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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Der frühere württembergiſche Miniſterpräſident Dr.
Wil=
helm v. Breitling iſt geſtern im 80. Lebensjahre
ge=
ſtorben.
„
Kaiſer Franz Joſef iſt an Bronchitis
er=
krankt
*
Graf Berchtold iſt von Abbazia nach Wien
zurück=
gekehrt.
Die Beſſerung in dem Befinden des Königs
von Schweden ſchreitet normal fort.
Huerta lehnte die Forderungen, der
Ver=
einigten Staaten ab. Letztere bereiten ſich vor,
die angedrohten Repreſſalien gegen Mexiko aus=
* zuführen.
SSiehe auch Letzte Nachrichten.
„Revirement‟.
(5 Das franzöſiſche Wort „Revirement” bedeutet
inicht nur Verſetzung, ſondern auch Abrechnung zwiſchen
SSchuldnern und Gläubigern durch Uebertragung und
Ausgleichung. Es ſcheint, als ob der in Korfu beſchloſſene
Miniſterwechſel eine Bedeutung hat, die einer
politi=
ſſchen Abrechnung nahekommt. Dies gilt für die
Be=
trufung des bisherigen Miniſters des Innern von
Dall=
witz auf den Straßburger Statthalterpoſten zunächſt
egegenüber Elſaß=Lothringen. Seiner
miniſteriel=
ilen Vergangenheit nach muß Herr von Dallwitz im
Ver=
gleich mit ſeinem Amtsvorgänger als ein Mann der
ſtär=
keren Hand bezeichnet werden. Nach der Entwicklung, die
die reichsländiſchen Verhältniſſe trotz der neuen Verfaſſung
ffür Elſaß=Lothringen genommen haben, gehört ein ſolcher
MMann auf den Statthalterpoſten. Wenn ein Teil des
bürgerlichen Radikalismus die Berufung des Herrn von
Dallwitz nach Straßburg tadelt, ſo kommen darin
Partei=
bbedürfniſſe zum Ausdruck, die mit den Erforderniſſen der
Staatsnotwendigkeit nicht übereinſtimmen. Im übrigen
ſſoll Herr von Dallwitz nicht der Junker ſein, als welcher
er vom Radikalismus gemalt wird, und man erinnert ſich
in dieſem Zuſammenhange auch der unbeſtreitbaren
Tat=
ſache, daß der oſtelbiſche Herr von Köller mit den Elſaß=
Lothringern verhältnismäßig gut ausgekommen iſt. Von
überragenden ſtaatsmänniſchen Eigenſchaften des Herrn
von Dallwitz hat man freilich während ſeiner
miniſteriel=
len Amtsführung nicht viel bemerkt. Aber hieraus zu
folgern, daß er an ſtaatsmänniſcher Begabung hinter
ſei=
nem Amtsvorgänger zurückſtehe, wäre ungerecht. Alle
Fackelzüge und ſonſtigen Ehrungen, die letzterem bei ſeinem
Scheiden aus Straßburg zuteil geworden ſind, bei
denen es ſich übrigens zu einem nicht geringen Teile
ſum bloße Demonſtration handelte, können nichts daran
jändern, daß die Aera Wedel mit dem vollſtändigen
Aus=
einanderfallen der bürgerlichen und der militäriſchen
Ge=
twalk in Elſaß=Lothringen endete und die reichsländiſchen
Verhältniſſe im Lichte eines politiſchen Trümmerfeldes
erſcheinen ließ.
Der Fortgang des Herrn von Dallwitz gleicht
anderer=
ſſeits einer politiſchen Abrechnung mit der äußerſten
Rech=
ſten, un ſo mehr, als er von der Ernennung des Herrn
von Loebell zum Miniſter des Innern begleitet iſt.
Wurde von konſervativer Seite jüngſt die Anſicht
vertre=
ten, daß der leitende Staatsmann Herrn von Dallwitz nach
Straßburg abſchieben wolle, ſo wird die Berufung des
Vorkämpfers der Bülowſchen Blockpolitik zu ſeinem
Nach=
folger die Rechte in dieſer Meinung vielleicht befeſtigen.
Daß Herr von Bethmann Hollweg einen Wechſel auf dem
(Poſten des Miniſters des Innern für angezeigt hielt,
kann angeſichts der Richtung, die gewiſſe konſervative
Strömungen in der neueſten Zeit angenommen haben,
ſehr gut verſtanden werden. Herr von Loebell wird als
Miniſter ſelbſtverſtändlich keine Blockpolitik ſozuſagen vom
Zaune brechen; aber er hat als Vertrauensmann des
Fürſten Bülow ſowohl Charakter als auch Temperament
bewieſen, und wie er letzteres ſicherlich zu zügeln weiß,
ſſo wird er ſeine politiſche Vergangenheit nicht in dem
Sinne verleugnen, daß er es unterläßt, der Entfremdung
(zwiſchen Liberalismus und Konſervativen
entgegenzu=
jarbeiten. Die „Uebefraſchung” der Deutſchen Tagesztg.
und der Vorſtoß eines linksliberalen Großblockpropheten
gegen die „unmögliche und unhaltbare konſervativ=liberale
Miſch= und Mantſchpolitik” beweiſen, welche
Befürchtun=
gen teils auf der äußerſten Rechten, teils auf der
äußer=
ſten bürgerlichen Linken in dieſer Beziehung gehegt
wer=
den. Daß die Ernennung des Herrn von Loebell zum
Miniſter des Innern in einem Augenblick entſchieden
wurde, wo der gefälſchte Brief des Kaiſers an die
Land=
gräfin von Heſſen die Oeffentlichkeit beſchäftigt, iſt
viel=
leicht kein Zufall. Disſe Fälſchung, ihre Verwertung und
die Taktik einflußreicher Zentrumskreiſe, den Glauben
an die Fälſchung lebendig zu erhalten, konnten ſehr wohl
zu dem Entſchluß führen, auf einen der wichtigſten
Mi=
niſterpoſten einen Staatsmann zu berufen, der dem
Zen=
trum mit größeren Fechtergaben gegenüberſteht als Herr
von Dallwitz. Auch in dieſem Sinne erſcheint das „
Re=
virement” als eine politiſche Abrechnung.
Unſtimmigkeiten im
Drei=
verband!
— In dem ſo vielgerühmten Dreiverbande ſcheint
augenblicklich etwas nicht ganz in Ordnung zu ſein,
jeden=
falls iſt es ungemein auffällig, wenn der Temps die Klage
einer hochſtehenden ruſſiſchen Perſönlichkeit veröffentlicht,
die in ungeſchminkten Worten ihr Mißfallen über die
Hal=
tung Englands ausdrückt. Die kühle Reſerve
Großbritan=
niens entſpreche ganz und gar nicht den angeblich von Sir
Edward Grey ſelbſt gemachten Vorſchlägen, daß die
Tripel=Entente nach dem Muſter des Dreibundes in allen
bedeutſamen europäiſchen Fragen ſich mit gleichlautenden
oder wenigſtens dem Sinne nach vollkommen
übereinſtim=
menden Noten äußern ſolle. Trotz verſchiedener von
ruſ=
ſiſcher Seite ausgegangener Verſuche, ein dem Vorſchlage
entſprechendes intimeres Verhältnis herzuſtellen, ſeien die
Bemühungen aus unbekannten Gründen erfolglos
ge=
blieben.
Dieſe Auslaſſung iſt um ſo bemerkenswerter, als ſie
kurz vor dem, wenn auch inoffiziellen Beſuche des
eng=
liſchen Königspaares in Paris kommt, wo man doch
ſicher=
lich alles tun wird, um im Hinblick auf den Eindruck für
das Ausland, das Königspaar auf das herzlichſte zu
emp=
fangen. An Unſtimmigkeiten hat es allerdings im
Drei=
verbande nicht gefehlt, ſpeziell ſind es die Balkanfragen,
in denen es mehrere Male an einem einheitlichen
Zuſam=
mengehen fehlte. Es zeigt ſich eben wieder einmal, daß
alle Freundſchaften beiſeite geſchoben werden, wenn es
das eigene Intereſſe gilt. Darin iſt namentlich
Eng=
land von je groß geweſen, es hat ſich ſelbſt an
Bünd=
nisverträge nicht gekehrt, wenn dieſe gelegentlich einmal
ihm in die Quere kamen. Allem Anſcheine nach iſt man
an der Newa darüber verſchnupft, daß England ſeine
Hal=
tung gegenüber Deutſchland einer Reviſion unterzogen
hat, und zwar nach der freundſchaftlichen Seite hin. Das
mag für Rußland ſchmerzlich ſein, es wird ſich aber damit
abfinden müſſen, denn es wird derartige Erfahrungen
nicht zum letzten Male machen. In Frankreich allerdings
tut man aus begreiflichen Gründen ſo, als ob alles auf
das beſte beſtellt wäre. Herr Pichon, der als Miniſter des
Aeußern eine intime Kenntnis der Dinge hat,
veröffent=
lichte in ſeinem Blatte, dem Petit Journal, und
gleich=
zeitig auch in der Londoner Times, einen Artikel, in dem
er eine Parallele zwiſchen Dreibund und Dreiverband
zieht und zu dem Schluſſe kommt, daß es keine beſſere
Kon=
ſtellation geben könne. Er gibt zwar zu, daß der Dreibund
durch ſeine feſtere Organiſation gewiſſe Vorteile in ſich
birgt, dieſe würden aber vollſtändig aufgewogen durch die
gemeinſamen Intereſſen, die die Mächte der Tripel=Entente
miteinander verbinden. Es ſei aus dieſem Grunde auch
gar nicht notwendig, ein feſt umgrenztes Bündnis zu
ſchlie=
ßen und es ſei auch gar nicht engliſche Art, ein ſolches zu
unterzeichnen. Die Darlegungen des Herrn Pichon
mö=
gen in manchem das Richtige treffen, indeſſen ſind ſie
zweifellos zu einem beſtimmten Zwecke geſchrieben, und
das ſetzt ihren Wert weſentlich herab, wie ſie auch die
Tatſache nicht verſchleiern können, daß auch im
Dreiver=
bande nur mit Waſſer gekocht wird.
Der Pariſer Temps meint: Die Depeſche Berchtolds
und San Giulianos an Bethmann beleuchtet den Plan zu
einem energiſchen Vorgehen des Dreibundes im
Mittelmeer und in Aſien. Die alſo befeſtigte und
erwei=
terte Intimität kann nicht ermangeln, die
Beziehun=
gen der Tripel=Ententezu beeinfluſſen. Eine
eifrigere Beteiligung des Zweibundes an der Entente
cordiale hat bereits gezeigt, daß Frankreich, Rußland und
England den Wunſch haben, dem Einfluß des geeinigten
und feſtgefügten Dreibundes ein Gegengewicht zu
bieten. Der Pariſer Beſuch des Königs Georg und die
Reiſe Poincarés nach Petersburg werden es ermöglichen,
die Verpflichtungen der Tripel=Entente=Mächte noch mehr
zu präziſieren.
Der Daily Telegraph ſchreibt: England wird
aufge=
fordert, die Entente mit Frankreich in ein
Bündnis zu verwandeln und ſie durch ein weiteres
Bündnis mit Rußland zu ergänzen. Gründe für dieſe
Anſicht ſeien nicht ſchwer zu finden, aber ſie ſeien offenbar
poreilig und ſeien eben deswegen zur Unwirkſamkeit
ver=
urteilt. In europäiſchen Fragen ſei es nicht nur unweiſe,
ſondern unmöglich, die ſtete Bewegung der öffentlichen
Meinung zu antizipieren, die allen defenſiven oder
offenſiven Abmachungen und Bündniſſen Subſtanz
und Gewicht verleihe. Das Blaſt fährt ſott:
„Können wir wirklich ſagen, daß der Boden
für ein förmliches Bündnis bereitet iſt, um Rußland,
Frankreich und Großbritannien in den gemeinſamen
Ar=
tionen und politiſchen Fragen zu vereinigen? Wir ſind
natürlich verpflichtet, den Fall von unſerem eigenen
Ge=
ſichtspunkte aus zu betrachten, und da ſind viele Gründe
vorhanden, die den Diplomaten hier und im Auslande
wohl bekannt ſind, weshalb Großbritannien
esab=
lehnen muß, ſich in Kontroverſen und Verwickelungen
hineinziehen zu laſſen, die es nichts angehen, ſondern nur
das kontinentale Syſtem betreffen. Wir glauben, daß dies
in Frankreich vollſtändig verſtanden wird.‟ Das Blatt ſagt
weiter: „Was gewährt die Entente genau genommen? Sie
gewährt Frankreich und England genau, was ſie von ihr
verlangen, nämlich eine Garantie gegen Angriffe und
un=
gerechte Streitigkeiten. Sie gewährt nicht, was im
ge=
genwärtigen Augenblick keine der beiden Nationen
ver=
langt, nämlich ein Verſprechen zur Unterſtützung in einer
aggreſſiven Politik. Wir wünſchen nicht andere Nationen
zu bedrohen, wir wünſchen mit allen in einem ehrenvollen
Frieden zu leben. Wir ſuchen nicht Frankreich von dem
Abſchluß anderer Freundſchaften abzuſchrecken, und wir
nehmen für uns ein ähnliches Recht in Anſpruch. Da die
Entente ihren großen Wert bereits bewieſen hat, ſind
Frankreich und England entſchloſſen, ſie bis zum äußerſten
zu entwickeln und ihre Forkdauer zu ſichern.”
Kaiſer Wilhelm II. und der
Katholizismus.
* Nach dem — allerdings geſcheiterten — Verſuch eines
Teils der Preſſe, dem Kaiſer Katholikenfeindſchaft
unter=
zuſchieben, iſt es jetzt um ſo erfreulicher und nützlicher, zu
leſen, was ein Mann wie der bekannte Würzburger
katho=
liſche Theologieprofeſſor Dr. Merkle über die Stellung
Wilhelms II. zu ſagen hat. Er tut dies in einem Aufſatz über
die katholiſche Kirche, den er in dem ſoeben erſchienenen
zweiten Bande des Werkes „Deutſchland unter
Kaiſer Wilhelm II.‟ (Berlin, Reimar Hobbing, 1914.
Seite 55—82) veröffentlicht.
Das Vierteljahrhundert der Regierung Wilhelms II.
bezeichnet Merkle gleich zu Anfang als ein „an Segnungen
und Erfolgen reiches” Von den Hoffnungen, mit denen
katholiſche Kreiſe ihn bei ſeinem Regierungsantritt begrüßt
haben, urteilt Merkle (S. 59): „In wie glänzender Weiſe
der dritte Kaiſer dieſe in ihn geſetzten Hoffnungen
nicht nur erfüllt, ſondern in mehr als einer Hinſicht aufs
erfreulichſte übertroffen hat, das kann heute
nur um ſo eher ohne jeden Byzantinismus feſtgeſtellt
wer=
den. als es längſt nicht nur durch die deutſchen Katholiken,
ſondern auch durch viele andere die für die religiöre
Frage Herz und Verſtändnis haben, mit innigem Danke
anerkannt iſt.‟ Das Geſetz, das den katholiſchen Theologen
Militärfreiheit brachte, habe, wie vielleicht kein anderes,
Wilhelm II. viele begeiſterte und dankbare Sympathien
im katholiſchen Volke verſchafft. Seine Kirchenpolitik ſichere
ihm „die ewige Dankbarkeit nicht nur ſeiner
katho=
liſchen, ſondern aller gerecht denkenden Untertanen‟ (S. 63).
Die Zunahme der Katholiken im Reiche ſpreche dafür, „daß
die konfeſſioneile Minderheit ſich im
Reiche behaglich fühlt‟ Die Seelſorge,
nament=
lich auch in den Großſtädten, ſei ſo wohl organiſiert, daß
ſie auch in katholiſchen Ländern vergeblich
ihres=
gleichen ſuchen dürfte. Merkle erinnert (S. 64) an
die vielen Stiftungen des Kaiſers für die katholiſche Kirche.
„Wann hat ein proteſtantiſcher Herrſcher ſolches für ſeine
katholiſchen Untertanen getan?: Er ſchließt (S.82) mit
den Worten: „Wenn eine Inſtitution im Deutſchen Reiche
Grund hat, Sr. Majeſtät dankbar zu ſein, ſo iſt es die
katholiſche Kirche, der unter ſeiner Regierung die
Sonne kaiſerlicher Huld ſo warm geſchienen und eine
freudige Mitwirkung zur Löſung der nationalen Aufgaben
ermöglicht hat; wenn eine Inſtitution Grund hat, von
un=
ſerem Kaiſer noch Großes zu hoffen, ſo iſt wiederum ſie
es, die nach dem bisher erfahrenen Wohlwollen die
Ver=
heißung Sr Majeſtät das deutſche Volk noch herrlichen
Tagen entgegenzuführen, auf ferneren wirkſamen Schutz
zur vollen Entfaltung aller ihrer reichen Kräſte deuten
darf. Der Herrſcher der im erſten Vierteljahrhundert
ſei=
ner Regierung jene Verheißung gerade auf kirchlichem
Ge=
biete ſchon in mancher Hinſicht wahrgemacht hat, bigtet
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
durch ſeinen, trotz aller bitteren Erfahrungen
unverwüſt=
lichen Optimismus die Garantie, daß er in einem
weite=
ren Vierteljahrhundert, das ihm nach menſchlichem
Er=
meſſen ſicher beſchieden ſein dürfte, die Segnungen
unge=
hemmter religiöſer Betätigung und dauerhaften religiöſen
Friedens unſerem Vaterlande in immer reicherem Maße
vermitteln werde.”
Reichspoſtamt und
Volksverſiche=
rung. Zwiſchen dem Staatsſekretär des Reichspoſtamts
und der „Deutſchen Volksverſicherung” iſt ein Vertrag
ge=
ſchloſſen worden, durch den zwiſchen der Reichspoſt= und
Telegraphen=Verwaltung und der genannten Geſellſchaft
eine Arbeitsgemeinſchaft geſchaffen wird, die geeignet iſt,
den Beamten und Unterbeamten die Segnungen der
Volks=
verſicherung beſonders nahe zu bringen. Danach iſt die
Behörde bereit, den ſchriftlichen Verkehr der verſicherten
Beamten und Unterbeamten mit der Geſellſchaft zu
ver=
mitteln. Sie zieht die Verſicherungsbeiträge monatlich
von den Gehältern ab und übermittelt ſie an die „Deutſche
Volksverſicherung”. Auch die Auszahlung der
Verſiche=
rungsſumme an den Verſicherten oder ſeine Erben erfolgt
koſtenfrei durch die Poſtverwaltung. Da die Geſellſchaft
infolge dieſes Entgegenkommen nicht unweſentliche
Ver=
waltungskoſten erſpart, hat ſie ſich damit einverſtanden
erklärt, daß die Beiträge nach den Tarifen mit
viertel=
jährlicher, ſtatt mit monatlicher Beitragszahlung berechnet
werden, wodurch der Verſicherte günſtiger geſtellt wird.
Mit dieſem Abkommen dürfte beiden Teilen gedient ſein.
Der „Deutſchen Volksverſicherung” wird die Durchführung
ihrer gemeinnützigen Aufgaben erleichtert, und den
Ver=
ſicherten werden durch das Entgegenkommen ihrer
Be=
hörde Vergünſtigungen zuteil, deren ſie ſich andernfalls
nicht erfreuen könnten.
Die nächſte Volkszählung im
Deut=
ſchen Reich. In den letzten Jahren ſind zwiſchen dem
Reichsamt des Innern und den Regierungen der größeren
Einzelſtaaten Verhandlungen über die Frage geführt
wor=
den, ob aus Sparſamkeitsgründen die ſeit Gründung des
Reiches alle fünf Jahre fällige Volkszählung nur noch nach
Ablauf von je zehn Jahren veranſtaltet werden ſolle. Wie
jetzt bekannt wird, haben ſich die größeren Bundesſtaaten,
beſonders Preußen, für ein Feſthalten an der bisherigen
Uebung ausgeſprochen. Es gilt ſomit als ſicher, daß die
nächſte Volkszählung im Deutſchen Reich im nächſten
Jahre, und zwar, wie üblich, am 1. Dezember, ſtattfindet
Die Vorbereitungen hierfür ſind bereits im Gange. Mit
der nächſten Volkszählung ſoll zum erſten Male eine all
gemeine Wohnungsaufnahme verbunden werden.
Eusland.
Frankreich.
Miniſterpräſident Doumergue über die
innere Politik Frankreichs. Miniſterpräſident
Doumergue, der in Souillac ſprach, kritiſierte lebhaft die
Haltung ſeiner Vorgänger und warf ihnen beſonders vor,
daß ſie das republikaniſche Programm lediglich als
Eti=
kette benutzten.
Zur Frage der militäriſchen Organiſation übergehend,
legte er dar, daß ſeine Regierung das Dreijahrgeſetz
loyal angewendet habe, und ſagte, es würde für die
Sicher=
heit des Landes gefährlich ſein, wie es die Gegner
woll=
ten, zu ſagen, daß dieſes Geſetz das letzte Wort in der
militäriſchen Organiſation bedeute und für die Zukunft
jeden Verbeſſerungsverſuch ausſchließe, Wir müſſen uns
ſehr ſtark erhalten, ſolange um uns die anderen Mächte
ihre militäriſchen Machtmittel aufrechterhalten oder
ver=
ſtärken, ſolange der Horizont nicht ganz entwölkt und ſo
lange nicht alle Völker, wie es zu wünſchen wäre, durch
gleichzeitige Verträge ihre Rüſtungen einſchränken und
ent=
ſchloſſen ſind, ihre Meinungsverſchiedenheiten und
Strei=
tigkeiten auf ſchiedsgerichtlichem Wege zu regeln. Der
Mi=
niſterpräſident wies darauf hin, daß diejenigen, welche ihn
hinſichtlich der nationalen Verteidigung der Lauheit
be=
ſchuldigten, ſich geſcheut hätten, die notwendige finanzielle
Deckung vorzuſchlagen, die gleichzeitig mit dem
Militär=
geſetz hätte angenommen werden müſſen. Zur Wahlreform
ſagte der Miniſterpräſident, er könne ſie nur auf der
Grund=
lage des Majoritätsprinzips zulaſſen, wobei jedoch den
Minoritäten gerechte Vertretung zuzubilligen wäre. —
Weiter ſprach Doumerque über die wirtſchaftliche
Entwicke=
lung und ſagte, es ſei die Pflicht der Regierungen und
Parlamente, dieſe Entwickelung zu unterſtützen und ihr ein
immer weiteres Feld zu erſchließen. Das notwendige
Gleichgewicht im Budget könne nur zugeſichert werden bei
einer Steuer auf Kapital und Einkommen ohne Befreiun=
Deutſches Reich.
— Der gefälſchte Kaiſerbrief. Die Rhein.=
Weſtf. Ztg. macht in Sachen des gefälſchten Kaiſerbriefes
zin aller Oeffentlichkeit der Regierung das Anerbieten,
daß wir ihr zur ſicheren Erkundung des Fälſchers und der
Verbreiter ſeiner Fälſchung behilflich ſein wollen. Drei
Mitwiſſer haben ſich übrigens ſelber genannt: Erzberger,
Jäger und Röder — und die Kölniſche Volkszeitung kann
unſeres Wiſſens den Staatsanwalt gleichfalls auf die
rich=
tige Fährte bringen.”
— Die Reichsverſicherungsanſtalt für
Angeſtellte hat, nach Meldungen Berliner Blätter, in
den letzten Wochen umfangreiche Erhebungen darüber
an=
geſtellt, wie die Verſicherung ſich in den einzelnen
Lan=
desteilen eingeführt hat. Es haben hierüber Beſprechungen
mit den einzelnen Bundesregierungen ſtattgefunden, und
weiter iſt durch Kommiſſionen in den verſchiedenſten
Ge=
genden das Einziehungsverfahren der Beiträge und die
Kontrolle über die richtige und vollzählige Anmeldung der
verſicherungspflichtigen Angeſtellten geprüft worden. Wie
verlautet, iſt man an zuſtändiger Stelle mit dem Ergebnis
dieſer Prüfung durchaus zufrieden. Es hat ſich gezeigt,
daß die Vorſchriften des Geſetzes im großen und ganzen
gut durchgeführt ſind. Bei ſeiner Einführung hatte man
mit rund 1827000 Verſicherten gerechnet, Ende
vergan=
genen Jahres waren hiervon bereits 1685000 bei der
Reichsverſicherungsanſtalt angemeldet. Unterlaſſen es
Ar=
beitgeber, die Beiträge rechtzeitig für ihre
verſicherungs=
pflichtig Beſchäftigten abzuführen, ſo kann die
Reichsver=
ſicherungsanſtalt ſie mit Geldſtrafe bis zu 300 Mark
be=
legen. Unabhängig von der Strafe und der Nachholung
der Rückſtände kann ſie dem Beſtraften ferner die Zahlung
des Ein= und Zweifachen dieſer Rückſtände auferlegen.
Trotz der Kürze des Beſtehens der Reichsanſtalt
funktio=
niert der Verwaltungsapparat durchaus gut. Die Anſtalt
hat infolgedeſſen auch bereits wiederholt
Studienkommiſ=
ſionen aus dem Ausland bei ſich geſehen. Auf der in dieſem
Jahr in Malmö ſtattfindenden Deutſch=Baltiſchen
Aus=
ſtellung wird die Reichsverſicherungsanſtalt ebenfalls
un=
ter den Ausſtellern vertreten ſein. Augenblicklich iſt man
dabei, die bisher gemachten Erfahrungen ſowohl bezüglich
der Verſicherung ſelbſt als auch vor allem auf dem Gebiet
des Heilverfahrens ſtatiſtiſch feſtzulegen. Eine ausführliche
tabellariſche Ueberſicht hierüber wird im kommenden
Mo=
nat Mai veröffentlicht werden.
— Kein Verbot der Wanderlager. Zu
der neuen Gewerbenovelle, die in einer
Reichstagskom=
miſſion verhandelt wird, ſind zahlreiche Wünſche der
be=
teiligten Kreiſe eingegangen. Es handelt ſich dabei im
weſentlichen um eine Einſchränkung des Hauſierhandels
und um eine Verſchärfung der Beſtimmungen für
Wander=
lager. Beſonders die Frage der Wanderlager hat viele
Intereſſenten in Bewegung geſetzt. Nach der neuen
No=
velle ſoll eine gewiſſe Konzeſſionspflicht für Wanderlager
eingeführt werden. Es ſoll damit verhindert werden, daß
Wanderlager errichtet werden, ohne daß ein Bedürfnis
dazu vorliegt. Weitergehende Wünſche, die jetzt dem
Reichstag vorliegen, verlangen geradezu ein Verbot der
Wanderlager und Wanderauktionen, weil ſie den
Klein=
handel ſchädigen. Die verbündeten Regierungen ſind
je=
doch, wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, nicht
ge=
neigt, einem ſolchem Verbot zuzuſtimmen, weil die
Wan=
derlager unter beſtimmten Vorausſetzungen einer
wirt=
ſchaftlichen Notwendigkeit entſprechen. Auch eine bereits
vorgeſchlagene höhere Beſteuerung wird nicht als
zweck=
mäßig erachtet.
gen und Privilegien für irgend eine Art Einkommen. Der
Miniſter wandte ſich gegen diejenigen, welche ſich damit
einverſtanden erklärten, daß die Steuer auf das
Einkom=
men gelegt werde, die aber dem Staate die Möglichkeitz
nicht geben wollten, dieſes Einkommen feſtzuſtellen.
Das Schiffsbauprogramm. Der ſoeben von
einer Beſichtigungsreiſe aus Toulon zurückgekehrte
Maxine=
miniſter Gauthier erklärte einem Mitarbeiter des Petit
Pari=
ſien, daß er gleich ſeinen Vorgängern Delcaſſé und Monis die
Konzentrierung der franzöſiſchen Seeſtreitkräfte im
Mit=
telmeer gutgeheißen habe und die Mittel prüfe, um die
Macht Frankreichs in dieſem Meere, wo ſo viele
natio=
nale Intereſſen auf dem Spiele ſtänden, womöglich noch
zu verſtärken. Er habe die feſte Abſicht, dem von ſeinen
Vorgängern feſtgeſetzten und vom Parlament genehmigten
Bauprogramm gewiſſenhaft nachzukommen. Er werde
nicht bloß dafür ſorgen, daß alle vorgeſehenen
Schiffs=
bauten rechtzeitig in Angriff genommen werden, er werde
auch mit geſpannter Aufmerkſamkeit die Rüſtungen der
Nachbarvölker verfolgen und nicht zögern, gegebenenfalls
vom Parlament die erforderlichen Anſtrengungen zu
ver=
langen, damit Frankreich ſeinen Platz unter den großen
Seemächten behaupte und ſeine unbeſtreitbare
Ueber=
legenheit im Mittelmeer behalte.
Belgien.
Die Wahlen zur Erneuerung der Hälfte der Sitze
in der Kammer ſind auf den 24. Mai feſtgeſetzt.
Balkanſtadten.
Eine bulgariſche Anleihe in
Deutſch=
land. Die bulgariſche Regierung hat in Berlin um eine
Anleihe von 250 Millionen Lewa nachgeſucht. Dieſe wurde
ihr unter der Bedingung zugeſagt, daß es Rumäniens Zu= beibringen ſoll. Darauf intervenierte die
bul=
gariſche Regierung in Bukareſt. Rumänien erklärte ſeine
Zuſtimmung geben zu können, falls die neue Anleihe nicht
für Militärzwecke verwendet würde.
Rumänien und Bulgarien. Ohne zur
An=
nahme einer grundſätzlichen Schwenkung zu berechtigen,
hat Rumäniens Haltung ſich zugunſten Bulgariens
ge=
ändert. Rumänien gibt die Schwierigkeiten auf, die es
bisher einer bulgariſchen Anleihe bereitet hat. Nicht
aus=
geſchloſſen iſt jetzt die Einigung wegen des Baues der
neuen geplanten Donaubrücke, wenn Bulgarien ſich dem
rumäniſchen Standpunkt nähert, wonach die Brücke unweit
Corabia gebaut werden ſoll. Die Freilaſſung der letzten
in den griechiſchen Gefängniſſen zurückgehaltenen
bulgari=
ſchen Gefangenen, iſt rumäniſcher Vermittelung in Athen
zu danken.
Ueberreichung des Marſchallſtabes an
en König von Griechenland. Mit großen
Feierlichkeit fand am Sonntag) im
Königspalaſt=
in Athen die Ueberreichung des Marſchallſtabes
an den König ſtatt. Die ganze Armee hatte
Vertreter entſandt. Venizelos überreichte dem König den
Marſchallſtab mit einer patriotiſchen Anſprache. Der Kö=h
nig, der von den Prinzen und den Hofwürdenträgern
umgeben war, erwiderte mit ſtolzbewegten Worten des=
Dankes für die Mitarbeiter des Sieges. Sodann zogen
die militäriſchen Abordnungen unter großem Beifall an
dem König vorüber,
* Erkrankung des Kaiſers Franz
Jo=
ſef. Aus Wien, 20. April, wird gemeldet: Die
katarrha=
liſche Affektion, an der der Kaiſer ſeit etwa 14 Tagen
lei=
det, hält auch dermalen noch unvermindert an. Neben dem
Generaloberſtabsarzt Dr. Kerzel, dem die ſtändige
Be=
handlung des Kaiſers unterſtellt iſt, wurde ſeit dem
Auf=
treten dieſer Indispoſition wiederholt Hofrat Profeſſor
Dr. Ortner zu Rate gezogen, der auch in den letzten Tagen
öfter Gelegenheit hatte, den Zuſtand des Kaiſers einer
ge=
nauen Unterſuchung zu unterziehen. Der hierbei
feſtge=
ſtellte Katarrh der Luftwege hat nunmehr noch eine
Stei=
gerung erfahren. Der Kräftezuſtand des Kaiſers iſt etwas
unbefriedigend. Der Kaiſer erledigte aber die laufenden
Regierungsgeſchäfte und nahm auch mündliche Vorträge
entgegen. Das von den behandelnden Aerzten Kerzel und
Die Verbündeten in Paris.
