Darmstädter Tagblatt 1914


Mr. 129., Montag, den 11. Mai.

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177. Jahrgang
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Adas Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

ſie heutige Nummer hat 8 Seiten.

as Wichtigſte vom Tage.

ſe Fortführung der deutſchen Sozial=
iorm
fand geſtern in Berlin eine große Kund=
jung
ſtatt.
etzten Meldungen zur Erdbebenkataſtrophe
ſtege hat man im ganzen 86 Tote und etwa 300 Ver=
ſtndete
unter den Trümmern der zerſtörten Ortſchaften
ſnorgezogen.
(Letzte Nachrichten ſiehe Seite 4.)

Pslandsintereſſen und Hoch=
ſchulbildung

* Thema einer Unterſuchung, die Geh. Legationsrat
Peiſor Dr. K. Helfferich in den neueſten Greiz=
Aiweröffentlicht. Seine Ausführungen ſind um ſo be=
Ansswerter, als er mit den Erfahrungen des wiſſen=
Alochen Hochſchullehrers und Kolonialbeamten die des
Ullitchen Geſchäfts= und Finanzmannes verbindet. Da=
Abausgehend, daß das Geheimnis des deutſchen Auf=
M zu wirtſchaftlicher Weltſtellung in der Vereinigung
n iſſenſchaftlichen Betriebes mit dem praktiſchen
fien liege, entwickelt Helfferich im weſentlichen fol=
e
Gedankenreihe:
Allaſer Bildungsweſen, dem wir den erzielten Fort=
rimit
verdanken, muß den neuen Aufgaben gewachſen
milſſter, vor allem der Verflechtung Deutſchlands in Welt=
mſittt
und Weltwirtſchaft, Univerſitäten und Handels=
Pckulen, das Seminar für orientaliſche Sprachen, das
tr. Inſtitut für Weltwirtſchaft und die vom Auswär=
Almt eingerichteten Vorleſungskurſe haben für den
Aſichneten Zweck ſchon manches, aber nicht genug ge=
Aſſt. Eine univerſelle Kulturarbeit muß unſere poli=
n
Machtmittel und unſere wirtſchaftliche Arbeit er=
Ahler,, wenn nachhaltige Erfolge erzielt werden ſollen.
Sardelt ſich demnach 1. um Vertiefung und Speziali=
iling
der die Verhältniſſe des Auslandes und unſere
elrungen zum Auslande erfaſſenden wiſſenſchaftlichen
itz 2. um die Ausgeſtaltung der praktiſchen ( Vorbit=
für
die Angehörigen der Berufe, die im Ausland
Mlim Verkehr mit dem Ausland ſich betätigen. Die zu
lden wiſſenſchaftlichen Aufgaben bilden nicht eine ein=
Difziplin für ſich, ſondern umfaſſen eine große An=
ron
Spezialgebieten: Länder= und Völkerkunde, Na=
lliſenſchaft
und Medizin, internationales Privatrecht,

Welthandelslehre, Handelspolitik uſw. Nicht weniger
vielgeſtaltig als das wiſſenſchaftliche PProgramm iſt die
praktiſche Vorbildung für die Auslandsberufe, weil Kauf=
leute
und Pflanzer, Diplomaten und Konſuln, Offiziere
der Marine und der Schutztruppen, Geiſtliche und tech=
niſche
Beamte uſw. in Betracht kommen.
So verſchiedenartigen Bedürfniſſen kann durch eine
Auslandshochſchule nicht genügt werden. Es gibt keine
geſchloſſene Auslandswiſſenſchaft und kein einheitliches
Auslandsſtudium: die zu pflegenden Forſchungen und die
zu vermittelnden Kenntniſſe umfaſſen einen großen Teik
aller Wiſſenszweige, die an den beſtehenden Hochſchulen
jeder Art eine Pflegeſtätte haben und ihnen nicht endzogen
werden können. Wohl bedürfen dieſe Wiſſenszweige einer
ſpezielleren Ausgeſtaltung unter dem Geſichtspunkt un=
ſerer
ausländiſchen Beziehungen; aber nichts wäre ver=
kehrter
, als das Spezialſtudium vom Allgemeinſtudium zzu
trennen, Spezialiſten zu züchten, anſtatt im Gegenteil durch
univerſielle Ausbildung die Grundlagen zu liefern, auf
denen das Einarbeiten in die beſonderen Verhältniſſe
des einzelnen ausländiſchen Gebietes ſoweit wie möglich
vorbereitet und erleichtert wird. Der Erreichung dieſes
Zieles dienen am beſten Einrichtungen, die nach Art des
Seminars für orientaliſche Sprachen unſerem Nachwuchs
während der Zeit des Studiums und der praktiſchen VVor=
bereitung
die Möglichkeit zur Bereicherung und Vertie=
fung
ihres Wiſſens gewähren. In der Ablehnung einer
ſelbſtändigenAuslandshochſchuleſtimmt Helfferich mit dem
preußiſchen Kultusminiſter überein. Letzterer hat eine
entſprechende, mit den obigen Ausführungen ſich beruy=
rende
Erklärung im Haushaltsausſchuß des Abgeordneten=
hauſes
abgegeben.

Vom Verkehr einſt und jetzt.

K. K. Um die (Gegenwart herabzuſetzen, wird zuweilen
die gute alte Zeit gelobt. Aber den Lobrednern würde
recht unbehaglich, ja unheimlich zumute werden, wenn
ſie ſelber die Güte der alten Zeit erproben, erleben und
die Vorzüge der Gegenwart entbehren ſollten. Wie vieles
von dem, was niemand mehr miſſen möchte, fehlte der
guten alten Zeit! Einſt und jetzt braucht nur in weni=
gen
Verkehrsverhältniſſen verglichen zu werden, um zu
erkennen, mit welchem Rechte die alte Zeit als gut geprie=
ſen
zu werden verdient.
Der Landverkehr vollzog ſich früher, als Dampf und
Elektrizität noch nicht als Verkehrskräfte verwendet wur=
den
, auf den Landſtraßen. Dieſe hatten aber bis ins 19.
JJahrhundert hinein, faſt durchweg eine Beſchaffenheit, die
des Nachts den Verkehr ausſchloß. Zur Nachtzeit waren

außerhalb des Weichbildes der Städte die Straßen, deren
Zuſtand oft der Beſchreibung ſpottete, nicht zu benutzen.
WWer am Tage zu Lande reiſen wollte, war, wenn er nicht
ſelber Pferde und Reiſewagen beſaß, auf die Poſten an=
gewieſen
. Das Reiſen damit vollzog ſich meiſt ſehr lang=
ſam
, unpünktlich, unſicher, teuer und war nicht ſelten auch
gefährlich. Regelmäßige Poſtverbindungen gab es vor
dem 18. Jahrhundert ſo gut wie gar nicht. Von Leip=
zig
bis Frankfurt a. M. brauchte damals die Schnellpoſt
fünf Tage. Schnelleres Fahren hätte den Pferden die
Beine gekoſtet. Erſt das letzte Viertel des 18. Jahrhun=
derts
brachte durch Verbeſſerung des Landſtraßenbaus,
die den Nachtverkehr geſtattete, Fortſchritte. Aber, was
wollen dieſe im Vergleich zu heute beſagen, lwenn man
bedenkt, daß damals durch die Tore Berlins wöchent=
lich
nur 100 bis 150 Poſten ein= und auszogen! Reiſen
war bis zur Zeit der Dampfeiſenbahn ein Vorrecht der
Reichen und der unverdroſſenen Fußgänger. Aber ſolches
Vorrecht mußte durch zahlloſe Plackereien und Verdrieß=
lichkeiten
, wie durch die Scherereien unaufhörlicher
Brücken, Pflaſter= und Meilengelder, erkauft werden, von
den körperlichen Unannehmlichkeiten der ſPoſtwagenbe=
fförderung
abgeſehen.
Der briefliche Verkehr war ehedem noch beſchränkter
als der perſönliche. Ehe es Biefmarken und Brieſkaſten
gab, etwa von Mitte des vorigen Jahrhunderts, mußten
die Briefe am Poſtſchalter abgegeben werden, und wollte
man ſie freimachen, ſſo entſtanden wegen der Zonenein=
teilungen
oft verwickelte Berechnungen. Billig war das
Briefſchreiben nicht. Die weiteſte Entfernung im preußi=
ſchen
Poſtgebiet koſtete ehemals für 12 Gramm (1,90 Mark.
Ein einfacher, gewöhnlicher Brief von Berlin nach Neu=
York beanſpruchte ein Porto von 4,70 Mark.
Wie ganz anders ſieht es mit dem Verkehr heute aus,
ſeit dem Weltpoſtverein, ſeit der (Welttelegraphie, ſeit der
Fernſprech=Erfindung! Eine Reiſe um die Welt wurde
in der guten alten Zeit als ein ungeheuerliches Wagnis
angeſehen, faſt unausführbar. Heute kann man ſie ſich
ohne Bedenken in weniger als drei Monaten leiſten. Heuke
kann man eine Poſtkarte für 10 Pfennig in den entlegen=
ſten
Winkel der Erde ſchicken. Heute erhält man an dem=
ſelben
Tage, wo man eine Frage nach dem Platze eines
fernen Weltteils richtet, bereits die Antwort. Als Wun=
der
hätte die gute alte Zeit geprieſen, wenn ſſich einer
in Berlin mit einem Freunde in Hamburg unterhalten
hätte. Als unfaßbares Wunder aller Wunder wäre ehe=
dem
ein funkentelegraphiſcher Verkehr durch ungemeſſene
Räume mit einem einſam auf dem Weltmeer fahrenden
Schiffe, eine Verſtändigung über den Ozean hinweg ohne
Draht, angeſtaunt worden.

