Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
177. Jahrgang
Ausg. A (mit Jll. Unterhaltungsbl.) monatl. 60 Pfg.,
Die 49mm breite Petitzeile oder deren Raum:
viereljährl. Nr. 1.50: Ausgabe B (mit Il. Unters
im Kreiſe Darmſtadt 10 Pfg., auswärts 20 Pfg.;
haltungsblatt u. Ill. Wochen=Chronik) monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
80 Pfg. viertelfährl. Mk. 2.40. Beſtellungen nehmen
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Rabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entgegen: die
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Roſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Konkurs od. gerichtl.Beitreib. fällt jed. Rabat weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
In Hamburg und Kiel herrſchte am Samstag
nach=
mittag ein furchtbares Unwetter. Von den
Kriegsſchiffsbooten in Kiel ertranken 5 Mann.
In Durazzo haben blutige Kämpfe mit den
Inſurgen=
ten ſtattgefunden. Die fürſtliche Familie begab ſich an
Bord des „Miſurato”, doch kehrte der Fürſt ſpäter an
Land zurück, um mit den Aufſtändiſchen zu verhandeln.
Erſtlings=Wettkämpfe in Darmſtadt und Frankfurt.
(Letzte Nachrichten ſiehe Seite 4.)
Reichserbſchaftsſteuerſtatiſtik.
Nach der Statiſtik über die finanziellen Wirkungen
des Reichserbſchaftsſteuergeſetzes vom 3. Juni 1906 im
Rechnungsjahr 1912 ſind die Hauptergebniſſe für das
Deutſche Reich folgende:
Geſamt= Steuer=
Zahl
reinwert
betrag
Mark
Mark
Erwerb von Todes
wegen . . . . 108 192 779736610 50 552930
Schenkungen unter
70 212 229 4 475 667
Lebenden
Zuſammen . . 1 962 319 910 )
B5 1a850)
Außerdem wurden bei 54 Erwerbsanfällen aus
Erb=
ſchaften von zuſammen 344541 Mark Reinwert 24312
Mark und bei 15 dergleichen aus Schenkungen unter
Le=
benden von zuſammen 40251 Mark Reinwert an Steuer
4236 Mark niedergeſchlagen.
Im Durchſchnitt entfällt auf einen verſteuerten Anfall
ein Reinwertbetrag von rund 7393 Mark mit einem
Steuer=
lbetrag von rund 479 Mark.
Es betragen
die Geſamt= die
Geſamt=
verbindlich
verbindlich=
beiden überhaupt verſteuerten rohwerte
leiten
Mark
Mark
31673 Nachläſſen . . . 899307911 119571301
4870 Schenkungen unter
75 305 304
5 093 075
Lebenden .
(7461s215 1at 61376
Bei dem Erwerbe von Todes wegen weiſen die
Ab=
kömmlinge 1. Grades von Geſchwiſtern mit 38 197 Anfällen
— 35,30 v. H. der Geſamtzahl) die Höchſtzahl aller
ver=
ſteuerten Erwerbsfälle, dagegen die Geſchwiſter mit
495093 276 Mark (— 37,85 v. H. des Geſamtreinwerts)
den höchſten Geſamtwertbetrag auf, während den größten
Steuerbetrag die auch mit dem höchſten Steuerſatze
beleg=
ten „Uebrigen Erwerber” mit 15009902 Mark (= 29,69
r. H. der ganzen Steuerſumme) oder auf einen Anfall von
durchſchnittlich 5525 Mark rund 696 Mark zahlen.
Bei den Schenkungen unter Lebenden entfallen mit
2257 Anfällen — 33,34 v. H. die meiſten auf die Steuer=
klaſſe „Uebrige Erwerber”, von dem Geſamtwertbetrage
von 70 212 229 Mark allein 27721640 Mark — 39,48 v. H.
an mildtätige oder gemeinnützige inländiſche Stiftungen
uſw. Von letzteren wird auch der Hauptſteuerbetrag mit
1486 211 Mark — 33,21 v. H. aufgebracht.
Geſtundet wurden im Berichtsjahr:
an Erbſchaftsſteuer . . . 3867885 Mark,
an Schenkungsſteuer . . 232934 Mark,
zuſammen . . . 4 100819 Mark.
Von der Erbſchaftsſteuer befreit und daher in der
Statiſtik unberückſichtigt geblieben ſind die Anfälle an
Ehegatten, ſowie Kinder und deren Abkömmlinge, ferner
ſolche unter 500 Mark, da dieſer Betrag als untere Grenze
der Steuerpflichtigkeit durch § 11 Ziffer 1 des Geſetzes
feſtgelegt iſt. Außerdem ſind ſtatiſtiſch nicht behandelt
die ſteuerfreien Anfälle aller Art aus Schenkungen unter
Lebenden. Näch den beſonderen Beſtimmungen des
Ge=
ſetzes ſind, abgeſehen von Fällen, in denen der Wertbetrag
von den Steuerbehörden nicht beſonders ermittelt wurde,
21621614 Mark Erwerb von Todes wegen ſteuerfrei
ge=
blieben.
Außerdem wurden gemäß § 15 (ganze oder teilweiſe
Steuerbefreiung der land= und forſtwirtſchaftlichen
Grund=
ſtücke) in 17868 Anfällen 761933 Mark Steuer unerhoben
gelaſſen.
Die orientaliſchen Bahnen.
** Die Frage der orientaliſchen Bahnen droht ſich zu
einem ernſten Zerwürfnis zwiſchen Oeſterreich und
Ser=
bien zu geſtalten. Sie berührt aber nicht nur die
Inter=
eſſen dieſer beiden Länder, ſondern auch die aller
euro=
päiſchen Staaten, ſowohl vom politiſchen als vom
wirt=
ſchaftlichen und finanziellen Standpunkt. Von ihrer
Lö=
ſung hängt die Zukunſt eines erheblichen Teils des
all=
gemeinen Bahnverkehrs und das Intereſſe der
Kapita=
liſtenwelt ab, die ſo bedeutende Summen in dem Eiſen!
bahnunternehmen ſtecken haben. Um die ganze
Angelegen=
heit richtig beurteilen zu können, muß man ſich zunächſt
über die Rechtsfrage klar ſein.
Von den im Kriege gegen die Türkei befindlichen
Balkanländern wurden die Linien und das rollende
Ma=
terial in Beſchlag genommen und von ihnen betrieben.
Das iſt zuläſſig gemäß des Artikels 53 der Haager
Kon=
vention, wonach Eiſenbahnlinien nebſt Material, ſelbſt
wenn ſie Privatleuten gehörten, während eines Krieges
in Beſitz genommen werden dürfen. Sie ſind jedoch nach
Abſchluß des Friedens zurückzugeben und dem
Betreffen=
den iſt eine angemeſſene Entſchädigung zu gewähren.
Darauf ſtützt ſich die Geſellſchaft, hinter der die
öſterrei=
chiſch=ungariſche Regierung ſteckt, indem ſie die Rückgabe
verlangt. Es kommt ferner in Betracht, daß die Türkei
in den Jahren 1873, 1885 und 1909 mit der Geſellſchaft
Verträge geſchloſſen hat, wonach dieſer das Recht zuſteht,
die Bahnen während 50 Jahren gegen eine Zahlung von
8000 Francs pro Kilometer zu betreiben. Dabei iſt ihr
das Recht zugeſtanden, ihre Tarife ſelbſt feſtzuſetzen und
die Beamten nach ihrem Belieben anzuſtellen. Letztere
fallen. ſalls ſie Ausländer ſind, unter die Vorſchriften über
die Kapitulation. Dieſe Verträge ſind von allen in
Be=
tracht kommenden Staaten anerkannt worden. Dagegen
wendet Serbien aber ein, daß der Friede zwiſchen ihm
und der Türkei noch nicht formell abgeſchloſſen iſt, und daß
daher die eigentliche Rechtsfrage vorläufig nur zwiſchen
der Geſellſchaft und der Türkei beſteht. Da die vorher
erwähnte Haager Konvention ausdrücklich feſtſetzt, der
Be=
trieb der Bahnen braucht erſt nach dem Friedensſchluß
zurückgegeben zu werden und Serbien im Intereſſe ſeiner
Verteidigung abſolute Herrin der wichtigſten
Eiſenbahn=
linien des Landes ſein muß, ſei die ganze Frage
über=
haupt noch nicht aktuell, wobei es ſich auf die Verträge
von Zürich, Wien und Frankfurt aus den Jahren 1859,
1866 und 1871 bezieht. Der Artikel 7 des Londoner
Ver=
trages beſchäftigt ſich auch mit der Regelung dieſer Frage
und überweiſt ſie der internationalen Finanzkommiſſion,
die in nächſter Zeit in Pars wieder zuſammentreten wird.
Auch der Artikel 14 des Vertrages von Athen ſetzt das
Gleiche feſt. Die Geſellſchaft hat dagegen keine
Einwen=
dungen erhoben und ſogar früher eine Entſchädigung auf
dieſelbe Weiſe in 1909 erhalten, als ſie gezwungen war,
die rumeliſchen Strecken an Bulgarien abzutreten.
Oeſter=
reich=Ungarn verlangt aber dagegen Garantie, daß ſein
Handel mit dem Orient nicht geſchädigt werden wird, was
ja leicht der Fall ſein könnte, falls die ſerbiſche Regierung
ohne jede Verpflichtung in dieſer Beziehung die Strecken
der orientaliſchen Bahnen übernehmen würde.
Nach Vorſtehendem müßte man alſo den offiziellen
Frieden zwiſchen Serbien und der Türkei und die
Be=
ſchlüſſe der internationalen Finanzkommiſſion abwarten.
Das ſucht aber Serbien zu umgehen, und erklärt ſich bereit,
die in Frage kommenden Linien auf ſeinem Gebiet
zurück=
zukaufen, wobei es ſeine guten Abſichten gegenüber der
Donaumonarchie betont und ihr für ihr Einverſtändnis
weſentliche Zugeſtändniſſe auf wirtſchaftlichem Gebiete
in Ausſicht ſtellt. Wenn Serbien aber darauf hinweiſt,
Oeſterreich=Ungarn handle im Prinzip bei Erwerbung von
Eiſenbahnen genau ebenſo, und daß die Belgrader
Regie=
rung nach den Vorgängen in allen Ländern das Recht
ha=
ben müſſe, die wichtigen Verkehrslinien ſelber zu betreiben,
um die Sicherheit des Landes damit zu erreichen, ſo ſind
das eben nur Anſichten, die einen richtigen Boden nicht
haben. Das weiß man in Belgrad auch recht gut und
ſtellt deshalb in Ausſicht, daß, im Falle eine Einigung
nicht erzielt werden könne, Serbien ſelber eine Eiſenbahn
bauen würde, die ſich zu einer direkten Konkurrenz für die
orientaliſchen Bahnen geſtalten müſſe. Schon aus dieſer
Drohung geht aber hervor, daß Serbien keinen feſten
Grund unter ſeinen Füßen fühlt und daher ſteht es zu
erwarten, daß es ſchließlich in der Hauptſache auf die von
Wien her geſtellten Bedingungen eingehen und ſo ein
ernſter Konflikt vermieden werden wird. Unter den
ob=
waltenden Umſtänden ſollten aber die Aktionäre der
orien=
taliſchen Bahnen eine nennenswerte Entſchädigung
ver=
langen dürfen und werden ſie dann auch erhalten.
Verſchloſſene Gärten.
Roman von Fritz Gantzer.
(Nachdruck verho
Iu mem er i. Drehns uehen folil, mißte er uncd
nicht. Seine Mutter würde ihm aber ſchon raten.
Seine Mutter! Sie war ſeines Daſeins Halt. An
ihr hing er als dem einzigen Menſchen auf der Welt, den
er liebte. Und neben ihr Bettina Bachhuber. In ihr
ver=
ehrte er die jugendliche, weibliche Anmut, den keuſchen,
frommen Reiz weiblicher Tugend, ohne ſie indes zu lieben.
Wenigſtens hielt er ſeine Gefühle, die er für Bettina in
ſich trug, nicht für Liebe.
Zwiſchen dieſen beiden Frauen wanderte ſein Denken
während des Reſtes der Fahrt hin und her, und er freute
ſich, daß er beide bald wiederſehen würde. Erikas hatte
er ſo gut wie vergeſſen.
Erſt als er über die naßblanken, ſchlüpfrigen
Granit=
platten des Raſtenburger Bahnſteiges ſchritt wurde er
wieder an ſie erinnert.
Dort ging ſie ein Stück vor ihm mit hochgerafften
Kleidern, haſtig der Sperre zueilend. Im Flur des
Sta=
tionsgebäudes blieb ſie ſtehen und ſah ſich um, als warte
ſie auf jemand. Als ſie ſeiner anſichtig wurde, lief etwas
wie ſcheue Verlegenheit über ihr ſchönes Geſicht. See
wandte ſich kurz ab und haſtete dem Ausgang zu.
Das Coupé hielt wartend vor dem Bahnhof. Neben
dem Schlage ſtand der Kutſcher und heftete ſeine Augen
gebannt auf das Portal. Als er Erika erblickte, ſprang
er dienſtfertig hinzu, grüßte mit freudeſtrahlendem
Ge=
ſicht und nahm der Heimkehrenden die Reiſetaſche ab.
Jürgen faltete das Manuſkript, ſein ſo hoffnungsfroh und
erfolgsgewiß geſchriebenes Buch „Törris Manders
Heim=
eor” zuſammen und ſchob es mit einer ſtörriſchen
Be=
viegung in die Rocktaſche. Vor einer Woche hatte er es
um xten Male von einem Verleger wiederbekommen, der
Uhn in ungeſchminkter Form mitteilte: Für den Druck nicht
Leiff. Er ſei nicht gewillt, ſein Geld in eine unnütze Sache
u ſtecken.
Nun wußte er es Aber er glaubte es noch nicht. Der
Mann konnte ſich irren, das Manuſkript in einer
unglück=
chen Stunde geleſen haben, die ihm zu einem ſchiefen
Ireil verholfen.
In Jürgen Rasmuſſen war ein wilder, wahnſinnig
eißzer Trotz erwacht. Er wollte ſich jetzt auf alle Fälle
unchſetzen, er mußte es erreichen, das Buch der breiten
Artik übergeben zu können. Irgendwer daheim würde
im doch wohl 500 Mark vorſchießen, damit er die Mög=
Acheeit beſaß, das Buch auf eigene Koſten drucken zu
laſ=
n. Und um dieſen einen daheim zu ſuchen, hatte er
r; entſchloſſen die Reiſe unternommen. Den kleinen
ſteldverleihern in der Hauptſtadt wollte er ſich nicht in die
ſlnde geben, und die großen lächelten ihn vielſagend
aus.