C) Der April 1814 bot für Paris wohl die
glänzendſte „Fremdenſaiſon” die die Seineſtadt jemals
geſehen hat. Die Hotels und die Reſtaurants kamen
jeden=
falls auf ihre Koſten, und wenn auch die Reiſe der Gäſte
keine Vergnügungsfahrt geweſen war, wenn ſie auch auf
eine etwas ungewöhnliche Art von der Stadt Beſitz
er=
griffen hatten, ſo nahmen ihnen das die Pariſer weiter
nicht übel, ſondern waren mit den Fremden vergnügt und
ſtets bereit, mit ihnen intereſſante Schauſpiele zu genießen
und ſelbſt intereſſante Schauſpiele darzubieten. Nachdem
der Kaiſer von Rußland und der König von Preußen an
der Spitze ihrer Truppen mit ihrem großen Stab von
Offizieren und Generalen eingezogen waren, kamen noch
der Kronprinz von Schweden, Bernadotte, dann der Kaiſer
von Oeſterreich und viele andere Heerführer und Miniſter.
Die Koſaken hatten in den Champs=Elyſées ihr Lager
auf=
geſchlagen; überall in der Stadt wohnten große Herren,
und die bunten Uniformen belebten das maleriſche
Aus=
ſehen der Straßen.
In dieſe merkwürdige, an Gegenſätzen reiche Zeit, in
der das beſiegte Paris ſo fröhlich den Sieg mit ſeinen
Ueberwindern feierte, führt lebendig ein ſoeben
erſchiene=
ner Band des ausgezeichneten franzöſiſchen
Geſchichtsfor=
ſchers Arthur Chuquet ein, der aus einer Fülle von
Zeug=
niſſen ein Bild von dem Leben der Verbündeten in Pacis
1814 zuſammenſtellt. Aus Briefen, Memoiren und
Doku=
menten aller Art treten hier die Eindrücke der Eroberer
kar zutage, und deutlich ſondert ſich die verſchiedene
Auf=
faſſung, das verſchiedene Temperament der einzelnen
Na=
tionen. Die Deutſchen ſind die ernſthafteſten; ſie geben
ſich am nachdenklichſten Rechenſchaft über die errungenen
Erfolge und über das, was noch zu tun übrig bleibt. Da
lind Briefe Blüchers, Gneiſenaus und des badiſchen
Gene=
rals Schäffer. Der alte Blücher iſt freilich nicht ſelten in
den Spielſälen des Palais Royal zu finden; wenn er
beim Pharao tüchtig verliert, dann wird er wütend und
droht, den Croppier zum Fenſter hinauszuwerfen. Reich
an Gedanken und ernſten Erwägungen ſind die Briefe
Gneiſenaus an ſeine Frau; in meiſterhaften Umriſſen
ent=
wirft er eine Skizze des ganzen Feldzuges in dem
Schrei=
ben, das er im April an Clauſewitz aus Paris richtet.
Leichtlebiger ſind die Ruſſen; ſie ſchwimmen mit
Ver=
gnügen auf den leichten Wogen des Pariſer Lebens und
feiern die Feſte, wie ſie fallen. Mancher klagt, daß er ſich
nur nicht genug amüſieren kann aus Mangel an Zeit oder
an Geld. Recht bezeichnend ſind dafür die Briefe des
Offi=
ziers Bulgakow, der zum Stabe des Zaren gehörte und
die durchaus nicht einfache Pflicht hatte, ſämtliche an den
Kaiſer Alexander gerichteten Bittgeſuche zu prüfen. Da
es deren täglich durchſchnittlich 70 gab, ſo hatte er viel zu
tun. Er iſt entzückt von der Eleganz der Stadt und der
Schönheit der Wagen, die man hier ſieht. „Welch eine
Stadt iſt Paris für Einkäufe,” ſchreibt er an ſeinen
Bru=
der, „wenn man Geld hätte! Es tut mir ſo leid, daß ich
nicht das Maß von Nathalie und Marie habe; was für
ſchöne Schuhe könnte ich für ſie einkaufen!‟ Der anmutigſte
unter dieſen ruſſiſchen Briefſchreibern iſt der Fahnenjunker
Kazakow der bei dem berühmten Chirurgen Dupuytren
in Quartier liegt. Zwiſchen dem großen Arzt und dem
17jährigen Jüngling entwickelt ſich das heczlichſte
Verhält=
nis; der Quartiergeber ſorgt wie ein Vater für die
Ge=
ſundheit, die Börſe und die Vergnügungen ſeines Gaſtes.
Bis zu Dupuytrens Tode blieben die beiden in herzlichſter
Beziehung, und Kazakow dankte aus dem fernen Rußland
ſeinem Pariſer Wirt für all das Gute, das er bei ihm
genoſſen.
In der langen Reihe der Nationen, die in dieſem
amüſanten Fremdenfrühling von 1814 in Paris an uns
vorüberziehen, ſind die Engländer nur durch zwei
Damen vertreten, zwei Ariſtokratinnen, die Nichten
Wel=
lingtons und Caſtlereaghs, die aber in dieſer etwas bunt
zuſammengewürfelten Geſellſchaft nicht auf ihre Koſten
kamen. Mit echt engliſcher Neugierde ſuchen ſie alles auf
und urteilen mit echt britiſchem Hochmut darüber. Eine
große Enttäuſchung erfuhr die Nichte Caſtlereaghs, als ſie
nach Malmaiſon fuhr, um die frühere Kaiſerin Joſephine
zu beſuchen. Die Gattin Bonapartes war wenige
Augen=
blicke vorher geſtorben.
Feuilleton.
P Münchner Theater. Am 18. fand im Münchner
Volkstheater mit Tilla Durieux als Gaſt die
Urauf=
führung des vieraktigen Schauſpiels „Mutterſchaft”
von Roberto Bracco ſtatt. Das Stück, ein reines
Theſenſtück mit erklügelten Vorausſetzungen, iſt literariſch”
völlig belanglos, gibt aber einer großen Künſtlerin
Ge=
legenheit, in allen Nuancen und Stimmungen erſehnter
und vereitelter Mutterſchaft zu brillieren. Da die
Mar=
quiſe Claudia von Montefranco noch dazu ihren Gatten
verabſcheut, ſo bietet ſich auch Gelegenheit, in der
belieb=
ten Rolle der mißverſtandenen Frau zu ſchwelgen. Es
war ein Brillantfeuerwerk aus Ibſen und Sardou. Die
innerlich kalte, äußerlich bewundernswürdige Kunſt der
Durieur riß das ausverkaufte Haus zu ſtürmiſchem
Bei=
fall hin.
** Die teuerſte Stadt des Kontinents. In dem ſoeben
erſchienenen Bericht des Statiſtiſchen Amts der Stadt
München für das Jahr 1913 wird unter Hervorhebung
der Tatſache, daß das Baugewerbe und der
Grundſtücks=
markt das wirtſchaftliche Rückgcat Münchens bilden, ein
Tiefſtand der Bautätigkeit feſtgeſtellt, ſowie ein
anhalten=
des ſtarkes Geſamtangebot von Wohnungen, woraus ein
ziemlich ſtarkes Abmandern von Einwohnern ohne
ent=
ſprechenden Erſatz von Zuwandern zu entnehmen iſt. Die
Urſachen dieſer Abwanderung ſind in der übertriebenen
Beſteuerung und Teuerung zu finden. München gilt ſeiz
längerem als die teuerſte Stadt Deutſchlands, wenn
nicht Europas in der man ſich in der fortgeſetzten
allge=
meinen Preisſteigerung zu ſeinem eigenen Nachteil
über=
nommen hat, und das alles in einer Großſtadt die
gleich=
wohl das Wachstum als ihr wirtſchaftliches Rückgrat
er=
kennt.
— Das Denkmal der Stunde. Aus Paris wird
be=
richtet: In der anmutigen kleinen Stadt Villers=ſur=Mer
wird in Kürze ein eigenartiges Monument erſtehen: „Das
Denkmal der Stunde” Man erinnert ſich, daß Frankreich
durch das Geſetz vom 9. März 1911 ſeine amtliche Zeit=
Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Seite 3.
Profeſſor Ortner gezeichnete Bulletin über den Zuſtand
des Kaiſers von Sonntag abend beſagt, daß bei dem
Kai=
ſer Franz Joſef am Samstag, den 18. April, nach etwa
14 Tage anhaltender wechſelnder Heiſerkeit und
fieber=
koſem Katarrh der großen Luſtwege unter Fröſteln und
fie=
berhafter Temperaturſteigerung ein beſchränkter Herd von
leichtem Katarrh in den kleinſten Luftröhrenäſten des
rech=
ten Lungenoberlappens aufgetreten ſei. Der Kaiſer
ver=
brachte die heutige Nacht verhältnismäßig gut, das
ſub=
jektive Befinden desſelben iſt nicht unbefriedigend. Der
Kaiſer iſt am Montag zu früher Stunde aufgeſtanden, um
in normaler Weiſe die Regierungsgeſchäfte zu erledigen.
Im Laufe des Vormittags empfing der Kaiſer mehrere
Hoſchargen und den Miniſterpräſidenten Tisza und nahm
Vorträge entgegen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. April.
*Vom Hofe. Die Großherzogin empfing am
Samstag vormittag 1020 Uhr im Neuen Palais Frau
Staatsminiſter von Ewald Exzellenz. Sonntag
vor=
mittag 7 Uhr begab ſich die Großherzogin mit Gefolge
im Auto nach Lich und kehrte abends 7 Uhr wieder
zurück. (Darmſt. Ztg.)
Ordensverleihungen. Der Großherzog hat
durch Entſchließung vom 18. April verliehen: das
Ehren=
kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
dem Oberſt Doerr, Kommandeur des Füſilier=
Regi=
ments Fürſt Karl Anton von Hohenzollern (
Hohen=
zollernſchen) Nr. 40, ſeither beim Stabe des Leibgarde=
Infanterie=Regiments (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115; die
Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe desſelben Ordens dem
Major Frhrn. Röder v. Diersburg beim Stabe
des Infanterie=Regiments Hamburg (2. Hanſeatiſchen)
Nr. 76, ſeither Hauptmann und Kompagniechef im
Leib=
garde=Infanterie=Regiment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115; das
Rittertreuz 1. Klaſſe desſelben Ordens dem Rittmeiſter
Broicher Eskadronchef im 2. Badiſchen Dragoner=
Regiment Nr. 21, ſeither Rittmeiſter beim Stabe des
Garde=Dragoner=Regiments (1. Großh. Heſſ.) Nr. 23,
dem Hauptmann Wagner beim Stabe des 1. Ober=
Elſäſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 15, ſeither
Hauptmann im 2. Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiment
Nr. 61; das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift
„Für Verdienſte” dem Sanitäts=Vizefeldwebel der
Land=
wehr II Bauer, ſeither im Leibgarde=Infanterie=
Regi=
ment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115. Der Großherzog hat
ferner den Zugführern Peter Fuhrmann zu
Jugen=
heim und Wilhelm Launspach zu Darmſtadt, ſowie
dem Lademeiſter Georg Flach zu Mannheim, ſämtlich
in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft, aus
Anlaß ihrer Verſetzung in den Ruheſtand das Silberne
Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen,
ferner den Bahnwärtern Andreas Groh zu Seligenſtadt
und Wilhelm Engel zu Arheilgen, ſowie dem
Wagen=
aufſeher Peter Munſchauer zu Alzey, ſämtlich in
der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft, aus Anlaß
ihrer Verſetzung in den Ruheſtand das Allgemeine
Ehren=
zeichen mit der Inſchrift „Für treue Dienſte” verliehen.
Schulperſonalien. Der Großherzog hat den
Oberlehrer an dem Neuen Gymnaſium zu Mainz Profeſſor
Dr. Friedrich Meyer zum Oberlehrer an dem
Real=
gymnaſium zu Mainz und den Oberlehrer an der
Real=
ſchule zu Butzbach Profeſſor Friedrich Glaſer zum
Oberlehrer an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt, beide
mit Wirkung vom 20. April 1914 an, ernannt.
Entlaſſung aus dem Staatsdienſt. Der
Groß=
herzog hat den Regierungsbaumeiſter in der Heſſiſch=
Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Eduard Wolfskehl
zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſte
entlaſſen.
Die Landtagserſatzwahl im 2. rheinheſſiſchen
Wahlkreiſe (Alzey) wurde, der Darmſt. Ztg. zufolge,
vom Großh. Staatsminiſterium auf Donnerstag, den
18. Juni, anberaumt.
g. Strafkammer II. Der 39jährige Arbeiter Heinrich
Schnarr und der 33jährige Johann Ammon, beide
von Offenbach, gingen mit einem gefälſchten Zettel zu der
Frau eines ihnen bekannten Arbeiters und erzählten ihr,
ihr Mann wolle für 22 Mark ein Fahrrad kaufen und ſie
ſolle ihnen das Geld geben. Sie hatten aber keinen
Er=
folg. Die Strafkammer verurteilte die Angeklagten wegen
Betrugsverſuchs und Urkundenfälſchung Schnarr zu 3
Monaten und Ammon zu 2 Monaten
Gefäng=
nis, abzüglich von 4 Wlochen der Unterſuchungshaft.
Der 43jährige Arbeiter Chriſtian Büttel von Offenbach
ſchickte ſeine Tochter zweimal mit einem gefälſchten Zettel
in ein Geſchäft und verſchaffte ſich dadurch ſechs Flaſchen
Bier. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugs
erkannte die Strafkammer auf 6 Wochen Gefängnis.
— Vom Hoftheater. Heute beginnt der allgemeine
Vorverkauf zur zweiten Feſtſpiel=Aufführung
„Don Juan”, die unter Leitung von
Generalmuſik=
direktor Leo Blech ſteht, während auf der Bühne John
Forſell, Lola Artot de Padilla und Bertha Schelper
zum erſten Male als Gäſte erſcheinen. Die von den
Abonnenten vorbeſtellten Karten werden am Dienstag
und am Mittwoch nachmittag von 3½—5 Uhr
ab=
gegeben.
Rh. Von der Techniſchen Hochſchule. Die nächſte
Diplom=Hauptprüfung der elektrotechniſchen
Abteilung wird im Monat Mai abgehalten. Die
Klauſurprüfung findet am 4., 5. und 6. Mai ſtatt, die
mündliche Prüfung beginnt vorausſichtlich am 15. Mai.
Die Anmeldungen zur Prüfung ſind bis ſpäteſtens
Samstag, den 25. April, bei dem Vorſtand der
elektro=
techniſchen Abteilung, Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Wirtz,
ſchriftlich mit nochmaliger Angabe der Wahlfächer
ein=
zureichen. An der Fachprüfung der Abteilung für
Ingenieurweſen beteiligen ſich 22 Kandidaten. Die
mündliche Prüfung beginnt heute und dauert bis
Donnerstag. Die Klauſurprüfung findet vom 24. bis
27. April ſtatt. — Am Donnerstag, den 23. April,
nach=
mittags 5 Uhr, wird Herr Dr. F. Behn im Saal 326
ſeine Antrittsvorleſung halten über das Thema:
„Die Anfänge des Hausbaus in vorgeſchichtlicher Zeit.”—
Am Samstag, den 25. April, findet mittags 12¼ Uhr
die erſte Immatrikulation ſtatt, bei der die
neueingetretenen Studierenden durch Verpflichtung auf
die Diſziplinar=Beſtimmungen in den Verband der
Hochſchule aufgenommen werden. Erſt nach der
Imma=
trikulation können die Legitimationskarten auf der
Kaſſe in Empfang genommen werden. — Der akademiſche
Architekten=Verein hat für ſeine Mitglieder eine ſehr
intereſſante Preis= Aufgabe geſtellt, für die ein
erſter und ein zweiter Preis ausgeſetzt ſind‟ Im
Darmſtädter Herrngarten ſoll in der Nähe des großen
Teiches ein Café errichtet werden. Es ſoll enthalten
im Erdgeſchoß: Hauptraum 120 qm, Billardzimmer
60 qm, Terraſſe 250 qm (geſchützt und ſonnig),
Abort=
anlagen, Anrichte und Zimmer des Wirts; im Dach:
Spülküche, Konditorei und Wohnung des Wirts. Die
für das Café gewählte Lage iſt mit der näheren
Um=
gebung auf einem Lageplan anzügeben. Die Aufgabe
iſt von Herrn Geh. Baurat Profeſſor Pützer geſtellt.
O Oeffentlicher Arbeitsnachweis. Wie bekannt, iſt am
20. Oktober v. J. ein lokaler Verband zur Pflege des
ge=
meinnützigen Arbeitsnachweiſes gegründet worden; er iſt
bereits am 1. Januar l. J. in Wurkſamkeit getreten.
Nach=
dem nun die Geſchäftsſtelle des Verbandes, das unter
ſtädtiſcher Leitung ſtehende Arbeitsamt, die neuen
Dienſt=
räume Waldſtraße 19 bezogen hat, kann ſie ihre Tätigkeit
in vollem Umfang aufnehmen. Die männliche Abteilung
(Eingang Waldſtraße 21, rechts) weiſt offene Stellen und
Arbeitskräfte für Handel, Gewerbe, Induſtrie und
Land=
wirtſchaft nach; ihr iſt eine Lehrſtellenvermittelung mit
Berufsberatung angegliedert. Die weibliche Abteilung
(Eingang Waldſtraße 19) verwaltet den Nachweis von
Putz=, Waſch= und Lauffrauen, von gewerblichen
Arbeite=
rinnen aller Art, den Dienſtbotennachweis, den
Stellen=
nachweis für weibliche kaufmänniſche Bedienſtete, den
Hausbeamtinnennachweis und die Frauenberufsberatung
in Verbindung mit der weiblichen Lehrſtellenvermittelung.
Die Einrichtungen des Amtes können von jedermann,
ohne Rückſicht auf religiöſe, politiſche oder organiſatoriſche
Zugehörigkeit, und zwar grundſätzlich unentgeltlich, in
Anſpruch genommen werden. Nur in der Dienſtboten=
und Hausbeamtinnenabteilung kommen geringe Gebühren
zur Erhebung. Streng unparteiiſch verwaltet, wird ſich
das Arbeitsamt raſch das vollſte Vertrauen der
Arbeit=
geber= und der Arbeitnehmerſchaft erwerben. Es iſt an
das Fernſprechnetz unter Nr. 371 angeſchloſſen. Vor allem
werden die Herren Arbeitgeber erſucht, ihre offenen Stellen
regelmäßig anzumelden. Die Inanſpruchnahme des
Ar=
beitsamtes iſt für ſie der einfachſte und billigſte Weg,
ge=
eignetes Perſonal zu bekommen.
C. Biſchof Dr. Kirſtein traf am Sonntag, abends
5½ Uhr, hier ein und wurde am Eingang der St.
Lud=
wigskirche von der Pfarrgeiſtlichkeit und den
Kirchenvor=
ſtänden empfangen. In dem feſtlich geſchmückten
Gottes=
hauſe verrichtete ſodann der Oberhirte in Gegenwart der
zahlreich verſammelten Gläubigen die üblichen Gebete,
denen eine wirkungsvolle Anſprache folgte. Am Montag
morgen hielt der Herr Biſchof während des von Herrn
Diviſionspfarrer Krauſe zelebrierten Hochamts eine zu
Herzen gehende Predigt, worauf er gegen 350 jungen
Leuten, die am Sonntag zur erſten heiligen Kommunion
gegangen waren, das heilige Sakrament der Firmung
ſpendete. Bei dem Hochamt wirkten die Kapelle des 23.
Dragoner=Regiments und der Kirchengeſangverein St.
Lud=
wig mit.
* Im Silberkranz. Donnerstag, den 23. April, feiern
Herr Heinrich Brommer und ſeine Ehefrau Eliſe geb.
Mahr, Arheilgerſtraße 8 wohnhaft, ihre Silberne Hochzeit.
Gleichzeitig kann Herr Brommer auf ein nahezu 25jähriges
Geſchäftsjubiläum zurückblicken. — Mittwoch, den 22.
April, feiert Herr Hofkutſcher Adam Kunkelmann
mit ſeiner Ehefrau Dorothea geb. Klinger, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
* Vertrauensmännerverſammlung der
Nationallibe=
ralen Partei. Am Sonntag nachmittag hielt die
National=
liberale Partei des Reichstagswahlkreiſes Darmſtadt-
Groß=Gerau im Rummelbräu eine Verſammlung der
Ver=
trauensmänner ab, in der folgende Entſchließungen
ange=
nommen wurden: „Wir begrüßen mit dem
geſchäftsführen=
den Ausſchuß der Nationalliberalen Partei der Provinz
Hannover mit Genugtuung den Beſchluß des
Zentralvor=
ſtandes. Verhandlungen zur Auflöſung des
Reichsverban=
des der Nationalliberalen Jugend, ſowie des
Altnational=
liberalen Reichsverbandes einzuleiten. Wir hoffen
zu=
verſichtlich, daß es den Bemühungen des
geſchäftsführen=
den Ausſchuſſes der Geſamtpartei gelingen wird, das von
den Parteifreunden im Lande einmütig erſehnte Ziel durch
freundſchaftliche Vereinbarung mit den betreffenden
Ver=
bänden zu erreichen und damit der Partei die ſo dringend
notwendige einheitliche Organiſation wiederzugeben. Von
dem geſchäftsführenden Ausſchuß der Nationalliberalen
Partei in Heſſen und im Reiche erwarten wir, daß ſie in
Konſequenz des Beſchluſſes des Zentralausſchuſſes ebenſo
freundſchaftliche Verhandlungen einleiten, um die
Auf=
löſung der „Freien Vereinigung heſſiſcher
Nationallibe=
raler” herbeizuführen. Wir wünſchen die baldige
Einbe=
rufung des Landesausſchuſſes der heſſiſchen Landespartei
zur Beſchlußfaſſung über dieſe Reſolution, die dem
Lan=
desausſchuß als Antrag zu unterbreiten iſt.” Ferner: „Die
Verſammlung der Vertrauensmänner der
Nationallibera=
len des Reichstagswahlkreiſes Darmſtadt-Groß=Gerau
nimmt Kenntnis davon, daß der Geſchäftsführer der
„Freien Vereinigung heſſiſcher Nationalliberaler” in einer
öffentlichen Verſammlung in Wald=Michelbach auf
An=
frage des Führers der Fortſchrittlichen Organiſation in
dieſem Wahlkreis unrichtige Ausführungen über die
Stel=
lung des Vorſitzenden der heſſiſchen Landespartei gemacht
hat. Wir legen ſchärfſte Verwahrung dagegen ein, daß ein
Parteibeamter in der heſſiſchen Landespartei über den
Führer der heſſiſchen Landespartei in öffentlicher
Ver=
ſammlung ſich in dieſer Form äußern konnte und dazu
noch gegenüber einem Führer der Partei, die ſoeben erſt
den nationalliberalen Abgeordneten des Wahlkreiſes
zu=
gunſten der Sozialdemokratie aufs ſchärfſte bekämpft hat.”
§ Schutzmannsſchule. An der gemeinſamen
Schutz=
mannsſchule für das Großherzogtum Heſſen hat geſtern
Montag vormittag 9 Uhr der diesjährige
Frühjahrslehr=
gang hier im Polizeiamtsgebäude begonnen. Es iſt dies
ſeit Beſtehen der Schule der 19. Lehrgang. An demſelben
nehmen teil: Zwei Schutzleute von Darmſtadt. drei
Schutzleute von Mainz, drei Schutzleute von Offenbach,
ein Schutzmann von Bensheim, ein Schutzmann von
Gießen, ein Schutzmann von Worms und ein
Polizeikom=
miſſäranwärter von Worms, zuſammen zwölf Mann.
* Der Frauenverein der Schloßgemeinde hielt, wie
all=
jährlich, eine Feier für die konfirmierte Jugend der
Ge=
meinde. Trotz des herrlichen Frühlingswetters hatten ſich
die Säle des Gemeindehauſes gefüllt und geſpannt lauſchte
man den Darbietungen eines reichhaltigen Programms.
Neben muſikaliſchen und deklamatoriſchen Vorträgen waren
es beſonders die von Frl. J. Koch geſungenen Lieder und
die Violinvorträge von Frl. Groos, die den lebhafteſten
Beifall fanden. Beide hatten ſich in liebenswürdiger
Weiſe zur Mitwirkung bereit erklärt und dürfen des
Dan=
les der Gemeinde verſichert ſein. Zum Schluß bot die
Vereinigung konfirmierter Mädchen eine Reihe lebender
Bilder: „Die Jungfrau im Leben unſeres Volkes”, die
ein Beweis waren des frohen Sinnes und der friſchen,
geſunden Lebensfreude in dieſem Kreiſe. So konnte der
Vorſitzende, Pfarrer Zimmermann, ſchließen mit dem
Dank an alle Mitwirkenden und der Bitte, in dieſer Arbeit
nicht zu erlahmen, zum Segen für Haus und
Gemeinde=
leben.
* Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt.
Der Einladung zur erſten Wanderung im neuen
Vereins=
jahre, die am vergangenen Sonntag ſtattfand, waren etwa
140 Teilnehmer, meiſt Herren, gefolgt. Die Wanderung
begann am Bahnhof Wiebelsbach=Heubach und führte auf
reizvollen Wegen mit prächtigen Ausblicken, namentlich
auf die Feſte Breuberg, nach Neuſtadt, wo Frühſtücksraſt
gehalten wurde. Von hier gings weiter über Seckmauern
und Wörth nach Klingenberg am Main. Es war ein
herr=
liches Wandern bei prachtvollem Wetter durch die im
ſchönſten Schmuck des Lenzes prangende Natur; und wenn
auch die lebhaft wehenden Frühlingslüfte „viel Staub
auf=
gewirbelt” haben, ſchön wars doch! Möge der ſchöne
Ver=
lauf dieſer erſten Wanderung eine gute Vorbedeutung für
die kommenden ſein! Friſch auf!
* Taubſtummengottesdienſt. Nächſten Sonntag, den
26. April, nachmittags 2 Uhr, findet in Darmſtadt im Ge=
rechnung dem bei allen ziviliſierten Nationen beſtehenden
24 Stunden=Tag angepaßt hat. Paris erhielt eine neue
Zeit und alle Uhren mußten um 9 Minuten und 21
Sekun=
den zurückgeſtellt werden. Die Zeitberechnung nach dem
Meridſian von Paris iſt aufgehoben, an ſeine Stelle iſt die
mitteleuropäiſche Zeitberechnung nach dem Meridian von
Greenwich eingetreten. Der Meridian von Greenwich aber
erreicht die franzöſiſche Küſte auf dem Gebiete von
Villers=
ſur=Mer, und dieſe Tatſache bietet der
Denkmalsfreudig=
keit der Franzoſen ausreichenden Anlaß, der neuen
Zeit=
einteilung ein Monument zu errichten. Die Ausführung
des Werkes wurde dem Bildhauer Leduc übertragen, der
ſeinen Entwurf nunmehr dem Komitee vorgelegt hat. Es
iſt eine große Gedenkplatte, deren Relief den aufrecht in
ſeinem Wagen ſtehenden Phöbus zeigt, wie er mit ſeiner
Lanze auf den Meridian von Geenwich hinweiſt. Vor
ihm gewahrt man ſtolz auf der Weltkugel thronend den
galliſchen Hahn, der mit kühnem Flügelſchlag ſein Kikeriki
in die Lüfte ſendet und der Welt damit die Mittagsſtunde
verkünden ſoll. Ein Medaillon mit dem Bild is von
Laplace und ein zweites Medaillon mit dem Bildnis des
Aſtronomen Leverrier vervollſtändigen dieſes Denkmal der
Stunde.
C.K. Der Gral von Genua. Die Nachricht, daß Der
„Gral von Genua” zu Boden gefallen und dabei
zerſplit=
tert ſei, lenkt das Intereſſe wieder auf dieſe merkwürdige
Reliquie, deren geſchichtliche Bedeutung bei weitem größer
iſt als ihr eigentlicher Wert. Unter den verſchiedenen
heiligen Schüſſeln, von denen behauptet wurde, daß ſie
der echte Gral, d. h. das Abendmahlsgefäß des Heern ſeien
genoß ja der „Catine ſacro” die Wunderſchale von Genua,
Jahrhundertelang das größte Anſehen und den höchſten
Ruhm. Wilhelm Hertz hat in ſeinen gelehrten
Anmer=
kungen zu ſeiner ſchönen Ueberſetzung des Wolframſchen
Parzival die ſeltſamen Geſchicke dieſes myſtiſchen
Heilig=
tums ausführlich dargeſtellt. Als im Jahre 1101 die
Kreuz=
fahrer unter Balewin I., durch Blut und Leichen watend.
z vie Moſche van Gäfureg, den alten en ds Hero=
des, eindrangen, fiel den Genueſen eine grüne, ſechseckige
Schale in die Hände, von der man glaubte, ſie ſei aus
einem einzigen großen Smaragd geformt. Ein
Jahrhun=
dert ſpäter erzählt der Erzbiſchof von Genua, Jacobus de
Voragine, der bekannte Verfaſſer der „Legenda Aurea”.
dieſe Schale ſei die Abendmahlsſchüſſel des Herrn; die
Sie=
ger hätten die geſamte Beute in drei Teile geteilt: der
erſte umfaßte allen Grundbeſitz der Stadt, der zweite den
ganzen Schatz mit aller fahrenden Habe, der dritte einzig
und allein dieſe grüne Schüſſel, worauf die Genueſen die
Reliquie wählten, weil ſie ſie für koſtbarer erachteten als
alles andere. Die Schale wurde nun ſeit dem 13.
Jahr=
hundert zum Hauptheiligtum Genuas; man bewahrte ſie
in der Kathedrale des heiligen Lorenz, in der Kapelle
Jo=
hannes des Täufers unter ſorgfältigem Verſchluſſe auf;
eine Ehrenwache aus den vornehmſten Geſchlechtern
Ge=
nuas war zu ihrem Schutze eingerichtet; bei ſchwerſten
Strafen war verboten, den Gral mit einem Prüfſtein oder
ſonſtigen Stoffen zu berühren. Während die einen
er=
zählten, das herrliche Gefäß ſei nicht von Menſchenhänden
gemacht, ſondern Chriſtus ſelbſt habe es am Tage des
Paſſahlammes aus gemeiner Erde gebildet, behaupteten
andere, die Schale ſei bereits ein Hauptſtück unter den
Schätzen geweſen, die die Königin von Saba Salomo als
Geſchenke nach Jeruſalem brachte. In ihr ſei alljährlich
das Oſterlamm aufgetragen worden. Wie ſehr man ſich
aber auch im Mittelalter über Urſprung und Stoff der
Reliquie ſtritt, darüber war man ſich allgemein einig, daß
der Gral der höchſte Schatz der mächtigen Republik ſei, ja,
das koſtbarſte Kleinod der ganzen Welt. Schwerwiegende
Zweifel wurden erſt im 18. Jahrhundert laut; franzöſiſche
Skeptiker wollten Luftblaſen in dem Gefäße bemerkt haben.