Verſchloſſene Gärten.
Roman von Fritz Gantzer.
(Nachdruck verboten.)

t begann ein haſtiges Hin und Her in dem (Gemache.
ſlei von Poldi bis zu dem Spiegel zwiſchen den beiden
Aenen und vom Spiegel zurück zu Poldi. Dabei fuhr
Ach unwirſch durch das ſtark gelichtete, teilweiſe in die
U hängende Haar und murmelte unverſtändliche
Aſte vor ſich hin. Endlich griff er nach dem Geſang=
Er entnahm ihm den Brief und ſchleuderte das
o heftig an ſeinen Platz, daß der Lackſtaudentopf
Müranken geriet und polternd zu Boden ſtürzte.
Poldi ſchrie laut auf, lachte dann grell auf und fal=
Adie dürren Hände über dem Leib. Der Bauer ſtieß
Aldam Fuße ärgerlich nach den Scherben, trat an den
tund las im blaſſen Schein der ſchlecht brennenden
loe den bereits von Urſula Rasmuſſen geöffneten

Eis wurde ihm ſauer, die Handſchrift zu entziffern.
chweiß trat ihm auf die Stirn. Seine Lippen be=
Men= ſich, und halblaut, ganz langſam geſprochen, oft
sauſen unterbrochen, wenn eine Stelle beſondere
Sierigkeiten verurſachte, reihte er Wort an Wort:
Berlin, den 17. März 19 ..
Liebe Eltern!
zo iſt eine wichtige, meine ganze Zukunft angehende
e, von der ich Euch in dieſem Briefe erzählen möchte.
lbe lange geſucht und gegrübelt, wie es möglich ſein
te ohne Eure Hilfe fertig zu werden. Denn, ich wollte
erneiden, Euch neue Sorgen zu machen, da Ihr mei=
Millen ſchon ſo ſchwer an anderen zu tragen habt. Aber
Iin trotz aller redlichen Mühe, die ich mir mit meinem
en: gab, erfolglos geblieben und auf den Weg zu

Euch getrieben worden. Mein ganzes Hoffen geleitet die=
ſen
Brief. Daß ihm ein freundlicher Empfang werden
möchte!
So hört denn: Mein Studium befriedigt mich nicht.
Meine Seele kann ſich an dem trockenen Wiſſen des römi=
ſchen
und deutſchen Rechts nicht begeiſtern. Sie ſtirbt mir
dahin unter dieſem Wulſt. Sie verwelkt mir wie eine
dürſtende Blume. Scheltet mich nicht, nennt mich nicht
undankbar. Meint nicht, daß ich aller Eurer Sorge nicht
wert geweſen. Ich habe lange, lange mit mir gerungen,
gekämpft wie ein Verzweifelter. Am Ende bin ich doch
müde geworden und muß mich nun als Beſiegter bekennen.
Ich bin zu dem Entſchluß gekommen, neben meinem Stu=
dium
, das ich Euretwegen zu Ende führen will, einen
neuen Weg zu betreten. Von ihm hoffe ich, daß er mich
zu einem hellen Lande führen wird, in dem es Quellen
gibt, lebendigen, ewig jungen Waſſers übervoll. (Ich
meine das Land, in dem ein hehres, reines Weſen Köni=
gin
iſt.
Aber ich muß wohl anders zu Euch reden, wenn Ihr
mich verſtehen ſollt.
So ſage ich es Euch denn mit ganz ſchlichten Worten:
Ich will ein Dichter werden, einer, der Geſchichten ſchreibt,
wie ſie die Leute in den Büchern leſen. Schöne und gute
Bücher will ich ſchreiben. Den Leuten ſoll beim Leſen
das Herz gegen die Rippen ſchlagen, ſie ſollen mit meinen
Büchern weinen und lachen können. Und wenn ſie zu Ende
ſind, dann müſſen ſie das Buch ſo lieb gewonnen haben,
daß ſie es in die Truhe legen, oder in einen Schrein ſtel=
len
, wo es aber nicht verſtauben darf, ſondern in den ſtil=
len
Stunden, an einem friedſamen Sonntagnachmittag
oder an langen Winterabenden, wenn der Schnee gegen die
Fenſter ſtiebt und die Holzſcheite im Ofen verglühen, dann
müſſen ſie das Buch gern hervorholen und dieſes und
jenes aus ihm noch einmal leſen.

Lanche Riche ſhreiter zu hinen, it ein heite
Kunſt, das iſt viel mehr als alle Rechtsgelehrſamkeit der
Welt. Aber dieſe Kunſt zu üben, iſt nur wenigen gegeben.
Und wo ſie gegeben wurde, da gab ein Gott.
Ob dieſer Gott auch mir gab? Ob ich je ſolche Bücher
ſchreiben kann? Ich bin auf dem Wege, eine Antwort
auf dieſe Fragen zu ſuchen: Ich habe ein Buch geſchrieben.
Und nun komme ich zu der Bitte, die ich an Euch
richten will: Gebt mir 500 Mark. Damit Ihr verſteht: das
Buch muß gedruckt werden, das koſtet Geld.
Niemand will’s ohne Gekd tun. Die Leute, die ſolche
Bücher drucken laſſen, haben mich abgewieſen und geſagt:
Wenn Du das drucken bezahlen willſt, dann würden wir’s
mit Dir verſuchen, aber ſo für nichts und wieder nichts,
hüten wir uns.
Da werdet Ihr nun ſagen: Dann iſt doch Dein Buch
ſicher nichts wert, und ſo laß nur dieſes dumme Geſchicht=
ſchreiben
und tu’ halt was Vernünftigeres. Damit habt
Ihr vielleicht recht.
Aber, wenn ich Euch nun ſage, daß es vor mir auch
vielen ſo gegangen iſt, wie es mir jetzt geht, nämlich, daß
man nichts von ihnen wiſſen wollte, daß man ſie auslachte
und vverſpottete mit ihren Büchern, und daß man ſie am
Ende doch anerkannte, ſo könnte es ſein, daß Ihr vielleicht
doch ſagt: Wir wollen ihm helfen.
Daß Ihr ſo reden möchtet! Mein ganzes, heißes
Wünſchen geleitet dieſen Brief.
Ich bitte viel, und ich weiß, daß Euch die Erfüllung
meiner Bitte ſauer ankommen wird. Aber ich verſpreche
das Einſetzen meiner ganzen Kraft und die unauslöſchliche
Liebe eines dankbaren Sohnes.
Ob Ihr mich voll und ganz verſteht? Und ob Ihr
helfen wollt und könnt? Ich erhoffe es mit aller Sehn=
ſucht
meiner Seele, die im Ringen und Kämpfen ſteht und
Eurer Antwort mit zagendem Herzen entgegenharrt.

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Im Jahre 1740 gab es in Preußen 600 Poſtämter.
Ende 1911 gab es deren im Deutſchen Reiche 40987;
außerdem 46 444 Telegraphenanſtalten und 1 154 500 Fern=
ſprechſtellen
. Briefe gingen im Jahre 1911 im Deutſchen
Reiche faſt 6 Milliarden ein; auf den Kopf der Bevölkerung
ſind das im Jahre beinahe 92. Telegramme wurden
1911 49½ Millionen aufgegeben, ein wenig mehr noch lie=
fen
ein. Ferngeſpräche wurden im genannten Jahre 2074
Millionen vermittelt. Das GBeamtenperſonal zur Poſt
Telegraphie und zum Fernſprecher (zählte am Schluſſe
des Jahres 1911 310363 Perſonen.
Wie leicht verläuft heute der Verkehr auf der Eiſen=
bahn
im Schlafwagen, auf Rieſendampfern mit den ein=
ladendſten
Einrichtungen! Immer mehr Schienenwege
durchziehen das ganz Land, und wo man ſich ihrer nicht
bedienen kann oder will, werden die Entfernungen au
das ſchnellſte mit Kraftfahrzeugen durchmeſſen, deren es
allein zur Perſonenbeförderung am 1. Januar 1913 in
Deutſchen Reiche 70085 gab. Wer heute, verwöhnt durch
die kühnſten Errungenſchaften der Technik, mit jenen dürf
tigen Verkehrsmitteln reifen müßte, die vor hundert oder
gar vor zweihundert Jahren zur Verfügung ſtanden,
würde lieber zu Hauſe bleiben und aus Vergnügen ſicher
nicht ſeine engere Heimat verlaſſen. In der guten alten
Zeit taten das auch die allerwenigſten Menſchen. Kant,
der große Denker, der 1804 ſtarb, iſt nie über ſieben Mei=
len
von ſeiner Vaterſtadt Königsberg hinausgekommen.
Einſt und jetzt! Jetzt kann man mit geringen Mitteln
und in kurzer Zeit in die Alpen reiſen, ſich eine Nord=
landsfahrt
leiſten, Italien beſuchen. Dergleichen gilt nicht
mehr als etwas Beſonderes, Außergewöhnlches. Goethes
italieniſche Reiſe dagegen, 1786, bildete das bedeutſamſte
Ereignis ſeines Lebens. Unter dem (Zeichen des Ver=
kehrs
wird man ſchwerlich die alte Zeit als gut bewerten
dürfen, und wohl auch ſonſt kaum.

Politiſche Tagesneuigkeiten.

Deutſchland.
Eine neue Reichstagserſatzwahl.
Durch die Ernennung des nationalliberalen Abgeordneten
Dr. Quarck=Koburg zum Chef der koburgiſchen Miniſte=
rialabteilung
wird eine Nachwahl im Koburger Reichs=
tagswahlkreiſe
notwendig. Dr. Quarck war bisher vor=
tragender
Rat im herzoglichen Miniſterium. Dem Reichs=
tage
gehört er ſeit 1912 an. Der Koburger Wahlkreis iſt
früher zwiſchen den liberalen Parteien ſtrittiz geweſen,
die ihn abwechſelnd vertraten. Im Jahre 1909 ging Ko=
burg
an die Sozialdemokratie verloren. 1912 erhielt Dr.
Quarck 4740, Zietſch (Soz.) 6199 und Sandner (Fortſchr.
Volkspt.) 3540 Stimmen. In der Stichwahl ſiegte Quarck
mit 7960 Stimmen über Zietſch, auf den nur 6998 ent=
fielen
.
Die dritte Leſung der Beſoldungs=
vorlage
ſoll im Reichstag, wie verlautet, ſchon zu An=
fang
dieſer Woche ſtattfinden. Neuerdings iſt hinſichtlich
des noch immer nicht aufgegebenen Kompromiſſes zwi=
ſchen
Regierung und Reichstagsmehrheit folgender Ge=
danke
in den Vordergrund getreten: Die Regierungsvor=
lage
ſoll unverändert angenommen, an geeigneter Stelle
aber eine Beſtimmung eingefügt werden, wonach die Auf=
beſſerung
der gehobenen Unterbeamten bis zu einem vor=
geſchriebenen
Zeitpunkt zu erfolgen hat. Man hofft, auf
dieſer Grundlage vielleicht zu einer Einigung zu gelangen.
Balkanſtaaten.
Die Orientbahn=Frage. Die Wiener Blät=
ter
melden übereinſtimmend, daß Oeſterreich=Ungarn die
Gegenvorſchläge Serbiens in der Orientbahnfrage als
unannehmbar bezeichnet hat. Dadurch erſcheint der Plan
der Internationaliſierung geſcheitert. Oeſterreich=Ungarn
verlangt die Rückgabe der Orientbahnlinien an die
Orientbahn=Geſellſchaft. Miniſterpräſident Paſitſch er=