Enten Ang derndi Goit ſi Dan, daſ ich de dr.
Dieſe greuliche Reiſe! Und ſchlechtes Wetter bringe ich
auch mit. Puh, dieſes Sudeln im Mai!
Wir hab’n ja’n Geſchloſſnen, gnä’ Fräulein. Da
laſſn Sie’s man immerzu noch döller ſudeln. Es iſt man
ſchön, daß Sie wieder ran ſind.
Ja, freuen Sie ſich? Das iſt nett. Aber keiner iſt
froher als ich. Und Papa iſt geſund? Und Tante
Frie=
derike?
Ja woll, gnä’s Fräulein! Und die Hunde auch.
Plimps hat nur noch was die Staupe.
Der Aermſte!
Aber er kommt durch, hat Sickert — das war der
Schäfer — geſagt.
Sie ſaß ſchon im Coupé, und Bernd wollte nach ſeiner
letzten tröſtlichen Verſicherung den Schlag ſchließen, als
Jürgen im Eingange zum Bahnhofsgebäude erſchien und
ſich den Rockkragen hochklappte.
Halt, Bernd! rief ſie ſofort. Dann winkte ſie Jürgen
zu, der unentſchloſſen in den Regen ſtarrie. Wollen Sie
den Wagen mitbenutzen, Herr Rasmuſſen? rief ſie ihm
mit heller Stimme zu. Sie können bei dieſem Wetter doch
unmöglich zu Fuß gehen.
Er kam unentſchloſſen näher. Das ſteife, hochmütig
geradegus ſtarrende Domeſtikengeſicht des zur Seite
ge=
tretenen Bernd reizte ihn, dankend abzulehnen. Aber als
er dann in Erikas freundlich bittende Augen ſah und er ſich
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Nummer 142.
Politiſche Tagesneuigkeiten.
Deutſchland.
— Die Wünſche der Staatsarbeiter. Wie
gemeldet wird, wird eine Denkſchrift ausgearbeitet über
das Arbeits= und Rechtsverhältnis der außerhalb des
Be=
amtenverhältniſſes in Reichsbetrieben beſchäftigten
Per=
ſonen. Die Denkſchrift dürfte dem Reichstag in der
näch=
ſten Seſſion vorgelegt werden. Die Wünſche der in
Reichs=
betrieben beſchäftigten Arbeiter nach einem eigenen
Staatsarbeiterrecht werden aber nicht in Erfüllung gehen.
Die bereits im Vorjahre geſtellte Forderung eines
Geſetz=
entwurfes iſt vom Bundesrat glatt abgelehnt worden.
Rußland.
Die Rede Saſonows ging vor ſchwach
be=
ſetztem Hauſe vor ſich, die Aufnahme war ſehr gleichgültig,
nur am Schluß regte ſich ſchwacher Beifall. Die
Abge=
ordneten rügen vor allem, daß man ſachliche Belege für den
Optimismus, der beruhigen ſoll, vermißt. Was die
Ein=
zelheiten anbetrifft, wird beſonders die Zurückhaltung in
der Beurteilung der jüngſten Vorgänge in Albanien
be=
ſprochen, die ſo gedeutet wird, daß die ruſſiſche Regierung
die Hände für alle Fälle freibehalten wolle. Die
deutſch=
ruſſiſchen Beziehungen haben nach dem Miniſter nur
des=
halb in den letzten Monaten eine Trübung erfahren, weil
die ruſſiſche Preſſe die amtliche Politik nicht unterſtützte.
Auch dieſe Stelle, deren Erwartung die fremden
Journa=
liſten angelockt hatte, wurde mit der das Haus allgemein
beherrſchenden Gleichgültigkeit angehört.
Türkei.
Die Antwortadreſſe auf die
Thron=
rede. Die Kammer nahm die Antwortadreſſe auf die
Thronrede an. Dieſe beginnt mit einer wahren
Anklage=
rede gegen das Kabinett Muchtar Paſcha, der die Kammer
in ungeſetzlicher Weiſe mittels eines Staatsſtreiches
auf=
gelöſt und ſich auf eine durch Leidenſchaft verblendete
Gruppe geſtützt habe, ſo daß er das Land beinahe dem
Verderben entgegengeführt habe. Die Adreſſe tadelt in
lebhaften Worten das Kabinett, das der elementarſten
Vorausſicht ermangelte, indem es Truppen entließ, was
die Feinde zum Angriff auf die Türkei ermutigte. Die
Adreſſe hebt dann hervor, wenn die Nation nach ſoviel
Unglücksfällen leben wolle, müſſe ſie aus dem ihr
wider=
fahrenen Ungemach die Ermunterung zur Ausdauer
ſchöp=
fen und dürfe nicht in die Fehler der Vergangenheit
ver=
fallen. Unſer Volk, ſagt die Adreſſe, das ſeit ſechs
Jahr=
hunderten dieſe Gebiete beherrſcht, iſt feſt entſchloſſen, hier
zu bleiben. Wir ſind überzeugt, daß wir bleiben und uns
im fortſchrittlichen Sinne entwickeln werden. Die Adreſſe
ſpricht ſodann der jetzigen Regierung, ſowie dem Heere
und der Flotte, insbeſondere für die Wiedereroberung
Adrianopels, den Dank aus und verlangt die Beſtrafung
jener, welche an den Niederlagen, den begangenen
Unge=
ſetzlichkeiten und dem Mangel an Vorausſicht ſchuldig
wa=
ren. Die Adreſſe gibt der Genugtuung über den Abſchluß
der Anleihe in Frankreich Ausdruck und verlangt
Maß=
nahmen zur Einſtellung der Verfolgungen der
Muſer=
manen in Rumelien, welche einem baldigen Untergange
geweiht ſeien, und deren Lage im Lande einen
ſchmerz=
lichen Eindruck hervorrufe. Alsdann gibt die Adreſſe der
Ueberzeugung Ausdruck, daß die Regierung nicht zögern
werde, geeignete Maßnahmen zur Löſung der Inſelfrage
und zur Verteidigung der Lebensrechte des Vaterlandes
zu ergreifen.
*
* Berlin 23. Mai. Die Deputation der
britiſchen Arbeiter und Angeſtellten richtete an den
Oberbürgermeiſter Wermuth aus Loehne (Weſtfalen)
fol=
gendes Telegramm: Vor dem Verlaſſen des deutſchen
Bodens drängt es uns, Euer Exzellenz und Berlin noch=
mals unſeren herzlichſten Dank zu ſagen für den ſchönen
und warmen Empfang und die große Auszeichnung
un=
ſerer Miſſion, welche Sie uns angedeihen ließen. Auch
geben wir unſeren aufrichtigen Wünſchen für das
Wohl=
ergehen Ihrer ſchönen Stadt Ausdruck. Möge ihr die
Sicherheit des Friedens ſtets erhalten bleiben!
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Mai.
* Zarenbeſuch in Darmſtadt? Wie dem Berl. Lok.=
Anz. aus Petersburg berichtet wird, treten der Zar und
die Zarin am 27. Auguſt eine Reiſe nach
Darm=
ſtadt an, wo ein längerer Aufenthalt beabſichtigt ſein
ſoll.
* Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtss Kühn
wurde am Samstag mittag vom Großherzog in Audienz
empfangen. Danach fand Hoftafel ſtatt. Abends war zu
Ehren des Staatsſekretärs beim Staatsminiſter Dr. von
Ewald ein Geſellſchaftsabend, zu dem auch Vertreter des
diplomatiſchen Korps geladen waren. Der
Staatsſekre=
tär iſt geſtern mittag 12 Uhr 14 Minuten nach Berlin
zurückgereiſt.
— Vom Hoftheater. Donnerstag, den 28. Mai, „
fin=
det im Rahmen der Frühlings=Feſtſpiele eine Aufführung
von „Carmen” in der Neuinſzenierung ſtatt. Wie
be=
kannt, wird die Oper von Profeſſor Nikiſch dirigiert, die
Titelpartie ſingt Marquerite Sylva von der Opera
Comi=
que in Paris, den Escamillo Herr vom Scheidt vom
Frankfurter Opernhaus. Der Vorverkauf zu dieſer
Vor=
ſtellung hat bereits begonnen und geſtaltet ſich, wie ja bei
dem großen Intereſſe, das man den berühmten, dabei
mit=
wirkenden Gäſten entgegenbringt, nicht anders zu
erwar=
ten war, äußerſt rege. Das Vorbeſtellungsrecht der
Abonnenten für den ſechſten Feſtſpielabend, „Arda”, läuft
heute ab; die Karten können Mittwoch und Donnerstag
zwiſchen 3½ und 5 Uhr an der Tageskaſſe abgeholt
wer=
den. Der allgemeine Vorverkauf für „Arda” beginnt
Mittwoch, den 27., früh.
* Der Bergbau des Großherzogtums Heſſen. Kurze
Ueberſicht über geſchichtliche Entwicklung und
gegenwärti=
gen Stand des Berg=, Hütten= und Salinenweſens,
vor=
nehmlich in der Provinz Oberheſſen. Mit 29 Abbildungen
nd 2 Karten. Unter Benutzung amtlichen Materials
zu=
ſammengeſtellt von C. Köbrich, Großh. Bergrat.
Darm=
ſtadt 1914. Staatsverlag. 101 Seiten. Broſchiert. Preis
1 Mark. — Die Literatur über den heſſiſchen Bergbau
iſt bislang ſehr ſpärlich. Seit H. Taſches kurzer
Beſchrei=
bung aus dem Jahre 1858 iſt kein Buch mehr erſchienen,
das den heſſiſchen Bergbau zuſammenfaſſend darſtellt.
Bei der kräftigen Entwicklung der bergbaulichen Induſtrie
in Oberheſſen, von der nur wenige mehr als eine ganz
entfernte Kenntnis haben, kommt das jetzt vorliegende
Büchlein recht erwünſcht. Es führt in überſichtlicher Form
den Leſer ein in das Werden und Weſen des heſſiſchen,
vorzugsweiſe oberheſſiſchen Bergbaues, des Hütten= und
Salinenbetriebes. Beſonders willkommen wird allen
de=
nen, die weniger die techniſche Seite als die geſchichtliche
Entwicklung intereſſiert, die reiche Zuſammenſtellung
hiſto=
riſcher Daten aus dem hier behandelten Spezialgebiet ſein;
ſo die Nachrichten über die zahlreichen Salinen, die früher
in Oberheſſen vorhanden geweſen ſind und an die kaum
noch eine Erinnerung fortbeſteht, über die alten Blei= und
Silberbergwerke, den blühenden Kupferbergbau bei
Haingründau, die Goldwäſcherei in der Eder uſw. Auch
die zahlreichen Heil= und Mineralquellen ſind nach langer
Zeit wieder einmal zuſammengeſtellt. Ebenſo ſind
man=
nigfache Nachrichten von den Bergleuten aus früheren und
neueren Jahrhunderten zuſammengetragen. Den
Haupt=
teil des Buches freilich nimmt die Darſtellung der
gegen=
wärtig wichtigſten Zweige, des Eiſenerz= und
Braunkoh=
lenbergbaues ein, auch ſie beide in geſchichtlicher
Entwick=
lung dargeſtellt. Zahlreiche hübſche Bilder, gutes Papier
und guter Druck geben dem ganzen ein gefälliges
Aus=
ſehen. Die Anſchaffung des Büchleins kann beſonders
auch Volks= und Schulbibliotheken empfohlen werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 23. Mai. Der
Generalad=
jutant des Kaiſers, Generaloberſt v. Scholl, hat heute
früh bei einem Spazierritt, den er in Begleitung des
Kai=
ſers machte, einen Unfall erlitten. Er ſtürzte vom Pferde
und zog ſich eineen Schlüſſelbeinbruch zu. Generaloberſt
v. Scholl wurde zunächſt nach dem Krankenhauſe Her=
mannswerder gebracht. Da ſich aber die Verletzung als
vollkommen ungefährlich herausſtellte, wurde er von dort
in ſeine Wohnung entlaſſen, wo er in ärztlicher
Behand=
lung bleibt. — Auf einer Bank im Tiergarten hat ſich
heute Leutnant v. B. vom Telegraphenbataillon Nr. 6
eine Kugel in den Kopf geſchoſſen. Die Leiche
wurde nach dem Garniſons=Lazaret zu Tempelhof
ge=
bracht. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. — Der 43 Jahre
alte Arbeiter Bittner, der ſich ſeiner Feſtnahme durch
einen Schutzmann widerſetzte und mit einem Schlachtbeil
auf den Schutzmann eindrang, wurde im Verlaufe des
Handgemenges von dem Schutzmann
erſchoſ=
ſen. Er ſollte feſtgenommen werden, weil er ſich
jahre=
lang der militäriſchen Kontrolle entzogen hatte.
Kaſſel, 23. Mai. ((Eiſenbahnunfall.) Auf der
Eiſenbahnſtrecke Kaſſel=Köln iſt heute vormittag gegen
10 Uhr der Eilzug Nr. 56 zwiſchen Altenbecken und
Neuenbecken in eine Schar Eiſenbahnarbeiter
hineinge=
fahren. 2 Arbeiter wurden ſofort getötet, 2 ſchwer
verletzt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet.
Düren, 24. Mai. (An der Unglücksſtelle der
Sprengſtoffabrik) wurden bisher vier Leichen
ge=
borgen. Vier Perſonen werden vermißt, die man für tot
hält. Außer den drei Toten, die nach der Exploſion in
der Schießbaumwollfabrik bisher gefunden wurden,
wer=
den noch drei Perſonen vermißt.
Osnabrück, 24. Mai. (Blitzſchlag.) Geſtern wurde
die Frau des Hüttenarbeiters Peiſtrup mit ihrem
fünf=
jährigen Sobne, als beide vom Felde heimkehrten, auf
dem Harderberge vom Blitz erſchlagen, als ſie gerade die
Haustür erreicht hatten. Der Blitz hinterließ an dem
Hauſe verſchiedene Spuren, zündete jedoch nicht.
