Admiralität infolge
des Verluſtes an Menſchenleben bei der Kolliſion des
Unterſeebootes „C. 2‟, mit dem Hapagdampfer „Amerika”
gezahlt hat, wurde vom Appellationsgericht verworfen.
* London, 27. Mai. In dem
Beſtechungspro=
zeß im Zuſammenhange mit den Armeelieferungen
wurde einer der Angeklagten, der frühere Oberſt vom
In=
fanterieregiment in Yorkſhire Whitaker, zu ſechs
Mo=
naten Gefängnis verurteilt. Ferner wurden
ſieben Ziviliſten zu Geldſtrafen von 50 bis 500
Pfund Sterling verurteilt. Ueber die übrigen
ange=
klagten acht Offiziere, die aus dem Unteroffizierſtande
her=
vorgegangen ſind, verhängte das Gericht einſtweilen keine
Strafe, verpflichtete ſie dagegen, bei einer Strafe von 50
Pfund Sterling einer etwaigen Ladung vor Gericht Folge
zu leiſten.
Zur Wahl des Fürſtbiſchofs von Breslau.
* Breslau, 27. Mai. Das Domkapitel in
Breslau wählte den Biſchof Dr. Adolf Bertram
von Hildesheim zum Fürſtbiſchof von Breslau.
Bei der Wahl des neuen Fürſtbiſchofs, zu
der ſich das Domkapitel zunächſt im fürſtbiſchöflichen
Pa=
lais verſammelte, hielt der Wahlkommiſſar, Oberpräſident
Günther, eine Anſprache an das Domkapitel, in der
er u. a. ſagte: So freudig der Blick in die Zukunft iſt,
wozu Ihr heutiges Vorhaben berechtigt, ſo ſehr erfüllt uns
auch wehmütige Trauer in Erinnerung an den teueren
Entſchlafenen. Am Abend eines langen, überreich
geſeg=
neten Lebens iſt er von Gott abberufen worden, dennoch
allzu früh für alle, die in treueſter Verehrung an ihm
hingen. Das Vermächtnis, welches er ihnen hinterließ,
beſteht vor allem in ſeinem von einzigartigem Erfolge
be=
gleiteten Lebenswerke. Wenn Sie durch Ihre heutige
Handlung deſſen Beſtand und Fortſetzung ſichern, ſo
wer=
den Sie, darin glaube ich mich mit Ihnen einig, dem hohen
Sinne Ihres bisherigen Oberhirten am beſten entſprechen
Die Größe Ihrer Aufgabe läßt ſich ermeſſen an allen
Eigenſchaften, die von dem zu Wählenden erwartet
wer=
den. Kommt es doch vor allem darauf an, daß er wahre
Frömmigkeit und reichſte Gaben des Herzens und
Ver=
ſtandes mit allgemeiner chriſtlicher Bruderliebe und
Duld=
ſamkeit vereinigt und daß er mit gleicher Ergebenheit und
Treue die kirchlichen Aufgaben wie die Pflichten gegen
den Köng und Staat zu erfüllen beſtrebt und
ent=
ſchloſſen iſt.
Dompropſt Prälat König erwiderte u. a.: Wir
hof=
fen, daß der neue Fürſtbiſchof durch ein gottgeſegnetes
Wirken die tief empfundene Lücke werde auszugleichen
vermögen, die durch das Hinſcheiden unſeres großen
Kar=
dinals Kopp entſtanden iſt. Eure Exzellenz aber bitten
wir, Seiner Majeſtät, unſerem allergnädigſten
Landes=
herrn, die Verſicherung unwandelbarer Untertanentreue
und die Huldigung dankbarer Liebe geneigteſt übermitteln
zu wollen. Bei dieſem für den Staat und die Kirche gleich
folgenſchweren Wahlakte ſprechen wir unſere tiefe
Ueber=
zeugung aus, daß unſere ſtürmiſch bewegte Zeit mehr als
je des vertrauensvollen Zuſammenwirkens der beiden von
Gott gewollten Autoritäten bedarf. Wir werden es
un=
ſererſeits an treuer Mitarbeit zu der gemeinſamen
Auf=
gabe nie fehlen laſſen. Möge gerade die heutige Wahl zu
deren Förderung recht viel und ad multos annos
bei=
tragen.
Das Domkapitel begab ſich hierauf unter Vorantritt
der Alumnen in feierlichem Zuge in die Domkirche, wo
Weihbiſchof Auguſtin das feierliche Votivamt unter
Aſſiſtenz der Alumnen hielt. Nach dem Hochamt wurden
der Staatskommiſſar und ſein Begleiter in die
Dom=
propſtei geführt. während die Mitglieder des Domkapitels
ſich in die St.=Eliſabeth=Kapelle begaben, wo die Wahl
unter dem vorgeſchriebenen Zeremoniell vollzogen
wurde. Kurz nach 11 Uhr beſtieg Dompropſt König die
Kanzel und verkündete das Wahlreſultat. Darauf wurden
der Wahlkommiſſar und ſein Begleiter in feierlichem Zuge
in das Fürſtbiſchöfliche Palais zurückgeleitet, wo das
Domkapitel zu Ehren des Wahlkommiſſars ein Frühſtück
gab. Heute abend um 7 Uhr findet bei dem
Oberpräſiden=
ten anläßlich der Wahl ein Diner zu 98 Gedecken ſtatt.
Ueberreichung des Kardinalshutes
an die Kardinäle.
* Rom, 27. Mai. Im Konſiſtoriumsſaale fand die
feierliche Ueberreichung des Kardinalshutes
an die neuernannten Kardinäle ſtatt. Der
Papſt ſaß auf dem Thron, neben ihm Kardinal Merry
del Val. Der Papſt ſetzte den neuen Kardinälen, die
vor ihm niederknieten, den Kardinalshut ſelbſt auf das
Haupt. In ſeinem und in ſeiner Kollegen Namen hielt
Kardinal Bégin, Erzbiſchof von Quebec, eine
An=
ſſprache, auf welche der Papſt mit einer kurzen
Rede erwiderte. Darauf begab ſich der Papſt in
ſeine Gemächer, wo er die neuen Kardinäle empfing.
Später beſuchten dieſe den Kardinal Merry del Val.
* Rom, 27. Mai. In ſeiner Antwort auf die
An=
ſprache des Kardinals Bégin zollte der Papſt den
neu=
ernannten Kardinälen Lob und ſagte, auf ihre mächtige
Hilfe müſſe die Kirche zählen, um den Angriffen zu
wider=
ſtehen, deren Gegenſtand ſie ſei, nicht nur ſeitens ihrer
offenen Feinde, ſondern auch ſeitens ihrer Söhne. Es
ſei nötig, über den heiligen Schatz der Kirche zu wachen
um ſie unberührt und rein zu erhalten. Gegenwärtig
ſuche man den Glauben mit dem modernen Geiſt in
Ein=
klang zu bringen; dies könne ja bei demjenigen kein
Er=
ſtaunen erregen, der ſich der Kraft des Fortſchrittes und
der Ziviliſation rühme, die das weltliche Leben im
Gegenſatz zu dem der Kirche ſicherten. Infolgedeſſen
müſſe ſich die Kirche zur Wehr ſetzen. Man treffe jetzt
Leute, welche die Wahrheit in Zweifel zögen. Das ſeien
offenbare Irrtümer, die ſchon oft verurteilt worden ſeien.
Wieviele Schiffer, Lotſen und ſogar, was Gott verhüte,
Kapitäne ſeien, auf die Wiſſenſchaft vertrauend, geſtrandet,
anſtatt im Hafen anzulangen.
Inmitten ſo vieler Gefahren, ſagte der Papſt, habe ich
niemal sverſäumt, das Leben vorzuzeichnen, das ein Chriſt
führen ſoll, und auf die Schäden hingewieſen. Aber mein
klares, deutliches Wort iſt nicht immer vernommen und
richtig ausgelegt worden; im Gegenteil, die Zahl
der=
jenigen iſt nicht gering, die nicht vor einer willkürlichen
Auslegung meiner Worte ſcheuten. Ich bedarf Eurer
Mit=
arbeit, ſowohl in den Diözeſen als in der Kurie und den
Kongregationen, denn die Kraft und die Würde, wozu
Ihr erhoben worden ſeid, ſoll zuvorderſt unter den
Ver=
teidigern der Wahrheit ſtehen. Prediget aller Welt,
be=
ſonders den Gläubigen, daß nichts dem Herrn und daher
ſeinem Statthalter ſo mißfällt, wie der Zwieſpalt in der
Lehre; denn Satanas kann alles dabei gewinnen und zieht
ſeinen Nutzen daraus. Treffet Vorſorge, daß die Prieſter
in nicht zu lebhaftem Verkehr mit Leuten ſtehen, deren
Glaubenstreue verdächtig iſt. Verhindert die Lektüre nicht
nur der ganz ſchlechten Zeitungen, ſondern auch
derjeni=
gen, welche nicht die volle Billigung der Kirche haben.
Wenn Ihr Leute trefft, die ſich ihres Glaubens und ihrer
Ergebenheit für den Papſt rühmen, es aber ablehnen, ſich
klerikal nennen zu laſſen, ſagt ihnen, ergebene Söhne des
Pontifer ſeien diejenigen, die ihm und ſeinem Willen
ge=
horchten. Höret nicht auf, immer von neuem zu ſagen,
daß der Papſt die katholiſchen Geſellſchaften liebe, die
das materielle Wohl ihrer Mitglieder bezwecken, aber
ſaget auch, der Papſt habe erklärt, das geiſtliche Wohl
müſſe bei ihnen immer an erſter Stelle ſtehen.
Konfeſſio=
nell gemiſchte Vereinigungen und Bündniſſe mit
Nicht=
katholiken ſind erlaubt, aber der Papſt bevorzugt die
Vereinigungen, die ſich um die Fahne drängen, die
ruhm=
reicher iſt als alle anderen, nämlich die Fahne der Kirche.
Das iſt das Feld, auf dem Ihr Euren Eifer betätigen
ſollt. Bittet Gott, der alle, die an ihn glauben, aufnimmt,
uns zu inſpirieren und Eintracht zu geben, damit alle
Katholiken geeinigt ſind. Der Papſt ſchloß mit dem Segen.
Luftfahrt.
Oſtmarkenflug.
* Danzig. 27. Mai. Der Nennungsſchluß iſt am 25.
Mai erfolgt. Eingelaufen ſind 20 Meldungen von
Zivil=
fliegern, die höchſte Ziffer, die zugelaſſen werden konnte,
und 16 Meldungen von Offiziersfliegern, ſo daß ſich
ins=
geſamt 36 Flugzeuge beteiligen. Sämtliche
Armeeflug=
zeuge ſind mit 100pferdigen Mercedesmotoren ausgerüſtet.
* Swinemünde, 27. Mai. Heute mittag ging 6
Kilometer von Banſin ein anſcheinend bemannter
Freiballon auf die See nieder. Der
Lotſen=
kommandeur iſt hinausgefahren um näheres zu ermitteln.
Erdbeben.
— Erdbebenwarte Jugenheim, 27. Mai,
11¾ Uhr vormittags. Das geſtern gemeldete, von
nach=
mittags 3 Uhr 42 Min. ab regiſtrierte Erdbeben war eines
jener ſtarken Weltbeben, die den ganzen Erdball
erzittern laſſen. Alle Erdbebenwarten haben es beobachten
können. Das Epizentrum iſt wahrſcheinlich in dem
Inſel=
meer des großen Ozeans, über 15000 Kilometer entfernt.
Ein direkter Zuſammenhang dieſes Weltlebens mit den
derzeitigen vulkaniſchen Erſchütterungen im Aetnagebiet
beſteht nicht.
Ein ſchwächeres Erdbeben ereignete ſich geſtern abend
Maximum 9 Uhr 34 Min. Der Herd liegt im ſüdöſtlichen
Europa, vermutlich auf dem Balkan. Nach den
Beobach=
tungen der Erdbebenwarte an der Univerſität Graz iſt
das Epizentrum dieſes ſchwächeren Bebens nur 580
Kilo=
meter von dort entfernt.
* Hohenheim, 27. Mai. Geſtern nachmittag
zwi=
ſchen 3 Uhr 57 Minuten und 5 Uhr 30 Minuten wurde
von den Inſtrumenten der hieſigen Erdbebenwarte ein ſehr
ſtarkes Fernbeben aufgezeichnet, deſſen Herd
in einer Entfernung von etwa 13000 Km. zu liegen ſcheint.
Der erſte Vorläufer begann mit langſam auftauchenden
Wellen um 3 Uhr 37 Min. 41 Sek. Die größte
Wellen=
bewegung fand um 4 Uhr 33 Min. ſtatt. Ferner regi
ſtrierten die Inſtrumente einige Stunden ſpäter ein mittel
ſtarkes Nahbeben mit einem Herde, der 6—700 Km.
ent=
fernt liegt. Die ſtärkſten Ausſchläge dieſer Bewegung
er=
folgten um 8 Uhr 33 Min. abends.
* Peſt, 27. Mai. Geſtern abend wurde in
Ober=
ungarn, beſonders in den Kommitaten Saros, Abauj,
Torna, Ung und Zala ein ſtarkes Erdbeben
ver=
zeichnet. Größerer Schaden iſt jedoch nicht entſtanden
Aus den Delegationen.