klärte dem öſterreichiſch=ungariſchen Geſandten, er werde
die Mitteilung des Wiener Kabinetts dem Miniſterrat
borlegen, der weitere Beſchlüſſe faſſen würde. Die Sa=
mouprava
erklärt, Serbien ſtrebe im eigenen Intereſſe ein
direktes Einvernehmen mit Oeſterreich=Ungarn in der
Frage der Orientbahnen an. Die Hoffnung, daß Serbien
ſich für das Entgegenkommen Oeſterreich=Ungarns dank=
bar
erweiſe, iſt nicht allein durch die Empfindung, ſondern
auch durch große ſerbiſche Intereſſen begründet.
Die internationale Kontrollkommiſ=
ſion
. Die Albaniſche Korreſpondenz meldet aus Santi
auaranta: Sämtliche Mitglieder der internationalen
Kontrollkommiſſion ſind hier mit dem Präſidenten der
proviſoriſchen Regierung von Epirus, Zographos und
dem Miniſter des Aeußern Kara Panas eingetroffen. Da
in Santa Quaranta keine Unterkunft zu finden war, rei=
ſten
ſie nebſt Zographos und Kara Panas nach Korfu
um dort die Verhandlungen fortzuſetzen.
Die bulgariſche Schiffahrtsgeſell=
ſchaft
hat beſchloſſen, eine regelmäßige Dampferverbin=
dung
mit den Häfen der albaneſiſchen Küſte einzurichten.
Die Regierung hat dem Beſchluſſe vollkommen zugeſtimmt.
Die bulgariſchen Schiffe laufen die albaneſiſchen Häfen
vorläufig zweimal im Monat an.
Die Reorganiſation des türkiſchen
Heeres. Der türkiſche Kriegsminiſter hat in einem
Interview erklärt, daß die Dauer des Militärdienſtes auf
zwei Jahre oder zwanzig Monate herabgeſetzt werden
würde. Durch möglichſte Verringerung der Zahl der in
Friedenszeiten unter den Fahhnen ſtehenden Mannſchaften,
ſowie durch Verringerung der Zahl der kommandieren=
den
Offiziere würden ſich Erſparniſſe in Höhe von vier
Millionen Mark erzielen laſſen, doch würden Nachtrags=
kredite
zwecks Ergänzung der Ausrüſtung von Kriegs=
mannſchaften
verlangt werden.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 11. Mai.
Vom Hoftheater. Heute abend 7½ Uhr wird
als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen Film=
zauber
wiederholt, am Dienstag beginnt der Gerhart
Hauptmann=Zyklus mit der Verſunkenen Glocke‟.
Gleichzeitig findet von Dienstag ab der allgemeine
Kartenverkauf zu der Uraufführung von Weingartners
Kain und Abel ſtatt, die nach den täglich ein=
laufenden
Anmeldungen von führenden Perſönlichkeiten
aus der Theaterwelt ein glänzendes geſellſchaftliches Er=
eignis
zu werden verſpricht. Die von den Abonnenten
vorbeſtellten Karten werden am Dienstag und Mittwoch
nachmittag von 3½ bis 5 Uhr abgegeben.
* Fidus=Ausſtelluug. Die Hof=Buch= und Kunſt=
handlung
von Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße 5, er=
öffnet
heute in ihrem Geſchäftslokale eine ſehr umfang=
reiche
Ausſtellung von Fidus=Originalen in Oel,
Aquarell, Paſtell und Handzeichnungen. Es ſind
ca. 250 verſchiedene Schöpfungen des eigenartigen
Künſtlers ausgeſtellt, die uns in ſehr geſchickter An=
ordnung
ein intereſſantes Bild ſeines Schaffens und
ſeiner Entwickelung geben, im Vergleich zu der zuletzt
hier geſehenen Ausſtellung im Jahre 1907. Wir werden
ſpäter noch eingehender auf dieſe Ausſtellung zurück=
kommen
, möchten aber heute ſchon den vielen Freunden
Fidusſcher Kunſt den Beſuch beſtens empfehlen.
* Die Zentralgenoſſenſchaft der heſſ. landw. Konſum=
vereine
, e. G. m. b. H. zu Darmſtadt hält ihre 24. ordent=
liche
Generalverſammlung am Montag, den 18. Mai d. J.,
in Darmſtadt im Saalbau ab. Wir entnehmen dem zum
Verſand gekommenen Geſchäftsbericht für das Jahr 1913,
daß dieſes Inſtitut infolge ſeiner ſtreng geordneten Ver=
hältniſſe
und ſeines guten finanziellen Standes von der
Genoſſenſchaftskriſis wohl geſchädigt, aber nicht erſchüttert
wurde; es hätten auch trotz dieſes Vorkommniſſes die
treuen Genoſſenſchaften mit Zuverſicht und Vertrauen zu
ihrer Zentralbezugsanſtalt geſtanden, wofür den Vor=
ſtands
= und Aufſichtsratsmitgliedern dieſer Genoſſenſchaft
der gebührende Dank ausgeſprochen wird. Es gehörten
Ende dieſes Jahre 131 Mitglieder, und zwar 125 Genoſ=
ſenſchaften
und 6 Einzelperſonen, der Zentralgenoſſenſchaft
an. Der Geſamtumſatz betrug rund 17,8 Millionen. Der
Geſamtwarenbezug, beſtehend aus Düngemitteln, Kraft=
futtermitteln
, Kohlen, Sämereien, Schwefel, Kupfervitriol
und ſonſtigen Waren, beziffert ſich auf 567024 Zentner im
Werte von rund 1976000 Mark. Der Geſchäftsabſchluß
verzeichnet, nach einer Abſchreibung von 20000 Mark zur
Begleichung des Verluſtes bei der Landwirtſchaftlichen Ge=
noſſenſchaftsbank
, noch einen Reingewinn von 41333
Mark. Hiervon ſollen nach dem Antrage des Aufſichts=
rates
und Vorſtandes zur Speiſung der Reſerven 3000
Mark und zu einer 5prozentigen Verzinſung der Geſchäfts=
anteile
1121 Mark verwendet, ferner 6597 Mark auf neue
Rechnung vorgetragen und der Reſt in Form einer 2 pro=
zentigen
Warendividende ausgeſchüttet werden. Die
eigenen Mittel (Geſchäftsguthaben und Reſerven) be=
trugen
150 161 Mark. Die Geſamthaftſumme (200 Ge=
ſchäftsanteile
à 500 Mark) 104500 Mark. Der erfreu=
liche
Stand dieſes Unternehmens berechtigt zu den beſten
Hoffnungen für eine ſegensreiche Weiterentwicklung im
Intereſſe der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Bezugsgenoſ=
ſenſchaften
.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 9. Mai. Der Konflikt
an der Handelshochſchule Berlin iſt bei=
gelegt
. Es iſt zu einem Einvernehmen gekommen, wo=
nach
die Handelshochſchule nur noch lebenslänglich ange=
ſtellte
Dozenten im Hauptamte haben, bei Berufung das
Dozentenkollegium in derſelben Weiſe gehört werden wird,
wie dies an den Univerſitäten üblich iſt. Das Dozenten=
kollegium
richtete an die Studierenden eine Erklärung, in
der ſie aufgefordert werden, ab 11. Mai die Vorleſungen
wieder zu beſuchen. Ferner wird darin mitgeteilt, daß
Profeſſor Jaſtrow ausdrücklich den Dozenten gegenüber
erklärte, daß er unter keinen Umſtänden von neuem in ein
Vertragsverhältnis zur Handelshochſchule treten wolle.
Zur Feſtnahme der Charlottenburger Denk=
malsſchänder
wird dem Lokalanzeiger geſchrieben:
Am Tage nach der Tat wurde von ſozialdemokratiſcher
Seite behauptet, daß die Beſudelung des Denkmals wohl
auf beſtellte Arbeit von Polizeiſpitzeln zurückzuführen ſei.
Die Ermittelungen haben nun ergeben, daß die geſtern
verhafteten fünf Verbrecher ſämtlich organiſierte Mitglie=

der der ſozialdemokratiſchen Partei ſind drei von ihnen
bekleiden ſogar Vertrauensſtellungen. Alle fünf ſind Mit=
glieder
des ſozialdemokratiſchen Wahlvereins Charlotten=
burg
, der Schankwirt Rau hat eine Zahlſtelle der Partei,
und Goepfert und Kuhls ſind Bezirksführer. Dieſe Ver=
trauensſtellungen
bekleiden ſie bereits ſeit einer Reihe von
Jahren.
Hamburg, 9. Mai (Verhaftung einer Spio=
tin
.) Die Polizei hat heute eine Kontoriſtin ver=
aftet
. Dieſe wußte ſich von einer hieſigen Werft den Teil=
plan
eines Kriegsſchiffes zu verſchaffen, verkaufte ihn an
ein franzöſiſches Nachrichtenbureau und perſuchte außer=
dem
eine andere Frau zu beſtimmen, ihr weiteres Ma=
terial
zu dem gleichen Zwecke zu beſchaffen. Die Ver=
aftete
wird nach Leipzig übergeführt werden, wo vor
dem Reichsgericht die Verhandlung wegen Landesverrats
im Laufe des Monats Mai ſtattfinden wird.

Die Tauffeierlichkeiten in Braunſchweig.