Als dann Napoleon bei ſeinen Eroberungszügen ſo viele
Schätze nach Paris brachte, ließ er ſich auch den Gral von
Genua nicht entgehen, der auf ſeinen Befehl in das
An=
tikenkabinett der Pariſer Bibliothek eingeliefert werden
mußte. Zur Unterſuchung der Schüſſel wurde eine eigene
Lonmnukon des Hanzöſiſchen Inſtitutes der Wiſſenſchaften
eingeſetzt, und ſie erklärte den vermeintlichen Smaragd für
einen gefärbten Glasfluß von geringem Wert. Als dann
die geraubten Herrlichkeiten nach Napoleons Sturz wieder
an ihre alten Stätten zurückkehrten, kam auch der heilige
Napf nach Genua. Aber der myſtiſche Zauber der ihn
früher umgeben, war nun unwiederbringlich dahin. Heute
iſt man der Anſicht, daß die Schüſſel überhaupt nie als
Tiſchgerät gedient hat, ſondern ein Waſchbecken war oder
eine Opferſchale, aus der man Räucherwerk in die Glut
warf.
ml. Ein teurer Aprilſcherz. Der 1. April hat, wie erſt
jetzt bekannt wird, einem wohlhabenden Bürger von Zürich
die Verſetzung in eine hohe Steuerklaſſe gebracht, eine
Auszeichnung, über die der davon Betroffene
begreiflicher=
weiſe nicht eben ſonderlich erbaut iſt. Der Mann hatte
ſich ſeit Jahren bei der Steuer mit einem Einkommen von
40000 Mark eingeſchätzt und den entſprechenden Steuerſatz
bezahlt. Zu ſeinem Schrecken erhielt er am 1. April ein
amtliches Schreiben, in dem ihm eröffnet wurde, daß die
Steuerbehörde dahinter gekommen ſei, daß er ſeit Jahren
ein viel zu geringes Einkommen verſteuere. Das
Schrei=
ben ſchloß mit der Aufforderung, umgehend der Behörde
ſein Vermögen anzugeben, da er andernfalls ſich einer
ſchweren Beſtrafung ausſetzen würde. Durch die Drohung
erſchreckt, ſetzte ſich der Mann ſofort hin und ſchrieb an
das Schatzamt einen de= und wehmütigen Schreibebrief,
in dem er ſich weitſchweifig wegen der Unterlaſſung
ent=
ſchuldigte und angab, daß ſich ſein Vermögen in letzter
Zeit ſo erhöht habe, daß er gegenwärtig ein
ſteuerpflich=
tiges Einkommen von 80000 Mark beſitze. Nachdem das
geſchehen, erfuhr er, daß er auf einen Aprilſcherz ſeiner
guten Freunde hereingefallen ſei. Aber nach Abgabe ſeiner
Steuererklärung war nichts mehr zu machen, und er mußte
ſich wohl oder übel damit abfinden, in Zukunft den
dop=
pelten Betrag der bisher bezahlten Steuern entrichten zu
müſſen.
Seite 4
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
meindehaus, Kiesſtraße 17, Taubſtummengottes
dienſt ſtatt. Wegen eines Bahnfahrtausweiſes wolle
man ſich an Pfarrer Kleberger in Darmſtadt
Kiesſtraße 60, wenden.
* Preisgekrönte Hunde. Auf der internationalen
Poli=
zeihundeausſtellung in Straßburg i. E. am Sonntag, den
19. April, erhielt Herr P. Barban. Mitglied des Vereins
der Hundefreunde Darmſtadt und Umgegend, für
Aire=
dale=Terriers 3 erſte, 1 zweiten und Ehrenpreis.
§ Hundefang. Während des Monats März ſind durch
den hieſigen Polizeihundeaufſeher 21 Hunde eingefangen
worden. Hiervon wurden 16 Hunde von ihren
Eigen=
tümern wieder ausgelöſt, 2 Hunde ſind verkauft worden
und 3 Hunde mußten getötet werden.
Kreistag des Kreiſes Darmſtadt.
St. Im Herrſchaftsſaal des Städtiſchen Saalbaues
fand geſtern vormittag unter dem Vorſitz des
Regierungs=
rats Frhrn. von Starck eine Sitzung des Kreistages
des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Der Vorſitzende begrüßte
herzlichſt die Erſchienenen und widmete nach Erledigung
der geſchäftlichen Formalitäten dem durch Tod
ausgeſchie=
denen Mitgliede Kommerzienrat Dr. Merck=Darmſtadt einen
warmen Nachruf. Die Verſammlung ehrte das Andenken
an den Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen.
Dann wird in die Tagesordnung eingetreten. Die
Er=
gänzungswahlen der Kreistagsabgeordneten
wer=
den für gültig erklärt. Der Vorſitzende begrüßt die
neu=
gewählten Abgeordneten und ſpricht den Ausgeſchiedenen
Dank für ihre Mitarbeit aus.
Es folgt Wahl der Mitglieder der
Ein=
ſchätzungs=Kommiſſion zur Veranlagung der
Einkommenſteuer, I. Abteilung, und der
Kapitalrenten=
bezw. Vermögensſteuer auf die Dauer von 3 Jahren,
1. April 1915 bis dahin 1918. Es waren ſeither gewählt:
1. Für das Großh. Finanzamt Darmſtadt II:
a) Als Mitglieder: 1. Heinrich Bender I., Landwirt
und Spezereihändler, Nieder=Ramſtadt; 2. Peter Benz V.,
Landwirt, Arheilgen; 3. Heinrich Dächert II.,
Bauunter=
nehmer, Eberſtadt; 4. Georg Fey XVl., Fabrikant,
Pfung=
ſtadt; 5. Wilhelm Fritſch II., Landwirt, Ober=Ramſtadt:
6. Friedrich Nungeſſer I., Rentner, Griesheim; 7. Heinrich
Heberer II., Gaſtwirt, Meſſel; 8 Ludwig Lang I,
Bürger=
meiſter, Pfungſtadt; 9. Georg Reinholz II., Landwirt und
Darlehnskaſſerechner, Roßdorf. b) Als
Erſatzmän=
ner: 1. Hermann Delp, Gemeindeeinnehmer. Eberſtadt;
2 Friedrich Fornoff II., Bauunternehmer, Roßdorf; 3.
Karl Heim II., Fabrikant und Beigeordneter, Ober=
Ram=
ſtadt; 4. Georg Adam Preß I., Rentner, Pfungſtadt; 5.
Ludwig Roth, Rentner, Griesheim Nach Verfügung des
Großh. Miniſteriums der Finanzen, Abteilung für
Steuer=
weſen, vom 30. März 1914 zu Nr. F. M. St. 14359 lind
jetzt 10 ordentliche Mitglieder und 7
Erſatz=
männer zu wählen — 2. Für das Großh. Finanzamt
Langen: Mitglied Gemeindeeinnehmer Georg Frey III.
in Wixhauſen. Es werden neugewählt für den
ver=
ſtorbenen Peter Benz V in Arheilgen deſſen Sohn
Land=
wirt Georg Benz XIV Arheilgen, für Nungeſſer=
Griesheim Bürgermeiſter Kunz=Griesheim, als neues
(10.) Mitglied Auguſt Weber, Gaſtwirt und
Bürger=
meiſter in Weiterſtadt; als neue Erſatzmänner Heinrich
Hirſch, Bürgermeiſtereiſekretär in Arheilgen, und
Ge=
meindeeinnehmer Gg. Wagner in Nieder=Ramſtadt.
Daran ſchließt ſich die Vorlage der
Verwaltungs=
berichte des Kreisausſchuſſes pro 1912 für die
Kreiskaſſe und die Kreis Abdeckereikaſſe,
die gedruckt vorliegen und ohne Debatte genehmigt
wer=
den. Ebenſo die Rechnungen der beiden Kaſſen, die
von Herrn Baurat Jäger vorgeprüft und in Ordnung
befunden ſind.
Die Vorlage und Feſtſetzung der Voranſchläge
über Einnahmen und Ausgaben der
Kreis=
kafſe und der Kreis=Abdeckereikaſſe für
1914 gibt Veranlaſſung zu längerer Ausſprache über
Straßenherſtellungen. Für Bau und Unterhaltung von
Kreisſtraßen ſind vorgeſehen: a) Neubauten 24130 Mk.,
b) Unterhaltung 83 759,10 Mk., c) beſondere Herſtellungen
119 435,80 Mk., d) Abtretung von Kreisſtraßenſtrecken
86 193,99 Mk., e) Obſtbaumpflanzungen 8651 Mk.
Bürger=
meiſter Kunz=Griesheim bittet um Neupflaſterung der
Ortsdurchfahrt, deren Zuſtand jeder Beſchreibung ſpotte.
Er wird jedoch darauf aufmerkſam gemacht, daß das Sache
der Gemeinde iſt, ſobald es ſich nicht um Kleinpflaſter
handelt. Dieſes neu herzuſtellen, iſt aber zurzeit noch
nicht angängig, da noch nicht feſtſteht, ob und wie die
elektriſche Bahn durch den Ort geführt wird.
Oberbürger=
meiſter Dr. Gläſſing teilt mit, daß die Geſellſchaft für
Bahnbau und Betrieb ihre Vorarbeiten zum Bahnprojekt
Offenbach-Langen-Darmſtadt uſw. im Juli
ds. Js. vollendet haben dürfte, und daß es ſich dann
ent=
ſcheiden wird, wie die Bahn geführt werden ſoll.
Vor=
ausſichtlich werden die ganzen Ortsdurchfahrten
von Griesheim und Arheilgen zur
Bahnfüh=
rung benutzt. Es empfiehlt ſich alſo, die
Straßenpflaſte=
rungen ſo lange zu verſchieben. Stadtv Sames ſchlägt
vor, die Ortsdurchfahrt nochmals chauſſieren und walzen
zu laſſen, da der gegenwärtige Zuſtand tatſächlich
unhalt=
bar ſei. Er bittet weiter, zu veranlaſſen, daß die
Kreis=
ſtraßen ſtets bei kleinen Schäden ſofort repariert werden,
da die Automobile ſonſt die kleinen Löcher ſchnell
vergrö=
ßern. Baurat Baltz hält das nicht für angängig, da die
Automobile die friſchen Ausbeſſerungen doch gleich wieder
zerſtören. Nur Kleinpflaſter biete genügend Schutz gegen
Beſchädigungen durch Automobile. Beſonders die
Ein=
fahrwagen der Fabriken ruinieren die Straßen. Die Firma
Opel denke daran, eine eigene Einfahrſtraße für ihre
Automobile zu erlangen. Geſchehe das, dann könnte man
an eine Heranziehung der nicht heſſiſchen Fabriken zu den
Straßenkoſten denken, was auf Grund des
Kunſtſtraßen=
geſetzes möglich ſei. Der Bürgermeiſter von Pfungſtadt
bittet, die Strecke Pfungſtadt-Hahn ſchon in dieſem
Jahre mit Kleinpflaſter zu verſehen. — Der Voranſchlag
wird getehmigt. Er ſchließt mit 879729 Mark in
Ein=
nahme und Ausgabe ab.
Folgender Antrag, betr. die Koſten für
orts=
arme Geiſteskranke, wird einſtimmig angenommen:
Der Kreisausſchuß des Kreiſes Darmſtadt beantragt, der
Kreistag wolle beſchließen: Von den armenrechtlichen
Koſten der Irrenpflege, die der Kreis als
Landarmenver=
band freiwillig von den Ortsarmenverbänden übernommen
haf, wird vom Rechnungsjahr 1915 an ein Achtel von
dem nach dem Geſetz zahlungspflichtigen
Ortsarmenver=
band zurückerhoben. — Um die Neuregelung der
Dienſtbezüge der Kreisbeamten in aller Kürze vornehmen
zu können, ſtellt der Kreisausſchuß den Antrag: Der
Kreis=
tag wolle ihn ermächtigen, nach Erſcheinen der neuen
Be=
ſoldungsordnung im Großherzoglichen Regierunsblatt
die=
jenigen Beſchlüſſe zu faſſen, welche erforderlich ſind, um
die Beſoldungen der Kreisbeamten mit denjenigen der
Staatsbeamten in Einklang zu bringen Sollten die unter
Rubrik 14 Poſ. a und Rubrik 19 Ziffer 13 und 14 des
Er=
läuterungsheftes zum Voranſchlag der Kreiskaſſe, ſowie
Rubrik 8 Ziffer 1b des Erläuterungsheftes zum
Voran=
ſchlag der Kreisabdeckereikaſſe vorgeſehenen Beträge nicht
genügen, ſo iſt der Kreisausſchuß ermächtigt, die
fehlen=
den Mittel dem Reſervefonds zu entnehmen
Es folgt Wahl von 4 bürgerlichen Mitgliedern und 4
Erſatzmännern für die Erſatzkommiſſion (§ 30 Poſ.
4 des Reichsmilitärgeſetzes) auf 3 Jahre, 1914 bis
ein=
ſchließlich 1916. Es ſcheiden aus und ſind wieder
wähl=
bar: a) Mitglieder: 1. Stadtverordneter Nohl in
Darmſtadt, 2. Reviſor i. P. Rechnungsrat Schupp daſelbſt,
3. Beigeordneter Nungeſſer in Pfungſtadt, 4. Johannes
Karl Grünewald in Roßdorf. b) Erſatzmänner:
1. Privatier Georg Koch in Darmſtadt, 2. Privatier Georg
Roth in Darmſtadt, 3. Beigeordneter Benz in Arheilgen,
4. Konrad Gunkel II. in Roßdorf. Für letzteren, der
ver=
ſtorben iſt, wird Bürgermeiſter Lorenz=Roßdorf
neu=
gewählt, im übrigen erfolgt Wiederwahl.
Ergänzungswahl der Mitglieder des
Provin=
zialtags für die Wahlperiode 1914 bis Ende 1919. Es
ſcheiden aus: 1. Oberlandesgerichtsrat Dr. Berchelmann
hier, 2. Juſtizrat Ferdinand Gallus hier, 3.
Oberbürger=
meiſter Dr. Gläſſing hier, 4. Stadtverordneter und
Bau=
unternehmer Heinrich Sames hier, 5. Kommerzienrat
Wil=
helm Diefenbach hier, 6. Beigeordneter Konrad Egenolf
hier, 7. Geh. Juſtizrat Ernſt Schmeel hier; letztere 3 ſind
geſtorben. Ferner iſt Erſatz zu wählen für das
verſtor=
bene Provinzialtagsmitglied Bürgermeiſter
Mül=
ler in Roßdorf für den Reſt deſſen Wahlperiode, d. i.
bis Ende 1916. Für die verſtorbenen Herren werden
ge=
wählt die Herren Kommerzienrat Göbel,
Stadtverord=
nete Saeng und Dr. Bender, für Bürgermeiſter
Müller=Roßdorf Ph. Keller VI.=Griesheim.
Ergänzungswahl der Mitglieder des Kreisausſchuſſes
für die Wahlperiode 1914 bis Ende 1919. Es ſcheiden
aus: 1. Rechtsanwalt Dr. Theodor Stein, Darmſtadt,
2. Rentner Philipp Keller VI.=Griesheim, für den
Bür=
germeiſter Lorenz=Roßdorf gewählt wird, 3. Rentner
Karl Heß=Pfungſtadt. Ferner iſt für den aus
Geſund=
heitsrückſichten zurückgetretenen Kommerzienrat Louis
Röder zu Darmſtadt für den Reſt deſſen Wahlperiode
d. i. bis Ende 1916, Erſatz zu wählen. Es wird Geh.
Oberjuſtizrat v. Heſſert gewählt. Für den ebenfalls
zurückgetretenen Geh. Oberforſtrat Heinemann wird
Rent=
ner W. Schwab gewählt.
Wahl eines Erſatzmannes des Kreisausſchuſſes für
die Wahlperiode 1914 bis 1919. Es ſcheidet aus:
Bau=
unternehmer und Stadtverordneter Heinrich Sames zu
Darmſtadt, der wiedergewählt wird.
Die Wahl eines Mitgliedes der Kommiſſion für
Ver=
waltung und Beaufſichtigung der Kreis=Abdeckerei
an Stelle des zurückgetretenen Kommerzienrats Louis
Röder fällt auf Kommerzienrat Göbel.
Wahl der Sachverſtändigen für Abſchätzung von
Perſonen= und Laſtkraftwagen für die Wahlperiode
1. April 1914 bis dahin 1917. Es waren gewählt:
a) als Sachverſtändige: 1. Hoflieferamt Adam
Ober, hier, 2. Kaufmann Joſeph Wieſt, Grafenſtraße 26,
hier, Inhaber der Firma Donges und Wieſt, 3.
Näh=
maſchinen= und Fahrradhändler Bernhard hier. b) als
Stellvertreter: 1. Mechaniker und Fahrradhändler
Georg Benz hier, 2. Schloſſermeiſter Karl Koch hier,
3. Rentner Franz Koch hier. Es ſollen für die Folge 4
Sachverſtändige und 2 Stellvertreter gewählt werden. Es
wird beſchloſſen, Herrn Georg Benz als
Sachverſtän=
digen hinzuzuwählen.
Die Wahl eines Taxators für die nach §§ 15 und
16 der Pferde=Aushebungsvorſchrift vom 17. Juli 1900 zu
bildende Aushebungs=Kommiſſion an Stelle des
zurück=
getretenen Landwirts Adam Kaus zu Darmſtadt für den
Reſt der laufenden Wahlveriode, d. i. bis Ende 1918
(Aushebungsbezirk Darmſtadt), fällt auf Landwirt Karl
Seibel.
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Die Sitzung
wird geſchloſſen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nacht
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Die Kammermuſikvereinigung der
Herren de Haan, Schmidt, Raſche, Sprenger und Andrege
veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 26. ds. Mts.,
ihre letzte Matinee. Leider mußte Profeſſor Schumann
wegen andauernder Krankheit in ſeiner Familie ſeine
Mit=
wirkung zurückziehen, und da Herr Geheimrat de Haan in
Holland weilt, wurde als Erſatz Herr Hans Weisbach aus
Frankfurt herangezogen, dem als Pianiſt und
Kammer=
muſikſpieler ein glänzender Ruf vorausgeht. Herr
Weis=
bach wird die F=moll=Klavierſonate von Brahms ſpielen,
das Streichquartett wird mit Smetanas „Aus meinem
Leben” und einem der ſpäteren Haydnſchen Quartette
(Opus 74 Nr. 1) vertreten ſein. (Siehe Anzeige.)
Eberſtadt, 20. April. (Bürgermeiſterwahl)
Bei der am Samstag hier ſtattgefundenen
Bürger=
meiſterwahl wurde der Bürgermeiſtereiſekretär Karl
Schäfer, der Sohn des ſeitherigen Bürgermeiſters
Wil=
helm Schäfer, zum Ortsoberhaupt gewählt.
* Eberſtadt, 20. April. (Straßenherſtellung.)
Der Kreisausſchuß hat am 20. Auguſt 1913 auf Grund der
Ermächtigung des Kreistages die Kleinpflaſterung der
Kreisſtraße Eberſtadt-Bickenbach vom Ortsende Eberſtadt
bis zur Kreisgrenze beſchloſſen. Die Länge dieſer Strecke
beträgt 3,965 Kilometer. Die Geſamtkoſten dieſer
Klein=
pflaſterung betragen 100000 Mark. Von dieſem Betrag
entfallen: 1. auf die Provinz 50 Prozent (50000 Mark),
2. auf den Kreis 50 Prozent (50000 Mark). Die vom Kreis
zu übernehmenden Koſten ſollen durch Kapitalaufnahme
gedeckt und in 10 gleichen Jahresraten getilgt werden. Da
das Kapital im Laufe des Rechnungsjahres 1914
aufzu=
nehmen iſt, ſind 5 Prozent Zinſen für ½ Jahr mit 1250
Mark vorzuſehen. Für das Rechnungsjahr 1915 iſt die
Kleinpflaſterung der Straße Pfungſtadt-Hahn in
Ausſicht genommen. Der Kreisausſchuß bleibt jedoch
er=
mächtigt und bevollmächtigt, eine andere Straßenſtrecke
her=
ſtellen zu laſſen, falls dies, insbeſondere auch wegen
Nicht=
abſchluſſes der Frage über die Anlage einer elektriſchen
Bahn Pfungſtadt-Hahn, rätlich erſcheint.
* Weiterſtadt, 20. April. (Gegen die
Bürger=
meiſterwahl), in der der Beigeordnete Martin
Mein=
hardt II. mit 19 Stimmen Mehrheit gegen den ſeitherigen
Bürgermeiſter Becker ſiegte, wurde, da ein formeller
Wahl=
fehler vorliegt, Reklamation eingelegt.
-h- Auerbach, 20. April. (Die Kreisſtraße
Auerbach-Hochſtädten -Jugenheim), deren
Neigung in der oberen Bachgaſſe von der Stehleſchen
Wirtſchaft bis zur Kadelſchen Mühle eine ſo große iſt, daß
die Auf= und Abwärtsfahrt mit ungeheueren
Schwierig=
keiten verknüpft iſt und ſchon viele Unfälle, ſogar einmal
ein Mann aus Alsbach ſein Leben laſſen mußte, vorkamen,
ſoll durch Neubau eines Stückes eine beſſere Fögzbahn er=
halten. Die Straße ſoll von der Stehleſchen Wirtſchaft den
Bach entlang bis zu dem Möſerſchen Beſitztum im
Mühl=
tal ein neues Straßenſtück erhalten, womit eine bequeme
Fahrt erzielt wird. Gegenwärtig finden die erforderlichen
Vermeſſungsarbeiten ſtatt und wenn die Gemeinde
Auer=
bach und der Kreis Bensheim die Mittel bewilligen, ſo
dürfte ſchon bald eine Beſſerung eintreten, die alle
Fuhr=
werks= und Autobeſitzer freudig begrüßen werden.
h- Von der Bergſtraße, 20. April. (Die
Kirſch=
bäume), ebenſo Aprikoſen, Pfirſiche, Pflaumen, Zwetſchen
uſw. haben ſoweit ſehr günſtig verblüht und verſprechen
einen reichen Ertrag.
Aus dem Gorxheimer Tal, 20. April. (Der
Auto=
mobilverkehr) in unſerem Tal iſt nun für längere
Zeit geſichert; denn nachdem der heſſiſche und der badiſche
Staat je 2500 Mark jährlichen Zuſchuß zugeſichert haben,
ſind nun auch die Kreisverbände Heppenheim und
Mannheim mit je 500 Mark jährlicher Beiſteuer beigetreten.
Außerdem leiſten die ſpeziell intereſſierten Gemeinden
Weinheim, Gorxheim Flockenbach und Tröſel, ſowie einige
Großinduſtrielle in Weinhem entſprechende Beiträge,
wo=
durch es möglich wird, den billigen Fahrpreis für die
zahl=
reichen in Weinheim beſchäftigten Arbeiter beizubehalten,
— Heppenheim, 18. April. (Schwerer Unfall
beim Turnen.) Im benachbarten Hüttenfelde ſtürzte
der 22jährige Lorenz beim Turnen von der feuchten
Reck=
ſtange und erlitt einen Bruch der Wirbelſäule. Der
Be=
dauernswerte, der jahrelang das Amt des Vorturners
innehatte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen.
Rüſſelsheim, 20. April. (Lebensgefährlich
ver=
unglückt) infoge unvorſicht ger Neckerei iſt hier der
16jährige Taglöhner N. aus Königſtädten. Der Junge
ſtürzte dabei vom Stiegenhaus der Fabrik die Treppe
her=
ab ſo daß er mit einem Schädelbruch und einem
Schlüſſel=
beinbruch ohnmächtig liegen blieb. — (Eine ſchöne
Sitte) herrſcht in den Opelwerken. Alljährlich erhalten
alle nach Oſtern neu eintretenden Lehrlinge einen neuen
Sonntagsanzug als Geſchenk. So wurden auch in
letzter Woche 130 neu eingetretene Lehrjungen mit ſolchen
Anzügen ausgeſtattet.
Offenbach, 20. April. (Hohes Geſchenk.) Für den
projektierten Neubau einer Notkirche mit Kleinkinderſchule
hat der Großherzog der katholiſchen Gemeinde einen
jährlichen Beitrag von 100 Mark auf die Dauer von fünf
Jahren bewilligt. — (Verhaftungen.) Wegen
Unter=
ſchlagung von Kundengeldern in Höhe von über 100 Mark
wurde der 20jährige Hausburſche Hermann Kürſchner
ver=
haftet. — Ebenfalls feſtgenommen und dem Gericht
zuge=
führt wurde der 25jährige Schloſſer Johann Hackenbruch
aus dem Stadtteil Bürgel, der unterwegs einen Arbeiter
zu berauben verſuchte, der ſich aber entſchieden zur Wehr
ſetzte und ſeine Feſtnahme bewirken konnte.
Klein=Steinheim, 20. April. (Feuer.) Geſtern
nach=
mittag um halb 6 Uhr wurde die hieſige Feuerwehr
alarmiert. Es brannte auf dem in der Nähe des
Bahn=
hofs gelegenen Floßplatze. Eine Partie Floßholz, der
Firma Georg Müller in Hanau gehörig, wurde durch das
Feuer vernichtet. Der angerichtete Schaden beläuft ſich
auf etwa 1000 Mark. Die Feuerwehr ſchaffte die noch
be=
drohten Holzlager aus der Nähe des Brandherdes und
verhütete ſo ein weiteres Umſichgreifen der Flammen. Wie
verlautet, ſoll das Feuer durch ſpielende Kinder verurſacht
worden ſein.
Erbach i. O., 20. April. (Feuer) entſtand am Sams=,
tag in der Hofreite des Landwirtes Jakob Gebhardt in
Ernſttal bei Erbach, das ſämtliche Gebäude bis auf die
Grundmauern in Aſche legte. Faſt das geſamte Mobiliar
und viel Vieh iſt verbrannt Die Entſtehungsurſacheiſ
unbekannt.
Mainz, 20. April. (Selbſtmord auf den
Schienen.) Geſtern abend um halb 12 Uhr wurde auf
der Bahnſtrecke Kaſtel=Biebrich der 34jährige Kaufmann
Hirſchhorn aus Frankfurt von dem Perſonenzuger
Frankfurt=Wiesbaden überfahren und getötet.
Anſcheinend liegt Selbſtmord vor. Die Leiche wurde nach
dem Friedhofe Mainz=Kaſtel gebracht.
Worms 20. April. (Ein herrenloſes
Auto=
mobil.) Am Bahnhof wurde geſtern nachmittag etwa
um ½3 Uhr ein Automobil hingeſtellt, das, weil es am
Abend um 9 Uhr noch daſtand, ohne daß ſich während der
ganzen Zeit jemand darum gekümmert hatte, auf
Anord=
nung der Polizei in einer benachbarten Autogarage
unter=
gebracht wurde. Bis jetzt hat ſich weder der Führer noch der
Eigentümer gemeldet. Ob dem Führer, nachdem er ſich
von dem Auto entfernt hatte, etwas zugeſtoßen iſt, oder
ob=
das Auto etwa auf ſtrafbare Weiſe in deſſen Beſitz gelangt
iſt, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Das Auto trägt das
Kenn=
zeichen Z. 1. 3339 (Regierungsbezirk Köln). Das
Erforder=
liche zur Ermittelung des Eigentümers iſt von der Polizei
veranlaßt worden.
Bingen, 20. April. (Die neue Rheinbrücke.)
Die Arbeit an der Anſchlußſtrecke zur neuen Rheinbrücke
Rüdesheim-Bingen nimmt einen flotten Verlauf. Gilt
es auch, manche Schwierigkeit beim Bau zu überwinden,
ſo müſſen z. B. große Dämme abgegraben werden,
Ver=
tiefungen zugeſchüttet und Zäune verſetzt werden, da dier
neuen Geleiſe verſchiedentlich dicht an den Häuſern von
Rüdesheim entlang laufen, ſo gibt es für die moderne
Ingenieurkunſt keine unüberwindbaren Hinderniſſe mehr=
Ein Teil der neuen Strecke iſt bereits fertg verlegt; auch
die große Ueberführung, die etwa in der Mitte zwiſchen
beiden Bahnhöfen liegt. iſt hergeſtellt und für das eventl
Geleisdreieck ſind die Blockhäuſer bereits gebaut. Da die
Geleiſe auf der neuen Brücke hoch verlegt werden müſſen,
die Ufer aber an den Stellen recht flach ſind, muß ein
mehrere Meter hoher Damm aufgeſchüttet werden.
(*) Gießen, 19. April. (Die Kommiſſion für
Reviſion der Religionslehrpläne) hat die
Abſicht, die ſeinerzeit in Darmſtadt veranſtalteten Vorträge
in Gießen zu wiederholen, damit ſie auch von den Lehrern
Oberheſſens beſucht werden können. Es ſind dafür die
Donnerstag=Nachmittage 23. und 30. April und 7. Mai
vorgeſehen. Die Vorträge finden in Steins Garten ſtatt=
Vortragende ſind: Profeſſor Lic. Jäger=Friedberg. Lehrer
Dollinger=Ober=Gleen. Pfarrer D Waitz=Darmſtadt und
Profeſſor Lic. Matthes=Darmſtadt. Für Rheinheſſen
fin=
den die Vorträge am 14., 20. und 28. Mai in Mainz ſtatt,
(*) Alsfeld, 20. April. (Oberheſſiſcher
Wan=
dervogeltag.) Am Samstag und Sonntag trafen aus
allen Teilen Oberheſſens und den angrenzenden preußiſchen
Gebietsteilen Wandervögel in dem altehrwürdigen
Kreis=
ſtädtchen Alsfeld ein. Geſtern nachmittags und abends
trafen die Mädels und Jungens zu Fuß und mit der Bahn
ein. Nach kurzem Empfang ging es mit fröhlichem
Ge=
ſang und Lautenſpiel auf den Marktplatz. Auf dieſem
ſchönſten Fleckchen der Stadt, umrahmt von den
altertüm=
lichen Baudenkmälern und Fachwerkhäuſern, ſpielte ſich
der erſte Teil der Tagung ab. Unter Begleitung von
Zupf=
geigen. Geigen und Flöten trugen die einzelnen Horden
und Ortsgruppen abwechſelnd mit der Geſamtheit Volks==
und Soldatenlieder vor. An die Geſänge ſchloſſen ſich
altdeutſche Volkstänze und Reigen. Der Vorſitzende der
Ortsgruppe Alsjeld, Dr. Weber, hielt die Begrüßungsant
Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Seite 5.
ſprache; er ſchilderte die Beſtrebungen und die Ziele des
Wandervogelbundes im Anſchluß an die Mitteilungen über
den Gautag auf dem Herzberg. Den Glanzpunkt des
Abends bildeten die Darbietungen der Ortsgruppe
Fried=
berg, welche Schattenſpiele in der Vorhalle des Rathauſes
vorführte. Am Sonntag vormittag wurden Muſeum,
Rathaus, Walpurgiskirche beſichtigt und dem Stadttürmer
ein Beſuch abgeſtattet. Um ½12 Uhr war Orgelkonzert,
ausgeführt von Frau Apotheker Möller und Reallehrer
Dotter. Um 12 Uhr ſammelten ſich die Gruppen wieder
auf dem Marktplatz, um den Marſch zum Abkochen auf der
Steinkaute mit fröhlichem Geſang und Spiel anzutreten.
Hier teilten ſich die Scharen in kleine Abteilungen; im Nu
flackerten die Feuer und unter fröhlichem Treiben mundete
das einfache Mahl vortrefflich. Singen, Tanz und
Mum=
menſchanz füllten den Nachmittag aus.
Vom Kaiſermanöver 1914.