Stettin, 24. Mai. (Feuer.) Die Stettiner Neueſten
Nachrichten melden: In der vergangenen Nacht entſtand
in der Sauerſtoffniederlage des Kaufmanns Mandt ein
Feuer, das ſich innerhalb weniger Minuten auf die
benach=
barten Lagerplätze fortpflanzte. Die gußeiſernen
Sauer=
ſtofflaſchen explodierten mit einem lauten Knall; die
Nach=
barhäuſer wurden durch die fortwährenden Exploſionen
ſo heftig erſchüttert, daß ſie von den Bewohnern
flucht=
artig verlaſſen wurden und teilweiſe geräumt werden
mußten. Das Feuer griff auf das Oellager über. Unter
großen Schwierigkeiten gelang es der Feuerwehr, gegen
3 Uhr die Gewalt des Feuers zu brechen.
Görlitz, 23. Mai. (Ausſperrung.) Wie der
Neue Görlitzer Anzeiger meldet, wurde geſtern in der in
Kohlfurt abgehaltenen Verſammlung des
Arbeitgeber=
ſchutzverbandes deutſcher Glasfabriken beſchloſſen,
ſämt=
liche Arbeiter auszuſperren, nachdem von der
ſozialdemo=
kratiſchen Organiſation die Forderung geſtellt war, die
Arbeitszeit auf 9 Stunden zu verkürzen. Von der
Aus=
ſperrung werden betroffen die Glasfabriken Oenzig,
Kohl=
furt, Halbau, Wieſau, Hartmannsdorf und Rietſchen.
Heute wurde den Arbeitern die Kündigung zum 6. Juni
mitgeteilt. Es kommen ungefähr 3000 Arbeiter in Frage.
In Rauſcha ſtreiken bereits 450 Arbeiter.
Edinburg, 23. Mai. Eine Suffragette
beſchä=
digte mit einer Axt in der Königlich=Schottiſchen
Aka=
demie ein Porträt des Königs von Lavery. Sie wurde
verhaftet.
Halifax (Neuſchottland), 23. Mai. (Aufgefundene
Leichen.) In Liscomb 100 Meilen öſtlich von
Ha=
lifax, wurden die Leichen von Seeleuten und
Schiffstrüm=
mer an Land geſpült. Man glaubt, daß es ſich um ein
Leichterſchiff handelt, das auf der Fahrt von Glasgow nach
Halifax war und geſtern abend im Nebel mit der
ge=
ſamten Beſatzung untergegangen iſt.
Unwetter.
* Hamburg, 23. Mai. Eine heute nachmittag
gegen 4 Uhr plötzlich einſetzende Nordweſtboe,
ver=
bunden mit Gewitter, hat in dem Hafen der Stadt=
und in den Vororten großen Schaden angerichtet. In
dem Kohlenhafen wurden verſchiedene Dampfer von ihren
Verſtauungen losgeriſſen und abgetrieben. Auch andere
Hafendampfer und kleine Schiffe wurden losgeriſſen,
mit=
tels Schlepper jedoch wieder an ihre Liegeplätze gebracht.
Bei Neumühlen riß der Sturm einen großen eiſernen
Schornſtein um, bei den Elektrizitätswerken an der
Unter=
elbe ein zum Abtragen eines Schornſteines beſtimmtes
Gerüſt, auf dem ſich fünf Arbeiter befanden. Die
Ar=
beiter ſtürzten aus einer Höhe von 30 Metern herab und
wurden ſämtlich ſchwer verletzt. In den Vororten wütete
der Sturm mit beſonderer Heftigkeit. In einigen
Stra=
ßen wurden die Alleebäume reihenweiſe umgelegt und
die Dächer teilweiſe abgedeckt. Die Straßenbahnen
außerhalb der Stadt konnten zeitweiſe nicht fahren, da
ſagte, daß ſie verletzt ſein würde, wenn er ihr Anerbieten
zurückweiſe, erwiderte er ſchnell: Ich bin Ihnen ſehr
dank=
bar, gnädiges Fräulein.
Im nächſten Augenblick ſaß er ſchon neben ihr, und
Bernd warf den Schlag härter zu, als nötig war. Er
liebte es nicht, Trebnitzer Bauernjungen zu kutſchieren,
ſelbſt dann nicht, wenn ſie ſtudierende Herren waren,
ſon=
dern hielt ſtreng auf ſcharfe Sonderung der Klaſſen.
Allen=
falls hätte er Jürgen neben ſich auf dem Bock geduldet,
aber in das Allerheiligſte, zum gnädigen Fräulein hinein
das war eine bodenloſe Frechheit von dieſem trockenen
uneleganten „Bauernlümmel” . . . . Und das gnädige
Fräulein war wohl nicht ganz . . . . Lernte man ſo was
da unten in der Schweiz bei den Franzoſen? . .
Seine Freude am Wiederſehen war ihm arg vergällt.
Und die Fahrt durch Raſtenburg verlief nicht ganz
vor=
ſchriftsmäßig. An den Ecken ſchleuderte der Wagen, und
auf dem holprigen Pflaſter ſchlug er ſtärker als ſonſt. Se.
Hoheit Bernd Zabelbier waren tief verletzt.
Im Innern des Wagens kam eine dauernde
Unter=
haltung nicht auf. Trotz aller Bemühungen Erikas ein
friſches Geſpräch in Fluß zu bringen, blieb Jürgen
ein=
ſilbig und gedrückt.
Erika fragte ſich ,ob das Schüchternheit bei ihm ſein
möchte. Aber je häufiger und intereſſierter ſie ſein Geſicht
mit einem verſtohlenen Seitenblick muſterte, wenn er durch
das regenbeſprühte Wagenfenſter in den trüben Tag ſah
und dabei ſeine gefurchte Stirn und den flackernden Blick
ſeiner dunklen Augen beobachtete, deſto gewiſſer wurde es
ihr, daß Jürgen Rasmuſſen ein zerſorgter Menſch ſein
nicht Herr zu werden vermochte. Und endlich nahm ſie ſich
ein Herz und fragte ihn unumwunden, was ihn quäle.
Er fühlte ſich in ſeinem Innerſten belauſcht und
wandte ihr ſein mit einem ſcheuen Erſchrecken überwalltes
Geſicht zu. Das verriet ihn vollends. Und für ſeine
haſtige Entgegnung, daß ſie ſich täuſche, hatte ſie ein
un=
gläubiges Lächeln.
Warum ſagen Sie mir nicht die Wahrheit, Herr
Ras=
muſſen? .. Ich habe natürlich kein Recht, mich in das
zu drängen, was Sie in Ihrem Innerſten angeht. Aber
ich fühle mich ſo tief in Ihrer Schuld, daß ich Ihnen gern
helfen möchte, ſofern mir das möglich wäre.
Ihre die langen Jahre überdauernde Dankbarkeit
rührte ihn. Und weicher, als er es beabſichtigt, ſagte er:
Sie ſind ſehr gütig, gnädiges Fräulein, aber ich glaube,
Sie überſchätzen den Dienſt, den ich Ihnen einſt erwies.
Es war kein bloßer Dienſt, ereiferte ſie ſich, das
Ge=
ſicht lebhaft gerötet, es war eine aus tapferem,
entſchloſ=
ſenem Handeln geborene mutige Tat.
Jeder andere hätte an meiner Stelle ebenſo
gehan=
delt, lehnte er das Lob beſtimmt ab.
Sie beſtritt das. Der kritiſche Augenblick findet nicht
immer den Mann der Tat. . . . . Aber wir kommen vom
Thema ab: Alſo, kann ich Ihnen in irgendeiner Weiſe
hel=
fen? Glauben Sie mir, daß ich es ſo gern möchte.
Ihre Stimme hatte zuletzt einen weichen, warmen
Klang angenommen, daß er überraſcht in ihr Geſicht ſah.
Etwas Eigenes, Leuchtendes in ihren Augen, das deren
ſattem Braun einen goldigen Schimmer gab, wirkte
nahezu faſzinierend, wie eine Art Suggeſtion auf ihn.
Und ihrer Bereitwilligkeit entgegenkommend, erwiderte er:
Ich bin davor überzeugt. Dennoch kann ich Ihnen das,
was mir Sorge macht, nicht direkt ſagen, weil es ſich dabei
im letzten Falle um etwas ganz plump Reales handelt.
Auch müßten Sie erſt entſcheiden, ob die Sache Ihrer Hilfe
überhaupt wert iſt.
Es handelt ſich alſo um Geld? fragte ſie, einem
Ver=
ſtehend nachgebend.
Und Sie denken nun an das Wort „Schulden”?
Ich will offen ſein: ja.
Aber, Sie haben falſch gedacht, triumphierte er läs
chelnd.
Sie fand ſein Lächeln „biſſig”, war aber nicht verletzt,
Sie ſind doch Student!
Und darum muß ich auch Schulden haben. Wieder
glitt das Lächeln von vorhin über ſein Geſicht. Student,
Offizier, Schulden: das ſind unzertrennbare Begriffe,
nicht wahr?
Sind ſie es häufig genug auch nicht? verteidigte ſie
ſich.
Ich kann nicht verneinen, aber in meinem Falle bitte
ich, eine Ausnahme zu machen. Er griff mit einer haſtigen,
halb ungewollten Bewegung in ſeine Bruſttaſche und riß
das Manuſkript heftig heraus. Sehen Sie, dies iſt meine
Laſt und Not.
Sie verſtand nicht und ſagte ihm das.
Er ſtrich mit zittrigen Fingern glättend über die
zer=
knitterten Bogen und ſchien ſeine Eröffnung zu bereuen,
Seine Augen waren wieder von ihrem Geſicht
abgeglit=
ten und ruhten auf dem Papier in ſeiner Hand. Endlich
ſagte er leiſe, wie zu ſich ſelbſt ſprechend: Das iſt „Törris
Manders Heimkehr‟. Die Geſchichte einer unglücklichen
Liebe. Verſtehen Sie nun, gnädiges Fäulein?
Ich glaube. Sie ſind der Verfaſſer dieſer Geſchichte
und . . . . ja, weiter weiß ich nichts zu denken . . . . Ihre
Blicke hatten an Verwunderung zugenommen. Aber das
iſt ja unglaublich intereſſant, einmal jemand kennen zu
lernen, der Bücher ſchreibt. Ich habe namentlich in den
beiden letzten Jahren ungemein viel geleſen, alles
mög=
liche, das meiſte, wie man ſagt, verſchlungen. Man denkt
dabei kaum einmal an den Verfaſſer, ſchaltet deſſen
Per=
ſon als etwas Gleichgültiges, Nebenſächliches aus und
hat wohl nie das Verlangen, ihn kennen zu lernen.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 142.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Seite 3.
der haushoch aufgewirbelte Sand die Führer am Sehen
verhinderte. Auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel wurden die
Flugzelte der Militärverwaltung und der Zivilflieger
zum größten Teile zerſtört und mehrere Flugzeuge
be=
ſchädigt.
* Kiel, 23. Mai. Während der heutigen dritten
Verbandswettfahrt des Kaiſerlichen Jachtklubs brach in
der Regatta der Kriegsſchiffboote über der Kieler Förde
ein furchtbares Unwetter los. Von den großen
Jachten brachen dem Meteor” „Komet” und der „
Ceci=
lie” die Großmaſtgeſtänge. Von den Kriegsſchiffbooten
kenterten zwei Kutter. Sämtliche Inſaſſen fielen ins
Waſſer. Fünf Mann ertranken, und zwar von der
3. Kompagnie der 1. Matroſenabteilung Obermaat
Bött=
cher, der Matroſe Skrupke, von der 6. Kompagnie der 2.
Matroſenabteilung die Matroſen Rasmuſſen, Ohlſen und
Kapſel (letzterer Name iſt ungenau). Außerdem ſind vier
Kriegsſchiffkutter in der Nähe von Möllenort geſtrandet
und wieder abgeſchleppt worden.
* Berlin, 24. Mai. Bei der geſtrigen Hagelboe
auf der Kieler Föhrde ſind, wie nunmehr feſtſteht,
ein Obermaat und fünf Matroſen ertrunken.
Die Namen der Ertrunkenen ſind Oberbootsmannsmaat
Boettcher, die der Matroſen Ikarupke, Kukka, Köpfel,
Ohlſen und Rasmuſſen, ſämtlich von der erſten
Matroſen=
diviſion.
Der Prinz Heinrich=Flug 1914.
* Wanne, 23. Mai. Bei dem heutigen
Aufklä=
rungsflug des Prinz Heinrich=Fluges gerieten
aber=
mals unweit des Flugplatzes Wanne=Herten vier
Flugzeuge mit den Führern Oberleutnant v. Beaulieu,
Leutnant Clemens, Leutnant von Hiddeßen und
Ober=
leutnant König in einen furchtbaren
Gewit=
terſturm. Dreien der letztgenannten gelang es, zu
lan=
den. Oberleutnant König wurde von einer Erdböe
unge=
fähr 200 Meter abgetrieben, wobei ſein Flugzeug
vom Blitz getroffen wurde, ohne ihn jedoch zu
beſchädigen. Um 7 Uhr 30 Minuten ſtartete Leutnant
Hiddeßen zum Weiterfluge nach Köln. Oberleutnant
König gedenkt morgen weiter zu fliegen, während
Leut=
nant Clemens den Flug aufgegeben hat. Oberleutnant
v. Beaulieu mußte in der Nähe von Eſſen eine
Not=
landung vornehmen.
* Münſter, 23. Mai. Von 11,25 Uhr bis 12,20 Uhr
ſind zehn Flieger angekommen. Von ihnen
ſtartete Schauenburg um 12,04 nach Köln. Weitere
Starte wurden unterſagt.
* Köln 24. Mai. Im Laufe des heutigen
Vormit=
tags ſind folgende Teilnehmer an dem Prinz Heinrich=
Fluge hier angekommen:: Krumſiek um 6.12 Uhr, Freiherr
von Freyberg um 6.22 Uhr, v. Buttlar um 6.36 Uhr, Beck
um 7.28 Uhr, Schauenburg um 8.42 Uhr. Pfeiffer landete
um 10.16 Uhr, Freiherr von Haller um 10.25 Uhr, Freiherr
von Thüna um 11.05 Uhr, Oſterroth um 11.19 Uhr. Prinz
Heinrich weilte ſeit 5 Uhr früh auf dem Flugplatz. Das
Wetter war morgens ſtark windig. Später flaute der
Wind ab. v. Beaulieu mußte bei Unna wegen
Propeller=
bruches eine Notlandung vornehmen. Nach Auswechſelung
der Propeller wird er nach Köln weiter fliegen.
Luftfahrt.
* Weimar, 24. Mai. Der Flieger Guſtav
Tweer=Osnabrück führte heute in Weimar zum erſten
Male Sturz= und Rückenflüge, ſowie
Looping=
tthe=Loop=Flüge auf dem Exerzierplatze vor. Zahlreiche
lhöhere Hofbeamte, die Behörden, das Offizierkorps und
ein nach Tauſenden zählendes Publikum wohnte den
Vor=
fführungen bei. Der Flieger wurde mit großem Beifall
üherhäuft.
Turnen, Spiele und Sport.
Frühjahrsrennen des Heſſiſchen Reitervereins.