* Peſt, 27. Mai. In der ungariſchen
Dele=
gation erklärte Graf Apponyi er ſei ein alter
Freund des Dreibundes der das natürlichſte
und die größte Sicherheit bietende, ſowie mit dem
ge=
ringſten Riſiko verbundene Bundesverhältnis für
Oeſter=
reich=Ungarn ſei. Bei Rußland fände Oeſterreich=Ungarn
die Vorbedingungen für ein gutes Einvernehmen und eine
gute Freundſchaft, aber nicht für ein Bündnis. Wenn er
auch an dem Dreibund feſthalte, müſſe er doch auf die
Ge=
fahren verweiſen, welche ſeine pſychologiſche und politiſche
Geundlage untergrüben. Er wiſſe, daß ſich Deutſchland
bei der letzten Emiſſion ſehr bemüht habe, Oeſterreich=
Ungarn zu unterſtützen. Hier ſei der Anfang zu einem
ſympathiſchen Verhalten gegenüber den wirtſchaftlichen
Intereſſen des Landes gegeben. Er hege Beſorgnis wegen
des Verhalſtens Deutſchlandfs gegenüber
Rumänien. Er befürchte, daß Deutſchland einen
Druck zugunſten Rumäniens ausüben wolle, der ſich auch
auf die innerpolitiſchen Fragen Oeſterreich=Ungarns
er=
ſtrecken könnte, was niemals zugegeben werden dürfte.
Mit Beziehung auf Italien erklärte der Redner, eine
Veröffentlichung der öſterreichiſch=italieniſchen
Verein=
barung über Albanien ſei wünſchenswert. Es wäre ſehr
gefährlich, wenn dieſe Vereinbarung irgend etwas
ent=
hielte, was die dominierende Stellung Oeſterreichs an der
Oſtküſte der Adria ſchwächen würde. Im Laufe der
De=
batte erklärte der Miniſter des Auswärtigen „Graf
Berch=
told auf eine Anfrage gegenwärtig ſeien zwiſchen der
Petersburger und der Haager Regierung Verhandlungen
über den Zeitpunkt des Zuſammentritts der dritten
Haager Friedenskonfernz= im Gange. Das Inſtitut der
Friedenskonferenz beſitze die volle Sympathie der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Regierung, die einer Einladung zur
dritten Konferenz bereitwilligſt folgen werde.
Die Lage in Albanien.
Die Forderungen der Aufſtändiſchen.
* Durazzo 27. Mai. Die Aufſtändiſchen
haben an die Kontrollkomiſſion eine
Zu=
ſchrift gerichtet, in der ſie als Zweck der Volks
bewegung folgende Wünſche anführen: 1. Der Souverän
Albaniens möge den Religionsunterricht, welcher die
Grundlage unſeres Glaubens iſt, heben; 2. Die
Perſön=
lichkeiten, denen der Souverän Regierungsgewalt
über=
tragen hat, ſind Leute, welche ſeit langem die Bevölkerung
verfolgten und noch verfolgen. Während wir dieſes unſer
einziges Ziel auseinanderſetzen wollten, verwandte die
Regierung gegen uns Kanonen und erſchütterte dadurch
unſere Sicherheit und unſer Vertrauen. Infolgedeſſen
wün=
ſchen wir die Herrſchaft und die Verwaltung des
ottoma=
niſchen Reiches, zu dem wir ſeit jeher gehören; 3. Sollte
die Erreichung dieſes Zieles unmöglich ſein, legen wir
unſere Sache in die Hände der Großmächte, um vor der
gegenwärtigen Regierung gerettet zu werden. Wir bitten
danach zu handeln und einſtweilen, bis unſere
Forder=
ungen zu einem Ergebnis führen, uns vor jeder Art von
Bedrückung ſeitens der Regierung und ihrer Häupter zu
ſchützen.
Die Verluſte bei den Kämpfen um Durazzo.
* Durazzo 27. Mai. Der Hofmarſchall des Fürſten
v. Trotha, iſt, wie verlautet, in beſonderer
Miſ=
ſion nach Berlin abgereiſt. Die Verluſte der
Aufſtändiſchen in den letzten Kämpfen mit den
Re=
gierungstruppen ſollen ziemlich bedeutend ſein. Da die
Aufſtändiſchen ſtrenges Stillſchweigen bewahren, dürften
ſie über 100 Tote und Verwundete gehabt haben
Die Regierungstruppen und Freiwilligen zählen 20 Tote
und Verwundete. Unter den Toten iſt ein gewiſſer
Ber=
ger, angeblich aus Schleſien.
Beendigung der Unruhen?
* Durazzo, 27. Mai. Der Fürſt berief die
Ma=
liſſorenhäuptlinge zu ſich und dankte für ihre
Bereitwilligkeit, mit der ſie den Schutz ſeiner Perſon
über=
iommen hätten, und bat ſie, da keine Gefahr für
ſein Leben drohe, wieder in die Heimat
zurückzu=
kehren. Die Maliſſoren marſchierten geſtern nach Skutari
b.
Die Anſtifter der Bewegung.
* Durazzo, 27. Mai. Nach übereinſtimmenden
Be=
richten der in Schjak gefangen geweſenen Fremden
rekru=
tieren ſich die Aufſtändiſchen aus Kroja, Tirana
Schjal, Pekini und Kawaja. Die eigentlichen
Lei=
ter der Bewegung, die ſich in Tirana aufhalten, blieben
unſichtbar. Die Gefangenen konnten feſtſtellen, daß ſich
unter den Aufſtändiſchen 15 beſſer gekleidete
Tür=
ken befinden. Ebenſo ſahen ſie gut eingerichtete
Offiziersmenagſen, jedoch keine Offiziere. Auch
katholiſche Dörfer nehmen an der Bewegung teil. Nach
Kawaja ſind 700 regierungstreue Albaneſen im Anmarſch.
Die Kontrollkommiſſion begibt ſich morgen dorthin. Unter
den Aufſtändiſchen befinden ſich ſolche, die zum Fürſten
halten, eine andere kleine Partei erklärt ſich für den
Sul=
tan. Die Mehrzahl iſt unentſchloſſen. Es wird immer
klarer, daß es ſich um eine von langer Hand vorbereitete
und mit Ausnützung verſchiedener lokaler
Unzufrieden=
heiten großgezogene Bewegung handelt, deren Anſtifter
bald Farbe bekennen dürften.
* Durazzo 27. Mai. Die
Kontrollkom=
miſſion hat ſich nach Kawaja begeben. Der
italie=
niſche Geſandte Baron Aliotti iſt nach Schiak abgegangen,
um ein detaillierteres Abkommen mit den
Aufſtändiſchen zu ſchließen. Aus Schiak wird
gemeldet, daß die Aufſtändiſchen neuen Zuzug aus dem
Innern des Landes erhielten. Die Aufſtändiſchen in
Schiak ſollen mit denjenigen von Kruja ein Gefecht gehabt
haben. — Die Fürſtin beſuchte morgens einige
Verwun=
dete. In der Stadtiſt alles ruhig.
* Durazzo, 27. Mai. Bei der internationalen
Kontrollkommiſſion ſind Telegramme von der Bevölkerung
in Elbaſſan, Berat, Koritza und Valona eingelaufen,
welche dringend vor Zugeſtändniſſen an die
Auf=
ſtändiſchen warnen. Es tritt immer mehr zutage,
daß die Rebellen hinſichtlich der Forderungen nicht eines
Sinnes ſind, ſondern in verſchiedene Gruppen zerfallen,
deren jede andere Beſchwerden hat und daß die ganze
Bewegung zwar eine muſelmaniſche iſt, daß jedoch die
Perſon des Fürſten erſt nachträglich hineingezogen
wor=
den iſt.
* London, 27. Mai. Die engliſche Regierung
hat bis heute mittag noch keine Entſcheidung auf
den Vorſchlag getroffen, eine Abeilung der internationalen
Trupper in Skutari. nach Durazzo zu ſenden.
* Rom 27 Mai. Nach hier eingetroffenen
Nach=
richten beabſichtigt die euſſiſche Regierung nicht,
ſich an der Landung eines Truppendetachements in
Al=
banien zu beteiligen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 27. Mſai. Die Beteiligung der deutſchen
Kunſt an der Weltausſtellung San Franzisco
iſt geſichert. Der Vorſtand der Geſellſchaft für deutſche
Kunſt im Auslande” beſchloß einſtimmig die Beteiligung,
nachdem eine Anzahl Spender die erforderlichen Mittel
zum größten Teil zur Verfügung geſtellt hat.
* Berlin=Lichterfelde, 27. Mai. Anläßlich der
Hun=
dertjahrfeier des
Gardeſchützenbatail=
lons iſt der Kaiſer heute mittag auf dem Kaſernenhofe
eingetroffen, wo das Bataillon und 3000 ehemalige
Garde=
ſchützen Aufſtellung genommen hatten. Der Kaiſer
über=
reichte das Säkularfahnenband mit einer Anſprache und
nahm den Vorbeimarſch entgegen. Anweſend waren u. a.
der Kriegsminiſter, der Kronprinz von Sachſen in
Beglei=
tung des Generalleutnants v. Carlowitz und
Abord=
nungen zweier ſächſiſcher Regimenter.
* München, 27. Mai. Der Finanzausſchuß der
zweiten Kammer nahm einſtimmig den
Geſetzent=
wurf betr. die Erhebung eines Zuſchlages zur
Reichserbſchaftsſteuer an. Das Geſetz bezweckt
einen Zuſchlag von 25 Prozent für die Staatskaſſe und
findet ſeine Begründung in der Notwendigkeit, im Budget
für 1914/15 das Gleichgewicht zwiſchen den Einnahmen
und Ausgaben herzuſtellen. Man rechnet mit einer
Mehr=
einnahme von 1700000 Mark.
* Karlsruhe, 27. Mai. In der heutigen Sitzung der
Zweiten Kammer wurde von dem Nationalliberalen
Rebmann folgender Antrag eingebracht: Vor kurzem
hat die bayeriſche Staatsregierung um die
nachträgliche Genehmigung von rund zwei Millionen
Mark nachgeſucht die ſie als niedrig verzinsliches
Dar=
lehen einer Rheindampfſchiffahet=Geſellſchaft
zur Verfügung geſtellt hat. Damit iſt neben der badiſchen
und der preußiſchen Gruppe von Schiffahrtsintereſſenten
auch eine bayeriſche Gruppe in den Wettbewerb um die
Rheinſchiffahrt eingetreten. An die Großh. Regierung
wird die Anfrage gerichtet, ob und in wiefern die
Bil=
dung dieſer neuen Gruppe die badiſchen Intereſſen
be=
rührt, und ob nicht durch Vereinbarungen zwiſchen den
beteiligten Regierungen Abmachungen getroffen werden
könnten, durch welche ein Zuſammenarbeiten der
drei Gruppen ermöglicht und die unerfreulichen
und ſchädlichen Wirkungen des uneingeſchränkten
Wett=
bewerbes hintangehalten werden könnten.
* Karlsruhe, 27. Mai. Seit heute nacht herrſcht in
den Hochlagen der Vogeſen ſtarkker Schneefall bei
0 Grad Die Bergkämme vom Elſäſſer Belchen nach der
Schlucht hin ſind mit einer Neuſchneedecke überzogen.
* Freiburg i. Br., 27. Mai. Der deutſche
Kron=
prinz. Generalſtabschef v. Moltke 18 Generale und
30 Generalſtabsoffiziere haben heute früh 8.30 Uhr von
hier aus eine Generalſtabsreiſe über Kolmar
durch das Oberelſaß angetreten.
* Kolmar, 27. Mai. Der große Generalſtab
mit dem Kronprinzen iſt auf ſeiner Uebungsreiſe
zeute nachmittag 2½ Uhr in Automobilen von Mülhauſen
kommend hier eingetroffen. Die Herren werden bis
morgen nachmittag hier bleiben. Am Vormittag waren
die Forts von Neubreiſach beſichtigt worden. Heute abend
findet ein Zapfenſtreich ſtatt, an dem ſämtliche Kapellen
ind Svielleute der Garniſon teilnehmen.
* Kolmar, 27. Mai. Gegen die Wahl der von der
Blockliſte gewählten 26 Gemeinderatsmitglieder
iſt von den klerikal=volksparteilichen Gegnern der Blockliſte
Einſpruch erhoben worden. Der Einſpruch ſtützt
ſich hauptſächlich darauf, daß ein unabhängiger Kandidat,
der nicht auf der Blockliſte ſtand und auch nicht gewählt
wurde, im erſten Wahlgang ſeine Wahl durch ungeſetzliche
Mittel betrieben haben ſoll, wodurch der Blockliſte indirekt
Stimmen zugetrieben ſein ſollen.
* Köln, 27. Mai. In der geheimen
Stadtverordneten=
ſitzung teilte der Oberbürgermeiſter mit, daß
Generalmuſik=
direktor Steinbach aus Geſundheitsrückſichten ſein
Abſchiedsgeſuch eingereicht habe. Die
Verſamm=
lung nahm das Geſuch an.
* Köln, 27. Mai. Der Kölner Bildhauer Joſef Moeſt
iſt geſtern in Rath=Heumar bei Köln geſtorben.
* Neuſtrelitz, 27. Mai. Das heute ausgegebene
offi=
zielle Bulletin über das Befinden des
Groß=
herzogs beſagt: Temperatur abends 37,9, morgens
36,6, Puls 88. Die Venenentzündung iſt bereits
zurück=
gegangen. Das Allgemeinbefinden iſt gut. (gez.) Bier,
Schillbach.
* Wien, 27. Mai. Bei der heutigen Feſtſitzung
der Kaiſerlichen Akademie der
Wiſſen=
ſchaften gedachte der Stellvertreter des Kurators, der
frühere Miniſterpräſident Körber, der verſtorbenen
Mit=
glieder, darunter des Profeſſors Roſenbuſch=Heidelberg,
in einem warm empfundenen Nachrufe. Morgen und
übermorgen finden Kartellberatungen der deutſchen
Akademien und Geſellſchaflen der Wiſſenſchaften ſtatt.