Der Zug der Fürſtlichkeiten.
* Braunſchweig, 9. Mai. Unter den Klängen
der Orgel durchſchritt der Zug der Fürſtlichkei=
ten
den Dom folgendermaßen: Prinzeſſin Olga zwi=
ſchen
dem Prinzen Max von Baden und Heinrich XXXIII.
von Reuß, Prinz Waldemar von Dänemark und die Prin=
zeſſin
von Baden, Prinz Waldemar von Preußen und die
Prinzeſſin Heinrich XXXIII. von Reuß, Prinz Joachim
und die Prinzeſſin Auguſt Wilhelm, Prinz Oskar und
Prinzeſſin Eitel Friedrich, die Großherzogin von Mecklen=
burg
=Schwerin zwiſchen dem Prinzen Adalbert und dem
Prinzen Auguſt Wilhelm, die Kronprinzeſſin zwiſchen dem
Prinzen Franz von Bayern und Eitel Friedrich, die Kai=
ſerin
zwiſchen dem Kronprinzen und dem Großherzog von
Mecklenburg=Schwerin, der Kaiſer und die Herzogin
Thyra von Cumberland und das Herzogspaar von Braun=
ſchweig
. Die Kaiſerin trug eine ſilbergraue Schlepp=
robe
, der Kaiſer war in der Uniform des Leibhuſaren=
Regiments, der Herzog in der Uniform der Braunſchwei=
ger
Huſaren. Vor dem Altar nahmen der Kaiſer und die
Kaiſerin und der Herzog und die Herzogin Platz, die Her=
ren
des großen Vortritts gruppierten ſich links hinter den
Genannten, die Geiſtlichen der Stadt Braunſchweig ſtan=
den
am Altar, die übrigen Fürſtlichkeiten nahmen auf der
einige Stufen tiefer liegenden Eſtrade Platz, mit ihnen
die Vertreter der abweſenden Taufpaten, der öſter=
reichiſch
=ungariſche Botſchafter Graf v. Szögyenyi=Marich
für Kaiſer Franz Joſef, der engliſche Botſchafter Sir
Edward Goſchen für den König von England, der ruſſiſche
Miniſterreſident Baron von Wolff für den Kaiſer von
Rußland, Offiziere, Unteroffiziere und Gefreite des baye=
riſchen
erſten ſchweren Reiter=Regiments Prinz Karl von
Bayern, das ebenfalls Taufpate iſt. Nachdem alle Platz
genommen, wurde der Täufling durch Oberhofmeiſterin
von dem Buſche=Streithorſt in Schlepprobe und Cour=
ſchleier
unter Vorantritt des Hofmarſchalls von Klencke in
den Dom getragen, während die Hofdamen Baronin von
Lichtenſtern und Gräfin Bernſtorff die Schleppe des Täuf=
ings
hielten und Kammerherr von Schulenburg den Zug
ſchloß.
Die Taufe.
Am Ende des Hauptſchiffes übernahm Prinzeſſin
Olga den Täufling, trug ihn durch die Kirche und
übergab ihn der Kaiſerin. Die Gemeinde ſang: Lieb=
ſter
Jeſu, wir ſind hier‟ Dann hielt der Hof= und Dom=
prediger
D. von Schwartz die Taufrede über die Worte
aus dem erſten Buche Moſis: Ich will dich ſegnen und
u ſollſt ein Segen ſein‟ Der Domchor trug mit großer
Zartheit das Lieblingslied der Herzogin vor: Der Herr
iſt mein getreuer Hirt‟ Es folgte der Taufakt und die
Taufpaten traten heran. Nach dem Gebet des Geiſtlichen
und dem Ja der Paten taufte der Geiſtliche den Erb=
prinzen
auf die Namen Ernſt Auguſt Geora Wil=
elm
Chriſtian Ludwig Franz Joſef Nikolaus. Während
des Taufaktes hielt die Herzogin=Mutter den Erbprinzen
und ſang die Gemeinde: Hirte nimmt dein Schäflein an
Der Geiſtliche ſegnete Täufling und Mutter ein, während
der Donner des Artillerieſaluts von fern her bis in die
Kirchenhallen drang. Der Chor ſang: Sollt ich meinem
Gott nicht ſingen. Der Täufling wurde vom Oberhof=
meiſter
aus dem Dom nach der Burg getragen. Die Fürſt=
lichkeiten
folgten unter Orgelklang.
Gratulationscour und Galatafel.
Nach der Taufe nahmen der Herzog und die Herzo=
gin
auf der Burg Dankwarderode die Glückwünſche
der Fürſtlichkeiten und diejenigen des diplomatiſchen Korps
entgegen. Daran ſchloß ſich eine Gratulations=
cour
, ebendaſelbſt das Defilé des Gefolges des herzog=
lichen
Staatsminiſteriums, des herzoglichen Konſiſtoriums,
des Ausſchuſſes der Landesverſammlung und des Aus=
ſchuſſes
der Landesſynode, des Magiſtrats der Stadt
Braunſchweig und anderer Herren. Um 8 Uhr war
Galatafel für die Fürſtlichkeiten im großen Saal, für
die Gäſte in der Halle des Reſidenzſchloſſes. Der Kai=
ſer
führte hierbei die Herzogin, der Herzog die Kaiſe=
rin
, der deutſche Kronprinz die Herzogin=Mutter, der
Herzog von Mecklenburg die Kronprinzeſſin. An der
Mitte der hufeiſenförmigen Tafel ſaß der Kaiſer rechts
neben dem Herzog, neben jenem die Herzogin, neben die=
ſer
die Kaiſerin, die anweſenden Fürſtlichkeiten ſchloſſen
ſich nach links und rechts an, gegenüber Hofmarſchall von
Klencke zwiſchen dem Botſchafter von Szögyenyi=Marich
und dem Botſchafter Sir Goſchen. Die Tafel im großen
Saale war ganz in roſa und mit Nelken geſchmückt. Die
Kapelle des 92. Infanterie=Regiments konzertierte.
Der Trinkſpruch des Herzogs.
Im Verlaufe des Mahles brachte der Herzog fol=
genden
Trinkſpruch aus: Eure Majeſtaten, erlauchte
und geehrte Gäſte! An dem heutigen Tage, der für mein
Haus und das braunſchweiger Land ſo bedeutungsvoll iſt,
ſind die Herzogin und ich von Dank gegen Gottes Güte
und von inniger Freude über das uns beſchiedene große
Glück durchdrungen. Die Feier der Taufe unſeres Erſt=
geborenen
erhält ihre beſondere Weihe durch die Teil=
nahme
der Gevattern des Erbprinzen, die perſönlich oder
n Vertretung hier zu begrüßen uns zur hohen Freude
gereicht. Wir danken von Herzen Euren Majeſtäten für
die Uebernahme der Patenſchaft und für die uns hochbe=
glückende
perſönliche Teilnahme an dieſem Freudentage,
die zugleich den ſo ſehr herbeigewünſchten erſtmaligen
gnädigen Beſuch Eurer Majeſtät an meinem Hofe in ſich
ſchließt. Dieſem Dank ſchließen wir gleich unſeren herz=
lichen
Dank an die Königlichen Hoheiten, meine erlauch=
ten
Eltern, an. Liebe und Fürſorge iſt ſeitens der er=
lauchten
Großeltern unſerem Kinde vom erſten Tage ſei=
nes
Daſeins an in herzerquickender Weiſe zuteil geworden.
Möge dem Erbprinzen dieſe Liebe und Fürſorge, verſtärkt
durch die nahen Beziehungen der Patenſchaft, allezeit er=
halten
bleiben! Wir danken ſodann von Herzen den er=
habenen
Monarchen, die unter gnädiger Uebernahme der
Patenſchaft ihre Teilnahme an der freudigen Feier durch

Daß es eine glückhafte ſein möchte, erſehnt Euer Euch
in Liebe und Dankbarkeit verehrender treuer Sohn
Jürgen.
Timm Rasmuſſen war längſt zu Ende, jund noch im=
mer
hielt er das Briefblatt in den krampfig gekrümmten
Fingern der Rechten. Er ſtarrte auf die Schriſtzüge und
war vom Verſtehen weltenfern. Das war ja mit dieſem
Wiſch gerade ſo, als wenn ihm einer geſchrieben, der nicht
Herr ſeiner geſunden Sinne geweſen. So verrückt und
konfus und doch rein zum Lachen, zum Totlachen. Fünf=
hundert
Mark meinte er ſich erſchwindeln zu können, der
Herr Sohn? Dieſer ausverſchämte Patron! Daß ihm
der Teufel in dieſe freche Parade fahren möchte!
Timm Rasmuſſen lachte ſchrill und höhniſch auf, zer=
knüllte
den Bogen und ſchleuderte ihn eine dunkle Ecke
des Zimmers.
Mochte er doch ſonſt wem Bettelbriefe ſchreiben, die=
ſer
übergeſchnappte Herr Student!
Timm Rasmuſſen ballte beide Hände zu Fäuſten
und ſchlug damit jäh ins Leere, als trachte er, einen zu
Boden zu ſchmettern.
Und dann packte ihn plötzlich eine öde, grauſige
Gleichgültigkeit. Die ließ ihn müde lächeln und zwang
ſeinen hageren Leib auf den nächſten Stuhl. Da ſaß er
nun, weit nach vorüber gebeugt, hatte die Hände vor das
Geſicht gelegt und ging dem Elend ſeines Lebens in
grübelndem Sinnen nach. Er brauchte ſich den einſtigen
Beginn nicht mühſam herauszurechnen. Den kannte er ſo
gewiß, wie er auf ſeinem Hofe Beſcheid wußte. Genau
ein Vierteljahrhundert lag es jetzt zurück. Damals, als
er Urſula Brucks gefreit ..
Ach, es war ja ſo überflüſſig, ſich deſſen wieder ein=
mal
zu erinnern! Beſſer wurde das Leben dadurch nim=
mer
. Verpfuſcht war’s und blieb’s bis ans Ende.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Entſendung beſonderer Vertreter bekundeten. Wir danken
allen ſonſtigen erlauchten und geehrten Gevattern und
bitten alle dieſe Herren Gevattern, auch ihrerſeits über un=
ſeren
Sohn eine gütige und behütende Hand zu halten.
Möge es uns gelingen, mit Gottes Hilfe und unter Bei.
ſtand der Gevattern unſeren Sohn auf chriſtlicher Grund=
lage
zu einem guten und tüchtigen Menſchen zu erziehen,
auf daß er dereinſt unter den Gliedern des
Reiches als ein ech ter deutſcher Fürſt ſich
bewähre. Möge andererſeits durch Gottes Gnade den
Gevattern ſelbſt eine geſegnete Zukunft beſchieden ſein. In
dieſem Sinne erſuche ich die feſtliche Tafelrunde, mit mir
in den Ruf einzuſtimmen: Die erlauchten und geehrten
Gevattern des Erbprinzen inſonderheit Ihre Majeſtäten
der Kaiſer und die Kaiſerin Hurra, hurra, hurra! Die
Muſik ſpielte die preußiſche Hymne.
Der Trinkſpruch des Kaiſers
hat folgenden Wortlaut: Durchlauchtigſter Herzog, viel=
geliebter
Schwiegerſohn! Mit inniger, herzlicher Freude
bin ich mit Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und Königin der
freundlichen Einladung Eurer Königlichen Hoheit zur heu=
tgen
weihevollen Feier dieſes Herzogshauſes gefolgt, nicht
nur um Zeugen des ehelichen Glückes unſerer vielgeliebten
Tochter zu ſein, ſondern zugleich an geweihter Stätte die
ernſten Pflichten eines Tauſpaten des neugeborenen Kin=
des
zu übernehmen. Ich darf wohl im Namen der ſämt=
lichen
durchlauchtigſten Taufpaten des Täuflings Eurer
Königlichen Hoheit unſezen tiefgefühlteſten Dank ausſpre=
chen
. Gott der Herr hat Eure Königliche Hoheit reich ge=
ſegnet
, indem er dem Hauſe Braunſchweig=Lüneburg und
dem ſchönen braunſchweigiſchen Lande einen Thronerben
beſcherte. Die treuen Wünſche und Gebete der Eltern und
Großeltern, wie des braunſchweigiſchen Volkes ſind glück=
lich
in Erfüllung gegangen. Gottes Güte wird in treuer
Elternliebe und Fürſorge der Erziehung des erſtgeborenen
Sohnes ſeinen Beiſtand leihen und ihn heranwachſen
laſſen zu einem tüchtigen charaktervollen Mann zur
Freude ſeiner Eltern und Großeltern und des ganzen
Landes. Möge der junge Erbprinz, wenn ihm dereinſt
die Bürde der herzoglichen Krone auferlegt wird, ſein
größtes Glück und ſeine höchſte Befriedigung darin finden,
für das Wohl ſeines angeſtammten braun=
ſchweiger
Landes alle Kräfte einzuſetzen, im Rate
der Fürſten zu wirken für die Größe und Macht des deut=
ſchenVaterlandes
als eine feſte Stütze unſeres
proteſtantiſchen Glaubens! Ich fordere Sie
auf, mit mir die Gläſer zu erheben und auf das Wohl des
jungen Erbprinzen von Braunſchweig Ernſt Auguſt und
ſeiner Erlauchten Eltern zu trinken. Hurra, hurra, hurra!
Fackelzug und Serenade.
Den Feſttagsſchluß bildete ein Fackelzugmit Se=
renade
. Etwa 2000 Sänger und 4000 Fackelträger be=
wegten
ſich in einem langen Zuge nach dem Schloßplatze,
wo ſie Aufſtellung nahmen. Nachdem das erſte Lied ver=
klungen
war, erſchienen die Fürſtlichkeiten auf dem
Schloßbalkon und hörten den Vortrag des niederländiſchen
Dankgebetes. Hierauf hielt Stadtrat von Franken=
berg
eine Anſprache. Nach einem weiteren Liede
wurden der Dirigent Hof und der Domkantor Wilms ſo=
wie
die Vorſtände der Vereine auf das Schloß befohlen.
Eine gewaltige Menſchenmenge wohnte der Veranſtaltung
bei und brachte den allerhöchſten und höchſten Herrſchaften
Shafte Huldigungen dar.
Braunſchweig, 11. Mai. Das Kaiſerpaar
und Has Herzogspaar, ſowie die anderen Fürſt=
lichkeiten
nahmen heute vormittag am Gottesdienſte im
Dom teil. Darauf hörten die Fürſtlichkeiten in der
Burg Dankwarderode Geſangsvorträge von Schulkindern.
Mittags und abends fand Familientafel im Reſidenz=
ſchloß
ſtatt. Das Kronprinzenpaar und das
Prinzenpaar Eitel Friedrich verließen Braunſchwetg
heute morgen.

