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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Geſtern früh iſt dem Herzogspaar in
Braun=
ſchweig ein Sohn geboren worden.
Geſtern vormittag 10 Uhr iſt in Berlin die 30.
Vollver=
ſammlung des Deutſchen Handelstages
er=
öffnet worden.
ie engliſche Schonerbark „Balder” von
Kuxhaven nach Poole unterwegs, iſt geſtern auf der
Höhe von Needles untergegangen. Die geſamte
Mannſchaft iſt umgekommen.
Amgeſichts der in der Oeffentlichkeit verbreiteten
Nach=
richten über des großen, mehrere 100000 Dinar
betragenden Unterſchleife im Belgrader
Offizieruniformierungsverein hat der Kriegsminiſter
eine gemiſchte Kommiſſion mit der Prüfung des
Ge=
ſchaftsgebahrens des Vereins beauſtragt.
Die Pforte hat den Vertrag mit der
eng=
liſchen Marinemiſſion der die Reorganiſation
der ottomaniſchen Flotte obliegt, um ein Jahr, bis
April 1915, verlängert.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 6 und 7.
Die Lage in Frankreich.
— Wie ein Roman lieſt es ſich, wenn man die
Mel=
tungen über die Tat der Frau Caillaux vor ſich
kaat, die nicht anders als mit dem Revolver die Ehre ihres
Mannes und die ihrige wiederherſtellen wollte; das Leben
(Den ſelbſt liefert die beſten Stoffe. Seit einigen
Mona=
ten ging der Feldzug des Figaro gegen den
Finanz=
miniſter Caillaux, eine „Enthüllung” löſte die andere ab,
Abwohl von allen veröffentlichten Erzählungen ſich keine
eänzige als zutreffend herausſtellte. Herr Caillaux ſelbſt
Ulieb völlig ruhig, indeſſen ſcheint ſeine Gattin ſeeliſch
unter dieſen Schmähungen gelitten zu haben, und als
dieſer Tage auch des Privatleben des Miniſters mit
hin=
tängezogen wurde, hat wohl ihre Erregung den
Höhe=
punkt erreicht, ſo daß ſie ſchließlich den Ausweg wählte,
gur Waffe zu greifen. Niemand wird die Tat an ſich
billigen, aber man wird dieſer Frau, die für die Ehre
ihres Mannes eintritt, eine gewiſſe Sympathie nicht
ver=
ſagen können, obwohl ſie der Sache damit keinen Dienſt
ge=
leiſtet und Folgen heraufbeſchworen hat, deren
Trag=
weite ſich heute noch nicht abſehen läßt.
Caillaux hat begreiflicherweiſe ſofort ſeine
De=
miſſion eingereicht, und ſein Austritt aus dem
Ka=
winett bringt naturgemäß mancherlei Verſchiebungen mir
ſich, die in politiſcher Hinſicht manche Wirkungen nach ſich
ziehen könnten. Man wird das Ausſcheiden Caillaux
be=
dauern müſſen, er war ein tüchtiger Finanz= und
Staats=
mann, der ſchon in ſchwierigen Situationen ſich bewährt
gatte; es ſei nur daran erinnert, daß er zum
Zuſtande=
lommen des deutſch=franzöſiſchen Marokkovertrages viel
beigetragen hat, jenes Vertrages, der jedenfalls
Frank=
reich weit mehr gebracht hat, als uns. „Politik verdirbt
Den Charakter” heißt es. Der jetzt niedergeſchoſſene
Direk=
kor des Figaro galt früher als ein maßvoller Politiker,
und es war bedauerlich, daß er ſich vor einiger Zeit von
Den Gegnern Caillaux und ſeiner Politik als Vorſpann
Benutzen ließ. Hätte er ſich mit ſcharfer Kritik begnügt,
ſo hätte ihm das ſchwerlich jemand verübelt, die Mittel
aber, zu denen er ſchließlich griff, da die bisherige
Preß=
ffehde keinen Erfolg hatte, waren unfaire, es war die
richtige politiſche Brunnenvergiftung. Was
dieſe Artikel nicht bewirkten, nämlich Caillaux zur Strecke
Zu bringen, iſt jetzt eingetreten durch die unſelige Tat
ſei=
mer Frau. Caillaux war die beſte Stütze des jetzigen
Ka=
binetts und es kann als ffraglich gelten, ob das
Miniſte=
wium ſeinen Rücktritt lange überdauern wird.
Die Tat hat ungeheure Erregung in Paris
hervor=
gerufen und es iſt darüber ſogar zu
Straßendemonſtra=
tionen gegen das Kabinett und nicht zuletzt den
Miniſter=
wräſidenten Doumergue gekommen. Das iſt recht
be=
deutſam, wenn man bedenkt, daß die Stellung der
Regie=
nung keine ſehr gefeſtigte iſt, und ein Sturz angeſichts
der großen Oppoſition über Nacht kommen kann.
Ueber=
dies ſind Ende April die Neuwahlen vorgeſehen und wer
sweiß, ob dieſe eine Mehrheit für die jetzigen Machthaber
lbringen werden. Die Tat einer Frau hat die
inner=
ſpolitiſche Situation in Frankreich noch verwirrter geſtal=
tet und die mögliche Entwickelung der Dinge läßt ſich
heute in keiner Weiſe überſehen.
Der ermordete Calmette hatte bekanntlich Caillaux
und Monis vorgeworfen, ſie hätten den Schwindler
Rochette begünſtigt. Die Rochette=Angelegenheit führte
in der Kammer zu einer ernſten Debatte
Delahaye fragte den Miniſter Monis, ob er, als
er noch Juſtizminiſter war, den Aufſchub des Verfahrens
gegen Rochette angeordnet habe. Monis antwortete nach
längerem Schweigen: Ich habe niemals den Brief des
Oberſtaatsanwalts Fabre gekannt, auf den Delahaye
an=
ſpielt, und ich habe niemals den Aufſſchub des Verfahrens
gegen Rochette gefordert. Jaurss, der Obmann des
Ro=
chette=Ausſchuſſes, ſagte: Man zeige uns das Dokument,
wenn es eriſtiert. Delahaye erwiderte: Es iſt
vor=
handen. Der Miniſterpräſident erklärte, er ſei
bereit zur Aufklärung der Sache beizutragen. Darauf
er=
hob ſich Barthou und ſagter Hier iſt der Brief des
Oberſtaatsanwalts Fabre. (Große, lang anhaltende
Be=
wegung.) Barthou las den Brief vor, in dem Fabre
er=
klärt, am 22. März 1911 von Monis dazu aufgefordert
zu ſein. Monis proteſtierte noch einmal und ſagte, er
kenne das Schreiben nicht. Barthou fuhr dann mit
der Verleſung des Brieſes ſort, in dem Fabre
ausein=
anderſetzt wie er endlich den Vitten Monis; nachgeben
mußte. Barthon ſchloß mit den Worten, daß er jegliche
Verantwortung für ſein Eingreifen auf ſich nehme. (Große
Unruhe)
Der Schluß der Sitzung geſtaltete ſich überaus ſtürmiſch.
Nachdem Barthou den Bericht des Oberſtaatsanwalts
Fabre verleſen und Doumergue auf deſſen Vorwärie
energiſch erwidert hatte, ergriff der Radikale Cecaldi,
ein intimer Freund Caillaur' das Wort und beſchuldigte
Barthou, daß er ſich des Berichtes des
Oberſtaatsan=
walts widerrechtlich bemächtigt hätte, um ſeinen politiſchen
Gegner verfolgen zu können. Cecaldi deutete an, daß
Barthou eine Abſchrift dieſes Dokuments ſogar dem
Di=
rektor des Figaro übermittelthabe damit dieſer ſeine
An=
ariſſe gegen Caillaux möglichſt wirkſam geſtalten könne.
Der Redner machte Barthou in unverblümten Worten für
das Drama verantwortlich. (Große Bewegung.) Er
er=
innerte daran, daß die Radikalen, welche von Barthou
bei der Beratung des Dreijahrgeſetzes antipatriotiſcher
Ge=
ſinnung geziehen worden waren, niemals zu ſolchen
ver=
gifteten Waſfen gegriffen hätten, obgleich ſie Barthou mit
dem Hinweis darauf hätten ſchwer verwunden können,
daß ſein Bruder ein Deſerteur geweſen ſei. Miniſter
Mo=
nis kritiſierte ebenfalls heftig das Vorgehen Barthous.
Der Bericht Fabres ſei ein einſeitiges Schriftſtück, dem
er das entſchiedenſte Dementi entgegenſtelle.
Charakte=
riſtiſch für die Geſinnung Barthous ſei es daß er
jahre=
lang dieſe vergifteten Waffen mit ſich herumgetragen habe,
um ſie im geeigneten Augenblick gegen ſeine Gegner zu
benutzen. Jaurss, der bisherige Obmann des Rochette=
Ausſchuſſes, verlangte, daß dieſer Ausſchuß mit
gericht=
licher Gewalt ausgeſtattet werde. Denn nur ſo könne ülber
die Angelegenheit volles Licht verbreitet und dem Lande
das erſchütterte Vertrauen wiedergegeben werden.
Die Kammer nahm ſchließlich zwei von der Regierung
genehmige Anträge des Sozialiſten Sembart einſtimmig
an, nach welchen die Befugniſſe des Rochette=
Ausſchuſſes vermehrt und ihm durch ein beſonderes
Geſetz die Machtvollkommenheiten eines
Unterſuchungs=
richters erteilt werden.
Der Figaro ſchreibt über den von Barthou verleſenen
Bericht des Oberſtaatsanwalts Fabre:
Die=
ſes für Caillaux und Monis ſſo niederſchmetternde
Schrift=
ſtück trug Calmette ſeit einigen Tagen in ſeiner Brieftaſche
bei ſich. Er hatte es auch in ſeiner Taſche, als er dem
Mordanſchlag zum Opfer fiel, und ein Blatt dieſes
Schrift=
ſtücks iſt von einer der mörderiſchen Kugeln durchbohrt
worden.
Die geſamte Preſſe hebt die Tragweite der
Kam=
merſitzung und insbeſondere des Beſchluſſes über die
richterlichen Befugniſſe des Rochette=
Aus=
ſchuſſes hervor. — Jaurés ſchreibt in der Humanité:
Der Ausſchuß wird, unbekümmert um Eliquenweſen und
Parteigruppen, ohne Voreingenommenheit und ohne
Liebedienerei, volles Licht verbreiten. Darin beſteht die
Ehre der Republik, die Größe Frankreichs, daß es in den
ſchwerſten und verworrenſten Stunden ſein Heil in der
Klarheit ſucht. — Das konſervative Echo de Paris meint:
Nichts kann die faſſungsloſe Haltung dieſer Kammer
beſſer kennzeichnen, als daß ſie Jaurés die diskretionäre
Gewalt erteilt. Jaurds wird als Obmann des Rochette=
Ausſchuſſes der oberſte Richter der Republik ſein. Er
wird verhören, verfolgen, die einflußreichſten Politiker
wie die beſcheidenſten Bürger einſperren laſſen können.
Von allen Slandalen, welche das Ende dieſer Tagung
ge=
bracht hat, iſt dieſer viellicht nicht der kleinſte, aber der
Senat muß das Votum der Kammer genehmigen, und es
erſcheint nicht zweifelhaft, daß er es tun wird.
Die Anwürfe, welche die politiſchen Gegner in der
Kammerſitzung gegeneinander ſchleuderten, finden in der
Preſſe einen leidenſchaftlichen Widerhall. Der radikale
Rappel ſchreibt: Dieſe Sitzung, wo ſich die in Auflöſung
begriffene Oppoſition mit infamen Verleumdungen, mit
dummem Klatſch und abſcheulichen Lügen beſchmutzte, war
ekelerregend. Unter dem roten Talar der Richter zeigten
ſich plötzlich die brandigen Stellen. Die Schamröte müßte
einem ins Geſicht ſteigen bei dem Gedanken, daß fremde
Botſchafter entſetzt und ſpöttiſch dieſen Szenen beiwohnten.
Die Geburt eines Chronfolgers
in Braunſchweig.
*⁎* Durch die am Mittwoch früh erfolgte Geburt
eines Prinzen iſt die Thronfolge in
Braun=
ſchweig geſichert.
Am 24. Mai v. J. war der Bund des Welfenprinzen mit
der Tochter unſeres Kaiſers geſchloſſen worden, und am
3. November zog das junge Paar, nachdem die
ſtaatsrecht=
lichen Hinderniſſe, die der Beſteigung des
braunſchweigi=
ſchen Thrones durch ein Mitglied des Welfenhauſes
ent=
gegenſtanden, beſeitigt worden waren, in die Reſidenz an
der Oker ein, freudig willkommen geheißen von der
gan=
zen Bevölkerung. Zwiſchen dieſer und dem Fürſtenpaare
haben ſich inzwiſchen die Beziehungen zu recht herzlichen
geſtaltet, und beſonders die junge Herzogin hat ſich viele
Sympathien erworben. Mit Freuden hatten die
Braun=
ſchweiger die Kaiſertochter als Landesmutter
aufge=
nommen.
Mehr als ein Jahrhundert iſt verfloſſen, ſeit im
Braunſchweiger Hauſe ein Sproß des angeſtammten
Für=
ſtenhauſes das Licht der Welt erblickte. Es war am
25. April 1806, als der Prinz Wilhelm, zweiter Sohn
des Herzogs Karl Wilhelm (1780—1806) geboren wurde.
Als infolge der Julirevolution im Jahre 1830 ſein älterer
Bruder Karl des Thrones verluſtig wurde, übernahm er
für ihn die Regierung. Er blieb unvermählt, und
in=
folgedeſſen hat das Braunſchweiger Schloß ſeit vielen
Jahrzehnten kein Familienleben mehr geſehen. Herzog
Wilhelm ſtarb am 18. Oktober 1884. Nach ſeinem Tode
wurde im Jahre 1885 eine Regentſchaft in Braunſchweig
eingeſetzt.
Die Regierung des Herzogtums wird vererbt in dem
fürſtlichen Geſamthauſe Braunſchweig=Lüneburg nach der
Linealerbfolge und dem Rechte der Erſtgeburt, und zwar
zunächſt im Mannesſtamm aus rechtmäßiger, ebenbürtiger
und hausgeſetzlicher Ehe. Erliſcht der Mannesſtamm, ſo
geht die Regierung auf die weibliche Linie nach gleichen
Grundſätzen über.
Auch außerhalb der blaugelben Landesgrenze bringt
man im Deutſchen Reiche dem ſreudigen Ereignis am
Braunſchweiger Hofe herzliches Intereſſe entgegen.
Deutſches Reich.
— Reichstagserſatzwahlen. Nach dem
vor=
läufigen amtlichen Ergebniſſe wurde in Samter=
Birn=
baum der polniſche Kandidat im erſten Wahlgange
ge=
wählt. Er erhielt 580 Stimmen mehr als bei der letzten
Wahl im Jahre 1912, der konſervative Kandidat erhielt
rund 50 und der ſozialdemokratiſche rund 450 Stimmen
weniger. Der Beſitzſtand hat ſich alſo nicht geändert.
Auch im Wahlkreiſe Borna=Pegau ſcheint eine
Verände=
rung nicht einzutreten. Nach dem vorläufigen
Wahler=
gebnis ſind im ganzen 27231 (gegen 26 126 im Jahre
1912) gültige Stimmen abgegeben worden. Davon
er=
hielten: Parteiſekretär Ryſſel (Soz.) 12077 (11566),
Ge=
neralleutnant z. D. v. Liebert (Reichspartei) 8642 (7331)
und Kaufmann Nitzſchke (natl.) 6512 (7217) Stimmen.
Der ſozialdemokratiſche Kandidat erhielt alſo rund 510
Stimmen und der Reichsparteiler 1310 Stimmen mehr,
der nationalliberale Kandidat dagegen 700 Stimmen
weniger. Da der Kandidat der Reichspartei v. Liebert
diesmal nur um 3435 Stimmen gegen 4235 im Jahre 1912
hinter dem ſozialdemokratiſchen zurückgeblieben iſt, ſo
ha=
ben ſich ſeine Ausſichten für die Stichwahl noch gebeſſert.
Die Entſcheidung liegt bei den Nationalliberalen, von
de=
nen zu erwarten iſt, daß ſie für den Reichsparteiler
ein=
treten werden.