F.C. Das vornehmſte Mittel, gerade die Führer
un=
ſeres Heeres, die im Falle eines Krieges berufen ſein
wer=
den Armeen zu befehligen, ſchlüſſig und befähigt zu
machen, daß ſie ihren Aufgaben für den Ernſtfall gewachſen
ſind, bildet in ſeiner heutigen kriegsmäßigen Form das
Manöver, das alljährlich vor Seiner Majeſtät dem Kaiſer
abgehalten wird. In dieſem Jahre findet das
Kaiſer=
manöver unter Beteiligung des 7., 8., 11., 18. königlich
preußiſchen und des 2. und 3. königlich bayeriſchen
Armee=
korps ſowie mehrerer Kavallerie=Diviſionen, vom 14. bis
18. September zwiſchen der Kinzig und der oberen Lahn
ſtatt. Durch umfangreiche Einziehung von Reſerven
wer=
den die Infanterie=Bataillone auf 700 Mann verſtärkt.
Vorher haben dieſe Korps je drei Uebungstage für die
Brigademanöver und je drei Uebungstage für die
Divi=
ſionsmanöver zur Verfügung. Dieſe letzteren Uebungen
müſſen ſo beendet ſein, daß die Truppen am Abend des
12. September die Bewegungen in die
Verſammlungs=
bereiche für die Ausgangskriegslage zum Kaiſermanöver
ausgeführt haben. Das 7. und 8. Armeekorps paradieren
außerdem, erſteres am 5. September bei Münſter in
Weſt=
falen, letzteres am 8. September bei Koblenz vor Seiner
Majeſtät. Als Armeeführer kommen der Generalinſpekteur
der 4. Armee=Inſpektion, Generaloberſt Kronprinz
Rupprecht von Bayern und der Generalinſpekteur der 7.
Armee=Inſpektion, Generaloberſt v. Eichhorn, in Frage.
Die Heereskavallerie der einen Partei wird vorausſichtlich
Generalleutnant v. Knörzer, der Kommandeur der 4.
Ka=
vallerie=Inſpektion, führen. Die beteiligten Armeekorps
unterſtehen den kommandierenden Generalen: v. Einem
gen. v Rothmaler (7. Armeekorps), Tülff v. Tſchepe und
Weidenbach (8. Armeekorps), v. Plüskow (11. Armeekorps),
v. Schenck (18. Armeekorps), Ritter v. Martin (2.
baye=
riſches Armeekorps), v. Kreß (2. bayeriſches
Armee=
korps). Der Aufklärungsdienſt bei der Armee wird
dies=
mals in großem Umfange von den Luftſchiffer= und
Fliegerbataillonen aufgenommen werden. Die ſtrategiſchen
Vorbereitungen für das Kaiſermanöver liegen nunmehr zum
neunten Male in der Hand des Chefs des Generalſtabs der
Armee v. Moltke, die verwaltungstechniſchen, d. h. die
Regelung des Manöverfuhrparkweſens, die Einrichtung
von Proviant= und Fourageämtern, Feldſchlächtereien und
Feldbäckereien werden von dem Generalmajor v. Schöler,
dem Direktor des Armee=Verwaltungsdepartements des
preußiſchen Kriegsminiſteriums, geleitet. Gerade an die
verwaltungstechniſchen Arbeiten werden diesmal, wo
erſt=
mals ſo Rieſentruppenmaſſen auf einem immerhin kleinen
Raume agieren, koloſſale Anforderungen geſtellt werden
und ſie werden zeigen, wie ſie funktionieren. Denn von
ihnen hängt die Gefechtskraft der Truppen und letzten
Endes der Sieg ab. Haben doch die Balkankriege der
jüngſten Zeit gezeigt, wie ſelbſt ſieggewohnte und
kampfes=
tüchtige Truppen ſogar unter Leitung guter Führer
ver=
ſagen und geſchlagen werden, wenn die Verpflegung nicht
regelrecht arbeitet. Bei dem Rieſenmanöver 1914 kann
unſer Verpflegungsweſen dartun, was es im Ernſtfalle
leiſten ſoll und zu leiſten vermag.
Die Eiſenbahnabteilung des Großen Generalſtabs
unter ihrem Leiter Generalmajor Schumann mit Aſſiſtenz
der Linienkommandanten in Köln a. Rh., Münſter,
Elber=
ffeld Frankfurt a. M., Mainz, Erfurt, Kaſſel und der
baye=
friſchen Orte, wird bei dem Abtransport der erheblichen
Truppenmaſſen am Schluſſe des Manövers aus der Linie
Homburg-Friedberg-Gießen-Lollar nach den
Garni=
ſſonen am Rhein, in Weſtfalen, am Main, in Thüringen,
Heſſen und Bayern eine erhebliche Rolle ſpielen und eine
gewaltige Arbeit zu leiſten haben.
Zahlreiche Fürſtlichkeiten werden vorausſichtlich an
den Manövern teilnehmen, ſo der König Ludwig III. von
Bayern mit den Prinzen ſeines Hauſes die während der
Manövertage auf Schloß Aſchaffenburg Quartier beziehen,
der Großherzog Friedrich II. von Baden als General=
(inſpekteur über das 8. Armeekorps, der Thronfolger in
Württemberg, als Generalinſpekteur über das 11.
Armee=
ikorps, der Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen und bei
(Rhein, der König der Hellenen, der Großherzog von
Sach=
ſſen, der Herzog von Sachſen=Koburg und Gotha, der Erb=
prinz von Sachſen=Meiningen, der Fürſt Günther zu
Schwarzburg=Rudolſtadt und Sondershauſen, der Fürſt
Heinrich XXVII. Reuß jüngerer Linie, Leopold Fürſt zur
Lippe, Prinz und Prinzeſſin Adolf zu Schaumburg=Lippe,
Prinz und Prinzeſſin Karl von Heſſen, der Fürſt zu
Waldeck.
Die einzelnen Dispoſitionen, über die zurzeit noch
be=
raten wird und dann in der Manöverabteilung des
Gro=
ßen Generalſtabs verwahrt werden, werden erſt in der
Woche vor dem 14. September als Befehle von den
feind=
lichen Hauptquartieren herausgegeben werden, und zwar
als Befehle an „Blau” und „Rot”, um das fünftägige
Ringen vor dem Oberſten Kriegsherrn, der auf Schloß
Bad Homburg v. d. Höhe Hauptquartier nehmen wird,
von ca. 250000 Mann, Roß und Reiter, in die
Manöver=
wege zu leiten.
Parſifal.
Rezitation von Hofrat Hugo Edward.
Unſere Hofbühne hat uns den „Parſifal” Wagners
cherrliches Bühnenweiheſpiel, bisher vorenthalten, aber
les ſind uns nun zwei meiſterhafte Definitionen des
Wer=
kes geworden. Vor etwa doppelter Jahresfriſt ward aus
berufenem Munde die Muſik des Werkes fachkundig
erläu=
tert, und geſtern vermittelte uns Hofrat Hugo
Edward=
in einem genußreichen Rezitationsabend die Kenntnis des
Textgehaltes. Der große Feſtſaal der Turnhalle war
er=
freulich gut beſetzt und die zahlreichen Zuhörer ließen ſich
twillig in den Bann der herrlichen Dichtung zwingen. Herr
=Hofrat Edward gab zur Einleitung ſeiner Rezitation eine
zknappe, aber erſchöpfende Inhaltsangabe der
Parſifaldich=
tung, die auf die Rezitation ſelbſt treffend vorbereite‟.
Dann las er den Parſifal vollſtändig vor. Es gelang dem
Künſtler trotz einer erſt zum Schluſſe ſich bemerkbar
machenden ſtimmlichen Indispoſition ganz meiſterhaft,
die handelnden Perſonen des Weiheſpiels ſcharf umriſſen
zu charakteriſieren und den Gehalt der Dichtung dadurch
reſtlos zu erſchöpfen. Gewiß kann ja keinerlei Vortrag
ſoder Rezitation wohl die Weihe auf den Zuhörer
aus=
üben, die die Aufführung ſelbſt ausübt, aber eines wurde
nach dem geſtrigen Rezitationsabend zur Gewißheit, die
poetiſchen Schönheiten der Dichtung, die gerade im
Par=
ſifal mehr als in allen anderen Schöpfungen Richard
Wagners betonte ſprachliche Schönheit des Textes wurde
aauch denen erſt voll zum Bewußtſein gebracht, die die
Aufführung bereits geſehen. Im weſentlichen iſt es das
Werdienſt des ausgezeichneten Vortragstalents des
Künſt=
dlers, der mit reifem Verſtändnis in den Geiſt der
Dich=
dung eingedrungen und ſie uns ſo in eindrucksvollſter
Weiſe vermittelnkkonnte.
Die zahlreichen Zuhörer dankten herzlichſt für die
zwei Stunden reinen Genuſſes mit lebhaftem Beifall, der
rauch in Blumenſpenden äußeren Ausdruck fand. M. St.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 20. April. In den Räumen
des Landesausſtellungsparke wurde heute der Zehnte
Deutſche Röntgenkongreß eröffnet. Die Geſellſchaft
iſt auf 600 Mitglieder angewachſen. Am Abend findet ein
Empfang durch die Berliner Röntgenvereinigung ſtatt.
Der Berliner Stadtverordnetenverſammlung iſt eine
Magiſtratsvorlage zugegangen über den Bau des
Tunnels unter dem Franz=Joſef=Platz für die dortigen
Straßenbahnen und die Bewilligung der Baukoſten
in Höhe von 3 270000 Mark. Eine beſondere Vorlage über
den Grunderwerb für die beiden Tunnels und
Bewillig=
ung von 1,1 Millionen Mark iſt noch zu erwarten. Der
Magiſtrat teilt mit daß er die Tunnels ſelbſt bauen und
den öſtlichen Teil der Großen Berliner Straßenbahn zuy
Benutzung überlaſſen will. Die Herſtellung von neuen
ſtädtiſchen Strecken, ſowie die Beſchaffung von neuen
Wagen hat der Magiſtrat gleichzeitig beſchloſſen. Die
Koſten hierfür ſind auf 1535000 Mark veranſchlagt. — An
einer Murmel erſtickt iſt geſtern abend ein kleines
Kind. Das dreieinhalbjährige Söhnchen Fritz des
Schloſ=
ſers Kulack aus der Goßlerſtraße 14 vergnügte ſich in der
elterlichen Wohnung mit dem Murmelſpiel. Plötzlich hörte
die Mutter den Kleinen ſchreien. Er hatte eine Murmel
verſchluckt und dieſe war ihm in der Luftröhre ſtecken
ge=
blieben. Sie lief mit ihm gleich zu einem Arzt in der
Nähe; doch war es ſchon zu ſpät, als ſie mit ihm ankam.
Das Kind war ſchon erſtickt.
Weinheim a. d. B., 20. April. (Waldbrand.) In
der Nähe von Großſachſen entſtand geſtern ein größerer
Waldbrand, der einen größeren Waldbeſtand vernichtet
hat. Wie verlautet, ſoll der Brand durch Kinder
verſchul=
det worden ſein.
Fiſchbach (Mittelfranken), 20. April. (Waldbrand.)
In dem hieſigen Staatsforſt brach in der Nacht auf
Sonn=
tag ein Brand aus, dem bis geſtern nachmittag 300
Tag=
werk Wald zum Opfer fielen. Zwei Ortſchaften erſchienen
gefährdet: Ob Touriſten umgekommen ſind, konnte nicht
feſtgeſtellt werden. Da die Löſchmannſchaften, die nur
in geringem Maße vorhanden waren, des Feuers nicht
Herr zu werden vermochten, wurde Militär requiriert.
Koburg, 20. April. (Automobilunfall.) Bei
einer Kurve iſt in der Nähe von Wieſenfeld der
Kraft=
wagen des Möbelfabrikanten Kämmerer aus Gotha einen
Abhang hinuntergeſtürzt. Die vier Inſaſſen wurden
ver=
letzt, davon zwei ſchwer.
Kottbus, 20. April. (Schwerer
Automobil=
unfall.) Heute ſtreifte auf der Forſter Chauſſee in der
Nähe des Zollhauſes das Automobil des Händlers
Erdmann aus Forſt das Automobil des Kammerjunkers
v. Natzmer aus Trebendorf beim Ueberholen. Das
Auto=
mobil v. Natzmers überſchlug ſich und die vier
In=
ſaſſen wurden herausgeſchleudert. Frau v. Natzmer
er=
litt einen Bruch des Schlüſſelbeins, Rippenbrüche und
eine Verſtauchung der Wirbelſäule, Fräulein Weidmann
aus Spremberg einen ſchweren Schädelbruch und einen
Unterkieferbruch, die Gräfin von Itzenplitz einen leichten
Schädelbruch und der Chauffeur eine Gehirnerſchütterung.
Köln, 20. April. (Waldbrand.) Am Bergabhang
des Schmelzbachtales ſind große Waldpartien abgebrannt.
Bei Bornkeſſel, im Bröhltale, ſowie zwiſchen Overat und
Maria Linden ſind Waldbrände ausgebrochen, die
meh=
rere hundert Morgen einäſcherten.
Zürich, 20. April (Anläßlich der
Ein=
weihungsfeier der neuen Univerſität) fand
am Samstag abend ein großer Feſtkommers ſtatt. Am
Sonntag vormittag wurde ein Feſtgottesdienſt im
Frauenmünſter abgehalten. Den Gäſten wurde
mittags bei Anweſenheit der Mitglieder des
Bun=
desrat Forrer und Calander ein Imbiß
ge=
reicht, wobei Oberſt Ulrich Meiſter die
Begrüßungs=
anſprache hielt und den Rektoren der fremden
Univerſi=
täten gegenüber den Wunſch ausdrückte, ſie möchten danach
ſtreben und wirken, daß den ausländiſchen Studenten
die in der Schweiz verbrachten Semeſter voll angerechnet
würden. Namens der Rektoren der deutſchen
Univerſi=
täten ſprach der Prorektor der Univerſität Freiburg i. Br.,
Schultze, ſeinen Dank für die Gaſtfreundſchaft der Stadt
Zürich aus. Profeſſor Vetter=Zürich begrüßte im Namen
der Züricher Profeſſoren die Vertreter der fremden
Uni=
verſitäten und betonte das Entgegenkommen, das die
Schweizer Studenten im Auslande fänden. Rektor
Erben=Innsbruck dankte ebenfalls für die gebotene
Gaſt=
freundſchaft und überbrachte Grüße der öſterreichiſchen
Univerſitäten. An das Bankett ſchloß ſich eine Umfahrt
auf dem Züricher See an.
Iſelle, 20. April. (Felsſturz.) Geſtern zerſtörte
ein Felsſturz den Südeingang des Simplontunnels
und einige Häuſer der Unternehmer. Die Urſache ſollen
verbotene Minen ſein, die die Arbeiter anlegten und
ent=
zündeten. Die Arbeiter leugnen dies und haben die
Ar=
beit eingeſtellt. Falls die Arbeit bis Dienstag nicht
auf=
genommen wird, werden die Arbeiten auf ein Vierteljaht
eingeſtellt.
Tetſchen, 20. April. (Abgeſtürzt.) In den Tyſſaer
Wänden iſt der Touriſt Kral aus Buenauburg abgeſtürzt.
Er wurde mit zertrümmertem Schädel tot aufgefunden.
Debreczin, 20. April. (Großfeuer.) In der
Wag=
gonfabrik der Staatsbahnen iſt geſtern ein Brand
entſtanden, welcher auf die übrigen Werkſtätten übergriff.
Hundertundfünfzig Waggons und zahlreiches Material
ſind vernichtet worden. Der Schaden beträgt 3 Millionen
Kronen.
Paris, 20. April. (Großfeuer.) In der Nähe des
Friedhofes Péere Lachaiſe brach geſtern ein Großfeuer
aus. Das Warenhaus und Stapellager von Waring
Gillow ſtand in hellen Flammen. Es gelang, den Brand
auf das Lagerhaus zu beſchränken. Der Schaden wird auf
über eine Million Francs geſchätzt.
Toulon, 20. April. (Ertrunken.) Ein Fiſcher
fand in einer Bucht ein Boot, in welchem ein Täſchchen
mit mehreren Hundert Francs und Schmuckſachen lagen.
Die Unterſuchung ergab, daß das Täſchchen einer Dame
gehörte, die am Samstag in Geſellſchaft der Leutnants
der Kolonialinfanterie=Souchet und=Lenormand und eines
jungen Touloners namens Ceſſet vom Fort Colle=Noir
nachts zur See nach Toulon zurückkehren wollte. Bei
die=
ſer tollkühnen Fahrt ſind alle vier Inſaſſen des Bootes
zweifellos ertrunken.
Los Angeles, 20. April. (Die kinofeindliche
Löwin.) Während der Aufnahme eines Kinofilms
in Univerſal=City geriet eine Löwin in Wiut. Sie
ſprang auf den Schauſpieler Kirby, riß ihn zu Boden und
zerfleiſchte ihn, ehe man ſie von dem Unglücklichen
los=
reißen konnte. Der Schauſpieler wurde ſo ſchwer verletzt,
daß er bald den erlittenen Verletzungen erlegen iſt.
Kriſtiania, 20. April. (Collet f.) Der
Landſchafts=
maler Frederie Collet iſt im Alter von 75 Jahren in
Lillehammer geſtorben.
St. John (Neufundland), 19. April. (Der
Robben=
fänger „Kite”), deſſen Untergang man befürchtet hatte,
iſt am Mittwoch an der Nordoſtküſte geſichtet worden. Der
Dampfer „Kyle” der nach den Trümmern der „Southern
Croß” geſucht hatte, hat ſeine Suche aufgegeben und iſt
hierher zurückgekehrt.
Der Statthalterwechſel in Elſaß=
Lothringen.
Die Abſchiedsworte des Statthalters.
* Auf die Anſprache des Rechtsanwalts Dr. Zenner
erwiderte der Statthalter Fürſt Wedel mit folgenden
Worten:
Meine Herren! Im Namen meiner Frau und in
mei=
nem eigenen ſage ich Ihnen herzlichen Dank für die ſo
freundliche und ehrende Anſprache, die Herr Rechtsanwalt
Dr. Zenner als Ihr Wortführer an uns gerichtet hat, und
für die hohe und uns innig erfreuende Ehrung, die uns
durch den impoſanten Fackelzug und durch die großartige
Serenade bereitet worden iſt. Aus der regen Beteiligung
weiter Kreiſe der Bevölkerung an dieſer Ehrung glauben
wir den uns mit größter Freude erfüllenden Schluß ziehen
zu dürfen, daß unſer redliches, immer auf des Landes
Beſtes gerichtetes Wollen gewürdigt worden iſt. Wenn
es mir dabei oft nicht vergönnt war, auch das Beſte zu
er=
reichen, ſo wollen Sie in der menſchlichen
Unvollkommen=
heit und in den oft ſchwierigen Verhältniſſen eine
Ent=
ſchuldigung dafür finden. Wohl habe auch ich im Kampfe
geſtanden und — wie ich hier ausdrücklich hervorheben
möchte — in voller Einigkeit mit meinen einſtigen
Mit=
arbeitern. Unſer Kampf aber hat ſich niemals gegen
das Volk gerichtet, das wir als loyal und zuverläſſig ſtets
aufrichtig geſchätzt und gewertet haben, ſondern lediglich
gegen einzelne Elemente, deren Wirkſamkeit
wir für Reich, Land und Volk als ſchädlich erachteten.
Meine Frau und ich haben dieſes ſchöne und uns zur
zwei=
ten Heimat gewordene Land und ſeine kernige und
arbeit=
ſame Bevölkerung wahrhaft lieb gewonnen und werden
ſeine ferneren Geſchicke mit lebhaftem Intereſſe und den
wärmſten Wünſchen bis an unſer Lebensende begleiten.
Bringen Sie, meine Herren, der neuen
Regie=
rung vollſtes Vertrauen entgegen! Tragen Sie
die Ueberzeugung in immer weitere Kreiſe, daß des
Lan=
des Wohlfahrt und Entwickelung bei ungeſtörter Wahrung
ſeiner berechtigten Stammeseigenart mit dem
zielbewuß=
ten und feſten inneren Anſchluß an das große deutſche
Va=
terland enge verknüpft iſt, daß nur der nach vorwärts und
nicht der nach rückwärts gewandte Blick den Weg in eine
glückliche Zukunft findet. Schaffen Sie damit das ſichere
nationale Fundament, auf dem einſt weitergebaut werden
kann! Ehren Sie die Armee welche die Blüte
unſeres Volkes darſtellt und die der Hort unſerer
Sicher=
heit iſt, und widerlegen Sie ſomit am beſten die manchmal
auftauchende ungerechtfertigte Behauptung, daß die Elſaß=
Lothringer, die ja von jeher gerne und dabei tüchtige
Sol=
daten waren, dem Militär unfreundlich oder gar feindlich
gegenüber ſtänden. Dies, meine Herren, ſind die Bitten,
die Ihr ſcheidender Statthalter, dem das Wohl des
Lan=
des warm am Herzen liegt, an Sie richtet, weil Sie damit
den Gegnern, den ehrlichen wenigſtens, die Angriffswaffe
aus der Hand nehmen werden. Danken Sie herzlich allen
Teilnehmern an der heutigen Ehrung und bewahren Sie
auch in der Ferne uns ein freundliches Andenken, wie
Ihnen ein ſolches bei uns allezeit geſichert iſt. Und nun,
meine Herren, fordere ich Sie auf, auch bei dieſem Anlaß
mit uns desjenigen dankbar zu gedenken, der an höchſter
Stelle die Geſchicke des Landes leitet, der denſelben
wäh=
rend ſeiner faſt 26jährigen Regierung ſtets ein gleich
war=
mes Intereſſe gewidmet hat und auf deſſen gnädige und
tatkräftige landesväterliche Fürſorge das Land auch ferner
unbedingt zählen darf. Seine Majeſtät der Kaiſer lebe
hoch!
Luftfahrt.
Ein Flug von Königsberg nach Straßburg.
* Mülhauſen (Elſaß), 20. April. Oberleutnant
Geyer, der mit Paſſagier heute früh 5,10 Uhr in
Königsberg i. Pr. geſtartet war, iſt nach einer
Zwi=
ſchenlandung um 9½ Uhr in Johannisthal, von wo er
um 11 Uhr wieder aufgeſtiegen war, auf dem hieſigen
Flugfeld Habsheim um 6,20 Uhr glatt gelandet.
Oberleutnant Geyer wird heute abend noch nach
Straß=
burgfliegen.
Die Affäre Pégoud.
* Mailand, 19. April. Die Affäre Pégoud iſt in
juriſtiſcher Beziehung nunmehr ganz erledigt. Der
bekannte Sturzflieger nimmt den Apparat, den er dem
Italiener Dal Miſtro verkauft hatte, zurück und erſtattet
den Kaufpreis von 19000 Lire, ſowie 36000 Lire Koſten=
und Schadenerſatz. Dal Miſtro zieht die Klage gegen
Pégoud zurück. Da es ſich um Sachbeſchädigung handelt,
die nur auf Privatklage hin verfolgt wird, ſo iſt damit die
juriſtiſche Seite der Angelegenheit erledigt. Pégoud hat
ebenfalls die gegen ſeinen früheren Mechaniker Freißmuth
eingereichte Klage wegen Verleumdung zurückgezogen
Der Vergleich iſt hauptſächlich durch die Bemühungen des
Impreſarios Fürſt und ſeines Vertreters zuſtande
ge=
kommen.
* Gießen, 20 April. Infolge eines Motorſchadens
ſtürzte geſtern ein Aviatik=Doppeldecker der
Flug=
ſtation Darmſtadt auf dem Rückfluge von Kaſſel nach
Darmſtadt im Schiffenberger Tal ab und wurde
voll=
ſtändig zertrümmert. Der Führer, Unteroffizier
Schlichting, erlitt nur einige leichte Hautabſchürfungen.
* Johannisthal, 20. April. Auf dem Flugplatz
Johannisthal landeten heute vormittag 9.15 Uhr der
Offi=
zierflieger Oberleutnant Geyer und Leutnant
Mi=
kulsky als Begleiter auf einem 100 PS. Mercedes=
Aviatik,=Doppeldecker. Sie ſind heute morgen 4.15 Uhr in
Königsberg i. Pr. geſtartet und beabſichtigen, weiter
zu fliegen.
*. Wien 20. April. Der Flieger Stiploſchek,
der ſich an dem Schichtflug beteiligte, iſt bei Wigſtadt
(Mähren) auf dem Rückfluge von Wien abgeſtürzt. Der
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
Apparat wurde zertrümmert, der Flieger ſelbſt wurde
leicht verletzt. Sein Fluggaſt, Regierungsbaumeiſter
Heckſteller=Berlin, blieb unverletzt. Der Flieger
Reiterer ſoll bei Stockerau in Niederöſterreich auf dem
Hinfluge aufgegeben haben. Der Flieger Mumb erlitt bei
Mähriſch=Budwitz einen Schraubenbruch.
* Wien, 20 April. Von dem am Schichtflug
Teilnehmenden haben zwei die erſte Etappe vollendet.
Konſchel landete vor 11 Uhr vormittags, Bareth
um ½1. Uhr in Aſpern.
* Baden=Oos, 20. April. Das
Militärluft=
ſchiff „Z. 8” iſt heute abend ½8 Uhr unter Führung des
Direktors Dürr zur Fahrt nach Leipzig
aufge=
ſtiegen.
Turnen, Spiele und Sport.
* Pferdeſport. Pferderennen zu Köln, 20.
April Saraband=Rennen. 5000 Mk. 1. R. Arlts Saint
George (Kühl), 2. Eiffelturm, 3. Annollet. 20.10; 13, 15:10.
— Lilienhof=Jagdrennen. 3000 Mk. 1. Baron v.
Itter=
ſums Hareſtock (Lt. Graf Holck), 2 Fronde, 3. Geograph.
13:10; 10. 10:10. — Ad. Patrick=Handikap. 12000 Mk. 1.
Frhrn. S A. v Oppenheims Diamant (Archibald) 2
Nachtſchatten, 3. Orinoco. 33:10; 17, 19, 21:10. —
Wal=
burg=Jagdrennen. 3000 Mk. 1. Graf E Bylandts Paien
(Jongheer de Repelaer), 2. Shannon Lad, 3. Nyngan.
Rennen zu Saint=Cloud, 20. April. Prix
des Corbeilles. 3000 Frs 1. H. Rigauds Mont Joly
(Lemmel), 2. Pourquois Pas, 3. Sylvia II. 159:10; 43,
29. 35:10. — Prix des Amazones. 5000 Frs. 1. Edmond
Blancs Roſalys (G. Stern) 2 Oſteite, 3. Moina. 13*10;
13, 18. 28:10. — Prix du Bois de Boulogne. 5000 Frs.
1. Auguſt Belmonts Kincade (Mac Gee), 2. Eversley 3.
Idilio. 94:10; 37, 17.10.
Aufgelaufener deutſcher Dampfer.
* Gibraltar, 20. April. Der Dampfer „
Rhin=
feld” der Continentalen Reederei in Hamburg, von
Genua nach Buenos=Aires unterwegs, iſt in der Nähe von
Tanger auf eine Klippe aufgeſtoßen. Raum I
und II liefen voll Waſſer. Im Maſchinenraum und im
Heizraum ſteigt das Waſſer bedeutend. Nach einer
Mel=
dung der Reederei ſind deutſche und engliſche
Ber=
gungsdampfer anweſend, die das Schiff
auspum=
pen. (Notiz des Wolffbureaus: Offenbar iſt es der
bis=
her ungenannte Dampfer, von dem gemeldet wurde, daß
er am Samstag bei Tanger geſtrandet und von
Eingebo=
renen angeblich angegriffen worden ſei.)
Die Erkrankung des Kaiſers
von Oeſterreich.
* Wien, 20. April. Ueber die Erkrankung des
Kaiſers melden die Blätter: Geſtern abend begab ſich
der Kaiſer zur gewohnten Stunde zu Bett. Die
Tempe=
ratur betrug in den Abendſtunden 38 Grad. Die Nacht
wurde häufig durch Huſtenreiz geſtört, ſonſt aber war ſie
im allgemeinen nicht ſchlecht. Heute morgen erſchienen
Hofrat Kerzl und Profeſſor Ortner beim Kaiſer. Das
Leiden wird nun als tiefſitzende Bronchitis bezeichnet.
Heute morgen um 8 Uhr erſchien der Schwiegerſohn des
Kaiſers, Erzherzog Franz Salvator, und die Erzherzogin
Marie Valerie, beim Monarchen um ſich nach ſeinem
Be=
finden zu erkundigen. — Die Neue Freie Preſſe erfährt
aus Hofkreiſen, daß zu ernſter Beſorgnis kein
Anlaß vorliegt. Nicht nur die Aerzte, auch alle
an=
deren dem Kaiſer naheſtehenden Perſonen geben ſich der
begründeten Hoffnung hin, der Kaiſer werde in
allerkürze=
ſter Zeit von dem Katarrh befreit ſein.
* Wien, 20. April. Die für den 26. April geplante
Reiſe des Kaiſers nach Peſt zum Empfange der
Delegationen unterbleibt, um eine ungünſtige
Be=
einfluſſung ſeines Befindens zu verhüten. — Erzherzog
Franz Ferdinand wird in Vertretung des Kaiſers die
Delegationen in der Ofener Hofburg empfangen. — Der
Kaiſer empfing heute den Miniſter des Auswärtigen, Graf
Berchtold, in Audienz.
* Wien, 20. April. Der Wiener Mittagszeitung
zu=
folge werden von heute ab täglich offizielle
Krank=
heitsberichte über den Zuſtand des
Kai=
ſers ausgegeben werden. Erzherzogin Marie Valerie
iſt aus Wallſee in Schönbrunn eingetroffen.
Die Verhandlungen zwiſchen Italien und
Frankreich über die tripolitaniſchen
Untertanen in Tuneſien.
* Rom, 20. April. Zu dem Artikel des Echo de
Paris, der nach Darlegung der gegenwärtigen
Ver=
handlungen zwiſſchen Frankreich und
Ita=
lien über die tripolitaniſchen Untertanen
in Tuneſien erklärt, ſeine Politik auf die
Kün=
digung des franzöſiſch=italieniſchen Abkommens von 1896
zu richten, ſchreibt der Meſſagero: Wir wiſſen nicht,
inwie=
weit das Echo de Paris damit der Dolmetſch der leitenden
Kreiſe der auswärtigen Politik Frankreichs iſt.
Gleich=
wohl muß man daran erinnern, daß die italieniſche
Re=
gierung in der Frage der Tripolitaner in Tuneſien ein
freundſchaftliches Entgegenkommen gegenüber der
franzö=
ſiſchen Regierung bewieſen hat. Italien hat unter dem
internationalen Geſichtspunkt vollkommen das Recht, zu
verlangen, daß die Tripolitaner, die italieniſche
Unter=
tanen geworden ſind, in Tuneſien wie die muſelmaniſchen
Untertanen aller anderen europäiſchen Staaten behandelt
werden, da es ſich ja um wirkliche Untertanen und nicht
um Schutzbefohlene handelt. Im Gegenſatz dazu wollen
die Franzoſen ſie den Untertanen Tuneſiens gleichſtellen,
ſo daß ſie den tuneſiſchen und nicht den franzöſiſchen
Ge=
richtshöfen unterſtehen müßten ebenſo wie die italieniſchen
Untertanen aus Erythra und Benadir Die italieniſche
Re=
gierung wies darauf hin, daß dies eine Verminderung
des Preſiges Fialiens bei der tripoltanſchen
Bebölte=
rung bedeuten würde. Jedoch ließ Italien aus
Freund=
ſchaft für Frankreich eckennen, daß es geneigt ſei, in dieſem
Punkte gegen kleine Zugeſtändniſſe nachzugeben, worauf
Frankreich jedoch nicht eingehen zu können glaubte. Der
Meſſagero erinnert weiter daran, daß noch eine andere
Differenz zwiſchen Italien und Frankreich beſtände,
näm=
lich in bezug auf das Kapitulationsregime in Marokko.