Der Rote Kreuz=Tag.

** Darmſtadt, 11. Mai.
Nun iſt auch der zweite Tag der Sammlungen zum
Beſten des Deutſchen Roten Kreuzes vorbei mit ſeinen
vielerlei muſikaliſchen Veranſtaltungen, die ſich nun in
klingende Münze umgewandelt haben, um demnächſt dem
hohen Werkzeug der hehren Nächſtenliebe zugeführt zu
werden, dem Ausbau der ſegensreichen Einrichtungen des
Roten Kreuzes. Es galt gewiſſermaßen den Schlußſtein
dem Werk der letzten großen Wehrvorlage, der Heeresver=
mehrung
, einzufügen, die ſanitäre Kriegsbereitſchaft ſicher=
zuſtellen
. Es war auch gleichzeitig der Zahltag für die
gern gezahlte Wehrſteuer derer, die anders nicht die Ge=
legenheit
hatten, ihr Scherflein der Milliarde beizuſteuern
oder über ihr geſetzliches Maß hinaus auch der Wirkſam
keit des Roten Kreuzes ihre Anerkennung zollen wollten.
Keiner wurde gezwungen zur Hergabe eines Beitrages,
nur um freiwillige Gaben handelt es ſich und darum wird
das Ergebnis der Sammlungen um ſo höher zu veran=
ſchlagen
ſein.
Nachdem man die Geſamtveranſtaltungen rückſchauend
beurteilen kann, kann mit Befriedigung feſtgeſtellt wer=
den
, daß die Verteilung auf zwei hintereinanderfolgende

Tage eine äußerſt glückliche Löſung war. Nicht nur die
Abendveranſtaltungen am Samstag, ſondern auch der
geſtrige Tag war ein voller Erfolg, wenn auch die geſtri=
gen
Konzertveranſtaltungen nicht beſonders vom Wetter
begünſtigt waren. Immerhin war das Wetter im Ver=
gleich
zu den vorhergehenden Tagen ganz annehmbar. Als
gerade zu Beginn der Vormittagskonzerte ein feiner
Sprühregen niederzurieſeln begann, konnte dies dem Be=
ſuch
keinen allzu großen Abbruch tun, dies um ſo weni=
ger
, als vorübergehend ſich das Wetter wieder aufhellte.
Die freundlichen jungen Damen, faſt durchweg optimiſtiſch
im duftigſten Gewande, taten wacker ihre Pflicht, den In=
halt
ihrer reizenden Körbchen zweckmäßig zu verwerten
und die Sammelbüchſen ſo raſch wie möglich zu füllen.
Obs Kleingeld auch bei den beſtürmten Herren bald alle
war, die liebenswürdigen jungen Damen nahmen es gar
nicht übel, wenn mitunter auch mal ein größeres Geld=
ſtück
mit in den Kaſten fiel. Ein dankbarer Blick der Hol=
den
erſetzte das mangelnde Wechſelgeld. Als die Groß=
herzogin
mit den beiden Prinzen im offenen Wagen er=
ſchien
, war ſie im Nu von den geſchäftstüchtigen Damen
umringt, die mit beredten Worten ihre Abzeichen und
Fähnchen anprieſen, und anſcheinend mit gutem Erfolg.
Ueberall herrſchte reges Leben, wo unſere wackeren
Militärmuſiker ihre luſtigen Weiſen ertönen ließen, auf
dem Schloßgartenplatz, vor dem Café Oper, dem Markt
blatz, Wilhelminenplatz und dem Luiſenplatz. Und als gar
ein unfreundlicher Regen die opferwilligen Darmſtädter
zwang, für einen Augenblick Unterſchlupf zu ſuchen, ſuch=
ten
die jungen Mädchen die Cafés auf, um dort nach
Damen oder Herren ohne Abzeichen Ausſchau zu halten.
Am Nachmittag lockten dann die Weiſen der Kapellen zu
anderen Plätzen, dem Riegerplatz, Kapellplatz, der Inſel,
dem Luiſenplatz und nach dem Platz vor dem neuen Bahn=
hof
. Jetzt hatte der Weitergott ein Einſehen und die
Schleuſen blieben für den Reſt des Tages geſchloſſen
wenn auch ein kühles Mailüfterl arg wehte. Auf dem
Heiligen Kreuz ſpielte die Kapelle der weißen Drago=
ner
unter Obermuſikmeiſter Rühlemanns Leitung.
Der Beſuch war hier trotz der kühlen Witterung ziemlich
gut.
Einen beſonderen Anziehungspunkt bildeten am Nach=
mittag
die Veranſtaltungen im Beſſunger Orangeriegar=
ten
, wo die Kavelle des Leibgarde=Regiments Nr. 115
unter Obermuſikmeiſter Hauskes Leitung aufſpielte.
Im geſchmackvoll ausgeſchmückten Orangeriehaus ent=
wickelte
ſich bald ein ſehr reges Leben. Hier wurde von
zarter Hand duftender Mokka und leckerer Kuchen geboten
während die luſtigen Klänge der Muſikkapelle ertönten
Die prächtigen Alleen des Orangeriegartens boten Ge=
legenheit
zum gemütlichen Promenieren. Der herrliche
Garten bot, beſonders als mehr gegen Abend die Sonne
ſiegreich durchbrach, ein glanzvolles, farbenfreudiges Bild
Das finanzielle Ergebnis
der geſamten Veranſtaltungen dürfte über Erwarten groß
ſein. Einige Zahlen ſind vielleicht von Intereſſe, die zu=
gleich
auch zeigen, welche enorme Arbeit der geſchäfts=
führende
Ausſchuß und die einzelnen Mitwirkenden voll=
bracht
haben. Die geſamten Einnahmen an Eintritts=
geld
der vier Veranſtaltungen am Samstag abend dürf=
ten
nach ungefährer Schätzung 2400 Mark betragen. An
Programmen wurden allein im Mathildenhöhſaal 76
Mark, im Saalbau 90 Mark eingenommen. Im Mathil=
denhöhſaal
war das geſamte Material an Abzeichen uſw
verkauft. Wie fleißig die jungen Damen geweſen ſind, er=
ſieht
man daraus, daß insgeſamt 17000 Anſichtskarten
ausgegeben wurden, 20000 Blumen, 8600 Eichenlaubabzei=
chen
, 8000 Seidenfähnchen und 3200 Kinderfähnchen. Die
reizenden Heſſenkarten und die Seidenfähnchen waren
bald ausverkauft und auch von den übrigen Artikeln dürfte
kein größerer Reſt bleiben. Die Veranſtalter der Samm=
lungen
, die ſich ſo ſelbſtlos in den Dienſt der guten Sache
ſtellten, dürften alſo durchaus zufrieden ſein mit dem
finanziellen Ergebnis, ebenſo aber auch diejenigen, die
ihr Scherflein dazu beigeſteuert haben, um dieſen finan=
ziellen
Effekt zu ermöglichen.

27. Verbandstag der Glaſermeiſter
Süddeutſchlands.

St. Darmſtadt, 11. Mai.
Im Fürſtenſaal tagte geſtern der 27. Verbandstag des
Bezirksverbands von Glaſer=Innungen
und Glaſermeiſtern Süddeutſchlands (Sitz
Darmſtadt). Der Tagung wohnten u. a. auch die Herren
Geheimerat Noack Beigeordneter Baurat Jäger,
Stadtvv. Sames Haury uſw. bei.
Der Vorſitzende der Glaſer=Innung Darmſtadt, Ober=
meiſter
Ph. Schleidt, der auch Verbandsvorſitzender
iſt, eröffnete den Verbandstag mit einer längeren Rede,
in der er einen allgemeinen Rückblick auf die Entwicklung
der Organiſation warf. Er ſchloß mit einem dreifachen
Hoch auf den Großherzog. Zum Gedächtnis des verſtor=
benen
Kaſſierers des Verbandes, Herrn Karl Nauſchütz
erhoß die Verſammlung ſich von den Plätzen. Darauf be=
grüßte
der Vorſitzende herzlichſt die Erſchienenen, beſon=
ders
die als offizielle Vertreter von Behörden und Orga=
niſationen
anweſenden Herren Geheimerat Noack, Baurat

