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1777. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Im Wahlkreiſe Marienwerder iſt der
freikonſer=
vative Abgeordnete v. Halem bei der
Reichstags=
erſatzwahl wiedergewählt.
Staatsſekretär Kühn iſt geſtern nachmittag 2.21 Uhr nach
Heidelberg abgereiſt, von wo er ſich direkt nach
Ber=
lin zurückzubegeben beabſichtigt.
Bei der geſtrigen Galatafel zu Ehren des engliſchen
Königspaares im Elyſée wurden zwiſchen
Präſident Poincaré und König Georg herzliche
Trink=
ſprüche gewechſelt.
Die Amerikaner haben Veracruz beſetzt.
Huerta hat den mexikaniſchen
Geſchäfts=
träger in Waſhington angewieſen, vom Staatsſekretär
Bryan ſeine Päſſe zu verlangen.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 6.
England und Frankreich.
Der Beſuch des engliſchen Königspaares in Paris.
*⁎* Am Dienstag abend iſt das engliſche Königspaar
zu ſeinem erſten Staatsbeſuche im Auslande in Paris
eingetroffen und ſehr freundlich begrüßt worden. Seine
Anweſenheit in Berlin im Mai v. J. war bekanntlich keine
offizielle Staatsviſite, ſie galt der Teilnahme an den
Hochzeitsfeierlichkeiten in dem ihm verwandtſchaftlich
naheſtehenden deutſchen Kaiſerhauſe. Daran iſt auch gleich
der Unterſchied in den Beziehungen Deutſchlands und
Frankreichs zu England zu erkennen: mit erſterem iſt
die=
ſes durch die Dynaſtien mehrfach eng liiert und mit
Frank=
reich durch politiſche Bande, die jetzt zehn Jahre beſtehen
und zu der Tripelentente England=Frankreich=Rußland)
erweitert worden ſind. Eduard VII, war es vorbehalten
geweſen, die Reibungspunkte, die früher zwiſchen England
und Frankreich beſtanden hatten und in gegenſeitiger
Miß=
gunſt und Eiferſucht ihren Ausdruck fanden, zu beſeitigen
und beide Länder zu einer Entente zu vereinigen,
nach=
dem ihre Intereſſenſphären vorher genau abgegrenzt
wor=
den waren. Der Vater Georgs V. liebte Paris. Er
ver=
lebte als Prinz von Wales dort einen großen Teil ſeiner
Zeit, und als er König geworden war, ſuchte er ſeine
Reiſen auf dem Kontinent ſo einzurichten, daß er öfter
in der Seineſtadt weilen konnte, wo er auch ſtets mit den
offiziellen Kreiſen in Verbindung trat. Noch im Jahre
vor ſeinem Tode, im April 1909, weilte Eduard VII. in
Paris. Seitdem iſt kein engliſcher Herrſcher wieder dort
geweſen, wohl aber hatte der jetzige junge Prinz von
Wales im Sommer 1912 einen mehrmonatigen Aufenthalt
in der franzöſiſchen Hauptſtadt genommen.
Das britiſche Königspaar weilt zu einer Zeit an der
Seine, wo die innerpolitiſche Lage Englands wie auch
die internationale Lage manches zu wünſchen übrig laſſen.
Letztere wird zweifellos bei den Unterredungen des
Kö=
nigs mit Poincaré und Doumergue eingehend erörtert
werden, und dabei dürfte auch das Verhältnis zwiſchen
dem Dreiverbande und dem Dreibunde, das eine ſolch
ausſchlaggebende Bedeutung im europäiſchen Konzert
ge=
wonnen hat, zur Sprache kommen. Es wär wohl kein
Zufall, daß unmittelbar vor dem Eintreffen König
Georgs in Paris die dortige Preſſe an der
franzöſiſch=
engliſchen Entente herummäkelte und den Wunſch
aus=
ſprach, dieſe zu einem förmlichen Bündnis zu erweitern
— ein Wunſch, der bekanntlich an der Themſe nicht die
geringſte Gegenliebe gefunden hat. So freundlich
Eduard VII. den Franzoſen geſinnt war, eine Allianz
zwiſchen beiden Ländern hat er, falls er perſönlich einer
ſolchen geneigt geweſen wäre, bei dem britiſchen Kabinett
nicht durchzuſetzen vermocht, auch das Londoner
Parla=
ment hätte ihr wohl kaum zugeſtimmt, und die
Auslaſſun=
gen der maßgebenden Preſſe haben noch in den letzten
Tagen gezeigt, daß ein engeres Band, welches England
weitergehende Verpflichtungen zugunſten Frankreichs
auf=
erlegt, an der Themſe nicht gewünſcht wird. Ueber die
Enttäuſchung ſcheinen ſich die Franzoſen ſchon wieder
ge=
tröſtet zu haben, und in den Artikeln, mit denen die
Pa=
riſer Blätter das Königspaar begrüßten, tat man ſo, als
ſtehe die Entente einem Bündnis an Feſtigkeit und
Wirk=
ſamkeit nicht nach Der Empfang ließ denn auch an
Be=
geiſterung nichts zu wünſchen übrig, und kein monarchi=
ſches Volk kann den Herrſcher eines befreundeten Reiches
freudiger begrüßen, als es die Franzoſen beim Einzuge
König Georgs in Paris taten. Da die Entente ihrem
ausgeſprochenen Zwecke, ein Inſtrument des Friedens zu
ſein, bisher nicht untreu geworden iſt, ſo kann uns die
neuerliche Auffriſchung der engliſch=franzöſiſchen
Freund=
ſchaft weiter kein Unbehagen bereiten.
Franzöſiſch=engliſche Trinkſprüche.
* Bei dem Diner im Elyſée zu Ehren des
engli=
ſchen Königspaares brachte Präſident Poincaré einen
Trinkſpruch aus, in dem er zunächſt der von der
Stadt Paris und dem geſamten franzöſiſchen Volke
emp=
fundenen Freude über den Beſuch des engliſchen
Königs=
paares und der dankbaren Erinnerung des ihm ſelbſt im
vorigen Jahre in London zuteil gewordenen Empfanges
Ausdruck verlieh und dann fortfuhr:
Der heutige Beſuch ſei ein glänzender Beweis
einer Freundſchaft, welche die Probe der Zeit und
der Erfahrung beſtanden, welche ihre ſtändige
Wirkſam=
keit bewieſen habe und dem wohlüberlegten Sinne der
beiden Nationen entſpreche die in gleicher Weiſe dem
Frieden zugetan, dem Fortſchritt gleich leidenſchaftlich
er=
geben und an den Sieg der Freiheit in gleicher Weiſe
ge=
wöhnt ſeien. Die künſtleriſchen, ſportlichen und
militäri=
ſchen Feſte, welchen der König in liebenswürdigſter Weiſe
beizuwohnen verſprochen habe, würden ihm einige
Ele=
mente des franzöſiſchen Nationalcharakters zeigen: der
König werde dort die traditionellen Kräfte wiederfinden,
die ſeit ſo langer Zeit die Größe und den Ruhm Englands
begründet haben, den Sinn für das Maß, für die
Ord=
nung, die ſoziale Diſziplin, das erlauchte Bewußtſein der
patriotiſchen Pflicht, die freudige Annahme notwendiger
Opfer, den glühenden Kultus eines Ideals das nie
ver=
ſchwindet und das Leben einer Nation mit vollem Lichte
erfüllt. Nach einer langen Nebenbuhlerſchaft, welche ihnen
unſterbliche Lehren der Wertſchätzung und der
gegenſeiti=
gen Achtung zurückgelaſſen habe, haben England und
Frankreich gelernt, einander zu lieben, ihre Gedanken
einander näher zu bringen und ihre Anſtrengungen zu
vereinigen. Es ſind heute ſchon 10 Jahre, ſeit die beiden
Regierungen in friedlicher Weiſe die Fragen gelöſt haben,
welche ſie trennten. Die Vereinbarungen, welche
ſie damals abſchloſſen und deren Verwirklichung der
Vor=
ausblick König Eduards VII. und ſeiner Ratgeber ſo
glücklich vorbereitet haben. haben ganz natürlicherweiſe zu
einer allgemeinen Verſtändigung geführt, die
nunmehr eine der wichtigſten Bürgſchaften des
europäiſchen Gleichgewichts bilde. Der
Prä=
ſident ſchloß: Ich zweiſte nicht daran, daß unter den
Auſpizien Eurer Majeſtät und Ihrer Regierung dieſes
Band der Einigkeit ſich täglich noch feſter knüpfen
werde zum großen Nutzen der allgemeinen Ziviliſation
und des allgemeinen Friedens. Dieſes iſt der aufrichtige
Wunſch, den ich im Namen Frankreichs ausſpreche. Ich
erhebe mein Glas zu Ehren Eurer Majeſtät, Ihrer
Maie=
ſtät der Königin, des Prinzen von Wales und der ganzen
königlichen Familie Ich trinke auf die Größe und die
Wohlfahrt des geeinigten Königreiches.
Der König von England erwiderte auf dieſe
Anſprache Poincarés, indem er für die liebenswürdigen
und beredten Worte und für den Willkommensgruß dankte,
den ihm die glänzende Hauptſtadt dargebracht habe.
Er empfinde ein beſonderes Vergnügen darüber, ſich
inmitten des franzöſiſchen Volkes zu befinden gelegentlich
des Jahrestages jener Vereinbarungen, durch die
die beiden Länder friedlich die ſie trennenden Fragen
ge=
löſt hätten. Aus dieſen Vereinbarungen, fuhr der König
fort, gingen die ſo innigen und herzlichen
Be=
ziehungen hervor, welche uns heute verbinden und
dank deren es uns möglich war, zuſammen an dem
mäch=
tigen Werke der Ziviliſation und des Friedens zu
ar=
beiten. Ich danke Ihnen, Herr Präſident, daß Sie mich
daran erinnert haben, daß der Name meines
vielgelieb=
ten Vaters immer mit der Entente verknüpft bleibt.
Ich unterſchreibe aus vollem Herzen Ihre beredte
Kenn=
zeichnung der erhabenen, idealen Ziele, welche unſere
bei=
den Länder gemeinſam verfolgen. Ihre Verwirklichung
wird eine Wohltat für beide Nationen und zugleich das
koſtbarſte Erbe bilden, das wir den künftigen Geſchlechtern
hinterlaſſen können. Ich bin in dem Gedanken glücklich.
daß wir während unſeres Aufenthaltes das Vergnügen
haben werden, das zu bewundern und zu würdigen, was
Sie ſo richtig einige Elemente Ihres Volkes genannt
haben, das ſind die Elemente, die Frankreich auf eine ſo 1
hohe Stufe der Ziviliſation und Wohlfahrt gehoben
haben Insbeſondere dank dieſer Elemente nimmt
Frank=
reich ſo würdig und ſtolz ſeinen Platz in der Welt ein.
Die Königin und ich danken Ihnen, Herr Präſident, für
die liebenswürdige Gaſtlichkeit und Ihre ſo
liebenswür=
dige Aufnahme. Ich erhebe mein Glas, indem ich Ihnen
ein langes und glückliches Leben und Frankreich alle
Wohlfahrt und alles Glück wünſche, Frankreich, für
wel=
ches ich die innigſten und aufrichtigſten
Freundſchafts=
gefühle hege.
Die beiden Toaſte wurden ſtehend angehört. Nachſ
dem Trinkſpruch des Präſidenten Poincaré wurde die
engliſche Hymne, nach dem Toaſt des Königs die
Mar=
ſeillaiſe geſpielt.
Deutſches Reich.
— Reichstagserſatzwahl. Bei der Reichstags.
erſatzwahl im Wahlkreiſe Schwetz (Marienwerder 5)
er=
hielten von 15882 abgegebenen gültigen Stimmen:
Land=
rat v. Halem=Schwetz (Reichspartei) 8490, v. Saß=
Ja=
worski=Berlin=Wilmersdorf (Pole) 7282 und
Parteiſekre=
tär Grygo=Danzig (Soz.) 107 Stimmen. Landrat v.
Ha=
lem iſt ſomit gewählt. Die Mehrheit iſt über alles
Er=
warten groß und dürfte genügen, um eine dritte
An=
fechtung der Wahl erfolglos zu machen.
— Nachforſchungen nach dem Fälſcher
des Kaiſerbriefes. Wie die Rhein.=Weſtf. Ztg.
mitteilt, ſind amtliche Nachforſchungen nach dem Fälſcher
des Kaiſerbriefes an die Landgräfin von Heſſen und
Feſt=
ſtellungen über die Verbreiter der Fälſchungen im Gange.
— Veteranenbeihilfen. Nach amtlichen
Be=
rechnungen wird die Zahl der am 1. April 1914 noch
le=
benden Kriegsteilnehmer auf etwa 380000 geſchätzt.
Da=
von ſind auf Grund der Verſorgungsgeſetze abgefunden
oder beziehen Geldunterſtützungen auf Grund des
kaiſer=
lichen Erlaſſes vom 22. Juli 1884 etwa 34000, ſo daß für
die Kriegsteilnehmerbeihilfen noch rund 346000 in Frage
kommen. Am 1. März 1914 wurden die Beihilfen von
263 354 Veteranen bezogen, das ſind rund 76 v. H. aller
in Betracht kommenden Anwärter. Ein Abgang in der
Zahl der gewährten Beihilfen iſt trotz der recht zahlreichen
Abgänge durch Tod von etwa 20000 Mann im
Rechnungs=
jahr 1913 bisher nicht eingetreten. Es kann aber wohl
angenommen werden, daß von der Geſamtzahl der noch
lebenden Kriegsteilnehmer mehr als der obige recht hohe
Prozentſatz unterſtützungsbedürftig im Sinne der
ein=
ſchlägigen Geſetze nicht ſein wird. Daß eine weſentliche
Steigerung in der Gewährung von Veteranenbeihilfen
eingetreten iſt, geht daraus hervor, daß nach der
vor=
letzten Statiſtik etwa 400 000 Feldzugteilnehmer vorhanden
waren, von denen in Preußen im ganzen etwa 200000
Ve=
teranenbeihilfen erhielten. Im Reich beziffert ſich ihre
Zahl auf etwa 245000. Es waren demnach nur 67 v. H.
zum Bezug der Beihilfe anerkannt. Was die Wünſche des
Reichstags anbelangt, die dahin gingen, daß die
Anwart=
ſchaft auf Veteranenbeihilfen auch für Nichtkombattanten
als begründet erachtet wird, die in den Kriegsjahren die
feindliche Grenze überſchritten haben, oder im eigenen
oder verbündeten Lande auf dem Kriegsſchauplatze
ver=
wendet worden ſind, ſo wird ihnen aller Vorausſicht nach
entgegengekommen werden. Es dürfte ſich um etwa 2000
Perſonen handeln. Anders ſteht die Frage einer erneuten
Erhöhung der Veteranenbeihilfen von 150 auf 180 Mark.
Dies dürfte angeſichts der Finanzlage des Reiches ſich
nicht ermöglichen laſſen. Eine Unterſtützungsbedürftigkeit
des Kriegsteilnehmers iſt anzuerkennen, wenn ſeine
Ein=
kommensbezüge unter Hinzurechnung der auf rechtlicher
Verpflichtung beruhenden Leiſtung dritter, insbeſondere
unterhaltungspflichtiger Verwandter, den notwendigen
Lebensunterhalt nicht ſicherſtellen und die Unzulänglichkeit
des Einkommens nicht lediglich auf Umſtänden beruht,
de=
ren Wirkung ihrer Natur nach auf einen verhältnismäßig
kurzen Zeitraum beſchränkt iſt.
— Kongreß für einheitliches
Angeſtell=
tenrecht. Die gegenwärtige Zerſplitterung des
Ar=
beitsrechts hat wiederholt den Deutſchen Juriſtentag
be=
ſchäftigt, und im vorigen Jahre hat auch der Verband der
Gewerbe= und Kaufmannsgerichte dazu Stellung
genom=
men. Neuerdings haben zwölf Angeſtelltenorganiſationen
einen Kongreß auf den 26. April nach Berlin einberufen,
der das Intereſſe der von ihnen vertretenen
Berufsſchich=
ten an dieſer Vereinheitlichung betonen wird. Das
Haupt=
referat hat der bekannte Frankfurter Rechtsanwalt und
Sozialpolitiker Dr. Sinzheimer übernommen; außerdem
werden Vertreter der beteiligten Organiſationen zu Worte
kommen. Die Tagesordnung des Kongreſſes lautet: 1. Die
Notwendigkeit des einheitlichen Angeſtelltenrechts; 2. Das
Intereſſe der einzelnen Angeſtelltengruppen an einem
ein=
heitlichen Dienſtvertragsrecht; 3. Die Gegner des
einheit=
lichen Angeſtelltenrechts; 4. Schlußwort. Der Kongreß
wird das einheitliche Arbeitsrecht nicht nur fordern, um
dem auch von den Arbeitgebern beklagten Uebelſtand
ab=
zuhelfen, daß die Vorſchriften über die Rechtsbeziehungen
zwiſchen Unternehmern einerſeits und den Angeſtellten
ſowie Arbeitern andererſeits in vielen Geſetzen zerſtreut
ſind, ſeine Hauptaufgabe iſt vielmehr, für eine
Durch=
dringung des Arbeitsrechts mit ſozialem Geiſte
einzu=
treten. Zu dem Kongreß werden Delegierte der Vereine
aus allen Teilen des Reiches erſcheinen; auch die Reichs=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 19144
Nummer 111.
tagsfraktionen und die beteiligten Regierungskreiſe ſind
eingeladen worden.
Der Moabiter Kirchenkrawall und
die Polen. Die vor einigen Tagen verbreitete
Nach=
richt, daß ſich Fürſt Olgerd Czartoryski, der
Schwieger=
ſohn des Erzherzogs Stefan, an der Spitze einer
Deputa=
tion polniſcher Ariſtokraten nach Rom begeben habe, um
beim Vatikan in Sachen des polniſchen Kirchenkrawalles
in Moabit zu intervenieren, iſt vollſtändig erfunden.
Czartoryski will, wie die maßgebenden polniſchen
Kir=
chenbehörden erklären, nichts von einer derartigen
Ab=
ordnung wiſſen. Ebenſo unrichtig iſt die Nachricht, die
ſchon früher durch die Preſſe ging, daß der Vorſitzende
der polniſchen Fraktion des Reichstags, Fürſt Radziwill,
beim Vatikan in Sachen des Moabiter Kirchenkrawalls
interveniert habe.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Das Präſidium der
Unabhängigkeits=
partei in Ungarn erklärt bezüglich des von dem
Abgeordneten Geza Polonyi verfaßten und in einem
aus=
wärtigen Blatt erſchienenen Artikels über die
Stellung=
nahme der Unabhängigkeitspartei zur äußeren Politik,
daß ſich die Unabhängigkeitspartei offiziell mit der Frage
des Dreibundes nicht beſchäftigt habe. Daher ſei kein
Abgeordneter berechtigt, ſeine individuelle Meinung als
Politik der Unabhängigkeitspartei darzulegen. Auch
ge=
höre Polonyi der Unabhängigkeitspartei gar nicht als
Mitglied an.
Belgien.
Invaliditäts= und
Altersverſiche=
rung. Die Kammer begann die Generaldebatte über das
Geſetz, das die obligatoriſche Verſicherung gegen
Krank=
heit und vorzeitige Invalidität und Alterspenſionen
vorſieht.
England.
Das Unterhaus hat mit 349 gegen 265 Stimmen
in zweiter Leſung das Geſetz über die Trennung von
Kirche und Staat in Wales angenommen, welches dem
Unterhauſe zum dritten Male unter der Herrſchaft der
Parlamentsakte vorliegt.
Griechenland.
Bau neuer Dreadnoughts. Der griechiſche
Geſandte in Paris wird am Donnerstag den Vorvertrag
mit der Werſt von St. Nazaire über die Lieferung der
neugriechiſchen Dreadnoughts unterzeichnen. Die
Liefe=
rungsfriſt ſoll 27 Monate, der Preis 59 Millionen Francs
betragen. Das Schiff wird nach dem Lorrain=Typ gebaut.
Sein Deplacement beträgt 23500 Tonnen, ſeine
Ge=
ſchwindigkeit 20 Seemeilen.
Albanien.
Die Aufſtellung der Miliz, die vom
Mi=
niſterrat beſchloſſen wurde, erſtreckt ſich über das ganze
Land und ſoll ſchleunigſt durchgeführt werden. Eine
De=
putation aus den von den Griechen beſetzten Gebieten hat
militäriſchen Schutz gegen die griechiſchen
Gewalttätig=
keiten erbeten.
* Die Tauffeſtlichkeiten in
Braun=
ſchweig. Nach den neueſten Dispoſitionen nimmt nun
doch der Herzog von Cumberland an den
Tauffeierlich=
keiten in Braunſchweig teil. Zu den Feſtlichkeiten werden
insgeſamt 41 Fürſtlichkeiten erwartet. Die Kaiſerin
ver=
weilt zwei Tage in Braunſchweig und reiſt dann nach
Pdtsdam. Der Kaiſer reiſt von Braunſchweig nach dem
Elſaß und nimmt dort Truppenbeſichtigungen vor. Auch
ein Beſuch der Hohkönigsburg iſt vorgeſehen. Von Metz
wird die Reiſe dann nach Wiesbaden fortgeſetzt, wo der
Kaiſer während der Maifeſtſpiele Aufenthalt nimmt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. April.
* In eigener Sache. Herr Redakteur Max Streeſe
hat wegen der in der Heſſiſchen Landeszeitung
enthaltenen beleidigenden Angriffe und wegen der
un=
wahren Behauptung, daß er den Kunſtkritiker des
genann=
ten Blattes in einer Kunſtkritik „perſönlich angerempelt”
habe, gegen die Redaktion der Heſſiſchen Landeszeitung
und deren Kunſtkritiker das gerichtliche
Beleidigungsver=
fahren eingeleitet.
* Vom Hofe. Prinzeſſin Luiſe von Battenberg iſt
Dienstag vormittag 10 Uhr 59 Min. nach Schönberg
ab=
gereiſt. (Darmſt. Ztg.)
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog empfingen geſtern den Oberſt v. Helldorff,
Kommandeur des Leibg.=Inf.=Regts. (1. Gr. Heſſ.) Nr. 115,
den Oberſtleutnant v. Weſtrell beim Stabe desſelben
Regi=
ments, den Major v. Weſternhagen (Heinrich),
Bataillons=
kommandeur in demſelben Regiment, den Hauptmann
v. Hombergk zu Vach, Kompagniechef in demſelben
Regi=
ment, den Hauptmann Ditfurth, Stabshauptmann in
demſelben Regiment, die Leutnants Fiſchler Graf v.
Treu=
berg und Frhrn. v. Wangenheim in demſelben Regiment,
den Oberſtleutnant Frhrn. v. Stetten, Kommandeur der
Großh. Heſſiſchen Train=Abteilung Nr. 18, die Leutnants
Wachsmuth, Reichardt, Kraemer, Peters und Liebl von
der Reſerve derſelben Abteilung, den Oberſtleutnant a. D.
Balſer, den Major Frhrn. v. Preuſchen, Kommandeur
der Kriegsſchule in Engers, den Oberbürgermeiſter Dr.
Göttelmann von Mainz, den Oberſchulrat Dr. A. Lucius,
den Oberförſter Buß von Lindenfels, den Rechnungsrat
Koehler, die Miniſterialbuchhalter Merkel und Bernhard;
zum Vortrag den Staatsminiſter v. Ewald, den Vorſtand
des Kabinetts Geheimerat Römheld, den Ordenskanzler
Oberſt z. D. Frhrn. Röder o. Diersburg.
* Juſtizperſonalien. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben dem Staatsanwalt am Landgericht der
Provinz Starkenburg Auguſt Bernhards den Rang
eines Landgerichtsrats, dem Amtsrichter bei dem
Amts=
gericht Mainz Dr. Hans Schneider, dem Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Groß=Gerau Johannes Gläſer,
und dem Amtsrichter bei dem Amtsgericht Worms
Jo=
hannes Schäfer den Charakter als Amtsgerichtsrat
er=
teilt, den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Nieder=Olm
Johann Joſeph Strigler zum Oberamtsrichter bei
dieſem Gericht ernannſt.
* Orensverleihungen. Se Königl Hoheit der
Groß=
herzog haben dem Königlich ſpaniſchen Vizekonſul
Wil=
helm Leydhecker zu Frankfurt a. M. die Erlaubnis
zur Annahme und zum Tragen des ihm von Se. Maj. dem
König von Spanien verliehenen Ritterkreuzes des
König=
lichen Ordens Iſabellas der Katholiſchen und der ihm
von der Oberſten Verſammlung des Spaniſchen Roten
Kreuzes verliehenen Goldenen Rote=Kreuz=Medaille und
dem Auguſt Clemm von Hohenberg zu
Mann=
heim die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des
ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von
Olden=
burg verliehenen Ehren=Ritterkreuzes 1. Klaſſe des
Groß=
herzoglich Oldenburgiſchen Haus= und Verdienſtordens
des Herzogs Peter Friedrich Ludwig erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Lehrer Jakob Spilger zu Laubach aus Anlaß ſeiner
Verſetzung in den Ruheſtand das Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen, und dem
Gemeinderechner Fritz zu Crainfeld die Krone zum
Sil=
bernen Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer Jakob
Spilger zu Laubach auf ſein Nachſuchen, unter
Aner=
kennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.
* Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog den Privatdozenten Dr. Hermann Hohlweg
in Gießen zum außerordentlichen Profeſſor in der
medi=
ziniſchen Fakultät der Landesuniverſität, ferner wurde
ernannt der Steueraufſeheraſpirant Vizefeldwebel
Philipp Diehl aus Pfungſtadt zum Steueraufſeher und
ihm eine Steueraufſeherſtelle bei Großh. Hauptſteueramt
Mainz mit dem Wohnort Mainz übertragen.
— Vom Hoftheater. Heute wird zum erſtenmal
„Ein Walzertraum” wiederholt; in dieſer Aufführung
ſingt für den unpäßlichen Herrn Harprecht Herr
Thomſen die Partie des Niki. Den Leutnant Montſchi
ſpielt Herr Schneider, die übrige Beſetzung iſt
unver=
ändert. Am Freitag, dem dritten Abend des Shakeſpeare=
Zyklus, wird „Romeo und Julia” gegeben. Am
Samstag bleibt das Hoftheater geſchloſſen, da an
dieſem Tage die Hauptprobe zur zweiten Feſtſpiel=
Auf=
führung „Don Juan” unter Generalmuſikdirektor
Blechs Leitung ſtattfindet. Das Werk erſcheint in
völlig neuer Ausſtattung, die neben der
reizvollen=
maleriſchen Wirkung namentlich auch auf die Möglichkeit
raſcher Verwandlungen Rückſicht nimmt. Der Beginn
der Vorſtellung iſt auf 7½ Uhr feſtgeſetzt.
* Helferinnen für die Rote=Kreuz=Sammlungen.