Die Vertagung des Reichstages. Die
Reichsregierung iſt mit der Abſicht des Reichstages, ſich
bereits vor Himmelfahrt zu vertagen, keinesfalls
einver=
ſtanden. In den nächſten Tagen will das Reichsamt des
Innern den Verſuch machen, dieſen Beſchluß rückgängig
zu machen oder wenigſtens dahin zu wirken, daß der
Reichstag bis Himmelfahrt außer dem Etat, der
Beſol=
dungsnovelle, dem Altpenſionärgeſetz, dem
Buchmacher=
geſetz und der Poſtdampferſubventionsvorlage, die nach
der Anſicht der Reichsregierung unbedingt verabſchiedet
werden müſſen, noch einige”andere Vorlagen verabſchiede,
über die eine Einigung leicht möglich iſt. Die Regierung
wünſcht noch die Verabſchiedung des
Konkurrenzklauſel=
geſetzes, des Sonntagsruhegeſetzes und des
Jugendge=
richtsgeſetzes. Im Reichstage beſteht auch keine
Abnei=
gung, dieſe Vorlagen nach dem Abſchluß der Etatsbera=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Nummer 78,
tungen zu verabſchieden, wenn die Regierung den
Wün=
ſchen des Reichstages in verſchiedenen Punkten
entgegen=
zukommen bereit ſei. Die Etatsberatung kann bei gutem
Willen bis zum 13. Mai erledigt ſein, es wäre immerhin
noch möglich, daß in den ſechs verbleibenden
Sitzungs=
tagen bis Himmelfahrt dieſe Vorlagen endgültig
verab=
ſchiedet werden. Bezüglich des Konkurrenzklauſelgeſetzes
und des Sonntagsruhegeſetzes ſind die Ausſichten für
eine Verſtändigung zurzeit beſſere als vor einigen
Wo=
chen, ſo daß eine ſchnelle Verabſchiedung dieſer Geſetze
im Mai möglich erſcheint.
— Die Anſiedlungen in Weſtpreußen
und Poſen. In der Budgetkommiſſion des preußiſchen
Abgeordnetenhauſes erklärte der Landwirtſchaftsminiſter
bei der Beratung des Etats der Anſiedlungskommiſſion
für Weſtpreußen und Poſen und der Denkſchrift des
Jah=
res 1913 über die Ausführung des Geſetzes, betreffend die
Förderung deutſcher Anſiedlungen in den beiden
Pro=
vinzen, das Angebot bäuerlichen Beſitzes habe in dem
letzten Jahre nachgelaſſen.
Im übrigen habe das Landangebot nicht nachgelaſſen,
vielmehr ſtänden insgeſamt über 26000 Hektar der
An=
ſiedlungskommiſſion zur Verfügung. Der Erwerbspreis
ſei allerdings geſtiegen, doch ſeien die von der
Anſied=
lungskommiſſion gezahlten Preiſe nicht weſentlich höher
geweſen als die üblichen. Im Jahre 1913 ſeien nicht ſo
viele Anſiedler angeſetzt worden als in den Vorjahren
Der Grund ſei in der verminderten Nachfrage, zum Teil
infolge der Kriegsunruhen, zu ſuchen. Wo aber
drin=
gendes Bedürfnis vorliege, ſollten auch in Zukunft
Reſt=
güter gebildet werden, ſoweit das leitende Prinzip,
mög=
lichſt viele exiſtenzfähige Anſiedler anzuſetzen, darunter
nicht leide. Die Arbeiteranſiedlungen hätten bisher keine
befriedigenden Ergebniſſe gehabt, die Verwaltung werde
jedoch auch fernerhin der Arbeiteranſiedlung vermehrte
Sorge zuwenden. Der Anſiedlungsfonds betrage zurzeit
noch etwa 61 Millionen Mark, dazu treten im Jahre 1914
30 Millionen eigene Einnahmen der
Anſiedlungskommiſ=
ſion. Die Auffüllung des Anſiedlungsfonds ſei daher
jedenfalls zurzeit nicht diskulabel. Die Staatsregierung
werde in Zukunft auch eine energiſche Städtepolitik
trei=
ben, insbeſondere auch auf dem Gebiete des Kreditweſens.
Wenn man die Geſamtzeit der Anſiedlungspolitik von dem
Jahre 1886 bis zur Gegenwart berückſichtige, ſo ergebe ſich
wahrſcheinlich ein Ausgleich des Verluſtes und des
Ge=
winnes für die deutſche Hand. Für das Jahr 1913
be=
trage der deutſche Gewinn in der Provinz Poſen etwa
2000 Hektar.
— Aus dem ſächſiſchen Landtag. Die
ſächſiſche Zweite Kammer verhandelte über Anträge auf
Verfaſſungsänderungen. Die Fortſchrittler und
Sozial=
demokraten hatten Anträge eingebracht auf jährliche
Ein=
beruſung des Landtags und auf eine einjährige
Finanz=
periode, während bisher zweijährige Finanzperioden
be=
ſtehen, und der Landtag nur alle zwei Jahre einberufen
zu werden braucht. Die Regierung erklärte, daß ſie, wie
in früheren Jahren, auch dieſes Mal beide Anträge
ab=
lehne, da ſich der bisherige Zuſtand durchaus bewährt
habe und kein Bedürfnis beſtehe, den Anträgen zu
ent=
ſprechen. Der Miniſter des Innern, Graf Vitzthum,
er=
klärte ſogar, er halte den in Sachſen beſtehenden Zuſtand
für beſſer als denjenigen im Reiche und in Preußen. Die
beiden Anträge wurden dann auch mit großer Mehrheit
abgelehnt. Darauf kam der konſervative Antrag zur
Ver=
handlung, der ein Verbot des Verkaufs des Berliner
Tageblatts auf den ſächſiſchen Bahnhöfen verlangte. Der
konſervative Antragſteller Schmidt erinnerte an die
be=
kannten Artikel anläßlich des Turnfeſtes und der
Ein=
weihung des Völkerſchlachtdenkmals und behauptete, das
Berliner Tageblatt ſei ein Agent des Auslandes und ſei
der Regierung wiederholt in den Rücken gefallen.
Finanz=
miniſter v. Seydewitz erklärte, daß er der Redaktion des
Berliner Tageblattes im Oktober v. J. mitgeteilt habe
daß der Verkauf des Blattes auf den Bahnhöfen in
Sach=
ſen verboten werden würde, falls nochmals ein Angriff
auf Sachſen oder ſein Königshaus in der Zeitung
enthal=
ten ſei. Bisher ſei keine Veranlaſſung geweſen, dieſe
Drohung durchzuführen. Von der Fortſchrittlichen
Volks=
partei hielt der Abgeordnete Günther den Konſervativen
vor, daß ſie bei der ſchweren Beleidigung des ſächſiſchen
Königs und der ganzen Dynaſtie durch den päpſtlichen
Baron Mathies keine Entrüſtungsanträge im ſächſiſchen
Landtage eingebracht hätten. Schließlich wurde der An
trag von der geſamten Kammer gegen 12 konſervative
Stimmen abgelehnt.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Zur inneren Lage. Die Regierung zeigt
vor=
läufig keine Geneigtheit, den Reichsrat vor dem Herbſt
wieder einzuberufen. In dieſem Falle müßte ſie aber
zugleich eine neue Geſchäftsordnung für das
Abgeord=
netenhaus oktroyieren, da die immer wieder verlängerte
Geltung der gegenwärtigen vorläufigen, die dem Unfug
der Dringlichleitsdebatten ein Ende gemacht hat, am 1. Juli
abläuft. Auch dazu ſoll ſie entſchloſſen ſein.
Italien.
Das neue Kabinett. Wie der Matin aus Rom
erfährt, betrachtet man das Miniſterium Salandras als
konſtituiert. Seine politiſche Bedeutung erhält es durch
die Teilnahme von drei Abgeordneten der demokratiſchen
Linken Marquis di San Giuliano wird das Miniſterium
des Außern beibehalten. Sämtliche anderen Portefeuilles
ſind bis auf diejenigen des Ackerbaues und des Krieges
beſetzt.
England.
Die Rede des Marineminiſters
Chur=
chill im Unterhauſe war eine erſchöpfende
Ueber=
ſicht über die geſamte Tätigkeit der Admiralität auf allen
Gebieten. Churchill ſprach 2½ Stunden, und als er ſeine
Rede beendigte, verſagte ihm faſt die Stimme. Das Haus
war verhältnismäßig ſchwach beſucht. Lee (Unioniſt)
be=
zeichnete das Programm der Regierung hinſichtlich des
Mittelmeeres als unzureichend und ſagte, England müſſe
dort einen Einmachtſtandard aufrecht erhalten. Die
bri=
tiſche Flotte im Mittelmeer werde aus vier Dreadnoughts
zwei „Lord Nelſons” und zwei Vordreadnoughts beſtehen,
während Italien ſechs Dreadnoughts und eine große Zahl
von Vordreadnoughts haben werde. Lee beanſtandete
auch, daß die Regierung ihre Verſprechungen hinſichtlich
der Erſetzung der kanadiſchen Dreadnoughts nicht erfüllt
habe.
Die Preſſe kommentiert die Flottenetatsrede
Chur=
chills. Daily Chronicle ſagt, der Flottenetat ſei ſchon im
voraus ſo ausführlich erörtert worden, daß das Intereſſe
an ſeiner Vorlage im Parlament beträchtlich abgeſchwächt
war. Das ſei kein Fehler, denn unter den herrſchenden
Bedingungen beſtände keine Ausſicht, den Etat
abzuän=
dern, nachdem er einmal eingebracht wäre. Die öffentliche
Meinung könne ſich nur vorher zur Geltung bringen. —
Die Daily News iſt mit Churchills Auffaſſung von dem
60prozentigen Standard nicht einverſtanden. Er ſelbſt
habe das Verhältnis von 16 zu 10 weſentlich verändert,
indem er die nachträglich dazu gekommenen zwei „Lord
Nelſons”, die drei geſchenkten Schiffe von Auſtralien,
Neu=
ſeeland und den Malayiſchen Schutzſtaaten und die drei
von Kanada erwarteten mit eingerechnet habe. — Die
Times und die Daily Mail tadeln, daß für die drei
kana=
diſchen Schiffe im Mittelmeer nur ein unzureichender
Er=
ſatz geſchaffen worden ſſei. — Morning Poſt und Daily
Telegraph ſind mit der Maßregel des Miniſters unter
ge=
wiſſen Vorbehalten einverſtanden.
Südafrika.
Die Aufträge für Lokomotiven an
Deutſchland. Im Abgeordnetenhauſe teilte der
Eifenbahnminiſter Burton auf eine Anfrage bezüglich der
kürzlich nach Deutſchland gegebenen Aufträge für
Lokomo=
tiven und Waggons mit, aus den bei den Angeboten
ge=
ſtellten Preisforderungen ſei hervorgegangen, daß die
Forderungen der britiſchen Angebote für Lokomotiven
zwiſchen 6515 und 7190 Pfund Sterling ſchwankten,
wäh=
rend das deutſche Angebot 5260 Pfund Sterling verlangte.
Dies Angebot ſei angenommen worden. Die britiſchen
Angebote für 34 Waggons hätten zwiſchen 82 100 und
96 476 Pfund Sterling geſchwankt, während ſich das
deut=
ſche auf 60403 Pfund Sterling geſtellt habe. Auch dies
ſei angenommen worden. Die Regierung habe alle Auf=
England
geben. Man ſei jedoch letzthin mit den ſteigenden englis
ſchen Preiſen unzufrieden geweſen. Der Regierung ſcheine
der Verdacht nicht unberechtigt zu ſein, daß die engliſchen
Bewerber um die Aufträge gemeinſame Sache machten
Die Indemnitätsbill. Der Senat hatim
dritter Leſung die Indemnitätsbill mit 25 gegen 9 Stim= angenommen. Die Bill wird jetzt dem Genergs
gouverneur zur Unterzeichnung vorgelegt werden.
Japan.
Das Marinebudget. Das Oberhaus undds
Unterhaus werden nach der am 13. d. M. durch das Ober
haus vorgenommenen Beſchneidung des Marinebudge
um 70 Millionen in den nächſten Tagen eine gemeinſames
Konferenz zum Zwecke der Verſtändigung abhalten
iſt aber wenig Ausſicht auf ein günſtiges Ergebnis vor
handen, und daher ſteht offenbar eine neue ſchwere Kriſs
bevor.
* Venedig, 18. März. Die Stadt bereitet füres
Anweſenheit Kaiſer Wilhelms und desſ
Königs von Italien Feſtlichkeiten vor. Die
An=
kunft des Kaiſers in Venedig ſteht für nächſten Dienstag
vormittag gegen 10 Uhr zu erwarten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. März.
* Ordensverleihung. Seine Königl. Hoheit
Großherzog haben dem Direktor im Kaiſerlichen
Statiſtiſchen Amt, Geheimen Regierungsrat Wilheln
Koch in Berlin, die Erlaubnis zur Annahme und zum
Tragen des ihm von Sr. Maj. dem Deutſchen Kaiſeh
König von Preußen, verliehenen Kronen=Ordens 3. Klaſſe
erteilt.
* Erledigte Stelle. Eine mit einem evangeliſchen
Lehrer zu beſetzende Lehrerſtelle an der Volksſchulezu
Bingenheim.
* Die Dienſtbezüge der Staatsbeamten und Volkss
ſchullehrer und deren Hinterbliebenen. Das
Groß=
herzogliche Staatsminiſterium erläßt folgende Bekanna
machung an die Großherzoglichen Behörden und Beamten
Nachdem Großh. Regierung und beide Kammernden
Landſtände ſich über die den Staatsbeamten und Volks
ſchullehrern vom 1. April 1914 ab zu gewährenden
Dienſtbezüge geeinigt haben, werden nunmehr die den
einzelnen Beamten und Lehrern zukommenden Beträge
feſtgeſtellt. Da die Erledigung dieſer Arbeit einige Zeil
in Anſpruch nehmen wird, wurden die Großh. Kaſſen
angewieſen, bis dahin die dermaligen Beträge an Gehalh
Wohnungsgeldzuſchuß und Zulagen nach den Geſetzen
vom 19. März 1913 und 17. Juli 1912 weiterzuzahlen
Bei der erſten Zahlung des neuen Gehaltsteils wird
der für die vorderen Monate etwa rückſtändige Betrag
nachgezahlt.
g. Strafkammer I. Die Verhandlung in dem Prozeß
gegen 19 Lampertheimer Angeklagte wegen Diebſtahls von
Getreide und Hehlerei ging erſt geſtern abend zu Enden
Die Verhandlung ſelbſt ergab nichts beſonders
Intereſſan=
tes, höchſtens die Zeugenausſagen, daß es in Lampertheim
allgemein üblich ſei, daß die Hausſöhne beim Dreſchen
mehrere Sack Getreide beiſeite ſtellen laſſen, um ſier
ſich zu Geld zu machen. Staatsanwalt Bernhards
beantragte gegen den Hauptſchuldigen Diehlmann drer
Jahre Zuchthaus, gegen die Eheleute Schäfer wegen
ge=
verbsmäßiger Hehlerei je ein Jahr Zuchthaus und gegen
Griesheimer drei Jahre Gefängnis. Das Urteil, das
eſtern abend halb 8 Uhr verkündet wurde, fiel weſentlich
milder aus. Es wurden verurteilt: Valentin
Diehl=
mann wegen fünf einfacher und zwei ſchwerer Diebſtähle
zu 2 Jahren Gefängnis, abzüglich 4 Monate den
Unterſuchungshaft; Konrad Schön zu 3 Mon. 1 Woch
Gefängnis: Wilhelm Weber zu 3 Mon. Gefängnis, ahl
züglich 5 Wochen; Johannes Griesheimer VII.
1 Jahr Gefängnis, abzüglich 4 Mon.; Ludwig
Keller=
mann zu 6 Wochen Gefängnis, abzüglich 5 Wochen;l
helm Hering wurde freigeſprochen; Philipp Feth
hielt 16 Tage Gefängnis, Sebaſt. Wilhelm 3 Woche
Friedrich Kraus 2 Wochen Gefängnis, ſämtlich wege
Diebſtahls. Friedrich Schäfer wurde wegen Hehlen
in ſechs einzelnen Fällen zu 8 Monaten Gefängnis pe
urteilt, abzüglich 4 Monate der Unterſuchungshaft.
Gewerbsmäßigkeit wurde nicht als erwieſen erachtet.
einem Falle erfolgte Freiſprechung. Die Ehefrau Schül
fer erhielt wegen zweier Fälle der Hehlerei 3 Wochen
Die Wunder
der drahtloſen Telegraphie.