Da Frankreich gefordert habe, Italien ſolle auf das
Kapi=
tulatiogsrchgime in Marokko ſofort verzichten, ſtimmte
Italien zuerſt unter der Bedingung zu, daß eine ähnliche
Zuſtimmungserklärung ſeitens aller Mächte erfolge, und
ſpäter unter der alleinigen Bedingung, daß England
eben=
ſo verzichte. Italien habe neue Beweiſe ſeiner
freund=
ſchaftlichen Gefühle gegenüber Frankreich gegeben. Daher
finde der Meſſagero die Italophabis einiger franzöſiſcher
Zeitungen äußerſt ungerecht.
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
* Neu=York 20. April. Huerta hat die
For=
derungen der Vereinigten Staaten
abge=
lehnt.
* Waſhington, 20. April. Der Sekretär des
Präſidenten Wilſon erklärte, die Angelegenheit ſei nun
zu einem Abſchluß gelangt. Er fügte hinzu, Huerta
habe keine Fortſetzung der Verhandlungen verlangt und
habe es glatt abgelehnt, die Forderung des
bedin=
gungsloſen Saluts zuzugeſtehen.
* Waſhington 20. April. In einer Mitteilung
verlangt Huerta in Waſhington die ſchriftliche
Zuſiche=
rung, daß der Salut, den man von ihm verlangte, Schuß
für Schuß erwidert werde. Die Vereinigten
Staa=
ten haben es abgelehnt, dieſe ſchriftliche Zuſicherung zu
geben, und haben auf Annahme der Bedingungen bis heute
abend 6 Uhr beſtanden.
* Waſhington, 20. April. Amtlich wird
ge=
meldet: Deutſchland charterte zwei
Damp=
fer, die zur Aufnahme der Flüchtigen aus Veracruz
dienen ſollen. Strategen der Marine und der Armee ſind
mit der Ausarbeitung von Kriegsplänen beſchäftigt.
Kon=
teradmiral Fletchner iſt angewieſen worden,
Marine=
ſoldaten nach Mexiko City zu ſenden, wenn dort
Unruhen entſtehen ſollten. Allen auf der Fahrt nach Mexiko
befindlichen Schiffen ging der drahtloſe Befehl zu, ihre
Geſchwindigkeit zu erhöhen.
* Waſhington, 19. April. Das Kriegsſchiff
„Miſſiſſippi” erhielt heute am ſpäten Nachmittag Befehl,
ſich mit dem Aerokorps und 600 Seeſoldaten, ſowie
be=
gleitet von der „Prärie” der „Diri” und einer
Torpedo=
bootsflottille von Penſacola nach Tampico zu begeben.
* Neu=York, 19. April. Das Schlachtſchiff „North
Dakota” iſt am ſpäten Nachmittag nach Tampico
abgegangen.
* Waſhington, 20. April. 22
Torpedoboots=
zerſtörer haben Befehl erhalten, nach Penſacala am
Golf von Mexiko abzugehen Huerta hat zwei Botſchaften
überſandt, in der er in ausweichender Weiſe ſich um
Ein=
zelheiten ſtreitet. Bryan antwortete, daß es für ihn keine
Abweichung von dem gegenwärtig eingenommenen
Stand=
punkt geben könne.
* Waſhington. 20. April. In einer Botſchaft
über Mexiko erſucht Präſident Wilſon heute den
Kongreß um die Ermächtigung, die bewaffneten
Streit=
kräfte des Landes zur Aufrechterhaltung der Ehre und
Würde der Nation zu verwenden. Inzwiſchen iſt die
Flotte an beiden Küſten auf dem Wege in die
mexi=
kaniſchen Gewäſſer und bereit, die geplanten
Repreſ=
ſalien des Präſidenten auszuführen. Zu einer
for=
mellen Kriegserklärung dürfte es nicht
kom=
men, da die Vereinigten Staaten einer Regierung, die
ſie nicht anerkennen, einen Krieg nicht erklären könnten.
Das Kabinett tritt heute zuſammen, um die friedliche
Blockade der mexikaniſchen Häfen und
an=
dere Maßnahmen zu beraten. Es wird an zuſtändiger
Stelle erklärt, daß der Bruch es den Vereinigten Staaten
unmöglich mache, fernerhin die Ausländer in
Mexiko zu ſchützen. Die fremden Regierungen ſeien
davon verſtändigt worden.
* Waſhington, 20. April. In der Botſchaft,
die Wilſon dem Kongreß übermittelte,
er=
klärt er noch, daß die Pläne, um deren Gutheißung er
er=
ſuche, eine beſondere Lage beträfen. Es handele ſich
lediglich um eine Streitfrage zwiſchen der amerikaniſchen
Regierung und einer Perſönlichkeit, die ſich
Prä=
ſident von Mexiko nenne. — Auf die Frage, ob
er den Plan, Tampico und Veracruz zu beſetzen, als
Kriegsfall betrachte, antwortetete der Präſident:
Keines=
wegs!
* Waſhington, 20. April. Der Vorſitzende der
Senatskommiſſion für Militärangelegenheiten brachte
eine Bill ein, durch welche dem Präſidenten 50
Millio=
nen Dollar zur Verausgabung zur
VVer=
fügung geſtellt werden.
* Waſhington, 20. April. Unter dem Admirak
Dewey trat heute der gemeinſame Armee= und
Marinerat zu einer Sitzung zuſammen, um die
Pläne für das Zuſammenwirken der Armee und der
Ma=
rine zu beſprechen für den Fall, daß es notwendig werden
ſollte Die Generale Wood und Wotherpoon nahmen an
der Sitzung teil. Dem Vernehmen nach begannen die in
der Stadt Mexiko lebenden Amerikaner die Stadt zu
ver=
laſſe. Hunderte ſind geſtern nach Veracruz abgereiſt.
* Waſhington, 20. April. Präſident Wilſon
äußerte heute einem Zeitungskorreſpondenten gegenüber:
„Nehmen Sie nicht den Eindruck mit, daß wir mit
Me=
riko Krieg führen wollen. Wir würden unter keinen
Um=
ſtänden gegen das mexikaniſche Volk kämpfen, denn wir
ſind ſeine Freunde. Ich begeiſtere mich nicht für
den Krieg und wünſche Gerechtigkeit. Die
gegenwär=
tige Lage wird vielleicht doch nicht zum Kriege führen,
falls Huerta jetzt noch dem Gebot der Klugheit folgt.”
Staatsſekretär Bryan hatte heute vormittag mit dem
Präſidenten in Weihen Hauſe eine Beſprechung. Bie der
Kriegsſekretär beſtätigt, wird der Generalſtabschef,
Ge=
neralmajor Leonard Wood, im Falle von Feindſeligkeiten
die amerikaniſchen Streitkräfte befehligen.
* Mexiko, 20. April. Der Miniſter des
Auswär=
tigen, Rojas, erklärt, es ſei unmöglich, die
For=
derung der Vereinigten Staaten auf
bedin=
gungsloſen Flaggenſalut zu erfüllen, weil ihre Flagge
nicht beleidigt ſei, da ſie nicht von der Barkaſſe wehte,
deren Mannſchaft verhaftet wurde, und weil ferner die
amerikaniſchen Matroſen noch vor Einleitung der
Unter=
ſuchung freigelaſſen und der für die Verhaftungen
verant=
wortliche Offizier ſelbſt feſtgenommen worden ſei. Mexiko
habe nachgegeben, ſoweit es ſeine Würde geſtatte. In den
Zeitungen hat der Miniſter des Aeußern eine
Bekannt=
machung erlaſſen, in welcher er die Mexikaner vor
amerika=
feindlichen Demonſtrationen warnt Rojas ſagte weiter,
nachdem er einen Ueberblick über die Verhältniſſe der
Re=
gierung Huertas mit dem amerikaniſchen
Geſchäftsträger=
gegeben hatte, zum Schluß, daß die mexikaniſche
Regierung=
einen bedingungsloſen Salut der
ameri=
kaniſchen Flagge abgelehnt habe, weil ſie
meinte, daß die Annahme einer ſolchen Forderung einer
Demütigung gleichbedeutend ſei. Sie ſei
überzeugt, die ziviliſierte Welt werde zu der Anſicht
kom=
men, daß ihr Verhalten weiſe und gemäßigt geweſen ſei,
daß ſie alle Forderungen des Völkerrechts beobachtet habe
und daß ſie, als ſie es ablehnte, weiter nachzugeben, dabei
nur durch die Rückſicht auf ihre Ehre und Würde beſtimmt
worden ſei.
* Moxiko, 20 April. Nach einem Telegramm aus
Juarez haben die Rebellen befohlen, ſofort den
An=
griff auf Tampico zu erneuern. Der Befehl”
wird mit dem Wunſch erklärt, daß die Amerikaner, wenn
ſie Wilſons Anordnungen durchführen, die ihnen
freund=
lich geſinnten Rebellen anſtelle der Bundestruppen in
Tampico vorfinden ſollen.
* Houſton (Texas), 20. April. Die zweite
Ar=
meediviſion, 10000 Mann ſtark, iſt eiligſt nach
Gal=
veſton beordert worden, wo Transportſchiffe
bereit=
liegen.
* Köln, 20. April. Die Kölniſche Zeitung meldet
aus Berlin: Die kürzlich gemeldete Verwundung
zweier deutſcher Matroſen auf dem
deut=
ſchen Oeldampfer „Oſage” vor Tampico hat ſich
als harmlos herausgeſtellt. Da der Dampfer
an einer ſtark exponierten Stelle lag, wurde ein Matroſe
durch einen Gewehrſchuß getroffen.
Vermiſchtes.
— Reichtum der Klöſter in Deutſchland.
Den Niederbronner Schweſtern, die auch eine
Niederlaſ=
ſung in Darmſtadt haben (Nieder=Ramſtädter Straße), iſt
wieder eine bedeutende Erbſchaft von 700000 Mark
zu=
gefallen. Elſäſſer Blättern zufolge ſpielt dieſe
Erbſchafts=
angelegenheit ſchon ſeit 1912 und hat großes Aufſehen
erregt. Frl. Baur, die Schweſter des Altbürgermeiſters
Baur in Dornach bei Mülhauſen, hatte ihre zahlreichen
Verwandten enterbt und ihr ganzes Vermögen, man ſprach
von anderthalb Millionen Mark, den Niederbronner
Schweſtern vermacht. Die Verwandten fochten unter dem
Rechtsbeiſtand des Bürgermeiſters Dr. Baum das
Teſta=
ment an. Nach langen Verhandlungen ließen ſich die
Schweſtern zu einem Vergleich herbei, wonach die Hälfte
des tatſächlich 700000 Mark betragenden Erbes an die
Verwandten kommt, die andere Hälfte verbleibt dem
Klo=
ſter. — Wie bekannt, iſt der Reichtum der Klöſter in
Deutſch=
land überhaupt wieder auf einer bedeutenden Höhe an=, weit über dem Stand, den er zur Zeit der
Ein=
ziehung der Kloſtergüter im Jahre 1806 hatte. Leider
feh=
len hierüber amtliche Feſtſtellungen, und die Klöſter ſelbſt
haben wegen der Zuwendungen, die ihnen gemacht
wer=
den, kein Intereſſe daran, über den günſtigen Stand ihrer
Vermögenslage Mitteilungen zu machen. Man kann aber
ſchon aus äußeren Erſcheinungen: Zunahme der
Nieder=
laſſungen, Mitglieder, Bauten, Landerwerb uſw. ſeine
Schlüſſe ziehen, und dann iſt hier der Ort, auf die
amt=
liche Statiſtik über ein ähnliches Vermögen aufmerkſam
zu machen, nämlich auf das wohl in Deutſchland einzige
amtliche ſtatiſtiſche Werk über einen Teil des
Kirchenver=
mögens, betitelt: „Die Stiftungen in Bayern nach dem
Stande vom Jahre 1910.‟ Demnach betrug in Bayern
allein die Summe der der katholiſchen Kirche
dienſt=
baren, in ihrer direkten Verwaltung und Nutznießung
ſtehenden Stiftungsgelder im Jahre 1910 über 850
Mil=
lionen Mark. Dabei ſind die Angaben noch nicht
ein=
mal vollſtändig. Es fehlen gewiſſe Arten von Stiftungen,
ferner der Wert z. B. der Bauplätze, der Kunſtwerke, der
Gold= und Silbergeräte und dergleichen. Das Vermögen
der Klöſter, überhaupt der Korporationen, Vereine und
dergleichen, iſt nicht in obiger Summe enthalten. Man
kann ſich jedoch daraus ein Bild machen, wie groß das
Ver=
mögen der Klöſter nun gar ſein muß, deren Mitglieder ja
durch ihre Tätigkeit ganz beſonders Gelegenheit haben,
zu Stiftungen anzuregen, und denen tatſächlich ganz andere
Stiftungen zufallen, als den einzelnen Pfarrkirchen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegc. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 20. April. Der Rechtshiſtoriker Profeſſor
Zeumer iſt heute geſtorben.
* Berlin, 20. April. In einem Café im Zentrum von
Berlin wurden heute die Namen von 150
Buch=
machern und Wettern, die ganz offen ihre
verbote=
nen Geſchäfte betrieben, durch die Polizei feſtgeſtellt. Es
wurden auch Geld und Wettſcheine beſchlagnahmt.
* München, 20. April. Die Bayeriſche Staatszeitung
widmet dem Beſuch des Reichskanzlers und des
Staatsſekretärs Kühn eine offizielle
Wür=
digung, in der es heißt: Daß der Reichskanzler
anläß=
lich ſeiner Reiſe den Vorſitzenden im bayeriſchen
Miniſter=
rate beſucht hat, wurde in Bayern, wo gute Beziehungen
zum Reiche recht hoch bewertet werden, mit Genugtuung
empfunden. Es kann dem Kanzler auch nicht entgangen
ſein, daß die ehrlichen Sympathien, die für ihn in Bayern
//// O/OO%%
aller Berufe, Beamte mit Nachtdienst,
Te 2
Sportsleute etc. sagen: Nichts erquickt
e
und belebt den erschlafften
Organismus so, wie eine Tasse echte
1 Würfel 5 Pfg., 5 Würfel 20 Pfg. Wo nötig, Verkaufsstellen-Nachweis durch die Rotti-G. m. b. H., München.
Vertreter: Ferdinand Joos, Agenturen und Kommissionen, Darmstnelte
(II,1048s
[ ← ][ ][ → ]Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Seite 7.
beſtehen, ſich bei jedem ſeiner Beſuche verſtärkt erweiſen
Die Reiſe des Schatzſekretärs und ſein Aufenthalt in
München war vielfach der Gegenſtand falſcher
Kombi=
nationen. Der Staatsſekretär ſah ſich angeſichts der
Ueber=
fülle der Arbeit, die er nach ſeinem Amtsantritt zu
bewäl=
tigen hatte, außer Stande, früher an den ſüddeutſchen
Höfen die dem Herkommen entſprechende Aufwartung zu
machen. Der verdiente Leiter des Reichsſchatzamts wurde
vom König huldvollſt emnpfangen. Auch die maßgehenden
amtlichen Kreiſe haben den Beſuch herzlich willkommen
geheißen. Die verſchiedenartigen politiſchen
Schlußfolge=
rungen jedoch, die an den Beſuch geknüpft wurden,
be=
ruhen auf willkürlichen Vorausſetzungen. — Im Anſchluß
an eine warme Würdigung der hohen
Ver=
dienſte des ſcheidenden Statthalters ſchreibt
die Bayeriſche Staatszeitung: Zum Nachfolger des Fürſten
Wedel iſt der Miniſter des Innern, Dr. v. Dallwitz,
aus=
erſehen, der als ein Mann bekannt iſt, der, an welchem
Platz er auch ſtand, hervorragend ſtaatsmänniſche
Eigen=
ſchaften entwickelte. Schon als anhaltiſcher Staatsminiſter
und Bundesratsbevollmächtigter mit dem Gange der
Reichsgeſchäfte gründlichſt vertraut, hatte er als Chef der
inneren Verwaltung des größten deutſchen Bundesſtaates
umfaſſende Gelegenheit, ſich ziemlich auf allen Gebieten
des ſtaatlichen Lebens zu betätigen. Es iſt demnach ſchon
eine vielfach erprobte Hand, die die Zügel in den
Reichs=
landen ergreift. Das Vertrauen und die beſten Wünſche
des deutſchen Volkes begleiten den neuen Statthalter auf
ſeinen Poſten, auf dem ihm das Wohl und die Förderung
des koſtbaren Gutes vertraut iſt, das durch den Heldenmut
unſerer Väter erſtritten und ein ſorgſam gehüteter
Ge=
meinbeſitz aller deutſchen Fürſten und Völker
gewor=
den iſt.
* Stuttgart, 20. April. Der frühere Juſtizminiſter
und Miniſterpräſident Dr. Wilhelm v. Breitling iſt
heute früh im Alter von 79 Jahren geſtorben. Der
Verſtorbene war Juſtizminiſter von 1896 bis 1906 und
ſtand dem Staatsminiſterium als Präſident von 1901 bis
1906 vor.
* Leipzig, 20. April. Nach dem Genuß von
Fleiſch erkrankten am Samstag und Sonntag im
Oſten der Stadt etwa 70 Perſonen, in dem
Befinden der meiſten iſt jedoch eine Beſſerung eingetreten.
Nach Mitteilung des Geſundheitsamts ſind die
Vergif=
tungen auf den Genuß von Fleiſch einer notgeſchlachteten
Kuh zurückzuführen, deren Stücke alle vorſchriftsmäßig
abgeſtempelt waren.
* Karlsruhe, 20. April. Reichsſchatzſekretär Kühn
wird morgen vormittag, von Stuttgart kommend, hier
ein=
treffen und im Hotel „Germania” Wohnung nehmen Im
Laufe des Tages wird der Schatzſekretär vom Großherzog
in Audienz empfangen werden.
* Wien, 20. April. Graf Berchtold iſt von Abbazia
nach Wien zurückgekehrt.
* Achilleion, 20. April. Der Kaiſer machte heute
morgen ſeinen gewohnten Spaziergang in
Beglei=
tung des Reichskanzlers und hörte ſpäter die Vorträge
der Chefs des Marine=, des Militär und des
Zivil=
kabinetts.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Der Erſatz des gewöhnlichen Kaffees
durch Kaſſee Hag, den coffeinfreien
Bohnenkaſſee, iſt bei Zahn= und
Mund=
krankheiten recht angebracht.
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Die glückliche Geburt eines gesunden
Jungen zeigen hocherfreut an
Moritz May und Frau Johanna
geb. Assenheim.
Darmstadt, den 20. April 1914.
Viktoriastraße 50, I. Stock.
(10241
Todes=Anzeige.
Heute verſchied plötzlich mein lieber Mann,
unſer Vater, Großvater und Urgroßvater
Peter Buxmann
im 81. Lebensjahre.
(10220
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Buxmann,
Familie Buxmann,
Familie Vollhardt,
Kath. Dauth Witwe,
geb. Buxmann.
Darmſtadt, den 19. April 1914.
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
nachmit=
tags um 2 Uhr, vom Portal des Friedhofs
aus ſtatt.
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(10215a)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte meiner
lieben, unvergeßlichen Gattin und unſerer
treu=
beſorgten Mutter
(10222
Anna Büchler
dem Herrn Pfarrer Rückert für ſeine troſtreiche
Grabrede, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpen=
den ſagen wir Allen unſeren innigſten,
tief=
gefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Martin Büchler u. Kinder.
Darmſtadt (Roquette=Weg 15), 20. April 1914.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte meiner lieben
Frau, unſerer guten Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Margarethe GEimbel
ſagen wir allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Adolf
für die troſtreichen Worte am Grabe, dem Perſonal
des Artillerie=Depots, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Gimbel und Kinder.
10240)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer guten, unvergeßlichen
Mutter, Großmutter und Schweſter
(10218
Prau deh. Reglerungsrat arden
geb. Roedler
ſprechen wir hierdurch unſeren tiefgefühlten
Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Bad Köſen, den 20. April 1914.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Im Bereich des kontinentalen Hochdruckgebietes
herrſchte Sonntag in unſerem Bezirk heiteres, trockenes,
warmes Wetter. Das feſtländiſche Hochdruckgebiet hat
ſich etwas verflacht, doch werden wir heute unter ſeinem
Einfluß bleiben und keine weſentliche Aenderung der
be=
ſtehenden Witterung zu erwarten haben.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, den 21. April:
Vorwiegend heiter, trocken, warm, ſchwache ſüdliche
Winde.
Tageskalender.
Dienstag, 21. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 9¾ Uhr
(Ab A): „777110‟.
Vorſtellung um 8½ Uhr im Orpheum.
Hauptverſammlung des Rabatt=Sparvereins um
9 Uhr im Reſtaurant „Kaiſerſaal”.
Ausſtellung des Kath. Paramenten=Vereins
Wilhel=
minenplatz 10 (geöffnet: von 11—1 Uhr und 3—6 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 22. April.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Schuhwaren= uſw Verſteigerung um 3 Uhr in
der „Ludwigshalle‟
Pferde=Verſteigerung um 11 Uhr in der
Dra=
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 23).
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der Train=
Kaſerne (Eſchollbrückerſtraße).
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Näh. Heide nreichſtr. 1. (10173im
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Itriedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
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an die Exped. ds. Bl. (*9992id
Seite 115.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 10..
Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein, Ev.
Einladung zur
Hauptverſammlung
am Mittwoch, den 29. April 1914, abends
½9 Uhr, im Gartenſaal des ſtädtiſchen Saalbaues.
Tagesordnung:
(10122goi
1. Bericht des Vorſtandes, der Geſchäftsſtelle, des Kaſſierers
und der Reviſoren. Feſtſetzung des Beitrags und
Voranſchlag für 1914/15.
2. Neuwahl des Vorſitzenden und Ergänzungswahl des
Vor=
ſtandes.
Etwaige Anträge ſind bis ſpäteſtens den 27. April beim
Vorſtand einzureichen. — Wir erſuchen um Beteiligung ſeitens
unſerer ſämtlichen Mitglieder. Der Vorstand.
Von Dienstag, den 21. April, an
Brauerei z. Goldenen Anker
und in den bekannten Verkaufsstellen-
(*10451
Schachklub Darmstadt.
Jeden Mittwoch von 8 Uhr ab:
Spielabend
im „Kaiſerſaal”, Grafenſtraße.
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Ludwigshöhe.
Jeden Mittwoch und Samstag
Kur-Konzert.
Eintritt 30 Pfg. 10 Abonnementskarten (inkl. Steuer) Mk. 2.—
ſind zu haben im Verkehrsbureau und an der Kaſſe.
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Darmſtadt
2 Rheinſtraße 2
Programm für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag u. Freitag.
Ueber dieſes Programm iſt man ſprachlos
Jede Nummer ein Bomben=Schlager!
Als erſte Nummer:
Das Geheimnis der Lüfte
Detektiv=Schlager I. Klaſſe in 2 Akten.
Hauptperſonen: Detektiv Brandt und Meiſterſchafts=
Flieger von Oeſterreich Karl Illner.
Aeußerſt ſpannend!
Aeußerſt ſpannend!
Ab Dienstag, den 21. April
Die reizende Komödie
Eille Aeroplan Hetrur
Lustspiel in 3 Akten.
Stadentenscherz
Humoreske.
Als Einlage:
Henny Porten
als Haupt-Darstellerin in
Antauseldck
betrogen
mimisches Drama in 4 Akten
sowie weitere spannende Dramen und
interessante Natur- und
wissenschaft-
liche Aufnahmen.
(10171
Als zweite Nummer:
Das Summen der Telegraphenſtange
Große Indianer=Schlager in 2 Akten.
Als dritte Nummer:
auf Tod und
Die Wettfahrt mit dem Auto
Leben
Ein Drama, das uns in das Unglaublichſte verſetzt.
Als vierte Nummer:
Der Aushilfskellner
in 2 Akten
Ein Luſtſpiel, das den ernſteſten Beſucher ins Lachen verſetzt.
3 Humoresken zum Totlachen u. 1 Drama vervollſtändigen
das aufs beſte zuſammengeſtellte Pracht=Programm.
III. Platz 19 Pfennig.
(*1051
Mittwoch, 22. April:
Metzelſupp=
Dienstag, 21. April abends: Bratwurſtſchmaus.
Feinstes Lagerbier.
Verſand in Flaſchen an Private.
Bierbrauerei Erbacherhof, Karlstr. 10.
Gabriel Grohe.
(*10448
Ankang ½. 5 Vhr=
Nur bis Ende April.
ORPHEUMN
PARISIANA
KAMMERSPIELE
und (10224
KUNSTLER-CABABET
Mitwirkende:
Ferdinand Seiler, Margot Béru.
Occi u. Li, mod. Tänze Fritzi
Gella, Walter René, Richard
Manz etc.
Dienstag,
Heute
21. April
und folgende Tage:
Neu!
Neu!
Dus Bobungswert
Schwank in 1 Akt.
Ein
Teufelsker!
Posse in 1 Akt.
I
Ermässigter Vorverkauf
in allen Verkaufsstellen gültig.
Faſt
neues Adler-Bamenrad
(Freilauf) zu verkaufen. (*10565
Friedrichſtraße 15, part.
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per Hektoliter 45 Pfg.,
bei 10 Hektoliter 40 Pfg.
Brenntannäpfel
per Hektoliter 85 Pfg.,
bei 10 Hektoliter 80 Pfg.
liefert frei ins Haus. (1046a
Conrad Appel,
Bismarckſtr. 61, Tel. 91.
Großherz. Hoftheater.
Dienstag, den 21. April 1914.
151. Abonnem.=Vorſtellung. A 39.
77777:10
Ein Turf= und Totoſchwank in
3 Starts von Otto Schwartz und
Carl Mathern.
Spielleiter: Bruno Harprecht.
Perſonen:
Graf v. Flandern,
Präſid. d.
Renn=
klubs .
. Emil Jannings
von Wangenheim,
Rennſtallbeſitzer. Heinrich Hacker
von Reichenbach,
Rennſtallbeſitzer. Herm. Knispel
von Deiningen=
Donnersmark,
Rittergutsbeſitzer K. Weſtermann
Graf Prittwitz, Lt.
b. d. Huſaren . Frz. Schneider
Frhr. v.
Starken=
burg, Leut. b. d.
. Emil Kroczak
Huſaren
Siegfr. v.
Löwen=
ſtein,
Kommer=
zienrat
Rich. Jürgas
Hertha, ſ. Tochter Käthe Meißner
Gräfin
Lind=
ſtröm,
Haus=
dame
* Sophie Doſtal
Müller, Pro
kuriſt u.
Che=
miker
Sally David=
§ Hs. Baumeiſter
ſohn, Lehrling) — Br. Harprecht
Hennemann,
Minn. Müller
Köchin
* Rudolf
Winkfield,
Klub=
verwalter .
. Paul Peterſen
Maud Seamons . Käthe Gothe
Wiedenkopf,
Ge=
richtsvollzieher Adolf Jordan
Brandeis,
Krimi=
nalbeamter . . Aug. Kräger
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zu verk. Gutenbergſtr. 35, II., I. (*10476
Ein Gaſt
Ein Kellner
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Hans Debus
Frz. Herrmann
Ein Dienſtmann Kurt Schüppel
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Krank: Sybille Huber.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
4.20 ℳ, 14.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Parterre: 1.——5. Reihe 2.90 ℳ,
6.—8. Reihe 2.35 ℳ,
Proſzeniums=
loge 6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Balkonloge 5.20 ℳ, 1. Rang 4.70 ℳ,
2. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ, 7. u.
8. Reihe 2.15 ℳ, 1. Galerie 1.35 ℳ,
2. Galerie 0.75 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anfang 7½ U. — Ende 9¾ U.
Vorverkauf f. die Vorſtellungen:
Mittwoch, 22. April. 152. Ab.=
Vorſt. B 38. Shakeſpeare=Zyklus.
Zweiter Abend: „König Lear”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 23. April. 153. Ab.=
Vorſt. C 28. Zum erſten Male
viederholt: „Ein
Walzer=
traum‟ Gewöhnliche Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 24. April. 154. Ab.=Vſt.
D 39. Shakeſpeare=Zyklus. Dritter
Abend: „Romeo u. Julia”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Aus dem Svielplan.
Samstag, 25. April. (Keine
Vorſtellung).
Sonntag, 26. April. Auß. Ab.
Frühlings=Feſtſpiele. Zweiter
Abend: Neu einſtudiert: „Don
Juan” (Don Giovanni).
Er=
höhte Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
(Vergl. beſondere Anzeige.)
Nummer 109.
Weiblich
Abſolventin d. Handelsk. d.
Alice=
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an die Exped.
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Schneiderin empf. ſich in u. auß.
dem Hauſe. Heinheimerstr. 13, Stb. 1. I. (*
empfiehlt ſich in
Modistin allen
vorkommen=
den Putzarbeiten, bei hübſcher,
*10568) Lichtenbergſtr. 23, I., lks
Tüchtige Schneiderin nimmt
noch Kundſchaft an.
*10487) Hügelſtraße 19, III.
Schneiderin empfiehlt ſicha. d. H.
Hügelſtraße 20, I., Kretzer.
Stellen ſuchen: Kindergärtnerin,
Pflegerinnen, mehrere nette
Land=
mädch., welche ged. haben, älteres-Flickerin
Mädch. welch. koch, ſowie alle
Haus=
arb. kann, gute Zeugn. beſitzt, ſucht bei
einer Dame od. Herrn leichte Stelle.
Frau Berta Neßling, gewerbsmäßige
Stellen-
vermittlerin, Ludwigstr. 8. (*10440oi
Junges geb. Frl., 21 J. alt, evgl.,
a. gut. Fam., ſucht in gut bürgerl.
Haushalt, wenn mögl. auf dem
Lande, Stellung als (II,10181 Wirklich
auf gute Behandl. als auf hohen die Exped. d. Bl.
Lohn geſehen. Zeugniſſe u. Refer.
vorhanden. Anerbieten u. U 408 an Geſundes, kräftig. Mädchen
Haasenstein & Vogler A.-G., Mannheim. für die Küche und Hausarbeit ſo=
Frau ſucht Arbeit im Waſcher
u. Putzen. Holzſtr. 19, part. (*10480
Einchriſtliches Mädchen (
Kinder=
gärtnerin II. Kl.) ſucht Stellg. z. I *10387gim) Hobrechtſtr. 5, pt.
1. Mai. Näh. Prediger Winhold,
Schießhausſtr. 45, II. (*10465ids Geſuchl Mädchen 20
Enſchulentl. Mädch. ſucht tagsüb.
Beſchäftig. Schloßgaſſe 20. (*10593
Laufdienst in der Nähe 1bis 2 Std.
vormitt. geſucht. Ballonplatz 7,— Sofort
Hinterhs., I. lks.
(*10590
Frau geht halbe u. ganze Tage
Ausbeſſ. Frau Fiſcher,
Viktoria=
ſtraße 72, Mſd.
Junge ſaub. Frau ſucht ſ. morg
3 Stund. Laufdienſt u. geht auch Laufmädchen wird geſucht
halbe Tage putz. Mathildenpl. 2,
Seitenbau 2. Stock. (*10528
Jg.,ſb Lauffrau ſucht Stelle nchm.
1—2Std. Forſtmeiſterſtr. 14. (*10555
haushälter. z. einzl. Herrn o. Dame
Jo. Frau ſ. Laufdienſt o. Büro
putz. Landwehrſtr. 62 III r. (*10573
Tücht. ſaub. Lauffrau f. e. Std.