Vertreten aus Deutſchland iſt Berlin durch Burdach,
Göt=
tingen durch Schröder, Heidelberg durch Bezolt, Leipzig
durch Sievers, München durch v. Dyck und Vollmer. Einige
deutſche Vertreter, die bereits zu der heutigen Feſtſitzung
erſchienen waren, wurden von dem Generalſekretäg
Becks, herzlichſt begrüßt.
* Venedig, 27. Mai. Der König beſuchte den
deutſchen Pavillon in der Kunſtausſtellung
und drückte über die Anlage wie auch die ausgeſtellten
Werke ſeine lebhafte Bewunderung aus.
* Bukareſt, 27. Mai. Heute vormittag fand im
könig=
lichen Palais zu Ehren Tolaat Beys
Frühſtücks=
tafel ſtatt. Abends war in der türkiſchen Geſandtſchaft
großer Empfang.
* Konſtantinopel, 27. Mai. Wie ein Blatt meldet, hat
die türkiſche Regierung beſchloſſen, den Familien
der drei bei der Löſchung des Kaſernenbrandes tödlich
verunglückten deutſchen Matroſen je 3000
Mark zu überweiſen.
* Daresſalam, 26. Mai. Der
Gouvernement=
rat für Deutſch=Oſtafrika iſt auf den 19. Juni nach
Daresſalam einberufen worden. Die Tagesordnung
enthält außer dem neuen Etat fünfzehn Vorlagen
allge=
meiner Bedeutung, darunter die Entwürfe der
Waſſer=
rechts= und der Sprengſtoffverordnung. Erſtere iſt durch
die ſchwierigen Waſſerrechtsverhältniſſe und letztere
be=
ſonders durch die zunehmende bergbauliche Entwicklung
des Landes notwendig. Ferner finden im
Gouverne=
mentsrat u. a. Beſprechungen über die Arbeiterfrage und
die Buchführung der indiſchen Kaufleute ſtatt.
* Simla, 27. Mai. Der aufrühreriſche
Mahſud=
ſtamm, deſſen Beziehungen zu den britiſchen Behörden
ſich in letzter Zeit verſchlechterten, machte in den letzten
Tagen zwei Einfälle auf britiſches Gebiet,
einen in der Nähe von Jandula, den anderen bei
She=
rani. In beiden Fällen wurden die Mahſuds durch die
Eingeborenenhilfstruppen zurückgeſchlagen.
* Veracruz, 27. Mai. Der amerikaniſche Vizekonſul
von Saltillo, Silliman, der geſtern aus der Stadt
Mexiko in Veracruz eingetroffen iſt, erklärte, daß der
mexikaniſche Befehlshaber General Maaß ihn 21 Tage
in Saltillo im Gefängnis behalten habe.
* Peking, 27. Mai. Heute iſt ein Erlaß erſchienen, der
die Namen der ſiebzig Mitglieder des neuen
Verwaltungsrates bekannt gibt, den die
abge=
änderte Verfaſſung vorſieht. Es ſind tüchtige, erfahrene,
in China wohlbekannte Männer. Die Mehrzahl von ihnen
iſt ſchon unter der Mandſchu=Dynaſtie teils bei der
Re=
gierung in Peking, teils als Geſandte auswärts tätig
ge=
weſen. Der Vizepräſident der Republik Liyuanung
befin=
dek ſich unter ihnen.
Erfolge der deutſchen drahtloſen Telegraphie.
* Berlin, 27. Mai. Am 27. Januar wurde die
drahtloſe Verbindung zwiſchen
Deutſch=
land und Amerika der Hochfrequenz=Maſchinen
Akt.=Geſ. für drahtloſe Telegcaphie erſtmalig für die
Uebermittelung der offiziellen Depeſche des deutſchen
Kai=
ſers an den Präſidenten der Vereinigten Staaten benutzt.
Die Anwort des Präſidenten erfolgte über Kabel, da die
amerikaniſche Station Tuckerton nur mit
Empfangsappa=
raten, nicht aber mit einer Sendeeinrichtung ausgerüſtet
war. Vor wenigen Tagen ging bereits die Nachricht durch
die Preſſe, daß auch der Verkehr von der inzwiſchen
fertig=
geſtellten Station Tuckerton nach der deutſchen Station
Eilveſe (Provinz Hannover) geglückt ſei. Am 26. Mai
fand eine Erprobung der Station auf ihre
Be=
triebsſicherheit ſtatt. Bei dieſem Verſuche ergab
ſich die erfreuliche Tatſache, daß in wenigen Stunden eine
Depeſche von über 3000 Worten in
zuſammen=
hängendem Text ohne jede Wiederholung von Tuckerton
geſendet und in Eilveſe fehlerfrei aufgenommen wurde.
Dieſer Erfolg der Goldſchmidtſchen Hochfrequenzmaſchine
beweiſt, daß die Ueberbrückung einer ſo großen
Entfer=
nung von rund 6500 Kilometer mit großer
Betriebsſicherheit möglich iſt, ſo daß man nunmehr hoffen
kann, daß die kommerzielle Eröffnung der erſten
drahtloſen Verbindung zwiſchen
Deutſch=
land und Amerika baldigſt erfolgt.
Das Ende des Nordpolfahrers Andree aufgeklärt?
* Stockholm, 27. Mai. Wie dem ſchwediſchen
Mini=
ſterium des Aeußern von der ſchwediſchen Geſandtſchaft
in Petersburg unterm 25. Mai mitgeteilt wurde, iſt
aus Jakutsk in Oſtſibirien die telegraphiſche Meldung
ein=
getroffen, daß dort die Ueberreſte des Ballons
des Nordpolforſchers Andree aufgefunden
wurden. Der Fund wurde im Urwald gemacht von einem
Bergingenieur Grakowsky. Die Zeitung Goteborg och
Sjoefartstidning (Seefahrtszeitung) wandte ſich an
Pro=
feſſor Nordenſkjoeld. Dieſer bezweifelt, daß es
Reſte des Andreeſchen Ballons ſind, weil die angebliche
Fundſtelle zu weit entfernt von der Aufſtiegſtelle
Spitz=
bergen liegt. Wenn der Fund in Weſtſibirien gemacht
worden wäre, ſei es wahrſcheinlicher geweſen. Es ſei
jedoch nicht ganz ausgeſchloſſen, daß es ſich um den Ballon
Andrees handle.
Eiſenbahnzuſammenſtoß.
* Auckland, 27. Mai. Der Expreßzug aus
Wel=
lington iſt mit voller Geſchwindigkeit 40 Meilen von
Auckland mit einem Güterzug
zuſammenge=
ſtoßen. Zwei Paſſagiere wurden getötet,
ſieben verletzt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 27. Mai. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie fielen 30000 Mark auf Nr. 59929, 15000 Mark
auf Nr. 42239, 10000 Mark auf Nr. 195426, 5000 Mark auf
Nr. 13633 93344 108918, 3000 Mark auf Nr. 464 33242
42698 46976 59721 65383 73297 84347 96013 103681 110136
110551 117965 148297 152602 155537 157668 168524 170038
175890 179584 189866 206544 207727 207930 214067 218355
218491 219774 226791 228116 228672 230226 230592. In
der Nachmittagsziehung fielen 10000 Mark auf Nr. 11062
23645 149371, 5000 Mark auf Nr. 97484 119164, 3000 Mark
auf Nr. 10096 13970 16375 22398 22622 24775 42673 46264
46368 48408 48593 59847 78701 87602 92981. 102939 108059
120088 123728 123967 124635 132480 137294 140342 149662
154533 156283 168795 169480 174434 175817 180479 183410
188278 201884 205347 213213 214332 216304 221397 225850.
(Ohne Gewähr.)
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Die Wetterlage hat ſich ſeit Dienstag nur wenig
geändert. Immer noch wird unſere Witterung beeinflußt
von einer Furche tiefen Druckes, die ſich durch ganz
Mitteleuropa bis Finnland erſtreckt, während über
Nord=
weſteuropa hoher Druck lagert und von Island her eine
neue Depreſſion naht. An dem Weſtrande der
Tiefdruck=
furche werden wir heute keine weſentliche Aenderung
unſerer Witterung zu erwarten haben.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den
28. Mai: Vorwiegend trübe und wolkig, Regenfälle, nur
wenig wärmer, nordöſtliche Winde.
Tageskalender.
Donnerstag, 28. Mai.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr, Ende nach
10½ Uhr (Frühlings=Feſtſpiel): „Carmen”.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 29. Mai.
Hofreite=Verſteigerung des Guſtav Ganßmann
(Sandbergſtraße 49) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Pferde=Verſteigerung um 11 Uhr in der
Dra=
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 23).
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Deutsche Bank Darmstadt
Gewährung von Vorschüssen gegen
börsengängige Wertpapiere.
(X,4660
Broschen, Nadeln,
Gürtel, Schliessen, Ketten,
Taschenbügel, Perltaschen,
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mit Perlen u. Bernstein.
Grösste Auswahl. Stets Neuheiten.
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erhält auf bequeme
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10215a)
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Mar Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Ftriedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind!
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte!
werden nicht zurückgeſandt.
Familiennachrichten.
Danksagung.
Für die uns bei dem ſchweren
Ver=
luſte bewieſene Teilnahme ſagen wir
Allen unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Horſt, geb. Volz,
Wittmannſtr. 34.
Darmſtadt, den 27. Mai 1912.
(12964
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden in Elberfeld meine
innigſt=
geliebte Mutter, unſere teure Schwiegermutter
und Großmutter
(12963
Frau Mathilde Reyss.
Darmſtadt, den 26. Mai 1914.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jacob Diefenbach u. Frau
Mathilde geb. Reyss.
Heute früh 5½ Uhr entschlief sanft nach längerem Leiden unsere liebe,
unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin
und Tante
Frau Lippmann Mav Wwe.
geb. Hecht
im Alter von 67 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmstadt,
27. Mai 1914.
Frankfurt a. M.,
Die Beerdigung findet Freitag, den 29. Mai, vormittags 10 Uhr, vom Trauerhause
Landwehr-
strasse 5 aus auf dem israelitischen Friedhofe statt.
Blumenspenden dankend verbeten.
931
OONIG
gees Zelebt
Täle
t
K!
36
In jeden Lucksgch
Agehontieine-Büchse
der, sofort trinkfertige Kaffeelin Pulverform
Kein-Satz Kein Surrogat
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für Spedition, Fourage, Zimmerarbeiten für Reklametafeln, Koks,
Säge-
spähne, Lehm, technische Bedarfs-Artikel entgegen.
— Auch werden
Wohnungen für Artisten erbeten.
Cireus Sidoli, Hannover.
P,12908)
Imammmmmun
Allerbestes englisch
Ab Dienstag, den 2. Juni: (12872a
Asta Nielsen
in: „Das Feuer‟.
Varlete-Theater „Ferkeo
Alexanderſtraße 12 und 14
2. Hälfte Mai
täglich abends 8 Uhr:
das große Programmder W
Schragl’s Münchner Sterne.
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Feſt=
kuchen auf den Kaffeetiſch zu bringen. Sie wird ſtets Ehre mit ihrem Kuchen
einlegen, wenn ſie dazu das echte Dr. Oetker’s Backpulver „Backin” verwendet.
(Der Name „Backin” iſt geſetzlich für Dr. Oetker’s Fabrikate geſchützt und darf
nicht nachgemacht werden.)
(II,9218
Dr. Oetker’s Festkuchen.
Zutaten: 250 g Butter, 200 g Zucker, 7 Eier, das
Weiße zu Schnee geſchlagen, 500 g Weizenmehl, 1 Päckchen
von Dr. Oetker’s „Backin”, 100 g Korinthen, 100 g
Roſinen, 50 g Sukkade, das abgeriebene Gelbe einer
halben Zitrone, ½ bis ¼ Liter Milch.
Zubereitung: Die Butter rühre ſchaumig, gib
Zucker, Eigelb, Milch, Mehl, dieſes mit dem Backin
ge=
miſcht, hinzu, und zuletzt die Korinthen und Roſinen, die
Stikkade, das Zitronengelb und den Eierſchnee. Fülle die
Maſſe in die gefettete und mit Mandeln ausgeſtreute
Form und backe den Kuchen in rund 1½ Stunden.
Anmerkung. Man gibt zu dem Teig ſo viel Milch, daß er dick vom
Löffel fließt.
Einige tausend Mark
kann alljährlich ein Herr mit wenig Mühe verdienen, wenn er die
Fabrikation unſeres neuen
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für die Provinz übernimmt und zugleich unſere übrigen
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355
15
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3 5 Ze8
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Freitag, den 29. Mai 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle, Städtiſches
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haus, auf Grund des § 373 H. G. B. gegen Barzahlung:
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Darmſtadt, den 27. Mai 1914.
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ſtellv. Gerichtsvollzieher des G.=V. Thüre
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Im Auftrag des Konkursverwalters werden die noch übrig
gebliebenen Warenbeſtände aus dem Konkurs Tobias Naigaß,
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Donnerstag, den 28. Mai 1914, vorm. 10 Uhr,
durch den Unterzeichneten meiſtbietend verſteigert.
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Berbert, Gerichtsvollzieher.
Wegen eingetretener Trauer
bleiben meine Geſchäfte Freitag, den 29. und Samstag,
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den 30. Mai geſchloſſen.
Lippmann May,
Weiterſtädter Straße 70 u. Kleine Ochſengaſſe 14.
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1914.
Bekanntmachung.