Drahtloſe Telephonie nach Amerika.
Wenn man in die Nähe der Eiſenbahnſtation Nauen,
eines nordweſtlichen Berliner Vorortes, gelangt, dann
fallen dem Wanderer oder dem Eiſenbahnfahrgaſt ſchon
von weitem die bis zu ſchwindelnder Höhe reichenden
Ge=
bilde auf, die ſich beim Näherkommen als rieſige
Stahl=
türme luftigſter Konſtruktion erweiſen. Man ſteht bald
vor der Großſtation der Berliner Geſellſchaft für
draht=
loſe Telegraphie m. b. H. Fünf je 120 Meter hohe
„Türme” werden von einem jetzt ſchon 230 Meter hohen
Turm, der noch auf 250 Meter gebracht wird, überragt.
Eine Menge Drähte geht von den Türmen aus. Das
Wort Turm iſt nicht ganz zutreffend, ebenſowenig wie das
Wort Maſt es wäre. Man kann nur von turmähnlichen
Gebilden ſprechen, denn unter dem Worte Turm ſtellt man
ſich ebenſowohl wie unter dem Worte Maſt ein maſſives
Gebilde vor. Hier handelt es ſich um ſchlanke eiſerne
Ge=
rüſte, die dem in ſo großen Höhen herrſchenden Luftzuge
möglichſt wenig Widerſtand entgegenſetzen. Die Luft muß
überall freien Durchzug finden, ſonſt würde ein ſtarkee
Wind (wie dies vor etlichen Jahren ja auch geſchehen iſt)
das Gebilde von Menſchenhand nur zu bald umlegen,
zu=
mal die „Türme” nicht etwa feſt in der Erde fundiert
wer=
den können, ſondern der Iſolierung wegen auf
Glas=
unterſätzen freiſtehend ruhen müſſen. Die
Aufrechterhal=
tung der „Türme” wird durch ſtarke Stahltroſſen beſorgt.
Von den Türmen gehen andere Drähte aus, die mit der
Empfangs= bezw. Abſendeſtation verbunden ſind. Dieſe
Drähte dienen der drahtloſen Telegraphie; ſie heißen
An=
tennen.
Ich könnte nun noch weiter eingehen auf die techniſchen
Einzelheiten und würde dabei zu dem Ergebnis kommen,
daß der Laie vor lauter Fachausdrücken ſtehend entſetzt
zitieren würde: „Mir wird von alledem ſo dumm, als
ging mir ein Mühlrad im Kopfe herum” Wer ſich darüber
rientieren will, wie drahtloſe Telegraphie hervorgebracht
wird, der möge ſich in ein populäres Fachwerk vertiefen
der einen Vortrag anhören über dieſes Thema. Ich will
mich hier nur mit den praktiſchen Ergebniſſen der Groß=
Station Nauen befaſſen, die jetzt ſchon imſtande iſt,
Tele=
ramme im Umkreiſe von 10000 Kilometer
zu empfangen oder hinauszugeben. Die Strecke von
Nauen bis zu der in Betracht kommenden Neu=Yorker
Empfangsſtation Sayville iſt 6500 Kilometer lang; die
Luftlinie nach der Station Togo beträgt 5200 Kilometer.
Dieſe Stationen kommen vorerſt in Betracht. Die
Reich=
weite ſtellt ſich aber heute ſchon auf 10000 Kilometer, ſo
daß man bis nach Lima in Peru drahtlos telegraphieren
könnte, wenn ſich dort eine ähnliche Station wie in Nauen
befinden würde. Die Vorrichtungen der Küſtenſtationen
reichen nur auf einige hundert Kilometer, was für ihre
Zwecke genügt.
Man darf ſich die „Nauener Wellen” mit denen nach
dem Telefunken=Syſtem drahtlos telegraphiert und
tele=
phoniert wird, nicht etwa als blitzähnliche Gebilde
vor=
ſtellen, die nach einem beſtimmten Punkte „abgeſchoſſen”
werden, ſondern man muß eher an eine Gießkanne denken,
die ihre Tropfen nach allen Seiten ſpritzt, nur mit dem
Unterſchiede, daß die elektriſchen Funken nicht zur Erde
fallen, ſondern ſich, Berge und andere Hinderniſſe
über=
ſchreitend, über den Erdboden wegbewegen und alle
An=
tennen paſſieren, die ſie auf ihrem weiten Wege antreffen.
„Aufgefangen” können ſie nicht werden, denn ſie gehen
weiter; verſtanden können die Telegramme nur dann
werden, wenn die Empfangsſtation auf die entſprechende
Wellenlänge eingeſtellt iſt, was ſehr leicht geſchehen kann.
Ich habe ſelbſt den Regulierapparat durch Drehungen
eines Rädchens ſchnell einſtellen können, obwohl ich kein
Fachmann bin. In Höhe von etwa 2 Meter befindet ſich
in der Wand der Schalttafel eine Hartgummiſcheibe, in
der ein evakuiertes mit Helium gefülltes Glasröhrchen
eingelaſſen iſt. Die Scheibe wird in ſchnelle Rotation
verſetzt; ſobald nun die richtige Abſtimmung vorhanden
iſt, leuchtet die Heliumröhre und bildet infolge derRo
tatſion einen leuchtenden Kranz. Sie gibt alſo dem Tele
graphiſten die optiſche Kontrolle, daß ſeine Station korre
arbeitet.
Scheinbar iſt es ein großer Nachteil, daß jederAn
tennenbeſitzer im Umkreiſe von 10000 Kilometer die
Tele=
gramme verſtehen kann, wenn er die richtige Wellenlänge
einſtellt. Aber dieſe allgemeine Verſtändlichkeit könnte
ſchon durch Chiffretelegramme ſehr erheblich eingeſchränſt
werden, denn die Dechiffrierung würde längere Zeit
Anſpruch nehmen, wenn der Schlüſſel unbekannt iſt und
man außerdem auch nicht weiß, in welcher Sprache teles
graphiert wird. Aber es gibt noch ein viel einfacheres
Mittel, um das Auffangen der Telegramme, wenn ſolche
von beſonderer Wichtigkeit ſind, alſo beiſpielsweiſe im
Kriegsfalle, unmöglich zu machen. Man kann nämlich auf
automatiſchem Wege ein beſtändiges raſches Wechſeln der
Wellenlängen herbeiführen, ſo daß eine Verfolgungds
Textes unmöglich iſt für denjenigen, der die Verabredung
der Wellenwechſel nicht kennt. Man ſieht alſo, daß unſere
Techniker für alle Fälle vorgeſorgt haben.
Bei meinem Beſuche der Nauener Station hörte ich
von den verſchiedenſten Stationen, ſo beiſpielsweiſe von
der Marconiſtation Clifton an der Weſtküſte Irlands, die
mit der amerikaniſchen Gegenſtation Glace Bay auf Newe=
Foundland im Verkehr ſtand, die tönenden Funken.
Hochintereſſant iſt auch die drahtloſe
Telepho=
nie. Sie reicht bereits auf mehr als 800 Kilometer im
Umkreiſe. Man kann alſo ſchon heute von Nauen nach
Köln uſw. telephonieren und die Hauptſache dabei iſt, daß
die drahtloſe Telephonie deutlicher iſt als die mit dem
kabel. Ich hörte Worte und Muſikſtücke, letztere von einem
Phonographen aufgegeben, bis auf den leiſeſten Ton. Es
iſt dabei vollſtändig gleichgültig, ob ſich die Abgabeſtelle
in Berlin oder wo anders befindet, denn die Wellen ſind
auf 50 Kilometer ebenſo zuverläſſig wie auf 1000
Kilo=
meter.
u mmer 78.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Seite 3.
Alignis. Die Ehefrau Margarethe Hamm, Philipp
Aſtch und die Ehefrau Margar. Taubenſchmidt
Ahren freigeſprochen. Rich. Boxheimer IX. erhielt
Albchen Gefängnis wegen Hehlerei, Chriſtian Wilhelm
Pilber 3 Wochen; David Heß wurde freigeſprochen.
ſg Oberfeld erhielt 2 Wochen Gefängnis, und
llie die Ehefrau Eliſabeth Hartmann 2 Wochen
Ahignis. Die in Haft ſitzenden drei Angeklagten
Diehl=
mi Schäfer und Griesheimer erkannten das Urteil ſo=
MHam.
Entſcheidungen des Großh. Verwaltungsgerichtshofs.
Adem ſoeben erſchienenen vierten Heft der
Ent=
fühlu ngen des Großh. Verwaltungsgerichtshofs erreicht
Ae hl der bis jetzt veröffentlichten Erkenntniſſe die ſtatt=
Aß Höhe von 67. Auch der Inhalt des vierten Heftes,
Aeine Inhaltsüberſicht über die bisherigen Veröffent=
Uſngen beigegeben iſt, enthält wie ſeine Vorgänger Er=
Uhniſſe aus verſchiedenen Materien: Zunächſt einige
Alntſcheidungen, in denen wichtige Fragen des Beam=
Ahants behandelt werden, dann einige Erkenntniſſe aus
Steuerrecht, worunter die Frage der Abzugsfähigkeit
Alleebensverſicherungsprämien in grundlegender Weiſe
Allert wird, weiter eine wichtige Entſcheidung aus dem
Uſtege des neuen Verwaltungsrechtspflegegeſetzes über
Ainlegung der Rechtsmittel vor Zuſtellung des anzu=
Ae den Urteils u. a. m. Das fünfte Heft iſt bereits in
Abi genommen.
e Vom Großh. Hoftheater. Heute Donnerstag
ſingt der Turfſchwank „777:10” der ſchon in
Allinberg, Königsberg, Hamburg, Berlin und Frankfurt
Allkeauerndem Erfolg in Szene ging und am Reſidenz=
Ubter in Wien bereits 150 Mal geſpielt wurde, unter
Allurig Bruno Harprechts bei gewöhnlichen Preiſen
Allesſten Aufführung. Am Sonntag gaſtiert Kammer=
Ahe Walter Soomer von der Dresdener Hofoper
Aßnnals in einer neuen Partie, nämlich als Wolfram
In, Tannhäuſer‟ Dieſe Vorſtellung beginnt mit
Rück=
auf die lange Dauer der Oper und auf die Wünſche
Aßreicher auswärtiger Beſucher bereits um 6 Uhr und
Aſtet um 10 Uhr.
Sektion Darmſtadt, Deutſcher und Oeſterreichiſcher
Aſen verein. In der Monatsverſammlung ſprach Herr
lin in von Paska aus Wien über Aegypten. Als
Atreter des Oeſterreichiſchen Lloyd in Trieſt ſchilderte
lgeehrte Redner zuerſt die Ueberfahrt von Trieſt nach
Aemdria auf den neueſten Schiffen des Oeſterreichiſchen
Allhe=, die, mit dem modernſten Komfort ausgeſtattet, den
inden auf bequeme Art in das Land der Pharaonen
itigen. Uns von Kind auf vertraut, bildet dieſes Land
MGreſchichte, des Sonnenglanzes und der Schönheit mit
iht das Ziel moderner Sehnſucht für Geſunde und
lünke. Nach der Landung in Alexandria bildete
natür=
n Kairo für den Fremden die erſte Stätte, wo alte
ſrigonengeſchichte, arabiſche Kultur und modernes
Unen ſich zu dem reizvollſten Bilde vereinen.
Unter=
lſßtt von glänzenden Lichtbildern, verſtand es der
Red=
uſt nicht weniger, ein farbenprächtiges Bild dieſer
Ein=
ßipforte in den Orient zu geben, als es ihm gelang,
Wunder der Nillandſchaft bis zum zweiten Katarakt
Waldi Halfa am geiſtigen Auge der zahlreichen Ver=
Iſifinalung vorüberziehen zu laſſen. Luxor mit der
Tem=
taicht von Karnak und die Gräberwelt auf dem linken
ſu er wurden vor dem Hörer lebendig; Aſſuan und
Plüh ldas reizvolle Philae, wenn auch aus ſpäter Zeit der
Alemäer, gewannen Leben in den Worten des
Red=
lls, der mit dem alten, in den Fels gehauenen Tempel
aſes II. in Abu=Simbul dem Reiſebild einen
bedeu=
uhim und glänzenden Abſchluß zu geben wußte. Der
ſünze poetiſche Schimmer des Orients mit ſeiner
Far=
ſpracht tat es den zahlreichen Zuhörern und
Betrach=
ft der herrlichen Bilder an. Rauſchender Beifall und
ſhlende Worte des Vorſitzenden gaben dem reichverdien=
Dank für den Redner Ausdruck.
* Der Verein für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis”
filt ſeine Monatsverſammlung ab, die zahlreich beſucht
ſtr. Herr Rechnungsrat Schömer eröffnete die
Ver=
ſtlung mit Begrüßung der erſchienenen Mitglieder.
werleſenen Niederſchriften wurden nicht beanſtandet.
ch Bekanntgabe der neuen Einläufe wurde in die
Agesordnung eingetreten. An Stelle des durch Krankheit
tzlich verhinderten Mitgliedes Herrn Nungeſſer
über=
m der zweite Vorſitzende den Vortrag über „
Brut=
ſſchäfft und Kückenaufzucht” Seinen Ausführungen zollten
Anweſenden Beifall. Herr Schömer dankte dem Redner
ſt ſein Entgegenkommen. Bezüglich des Brutgeſchäftes
Herr Schleidt den Züchtern noch einige beachtenswerte
Unke. Die Verloſung von Tauben, Zuchtgeräten und
Paketen verſchiedener Futterartikel bildete den Schluß
e Verſammlung.
— Heſſiſcher Schützenbund (Sitz Darmſtadt). Man
ſreäbt uns: Unter zahlreicher Beteiligung aller Bundes=
Peine fand im Lokal „Zur Fortuna” hier der zweite
ndestag des Heſſiſchen Schützenbundes ſtatt. Die
impo=
ſtt verlaufene Verſammlung legte beredtes Zeugnis da=
von ab, daß mit der Gründung des Bundes einem lange
gehegten Bedürfnis entſprochen worden iſt. Die Zwecke
und Ziele des Bundes, die Hebung und Förderung des
edlen Schießſportes und der Geſelligkeit, ſowie nicht
zu=
letzt die tatkräftige Förderung der Intereſſen der
Bundes=
vereine haben es vermocht, daß dem Bunde im
abgelau=
fenen Jahre eine Anzahl mit erheblichem Mitgliederbeſtand
daſtehende Vereine beitraten. Laut Beſchluß des
Bundes=
tags findet das diesjährige Bundesfeſt mit Bundesſchießen
bei dem Bundesverein „Diana”=Ober=Roden ſtatt. Die
Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1.
Bundes=
ſchützenmeiſter: Fuchs „Wildſchütz”, 2.
Bundesſchützenmei=
ſter: Kenner „Weidmannsheil” 1. Schriftführer: Horn
„Hubertus” 2. Schriftführer: Werkmann „
Weidmanns=
heil”, Rechner: Jährling „Weidmannsheil” 1. Reviſor:
Schambach „Waldesluſt” 2. Reviſor: Geiß „Fortuna”.
Mit einem begeiſtert aufgenommenen „Gut Ziel!” ſchloß
der erſte Bundesſchützenmeiſter Fuchs die Sitzung.
— Die Großh. Zentrale für Mutter= und
Säug=
lingsfürſorge in Heſſen wird Freitag, den 20. März,
einen Vortrag über Krippenweſen veranſtalten.
Der Vortrag findet im Gartenſaal des Städtiſchen
Saalbaues um 7½ Uhr abends ſtatt. Der
Eintritts=
preis beträgt 1 Mk. =Herr Hofrat Meier aus
München, eine der erſten Autoritäten auf dieſem Gebiet,
wird über hiſtoriſche Entwicklung, Zweck, Einrichtung
und Hygiene der Krippen ſprechen und ſeine
Aus=
führungen durch zahlreiche Lichtbilder erläutern. Der
Vortrag und die anſchließende Diskuſſion werden allen,
die ſich für das Gebiet intereſſieren, wertvolle
An=
regungen bringen. (Siehe auch Anzeige in dieſer
Nummer).