Vorm. geſ. Gervinusſtr. 36 (*10578
Köchin ſ. Aushilfe ſof.,
Kinder=
fräul., Haus=u. Alleinm. ſ. paſſ. St.
z. 1. u. 15. Mai d. Johannette
Weiß=
mantel, gewerbsmäßige Stellenver= Schulmädchen Kinderausfahren
mittlerin, Karlſtr. 30 Teſ. 1909. (*10561
Männlich
Perh. Mann, 38 J. alt, m. gt. Zeugn.ſ.
ſof. od. ſpät. Stellg. i. ein. beſſ.
Ge=
ſchäft als Auslauf. od. Bürodien.
Näh. in der Exped. d. Bl. (*10481
Zuverl. ſleiß. ſolider Mann
ſucht dauernde Beſchäft. Off. unt.
( 55 an die Exped. (9874fid
Bürobeamt. g
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(Std. 35 Pf., Adreſſenſchr. 3 Mk. pro
Mille). Off. u. H 62 a. Exp. (*10559ids
ſucht Stelle p
Angeh. Kommi
. Mai eventl.
auch ſpäter auf Büro. Offert. unt.
H 53 an die Exped. (*10552id
Penſionierter Beamter ſucht
leichte Beſchäftigung
evtl. ſtundenweiſe. Offerten unt.
H 54 an die Exped. (*10551id
Junger, tüchtiger Architekt
über=
nimmt die
(*10550
Anfertigung von
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Weiblich
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(*10581
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ſchlafen. Hochſtr. 26, I. (*10553im
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Herrſchaftshäuſ. f. hier u. ausw.
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ſchule, m. g. Zeugnis, ſucht An= verkauferl
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(*10482 fort oder 1. Mai geſucht. Einige
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arbeit tagsüber oder ganz. Etw.
Nähen erwünſcht.
(*10417g.
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tüchtiges Mädchenl Lohn geſucht
(*10416gid)
uchsſtraße 21, I. Tücht. Reſt.=Köchin gegen hoh.
(*10521Lohn ſofort geſucht. Offerten u.
H 10 an die Exped. (*10364goi Mathildenſtr. 31, part. (*10399goi Suche zum 1. Mai ein Mäd=
chen, das bürgerlich kochen kann,
Lohn 25 Mk. L. Graßmann,
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geſucht. Alexanderſtr. 18. (*10456im Tücht., ſaub., zuverl. Mädchen
von morgens bis nach dem Spülen
geſucht Frankfurterſtr. 36, pt. (*10596 für nachm. zum
geſ. E. Bauer, Gervinusstr. 49, I. (*10541 für 2 Stunden vorm.
Lauffrau ſofort geſucht. (*10540
Bauer, Gervinusſtr. 49, I. Suche ſofort oder 1. Mat ein
ſleißiges, braves Mädchen
für Wirtſchaft. Zu erfragen
*10533im) Friedrichſtr. 14, 3. St. Lauffrau für 2 Stunden vorm.
geſucht Kiesſtr. 54.
(*10574 Sauberes Mädchen für Haus=
arbeit bis nach dem Spülen geſucht.
*10473)
Schützenſtr. 7, I. Gebildete Dame (zwiſchen 25—40
Jahren) mit beſcheidenen Anſprüch.,
zuverläſſig, erfahren in der Wirt=
ſchaft, kinderlieb (5 Kinder 3—9
Jahr, 3 Dienſtboten) wird zur
Vertretung der Hausfraa für Mai
geſucht. Eventuell Dauerſtellung.
Sofortiger Eintritt erwünſcht.
Frau Oberſtabsarzt Langheld
*10511) Wilhelmſtraße 30.
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(*10503im
Hügelſtraße 6, I.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Seite 9.
Sauberes Laufmädchen, nicht
unt. 17 J., den ganzen Tag geſucht.
Schulſtraße 4, Konditorei. (*10499
Suche Köchinnen, Haus= und
Alleinmädchen, Küchenmädchen ſof.
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gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
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Ordentliches kräftiges
Mad=
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028im) Viktoriaſtraße 30, I.
Tüchtige,
zuverl. Lauffrau
einige Stunden des Tages geſucht.
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Mathildenſtr. 27, II.
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J
S
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
Frankfurter Kursbericht vom 20. April 1914.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.)
Staatspapiere.
4 1100,20
Dt. Reichsschatzanw.
98,50
Dt. Reichsanleihe p. 191s
99,10
do. . . . . p. 1925
37.0
do. . . . . . . . . . .
78.25
(0. . . . . . . . . . .
100,30
Preußische Schatzanw.
91,10
Staffelanleihe. .
87,00
Consols . . . . .
78,10
Go. . . . . . . .
97,00
Badische Staats-Anleihe
3½ 89,00
do. v. 92/94 . .
do. . . . . . .
497,00
Bayerische Ablös.-Rente.
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 1 97,35
97.15
do. unkdb. p. 1918
do. unkdb. p. 1920 .
97,15
E.-B.- u. Allgem. Anl.
97,40
unkdb. p. 1930
do. Anleihe . .
84,95
76,00
do. „
97.30
Hamburger Staats-Anl.
88,80
do. v. 188794 .
79,20
do. . . . . .
Hessische Staats-Anleih
97,10
97.20
do. unkdb. p. 1921 .
84,70
do. . . .
75,00
do. ..... . . . .
Sächsische Staats-Rente
77,80
Württembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921). . .
98,20
do. v. 79/80 . . . . .
87,80
do. . . . . . . . . .
7730
Bulgarische Gld.-Anl.
96,80
Griech. Anl. v. 1890 . . . . 1,6 54.50
do. v. 1887 Monopoll 13/ 51,60
Italienische Rente . .
Osterr. Staats-R. v. 1918
92,00
do. Silber-Rente . . . .
85,80
do. Papier-Rente . . .4½
do. Gold-Rente:..
4 1 86,75
do, einheitl. Rente
4 82,40
Portug. Tab-Anl. 1891
4½ 97,40
do. inn. amort. 1905 : .41
do. unif. Serie I
§ 61.50
do. „
III: 3 65,80
do. Spézial Titel. . .
9,70
Rumänen v. 1903.
5 1100,00
do. Gold v. 1915.
4½ 91,40
do. Schatzsch. v. 19.
4½ 100,20
do. conv.
4½ 85,50
do. v. 1890„
4 94,00
do. r. 1891
4 1 87,00
do. r. 1905
4 85,30
do. v. 1908
do. v. 1910
1S52o
Russische St-An
98,05
do. Kone. r. 1850
86,60
do. Gold v. 1890 .
do. v. 1902 .
89,70
Schweden v. 1880.
Dey.
do. v. 1886 . .
86,00
Schweden v. 1800
3½
87,00
Serben steuerfrei
78.50
do. amort. v. 1895 . .
Türk. Egypt. Tribut
do. kons. Steuerfreie .
do. Admin. v. 1903 . .
7650
83,90
do. unit. v. 1903. . .
do. v. 1905. . . . . . . . 4 72.70
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . . 4½ 90,30
Ungar. Staatsk.-Scheine
v. 1913 . . . . . . . . . . . . 4½ 98,70
do. Gold-Rente. . . . . 4 83,40
do. Staats-Rente 1910 4 81.15
do. . „ „ Kr. 4 81,90
Argent. innere Gold-Anl.
v. 1887
do. äußere v. 1890 . . . 5
do. innere v. 1888 . . .4½
do. äußere v. 1888 . . . 4½
do. v. 1897 . . . . . . . . 4
94,00
Chile Gold-Anl. v. 1911. .
do. v. 1889 . . . . . . . .4½
do. v. 1906 . . . . . . . .4½ 89,00
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6
do. v. 1896 . . . . . .
5
do. Reorg. Anl.. .
588,00
do. v. 1898 .
4½
Japaner . . . . .
Innere Mezikaner::
63,50
Aubere do.
84,00
Mexikan. Gold v. 1904
69,50
1
do. cons. .
68,00
do. Irrigat.-Anleihe
Buenos-Aires Prov.
Tamaulipas . .
Sao Paulo E.-B.
93,20
do. v. 1913 ..
96,70
Siam v. 1907. . . . . . .
96,00
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/9713½ 84,10
„ v. 19043½ 81.50
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt. . . . .
93,95
Nordd. Lloyd-Obligat. . . 4½ 99,20
Donau-Dampfschiff. v. 82) 4 92,20
4
Elisabethbahn . . . .
Franz-Josef-Bahn. . .
4
Kaschau-Oderberger v. 89
Prag-Duxer . .
3 71,50
Osterreich. Staatsbahn
5 (102,70
(o. . . . . . .
4 89,80
do. . . .
3 74,50
do. Südbahn (Lomb.) . 5 98.05
do. do.
4 71.,60
do. do.
29/10 51,10
76,70
Raab-Oedenburg .. . .
Kronprinz Rudolfbahn . 4 8790
Russ. Südwest . . . . . . . 4 84,50
Moskau-Kasan . . . . . . .4½ 94,00
do. . . . . . .
Wladikawkas.
85,50
Riäsan-Koslow.
Portugies. Eisenb.
64,80
do. ..
87,40
Livorneser
69,25
Salonique Monastil
62,10
Bagdadbahn
78,10
Anatolische Eisen
2050
Missouri-Pacitic I.
91,00
do. do. V. 1905
58,20
Northern-Pacitic.
95,20
Southern-Pacific. .
92,60
72,
St. Louis & San Francisco
Tehuantepec . . . .
Ungar. Lokalbahn .
5 98,50
Provinz-Anleihen.
4 96,20
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
3½ 86,25
do. Em. 10
3 83,10
do. . 9₰
3½.
Posen Prov..
425.00
Westtalen Prov. V.
Hess. Prov. Oberhessen . 4 95,50
do. Starkenburg.
Städte-
Obligationen.
94,80
Darmstadt.
31, 81.50
do. . ..
96,20
Frankfurt .
88,20
do. . . .
Gießen .
3½ 87,00
do. . .
4
Heidelberg.
3½
do. ..
4 94,90
Karlsruhe .
3½, 87.00
do. . . .
Magdeburg
4 94.90
Mainz . . . .
3½ 87,00
do. .. .
4 95.00
Mannheim . .
3½ 85,95
do. . . .
4 96,60
München .
3½ —
Nauheim
4½ 95,20
Nürnberg
3½ 86,30
do. .
4 95,10
Offenbach
4 94.30
do. v. 1914:
3½ 87,00
do. .. .
420
Wiesbaden.
3½
(do. . . .
4% 94,50
Worms . .
3½
do. . . .
4 13.50
Lissabon v. 18.
Moskau v. 1912.
4½ 9400
9200
Stockholm v. 1880 .
Wien Komm. . .
9900
Wiener Kassenscheine
Zürich v. 1889 .
Buenos Stadt r. 1802 . . . 6
Pfandbriefe.
(100,00
Berliner Hyp.-Bk.-Pf.
930
do. unkdb. 1918. .
93,50
1919..:
do.
94,25
1921.
do.
95,50
do. „ 1922..
83.50
do. . . . . . . . . . . . . .
95,00
do. Komm.-Obl. unk. 1918
9500
Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910
do. „ 1915
9600
1920 ..
9650
do.
3½, 86,40
de. Ser. 12—19.
Kommunal-Oblig. Ser. 1,
unkdb. 1910 .
86,50
3½
Frankt. Hyp.-Kred.-Ver.
94,00
Ser. 15—42
48—40
94.90
do. . .
9600
do. unk. 1922 „ 52
88,60
do. „ 1913.
3½ 86.50
do. Ser. 45
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,90
Ser. 12, 13, 16
96.0
14, 15, 17
do. . . ..
97,40
do, unkdb. 1920
9750
do. „ 1923
3½ 84,20
do. Ser. 1, 2, 6—8 .
3½ 84.10
do. „ 3—5 .
3½ 81,20
do. kündb. 1915.
96,90
do. Komm. unk. 191:
1914
96,90
do.
97,10
1910
do.
97,40
192
do.
„ 192a
97,50
do.
„84,20
do. verlosb. u. kündb.
84,20
unkdb. 1915
do.
94,60
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
do. unkdb. 1922. . . . . 4 95.80
.3½ 86,00
do. . . .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
94,00
unkdb. 1917
9400
1914
do. . . . . .
94,10
do. . . . .. . 1921
96,00
do. . . . . . „ 1924
84,60
(0. . . . . .. .
95,20
do. Komm. unk. 1923
600
„ 1924
do.
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr. 4 96,40
3½ 88,00
(0. . . . . . . . . . .
Bank-Aktien.
Bank für elektr. Unter
nehmungen Zürich . . 10 194,50
Berg.-Märkische Bank.
„1.0,40
153,80
Berliner Handelsges..
* 117,30
Darmstädter Bank . .
Deutsche Bank . . . . . . I12½/244,90
Deutsche Vereinsbank. . 6 11600
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk I 6 1112.40
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 185,25
3½, 15100
Dresdner Bank . . . . .
S
Frankf. Hypothek.-Bank 10 (211,70
do. d0. Kred.-Ver. 8½ 1155,00
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ (11700
Nation.-Bank f. Deutschl. 6 111,00
Pfälzische Bank . . . . . . 7 1123,00
Reichsbank . . . . . . . . . 8.43 13600
127,75
Rheinische Kredit-Bank.
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver..
1105,60
Wiener Bank-Verein . . . 8 (132,10
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port-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packett. 10 1131,00
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Norddeutscher Lloyd. .
Frankfurt. Schleppschiff. 4 1116,00
Südd. Eisenb. -Gesellsch. :6½ 128.95
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½ 1115,25
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Baltimore . . .
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Canada . . .
7½ 1141,70
Schantung.
8 158,00
Prinz Henry.
0 ( 21,60
Lombarden .
6 112,50
Pennsplranis::
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 28 1636,25
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Ver. chem. Fabr. Mannh., 20 315,00
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Holzverkohl. Konstanz . 15 1312,00
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Schuckert, Mürnberg . . . 8 150,00
Siemens & Halske. . . . . 12 (217,25
Bergmann Elektr. . . . . . 5 1124,50
Allg. Elektr.-Gesellsch. . 14 12465/
25 343,50
Hagen Akkum. . . . . . .
Deutsch. Übersee-Elektr. 11 1176,00
Gummi Peter . . . . . . . . 0 82,30
Adler-Fahrradwerke . . . 25 37,50
Maschinenfabr. Badenis. 6 1129,00
Wittener Stahlröhren . .
Motoren, Oberursel . . .8½ 157.50
121,00
Gasmotoren, Deutz . . .
Siemens Glas-Industrie . 15 136,50
23 1396,00
Enzinger Filter . . . .
10 144,90
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Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1200,20
Bad. Zucker-Waghäusel .12,8:222.50
8340
Neue Boden-Aktien-Ges..
Süddeutsche Immobilien 0 58.00
Bergwerks-Aktien.
12 (160,75
Aumetz-Friede .
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 225.75
Leonhard, Braunkohlen . 9 1162,00
Konkordia Bergbau . . . 23 (363.50
Deutsch-Luxemb. Bergb.! 10 (130/70
Eschweiler . . . . . . . . . . 10 222.60
(5
Gelsenkirchen Bergw. . . 11 183,75
Harpen Bergbau. . . . . . 11 185.95
Kaliwerke Aschersleben . 10 (138,00
Kaliwerke Westeregeln . 13 (204,00
Königin Marienhütte . . 6 81.00
Laurahütte . . . . . . . . . 8 151,00
6 1 83,70
Oberschles. Eisenbed.
Oberschl. Eisen-Industrie
6600
Phönix Bergbau . .
18 238,60
Rheinische Braunkohlen 10 230,50
Riebeck Montan . . . . . . 12 196,00
South West.-Afr. Shares . 5 118½
Verzinsliche
Anlehenslose. (Zt.
Badische . . . . . TIr. 100) 4 1189,90
Cöln-Mindener . TIr. 100/3½143,30
Holländ. Komm. . H. 100 3
Madrider . . . . . Frs. 100 3 77.50
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 140,90
Osterreicher 1860er Lose . 4 180,00
Oldenburger. . . . TIr. 40 3 (12540
Raab-Grazer . . . . H. 150/2½111,80
Unverzinsliche
Mk.
Anlehenslose.
ſp. St.
Augsburger
.. A. 7 35,00
Braunschweiger
TIr. 20 (202,50
Mailänder .
Fs. 45
do.
Fs. 10
Meininger
.. A. 7 35,20
Osterreicher
H. 100
do.
A. 10
Ungar. Staats
H. 100 445,00
Venediger
. Fs. 30
Türkische . . . . .. Fs. 400 167,00
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns. .
20,42
20-Franks-Stücke . . . . .
16,28
Amerikanische Noten .
.4.195/
Englische Noten . . . . . .
(20,46
Französische Noten. .
81,45
Holländische Noten . .
169,25
Italienische Hoten . . . . . 81.05
Osterr.-Ungarische Noten. . 84,15
Russische Noten . . . . . . . .
Schweizer Noten. . . . . . . . 8140
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf.. .
Tendenz:
Schwach.
Handel und Verkehr.
— Frankfurt a. M., 20. April. (Börſe.) Die
heutige Börſe eröffnete faſt auf der ganzen Linie zu etwas
ſchwächeren Kurſen und konnte ſich auch im Verlauf nicht
befeſtigen, da die Nachrichten von dem Ablehnen der
For=
derung Amerikas durch Huerta, ſowie ungünſtige
Meldun=
gen über den Geſundheitszuſtand des öſterreichiſchen
Kai=
ſers verſtimmten. Jedoch zeigte die Spekulation weniger
Verkaufsluſt, als vielmehr eine große Zurückhaltung. Die
relative Feſtigkeit der Börſe erklärt ſich durch das Fehlen
größerer Engagements, wodurch bei Eintreten von
beru=
higenden Nachrichten immerhin die Möglichkeit einer
Be=
feſtigung des Marktes gegeben ſein dürfte. Am
Kaſſa=
markt waren mit einigen Ausnahmen
Kursabſchwächun=
gen zu verzeichnen. Höher notierten u. a. Chemiſche
Albert 2 Prozent, Anilin 2½ Prozent, niedriger dagegen
Kleyer 3¾4 Prozent, Daimler 2,50, Badenia 1,70, Dürkopp
3,50, Fahrzeug Eiſenach 2,90, Höchſter Farbwerke 3½
Prozent, Weiler ter=Meer 4,80, Frankenthaler Zucker 2.75.
Oelfabrik 2,40; heimiſche Fonds im Zuſammenhange mit
der immer noch zunehmenden Geldflüſſigkeit wiederum
teilweiſe feſter. Tendenz ſchwach.
* Prag, 18. April. In der heutigen Generalver=
ſammlung der Zentralbank der tſchechiſch en
Sparkaſſen, welche die kommerziellen Geſchäfte dieſer
Sparkaſſe beſorgt und im vorigen Jahre ohne Dividende
blieb erſtattete das Vertrauensmännerkomitee
eingehen=
den Bericht über die Tätigkeit der früheren Leitung. Nach
dieſem Bericht ſoll namentlich in der Czernowitzer Filiale
eine arge Mißwirtſchaft geherrſcht haben. Ferner habe
ein früherer Oberdirektor der Bank die Bilanz nach dem
jeweiligen Bedarf zugerichtet. Die Kredite ſeien
unvor=
ſichtig gewährt worden. Als Hauptſchuldigen nennt der
Bericht den früheren Oberdirektor Patek. Die Anträge
der jetzigen Verwaltung, daß auch in dieſem Jahre keine
Dividende verteilt wird, wurden ſchließlich
angenom=
men, ebenſo unter anderem auch ein Antrag, von den
früheren Mitgliedern der Verwaltung die Rückerſtattung
der Diäten und Tantiemen mit allen moraliſchen Mitteln
zu verlangen.
— Ein Eiſenbahnrekord in Bayern.
In=
nerhalb der weiß=blauen Grenzpfähle wird man demnächſt
am ſchnellſten in ganz Europa mit der Eiſenbahn fahren
können. Dieſer Rekord iſt auf folgende Weiſe erreicht
worden: Bisher war es Vorſchrift, daß ein Zug, deſſen
Höchſtgeſchwindigkeit 90 Kilometer in der Stunde betrug,
dieſe Geſchwindigkeit auch dann nicht überſchreiten durfte,
wenn es galt, Verſpätungen einzuholen. Die Königlich
Bayeriſche Staatseiſenbahnverwaltung hat nun durch
ein=
gehende Verſuche herausgefunden, daß bei verſchiedenen
Lokomotivtypen die Keſſelleiſtung erheblich mehr
ausge=
nützt werden könne. Nachdem nun die von der
Landesauf=
ſichtsbehörde feſtgeſetzte Höchſtgeſchwindigkeit für
Eiſen=
bahnzüge mit Perſonenbeförderung auf 110 Kilometer pro
Stunde feſtgeſetzt iſt, dürften demnach vom 1. Mai 1914
ab verſpätete, normal belaſtete Eil= und Schnellzüge der
Königl. Bayeriſchen Staatseiſenbahnverwaltung bei
Ver=
wendung des neuen Schnellzugslokomotiventyps S mit 110
Kilometer pro Stunde gefahren werden. Das bedeutet
gegenüber den bisherigen Fahrgeſchwindigkeiten eine
Re=
kordleiſtung nicht allein für Bayern und Deutſchland,
ſon=
dern auch für Europa.
Landwirtſchaftliches.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
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markt am 20. April. Auftrieb durch Händler 286 Schweine.
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1914.
Bekanntmachung.
Nachſtehende Polizeiverordnung vom 26. Auguſt 1910 wird wiederholt
veröffent=
licht. Genaue Beachtung derſelben wird dringend empfohlen.
(10175id
Darmſtadt, den 17. April 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Polizei=Verordnung
vom 26. Auguſt 1910.
Auf Grund des Art. 78 der Kreis= und Provinzialordnung wird unter
Zu=
ſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Großherzoglichen
Mini=
ſteriums des Innern vom 23. Auguſt 1910 zu Nr. M. d. J. II3715 für den Kreis
Darmſtadt folgendes verordnet:
§1. Der Zuzug fremdländiſcher Arbeiter, ihrer Frauen, Kinder und etwaigen
ſonſtigen Begleiter iſt vor der Ankunft unter Angabe ihrer Zahl der
Ortspolizei=
behörde des Beſchäftigungsortes von dem Arbeitgeber oder ſeinem Stellvertreter
ſchriftlich anzuzeigen. War die Anzeige vor der Ankunft nicht möglich, ſo iſt ſie ſofort
bei dem Eintreffen der obengenannten Perſonen an ihrem Beſtimmungsort, ſpäteſtens
aber binnen 24 Stunden danach, der Ortspolizeibehörde zu erſtatten. Die Anzeige
ſoll Namen und Heimatſtaat der Zugezogenen enthalten.
Die Ortspolizeibehörde iſt zur ſofortigen Mitteilung an das Großh.
Kreis=
geſundheitsamt verpflichtet. Bei Krankheitsverdacht hat die Mitteilung telephoniſch
oder telegraphiſch zu geſchehen.
§ 2. Die Zugezogenen ſind verpflichtet, auf Ladung der Ortspolizeibehörde zur
Unterſuchung durch den Großh. Kreisarzt zu erſcheinen. Säumige werden polizeilich
vorgeführt. Der Arbeitgeber oder ſein Stellvertreter hat die für das Erſcheinen im
Unterſuchungstermin erforderliche Zeit zu gewähren.
Diejenigen Perſonen die ſich über eine in den letzten zehn Jahren
vorausge=
gangene erfolgreiche Impfung oder über eine überſtandene Blatternerkrankung nicht
ausweiſen können, werden im Unterſuchungstermin geimpft. Der Unterſuchungstermin
ſoll in der Regel am Beſchäftigungsorte ſtattfinden, wenn nicht unverhältnismäßige
Koſten hierdurch entſtehen. Wer ſich der Impfung entzieht oder ſich weigert, die
Impfung vornehmen zu laſſen, hat die ſofortige Ausweiſung aus dem
Großherzog=
tum zu gewärtigen.
In dem Termin werden die Zugezogenen gleichzeitig auf das Vorhandenſein
der ägyptiſchen Augenkrankheit hin unterſucht und die notwendigen Maßnahmen
getroffen.
§ 3. Jeder Geimpfte muß in einem zweiten Termin dem Großh. Kreisarzt zur
Nachſchau vorgeſtellt werden, falls ein ſolcher beſtimmt wird. Die Vorſchrift des § 2.
Abſatz 1 Satz 3 findet entſprechende Anwendung.
§ 4. In dem in §2 erwähnten Unterſuchungstermin ſoll eine Namensliſte unter
Angabe der Geburtstage oder wenigſtens des ungefähren Alters der vorgeführten
Perſonen von den Arbeitgeber oder deſen Stellertreier dem Großh. Kreisarzt
vor=
gelegt werden.
§ 5. Die Koſten der Unterſuchung und Impfung werden auf die Polizeikaſſe
übernommen.
§ 6. Die nach Art. 89 des Polizeiſtrafgeſetzes vorgeſchriebenen Anmeldungen,
ſowie die nach anderen Beſtimmungen beſtehenden Verpflichtungen zur Anzeige des
Arbeitsantritts bleiben unberührt.
§ 7. Arbeitgeber oder deren Stellvertreter, welche die in §§ 1—3 dieſer
Ver=
ordnung angeordneten Aufſichtsmahregeln verletzen, werden. ſofern nicht eine
Be=
ſtrafung aus § 327 des Reichsſtrafgeſetzbuches zu erfolgen hat, mit Geldſtrafe von
1—30 Mark beſtraft.
§ 8. Die vorſtehenden Vorſchriften treten mit dem Tag ihrer Veröffentlichung
im Amtsverkündigungsblatt in Kraft. Mit dem gleichen Tage iſt die
Polizeiverord=
nung vom 9. Juni 1908, betreffend das Auftreten von Blatternerkrankungen unter
fremdländiſchen Arbeitern, aufgehoben.
Straßenſperre.
Wegen Vornahme von Kleinpflaſterarbeiten iſt die Kreisſtraße Baierseich-
Langen von km 9,2 bis km 12,2 vom 20. April ds. Js. ab bis auf weiteres für den
Wagen= und Automobilverkehr geſperrt.
(10205
* Die aufgeſtellten Warnungstafeln ſind zu beachten.
Darmſtadt, den 17 April 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
3. V.=Viſtor.
Bekanntmachung.
Am 2., 3., 6., 7., 16., 17., 20., 21., 23. 24., 27., 28. und 30. April 1914, von
mor=
gens 7 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, wird Schießen mit ſcharfer Munition
von Truppenteilen des XVIII. Armeekorps auf dem Schießplatz bei Meſſel abgehalten
werden.
Schußrichtung vom Steinhügel, 1 km nördlich Meſſel in nordnordweſtlicher
Richtung gegen die Wieſen am Rutſchbach.
Das gefährdete Gelände:
im Norden: Egelsbacher Feldweg und Waldpfad ausſchließlich,
„Weſten: Dammweg-Brunnersweg ausſchliehlich,
„ Süden: Forſthaus Steinacker-Steinhügel ausſchließlich,
im Oſten: Alter Offenthaler Weg und deſſen Verlängerung über
Milches=
wieſe-Sauwieſe-Schreibertswieſe-Geishecke einſchließlich
wird während des Schießens durch Poſten, Wegſchranken und Warnungstafeln abgeſperrt.
Das Betreten des Geländes während der Schießzeit iſt verboten. (Polizei=
Verordnung Kreisamt Darmſtadt, 25. September 1909.)
Darmſtadt, den 25. März 1914.
(8300a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Foxterrier (zugelaufen). Die Hunde können von
den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
(10162
Werktag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung
den Schutz der Angeſtellten in offenen Verkaufsſtellen gegen
Geſundheitsgefährdungen. insbeſondere die Einrichtung
aus=
reichender Sitzgelegenheit betreffend.
Die Inhaber von offenen Verkaufsſtellen ſind zufolge § 62,
Abſ. 1 des Handelsgeſetzbuches verpflichtet, die Geſchäftsräume ſo
ein=
zurichten und den Geſchäftsbetrieb ſo zu regeln, daß die Angeſtellten
gegen eine Gefährdung ihrer Geſundheit, ſoweit die Natur des
Betriebes es geſtattet, geſchützt ſind.
Zum Zwecke der Durchführung dieſes Grundſatzes hat der
Bundesrat auf Grund des § 139h der Gewerbeordnung folgende
Beſtimmungen über die Einrichtung von Sitzgelegenheit für
Angeſtellte in offenen Verkaufsſtellen erlaſſen. (Bekanntmachung
des Reichskanzlers vom 28. November 1900)
„1. In denjenigen Räumen der offenen Verkaufsſtellen, in welchen
die Kundſchaft bedient wird, ſowie in den zu ſolchen
Verkaufs=
ſtellen gehörenden Schreibſtuben (Kontoren) muß für die
daſelbſt beſchäftigten Gehilfen und Lehrlinge eine nach der
Zahl dieſer Perſonen ausreichende, geeignete Sitzgelegenheit
vorhanden ſein. Für die mit der Bedienung der Kundſchaft
beſchäftigten Perſonen muß die Sitzgelegenheit ſo eingerichtet
ſein, daß ſie auch während kürzerer Arbeitsunterbrechung
benutzt werden kann.
Die Benutzung der Sitzgelegenheit muß den bezeichneten
Perſonen während der Zeit, in welcher ſie durch ihre
Be=
ſchäftigung nicht daran gehindert ſind, geſtattet werden.
2. Unberührt bleibt die Befugnis der zuſtändigen Behörden,
im Wege der Verfügung für einzelne offene Verkaufsſtellen
(§ 139g der Gewerbeordnung) oder durch allgemeine
An=
ordnung für die offenen Verkaufsſtellen ihres Bezirks
(§ 139h, Abſ. 2 a. a. O.) zu beſtimmen, welchen beſonderen
Anforderungen die Sitzgelegenheit in Rückſicht auf die Zahl
der Perſonen, für welche ſie beſtimmt iſt, ſowie hinſichtlich
ihrer Lage und Beſchaffenheit genügen muſ.”
Allgemeine Anordnungen zur Ausführung dieſer
Bundesrats=
vorſchriften im Sinne der Ziffer 2 ſind bis ietzt nicht erlaſſen.
Es iſt darum Sache der Polizeibehörde, im einzelnen die zur
Durchführung der Bundesratsvorſchriften, ſowie überhaupt des § (2,
Abſ. 1 des Handelsgeſetzbuches erforderlichen Anordnungen zu erlaſſen.
Zu dieſem Zweck werden wir eine zeitweilige Beſichtigung
der offenen Verkaufsſtellen und der zu ſolchen gehörenden
Schreibſtuben (Kontoren) während der Geſchäftsſtunden durch unſere
Beamten vornehmen laſſen. Hierbei vorgefundene
Zuwiderhand=
lungen gegen die erwähnten Bundesratsvorſchriften werden gemäß
§ 147 Abſ. 1 Ziffer 4 der Gewerbeordnung Beſtrafung des
verant=
wortlichen Geſchäftsinhabers mit Geldſtrafe bis 300 Mark, im
Un=
vermögensfalle mit Haft zur Folge haben.
Darmſtadt, den 16. April 1914.
(10165
Großherzogliches Polizeiamt.
S. B. Stumpt.
Bekanntmachung.
Betr.: Zuſatz zu § 14 der Dienſtmännerordnung.
Auf Grund des § 37 der Reichsgewerbeordnung ſowie des
Art. 129b der Städte=Ordnung für das Großherzogtum Heſſen vom
8. Juli 1911 wird nach Anhörung der Stadtverordnetenverſammlung
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt mit Genehmigung Großh.
Miniſteriums des Innern vom 3. April 1914 zu Nr. M. d. J. III 3915
verordnet:
I.
Der § 14 der Polizeiverordnung über den Gewerbebetrieb der
Dienſtmänner in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom
6. April 1907 erhält als Abſatz II folgenden Zuſatz:
„Jeder Dienſtmann iſt verpflichtet, der Vorladung des
Großh. Polizeiamtes in Angelegenheiten der in Abſatz I
be=
zeichneten Art Folge zu leiſten.