Jäger, Hochbauaufſeher Kreter und Weber (Vertreter des
Hochbauamts), Regierungsbaumeiſter Storck (Vertreter
des Militärbauamts), Stadtv. Haury, Vorſitzender der
Zimmerer=Innung, Obermeiſter Pohl (Vertreter der
Spengler=Innung), ſowie die Vertreter des Zentralver=
bandes
, der Hemmonia, der Ein= und Verkaufsgenoſſen=
ſchaft
uſw. Die Herren Stadtbaurat Steinberger und die
Verleger des Süddeutſchen Glaſermeiſter hatten ſich
entſchuldigen laſſen und Vertreter entſandt.
Begrüßungen.
Beigeordneter Baurat Jäger hieß die Teilnehmer
am Verbandstag namens des am Erſcheinen verhinderten
Oberbürgermeiſters herzlichſt in Darmſtadt willkommen.
Er betonte, daß die Stadtverwaltung ſtets hocherfreut ſei,
derartige Tagungen gewerblicher Körperſchaften in Darm=
ſtadt
zu begrüßen. Die Organiſation beweiſe, daß das
Handwerk ſich allenthalben aufrafft, um durch Zuſammen=
ſchluß
ſeiner Mitglieder die Leiſtungsfähigkeit des Hand=
verks
zu erhöhen. Damit iſt der Förderung des Gewerbes
und ſeiner Intereſſen am beſten gedient. Redner wünſcht
der Tagung beſten Erfolg, er ſprach in launigen Worten
weiter den Wunſch aus, daß der Rahmen Ihrer Ver=
einigung
feſt und geſund wie Eichenholz ohne faule
Stellen und durchfallende Aeſte, daß dieſer Rahmen durch
die Sproſſen eines jungen Nachwuchſes verbunden,
daß Ihre Ziele und Abſichten klar und ſtark wie Dop=
pelglas
daß Ihre Mitglieder durch einen guten Kitt
vereinigt, und daß Ihre ganze Vereinigung ſo feſt wie
durch einen Espagnoletteverſchluß zuſammen=
gehalten
ſein möchte. (Stürmiſches Bravo!) Redner
wünſchte endlich, daß es ihnen hier gefallen und
ſie die Stadt in beſter Erinnerung behalten möchten.
Geheimerat Noack begrüßte die Verſammlung im
Namen des heſſiſchen Landesgewerbe=Vereins und der
Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe und ſpricht die Hoff=
nung
aus daß die vom Vorredner ausgeſprochenen Wün=
ſche
voll in Erfüllung gehen möchten. Redner betonte die
Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes als beſtes Mittel
zur Selbſthilfe. Es ſei falſch, immer nach der Geſetzge=
bung
zu rufen, die doch für alle Stände da ſei und gezwun=
gen
iſt, immer einen Mittelweg zu ſuchen.
Stadtv. Sames heißt die Kongreßteilnehmer na=
mens
der Handwerkskammer und des Ortsgewerbever=
eins
herzlichſt willkommen und betonte ebenfalls die Not=
wendigkeit
der Schaffung einer ſtraffen Organiſation.
Dieſe könne am beſten durch die Ortsgewerbevereine er=
reicht
werden, die ihrerſeits die Intereſſen der Mitglieder
bei den Handwerkskammern vertreten und von dieſer bei
der Regierung vertreten werden. Die Regierung ſelbſt
müſſe an dem Zuſammenſchluß des Handwerks, der die
Leiſtungsfähigkeit desſelben erhöhe, das größte Intereſſe
haben und die Organiſation im eigenen Intereſſe fördern.
Notwendig ſei auch, daß die Handwerker Einfluß auf die
Kommunalverwaltungen in ihren heimatlichen Gauen ge=
winnen
.
Stadtv. Haury ſprach namens der Vereinigung
Darmſtädter Zimmermeiſter Dank für die Einladung aus
und wünſchte den Verhandlungen beſten Erfolg. Ebenſo
Hochbauaufſeher Weber für das Hochbauamt Darmſtadt,
deſſen Vorſtand am Erſcheinen verhindert ſei, Glaſermeiſter
Specht als Vertreter der Ein= und Verkaufsgenoſſen=
ſchaft
in Frankfurt, der auch die Notwendigkeit zweck=
mäßiger
Bedienung der Preſſe betonte, Regierungsbau=
meiſter
Storck, der namens des Militärbauamts die Ver=
ſicherung
abgab, daß dieſe Behörde auch weiterhin be=
ſtrebt
ſein werde, ſich zur Ehre und zum Wohle des Hand=
werks
zu betätigen.
Dr. Heymann=Berlin ſprach namens des Zen=
tralvorſtandes
Dank für die Einladung aus und wünſchte
den Verhandlungen ebenfalls beſten Erfolg. Die Grüße
des Württembergiſchen Landes=Verbandes überbrachte
Glaſermeiſter Bienz=Eßlingen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Das
Protokoll des vorjährigen Verbandstages verlieſt der
Schriftführer, Stadtv. Werner=Darmſtadt. Es wird an=
erkennend
genehmigt, ebenſo der Jahresbericht des Vor=
ſtandes
und der Kaſſebericht, die gedruckt vorliegen. Koll.
Mahr berichtet über die Rechnungsprüfung, die zu Be=
anſtandungen
keinen Anlaß gegeben hat, und beantragt,
dem Rechner, Koll. Möſer, Entlaſtung zu erteilen. Der
Antrag wird angenommen.
Herr Specht=Frankfurt empfiehlt dringend An=
ſchluß
an die Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft, die ſeit ihrem
Beſtehen ſich ſehr ſegensreich entwickelt habe.
Es folgen
Vorträge.
Der Schriftführer Werner=Darmſtadt hält einen
ſehr eingehenden, außerordentlich erſchöpfend bearbeiteten
und inſtruktiven Vortrag über Die Kalkulation
im Glaſerhandwerk an Hand von beſonders her=
geſtelltem
Schemata für Vor= und Nachkalkulation, Lohn=
liſten
uſw. Der Vortrag iſt vorwiegend von fachlichem
Intereſſe und wird in der Fachpreſſe abgedruckt werden.
Die Zuhörer ſpenden rauſchenden Beifall. Dem Vor=
tragenden
ſpricht der Vorſitzende Dank aus, der auch in
der längeren Diskuſſion mit rückhaltloſer Anerkennung
zum Ausdruck kommt.
Herr Lehmann=Heilbronn hielt einen Vortrag
über die Notwendigkeit richtiger Buchführung unter beſon=

Großherzogliches Hoftheater.

Sonntag, den 10. Mai.
Frühlingsfeſtſpiele.
Dritter Abend.
Die Entführung aus dem Serail.
W-l. Der heutige deitte Abend der Frühlingsfeſtſpiele
brachte ein Geſamtgaſtſpiel der Stuttgarter
Hofoper und eine Aufführung von Mozarts Oper Die
Entführung aus dem Serail in der dekorativen und
koſtümlichen Neuausſtattung der Stuttgarter Bühne
Muſikaliſcher Leiter war Herr Generalmuſikdirektor von
Schillings, Regiſſeur Herr Hofrat Gerhäuſer, von
dem auch die Bühneneinrichtung geſchaffen worden iſt,
während die Dekorationen und Koſtüme von Herrn Profeſſor
Pankok in München entworfen ſind.
Die drei ſchon bekannten Bühnenbilder, Szenen vor
dem Landhauſe Baſſa Selims, Garten und Zimmer mit
ihren entzückenden Details verraten einen außerordent=
lichen
Geſchmack und ſeines Stilgefühl und waren von
prächtiger Wirkung. In der maleriſchen Gartenſzene hat
der Maler dem Regiſſeur eine nicht leichte Aufgabe geſtellt
Indem die künſtlichen Blumen den Zweck der Täuſchung
nicht ganz erreichen. Dem einheitlichen ſtilvollen Rahmen
paßten ſich die ebenſo einheitlichen, wundervollen Koſtüme
harmoniſch an. Ein glücklicher Gedanke war es, die Bühne
durch eine Rampe zu erhöhen, was zugleich den Vorteil
hat, daß die Sänger auf der Bühne mit dem tiefgelegten
Orcheſter und dem Dirigenten mehr Fühlung nehmen kön=

nen. Ein Fehler dagegen, den man vorher hätte bemerken
müſſen, war es, daß man in die ſeitwärts angebrachten
Leuchtkörper hineinſah und das Auge durch ſie geblendet
wurde.
Ein ebenſo großes Intereſſe, wie dieſe geniale Neu=
inſzenierung
erweckte die muſikaliſche Neugeſtaltung
der Oper, durch die ſich Herr von Schillings un=
ſeres
Erachtens ein großes Verdienſt um den Mozartſchen
Opernſtil erworben hat. Der Erſatz des trockenen, die
Stimmung ſtets durchbrechenden geſprochenen Dialogs
durch die Rezitative iſt eine künſtleriſche Tat, durch welche
die Einheitlichkeit des Stils und der Wirkung der Oper
ganz bedeutend gehoben werden. Natürlich kann man,
wie gegen alle Neuerungen, auch hiergegen Bedenken vor=
bringen
. Die Vorteile ſind aber ſo überragender Art,
daß die Bedenken dagegen ſchwinden müſſen. Vor allem
wird dies bei der früher durch einen Schauſpieler geſpro=
chenen
Rolle des Selim Baſſa empfunden, aus der Herr
von Schillings eine Geſangspartie gemacht hat. Wenn
er ſelbſt ſagt, daß eine ſolche Neuerung ſeines Erachtens
nur dann zu verurteilen wäre, wenn die Rezitative ſich
irgendwie und =wo vordrängten oder eine einzige ſtiliſtiſch
dem Geiſt Mozarts nicht adäquate Wendung enthielten,
ſo iſt dies ebenſo zutreffend wie das, daß es hier nicht
der Fall iſt, vielmehr hat er ſich mit genialem Nachempfin=
den
dem Mozartſchen Stile angepaßt. Da auch bei uns
neuerdings ſchon beim Barbier von Sevilla und Don
Juan der Dialog durch Seccorezitative erſetzt worden iſt,
ſo iſt zu hoffen, daß das unkünſtleriſche Zwittergenre von
geſungener und geſprochener Oper einer dem gegebenen
Beiſpiel folgenden Neuformung ganz weichen wird.
Natürlich dürfen nur dazu Berufene ſich damit befaſſen.

Die Aufführung ſelbſt war von einem einheitlichen,
künſtleriſchen Geiſte getragen, was ſich namentlich auch in
der harmoniſchen Vereinigung von Spiel und Geſang
und im ſtummen Spiel (z. B. der brillant durchgeführten
Pantomime zwiſchen Selim und Conſtanze im 2. Akt) be=
kundete
. DieſeEinheitlichkeit und Geſchloſſenheit des Ganzen
verliehen der Aufführung ihr künſtleriſches Gepräge. In
rein geſanglicher Hinſicht bot der erſte Akt das beſte. Herr
Ritter, der den Belmonte ſang, beſitzt einen Tenor
von ausgeſprochen lyriſchem Charakter und ſchöner Aus=
geglichenheit
. Auch ſeine Tonbildung iſt einwandfrei
und gleichmäßig. Hervorragend ſchön ſang er die Arie
des 1. Aktes. Sein Spiel könnte aber lebendiger ſein.
Bei Frau Hanger=Schnutenhaus, welche die
ſchwierige und nicht beſonders dankbare Partie der Con=
ſtanze
ſang, überwiegt die Routine, die ſie über alle ge=
ſanglichen
Klippen hinweghalf, während ihr Stimm=
regiſter
und ihre Tonbildung nicht in allen Lagen gleich
ſind. Ein reizendes Blondchen war Fräulein Pola.
Uber ein prachtvolles Organ verfügt Herr Helgers, der
die Arie des Osmin im 1. Akte ganz herrlich ſang. Leben=
dig
in Spiel und in Mozartſtil bewandert war= Herr
Meader als Pedrillo. Der Durchführung der Rolle
des Baſſa Selim unterzoa ſich Herr Swoboda mit
künſtleriſchem Takt. Das Orcheſter ſpielte auch heute mit
gewohnter Virtuoſität.
Das Publikum war von der Aufführung ſehr be=
geiſtert
und rief nach dem 2. und 3. Akte die Künſtler und
den Dirigenten und Regiſſeur viele Male hervor, während
es Beifall bei offener Szene bemerkenswerterweiſe heute
nicht zuließ. Doch ſag ich nicht, daß dies ein Fehler
ſei.