* Vortrag im Heſſiſchen Goethebund. Man ſchreibt
uns: Im Juli vorigen Jahres fand in Paris der ſechſte
Weltkongreß für freies Chriſtentum und
religiöſen Fortſchritt ſtatt. Der unſeres Wiſſens einzige
Vertreter Heſſens auf demſelben war Prediger Wal
baum=Alzey, von der Religionsgemeinſchaft freier
Pro=
teſtanten in Rheinheſſen. Nachdem in der Preſſe bisher
nur Teilberichte über den Kongreß erſchienen ſind, welche
den Geſamteindruck und einige Hauptbeiträge des deutſchen
kirchlichen Liberalismus würdigten und nachdem das
aus=
führliche Protokoll noch immer ausſteht, hat ſich der
ge=
nannte Herr bereit erklärt, im Heſſiſchen
Goethe=
bund einen Kongreßbericht zu geben, welcher verſuchen
will, allen beteiligten Seiten gerecht zu werden. In der
jetzigen Zeit der ſich vertiefenden religiöſen Gegenſätze dürfte
der Vortrag, der nächſten Montag im Saale des
Muſik=
vereins ſtattfindet, weitere Kreiſe intereſſieren. (Näheres
folgt im Anzeigenteil.)
— Der Internationale Guttempler=Orden hält am
Samstag, den 21. März, abends halb 9 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51, einen Vortrags= und
Unter=
haltungsabend ab. (S. Anz.)
* Kaufmänniſcher Verein. Wie aus dem Anzeigenteil
erſichtlich, hält auf Veranlaſſung des Kaufmänniſchen
Ver=
eins Herr Bankprokuriſt Seipp=Darmſtadt am
Sams=
tag im Vereinslokal (Kaiſerſaal) einen Vortragüber
die Börſe, der ſich zunächſt mit deren Organiſation und
wirtſchaftlicher Bedeutung und dann mit der techniſchen
Seite der Börſengeſchäfte befaſſen wird. Im beſonderen
ſoll auch der Terminhandel, über welchen in weiten
Krei=
ſen noch recht unklare Vorſtellungen beſtehen, behandelt
werden. An den Vortrag wird ſich eine Beſprechung
an=
ſchließen, in der auf Anfrage über ſpezielle Punkte
Aus=
kunft gegeben werden ſoll. Der Vortragende iſt den
Mit=
gliedern des Vereins durch einen früheren Vortrag bereits
bekannt. Auch Gäſte ſind willkommen.
* Männerquartett Beſſungen. Am nächſten Sonntag
führt der Geſangverein Männerquartett Beſſungen zum
zweiten Male auf vielſeitigen Wunſch das Theaterſtück in
Odenwälder Mundart „Sou mußt’s kumme” in drei
Akten von Gg. Löffler im Saale der Turngemeinde
Beſ=
ſungen, Heidelberger Straße 131, auf. Die Mitwirkenden
ernteten bei der letzten Aufführung bei großem Beſuch
ſtürmiſche Heiterkeit. Die zweite Aufführung wird ſomit
ebenfalls lebhaften Anklang und guten Beſuch finden.
* In Amerika verſtorbene Heſſen. Aus Bucyrus,
Ohio, wird unterm 19. Februar gemeldet: Frau Maria
Pfeifer, geborene Schwalb, ſtarb am Mittwoch.
Die Verſtorbene war am 15. Mai 1841 in
Staufen=
berg, Heſſen=Darmſtadt, geboren und erreichte ein
Alter von 72 Jahren. Im Alter von 13 Jahren kam ſie
mit ihren Eltern nach Amerika, wo ſie ſich in Bucyrus
niederließen. Sie verehelichte ſich am 5. April 1860 mit
Chriſtian Pfeifer, welcher ihr im Tode voranging. Der
Ehe entſproſſen elf Kinder, wovon noch acht am Leben
ſind. — In Loufsville, Ky., iſt am 15. Februar
Herr Fred Mueller im Alter von 48 Jahren aus dem
Leben geſchieden. Der Verblichene, der einem
Nieren=
leiden erlag, war ſeit längerer Zeit krank und ſein
Zu=
ſtand galt ſchon ſeit einiger Zeit als hoffnungslos. Herr
Mueller war ein echter Deutſcher und hatte einen ſehr
ausgedehnten Kreis von Freunden und Bekannten.
Seine Wiege ſtand in König, Heſſen=Darmſtadt.
* Feuer. Mittwoch wurde unter der Meldung „Feuer”
die Feuerwache nachmittags 2 Uhr 27 Min. nach Große
Kaplaneigaſſe 35 gerufen. In einem Seitenbau des Hauſes
war in dem Dachgeſchoß durch fehlerhafte
Feuerungsan=
lage ein Brand entſtanden, welcher alsbald an
Ausdeh=
nung gewann und einen Teil des Deckengebälkes und der
Dachſparren in Flammen ſetzte. Die Mannſchaften der
Feuerwache hatten unter Benutzung einer Schlauchleitung
den Brandfall bald erledigt. Mobiliarſchaden iſt nicht
entſtanden. Wache zurück 3 Uhr 15 Minuten.
Groß=Gerau, 18. März. (Raſende Autofahrt.)
Bei der Faſanerie ſauſte ein mit raſender
Geſchwindig=
keit dahinfahrender Kraftwagen gegen einen Baum, knickte
dieſen um, raſierte dann zwei Grenzſteine weg und
lan=
dete ſchließlich ſchwer beſchädigt im Straßengraben. Die
wilden Fahrer lamen merkwürdigerweiſe unverletzt davon.
Aſtheim, 18. März. (Unfall.) Geſtern morgen
zer=
ſprang im hieſigen Waſſerwerk das große Schwungrad
einer Pumpe, ſo daß die Stücke im ganzen Raum
um=
herflogen. Zum Glück befand ſich niemand in der Anlage.
Offenbach, 18. März. (Der Streit um 2 Pfg.)
Ein Kaufmann, der die Mainbrücke nach Fechenheim ſpät
abends paſſierte, geriet mit dem Wärter aneinander, da er
behauptete, den 3=Pfg.=Obulus bereits entrichtet zu haben,
während jener nur 1 Pfg. erhalten haben will. Als ſich
dann noch ein anderer Wärter einmiſchte, war das Ende
vom Liede eine richtige Schlägerei, wobei der Kaufmann
einige Knochenbrüche davontrug und mehrere Wochen im
Krankenhauſe zubringen mußte. Zu dieſem unliebſamen
Andenken an die nächtliche Rauferei „ob dem Main” muß
der Kaufmann jetzt auch noch 25 Mark wegen
Körperver=
letzung und 30 Mark wegen Beleidigung zahlen. So
ent=
ſchied das Schöffengericht, und zudem kann der ſchuldig
Befundene auch noch in den hieſigen Tageszeitungen
nach=
her leſen, daß er die Koſten bezahlen muß.
Worms, 18. März. (Feuer.) In den
Chemi=
ſchen Fabriken und Aſphaltwerken brannte es
heute vormittag zum zweitenmal in dieſem Jahre. In
dem von den übrigen Gebäuden ziemlich entfernt
ſtehen=
den Aſphaltkochraum entſtand kurz nach 8 Uhr Feuer. Da
Großfeuer gemeldet wurde, rückten ſofort ſämtliche
Feuer=
wehren zur Brandſtätte aus. Es gelang in
verhältnis=
mäßig kurzer Zeit, das Feuer auf ſeinen Herd zu
be=
ſchränken, ſo daß weitere Gebäude nicht in Mitleidenſchaft
gezogen worden ſind. Die Entſtehungsurſache iſt
jeden=
falls auf Ueberkochen von Aſphalt und dadurch
hervorge=
rufene Exploſion zurückzuführen. Der Schaden iſt nicht
ſehr erheblich. Der Fabrikbetrieb erleidet durch den Brand
keine Störung.
Guntersblum, 18. März. (Eine gefährliche
Rheumatismuskur) nahm ein hieſiger Landwirt
vor. Er rieb ſich mit Spiritus ſein ſchmerzendes Bein
ein. Dabei ſetzte er ſich zu nahe an den Ofen. Durch
einen Feuerfunken wurde der Behälter mit Spiritus in
Brand geſetzt, und der Landwirt erlitt ziemlich ſchwere
Brandwunden.
Eimsheim, 17. März. (Bubenſtreich.) An der
Kreisſtraße Wald=Uelversheim-Eimsheim wurden von
roher Hand an fünf erſt im vorigen Herbſt geſetzten
Apfel=
bäumchen die Kronen abgebrochen. Das Kreisamt
Oppen=
heim hat auf die Ausfindigmachung des Täters 50 Mark
Belohnung ausgeſetzt.
Gießen, 18. März. (Stadtverordneten=
Sitzung.) Die letzte Verſammlung genehmigte den
Voranſchlag der Stadt, der die Gemeindeſteuern wie
bis=
her auf 120 Prozent feſtſetzte. In einer längeren
Rede verabſchiedete ſich Oberbürgermeiſter a. D. Mecum
von der Verſammlung. — (Unfall.) Am Montag wurde
der auf dem Dache eines Hauſes in der Frankfurter
Straße beſchäftigte Dachdecker Ludwig Schmidt durch den
Sturm vom Dache heruntergeſchleudert. Trotzdem der
Verunglückte über heftige Schmerzen im Leibe klagte,
konnte er ſich mit Hilfe mehrerer Kollegen nach Hauſe
ſchleppen. Ein Arzt ſtellte ſchwere innere Verletzungen
feſt und veranlaßte die ſofortige Ueberführung nach der
Klinik.
* Alsfeld, 18. März. (Ober=
Realſchulver=
ein.) Hier wurde ein „Alsfelder
Oberrealſchul=
verein” gegründet. Sein Zweck iſt, durch Veranſtaltung
von Zuſammenkünften den jeweils noch lebenden
Ange=
hörigen der ehemaligen Realſchule, ſowie den ehemaligen
Angehörigen der nunmehrigen Oberrealſchule in
regel=
mäßig wiederkehrenden Zwiſchenräumen ein gemeinſames
Wiederſehen zu ermöglichen. Zugleich ſoll der Verein der
Pflege der Beziehungen zwiſchen der Schule und ihren
ehemaligen Schülern dienen. Vorſitzender wurde Herr
Fabrikdirektor Guſtav Ramſpeck II. Der Verein hält
jährlich eine Verſammlung ab, zu der die in Alsfeld und
nächſter Umgebung wohnenden Mitglieder öffentlich
ein=
geladen werden. Alle fünf Jahre hält er eine größere
Ein Telephongeheimnis gibt es beim Telephonieren
ne Draht allerdings nicht, denn Jeder im Umkreiſe von
) Kilometer, der ſich im Beſitze einer
Annahmevorrich=
ing befindet, kann die Geſpräche Wort für Wort verfol=
. Indeß wird ſich ja auch beim „Strippen”=Telephon
hermann hüten dem Drahte Geheimniſſe anzuvertrauen,
ja auch der Draht ſo verſchwiegen wie eine —
Plakat=
ſle iſt, ſobald „Drahtberührung” vorliegt, die es auch
in nun verbundenen Dritten oder Vierten ermöglicht,
s Geſpräch mit anzuhören. Die telephoniſche
ſerbindung mit Amerika iſt eine Frage nur noch
Pnäger Wochen. Man iſt in Nauen bereits ſoweit, daß
n möglicherweiſe ſchon in 14 Tagen mit Amerika
tele=
ſoniert. Die erſten Verſuche nach dieſer Richtung hin
ht man längſt hinter ſich und die Hauptſchwierigkeiten
d überwunden.
Die drahtloſe Telegraphie iſt eine der größten, ja
lelleicht die größte techniſche Errungenſchaft, die wir
ſinals erlebt haben. Sie bietet ſo unendlich viele
Vor=
eige und Vorteile nach den verſchiedenſten Richtungen hin
ud arbeitet dabei ſo univerſell, daß man in der Tat ſagen
Ann: „Es ſtaunt der Laie und der Fachmann wundert
ih!‟ Das Militär hat ſich die neue Erfindung längſt
lenſtbar gemacht. Man hat jetzt bereits Aufnahme=
Sparate von der Größe einer Taſchenuhr. Jeder Beſitzer
nes ſolchen kleinen Apparates kann ſich bei richtiger
Pelleneinſtellung in den Beſitz der durch die Luft
fliegen=
n drahtloſen Telegramme ſetzen. Es genügt, wenn er
n Apparat mit dem nächſten beſten eiſernen
Balkon=
lander, mit einer Dachrinne verbindet, ja ſogar ein
ſadelſchirm kann ihm ſchon als Antenne dienen, wenn
ſich möglichſt frei aufſtellt, denn die Funken ſtreichen nicht
nkrrecht an Bergen oder Häuſern hernieder, ſondern in
lichter Schwingung. Man hat auch ſchon brauchbare
lebeapparate konſtruiert, die ſich in einem Torniſter un=
Unbringen laſſen. Selbſtverſtändlich kann man mit ihnen
icht auf tauſende von Kilometern telegraphieren oder
llephonieren, ſondern muß ſich ſchon mit einer Entfernung=
von etwa 100 Kilometer begnügen, aber das reicht in
den meiſten Fällen ſchon weit über den „Hausgebrauch”.
Man denke nur an Feldwachen im Kriege, die von den
Vorpoſten verſtändigt werden und ihrerſeits die Meldung
weitergeben können. Man denke an wiſſenſchaftliche oder
Jagdexpeditionen in unerforſchten Erdteilen, die ſich
draht=
los jederzeit mit der ziviliſierten Welt oder zum
minde=
ſten mit der nächſten Hilfsſtation verſtändigen und damit
ſchwere Gefahren abwenden können. Viele Menſchenleben
ſind auf dieſe Art ſchon gerettet worden, beſonders bei
Schiffsunfällen. Man denke auch daran, daß es nach
all=
gemeiner Einführung der drahtloſen Telegraphie keine
Verkehrsſtörungen mehr geben wird, die heute durch den
Bruch oder die Beſchädigung eines Kabels hervorgerufen
werden falls iegend ein Seeungeheuer mit ihm in
un=
ſanfte Berührung gerät. Es kann dann Wochen und
Mo=
nate dauern, bis die Stelle gefunden und wieder
ausge=
beſſert worden iſt, ganz abgeſehen von den ungeheuren
Koſten eines unterſeeiſchen Kabels, durch welche das
Tele=
graphieren ſo ſehr verteuert wird. — Die Störungen,
die durch Gewitter hervorgerufen werden, werden bei
dem jetzigen Telefunkenſyſtem der „tönenden Löſchfunken”
ſo gut wie unſchädlich gemacht, da die modernen Sender
im Empfangstelephon einen hohen muſikaliſchen Ton
er=
zeugen, der aus den luftelektriſchen Entladungen, die dem
Geräuſch einer Kinderknarre gleichkommen, deutlich
her=
ausgehört werden lann.
Da der Luftverkehr heutzutage bei Tag und
Nacht betrieben wird, hat die Nauener Station auf dem
Dache eines ihrer Stationshäuſer ein Blinkfeuer
einge=
richtet, das Luftſchiffen und Aeroplanen als Wegweiſer
und auch als Warnungszeichen dient.
Die Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie hat bis jetzt
etwa 3 Millionen für die Nauener Station
ge=
opfert; ſie hat ſich damit unvergängliche Verdienſte um die
Wiſſenſchaft erworben. Sie beſchäftigt in ihren
verſchie=
denen Abteilungen heute zirka 250 Ingenieure und
Mon=
teure, zirka 80 kaufmänniſche Beamte und zirka 300 Mecha=
niker, Arbeiter und andere Bedienſtete zuſammen alſo
über 600 Angeſtellte. In dieſer Zahl ſind die etwa 250
Telegraphiſten nicht einbegriffen, welche die vor
Jahres=
friſt durch die Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie
ge=
gründete „Deutſche Betriebsgeſellſchaft für drahtloſe
Tele=
graphie m. b. H.” in Berlin an Bord der Dampfer
unter=
hält, auf denen ſich Stationen für den Depeſchenverkehr
befinden, welche die erwähnte Geſellſchaft in eigener
Re=
gie betreibt. Auch die techniſchen Beamten und Arbeiter,
die in den beſonders eingerichteten
Fabrikations=
abteilungen der Muttergeſellſchaften von der
Telefunken=
geſellſchaft beſchäftigt werden, ſind nicht in der genannten
Summe einbegriffen. Sowohl im europäiſchen Auslande
als auch in überſeeiſchen Ländern beſtehen eigene
Unter=
nehmungen der Geſellſchaft. Die Zentralverwaltung des
weltumſpannenden Unternehmens befindet ſich in Berlin
am Tempelhofer Ufer 9. Die Geſellſchaft hat vom Jahre
1903 bis zum Jahre 1914 etwa 900 Stationen auf Schiffen
und ungefähr 500 Land= und Militärſtationen eingerichtet,
alſo mehr als über die Hälfte der in der Vergleichszeit
be=
ſtehenden 2500 drahtloſen Stationen, die ſich über den
ganzen Erdball verteilen. Das deutſche Telefunken=Syſtem
hatte alſo ſchon damals den Sieg davon getragen und
heute ſteht es höher als jemals! Außer dem deutſchen
Telefunken=Syſtem beſtanden im Jahre 1913, das hier zum
Vergleiche herangezogen iſt, zirka 10 andere Syſteme, auf
die ſich die übrigen drahtloſen Stationen verteilen. Von
den Telefunkenſtationen befanden ſich nur etwa 450 in
Deutſchland, die anderen 950 im Auslande.