II.
Dieſe Verordnung tritt am 1. Mai 1914 in Kraft.
(10163
Darmſtadt, 16. April 1914.
Großherzogliches Polizeiamt.
J. V.: Stumpf.
Bekanntmachung.
Dienstag, den 12. Mai 1914,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolff und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörigen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
XVIII 172/10 125 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 32,
XVIII 1729/10 32 Grasgarten
daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
(K28/14
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen.)
Frantz. (IX,9095
Bekautmachung.
Dienstag, den 12. Mai 1914,
vormittags 11 Uhr,
ſollen die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolf und deſſen Ehefrau
Mar=
gareihe, geb. Woſf, dahier
ge=
hörigen Liegenſchaften:
Flür Nr. am
XVIII 173 127 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 30,
XVIII 17370 32 Grasgarten
daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
(K27/14
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz. (IX.,9093
Belamimachung.
Dienstag, den 12. Mai 1914,
vormittags 10¾ Uhr,
ſollen die den Gaſtwirt Ludwig
Wolf Eheleuten dahier
zugeſchrie=
benen Liegenſchaften:
Flur Nr.
am
XVIII 173¾/0 128 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 28,
XVIII 17300 37 Grasgarten
daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
(B30/14
ſteigert werden.
Darmſtadt, 2. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen.)
Frantz. (IX,9094
Bekanntmachung.
Dienstag, den 12. Mai 1914,
vormittags 11¼ Uhr,
ſoll die dem Gaſtwirt Ludwig
Wolff und deſſen Ehefrau
Mar=
garethe, geb. Wolff, dahier
ge=
hörige Liegenſchaft:
Flur Nr. am
XVIII 173¾0 177 Hofreite
Don=
nersbergring
Nr. 26,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe verſtei=
(K29/14
gert werden.
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frautz. (IX,9092i
des Stadtmagſtrats Fürtih
Biebringen wir zur öifentlichen Kenninzs.
Darmſtadt, den 17. April 1914.
(10164
Großherzogliches Polizeiamt.
J. V.: Stumpf.
Unter dem Namen „Salrado comp., Schönheits= und
Kräftigungs=
mittel”. Boranium=Beeren zur Beſeitigung der Fettleibigkeit”, „
bi=
ſurierte Magneſia, Nahrungskorrektivum”, „dreifach konzentrierter
Anſy, Huſtenſirup”, „Livola de Composée gegen Haarausfall und
Grauwerden der Haare‟, Onadal zur Beſeitigung des überflüſſigen
Fettes” werden in letzter Zeit in der Preſſe Arznei= und
Schönheits=
mittel in marktſchreieriſcher Weiſe zum Kaufe angeprieſen. Die
An=
preiſungen ſind ſo gehalten daß ſie den Anſchein erwecken, als handele
es ſich um gute, altbewährte Rezeptformeln. Nach dem Urteil der
Sachverſtändigen kommen hier minderwertige Mittel in Frage,
deren Wert in keinem Verhältnis zu den geforderten hohen Preiſen
ſteht; auch kommt dieſen Mitteln die zugeſprochene Wirkung meiſt
nicht zu.
Es wird deshalb vor dem Ankauf ſolcher Mittel gewarnt.
Verſteigerung in ſtädliſchen Leihant Darmſtadt
(Kirchſtraße 9).
Die Pfänder Nr. 13889 bis einſchl. Nr. 37918 (weißes
Pfandſchein=Formular) ſind — ſoweit dieſelben bis jetzt weder
aus=
gelöſt, noch deren Verſatzzeit erneuert — von Montag, den 20. April
1914 zur Verſteigerung heranzuziehen.
Es kommen zum Ausgebot:
Montag, den 20. April 1914, von nachmittags 2 Uhr
ab, Weißzeug, Kleidungsſtücke ꝛc.
Dienstag, den 21. April 1914, von nachmittags 2 Uhr
ab, Gold= und Silbergegenſtände, Uhren, Ringe, Regulateure,
Näh=
maſchinen u. dergl.
Die Verſteigerung findet gegen ſofortige Barzahlung ſtatt. Die
Auslöſung verfallener Pfänder hat bis längſtens Samstag, den
18. April 1914, vormittags 12 Uhr, zu erfolgen.
Der ſofortige Wiederverſatz ausgelöſter, verfallener Pfänder
kann vom 16. April I. J. ab großen Andrangs wegen nicht
mehr ſtattfinden.
Darmſtadt, den 9. April 1914.
Die ſtädtiſche Leihamts=Verwaltung.
Paul.
(9581a
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 22. April 1914, vorm. 11 Uhr,
werden im Pfandlokale Rundeturmſtr. 16 (Roſenhöhe)
verſchiedene Möbel, darunter Diwans, Kleiderſchränke,
Schreibtiſche. Kommoden, Spiegel, Büfetts, Pfaninos, 1
voll=
ſtändiges Bett, Nachtſchränkchen, Vertikos Stühle,
Paneel=
brett, ferner Ladenſchränke, Brandkiſte, Eisſchrank
Waſch=
mangel 1 Grammophon, 20 Zentner Heu, 1 Pferd und
ca. 150 Stück Sonnenſchirme
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Gegenſtände findet be=
(10221
ſtimmt ſtatt.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11, I.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 22. April 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
gaſſe) im Auftrage des Herrn Konkursverwalters Raab dahier
die zur Konkursmaſſe 3. Schnitzer gehörigen Warenbeſtände, als:
eine große Partie Schuhwaren (Herren= und
Damen=
ſtiefel, Herren= und Damen=Halbſchuhe, Mädchen= und
Knabenſchuhe, Kinderſtiefel), Hemden, Unterhoſen, Röcke,
Hoſen, Filz= u. Strohhüte, Kragen, Sonnenſchirme u. a. m.,
ferner zwangsweiſe: Hausmobilien durch alle Rubriken
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung.
Verſteigerung beſtimmt.
(10227
Kapp, Großh. Gerichtsvoüzieher
zu Darmſtadt, Georgenſtraße 1, I.
Seite
Darmmorer Tagolatt, Denstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
Sehtaisäckfer
und alle anderen Schuſſachen.
(10172im
Buchhändler Ludwig Sgent
Holzabfuhr betreffend.
Das ir. hieſigem Revier noch ſitzende Brennholz muß, inſofern
nicht ein früherer Abfuhrtermin geſetzt iſt, bis 20. Mai
abge=
fahren ſein, darnach erfolgt Anzeige, das Stamm= und ſonſtige
Nutzholz bis 30. Mai.
Darmſtadt, den 18. April 1914.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
(10174
Kirchſtraße 20.
Wohere Bribarſchure Darmſtabt
Grüner Weg 19. Inh. u. Leiter H. Rupp. Fernſpr. 1512.
Die Anſtalt bereitet in kleinen Gruppen zur Einj.=, Prim.=,
Fähnrichs= und Reifeprüfung, ſowie zum Eintritt in eine höhere
ſtaatl. Anſtalt vor. Beſchränkte Schülerzahl (höchſtens 40 Schüler);
daher durchaus ſorgfältiger, perſönlicher Unterricht. Die Anſtalt
er=
zielte ſtets ſehr gute, überraſchende Erfolge; man verlange Proſp.
u. Prüfungsergebniſſe. Mit der Anſtalt iſt eine von den beſten Kreiſen
vorzüglich empfohlene Familienpenſion verbunden. — Anmeldungen
werden täglich von 12—1 Uhr und von 3—5 Uhr nachmittags in der
Anſtalt vom Vorſteher oder deſſen Vertreter, Herrn Lehramtsaſſeſſor
Michel entgegengenommen.
(B8043
Der Vorſteher: H. Rupp.
Penſionat von Fräulein W. Binme und Frau
Ober=
leutnant Weiße (vormals Danielowsky=Lange).
10klassige höhere Mädchenschule
mit Fortbildungskurſen
(3997a
in Sprachen, Deutſch, Literatur und Kunſtgeſchichte.
— Privatzirkel für Latein.
Liebevolle, individuelle Behandlung. — Anmeldung für Oſterr
möglichſt bald erbeten. — Proſpekte durch die Vorſteherin
W. Blume, Darmſtadt, Sandſtraße 12
Nengegründete
Haushaltungsſchule
von Fräulein W. Blume u. Frau Oberleutnant Weiße.
Unterweiſung in allen Zweigen des Haushaltes.
Beſondere Koch=, Back= und Einmach=Kurſe.
Proſpekte durch die Vorſteherinnen
(4001a
W. Blume und E. Weisse, Darmstadt,
Sandstrasse 12.
Fröbel-Kindergarten
Fuchsſtraße 16 und Klappacherſtraße 42.
Geöffnet von 9—12 und 2—4 Uhr
Mittwoch= und Sonnabend=Nachmittag
geſchloſſen.
*10529)
E. Klenner.
Der Verein zur Beschaffung von
Arbeitsgelegenheit für Blinde
unterhält eine Zentralſtelle für Vermittelung von Arbeit für ſeine
blinden Mitglieder und empfiehlt ſich zur Annahme von Aufträgen
in Korb= und Stuhlflechten, Bürſtenmachen, Klavierſtimmen,
Anfertigung von Seiler= und Strickarbeiten und feinen
Zier=
körbchen aus Peddigrohr.
(9044a
Verkauf und Annahme von Aufträgen bei
H. Bockhard, Eliſabethenſtr. 1, Seitenbau
Zahnärztin
Zahnarzt
Albert Heuss Heuss-Bannicke
verzogen von Kirchstrasse 12 nach
Hügelstrasse 6, part.
(9567a
(neben der Volksbank).
Neuer Fernruf 2432.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 1. bis 15. April 1914:
per Sack à 100 Kile
Weizen von Mk. 20.50 bis 24.50
16.− „ 18.−
Korn
18.75
17.—
Gerſte
18.— „ 19.25
Hafer
Butter ½ Kilo Mk. 1.40
Butter in Partien Mk. 1.30
Eier per Stück 9 Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück
Mk. 2.-
Kartoffeln per 100 Kilo Mk.
Kartoffeln per 25 Kilo Mk. 2.—
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 2.75
Heu per 50 Kilo Mk. 3.75
Darmſtadt, 20. April 1914.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Dienstag, den 12. Mai I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die der Firma Bruſt & Poſt
vorm. P. Graef, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, dahier zuge
ſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
16 175 3382 Hofreite im
Bach=
gang Nr. 20,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II, zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K52/13
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 4. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,9091
Bekanntmachung.
Dienstag, den 26. Mai I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die dem Kaufmann Johann
Georg Wolf dahier zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
III 679 265 Hofreite
Blumen=
thalſtraße 109,
III 678 293Grabgarten m.
Gar=
tenhaus,
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K90/13
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 20. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,10211
Bekanntmachung.
Dienstag, den 26. Mai I. Js.,
vormittags 10¾ Uhr,
oll die den Handelsmann Julius
Cohn Eheleuten dahier
zugeſchrie=
bene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
156 18¼10 Hofreite Kleine
Ochſengaſſe
Nr. 1,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
(K40/14
verden.
Darmſtadt, 20. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,10199
Nauheim, Kreis Groß=Gerau.
Von Donnerstag, den 16. April I. J. ab, nachmittags 4¾ Uhr,
täglich — auch Sonntags — direkt am Bahnhof: (9736a
Spargelmark
Gute Zug.
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Herzl. Vitte! Welcher edeldenk. Ramenrad, Mod. 1. Doppelüberſ.,
Kaval. gibt arm. beſſ. Ww. Sohn1 Freil. mit Rücktrittbremſe, zu vk.
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Von d. Einrichtung der früheren
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leder=
bezogene Bänke, ſchmiedeiſ.
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Telephon 2457.
Karl Arnold
Ecke Erbacherſtraße,
n. d. Schwimmbad. (855
In unſer Handels=Regſer wurde
J heute eingetragen hinſichtlich
der Firma:
Holzbau=Syſtem Meltzer,
Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung, Darmſtadt.
Die Vertretungsbefugnis des
Paul Meltzer iſt beendigt.
Die Liquidation iſt beendet und
die Firma erloſchen. (10203
Darmſtadt, 16. April 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I
In unſer Handels=Regiſter,
Ab=
teilung B, wurde heute
ein=
getragen hinſichtlich der Firma:
Landwirtſchaftliche
Ge=
noſſenſchaftsbank
Darm=
ſtadt.
Das ſeitherige
Vorſtandsmit=
zlied, Direktor Philipp Becker, iſt
aus dem Vorſtand ausgeſchieden
und an ſeiner Stelle Direktor Georg
Mager in Darmſtadt zum
Vor=
ſtandsmitglied beſtellt. (10204
Darmſtadt, 16. April 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I
Bekanntmachung.
In unſerem
Genoſſenſchafts=
regiſter wurde bei dem
Konſum=
verein für Ober=Ramſtadt und
Umgegend, E. G. m. b. H.,
folgen=
des eingetragen:
Nach dem Statut vom 10. März
1914 iſt folgendes geändert: 1. die
Firma iſt geändert in Konſum=
und Spargenoſſenſchaft für Ober=
Ramſtadt und Umgegend,
einge=
tragene Genoſſenſchaft mit
be=
ſchränkter Haftpflicht, mit dem Sitze
in Ober=Ramſtadt. 2. das
Ge=
ſchäftsjahr beginnt am 1. Juli und
endet am 30. Juni. (10206
Darmſtadt, 21. März 1914.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
In unſerem
Genoſſenſchafts=
regiſter wurde bei dem
Konſum=
verein für Arheilgen und Umgegend,
E. G. m. b. H., in Arheilgen
fol=
gendes eingetragen:
Nach dem Statut vom 15.
Fe=
bruar 1914 iſt die Firma geändert
in Konſum= und
Spargenoſſen=
ſchaft für Arheilgen und Umgegend
eingetragene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht mit dem
Sitze zu Arheilgen. Weiter iſt
beſtimmt:
Das Geſchäftsjahr beginnt am
1. Juli und endet am 30. Juni.
Darmſtadt, 1. April 1914. (10210
Großh. Amtsgericht II.
Ein Spezialgetränk für
B0L.DO-TEE
Die Boldoblätter besitzen die
Eigenschaft, die
Zucker-
menge stark zu vermindern.
Packet 1.— Mk,
Reformgeschäft
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Darmstadt. (7614af
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ſchreiben Sie nur an (9807a
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
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Die Kommerzienrätin war totenblaß in den Seſſel
zurückgeſunken.
Das iſt ja ſchrecklich! ächzte ſie. Der arme Rautheim!
Du bedauerſt ihn wohl noch? fragte Edith ſcharf
Wie ſollte ich ihn nicht bedauern? — Daß er gern ein
Spielchen macht, weiß ich, hat er doch hier bei uns auch
oft genug geſpielt. Aber ein gewerbsmäßiger Spieler
ein Falſchſpieler — nein, nein — das iſt er nicht! Das
hatte er nicht nötig!
Biſt Du ſo genau über ſeine Verhältniſſe unterrichtet?
fragte Edith, ihrer Mutter einen finſteren Blick zuwerfend.
Deine Frage iſt unverſchämt! fuhr ihre Mutter auf=
Herr von Rautheim iſt ein Freund unſeres Hauſes
Verzeih’, er iſt ein Freund von Dir!
Das iſt wohl dasſelbe. Ich bin die Herrin des
Hau=
ſes. Ich werde mich übrigens noch heute näher nach
die=
ſem unbegreiflichen Mißgriff der Polizei erkundigen.
Sie ſchellte und befahl dem eintretenden Diener, daß
in einer halben Stunde der Wagen bereit ſein ſolle; ſie
werde ausfahren. Dann rauſchte ſie hinaus, um ſich zu
der Ausfahrt umzukleiden.
Auch Edith erhob ſich. Die Worte ihrer Mutter hatten
einen Entſchluß in ihr gezeitigt. Auch ſie wollte ſich
er=
kundigen, aber nicht bei der Polizei oder bei einem
Rechts=
anwalt, ſondern bei Hans ſelbſt, der ja, wie es in der
Zeitungsnachricht hieß, ebenfalls verhaftet geweſen war
Nachdem ihre Mutter fortgefahren war, verließ auch
ſie das Haus, nahm eine Autodroſchke und gab die Adreſſe
von Hans an. Sie kümmerte ſich nicht darum, ob man ſie
vielleicht bemerken würde, wenn ſie in das Haus ging,
oder was die Wirtsleute von Hans ſagen würden. Auf
die Meinung der Leute hatte ſie von jeher wenig Wert
gelegt. Ihre impulſive, leidenſchaftliche Natur führte ſie
oft die ſeltſamſten Wege, die nicht ſelten an das
Aben=
teuerliche ſtreiften. Wenn dabei ihr Ruf einigen Schaden
genommen, ſo legte ſie auch darauf keinen großen Wert.
Wenn ſie nur ihren Willen durchſetzte und ihren Wunſch,
ihre Laune erfüllen konnte.
Während ſie durch die belebten Straßen der inneren
Stadt fuhr und der rieſenhafte Verkehr der Weltſtadt ſie
umbrandete, dachte ſie daran, was denn aus ihrem
Ver=
hältnis zu Hans werden ſollte. Wenn ſie Hans bislang
verhindert hatte, bei ihren Eltern um ihre Hand
anzu=
halten, ſo lag der Grund nicht darin, daß ſie eine Heirat
mit ihm nicht gewünſcht hätte. Eine ſolche war im
Gegen=
teil das Endziel ihrer Wünſche. Aber vorher wollte ſie
den vollen Genuß eines heimlichen Verhältniſſes auskoſten.
Die heimlichen Zuſammenkünfte, die verſtohlenen
Zärt=
lichkeiten, die Streifereien durch die Stadt am Arme des
Geliebten, die kleinen Soupers in der abgeſchloſſenen
Niſche eines Weinreſtaurants, der heimliche Beſuch eines
Theaters — alles das, was mit einem ſolchen heimlichen
Verhältnis verbunden iſt, hatte für ihren abenteuerlichen
Sinn einen köſtlichen Reiz, den ſie voll genießen wollte,
ehe ſie mit ihrer Liebe an die Oeffentlichkeit trat.
Sie wußte, daß ihre Mutter und — Rautheim darauf
warteten, daß Hans ſich erklärte, und es bereitete ihr
eknen genſiſſen förmlich ſchadenfrohen Triumph, den
Wünſchen und Erwartungen jener ein Schnippchen zu
ſchlagen. Ihr Schickſal wollte ſie ſelbſt beſtimmen; ſie
ahnte, welche Pläne Rautheim mit ihrer Heirat verband,
und es machte ihr Vergnügen, ihn, den ſie verachtete,
durch das Hinausſchieben ihrer Heirat gleichſam auf die
Folter zu ſpannen.
Deshalb verpflichtete ſie auch Hans, über ihr
Ver=
hältnis gegen Rautheim zu ſchweigen, welchem Wunſche
Hans auch nachgekommen war
Nach dem Ereignis jedoch, welches die Zeitungen
ge=
meldet, erfaßte ſie Sorge um das Schickſal des Geliebten.
Sie war ſich ſelbſt nicht recht klar darüber, was ſie
eigent=
lich bei Hans wollte; aber es trieb ſie ein unbeſtimmtes
Jefühl, ſich an ſeine Seite zu ſtellen, als könne ſie ihn
vor einer Gefahr ſchützen. Als ihren Verlobten konnte
man ihn doch nicht mehr in dem Verdacht haben, ſein
Glück im gewerbsmäßigen Spiel zu ſuchen.
So gelangte ſie nach der Karlſtraße. Die Gegend war
ihr fremd, aber entſchloſſen ſtieg ſie die etwas ſteilen
Treppen des alten Hauſes empor und klingelte an der
Korridortür, auf der neben dem Namen Borchers
Han=
ſens Viſitenkarte befeſtigt war.
Sie hörte einen leichten Schritt innerhalb des
Korri=
dors, dann wurde die Tür geöffnet, ein junges, ſchönes
Mädchen in einfach geſchmackvollem Kleide ſtand vor ihr.
Es war Eva.
Ueberraſcht ſah ſie auf die fremde, elegante junge
Dame. Dann erkannte ſie Edith, und ein flüchtiges Rot
huſchte über ihr blaſſes Geſicht. Aber ſie jaßte ſich= und
fragt; mit leicht zitternder Stimme:
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
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Ment unm is birten
Ich möchte Herrn von Ballhauſen ſprechen, entgegnete
Edith, die Eva neugierig betrachtete.
Herr von Ballhauſen iſt nicht zu Hauſe.
Wo iſt er?
Ich weiß es nicht.
So werde ich ihn erwarten — oder kommt er
viel=
leicht überhaupt nicht wieder?
Eva errötete. Sie wußte natürlich nicht, was
ge=
ſchehen war Sie hatte ſchmerzlich unter dem Gedanken
gelitten, daß Hans nun doch ein Opfer ſeines Umganges
mit Rautheim geworden war, vor dem ſie ihn ſo ſehr
gewarnt hatte.
Ich weiß nicht, was Sie damit ſagen wollen, mein
Fräulein, ſprach ſie unſicher.
Tun Sie nicht ſo, entgegnete Edith lachend, als ob
Sie nicht wüßten, daß Herr von Ballhauſen verhaftet
worden iſt . .
Sie wiſſen . . .?
Mein Gott, es hat doch in allen Zeitungen geſtanden.
Iſt er noch in Haft?
Nein — ſeit geſtern nicht mehr.
Gut, ſo führen Sie mich in ſein Zimmer.
Aber
Mein Name iſt Edith Magnus — ich bin ſeine Braut.
Eva erbleichte. Sie fühlte ein ſchmerzhaftes Weh
in ihrem Herzen. Sie hatte Hans ja freigegeben; ſie
gatte geahnt, daß er ſich um die Hand Ediths bewerben
pürde, und ſie hatte es als Glück für ihn angeſehen, wenn
er dieſe Heirat ſchließen konnte. Als ſie ſich aber jetzt
vor die vollzogene Tatſoche geſtellt ſah, da erſchrak ſie doch,
9 daß ihr die Tränen in die Augen traten. Mit drücken=
der Schwere laſtete der Gedanke, daß ſie ihn endgültig
verloren, auf ihrem Herzen.
Sie wandte ſich ab. Die Dunkelheit, welche auf dem
Korridor herrſchte, verbarg ihr Erblaſſen und ihre Tränen.
Sie öffnete die Tür zu Hanſens Zimmer.
Wollen Sie nur hier eintreten, ſagte ſie leiſe.
Edith ſah ſich mit raſch prüfendem Blick in dem
ein=
fach eingerichteten Zimmer um. Es machte einen
freund=
lichen und vor allem ſauberen und aufgeräumten Eindruck
Eva wollte ſich ſtill zurückziehen. Da wandte ſich
Edith ihr zu.
Sind Sie die Tochter ſeiner Wirtsleute?
Ja.
Sie ſorgen wohr hier für Ordnung und Sauberkeit?
Allerdings.
Was machen Sie denn für ein merkwürdiges Geſicht?
Sie haben geweint .
Ich bitte, mein Fräulein!
Eva richtete ſich empor. Sie wollte ſich vor ſeiner
Braut keine Blöße geben.
Edith ſchlug eine kleine Lache an.
Nehmen Sie ſo großen Anteil an dem Geſchick des
Herrn? fragte ſie ſpöttiſch.
Ich weiß in der Tat nicht, was ich auf Ihre Frage
erwidern ſoll, mein Fräulein! Sie erlauben wohl, daß
ich mich entferne
Nein — bleiben Sie noch. Ich möchte Sie gern noch
einiges fragen. Wie lange wohnt Herr von Ballhauſen
ſchon bei Ihnen?
Etwa ein halbes Jahr.
So — und Sie ſind natürlich ſehr mit ihm
be=
freundet?
Mein Fräulein!
Ach, ſpielen wir uns doch keine Komödie vor,
Fräu=
lein. Ich weiß, wie es in der Welt zugeht, und Sie ſind
viel zu hübſch, als daß ein junger Mann Sie nicht
be=
achten ſollte. Sie brauchen vor mir keine Angſt zu haben,
wenn ich auch ſeine Braut bin. Sagen Sie offen — Sie
hatten ein Verhältnis mit ihm?
Eva war verwirrt. Das ungenierte Weſen Ediths
überraſchte und erſchreckte ſie. Wie konnte eine junge,
wohlerzogene Dame, wie konnte vor allem eine Braut ſo
ſprechen? Zugleich empörten ſich aber auch ihr Stolz und
ihr Ehrgefühl gegen dieſes Verhör.
Sie haben kein Recht zu ſolchen Fragen, entgegnete
ſie, ſich ſtolz emporrichtend.
Erlauben Sie, ſagte Edith lachend. Ich bin ſeine
Braut und habe doch wohl ein Recht, danach zu fragen,
ob mein Verlobter mit einem anderen Mädchen in einem
näheren Verhältnis ſteht.
Sie können ganz ruhig ſein, ein ſolches Verhältnis
beſteht nicht mehr
Aha — nicht mehr! Alſo hat es doch einmal
beſtan=
den? Nun, ich nehme es ihm nicht übel — aber es muß
jetzt aufhören, mein liebes Fräulein.
Die Flamme der Entrüſtung dieſem Spott und Hohn
gegenüber ſchlug glühend in Evas Wangen empor. Ihre
blitzenden Augen maßen mit drohenden, verächtlichen
Blicken Edith; ſie ſtreckte die Hand aus, wie um der
an=
deren Schweigen zu gebieten. Erſtaunt ſah Edith die
Erregte an.
(Fortſetzung folgt.;
Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Seite 15.
Kongreſſe und Verbandstage.
Der Heſſiſche Landes=
Lehrerinnen=
verein hatte ſeine Mitglieder am Samstag nach
Offen=
bach zur vierten Hauptverſammlung geladen.
Die Beratungen fanden unter Leitung der erſten
Vorſitzen=
den, Fräulein Luiſe Schweisgut=Darmſtadt ſtatt.
Er=
öffnet wurde die Verſammlung mit einer kurzen
Begrüß=
ungsanſprache der Vorſitzenden und der
Protokollfüh=
rerinnen. Fräulein Müller=Offenbach hieß alsdann die
Gäſte im Namen der Offenbacher Ortsgruppe willkommen
und wünſchte der Tagung einen guten Verlauf. Den
Jah=
resbericht erſtattete Fräulein Reuling=Darmſtadt. Aus
ihm iſt zu erſehen, daß der Landes=Lehrerinnenverein 543
Mitglieder zählt, davon entfallen auf Darmſtadt 160,
Mainz 151, Worms 55, Gießen 36 und Offenbach 11
Mit=
glieder. Der Landes=Lehrerinnenverein richtete im
Ver=
laufe des verfloſſenen Jahres eine Eingabe an die
Regie=
rung um Zulaſſung von Lehrerinnen in den
Schulvor=
ſtand. Eine weitere Eingabe, betr. die Abänderung des
Volksſchulgeſetzes, ſoll erſt im Herbſt vor der Beratung der
Schulgeſetznovelle eingereicht werden. Weiterhin erwähnt
der Jahresbericht die Tätigkeit des Vereins in
Gemein=
ſchaft mit anderen Vereinen in der allgemeinen
Frauen=
frage, ſowie das Verhältnis des Vereins zu anderen
Frauenvereinen und die Tätigkeit der einzelnen
Zweig=
vereine. Die Vorſitzende machte alsdann noch weiter
Mit=
teilungen über ihre Teilnahme an der Sitzung des
Ver=
bandes deutſcher Volksſchullehrerinnen und das
Stimm=
recht des Landesvereins. Den Kaſſenbericht erſtattete
Fräulein Germann=Worms. Er weiſt Einnahmen in
Höhe von 262,10 Mark und Ausgaben in Höhe von 408,34
Mark auf. Der Kaſſenführerin wurde nach dem
ausge=
ſprochenen Dank durch die Vorſitzende Entlaſtung erteilt.
Den Bericht über den Stand der Hilfskaſſe
er=
ſtattete Fräulein Reuling, die zunächſt eine Ueberſicht
über die Geſchichte der Kaſſe gab. Anfänglich war eine
Krankenkaſſe in Ausſicht genommen, aber mit Rückſicht auf
die geringe Mitgliederzahl wurde eine Hilfskaſſe mit einem
Grundſtock von 2500 Mark gegründet. Im verfloſſenen
Jahre wurde die durchſchnittliche Beihilfe auf 50 Mk.
feſt=
geſetzt. Anträge auf dieſe Beihilfe müſſen vor der
Kran=
kenhausbehandlung eingereicht werden, da alsdann die
Vergünſtigungen den Mitgliedern gewährt werden können,
die die Kaſſe bieten kann. Die Vorſitzende richtete im
Anſchluß an dieſe Ausführungen die eindringliche
Mah=
nung zum Eintritt zur Penſionsanſtalt. Einen breiten
Raum der Beratungen nahmen die geſtellten Anträge ein.
Von Fräulein Pöpperling=Alzey wurde die Schaffung
einer Auskunftsſtelle für junge Lehrerinnen mit Rückſicht
darauf beantragt, daß junge Lehrerinnen infolge der
ſchlechten Anſtellungsverhältniſſe gezwungen ſeien, in
Pri=
vatſtellung zu gehen. In der Diskuſſion wurde darauf
hingewieſen, daß der Allgemeine Deutſche
Lehrerinnen=
verein eine Stellenvermittelung beſitze, die infolge der
großen Verbreitung des Lehrerinnenvereins eine größere
Tätigkeit entfalten könne, als eine heſſiſche Auskunftsſtelle.
Fräulein Walter=Mainz, die Inhaberin der Sprechſtelle
des Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnenvereins, empfiehlt
eine Agentur für Heſſen im Zuſammenhang mit dem
All=
gemeinen Deutſchen Lehrerinnenverein. Im weiteren
Verlauf der Debatte wird von Fräulein Walter angeregt,
Sprechſtellen in Mainz, Darmſtadt und Gießen zu
errich=
ten. Dadurch ſoll erreicht werden, daß die Angebote aus
Heſſen nicht erſt durch die Stellenvermittelung des
Lehre=
rinnenvereins in Berlin gehen. Die Verſammlung
er=
mächtigt den Vorſtand, ſich in dieſem Sinne mit Berlin
in Verbindung zu ſetzen, um verſchiedene Sprechſtellen in
Heſſen zu errichten. Alle Angebote, die aus Heſſen
kom=
men, ſollen auch in Heſſen erledigt werden.
Ein weiterer Antrag liegt vom Darmſtädter
Lehre=
rinnenverein vor, die Hauptverſammlungen alle zwei
Jahre abzuhalten. Der Hauptgrund dieſes Antrages iſt,
zu verhüten, daß die Hauptverſammlung des Landes=
Lehrerinnenvereins mit der des Allgemeinen Deutſchen
Lehrerinnenvereins zuſammenfällt. Nach weiterer
ausge=
dehnter Debatte, in der ſich alle Rednerinnen für die
all=
jährlichen Verſammlungen ausſprechen, ſtimmten die
An=
weſenden einem dementſprechenden Antrage zu.
Hinſicht=
lich der Abhaltung der eigentlichen Hauptverſammlung
ſprach ſich die Vorſitzende für Abhaltung der ordentlichen
Hauptverſammlung im gleichen Jahre, in dem die
Ver=
ſammlung des Deutſchen Lehrerinnenvereins ſtattfindet,
und für eine gebundene Marſchroute der Delegierten für
die Hauptverſammlung des Deutſchen Lehrerinnenvereins
aus. In dieſem Sinne entſchied auch die Verſammlung.