Die Vorarbeiten für die Sammlung zum Beſten des Roten
Kreuzes ſchreiten rüſtig vorwärts. Erfreulicherweiſe hat
ſich bereits eine große Anzahl junger Damen aus allen
Ständen als Helferinnen zur Verfügung geſtellt, um die
gemeinnützige Sache zu fördern. Ihre Zahl reicht aber
noch nicht aus, um die Arbeit zu bewältigen. Beſonders
im Nord= und Nordoſtbezirk ſind noch junge Damen zur
Mitarbeit erforderlich. Es wird deshalb an dieſer Stelle
nochmals dringend gebeten, daß hilfsbereite Damen ihre
Adreſſe Herrn Bürgermeiſter Mueller möglichſt ſofort
mit=
teilen. Dabei ſei nochmals erwähnt, daß kein
Blu=
mentag ſtattfindet, daß vielmehr der Verkauf von
Fähn=
chen, Abzeichen und Poſtkarten nur bei den
Feſtveranſtal=
tungen und bei den Konzerten ſtattfinden ſoll.
* Ortsſchnelldienſt und Eilabholungsdienſt. Die von
der Reichs=Poſt= und Telegraphen=Verwaltung ſeit dem
1. April 1911 getroffenen Einrichtungen des Ortsſchnell=
und Eilabholungsdienſtes ſind in weiten Kreiſen des
Publikums noch nicht genügend bekannt geworden. Es
wird deshalb auf die Vorteile der neuen
Betriebseinricht=
ungen erneut aufmerkſam gemacht. Der
Ortsſchnell=
dienſt iſt dem Telegraphenamt übertragen; er umfaßt
die Abholung und — unmittelbar daran anſchließend —
die Beſtellung einer gewöhnlichen Briefſendung (Poſtkarte,
Druckſache, Warenprobe) innerhalb der Stadt in der Zeit
von 6 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends. An Gebühren
werden erhoben: für die Eilabholung und gleichzeitige
Beſtellung einer Sendung 50 Pfg., für jede weitere
Send=
ung für denſelben Empfänger 10 Pfg. mehr; bei der
gleich=
zeitigen Eilabholung und=Beſtellung von 2 Sendungen
an zwei verſchiedene Empfänger: für die erſte Sendung
an den erſten Empfänger 50 Pfg., für die Sendung an den
zweiten Empfänger 30 Pfg.; für eine von dem Boten dem
Abſender etwa zurückzubringende Antwort des
Empfän=
gers oder bei nachträglicher Zurückziehung eines Auftrags,
ſofern der Bote den Weg zum Auftraggeber inzwiſchen
bereits angetreten hat, je 25 Pfg. Die Antwort kann auf
Verlangen des Auftraggebers, falls dieſer einen
Fern=
ſprechanſchluß beſitzt, vom Boten auch zugeſprochen
wer=
den. Der Eilabholungsdienſt wird ebenfalls vom=
Telegraphenamt wahrgenommen. Er erſtreckt ſich auf die
Eilabholung gewöhnlicher Brief= uſw.=Sendungen und
Telegramme, die bei dem Poſtamt abgeliefert werden
ſol=
len. Die Gebühr für die Eilabholung einer Sendung
beträgt 25 Pfg.; für jede weitere Sendung 10 Pfg. mehr.
Etwaige Aufträge für den Ortsſchnelldienſt und
für den Eilabholungsdienſt ſind dem
Telegraphen=
amt am zweckmäßigſten mittels des Fernſprechanſchluſſes
Nr. 0 (Null) zuzuſprechen; ſie können aber auch an den
Poſtſchaltern mündlich oder unter Benutzung der
Brief=
käſten ſchriftlich geſtellt werden.
* Ein treuer Mieter! Herr Uliſſe Urli, Maurer
wohnte am 22. April zwanzig Jahre mit ſeiner Familie
bei Hern Bäckermeiſter Caſtrizius, Ludwigshöhſtr. Nr. 3.
* Fortſchrittliche Volkspartei. Eine im „Prinz Karl”
abgehaltene gutbeſuchte Mitgliederverſammlung
der Fortſchrittlichen Volkspartei, die ſich mit der
Stellung=
nahme zu den kommenden Landkagswahlen
beſchäf=
tigte, faßte nach langen Debatten einſtimmig folgenden
Beſchluß: Die Partei tritt ſelbſtändig in den drei
Darm=
ſtädter Wahlkreiſen mit eigenen Kandidaten in die
Wahl=
bewegung ein. Sollte die Nationalliberale Partei wegen
eines Zuſammengehens an die Fortſchrittliche Volkspartei
herantreten, ſo hat der hieſige Verein als Anhänger des
Gedankens der liberalen Einigung grundſätzlich gegen
Ver=
handlungen nichts einzuwenden.
* Der Verein für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis”
hielt eine gut beſuchte Monatsverſammlung ab. Der
Bü=
chereiverwalter, Herr Geiger, eröffnete anſtelle der ver=
Mexikos Diebsmarkt.
Nach dem Engliſchen des „Clarion”.
Wenn wir auf den Diebsmarkt der alten maleriſchen
Tage Montezumas zurückblicken, finden wir etwa in der
Mitte einen Feigenbaum, unter dem diebiſche Diener die
ihren Herrſchaften geſtohlenen Gegenſtände zu verkaufen
pflegten. Für den Touriſten, der eine Ahnung davon hat,
ſowie für die in der Stadt anſäſſigen Fremden die
Ge=
ſchmack an altertümlichen typiſch mexikaniſchen Sachen
haben, iſt der Gang nach dem Diebsmarkt ſchon ein
Ver=
gnügen, dem man lange entgegenſieht und von dem man
noch lange redet.
Der Markt befindet ſich auf der Süd=Seite der Stadt,
gegenüber dem National=Palaſt und nimmt beinahe ein
ganzes Stadtviertel ein. Er iſt nichts mehr oder weniger
als eine ſtillſchweigend anerkannte Diebshöhle, deren
Gönner nicht nur allerlei freidenkende, ſondern auch
Mexikos größte und beſte und auch die frömmſten Leute
der großen nördlichen Republik ſind. Wenn ein Sammler
oder eine Sammlerin 2—3000 Meilen weit wanderte, und
ein Stück alten Krimskrams kaufte, umgibt er es mit einem
Nimbus, indem er ſagt, daß es aus einer Kirche, einem
Kloſter oder aus dem Hauſe eines der alten Vize=Könige
geſtohlen worden ſei. Und wenn ein Fremder einmal
2 oder 3 Jahre in Mexiko gelebt hat, nimmt er bereitwilligſt
die Dinge wie ſie ſind, ohne langes Nachdenken, oder etwas
darüber zu ſagen, mögen ſeine Ideen als er hierher kam,
auch noch ſo ſtrenge geweſen ſein.
Die Sage erzählt, daß der Diener eines der Prinzen
des Kaiſerlichen Hauſes Montezuma mit einer Anzahl
Kunſtgegenſtände entfloh. Ein zweiter Diener wurde
nach=
geſandt ihn zu erwiſchen und ihm das geſtohlene Gut
ab=
zunehmen. Er fand ihn beim Ausruhen unter einem
großen Feigenbaum gerade neben der Straße und nahe
Montezumas Garten, tötete und begrub ihn unter dem
Feigenbaum. Er nahm Beſitz von den Koſtbarkeiten,
an=
ſtatt ſie aber ſeinem Herrn zurückzubringen, ſetzte er ſich
unter den Baum und verkaufte ſie an Vorübergehende. Es
gibt Sagen, die kein eigentliches Ende haben, ſo auch
diele, denn man hat nie gehört, was aus dem Verkäufer
geworden iſt. Es mag wohl=als ſelbſtverſtändlich
ange=
ſehen worden ſein, daß ſich aus einem ſolch berechnenden
Menſchen ein reicher Mann entwickeln mußte — und
wahrſcheinlich wurde er es auch.
Von jener Zeit an wurde der Feigenbaum der
Markt=
platz für Sachen, deren Eigentümerſchaft man nicht ſehr
weit zurückverfolgen konnte oder wollte. Als die Spanier
die Stadt neu aufbauten, fiel der Baum, denn ſie waren
prinzipiell gegen Bäume. Aber der Platz blieb der
Ver=
kaufsplatz für Diener, — es iſt unnötig, diebiſche Diener zu
ſagen, denn, wie mir geſagt wurde, ſind alle Diener in
Mexiko Diebe und waren es immer geweſen. Einige ſind
glücklicher wie andere, in bezug auf Eingefangen= oder
Er=
kanntwerden, aber ſie betrachten alle die bewegliche Habe
ihres Herrn als ihm nur zum zeitweiſen Gebrauch geliehen.
Allmählich wurde der Diebsmarkt zu einer regelmäßigen
Einrichtung und nahm den ſpaniſchen Namen „Volador”
an, d. h. der Flieger (wahrſcheinlich auf die Flügel
hin=
deutend, welche die verkauften Sachen annahmen) aber
Diebsmarkt war der ganz beſonders geeignete Name,
den ihm die zuerſt nach Mexiko gekommenen Nord=
Ameri=
kaner gaben.
Wer den Markt zum erſtenmal beſucht und vorher
nichts darüber gehört hatte, würde ihn für einen großen
Trödelkram halten Der von ihm eingenommene Platz
iſt durch einen Kreuzgang abgeteilt, und dieſe Abteilungen
werden wieder von ſchmäleren Gängen durchzogen. An
dieſen Gängen befinden ſich die Verkaufsſtände der
Ver=
käufer, roh aufgebaut aus alten Brettern, Zinn oder
Eiſen=
blech, Segeltuch oder irgend einem anderen Material, das
nicht gekauft zu werden braucht. Einige haben ihre
Waren auch ohne irgendwelche Bedeckung auf dem Boden
ausgebreitet. Die Verkaufsſtände haben vorne Teken,
wo=
rauf eine große Auswahl alter und zum Teil wertloſer
Eiſen= und Metallwaren ausgebreitet iſt. Der Boden iſt
mit Mengen ſolchen Zeugs bedeckt und die Wände ſind
da=
mit geſchmückt. Hier und da gibt es einen Stand mit
Spezialitäten, wie Porzellan, Schals oder andere Sachen.
Aber ſie ſind klein und ſelten und ſo unſcheinbar, daß ſie
nicht den Eindruck verwiſchen, als ob alles eine Maſſe
Trödelkram ſei. — Doch unter dieſem Kram liegen oft feine
alte kupferne und ſilberne Kerzenhalter, ſchwere Schlöſſer
mit fußlangen Schküſſeln, ſchön gearbeitete Bronzeklopfer,
Dolche und Schwerter, deren Griffe mit Gold eingelegt und
mit Diamanten beſetzt ſind. Bilderrahmen aus gediegenem
Golde, feine Malereien auf Elfenbein, Kupfer oder
Segel=
tuch, dann und wann ein Murillo oder Velasquez, ſeltene
Ausgaben von Cervantes berühmtem Buche, und andere
Dinge die eines Bibliophilen Blut in Wallung verzetzen,
Jaſpis=Götzen und wertvolle archäologiſche Schätze,
andere Götzen aus jüngerer Zeit, alte kupferne Glocken, die
ihr Gewicht in Gold wert ſind, ſeltenes altes Porzellan und
billige Nachahmungen davon, ſchöne Fächer, auserwählte
Mantillas aus ſpaniſchen Spitzen und geſtickte Schals
Reſte von goldgeſtickten Kirchen=Ornamenten,
Juwelen=
käſtchen der Kaiſerin Charlotte, Siegel=Ringe ſpaniſcher
Vize=Könige, Andenken an all die Tauſende Patrioten, die
von vielen anderen Tauſenden Patrioten während der
hunderte mexikaniſchen Kriege gehängt oder erſchoſſen
wur=
den, und an die vielen Generäle, die unzählbar ſind. —
Dieſe Sachen liegen in der Regel nicht offen da, man muß
in dem Haufen von Trödel herumſuchen, um ſolche Schätze
zu „entdecken‟ Die Verkäufer ſind gewitzigt und kennen
ihr Geſchäft Es iſt doch viel intereſſanter einen Schatz zu.
entdecken und darum zu feilſchen, als ihn gerade vor ſich
zu ſehen, und einen feſten Preis dafür zu zahlen!
Wie alle anderen guten Dinge in Mexiko, wurde der
Diebsmarkt von den amerikaniſchen Touriſten ruiniert.
Vor nicht mehr als 5 Jahren konnte man dort für wenige
Dollars Schätze an ſich bringen die Hunderte wert waren.
Selbſt jetzt kann es einem zufälligerweiſe paſſieren, ein
Maximilianiſches Tee=Service für 10 Mexikaniſche
Dol=
lars, oder das Schwert eines ſpaniſchen Eroberers für
2 Dollar aufzugabeln. Aber die Verkäufer kennen
gewöhn=
lich ihr Geſchäft und es iſt ſelten, daß ein Käufer nicht den
vollen Preis bezahlt für die Schätze die er unter Schmutz
und Spinnweben „entdeckt” Touriſten laſſen nicht ab,
nach dieſem Markt zu pilgern, und einfach die Preiſe zu
be=
zahlen, die von ihnen gefordert werden. Und die Möglichkeit,
etwas wirklich gutes zu entdecken, zieht immer eine
Menge=
der dortwohnenden Amerikaner an. Die Mexikaner ſelbſt
ſchwärmen nur dorthin, um zu ſehen, was für
Dummköpfe=
die Fremden ſind und um hier und da einen proſaiſchen
Hammer oder Korkzieher zu kaufen.
Es iſt Sonntagsmorgens, wann die Schätze die man
billig kauft, „entdeckt” werden. Sie werden alle ſorgfältig
während der Woche für die Sonntagsmorgenskäufer
auf=
bewahrt. An dieſem Morgen ſind die Gänge mit vielen
angefüllt, einige kaufen, andere ſehen zu Angeſtellte von
Geſchäften in der Stadt ſetzen dann an die Kaufleute des
Diebsmarktes neue Waren ab welche ſie eben erſt beiſeite
geſchafft haben. Modern gekleidete Damen verderben
Handſchuhe und Geſicht durch das Hantieren mit roſtigen
alten Eiſenwaren in der Hoffnung einen Schatz zu finden.
Dann und wann entdeckt ein gut gekleideter Mann
unter dem Gerümpel einige Kunſtgegenſtände, die ihm ge=
Nummer 111.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Seite 3
hinderten beiden Vorſitzenden die Verſammlung und
er=
teilte zunächſt dem erſten Schriftführer, Herrn Wenz, das
Wort zur Verleſung der Niederſchriften, die nicht
bean=
ſtändet wurden. Zur Tagesordnung übergehend, ſchilderte
Herr L. Hering die „Pflege und Zucht der Brünner
Kröpfer” Redner hatte in liebenswürdiger Weiſe eine
hübſche Sammlung ſeiner „Lieblinge” in allen Farben zur
Schau geſtellt, worunter ſich höchſt wertvolle Exemplare
befanden. Gar hübſche, poſſierliche Tierchen, die teilweiſe
nicht viel größer als die „Schwarzamſel” waren, ſind dieſe
Brünner Kröpfer. Namentlich kommt die graziöſe
Hal=
tung der „Täuber” bei ihren „originellen Sprüngen” die
ſich im Affekt vollziehen, voll und ganz zur Geltung.
Leb=
hafter Beifall wurde dem Redner für ſeine Mühewaltung
und die lehrreichen Ausführungen zuteil. Inzwiſchen
war der erſte Vorſitzende erſchienen und leitete die
Ver=
ſammlung bis zum Schluſſe. Zunächſt wurden die neuen
Einläufe bekannt gegeben und verſchiedene
Angelegen=
heiten beſprochen. Die Verloſung einer größeren Anzahr
Bruteier, Tauben, Zuchtgegenſtände und Hilfsmittel für
die Zucht bildeten den Schluß der Verſammlung.
Die Mitglieder des Feſthaus=Vereins
Darm=
ſtadt ſeien auch an dieſer Stelle auf die heute (Donnerstag)
abend ½9 Uhr im Grünen Zimmer des „Kaiſerſaales”
ſtattfindende ordentliche Hauptverſammlung aufmerkſam
gemacht. Herr Geh. Oberbaurat Hofmann hat dafür
Mitteilungen über den Feſthausplatz und ſeine Umgebung
freundlichſt in Ausſicht geſtellt.
* Heimverband Darmſtadt. Es wird auch an dieſer
Stelle nochmals auf die Hauptverſammlung des
Heimver=
bandes aufmerkſam gemacht, die am Freitag, den 24. d. M.,
nachmittags 5 Uhr, im Rathauſe am Markt ſtattfinden ſoll.
Neben der Sympathie, die man in weiten Kreiſen dem
Unternehmen erfreulicherweiſe reichlich entgegenbringt,
haben leider auch allerlei irrtümliche Auffaſſungen über
die Endziele des Verbandes Verbreitung gefunden, die,
ſtatt der guten Sache zu nützen, eher das Gegenteil tun.
Es iſt nun aufklärend zu wirken und nach Möglichkeit
jede gewünſchte Auskunft in vollſter Oeffentlichkeit zu
geben, neben der Rechnungsablage uſw. die Hauptaufgabe
dieſer Verſammlung, deren hoffentlich recht zahlreiche
Be=
ſucher gebeten werden, ihre Anträge, Fragen und Wünſche
in der Diskuſſion mündlich oder ſchriftlich zum Ausdruck
zu bringen.
* Odenwaldklub. Sonntag, den 26. April, findet die
erſte programmäßige Wanderung der hieſigen
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs im neuen Wanderjahre nach
Mainz ſtatt. Mitglieder und Freunde der ſchönen
Wan=
derſache ſeien hierauf aufmerkſam gemacht; Abfahrt iſt
hier am Hauptbahnhof 6 Uhr 29 Min., Ankunft 7.23 Uhr
in Mainz=Süd; unter Führung des Vorſitzenden der
Orts=
gruppe Mainz des Odenwaldklubs Herrn Dr. Kolb und
des Herrn P. Racke. Die Tour beginnt in Mainz=Süd um
halb 8 Uhr morgens, führt durch die Promenade um die
Stadt auf Feſtungsterrain mit ſchöner Ausſicht auf die
Stadt Mainz, den Taunus und die Gonſenheimer
Obſt=
plantagen. Den Großen Sand entlang wird Gonſenheim
paſſiert, um ſpäter durch herrliche Kiefernwaldungen den
Leniabergturm zu erreichen. Hier wiederum ſchöne
Aus=
ſicht auf Taunus, Rhein und heſſiſche Pfalz. In fünf
Minuten gelangt man nach dem bekannten Schloß „
Waldt=
hauſen” Hier Beſichtigung der Schloßanlagen und ihrer
Kurioſitäten. Auf intereſſanten Waldpfaden und ſpäter
durch ſchöne Obſtanlagen gelangen die Wanderer nach
Heidesheim, wo ihnen das zurechtſtehende Frühſtück bei
dem „fidelen” Wirt Seck nach dem dreiſtündigen Marſche
vortrefflich munden wird. Nachdem Aufſtieg zum
Raben=
kopf, einem für die Kriegsverteidigung der Stadt Mainz
ſtrategiſch bedeutenden Fort. Herrliche Ausblicke wieder
in die zurzeit in Blüte ſtehenden Obſtplantagen und das
reizend liegende Wackernheim. Ein Stück auf der
Militär=
ſtraße, dann zwiſchen Weinbergen nach der Mainz=Binger
Staatsſtraße, das bekannte Gaſthaus „Steige” links liegen
laſſend, gelangen die Wanderer auf dem Rheinhöhenweg
nach Ober=Ingelheim. Hier findet Kaffeeraſt im „Hotel
Alſenz” ſtatt, um alsdann auf dem 20 Minuten entfernt
liegenden Bahnhof Nieder=Ingelheim den Zug nach
Mainz zu erreichen. Das ſprichwörtliche
Odenwaldklub=
wetter vorausgeſetzt, das den Führern auch bei den
Vor=
touren „hold” geweſen und manche Reize geboten haben
ſoll, verſpricht dies eine abwechſelungsreiche,
ange=
nehme Wanderung. (Näheres in den Anzeigen und
auf dem Wanderplänchen.) „Friſch auf zum goldnen
Meenz!”
* Orpheum. — Kabarett=Abende. Das vorzügliche
Tanzduett „Occi u. Ly” bringt jeden Abend den neueſten
Saiſontanz „La Furlana” unter ſtürmiſchem Beifall zur
Vorführung. Morgen, Freitag, den 24. April, tritt
voll=
ſtändiger Programmwechſel, auch des bunten Teils, ein;
der nur luſtige Vorträge enthalten wird. Es gelangen
ferner als neu, die beiden brillanten Einakter „Der
Ab=
reißkalender” und „Ritter Baldrian” zur Aufführung.
„Ritter Baldrian” iſt eine der beſten und luſtigſten
Novi=
täten, die ſeit langem geſchrieben wurden. Der Schwank
wurde in Berlin ein volles Jahr ununterbrochen geſpielt
und erweckte allabendlich Stürme von Heiterkeit. (S. Anz.)
* Im Varieté Perkeo iſt, ſo ſchreibt man uns, das
altbekannte und beſtrenommierte Burlesken=
Enſemble „Glücksſterne‟ Direktion G.
Rei=
mann, wieder eingezogen, welches noch von ſeinem
letz=
ten Gaſtſpiel in beſter Erinnerung ſteht. Frl. Lemmen,
als Kinderdarſtellerin, eröffnet die Vorſtellung, ihr folgt
in ſchickem Koſtüm die jugendliche Soubrette Frl. Gloria.
Herr Beling als moderner Humoriſt verſteht es, die Lacher
auf ſeine Seite zu bringen, während das „Veltys”=
Ge=
ſang= und Tanz=Duo moderne Tänze vorführt. Als
ju=
gendliche Tanz=Soubrette zeigt ſich Frl. Luiſe Beling; das
Damen=Enſemble „Namieras” wartet mit niedlichen
Ge=
ſangsvorträgen, verbunden mit akrobatiſchen Tänzen, auf
Der Komiker der Geſellſchaft iſt Herr Ernſt Görndt,
wel=
cher nicht ohne einige Zugaben die Bühne verlaſſen darf.
Eine angenehme Abwechslung im Programm iſt das
ſchick koſtümierte Damen=Duett „The Levesque”. Auch
Frl. Liddy Jeß, als Vortrags=Soubrette, erfreut ſich der
Gunſt des Publikums Nicht zu vergeſſen iſt das elegante
akrobatiſche Geſangs=Duett, Beling=Duo, ſowie vor allen
Dingen Frau Direktor Reimann als exzentriſche Tanz=
Soubrette, welcher auch die Einſtudierung des einzia
da=
ſtehenden Damen=Enſembles obliegt. Durch die geſpielten
Poſſen und Burlesken gelangt das Publikum in luſtige,
faſt übermütige Stimmung, ſo daß jeder Beſucher die
Vor=
ſtellung verläßt mit dem Bewußtſein, ein paar
ange=
nehme Stunden verlebt zu haben. Die Muſikbegleitung
liegt in den Händen des bewährten Kapellmeiſters Oswin
Richter.
geſchäftes. Ordnungsmäßig durch Drehen der Kurbel
öffnete er die Regiſtrierkaſſe und entnahm das darin
ent=
haltene Geld, 155 Mark 15 Pfg., dann nahm er noch drei
Paar Herren= und drei Paar Damenſchuhe an ſich und
ſtattete gleich darauf, nachdem ihm dieſer Einbruch ſo
guten Erfolg gebracht, einem gegenüberliegenden
Schuh=
geſchäft ebenfalls einen unerbetenen Beſuch ab. Hier fielen
ihm aber nur 20 Mark in die Hände. Am 20. Dezember
verübte Zimmer ebenfalls hier in dem Geſchäftshaus der
Firma Rothſchild einen frechen Einbruch. Hier ſchwang
er ſich über das in der Marktpaſſage befindliche Hoftor
und verſuchte dann, die Haustür zu erbrechen, was ihm
aber nicht gelang. Er nahm daher einen großen
Markt=
ſchirm, kletterte an dieſem in die Höhe und gelangte auf
dieſe Weiſe durch ein offen ſtehendes drei Meter hoch
be=
findliches Fenſter in die Geſchäftsräume. Er durchſuchte
zunächſt die Regiſtrierkaſſen, wo er 75,16 und 110,81 Mark
fand. Darauf inſpizierte er das Pelzwarenlager und
ſuchte ſich verwertbare Sachen aus. Der Geſamtwert des
hier Geſtohlenen beträgt 550 Mark.
In frecher Weiſe wurde auch bei dem Einbruch in das
Kontor des Schaumweinfabrikanten Löffler in
Sprend=
lingen vorgegangen. An dieſem Einbruch, der am 13.
Dezember begangen wurde, nahmen Zimmer, Keim und
Clement teil; dabei wurde der ſchwere Geldſchrank
er=
brochen. Es fielen ihnen 200 Mark bares Geld und
Briefmarken in die Hände, außerdem ein Fernglas, ein
Opernglas und einige kleinere Gegenſtände. Am
Heilig=
abend brach Zimmer in ein Manufakturwarengeſchäft in
der Kirchſtraße in Darmſtadt ein und erbeutete
Kleidungs=
ſtücke im Werte von 294 Mark. Zimmer und Neubauer
erbeuteten am 8. Januar bei einem Einbruch in dem
Waffengeſchäft von Hübner in Darmſtadt Waren im
Werte von 1100 Mark. Der letzte Diebſtahl wurde von
Zimmer und Schmitt am 14. Januar in Neu=Iſenburg
verübt, an welchem Tage ſie eine Filiale von Schade und
Füllgrabe plünderten. Ferner hat Schmitt an einem
nicht feſtzuſtellenden Tage in Langen zwei eiſerne Oefen
geſtohlen, dieſe zerſchlagen und zu Geld gemacht. Die
Angeklagte Kunkel hat von Zimmer mindeſtens 600 Mark
erhalten und in dem gemeinſchaftlichen Haushalt
ver=
braucht. Sie hat ebenſo wie die Schweſter und die „
Be=
kanntſchaft” des Zimmer, die beiden letzten Angeklagten,
bei den Hausſuchungen verſucht, Verdächtiges zu
verber=
gen und zu beſeitigen. Sie ſind auch zum Teil geſtändig.
Die Urheber der Einbrüche wurden durch einen
Zu=
fall ermittelt, als Zimmer am 27. Januar in Offenbach
bei Trunkenheitsexzeſſen verhaftet wurde. Er wurde dem
Kriminalkommiſſär Helwig vorgeführt und dieſer fand
bei ihm einen Browning, Schlagring und Meſſer vor. Er
brachte dieſe Gegenſtände ſofort mit dem Einbruch in das
Waffengeſchäft von Hübner in Darmſtadt in Verbindung
und bei der Nachfrage beſtätigte ſich dieſer Verdacht. Der
Kommiſſär ſagte nun Zimmer den Diebſtahl auf den Kopf
zu, und in der erſten Ueberraſchung gab dann Zimmer
dieſe und andere Einbrüche an und nannte ſeine
Kom=
plizen.