Das deutſche Telefunken=Syſtem war damals ſchon
eingeführt in: Auſtralien, Argentinien, Belgien, Braſilien,
China, Kuba, Dänemark, Finnland, Holland, Mexiko,
Oeſterreich=Ungarn, Neuſeeland, Norwegen, Peru,
Ruß=
land, Spanien, Schweiz, Schweden. Serbien Uruguay,
dann ſind auch die Türkei, die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, Chile, Japan und andere Länder zur
An=
ſchaffung von Stationen unſeres deutſchen Syſtems
über=
gegangen. Vivant sequentes!
Ph. Hatzel.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Nummer 78,
Feier ab, zu der alle Vereinsmitglieder Einladung
er=
halten (erſtmalig 1916).
Zur Lage des heſſiſchen
Genoſſenſchafts=
weſens
machte Herr Finanzrat Dr. Michel in der Zweiten
Kammer folgende intereſſante Ausführungen:
Es iſt leider zutreffnd, daß in den letzten Wochen
gewiſſe Schwierigkeiten im heſſiſchen Genoſſenſchaftsweſen
auftauchten. Es iſt insbeſondere richtig, wenn in den
Zeitungen berichtet wurde, daß der Verwaltungs= und
Verwertungs=Genoſſenſchaft der Landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaftsbank eine Million Mark zur Rückzahlung
ge=
kündigt und ein Zinsnachlaß von 80000 Mark zunächſt
nicht gewährt worden war. Was das erſtere anlangt, ſo
iſt als charakteriſtiſch zu vermerten, daß das
Kündigungs=
ſchreiben nicht von den beiden Vorſtandsmitgliedern
ſon=
dern nur von dem einen und außerdem von einem
Hand=
lungsbevollmächtigten unterzeichnet war. Durch Einſicht
in das Handelsregiſter habe ich feſtgeſtellt, daß der
Hand=
lungsbevollmächtigte zur Unterſchrift derartiger
Er=
klärungen gar nicht befugt iſt. Dieſe Kündigung von
einer Million Mark wurde nun auf Grund einer
Unter=
haltung, die ich mit einem Direktoc der
Landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaftsbank herbeiführte, zurückgezogen,
womit die eine Konkursgefahr beſeitigt wurde. Wegen
der Gewährng des Zinsnachlaſſes von 80000 Mark hatten
ſich die Aufſichtsräte der beiden Geſellſchaften zu einer
ge=
meinſchaftlichen Sitzung zuſammengefunden. Dieſer
Sitz=
ung beizuwohnen, hatte ich an und für ſich keine
Legi=
timation, da ich ja nur Kommiſſar bei der Zentralkaſſe
bin. Ich mußte mich alſo ſelbſt einführen. Als
Be=
dingung für den Zinsnachlaß wurde von der
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank Auflöſung des Vertrags
mit dem Geſchäftsführer der Verwaltungs= und
Ver=
wertungs=Genoſſenſchaft verlangt und außerdem eine
vor=
ausgehende Reviſion der Verwaltungs= und
Ver=
wertungs=Genoſſenſchaft, die etwa 4—6 Wochen in
An=
ſpruch nehmen ſollte. Auf dieſe Bedingungen konnte
naturgemäß weder der Geſchäftsführer der Verwaltungs=
und Verwertungs=Genoſſenſchaft noch der Aufſichtsrat
eingehen, da ſie ſich beide einer geſetzwidrigen Handlung
ſchuldig gemacht hätten, wenn ſie die Anmeldung des
Kon=
kurſes eine ſo lange Zeit hinausgeſchoben hätten.
Nach=
dem die Herren der Landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchafts=
bank von mir auf dieſen Sachverhalt hingewieſen worden
waren, habe ich meine guten Dienſte angeboten, mit dem
Geſchäftsführer der Verwaltungs= und Verwertungs=
Genoſſenſchaft zu verhandeln. Dieſe Verhandlungen
hatten das Ergebnis daß er auf ſeinen Vertrag
verzich=
lete und daß eine Reviſion der Verwaltungs= und
Ver=
wertungs=Geſellſchaft ſtattfinden und demgegenüber von
der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank der
Zins=
nachlaß von 80000 Mark gewährt werden ſollte.
Etwas komplizierter ſind die Verhältniſſe in der
Reichsgenoſſenſchaftsbank und des ihr angeſchloſſenen
Konzerns. Zum beſſeren Verſtändnis iſt vorauszuſchicken,
daß das ganze Unglück im Genoſſenſchaftsweſen von der
Landwirtſchaftlichen Kreditbank in Frankfurt a. M.,
jetzigen Hypothekenbank, herrührt, die zu ſanieren die
Reichsgenoſſenſchaftsbank verſucht hatte. Damit hatte ſie
eine große Anzahl unverdaulicher Engagements
über=
nommen, die ſie zum Zweck der Sanierung der
Hypo=
thelenbank demnächſt nach dem Zuſammenbruch des
gan=
zen Konzerns wieder zurücknehmen mußte. Die Sachlage
iſt alſo heute die, daß die Reichsgenoſſenſchaftsbank ſich im
Beſitz dieſer ſchwer veräußerlichen Engagements befindet
und damit die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank, die
ja heute ſo ziemlich der einzige Gläubiger der
Reichs=
genoſſenſchaftsbank iſt. Es war nun beabſichtigt, die
bis=
herige Sanierung des Konzerns damit abzuſchließen,
daß die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank eine
Generalabrechnung mit der Reichsgenoſſenſchaftsbank
vor=
nimmt, in der ſie die ganzen reſtlichen Aktiven der
Reichs=
genoſſenſchaftsbank erhalten ſollte. Zugleich ſollte ſie aber
auch die Verpflichtung übernehmen, der
landwirtſchaft=
lichen Hypothekenbank Sicherheit zu leiſten für beſtimmte
Verpflichtungen, die die Reichsgenoſſenſchaftsbank der
Hypothekenbank gegenüber übernommen hatte. Zur
Sicherung dieſer Verpflichtungen ſollte die
Landwirt=
ſchaftliche Genoſſenſchaftsbank bei der Hypothekenbank
300000 Mark Pfandbriefe der letzteren hinterlegen.
So=
weit dieſe Pfandbriefe zur Sicherung der Hypothekenbank
demnächſt nicht gebraucht werden würden, ſollten ſie an
die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank zurückfließen.
Dieſe Generalabrechnung vorzunehmen, hat ſich die Land=
Zum Konzert des katholiſchen
Kirchen=
geſangvereins in Darmſtadt.
wirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank geweigert. Das
Schrei=
ben der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank iſt ſo
abgefaßt, daß es auch zur weiteren Verhandlung kaum
geeignet erſcheint denn die Landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsbank hat die Generalabrechnung auch für den Fall
verweigert, daß dritte Gläubiger der
Reichsgenoſſen=
ſchaftsbank ſich etwa bereit finden laſſen ſollten, ihrerſeits
— anſtatt der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafsbank —
die 300000 Mark Pfandbriefe zu liefern. Die
Verweige=
rung der Generalabrechnung von ſeiten der
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank ſchließe die Gefahr in ſich,
daß die ganze bisherige Arbeit hinfällig werde. Denn die
Gläubiger der Reichsgenoſſenſchaftsbank hätten ſich mit
ihrer bisherigen Abfindung nur unter der Bedingung
einer friedlichen Auseinanderſetzung für abgefunden
erklärt.
Zuſammenfaſſend ſei zu ſagen, daß die Geſchicke des
heſſiſchen Genoſſenſchaftsweſens tatſächlich während
einiger Wochgn in den Händen des Geſchäftsführers der
Verwaltungs= und Verwertungs=Genoſſenſchaft gelegen
hätten, von deſſen gutem Willen es abgehangen habe, die
Anmeldung des Konkurſes zu unterlaſſen.
Sofort als die Regierung von den Differenzen mit
der Verwaltungs= und Verwertungs=Genoſſenſchaft und
der Reichsgenoſſenſchaftsbank — die zeitlich ziemlich
zu=
ſammenfielen — Kenntnis erhielt, habe ſie weitere
Aus=
zahlungen an die Zentralkaſſe eingeſtellt.
Sie habe ferner die Landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsbank erſucht, die Gründe ſchriftlich anzugeben, die
ſie zur Verweigerung der Generalabgechnung mit der
Reichsgenoſſenſchaftsbank veranlaſſen. Das
Antwort=
ſchreiben der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank ſei
heute nachmittag eingelangt. Man könne heute ſchon
ſagen, daß die Gründe der Landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsbank einer Nachprüfung nach verſchiedenen
Rich=
tungen bedürften, und es ſei zu hoffen, daß dieſe Prüfung.
zu einer für die Geſamtheit des Genoſſenſchaftsweſens
günſtigeren Löſung führten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. März. Der Kaiſerund
Prinz Auguſt Wilhelm nahmen heute mittag dſie neuen
Näume der Kgſl. Nationalgallerie und danach die
neuange=
legte Bildnisſammlung der Nationalgalerie in der alten
Bauakademie in Augenſchein. Der Kaiſer ließ ſich die
Grund=
riſſe erläutern und beſichtigte danach jede Abteilung. —
Der Verſuchsbetrieb auf dem Großſchiffahrtsweg
Stettin-Berlin wurde heute mit eigens gemieteten
großen 600 Tonskähnen in Angriff genommen. Der
Mini=
ſter der öffentlichen Arbeiten wird ſich Ende dieſer Woche
vorausſichtlich an Ort und Stelle begeben, um den Betrieb
aus eigener Anſchauung kennen zu lernen. — Inzwiſchen
geht ein anderer Waſſerbau von lokaler Bedeutung ſeiner
Eröffnung entgegen. Der Neuköllner
Schiff=
fahrtskanal, der den Landwehrkanal mit dem Britzer
Hafen des Teltowkanals verbindet und für den Verkehr
von 600=Tons=Schiffen eingerichtet iſt, wird in der zweiten
hälfte des Mai dem öffentlichen Verkehr übergeben
wer=
den. — Ein aufregender Vorgang ſpielte ſich heute
nacht vor dem Portal 1 des Königl. Schloſſes ab. Dort
trat ein junger Menſch auf den Wachtpoſten zu.
umklam=
merte deſſen Hüften und rief: „Hände hoch!‟ Der Soldat
ſchlug in der Meinung, daß ein Ueberfall auf ihn geplant
ſei, den Mann mit dem Gewehrkolben über den Kopf, ſo
daß der Getroffene blutüberſtrömt zuſammenbrach. Ein
Schutzmann ſchaffte ihn nach der Königlichen Klinik in der
Ziegelſtraße, wo die Aerzte eine ſchwere, aber nicht
lebens=
gefährliche Kopfverletzung konſtatierten. Er hatte den
Ueberfall in der Trunkenheit verübt.
Frankfurt a. M., 17. März. (Gräfin Fiſchler=
Treubergs Ehe nichtig.) Die aus dem Berliner
Prozeß genugſam bekannte Gräfin Fiſchler=Treuberg hat
heute durch Erkenntnis des hieſigen Oberlandesgerichts
ihren gräflichen Titel und Namen verloren.
Der Graf Fiſchler=Treuberg hatte nämlich auf Nichtigkeit
der Ehe geklagt, weil ihm beim Eingehen der Ehe das
Vorleben ſeiner Gattin nicht bekannt geweſen ſei. Dieſe
Klage war vom Landgericht abgewieſen worden. Das
Oberlandesgericht dagegen erkannte auf Nichtigkeit der Ehe
auf Grund des § 1333 des Bürgerl. Geſetzbuches, wobei es
als erwieſen annahm, daß der Graf tatſächlich über
weſentliche Punkte des Vorlebens der Beklagten und
ins=
beſondere über die Quellen, aus denen ſie ihren
beſtritt, nicht unterrichtet war. Im übrigen wurde in der
Verhandlung der nicht unerhebliche Umſtand zur Sprache
gebracht, daß der Graf für die Heirat kein Geld von der
Beklagten bekommen habe, wie das vielfach behauptet
wurde. Die Beklagte, die bekanntlich die Tochter eines
Schneiders in Offenbach iſt, wird ihren Mädchennamen
tragen müſſen.
Nürnberg, 18. März. (Selbſtmordverſuch.) Der
Schauſpieler Peter vom hieſigen Intimen Theater gab
einen Revolverſchuß auf ſich ab, verletzte ſich jedoch nur
wenig. Dann öffnete er ſich die Pulsadern. Er wurde
ſchwer verletzt aufgefunden. Der Grund zu der Tat iſtin
Liebeskummer zu ſuchen.
Saarbrücken, 18. März. (Arbeiterentlaſſung)
Auf der Grube Hoſtenbach wurden heute vormittag
gegen 75 Mann der Belegſchaft entlaſſen, weil ſie ſich
ge=
weigert hatten, Fünfviertel=Schicht zu verfahren. Unter
der Belegſchaft iſt die Erregung nunmehr außerordentlich
groß, um ſo mehr, als im Laufe des Tages mit einer
wei=
teren Arbeiterentlaſſung gerechnet wird.
Elbing, 18. März. (Rebelliſche Schüler.) Im.
Gymnaſium zu Marienburg haben ſich ſehr un
liebſame Vorgänge zugetragen. Mehrere Sekundaner
war=
fen einem Lehramtskandidaten die Fenſter ſeiner
Woh=
nung ein. Vielen Lehrern wurden anonyme Briefe
zuge=
ſchickt. Dann aber wurde feſtgeſtellt, daß ſeit längerer Zeit
die Tür zu dem Konferenzzimmer mit Nachſchlüſſeln
ge=
öffnet und Korrekturen an den Arbeitsbogen
vorgenom=
men waren. So ſollen auch die Examen= und Verſetz=
Arbeiten nachträglich verbeſſert worden ſein. Die Täter
ſind bekannt. Es handelt ſich um die Söhne angeſehenen
Marienburger Bürger. Einer der jungen Leute wollte ſich
bereits das Leben nehmen, konnte aber noch daran
ver=
hindert werden.
Prenzlau, 18. März. (Diebiſche Zigeuner)
Geſtern Vormittag durchzogen die Stadt vier
Zigeu=
ner die überall wertvolle Münzen zu billigen Preiſen
anboten. Das erweckte den Verdacht, daß man eine
Spür=
der Einbrecher habe, die vor einigen Tagen im Lübecker
Muſeum eine Münzſammlung entwendeten. Einerder
Zigeuner wurde verhaftet. Man fand bei ihm 12
wert=
volle Münzen, von denen eine den Namen Lübeck trug
Die drei Kumpane des Verhafteten konnten entfliehen=
Hirſchberg im Rieſengebirge, 18. März. (
Verhaf=
tete Schwindler.) Die Frau eines Oeſterreiches
namens Zeſchko wurde verhaftet, welche es verſtanden halle
als angebliche Krankenſchweſter von einem Berliner
Ren=
tier während anderthalb Jahren zirka 21000 Mark zu
ſchwindeln. Gleichzeitig wurde ihr Mann unter dem
Ver=
dacht der Beihilfe verhaftet. Das Paar wohnte jetzt in
Rochlitz i. S. mit vier Kindern; während der Betrügereie
hatte es ſeinen Wohnſitz in Lichtenrade bei Berlin.
Bobrek (Schleſien), 18. März. (Schwerer Unfall)
(Amtlich.) Als geſtern mittag ein Gießwagen der mit
etwa 4—500 Zentnern flüſſigen Eiſens vollgefüllt war
von dem Hochofenwerk nach dem Stahlwerk beförden
wurde, kippte der Wagen auf bisher unaufgeklärte Weiſe
um. Sein Inhalt ergoß ſich auf eine in der Nähe
ſichbe=
findliche Aufenthaltsbude, in der ſich vier Arbeiter
fanden. Die Bude fing ſofort Feuer. Die Arbeiter waren
gezwungen, durch die flüſſigen Maſſen zu waten.