St. Bei verhältnismäßig gutem Beſuch und vorwiegend
günſtigem Welter hielt gsſtern der Heſſiſche Reiterverein
auf dem Griesheimer Truppenübungsplatz ſeine
Früh=
nahrsrennen ab die glatt und ohne weſentlichen Unfall
merliefen. Nur Leutnant v. Storch kam im Karlshof=
Jagdrennen zu Fall und zog ſich eine unbedeutende Wunde
an der Stirn zu. Die Rennen hatten folgendes Ergebnis:
1. Löwenſtein=Jagdrennen um den Ehren=
Preis des Prinzen Wilhelm von Löwenſtein=Wertheim=
Freudenberg. Erſter: Leutnant Freiherr v. Waldenfels,
Orag.=Regt. Nr. 24, „Streep” Zweiter: Leutnant Prinz
zur Waldeck und Pyrmonts „Muley Hafid” Reiter
Leut=
taant Freiherr v. Reinhardt, Drag.=Regt. Nr. 23. Dritter:
beerrn Willy Oſterrieths „Va ten”
2. Reitpferd=Jagdrennen: Erſter= Leutnant
F reiherr v. Waldenfels, Drag.=Regt. Nr. 24, „Eugen”.
Kweiter: Oberlt. Freiherr Heyl zu Herrnsheim. Drag.=
Regt. Nr. 23, „Harold” Reiter Leutnant v Storch, Drag.=
Reegt. Nr. 23. Dritter: Oberlt. Fehrs, 7. Schweizer Drag.=
Regt., „Faveur”
3. Ja’gd=Spring=Konkurrenz: Erſter:
Ober=
leutnant Fehrs, 7. Schw. Drag. „Peach” Zweiter:
Ober=
lautnant Werneburgs, Drag.=Regt. Nr. 23, „Inka‟ Dritter:
herrn L. Reichenheims (Darmſtadt) „Carlo” Reiter
Leut=
nant v. Iſſendorf. Vierter: Rittmeiſter Freyers Drag.. Nr. 24, „Himmelskönig”. Fünfter: Leutnant
Schelles Ulanen=Regt. Nr. 6, „Loco”.
4. Kaclshof=Jagdrennen um den Ehrenpreis
voon Freifrau v Oetinger: Erſter: Hauptmann v. Britzkes
,wahlie” Reiter Leutnant v. Schubert, Feldart.=Regt.
Mr. 25. Zweiter: Leutnant Willich, gen. von Pöllnitz,
Drrag.=Regt. Nr. 24, „Irminghard‟. Dritter: Leutnant
Storchs, Drag. Regt. Nr. 23, „Griſeldis”
5. Jagd mit Auslauf: Erſter: Oberlt, Kuhns,
Felldart.=Regt. Nr. 25. „Wotan” Rei ſer Leutnant von der
Elſt. Feldart.=Regt. Nr 25. Zweiter: Leutnant Graf von
Bnedows, Drag.=Regt. Nr. 23, „Pas de Quatre‟. Dritter:
Peuttnant Gallos, Train=Abt. Nr. 18, „Ida”.
Erſtlings=Wettkämpfe in Darmſtadt und Frankfurt.
Die geſtern vom Fußballklub Olympia Darmſtadt auf
lſent Sportplatze an der Heidelberger Straße abgehaltenen
iritlings=Wettkämpfe nahmen einen befriedigenden
Ver=
uff. Es nahmen 30 Leute daran teil. Folgende Reſultate
ſunden erzielt:
100 Meter=Laufen: 1. Hummel, Verein für
ſaſ enſpiele, Weiſenau, 12,9 Sek.; 2. Carius, Einj.=Freiw.,
eibge.=Regt. Nr. 115. 200 Meter=Laufen: 1. Hum=
Ael, Verein für Raſenſpiele, Weiſenau, 27 Sek.; 2. Carius,
lſin j.=Freiw. Leibg.=Regt. Nr. 115. 400 Meter=
Lau=
n: 1. Molz, Fußballklub Olympia Darmſtadt, 58,9 Sek.,
Köth, Olympig Arheilgen. 800 Meter=Laufen:
1. Niederauer, Fußballklub Olympia Darmſtadt 2,30
Min.; 2. E. Büchler. 1500 Meter=Laufen: 1.
Protz=
nann, Verein für Raſenſpiele, Weiſenau, 4,47.4 Min.;
2. Schneider, Darmſtädter Sportklub 1905. 3000 Meter=
Laufen: 1. Mees, Sportverein Germania Darmſtadt,
10,28.8 Min.; 2. Schneider, Darmſtädter Sportklub 1905;
ferner 7500 Meter=Laufen: 1, Mees, Sp.=V.
Ger=
mania Darmſtadt, 30,19.8 Min.; 2. Lenz, Leibg.=Regt.
Nr. 115.
Speerwerfen: 1. Suchland, Darmſtädter
Sport=
verein 1910. 30,60 Meter; 2. Hummel, Verein für
Raſen=
ſpiele, Weiſenau. Diskuswerfen: 1. Hummel,
Ver=
ein für Raſenſpiele, Weiſenau, 24,25 Meter; 2. Mrokwa.
Kugelſtoßſen: 1. Denges, Leibg.=Regt. Nr. 115,
7,89 Meter; 2. Röth, Fußballklub Olympia Arheilgen.
Weitſprung: 1. Hummel, Verein für Raſenſpiele,
Weiſenau, 5,32.5 Meter; 2. Born, Leibg.=Regt. Nr 115.
Hochſprung: 1. Carius, Einj.=Freiw., Leibg.=Regt. 115,
1,45 Meter; 2. Niederauer, Fußballklub Olympia
Darm=
ſtadt.
Bei den am Himmelfahrtstage in Frankfurt a. M.
ſtattgefundenen Erſtlings=, Anfänger= und Junioren=
Wett=
kämpfen konnte die Jungmannſchaft des Fußballklubs
Olympia nicht weniger als 9 Preiſe erringen. Im
800 Meter=Laufen für Erſtlinge ſiegte W. Rupp ſpielend
in 2 Min. 20 Sek. Im 3000 Meter=Laufen für Erſtlinge
wurde Heß in 10 Min. ℳ Sek. Erſter vor ſeinem
Klubkame=
raden G. Bohres in 11 Min. 18// Sek., beide die
Konkur=
renz weit hinter ſich laſſend Den Weitſprung für
Junio=
ren konnte L. Jubitz mit der ſchönen Leiſtung von 6,17
Meter an ſich bringen, desgleichen im Diskuswerfen für
Junioren den dritten Preis mit 31,34 Meter. W. Schmidt
holte ſich mit 1,50 Meter den zweiten Preis im Hochſprung
für Anfänger und Sergt. Michel den dritten Preis im
Schleuderballwerfen. In der 500 Meter=Staffette konnte
die Olympiamannſchaft (Weber, Diehl, Scriba, J. Schröck,
Jubitz) den Vorlauf durch hervorragendes Laufen von
Schröck und Jubitz gegen den ſpäteren Sieger Frankfurter
Fußballverein gewinnen, mußte ſich jedoch im
Endlauf=
infolge ſchlechten Wechſelns mit dem dritten Platz
begnü=
gen. In der 1500 Meter=Staffette wurde Olympia (800
Meter P. Krichel, 400 Meter J. Schröck, 200 Meter Weber,
100 Meter Jubitz) nach dem Frankfurter Fußballverein
guter zweiter.
Volfstümliches Wetturnen des Main=Rhein=Gaues
(Deutſche Turnerſchaft).
F. Dieburg, 25. Mai. Vom herrlichſten
Turner=
wetter begünſtigt, veranſtaltete am Sonntag der Main=
Rhein=Gau ſeine diesjährige Gauturnfahrt nach Dieburg.
Der Turnverein Dieburg hatte die Vorbereitungen für
Herrichtung des Turnplatzes übernommen und ſeine
Auf=
gabe zur vollen Zufriedenheit aller gelöſt; das
Wett=
turnen fand im ſchönen Schloßgarten Dieburgs ſtatt, der
ſich als eine ideale Stätte für turneriſche Uebungen
er=
wies. Die meiſten Teilnehmer trafen morgens 8 Uhr in
Dieburg ein; ſie wurden mit Muſik vom Bahnhof
abge=
holt und zum Schloßgarten geführt, wo nach einer kurzen
Kampfrichterſitzung das Wetturnen begann. Es wurde
ein Fünfkampf für aktive Turner, welcher aus
Stabhochſpringen, Weithochſpringen mit Brett,
Stein=
ſtoßen, Laufen über 100 Meter, ſowie einer Freiübung
beſtand; ferner ein Vierkampf, Gruppe A, Turner im
Alter von über 30 Jahren, und Gruppe B, Turner im
Alter von über 40 Jahren, dem Freihochſpringen mit
Brett, Freiweitſpringen mit Brett, Steinſtoßen und eine
Freiübung vorgeſchrieben war. Nachmittags kamen
Mann=
ſchaftskämpfe, welche Eilbotenlauf, Tauziehen,
Mann=
ſchaftsdreikampf zur Vorſchrift hatten, zum Austrag.
An=
getreten waren beim Fünfkampf 283 Turner in 12
Riegen, von denen 180 als Sieger hervorgingen. (
Nie=
derſte erreichbare Punktzahl 45, höchſte 90.)
Vier=
kampf, Gruppe A 44 Teilnehmer, 38 Sieger, Gruppe B
15 Teilnehmer 13 Sieger (niederſte Punktzahl 35, höchſte
70); 9 Mannſchaften zum Eilbotenlauf, 7 zum Tauziehen
und 4 zum Mannſchaftsdreikampf.
Das Turnen wickelte ſich unter Leitung des
Gauver=
treters Lehrer Saum=Darmſtadt ordnungsmäßig ab.
Die Turner unterſtützten ſolchen durch die in der
Deut=
ſchen Turnerſchaft herrſchende Manneszucht aufs beſte,
welche in allen Riegen zum Ausdruck kam. So konnte
auch das Einzelwetturnen kurz nach 12 Uhr mittags als
beendet betrachtet werden, was beſonders hervorzuheben
iſt. Nach 2 Uhr bewegte ſich ein Feſtzug durch die Straßen
der Stadt, bei dem die Gauvereine, wie auch eine Anzahl
Vereine aus Dieburg teilnahmen. Nachmittags war auf
dem Feſtplatz reges Leben bei Konzert und ſonſtiger
Un=
terhaltung.
Landwirtſchaftliches.
* Die Maul= und Klauenſeuche iſt
feſtge=
ſtellt worden in Finthen, Kreis Mainz. Die Seuche
herrſcht fort in Rodheim, Kreis Friedberg, und in
Ober= und Nieder=Ingelheim, Kreis Bingen.
* Ferkelmarkt. Mittwoch, den 27. d. M.,
vor=
mittags 8 Uhr, findet in Eberſtadt wiederum ein
Ferkel=
markt ſtatt.
Der Kaſernenbrand von Taſchkyſchla.
* Konſtantinopel, 23. Mai. Von den bei dem
Brande der Taſchkiſchla=Kaſerne verletzten 5 Leuten des
Kriegsſchiffes „Göben” ſind, wie bereits berichtet, in
der Nacht von Freitag zum Samstag drei Mann
ge=
ſtorben: der Obermaſchiniſtenmaat Arndt (Kreuzburg),
der Matroſe Kallinks (Gelſenkirchen) und der Oberheizer
Fahr (Meuſelwitz). Der Kriegsminiſter ſowie
Mar=
ſchall Liman v. Sanders beſuchten am Freitag
abend die Verletzten. Am Samstag ſandte der Sultan
ſeinen Leibarzt und Flügeladjutanten in das deutſche
Krankenhaus und ließ den Schwerverletzten ſagen, daß
die Aufopferung der Deutſchen in der Türkei unvergeſſen
bleibt. Die Matroſen antworteten, daß ſie im gegebenen
Falle ſtets wieder ihre Pflicht tun würden. Die
Beerdi=
gung der verſtorbenen Matroſen findet am Montag ſtatt
* Konſtantinopel, 23. Mai. Der
Oberzere=
monienmeiſter übermittelte dem deutſchen
Botſchaf=
ter Frhrn. v. Wangenheim den Dank des
Sul=
tans für die geſtrige Hilfeleiſtung der Matroſen des
Panzerkreuzers „Göben” beim Brande der Taſchkiſchla=
Kaſerne und das Beileid des Sultans über das Ableben
dreier Matroſen des deutſchen Schiffes. Der
Marine=
miniſter kondolierte perſönlich. Der Panzerkreuzer „
Gö=
ben” iſt heute nach Dediagatſch gefahren.
*Konſtantinopel, 24. Mai. Die geſamte hieſige
Preſſe widmet den beim Brande der Taſchkiſchla=Kaſerne
verletzten und an ihren Wunden geſtorbenen drei
Matroſen des deutſchen Kriegsſchiffes
„Goeben” Worte herzlichſter Teilnahme, hebt ihre
heldenhafte Opferwilligkeit hervor und ſpricht das
Bei=
leid der türkiſchen Nation und der Marine aus. Ein bei
demſelben Brande verunglückter türkiſcher Feldwebel iſt
ebenfalls geſtorben.
Saſonows Rede über die auswärtige
Politik
(Schluß.)
* Petersburg, 23. Mai. Was Albanien
an=
etrifft, ſo verfolgen wir ſelbſtverſtändlich mit der
Auf=
merkſamkeit, die ſie verdienen, die Ereigniſſe in dieſem
Lande, um ſo mehr, als ſich dieſes Land jetzt in einem
Zuſtand drohender Anarchie befindet und die Ereigniſſe
die Intereſſen der benachbarten Länder berühren. Die
Löſung der Balkankriſe hat auf die Beziehungen
zwiſchen Rußland und dem Ottomaniſchen Reich einen
zünſtigen Einfluß ausgeübt, deſſen europäiſche Beſitzungen
für die Türkei bei der Löſung der Fragen der inneren
Re=
organiſation eine Quelle der Schwäche waren. Die Türzei
wird Rußland geneigt finden, ihr Hilfe zu leiſten. Die
günſtige Entwickelung der armeniſchen Frage
he=
zeugt die friedliche Abſicht der gegenwärtigen türkiſchen
Regierung. In der Verwirklichung der Reformen haben
wir bei Deutſchland weſentliche Unterſtützung gefunden.
Die neue Entwickelung bedingt viele Beziehungen
zwi=
ſchen Rußland und der Türkei. Ich hoffe, daß ſich
die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Rußland und
den Grenzländern der Türkei weiter entwickeln werden.
Meine Beſprechungen mit den Mitgliedern der türkiſchen
Sondergeſandtſchaften in Livadia haben immer den
Ein=
druck hinterlaſſen von dem ernſthaften Wunſche der Türkei,
mit Rußland Beziehungen herzuſtellen, die den Intereſſen
beider Länder entſprechen und ſich den neuen Bedingungen
anpaſſen.