[ ][  ][ ]

derer Berückſichtigung des Zweibücherſyſtems, von dem
ebenfalls Schematas verteilt werden. Auch dieſem Vor=
tragenden
wird lebhaft gedankt.
Darauf referiert der Vorſitzende über die
Innungsberichte.
Es haben Berichte eingeſandt, die Innungen: Darm=
ſtadt
, Dieburg, Erbach=Michelſtadt, Gießen, Heidelberg,
Karlsruhe, Ludwigshafen, Neuſtadt a. d. H., Pforzheim,
Konſtanz, Wiesbaden, Kaiſerslautern. Mannheim und
Mainz erſtatteten mündlich Bericht. Es läßt ſich daraus
feſtſtellen: 1. Daß die Art des gemeinſchaftlichen Ueber=
nehmens
von Arbeiten ſich immer mehr Bahn bricht, und
daß von den Kollegen, ſowohl den Behörden, insbeſondere
ſtädtiſchen Baubehörden, eingeſehen wird, daß dieſe Ver=
gebungsart
das einzig wirkſame Mittel gegen die ſchäd=
liche
Wirkung des Submiſſionsweſens iſt. Dazu bedarf
es ſelbſtverſtändlich einer guten Organiſation mit geord=
neten
Verhältniſſen, die in der Lage iſt, den Anſprüchen
zu genügen. Andernfalls iſt die Sache ausſichtslos.
2. Es kann feſtgeſtellt werden, daß der Geſchäftsgang mit
wenig Ausnahmen kein guter war; 3. iſt ſehr zu bedauern,
daß im Lehrlingsweſen, ſoweit es den Nachwuchs
betrifft, geradezu troſtloſe Zuſtände herrſchen. Es iſt
dies eine Erſcheinung, die in der Holzbearbeitungsbranche
allgemein iſt und über die allerorts geklagt wird. Der oft
ſofort eintretende höhere Verdienſt zieht eben die jungen
Leute zumeiſt in die Fabrik; 4. muß der genoſſenſchaft=
liche
Geiſt in unſeren Kreiſen mehr wie bisher gepflegt
werden. Ich erinnere an die ſchönen Erfolge des Karls=
ruher
Kitteinkaufs. Auch den Glasſcherbenverkauf der
Darmſtädter und Pforzheimer möchte ich nicht ver=
geſſen
. Ebenſo müßte unſere Einkaufsgenoſſenſchaft,
Filiale Frankfurt, mehr wir bisher berückſichtigt werden.
5. Die Verhältniſſe mit unſeren Arbeitern waren im Be=
richtsjahre
ruhige zu nennen. Darmſtadt, Worms, Pforz=
heim
haben Tariſverlängerungen abgeſchloſſen.
Den Bericht der Hammonia, Glas=, Haftpflicht=
und Einbruch=Diebſtahl=Verſicherungs=Geſellſchaft des Ver=
bandes
von Glaſer=Innungen Deutſchlands, erſtattet deren
Vertreter, Subdirektor Seiffert=Hannover. Er emp=
fiehlt
dringend Propagierung der Verſicherung, beſonders
auch der Haftpflicht und Einbruchdiebſtahlsverſicherung,
damit die Glasverſicherung leiſtungsfähig bleibt.
Den Berichten folgt eine ſehr angeregte Ausſprache.
Der nächſte Punkt der Tagesordnung ſind
Anträge:
Es werden u. a. angenommen ein Antrag Ludwigs=
hafen
: Es möge an Fabriken, Eiſenkonſtruktionswerk=
ſtätten
, mit einem Wort an Nichtglaſer, direkt von Glas=
händlern
nichts mehr geliefert werden. Die Lieferung ſoll
in allen Fällen durch die Glaſermeiſter erfolgen. Den
Händlern ſoll jedoch von ſeiten der Glaſermeiſter dadurch
Sicherheit gegeben werden, daß ſich die Glaſermeiſter ver=
pflichten
, alle Großhändler des Bezirks oder die dort ver=
treten
ſind, zu berückſichtigen und die Aufträge gleichmäßig
zu verteilen. Es ſoll an die Syndikate herangetreten wer=
den
die Sache zu vertreten.
Antrag I. Heidelberg: Der Verband von Gla=
ſerinnungen
Süddeutſchlands möge bei dem Zentralver=
band
in Berlin vorſtellig werden, daß die Militärbau=
ämter
angewieſen werden, die zu vergebenden Bauarbeiten
in Kaſernen= uſw. Neubauten, wenigſtens ſoweit es ſich
auf die (Glaſer) Rahmenmacherbezirke bezieht, derart ge=
trennt
zu halten, daß die Glaſerarbeiten, Schreinerarbeiten
und Rolladenlieferung, jedes für ſich ausgeſchrieben und
getrennt vergeben wird, da dies nach unſerer Auffaſſung
vollſtändig verſchiedene Leiſtungen ſind.
Antrag III. Heidelberg: Der Süddeutſche Be=
zirksverband
möge bei den Badiſchen Kirchen= Bauinſpek=
tionen
, evangeliſche und katholiſche, vorſtellig werden, daß
dieſelben ihre allgemeinen und beſonderen Bedingungen
bei Arbeitsverträgen unter allen Umſtänden den allge=
meinen
badiſchen Staatsbedingungen anpaſſen, da die bis=
her
gebräuchlichen ſehr viele Mißſtände aufweiſen und
vielfach zu Unzuträglichkeiten mit den Unternehmern
führen.
Ueber den Voranſchlag für das Geſchäftsjahr
1913/14 referiert Koll. Möſer. Der Voranſchlag wird
genehmigt
Die Wahl des Ortes für den nächſten Verbands=
tag
fällt auf Pforzheim, die Wahl des Vororts wieder
auf Darmſtadt. Der Vorſtand wird wiedergewählt
bis auf die ausſcheidenden Herren Lamartie=Mannheim
und Hofmann=Heidelberg, für die die Herren Meiſer=
Mannheim und Bauer=Heidelberg neugewählt werden.
Reſolutionen.
Zum letzten Punkt der Tagesordnung: Verſchiedenes,
gelangen folgende Reſolutionen des Koll. Beſt zur An=
nahme
:
Der Verbandstag möge beſchließen, in allen Städten,
wo Innungen oder Vereinigungen der Glaſermeiſter be=
ſtehen
, daß die ſtädtiſchen wie ſtaatlichen Arbeiten von den
vereinigten Glaſermeiſtern angefertigt werden.
Der Verbandstag möge den Beſchluß faſſen, daß in
allen Innungen oder Vereinigungen des Süddeutſchen
Verbandes darauf hinzuarbeiten ſei, daß alle beſtehenden
und noch abzuſchließenden Arbeitsverträge mit den Ge=
hilfen
ſo geregelt werden, daß dieſelben in ganz Süd=
deutſchland
zur gleichen Zeit ablaufen und zwar am 1.
April 1917.
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft, Herr Specht
ſpricht dem Vorſtand, beſonders den Herren Schleidt
und Werner, für ihre vorzügliche Geſchäftsführung den
Dank des Verbandes aus. (Lebhafter Beifall.)
Gegen 4 Uhr nachmittags wurde die Sitzung geſchloſſen.
Nachmittags unternahmen die Teilnehmer eine Fahrt zur
Faſanerie, Beſichtigungen uſw. Heute findet ein Ausflug
in die Bergſtraße ſtatt.

Soziale Kundgebung.

* Berlin, 10. Mai. Heute fand eine große Kund=
gebung
für die Fortführung der deutſchen
Sozialreform ſtatt, zu der die Geſellſchaft für ſo=
ziale
Reform geladen hatte. Der Saal in der Haſenheide
in der Neuen Welt war voll beſetzt. Staatsminiſter
a. D. Berlepſch als erſter Vorſitzender der Geſellſchaft
eröffnete die Verſammlung mit einer Begrüßung der De=
legierten
. Er warf einen Rückblick auf die Enkwickelung
der deutſchen Sozialpolitik, ſchilderte kurz die Gegner, die
von der angekündigten Pauſe in der Sozialpolitik einen
Stillſtand erhofften und fragte: Soll dieſe Reform auf=
hören
? Profeſſor Ernſt Francke, zweiter Vorſitzender der
Geſellſchaft, hielt ſodann einen einleitenden Vortrag. 19
Diskuſſionsredner beantworteten darauf die erwähnte
Frage mit einem ausdrücklichen Nein Staatsminiſter
a. D. Graf Poſadowsky=Wehner ſchilderte drei
Urſachen der neuerwachten Abneigung gegen die Sozial=
politik
, nämlich die der politiſchen, wirtſchaftlichen und
pſychologiſchen Art. Der Generalſekretär des Geſamtver=
bandes
der chriſtlichen Gewerkſchaften. Stegerwald, for=

derte die Qualitätsarbeit, der die Induſtrie ihre Ueber=
legenheit
verdanke, qualifizierte Arbeiter und damit den
Aufſtieg der arbeitenden Klaſſen. Von den weiteren Red=
nern
hob Profeſſor Dr. Guſtav v. Schmoller hervor,
daß ein Abſchluß in der Sozialpolitik ſchon deshalb nicht
möglich ſei, weil ſie erſt eine Umwandlung des Denkens
und Fühlens der Menſchen bewirken muß, um zur Wirk=
ſamkeit
zu kommen. Das dauere durch Generationen, ja
durch Jahrhunderte, wie man es an der Entwickelung des
Zunftsweſens im Mittelalter beobachten könne. Dr.
Jahn vertrat eine Reihe wenig zahlreicher Berufe, die
bisher von der Geſetzgebung vernachläſſigt ſeien. Ober=
bürgermeiſter
Dominieus=Schöneberg wies auf die
ſozialen Aufgaben der Gemeinden hin, beſonders in der
Wohnungsfrage, der keine andere Organiſation gewachſen
ſei. Fräulein Margarete Behm gab dem Danke für die
Geſetzgebung zugunſten der Heimarbeiterinnen Ausdruck,
legte aber dar, daß ganze Teile dieſer Geſetzgebung bis=
her
unausgeführt geblieben ſeien. Auch deshalb ſei ein
Stillſtand in der Sozialpolitik nicht möglich.

Turnen, Spiele und Sport.

* Fußballklub Olympia Darmſtadt. Bei den
geſtern in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen Erſtlings=
Wettkämpfen konnte Ph. Heilig als jüngſter Teilnehmer
von 32 Konkurrenten im Stabhochſprung mit der ſchönen
Leiſtung von 2,80 m als Siebenter abſchneiden.
* Berlin, 11. Mai. Im Fußball= Städte=
wettſpiel
Paris-Berlin ſiegte Berlin mit 2:0. Es
waren über 12000 Zuſchauer auf dem Sportplatz im
Stadion anweſend.
*
* Kiel, 9. Mai. Bei der heutigen erſten Regatta=
wettfahrt
des Kaiſerlichen Jachtklubs auf der Kieler
Föhrde erhielt in der A. I.=Klaſſe Germania vor Ham=
burg
den erſten Preis. Meteor hatte nicht geſtartet.
In der Klaſſe der alten Jachten ſiegte Orion Komet
erhielt den zweiten Preis, in der 19 Meterklaſſe erhielt
Wendula den erſten Preis, in der 15 Meterklaſſe
Paula III. den erſten Preis. Iſabell Alexandra
wurde diſtanziert. In der Klaſſe der alten Jachten von
40 t und darüber erhielt Ingeborg den erſten Preis,
in der 10 Meterklaſſe erhielt Paſo den erſten Preis, in
der Sonderklaſſe Anna den erſten Preis. Der Wind
wehte aus Südweſt in einer Stärke von 67 Sekunden=
metern
.

Das Erdbeben in Sizilien.