Die Angeklagten ſind am 31. März bereits
abgeur=
teilt worden wegen in Frankfurt verübter
Einbruchsdieb=
ſtähle. Der Staatsanwalt beantragte gegen Zimmer
unter Einbeziehung der in Frankfurt erkannten
Zuchthaus=
ſtrafe von 7 Jahren 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre
Ehrverluſt, gegen Clement 3 Jahre Gefängnis, gegen
Neubauer 2 Jahre Gefängnis, gegen Keim 4½ Jahre
Ge=
fängnis, gegen Schmitt 3 Jahre Zuchthaus. Die
Straf=
kammer verurteilte Zimmer wegen 10 ſchwerer
Dieb=
ſtähle zu einer Geſamtſtrafe von 10 Jahren
Zucht=
haus, 10 Jahren Ehrverluſt und Zuläſſigkeit der
Stel=
lung unter Polizeiaufſicht, Clement wegen 3 ſchwerer,
einem einfachen Diebſtahl und Hehlerei zu 2 Jahren 3
Monaten Gefängnis, Neubauer wegen 4
ſchwerer und einem einfachen Diebſtahl zu 2 Jahren
6 Monaten Gefängnis, Keim wegen 6 ſchwerer
Diebſtähle und Hehlerei in einem Falle zu 3 Jahren
6 Monaten Gefängnis, Schmitt wegen 2
ſchwerer Rückfallsdiebſtähle zu 2 Jahren 9 Monaten
Zuchthaus, Cordula Kunkel wurde freigeſprochen,
da ſie bereits in Frankfurt wegen der geſamten Hehlerei
abgeurteilt wurde; die Katharina Zimmer wurde zu
2 Monaten Gefängnis, die Katharina Keim zu
6 Wochen Gefängnis verurteilt. Sämtliche
Ange=
klagten erkannten die Strafen an.
Strafkammer II.
g. Die Strafkammer II beſchäftigte ſich geſtern mit den
Einbruchsdiebſtählen, die von einer Einbrecherbande von
September v. J. bis Januar d. J. fortgeſetzt in
Darmſtadt, Langen, Neu=Iſenburg und Sprendlingen
verübt wurden, ohne daß man zunächſt auch nur den
ge=
ringſten Anhaltspunkt für die Verfolgung der Täter hatte.
Angeklagt des Diebſtahls ſind der 19jährige
Gelegenheits=
arbeiter Ferdinand Zimmer aus Ginnheim bei
Frank=
furt, in Egelsbach wohnhaft, der 41jährige Fabrikarbeiter
Ludwig Chriſtian Clement aus Frankfurt, in Langen
wohnhaft, der 18jährige Taglöhner Karl Auguſt Wilhelm
Neubauer aus Langen, der 22jährige Taglöhner
Hein=
rich Keim aus Langen, der 18jährige Fahrburſche Phil
Schmitt aus Hahn bei Pfungſtadt, in Langen
wohn=
haft; dieſe 5 Angeklagten befinden ſich in
Unterſuchungs=
haft. Der Hehlerei ſind angeklagt die 53jährige Kordula
Kunkel geb. Göbel, in Egelsbach wohnhaft, die 23
jäh=
rige Fabrikarbeiterin Anna Martha Kathar. Zimmer
in Egelsbach und das 20jährige Dienſtmädchen Katharina
Keim in Langen. Den Angeklagten ſind über ein Dutzend
Einbruchsdiebſtähle zur Laſt gelegt; ſie ſind im großen
und ganzen geſtändig. Die Diebſtähle ſind ſämtlich zur
Nachtzeit ausgeführt worden und immer entweder durch
Einſchleichen oder Erbrechen von Türen oder Jalouſien,
wobei noch ſtraferſchwerend ins Gewicht fällt, daß die
Angeklagten bei den verſchiedenen Einbrüchen meiſt
ge=
ladene Revolver bei ſich führten.
Den Anfang machte allem Anſchein nach ein Einbruch
am 19. November in Sprendlingen=Buchſchlag, wo die
erſten vier Angeklagten zunächſt eine Bauhütte erbrachen
und ſich Werkzeug verſchafften und etwa 50 Flaſchen Bier;
dann ging es zum Hotel Riederich. Dort wurden zunächſt
die Schokoladenautomaten und die Perſonenwage von der
Wand losgeriſſen und die Rückwand mit Pickeln
einge=
ſchlagen. Die Schokolade nahm Zimmer mit nach Hauſe,
während das in den Automaten vorgefundene Bargeld,
etwa 10 Mark, und die in dem Hotel ſelbſt geſtohlenen
Sachen geteilt wurden. Am 27. November ſchlich ſich
Zim=
mer hier durch die offenſtehende Haustür in ein Haus der
Ludwigſtraße, erbrach die Jalouſie und gelangte nach
Eindrücken der Ladentürſcheibe in den Laden eines Schuh=
ſtohlen wurden, und holt einen Poliziſten der den
Kauf=
mann, die geſtohlenen Sachen und ihn ſelbſt auf die Wache
bringt. Wenn er aber durch Erfahrung gewitzigt iſt, wird
er es nicht tun, denn er wird bedenken, daß er mindeſtens
einen monatlang jeden Morgen in einem Gericht
zu=
bringen muß, das mit ſchmutzigen, lauſigen und kranken
Perſonen angefüllt iſt, und daß alle ſeine Freunde
minde=
ſtens zehnmal dorthin müſſen um ſeine Eigentümerſchaft
an den fraglichen Sachen zu beweiſen und, daß wenn zu
guter letzt der Dieb überführt iſt, man ihn etwa 10 Tage
einſperrt. Sein Aufwand an Zeit und der Verdruß, den
er damit hat, ſtehen in keinem Verhältnis zu dem Werte
der geſtohlenen Artikel und er wird ſich und ſeinen
Freun=
den einigermaßen lächerlich erſcheinen. Er wird ſich
des=
halb mit dem Kaufmann ſo gut als möglich verſtändigen
und ſein Eigentum zurückkaufen, oder es einfach liegen
laſſen und nichts darüber ſagen. Auf dieſe Weiſe
ge=
deiht der Diebsmarkt und bleiben die Diebereien
ungeahn=
det. Kleine Diebereien ſind in Mexiko ſo gewöhnlich, daß
man ſie als ein notwendiges Uebel anſieht und ſich niemand
irgendwie daran kehrt. Solche Verluſte durch
Dienſt=
perſonal oder Taſchendiebe werden als ganz natürliche
an=
geſehen und zu den täglichen Ausgaben gerechnet. Die
Geſetze haben dafür keine angemeſſene Strafe und ſcheinen
mehr zu ermutigen als zu entmutigen.
Vor einiger Zeit brach während der Nacht Feuer auf
dem Diebsmarkt aus, jedenfalls von den Kaufleuten
vor=
her arrangiert. Ramon Corral, der Gouverneur des
Diſtriktes und nachmaliger Vize=Präſident der Republik.
war zugegen, und ohne Rock und ohne Hut arbeitete er
wie ein Trojaner den leichtverderblichen Kram aus den
Flammen zu retten. Mit tiefer und aufrichtiger
Sym=
pathie bedauerte er den Verluſt der armen Kaufleute und
begann eine Sammlung für die Abgebrannten. Tagelang
waren die Zeitungen mit Geſchichten über die Schätze
ge=
füllt, welche in den Flammen umgekommen ſein ſollten,
und die Kaufleute machten ein ausgezeichnetes Geſchäft
infolge dieſer Reklame, denn ſchon zwei Tage nach dem
Feuer machten ſie wieder ihre Geſchäfte als ob überhaupt
nichts paſſiert wäre Der Diebsmarkt iſt die berühmteſte
Einrichtung in Mexiko. Aber es gibt noch etwa 80 Pfand=
Teiher zerſtreut über die Stadt, die nichts weiter als
Minia=
etur=Diebsmärkte ſind, und Einzelne verkaufen ihre
ge=
ſſtohlenen Waren ganz offen in den belebteſten Straßen der
Stadt, ohne von irgend jemand beläſtigt zu werden.
Hans Oswald.
Feuilleton.
L K. Vom Diſtelraſentunnel. Der 3575 Meter lange
Tunnel durch den Landrücken zwiſchen Vogelsberg
und Rhön iſt vollendet und wird am 1 Mai dem
Ver=
kehr übergeben. Für die verkehrsreiche Bahnſtrecke
Frank=
furt-Hanau-Fulda-Bebra bedeutet die Durchbohrung
des bisher durch eine große Schleife zu überſchreitenden
Höhenzugs eine Abkürzung von ſieben Kilometer. Der
Tunnel führt im oberſten Fliedetal zwiſchen Flieden und
Rückers in den Höhenrücken, den er unter den Dörfern
Kreuzelbuch, Gomfritz und Draſenberg durchbohrt, um
nördlich von Schlüchtern wieder herauszutreten und ins
obere Kinzigtal zu münden. Für die Bahnlinie
Frank=
furt-Bebra kommt die Kopfſtation Elm vom 1. Mai ab
nicht mehr in Betracht. Elm beſteht dann nur noch für
den norddeutſchen Verkehr nach Bayern, der in Flieden
von der Hauptſtrecke abzweigt und den bisherigen
Schie=
nenweg über die Höhe des Diſtelraſens benutzt.
Pendel=
züge werden auch noch zwiſchen Elm und Schlüchtern
wei=
ter verkehren. Die Bahnhöfe Schlüchtern und Flieden, an
den Eingängen des Tunnels, ſind bedeutend erweitert
worden. Die Geſamtbaukoſten belaufen ſich auf rund 15
Millionen Mark; davon entfallen auf den Tunnel ſelbſt
9½ Millionen Mark. Fünf Jahre hat es gedauert, bis
der 465 Meter hohe Buntſandſteinrücken des Diſtelraſens
durchbohrt war, ein Jahr länger, als urſprünglich
vorge=
ſehen war. Es kam dies dadurch, daß man im Sommer
1909 auf Verwerfungsſpalten mit mächtigen Tonmaſſen
und loſen Sandſteinen ſtieß. Hier mußte eine beſondere
Bauweiſe angewandt werden. Mitte Februar 1909 wurde
der Bau begonnen und am 16. Februar 1914 konnte die
erſte Fahrt durch den Tunnel erfolgen. Er iſt der
zweit=
größte in Deutſchland. Die Erbauung bedeutet für die
Entwickelung des Verkehrs zwiſchen Süd= und
Nord=
deutſchland ja zwiſchen Süd= und Nordeuropa einen
wich=
tigen Markſtein.
* Die Grazie des Ganges. In einem Artikel der
Wochenſchrift Zeit im Bild iſt zu leſen: Wie grotesk wirkt
der Gang der heutigen Modedame! Sie macht kleine,
trippelnde Schritte wie ein Kind. Der zu enge Rock
hin=
dert ein Schwingen des Beins im Hüftgelenk, das
ſozu=
ſagen in die Knie verlegt wird. Der Rock würde ſie zum
Stolpern, ja zu Fall bringen, wenn ſie nicht mit leicht
ein=
geknickten Knien ginge. Dazu kommen die moderten
Stöckelſchuhe, die noch zur Unſicherheit des Ganges
bei=
tragen und die Ferſe derart heben, daß die Zehenſpitzen
die Schwere des Körpers allein tragen müſſen. Um das
Gleichgewicht zu erhalten, neigt ſich der Oberkörper
natur=
gemäß nach vorne. Durch die unwillkürliche
Vorwärts=
beugung entſteht eine Abflachung, bei hängenden Schultern
ſogar eine Rundung des Rückens, und die anmutig
ge=
ſchwungene Rückenlinie des normalen Körpers geht
ver=
loren. Auf die „Panzerung” der „Modewalküren” noch
erſt hinzuweiſen, halte ich für überflüſſig Kann nun ſo
eine Modedame einen graziöſen Gang haben? Ich muß es
mit Bedauern verneinen, denn bei Kleiderpuppen mit
in=
nerer Mechanik kann man weder von Grazie noch von
in=
dividuellem Charakter des Ganges ſprechen. Sie ſind
Kunſtprodukte eines Kleidermagazins, einer Kultur des
Aeußerlichen, des Alleräußerlichſten Sie ſind nur ime
ſtande, einen Typus, den der Gedankenloſigkeit,
darzu=
ſtellen, und in dieſem liegt auch die Unbeſtändigkeit und
das Wechſelnde in ihrer Erſcheinungsform. Wo eine
Kleidung dem Lebenselement und der Notwendigkeit des
Körpers entſpricht, bleibt ſie in ihren Grundriſſen
ein=
heitlich und unterwirft ſich keiner Mode; das ſehen wir bei
den Beſchäftigungen, die die Körperhaltung als Zweck und
die Kleidung als Mittel crachten z. B. beim Schwimmen,
Reiten, Fechten. Tanzen, Turnen, Bergſteigen, bei
Gar=
tenarbeiten uſw. Hier herrſcht Grazie, weil wir bei der
Bekleidung auf die nackte Geſtalt des Menſchen, auf ſeinen
normalen Knochen= und Muskelbau zurückgehen und uns
ſo kleiden, daß die Stoffe die Körperbewegung nicht
hem=
men, noch in naturwidrige Formen einpreſſen.
* Das Benzinfeuerzeug. In einer am Dienstag in
Berlin abgehaltenen Generalverſammlung des Vereins
deutſcher Zündholzfabrikanten wurde in erbitterten
Wor=
ten Klage geführt über den ſtändig wachſenden Abſatz der
„immer noch ſtauerfreien” Zündholzerſatzmittel. Es wurde
zum Ausdruck gebracht, die Zündholzfabriken würden den
aufreibenden Kampf um ihre Exiſtenz aufgeben und ihren
Betrieb der Regierung zur Verfügung ſtellen Es wurde
der Beſchluß gefaßt, bei der Regierung und bei dem
Reichstag die Einführung eines Zündholzmonopols zu
be=
antragen. Bei Schluß der erregten Verſammlung zündete
ſich einer der beteiligten Zündholzfabrikanten ſeine
Zi=
garette — mit einem Benzinfeuerzeug an.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Nummer 111.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Kammermuſikvereinigungt de Haan,
Schmidt, Raſche, Sprenger, Andreae. Ueber den Pianiſten
der Matinee am kommenden Sonntag erfahren wir: Herr
Weisbach gehört der Wormſer Kammermuſikvereinigung
wie Hofkonzertmeiſter Schmidt an und hat die hier zur
Aufführung gelangende Brahms=Sonate an einem der
Wormſer Trio=Abende geſpielt, worüber die dortige Preſſe
ſich ausläßt: Herr Hans Weisbach zeigte ſich mit dieſer
prächtigen Interpretation der Brahmsſchen Sonate als
ein ganz ausgezeichneter Klaviermeiſter und feinfühliger
Künſtler: Seine Fertigkeit, die er beſonders im Scherzo
und im Schlußfinale — ſowie auch ſpäter in dem Trio —
nötig brauchte, zeigte uns, daß Herr Weisbach keine
Schwierigbeiten kennt, und die Darbietung der
geſangs=
mäßigen und melodiſchen Partien ließ klar ſein ebenſo
künſtleriſch=feinſinniges Fühlen offenbar werden. So,
wie es Herr Hans Weisbach ſpielt, werden wir in die
ganze Empfindungswelt des Meiſters hineingezogen; der
Künſtler geſtaltet ſie wundervoll nach, mit Geiſt und
Tech=
nik, die das Feinſte und Geheimnisvollſte, das Erhabenſte
und Glutvollſte zum Ausdruck zu bringen wiſſen.
-b- Auerbach, 22. April. (Dienſtjubiläum.) Am
1. Mai I. J. werden es 25 Jahre, daß Herrn Poſtſekretär
Bickelhaupt, bis dahin Poſtverwalter in Echzell i. O.,
die Verwaltung des hieſigen Poſtamts, als Nachfolger des
Herrn Bolz, übertragen wurde. Das Beamtenperſonal,
das damals nur aus einem Beamten, Herrn Bickelhaupt
felbſt, und zwei Briefträgern beſtand, iſt in dieſen 25
Jahren auf drei Beamte und 7 Briefträger angewachſen.
Heppenheim, 22. April. (Vom neuen
Stadt=
wappen.) Das unlängſt unſerer Stadt verliehene
Wap=
pen iſt bekanntlich aus dem ehemaligen Lorſcher=
Main=
zer= und heſſiſchen Wappen zuſammengeſetzt; dies iſt durch
folgendes begründet: Heppenheim gehörte bis zum Jahre
1232 zur fürſtlichen Abtei Lorſch. Von da an gehörte es
bis 1803 zu Kurmainz, in welchem Jahre es von
Napo=
leon Heſſen zugeteilt wurde. Erwähnt ſei noch, daß die
Mainziſche Bergſtraße, alſo auch Heppenheim, vom Jahre
1461 bis 1621 an Kurpfalz von Mainz verpsändet war,
ſo daß während dieſer 160 Jahre Heppenheim pfälziſch
war.
C) Von der Bergſtraße, 22. April. (
Automobil=
verkehr und Staubplage.) Eine von
Fabrik=
direktor W. Platz in Weinheim einberufene, ſtark
beſuchte Proteſtverſammlung von Anwohnern der
Berg=
ſtraße und Sulzbacher Landſtraße beſchäftigte ſich mit der
durch den gewaltigen Automobilverkehr bei trockener
Wit=
terung unerträglich gewordenen Staubplage. Es kam
da=
bei zur Sprache, daß die als Hauptdurchgangsverkehr für
die Automobile dienende Staatsſtraße im Jahre 1915
ge=
pflaſtert werden ſoll. Jedoch wurde dringend gewünſcht,
daß die Pflaſterung in einer Weiſe geſchieht, die eine
dauernde Abhilfe gegen die Staubplage gewährleiſtet. Die
anweſenden Fachleute ſprachen ſich zugunſten der
Ver=
wendung des aus Baſalt gewonnenen
Kleinpflaſter=
materials aus, und zwar unter der ausdrücklichen
Bedingung eines ſehr guten Unterbaues. In Heſſen und
Preußen habe man gute Erfahrungen damit gemacht, und
man werde demnächſt eine Straße aus Kleinpflaſter haben,
die von Frankfurt a. M. bis Heppenheim a. d.
Bergſtraße führt. Die badiſche Staatsregierung verhielt
ſich indeſſen bisher dazu ablehnend und bevorzugt das
aus Granit gewonnene Großpflaſter. Die Verſammlung
beſchloß, hiergegen ſowohl durch Eingaben, als auch durch
Entſendung einer Deputation bei der Staatsbehörde
Vor=
ſtellungen zu erheben. Der anweſende
Landtagsabgeord=
nete Valentin Müller=Heiligkreuz wies darauf hin, daß die
Staubplage eine Landplage geworden ſei. Ueberall im
Lande kehren die gleichen Klagen wieder, beſonders in der
Gegend von Freiburg. Die Wünſche der Verſammlung
werde er in kürzeſter Friſt der Regierung übermitteln.
Zur weiteren Verfolgung der Angelegenheit
wurde eine Kommiſſion ernannt, beſtehend aus
Fabrik=
direktor W. Platz, Baumeiſter Georg Hopp und
Rechtsan=
walt Dr. Heckmann.
— Heubach i. O., 21. April. (Abſchiedsfeier.)
Man ſchreibt uns: Mit der Wende des Schuljahres ſchied
aus unſerem Orte Herr Lehrer Jakob Knöll, um eine
Leh=
rerſtelle an der Gemeindeſchule zu Kelſterbach a. M. zu
übernehmen, die ihm auf ſeinen ſpeziellen Wunſch
über=
tragen wurde. Herr Knöll, ein geborener Heubacher, wirkte
nahezu 17 Jahre zum Segen der Jugend, ſowie der
Ge=
meinde in unſerem Orte und wir ſahen ihn nur ungern
von hier weggehen. Zu Ehren des von hier Scheidenden
wurde im Lokale des Gaſtwirts Ludwig Hild eine einfache
aber würdige Abſchiedsfeier veranſtaltet, zu der ſich außer
zahlreichen Freunden und Verehrern des Gefeierten
ver=
ſchiedene Vereine, wie der Militärverein, der
Geſang=
verein „Liederkranz” und der Muſikverein, eingefunden
hatten, die jeder in ſeiner Art, nach Kräften zum guten
Gelingen der Feier beitrugen. Herr Knöll iſt inzwiſchen
nach ſeinem neuen Wirkungskreis übergeſiedelt, und wir
hoffen und wünſchen, daß er ſich in ſeiner neuen Heimat
wohlfühlen, zu deren Segen wirken und ſich daſelbſt,
ebenſo wie hier, das Vertrauen, die Liebe und die Achtung
aller ehrenhaften Bürger erwerben möge. — Die durch
den Weggang des Herrn Lehrer Knöll freigewordene
Leh=
rerſtelle iſt zur definitiven Beſetzung ausgeſchrieben und
wird bis dahin durch Herrn Schulverwalter Kaffenberger,
gebürtig aus Klein=Gumpen bei Reichelsheim i. O., der
bisher in Brandau i. O. tätig war, verſehen.
Nauheim, 22. April. (Ein Monſtrum einer
römiſchen Urne), wie ſolche noch nicht aufgefunden
worden iſt, wurde bei den neueſten Grabungen in dem
bekannten großen Gräberfelde in hieſiger Gemarkung
zu=
tage gefördert. Dieſe Urne iſt 75 Zentimeter hoch und
hat in ihrer größten Weite einen Durchmeſſer von 65
Zentimetern. Das ſeltene Fundſtück, das aus der
Römer=
zeit ſtammt, alſo mehr als 1600 Jahre im Boden lag,
war noch wohl erhalten, ging aber leider bei der
Heraus=
ſchaffung in einige Stücke, welche jedoch wieder in der
Werkſtätte des römiſch=germaniſchen Muſeums in Mainz
tadellos zuſammengeſtellt werden, worauf es alsdann im
Darmſtädter Muſeum Aufſtellung finden wird.
Worms, 22. April. (Ein Unglücksfall), der
leicht ſchlimme Folgen hätte haben können, ereignete ſich
heute vormittag 7 Uhr im Wormſer Hafen. Der
Hilfs=
ſteueraufſeher Ph. Segien ſollte einen Kahn nach
Mann=
heim begleiten; zu dieſem Zweck ging er auf der Kaimauer
des Hafens, wurde dabei von einem Dampfkran Nr. 6
den er nicht bemerkt hatte, erfaßt und aus einer Höhe
von 4 Metern auf das Verdeck des untenliegenden
Schif=
fes geworfen. Er erlitt eine Verſtauchung des linken
Fuß=
knöchels und trug eine Sehnenzerrung davon. Er
wurde ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. — (Das
herrenloſe Automobil), das am Sonntag
nach=
mittag am Bahnhof ſtehen gelaſſen worden iſt, iſt, wie
inzwiſchen polizeilich feſtgeſtellt wurde, Eigentum eines
in Köln wohnenden Vertreters der Adlerwerke, dem es
am Samstag vormittag in Köln geſtohlen wurde. Der
Benzinbehälter war leer, und es iſt anzunehmen, daß auch
die Mittel des Führers ausgegangen waren, denn ſonſt
hätte er wohl kaum das Auto ohne weiteres im Stich
ge=
laſſen. Ueber die Perſon des Täters iſt noch nichts
be=
kannt. Das Auto iſt geſtern abend von dem Eigentümer
abgeholt worden. — (Die Würſteauf der Straße.)
Ein Einbruchsdiebſtahl iſt in einer hieſigen Metzgerei
ver=
gangene Nacht verübt worden. Die Einbrecher nahmen
Würſte und Schinken mit, die ſie aber von ſich warfen, als
ſie von Beamten der Wach= und Schließgeſellſchaft
ver=
folgt wurden.
Bingen, 22. April. (Tödlicher Unfall.) Von
einem Gerüſt am Brückenbau der neuen Rheinbrücke bei
Kempten ſtürzte der 20jährige Zimmermann Joſeph Benz
aus Weibersbrunn bei Aſchaffenburg in den Rhein. Durch
die Wucht des Falles ging der Bedauernswerte ſofort
unter und kam nicht mehr zum Vorſchein. Benz war der
einzige Ernährer ſeiner in Weibersbrunn wohnenden
Mutter.
Gießen, 22. April. (Mit ſchweren
Brand=
wunden) wurde die junge Frau des Eiſenbahnbeamten
Läufer in Steeden in eine Gießener Heilanſtalt
ge=
bracht. Sie hatte Petroleum in das Herdfeuer
gegoſſen und die Flammen ſchlugen empor und
ver=
ſengten ihre Kleider und Haare. Ratlos irrte die
Unglück=
liche umher, bis ſie ſchließlich lichterloh brannte. Hilfreiche
Leute löſchten zwar den Brand, doch dürfte die
Verun=
glückte mit dem Leben kaum davonkommen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 21. April. Die
Magiſtrats=
vorlage, welche eine vollſtändige Umgeſtaltung der
Bellevue=Straße zu einer modernen
Geſchäfts=
ſtraße vorſieht, wird der Stadtverordnetenverſammlung
von dem Vorberatungsausſchuß zur Annahme empfohlen
werden. — Zur Bekämpfung der
Schundlitera=
tur will der Magiſtrat von Lichtenberg künftighin
Ge=
ſchäftsinhaber, in deren Geſchäften ein Verkauf von
Schundliteratur ſtattfindet, von ſtädtiſchen Lieferungen
ausſchließen. In einer Bekanntmachung, mit welcher
Lernmittel für die Volksſchule ausgeſchrieben werden,
ſagt der Magiſtrat am Schluſſe: „Geſchäftsinhaber, in
deren Geſchäften ein Verkauf von Schundliteratur
ſtatt=
findet, werden ausgeſchloſſen.” — In einem Hauſe in der
Joachimsthaler Straße wollte der Arbeiter Brehner in
einem Fenſter im vierten Stock eine Marquiſe anbringen.
Plötzlich verlor er das Gleichgewicht, ſtürzte in die
Tiefe und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen
Folgen er ſtarb, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu
haben. — In der vergangenen Nacht wurde am
Dön=
hoffsplatz ein großer Einbruchsdiebſtahl
aus=
geführt. Die Diebe brachen im erſten Stock der Firma
S. Neumann in der Kommandantenſtraße den Fußboden
auf und ließen ſich in die darunter befindlichen
Geſchäfts=
räume der Firma hinab, wo ſie den Geldſchrank öffneten.
Sie erbeuteten 8000 Mark bares Geld und für den gleichen
Betrag Waren. Auf dem Rückweg brachen die Diebe in
die Räume der Firma Spicker u. Co, ein, wo ſie noch für
2000 Mark Bluſen und Kleidungsſtücke zuſammenpackten.
— Heute abend wurde die aus Berlin ſtammende
Arbei=
terin Alwin bei einem Ausflug nach der Pfaueninſel im
Walde von Nikolskoe von einem Manne überfallen,
ihrer Taſche beraubt und mißhandelt. Ein
vorübecfahren=
der Radfahrer hatte nicht den Mut, dem Manne
entgegen=
zutreten, ſondern fuhr weiter. Der Täter ſchleppte das
Mädchen an das Havelufer und warf es die Böſchung
hinab ins Waſſer. Mehrere Paſſanten bargen das
Mädchen und veranlaßten ſeine Ueberführung in das
Krankenhaus in Nowawes, wo es noch beſinnungslos
daniederliegt.