Indem der Miniſter auf die Lage in Perſieen
über=
ging, lenkte er die Aufmerkſamkeit darauf, daß dank des
freundſchaftlichen Zuſammenarbeitens
Rußlands und Englands die Ordnung im Lande
im geoßen und ganzen wieder hergeſtellt iſt. Was die
Ge=
genden in Nordperſien betreffe, ſo mache die Unſicherheit
ihre Räumung gegenwärtig unmöglich.
Nichtsdeſtoweni=
ger ſieht die Regierung die Beſetzung von Teilen Perſiens
durch ruſſiſche Truppen auch weiterhin als eine zeitweilige
an, indem ſie ſich das Recht vorbehält, den Augenblick zu
beſtimmen, der einer vollkommenen Räumung günſtig ſei,
ohne daß dabei die ruſſiſchen Intereſſen benachteiligt
wür=
den. Der Miniſter hob ſodann das kürzlich unter
wirk=
ſamer Mitwirkung Rußlands und Englands zuſtande
ge=
kommene Abkommen über die türkiſch=
per=
ſiſche Grenze hervor. Die Tragweite dieſes
Ver=
trages ſei eine um ſo größere, als die Feſtſetzung der
Grenze einem Jahrhunderte alten Streit ein Ende bereite
und den Verlauf der Grenze ſo feſtſetze, wie er ſchon ſeit
zehn Jahren beſtehe. Das engliſch=ruſſiſche Abkommen
über Perſien gewährleiſte die friedliche Löſung der in
die=
ſem Lande auftauchenden Fragen.
Die chineſiſche Frage ſtehe immer im
Mittel=
punkt der Betrachtung für die ruſſiſche Politik im äuſterſten
Oſten. Da die Regierung Juanſchikais ihre
Lebensfähig=
keit bewieſen habe, ſei ſie von den Mächten anerkannt
wor=
den, nachdem ſie vorher alle Verpflichtungen übernommen
habe, die ſich aus den früher von der chineſiſchen
Regie=
rung abgeſchloſſenen internationalen Verträgen ergäben.
Die Regierung Juanſchikais habe ihre Fähigkeit und
auf=
richtige Abſicht gezeigt, das Leben und das Eigentum der
Ausländer zu ſchützen, die in den nordchineſiſchen
Pro=
vinzen wohnen, wo die Regierung genügend Autorität
beſitze. Die ruſſiſche Regierung habe ſich in der Lage
ge=
ſehen, im verganggnen Monat März die Truppen aus
der Provinz Tſchili zurückzuziehen. Der Miniſter ſagde,
er wiſſe, daß mehrere andere Regierungen die Abſicht
hätten, dem Beiſpiele Rußlands zu folgen. Um den
Schwie=
rigkeiten die Stirn zu bieten, ſchloß Rußland mit der
Re=
gierung des Hutuchtu den Vertrag vom 3. Oktober 1912
ab in welchem auf klarſte und billigſte Weiſe die Rechte
feſtgeſetzt wurden, welche die ruſſiſchen Untertanen und
Kaufleute in der Mongolei kraft der noch mit China
abgeſchloſſenen Verträge genießen ſollten. Saſonow fuhr
dann fort: Trotz wiederholter Warnungen ſeitens der
ruſſi=
ſchen Regierung hielt das Kabinett in Urga in
Ueber=
ſchätzung ſeiner militäriſchen Macht und ſeiner politiſchen
Bedeutung es für möglich, durch Waffengewalt eine
Eini=
gung aller mongoliſchen Stämme unter dem Szepter des
Hutuchtu zu erreichen. Darüber hinaus träumte die
Re=
gierung des Hutuchtu von dem Abſchluß von Verträgen
mit den Großmächten, daß dieſe ihr für kommerzielle
Vor=
teile Unterſtützung gegen China leihen würden.
Selbſt=
verſtändlich konnte die ruſſiſche Regierung die chimäriſchen
Illuſionen nicht ermutigen. Die Ruſſen ſind keine Feinde
Chinas. Die Mongolei iſt autonom. Um tatſächlich ein
Staat zu werden, muß ſie vor allem ihre Verwaltung und
ihre Finanzen organiſieren. Nur in dieſer ſchöpferiſchen
Tätigkeit kann Rußland die Mongolei ermutigen. Die
ruſſiſche Politik in China ſei von den Mächten
gut aufgenommen worden. Das beweiſe ihr Entſchluß, in der
Eiſenbahnzone ihre Staatsangehörigen dem ruſſiſchen
Re=
gime zu unterſtellen. Das verbündete Frankreich habe
darin das Beiſpiel gegeben, welchem in Charbin England
und Deutſchland bald gefolgt ſeien. Die japaniſche
Re=
gierung habe getreu dem mit Rußland abgeſchloſſenen
Ab=
kommen über eine ſolidariſche Politik in der Mandſchurei
immer den obligatoriſchen Charakler ruſſiſcher Herrſchaft
für die Japaner in der ruſſiſchen Eiſenbahnzone in China
anerkannt. Die ruſſiſch=japaniſchen Beziehungen in allen
Fragen der allgemeinen Politik ſeien von demſelben Geiſte
beſeelt.
Zum Schluſſe kündigte Saſonow mehrere
Geſetzes=
vorlagen an, darunter eine über die ruſſiſchen
Aus=
wanderer, die im Auslande Arbeit ſuchen. Er proteſtierte
gegen den Verſuch, die Tätigkeit der Agenten der ruſſiſchen
Regierung in ihrer Geſamtheit anzugreifen. Einige
Feh=
ler, die aufgetaucht ſeien, bildeten eher eine Ausnahme,
als die Regel in ihrem Dienſt. Die Vorlage über die
Re=
organiſation des Konſulardienſtes werde den Kammern
vorgelegt werden. Die miniſterielle Kommiſſion
beſchäf=
tige ſich gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines
Ent=
wurfs zur Reorganiſation des Zentraldienſtes im
Mini=
ſterium des Aeußern. Den Kammern wird dieſe Vorlage
im Anfang der Herbſtſeſſion vorgelegt werden. (Beifall
im Zentrum und auf einigen Bänken der Rechten und
Linken.)
Die Lage in Albanien.
* Wien, 23. Mai. Die heftigen Vorwürfe, welche
die italieniſche Preſſe gegen Oeſterreich=
Ungarn gerichtet hat, haben, wie die Neue Freie Preſſe
erfährt, in hieſigen unterrichteten Kreiſen ſehr überraſcht.
Man nimmt an, daß die italieniſche Regierung ſelbſt
An=
laß nehmen werde, die anſcheinend ſehr erregte öffentliche
Meinung Italiens über den Sachverhalt aufzuklären und
die Urteile richtig zu ſtellen. Man führt hier die Haltung
der italieniſchen Preſſe vorwiegend auf Informationen
von Eſſad Paſcha zurück. Eſſad Paſcha äußerte ſich
mehreren italieniſchen Journaliſten gegenüber über die
Vorgänge in Durazzo und gab, offenbar aus naheliegen=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Nummer 142
den Gründen, eine einſeitige Darſtellung zuungunſten
Oeſterreich=Ungarns, um dadurch die öffentliche Meinung
Italiens für ſich zu gewinnen. Tatſache ſei, daß bei den
letzten Vorgängen in Durazzo nicht nur öſterreichiſch=
un=
gariſche und italieniſche Offiziere anweſend geweſen ſeien
und ſich dem Fürſten zur Verfügung geſtellt hätten,
ſon=
dern auch Offiziere aus Deutſchland, England und
an=
deren Staaten, die ſich freiwillig dem Kommando des
holländiſchen Generals unterſtellten. Es iſt daher eine
entſchieden tendenziöſe Darſtellung, wenn unter ſolchen
Umſtänden von einem einſeitigen Vorgehen Oeſtereich=
Ungarns geſprochen wird.
* Wien, 23. Mai. Die Wiener Allgemeine Zeitung
ſchreibt: Die Haltung eines Teiles der
italie=
niſchen Preſſe über die letzten Ereigniſſe in
Albanien kann nur Erſtaunen hervorrufen und
ver=
mag zu Folgerungen zu verleiten, die gewiß unrichtig
und ſchwerlich auch von den italieniſchen Zeitungen
beab=
ſichtigt ſind. Denn ſolche Ausführungen italieniſcher
Blätter könnten die ganz falſche Meinung hervorrufen,
als ob darin die Anſicht der italieniſchen Regierung
zu=
tage tritt. Dieſe Blätter kompromittieren das italieniſche
Kabinett, welches in der loyalſten und offenſten Weiſe
Hand in Hand mit der öſterreichiſch=ungariſchen
Regie=
rung vorgehe. Es iſt abſurd, zu behaupten, der Fürſt
von Albanien befolgte Ratſchläge aus Wien, da doch die
Ereigniſſe in Durazzo ſich ſo überſtürzten, daß es
unmög=
lich war, weder die Meinung von Wien noch von Rom
vor der Entſchlußfaſſung einzuholen. Wien und Rom
ſind nach wie vor einig über die albaniſche Angelegenheit
und über die einzuſchlagenden Wege.
* Wien, 23. Mai. Der Geſandte Albaniens für
Wien, Sureya Bey, iſt hier angekommen. Er erklärte
einem Mitarbeiter der Neuen Freien Preſſe, Fürſt
Wil=
helm bedürfe des moraliſchen und des materiellen
Schutzes. Albanien brauche eine genügende, aus
frem=
den Elementen zuſammengeſetzte Macht. Sureya Bey
erklärte, er verſtehe nicht, warum ein Teil der Preſſe ſo
gehäſſig gegen Oeſterreich=Ungarn ſei und die
Unſtim=
migkeiten in Albanien auf Rechnung Oeſterreich=Ungarns
ſetze, das zuſammen mit Italien an dem Wohle
Alba=
niens arbeite.
* Wien, 23. Mai. Die Neue Freie Preſſe meldet
aus Trieſt: Ein Radiotelegramm des Kreuzers „
Sziget=
var” meldet: Die Aufſtändiſchen haben
Du=
razzo angegriffen. Dieſe Meldung iſt dem Blatte
auch von anderer unterrichtete Seite beſtätigt worden.
* Durazzo, 23. Mai, 5 Uhr nachmittags. (Meldung
der „Agenzia Stefani”.) Infolge des drohenden
An=
griffs der Aufſtändiſchen auf Durazzo
haben ſich der Fürſt und die Fürſtin, ſowie ihr
Gefolge an Bord des italieniſchen
Kriegsſchif=
fes „Miſurata” begeben.
* Durazzo, 24. Mai. Die Fürſtin begab ſich
um 9 Uhr abends wieder an Land. An Bord des
italieniſchen Panzerkreuzers „Miſurata” ſind nur die
Kinder des Fürſtenpaares und das Gefolge
zurück=
geblieben. Italieniſche Matroſen wurden auf Wunſch
des Fürſten zur Bewachung des Palaſtes aufs neue
ge=
landet.
* Durazzo, 24. Mai, 4 N. (Meldung der Agenzia
Stefani.) Das Miniſterium hat geſtern abend
ſeine Demiſfion überreicht. Ein falſcher Alarm
ent=
ſtand infolge eines Gewehrſchuſſes, der zufällig losging,
während ein öſterreichiſcher Wachtpoſten ſeine Waffe lud.
Die Maliſſoren haben ſich geweigert, den Befehl, gegen
die Aufſtändiſchen zu marſchieren, auszuführen, indem ſie
erklärten, der Zweck ihrer Gegenwart ſei nur der Schutz
des Fürſten. Die albaniſche Gendarmerie unter dem
Be=
fehl holländiſcher Offiziere marſchiert gegen die
Aufſtän=
diſchen von Schiak. Man hört in Durazzo Schüſſe von
Gewehren und Maſchinengewehren in der Richtung auf
Schiak.
** Durazzo, 23. Mai. Die Europäer, die darum
erſuchten, an Bord der italieniſchen Schiffe gebracht zu
werden, und die italieniſchen Matroſen ſind an Bord der
Schiffe zurückgekehrt, bis eine auf dreißig Mann ſtarke
Ab=
teilung, die zum Schutze der italieniſchen Geſandtſchaft
zurückbleibt. Die Aufſtändiſchen machten vier
hollän=
diſche Offiziere zu Gefangenen Eine Deputation der
Auf=
ſtändiſchen mit Mitgliedern der internationalen
Kontroll=
kommiſſion, die den Aufſtändiſchen entgegengefahren
waren, um mit ihnen zu verhandeln, iſt in Durazzo
ange=
kommen. Sie ſtellte das Anſuchen, mit dem Fürſten zu
ſprechen. Der Fürſt begab ſich infolgedeſſen in
Beglei=
tung ſeines Generalſtabes und des italieniſchen Admirals
Triferi um 7,30 Uhr abends wieder ans Land.
* Berlin, 24. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung bringt in ihrer Wochenrundſchau ein Reſumé über
die jüngſten Ereigniſſe in Durazzo und fährt
dann fort: Ob unter dieſen Umſtänden die Verlegung von
internationalen Truppenteilen nach Durazzo nötig ſein
wird, ſteht dahin. Jedenfalls iſt mit der Entfernung
Eſſads ein die ruhige Arbeit ſtörendes Element
ausge=
ſchieden. Daß das junge Fürſtentum gerade in der erſten
Zeit ſeines Daſeins allerlei Schwierigkeiten ausgeſetzt ſein
würde, damit iſt von Anfang an gerechnet worden,
beſon=
ders auch von Oeſterreich=Ungarn und Italien, denen
Al=
baniens Schickſal in erſter Linie am Herzen liegt. In
Rom und Wien hat man ſich daher auch durch die Epiſode
der letzten Tage und ihre Begleiterſcheinungen von der
ruhigen Verfolgung eines gemeinſamen Programms, der
Konſolidierung Albaniens, nicht abbringen laſſen.
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
* Mexiko, 23. Mai. Nach der Einnahme von
Tepic wurden über 200 Kriegsgefangene erſchoſſen.
Deutſches Leben und Eigentum iſt bisher in Tepic nicht
verletzt worden.
* Mexiko, 24. Mai. Der Miniſter des Innern
er=
klärte nach einer Konferenz mit Huerta, daß der
Präſi=
dent über die Nachricht aus Niagara=Falls ſehr
be=
friedigt ſcheine und daß man ſich einer befriedigenden
Löſung der Streitfragen nähere.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin=Grunewald, 24. Mai. Der Geſchäftsinhaber
der Berliner Handelsgeſellſchaft, Guſtav Ahrens, iſt
heute nacht infolge eines Herzſchlages verſchieden
* Breslau, 24. Mai. In dem Landeshauſe der
Pro=
vinz Schleſien fand heute vormittag 9 Uhr unter dem
Vorſitz des Großadmirals v. Köſter in Gegenwart des
Prinzen Friedrich Wilhelm von Pre ußen und
des Oberpräſidenten der Provinz Schleſien Dr. v.