* Catania, 10. Mai. Die Arbeiten zur Ber=
ung
der Toten unter den Trümmern von Linera,
Bongiardo und Paſſapomo werden fortgeſetzt. Die
Soldaten zeigen große Selbſtverleugnung. Bisher ſind
60 Leichen geborgen worden. Es wird als ſicher
angenommen, daß ſich noch mehr unter den eingeſtürzten
Häuſern befinden. Die überlebende Bevölkerung, ohne
Obdach und Lebensmittel, drängt ſich um die Feldküchen.
Der Präfekt ſchickt weiter Zelte nach Linera, wo kein
Haus ſtehen geblieben iſt. Die Landbevölkerung kam=
piert
in den Weinbergen.

Mexiko und die Vereinigten Staaten.

Waſhington, 9. Mai. Das Marineamt
beorderte den Monitor Ozarka, der zwei zwölfzöllige
Geſchütze mit ſich führt, zur Verſtärkung des Geſchwaders
des Admirals Mayo nach Tampico. Das Schiff hat einen
geringen Tiefgang und kann den Panucofluß hinabfahren:
Admiral Howard teilte dem Marineamt auf die geſtern
an ihn ergangene Anfrage mit, daß die Meldungen von
der Eroberung Mozatlans durch die Inſurgen=
en
unrichtig ſeien. Die Kämpfe dauerten noch an.
* Mexiko, 9. Mai. Präſident Huerta erließ ein
Dekret folgenden Inhalts: Jeder Handelsverkehr
nit der Union hört auf. Kein Schiff, das unter
der Unionsflagge fährt oder amerikaniſcher Herkunft iſt,
darf in mexikaniſche Häfen einlaufen. Die aus den Ver=
einigten
Staaten von Amerika kommenden Waren werden
dem Gericht übergeben.

Darmſtadt, 11. Mai.
C Hauptverſammlung des Vereins Heſſ. Geometer 2. Kl.
Unter dem Vorſitz des Kollegen Neudecker=Mainz
hielt am geſtrigen Sonntag der Heſſiſche Geometerverein
im Kaiſerſaal ſeine diesjährige Frühjahrstagung ab, zu
der aus allen Teilen des Landes die Delegierten erſchie=
nen
waren, um über eine Reihe von Standesfragen zu
beraten. Nach einer herzlichen Begrüßung des Vorſitzen=
den
erſtattete derſelbe den Geſchäftsbericht für 1913,
aus dem hervorging, daß der Vorſtand und die Kommiſ=
ſionen
bei der Beſoldungsreform eine hervorragende
Tätigkeit für den Verein entfaltet haben. Der heſſiſchen
Zweiten Kammer ſprach der Vorſitzende für ihr Eintre=
ten
zur Hebung und Beſſerſtellung des Geometerſtandes
Dank und Anerkennung aus. Auch die definitive Verwen=
dung
von 5 Geometerſtellen im Kreisvermeſſungsdienſt
wurde dankbar anerkannt. Ein Antrag Fenchel und Ge=
noſſen
auf Schaffung 8 weiterer definitiver Stellen im
gleichen Reſſort wurde leider bis auf weiteres zurückge=
ſtellt
. Der Mitgliederſtand Ende 1913 beträgt 304. Die
in Ausſicht ſtehende Reform des Vermeſſungsweſens in
Heſſen veranlaßte eine ausgedehnte Debatte. Von allen
Rednern wurde der Wunſch nach dem Ausbau des heſſi=
ſchen
Vermeſſungsweſens nach preußiſchem Syſtem und
die Verſtaatlichung des geſamten Geometerſtandes zum
Ausdruck gebracht. Eine Reviſion des Feldbereini=
gungsgeſetzes
im Sinne der Heſſiſchen Landwirtſchafts=
kammer
, dem Kreisausſchuß die Beſtimmung der Feld=
bereinigung
und nicht den Beſitzern zu übertragen, wurde
allſeitig anerkannt. Die Verwendung von Hilfskräften bei
Kataſtervermeſſungen ſei möglichſt zu vermeiden und die
Heranziehung von Geometern als Urkundsperſonen
bei Vermeſſungsgeſchäften zu erſtreben. Eine ein=
gehende
Beſprechung veranlaßte der Kammer=
antrag
auf Aufhebung reſp. Verminderung der Kreis=
vermeſſungsämter
. Die Hoffnungen, die man bei Errich=
tung
auf die Kreisvermeſſungsämter geſetzt habe, ſeien
wegen Arbeitsmangel nicht erfüllt und der Geometerſtand
ſchwer geſchädigt worden. Eine Verminderung und An=
gliederung
derſelben an die Amtsgerichte und nicht an die
Finanzämter ſei dringend erforderlich. Unterbringung
derſelben in Staatsgebäuden und Verleihung amtlichen
Charakters ſeien im Intereſſe des Dienſtes nötig. Als
eine Hauptaufgabe des Vereins wurde die Schaffung
einer beſſeren Vorbildung und Hebung der Standesinter=
eſſen
des geſamten Geometerſtandes bezeichnet. Der Ver=
treter
von Worms bezeichnete die Lage der Privatgeome=
ter
als troſtlos, die von der Staatskonkurrenz erdrückt
werden. Ferner ſei eine beſſere Bezahlung der Anwärter
und Erhöhung der Feldzulage ſowie Schaffung einer Woh=
nungsgeldzulage
und Taggelderhöhung für Geometer
2. Klaſſe im ſtaatlichen Vermeſſungsdienſt anzuſtreben.

Dieſe Wünſche ſollen der Regierung in einer neuen Denk=
ſchrift
unterbreitet werden. Gewählt wurden als Denk=
ſchriftkommiſſion
: die Kollegen Müller=Gießen als Vor=
ſitzender
, Metzger=Scheid und Möhrl=Darmſtadt, Winkler
und Weimar=Worms, Gölz=Bingen, Fey=Groß=Gerau und
Weitz=Gießen. Für ſeine 15jährige Vorſtandstätigkeit
wurde dem Gründer des Vereins Vogt=Ingelheim eine
Dank=Urkunde geſtiftet. Mit dem Dank an die Verſamm=
lung
und dem Wunſche auf weiteres Emporblühen des
Geometervereins wurde die Verſammlung geſchloſſen. An
dieſelbe ſchloß ſich ein gemeinſchaftliches Mittagsmahl im
Kaiſerſaal, an das ſich ein Ausflug nach der Ludwigshöhe
inſchloß.

Letzte Nachrichten.

(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Tannenberg, 11. Mai. Während eine 300 Perſonen
ſtarke Hochzeitsgeſellſchaft in Pudripp bei Goehrde beim
Abendeſſen ſaß, brach im Hauſe Feuer aus. Die
brennende Decke ſtürzte auf die Hochzeitsgeſellſchaft
herab. Ein 60jähriger Mann und zwei Kinder, die nicht
aus den Schlafſtellen gerettet werden konnten, ſind
umgekommen.
* Lichtenau (bei Lauban), 10. Mai. Auf dem
Boegeſchacht der konſolidierten Vereins=Glückgrube
für Kohlengewinnung ſind infolge plötzlich niedergegange=
ner
Erdmaſſen geſtern abend gegen 10 Uhr ein Aufſeher
und drei Mann tödlich verunglückt. Eine Leiche iſt
bereits geborgen worden, die übrigen drei werden noch
geſucht.
* Liſſabon, 10. Mai. Die Ernennung Freire
lndrades zum Miniſter des Aeußern iſt heute unter=
zeichnet
worden.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Jean Baumgärtner
findet am Montag, den 11. ds. Mts., nach=
mittags
3 Uhr, vom Darmſtädter Friedhof
aus, ſtatt.
Wir erſuchen unſere Kameraden um zahl=
reiche
Beteiligung. Sammlung am Friedhofs=
Eingang um 2¾ Uhr.
(11797
Der Vorſtand.

Todes=Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß heute
morgen unſere liebe gute Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
Frau Eliſabeth Törge Witwe
geb. Degnis
ſanft entſchlafen iſt.
(11796
Die trauernden Hinterbliebenen:
Minna Törge
Familie Joſt.
Darmſtadt, den 10. Mai 1914.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 12. Mai,
nachm. 3 Uhr, von der ſtädtiſchen Friedhofs=
kapelle
aus, ſtatt.

Tageskalender.

Montag, 11. Mai.
Großh. Hoftheater Anfang 7½ Uhr, Ende 10¼ Uhr
(Volksvorſtellung): Filmzauber.
Vortrag von Karl Richter um 8½ Uhr im Kaiſerſaal.
Regimentsabend der Vereinigung früherer Leib=
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Schwellen=Verſteigerung um 9 Uhr am Eilgut=
ſchuppen
(Hauptbahnhof).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Mar Streeſe; für den Anzeigenteiſ=
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts=
leben
: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg=
liche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.

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ſoweit der Vorrat reicht, gegen poſt= und beſtellgeldfreie Einſendung für:
Los I. Glaſerarbeiten
1,10 Mk.
II Schreiner= und Fußbodenarbeiten
2,10
III Weißbinder= und Anſtreicherarbeiten: 2,10
IV Zimmerarbeiten
1,30
V Dachdeckerarbeiten
1,50
VI Klempnerarbeiten .
1,30
bezogen werden.
Die ausgefüllten Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechen=
der
Aufſchrift verſehen nebſt den vorgeſchriebenen Proben bis
Mittwoch, den 20. Mai 1914
für die Glaſerarbeiten,
. 10 Uhr
Schreiner= und Fußbodenarbeiten
1015
,
Weißbinder= und Anſtreicherarbeiten . 1030
Zimmerarbeiten
1045
Dachdeckerarbeiten
11
. Klempnerarbeiten
1115
an das vorgenannte Geſchäftszimmer einzuſenden, zu welcher Zeit
die Eröffnung erfolgt.
Die Zuſchlagsfriſt beträgt 28 Tage.
Darmſtadt, den 9. Mai 1914.
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Angebote ſind, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis längſtens
Donnerstag, den 14. Mai ds. Js., vormittags 10 Uhr, bei der
Großherzoglichen Bürgermeiſterei Eberſtadt einzureichen, woſelbſt auch
die Angebotsformulare gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten
abgegeben werden und die Lieferungsbedingungen einzuſehen ſind.
Eberſtadt, den 8. Mai 1914.
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Viertes (fräulein Evelyn Moore
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Max Rademacher Frz. Schneider
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ſchmidt
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.. Hede Schaub
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Eufemia Breit= 1 Minna Müller=
ſprecher
.
Rudolph
Anaſtaſius
Thomas Rind=
fleiſch

(In der Filmaufnahme: Die Völ=
kerſchlacht
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Napoleon ( Muſen=
fett
)
Müllerstochter
(Fränze)
Marketenderin 1 Minna Müller=
(Eufemia) . . Rudolph
Der meldende
Offizier.
Der Spion.
Drittes Bild:
Hab’n wir uns nicht ſchon
mal kennen gelernt 2"
Geheimrat Papen=
dieck
.
Heinrich Hacker
Fränze, ſ. Tocht. Käthe Gothe
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I. Rang 2.15 , II. Rang 1.15 ,
I. Galerie 55 , II. Galerie 45 .
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kaſſe
im Hoftheater von 91 1
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
büro
bis kurz vor Beginn der
Vorſtellung. (Im Verkehrsbüro
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