Die Ausweiche auf der Dampfſtraßenbahnſtrecke Darmſtadt-Griesheim
bei der Halteſtelle Schießhaus (Gemarkung Griesheim) iſt fertiggeſtellt.
Der Plan der Anlage liegt in der Zeit von Freitag, den 29. d. Mts. bis
Freitag, den 5. Juni d. Js. einſchließlich auf Großh. Bürgermeiſterei Griesheim
zur Einſicht offen.
Etwaige Einſprüche hinſichtlich der planmäßigen Ausführung der Anlage
ſind innerhalb der Offenlegungsfriſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei Großh.
Bürgermeiſterei Griesheim vorzubringen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1914.
(12912
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Das Anſchlußgleis der Firma Wolf Strauß an das ſtädtiſche Induſtrie=
Gleis an der Gräfenhäuſerſtraße dahier iſt fertiggeſtellt.
Termin zur landespolizeilichen Abnahme der Anlage wird anberaumt
auf Samstag, den 6. Juni d. Js., vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle.
Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der
Plan in der Zeit von Donnerstag, den 28. d. Mts., bis Donnerstag, den
4. Juni d. Js. einſchließtlich auf dem Stadthauſe (Rheinſtraße Nr. 13) hier zur
Ein=
ſicht offenliegt und daß Einſprüche hinſichtlich der planmäßigen Ausführung der
Anlage in dem landespolizeilichen Abnahmetermin am 6. Juni bei Meidung
des Ausſchluſſes vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 26. Mai 1914.
(12913
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Das Induſtriegleis der Stadt Darmſtadt von der Weiterſtädterſtraße
mach Norden bis zur Gräfenhäuſerſtraße iſt fertiggeſtellt.
Termin zur landespolizeilichen Abnahme der Gleisanlage wird
anbe=
raumt auf Samstag, den 6. Juni d. Js., vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle.
Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die
Pläne in der Zeit von Donnerstag, den 28. d. Mts,, bis Donnerstag, den
4. Juni d. Js. einſchließlich auf dem Stadthauſe (Rheinſtraße Nr. 19) zur Einſicht
offenliegen und daß Einſprüche hinſichtlich der planmäßigen Ausführung der
Anlage in dem landespolizeilichen Abnahmetermin am 6. Juni bei Meidung
des Ausſchluſſes vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 26. Mak 1914.
(12914
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. B.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung,
die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt betreffend.
Nachſtehend bringen wir wiederholt die zurzeit für die Landgemeinden des
KKreiſes gültigen Beſchäftigungs= und Verkaufszeiten an Sonn= und Feſttagen im
HHandelsgewerbe zur öffentlichen Kenntnis.
1. Allgemeine Beſtimmung auf Grund des § 105b Abſ. 2
der Gewerbeordnung.
A. Im Handelsgewerbe dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter:
1. am erſten Oſter=, erſten Pfingſt= und erſten Weihnachtstag nicht beſchäftigt
werden, ſofern nicht durch die geſetzlichen Beſtimmungen oder auf Grund ſolcher
von den zuſtändigen Behörden Ausnahmen zugelaſſen ſind:
2. an den übrigen Sonn= und Feſttagen nur von 6—9 Uhr vormittags und
von 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags beſchäftigt werden, ſofern nicht
der aufchrund folcher von den zuſändigen
Behörden Ausnahmen zugelaſſen ſind.
B. Soweit nach den vorſtehenden Vorſchriften Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter nicht
beſchäftigt werden dürfen, darf auch ein Gewerbebetrieb in offenen
Verkaufs=
ſtellen nicht ſtattfinden.
II. Ausnahmen auf Grund des § 105e der Reichsgewerbeordnung.
A. Beſchäftigungs= und Verkaufszeit am erſten Oſter=, erſten Pfingſt= und erſten
Weihnachtstag.
1. Bäcker:
Vormittags von 5—9 und von 11—12 Uhr.
2. Konditoren:
In Eberſtadt und Pfungſtadt vormittags von 11—12 Uhr, in den übrigen
Gemeinden vormittags von 5—9 und von 11—12 Uhr.
3. Milchhändler:
Vormittags von 5—9 und von 11—12 Uhr.
4. Blumenhändler:
Vormittags von 5—9 und 11—12 Uhr.
5. Kolonialwarenhändler, Händler mit Tabak, Zigarren= und
Rauchuten=
ſilien, ſowie Händler mit Wein und Bier:
Vormittags von 7—9 Uhr.
6. Fleiſchwarenhändler und Metzger:
Vormittags von 5—9 und von 11—12 Uhr.
7. Zeitungsſpediteure:
Vormittags von 6—9 Uhr.
B. Beſchäftigungs= und Verkaufszeit an den übrigen Sonn= und Feſttagen.
1. Bäcker:
In Pfungſtadt vormittags von 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr. In den übrigen
Gemeinden vormittags von 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags
von 6—8 Uhr.
2. Konditoren:
In Eberſtadt und Pfungſtadt vormittags von 7—9 Uhr und von vormittags
11 Uhr bis nachmittags 3 Uhr und von nachmittags 5—7 Uhr. In den
übrigen Gemeinden vormittags von 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und
nach=
mittags von 6—8 Uhr.
3. Milchhändler:
Vormittags von 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und von nachmittags 6—8 Uhr.
4. Blumenhändler:
Vormittags von 7—9 Uhr und von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 1 Uhr
und von nachmittags 3—4 Uhr.
5. Fleiſchwarenhändler und Metzger:
In Pfungſtadt vormittags von 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr. In den übrigen
Gemeinden von vormittags 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags
von 6—8 Uhr.
III. Vermehrung der Beſchäftigungs= und Verkaufsſtunden durch die
Polizei=
behörde gemäß § 105b Abſ. 2 der Gewerbeordnung.
Für alle Geſchäftszweige iſt an den letzten 4 Sonntagen vor Weihnachten, ſowie
an den auf Sonntage fallenden Kirchweih= und Markttagen die Beſchäftigung von
Gehilfen, Lehrlingen und Arheitern, ſowie ein Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsſtellen
auch noch in der Zeit von nachmittags 3—7 Uhr zugelaſſen,
IV. Handelsgewerbe im Umherziehen.
An allen Sonn= und Feſttagen iſt die Ausübung des Handelsgewerbes auf
öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten oder ohne
vorgängige Beſtellung von Haus zu Haus verboten.
Ausgenommen hiervon iſt das Feilhalten von Obſt, Backwaren und ſonſtigen
Lebensmitteln, das während des ganzen Tages, außer während der Zeit von
vor=
vormittags 9—11 Uhr und nachmittags 1—3 Uhr, ſtattfinden darf.
Darmſtadt, den 22 Mai 1914.
(12918
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhardt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehenden Vorſchriften der Polizeiverordnung über den
Wooa bringen wir erneut zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 22. Mai 1914.
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.
Polizeiverordnunge
den Woog betreffend.
Darmſtädter Taglatt” Nr. 212 vom 9. September 1908.)
Auf Grund des Art. 56 Abſ. 2 Ziffer 1 des Geſetzes, die
Städte=
wrdnung betreffend, vom 15. Juni 1874, wird nach Anhörung der
Stadtverordnetenverſammlung der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darm=
ſtadt mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
vom 21. Auguſt I. J. zu Nr. M. d. J. 14409, verordnet, was folgt:
Die polizeiliche Aufſicht über den Woog ſteht dem Großh.
Polizeiamt zu, das ſie durch die ihm unterſtellten Organe,
insbe=
ſondere auch durch den als Polizeiaufſeher zu beſtellenden Pächter
der ſtädtiſchen Badeanſtalten am Woog ausübt.
Den zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Ruhe und Ordnung
an und auf dem Woog ergehenden Anordnungen und Weſungen
des Großh. Pollzeiamts Darmſtadt oder der dienſthabenden
Polizei=
beamten hat jedermann Folge zu leiſten.
Unterſagt iſt jeder Unfug im Waſſer, an den Ufern, in den
Badehäuſern und in den Anlagen des Woogs; jede Beſchädigung
der Dämme Uferwerke, Badehäuſer, Nachen, Bäume, überhaupt aller
aan und auf dem Woog befindlichen Anlagen und Einrichtungen;
Ferner das Anhängen an die unter den Duſchebrücken befindlichen
Waſſerleitungsröhren, das Betreten der Grasflächen, ſowie aller nicht
beſtimmungsgemäß den Badenden für immer oder zeitweiſe zur
Be=
mutzung überlaſſenen Wege, Treppen und Anlagen, ſchließlich das
eigenmächtige Deffnen oder das Ueberſteigen der Einfriedigungen.
In den Anlagen des Woogs müſſen Hunde an der Leine
geführt werden.
Das Mitnehmen der Hunde in die Badehäuſer und an die
öffentlichen Badeplätze ſowie die unmittelbar am Waſſer
herführen=
den Wege an der Weſt= und Südſeite des Woogs iſt nicht geſtattet.
Das Fahren und Reiten auf dem über dem weſtlichen
Woogs=
damm führenden Weg iſt unterſagt. Ausgenommen von dieſem
Verbot ſind leichte durch menſchliche Kraft bewegte Fahrzeuge, z. B.
Fahrräder, Kinderwagen.
Während der Badezeit iſt das unbefugte Betreten des
Frauen=
bades durch männliche Perſonen mit Ausnahme von Knaben bis zu
5 Jahren unterſagt.
Ebenſo dürfen weibliche Perſonen während der Badezeit die
für Männer beſtimmten Badeanſtalten, Badeplätze und die
unmittel=
bar am Woog herführenden Wege an der Weſt= und Südſeite nicht
unbefugt betreten.
Das Baden im offenen Woog iſt des Schwimmens nicht
kundigen Perſonen nur an der ſogenannten Inſel” ſowie an den
durch Einfriedigungen und durch Anſchlag hierfür beſonders kenntlich
gemachten Stellen geſtattet.
Ganz unterſagt iſt das Baden und das Fahren mit Nachen in
der hinter der Militärſchwimmanſtalt gelegenen (nordweſtlichen) Ecke
des Woogs, ſowie für männliche Perſonen jenſeits der nach den
Frauenbädern zu durch Fäſſer bezeichneten Grenze.
Das Aus= und Ankleiden darf nur unmittelbar am Ufer,
dagegen nicht an oder auf den Dämmen geſchehen.
Ebenſo iſt das Betreten der Dämme und Anlagen in
entklei=
detem Zuſtande, ſowie das Abſpringen von den Landungsbrücken
verboten.
Die Badenden haben ſich, falls ſie nicht in einer geſchloſſenen
Zelle baden, der Badehoſen oder Badeanzüge zu bedienen.
Die Benutzung von Seife, das Waſchen von Kleidungsſtücken,
ſowie jede ſonſtige Verunreinigung des Waſſers, der Badezellen
Se
und ſonſtigen Gegenſtänden in das Waſſer iſt verboten.
Hunde oder andere Tiere dürfen in dem Woog weder gewaſchen
noch gebadet werden.
Die Benutzung der Badehäuſer iſt nur nach Entrichtung der
von Großh. Bürgermeiſterei feſtgeſetzten Gebühr und nach Löſung
einer Badekarte geſtattet. Die Badekakte iſt ſowohl den
Polizei=
beamten als auch dem Woogspächter und ſeinen Beauftragten auf
Verlangen vorzuzeigen.
Innerhalb der Badeanſtalten, mit Ausnahme des Kaſſenraums,
iſt das Rauchen verboten.
Von Einbruch der Dunkelheit bis 5 Uhr morgens iſt das
Baden unterſagt. Der Schluß der Badezeit wird durch ein
Glocken=
zeichen angegeben.
Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Vorſchriften
werden, inſofern nicht andere ſtrafgeſetzliche Beſtimmungen Platz
greifen, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
Außerdem haben Zuwiderhandelnde gegebenenfalls die
zwangs=
weiſe Wegweiſung vom Woog zu gewärtigen.
Dieſe Polizeiverordnung tritt am 15. I. Mts. in Kraft; von
dieſem Tage an iſt die Polizeiverordnung, den Woog betreffend,
vom 7. Juni 1885, außer Kraft geſetzt.
Darmſtadt, den 7. September 1908.
(12901df
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Das Anbringen von Firmenſchildern, Ausſtellungskaſten,
Trans=
parentlaternen und dergleichen mehr iſt nur mit polizeilicher
Ge=
nehmigung geſtattet. Dieſe hängt davon ab, daß
1. bei Waren= und Ausſtellungskaſten die Tiefe nicht mehr als
0,20 m beträgt, daß das Trottoir mindeſtens 1m breit iſt,
und daß die Kaſten allabendlich abgenommen werden (dauernd
befeſtigte derartige Anlagen ſind überhaupt verboten),
2. bei Markiſen die Mindeſthöhe vom Trottoir gerechnet 2,30m
ſein muß.
3. bei Firmenſchildern die Ausladung in die Straßenfluchtlinie
nicht mehr als 0,25m beträgt und daß ſie mit der
Außen=
wand parallel laufen.
Das Anbringen von Haken und ähnlichen Vorrichtungen zum
Aushängen von Fleiſch, Waren und dergleichen iſt überhaupt verboten.
Firmenſchilder, Ausſtellungskaſten, Transparentlaternen und
dergleichen mehr, die bis jetzt polizeilich noch nicht genehmigt ſind,
müſſen entfernt werden, wenn nicht die polizeiliche Genehmigung
nachträglich eingeholt wird.
Wir richten daher an alle Intereſſenten das Erſuchen, in Fällen
vorgenannter Art alsbald unſere Genehmigung zu erwirken,
widrigen=
falls die Entfernung der Schilder und Kaſten angeordnet und
außer=
dem ein Strafverfahren eingeleitet werden wird.