Gün=
ther, die 14. Hauptver ſammlung des
Deut=
ſchen Flottenvereins ſtatt. Als Vertreter des
Reichsmarineamts waren Kapitän zur See Löhlein und
Wirkl. Geh. Admiralitätsrat Dr. Feliſch, als Vertreter
der Stadt Breslau Oberbürgermeiſter Matting erſchienen.
Außerdem hatten die deutſche Kolonialgeſellſchaft, der
Oſt=
markenverein, der Verein für Erhaltung des Deutſchtums
im Auslande Vertreter entſandt, ebenſo mehrere andere
Vereine und Korporationen. Prinzeſſin Friedrich
Wil=
helm von Preußen wohnte der Verſammlung von der
Tri=
büne aus bei. Nachdem Großadmiral v. Köſter die
Ver=
ſammlung mit einem dreimaligen Hurra auf den Kaiſer
und den Prinzen Heinrich eröffnet hatte, ſprach er dem
Prinzen Friedrich Wilhelm ſowie den Vertretern der
Be=
hörden, Vereine und Körperſchaften im Namen des
Flot=
tenvereins den Dank für ihr Erſcheinen und die
Unter=
ſtützung aus, die ſie dem Verein zuteil werden ließen und
hieß ſie ſowie die übrige Verſammlung willkommen. An
den Kaiſer und den Prinzen Heinrich wurden
Huldigungs=
telegramme geſandt, ebenſo an den Senat der Stadt
Bre=
men ein Danktelegramm für die freundliche Aufnahme,
die der Verein bei ſeiner vorjährigen Tagung in Bremen
gefunden habe.
* Tanger, 24. Mai. Der Franzoſe Monnier iſt
in der Gegend von Tanger von Eingeborenen
gefan=
gen genommen und weggeführt worden. Zur
Ver=
folgung der Räuber wurden 20 Reiter entſandt.
* Tanger, 24. Mai. Nach der Ausſage des Dieners
des von Marokkanern entführten franzöſiſchen
Journa=
liſten Monnier hätten die Marokkaner erklärt, daß ſie
Monnier lediglich als Geiſel behalten werden, bis
ſie die Freilaſſung eines ihrer Stammesangehörigen
er=
langt hätten, der ſeit einiger Zeit auf der Kasbah von
Tanger gefangen gehalten würde.
* Halifax, 24. Mai. Die bei Liscomb an Land
geſpülten Leichen von Seeleuten und Schiffstrümmer
entſtammen dem Leuchtſchiff 19, das vier Meilen von
ſeiner Liegeſtelle auf Riffe geworfen wurde. 6 Leichen
ſind geborgen. Anſcheinend iſt die geſamte Beſatzung
umgekommen. Das Leuchtſchiff hat augenſcheinlich in der
vergangenen Nacht bei heftigem Sturm und dichtem Nebel
in Liscomb Zuflucht ſuchen wollen, wobei es auflief und
die Mannſchaft ertrank. Die Köpfe der Leichen ſind
ſchrecklich zerſchmettert, da ſie auf die Klippen geworfen
wurden.
Kunstblätter aller Art
Ausführlicher Katalog mit 800 Abbildungen
Echte Bronzen
Müller & Rühle Kunshasdens Darmstadt
5 Elisabethenstr. 5.
(P6593
Für Erholungsbedürftige und leichtere
Sommer und
Kranke. Winter besucht.
Kuranstalt Hofheim I. T.
Keven ½ Stunde von Frankfurt a. M. 15
Prospekte durch Dr. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.
Liegewagen
Klabosporrwagen
*
in enormer Auswahl.
Grösste Preiswürdigkeit.
Erstklassige Fabrikate.
D.ral & Somfe
(12471mos)
Todes=Anzeige.
Freitag nacht verſchied nach ſchwerem Leiden
unſere gute treubeſorgte Mutter und
Groß=
mutter
Frau Karoline Dängen Witwe
im Alter von 72 Jahren.
(12717
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinz Dämgen.
Familie Aug. Keune,
Lokomotivführer.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Mai,
nachmittags 2½ Uhr, vom ſtädtiſchen Friedhof
aus, ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Nach langem Leiden wurde geſtern abend
9 Uhr unſere gute, teure Schweſter, Tante,
Schwägerin und Freundin
Fradich Laurd Braun
im Alter von 77 Jahren, durch einen ſanften
Tod erlöſt.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Emma Braun.
Darmſtadt, den 24. Mai 1914.
Die Einſegnung findet in der Kapelle des
Stadtkrankenhauſes am 25. Mai, nachmittags
5 Uhr, die Einäſcherung in aller Stille ſtatt.
Kondolenzbeſuche und Blumenſpenden dankend
(12721
abgelehnt.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem Leiden meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
(12720
Frau Elise Schwarz
geb. Kern
im 62. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. Mai 1914.
Pankratiusſtr. 61.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Mai,
nachmittags 4 Uhr, vom Portal des Beſſunger
Friedhofes aus ſtatt.
Die Beerdigung des
Berichtigung. Herrn Karl Schaaf
findet nicht vom Friedhof. ſondern vom
Sterbe=
hauſe, Weinbergſtr. 34, aus ſtatt. (B12718
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres nun in Gott ruhenden
Vaters ſprechen wir allen Bekannten unſeren
in=
nigſten Dank aus; beſonders Herrn Pfarrer
Wag=
ner für ſeine tröſtenden Worte, ſowie dem
Krieger=
verein für die letzten kameradſchaftlichen
Ehren=
bezeugungen.
(12719
Die trauernden Hinterbliebenen:
A. u. F. Gross.
Darmſtadt, Mai 1914.
Tageskalender.
Montag, 25. Mai.
Großh. Hoftheater Anfang 7½ Uhr. Ende 10½ Uhr
(Ab. C): „Gabriel Schillings Flucht”
11. Internationales Tennis=Turnier auf
dem Sportplatz am Böllenfalltor.
Bilder vom Tage. (Auslage unſerer Expedition
Rheinſtraße 23): Kaiſertage in Wiesbaden. — Die
Er=
öffnung der Werkbundausſtellung in Köln. — Zu den
letzten Ereigniſſen in Albanien. — Vom Krieg der
Ver=
einigten Staaten von Amerika mit Mexiko.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 26. Mai.
Hofreite=Verſteigerung des Johann Georg
Wolf (Blumenthalſtraße 109) um 10½ Uhr auf dem=
Ortsgericht I.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9½ Uhr
Hein=
richſtraße 105.
Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Geöffneh
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und
Frei=
tags von 11—1 und 3—5 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 10—1
Uhr (Eintritt 30 Pfg.).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
Vertrauensſtellung.
Infolge Eintritts eines Verwandten wird der Poſten meines
derzeitigen Buchhalters anderweitig beſetzt. Da ich dieſen Herrn
als vertrauenswerte, energiſche und äußerſt gewiſſenhafte
Per=
ſönlichkeit empfehlen kann, ſuche ich für denſelben hierdurch eine
paſſende Stelle. Er eignet ſich auch für einen
verantwortungs=
vollen Disponenten=, Bureauchef= oder Korreſpondenten=Poſten,
ſowie zum Privatſekretär. Kaution in jeder Höhe, erſte
Re=
ferenzen, Gehalt beſcheiden. Gefl. Offerten unter R 31 an
die Expedition d. Bl.
(*14436sgo
Zillige Preise
Eigene Fabrikation
Leinen- u. Rips-Dekorationen
7.50 Mk. 16.50 bis 35.— Mk.
Tüll-Gardinen, reiche Auswahl
von 4.— Mk. an. Vorzügl. Ware.
Tüllstores f. extrabreite Fenster
Allovernets auch mit licht- u.
waschechten farbigen Effekten,
elfenbeinfarb.,
doppel-
breite Ware . . von 90 an.
Benützen Sie
die hierdurch
ge-
botenen Vorteile
Hess. Gardinen- und Stickerei-Manufaktur
HENRI PORTUNE, Darmstadt
Bleichstraße 1 G.m.b. H. Telephon Nr. 1615
Nummer 142.
Weiblich
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Seite 5.
Frobeiſche Erzteherin, franzdſ.
8 ſprechend, muſikaliſch, ſucht
Stellung für nachm. bei Kindern
von 3 Jahren ab. Offerten unt.
R 21 an die Exped. (*14415so
Landmädch, w. ged. hab., ſuch, in
Darmſtadt Stell. Frau Berta
Ness=
ling, gewerbsmäßige
Stellenver=
mittlerin, Ludwigſtr. 8. (*14427soi
Männlich
Kaufmänniſche
Lehrſtelle
für jung. Mann mit guter
Schul=
bildung geſucht. Drogerie
bevor=
gugt. Gefl. Offerten unter P 69
an die Expedition.
(12339a
Weiblich
ſof. geſucht
Lehrmädchen (*14501so
Damen-Konfektion, Sandſtr. 28, p.
Seesssegssesesegsseee
Herrſchaft (3 Perſ.), ſucht wegen
Verheirat. des Mädch., Mädchen,
welch. bürgerl. koch. kann. Brave
Mädch. erhalt. gute Stell. in
Herr=
ſchaftshäuſ., ſowie in guten
Ge=
ſchäftshäuſ. Frau Berta
Neß=
ling, gewerbsmäßige
Stellenver=
mittlerin, Ludwigſtr. 8. (*14426soi
Ssossssssssssseeeesee
Anſtänd. ſauberes unabhängiges
Laufmädchen, kinderlieb, von
morg. 8 Uhr bis nach dem Spülen
geſucht Martinſtr. 79, I. (*14425so
veſucht (*14625
Servierfraulein Hochſtraße 10.
Karquisen-Stoffe
in grau, grau-weiss, grau-rot, gelb-weiss gestreift,
— in allen Breiten und besten Qualitäten.
Wir empfehlen:
Breite 100 cm 120 cm 140 cm
grau Marquisen-Dreit
Gestreifte Qualitäten
1.65 1.90 2.20
Grau-Leinen für Schutzvorhänge
Einfarbig
1.50 1.70 2.00
Breite 100 cm 120 cm 140 cm
Breite 80 cm 100 cm 120 cm 130 cm 140 cm
80₰ 1.—
Blaue Vorbang-Cöper
1.20 1.30 1.40
in verschiedenen Breiten.
Dzer-Naremaus
Markt 7
Mädchen, das kochen und zu
Hauſe ſchlafen kann, tagsüb. per ſof.
geſucht. Näheres Exped. (12430a
Wegen Erkrankung ſofort oder
1. Juni tücht., nur gut empfohl.
Alleinmädchen
geſucht. Zu ſprechen bis 11 Uhr
vormittags u. 3—5 Uhr nachmitt.
Heinrichſtraße 54, pt. (12571a
Anſtändiges Dienſtmädchen
per 1. Juni geſucht
Saalbau=
ſtraße 37.
(*14599go
Männlich
Jg. Buchbindergehilfe
ſofort geſucht.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23.
(11854t
ſofort
Zuverläſſiger Hetzer geſucht.
Dieburgerſtraße 89.
(*14585go
Geprüfter 2. Heizer
mit guten Zeugniſſen zur
Unter=
ſtützung des Maſchiniſten zum ſof.
Antritt geſucht.
(12684a
Wehner & Fahr,
KKakao= und Schokolade=Fabrik.
(9 Junge Leute a
115—34 Jahre alt, erhalten nach
ein=
monatl. Ausbildung Stellung in
ffürſtl., gräfl. u. herſchaftl. Häuſern.
Proſpekt frei. Kölner
Dienerfach=
ſſchule und Servierlehranſtalt,
Köln, Chriſtophſtraße 7. (I,956
Süng. Hausburſche (Radfahrer)
I mit gut. Zeugniſſen ſof. geſucht
Karl Illert, Schweinemetzger,
14457so) Wendelſtadtſtr. 20.
Tüchtiger zuverläſſiger
Fuhr=
mann geſucht Albert Vogt,
1. 2602a)
Gutenbergſtr. 37.
Für Delikateſſen= u. Obſtgeſchäft
(12344a
wird ein
Lehrling
gegen ſteigende Vergütung geſucht.
Näher. Saalbauſtr. 27 im Laden.
M
Haus zum Alleinbewohnen
neu, mit 7 Zimmern, Balk., Gart.,
Autogarage u. all. Zubeh., herrliche
Lage b. Darmſt., bill. zu verm. Off.
unt. R 5 an die Exp. (*14365fo
Grzeih
Stellennachweis
verbunden mit Lehrſtellenvermittlung u. Berufsberatung
— unter ſtädtiſcher Führung
mrännliche (gewerbliche u. landwirtſchaftliche) ſowie weibliche Abteilung.
Waldſtraße 19/21.
Fernſprecher 371.
Die Benutzung iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der Dienſtbotenabteilung zahlen Herrſchaften für
dus Einſchreiben der Geſuche 20 Pfg. und für die Vermittlung 1 Mk.
Dienſtboten zahlen keine Gebühr.
Arbeitsamt Darmſtadt.
(11823a
Guggenheim & Marx
Markt 7
Fuchsſtr. 1, Seitenbau, 1 Stiege
hoch, 3 Zimmer u. Küche per ſof.
(*14281mso
zu vermieten.
Friedrichſtr. 12, Lagerraum
u. grosser Keller. (8257od
Mbbierte Zimme
III., großes,
Schuchardſtr. 14, ſchön möbl.
Zim. per ſofort zu vm. (10012oms
Eiisabethenstr. 5, II.,
ſchön möbl. Zimmer zu vm. (*14628
Frankfurterstr. 58, II.
leer. gr. Balkonzim. zu vm. (9593omf
Frankfurterſtraße 32, parterre,
einfach möbl. Zimmer. (12132t
Müllerſtr. 9, II., b. kinderl. Leut.,
einf. mbl. Zim. an anſt. Frl. (12380t
Eſchollbrücker Straße 6, 1. St.,
drei möblierte Zimmer, auch
ein=
zeln, zu vermieten. (12601a
Mühlſtraße 76, III., hübſch
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang
zu vermieten.
(12382oms
In gutem Hause
wird zum 15. Juni ein beſſer
möbliertes Zimmer mit
Schreib=
tiſch und Bücherſchrank von einem
Herrn zu mieten geſucht. Angeb.
mit Preisangabe unter R 56 an
die Expedition.
(12625so
Haare
ausgekämmte und abgeſchnittene,
kauft zu höchſten Preiſen (1838a
Friſeur Müller, Ludwigsplatz 1.