22. April Im Berliner Wetterbureau wurden heute
mittag 22 Grad Celſius gemeſſen. Dies iſt ſeit
vielen Jahren die höchſte Temperatur, die im
April gemeſſen wurde. Man nimmt an, daß die
Temperatur in den nächſten Tagen noch ſteigt.
Krefeld, 22. April. (Typhus.) Beim hieſigen
zwei=
ten weſtfäliſchen Huſaren=Regiment ſind in den letzten
Tagen mehrere Typhusfälle vorgekommen, deren
An=
ſteckungsquelle ſich noch nicht ſicher feſtſtellen ließ. Die
Kranken wurden ſofort iſoliert und die notwendige
Ab=
ſperrung wurde in weiteſtem Maße ausgeführt. Ein
bak=
teriologiſch vorgebildeter Sanitätsoffizier vom
General=
kommando iſt hierher kommandiert worden, um die
An=
ſteckungsquelle feſtzuſtellen.
Leutkirch, 22. April. (Ein ehemaliger
Reichs=
tagsabgeordneter geſtorben.) Heute früh iſt
der Ortspfarrer von Urlau, Profeſſor Dr. Theodor
Hof=
mann, im Alter von 71 Jahren geſtorben. Der
Verſtor=
bene vertrat den 13 württembergiſchen
Reichstagswahl=
kreis Aalen-Ellwangen im Reichstage von 1896 bis zur
Reichstagsauflöſung im Dezember 1906.
Lauban, 22. April. (Unter Mordverdacht
ver=
haftet) Unter dem Verdacht, den Mord an dem
vier=
jährigen Töchterchen des Barbiers Weinhold verübt zu
haben, wurde heute vormittag der 17jährige Arbeiter
Lierſch aus Katholiſch=Hennersdorf verhaftet.
Rom, 22. April. (Juwelendiebſtahl) Einer
gegenwärtig in einem Hotel wohnenden Berliner Dame
wurde dort die Kaſſette, in der ſie ihre Juwelen
aufbe=
wahrte, erbrochen und ihres Inhalts beraubt. Auf dem
Tiſche und dem Kaminſims lagen Schmuckſtücke im Wert
von einer halben Million, welche die Beſitzerin,
Fräulein Friedländer, nach ihrer eigenen Ausſage dorthin
gelegt hatte. Warum der Dieb die Kaſſette erbrochen hat,
ſtatt einfach die frei herumliegenden Schmuckſtücke
mitzu=
nehmen, iſt ein Rätſel.
Paris, 22. April. (Die Kaiſerbüſte von
Bez=
nek), die ſo viel Staub aufgewirbelt hat, wird in Paris
definitiv nicht ausgeſtellt, ſondern wird in den
nächſten Tagen zur großen Kunſtausſtellung nach Berlin
gebracht.
Paris, 22. April. (Der Unfall in Auteuil.)
Bezüglich des gemeldeten ſeltſamen Unfalles in
dem Vororte Auteuil erklärt das Kriegsminiſterium,
daß geſtern in der Umgebung von Paris weder von
Mili=
tärluftſchiffen noch von Militärflugzeugen eine
Schieß=
übung vorgenommen worden ſei. Das Geſchoß dürfte von
Schießverſuchen herrühren, die von einem
Privatinduſtriel=
len gegen ein Luftſchiff vorgenommen ſeien. Wie aus
Aubuſſon (Dep. Creuſe) gemeldet wird, fiel während einer
im Lager von Courtine ſtattgehabten Schießübung ein
Geſchoß auf ein Haus des Dorfes Aigne. Die hierdurch
verurſachte Feuersbrunſt zerſtörte zwei Häuſer und eine
Scheune.
Bayonne 22. April. (Zu dem
Automobilun=
fall der Prinzeſſin Friederike von
Han=
nover) wird gemeldet, daß das Automobil, in dem die
Prinzeſſin ſaß, infolge des Zuſammenſtoßes mit einem
an=
deren Automobil in der Nähe von Cambo umſchlug. Glück=
licherweiſe fiel die Prinzeſſin auf den Raſen jenſeits des
Straßengrabens. Die Verletzungen im Geſicht ſind nicht
bedenklich, doch klagte die Prinzeſſin auf dem Transport
nach Bayonne über innere Schmerzen
Melilla, 21. April. (Sturm.) An der Küſte wütet
ein heftiger Sturm. Mehrere Schiffe ſind
geſtran=
det. Zwei Kriegsſchiffe haben an der Steuerung und an
den Schrauben Havarie erlitten. Menſchenleben ſind nicht
zu beklagen. Die Bemühungen zur Flottmachung des
deutſchen Dampfers „Rheinfels” werden fortgeſetzt.
Denver (Colorado), 22. April. (Die
Streik=
ſchlacht.) Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind 26
Männer, Frauen und Kinder am Montag in dem Kampfe
zwiſchen ausſtändigen Bergleuten und der Staatsmiliz
bei Ludlow getötet worden. Man glaubt, daß die Zahl
der Opfer möglicherweiſe 50 beträgt.
Der Verbrecher als Bürgermeiſter.
* Ueber die unglaubliche Affäre des neuen Flachsmann
im Bürgermeiſterrock teilt die Berl. Ztg, noch folgende
Einzelheiten mit: Im Herbſt vorigen Jahres wurde die
Stelle des Zweiten Bürgermeiſters in Köslin frei, und
auf die Ausſchreibung der Stelle meldeten ſich nicht
weniger als 700 Bewerber. Unter dieſen 700
Be=
werbern wurde der beim Magiſtrat in Bromberg
ange=
ſtellte Magiſtratsaſſeſſor Eduard Alexander gewählt.
Zu der Wahl hatte vielleicht außer der ſehr guten
Quali=
fikation des Bewerbers der Umſtand mitbeigtragen, daß
Aſſeſſor Alexander mit der Tochter eines ſehr hohen
Brom=
berger Staatsbeamten verheiratet war. Der neue Zweite
Bürgermeiſter trat ſeine Stellung im Dezember vorigen
Jahres an, und er hat ſich in den wenigen Monaten ſeiner
Wirkſamkeit in Köslin allgemeine Zufriedenheit erworben.
Vor einigen Wochen gelangte ans die Staatsanwaltſchaft
in Köslin eine Anzeige wegen Erpreſſung gegen den
Zweiten Bürgermeiſter Alexander. Die Anzeige war von
einer früheren Geliebten Alexanders erſtattet worden. Bei
der Prüfung der Angelegenheit fielen der
Staatsanwalt=
ſchaft einige Unſtimmigkeiten in den Perſonalien des
Zweiten Bürgermeiſters auf und ſie erſuchte ihn in einem
Schreiben, das aufzuklären. Der Herr Zweite
Bürger=
meiſter antwortete in grobem Tone, er ſei der
Bür=
germeiſter Eduard Alexander, habe es nicht nötig, ſich noch
beſonders zu legitimieren und ſchloß den Brief mit einen
Wendung, die der Aufforderung Götz von Berlichingens
ähnlich ſah. Die Staatsanwaltſchaft aber ließ ſich nicht
dupieren, ſie hatte nun einmal Verdacht geſchöpft und ging
der Sache erſt recht nach. Der Staatsanwaltsaſſeſſor führ
nach Berlin und erkundigte ſich hier im Miniſterium des
Innern genauer nach dem Zweiten Bürgermeiſter von
Klöslin Aus den Akten erſah er, daß nur ein Eduard
Alexander in den letzten Jahren das Aſſeſſorexamen
gemacht habe, und zwar erſt im Jahre 1909, und nicht im
Jahre 1907, wie der Kösliner Bürgermeiſter, und daß
dieſer ein Eduard Alexander, Rechtsanwalt in
Friedenau, ſei. An der Identität dieſes
Rechtsan=
walts Eduard Alexander war nicht zu zweifeln, aber da
ein anderer Eduard Alexander überhaupt nie ein
Aſſeſſor=
examen gemacht hatte, mußte der Eduard Alexander,
Bür=
germeiſter in Köslin, der falſche ſein. Der Staatsanwalt
veranlaßte daraufhin, daß der Erſte Bürgermeiſter von
Köslin mit Alexander Montag nachmittag eine
angeb=
liche Dienſtreiſe nach Berlin unternahm und im
Zentral=Hotel abſtieg. In dem Hotel erwarteten ſie der
vorausgefahrene Staatsanwalt von Köslin und der
Kri=
minalkommiſſar Rahn vom Berliner Polizeipräſidium und
verhafteten den angeblichen Eduard Alexander. Bei ſeinen
Vernehmung verweigerte der Verhaftete jede Auskunft.
Es gelung jedoch, feſtzuſtellen, daß er identiſch ſei mit dem
82 Jahre alten Heinrich Thormann, der im Jahre 1907
Kreisausſchußaſſiſtent in Niederbarnim
geweſen iſt und ſeine Stellung verloren hat, weil er wegen
Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von 1½ Jahren
ver=
urteilt worden iſt. Thormann hatte dieſe Strafe nicht
ganz verbüßt, und da er ſich zum Wiederantritt auf
Auf=
forderung nicht meldete, wurde ein Steckbrief hinter
ihm erlaſſen. Thormann wurde nie ermittelt, aus guten
Gründen, denn er hatte ſich inzwiſchen auf Grund
ge=
fälſchter Papiere eine Anſtellung als Magiſtratsaſſeſſor in
Weißenfels verſchafft. Im Jahre 1910 wurde er
Magiſtratsaſſeſſor in Bromberg. Im Dezembee vorigen
Jahres kam er als Zweiter Bürgermeiſter nach Köslin
Den Namen Eduard Alexander hatte er ſich beigelegt, weil
er, man weiß nicht wie, in den Familienverhältniſſen
die=
ſes Rechtsanwalts ſehr genau Beſcheid wußte; alle
An=
gaben über „ſeine” Familienverhältniſſe waren ſehr
ge=
nau. Wahrſcheinlich hat er ſich Einblick in die Papiere
des Rechtsanwalts Alexander in ſeiner früheren
Beamten=
eigenſchaft verſchafft.
Weiter wird noch folgendes bekannt: Thormann war
vom 1. November 1909 bis Ende März 1910 bei der
Neu=
köllner Armenverwaltung tätig. Vom Oberbürgermeiſter
erhielt er perſönlich ein glänzendes Zeugnis. Mit dieſem
ging er zum Magiſtrat in Brandenburg a. H., wo
er als juriſtiſcher Hilfsarbeiter mit feſtem Gehalt
ange=
ſtellt wurde. Im Oktober 1910 lief aber bei dem
Bran=
enburger Oberbürgermeiſter ein Schreiben der Berliner
Staatsanwaltſchaft ein, wonach der dort beſchäftigte
Hein=
rich Thormann zu verhaften ſei, weil er wegen
Be=
truges eine Strafe zu verbüßen habe. Der
Oberbürger=
meiſter ſtellte Thormann zur Rede Dieſer verlor aber
keinen Augenblick ſeine gewohnte Ruhe, ſondern
behaup=
tete, der Staatsanwalt müſſe ſich irren. In dem
Steck=
brief werde ein aus Oſterode gebürtiger Thormann
ge=
ſucht, er ſtamme aber aus Königsberg. Der
Ober=
bürgermeiſter ließ ihn trotzdem ins
Amtsgerichtsgefäng=
nis abführen. Nun geſchah des Ueberraſchende: Die
Ber=
liner Staatsanwaltſchaft ließ ſich durch die kühne
Aus=
rede Thormanns irreführen und nahm den
Haft=
befehl zurück! Kaum war Thormann in Freiheit
ge=
ſetzt als er verſchwand. Zu ſpät ſah die
Staatsanwalt=
ſchaft ihren Irrtum ein — Thormann war und blieb
ver=
ſchwunden, bis er ſich jetzt verraten hat.
* Köslin, 21. April. Zu der Affäre des
fal=
ſchen Alexander wird weiter gemeldet: Vor kurzem
fingierte Alexander einen Einbruch in ſein
Amtszim=
mer, um dann angeben zu können, daß ihm die Papiere
über ſein Aſſeſſorenexamen und ſeine Doktordiſſertation
geſtohlen worden ſeien. Auf die eingehende Unterſuchung
des Erſten Bürgermeiſters hat er ſpäter zugegeben, daß
die Papiere nicht abhanden gekommen ſeien. In ſeinen
Perſonalien hat er angegeben, keine Verwandten mehr zu
haben mit Ausnahme eines Onkels in Manila, der in
Roſtock weile. Dieſer Onkel hat in Roſtock vor Gericht
eides=
ſtattliche Ausſagen über Alexander gemacht. Es hat aber
den Anſchein, daß ſich Alexander ſelbſt nach Roſtock begeben
und dieſe Ausſagen gemacht hat.
* Berlin, 22. April. Heinrich Thormann, der
bisherige Zweite Bürgermeiſter von Köslin, wurde heute
vormittag auf dem Polizeipräſidium vernommen. Ex
Nummer 111.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Seite 5.
verweigerte bisher jede Angabe, wie er ſeine
Legiti=
mationspapiere gefälſcht hat und wie es ihm gelungen iſt,
auf Grund dieſer Papiere ſeine Stellungen in Weißenfels
und Bromberg zu erlangen. Er wurde verſchiedenen
Per=
ſonen gegenübergeſtellt, die ihn als den
Kreisausſchuß=
aſſiſtenten wieder erkannten. Er ſelbſt erklärte, dieſe
Per=
ſonen nicht zu kennen, da er ein ſehr ſchwaches
Perſonen=
gedächtnis habe. Er betonte, daß er trotz ſeiner
mangel=
haften Vorbildung ein vorzüglicher Juriſt geworden ſei
und als beſonders befähigter Beamter angeſehen wurde.
Die Frau Thormanns iſt inzwiſchen in ihr
Eltern=
haus zurückgekehrt
* Köslin, 22. April. Wie die hieſige
Staatsanwalt=
ſchaft mitteilt findet die Verhandlung gegen den
früheren Zweiten Bürgermeiſter in ungefähr
ſechs Wochen vor der Strafkammer des hieſigen
Land=
gerichts ſtatt Gegen Thormann iſt nunmehr auch ein
Haftbefehl wegen Verdachtes der Nichtverbüßung einer
Strafe intellektueller Urkundenfälſchung und Anmaßung
eines öffentlichen Amtes erlaſſen worden. Der erſte
Haft=
befehl war wegen Verdachtes der Erpreſſung ausgeſtellt
worden. Die Frau Thormanns weilt bereits ſeit acht
Tagen in ihrem Elternhauſe zu Bromberg.
Die Angelegenheit hat übrigens für die Familie des
falſchen Alexander noch ſchwerwiegende Folgen. Es fragt
ſich: Iſt die unter einem falſchen Namen von Thormann
abgeſchloſſene Ehe gültig und: Sind die (etwa
vorhan=
denen) Kinder als ehelich zu betrachten, und welchen
Na=
men dürfen ſie in Zukunft führen? Das ſind verwickelts
juriſtiſche Fragen.
Gerichtszeitung.
* Berlin 22. April In dem
Beſtechungs=
prozeß gegen die drei
Gendarmeriewacht=
meiſter der ſeit Donnerstag das Kriegsgericht der
zweiten Garde=Diviſion beſchäftigt, beantragte nach Schluß
der Beweisaufnahme der Vertreter der Anklage,
Kriegs=
gerichtsrat Mahnkopf, gegen den Gendarmeriewachtmeiſter
Haneberg zwei Jahre Zuchthaus, Ausſtoßung aus
dem Heere und drei Jahre Ehrverluſt, gegen die
Gendar=
meriewachtmeiſter Suckland und Erzleben je ein Jahr
Zuchthaus Ausſtoßung aus dem Heere und je zwei
Jahre Ehrverluſt. Außerdem beantragte der Vertreter
der Anklage, bei Errleben das gefundene Geld von 2400
Mark als dem Staate verfallen zu erklären und den auf
freiem Fuß befindlichen Angeklagten Errleben in Haft zu
nehmen. Der Verteldiger Juſtizrat Winterfeld ſuchte in
längerer Rede nachzuweiſen, vaß nur ein Indizienbeweis
vorliege, und daß man daraufhin nicht altbewährte
Be=
amte ins Zuchthaus ſchicken könne, und beantragte, ſie
frei=
zuſprechen, eventl. zu Gefängnis zu verurteilen, da nur
ein minder ſchwerer Fall vorliege. Die Angeklagten
ver=
ſicherten, daß ſie in Gottesfurcht und Königstreue erzogen
worden ſeien und den Reck des Königs mit Ehren getragen
hätten und ſich keines Verbrechens ſchuldig gemacht haben.
Die Urteilsverkündung findet morgen
Donners=
tag 11½ Uhr ſtatt.
Luftfahrt.
* Karlsruhe, 22. April. Das
Militärluft=
ſſchiff „Erſatz Z. 1” das heute morgen um 9 Uhr in
flotter Fahrt die Stadt überflog, kam von Köln und
lan=
dete um 10 Uhr vor der Halle in Baden=Oos, wo es für
die nächſten 14 Tage ſtationiert bleibt.
* Mannbeim, 22. April. Das Luftſchiff
„Schütte=Lanz 2” führte heute nacht eine etwa
ſſiebenſtündige militäriſche Nachtfahrt aus. Das
Luft=
ſſchiff ſtieg um ¾3 Uhr heute früh auf und landete kurz
nach ½10 Uhr vormittags wieder in ſeiner Halle. Die
Fahrt dehnte ſich auf die weitere Umgebung von
Mann=
ſheim aus.
* Marburg, 22. April. Heute vormittag 7½ Uhr
landeten hier, von Darmſtadt kommend, die
Militär=
fflieger Oberleutnant Schäfer vom Fliegerbataillon
Nr. 4 in Straßburg i. E mit Leutnant Kühn vom
ſäch=
ſiſchen Infanterie=Regiment Nr. 105 in Straßburg i. E.
als Beobachter. Gegen 6 Uhr abends verſuchten die
Flie=
ger wieder aufzuſteigen, doch mißlang der Aufſtieg und
der Apparat ſtieß hart auf den Boden auf. Die beiden
Flieger blieben unverletzt, dagegen wurde der Apparat
beſchädigt und mußte abmontiert werden
* Berlin=Johannisthal. 22. April. Heute
nachmittag 5.50 Uhr ſind auf dem Flugplatz die
Offizier=
flieger Oberleutnant Hempel mit Hauptmann
Hund=
rieſer als Beobachter auf einem Aviatikdoppeldecker, von
Freiburg (Breisgau) kommend, gelandet. Beide waren
heute morgen in Freiburg ggſtartet und über Straßburg
und Leipzig nach Berlin geflogen.
* Bern, 22. April. Der Schweizer Bider iſt
heute morgen um 5,40 Uhr aufgeſtiegen und hat mit einem
Fluggaſt die Jungfrau überflogen. Er landete
um 7,18 Uhr bei Brigerberg.
Frankfurter Frühjahrs=Rennen.
sch. Frankfurt a. M., 22. April. Schönes Wetter,
guter Beſuch und vorzüglicher Sport. Das waren die
drei Zeichen, die auch dem zweiten Tag des Frankfurter
Frühjahrs=Meetings ihren Stempel aufdrückten. In der
Fürſtenloge wohnten der Großherzog von Heſſen und
Prinz Friedrich Karl von Heſſen dem Rennen bei. Sie
waren gerade rechtzeitig gekommen, um zu ſehen, wie
Freiherr v. Berchem die braune Stute „Baby” aus dem
kronprinzlichen Stalle als erſter durch das Ziel ritt. So
konnte diesmal auch der Rennklub ſeinem hohen Gönner,
der ſeit mehreren Jahren das Protektorat über die
win=
terlichen Preisreiten im Hippodrom übernommen hat, den
Sieg ſeines Pferdes telegraphiſch melden. Weniger
glück=
lich war der Stallgefährte Babys „Hings Love‟ Der
Schimmelwallach, der ſchon am Sonntag verſagt hatte,
führte wohl im Goldſtein=Hürdenrennen über die Hälfte
des Weges. Dann ließen aber ſeine Kräfte nach und er
konnte im Entſcheidungskampf nicht mitſprechen. Ein
ſchneidiger Ritt des Leutnants v Moßner leitete die
Ren=
nen ein. Der Stall von Dr. Rieſe hatte für dieſes
Ren=
nen, das einzige Flachrennen des Tages, zwei Pferde
ſatteln laſſen und von dieſen „Cavour” erklärt. „Cavour”
wurde von Freiherrn v. Berchem, ſein Stallgefährte
„Knillhorn” von dem Darmſtädter Herrenreiter geſteuert;
und Herr v. Moßner wollte auch dem erklärten Sieger die
Spitze laſſen, warf abergals „Union Hall” bedenklich
vor=
rückte, ſeinen Hengſt nach vorne und ſiegte nach
ſpannen=
dem Finiſh mit einer Länge, während der Erklärte ſich
mit dem dritten Platz begnügen mußte. Der Toto zahlte
— ein Beweis für das Vertrauen der Frankfurter auf
ihren” Herrenreiter und auf den aus Frankfurt
ſtammen=
den Beſitzer des ſiegreichen Stalles — viel höhere Gelder
auf aalle drei Plätze, als auf Sieg aus. Im Goldſtein=
Hürdenrennen verſagte völlig der Favorit „Helmarich”,
ſo daß es für „Sunbath” und „Les Graviers” die beide
im toten Rennen als Sieger landeten, noch beinahe
vier=
faches Geld gab. Das Offiziers=Jagdrennen zeigte ein
ſchönes Bild von der reiterlichen Tüchtigkeit der deutſchen
Offiziere. In ſchärfſter Pace jagte das Achter=Feld über
den Raſen. Dabei zeigte ſich die Ueberlegenheit der
kron=
prinzlichen Stute, die mit acht Längen vor „Guernika II‟.
dem im Vorjahre vom Unglück verfolgten
Hutſchenreuther=
ſchen Wallach, den Sieg heimtrug. Das Jagdrennen um
den Preis von Philippsruhe brachte die beiden einzigen
Stürze des Tages. Für Reiter und Tiere waren ſie nicht
ſchlimm; böſer für die Wetter, denn unter den Geſtürzten
befand ſich der Favorit „Wanderfalke” dem die letzte Hürde
vor der Geraden zum Verhängnis wurde. Die beiden
letzten Konkurrenzen, zwei Jagdrennen, von denen das
eine den Herrenreitern vorbehalten war, waren die
höchſt=
dotierten des Tages. Den Preis von Waldfried, der
ſeinen Namen nach der Villa der Stifterin, der Frau Karl
v. Weinberg, erhalten hat, holte ſich Freiherr v. Bonnet
mit „Bauernfänger” Für das Rodenſtein=Jagdrennen
ſtellte ſich nur ein Quartett dem Starter. Bei der
Ueber=
legenheit des „Jap” konnte hier für den Sieg kaum einer
der drei anderen Konkurrenten in Betracht kommen. Die
Ergebniſſe der Rennen ſind:
Sandhof=Flachrennen. 2500 Mark.
Herren=
reiten. 1400 Meter: 1. Dr. Rieſes Knillhorn (Lt.
v. Moßner), 2. Lt. Gerekes Union Hall (Beſ.), 3. Dr.
Rie=
ſes Cavour (Frhr. v. Berchem), 4. Lt. Dietzſchs
Cou=
rage II. Ferner: Charon (Lt. Blanchart), Chartreuſe (H.
Ludwig), Veloziſſima (Frhr. M. Zorn v. Bulach), Flora
Viola (Lt. Graf Bredow), Jota (Lt. de Oſa), Le
Chato=
nilleur (H. Silbernagel), Nagade (Oblt. v. Moſch). 16110;
19, 32, 20:10. 1 Länge, ¾ L., Hals.
Goldſtein=Hürdenrennen. 2000 Mark. 2500
Meter: 1. H. Ludwigs Sunbath (Schuller) und Geſtüt
Ludwigsfelds Les Graviers (Unterholzner), totes
Rennen, 3. Em. Müllers Yucca (Dhyr), 4. M. Goeſchens
Oran (Hammer). Ferner: Helmarich (Gaedicke), Scotch
Nugget (Kreiſel), Ukas (Buſch), Kings Love (Weißhaupt)
37, 37110: 19, 20, 17110. ¾ Länge, ½ L.
Offiziers=Jagdrennen. 3000 Mark, 3000
Meter: 1. Oberſt Kronprinz Wilhelm von Preußens Baby
(Lt. Frhr. v. Berchem), 2. Lt. R. Hutſchenreuters
Guer=
nica II (Beſ.), 3. Lt. Gallos Octavius (Lt. Hermann),
4. Rittmeiſter Graf Hardenbergs Spaniſh Galleon (Beſ.).
Ferner: The Finiſh (Lt. Zeltmann). Coral Wave (Lt.
Goeſchen), M. P. (Lt. Hallſtröm), O'Du (Lt. Mekelburg),
Small Boy (Lt. Richard). 30:10; 12, 12, 19.10. 8 Längen,
¾ L., 1 L.
Preis von Philippsruhe. 4000 Mark.
Jagd=
rennen. 3000 Meter: 1. A. Pringsheims Zobten (
Lo=
matzſch), 2. F. Hubers Raviſſante (Unterholzner), 3. J.
Kienbergers Gregorius (Schuller), 4. P. Poſchers
Pelz=
maus (Buſch). Ferner: Wanderfalke (Gaedicke), Kindly
(Gerteis), Renaiſſance (Hammer), Wolfram (
Aſchenbren=
ner), Kunſtſtück (Kreiſel), Donatello (Wexberg). 61:10; 19,
29, 25110. 1 Länge, 1 L., 2 L.
Waldfried=Jagdrennen. 5000 Mark.
Herren=
reiten. 4000 Meter: 1. M. Rannertshauſers
Bauern=
fänger (Frhr. v. Bonnet), 2. Lt. Frhr. v. Lotzbecks
Hal=
cyon Days (Beſ.), 3. Lt. Ritters Brodekin (Lt. Zeltmann),
4. Rittmeiſter Dunckenbergs Cobley (Frhr. v. Berchem).
Ferner: Florham (Lt. v. Moßner), Wiſe Tom (Oblt.
v. Moſch), Adler (Lt. Hermann). 24:10; 13, 15, 16:10.
*4 Länge, 3 L., 2 L.
Rodenſtein=Jagdrennen. 5000 Mark.
Handi=
kap 3500 Meter: 1. Graf Metternichs Jap (Gaedicke),
2. H. Sürmondts Räppe (Fries), 3. Lt. Weinſchencks
Suc=
curs (Hammer). Ferner: Miß Quick (Cavello). 16:10; 11,
13110. 4 Längen, ¾ L.