(12900
Darmſtadt, den 23. Mai 1914.
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.
Nach der Satzung der Darmſtädter Volksbank=Stiſtung ſollen
deren jährliche Erträgniſſe dazu verwendet werden, befähigten
ſelbſt=
ſtändigen Darmſtädter Bauhandwerkern ein Reiſeſtipendium oder eine
Beihilfe zur Teilnahme an einem Meiſterkurſus oder eine Beihilfe
zur Beſchickung einer gewerblichen Ausſtellung zu gewähren.
Wir laden hiermit die Darmſtädter Bauhandwerker ein, ſich bis
ſpäteſtens 10. Juni um die für das Jahr 1914 zu vergebende Spende
zu bewerben. Geſuche ſind an den Vorſtand unſerer Genoſſenſchaft
zu richten. Die Entſcheidung hierüber ſteht einem Kuratorium zu,
das ſich aus Mitgliedern verſchiedener dem Baugewerbe naheſtehender
Körperſchaften zuſammenſetzt.
(12923a
Darmſtadt, den 26. Mai 1914.
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.
Schulgeld=Erhebung.
Das Schulgeld für das Großh.
Realgymnaſium, die Großh.
Liebigs=und die Großh. Ludwigs=
Oberrealſchule, die Vorſchule der
Großh. Gymnaſien, die
Vik=
toriaſchule und das
Lehrerinnen=
ſeminar, die Eleonoren= und
Frauenſchule, ſowie die
Mittel=
ſchulen für das II.
Kalender=
vierteljahr 1914 iſt — bei
Mei=
dung des Beitreibungsverfahrens
— bis Ende Ifd. Mts. an den
Werktagen vormittags von 8 bis
12½ Uhr, hierher zu entrichten.
Darmſtadt, 19. Mai 1914.
Die Stadtkaſſe.
Koch. (12544sid
Bekanntmachung.
In unſerem
Genoſſenſchaftsre=
giſter wurde bei dem Nieder=
Ram=
ſtädter Spar= und
Darlehnskaſſen=
verein, E. G. m. u. H. in Nieder=
Ramſtadt, folgendes eingetragen:
Nikolaus Geibel iſt aus dem
Vorſtande ausgeſchieden und an
ſeine Stelle iſt Heinrich Bender in
Nieder=Ramſtadt in den Vorſtand
gewählt.
(12936
*Darmſtadt, 22. Mai 1914.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
Im Konkurs über den Nachlaß
des Bauunternehmers Philipp
Bayer von Nieder=Ramſtadt
be=
tragen die Teilungsmaſſe 18196 M.
84 Pfg., die zu berückſichtigenden
nicht bevorrechtigten Forderungen
71463 M. 11 Pfg.
(12947
Darmſtadt, 26. Mai 1914.
Reibſtein.
Konkursverwalter.
Dünger=Verſteigerung.
Samstag, den 30. Mai 1914,
vormittags 9 Uhr,
wird auf dem Pferdemarktplatz
— Holzhofalle 32 — eine Partie
Pferde=Dünger
öffentlich meiſtbietend gegen gleich
bare Zahlung verſteigert. (12941
Darmſtadt, 27. Mai 1914.
Pferdemarkt Darmſtadt.
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..... 5 85.10
do.-..
Bayerische Ablös.-Rente. 4 97,30
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 98,40
98,40
do. unkdb. p. 1918 .
4 9840
do. unkdb. p. 1920
E.-B.- u. Allgem. Anl.
41 98,50
unkdb. p. 1930
13½l 85,10
do. Anleihe . . . . .
3 75,90
do.
. . .
Hamburger Staats-Anl. . 4 98,50
do. v. 1887/94 . . . . . . 3½
. . . . . 3 79,20
do. . . . . .
Hessische Staats-Anleihe 4 97.10
do, unkdb. p. 1921 . . . 4 97,10
85,00
* . . .
do. . . . . . .
24so
do. . . . . . . . . . . . .
Sächsische Staats-Rente
77,50
Württembg. Staats-Anl.
98,60
(unkab. p. 1921). . . .
do. v. 79/80 . . . . . .
87.80
1780
do. . . . . . . . . . . ..
Bulgarische Gid.-Anl. . . 5 95,60
Grioch. Anl. v. 1890 . . . . 1,6) 56,50
do. v. 1887 Monopol
51,25
Italienische Rente. .
Osterr. Staats-R. p. 1913 . 41 90.50
do. Silber-Rente . . . . 4½ 84,60
do. Papier-Rente . . . 4½
do. Gold-Rente . . . . . 4 85,00
do. einheitl. Rente . . 4 81,15
Portug. Tab-Anl. 1891 . . 4½ 98,30
do. Inn. amort. 1905 . . 4½ 74,00
do. unik. Serie I..
61,60
„ III.
do. „
64,70
do. Spezial Titel. .
9,90
Rumänen v. 1903. . . . . .
100,20
do. Gold v. 1913.
4½ 910
do. Schatzsch. v. 1913 .4½100,00
do. conv.
84,50
do. v. 1890
5500
do. v. 1891
4 1 87,00
do, v. 1905
4 85,00
do. v. 1908
85,20
do. v. 1910
485,10
Russische St-Anl.
97,80
do. kons. v. 1880 .
4 8550
do. Gold v. 1890
OUg.
do. v. 1902 . . .
489,50
Schweden v. 1880. .
3½ 92,80
do. v. 1886 Schweden v. 1890. .
(
87,50
Sorben steuertrei .. . . .4
1830
do, amort. v. 1895 . . .
Türk. Egypt. Tribut . . .3½
do, kons. steuerfreie .
d0. Admin. v. 1903. . . 4 76,50
do. unif. v. 1903. . . . . 4
do. v. 1905. . . ..
72,20
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . . 4½ 89,30
Ungar. Staatsk.-Scheine
V. 1913. . . . . . . . . . . . 4½ 98,60
do. Gold-Rente. .
4
do. Staats-Rente 1910.
80,20
Kr. 4 79,90
de. „
Argent. innere Gold-Anl.
r. 18875
do, äußere v. 1890 . . . 5 99,60
do, innere v. 1888 . . .4½
do. äüßere v. 1888 . . .4½
do. v. 1897 .
4‟ 79,70
Chile Gold-Anl. v. 1911.
93,40
do. v. 1889.
2
..4½,
do. v. 1906 .
. . . . . 4½ 87,90
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6
do. v. 1806 .
5 99,80
do. Reorg. Anl.,
5 1 87,50
do. v. 1898 .
D
4½
Japaner . . . . . . .
4½ 90,40
Innere Mexikaner . . . . . 5 67,00
Audere do. v. 1899 5 84,25
Mexikan. Gold v. 1904 .
46650
do, cons. . . . . . . . . . 3 44.30
do. Irrigat.-Anleihe . 4½ 68,40
Buenos-Aires Prov. . . . . 3½ 6350
Tamaulipas . .
5 68.50
1Sao Paulo B. B. :
5
do. v. 1913 . . . . . . . . 5 98,90
Siam v. 1907 . . . . . . . . .4½ 95,00
Prioritüts-
Obligutionen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/973½ 84,30
r. 1904 31
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt . . . . . . . .
93,85
Nordd. Lloyd-Obligat. . .4½ —
Donau-Dampfschitf. v. 82
92,00
Elisabethbahn . . .
... 4 9025
Franz-Josef-Bahn. . . .
87,20
Kaschau-Oderberger v. 80
Prag-Duxer .
3 21.50
Osterreich. Staatsbahn
5 101,80
do. . . .
„ „ .
I 88,60
do. . . . . . . . . . . . . 3 7510
do. Südbahn (Lomb.) .
97,20
do. do.
.. 4 70,20
do. do. „ ..29/10 50,50
Raab-Oedenburg . . . . .
76,70
Kronprinz Rudolfbahn .
Russ. Südwest . . . . . . . 4 84.80 M
. . . .4½ 94,10
Moskau-Kasan .
(6. . . . . . . . . . . 1 4
4 85,20
Wladikawkas. . .
4
Rjäsan-Koslow.
Portugies. Eisenb. v. 1886 3 63.10
4½ 86,50
do. 2.
1271a 69,10
Livorneser .
3 60,60
Salonioue Monastir.
4 77.30
Bagdndbahn
.
Anatolische Eisenbahn .4½ 90,10
4 90,00
Missouri-Pacitie I.
4 54,00
do. do, v. 1905
4 94,60
Northern-Pacific. .
Jouthern-Pacifc . . . . . . 4 92,00
(2
St. Louis & San Franeisce 5
5 —
Tehuantepec . . .
Ungar. Lokalbahn . . . . 5 98,50
Provinz-Anleihen.
4 97,00
Rheinprov. Obl. Em. 20
3½ 87.00
do. Em. 10 ₰ .
3 83,50
do. . 9. .
3½a 2
Posen Prov. . . .
Westfalen Prov. V. . . . . 4 95,70
Hess. Prov. Oberhesson . 4 1 95,70
3½
do. Starkenburg: .
Städte-
Obligationen.
4 95,50
Darmstadt.
3½ 87,10
do. ...
Frankfurt
..... . .. 4 97,0
. . . . . . .3½ 88,50
do. . . ..
Fielen . . . . . . . . . . ... 4 94,50
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 87,00
Heidelberg. . . . . . . . . . 4½ 91,30
do. . . . . . . . . . . . . .3½
Karlsruhe . .
42
(0. . . . . .
3½ 86,60
Magdeburg ..
Mainz . . . .
94,50
do. . . . .
Mannheim . .
95,10
do. . . . .
München . . .
96,50
Nauheim . . .
Nürnberg ..
95,00
do. . ...
56,10
Offenbach . .
95,0
do. v. 1914
do. . . . . .
3½ 87,50
Wiesbaden.
do. . . .
3½
Worms ..
95,00
do. . . . .
3½
Lissabon v. 1888 . .
Moskau v. 1912 . . . . . . .4½ 93,50
Stockholm v. 1880 . . . . .
92,00
Wien Komm. . . . . . . .
Wiener Kassenscheine .
98,95
Zürich v. 1830
Buenos Stadt v. 1892 . . Pfandbriefe.
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. . . 4½100,00
*9500
do. unkäb. 1918. . . .
93,75
1919. . . . .
do.
94,75
1921. . . .
do.
95.75
1922. ...
do.
3½ 84,30
do. . . . . . . . . ..
95,00
do. Komm.-Obl. unk. 1918
95 00
Frankt. IIy p.-Bk. pr. 1910
9600
1915 ..
do.
9650
1920 . . .
do.
86,40
dc. Scr. 12—19. . . . .
Kommungl-Oblig. Sor. 1.
86,50
unkdb. 1910 .:
Frankf, Hyp.-Kred.-Ver.
94,00
Sor=15—42
94,90
. 48—45
do. . . . .
9600
do. unk. 1922 „ 52
8800
do. „ 1913..
3½ 8650
do. Scr. 45 .
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,90
Ser. 12, 13, 16
96,390
14, 15, 17
do. . . . .
97.40
do. unkdb. 1920 . . .
97.50
1923 . . .
do.
do. Ser. 1, 2. 6—8 . . . . 3½ 84,50
84.80
do. „ 3—5 . . . . . .
84,75
do. kündb. 1915. .
96,90
do. Komm. unk. 1913
96,90
1914
do.
37.10
„ 1910
do.
67.40
„ 1920
do,
97,50
„ 1923
do.
84,80
do. verlosb. u. kündb.
unkab. 1915 3½ 84,30
do.
94,60
Meininger Hyp.-Bk. Pfab.
95,80
do. unkdb. 1922. . . .
. . . . . . . 3½ 86,00
do. . .
Rheinische IIy p.-Bk. Pfb.
93,80
unkdb. 1917
94,00
1915
do. . . . . .
9400
1921
do. , 7..
96,20
1924
do. . . . ..
84,40
do. . . . . . . .
95,20
do. Komm. unk. 1923
96,00
do.
1924
97,50
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
3½ 88,30
do. . . . . . . . . . . . .
) Bank-Aktien.
Bank für elektr. Unter-
nchmungen Zürich . . 10 194,75
Berg.-Märkische Bank.
Berliner Handelsges.. . . 8½ 151,00
Darmstädter Bank . . . 6½
Deutsche Bank. . . . 12½239,60
Deutsche Voreinsbank. . 6 1118,40
Dt. Lfickt.- u. Wechs.-Bk. 6 112,30
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 (187,45
Dresdner Bank. . .
8½ 149,25 Frankf. Hypothek.-Bank! 10 1214,75
do. do. Krod.-Ver. 8½, (155,90
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ 116,00
(103011
Nation.-Bank f. Deutschl.
(122.90
Pfälzische Bank . . . . .
Reichsbank . . . . . . . . . 8.43 198.20
126,90
Rheinische Kredit-Bank.
(109,00
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver.
Wiener Bank-Verein. . . 8 1129,50
Aktien von Trans-
port-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 1273:
§ (11100
Norddeutscher Lloyd.
Frankfurt. Schleppschiff. 4 116,00
Südd. Eisenb.-Gosellsch. .6½ 130,00
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½ 116.00e
6 1 915
Baltimore
10 11967
Canada . .
7½ 1138,25
Schantung.
8 15600
Prinz Heury.
1925
Lombarden
6 111,00
Pennsylvania. . .
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 28 1592,00
Chem. Fabrik Griesheim 14 (248,00
30 575,00
Forbwerke Höchst . .
Ver. chem. Fabr. Mannh.. 20
10 146,20
Zement Heidelberg .
Chemische Werke Albort 30
Holzverkohl. Konstanz 15 303,60
6 129,20
Lahmeyer . . . . . .