Einer=
blieb ſofort tot die drei anderen ſind im Laufe der Nacht
ebenfalls geſtorben. Alle vier waren verheiratet.
Wien, 18. März. (Entdeckung des bibliſchen
Sichem.) Dem öſterreichiſchen Forſcher Sellin iſt
gelungen, in Paläſtina die Stätte der Stadt
Sichemzu=
entdecken. Sellin machte Funde aus der kananitiſchen,
ſpätiſraelitiſchen und helleniſtiſchen Zeit.
Kriſtiania, 18. März. (Amundſens
Expedi=
tion.) Amundſen geht demnächſt nach San
Fran=
zisko. Die „Fram” wird im Herbſt zur
Polarexpedi=
tion aufbrechen. Sie hat eine drahtloſe Empfang
ſtation an Bord, ſodann drei Aeroplane, die das ganze
Polarbaſſin durchforſchen ſollen. Amundſen iſt ſelber
Flieger. Eine internationale Kommiſſion, der von
deut=
ſcher Seite Hergeſell angehört, organiſiert in den
Polan=
ländern korreſpondierende meteorologiſche Stationen.
Konſtantinopel, 18. März. (Tod eines früheren
deutſchen Offiziers.) Ein früherer deutſcher O
zier Leutnant von Stangen, der nicht Mitglied
deutſchen Militärmiſſion iſt, iſt heute morgen in ſeine
Hotelzimmer tot aufgefunden worden. Anſch
nend handelt es ſich um Selbſtmord. Der Offizier kam
16. Januar nach Konſtantinopel, um im türkiſchen Heell
Dienſte zu nehmen. Seitens des deutſchen Konſulats
eine Unterſuchung eingeleitet worden. Wie mitgeteilt will
nahm er vor etwa drei Monaten in Deutſchland Schuldn
halber ſeinen Abſchied und ging nach Konſtantinopel
der Hoffnung, in türkiſche Dienſte treten zu können.
Ueber die Chorwerke: G. Erlemann „Adoratio
Cru=
cis” L. v. Beethoven „Meeresſtille und glückliche Fahrt”;
M. Bruch „Schön Ellen”” die in dem Donnerstagskonzert
des kathol. Kirchengeſangvereins zur Aufführung kommen,
ſei hier folgendes mitgeteilt:
Das zu Anfang des Programms ſtehende Werk
„Adoratio Crucis” ein Karfreitags=Myſterium ven
G. Erlemann, deſſen Text der Liturgie der Karwoche
ent=
nommen iſt, zerfällt in drei Teile. Ernſt, gemeſſen und
feierlich ſetzt das Orcheſtervorſpiel des erſten Teiles ein,
die Zuhörer gewiſſermaßen in eine weihevolle Stimmung
verſetzend. Ein zartes Thema in D=Moll, das abwechſelnd
bald in den Streich= und bald in den Blasinſtrumenten
wiederkehrt, ſteigert ſich bis zum höchſten Fortiſſimo. Noch
einige düſtere, leere Harmonien, und es beginnt ein kurzes
Baritonſolo: Ecce lignum Crucis — Sehet das Holz des
Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. — Der Chor
erwidert: Venite adoremus — Kommt, laßt uns verehren!
Hieran ſchließt ſich ein im Falſo=bordone=Stil
geſchriebe=
ner a capella=Chor, die Klagevorwürfe Jeſu.
Mit einem vierſtimmigen Trauerchor „Dein Kreuz,
o Herr, verehren wir” beginnt nunmehr der zweite Teil,
als deſſen Glanzpunkt eine Arie für Sopran „Crux fideles‟
(Kreuz, du teures) bezeichnet werden muß; eine
Kompo=
ſition, die eines tiefen Eindrucks auf die Zuhörer ſicher
ſein dürfte. Den Glanzpunkt des Ganzen bildet
unbeſtrit=
ten der jetzt beginnende dritte Teil, welcher einzig und
allein den Hymnus Vexilla regis prodeunt” (Des Königs
Banner wallt hervor) enthält. Der muſterhaft gearbeitete
Chor in D=Dur ſteigert ſich zu faſzinierender Wirkung bei
der F=Dur=Stelle „Fulget Crucis mysterium” (Das
Kreuz=
geheimnis ſtrahlt empor). Nach einer ſich anſchließenden,
der oben erwähnten Sopran=Arie entnommenen Kantilene
in A=Dur, folgt die Ueberleitung zu dem herrlichen
Schluß=
ſatz „Te fons salutis‟ — Dir Quell des Heils —, welcher
in einem mächtig brauſenden achtſtimmigen „Amen”
ver=
klingt.
Beethovens „Meeresſtille und glückliche
Fahrt”, das zweite zur Aufführung gelangende Chor=
verk, iſt eine originelle, geiſt= und ſinnvolle Kompoſition.
Heiter und anſprechend fließt der Geſang höchſt einfach
und ſanft in der Meeresſtille dahin. Maleriſch im höchſten
Grade läßt einem die „tiefe Stille” kaum atmen. Die
Oede der regungsloſen Waſſerflut wird durch leere
Har=
monie und merkwürdige Verdoppelungen in den
Chor=
ſtimmen auf das wirkſamſte hervorgezaubert. Das
ge=
dehnte a der „ungeheuren Weite” eine ſchwierige Stelle
des Soprans, ſetzt mit einem überraſchenden Fortiſſimo
ein, das die einzelnen Stimmen nach äußerſter Tiefe und
höchſter Höhe auseinander bringt. Nachdem alles
gleich=
ſam in Ermattung verſunken iſt und „das Meer ohne
Regung ruht” deutet das Orcheſter durch bewegte, immer
belebter werdende Achtelſchläge die Freude der „glücklichen
Fahrt” an, und der Chor ſetzt friſch und triumphierend mit
den Worten ein: „Die Nebel zerreißen”. „Säuſelnde
Winde” bieten dem unſterblichen Tonheroen Gelegenheit
zu herrlicher Tonmalerei, und der Jubelruf über das
ſicht=
bar werdende Land bringen das Werk zu einem mächtigen,
äußerſt wirkungsvollen Abſchluß.
Ueber die letzte Programmnummer, Bruchs „Schön
Ellen” ſei noch in Kürze folgendes geſagt: E. Geibels
Ballade führt uns auf eine belagerte Burg in Schottland.
Nachdem alle die Hoffnung auf einen Sieg aufgegeben,
ſucht ein Mädchen, Schön Ellen” den auf das Schlimmſte
gefaßten Kriegern Mut einzuflößen, indem ſie mit
Seher=
blick den befreundeten Stamm der Campbells zur Hilfe
heranrücken ſieht. Die Eingeſchloſſenen, welche die Anſicht
der Heldin nicht zu teilen vermögen, begeben ſich, nachdem
ſie Abſchied von Weib und Kind genommen haben, auf
den Todesgang. Da plötzlich wird die Ahnung von
„Schön Ellen” zur Gewißheit, der Marſch der Campbells
erklingt näher und näher ſie ſind zur Befreiung
herbei=
geeilt. Die Muſik Max Bruchs, die ſich an eine Anzahl
Hochlands=Melodien anlehnt, iſt tief empfunden; man hört
die Bariton=Arie des Führers der Belagerten „Fahrt wohl
denn, Weib und Kind daheim” und die hinreißenden
Weiſen Schön Ellens. Die kurzen Chorſätze, welche
über=
all den feinſinnigen Muſiker verraten, haben ihren
Höhe=
punkt in der Dankeshymne, in welche die Bedrängten nach
der glücklich vollzogenen Befreiung einſtimmen. Dieſer
Schlußchor — aus der luſtigen Marſchmelodie der
Camp=
bells herausgewachſen — verleiht dem ganzen Werk einen
pompöſen Abſchluß.
M. Klaſſert.
Feuilleton.
— Der Trick des Juwelendiebes. M. Franchommeit
über Nacht in Paris berühmt geworden. Die Richter haben
ihn zwar auf drei Jahre ins Gefängnis geſchickt: aber Ras
ſind drei Jahre Gefängnis, wenn man 20 Jahre lang
winnſüchtige Juwelenhändler genarrt hat und auf Grund
dieſes lichtſcheuen Handwerkes ein üppiges und geradez
ſorgloſes Leben führen konnte. Verbrecher ſind vor den
Schranken des Gerichtes gern großſprecheriſch, aber
Franchomme war nicht allzu anmaßend, als er ſich im
Pariſer Gerichtshof mit vergnügtem Augenzwinkern den
„Champignon der Diebe” nannte‟. Daß 20 Jahre
ver=
ſtreichen und die Zahl ſeiner Diebſtähle auf 200 anwachſen
mußte, ehe man dieſem erfinderiſchen Herrn Langfinger
auf die Spur kam, hat ſeine guten Gründe. Franchomme
iſt ein Kenner der Schattenſeiten der menſchlichen Seele
und weiß wie ſehr Ausſicht auf Geld und Verdienſt
ver=
lockt. Und ſo maskierte er ſich dann, wenn immer er auf
Abenteuer ausging, als Polizeiinſpektor, ſuchte ſein Opfer,
irgendeinen vermögenden Juwelenhändler, auf, klopfte
ihm vertraulich auf die Schulter, zog ihn ein wenig
bei=
ſeite und ſagte mit verſtändnisvollem Augenzwinkern
„Schauen Sie her, Sie wiſſen, daß eine ganze
Mengeu=
welen durch die Hände von Polizeibeamten gehen. Manche
der kleinen bunten Steinchen bleiben dabei kleben. Wenn
Ihnen daran liegt, könnten wir gemeinſam recht hübſche
Geſchäfte machen.” Und dabei zog er aus ſeinen Taſchen
geſtohlene Edelſteine ließ ſie funkeln und bot ſie dem
Händ=
ler zu einem Preiſe an, der mehr als billig war. Faſt.
immer biſſen die Juwelenhändler an, und das Geſchäft
wurde abgeſchloſſen. Allein wenn der vermeintliche Herr
Polizeiinſpektor gegangen war, mußten die Händler mit
Schrecken bemerken, daß eine Anzahl beſonders koſtbarer
Schmuckſtücke mit ihm verſchwunden war. Da aber die
Herren Juweliere in der Angelegenheit kein reines
Ge=
wiſſen hatten, wagten ſie es nicht den Diebſtahl
anzu=
zeigen, und ſo konnte Franchomme zwei Jahrzehnte
hin=
durch ungeſtört ſein Handwerk fortſetzen. Selbſt, als er
jetzt vor Gericht entlarvt wurde, wagten nur wenige der
vorgeladenen 78 Zeugen auszuſagen; die überwältigende
Mehrzahl der Geſchädigten zog es vor, hartnäckig zu be
haupten, daß Franchomme ſie keineswegs beſtohlen habe
ſſtummer 78.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19, März 1914.
Seite 5.
Alttſcher Frauenverein vom Roten Kreuz
für die Kolonien.
Pirialfeſt zum Beſten eines Kinderheims in Swakopmund.
In den reizvoll geſchmückten Räumen des Heims der
iſernigten Geſellſchaft fand geſtern abend ein
Kolonial=
eeranſtaltet von der Abteilung Darmſtadt des Deut=
Im Frauenvereins vom Roten Kreuz für die Kolonien,
ſ Beſten der Errichtung eines Kinderheims in Swakop=
Im-, ſtatt. Die Feſträume waren ſchon lange vor der
Des Anfanges dicht gefüllt. Es war ein Feſt, auf dem
AGeſellſchaft der Reſidenz ſich ein Stelldichein gab.
lle den Gäſten ſahen wir, ſoweit der dichtgefüllte Saal
Ilin Ueberblick geſtattete, u. a. die Fürſtin zu
Iſenburg=
ſein mit ihren Töchtern, Fürſt und Fürſtin zu
Yſen=
be-Büdingen, Gräfin Agnes Solms=Braunfels, Prinz
Prinzeſſin Viktor zu Erbach=Schönberg, ferner die
hren Oberkonſiſtorialpräſident D Nebel, Staatsrat Dr.
Pkrr, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing u. v. a. Sehr ſtark
hom auch die Offizierkorps der Garniſon vertreten.
ulls Vertreter des Landesverbandes widmete Herr
pieſſor Baur der Feſtverſammlung den Willkommens=
Pf. Im Namen des Vorſtandes des Landesverbandes
Ahum und der Abteilung Darmſtadt des Deutſchen
Frauen=
hems vom Roten Kreuz für die Kolonien ſprach er
wei=
berzlichſten Dank dafür aus, daß der Einladung in ſo
feutlich großer Zahl Folge geleiſtet wurde. Sie wiſſen,
ivie das vorjährige, ſo auch dieſes Feſt der Errichtung
lles Kinderheims in Swakopmund dienen ſoll. Datz
ſte Kinderheime gerade in unſeren Kolonien aus
natio=
nen und ſittlichen Gründen eine Notwendigkeit ſind, wird
lie: beſtätigen, der die Verhältniſſe draußen aus eigener
bſchauung hat kennen gelernt. Unſer Georg=Ludwigs=
Aſim” ſoll die Kinder von Weißen aller Berufsklaſſen
vom 3. bis 6. Jahre aufnehmen, damit dieſe zarten
ſen nicht dem ſchwarzen Perſonal überlaſſen bleiben;
ße Gefahr, die um ſo näher liegt, als ſelbſt gebildete
ſſanen dort durch ſchwere Arbeit in Anſpruch genommen
lnd Das ſeitherige Gebäude, ein roher Holzbau, der
iſtler militäriſchen Zwecken gedient hat, und für 10 Mk.
ſttlich dem Fiskus abgemietet worden war, iſt im Laufe
Zeit völlig ungenügend geworden. Statt deſſen wollen
Ur nun einen maſſiven Zementbau aufführen, der einen
lpfen Spielſaal und einen Waſchraum für die Kinder,
iſſſte Zimmer für die Schweſter, eins für die Aushilfe,
da=
füche und Badezimmer enthält. Die Räume ſollen mit
Alldern unſeres Prinzenpaars und mit Anſicht des
Heſſen=
ilapes geſchmückt werden. So wird auch die Abteilung
ſunſtadt von dem Ertrag des heutigen Abends eine
ent=
übechende Summe zurückhalten, um ein künſtleriſch
wert=
lblies Bild unſerer Stadt zu erwerben, das unſeren
Lands=
ſtten draußen von der heſſiſchen Reſidenz erzählen ſoll.
iſt alſo zunächſt von dem Fiskus ein ausgezeichnet
ge=
lmes Grundſtück gepachtet worden zu ſehr mäßigem
ſeis. Zu den Baukoſten gedenkt die Stadtgemeinde
kvakopmund 5000 Mark beitragen zu können; die Haupt=
Umme von 20000 Mark hat der Landesverband Heſſen
lſiernommen. Dank der verſtändnisvollen
Opferfreudig=
lt der wir allenthalben in unſerem Lande begegnet ſind,
Ies uns möglich geweſen, bereits 10000 Mark nach Swa=
Apmund zu ſenden, und auch den Reſt hoffen wir ohne
ſſtleihe durch Veranſtaltungen, ähnlich der heutigen,
auf=
bringen. Wie unſere Bewegung in Swakopmund ſelbſt
lfxenommen wird, dafür laſſen Sie mich nur zwei Sätze
s einem Briefe verleſen, der in dieſem Winter an uns
llangt iſt. Der Schriftführer des dortigen Frauenvereins
teibt u. a.: Der Vorſtand hat mich beauftragt, dem
Heſſi=
lſſtien Landesverband für den großen Eifer, mit dem ſeine
Wleilungen für unſern Kindergarten tätig ſind, herzlichſten
Nank zu ſagen. Daß Sie für unſere Zwecke bereits 10000
Mark aufbringen konnten, iſt ein bewundernswerter
Er=
la, den wir mit dankbarer Freude begrüßen. Beſonders
Ankbar ſind wir auch dafür, daß Ihre Königliche Hoheit
le Frau Großherzogin geruht, dem Kinderheim den
Aarnen „Georg=Ludwigs=Garten” zu verleihen. Damit iſt
beſonders ſchöner Weiſe unſer Wunſch erfüllt worden,
Mi der Bau einen Namen erhalten möchte, der uns ſtetig
die tatkräftige Liebe deutſcher Frauen im Heſſenlande
kinnert.