Die badiſche Regierung und das
Jeſuitengeſetz.
* Karlsruhe 22. April. In der heutigen Sitzung
der Zweiten Kammer, in der die Generaldebatte
über den Voranſchlag des Kultusminiſters begonnen
wurde, erklärte Abg. Dr. Frank=Mannheim (Soz.), daß
ſeine Partei in der Jeſuitenfrage ebenſo energiſch wie das
Zentrum für die Aufhebung des
Jeſuitenge=
ſetzes ſtimmen werde, das nicht haltbar ſei. Die
Re=
gierung möge von ihrem Rechte Gebrauch machen,
Klöſter zuzulaſſen. Kultusminiſter Dr. Böhm erklärte,
daß die Regierung die Trennung von Staat und Kirche
im wohlverſtandenen Intereſſe der beiden Organe
ver=
meiden müſſe. Die Interpretation des Jeſuitengeſetzes
betrachte die Regierung nicht als glücklich, aber einer
Auf=
hebung des Jeſuitengeſetzes ſchlechtweg könne die badiſche
Regierung nicht zuſtimmen, ſie ſei aber bereit, ſich an den
kommenden Verhandlungen im Bundesrat in dieſer Frage
zu betätigen.
Der Beſuch des engliſchen Königspaares
in Paris.
* Paris, 21. April. Der König von
Eng=
land empfing 6.30 Uhr im Miniſterium des Aeußern das
diplomatiſche Korps, deſſen Mitglieder dem König durch
den engliſchen Botſchafter vorgeſtellt wurden. Der König
richtete ſehr herzliche Worte an jeden der Würdenträger,
Der König brachte immer wieder ſeine große Freude über
den herzlichen Empfang ſeiters der Pariſer Bevölkerung
zum Ausdruck.
* Paris, 22. April. Im Laufe der Soiree, die
ſich an das Prunkmahl im Elyſée anſchloß, teilte
König Georg dem Präſidenten Poincaré mit, daß
er anläßlich ſeines Pariſer Beſuches der franzöſiſchen
Re=
gierung ſechs Bronzereliefs des franzöſiſchen Bildhauers
Desjardins zum Geſchenk machen werde, welche einſt
den Sockel des Reiterſtandbildes Ludwigs XIV. in Paris
geſchmückt hatten, und ſpäter Eigentum der engliſchen
Königsfamilie geworden und im Schloß zu Windfor
auf=
geſtellt worden waren. Präſident Poincaré und
Miniſter=
präſident Doumerque dankten dem König herzlich für dieſe
Aufmerkſamkeit.
* Paris 21. April. Der mexikaniſche
Ge=
ſandte de la Barra entſchuldigte ſich bei dem
engliſchen Botſchafter und dem Generalſekretariat im
Elyſée, daß er infolge der in den letzten zwei Tagen
ein=
getretenen ernſten Ereigniſſe dem aus Anlaß des Beſuches
des engliſchen Königspaares veranſtalteten Feſtlichkeiten
nicht beiwohnen könne.
* Paris, 22. April. Der König von
Eng=
land empfing heute morgen den ruſſiſchen Botſchafter
Iswolski. Die Majeſtäten begaben ſich um 11 Uhr
nach der engliſchen Botſchaft, wo ſie verſchiedene
Abord=
nungen empfingen, die Adreſſen überreichten. Das
Kö=
nigspaar nahm an einem Frühſtück in kleinem Kreiſe teil
* Paris, 22. April. Der Präſident der
Repu=
blik und Frau Poincaré ſind heute vormittag ½12 Uhr
vor der engliſchen Botſchaft vorgefahren,
wo das Königspaar von England in dem Wagen Platz
nahm, um ſich unter Sympathiekundgebungen der Menge
zur Truppenſchau nach Vincennes zu begeben.
* Vincennes, 22. April. Nach dem
Vorbei=
marſch der Truppen vor dem König und dem
Präſidenten nahmen die Zöglinge der Ecole
Poly=
technique und ein Bataillon von St. Cyr vor der
Präſi=
dententribüne Aufſtellung. Poincaré ſchmückte ihre
Fah=
nen mit dem Kreuz der Ehrenlegion, um, wie er ſagte, die
nationale Dankbarkeit auszudrücken gegenüber dieſen
An=
ſtalten, die dem Lande ſo viele gute Diener gegeben hätten,
und gegenüber dieſen beiden Pflanzſtätten, die dem
gan=
zen Heere ein Beiſpiel von Patriotismus und militäriſcher
Pflichterfüllung geweſen ſeien. Poincaré küßte darauf
die Fahnen. — Nach der Rückkehr von der
Trup=
penſchau in Vincennes fand für den engliſchen König
und die Königin, die von dem Präſidenten und Frau
Poincaré begleitet wurden, ein Empfang im
Rat=
haus ſtatt. Der Präſident des Gemeinderates und der
Präfekt des Seine=Departements hielten
Begrüßungs=
reden, die der König dankend erwiderte. Darauf
beſich=
tigten die Majeſtäten die Säle des Rathauſes, wo ſie
von den zum Empfang Erſchienenen herzlich begrüßt
wurden. Namens der Stadt Paris wurden ihnen
Ge=
ſchenke überreicht, und zwar ein goldener Becher für den
König und ein Spiegel für die Königin. Nachdem die
Majeſtäten ſich in das goldene Buch eingetragen hatten,
verließen ſie in Begleitung Poincarés und ſeiner
Ge=
mahlin das Rathaus.
* London, 22. April. Der Spezialkorreſpondent
des Reuterſchen Bureaus, der den König auf ſeiner
Pa=
riſer Reiſe begleitet, iſt zu folgender Erklärung
er=
mächtigt: Was die bevorſtehenden Beſprechungen
wäh=
rend des Beſuches des Staatsſekretärs Grey und die
mutmaßlichen Ergebniſſe der Zuſammenkunft des britiſchen
und des franzöſiſchen Miniſters des Auswärtigen
anbe=
trifft, ſo kommt ein neues, formelles
ſchrift=
liches engliſch=franzöſiſches Abkommen,
das von einigen Stellen vermutet wurde, nicht in
Frage. Die Beziehungen Englands und Frankreichs
ſind gut und feſt begründet und auf des Grundlage des
gegenſeitigen herzlichen Einvernehmens ſtark befeſtigt.
Zweifellos werden Angelegenheiten von beiderſeitigem
Intereſſe, wie die Neuen Hebriden, beſprochen werden.
Die Annahme iſt jedoch grundlos, daß Grey oder
Doumer=
gue eine Liſte von Angelegenheiten für einen formellen
Meinungsaustauſch geplant haben. Wenn eine
Grund=
lage des Einverſtändniſſes beſteht, wie bei
Eng=
land und Frankreich, ſo werden Fragen, wie die
genannte, beſſer zwiſchen den techniſchen Experten erledigt
werden. In den engliſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen iſt tatſächlich keine formellere Art und Weiſe
notwendig, ebenſowenig wie ein Abgehen von dem
be=
ſtehenden Einverſtändnis. Obwohl uls Ergebnis des
Pa=
riſer Beſuches eine Erweiterung der beſtehenden
Bezie=
hungen nicht zu erwarten iſt, ſo darf doch auf eine klarere
Definition des beſtehenden Einverſtändniſſes gerechnet
werden.
Die Erkrankung des Kaiſers
Franz Joſef.
* Wien, 21. April. Ueber das Befinden des
Kaiſers wurde heute abend folgendes Bulletin
ausgegeben: Die Beſſerung im objektiven Befinden hält
an. Der Katarrh der feinſten Luftröhrenäſte iſt im
Rück=
gang begriffen. Der Katarrh der größeren
Luftröhren=
äſte dauert fort, doch iſt die Temperatur faſt normal, der
Puls iſt langſam und kräftig. Der Appetit iſt gut und
der Kräftezuſtand befriedigend.
* Wien, 22. April. Das Befinden des
Kai=
ſers war heute nacht gut. Der Schlaf war ungeſtört.
In den katarrhaliſchen Erſcheinungen iſt keine
Verän=
derung eingetreten. Der Appetit und das
Allgemeinbefin=
den ſind vollſtändig befriedigend.
Prozeß Caillaux.
* Paris, 22. April. Der
Unterſuchungs=
richter Boucard richtete an Frau Caillaux im
Laufe ihres geſtrigen Verhörs die Frage, warum ſie die
Veröffentlichung der intimen Briefe ſo ſehr gefürchtet
habe. Frau Caillaux antwortete: Weil dieſe Briefe von
meinem Gatten zu einer Zeit geſchrieben worden waren,
als ich bereits geſchieden war, er aber noch nicht. Es
widerſtrebte mir, dieſe Briefe der Oeffentlichkeit
preis=
gegeben zu ſehen. Mein Ruf konnte darunter leiden. Auf
die Frage, warum ſie dieſe Briefe ihrem Gatten
zurück=
erſtattet habe, erwiderte Frau Caillaux, ihr Gatte habe
ſie gebeten, dieſe Briefe, damit ſie nicht verloren gingen,
poſtlagernd nach Le Mans zu ſchicken. So ſei es
gekom=
men, daß Frau Gueydan, die damalige Frau ihres
Gatten, die Briefe aus einem Fache des Schreibtiſches
ihres Gatten habe nehmen können. Angeſichts des
gegen=
wärtigen Skandals verlange ſie, daß dieſe Briefe den
Prozeßakten einverleibt würden, und ſie beſchwöre den
Richter, ſie zu beſchaffen. Der Unterſuchungsrichter
be=
merkte hierauf, daß er Frau Gueydan wiederholt erſucht
habe, ihm die Photographien dieſer Briefe zu übergeben,
daß ſie dies jedoch hartnäckig verweigert habe. Frau
Caillaux bat den Richter nochmals dringend, alles
aufzu=
bieten, damit die Gexichtsbehörde in den Beſitz dieſer
Briefe gelange. Dieſe Schriftſtücke hätten keineswegs
jenen unanſtändigen Charakter, den man ihnen beilege.
Sie habe auch von Calmette nur das Verſprechen
erlan=
gen wollen, dieſe Briefe nicht zu veröffentlichen. Sie habe
Calmette keineswegs töten, ſondern im Falle ſeiner
Weigerung nur Skandal machen wollen.
Brände.
* Trier, 22 April. In dem Dorfe Lieſer
entſtand geſtern abend um 8 Uhr Feuer, wodurch vier
Häuſer niederbrannten. In der Familie des Freiherrn
von Schorlemer=Lieſer fand geſtern abend anläßlich von
Hochzeitsfeſtlichkeiten gerade Polterabend ſtatt, der ſofort
unterbrochen wurde. Der Miniſter eilte ſelbſt an die
Brandſtätte und ſtellte ſeine Dienerſchaft der Feuerwehr
zur Verfügung.
* Meißen, 22. April. In der vergangenen Nacht
iſt die hieſige Maſchinenfabrik von Bieſold u.
Locke am Neumarkt vollſtändig niedergebrannt.
Der Schaden iſt ſehr bedeutend und wird auf annähernd
2½ Millionen Mark aeſchätzt. Der Betrieb kann nicht
auf=
recht erhalten werden. 600 Arbeiter werden
beſchäfti=
gungslos.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dornerstag, den 23, April 1914.
Nummer 111.
Paris, 22. April. (Grudenbrand) Das in
einem Braunkohlenlager unterhalb einer Straße
in St. Etienne ausgebrochene Feuer dauert fort.
Mehrere Häuſer, deren Bewohner durch den
aus=
ſtrömenden Rauch behelligt werden, müſſen geräumt
wer=
den. Die Behörden beſchloſſen, das Feuer dadurch zu
er=
ſticken, daß tiefe Gräben gezogen und mit Ton ausgefüllt
werden.
Erdbeben.
* Rom, 22. April. Heute früh um ¾3 Uhr wurde
in Verona ein kräftiger Erdſtoß verſpürt, der von
unterirdiſchem Getöſe begleitet war. Die Bevölkerung iſt
in großer Aufregung. Schaden iſt nicht verurſacht worden.
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
Die Beſetzung von Veracruz durch die Amerikaner.
* Waſhington, 22. April. Ein vom
Marine=
ſekretär Daniels bekannt gegebenes Telegramm an
Konter=
admiral Fletcher meldet, daß er Marineſoldaten und
Matroſen gelandet und das Zollhaus in Veracruz
beſetzt habe. Die Mexikaner eröffneten auf das
Zoll=
haus ein Feuer, wurden aber durch das Granatfeuer des
Schlachtſchiffes „Prärie” aus ihren Stellungen vertrieben.
* Neu=York, 22. April. Ein auf der Marinewerft
von Brooklyn eingelaufenes drahtloſes Telegramm
be=
ſtätigt, daß die Amerikaner Veracruz beſetzt
haben. Ihre Verluſte betragen vier Tote und 20
Ver=
wundete.
* Galveſton, 22. April. Wie gemeldet wird, ſind
bei der Beſetzung von Veracruz 200
Mexi=
kaner getötet worden.
* Waſhington, 22. April. Der Befehl zur
Beſetzung des Zollhauſes von Veracruz
und der Beſchlagnahme der für Huerta beſtimmten
Mur=
nitionsſendungen wurde dem Konteradmiral nach Schluß
des Kabinettsrates übermittelt, der um 4 Uhr morgens
zuſammengetreten iſt. Als im Kapitol bekannt wurde,
daß Fletcher ein ſolcher Befehl überſandt worden ſei, rief
dies unter den Mitgliedern des Kongreſſes Begeiſterung
hervor. Dem Vernehmen nach haben die amerikaniſchen
Behörden auch nicht die Möglichkeit außer acht gelaſſen,
daß die fremden Schiffe, die Huerta Munition zuführen
ſollen, verſuchen könnten, einen anderen Hafen als
Vera=
cruz zu erreichen.
* Waſhington, 21. April. Der Marineſekretär
hat folgendes Telegramm des Vizeadmirals Fletcher
aus Veracruz veröffentlicht: Am Dienstag, um 6 Uhr
abends, landete ich Seeſoldaten und Matroſen von den
Schlachtſchiffen „Utah” und „Florida” und von dem
Trans=
portſchiffe Prärie” und beſchlagnahmte das
Zoll=
amt. Die Mexikaner leiſteten der Landung keinen
Wider=
ſtand, eröffneten aber nach der Beſchlagnahme des)
Zoll=
amtes ein Gewehr= und Artilleriefeuer. Die „Prärie‟
vertrieb durch das Geſchützfeuer die Mexikaner aus ihren
Stellungen. Von den Hausdächern und in den Straßen
wurden zerſtreute Schüſſe abgegeben. Wir hatten das
Zollamt und den Teil der Stadt in der Nähe der Werften
und Konſulate beſetzt. Unſere Verluſte betragen vier
Tote und 20 Verwundete. Nach dem Gefecht begab ſich der
amerikaniſche Konſul zu General Maaß und Senor
An=
tonio Villavonto, dem Jefe Politico, um ſie zur
Unter=
ſtützung der Amerikaner bei der Wiederherſtellung der
Ord=
nung aufzufordern. General Maaß lehnte dies ab.
* Veracruz, 21. April. Die bei Veracruz
ge=
fallenen Amerikaner ſind ein Bootsführer, ein
Korporal und zwei Gemeine.
* Veracruz, 21 April. Konteradmiral Badger
iſt mit fünf Schlachtſchiffen hier angekommen.
* Penſacola, 21. April. Das Schlachtſchiff
„Miſſiſſippi” ging mit 600 Marineſoldaten und vier
Fliegern mit Waſſerflugzeugen an Bord nach
Vera=
cruz ab.
* Veracruz, 22. April. Der Hapag=Dampfer
„Ypiranga”, der von dem deutſchen Geſandten zur
Aufnahme deutſcher Flüchtlinge requiriert
worden iſt, iſt geſtern in den Hafen eingefahren, nachdem
er dem Flaggſchiff ſignaliſiert hatte daß er ſich freiwillig
unter den Befehl des Konteradmirals Fletcher ſtelle. Der
Kapitän gab dem Konteradmiral die Verſicherung, daß er
ſich nicht außerhalb des Bereichs des Flaggſchiffes
ent=
fernen werde.
* Paris, 22. April. Wie der hieſige Neu=York
Herald meldet, iſt die Eröffnung der
Feindſelig=
keiten und die Beſetzung von Veracruz dadurch
beſchleunigt worden, daß der Dampfer „Ypiranga”
wel=
cher von einer ausländiſchen Firma gelieferte
Maſchinen=
gewehre und Kriegsmunition für Huerta an Bord hatte,
ſich Veracruz näherte. Die Maſchinengewehre werden
be=
ſchlagnahmt werden, falls bewieſen iſt, daß Huerta ſie
be=
zahlt hat. Im anderen Falle werden ſie, um
internatio=
nale Verwickelungen zu vermeiden, an den Abſender
zu=
rückgeſandt werden. Der Kreuzer „Denver” erhielt den
Befehl, nach Salinacruz abzugehen, um die Ausſchiffung
einer von einer japaniſchen Firma abgeſandten
Waren=
ladung zu verhindern. Urſprünglich habe die Abſicht
be=
ſtanden, die Blockade zu verkünden, um die Landung
jeg=
lichen Kriegsmaterials zu vereiteln, doch hätte es hierzu
einer regelrechten Erklärung bedurft. Admiral Fletcher
habe deshalb den Befehl gegeben, den Hafen und das
Zollamt zu beſetzen.
* Veracruz, 22. April. Das Feuern in der
Stadt dauerte geſtern bis Mitternacht fort. Die
ameri=
kaniſchen Streitkräfte an Land betragen 1200 Mann.
* Waſhington, 22. April. Der zur Aufnahme
deutſcher Flüchtlinge requirierte Hapag=
Dampfer „Ypiranga” mit einem für die
mexika=
niſche Regierung beſtimmten Waffen= und
Munitions=
transport iſt vor Veracruz eingetroffen. Der
ameri=
kaniſche Admiral Fletcher verbot anfänglich dem
Ka=
pitän, den Hafen mit Waffen an Bord zu verlaſſen. Die
amerikaniſche Regierung präziſierte inzwiſchen ihren
Standpunkt dahin, daß ſie zwar hofft, die Waffenſendung
werde in dem von den amerikaniſchen Truppen beſetzten
Zollamte von Veracruz gelandet, um dort
amerika=
niſcherſeits verwahrt zu werden. Da indeſſen ein
Kriegs=
zuſtand nicht beſtehe, beanſpruche ſie nicht das Recht, die
Abſahrt des Danpſers zu verwehen oder über die
Baſ=
fenſendung eine Kontrolle auszuüben, es ſei denn, daß
ſie in den von den amerikaniſchen Streitkräften beſetzten
Zollamte gelandet werde. Fletcher hat ſich auf Weiſung
ſeiner Regierung bei dem deutſchen Kapitän
ent=
ſkuldigt.
H.D. Waſhington, 22. April. Das
Bekannt=
werden der Ereigniſſe in Veracruz hat hier
ungeheure Erregung hervorgerufen. Stündlich erſcheinen
Extrablätter mit Einzelheiten über das Vorgehen der
amerikaniſchen Flotte, den Zwiſchenfall an der Grenze
von Texas und die Konferenz der Botſchafter mit dem
Staatsſekretär Bryan. Die tagsüber ſchon vollbeſetzten
Tribünen des Senats waren gegen Mitternacht von
der eleganten Welt gefüllt, die mit größter Spannung den
Verhandlungen folgte. Nach einer mitunter ſcharfen
Kri=
tik der bisherigen Mexiko=Politik des Präſidenten Wilſon
endete die achtſtündige Nachtſitzung mit der Annahme der
Reſolution welche die gegenwärtige Aktion Wilſons
bil=
ligt und ihn ermächtigt, von Mexiko unter Waffengewalt
Genugtuung zu verlangen. In der Debatte verlangten
die Redner der Oppoſition, daß auch die Namen der
Re=
bellen Carranza und Villa neben dem Huertas als die
genannt werden, gegen welche ſich die Aktion der
Ver=
einigten Staaten richtet. Die für die ſchärfere Tonart
der Reſolution eintretenden Senatoren wurden durch die
Nachricht, daß Unionſoldaten bei Veracruz gefallen ſind,
noch beſtärkt. Die Debatte wurde zeitweiſe ſehr erbittert.
Beſonders Senator Root von Neu=York, der frühere
Staatsſekretär des Aeußeren unter Rooſevelt, griff die
Wilſonſche Auslandspolitik aufs heftigſte an. Im
Kriegs=
miniſterium wurde geäußert, daß die Widerſpenſtigkeit des
Senats die Aktion erheblich behindere. Man iſt daher
be=
friedigt, daß die Debatte in der Nachtſitzung zu dem
ge=
wünſchten Abſchluß kam.
* Neu=York. 22. April. Nach einer Depeſche aus
Veracruz wurden zwei Eiſenbahnzüge voll
ameri=
kaniſcher Flüchtlinge irgendwo zwiſchen Mexiko
und Veracruz angehalten, wie man glaubt, auf
An=
ordnung des Generals Maaß. Die telegraphiſche
Verbin=
dung mit der Hauptſtadt iſt abgeſchnitten.
* Waſhington, 22. April. Der amerikaniſche
Kon=
ſul in Veracruz namens W W Canada meldet, daß die
amerikaniſchen Truppen heute vormittag um 8 Uhr unter
dem Schutze der Geſchütze der Kriegsſchiffe ausrückten,
um die geſamte Stadt zu beſetzen. Dem
Be=
richt des Konſuls zufolge wurden bei den geſtrigen
Kämp=
fen 150 Mexikaner getötet oder verwundet.
Beſchlüſſe des Kongreſſes der Vereinigten Staaten.
* Waſhington, 22. April. In ſpäter Nachtſtunde
hat der Senat die Reſolution der Regierung
angenommen, in der erklärt wird: Der Präſident iſt
berechtigt, die Streitkräfte des Landes zu benutzen, um
ſeine Genugtuungsforderungen für die Beleidigungen
und Beſchimpfungen der Vereinigten Staaten durch Mexiko
durchzuſetzen.
* Waſhington, 21. April. Das
Repräſen=
tantenhaus hat ſich bis morgen vertagt. Das
Staatsdepartement hat einen amtlichen Bericht erhalten,
daß die Mexikaner Veracruz geräumt haben.
* Waſhington, 22. April. Die Debatte über
die Reſolution bezüglich Mexikos trug einen
leidenſchaftlichen Charakter. Es wurden viele
bemerkens=
werte Reden gehalten, darunter auch eine Rede des
Sena=
tors Root, der verlangte, daß das in der Reſolution
vor=
geſchlagene Wort „Rechtfertigung” nicht mit dem
Zwi=
ſchenfall in Tampico, ſondern mit einer langen Reihe von
Verbrechen begründet werde, die gegen Leben und
Eigen=
tum amerikaniſcher Bürger begangen worden ſeien mit
Einſchluß derjenigen, die in Nordmexiko, wo die
Inſur=
ganten herrſchen, verübt wurden. Der Zuſatzantrag zu
der urſprünglichen Reſolution, welcher vorſchrieb, daß die
Vereinigten Staaten ſich nach Niederwerfung des Gegners
wieder aus Mexiko zurückziehen und alle Teile des Landes
ſeinen Bewohnern überlaſſen ſollten, wurde abgelehnt.
Huerta.
* Mexiko, 22. April. Einer offiziellen Meldung
zufolge ſoll Huerta verſchiedenen auswärtigen
Regie=
rungsvertretern erklärt haben, daß er nicht nachgeben
und keine weiteren Verſuche zur Löſung der
gegenwär=
tigen Kriſe machen, ſondern ſeine Zuflucht zu den Waffen
nehmen werde.
* Waſhington, 22. April. An ziemlich
maß=
gebender, aber nicht amtlicher Stelle wied erklärt. Huerta
habe erſucht, die Vereinigten Staaten möchten den
Ge=
ſchäftsträger O’Shaugneſſy abberufen.
* Waſhington, 22. April. Der mexikaniſche
Ge=
ſchäftsträger Algara iſt von Huerta angewieſen
worden, von dem Staatsſekretär Bryan ſeine Päſſe
zu verlangen.
Letzte Nachrichten.
* Waſhington, 22. April. Das
Repräſen=
tantenhaus ſtimmte ohne Debatte der vom Senat
angenommenen und abgeänderten Reſolution zu, in
der dem Präſidenten die Berechtigung zuerkannt wird,
die bewaffnete Macht in Mexiko zu verwenden.
* Waſhington, 22. April. Die amerikaniſchen
Streitkräfte beherrſchen Veracruzvollſtändig.
Nichtkombattanten ſind nicht verwundet worden.
* Veracruz, 22. April. In einer Konferenz, die
heute vormittag an Bord des Linienſchiffes „Arkanſas”
zwiſchen den Konteradmiralen Badger und Fletſcher
ſtattfand, wurde die vollſtändige Einſchließung
von Veracruz beſchloſſen. Das Landungskorps
Badgers iſt 2700 Mann ſtark.
* Veracruz, 22. April. Als heute weitere
ameri=
kaniſche Marineſoldaten gelandet wurden, wurden ſie von
mexikaniſchen Scharfſchützen von Hausdächern
des Stadtzentrums beſchoſſen.
* Waſhington, 22. April. Vizeadmiral
Flet=
ſcher richtete an die Bevölkerung von
Vera=
cruz einen Erlaß, in dem er die Aufforderung ergehen
läßt, im Intereſſe der Menſchlichkeit mit an der
Wieder=
herſtellung der Ordnung zu arbeiten. Die Bevölkerung
könne die ſtädtiſche Regierung beibehalten, wie zuvor. Die
Vereinigten Staaten würden nur das Zollamt beſetzt
hal=
ten und Patrouillen werden die Stadt durchziehen.
5 Paris, 22. April. Der heige merilaniſche
Ge=
ſandte de la Bara hat vom Präſidenten Huerta
folgen=
des Telegramm erhalten: Wir kämpfen in dieſem
Augenblick in Veracruz gegen die Landung der
ame=
rikaniſchen Kriegsmarine, welche einen wahren
An=
ſchlag gegen das Völkerrecht bildet.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 22. April. Der Raubmord auf der
Pfaueninſel ſtellt ſich als fingiert heraus. Die
angeblich Ueberfallene und in die Havel Geworfene iſt die
23jährige Zurichterin Wanda Alwin und hat ſich, wie ſie
ſelbſt zugibt, in das Waſſer geſtürzt.
* Braunſchweig, 22. April. Die Taufpaten des
Erbprinzen ſind folgende: Das Kaiſerpaar, das
Her=
zogspaar von Cumberland, der Kaiſer von Oeſterreich
und der Kaiſer von Rußland, die Könige von England und
Bayern, der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin, Prinz
Max von Baden, die Prinzen Adalbert und Oskar von
Preußen, Prinz Waldemar von Dänemark und das
baye=
riſche erſte ſchwere Reiter=Regiment in München. Das
Kaiſerpaar trifft am 9. Mai, gegen 10 Uhr vormittags,
ein. Es findet großer Empfang ſtatt. Entgegen
anders=
lautenden Meldungen ſteht feſt, daß der Herzog Ernſt.