— Einen weiteren Antrag hatte der Mainzer
Lehrerinnen=
verein eingebracht, einen Paſſus den Satzungen
beizu=
fügen, religiöſe und politiſche Fragen vom Verein
auszu=
ſchließen. Dadurch ſoll die Parität des Vereins noch
ſtär=
ker zum Ausdruck kommen. In der Diskuſſion ſprachen
ſich die meiſten Rednerinnen gegen die Aufnahme eines
ſolchen Zuſatzes aus, da dem Verein dadurch eine zu
große Beſchränkung auferlegt würde. Der Antrag wird
daraufhin zurückgezogen. — Die Vorſtandswahl ergab die
Wiederwahl des bisherigen Vorſtandes durch Zuruf. An
Stelle der ausſcheidenden zweiten Schriftführerin, Frl.
Weber=Gießen, wurde Frl. Biernbaum=Gießen gewählt.
Als Ort der nächſten Verſammlung wurde Gießen
beſtimmt.
Ueber ſtaatlich überwachte Turnkurſe
refe=
rierte alsdann noch kurz die Vorſitzende. Sie gab eine
leberſicht über die Vorbildung der Turnlehrerinnen. Die
Turnlehrerin müſſe eine genaue Kenntnis des menſchlichen
Organismus haben, um die Turnübungen zum
geſund=
heitlichen Vorteil der Kinder vornehmen zu können. Die
Rednerin gab einen kurzen Ueberblick über die einzelnen
techniſchen Fähigkeiten, die eine Turnlehrerin beherrſchen
muß. Sie empfahl hierzu Turnkurſe von einem halben
Jahre. Dieſe Kurſe könnten entweder der
Haushaltungs=
ſchule oder der Landesgewerbeſchule angegliedert werden.
Den jungen Mädchen müſſe die Wahl frei ſtehen, in wie
vielen und in welchen Fächern ſie ſich ausbilden laſſen
wollen. Die Ausbildung in den einzelnen Fächern laufe
in den Gewerbeſchulen beſſer nebenher. Bei den Schülern
der Haushaltungsſchule ließ die Rednerin dieſe Frage
offen. Die Verſammlung ſprach ſich dafür aus, daß die
Turnlehrerinnen beſonders ausgebildet werden. —
Da=
mit ſchloß die Mitgliederverſammlung. Es folgten
als=
dann die Sonderſitzungen der Abteilung für höhere
Schu=
len und des Landesvereins heſſiſcher techniſcher
Lehrerin=
nen, die ſich beide mit internen Angelegenheiten befaßten.
An die Beratungen ſchloß ſich ein gemeinſames
Mittags=
mahl im Hotel Degenhardt.
— Die in Frankfurt a. M. tagende 8.
Hauptverſamm=
lung des Keplerbundes nahm im weiteren Verlauf
ihrer Verhandlungen folgende Erklärung zum
Mo=
nismus an: Der alte Materialismus eines Vogt,
Büchner und Moleſchott, der das Weſen und die
Bedeu=
tung der geiſtigen Welt völlig verkannte, iſt wiſſenſchaftlich
überwunden. Die alten Irrtümer werden in unſerer Zeit
in neuer Faſſung unter dem Namen „Monismus” in das
Volk getragen. Der Begriff Monismus bezeichnet
ur=
ſprünglich das an ſich berechtigte Beſtreben des
menſch=
lichen Geiſtes nach Vereinheitlichung der Erkenntniſſe. Er
hat aber eine Vieldeutigkeit und Unbeſtimmtheit erlangt,
daß ſeine Verwendung vielfach zu einem Mißbrauch
ge=
worden iſt. In weiteren Kreiſen kennt und beachtet man
einzig und allein einen Vulgärmonismus, der ſich
im Deutſchen Moniſtenbunde, im ſogenannten
Freidenker=
tum und ähnlichen Beſtrebungen findet, und von da aus
eifrig verbreitet wird. Dieſer Vulgärmonismus trägt die
weſentlichſten Merkmale des alten Materialismus an ſich.
Er weiſt der Naturwiſſenſchaft eine allein ausſchlaggebende
Rolle im Weltanſchauungskampf zu (Haeckel. Oſtwald),
eine Rolle, die die Naturwiſſenſchaft angeſichts ihrer
Grundlagen, ihrer Aufgaben und ihrer Arbeitsmittel nicht
hat und gegen die ihre Vertreter ſelbſt in überwiegender
Mehrzahl ſich verwahren. Die agitatoriſchen Bemühungen,
den zur Nachprüfung nicht ausgerüſteten Volksſchichten
eine wiſſenſchaftlich unhaltbare, weſentlich auf Verneinung
beruhende Weltanſchauung zu bringen, ſind zu einer
Be=
drohung der geiſtigen Kulturgüter, des wertvollſten
Be=
ſitzes der Menſchheit, geworden. Sie veranlaſſen den
Keplerbund zu der nachfolgenden Erklärung: 1. Der
Vulgärmonismus hat keine Berechtigung, ſich als ein
tat=
ſächliches Ergebnis der Naturwiſſenſchaft hinzuſtellen. Er
trägt vielmehr den Charakter einer auf perſönlicher
Mei=
nung und Neigung beruhenden Auffaſſung. 2. Als
wirk=
liches Ergebnis der Gedankenarbeit der Forſcher und
Philoſophen unſerer Zeit, ſofern ſie an die Fortſchritte
der Ralurwiſſnſchaſt antnäpſt, kann vielnehr hingeſtelt
werden: a) Die Naturwiſſenſchaft iſt für ſich allein
unzu=
länglich, eine Weltanſchauung zu bilden. b) Die
natur=
wiſſenſchaftlichen Tatſachen ſind in Fragen der
Welt=
anſchauung und Religion neutral in dem Sinne, daß in
naturwiſſenſchaftlichen Tatſachen ſich verſchiedene
Welt=
anſchauungen verwerten laſſen. 3. Aus den beiden
letzt=
genannten Sätzen ergibt ſich als notwendige Folgerung
die Berechtigung des Gottesglaubens und ſeine
Verein=
barkeit mit naturwiſſenſchaftlichem Denken, ſowie freie
Bahn für jegliche religiöſe Betätigung des menſchlichen
Geiſtes, ſofern ſie ſich auf dem der Religion
weſenseigen=
tümlichen Gebiete bewegt. Entſprechend der von ihm
ver=
tretenen Forderung: „Gebt der Naturwiſſenſchaft, was
der Naturwiſſenſchaft, und der Religion, was der
Reli=
gion gebührt!” weiſt der Keplerbund den vom
Vulgär=
monismus erhobenen Anſpruch, daß ſeine Anſchauung
die wiſſenſchaftliche Wektanſchauung ſei, als dem
wirk=
lichen Sachverhalt widerſprechend zurück.
* Wiesbaden, 20. April. Heute vormittag wurde
im Wiesbadener Kurhauſe der 31. Deutſche Kongreß
für innere Medizin durch den Vorſitzenden Prof.
v. Homberg=München unter außerordentlich
zahl=
reicher Beteiligung der wiſſenſchaftlichen und ärztlichen
Welt eröffnet. In ſeiner Einleitungsrede betonte der
Vorſitzende, daß der Kongreß ſich dadurch weiter ausbaue,
daß er zu ſeiner bisherigen Aufgabe, die Uebermittelung
der neueſten Forſchungsreſultate, nun auch die
Behand=
lung aktueller Themata der inneren Medizin von mehr
praktiſcher Bedeutung bringe. So werden neben den
Hauptreferaten über Weſen und Behandlung der
Schlaf=
loſigkeit, die Strahlenbehandlung der bösartigen
Neu=
bildungen innerer Organe, ſowie Weſen und Behandlung
der Sepſis diskutiert werden. Die Ausführungen des
Vor=
ſitzenden über die Notwendigkeit der Durchſetzung
prak=
tiſcher Arbeit am Krankenbett mit wiſſenſchaftlichem
Den=
ken und Forſchen fand lebhaftes Intereſſe und Beifall.
Es wurde ſodann in die Beratung des Hauptreferats
ein=
getreten. Die Profeſſoren Gaupp=Tübingen (Pſychiater),
Goldſcheider=Berlin (Interniſt) und Fauſt=Würzburg
(Pharmakologe) verbreiteten ſich über das Weſen und die
Behandlung der Schlafloſigkeit.
Sichere Dir eine gute Verdauung.
Wie wichtig es iſt, der Gärung des Speiſebreies im Magen
vorzubeugen.
Eine gute Verdauung bildet die Grundlage guter
Ge=
ſundheit. Solange der Magen richtig funktioniert, wird
drohenden Beſchwerden die Stirn geboten, und die übrigen
Organe, Leber, Nieren, Eingeweide, arbeiten normal und
geſund; ſtimmt es dagegen einmal mit dem Magen nicht
ganz, dann kann die nicht richtig durchverdaute Nahrung
mitunter alles Mögliche nach ſich ziehen. Was nun den
Magen am meiſten zu ſtören vermag, das iſt die
über=
mäßige Bildung von Magenſäure, hervorgerufen durch
Gäräung des Speiſebreies. Gärung iſt ein chemiſcher
Zerſetzungsvorgang in der Nahrung ſelbſt. Sie bildet
Gaſe, und damit Blähungen, und Säure, welche die
inneren Magenhäutchen angreifen.
Wie behebt man nu einen ſolchen Zuſtand am beſten?
Indem man dem Störenfried auf den Leib geht, die
Gär=
ung behindert, die überſchüſſige Säure unſchädlich macht.
Dazu bedarf es keiner Medizin, ſondern man nimmt
ein=
fach nach jeder Mahlzeit einen halben Teelöffel voll
biſe=
rirter Magneſia in etwas warmem oder kaltem Waſſer.
Biſerirte Magneſia iſt deshalb zu empfehlen, weil ſie die
Gärung beſeitigt und ihr vorbeugt und die Säure
neu=
traliſiert, d. h. milde und unſchädlich macht, ohne dabei
irgendwie nachteilig auf den Magen zu wirken. Kaufen
Sie ſich etwas biſerirte Mägneſia in der Apotheke oder
Drogerie und probieren Sie es das nächſte Mal, wenn Sie
die Anzeichen von Gärung ſpüren und Magenbeſchwerde
befürchten. Sie werden ſehen, wie raſch dadurch der
Speiſebrei entſäuert wird, und bald nichts mehr von
Be=
drückung ſpüren.
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Dienstag, 21. April.
1914.
Turnen, Spiele und Sport.
* Turngemeinde Darmſtadt. Bei echtem
Turner=
wetter unternahm am Sonntag die Wander=Abteilung der
Turngemeinde Darmſtadt ihren erſten Turngang im neuen
Wanderjahre. Um 7 Uhr früh brachte die Eiſenbahn die
zahlreiche Schar nach Weinheim a. d. B., von wo aus die
ee
beſucht, alsdann ging es wieder herab zum Tal, um auf
der anderen Seite der neu erbauten „Wachenburg” einen
Beſuch abzuſtatten. Nach Beſichtigung dieſes Bauwerkes
ging es herab in das Birkenauer Tal, wo in der
bekann=
ten Fuchsmühle das Frühſtück eingenommen wurde. Nach
kaum halbſtündiger Raſt ertönte die Führerpfeife, und
hinaus ging es, der Juhöhe zu. Durch ſchöne Waldpfade,
unter kräftigem Geſang von Turnerliedern, war bald der
Ausſichtsturm erreicht, der beſtiegen und die Vogeſenſchau
und Oberrheingegend bewundert wurde. Um ½2 Uhr
war nach dreiſtündigem, ununterbrochenem Marſch die
Juhöhe in Sicht, wo man Mittagsraſt hielt. Die
Ruck=
ſäcke wurden ausgepackt und mit kräftigem Appetit dem
Mitgebrachten bei einem guten Glaſe Apfelwein
zugeſpro=
chen. Kaum eine Stunde währte dieſe Raſt und ſchon
wieder ertönte die Pfeife des Führers. Von der Juhöhe
aus ging es nach Heppenheim, Hambach, Zell, wo beim
bekannten Käſekuchen=Veter Einkehr gehalten wurde. Bei
Kaffee und Käſekuchen verging der vorgeſehene Aufenthalt
ſehr raſch. Der kurze Weg nach Bensheim war ſchnell
zurückgelegt und mit dem Zug um 7 Uhr kehrte man in
die Reſidenz zurüick. Die Führung lag in den Händen
des Turners Guſtav Schäfer, dem der Dank aller
Teil=
nehmer durch den Sprecher des Wander=Ausſchuſſes
aus=
geſprochen wurde. Der zweite Turngang findet am 3.
Mai von Darmſtadt nach Erbach ſtatt. Näheres wird noch
bekannt gegeben.
sr. Pferdeſport. Rennen zu Grunewald. Preis
von Golm; 4000 Mark, Diſtanz 3500 Meter: 1. Herrn Th
v. Weſternhagens Pois de Senteur (Gröſhel), 2. Delila
(Jentzſch), 3. Maſter Bowes (A. Reith). Tot. 87110. —
Preis von Großenhain; Ehrenpreis und 4000 Mark,
Di=
ſtanz 3500 Meter: 1. Lt. v. Ravens und Lt. v. Stammers
Sweet Roß (Lt. v. Raven), 2. Oriſſa (Lt. Frhr. v.
Ber=
chem), 3. Hallack (Lt. Erbprinz zu Bentheim). Tot. 76110.
— Arnfried=Rennen; 5000 Mark, Diſtanz 1600 Meter:
1. Herrn Ambergs Block (Ludwig), 2. Heuſchrecke (Kühn),
3. Ortrecht (Blume) Tot. 87:10. — Stern=Jagd=Rennen;
Ehrenpreis und 12000 Mark, Diſtanz 4000 Meter: 1. Dr.
A. Köhlers Radis Rouge (Lt. Frhr. v. Berchem), 2.
Ek=
wanok (Dr. Rieſe), 3. Turandot (Lt. Frhr v. Dörnberg).
Tot. 28:10. — Minus=Jagd=Rennen; 5500 Mark, Diſtanz
3000 Meter: 1. Lt. v. Haines Yamethen (Lufta), 2.
Hamil=
ton (Dyhr) 3. Preſton (Weishaupt). Tot. 377110,
Pl. 116 102, 48:10. — Otto Marckwald=Rennen; 5000
Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Herrn L v. Wallenbergs
Raubzug (Ludwig), 2. Marius (W. Plüſchke), 3. Pfeil
(Blades) Tot. 8810. — Weſtend=Handikap: 5200 Mark.
Diſtanz 3500 Meter: 1. Herrn F. Weitzners Lodina
(Thalecke), 3. Arnara (Weishaupt), 3. Vogelfrei (Jentzſch).
Tot. 119.10.
Rennen zu Köln. Maſha=Rennen; 5000 Mark,
Diſtanz 1200 Meter: 1. Herrn v. Bennigſens Kupfernagel
(Davies), 2. Nordbahn (Lane), 3. Hochdruck (H.
Teich=
mann). Tot. 19110. — Preis von Gürzenich; 3000 Mark,
Diſtanz 3200 Meter: 1. Freiherrn v. Schraders Ben
Tro=
vato (Fritſche), 2. Mariani (E. Francke), 3. Whisky (
Ham=
mer). Tot. 13110. — Großes Frühjahrs=Handikap; 26 000
Mark, Diſtanz 1600 Meter: 1. Freiherrn v. Richthofens
Nap (Slade), 2. Haarbuſch (Lane), 3. Giddy Girl
(Schläfke). Tot. 165:10. — Preis von Mydlinghofen: 4000
Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Freiherrn v. Wangenheims
Traviata (Gläſer), 2. Wanderfalke (Gaedicke), 3.
Dekora=
tion (R Francke). Tot. 51:10. — Fels=Handikap; 5500
Mark, Diſtanz 1400 Meter: 1. Lt. v. Winterers Kale (Kühl),
2. Black Swan (Schläfke), 3. Charles Heidſick (Bleuler).
Tot. 57:10. — Preis von Neuß; 3500 Mark, Diſtanz 2000
Meter: 1. Herrn Wepes Bangalore (Raſtenberger), 2.
Co=
racle (H Teichmann), 3. Hock (Slade). Tot. 34:10. —
Calvele=Hürden=Rennen; 3000 Mark, Diſtanz 2900 Meter:
1. Herrn Whipes Ardington (E. Francke), 2. Handſoff
(Gädicke), 3. Propero (Perny). Tot. 23110.
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Erſtes Rennen: 1. Nevelliſt (Fiſcher), 2. Heritier (A.
Mills), 3. Dr. Ruſſian (Emſing) Tot. 24:10. — Zweites
Rennen: 1 Sommerfeld (Wiltſhire), 2. Eclipſe (Ch.
Mills), 3. Sperber (Helmus). Tot. 21:10. — Drittes
Ren=
nen: 1. Reverie (Helmus), 2. Sonnenſtrahl (Oſterhoff),
3. Reichsbote (Sinoratzki). Tot. 17110. — Viertes
Ren=
nen: 1. Long Ago (Lautenberger), 2. Alice Weinſcott (Ch.
Mills), 3. Wermuth (Wiltſhire). Tot. 16:10. — Fünftes
Rennen; Stichfahren; 1. Stechen: 1. Roſegale (Ch. Mills),
2. Siegmund (Lautenberger), 3. Mine (Fiſcher). Tot.
114:10. 2. Stechen: 1. George Rex (Wiltſhire), 2. Mine
(Fiſcher), 3. Roſegale (Ch. Mills). Tot. 14:10. 3. Stechen:
1. George Rer (Wiltſhire), 2. Siegmund (Lautenberger),
3. Mine (Fiſcher). Tot. 14:10. — Sechſtes Rennen:
1. Kochel (Oſterhoff), 2. Mango (Ch. Mills), 3. Miß
Alen=
tell (Protze). Tot. 16310.
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Ehrenpreis und 2700 Mark, Diſtanz 1600 Meter: 1. Herrn
A. v. Schilgens Argile (Beſ.), 2. Daniel the Drake (
Ritt=
meiſter Keyſer), 3. Gaboriau (Graf Wuthenau). Tot. 24:10.
— Pillnitzer Jagd=Rennen: Ehrenpreis und 2500 Mark,
Diſtanz 4000 Meter: 1. Rittmeiſter v. Roeders Melton
Pet (v. Lütcken), 2. Inſtruktor (Lt. v. Egan=Krieger),
3. Aca (Herr Herfeldt). Tot. 31110. — April=Verkaufs=
Jagd=Rennen; 2700 Mark, Diſtanz 3500 Meter: 1. Herrn
K. v. Hoeſchs Gruna (Kuttke jr.), 2. Blitz (Seeliſch), 3. Cri
Crace (Donelli). Tot. 38:10. — Horſtwitzer Jagd=
Ren=
nen; Ehrenpreis und 2600 Mark, Diſtanz 3500 Meter:
1. Lt. v. Haines Jungchen (Lt. v. Egan=Krieger), 2.
Tri=
glav (Lt. v. Lütcken), 3. Gondolier (Lt. Böttcher). Tot.
18:10 — Dresdener Armee=Jagd=Rennen; Ehrenpreis
und 6200 Mark. Diſtanz 4000 Meter: 1. Rittmeiſter v.
Ein=
ſiedels und Lt. G. Schalls Phöbus (Lt. Krüger),
2. Haſchiſch (Lt. Martins), 3. Paſſing Fair (Lt. v. Egan=
Krieger) Tot. 81.10. — Saxonia=Hürden=Rennen: 4000
Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Herrn M. Hirſchs Doktor
(Newey) 2. Saul (B. Streit), 3. Caban (Gagelmann).
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[ ← ][ ]Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. April 1914.
Nummer 109.
sr. Rennen zu Breslau. Altheider Jagd=
Ren=
nen; Ehrenpreis und 2200 Mark, Diſtanz 3600 Meter:
1. Herrn E. v. Buddenbrock=Pläswitz‟ Daimio (Herr
v. Buddenbrock), 2. Haarkünſtler (Lt. v. Witzleben),
3. Wamba (Lt. v. Platen, Huſ.). Tot. 30:10. — Preis
von Zobten; Ehrenpreis und 1500 Mark, Diſtanz 3200
Meter: 1. Rittmeiſter v. Choltitz’ Kanooni (Lt. v.
Chol=
titz), 2. Sutten (Lt. Krauſe), 3. Moon Face (Lt. O. v.
Mitz=
laff). Tot. 93:10. — April=Handikap=Jagd=Rennen; 2500
Mark, Diſtanz 3600 Meter: 1. Herrn M. Lückes Samum
(Lt. v. Herder), 2. Sühne (Lt. v. Platen, Huſ.), 3. Magiſter
(Lt. O. v. Mitzlaff). Tot. 27110. — Sileſia=Jagd=Rennen;
Ehrenpreis und 2700 Mark, Diſtanz 3200 Meter: 1. Lt.
Beckmanns Scherz (Lt. Krauſe), 2. Blankney Common
(Lt. v. Witzleben), 3. Ill Bell (Herr v. Buddenbrock). Tot.
62:10. — Klettendorfer Jagd=Rennen; 2200 Mark,
Diſtanz 3200 Meter: 1. Graf Bethuſy=Hucs Bulawayo
(Lt. v. Witzleben), 2. Goahead (Lt. Krauſe), 3. Killroß
(Herr Allnoch). Tot. 19110. — Rübezahl=Jagd=Rennen;
2200 Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Graf Bethuſy=Hucs
Princeß (Lt. v. Herder), 2. Imker (Lt. v. Platen, Huſ.)
8. Goldamſel (Herr G. Allnoch). Tot. 78:10.
sr. Trabrennen zu München-Daglfing.
I. Rennen: 1. Pfarrkirchnerin, 2. Viola, 3. Hallo I. Tot.
47110. — II. Rennen: 1. Unfug, 2. Lovag, 3. Nikotin.
Tot. 51:10. — III. Rennen: 1. Franz Allen I. 2. Miß
Sphilia, 3. Sneigas. Tot. 30:10. — IV Rennen: 1.
Frecher Geſell, 2. Winella, 3. Miß Paula Sphinx. Tot.
37110. — V. Rennen: 1. Der Schelm, 2. Attila IV, 3. Tmin.
Tot. 50110. VI. Rennen: 1. Juſtina, 2. Grasbua, 3.
Quasca. Tot. 19110 — VII. Rennen: 1. Quasca I. 2.
Re=
gent, 3. Helios Sphinx. Tot. 17110.
sr. Rennen zu Wien. Preis vom Marchfeld.
23000 Kronen, Diſtanz 1300 Meter: 1. Hrn. V. v.
Maut=
ners Good Morning (Janek), 2. Fillette (Smutny), 3. Miß
Gibs (Sas). Tot. 49:10.
sr Rennen zu Paris. Prir de la Grotte. 5000
Francs. Diſtanz 1600 Meter: 1. Monſ. Müllers Petit
Suiſſe (O'Neill), 2. Flocon (Sharpe), 3. Laridon (J.
Childs). Tot. 86:10. — Prix de Guiche. 7000 Francs,
Diſtanz 2000 Meter: 1. Monſ. Ed. Kanns Kummel (J.
Childs), 2. Rikuit (M. Henry), 3. Omaha (O'Neill). Tot.
26:10. — Prix Hocquart. 30000 Francs, Diſtanz 2400
Meter: 1. Monſ. de Rothſchilds Sardanapale (Doumen),
2. Hickory (Mac Gee), 3. Le Ritto (Garner). Tot 32110.—
Prix de Lutece. 12000 Francs, Diſtanz 2200 Meter: 1.
Monſ., H. B Duryeas Shannon (Lt. Frhr. v. Berchem)
2. Templier III (J. Reiff), 3. Sachareſe (Marſh). Tot.
27:10. — Prix de la Jonchere. 8000 Francs Diſtanz 1400
Meter: 1. Monſ. A. Weills Amilcar (Mac Gee), 2. Ecouen
(Sharpe), 3. Ghiberti (O'Neill). Tot. 113:10. — Prix de
la Reine Marguerite. 6000 Francs Diſtanz 2400 Meter:
1. Monſ. Ed. Kanns Gavroche III (J. Childs), 2. Le
Monetier (Sharpe), 3. Madelon (J. Reiff). Tot. 55:10.
sr. Radſport. Radrennen auf der Berliner
Olympia=Park=Bahn. Großer Frühjahrs=Preis
90 Kilometer hinter Motoren: 1. Lauf, 30 Kilometer:
1. Linart, 23:10,4, 2. Stellbrink 25:44,4, 3. Janke. 25.59,3; 4.
Demke, weit zurück, 5. Didier, weit zurück. 2. Lauf, 30
Kilometer 1. Stellbrink 23:09, 2. Linart 23119,2, 3. Janke
25110,3, 4. Demke 26:04, 5. Didier 26:23,3. 3. Lauf 30
Kilometer: 1. Linart 23103,2. 2. Janke 23:29,4, 3. Demke
24:02,2; 4. Stellbrink 2930 Meter; 5. Didier 4510 Meter
zurück. Geſamtklaſſement: 1. Linart 4 Punkte, 2.
Stell=
brink 7 P., 3. Janke 8 P., 4. Demke 11 P., 5. Didier 15 P.
— Kleiner Frühjahrs=Preis, 30 Kilometer hinter
Tandem=
führung; Entſcheidungslauf über 10 Kilometer: 1. Pawke
12:21,3, 2. Techmer. In den Vorläufen ausgeſchieden
Bauer und Aberger
sr. Die Breslauer Radrennſaiſon wurde
Sonntag eröffnet. Die Hauptnummer des Programms,
den Oſter=Frühjahrspreis in zwei Läufen zu 30 und 50
Kilometer, gewann im Geſamtklaſſement der Breslauer
Thomas nach 1:06:16,2 vor Miquel, 400 Meter, Günther
1896 Meter und Dickentmann 2050 Meter zurück. Den
30 Kilometerlauf holte ſich Thomas nach 25:05,2 vor
Mi=
quel, 360 Meter, Dickentmann 650 Meter und Günther
940 Meter zurück. Im 50 Kilometerlauf führte Thomas
gleich vom Start weg. Beim 35. Kilometer gelang es
Günther, dicht an den Führenden heranzukommen, als er
Reifendefekt erlitt, wodurch er drei Runden verlor, die
er nicht mehr einzuholen vermochte. Dickentmann ſpielte
gar keine Rolle. Thomas ſiegte nach 41111 vor Miquel
40 Meter, Günther 940 Meter. Dickentmann 1400 Meter
zurück. Das Hauptfahren für Flieger gewann Ruden mit
Reifenſtärke vor Schrage und ¼ Lg. vor Süßmilch,
wäh=
rend das Vorgabefahren Schrage mit 40 Meter Vorgabe
mit ½ Länge vor Finn (0) und Süßmilch (20) gewann.
Ein Verfolgungsrennen zwiſchen Ruden=Schrage gegen
Dickentmann=Fiſch (Torpedorad) gewann
erwartungs=
gemäß Dickentmann, der 200 Meter aufholte.
Hannover. Frühlingspreis. 1. Lauf, eine halbe
Stunde: 1. Nettelbeck 36,490 Kilometer, 2. Schipke 1350
Meter, 3. Kölling 1480 Meter, 4. Ryſer 7540 Meter,
5. Timmermann 7660 Meter. — 2. Lauf, eine halbe
Stunde: 1. Nettelbeck 38,030 Kilometer, 2. Schipke 1980
Meter, 3. Ryſer 4950 Meter, 4. Timmermann 5100 Meter,
5. Kölling 5580 Meter. — Klaſſement: 1. Nettelbeck 74,520
Kilometer, 2. Schipke 71 190 Kilometer, 3. Kölling 64,860
Kilometer, 4. Ryſer 62.030 Kilometer, 5. Timmermann
61760 Kilometer. — Hauptfahren: 1. Peter, 2. Bader,
3. Arnold. — Vorgabefahren: 1. Brehmer (10 Meter),
2. Arnold (30 Meter), 3. Bader (50 Meter). —
Tandem=
fahren: 1. Bader=Peter, 2. Tetzlaff=Kudela, 3. Arnold=
Brehmer.
sr. Die Brüſſeler Winterbahn trat am
Samstag mit einem gut beſetzten Abendrennen vor ihr
Publikum. Die erſte Hauptnummer des Tages, das
Re=
vanche=Match zwiſchen dem engliſchen Ex=
Amateurwelt=
meiſter Bailey und dem belgiſchen Champion van Bever
endete wiederum mit dem Siege des Engländers, der
zwei von drei Läufen gewann. In dem Dauerrennen über
100 Kilometer, das in drei Läufen über 20 30 und 50
Kilometer hinter den kleinen Schrittmacher=Maſchinen der
Winterbahn entſchieden wurde, konnte ſich der Berliner
Saldow nicht recht zur Geltung bringen. Der alte
Fran=
zoſe Darragon gewann ſowohl den 30= wie den 50=
Kilo=
meterlauf. Im erſten Lauf über 20 Kilometer hatte
Darra=
gon einen Reifendefekt, desgleichen Saldow im 30=
Kilo=
meterlauf. Im 50=Kilometerlauf kam Seres, an der Spitze
liegend, in der 85. Runde zu Fall und mußte bewußtlos
von der Bahn getragen werden. Der Franzoſe hatte jedoch
keine Verletzungen erlitten. Die Reſultate waren: 1. Lauf,
20 Kilometer: 1. Seres 16145, 2. Saldow 170 Meter, 3.
Darragon 3230 Meter; 2. Lauf, 30 Kilometer: 1.
Darra=
gon 24:39, 2. Seres 175 Meter, 3. Saldow 3055 Meter;
3. Lauf, 50 Kilometer: 1. Darragon 42:03, 2. Saldow 2110
Meter, Seres geſtürzt.
sr. Fußballſport. Ein Staatswanderpreis
für die Fußball=Jugend. Der preußiſche
Kultus=
miniſter hat dem Fußballausſchuß der Jugendklubs von
Groß=Berlin einen „Staatswanderpreis” geſtiftet. Dieſer
muß dreimal hintereinander oder viermal außer der
Reihenfolge gewonnen werden, um in den dauernden
Be=
ſitz des Siegers überzugehen.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verankwortlich.)
— Die Staubplage in der ſüdlichen Heidelberger
Straße iſt in der letzten Zeit, zumal bei dem herrſchenden
Wind, wieder ſo ſtark, daß ſchleunigſt Abhilfe im
Inter=
eſſe ihrer Anwohner unbedingt geboten erſcheint. Die
gegenwärtige, am Mittag ſtattfindende einmalige
Beſpren=
gung mit Waſſer mag für manche Straße ausreichend ſein,
für die Heidelberger Straße, die eine der verkehrsreichſten
Straßen der Stadt iſt, genügt ſie indeſſen keineswegs. Die
verehrliche Stadtverwaltung wird deshalb erſucht, das
Erforderliche an geeigneter Stelle zu veranlaſſen. F. W.
* Heſſiſche Erfinder. (Mitgeteilt von Dipl.=Ing.
Kle=
mens Herszberg u. Co., Patent= und Ingenieur=Bureau,
Darmſtadt, Rheinſtr. 19.) Patent=Anmeldung:
16 D. 26772. Verfahren zur Ueberführung von
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ciumphosphat in Di= oder Monocalciumphosphat durch
Ueberleiten von gasförmiger Salzſäure bei höherer
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peratur. Dr. Otto Dieffenbach, Herdweg 86, und Dr.
Wilhelm Moldenhauer, Inſelſtraße 24, Darmſtadt. 3. 4. 12.
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der=Ingelheim. 16. 3. 14. M. 50 438. 21 k. 598 154.
Zwei=
teilige Glühlampenfaſſung, bei welcher die beiden Teile
durch im Mantel des Oberteils parallel zur Faſſungsachſe
angeordnete Schrauben verbunden ſind. Hugo Maehler
und Wilhelm Kaege, Nieder=Ingelheim. 16. 3. 14.
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