Schuckert, Nürnberg. . . 8 1145,00
12 211,00
Siemens & Halsko. .
§ (100
Bergmann Elektr. . .
Allg. Elektr.-Gesellsch. 14 (243,00
25 (291,00
Hagen Abkum.:
Deutsch. Übersee-Elektr. 11 175,30
Gummi Peter . .
0 78,00
Adier-Fahrradwerko . . . 25 331,50
Maschinenfabr. Badenia. 6 12300
Wittener Stahlröhren . . 0
Motoren, Oberursol . . . 8½ (154.00
Gasmotoren, Deutz.
*9½ 12200
Siemens Glas-Industrie . 15 (220,0
Enzinger Filter . . . . . . 23 286,00
Steaua Romana. . . . . . 10 142,25
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1172.50
Bad. Zucker-Waghäusel 12.83 21700
Neue Boden-Aktien-Ges.
31.00
Süddoutsche Immobilien 0 60,00
Bergwerks-Aktien.
Aumetz-Friede .
12
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 1220,50
Leonhard, Braunkohlen. 9 (150,00
Konkordia Bergbau .
23 (35100
Deutsch-Luxomb. Borgb. 10 1126.75
Eschweilor . . . . .
10 227,00 fr
Gelsenkirchen Bergw. . . 11 182,25
Harpen Bergbau. . . . . . 11 1177.40
Kaliwerke Aschersleben . 10 138,80
Kaliwerke Westeregeln . 13 1203,50
Königin Marienhütte . . 6 81,00
Laurahütte . . . . . . . . . 8 142,00
Oberschles. Eisenbed. . . 4 83,00
Oberschl. Eisen-Industrie 3 6780
Phönix Bergbau . . . . . . 18 (234,75
Rheinische Braunkohlen 10 (236,00
Riebeck Montan . . . . . . 12 188,00
South West.-Afr. Shares . 5
Verzinsliche
Anlehenslose. 2f.
Badische . . . . . TIr. 100 4 (184,40
Cöln-Mindener . TIr. 1003½143,00
Holländ. Komm. . H. 100 3 114,50
Madrider . . . . Frs. 100 3
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 141,30
Osterreicher 1860er Lose . 4 (180,70
Oldenburger. . . . TIr. 40 3 127,20
Raab-Grazer . . . . H. 1502½
Mk.
Unverzinsliche
p. St.
Anlchenslose.
.A. 7 35,00
Augsburger .
TIr. 20 203,00
Braunschweiger . .
Mailänder .
Fs. 45
Fs. 10
do.
. A. 7 39,60
Meininger .
Osterreicher v. 1864 . H. 100
do. v. 1858 . f. 100
Ungar. Staats . . . . . f. 100
Vonediger . . . . . . . Fs. 30
Türkische . . . . . . Fs. 400 166,30
Gold, Silber und
Banknoten.
20,45
Engl. Sovereigns. . .
16,25
20-Franks-Stücke .
.185
Amerikanischo Noton
205f
Epglische Noton. . .
81,40
Französische Noten.
. 16510
Holländische Noten .
8100
Iitalienische Hoton
Osterr.-Ungarische Noton, . 8405
Russische Noten. . . . . . .
Schweizer Noten. . . . . . . . 81,35
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf.: .
Tendenz:
Bohauptet.
handel und verkehr.
— Frankfurt a. M., 27. Mai. (Börſe.) Feſtere
geſtrige Neuyorker Notierungen, denen ſich die Londoner
Börſe heute paritätiſch anſchloß, bewirkten zu Beginn der
heutigen Börſe bei geringem Geſchäft eine gewiſſe
Be=
feſtigung. Höher notierten heute ruſſiſche Werte, da nach
den ſtarken Rückgängen der letzten Tage eine gewiſſe
Be=
ruhigung eingetreten war. Auch den geſtern erwähnten
beunruhigenden Gerüchten vom Pariſer Markte ſchenkte
man heute weniger Beachtung. Montanwerte, deren Kurſe
ungefähr auf geſtrigem Niveau anſetzten, konnten im
Ver=
lauf der Börſe ihren Kursſtand etwas erhöhen und wirkte
die Ausſicht auf die Syndizierung der B.=Produkte, die in
der geſtrigen Verſammlung weitere Fortſchritte hatte, hier
ſtimulierend. Das Material, das infolge der Ultimo=
Liqui=
dation an den Markt kam, wurde glatt aufgenommen;
Lombarden lagen auch heute wieder etwas feſter, da man
die Ausſichten für die Aktionäre doch etwas günſtiger
beur=
teilt. Am Markte der Induſtriepapiere waren heute die
ſchweren chemiſchen Werte abermals niedriger; ſo büßten
Höchſter Farbwerke und badiſche Anilin= und Sodafabrik
je 4 Prozent, Holzverkohlung 2½ Prozent, Chemiſche
Fa=
brik Griesheim 1¾4 Prozent und Akkumulatorenfabrik 7
Prozent im Kurſe ein. Die übrigen Kursveränderungen
waren nicht von Bedeutung und gehen über den Rahmen
von 1 Prozent nicht hinaus. Die Tendenz war bei ſtillem
Geſchäft behauptet.
* Berlin, 27. Mai. In der geſtrigen Sitzung des
Aufſichtsrates der Vereinigten Königs= und Laurahütte
be=
richtete der Generaldirektor, Geh. Bergrat Hilger, über die
Ergebniſſe des am 31. März abgelaufenen dritten Viertels
des laufenden Geſchäftsjahres 1913/1914. Der oberſchleſiſche
Kohlenmarkt habe auch noch in der erſten Hälfte des
Be=
richtsvierteljahrs dank der Einwirkung der Winterkälte auf
den Hausbrandbedarf feſte Haltung bewahrt, ſodaß ſich die
Unterbringung der erhöhten Förderung glatt vollzog.
Mitte Februar zeigte ſich aber mit dem Witterungswechſel
eine Abſchwächung, die ſich durch die fortgeſetzten Sperren
des Verkehrs auf den ruſſiſchen Grenzbahnen noch
ver=
ſchärfte. Die Ausfuhr nach Oeſterreich und beſonders nach
Ungarn und den Balkanſtaaten ging zurück und an der
Oſtſeeküſte machte ſich unter dem Einfluß der
außerordent=
lich gefallenen Seefrachten der engliſche Wettbewerb im
Inland und lebhafteres Angebot der
Braunkohlenerzeug=
niſſe ſtärker bemerkbar. Den Verſandrückgang im Februar
konnte der mit Beginn der Oderſchiffahrt erhöhte Abſatz
im März nicht vollſtändig ausgleichen. Die Förderung
und der Abſatz der vier Steinkohlengruben der Geſellſchaft
zeigten gegen das Vorjahr zwar erhöhte Ziffern, aber die
Beſtände ſtiegen im Berichtsvierteljahr um 40 000 Tonnen
und haben ſich inzwiſchen noch vermehrt. Die Kohlenpreiſe
erfuhren, abgeſehen von dem am 1. April eingetretenen
Sommerabſchlag für Hausbrandkohlen, keine Aenderung.
Die völlig zerfahrene Lage des deutſchen Handelseiſen= und
Röhrenmarktes erfuhr inzwiſchen nicht nur keine Beſſerung,
ſondern eine weitere Verſchlechterung, die in den
unge=
wöhnlich niedrigen Preisſtellungen Ausdruck findet,
trotz=
dem iſt das Arbeitsbedürfnis der großen Eiſenwerke nicht
voll befriedigt. Die ſchleſiſchen Hütten fanden zwar für
ihre geringen Verkäufe in nicht=ſyndiziertem Material einen
teilweiſen Ausgleich in der ſtärkeren Abwälzung des
ſyn=
dizierten Materials, doch blieben die Erlöſe für erſteres ſo
erheblich unter dem vorjährigen, daß ohne die durch den
Umbau der Hütten inzwiſchen eingetretene
Selbſtkoſten=
verbilligung große Verluſte unvermeidlich geweſen wären.
Das Geſamtergebnis der ſchleſiſchen Hütten hat ſich durch
die flotte Beſchäftigung der beiden ruſſiſchen Eiſenwerke
bei zufriedenſtellenden Preiſen gebeſſert. Der nach Abzug
der Zentralverwaltungskoſten und Zinſen aller Art
ver=
bliebene Gewinn der Gruben und Hütten betrug im
Be=
richtsvierteljahr 3 112884 Mark, d. i. gegen denſelben
Zeit=
raum des Vorjahres 284574 Mark mehr ſodaß ſich für die
erſten neun Monate des laufenden Geſchäftsjahres ein
Ge=
winn von 8 928 430 Mark, das iſt 232833 Mark mehr als
im Vorjahre, ergibt. Der in das letzte Vierteljahr
hinüber=
genommene Auftragsbeſtand umfaßt einen Wert von
20 590 200 Mark. Da die Beſtrebungen, die B=Produkte zu
ſyndizieren, bisher einen Erfolg noch nicht gehabt haben,
ſo ſind im deutſchen Eiſengeſchäft die Ausſichten keine
gün=
ſtigen. Die Spezifikationen gehen nur langſam ein und
die ſchlechten Eiſenpreiſe treten jetzt, nachdem die alten
Schlüſſe abgewickelt ſind, erſt in ihrer ganzen Schärfe in
Erſcheinung. Die Lage am ruſſiſchen Eiſenmarkt iſt im
Gegenſatz hierzu dauernd befriedigend. — Der
Kohlen=
markt der infolge der ungünſtigeren Lage der Induſtrie
zur Schwäche neigte, erholte ſich in den letzten Wochen
etwas, und wenn die Verſendungen Oberſchleſiens in der
letzten Zeit gegen das Vorjahr noch zurückgeblieben ſind,
ſo liegt die Schuld weſentlich an dem gegenwärtig
ſchlech=
ten Waſſerſtand der Oder, der den Umſchlagverkehr
beein=
trächtigte und zeitweilig völlig lahmlegte. Die
Aufnahme=
fähigkeit für Brennſtoffe in Oeſterreich=Ungarn iſt noch
immer eine geringe; dagegen haben ſich die Verfrachtungen
nach Rußland vermehrt, und auch in der inländiſchen
kohlenverbrauchenden Induſtrie hat ſich ein etwas erhöhter
Bedarf gezeigt. — Ueber das Ergebnis des am 30. Juni
zu Ende gehenden Geſchäftsjahres konnten naturgemäß
Angaben noch nicht gemacht werden.
Aus der preußiſchen
Eiſenbahnver=
waltung. Man ſchreibt uns: Der Verſuch, auch den
Arbeitern der kleineren Dienſtſtellen ohne
eigenen Arbeiterausſchuß die Vorteile der
Aus=
ſchußvertretung zuteil werden zu laſſen, iſt
zufrieden=
ſtellend ausgefallen. Der Eiſenbahnminiſter hat deshalb
beſtimmt, daß die Einrichtung nach folgenden Grundſätzen
allgemein eingeführt wird: Die Arbeiter einer Dienſtſtelle
ohne eigenen Arbeiterausſchuß haben das Recht, Anträge,
Wünſche und Beſchwerden, die nicht lediglich die
Ange=
legenheiten Einzelner betreffen, ſondern die Arbeiter der
Dienſtſtelle oder einzelne Arbeitergruppen im ganzen
be=
rühren, durch einen ihnen bezeichneten
Arbeiter=
ausſchuß bei dem Amtsvorſtand zur Sprache bringen
zu laſſen. Die Arbeiterausſchüſſe haben ſolche Anträge
uſw. wie die der eigenen Arbeiterſchaft zu behandeln. Auf
jeder nicht durch einen eigenen Arbeiterausſchuß
vertre=
tenen Dienſtſtelle iſt den Arbeitern der zu ihrer Vertretung
berufene Ausſchuß nebſt den Namen der
Ausſchußmitglie=
der bekannt zu machen. Ebenſo ſind dem Arbeiterausſchuß
die Dienſtſtellen zu bezeichnen, deren Arbeiter ſich an ihn
wenden können. Aktives und paſſives Wahlrecht zum
Ausſchuß beſitzen die ihm zugeteilten Arbeiter nicht.
Anläßlich des Beginns der Reiſezeit hat der
Eiſenbahnminiſter die zur Erleichterung des Reiſeverkehrs
getroffenen Anordnungen den Eiſenbahnbehörden von
neuem eingeſchärft. Das Bahnperſonal ſoll demgemäß den
Reiſenden ſchon vor dem Eintreffen der Züge die Stellen
bezeichnen, wo die einzelnen Klaſſen und die
durchgehen=
den Wagen zu halten pflegen. Auf die Unterbringung
der Reiſenden haben die Schaffner bedacht zu ſein, damit
das Auf= und Abhaſten längs der Züge vermieden wird.
Beläſtigen einzelne Reiſende die übrigen durch
übermäßi=
ges Handgepäck, ſo muß das Perſonal für Abhilfe ſorgen.
Das aufgegebene Gepäck iſt aber mit größter
Aufmerkſam=
keit zu behandeln, damit Unregelmäßigkeiten vermieden
werden. Endlich ſollen die Bahnhofswirte nach
Möglich=
keit Milch und friſches Obſt auf den Bahnſteigen und in
den Warteſälen in zureichender Menge und
wünſchens=
werter Beſchaffenheit vorrätig halten.