Auguſt von Cumberland bei den Tauffeierlichkeiten nicht
anweſend ſein wird.
* Paris, 22. April. Hauptmann Faure, der
am 16. April zuſammen mit ſeinem Begleiter weſtlich von
Rezonville auf deutſchem Boden gelandet war
und auf die Mitteilung von Einwohnern, daß ex ſich auf
deutſchem Boden befände auf franzöſiſches Gebiet
zurück=
geflogen war, ohne den Behörden Mitteilung zu machen,
iſt diſziplinariſch beſtraft worden
* Paris, 22. April. In einem hieſigen Hotel erlitt
Fräulein Pauly aus Lübeck, die Tochter eines dortigen
Arztes, eine ſchwere Verletzung am Kopfe, als ſie den
Aufzug verlaſſen wollte
* London, 22. April. Lloyds erhielt ein drahtloſes
Telegramm von „George Waſhington‟ Dieſer paſſierte
am 20. April bei Batavia den franzöſiſchen
Dreimaſt=
ſchoner „Magnolia” aus St Malo deſſen Maſten
gebrochen waren und der in Flammen ſtand. Die
Be=
ſatzung, 33 Mann, wurde von dem deutſchen
Petröleum=
dampfer „Helios” geborgen.
* Stockholm, 22. April. Der König befindet ſich
jetzt bei ſo weit vorgeſchrittener Beſſerung, daß er im
Laufe des Tages auf Schloß Drottningholm übergeführt
werden kann. Er wird dort die mediziniſch=diätetiſche
Be=
handlung fortſetzen.
* Stockholm, 22 April. Der König verließ heutt
nachmittag das Sofiaheim und fuhr mit der Königin nach
dem Schloß Drotiningholm. Dem König iſt die Fahrt
gut bekommen. Er begab ſich vorſichtshalber ſofort ins
Bett. Profeſſor Berg begleitete den König nach
Drott=
ningholm.
* Korfu, 22. April Der Kaiſer beſuchte heute die
Ausgrabungen in Monrepos und Garitza, ebenſo die
Kai=
ſerin, der heute eingetroffene König der Hellenen und die
anweſenden deutſchen Diplomaten. Die Kaiſerin beſuchte
vormittags den Panzerkreuzer „Goeben” Zur
Mittags=
tafel beim Königspaar der Hellenen im Stadtſchloß waren
der Reichskanzler und Frhr. v. Wangenheim geladen. Der
König verlieh dem Reichskanzler das Großkreuz des
Er=
löſerordens.
Zum Abſchied des Statthalters von Elſaß=Lothringen.
* Straßburg, 22. April. Eine weitere Ovation
wurde dem ſcheidenden Statthalterpaar heute
nachmittag durch ſämtliche Muſikkapellen der hier
garniſo=
nierenden Regimenter dargebracht, die unter der Leitung
des Obermuſikmeiſters Fiſcher vom Infanterie=Regiment
Nr. 143 unter enormem Andrange des Publikums von
5 Uhr ab eine Standmuſik darboten. Der Fürſt und
die Fürſtin Wedel empfingen ihre Gäſte, die
Gene=
ralität mit ihren Damen und ebenſo die Miniſter — unter
ihnen auch die Unterſtaatsſekretäre a. D. Dr. Petri und
Mandel — im Garten des Palais und wohnten dem
Kon=
zert bis zum Schluſſe bei. Als Gratulations= und
Ab=
ſchiedsſpenden traf zu dieſer Zeit eine ſolche Fülle von
prachtvollem Blumenſchmuck im Palais ein, daß die Tiſche
zur Aufnahme der Gebinde nicht ausreichten. Als am
Schluſſe des Konzertes auf beſonderen Wunſch der
Für=
ſtin die Polizei die Abſperrung aufhob, drängte ſich das
Publikum zur Baluſtrade des Gartens heran unter Hoch=
und Abſchiedsrufen. Die Kinder erkletterten die Baluſtrade
und warfen der Fürſtin Fliederſträuße entgegen.
Maſſendeſertion aus der Fremdenlegion.
* Algier, 22. April. Aus Ain Sefra wird gemeldet,
daß ein Korporal und 14 Fremdenlegionäre
in der letzten Nacht aus der Kaſerne entwichen und
weſtwärts mit Waffen und Gepäck geflohen ſind,
nach=
dem ſie vorher die Telegraphendrähte des Forts Haſſa
durchſchnitten hatten. Eine Abteilung Kavallerie iſt zur
Verfolgung aufgebrochen.
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Nummer 111.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
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unſere treubeſorgte Mutter, Schweſter,
Schwäge=
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Frau Clara Büttner
geb. Plaetzer
im 56. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
F. Büttner,
Obergütervorſteher a. D.
Darmſtadt, den 22. April 1914.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu
wollen.
Die Beerdigung findet am Freitag,
nachmit=
tags um 4 Uhr, vom Portal des Friedhofs
aus ſtatt.
(10423dg
Dr akdsohffe
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Ablebens
meiner lieben Frau, unſerer treubeſorgten
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
be=
wieſene herzliche Teilnahme ſagen wir
unſeren aufrichtigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
10359)
Ernst Herrmann.
Darmſtadt, den 22. April 1914.
Wetter.
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23. April: Leichte Bewölkung, noch meiſt trocken, warm
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter und
Großmutter
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Frau Marie Beck
geb. Vetter
ſowie für die troſtreiche Grabrede des Herrn
Pfarrer Adolph und die vielen Blumenſpenden
ſagen wir unſeren herzlichen Dank.
Familie Adam Schmitt.
Darmſtadt, den 23. April 1914.
Tageskalender.
Donnerstag, 23. April.
Großh Hoftheater, Anfang 7½ Uhr. Ende nach
10 Uhr (Ab. C): „Ein Walzertraum”.
Vorſtellung um 8½ Uhr im Orpheum.
Vortrag von Schriftſteller Ammon um 8 Uhr im
Saalbau.
Hauptverſammlung des Feſthaus=Vereins um 8½
Uhr im Reſtaurant „Kaiſerſaal”
Konzerte: Rummelbräu um 8 Uhr. — Bürgerkeller um
8 Uhr. — Perkeo um 8 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 24. Aprrt.
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Göllnitz (Eckhardtſtraße 8) um 10½ Uhr auf dem
Orts=
gericht I.
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Par=
cusſtraße 12) um 10½ Uhr auf dem Ortsgericht I.
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zu Bingen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
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Nachſtehende Polizeiverordnung vom 26. Auguſt 1910 wird wiederholt
veröffent=
licht. Genaue Beachtung derſelben wird dringend empfohlen.
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Darmſtadt, den 17 April 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Polizei=Verordnung
vom 26. Auguſt 1910.
Auf Grund des Art. 78 der Kreis= und Provinzialordnung wird unter
Zu=
ſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Großherzoglichen
Mini=
ſteriums des Innern vom 23. Auguſt 1910 zu Nr. M. d. J. II3715 für den Kreis
Darmſtadt folgendes verordnet:
§1. Der Zuzug fremdländiſcher Arbeiter, ihrer Frauen, Kinder und etwaigen
ſonſtigen Begleiter iſt vor der Ankunſt unter Angabe ihrer Zahl der
Ortspolizei=
behörde des Beſchäftigungsortes von dem Arbeitgeber oder ſeinem Stellvertreter
ſchriſtlich anzuzeigen. War die Anzeige vor der Ankunſt nicht möglich, ſo iſt ſie ſofort
bei dem Eintreffen der obengenannten Verſonen an ihrem Beſtimmungsort, ſpäteſtens
aber binnen 24 Stunden danach, der Ortspolizeibehörde zu erſtatten. Die Anzeige
ſoll Namen und Heimatſtaat der Zugezogenen enthalten.
Die Ortspolizeibehörde iſt zur ſofortigen Mitteilung an das Großh.
Kreis=
geſundheitsamt verpflichtet. Bei Krankheitsverdacht hat die Mitteilung telephoniſch
oder telegraphiſch zu geſchehen.
§ 2. Die Zugezogenen ſind verpflichtet, auf Ladung der Ortspolizeibehörde zur
Unterſuchung durch den Großh. Kreisarzt zu erſcheinen. Säumige werden polizeilich
vorgeführt. Der Arbeitgeber oder ſein Stellvertreter hat die für das Erſcheinen im
Unterſuchungstermin erforderliche Zeit zu gewähren.
Diejenigen Perſonen, die ſich über eine in den letzten zehn Jahren
vorausge=
gangene erfolgreiche Impfung oder über eine überſtandene Blatternerkrankung nicht
ausweiſen können, werden im Unterſuchungstermin geimpft. Der Unterſuchungstermin
ſoll in der Regel am Beſchäftigungsorte ſtattfinden, wenn nicht unverhältnismäßige
Koſten hierdurch entſtehen. Wer ſich der Impfung entzieht oder ſich weigert, die
Impfung vornehmen zu laſſen, hat die ſofortige Ausweiſung aus dem
Großherzog=
tum zu gewärtigen.
In dem Termin werden die Zugezogenen gleichzeitig auf das Vorhandenſein
der ägyptiſchen Augenkrankheit hin unterſucht und die notwendigen Maßnahmen
getroffen.
§ 3. Jeder Geimpfte muß in einem zweiten Termin dem Großh. Kreisarzt zur
Nachſchau vorgeſtellt werden, falls ein ſolcher beſtimmt wird. Die Vorſchrift des § 2
Abſatz 1 Satz 3 findet entſprechende Anwendung=
§ 4. In
Angabe der Geburtstage oder wenigſtens des ungefähren Aters der vorgeführten
Perſonen von dem Arbeitgebrr oder deſſen Stellvertreter dem Großh. Kreisarzt
vor=
gelegt werden.
§ 5. Die Koſten der Unterſuchung und Impfung werden auf die Polizeikaſſe
übernommen.
§ 6. Die nach Art. 89 des Polizeiſtrafgeſetzes vorgeſchriebenen Anmeldungen,
ſowie die nach anderen Beſtimmungen beſtehenden Verpflichtungen zur. Anzeige des
Arbeitsantritts bleiben unberührt.
§ 7. Arbeitgeber oder deren Stellvertreter, welche die in §§ 1—3 dieſer
Ver=
ordnung angeordneten Aufſichtsmaßregeln verletzen, werden, ſofern nicht eine
Be=
ſtrafung aus § 327 des Reichsſtrafgeſetzbuches zu erfolgen hat, mit Geldſtrafe von
1—30 Mark beſtraft.
§ 8. Die vorſtehenden Vorſchriften treten mit dem Tag ihrer Veröffentlichung
im Amtsverkündigungsblatt in Kraft. Mit dem gleichen Tage iſt die
Polizeiverord=
nung vom 9. Juni 1908, betreffend das Auftreten von Blatternerkrankungen unter
fremdländiſchen Arbeitern, aufgehoben.
Bekanntmachung.
Die Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft beabſichtigt, auf ihrer
Dampfſtraßen=
bahnſtrecke Darmſtadt-Griesheim bei der Halteſtelle Schießhaus (Gemarkung
Griesheim) eine Ausweiche anzulegen.
Der Plan hierüber liegt in der Zeit vom 23. bis 29. d. Mts. einſchließlich
auf Großh. Bürgermeiſterei Griesheim zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen die geplante Anlage ſind innerhalb der Offenlegungsfriſt
bei Meidung des Ausſchluſſes bei Großh. Bürgermeiſterei Griesheim vorzubringen.
Darmſtadt, den 21. April 1914.
(10387
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nach einer Mitteilung des Reichsamts des Innern wird im laufenden Jahre
der öffentliche Reichs=Wetterdienſt (Sommerdienſt), wenn die im Etat des Reichsamts
des Innern dafür vorgeſehenen Mittel bewilligt werden, am 1. Mai beginnen und
bis Ende Oktober, einen Monat länger als bisher, dauern.
Darmſtadt, den 18. April 1914.
(10371
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Heinrich Delp III. von Eſchollbrücken wurde als Wiegemeiſter der Gemeinde
Eſchollbrücken verpflichtet.
(10421
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Foxterier (zugelaufen). Die Hunde können von
den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(10361
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Gleisarbeiten für den
zweigleiſigen Ausbau der Straßenbahn wird die Dieburger Straße
zwiſchen der Mühl= und der Stiftſtraße ſowie die Stiftſtraße
zwiſchen der Dieburger Straße und dem Nikoleiweg von jetzt
ab=
dem Fortgang der Arbeiten entſprechend, für den Fuhrwerksverkehr
geſperrt.
(10360
Hanzwirtſchaftliche Foribildungsſchule.
Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 27. April. Für
Schülerinnen aus dem Stadtteil Beſungen findet der Unterricht im
Mittelſchulgebäude an der Hermannsſtraße, für ſolche aus dem
Nordweſtviertel im Schulhauſe in der Lagerhausſtraße, für alle
übrigen im Schulhauſe in der Rundeturmſtraße ſtatt.
Anmeldungen für alle Abteilungen werden, ſoweit ſie nicht
bereits ſtattgefunden haben, Montag, den 27. d. Mts., vormittags
von 10 bis 12 Uhr, im Schulhauſe in der Rundeturmſtraße
Eingang durch Landgraf=Georgs=Straße 40) von dem Leiter der
Schule entgegengenommen.
Unterrichtsgegenſtände: Hand= und Maſchinennähen, Flicken,
Stopfen und Sticken, Bügeln, Kochen, hauswirtſchaftliches Rechnen
und Deutſch; ſowie außerdem für vorgeſchrittene Schülerinnen:
An=
fertigung von einfachen Kleidern.
Das Schulgeld beträgt:
a) für hieſige Schülerinnen vierteljährlich drei
Mark=
b) für auswärige Schülerinnen vierteljährlich neun Mark.
Es kann in monatlichen Raten bezahlt werden. In beſonderen
Fällen können hieſige Schülerinnen Freiſtellen erhalten.
Darmſtadt, den 17. April 1914.
(10253mds
Der Vorſtand:
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Holzverſteigerung u. Wieſenverpachtung.
Montag, den 27. April l. J., nachmittags 6 Uhr,
werden in der Brücher’ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen verſteigert:
Stämme, Fichten: 1 Stück III. Kl. — 0,99 fm (
Wild=
graben), 2 Stück IV. Kl. — 2,34 km (Wildgraben und
Faſanerie), 4 Stück Va. Kl. — 2,11 fm, 13 Stück Vb. Kl.
— 3,40 fm (Dianaburg).
Knüppel, rm: 4 Birken, 2 Fichten (Dianaburg).
Im Anſchluß an die Holzverſteigerung wird Los 54 — 2500 qm
der Neuwieſe, Gemarkung Arheilgen, meiſtbietend auf acht Jahre
verpachtet. Auskunft erteilt Förſter Loeſch zu Kalkofen.
Darmſtadt, den 21. April 1914.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
pan der Hoov.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 23. April 1914, nachm. 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung:
a) beſtimmt: 1 Vertiko, 1 Ausziehtiſch, 1 Ruhebett
und 1 Vorplatzgeſtell;
b) vorausſichtlich: 2 Pianinos, 2 Büfetts, 3 Diwans,
8 Vertikos, 2 Schreibtiſche, 1 Schreibmaſchine, 1
Grammo=
phon mit 23 Platten, 10 Seſſel 4 Sofas, 2 Fahrräder,
2 Nähmaſchinen, 1 Landauer, 1 Pferd pp.;
c) auf freiwilligen Antrag: 1 Teppich, 1
Bauern=
tiſchchen, 2 japaniſche Vorhänge pp.
(10370
Darmſtadt, den 22. April 1914.
Hoos,
ſtellv. Gerichtsvollzieher des Ger. Thüre,
Bleichſtraße 9.
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Bekanntmachung.
Donnerstag, 14 Mai 1914,
vormittags 11¼ Uhr,
ſoll die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolff und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolf, dahier
ge=
hörige Liegenſchaft:
Flur Nr. am
XVIII 1729/10 194 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 36,
in unſerem Geſchäftszimmer
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(K33/14
ſteigert werden.
Darmſtadt, 6. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,9370
Bekanntmachung.
Donnerstag, 14. Mai 1914,
vormittags 12 Uhr,
ſoll die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolff und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörige Liegenſchaft:
Flur Nr. am
XVIII 172 178 Hofreite Neue
Niederſtraße
Nr. 21,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
verſtei=
gert werden.
(K34/14
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,9369
Vekanntmachung.
Donnerstag, 14. Mai 1914,
vormittags 11 Uhr,
ſollen die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolf und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörigen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
XVIII 1737/10 375 Hofreite
Aha=
ſtraße Nr. 24,
XVIII 173¾0 93 Grasgarten ½
(Vorgarten)
daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer.
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(K32/14
ſteigert werden.
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,9367
Vekanntmachung.
Donnerstag, 14. Mai 1914,
vormittags 10¼ Uhr,
ſollen die dem Schloſſermeiſter
Georg Friedrich Rettig und deſſen
Ehefrau Margarethe, geb. Ritſert,
dahier gehörigen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
XIX 4 37 Grasgarten (
Vor=
garten)
Sand=
bergſtraße,
XIX 4¼/10 182 Hofreite
Sand=
bergſtr. Nr. 69,
XIX 4¾10 96 Grasgarten
da=
ſelbſt,
XIX 4¾/10 314 Grabgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(B3714
ſteigert werden.
Darmſtadt, 7. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
*X.9365
Frantz.
Bünger=Verſtauſ.
Samstag, den 25. April, von 9 Uhr
vormittags ab
wird auf dem hinteren Hofe der alten Kavallerie=Kaſerne am
Marien=
platz in Darmſtadt die Matratzenſtreu von einer Eskadron öffentlish
meiſtbietend verſteigert.
(10368
Garde=Dragoner=Regiment Nr. 23.
Bekanntmachung.
Donnerstag, 14. Mai 1914,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolff und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörige Liegenſchaft:
Flur Nr. am
XVIII 1725/10 150 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 34,
in unſerem Geſchäftszimmer
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
(K31/14
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,9366
Bekannmachung.
Donnerstag, 14. Mai 1914,
vormittags 11½ Uhr,
ſollen die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolf und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörigen Liegenſchaften:
Flur Nr. am
XVIII. 19 123 Grasgarten
Artillerieſtr.,
XVIII 20 475 Hofreite
Artil=
lerieſtr. Nr. 6,
XVIII 20 %0 50 Grasgarten
(Vorgarten)
daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
verſtei=
gert werden.
(K35/14
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen.)
Frantz. (IX.9368
Bekauntmachung.
Dienstag, den 12. Mai 1914,
vormittags 11½ Uhr,
ſollen die den Schloſſermeiſter
Georg Friedrich Rettig Eheleuten
gehörigen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VI 436 157 Hofreite
Fran=
kenſteinſtraße
Nr. 42,
VI 436¾/10 27 Grasgarten
(Vorgarten)
daſelbſt,
VI 437 130 Grabgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(K85/13
ſteigert werden.
Die Genehmigung der
Verſteige=
rung wird auch dann erfolgen, falls
kein der Schätzung entſprechendes
Gebot eingelegt wird und andere
rechtliche Hinderniſſe nicht
ent=
gegenſtehen.
Darmſtadt, 6. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Frantz. (I2,9171
für 20 Mark
Badewanne zu verkauten.
(*10788
Saalbauſtraße 75.
Befianninahung.
In unſerem Genoſſenſchafts=
Re=
giſter wurde heute bei der Spar=
und Darlehenskaſſe, E. G. m. u. H.
in Arheilgen, folgendes
einge=
tragen:
§ 36 Abſ. 2 des Statuts iſt
durch Beſchluß der
Generalver=
ſammlung vom 10. März 1914
geändert wie folgt: (10425
Die von der Genoſſenſchaft
aus=
gehenden öffentlichen
Bekannt=
machungen ſind in dem Organ
des Verbandes der heſſiſchen
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
„Das Heſſenland” aufzunehmen.
Darmſtadt, 25. März 1914.
Großherzogliches Amtsgericht II.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Nummer 111.
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ih. u nein ene cger ate
Danten
Herren-Heiderstorfen
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365, 405, 409, 432, 469, 485, 544, 549, 568, 573, 591, 605, 606, 695.
713, 766, 866, 906, 945, 1056, 1060, 1102, 1130, 1137, 1151, 1152,
1174, 1196, 1200, 1215, 1221, 1226, 1234, 1284, 1298, 1303, 1396,
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Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl
Dritter Jahrgang:: Heft 4, April 1914
Inhalt: Dr. R. A. Fritzſche: Gießener Einladungen zu anatomiſchen
Sektionen. — Dr. Wilhelm Lindenſtruth: Die Vorgänge in Großen=
Buſeck am 7. und am 8. März 1561, der Anlaß des 15jährigen
Reichs=
kammergerichtsprozeſſes der Ganerben des Buſecker Tals wider Heſſen. —
Ernſt Challier ſen.: Die Muſik in Heſſen und Heſſen=Naſſau. — Wilhelm
Müller: Eine heſſenedarmſtädtiſche Verordnung von 1793 wider die
Revolutionspoeſie. — L. Horwitz: Die Familiennamen Caſſeler
Iſrae=
liten. — Kleine Mitteilungen: Eine Abgabe aus der Zeit der
Patri=
monialgerichtsbarkeit in Heſſen. — Philipp der Großmütige gegen die
ſonntäglichen Kindtaufen. — Dr. Carl Weyprecht. — Eine Gefahr für
die orts= und familiengeſchichtliche Forſchung. — Bücherſchau. — Aus
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10382
Markt
Gobrrhomnsend
Markt
Der Sieg des Herzens.
Roman von Otto Elſter.
Nachdruck verboten.)
19)
Als ſie allein war, er hob ſie ſich raſch aus dem Seſſel
und eilte zum Telephon. Als die von ihr gewünſchte
Verbindung hergeſtellt war, fragte ſie: Ich ſpreche doch
mit Herrn Juſtizrat Walterburg?
Jawohl, gnädige Frau — iſt bin’s, klang die
Ant=
wort zurück.
Sind Sie allein? Kann ich mit Ihnen über die
be=
wußte Angelegenheit ſprechen?
Ja...
Alſo — das Geld iſt bereit. In einer Stunde bin ich
bei Ihnen. Bereiten Sie alles Notwendige voc
Da iſt nicht viel vorzubereiten, Gnädigſte, kam es mit
einem kurzen Lachen zurück. Ich deponiere die
fünfzehn=
tauſend Mark, und unſer Freund wird auf freien Fuß
geſetzt.
Aber Sie kennen meine Bedingung!
Gewiß, gnädige Frau. Ich ſorge ſchon dafür, daß
Ihr Name ganz aus dem Spiele bleibt. Unſer Freund
wird auch damit einverſtanden ſein. Doch das wollen wir
noch näher miteinander beſprechen, wenn Sie mich
auf=
ſuchen. Ich erwarte Sie in einer Stunde.
Ich werde pünktlich zur Stelle ſein. Auf
Wieder=
ſehen!
Auf Wiederſehen, gnädige Frau.
Sie legte den Hörer fort und atmete auf. Einen
Mo=
ment preßte ſie die Hand auf das wogende Herz, ihre
Wangen röteten ſich — ſie befand ſich augenſcheinlich in
einer tiefen Erregung.
Sie war mit ihren fünfundvierzig Jahren noch
im=
mer eine ſchöne Frau. Ihr dunkels Haar zeigte noch kei=
nen einzigen Silberfaden; ihr Geſicht blühte noch in faſt
jugendlicher Weichheit, wenn die Kunſt hier auch etwas
nachhelfen mußte; ihr braunes Auge konnte noch in
lei=
denſchaftlichem Glanz erſtrahlen, und ihre roten Lippen
vermochten gar verführeriſch zu lächeln. Nur ihre Geſtalt
zeigte nichts Jugendliches mehr. Dazu war ſie allzu ſehr
in die Breite gegangen, welchen Fehler ſelbſt das
elegan=
teſte teuerſte Mieder aus Paris nicht mehr verdecken
konnte. Dennoch wurde ihr noch vielfach ſeitens der
Her=
renwelt gehuldigt, und ſie freute ſich dieſer Huldigungen,
ohne die ihr das Leben ſchal und nichtig erſchienen wäre,
war ſie in früheren Jahren doch eine gefeierte Schönheit
der großen Bälle und Geſellſchaften geweſen.
Auf einem dieſer großen Bälle in der Philharmonie
lernte ſie vor Jahren Baron Rautheim kennen und erlag
dem Einfluß, den er durch ſein weltmänniſches Weſen,
durch ſein elegantes Auftreten und durch ſeine
liebens=
würdige Unverſchämtheit gerade auf ſolche Frauen, wie
Frau Magnus, auszuüben wußte, die, eitel und
gefall=
ſüchtig, auf äußerliche Huldigungen den größten Wert
le=
gen. Seit jener Zeit beſtand das
Freundſchaftsverhält=
nis zwiſchen ihnen, das Rautheim in gewiſſenloſer Weiſe
ausnützte.
Pünktlich nach einer Stunde ließ ſich Frau Magnus
bei dem Juſtizrat Walterburg melden und wurde in
deſ=
ſen Privatkanzlei geführt, einen durch ſchwere Portieren
abgeſchloſſenen Raum, ſo daß kein Laut aus ihm
hinaus=
dringen konnte.
Der Juſtizrat, eine kräftige Geſtalt mit einem
Stier=
nacken und einem römiſchen Imperatorenkopf, war einer
der bekannteſten Rechtsanwälte Berlins. Faſt in allen
Senſationsprozeſſen trat er als Verteidiger auf und machte
durch ſeine kühne, furchtloſe und juriſtiſch kluge
Verteidi=
gung den Staatsanwälten das Leben recht ſauer. Dem
Gerichtshof aber hatte er durch ſeine Beredſamkeit ſchon
manchen Freiſpruch oder doch Milderung des Urteils
ab=
gerungen.
Er empfing Frau Magnus mit höflichem Handkuß
und führte ſie zu einem Seſſel neben ſeinem großen
Diplo=
matenſchreibtiſch.
Ich bringe das Geld, Herr Juſtizrat, ſagte Frau
Magnus, während ſie etwas haſtig atmete und eine leichte
Glut ihre Wangen überhauchte.
Der Juſtizrat verbeugte ſich artig.
Ich bin ſehr erfreut, daß ſich die Angelegenheit ſo
glatt abwickelt, gnädige Frau, entgegnete er. Als ich auf
Ihre Bitte hin die Verteidigung des Herrn von
Raut=
heim übernahm, glaubte ich kaum daran, daß wir ihn aus
der Unterſuchungshaft befreien könnten. Mein Antrag
wurde abgelehnt — es wurden fünfzehntauſend Mark
Kau=
tion gefordert
Hier ſind ſie!
Sehr gut, gnädige Frau. Ich habe mich mit dem
Unterſuchungsrichter telephoniſch in Verbindung geſetzt,
nach Hinterlegung der Kaution wird Herr von Rautheim
ſofort entlaſſen — er kann heute abend ſchon wieder in
ſeiner Wohnung ſchlafen.