Sie ſehen, es ſind hohe ſittliche und nationale
Auf=
when, die zu erfüllen wir uns verpflichtet halten. In
die=
m Sinne bitten wir auch das, was wir heute abend
bie=
l. freundlich aufnehmen zu wollen. Seit Wochen und
Manden haben die Damen in hingebender Weiſe ſich in
Pn Dienſt der Sache geſtellt, und es iſt mir eine liebe und
Am erfüllte Pflicht, als Vertreter des Landesverbandes
er Damen des Vorſtandes der Abteilung Darmſtadt
nſeren wärmſten Dank zu ſagen für die große Mühe, die
e gehabt haben. Beſonderer Dank gebührt den beiden
orſitzenden der Abteilung und den Damen, die die Bü=
fetts eingerichtet und ausgeſtattet haben, ferner der
Ju=
gendgruppe und deren verdienſtvollen Leitern; auch der
künſtleriſchen Leitung des Abends, ſowie denjenigen Damen
des Vorſtandes, die in ſo liebenswürdiger Weiſe ihr Heim
für die vielen und ausgedehnten Proben zur Verfügung
geſtellt hatten, danken wir herzlich.
Nach der Begrüßungsrede begann die Aufführung
eines ganz reizenden Theaterſtückes, deſſen Autorin, wie
wir hören, eine Dame der Geſellſchaft iſt und das den Titel
„Unter heißer Sonne” führt. Das hübſche
Stück=
chen, das in Afrika ſpielt und in das Geſänge und Tänze
geſchickt eingeflochten waren, wurde friſch und flott
geſpielt. Der Spielzettel verzeichnete folgende Perſonen:
Lieſe, Lotte, zwei Schweſtern: Fräulein Martha von
Linſingen Gräfin Heilwig Büdingen; Eva, ihre
Couſine: Fräulein Tona Baur: Gertrud, Elli. Erika,
drei Freundinnen: Fräulein Elſe Braun, Fräulein
Nelly Merck, Fräulein Margarethe von Gerlach;
Kuno, Heinz, zwei Brüder: Leutnant Graf Vitzthum,
Leutnant Brodrück: Annette, Hausmädchen: Fräulein
Margarete Mootz: Daja: Fräulein Hanna Vogel;
Elja: Fräulein Maria von Linſingen; Kucki: Heinz
Michel; Kuckis drei Brüder: Walther Gennes,
Walti Michel Karlemann Bernhards.
Nach der Aufführung, die den Darſtellern herzlichen
und wohlverdienten Beifall eintrua fand eine Teepauſe
ſtatt, in der an den zahlreichen Büffets und
Erfriſchungs=
ſtänden von Damen der Geſellſchaft in liebenswürdigſter
Weiſe Erfriſchungen gereicht wurden. Junge Damen boten
indeſſen in den Feſträumen Loſe, Blumen, Spielſachen,
und Erzeugniſſe aus den Kolonien feil. Nach etwa einer
Stunde nahmen die Aufführungen ihren Fortgang.
Es folgte ein von vier Gruppen in entzückenden und
ſtilechten Koſtümen aufgeführter Tanz in
altägypti=
ſchem Stil, der äußerſt wirkſame und künſtleriſche
Bil=
der auf die Bühne zauberte. Natürliche Anmut und
künſt=
eriſches Gefühl der mitwirkenden Damen gaben dem Tanz
das Gepräge. In der grünen Gruppe tanzten: Frau
Illner, Frau Wernher, Frl. Marie Balſer, Frl.
Li Fay, Frl. Eliſabeth v. He lldorff, Frl. Emma
Machenhauer, Frl. Nelly Merck, Frl. Alice Oſann.
In der grauen Gruppe: Baroneß Agneß v.
Biege=
leben, Frl. Elſe Braun, Fräulein Maria Thereſia
v. Helldorff, Frl. Emmy Merck, Frl. Marietta
Merck, Baroneß Alice v. Röder. In der weißen
Gruppe: Frau Michel, Frl. Maria Merck, Frl.
Magdalene Nebel, Frl. Thilde Rohde, Frl. Tilla
Stein, Frl. Anna Wahrendorf. Und in der
gel=
ben Gruppe: Ihre Durchlaucht Prinzeſſin Helene zu
Solms=Braunfels, Frau Reichenheim, Frau
v. Scanzoni, Frl. Aino Burmeſter, Baroneß Marga
v. Leonhardi, Frl. Hertha v. Lyncker, Frl. Karola
Parkus, Frl. Klara v. Uthmann.
Auch dieſen Damen wurde ſo rauſchender Beifall
ge=
ſpendet, daß ſie ſich zu teilweiſer Wiederholung verſtehen
mußten. Die Leiterin der Tänze, Frau Hedwig Ehrle,
vurde durch eine Blumenſpende ausgezeichnet. Einer
weiten Erfriſchungspauſe folgte als Abſchluß des Abends
ein Ball.
Mit dem Feſte war eine Verloſung verbunden,
die nur einen, aber darum um ſo wertvolleren Preis
ver=
zieß: Herr Profeſſor Illner, in deſſen Händen auch die
künſtleriſche Leitung des Abends lag, hatte ſich bereit
er=
klärt, den Gewinne oder die Gewinnerin des Preiſes zu
vorträtieren. Herr Kunſtmaler Profeſſor Illner hatte auch
ie Koſtüme entworfen. Die Ausſchmückung des Saales
hatte die Firma Alter übernommen, während die äußerſt
reizvolle gärtneriſche Anlage durch die Stadtgärtnerei
aus=
geführt worden war. Den Tee und die Limonaden für die
Büfetts hatte der Kaſinowirt Herr Greif geliefert;
Kuchen, Brötchen uſw. waren vom Vorſtand, von
Mitglie=
dern des Vereins, ſowie von ſonſtigen freundlichen
Spen=
dern geſtiftet worden.
Es darf angenommen werden, daß das in ſeinem
Rahmen ſo vornehme,ein ſeinem Verlauf äußerſt
ani=
mierte ſchöne Feſt dem ſchönen ſozialen und patriotiſchen
Zweck eine erfreulich hohe Summe zuführt. M. St.
und ſo erklärt es ſich auch, daß dieſer ſchlaue „Champion
ſer Diebe” nur 3 Jahre Gefängnis erhielt.
** Aus engliſchen Schulheften. Der Univerſity
Corre=
ſhondent hat ſich mit einem originellen Preisausſchreiben
un die engliſchen Volksſchullehrer gewandt: er ſetzte Prä=
Atien für die luſtigſten Sammlungen von Sätzen aus eng=
Uſchen Aufſatzheften aus. Der Anſturm war gewaltig,
Aen Sieg aber erfocht ein Schullehrer, der im Laufe der
tten Monate aus den Klaſſenaufſätzen ſeiner Schüler
fol=
ende Stichproben ſammeln konnte. „Julius Cäſar wurde
Am Kinematographen ermordet” ſchrieb ein angehender
Aljähriger kleiner Hiſtoriker. Sein Rivale behauptet: „Als
er letzte franzöſiſche Angriff auf Waterloo fehlſchlug, er=
Ariff Napoleon die Flucht nach St. Helena.‟ Einige
wei=
eie Proben: „England führt aus Dänemark viel Butter
in, weil die däniſchen Milchkühe mehr
Unternehmungs=
eiſt und größere techniſche Kenntniſſe beſitzen als die
Eng=
änder.‟ — „Ein Dreieck iſt ein Quadrat, das nur drei
Sei=
der hat.‟ — „Die gemäßigte Zone iſt ein Gebiet, in dem die
Aenſchen nur Waſſer trinken.” — „Um das Sauerwerden
er Milch zu verhindern, iſt es am beſten, man läßt ſie in
ſer Kuh.‟ — „Der Kriegsminiſter (in der engliſchen
Sprache bedeutet das Wort Miniſter bekanntlich auch Pre=
Uſiger der anglikaniſchen Kirche) iſt jener Geiſtliche, der den
oldaten in der Kaſerne predigt.” — „Ein kleiner
Pſycho=
oge aber iſt der Volksſchüler der ſich wie folgt vernehmen
ſäßt: „Zweideutigkeit heißt die Wahrheit ſagen, ohne das
u beabſichtigen.
* Des Gaſtwirts Rache. Rudyard Kipling erzählte
kürzlich von den unangenehmen Erfahrungen, die
er in einem Hotel in Kanada machen mußte Er war mit
dem Gaſthaus gar nicht zufrieden und wollte doch nicht
ſcheiden, ohne ſeinem geärgerten Herzen Luft gemacht zu
haben. Er ließ ſich alſo, bevor er abreiſte, den Gaſtwirt
kommen und ſagte zu ihm: „Ich möchte Ihnen nur ſagen
daß von allen Hotels unter der Sonne, in denen ich je
ab=
geſtiegen bin, keins an Mangel an Komfort und ſchlechter
Leitung ſich mit dem Ihrigen vergleichen läßt.” Höchſt
ent=
rüſtet zog ſich der Gaſtwirt zurück, und als Kipling dann
um die Rechnung bat, fand er als letzten Poſten aufgeſetzt:
„Für Frechheit — drei Dollar.”
Die Geburt eines Erbprinzen
in Braunſchweig.
* Braunſchweig, 18. März. Die durch die
Braunſchweigiſchen Anzeigen veröffentlichte amtliche
Bekanntmachung über die Geburt des
Erb=
prinzen lautet: Auf höchſten Befehl bringen wir
hier=
mit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Herzogin Viktoria
Luiſe heute vormittag 5 Uhr von einem geſunden
Erb=
prinzen glücklich entbunden worden iſt. Das Befinden
Ihrer Hoheit und des neugeborenen Prinzen iſt nach den
mſtänden das denkbar günſtigſte. Das durch dieſes
all=
ſeits erſehnte hochbedeutſame und frohe Ereignis unſerem
Fürſtenpaar zuteil gewordene große Glück wird in den
Herzen aller Braunſchweiger freudigſten Widerhall
fin=
den. Braunſchweig, 18. März. Herzoglich
Braunſchwei=
giſches und Lüneburgiſches Staatsminiſterium. gez. C.
Wolff, Radkau, Boden.
* Braunſchweig, 18 März. Die Kunde von der
Geburt eines Erbprinzen durcheilte heute
mor=
gen wie ein Lauffeuer die Stadt und fand überall
freu=
digen Widerhall. Die öffentlichen und privaten Gebäuds
ſind beſlaggt, die Schulen ſind geſchloſſen. Um 9 Uhr
5 Minuten begann das Salutſchießen auf dem
Löwen=
wall, dem eine große Menſchenmenge beiwohnte.
* Braunſchweig, 18. März. In der heutigen
Sitzung der Landesverſammlung machte der
Prä=
ſident Mitteilung von dem freudigen Ereignis im
Fürſtenhauſe. Das Staatsminiſterium hat dem
Herzogs=
paar, dem Kaiſer und dem Herzog von Cumberland
Glück=
wünſche geſandt. Für den engliſchen Hof hat ein
Bot=
ſchaftsrat aus Berlin die Standesamtsurkunde
aufge=
nommen. In den Straßen der Stadt wogt eine große
Menſchenmenge auf und ab. Um 10 Uhr war von
aus=
wärts ein Flieger zur Begrüßung des Neugeborenen über
Braunſchweig erſchienen.
* Braunſchweig, 18. März. Die Sitzung der
Landesverſammlung geſtaltete ſich unter dem
Eindruck der frohen Nachricht von der Geburt des
Erb=
prinzen zu einer Feſt’ſitzung. Präſident Krüger
er=
öffnete die Verſammlung mit folgenden Worten: Ich
habe Ihnen die Mitteilung von einem Schreiben des
Herzoglichen Staatsminiſteriums zu machen, das mir
mor=
gens zugegangen iſt und folgendermaßen lautet: Auf
Be=
fehl des Herzogs verfehlen wir nicht, der
Landesverſamm=
lung die hohe Kunde zu übermitteln, daß heute früh die
Herzogin Viktoria Luiſe von einem Erbprinzen glücklich
ntbunden worden iſt. (Lebhaftes Bravo!) Dieſe frohe
Kunde, welche in den frühen Morgenſtunden das
Herzog=
tum durcheilte und ſicherlich jetzt bis in die fernſten
Ort=
chaften gedrungen iſt, hat auch uns mit hoher Freude
rfüllt. Wir teilen die Freude des hohen Elternpaares
nd die freudige Erregung der Bevölkerung, daß heute
dem Lande ein Erbprinz geboren iſt, und demnach nach
menſchlicher Vorausſicht ein weiteres Blühen des alten
Herrſcherſtammes geſichert iſt. Möge dieſer junge Sproß
vom alten Welfenſtamme in kräftiger Geſundheit
heran=
wachſen zur Freude der hohen Eltern und zum Segen des
Landes, über das zu herrſchen er dermaleinſt berufen ſein
wird. (Lebhafte Zuſtimmung.) Ich erbitte mir die
Zu=
ſtimmung der geehrten Verſammlung, daß das Präſidium
dem Herzog und den erlauchten Großelternpaaren, dem
Kaiſer und dem Herzog von Cumberland, die Glückwünſche
der Verſammlung ausſpricht. Ich ſtelle feſt, daß Sie die
Zuſtimmung hiermit erteilen. Wir können nicht
ausein=
andergehen, ohne die freudigen Gefühle und
Empfin=
dungen, welche uns alle bewegen, Ausdruck zu geben in
einem Hoch auf das Elternpaar und den jungen
Welfen=
ſproß. Darum bitte ich Sie, ſtimmen Sie mit mir ein in
den Ruf: Der Herzog und die Herzogin, ſowie der
Erb=
prinz, ſie leben hoch! Die Verſammlung ſtimmte begeiſtert
in das Hoch ein. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
* Braunſchweig, 18. März. Während der
Hul=
digung der Flieger trat der Herzog auf den
Bal=
kon des Schloſſes. Ein überaus zahlreiches Publikum
begrüßte den Herzog mit ſtürmiſchen Zurufen. Die Menge
ſang patriotiſche Lieder und brachte Hoch= und Hurrarufe
auf den Herzog aus — Die Mannſchaften der Garniſon
haben heute dienſtfrei.
* Braunſchweig, 18. März. Der Herzog hat
anläßlich der Geburt des Erbprinzen für die Armen des
Landes 30000 Mark geſpendet.
* Berlin, 18. März. Der Kaiſer, der geſtern
abend der Vorſtellung in der Oper beigewohnt hatte,
er=
hielt die Nachricht von der Geburt ſeines Enkels heute
früh ſofort telegraphiſch. Er ließ ſich heute vormittag
wiederholt mit Braunſchweig verbinden. Der (Kaiſer
wird morgen vormittag nach Braunſchweig
fah=
ren. Die Rücklehr erfolgt am Abend. Auf Befehl des
Kaiſers fiel der Unterricht in den Berliner
Gemeinde=
ſchulen heute vormittag aus.
* Berlin, 18. März. Anläßlich der Geburt eines
Erbprinzen in Braunſchweig hat der Magiſtrat von
Berlin Glückwunſchtelegramme an das Herzogspaar
ge=
richtet, ebenſo der Magiſtrat von Potsdam. Die
öffent=
lichen Gebäude haben Flaggenſchmuck angelegt Im
Ab=
geordnetenhauſe machte der Präſident zu Beginn
der Sitzung Mitteilung von der Geburt des
braunſchwei=
giſchen Thronerben und erbat die Ermächtigung, den
Be=
teiligten die Glückwünſche ausſprechen zu dürfen.
* Berlin 18. März. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt zu der Geburt des Erbprinzen
von Braunſchweig u. a.: Die feſtliche Stimmung
findet weithin Anklang und Widerhall, vorab in der
Hauptſtadt Preußens und des Reiches. Hier gelten die
Glückwünſche der geſamten Bevölkerung zugleich dem
Kaiſerpaare anläßlich der Geburt ſeines ſechſten Enkels,
ſie gelten Herzog Ernſt Auguſt und Gemahlin und ſie
gel=
ten nicht minder einer ſchönen und geſegneten Zukunft des
Neugeborenen.
* Wien 18. März. Der Herzog von
Cum=
berland erſchien heute vornittag beim Kaiſer in
Audſienz, um die Geburt ſeines Enkels in Braunſchweig
mitzuteilen.
* Gmunden, 18. März. Der Herzog von
Braunſchweig ſandte an den Bürgeſrmeiſter
folgende Depeſche: „Ich teile Ihnen hocherfreut die Geburt
eines Sohnes mit. Mutter und Kind ſind wohl.‟ Der
Bürgermeiſter ſandte ſofort die herzlichſten Glückwünſche
Gmundens an das Herzogspaar in Braunſchweig.
Aus den Reichstagskommiſſionen.