Wer dort ? (12341a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleid., Schuhe, Möbel,
Zahn=
gebiſſe, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Lumpen
Flaſchen, Alteiſen, Metalle, Papier
kauft bei pünktlicher Abholung
Zwickler, Schwanenſtraße 12.
(12189a
Poſtkarte genügt.
Ich Raufe
getr. Kleider, Schuhe, Wäſche,
Zahngebiſſe, alte Bettfedern.
(12346a
Poſtkarte genügt.
M. Speier, Schloßgaſſe 10.
Ich kaufe
getragene Herren=Anzüge, auch
einzelne Hoſen, Ueberzieher uſw.
Zahle bis zu 30 Mark. Bitte
ſchreiben Sie nur an (12314a
Schnitzer
Schloßgaſſe 33 od. Telephon 2097
Hausverkauf!
Liebigſtraße
2½ſtöckiges 5 Zimmerhaus mit
Vor= u. Hintergarten, Hof mit
Zementplatten ausgelegt,
Ge=
ſamtflächengehalt 563 qm, zu
verkaufen. Uebergabe nach Wunſch.
Das Objekt befindet ſich in ſehr
gutem Zuſtande und iſt nur mit
einer I. 4% igen Hypothek belaſtet.
Weiteren Aufſchluß nur an
Selbſt=
reflektanten durch d. Firma (11780a
Sebastian Eckler
Rheinſtraße 9 — Telephon 243.
Villenverkauf:
Die Beſitzung der Frau
Geheim=
rat Lippold, Am Erlenberg 21,
dahier, beſtehend aus einem
Ein=
familienhaus mit Diele, 9
Zim=
mern, 1 Gartenzimmer, Küche,
Speiſekammer, Garderobe, 1
Mädchenzimmer u. 3 Kammern,
Balkon, hübſch angelegtem
Gar=
ten mit ſchiefergedeckter
Garten=
hütte, iſt zum 1. Oktober d. J.
zu günſtigen Bedingungen zu
ver=
kaufen. Nur ernſte Reflektanten
er=
halten weiteren Aufſchluß, auch die
Berechtigung zur Beſichtigung, nur
bei der Firma Sebastian Eekler,
Rheinſtr. 9, Telephon 243. (12259a
Das Anweſen Hochſtraße 28
beſtehend aus 2½ſtöckigem
Wohn=
haus in gutem Zuſtande mit
an=
ſchließendem Hof, ſchönem Garten
und Bleichplatz iſt
erbteilungs=
halber unter günſtigen
Beding=
ungen zu verkaufen.
Die Uebernahme kann alsbald,
evtl. am 1. April 1914 erfolgen.
Nähere Auskunft erteilt die Firma
Sebastian Eckler, Rheinſtr. 9,
(6249a
Telephon 243.
kleineres Haus zum
Allein=
bewohnen, beſtehend aus 7
Zimmern nebſt Nebenräumen,
unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Der
Geſamt=
flächeninhalt beträgt 328 qm.
Nähere Auskunft durch die
Firma Julius Kahn,
Schul=
ſtraße 15. Tel. 135. (10774a
Fahrräder
1 gebrauchtes Fahrrad,
1 Touren=Rad,
1 Straßen=Renner
zu verkaufen.
A. Hahn, Fahrradhälg., Gntenbergstr. 58.
Kunden geſucht.
Prima Vollmilch, p. Liter 22 Pf.
Off. u. R 77 an die Exp. (*14605go
Wiederholt als ein
vorzüglich. Mittel
gegen
Flechten und Miteſſer
wird
Obermeyers Herba=Seife
empfohlen.
Zeugnis=
„Ihre Herba=Seife habe ich mit
Erfolg angewandt gegen Flechten,
Miteſſer und kann Ihnen für dieſes
vorzügliche Mittel meinen beſten
Dank ausſprechen.‟ Freund, Hamb.
Obermeyers Herba=Seife à Stck.
50 Pf., 30% ſtärker. Präp. Mk. 1.—
Z. h. i. allen Apotheken, Drogerien
(II,12711
und Parfümerien.
II. W. Prassel
Schulstrasse 10
Telephon 71.
Gesünder und billiger wie
Butter
ist mein allseitig anerkannt
hocharomatischer
garantiert reiner
Bienen
per Pfd. Mk. 1.—
mit Glas 1.10 u. 1.15
bei Abnahme von
10 Pfd. Mk. —.95.
Aerztlich empfohlen.
Stets erhalten Sie die
schwarz-
weissen Rabatt-Marken.
(12708)
ein Schnider Lende=
Würde rungen an Herrenkleid.
im Hauſe vornehmen u. zu welch.
Preis pro Tag. Gefl. Offert. unt.
R 40 an die Expedition. (*14559
Militär=
Wohnungsanzeiger
Sommer 1914
iſt erſchienen
und zum Preiſe von 30 Pfg. in
der Geſchäftsſtelle des
Darm=
ſtädter Tagblatts erhältlich.
(12647t
Wegzu
30 3
ſowie Umzug von Herrſchaften.
Habe z. Zt. verſchiedene beſſere
Möbel
Betten, ſowie 2 Salongarnituren
Diwans zu verkaufen. (*14561
Wagner’s Gelegenheitsgeschäft
Karlſtraße 41.
SrekEion
täglich frisch. (12687
Reform-Restaurant
Alexanderstrasse 4, I.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Nummer 142.
Ausnahmetage vor Pfingſten.
Als Ausnahmetage im Sinne des § 139d Ziffer 3 der
Reichs=
gewerbeordnung (Ueberbeſchäftigung von Gehilfen ꝛc.), ſowie im Sinne
des § 139e Abſatz 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung (
Verlänge=
rung der Feierabendſtunde für offene Verkaufsſtellen bis
10 Uhr abends) werden hiermit beſtimmt:
die zwei letzten Werktage vor Pfingſten.
Hiernach dürfen am 29. und 30. Mai lfd. Js. ſämtliche offene
Verkaufsſtellen in hieſiger Stadt bis 10 Uhr abends für den
geſchäft=
lichen Verkehr geöffnet ſein. An den gleichen Tagen finden die
Beſtimmungen über die Mindeſtruhezeit und Mittagspauſen der
Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verkaufsſtellen keine
Anwendung.
(12707omf
Darmſtadt, den 16. Mai 1914.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Verſteigerungs-Anzeige.
Dienstag, 26. Mai 1914, vormittags 9½ Uhr
anfangend, verſteigere ich im gefl. Auftrage freiwillig wegen
Auf=
gabe eines Penſionats in der Parterrewohnung des Hauses
Heinrichstr. 105 öffentlich meiſtbietend gegen bare Zahlung:
1 Paar Brillant=Ohrringe, 1 Büfett, Mahagoni, 1 pol.
Kommode, 6 Kleiderſchränke, ein= u. zweitür., 1 großer
Aktenſchrank, 2tür., 3 Waſchtiſche, Zeichen=, Bügel=und
kleine Tiſche, Diwan, 6 Spiegel, Haus=Apotheke. 10 gute
ſaubere eiſerne Betten mit Wollmatratzen, 3 Deckbetten,
20 Stühle, 1 Tiroler Bauerntruhe, 5 Büchergeſtelle n.
10 Wandbretter, 1 Schultafel, 1 Theatervorhang,
1 Karte Europa, 2 Crognettſpiele, 6 Gartenſtühle und
Tiſch, 2 mod. elektr. Lampen, 1 Damenfahrrad mit
Freilauf (Neumann), 1 Partie Nippſachen;
1 Partie Weißzeug: große weiße und bunte Tiſchtücher, weiße
und bunte Küchenſchürzen, Bett= und Kiſſenbezüge,
Toilettentücher;
1 Partie Einmachgläſer: Wecks=Syſteme, Steintöpfe, eiſerne
Töpfe;
1 Partie Porzellan: Teller, Taſſen, Schüſſeln, Deſſertteller:
Steh= und Küchenlampen, Waſchtiſchgeſchirre,
Waſch=
bütten, Waſchmangel, große u. kleine, Wringmaſchine,
Bilder uſw.
(12703
Darmſtadt, den 23. Mai 1914.
Auktionator und
Johannes Krummeck,
Taxator.
Wohnung: Bleichstrasse Nr. 1. Telephon 1774.
Annahme von Verſteigerungen und Taxationen.
Ia Referenzen.
Konkurs-Ausverkauf
Die im Konkurs des Kaufmanns H. Determann,
Bleich=
ſtraße 19, vorhandenen Warenbeſtände
Kolonialwaren aller Gattungen
werden von Montag, den 25. ds. Mts., mit
20 Prozent Rabatt
verkauft. Das Geſchäft iſt morgens von 8—12 Uhr und mittags von
12—7 Uhr geöffnet.
(12670go
Der Konkursverwalter: H. Hilsdorf.
Iu Maustrie Speise Kartettem
per Zentner Mk. 3.50. Waggonweiſe billiger. (12062a
Carl Manck Nachf., Tel. 163, Wendelstadtstr. 40.
0
n vielen Millionen von
Bänden verbreitet
erfüllt die
Bibliothek der Unterhaltung
und des Wissens
ihr Programm: jedem Bücherliebhaber Gelegenheit zu geben
zur Anlegung einer wirklich gediegenen, ſpannendſte
Unterhaltung und eine unerſchöpfliche Fundgrube des
Wiſſens zugleich bietenden
Privatbibliothek (X,9792
aufs allerbeſte. — Jährlich 13 reich illuſtrierte, elegant in
echte Leinwand gebundene Bände
Preis für den Band nur 75 Pfennig.
Zu beziehen durch alle Buch= und Zeitſchriftenhandlungen.
Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.
Empfehle:
Getrocknete
analen
die gesunde,
wohl-
schmeckende u. natürliche
Kraftnahrung,
besonders empfehlenswert
für Geistesarbeiter, Kinder
u. Wanderer, in prachtvoll.
Ware frisch eingetroffen
per Pfund 65 Pfg.,
im Karton Pfund 75 Pfg.
Gratis die Broschüre „Die
getrocknete Banane und
ihr Wert u. Verwendung‟
mit 30 Anweisungen, bei
Einkauf v. 1 Pfd. Bananen.
Reformgeschäft
„Arista-
Anton Braunwarth, Darmstadt
3 Ernst-Ludwigstraße 3
(8305a
Fernruf 971.
Kegelbahn
Montags Abends zu vergeben.
Näh. beim Hausmeiſter der
Ver=
einigten Geſellſchaft. (12705od
Herren= und Damenrad (Freilf.,
Fahrradhdl. Hänſel, Obere
(12410a
Eliſabethenſtraße 7.
66o6e.
6
Koſtenlos kann
4 auf der
Aktien=
ziegelei Kranich-
Sschun
steinerstrasse,
2 mittleres Torlinks, amrechten
unteren
werden.
Teich abgeladen
(*14626omf
Soogesgessegessgeséee
Kleines Ausſtellungs=Zelt
auch als Gartenzelt verwendbar,
zu vk. Landwehrſtr. 79. (*14615goi
junge Hunde, 3 Mon. alt,
Pracht=
exemplare , ſehr wachſ., Kreuzung
zwiſchen präm. Dobermann u. Wolf,
ſind zu vk. Näh. Dornheimerweg 65
bei Pförtner Eſcher.
(*14580go
Jg.
Dobermänner
br., höchſtpräm. Eltern, zu verk.
(*14456so
Wienersſtr. 46, Mſd.
Kinderhellstenen
Mk. 8.50, 12.50, 15.75, 17.—, 19.50.
21.—, 23.50, 29.−.
Grösste Preiswürdigkeit vereint mit
besten Qualitäten.
Grosse
Metall-
und
Holz-
Betten
in
hundert-
facher
Auswahl.
12695
Entzückend ausgestattete komplette Kinderbetten
Mk. 35.-, 38.−, 42.−, 45.−, 48.− bis 75.−.
Betten-
Spezial-Haus
SuchdarzTel2iss
Markt 11
Für Damen
Kopfwaschen 1.00 M.
Für Kinder 0.75 M.
Empfehle hiermit
meinen neuzeitlich
eingerichteten mit
elektrischer Zentral-
Trocken-Anlage
ver-
sehenen Damen-Salon.
Einzelkabinen.
Zöpfe!
Prima deutsch. Haar,
garantiert für
Haltbarkeit,
mit Kordel v. 4 Mk. an
ohne Kordel v. 10 Mk. an
Expori-Haar-Zöpfe
gut im Tragen
mit Kordel v. 1.50 M. an
ohne Kordel v. 4.50 M. an
Schulstraße 12
Gustav Kanzier, relephon 2215.
Eigenes Atelier für Haararbeiten.
(11329a
Harte Salaml, ganz harte!!
Trockene Winterware, pikant im Geschmack, nach Ital. Art, aus
allerfeinstem untersuchten Roß-, Rind- u. Schweinefleisch à Pfd. nur
110 Pf., desgleichen ganz harte Knackwurst, geräucherte Zungenwursk
in Schweinsblasen à Pfd. nur 70 Pfg. ab hier. — Jeder Versuch
führt zur dauernden Nachbestellung. — Viele Anerkennungen. —
Versand nur gegen Nachnahme.
(166a
A. Schindler, Wurstfabrik, Chemnitz i. Sa. 32.
amen, die sich im Korsett unbequem fühlen, sich aber elegant,
modegerecht und doch absolut gesund kleiden wollen, tragen
Kaidstris kuturstaaten.
D. R. P. Patente
aller
961a
Sofortiges Wohlbefinden. Grösste Leichtigkeit u.
Be-
quemlichkeit. Kein Hochrutschen. Vorzügl. Halt im Rücken.
Natürl. Geradehalter. Völlig freie Atmung und Bewegung.
Elegante schlanke Figur. Für jeden Sport geeignet. Für
leidende und korpulente Damen Spezial-Facons.
IIlustrierte Broschüre und Auskunft kostenlos durch:
Inh.: Frau E. Spreng,
Kalasiris-Spezial-Geschäft Schulstrasse 12, 1. Stock.
Schepeler’s Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Eier,
Butter, Käſe, Palmin und Palmona. (269a
Kolonialwaren zu bekannt billigen Preiſen.
L. Pabst, Dieburgerstr. 19, Ecke Stiftstrasse.
Mineralwasser-Handlung
KARE DENDEa
Elisabethenstr. 35.
Telephon 1191.
Vilbeler Urquelle „Leuisenbrunnen‟
ts frischer Füllung
(12712a
Rheinische
Treuhand-Gesellschaft A.-G.
O 7. 26. MANNHEIM Tel. No. 7155.
Aktienkapital Mk. 1500000.−.
Weitverzweigte Beziehungen zu
III,3118) ersten Finanzkreisen.