Aber, Herr Juſtizrat — die Bedingung
Ich erkenne deren Berechtigung vollkommen an. Ich
gebe Ihnen mein ſchriftliches Verſprechen, daß Ihr Name
durch mich oder durch Herrn von Rautheim nicht in die
Verhandlung hineingezogen werden ſoll, falls ich die
Ver=
teidigung wirklich übernehme . . .
Ja, —aber ich denke, das war doch zwiſchen uns
aus=
gemacht!
Gewiß — aber es bedarf da noch einer
Kleinig=
keit, gnädige Frau, erwiderte der Juſtizrat lächelnd. Herr
von Rautheim iſt vermögenslos — und ich bin auf die
Einnahmen aus meiner Tätigkeit angewieſen — mit einem
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Nummer 111.
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sowie zur Stärkung und Kräftigung des Haatwuchses
empfollenen Mitein unstreitige den ersten Rang ein.
Es besitzt zwar nicht die Eigenschaft an Stellen, vo
überhaupt keine Haarwurzeln vorhanden sind, Haare zu
erzeugen — (denn ein solches Mittel sibt es nicht,
wennschon dies von manchen auderen Tineturen in den
Zeitungen fälschlich behauptet wird)- wohl aber stärkt
es die Kopfhaut und die Haarwurzeln derartis, dass das
Ausfallen des Haares in kurzer Zeit aufhört und sich
aus den Wurzeln, so lange diese eben noch nicht
abge-
storben sind, neues Haar entwickelt, wie dies bereits
durch zahlreiche praktische Versuche festgestellt ist.
Auf die Farbe des Haares hat dieses Mittel keinen
Einfluss, auch enthält es Keinerlei der Gesundheit
irsendwie schädliche Stoffe.
Preis per Flacon Mk. 3.50 u. 1.50 Ges. gesch.
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des Honorars
Gewiß — gewiß!
Sehr wohl. So bitte ich dies zu unterſchreiben.
Er ſchob ihr ein Papier hin, das ſie mit fliegender
Hand unterſchrieb, ohne genau den Inhalt zu leſen.
Meine Forderung beträgt vorläufig fünftauſend
Mark, vorbehaltlich weiterer Koſten . .
Ich kann Ihnen auch dieſe Summe gleich zahlen!
Gnädige Frau ſind — in der Tat ſehr gütig
Mit bebenden Fingern legte ſie zwanzig
Tauſendmark=
ſcheine auf den Tiſch. Der Juſtizrat zählte ſie nach, gab
ihr dann eine Quittung und verſchloß das Geld in ſeinen
Schreibtiſch.
Das wäre abgemacht, gnädige Frau — heute abend
iſt Ihr Freund frei . . . . und hier iſt mein ſchriftliches
Verſprechen.
Er reichte ihr ein von ihm unterſchriebenes Blatt
Pa=
pier. Sie atmete auf. Die drohende Gefahr ſchien von
ihr und ihrem Hauſe abgewandt zu ſein.
Ich danke Ihnen, Herr Juſtizrat — aber glauben Sie
an die Schuld Rautheims?
Der Anwalt zuckte mit den breiten Schultern. Ich
bin noch nicht in der Lage, darüber zu entſcheiden,
gnä=
dige Frau. Die Ausſagen einiger Zeugen lauten günſtig,
dagegen ſind andere Ausſagen weniger günſtig. Doch,
was ich noch ſagen wollte — da iſt der junge Herr von
Ballhauſen! Er iſt ja aus der Haft entlaſſen, da ſich die
Verdachtsmomente gegen ihn nicht aufrecht erhalten ließen.
Aber als Zeuge wird er doch vernommen werden.
Außer=
dem läuft gegen ihn eine Anzahl von Schuldklagen — in
welcher Verbindung ſtand er mit Ihrer Familie?
In ſehr oberflächlicher geſellſchaftlicher, entgegnete
Frau Magnus errötend.
Hm — machte der Anwalt, — man hörte da ſo man=
cherlei. Doch, das iſt nicht meine Sache. Ich möchte nur
raten, gnädige Frau, daß Ihr Fräulein Tochter etwas
vorſichtiger in dem Umgang mit dem jungen Herrn iſt.
Wenn da irgendwelche Beziehungen beſtehen, ſo rate ich,
ſie ſofort abzubrechen.
Aber . .
Ja, — gnädige Frau — ich kann mich darüber nicht
näher äußern. Ich rate nur dringend dazu, jeden Verkehr
abzubrechen — es ſchwebt gegen Herrn von Ballhauſen
noch ein anderes Verfahren.
Ich werde Ihren Rat befolgen und danke Ihnen für
Ihre Warnung.
Es gäbe allerdings einen Weg, dieſes Verfahren
ge=
gen den Herrn gegenſtandslos zu machen — man müßte
ſeine Schulden bezahlen . . . . und wenn Fräulein Edith
bereits feſt verpflichtet wäre .
Davon kann keine Rede ſein!
Nun, dann brauchen wir uns ja nicht weiter darum
zu bekämmern. Ich wollte nur Ihre Aufmerkſamkeit auch
auf dieſe Seite der Angelegenheit gelenkt haben.
Ich danke Ihnen dafür. Ich werde noch heute mit
meiner Tochter ſprechen.
Sehr wohl, gnädige Frau. Iſt ſonſt noch etwas zu
beſprechen?
Ich wüßte nichts mehr, entgegnete Frau Magnus, ſich
erhebend.
Auch der Juſtizrat erhob ſich.
Es war mir eine große Ehre, gnädige Frau. Und es
freut mich, daß unſere Unterhandlung ein ſo raſches und
erfolgreiches Reſultat gezeitigt hat. Sie können ſich
voll=
kommen auf mich verlaſſen. Was in meinen Kräften ſteht,
ſoll geſchehen, um Fhren Freund der peinlichen Lage zu
entreißen. Ich habe die Ehre, gnädige Frau . . ..
Er küßte ihr die Hand und geleitete ſie mit großer
Höflichkeit bis zur Tür, die ſchwere Portiere auseinander
haltend, bis ſie hindurchgeſchritten . Noch eine Jei=
Verbeugung, dann ließ er die Portiere fallen und trat in
ſein „Allerheiligſtes” zurück.
Auf ſeinen vollen Lippen ſchwebte ein leicht ſpöttiſches
Lächeln.
Als Frau Magnus zu Hauſe anlangte, fragte ſie nach
ihrer Tochter. Edith ſaß in ihrem Zimmer in einem
Schaukelſtuhl. Der Roman, in dem ſie geleſen, war zur
Erde gefallen. Langſam bewegte Edith den Schaukelſtuhl
hin und her, ihre Augen ſtarrten durch das Fenſter in das
leichte Schneegeſtöber, welches draußen herrſchte. Ein
ver=
ächtliches Lächeln umzuckte ihre Lippen, und in ihren
Augen loderte es drohend auf. Sie befand ſich in einer
böſen, menſchenfeindlichen Stimmung, als ihre Mutter
eintrat.
Ich möchte eine Frage an Dich richten, Edith, ſagte ſie.
Was gibt’s ſchon wieder? entgegnete Edith mißmutig.
Nun denn — in welchem Verhältnis ſtehſt Du zu
Herrn von Ballhauſen?
Edith fuhr auf.
Was ſoll die Frage? In gar keinem Verhältnis!
Nun — Du haſt viel mit ihm verkehrt, Du warſt ſehr
viel mit ihm allein — da kann man doch auf allerlei
Ge=
danken kommen.
Mach' Dir nur nicht allzuviel Gedanken, meine gute
Mama, erwiderte Edith ſpöttiſch lachend. Ich werde
die=
ſen Herrn nicht mehr ſehen . . .
Ah, das iſt gut!
So? — Und vor einger Zeit wünſchteſt Du dok
Die Umſtände haben ſich eben geändert, liebes Kind.
Wir können Herrn von Ballhauſen nicht mehr empfangen.
Edith lachte auf.
Wirſt Du denn Baron Rautheim wieder empfangen?
Aber Edith — das härgt von dem Verlau) ſeines
Prozeſſes ab. Man muß erſt klar ſehen,
(Fortſetzung folgt.l
Nummer 111.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Seite 15.
Staatspapiere.
4 1100,20
Dt. Reichsschatzanw.
Dt. Reichsanleihe v. 1918
*98,70
do. . . . . p. 1925
3½ 86,85
do. . . . . . . . .
do.
78.10
Preußische Schatzanw.
4 100,10
Stoffelanleihe:
491.50
Consols
3½ 86,85
do. . .
1815
Badische Staats-Anleihe: 4 97.00
do. v. 92/94
3½, 91.80
do.
Baverische Ablös.-Rente
97,00
97,40
E.-B.-Anl. kdb. ab 1900
do. unkäb. p. 1918
97,20
do. unkdb. p. 1920
97,20
E.-B.- u. Allgem. Anl.
unkäb. p. 1930
497,20
do. Anleihe .
3½ 84,80
do.
7600
Hamburger Staats-Anl.
97,00
do. r. 1887194
do. ..
79,20
Hessische Staats-Anleihe
97,30
do. unkdb. p. 1921 .
4 97,30
do. .. . . . . .
84,80
do. . . . . .
15,5
Sächsische Staats-Rentel 3 77,80
Württembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921).
4 98,20
do, v. 79/80 . . ..
3½ 94,50
do.
77,50
Bulgarische Gld.-Anl. . . 5
Griech. Anl. v. 1890 . . . . 1,6) 54,50
do. v. 1887Monopol 1½ 5160
Italienische Rente . . . . . 3½
Osterr. Staats-R. v. 1913 . 4½ 91,80
do. Silber-Rente
4½ 85,50
do. Papier-Rente
do. Gold-Rente . . .
86,30
do, einheitl. Rente
8150
Portug. Tab-Anl. 1891 . . 41
97,40
do. inn. amort. 1905 .
74,00
do. unif. Serie I
61,50
dos
III.
6400
do. Spézial Titel. .
9,70
Rumänen v. 1908 . .
5 100,00
do. Gold v. 1913.
4½ 91,40
do. Schatzsch. v. 19.
21100,00
do. conv.
84,75
do. V. 1890
83,90
do.-v. 1891
87,20
do.-v. 1905
85,20
do. v. 1908 .
85,50
do. v. 1910 .
85,20
Russische St- Anl.
98,00
do. kons. v. 1850
86,20
do. Gold v. 1800
do. v. 1902
89,55
Schweden v. 1880..
do. v. 1885
86,00
Schweden v. 1890. . . . . . 3½
Serben stenerfrei
87,10
do, amort. v. 1895
Türk. Egypt. Tribut
do. Kons. steuertroie
do. Admin. v. 1903 .
76,30
do. unif. v. 1903. .
do. v. 1905. . .
72,60
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923
an
Ungar. Staatsk.-Scheine
v. 1913.
4½ 98,40
do. Gold-Rente.
82,50
do. Staats-Rente 1910.
4 81,00
do.
Kr. 4 81,30
Argent. innere Gold-Anl.
v. 1887 5
do. äußere v. 1890 . . . 5 99,80
do. innere v. 1888 . . .4½
do. Aubere v. 188
.4½
do. r. 1807
Chile Gold-Anl. v. 1911.
94,50
do. v. 1889 .
4½
do, v. 1906
4½ 89,00
Chines. St.-Anl. v. 1895.
do. v. 1856
5 99,30
do. Reorg. Anl.:
5 88,10
do. v. 1808
Japaner
Innere Mexikaner
62,25
Außere do.
82,10
67,50
Mexikan. Gold v. 1904 .
do. cons. .
do. Irrigat.-Anleihe .4½ 67,00
Buenos-Aires Prov.
6545
Tamaulipas
Sao Paulo E.-B.
do. v. 1913 . .
5 96,70
Siam v. 1907. . . . . . . . .4½ 96,00
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/9713½
84,30
„ v. 19043½ 81,50
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt.
95,95
Nordd. Lloyd-Obligat.
4½a 90.20
Donau-Dampfschiff. v. 821 4 92.20
Elisabethbahn . . . .
4 90.90
Franz-Josef-Bahn.
Kaschau-Oderbergerv.
71,80
Prag-Duxer
Osterreich. Staatsbahn
102,50
do. . .
85,50
do.
1415
98,10
do. Südbahn (Lomb.)
do. do.
o 51,05
do. d0.
(7600
Raab-Oedenburg
8700
Kronprinz Rudolfbahn
4 84,40
Russ. Südwest .
Moskau-Kasan . . . .
do.
Wladikawkas.
94,40
Rjäsan-Koslow.
64,80
Portugies. Eisenb. v. 1886
do. —:
Livorneser .
69,50
Salonique Monastir.
62.10
Bagdadbahn
478,00
Anatolische Eisenbahn .4½ 90,40
4 90,00
Missouri-Pacific I.
57,00
do. do, v. 1905
Northern-Pacific.
95,25
Southern-Pacife..
4 92,20
St. Louis & San Francisc
Tehuantepee
5 98,50
Ungar. Lokalbahn
Provinz-Anleihen.
96,20
Rheinprov. Obl. Em. 20
½ 86,25
do. Em. 10.
3 83,10
do. „ 9. .
3½ —
Posen Prov.
4 95,90
Westtalen Prov. V.::
Hess. Prov. Oberhessen . 4, 95,80
3½ 85,95
do. Starkenburg.
Städte-
Obligationen.
4 94,90
Darmstadt. .
3½ 87,10
do. . . .
4 96,25
Frankfurt .
3½ 87,00
do. ..
4% 94,50
Gießen .
.. . . .3½ 86,75
do. . .
Heidelberg. . . . . . . . . . 4 94,50
do. . . .
. . . . . . . .3½
4½ 94,85
Karisruhe
3½ 86,50
do. . . .
Magdeburg
94,95
Mainz . . .
87,00
do. . .
95,00
Mannheim.
86.00
do.
97,00
München
Nauheim .
. 4‟ 95,10
Nürnberg
3½ 86,50
do. . .
Offenbach
494.30
do. v. 1914:
3½ 87,50
do. .
Wiesbaden. .
do. . .
95,00
Worms. .
86,50
do. ..
Lissabon v. 1888
Moskau v. 1912 . .
94,00
Stockholm v. 1880
Wien Komm.
98,85
Wiener Kassenscheine
Zürich v. 1880 . .
Buenos Stadt v. 1892 . . . 6
Pfandbriefe.
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. .
½100,75
do. unkdb. 1918.
8300
1919. .
do.
93,50
do.
1921. .
94,25
do=
1922.
95.50
do. .. . . . . . .
88.50
do. Komm.-Obl. unk. 1918
95,00
Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910
95,00
do.
1915 .. .
9600
96,50
do.
1920 . . .
½ 8540
de. Ser. 12—19. .
Kommunal-Oblig. Ser. 1.
unkäb. 1910
3½ 86,50
Frankf. Hyp.-Kred.-Ver.
Ser. 15—42
94,00
48—49 4 94.90
do. . .
9600
do. unk. 1922 „ 52
8800
do. „ 1913. . ..
do. Ser. 45
3½ 86,50
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
Ser. 12, 13, 16
96,90
14, 15, 17
96,90
do. . .
1 9740
do, unkdb. 1920 . . .
1923 . . . . 4 97,50
do.
do. Ser. 1, 2, 6—8 . . . . 3½ 84,40
do. „ 3—5 . . . . . . . 3½ 84.40
do. kündb. 1915 . . . . . 3½ 84,40
do. Komm, unk. 1913) 4 96,90
„ 1914) 4 96,90
do.
do.
„ 1916 4 97,10
„ 1920 4 97,40
do.
„ 1923 4 97,50
do,
do. verlosb. u. kündb. . 3½ 84,40
unkdb. 1915l 3½ 84,40
do.
4 94,60
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
4 1 95.30
do. unkdb. 1922. . . . .
... 3½ 8600
do. 7
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
94,00
unkäb. 1917
1915 4 3400
do. . . . . .
1921) 4 94,10
do. . . . ..
1924) 4 96,20
do. . . ..
3½ 84,60
do, . j. 7. ..
95,20
do. Komm. unk. 1923
do.
1924
96,00
96,60
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
3½ 88.00
do. . .
Bank-Aktien.
Bank für elektr.
Unter-
nehmungen Zürich . . 10 194.50
170,50
Berg.-Märkische Bank.
Berliner Handelsges. . . . 8½ 153½
Darmstädter Bank . .
(117,80
Deutsche Bank . . . . . . .12½242,10
Deutsche Vereinsbank. . 6 (118,00
Dt. Lffekt.- u. Wochs.-Bk. 6 (112.90
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 184,60
Dresdner Bank . . . . . . .8½ 1151,00
Frankf. Hypothek.-Bank 10 212.50
de. d6. Kred.-Ver. 8½ 155,20
Mitteldeutsche Kred.-Bk 16½ 1117.00
(1115
Nation.-Bank f. Deutschl.
(123.00
Pfälzische Bank . . . . ..
Reichsbank . . . . . . . 8.43 135,901
128,00
Rheinische Kredit-Bank.
105,40
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver..
131,501
Wiener Bank-Verein . . .
Aktien von
Trans-
port-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 130,70
§ (15.05
Norddeutscher Llo7d::
(16,00
Frankfurt. Schleppschiff.
Südd. Eisenb.-Gesellsch. . 6½ 128,60
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½ (115.80
6 1 896,
Baltimore .
10 200½
Canada . .
7½ 142,00
Schantung.
§ 158,00
Prinz Henry.
0 21½
Lombarden
6 1111,50
Pennsylvania.
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 28 1630,25
Ichem. Fabrik Griesheim 14 268.50
Farbwerke Höchst . . . . 30 637,50
Ver. chem. Fabr. Mannh., 20 1315,00
Zement Heidelberg . . . . 10 148.78
Chemische Werke Albert 30 452,75
Holzverkohl. Konstanz . 15 (310,00
Lahmeyer . . . . . . . . . . 6 129,20
Schuokert, Nürnberg . . . 8 148,75
12 215,50
Siemens & Halske. . .
5 (125,00
Bergmann Elektr. .
Allg. Elektr.-Gesellsch. I 14 (246½
25 1340,00
Hagen ARkum.
Deutsch. Übersee-Elektr. 11 176½
Gummi Peter . . . . . . . . 0 82,00
Adler-Fahrradwerke . . . 25 337,00
Maschinenfabr. Badenia. 6 1131,00
Wittener Stahlröhren . . 0
Motoren, Oberursel . . .8½ 1157,50
Gasmotoren, Deutz . . .
119,00
Siemens Glas-Industrie . 15 236,50
23 (253/0
Enzinger Filter
10 1144,90
Steaua Romana
15 1198,70
Zellstoff Waldhof: . .
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Meininger Präm.-Pfdbr. .
140,90
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179,25
Oldenburger . . . . TIr. 40 3 128.30
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Unverzinsliche
Mk.
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ſp. St.
Augsburger
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Braunschweiger .
TIr. 20 203,00
Mailänder
Fs. 45
do.
Fs. 10 45,50
Meininger
.. A. 7 36,90
Osterreicher v. 1864
H. 100
do. v. 1858 . A. 100 540,00!
Ungar. Staats . .
A. 100
Fs. 30
Venediger . . . .
Türkische . . . . . . Fs. 400 166,40
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t. 19½
Englische Noten . . . .
20,45
Französische Noten. .
1 81,40
Holländische Noten .
6025
Italienische Noten
81,00
Osterr.-Ungarische Noten. . 85,15
Russische Noten . . .
Schweizer Noten. . . . . .
81,30
Reichsbank-Diskont .
do. Lombard Zsf..
Tendenz:
Stll.
Handel und Verkehr.
— Frankfurt a. M., 22. April. (Börſe.)
Ge=
ſtützt durch die beſſeren Neu=Yorker Kurſe konnte ſich trotz
der Ereigniſſe in Mexiko an der heutigen Börſe eine
ziem=
lich günſtige Stimmung durchſetzen. Die Anfangskurſe
zeigten verſchiedentlich kleine Erhöhungen gegen geſtern,
die ſich auch bis zum Schluß behaupten konnten. Es
ſcheint, als wenn die deutſchen Börſen Neigung hätten,
ſich von den Vorgängen in Mexiko zu emanzipieren in
der Exwägung, daß trotz des Eingreifens der
Ameri=
kaner Ereigniſſe von weittragender Bedeutung wohl kaum
zu erwarten ſein dürfen. Immerhin konnte ſich die
Spe=
kulation von dem Druck nicht völlig befreien, was ſich in
einer großen Zurückhaltung äußerte. Montanwerte lagen
gegen geſtern etwas feſter, ebenſo beſtand bei
anziehen=
dem Kurſe für Schantungbahnaktien Intereſſe. Auf den
übrigen Märkten ſind weſentliche Kursveränderungen
nicht zu erwähnen. Die Börſe ſchließt bei behaupteten
Kurſen in ruhiger Haltung. Am Kaſſamarkt ſind meiſt
Kursabſchwächungen zu verzeichnen. Niedriger notieren
u. a. Anilinfabrik 2¼ Prozent, Weiler ter=Meer auf
be=
vorſtehende Kapitalserhöhung zirka 10 Prozent,
Franken=
thaler Zuckerfabrik 2¼ Prozent, Aluminium 3½ Prozent,
Weſſels Porzellanfabrik 3 Prozent, Zellſtoff Waldhof 1½
Prozent. Bei anhaltendem Geldüberfluß ſtellte ſich der
hieſige Privatdiskont auf 2¾ Prozent, der Berliner
Pri=
vatſatz ſogar auf 2½ Prozent. Im Zuſammenhang
da=
mit lagen auch heute wieder heimiſche Fonds feſt.
Ten=
denz ſtill.
* Eine Denkſchrift über die Entwickelung der
nebenbahnähnlichen Kleinbahnen in
Preu=
ßen iſt dem Abgeordnetenhauſe zugegangen. Die
Strecken=
länge der genehmigten Bahnen betrug bei 311
Unter=
nehmen am 31. März 1913 10 509 Kilometer, im Betriebe
befanden ſich 9921 Kilometer. Die meiſten Kleinbahnen
zählt Pommern mit 1539 Kilometer. Im Betriebe der
nebenbahnähnlichen Kleinbahnen wurden 7326 Beamte
und 9183 ſtändige Arbeiter beſchäftigt. Das
Anlagekapi=
tal aller Kleinbahnen betrug am 31. März 1913 675 513 350
Mark. Die Rentabilität der Betriebe läßt eine
allmäh=
liche Beſſerung erkennen, 17 Betriebe warfen jedoch keinen
Reingewinn ab. Bei 38 Bahnen betrug der Reingewinn
1 Prozent, bei 53 2 Prozent, bei 54 3 Prozent, bei 29 4
Prozent, bei 27 5 Prozent, bei 54 mehr als 5 bis 10
Pro=
zent, bei 3 über 10 Prozent des Anlagekapitals. Die
För=
derung des Kleinbahnweſens durch die Provinzen, die
Kreiſe und den Staat iſt fortgeſetzt worden. Die
Provin=
zen bewilligten bisher 92512175 Mark, die Kreiſe
242 284964 Mark. Der Staat hatte bis zum Schluß des
Jahres 1913 124305792 Mark bewilligt 179000 Mark in
Ausſicht geſtellt. Der Kleinbahnunterſtützungsfonds
be=
trägt zurzeit 127,5 Millionen Mark. Ueber die erteilten
Beihilfen wird in der Denkſchrift ausführlich Rechnung
gelegt.
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1914.
Heue Sochreitemeden in England.
** Die launiſche Wandelbarkeit der modernen Mode
und ihr Streben zum Bizarren und Ungewöhnlichen iſt
auch auf die alten Hochzeitsmoden Englands nicht ohne
Einfluß geblieben. Daß die Brautkoſtüme ſich dem
küh=
nen und oft exzentriſchen Linienſchwunge der Mode
an=
paßten, wurde von den Geiſtlichen bisher mit einem
naſ=
ſen und einem trockenen Auge ſchweigend hingenommen.
Seitdem aber auch die Trachten der Brautjungfern immer
ungeſtörter die geheiligten alten Traditionen abſtreifen
und das Bild der engliſchen Hochzeitsfeſte von Grund auf
verändern — ſeitdem das begonnen hat, ſind die
Geiſt=
lichen bedenklich geworden, und ihre Sorge äußert ſich nun
in einer geharniſchten Kriegserklärung gegen gewiſſe
Ex=
travaganzen der Mode. Der Führer in dieſem Kampfe iſt
der Vikar von Walthamoroß, der Reverend H. N. Eales,
und ſchon hat ſich eine ganze Anzahl Gottesmänner der
Bewegung angeſchloſſen. Wer nicht mit eigenen Augen
engliſche Hochzeiten geſehen hat, kennt zumindeſt aus
Bil=
dern die reizenden Trachten der Brautjungfern, die dem
ganzen Feſte ein charakteriſtiſches Gepräge geben. Mit
ihren großen Hüten gaben ſie der Braut das Geleit zum
Altar, und die breitrandigen Kopfbedeckungen ließen das
zarte, ſchmale Oval des typiſchen britiſchen
Mädchengeſich=
tes doppelt reizvoll hervortreten. Ach, dies alles war
ein=
mal. Seit drei Jahren ſind dieſe Hüte der Brautjungfern
immer mehr in den Hintergrund gedrängt worden. Es
begann mit der Mode, bei den Hochzeitsfeſten hiſtoriſche
Koſtüme und Trachten nachzuahmen, die Brautjungfern
ſetzten ſich das Ziel, in ihrer Tracht beſtimmte Meiſterwerke
der Malerei zu kopieren, der Hut fiel, und ſtatt deſſen
tauchten ſeltſam geformte altertümliche Kopfbedeckungen
auf. Bei manchen Hochzeitszügen kam dabei faſt etwas
Karnevaliſtiſches in das Ausſehen der Brautjungfern; ſie
legten die Hüte ab und ſchmückten ihre blonden Flechten
mit Blumengewinden. Aber auch dieſe Blütenkränze
wur=
den kleiner und kleiner, nur zwei, drei kleine Blumen
blie=
ben ſchließlich übrig, und an ihnen befeſtigt eine faſt
un=
ſichtbare kleine Tüllſchleife. Dann kamen Spitzenkappen,
Kopien nach einem Bildnis des Velasquez: und
gegen=
wärtig tragen die meiſten Brautjungfern an dem
Ehren=
tage ihrer Freundin ein kleines Tüllhäubchen, das in
ſei=
ner Form und Aufmachung einer Dienſtmädchenhaube
ähnelt, oder jenem zierlichen, kleinen, weißen Kopfputz, den
man in England in den Teeräumen ſo häufig bei den
Kellnerinnen ſieht. Daß nun endlich die Geiſtlichkeit
Ein=
ſpruch gegen die „hutloſen Brautjungfern” erhebt, hat
ſeine guten Gründe.