* Die Reichspoſtverwaltung hat bisher von
Automobilen im Poſtverkehr nur geringen
Ge=
brauch gemacht; von den vorhandenen Automobilen wird
der größte Teil in Thüringen verwendet. In
Bayern beſteht eine Reihe von Automobilkurſen, die,
von der Eiſenbahnverwaltung eingerichtet, auch von der
bayeriſchen Poſtverwaltung benützt werden. In Baden
und Sachſen ſollen ebenfalls Automobilverbindungen
von Staats wegen geſchaffen werden. Die
Reichspoſtver=
waltung wird ſich, wie man von maßgebender Seite hört,
dieſe Einrichtungen nutzbar machen um gegen Vergütungen
die Poſtſachenbeförderung zu beſchleunigen und zu
erleich=
tern. Auch in Preußen macht ſich trotz der günſtigen
Entwickelung des Eiſenbahnverkehrsnetzes das Bedürfnis
nach Einrichtung ſtaatlicher Automobillinien geltend und
die preußiſche Eiſenbahnverwaltung wird jetzt an eine
Prüfung dieſer Frage herantreten, um vorhandenen
Ver=
kehrsbedürfniſſen gerecht zu werden. Im gegenwärtigen
Stadium läßt ſich noch nicht überſehen, ob es ſich
empfeh=
len wird, ſtaatliche Subventionen für die Einrichtung von
Automobillinien zu gewähren, oder den Betrieb in
ſtaat=
liche Regie zu nehmen. Mit dieſen Verkehrserleichterungen
würde auch eine weſentliche Verbeſſerung des
Poſtbeſtell=
weſens verbunden ſein, da die Poſtverwaltung ihren
Ver=
kehr an die Autelinien anſchließen will. Mit dieſem
Aus=
bau des Verkehrsweſens werden abgelegene Orte und
Ge=
biete den Anſchluß an den großen Verkehr erhalten können.
Beſonders auch für den Sommerverkehr nach
Sommer=
friſchen und Erholungsorten werden die Autolinien von
großem Wert ſein.
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Dieſer Pflicht genügte ich bereit am Morgen, ging
Jürgen auf ihren ſchmerzenden Ton ein. Ich wartete ſchon
ſeinem Frühling entgegen und jauchzte ſeiner Klarheit zu
wie eine aus der Ackerfurche aufſteigende Lerche. Und
den ganzen Vormittag über bangte ich mich, daß es doch
noch Regen geben könnte. Denn da ich mich nur für kurze
Zeit in Trebnitz aufhalten kann, hätte ich bei andauerndem
ſchlechten Wetter ſchließlich nicht den Vorzug gehabt,
Ihnen meine Arbeit vorleſen zu dürfen.
Es wäre ſchade geweſen, wenn ich das Vergnügen
nicht gehabt hätte. Wenigſtens nicht jetzt, ſondern erſt
ſpäter.
Dieſes Später würden Sie vielleicht umſonſt erwartet
haben, erklärte er beſtimmt.
Weshalb? fragte ſie, ihn verwundert anſchauend.
Er lächelte eigen. Sollte es ſo ſchwer ſein, das zu
verſtehen? Das uns Trennende überbrückt doch höchſtens
von Zeit zu Zeit, etwa im Abſtand von ſechs Jahren,
fügte er mit einem nachdrücklicheren Lächeln ein, der
blinde Zufall. Da hätten Sie alſo ſchön lange warten
können.
Sie denken an den leidigen Standesunterſchied, wenn
Sie von „Trennendem” ſprechen? fragte ſie mit einem
lei=
ſen Stirnrunzeln.
Natürlich, gab er ohne Umſchweife zu. Nennen Sie
ihn aber liebe „allmächtig”.
Man könnte auch ſagen, albern” Ich habe in dieſer
Beziehung ſtark demokratiſch gefärbte Anſchauungen und
haſſe das ſchematiſche Einordnen der Menſchen in Klaſſe A.,
B, C uſw. Wir bewohnen eine Erde, haben denſelben
Ur=
ſprung und den gleichen Ausgang und ſind alle mehr oder
minder unvollkommene Geſchöpfe. Was ſoll da alle
Klaſſi=
fizierung? Iſt ſie nicht eine grenzenloſe Torheit?
Wohl! Aber als Torheit nur ein Beweis für die
Un=
vollkommenheit in der Welt, die Sie ſoeben betonten, und
daher eine logiſch begründete Tatſache. Sie alſo
wegzu=
räumen, eine Unmöglichkeit. Es zu verſuchen, hieße das
Meer ausſchöpfen wollen. Finden wir uns alſo mit ihr
ab, und rechnen wir mit ihr auch in unſerem Falle.
Mich bitte ich ausſchließen zu wollen, Herr Rasmuſſen,
forderte ſie energiſch, trotzig den Kopf hebend. Ich mache
dieſe heilloſe Torheit nicht mit.
Wieder ſtand das eigene Lächeln in ſeinen dunklen
Augen. Es ſchien wie ein Beſſerwiſſen. Sie mögen das
wollen. Aber Sie werden es nicht dürfen. Ihre
Standes=
genoſſen, vor allem Ihre Familie, ſtellen ſich Ihnen als
unüberwindbare Mauern in den Weg.
Die ſtärkſten Mauern laſſen ſich in Trümmer legen.
Allerdings. Aber .
Nun, ſchon wieder ein Aber? unterbrach ſie, leiſe
ge=
reizt, die Brauen unmerklich zuſammenſchiebend.
Die ſtürzenden Mauern werden Sie vernichten,
be=
endete er unbeirrt.
Das iſt eine neue Streitfrage. Wenn wir ſo
fort=
fahren, entſchwindet der Tag. Und ich höre von „Törris
Manders Heimkehr” — ſo lautete ja wohl der Titel? —
kein Wort. Begraben wir alſo das Kriegsbeil und be=
geben wir uns auf das friedſame Gebiet der Dichtkunſt
Sie ſah ihn lächelnd an. Wollen Sie mir nun, bitte, vor
leſen?
Gern. Er hielt fragend Umſchau.
Sie verſtand ſeinen Blick. Möglichſt ungeſtört
natür=
lich, hier am Wildgatter, dicht am Wege, dürfte dies nicht
der Fall ſein.
Darf ich Sie führen? Ich weiß ganz in der Nähe
einen Ort, der Ihren Wünſchen genügen wird und für das
Vorleſen meiner Arbeit der gegebene iſt.
Sie war ſchon an ſeine Seite getreten. Ich folge
Ihnen durch dick und dünn, Herr Rasmuſſen, erklärte ſie
lachend. Nur Dornenhecken bitte ich ausweichen zu
wol=
len. Im übrigen dürfen Sie auf mich zählen.
Seien Sie ohne Sorge. Der kurze Weg wird Ihnen
Vergnügen machen.
Da gingen ſie. Ein Stück noch am Park entlang,
begleitet von den ſtarkduftenden, weißleuchtenden
Vogel=
kirſchengebüſchen, die den ſonnengoldüberworfenen Weg
mit ſeinen friſchgrünen Raſenſtreifen zu beiden Seiten
ſäumten und in den alten Eichen ehrwürdige Genoſſen
fanden.
Erika ſchritt mitten auf dem Wege dahin, graziös in
jeder Beziehung, anmutig in ihrer ganzen Erſcheinung.
Jürgens Augen ruhten mit heimlicher Bewunderung auf
der feingliedrigen Geſtalt ſeiner ſchönen Begleiterin, und
ſein Ohr lauſchte in ſtiller Luſt dem Wohllaut ihrer
Stimme, wie ſie, reiner, klarer Freude voll, dem Frühling
der märkiſchen Heimat ein Lied des Lobes ſang. Es käme
ihm nichts auf der Welt gleich, er ſei ſo herbe und doch ſo
reich an Blüten, ſie habe ihn im Vorjahre entbehrt und
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ſich nach ihm geſehnt. Krank habe ſie dieſe Sehnſucht
bei=
nahe gemacht. Und in dieſem Jahre hätte ſie ihn haben
müſſen. Da ſei ſie vor Ablauf ihrer Penſionszeit mit der
Erlaubnis ihres Vaters heimgekehrt.
Und nun ſehe ich ihn noch kurz vor ſeinem Scheiden
in ſeiner vollen Pracht, unſeren märkiſchen Frühling,
ſchloß ſie, während ſie einen Zweig der blühenden
Sträu=
cher brach und ihr Geſicht in die weiße Pracht ſchmiegte.
Sie bogen gerade links ab, gingen noch ein Stückchen
auf ſchmaler werdendem Wege durch eine Kiefernſchonung
mit ſchöſſigem, harzduftendem Maitrieb und kamen dann
in einen Beſtand junger Birken mit grünverſchleierten
Hängekronen, die den weißen Leib der ſchlanken Stämme
wie gelöſtes, wehendes Haar umſpielten.
Ein Stückchen noch, erklärte Jürgen, wir ſind gleich
am Ziele. Sie traten rechts in den Beſtand, gingen
zwi=
ſchen den Birken dahin und erreichten nun eine Lichtung,
an deren Rande ein Paar mächtige Granitſteine,
moosbe=
deckt und farnkrautumrahmt, lagen. Die faſt kreisrunde
nur mäßig große Lichtung war von Waldgräſern
um=
wuchert, zwiſchen denen die violetten Blütenſchäfte des
Knabenkrauts wie bunte Tupfen in einem grünen Kleide
lagen. Und ringsum wehten die duftigen Schleier der
Jungfer Birke. Ganz zart und leiſe, kaum als Bewegung
erkennbar.
Ah, hier iſt es ſchön! rief Erika bewundernd.
Der Ort wird Ihnen doch bekannt ſein? forſchte
Jür=
gen. Nein? Aber wie merkwürdig! Den kennt doch
jedes Trebnitzer Kind. Haben Sie denn noch nichts von
den „Blutſteinen” gehört? Er ſah ſie völlig überraſcht an.
Ich muß mich als durchaus unwiſſend bekennen,
ver=
ſicherte ſie aufhorchend. Blutſteine? Woher dieſe
merk=
würdige Bezeichnung?
Sie ſehen mich erſtaunt. Wir ſtehen hier auf einem
Fleck Erde, den die Sage mit ihrem geheimnisvollen
Zau=
ber umſpinnt. Jene beiden gewaltigen Felsblöcke dort
führen im Volksmunde die Bezeichnung „Blutſteine‟. Ich
habe Sie abſichtlich an dieſen Ort geführt, weil Sie hier
auf dem Boden ſtehen, der die ſagenhafte Geſchichte
ge=
ſehen haben ſoll, die mir die Fabel zu meinem Buche
ge=
ſchenkt hat.
Ach, wie intereſſant! Nun brenne ich auf Ihr Werk
Und nicht wahr, jetzt beginnen Sie ſofort?
Gewiß. Soll ich Ihnen zunächſt die Sage erzählen?
Nein, nein! wehrte ſie lebhaft ab. Nehmen Sie mir
nicht den Reiz vorweg. Gleich Ihre Niederſchrift! bat ſie
dringend.
Sie ging zu einem der Steine und nahm auf ihm
Platz. Jürgen ſetzte ſich ihr auf dem anderen gegenüber,
zog ſein Manuſkript aus der Taſche und begann zu leſen,
nachdem er noch einmal fragend in ihr ſchönes Geſicht
ge=
blickt und ſie zuſtimmend den Kopf geneigt hatte.
Und ſo vernahm Erika von Lindſtedt nun die Ge
ſchichte von „Törris Manders Heimkehr”.
Törris Mander, der Sohn des Ritters Artus
Man=
der, iſt vor Jahren zu abenteuerverlangender Fahrt in die
Welt gezogen und hat der Aventüren gar manche erlebt.
Jenſeits der hohen Schneeberge, im Welſchlande, iſt er auch
geweſen, für des unglücklichen letzten Hohenſtaufen
ver=
lorene Sache kämpfend. Der Minne ſüße Luſt hat er nicht
gemocht, ſo oft ſie ihm auch mit heißen Augen und
bren=
nendroten Lippen begegnet. Endlich treibt es ihn heim.
Mit den wilden Schwänen, den Reihern und Kranichen,
die juſt ihren Brutſtätten zuwandern, zieht er gen Norden.
An einem Märzabende, im Verrinnen des letzten Lichts,
begehrt er Einlaß in die Burg. Des Türmers Tochter
Jolinde, während der Jahre ſeines Fernſeins zur
herr=
lichen Jungfrau erblüht, öffnet ihm. Und Törris
Man=
der reitet nicht allein über die Brücke in den Burghof. Vor
ihm im Sattel ſitzt ein lachend wonnig Weib: die Minne.
Sie tut ſchnelle Arbeit; ſchon an einem der nächſten
Abende umſchlingen Törris Manders ſtarke Arme
Jolin=
des bebenden Leib, brennen ſeine Lippen auf den ihren.
Artus Mander überraſcht das Liebespaar unter der
ſproſſenden Linde am Burggraben und fährt entſetzt
zu=
ſammen. Unglückliche, was tut ihr! ſchreit er wie von
Sin=
nen. „Törris, Du hältſt Deine — Schweſter an Deinem
Herzen! . . . Ihr ſeid beide meine leiblichen Kinder.
Ein grauſiger Wehelaut zittert durch den
Frühlings=
abend. Der ſchwarze Vogel des Irrſinns ſchattet ſeine
Flügel über Jolindes Seele und ſchlägt ſeine Fänge gierig
in ihr zuckendes Herz. Sie flieht und irrt tagelang durch
Sumpf und Bruch, und zur Nachtzeit treibt es ſie zur
Linde am Burggraben. Hier tötet ſie ſich endlich durch
einen Dolchſtich. Und ihr Blut netzt einen der beiden
gro=
ßen Steine, die am Fuße der Linde liegen. Törris
fin=
det ſie entſeelt. Da geht auch ſeines klaren Verſtandes
Licht den Weg in die Irre. Er ſchleppt den alten Mander
herbei, erwürgt ihn und legt ſeinen entſeelten Leib quer
über den anderen Siein. Und dann zieht er auf
Nimmer=
wiederſehen aufs neue in die Welt. Der barmherzige
Schwerthieb eines Sarazenen erlöſt ihn ſchließlich von der
ruheloſen Fahrt. Aber ſein Geiſt irrt weiter durch die
Lande. Und noch immer, wenn die Märzſtürme brauſen
und der Wandervogel ſchreiend gen Norden zieht, kehrt
er heim zu den beiden Blutſteinen und ſucht Jolindes
Seele, daß ſie die ſeine erlöſe.