Bilanzprüfungen
Buchhaltungs- und Betriebs-Organisationen.
Liquidationen, Sanierungen.
Vermögens-Verwaltungen.
Seriöse Gründungen.
Gutachten in Steuer- und Auseinandersetzungssachen.
Eingehende Beratung in Beteiligungs-Angelegenheiten.
Unbedingte Verschwiegenheit.
Kgedzssunnen. FekolnanosBRanden
Sicher abführende Winkung ohne
Reizung der Darmtätigkeif bei
Fettsucht. Magenleiden Hämorphoiden-
Kibelfsadellé:
Durchgreifendes Mittel bei
Blasen-u. Nierenleiden,
Eicht- Rheumatism.
Harnsäure.
etc.
ſich
06
AusReslus-
BRÜNNEN:
eisenaelchSTF auletie Tuneräs.
Bleichsucht. Blufarmut.
Hervorragendes blutbildendes Mittel.
NarüklichEs
MaRlENBADER BRENNENSaLZ.
BRUNNEN-PASTILLEN.
Troschüren in Mineralwosserhandlungen. Apotheken, Drogerien.
Hauptniederlage für Darmstadt:
Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7.
(7696a
Wo
werden
7264a)
Kerbelke
im Winter zum weiteren Ausbau in erwärmtem
Keller gelagert, und wo finden Sie die größte
Aus=
wahl all. Weinbaugebiete u. in all. Preislagen? Bei
Will. Kiebel
Darmſtadt, Mathildenplatz 18.
der beliebte Pfingsttrunk kommt von heute ab zum Versand.
12706
O0OOoeöben
Zu beziehen durch die mitEſel
bezeiehneten Verkaufsstellen und
9. 5. 9. 6. 6. 6. 5. S. 8. 6.₰
Viktoriastr. 58
Leonhard Kaisers Biergrosshandlung
Telephon 129.
Korbwaren!
Frauenbund zur Förderung der Deutschen Spitzen-Industrie
„ „ Düsseldorf
Prämiiert: Hamburg 1911 Johännesburg 1912 Weltausstellung Gent 1913
(12704odg
Alleinverkauf für Darmstadt:
Theodor Kalbfuss am Rathaus
zur Zeit
hervorragende Auswahl preiswerter Spitzenkragen
₰ „ ₰ „ Freie Besichtigung
Auswahlsendungen vereitwilligst
Manksveren.
Ieren
ſchw. Klavierſtuhl, türk. gepoſt.,
I drehb., Mk. 9.—, 1
Schmetter=
ingskaſten Mk. 1.40, 4 Herrenhemd.,
bau u. weiß geſtr. Biber, p. St. Mk.
.1.0, 4 roſa geſtr. à Mk. 1.10 m.
Flick=
epp., 6 wß. Herrenhemd., Cretonne
n. Piaué=Einſatz, p. St. Mk. 1.60, 7
St. weiß Cretonne à Mk. 1.40,
Fuß=
llſtiefel, Gr. 44, Mk. 3.50,
Herren=
pnſchweſten, hell und weiß, per
rück Mk. 1.— zu verkaufen.
1 627)
Kiesſtraße 124, II.
u. Blasenkranke
finden durch Altbuchhorster
Mark-Sprudel Starkquelle
raſch Erleichterung und Hilfe. Die
Nierenarbeit wird wohltend
er=
leichtert, Sand, Gries, Steine
auf=
gelöſt u. fortgeſpült, die Harnſäure
gebunden und Schmerzen Drücken,
Brennen ſchnell behoben. Vonzahlr.
Profeſſoren und Aerzten glänzend
begutachtet. Fl. 65 u. 95 Pf. in der
Eu=
gros-Niederlage Friedr. Schaefer
und in der Hofdrog. Chr. Schwinn,
(E8410
Rheinſtraßes.
Taſt neuer Rlammiger Gasherd
mit Tiſch zu Mk. 20 zu verk.
Zu erfr. in der Exp. (*14440sgo
Heyl & John. Manufakturware. (5511a
Vergessen
Sie nicht das
erst-
klassige Programm
heute im 12702
Letzte Proben für das Feſtkonzert in Bad=Nauheim:
Mittwoch, den 27. Mai und
Mittwoch, den 3. Juni (abends 8 Uhr)
Die Mitwirkenden werden dringend gebeten, vollzählig
und pünktlich zu erſcheinen.
(12716
D
sicheren Tod
bringt einzig und allein
strassers Gryloiin
alllen Küchenkäfern, Schwaben,
Grillen, Ameisen etc.
— giftfrei
Dose 75 Pfg.
Erhältlich in Drogerien und
Apotheken. (II,12284
Haupt-Depöt:
Schmitt & Wildenhayn
DARMSTADT
5 Akte, mit
Henny Porten
Der
Mllliohenraut
Detektivroman in 3 Akten
Die Eröffnung
der Ausstellung
aufderKünstler-
Kolonie usw.
Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl
Dritter Jahrgang:: Heft 5, Mai 1914
Inhalt: Regierungsaſſeſſor Paul Strack: Die Nachfahren des Präzeptors
Johannes Strack in Gießen (1672—1722). — Rudolf Schäfer: Von den
Humboldtianern. (Friedrich Gottlieb Welcker, Karoline Welcker, Karl
Ferdinand Schulz.) — Dr. Gätjen: Das Kloſter Haina in Heſſen. (Zum
700jährigen Jubiläum.) Mit zwei Abbildungen. — Dr. Wilhelm
Lindenſtruth: Die Vorgänge in Großen=Buſeck am 7. und am 8. März
1561, der Anlaß des 15jährigen Reichskammergerichtsprozeſſes der
Ganerben des Buſecker Tals wider Heſſen. — Profeſſor D. Dr. Wilhelm
Diehl: Ein intereſſantes Flugblatt aus dem Jahr 1848. — Kleine
Mit=
teilungen: Staatsrat Wilhelm Wilbrandt. Georg Schäfer f. —
Bücher=
ſchau. — Aus Zeitſchriften. — Austauſch.— Auskünfte. — Umfragen. —
Familientage.
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der „Heſſiſchen Chronik”
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt, und allen
(12630sgo
Buchhandlungen.
Entfertungs=Kuren
nach Bergonié auf elektrischem Wege
Orthopädisch-chirurgische Heilanstalt
Dr. med. Emil Wolf
(5560a
Teleph. 729
Rheinstr. 31 D ARMSTADT
Sprechstunden: Ausser Mittwochs u. Sonntags tägl. von 2—5 Uhr.
werden billig repariert, neue
an=
gefertigt, Rohrſitze von 80 Pfg.
an geflochten.
Korb= und Stuhlflechterei
Schmidt, 2 Rundeturmſtraße 2.
Poſtkarte genügt. (*14630
Danptreintgung
für Bettfedern u. Daunen.
Beſte Einrichtung am Platz. Lager
in Köper für neue Hüllen. (8260a
J. Stritzinger, Hölgesſtr. 11, I.
PIANO
nur in Konzerten geſpielt, mit
vorzüglichem Ton, unter voller
Garantie
(10380a
nur 500 Mark.
Karl Arnold, nur Ecke
Erbacher=
ſtraße, (n. d. Schwimmbad).
Hellgraues Tuchkeid, 2
weiß=
leinene Bluſenröcke, alles faſt
neu, billig zu verkauf.
*14631)
Gervinusſtr. 62.
oeseeesoe
SKlavier=Stimmens
3 alle Reparaturen.
Telephon 2457.
Karl Arnold
Ecke Erbacherſtraße,
n. d. Schwimmbad. (8557g
Sessssssassessssseet
Großherz. Hoftheater.
Montag, den 25. Mai 1914.
172. Abonnem.=Vorſtellung. C43.
Gerhart Hauptmann=Zyklus.
Vierter Abend:
Gabriel Schillings Flucht.
Drama in 5 Akten von Gerhart
Hauptmann.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Gabriel Schilling,
Maler
. . Kurt Ehrle
Eveline, ſ. Frau . Sofie Doſtal
ProfeſſorMäurer,
Bildhauer u.
Ra=
dierer
Hs. Baumeiſter
. Käthe Meißner
K. Weſtermann
Der Lehrjunge Frieda Herbach
Paul Peterſen
Nathias ) Fiſcher Frz. Herrmann
Magd bei Olfers Ellen Widmann
Lucie Heil,
Violi=
niſtin
Hanna Elias . . Herta Alſen
Fräul. Majakin Käthe Gothe
DoktorRasmuſſen Johann. Heinz
Klas Olfers, Wirt
im Krug a.
Fiſch=
meiſters Oye. . Adolf Jordan
Kühn,
Tiſchler=
meiſter
Schuckert
Erſter
Zweiter/Fiſcher: Adolf Braun
Hans Debus
Nach dem 3. Akte längere Pauſe,
Krank: Sybille Huber.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
3.70 ℳ, 14.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anf. 7½ Uhr. — Ende 10½ Uhr.
Vorverkauf f. die Vorſtellungen:
Dienstag, 26. Mal. 173. Ab.=
Vorſt. A 44. „Figaros
Hoch=
ze it.: Gew. Preiſe. Anf. 7 Uhr.
Mittwoch, 27. Mai. 174. Ab.=
Vorſtell. B 43. Minna von
Barnhelm.” Kleine Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 28. Mai. Außer
Abonnement. Auf Allerhöchſten
Befehl. Frühlings=Feſtſpiel e.
Fünfter Abend. In der neuen
Inſzenierung: „Carmen”.
Er=
höhte Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Seite 3.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Mai 1914.
Nummer 142.
Anlässlich der beiden diesjährigen hiesigen, großen Kunstausstellungen, an welchen
Aich in ganz hervorragender Weise mit folgenden Arbeiten beteiligt bin:
Musiksalon für Seine Königl. Hoheit den Großherzog
Möbelausstattung des Marmorbades und Ruheraum
für Seine Königl. Hoheit den Großherzog
Innen-Ausstattung des Modepavillons
Komplette Wohn-Etage im Hause Olbrichweg Nr. 8
habe ich in meinen gänzlich neu hergerichteten ständigen
Ausstellungs-
häusern Elisabethenstrasse 34, Zimmerstrasse 2 und 4 eine
rosse Sonder-Ausstellund
S
JurWenkohus-Ronst
arrangiert.
Diese Ausstellung ist das Zeugnis eines langjährigen, sorgfältigen Studiums und künstlerischen
Verständnisses für geschmackvolle und einheitliche Innenräume, die den Stempel der
Durch-
geistigung und Veredelung bis ins kleinste Detail tragen. Sie ist daher wie so leicht keine andere
geeignet, dem Besucher und Interessenten eine Fülle von Anregungen für sein neues Heim zu
geben, umsomehr als sich diese eingehende Durcharbeitung selbst auf die einfachsten Räume
erstreckt. Ganz dem Geiste und der Aufgabe, die sich die Kunstausstellung selbst gestellt, folgend,
daß vollendeter Geschmack und mäßige Preise eine der vornehmsten Aufgaben sein kann.
Kataloge gratis und franko!
DARMSTADT
LUSurTEEHofmöbelfabrik.
Hoflieferant Sr. Kgl. Hoh. des Grossherzogs von Hessen u. Sr. Majestät des Kaisers von Russland.
(12709
Bettfedern
Dämpf. u. Reinigung n. neuſtem
Syſtem. Lager in Barchenten und
Bettfedern in allen Preislagen
Leonh. Menger,
Bismarckſtr. 58. Tel. 1608. (10379a
ehrock., Frack, Smoling=
An=
züge, Zylinder zu verleihen.
Rheinſtraße 5, 2. Stock. (7051a
Miteſſer,
Pickel im Geſicht und am Körper
beſeitigt raſch und zuverläſſig
Zucker’s Patent-Medizinal-
Seile (in drei Stärken, à 50 Pf.,
M. 1.— u. M. 1.50). Nach jed.
Waſchung m. Zuckooh-Creme
(50 und 75 Pf). nachbehandeln.
Frappante Wirkung, von
Tauſen=
den beſtätigt. Bei Fr. Schaefer,
A. Logel, Ch. Schwinn, Drog.,
Georg Liebig Nachf.,
Hofliefe=
ranten, u. Gg. Frz. Frank,
Parfümerie.
bernet Rehen eſichge, Pialat.,
Eilboten- u. Reinigungs-Institut
Ibel & Lotz, G. m. b. H.
Abt, I. Versicherung gegen
Ungeziefer
Elisabethenstr. 31 Telephon 461
Vertilgung von Ungeziefer
jed. Art, wie Wanzen, Käfer,
Ratten, Mäuse, Motten,
Ameisen usw., billigst unter
schriftl. Garantie u. Diskr.
Gottfried
Eicherung gesen Ungesieker
besonders zu empfehlen. Sehr
geringe Jahresprämie. (955a
Feinste Zeugnisse u.
Referenzen. — Kosten lose
Aussprache an Ort u. Stelle.
unerreichte Ser — 13 Stück Mk. 1.—, 50 Stück Mk. 3.75 — empfehlt
(11385a
Friedrich Hartmann
Zigarren- und Zigaretten-Import — Grafenstr. 20
Wollen Sie
ein bequemes
Corset
Wollen Sie
ein schikes
Corset
Wolten Sie
ein modernes
Corset
Wotten Sie
ein haltbares
Corset
Wolten Sie
eintadellossitzendes Corset
so kaufen Sie Nur im
(11782a
Corset-Salon J. Müller-Rippert Nachf.
Wilhelminenstrasse 17 nahe Elisabethenstrasse.
Original Hallers
Petroleumkocher
garant. gefahr- u. geruchlos
von 85 Pfg. an.
Original Hallers
Gaskocher
— sparsam im Gebrauch
von 95 Pfg. an.
(11770a
Spirituskocher
in bewährten Fabrikaten
von 35 Pfg. an.
ietschmannller
10 Ludwigstrasse 10
Kegel
von Weissbuchen und
Kugeln
von Pock und Eisenholz empfiehll
L. Kuhn, Drehermeister
Karlstr. 53. (*14435so
Segzugsh. 2 Fremdenz., Baden
Priefmarken (alte u. neue)
O verkaufen Wittmannſtr. 25, II. Sopha annehmb. Preis zu vrk. bilig abzugeben
*4, 7—8 Uhrl.
neu bezogen, zu jedem
2 wanne, Reißbrett ea. 222120g
Mandoline billig zu verk. (11616a
Landwehrſtraße 5, 3. St.=
Adlerrad (Freilauf), Metronom,
Zufett, gut erhalten abzugeben
(*14467solJoh. Frieß. Klappocherſtr. 30 (B12615 *14468so) Wittmannſtr. 25, II. I Viktoriaſtr. 25, 1. St. (*14624