Immer mehr tritt bei den jungen Damen das
Beſtre=
ben zutage, den Hochzeitstag der Freundin dazu zu
be=
nutzen, durch bizarre, ungewöhnliche und Aufſehen
er=
regende Kopfbedeckungen die allgemeine Aufmerkſamkeit
auf ſich zu lenken, und der Reverend Eales hat vielleicht
nicht ganz ſo unrecht, wenn er behauptet, daß dadurch
die Feierlichkeit der Eheſchließung beeinträchtigt werde.
„Mir ſcheint, daß nur allzu viel junge Bräute und
Braut=
jungfrauen immer mehr den ehrwürdigen Charakter der
Hochzeitszeremonie vergeſſen und den Tag als eine
Ge=
legenheit zur Entfaltung modiſcher Phantaſien
betrach=
ten.‟ In den Hutmacherinnen und Modiſtinnen, die durch
die Abſchaffung des Brautjungfernhutes natürlich
weſent=
liche Einnahmequellen verloren haben, findet dieſer Kampf
gegen die Hutloſigkeit eifrige Verbündete, und ſo erſcheint
es nicht ausgeſchloſſen, daß England bald wieder den
gro=
ßen Hut der Brautjungfer zu Ehren kommen ſehen wird.
Turnen, Spiele und Sport.
* Fußball. Darmſtädter Sportklub 1905,
e. V. Man ſchreibt uns: Am kommenden Sonntag
nach=
mittag findet auf dem Sportplatz am Alten Schießhaus
ein ſehr intereſſantes Fußball=Wettſpiel ſtatt. Die zweite
Mannſchaft des D.S.C. 05 hat ſich in der gleichen
Mann=
ſchaft des „Erſten Fußballklubs Höchſt 01” einen ſehr
ſtar=
ken Gegner ausgewählt und wird alles aufbieten müſſen,
um über dieſen Gegner triumphieren zu können. Nach
dieſem Spiel ſpielt die jugendliche und ſehr tüchtige vierte
Mannſchaft des D.S.C. 05 gegen die fünfte des
Frank=
furter Fußballvereins (Nordkreismeiſter), Obwohl
Sport=
klubs Jugend ſehr gut iſt, ſteht es doch dahin, ob ſie gegen
die ſehr ſpielſtarke Frankfurter Mannſchaft aufkommen
kann.
* Düſſeldorf, 22. April. Für das große
Sta=
dion, das bereits im nächſten Jahre fertiggeſtellt ſein ſoll,
bewilligte die Stadtverordnetenverſammlung einen
Kre=
dit bis zu 800000 Mark.
Luſtfahrt.
sr. Beim Oeſterreichiſchen Rundflug um den Schicht=
Preis ſetzten Konſchel auf Etrich, Wittmann und Bareth
auf Lohner am zweiten Tage ihren Flug fort. Nachdem
ſie in Brünn die vorgeſehene Zwiſchenlandung abſolviert
hatten, erreichten ſie noch im Laufe des Tages Wien. Als
Erſter langte Konſchel bereits vormittags 10 Uhr 54 Min.
auf dem Flugfelde in Aſpern an, Bareth folgte um 12 Uhr
28 Min. und Wittmann um 4 Uhr nachmittags. Die beſte
reine Flugzeit hat bis jetzt Konſchel aufzuweiſen, der zu
dem erſten Etappenflug Wien-Prag-Wien etwas über
acht Stunden gebrauchte. Die zweite Etappe Wien-Peſt
beginnt am Samstag.
Vermiſchtes.
C. K. „Krebs=Häuſer” Zu der vielerörterten Frage, ob
Krebsleiden durch das Wohnen in einem Hauſe,
in dem früher Krebskranke gelebt haben, erworben werden
kann, liefert der bekannte engliſche Gelehrte und
Profeſ=
ſor der Medizin an der Durham=Univerſität Sir Thomas
Oliver durch einen Aufſatz im Lancet einen
bedeutungs=
vollen neuen Beitrag. Die ſog. „Krebs=Häuſer” ſpielen in
der mediziniſchen Literatur ſeit langem eine große Rolle,
ohne daß die Forſchung dabei zu einem einwandfrei
feſt=
ſtehenden endgültigen Reſultate gekommen wäre. Die
In=
fektionstheorie hat viele Verteidiger, die ſich auf eine Fülle
von zum Teil verblüffenden Beiſpielen ſtützen können;
an=
dere Krebsforſcher dagegen verhalten ſich ablehnend und
wollen das Zuſammentreffen von Krebserkrankungen in
beſtimmten Häuſern und Stadtteilen mehr als zufällig
an=
ſehen und jedenfalls nicht als Beweis für die
Infektions=
theorie anerkennen. Immerhin geben die Fälle, die Sir
Thomas Oliver zuſammengetragen hat, dringende
Veran=
laſſung zu dem Wunſche, daß die Studien und
Beobach=
tungen über dieſe für die Menſchheit ſo wichtige Frage
mit allem Nachdruck ergänzt und fortgeſetzt werden. In
einem franzöſiſchen Dorfe von 400 Einwohnern verzeichnete
Dr. Armande in ſieben Jahren 11 Todesfälle durch Krebs,
und alle dieſe Fälle ereigneten ſich im gleichen Häuſerblock.
Drei Jahre ſpäter befanden ſich unter den Bewohnern
des=
ſelben Häuſerblocks nicht weniger als 17 Krebskranke in
ärztlicher Behandlung. In einer anderen Gemeinde
wur=
den in derſelben Häuſerreihe im Laufe von 15 Jahren
19 tödlich verlaufende Krebserkrankungen feſtgeſtellt. „Bei
faſt allen Patienten” bemerkte Sir Thomas Oliver, „war
von einer Erblichkeit des Leidens nicht die Rede, und die
große Zahl der Todesfälle legt die Annahme nahe, daß
es ſich hier um mehr als um ein zufälliges
Zuſammen=
treffen handelte.‟ Dasſelbe gilt für eine Beobachtung, die
D’Arcy Power ſchon vor Jahren veröffentlichte. Es
han=
delte ſich um ein Doppelhaus mit gemeinſamem Garten.
In dem einen Hauſe ſtarb ein Mann an Krebs. Das Haus
wurde nun von einem Ehepaar bezogen. Zwei Jahre
ſpä=
ter ſtarb der Ehemann an Krebs und zehn Jahre ſpäter
die Frau. Nun mieteten drei unverheiratete Damen das
Haus, und bald ſtarben zwei von ihnen ebenfalls an
Krebs. Ein anderer Fall betrifft ein beſtimmtes
Schlaf=
zimmer, in dem hintereinander drei Frauen an Krebs
ſtarben. Das Bemerkenswerte dabei iſt, daß das zweite
Opfer 20 Jahre in dem Hauſe gelebt hatte, ehe es in das
betreffende Schlafzimmer zog; und daß auch die dritte
Frau erſt nach achtjährigem Aufenthalt in dem Hauſe das
fragliche Zimmer bezog und nun erkrankte. Seitdem der
Raum gründlich desinfiziert worden iſt, blieben weitere
Erkrankungen aus. Dies ſind nur einige Beiſpiele für
viele ähnlicher Art. Welche Rolle Häuſer in der
Verbrei=
tung krebsartiger Leiden ſpielen können, bewieſen indirekt
auch Verſuche, die vor einiger Zeit mit einem infizierten
Mauskäfig gemacht wurden. Es war den Aerzten
aufge=
fallen, daß die zu Laboratoriumszwecken aus einem
ge=
wiſſen Laden gekauften Mäuſe ſehr oft Krebsgeſchwüre
zeigten. Man erwarb nun den betreffenden Käfig und
ſtellte ihn im Laboratorium auf, ohne ihn zu desinfizieren.
Nun ſetzte man geſunde Mäuſe hinein, und ein ſehr
erheb=
licher Prozentſatz erkrankte alsbald an Krebs, während
die in anderen Käfigen zum Zwecke des Kontrollverſuches
untergebrachten Mäuſe geſund blieben. Auch nach einer
gründlichen Waſchung des Käſigs blieb die
Anſteckungs=
kraft; erſt wiederholte durchgreifende Desinfektionen
brach=
ten eine Aenderung hervor.
— Sonderbare Widmungen. Eine recht amüſante
Lektüre bieten die Widmungen an alle möglichen und
un=
möglichen Perſonen, ohne die früher kaum ein Geleheter
ſein Buch unter die Leute gehen ließ. Zu allen Zeiten ſind
da, wie eine intereſſante Studie von H. Slater zeigt, die
wunderlichſten Dinge vorgekommen. Der große Petcarca
widmete 1340 die nach langem Suchen von ihm
aufgefun=
denen Briefe des Cicero dieſem ſelbſt mit genauer
Poſt=
adreſſe. Paul Searcon (1610—1660) eignete eine ſeiner
Schriften ſeinem Hündchen zu, und „Seiner Kohl=Pech=
Rabenſchwarzen Teufelei und Beelzebubiſchen Satanigkeit
zu beliebigem Gebrauche großmütigſt gewidmet” ſind die
1788 zu Frankfurt und Leipzig ohne Angabe des Verfaſſers
erſchienenen Karikaturen. Da fällt es denn weiter nicht
auf, wenn der Krambambuli=Dichter Crescentius
Koro=
mandel 1747 ein Gedichtbuch „Sr. unſterblichen und
hoch=
würdigen Magnificenz, dem Hochgeborenen Herrn von
Apollo” widmet; auch Schiller hat ſeine „Anthologie auf
das Jahr 1782” einem Gott der Alten zugeeignet, dem
Tode. Recht merkwürdig klingt die Widmung, mit
wel=
cher Clemens Brentano 1804 ſein Luſtſpiel „Ponce de
Leon” dem blinden Herzog Ludwig von Arenbeog
zu=
ſchrieb: Cervantes der Dichter des „Don Quixote” habe
bei der Widmung ſeiner Novellen alle Fehler aufgezählt,
die man beim Zueignen der Bücher begehen könne; er,
Brentano, begehe einen, den jener vergeſſen habe, indem
er dem Herzog ſein Buch widme, der es nicht leſen könne.
Pietro Mascagn; aber widmete ſeine Oper „Die Masken”
ſich ſelbſt mit den Worten: „Mir ſelbſt mit
ausgezeich=
neter Hochachtung und unveränderlicher Zuneigung.” So
ließen ſich noch manche andere Beiſpiele ſchrullenhafter
Dedikationen zu allen Zeiten zwiſchen Renaiſſance und dem
Jahrhundert der Technik ſammeln, ganz abgeſehen von der
Epoche der altrömiſchen Kaiſerzeit, der Blütezeit jener
Widmungsſchmeicheleien, die ihrem geſchmeidigen
Ver=
faſſer möglichſt hohen klingenden Lohn bringen ſollten und
darum zu den unerfreulichſten ihrer Act zählen.
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bibliothekar Leidinger=München. Mit zirka 3000
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gen. In Lieferg. à 1,50 Mk. (Akademiſche Verlagsgeſellſchaft
Athenaion, Berlin=Neubabelsberg) Lieferung 10: Burger,
Deutſche Malerei Heft 5. Die Schöpfung dieſes
groß=
artigen Werkes, der erſten Kunſtgeſchichte, die den
moder=
nen Beſtrebungen und den allerneuſten
Forſchungsergeb=
niſſen gerecht wird, war eine ſehr glückliche Idee. Die
vorliegende Lieferung übertrifft alles an Pracht, was
bis=
her durch das Handbuch geboten wurde; es enthält eine ſo
große Zahl künſtlicher farbiger wie Textilluſtrationen, daß
man ſtaunend das Heft durchblättert. Bedeutſame Schätze
der deutſchen Malerei, die bisher in den köſtlichen
illumi=
nierten Codices dem Laienauge verborgen ſchlummerten
und die in Gold= und Purpurglanz nur wenigen
Einge=
weihten Kunde von einer herrlichen Kunſt unſerer
Vor=
fahren geben, werden hier in dem prächtigen
Farben=
glanz der Originale der Allgemeinheit zum erſten Male
zugänglich gemacht. Der Opfermut des Verlegers, der zu
einem geradezu ſtaunenswerten billigen Preiſe eine ſolche
enorme Fülle von Illuſtrationen neben dem glänzenden
Texte bietet, iſt nicht hoch genug anzuſchlagen.
Unheilbare Katarrhe.
Die wenigſten Menſchen ſind ſich bewußt, daß
Schnupfen, Hals= und Rachenverſchleimungen uſw. ihre
Urſache in der Tätigkeit der Kleinlebeweſen (Bakterien)
haben, die in den Schleimhäuten der Atmungsorgane,
ſo=
bald dieſelben durch Erkältungen oder andere Urſachen
ge=
lockert ſind, die günſtigſten Bedingungen zu ihrer
Fort=
pflanzung finden. Dieſe Bakterien, oder für beſtimmte
Arten Bazillen genannt, verbreiten durch ihre
Fortpflan=
zung gewiſſe Abſonderungsprodukte, die giftig wirken
(Toxine) und dadurch weitere Teile der Schleimhäute
reizen und für die Ausbreitung empfänglich machen. Auf
dieſe Weiſe entſtehen leicht durch einen vernachläſſigten
Schnupfen oder Huſten die ſchweren Leiden: Rachen=,
Naſen=, Kehlkopf=, Luftröhren= Bronchialkatarrh, Aſthma,
Influenza uſw — Natürlich ſind auch alle dieſe Zuſtände
anſteckend, weil die Bakterien ſich im Speichel in Maſſen
befinden und mit dem Atem nach außen geſtoßen werden.
In der großen Apotheke der Natur ſind aber für alle
Gifte Gegengifte vorhanden, es gilt, nur die richtigen
her=
auszufinden und recht anzuwenden, um die Toxine
un=
wirkſam zu machen, ohne die menſchlichen Organe zu
ge=
fährden. Daher haben Pinſelungen und Gurgeln mit
Jod Höllenſtein uſw. oft keinen Erfolg, weil ſie nur einen
Teil der infizierten Schleimhäute treffen und außerdem
unter Umſtänden das Uebel verſchlimmern. Ebenſo nützen
auch Teinkkuren mit Salzen oder äußere Behandlung mit
warmen oder kalten Umſchlägen häufig ſehr wenig; die
tieferliegende Bakterienflora wird dadurch nicht alteriert
und nach einiger Zeit iſt das alte Leiden wieder da.
Des=
halb erſcheinen dieſe Zuſtände den meiſten als unheilbare
Katarrhe. Es ſteht aber unumſtößlich feſt, daß die
Ent=
faltung dieſer Bakterienbrut den Luftwegen der Atmungs=
organe folgt. Logiſcherweiſe kann man ihnen alſo am
ſicherſten nur auf dieſem Wege beikommen, d h. durch
Ein=
stmung beſonders günſtig desinfizierender Dämpfe, welche
die Bakterien zum Abſterben beingen
Von der Firma Carl A. Taneré, Wiesbaden S.O. 77
iſt ein kleiner ſinnreicher Apparat konſtruiert, den man
be=
quem in der Taſche tragen kann, und der nach beſonderem
Verfahren auserwählte wiſſenſchaftlich begutachtete Stoffe
zum Einatmen bis in die tiefſten Luftwege bringt, ohne
Kitzelreize zu verurſachen oder ſonſtwie die Schleimhäute
anzugreifen, und zwar auf kaltem Wege, um auch einer
neuen Erkältung ſicher vorzubeugen. Hiermit ſind ganz
ausgezeichnete Erfolge erzielt worden, worüber ſich mehr
als 14000 Patienten, darunter auch zahlreiche Aerzte, in
begeiſterten Briefen ausſprechen. So ſchreiben unter vielen
anderen:
Herr Ernſt Füſcher, Ingenieur, Hermsdorf bei
Berlin, Hennigsdorferſtr. 29: Der im November verg.
Jahres von Ihnen bezogene Inhalator hat ſowohl mir
als auch meiner Familie ganz hervorragende Dienſte
ge=
leiſtet. Ich litt ſeit September verg. Jahres an einem
hartnäckigen Bronchialkatarrh, der allen Heilmitteln trotzte
und ich ließ mir deshalb Ihren Inhalator kommen Schon
nach mehrmaligem Gebrauch bekam ich Linderung, der
Auswurf erfolgte ſchmerzlos, der Huſten wurde locker. Nach
14tägigem Gebrauch war der Katarrh gänzlich
verſchwun=
den. Seitdem iſt der Inhalator das Allheilmittel gegen alle
Erkältungskrankheiten in meiner Familie geworden. Bei
Hals=bezw. Mandelentzündung wirkt er geradezu Wunder
Letztere ſind ſtets nach nur eintägigem Gebrauch des
Inhala=
tors beſeitigt. Das Brennen im Halſe hört ſchon nach
ein=
maligem Gebrauch auf, etwa vorhandener Belag
ver=
ſchwindet ſchnell. Ich werde demzufolge jede Gelegenheit
gern benutzen. Ihren Inhalator weiter zu empfehlen;
mehrere befreundete Familien haben denſelben bereits
angeſchafft.
Herr Rudolf Senf, Breslau 6, Frankfurterſtr. 64,
ſchreibt: Zu meiner Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß
ſich Ihr Inhalations=Apparat ſehr gut bewährt hat Nach
den erſten Inhalationen ſchon ſpürte ich Beſſerung bei
einem hartnäckigen Luftröhrenkatarrh und nach
dreiwöchi=
gem Gebrauch war er vollſtändig geſchwunden. Ich kann
und werde Ihren Apparat jederzeit warm empfehlen.
Aehnliche Anerkennungsſchreiben liegen über 14000
Stück vor, welche durch einen vereidigten Bücherreviſor
und polizeilich beglaubigt ſind. Die=Originalbriefe können
jederzeit bei uns eingeſehen werden.
Nähere Auskunft über den Original=Tancré=
Inhala=
tor wird von der Firma Carl A. Tancré,
Wies=
baden 8.0.77 gerne koſtenlos und ohne Kaufzwang
er=
teilt. Man ſchneide den Kupon aus und ſende denſelben
(X,10299
als Druckſache ein.
Firma Carl A. Taneré, Wiesbaden S. O. 77
Ich wünſche genaue Aufklärung über Ihr
neues Inhalationsſyſtem. Es dürfen mir jedoch
keine Koſten hierdurch entſtehen.
Name u. Stand:
Wohnort:
Genaue Adreſſe:
Im offenen Briefumſchlag mit 3 Pfg. frankieren.
Seite 43.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1914.
Nummer 111.
Restädraht-Auf
Eibrau-AneeUr
Heute
RoNorEE-RoNzEF!
bei freiem Eintritt!
Anfang 8 Uhr!
(10419)
Oeffentlicher Vortrag
von D. Ammon, psychologischer Schriftsteller
am Donnerstag, den 23. April, abends 8 Uhr, im
Städtischen Saulbau (Gartensaal)
über:
Die Macht derGedanken
und
Geheimnisse der Seele.
Warum kann man die Seele nicht sehen? Warum kann
der moderne Mensch nicht an Wunder glauben? Gibt es
eine Hilfe durch die Kraft des Glaubens und wann?
Gehirngedächtnis — Gedächtnis der Seele.
Gedächtnis-
kunst und Befreiung von Vergesslichkeit. Angst- und
Zwangsgedanken und wie man sich davon befreit. Wie
Gedanken alt und hässlich machen. — Wie Gedanken
verschönern. Gedankenlesen nach der Mimik und dem
Cesichtsausdruck. Konflikte der Seele und das Gesetz des
Gleichgewichts. Für bange Stunden. Dämonische
Ge-
dankenmächte und die Versuchung. Das Traumleben und
Vorgefühle der Seele. Wie überwinde ich die
Menschen-
furcht und wie kann ich das Selbstvertrauen heben?
Warum ist das Leid in der Welt? Warum dürfen sich
zwei Seelen, die ein grosses Liebesglück verbindet, oft auf
dieser Erde nicht besitzen? — Die Kraft des inneren
Schweigens und das Geheimnis der Wunschlosigkeit.
Nach dem Vortrag:
Unentgeltliche Charakterbeurteilung
von mitgebrachten Handschriften und
nach der Physiognomie.
(*10650md
Eintritt: I. Platz Mk. 2.—, II. Platz Mk. 1.—
Kartenvorverkauf lin der Hofmusikalien-Piano-Handlung
Gg. Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstr. 12.
Geffentichter Vortrug
Am Dienstag, den 28. April, abends 8½ Uhr,
ſpricht
Dr. med. Oberdörffer, Schloss Rheinburg
ärztlicher Leiter des Iuſtituts „Aeues Leben‟
:: :: Darmſtadt, Neckarſtraße 10 :: ::
im Gartenſaal des ſtädt. Saalbaues, Saalbauſtr.
über:
Die Bedeutung gesunder u. kranker Derven
für körperliche u. geistige Tätigkeit.
Nähere Erläuterungen anhand von Tafeln
über:
(*10775
Bau und Funktion des Nervenſyſtems, krankhafte
Ver=
änderung, deren Urſachen, ſowie vollſtänd. Wiederherſtellung
Nach dem Vortrag: Fragenbeantwortung.
Reſervierter Platz Mk. 1.—
Eintritt Mk. 0.50.
Oenten teccht
Überlassen Sie es dem
dann sparen Sie Viel Zeit,
Geld und Arbeit!
Besuchen Sie den
Vortrag mit Probekochen
am 28. April, nachmittags v. 4—6 Uhr
im Saale Ernst-Ludwigstrasse 20.
Eintritt frei! (10431dgo
ebr. Schulbicher fürdie Ober ſZuberk.= Küchenſchr. oaer Liſch.
realſchule zu verkaufen (*10815 9 Nähtiſch, Waſchſchränkchen, Fuß=
Magdalenenſtraße 21, part.ſchemel uſw. Arheilgerſtr. 5 4. (*10828
Dauferei tur ule Retermattenskircne.
(10435
Die ordentliche
Hauptversammlung
des Vereins für das Jahr 1914 findet Freitag, den 1. Mai,
abends 8½ Uhr, im Gemeindehause, Kiesstrasse 17, statt.
Tagesordnung: 1. Jahresbricht des Vorsitzenden.
2. Rechnungsablage und Entlastung des Schatzmeisters. 3.
Neu-
wahl des Vorstandes. 4. Beratung und Beschlussfassung über
die vorliegenden Anträge.
Der Vorstand.
Britannia-Hotel
renoviertes Restaurant
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Offene Weine. Helles und dunkles Bier.
Diners. Soupers. Abendplatten von 1 Mk. an
Diners im Abonnement Mk. 1.25. (9677a
Allee 61
Allee 61
Konzert-Saal
Runmeisrau
Anlässlich der 3. Verbandstagung des Süddeutschen
Tanzlehrer- Verbandes in der Hessischen Residenz
Sonntag, 26. April, abends ½8 Uhr
Offentlicher Fest-Ball
welcher eingeleitet wird durch
Konzert und Aufführungen
einiger moderner Gesellschaftstänze unter
Mit-
wirkung einer Abteilung
der Kapelle des Großh. Hess. Art.-Regts.
Nr. 61.
Saalöffnung ½7 Uhr.
Einlasskarten für Zuschauer und Ballbesucher,
à Person 19 Pfg., sind im Verkehrsbüro und
an der Abendkasse von heute ab erhältlich. —
Dem Charakter des Festes entsprechend, bittet
man Balltoilette anzulegen.
Um rege Teilnahme bittet
(10432ds
Der Festausschuß.
Voranzeige!
Nur kurze Zeit!
Das Seemannskind
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Im Sturme des Verderbens
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Feldbergſtr. 32. Telephon 1084
Perkeo-Saal
Alexanderstrasse.
Täglich abends 8 Uhr:
Grosse humoristische
Gastspiel-Konzerte
der
Glückssterne
bestrenommiertes Musi”- Gesang-
und Tanz-Ensemble.
NB. Ab 1. Mai beginnt
die Theater-Saison im
Perkeo-Saal.
(9786a
Anfang ½9 Uhr.
Nur bis Ende April.
ORPHEUN
Heitere
Künstier-Abende
Mitwirkende:
Ferdinand Seiler, Margot Béru,
Occi u. Li, mod. Tänze, Fritzi
Gella, Walter René, Richard
Manz etc.
Letzte Auftührungen:
Das Losungswort
Schwank in 1 Akt.
1!
Ein (10422
Teufelskerl
Posse in 1 Akt.
Horgen, Freliag, 24. Aprilt
Repertoire-Wechsel.
In
Ermässigter Vorverkauf
in allen Verkaufsstellen gültig.
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zu verk. Parkusſtr. 21, pt. (*1
Großherz. Hoftheater.
Donnerstag, den 23. April 1914.
153. Abonnem.=Vorſtellung. C 38.
Ein Walzertraum.
Operette in 3 Akten von Oscar
Straus.
Perſonen:
Joachim XIII.,
regier. Fürſt von
Flauſenthurn . Adolf Jordan
Prinzeſſin Helene,
ſeine Tochter . . Clement. Feiſtle
GrafLothar, Vett.
des Fürſten . . Richard Jürgas
Leutnant Niki . Otto Thomſen
Leutn. Montſchi. Frz. Schneider
Friederike v. In=Min.
Müller=
ſterburg, Ober=
Rudolph
kammerfrau .
Wendolin, Haus=
.. Aug. Kräger
miniſter .
Sigismund, der
Leiblakai . . . Paul Peterſen
Franzi Steingru=)
ber, Dirigentin Joſefine
Becker=
einer Damen= Gerder
kapelle .
Die Tſchi=
Ellen Widmann
nellenfifi,
Annerl,
Geigerin,às Luiſe Kümmel
Chöre: Robert Preuß
Nach d. 1. u. 2. Akte läng. Pauſen.
Krank: Sybille Huber.
Unpäßlich: Bruno Harprecht.
Beurlaubt: Charlotte Pils.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
4.20 ℳ, 14.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Parterre: 1.—5. Reihe 2.90 ℳ,
6.—8. Reihe 2.35 ℳ,
Proſzeniums=
loge 6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Balkonloge 5.20 ℳ, 1. Rang 4.70 ℳ,
2. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ, 7. u.
8. Reihe 2.15 ℳ, 1. Galerie 1.35 ℳ,
2. Galerie 0.75 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anfang 7½ U. — Ende nach 10 U.
Vorverkauf f. die Vorſtellungen:
Freitag, 24. April. 154. Ab.=Vſt.
D 39. Shakeſpeare=Zyklus. Dritter
Abend: „Romeo u. Julia”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 25. April. (Keine
Vorſtellung).
Sonntag, 26. April. Auß. Ab.
Frühlings=Feſtſpiele. Zweiter
Abend: Neu einſtudiert: „Don
Juan” (Don Giovanni).
Er=
höhte Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
(Vergl. beſondere Anzeige.)
Montag, 27. April. Außer Ab.
XIII. Sonder=Vorſtellung. Die
Dollarprinzeſſin”. Anfang
8 Uhr. (Zu dieſer Vorſtellung
findet kein Kartenverkauf ſtatt.)
Aus dem Spielplan.
Dienstag, 28. April. 155. Ab.=Vſt.
A 40. Shakeſpeare=Zyklus. Vierter
Abend: „Der Kaufmann von
Venedig.” Kl. Pr. Anf. 7½ U.