So die Sage von den Blutſteinen,
(Fortſetzung folgt.
Turnen, Spiele und Sport.
Reitturnier in Darmſtadt.
* Soeben hat der Heſſiſche Reiterverein ſeine Aus=
Greibungen für ein Reitturnier am 20. und 21. Juni, das
auf dem neuen Turnierplatz ſtattfinden ſoll, verſchickt. Wie
n, wohl bekannt ſein dürfte, wurde der Concoursplatz vor
einiger Zeit unter der ſachkundigen Leitung des Herrn
ittmeiſters Freyer, Drag.=Regt. 24, in der Südweſt=
Ercke des Infanterie=Exerzierplatzes angelegt. Das
Tur=
ner iſt als Vorbereitung für die Ausſcheidungs=
Kon=
harrenzen in Frankfurt a. M. zur Olympiade 1916 gedacht.
Zur Ausſchreibung kamen 4 Konkurrenzen: 1.
Lei=
ſtungs=Prüfung des Militär=Pferdes.
Ehrenpreis dem Reiter des Siegers, außerdem 1000 Mark
1 Summa. Dieſe Konkurrenz iſt offen für alle Pferde
im Beſitze der aktiven und Offiziere des
Beurlaubtenſtan=
des der deutſchen Armee, ſowie für Pferde im Beſitze von
ausländiſchen Offizieren, die nach Deutſchland
komman=
dert ſind. Die Prüfung beſteht aus einem Geländeritt
über zirka 30 Kilometer, einer Jagd=Spring=Prüfung und
ener Dreſſur=Prüfung, die im Verhältnis von 311.2
ge=
wertet werden. — 2. Leichte Jagd=Spring=
Prü=
futng. Ehrenpreis dem Reiter des Siegers und 600
Nark in Summa. Offen für alle Pferde im Beſitze von
Herren und Damen und für Pferde von Truppenteilen
der deutſchen Armee, die in öffentlichen Spring= und
Ge=
hrauchsprüfungen ſeit 1. Januar 1914 in Summa noch
bine 300 Mark oder mehr gewonnen haben. Zu ſpringen
ſimd 12 Hinderniſſe, nicht über 1,20 Meter hoch und 3 Meter
breit. — 3. Dreſſur=Prüfung. Ehrenpreis dem
keiter des Siegers und 600 Mark in Summa. Offen für
le Pferde im Beſitze von Herren oder Damen
einſchließ=
lich Chargen= und Offizier=Dienſtpferde. — 4. Schwere
Springkonkurrenz. Ehrenpreis dem Reiter des
Fieger= und 800 Mark in Summa. Sämtliche
Teilneh=
mer, welche die Bahn vom Start bis zum Ziel
zurück=
gelegt haben, aber keinen Geldpreis bekommen haben,
er=
halten Erinnerungsgaben. Die Konkurrenz iſt offen für
Ile Pferde im Beſitze von Herren und Damen und im
Beſitze von Truppenteilen der deutſchen Armee. Für
Pferde, welche im Rekord=Hochſpringen oder Jagd=
Springkonkurrenzen des In= und Auslandes in Summa
1000 Mark oder mehr gewonnen haben, werden die
Hin=
erniſſe erhöht.
Mitglieder des Heſſiſchen Reitervereins zahlen in allen
Honkurenzen nur den halben Einſatz. Der
Nennungs=
ſchluß für alle Konkurrenzen iſt auf den 7. Juni, 7 Uhr
abends, feſtgeſetzt, doch können an allen Konkurrenzen
Pferde mit doppeltem Einſatz bis 17. Juni, abends 7 Uhr,
nachgenannt werden. Die Ausſchreibungen ſind auf dem
Prigade=Bureau der 25. Kavallerie=Brigade in der
Sand=
trraße erhältlich.
Vermiſchtes.
* Grauſamkeiten in der Tierwelt. In der Natur
herrſcht Krieg, und der Krieg iſt ein rauhes Handwerk, bei
teem alle Liſten gelten. Krähen ſtechen dem jungen Haſen
tie Seher (Augen) aus, damit er ihnen zur ſicheren Beute
wird, Kondore achten genau auf die kreißenden Schaf=
mütter, um ſogleich bei der Hand zu ſein. Beſonders
ſchrecklich iſt die Kampfesweiſe bei den Fiſchen und
Kriech=
tieren. Schlangen zerbrechen erſt ihren Opfern die Knochen
oder verſchlingen ſie bei lebendigem Leibe ſo langſam, daß
das Opfer, zum Beiſpiel der Froſch, noch längere Zeit aus
dem Rachen ſchaut. Bei den Inſekten iſt dieſe grauſame
Kampfesweiſe allgemein üblich, nur fällt ſie nicht ſo ſehr
auf. Bekannt iſt es, daß Spinnen ihr hinterliſtig im Netze
gefangenes Opfer häufig erſt einſpinnen, ehe ſie es
aus=
ſaugen. Ameiſen greifen mit Vorliebe große Tiere an,
wo=
bei es einen entſetzlichen Kampf gibt. Große Raupen
wehren ſich, wie ich vielfach beobachtet habe, wohl eine
Viertelſtunde lang, ehe ſie überwältigt ſind. Bei Schlangen,
an die ſie ſich unter Umſtänden auch heranwagen, dauert
der Kampf natürlich noch länger. Daß Bienen im Auguſt
die Drohnen töten, iſt allgemein bekannt. Natürlich
ge=
ſchieht das nicht aus Mordluſt, ſondern aus Beſorgnis.
weil ſonſt die Vorräte nicht reichen würden. Beſonders
grauſam ſcheint uns die Art zu ſein, wie viele Tiere ſich
eine Vorratskammer verſchaffen. Der Würger ſpießt
ge=
fangene Inſekten, Fiſche, Eidechſen und Vögel auf Dornen
auf, der Iltis lähmt die Fröſche, und der Maulwurf macht
es mit Regenwürmern ebenſo. In der Inſektenwelt iſt
dieſe Methode ſehr verbreitet. Die Schlupfweſpe legt ihre
Eiere in Raupen, die von der jungen Brut bei lebendigem
Leibe aufgefreſſen werden, andere betäuben ihre Opfer und
ſchleppen ſie ihrer Nachkommenſchaft als Nahrung zu. Für
einen mitfühlenden Menſchen iſt dieſe
Konſervierungs=
methode einfach ſcheußlich. Aber trotzdem muß er zugeben,
daß ſie unvermeidbar iſt. Getötet verweſen die Opfer und
ſind zur Nahrung ungeeignet. Daß wir liebloſe Eltern
„Rabeneltern” nennen, erklärt ſich nur aus der Unkenntnis
des Tierlebens. Wie faſt alle Vögel, ſind auch die Raben
prachtvolle, zur Aufopferung bereite Eltern. Das gilt aber
nur für die Zeit, ſo lange die Jungen die elterliche Hilfe
brauchen. Sind ſie erwachſen, ſo machen es die Eltern wie
die Raubvögel, Störche und ſo weiter und verjagen ſie.
Der Grund iſt höchſt einfach. Ein beſtimmtes Gebiet kann
immer nur ein Paar ernähren. Jeder Artgenoſſe wird
deshalb als Konkurrent aus dem Gebiet verjagt. Sobald
die Jungen erwachſen ſind, ſind ſie Konkurrenten und
wer=
den dementſprechend behandelt. In der Gefangenſchaft
oder als Haustiere zeigen ſich Tiermütter oft von einer
ab=
ſcheulichen Seite. So freſſen Sauen häufig ihre Jungen
auf. Hier handelt es ſich aber um unnatürliche
Verhält=
niſſe, in die der Menſch die Tiere gebracht hat. Deshalb
kann man ihnen ihr Benehmen nicht zum Vorwurf machen,
da beiſpielsweiſe bei Wildſchweinen noch niemals
ähn=
liches beobachtet wurde. Bei, Fiſchen, Kriechtieren und
Inſekten iſt dagegen der Kannibalismus nur etwas ganz
Gewöhnliches. Hechte, Krokodile freſſen mit Vorliebe die
junge Brut. Das Skorpionweibchen verzehrt, wie viele
Spinnen, nach der Paarung ſeine Ehehälfte, auch die
eigenen Kinder müſſen vielfach daran glauben. Bei
Säugetieren und Vögeln, wo die Nachkommenſchaft nicht
übermäßig iſt, kommt Kannibalismus ſo gut wie gar
nicht vor. Man ſagt ihn Bären, Wölfen, Füchſen und
Habichten nach. Scheidet man aber die Fälle der
Gefan=
genenſchaft aus, ſo bleibt nur übrig, daß der Wolf bei
rie=
ſigem Hunger ſeinen ſchwächeren Kameraden frißt. An
bewußte Grauſamkeiten in der Tierwelt glaube ich nicht
recht, ſchreibt Dr. Th. Zell im 10. Heft der Zeitſchrift Arena
(Stuttgart, Deutſche Verlags=Anſtalt). Ich traue ſie nur
den Tieren zu, die zur Neckluſt neigen. Das ſind nur
wenige Tiere, und zwar ausgerechnet die allerklügſten
Tiere, nämlich Affen, Katzen, Papageien, Rabenvögel und
einige Raubvögel. Elſtern ſollen Wachteln aus reiner
Grauſamkeit zu Tode ängſtigen. Affen haben ein ſolches
Wohlgefallen an Neckereien der ſchlimmſten Art, daß ich
ihnen bewußte Grauſamkeiten ohne weiteres zutraue. Doch
ſolche Ausnahmen können nur die Regel beſtätigen. Und
die Regel lautet, daß das Tier, ſo grauſam es handelt,
bewußte Grauſamkeiten nicht kennt. Das geſchieht aber
nicht, wie Tierfreunde annehmen, aus dem einen Grunde,
weil das Tier beſſer iſt als der Menſch. Vielmehr iſt das
Tier deshalb nicht bewußt grauſam, weil es zu dumm
dazu iſt. Daß nur die klügſten Tiere eine Ausnahme bilden,
beweiſt nur die Richtigkeit der Behauptung.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
leinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
In Nr. 143 des Darmſtädter Tagblatts wird von
Trebur berichtet, daß eine elektriſche Bahn von
Guſtavs=
burg nach Goddelau geplant ſei. Es iſt dort richtig
be=
merkt, daß dieſe Bahn den Verkehr von Darmſtadt ablenke
und ihn Mainz zuführe. In Nr. 141 des Tagblatts wird
von Oppenheim gemeldet, daß eine elektriſche Bahn
ge=
plant ſei von Oppenheim über Wald=Uelversheim nach
Dorndürkheim=Hillesheim. Beide Pläne möchten wir in
Beziehung bringen und unſere Ausführungen als
An=
regung der Heag übermitteln. Die erſte Bahnlinie
läge unzweifelhaft nicht im Vorteile Darmſtadts. Der
Plan einer elektriſchen Riedbahn ließe ſich jedoch in
Ver=
bindung mit der vorgeſehenen Stichbahn von Groß=Gerau
nach Kornſand am Rhein und dem rheinheſſiſchen Plane
zur Erfüllung eines alten Darmſtädter Wunſches
gebrau=
chen, des Wunſches nämlich nach einer Verbindung über
Oppenheim ins Herz von Rheinheſſen. In abſehbarer
Zeit wird die Strecke von Darmſtadt nach Griesheim
elek=
triſch betrieben werden. Dieſe Bahn ſollte man weiter
führen über Wolfskehlen, Leeheim, Geinsheim nach
Korn=
ſand, dort, gegenüber von Oppenheim und Nierſtein, dürfte
aber die Linie nicht enden. Die „Fliegende Brücke” am
Oppenheimer Fahrt vermittelt den Verkehr über den Rhein
und auf dem rheinheſſiſchen Uſer geht die Linie von
Oppenheimer Fahrt nach Oppenheim, Dienheim, Wald=
Uelversheim. Eimsheim, Hillesheim und Gau=
Odern=
heim. Die Linie müßte in Gau=Odernheim enden, nicht,
wie vorgeſehen, in Hillesheim, weil dadurch eine beſſere
Verbindung mit Alzey hergeſtellt wäre. Auf dieſe Art
hätte die Landeshauptſtadt eine Bahn nach Oppenheim
und dem Herzen von Rheinheſſen, die ihr gleichzeitig einen
Teil des Riedes durch Leeheim und Geinsheim erſchlöſſe.
Den Wünſchen der nördlich von dieſer Linie liegenden
Riedorte ließe ſich durch eine Strecke von Ginsheim über
Bauſchheim nach Aſtheim, Trebur bis Geinsheim
ent=
gegenkommen. Dort träfe dieſe Linie dann die Linie von
Darmſtadt nach Gau=Odernheim. Von Trebur aus käme
auch vielleicht die Führung über Wallerſtädten nach Groß=
Gerau in Frage, obwohl es richtiger ſein dürfte, die Linie
in Geinsheim anzuſchließen. Die Heag müßte aber
als=
bald mit den zuſtändigen Stellen, den Kreisämtern zu
Groß=Gerau und Oppenheim, verhandeln, da Gefahr
be=
ſteht, daß die rheinheſſiſche Linie an das Oſthöfer
Kraft=
werk vergeben wird.
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