* Berlin, 18. März. In der
Budgetkommiſ=
ſion des Reichstages brachte bei der Beratung des
Etats für Kamerun der Referent mehrere Klagen
über unzuläſſiges Enteignungsverfahren den Eingeborenen
gegenüber und die Beſchlagnahme eines damit im
Zu=
ſammenhange ſtehenden Telegramms an den Reichstag
zur Sprache, die auf Veranlaſſung des Bezirksamtes in
Duala erfolgt ſei. Gouverneur Ebermaier führte
aus, daß die Enteignung im ſanitären Intereſſe der
Be=
völkerung wohl begründet geweſen ſei. In einer
Ver=
ſammlung der intereſſierten Eingeborenen ſei die
Abſen=
dung eines Proteſttelegramms an den Reichstag beſchloſſen
worden, was allgemein bekannt ward, auch dem
Bezirks=
amtmann. Darauf ſei der Oberhäuptling, der zugleich
Regierungsbeamter geweſen ſei, aus ſeiner
Beamtenſtel=
lung entfernt und das Telegramm beſchlagnahmt, aber
nach fünf Tagen freigegeben worden. Nach ihm
gewor=
denen Mitteilungen ſei der Sekretär des Duala=Uanga,
der ſich nach Deutſchland begeben wollte, auf
Schwierig=
keiten geſtoßen. Er habe dann einen Umweg über
eng=
liſches Gebiet genommen und ſei, als er in Hamburg
ein=
getroffen war, feſtgenommen und einen Tag in Haft
be=
halten worden. Dieſes Verfahren fand in der Kommiſſion
ſchärfſte Verurteilung, beſonders von ſozialdemokratiſcher,
fortſchrittlicher und Zentrums=Seite. Das Petitionsrecht
an den Reichstag ſei verletzt, der Reichstag mißachtet, das
Poſtgeheimnis verletzt und die Achtung der Eingeborenen
vor dem deutſchen Recht empfindlich geſchädigt worden,
Staatsſekretär Krätke teilt mit, das Poſtamt in Duala
habe aufgrund eines formell güligen Beſchluſſes des
Be=
zirksamtmannes das Telegramm ausgeliefert. Auf die
Frage, weshalb die Depeſche liegen geblieben ſei, erklärte
der Staatsſekretär, eine Aufklärung nicht geben zu können,
Ein Zentrumsredner verlangte eine vollſtändige
Aufklä=
rung im Intereſſe des Anſehens des Reiches dem Ausland
gegenüber und im Intereſſe der Beamtenſchaft und
wünſchte die Vorlegung des geſamten Aktenmaterials über
die Angelegenheit. Damit die Frage nicht ungeklärt ans
Plenum gelange, ſei es zweckmäßig, die Vertagung und
Weiterberatung bis nach Oſtern zu beſchließen, bis wohin
das ganze Material gedruckt vorgelegt werden ſolle. Die
Redner mehrerer Parteien ſchloſſen ſich dieſer Anregung
an. Die Kommiſſion entſchied, den Etat für Kamerun bis
auf die Duala=Angelegenheit zu erledigen und bei dem
Plenum dahin zu wirken, daß der ganze Etat für Kamerun
zurückgeſtellt werde, bis eine vollſtändige Aufklärung in
der Duala=Angelegenheit erfolgt iſt.
* Berlin 18. März. Die
Budgetkom=
miſſion des Reichstags trat heute in die
Be=
ratung der Beſoldungsvorlage ein und nahm
zu=
nächſt die nicht angefochtenen erſten vierzehn Poſitionen
des § 1 der Beſoldungsvorlage an. Der erſte Teil des
Kompromißantrages der die Gehälter der
ge=
hobenen Unterbeamten auf 1500 Mark Anfangsgehalt bis
2200 Mark Endgehalt erhöht, wurde einſtimmig
ange=
nommen, obwohl Staatsſekretär Kuehn erklärte, daß die
Forderung drei Millionen laufende Mehrkoſten
ver=
urſache, für welche er keine Deckung kenne. Ebenfalls
einſtimmig angenommen wurde, gemäß dem
Kompromiß=
antrag die Erhöhung der Gehälter der Kanzliſten bei den
techniſchen Inſtituten der Heeresverwaltung, ferner die
Verſetzung der Bibliotheksſelretärinnen aus der Tarifklaſſe
4 in Tarifklaſſe 5 des Wohnungsgeldzuſchuſſes. Dann
vertagte ſich die Kommiſſion auf Donnerstag.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Nummer 78.
Deutſcher Handelstag.
* Berlin, 18. März. Heute vormittag iſt der
Deutſche Handelstag im Langenbeckhauſe zu ſeiner
39. Vollverſammlung zuſammengetreten. Nach der
Eröff=
nung der Sitzung durch den Präſidenten Kaempf wurde
Geheimer Kommerzienrat Vogel=Chemnitz zum erſten, der
Präſes der Hamburger Handelskammer Bohlen zum
zwei=
ten Vizevorſitzenden gewählt. Alsdann brachte Präſident
Kaempf ein Hoch auf den Kaiſer, die Bundesfürſten
und die Freien Städte aus und gedachte unter lebhaftem
Beifall des freudigen Ereigniſſes am braunſchweigiſchen
Herzogshofe, wodurch dem Kaiſerpaare der erſte Enkel von
Tochterſeite geſchenkt worden war. Sodann begrüßte der
Präſident die zahlreichen Ehrengäſte, an ihrer Spitze den
preußiſchen Handelsminiſter Sydow. Ferner waren
er=
ſchienen als Vertreter des Auswärtigen Amtes
Unter=
ſtaatsſekretär v. Körner, vom Reichsamt des Innern
Unter=
ſtaatsſekretär Richter, und die Miniſterialdirektoren
Jon=
quiéres und Müller; ferner Vertreter des
Reichsjuſtiz=
amtes, des Patentamtes, des Finanzminiſteriums, der
übrigen Reichs= und Staatsbehörden, ſowie Vertreter
ein=
zelner Bundesſtaaten. Unter den Anweſenden befanden
ſich auch einige Abgeordnete, ſo die Herren Beumer,
Mün=
ſterberg und Roſenow. Namens des Reichskanzlers und
der preußiſchen Staatsregierung begrüßte der Miniſter für
Handel und Gewerbe, Exzellenz Sydow, in längerer Rede
die Verſammlung. Nach der Genehmigung des
Geſchäfts=
berichtes wurde in die Tagesordnung eingetreten. Zur
Reform des gewerblichen Rechtsſchutzes berichtete
Juſtiz=
rat Häuſer=Höchſt über den Entwurf eines Patentgeſetzes.
Elſaß=Lothringiſcher Landtag.
* Straßburg, 18. März. Die Erſte Kammer
des elſaß=lothringiſchen Landtages trat
heute in die Beratung des Etats ein der mit rund 81½
Millionen balanziert. Staatsſekretär Graf Rödern
er=
klärte, daß die Regierung den von der Zweiten Kammer
getroffenen, an ſich unweſentlichen Aenderungen zuſtimme.
Nach einem Hinweis auf die ungünſtige Finanzlage
be=
tonte der Staatsſekretär, daß eine weitere Anſpannung der
direkten und der indirekten Steuern nicht möglich ſei. Man
werde um eine Neugeſtaltung des Finanzweſens auf
we=
ſentlich anderer Grundlage nicht herumkommen können.
Redner konſtatierte mit Genugtuung die außerordentliche
Raſchheit, mit der die Zweite Kammer den Etat erledigt
habe, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Etatsgeſetz
bis zum 1. April in Kraft treten könne.
In der Debatte wies das Mitglied Höffeling auf
die ſtarke Bewegung hin die in den letzten Monaten durch
das Land gegangen ſei, hervorgerufen durch eine ſchon
längſt beſtehende Mißſtimmung. Er zollte der
frü=
heren Regierung Anerkennung und wies die Behauptung
zurück, als ob die Verfaſſung an den jüngſten Ereigniſſen
mit Schuld ſei. Er ermahnte weiter zur Mäßigung und
praktiſchen Arbeit im Anſchluß an die deutſche Kultur. Abg.
Blumenthal führte aus, das Land habe ein Intereſſe
daran, daß ſich die Regierung unabhängig und unbefangen
ein ſelbſtändiges Urteil über Land und Leute bilde. Zu
einem Lobe der früheren Regierung, die Ausnahmegeſetze
beantragt habe, liege kein Anlaß vor. Man müſſe
be=
dauern, daß die Abſicht, uns mit Ausnahmegeſetzen zu
be=
glücken, noch nicht aufgegeben worden iſt. Der Fall
Zabern habe das eine bewieſen, daß unter allen
Am=
ſtänden, was auch in dieſem Lande vorkommen mag, die
beſtehenden Geſetze mehr als ausreichend ſeien, um jeder
Unordnung zu ſteuern. Die Unordnung ſei aber erzeugt
worden von denen, welche beruflich verantwortlich und
da=
für da ſeien, um für Ordnung zu ſorgen. Die
Bevölke=
rung habe gerade in dieſen Tagen ein ungewöhnliches
Maß von Zurückhaltung ſich auferlegt. Redner kam dann
nochmals auf die Herrenhausrede des Reichskanzlers,
be=
treffend die Inſtruierung der Bundesratsſtimmen, zu
ſprechen und bemerkte, daß auch nach den verſchiedenen
Er=
klärungen von ſeiten der Regierung die Angelegenheit
noch keine Löſung gefunden habe. Er begrüßte das
Auf=
treten des Regierungsvertreters bei der Frage der
Moſel=
kanaliſation im Reichstage. Mit dem Ausbau der
Ver=
faſſung habe es keine Not. Die Statthalterſchaft, bei der
es ſich jetzt um ein Interregnum handele, ſei eigentlich
überflüſſig. Wenn man uns nicht eine Regierung geben
will, die wirklich dem Volke unterſtellt iſt und aus dem
Volke hervorgehe, dann ſage er, der jetzige Zuſtand ſei
beſſer als jeder andere.
Auch für dieſen Redner liegen die nächſten Aufgaben
Elſaß=Lothringens auf wirtſchaftlichem Gebiete und
ins=
beſondere auf dem der Steuerreform. Das Mitglied
Ruland ging in längeren Ausführungen auf die
poli=
tiſche Entwicklung Elſaß=Lothringens ein, wobei er
be=
merkte, man könne nicht erwarten, daß mit dem
wirtſchaft=
lichen Anſchluſſe Elſaß=Lothringens an Deutſchland ſich
nun ſofort auch der innere nationale Anſchluß vollziehe.
Nach einer verfehlten Germaniſation habe man eingeſehen,
daß man dem inneren Entwicklungsgang der elſaß=
lothrin=
giſchen Bevölkerung Zeit laſſen müſſe. Unter dem früheren
Syſtem ſei von der ausführenden Regierung manches
ge=
tan worden, was den Abſichten des Statthalters
entgegen=
ſtand. Man dürfe keineswegs die denkbar ſchwierigſte Lage
verkennen, in der ſich die elſaß=lothringiſche Regierung
befinde. Redner ſprach ſodann von den Nationaliſten als
einer kleinen, aber einflußreichen Partei, der man dadurch
begegnen müſſe, daß man ſie ignoriere. Die Liga zur
Ver=
teidigung Elſaß=Lothringens könne ihr Ziel nur dann
er=
reichen, wenn ſie die Wurzel des Uebels im eigenen Lande,
ſucht und bekämpft. Redner hofft, daß ſich die Liga auch
gegen die Angriffe aus Altdeutſchland wenden und in
Frankreich die Wahrheit verbreiten werde. Er beklagt im
übrigen, daß in Altdeutſchland vielfach eine irrige
Auffaſ=
ſung über Elſaß=Lothringen zu finden ſei. Er fordert zum
Schluß einen vollſtändigen Syſtemwechſel in der
Regie=
ung mit dem Hinweis, daß in Straßburg eine gefährliche
Atmoſphäre beſtehe. Der Volksſchule müſſe ein ganz
an=
deres Wohlwollen entgegengebracht werden als bisher.
In der Nachmittagsſitzung nahm Biſchof
Benzler den katholiſchen Klerus gegen den Vorwurf der
Deutſchfeindlichkeit in Schutz. — Mitglied Blumenthal
bezeichnete die Rede des Mitgliedes Ruland als den
Vor=
trag eines Lehrbuches für Verwaltungsbeamte. Er müſſe
dem widerſprechen, daß Freiherr Zorn von Bulach
ent=
gegen den Intentionen des Statthalters regiert habe.
Redner führte weiter aus, ſſämtliche Parteien hätten das
Programm des Nationalbundes für ſich in Anſpruch
ge=
nommen, nämlich die Pflege und Verteidigung eines
be=
rechtigten elſäſſiſchen Partikularismus. — Bürgermeiſter
Dr. Schwander erklärte: Wir haben von unſerem
Ur=
teil über Zabern nichts zurückzunehmen. Auch von der
neuen Regierung verlangen wir, daß ſie uns vor Willkür
ſchützt. Wir proteſtieren gegen die Aufnahme, die die
Re=
ſolution des Hauſes in Altdeutſchland gefunden hat,
zu=
mal die Regierungen anderer Bundesſtaaten ganz in
un=
ſerem Sinne Erklärungen abgegeben haben. Wir müſſen
Front dagegen machen, ſo fuhr der Redner fort, daß alles,
was hier geſchieht, in Altdeutſchland als Hochverrat,
Phraſendreſcherei und als Ausfluß antinationaler
Ge=
ſinnung gebrandmarkt wird. Noch nie iſt die Autorität
einer Regierung ſo geſchwächt worden, wie hier im Falle
Zabern. Wir rechnen es daher der früheren Regierung
und dem Statthalter hoch an, daß ſie es abgelehnt haben,
die Regierung weiter zu führen. Wir wünſchen eine
ener=
giſche Regierung zur Förderung der wirtſchaftlichen und
kulturellen Intereſſen des Landes. Das andere
wird ſich ſchon finden. — Mitglied Ruland
be=
merkte, er habe der katholiſchen Geiſtlichkeit nicht
den Vorwurf der Deutſchfeindlichkeit gemacht,
ſon=
dern nur geſagt, daß leider ein Teil der katholiſchen
Geiſtlichkeit die nationaliſtiſchen Beſtrebungen unterſtützte.
Er erinnerte an einen Erlaß des gegenwärtigen
Statt=
halters an die Beamten, in dem er ſelbſt das
Notabelu=
ſyſtem verurteilte. Redner fügte hinzu, daß die
Re=
gierungsmänner ſich in ihrem Syſtem geirrt hätten. — In
der weiteren Debatte ſah ſich Weihbrſchof Frhr. Zorn
v. Bulach veranlaßt, in Kürze ſeine Stellung zum Falle
Zabern zu präziſieren. Was dort geſchehen ſei, könne er
weder verteidigen noch beſchönigen. In Altdeutſchland
hätte ein ähnlicher Fall vielleicht ſchlimmer geendet als in
Zabern. Mit Liebe und Geduld wird man weiter
kom=
men als mit der „eiſernen Hand‟ Der Etat wurde
ſchließlich an die Finanzkommiſſion verwieſen.
Luftfahrt.
* Metz, 18. März. Als geſtern abend der
Oberleut=
nant Bongard vom 12. Sächſiſchen Fußartillerie=Regt.
auf dem Flugplatz Frescaty landen wollte, überſchlug
ich ſein Flugzeug, weil das Steuer zu ſteil geſtellt worden
war. Bongard ſtürzte aus dem Flugzeug hinaus und trug
einen Schädelbruch davon. Heute früh iſt er ſeinen
Ver=
letzungen erlegen.
Hochwaſſer.
* Bremen, 18. März. Infolge der abermaligen
ſtarken Niederſchläge der letzten Tage iſt die
Weſer erneut ſtark im Steigen begriffen. Die
Deichpromenade und die Deichvorländereien ſind weithin
überſchwemmt. Es iſt ein Hochwaſſerſtand
eingetre=
ten, wie er lange nicht verzeichnet wurde. Die
Oberweſer=
ſchiffahrt, die ſchon in letzter Zeit ſtark unter dem
Hoch=
waſſer gelitten hatte, mußte heute wieder eingeſtellt
wer=
den, da eine Anzahl Brücken nicht mehr paſſierbar ſind.
Das Fahrwaſſer iſt wegen der ausgebreiteten
Ueber=
ſchwemmungen nicht mehr zu ſichten. Die Strömung iſt
außerordentlich ſtark. Auch die Aller=Schiffahrt wird
vor=
ausſichtlich eingeſtellt werden müſſen.
* Duisburg, 18. März. Der Rhein iſt von geſtern.
früh bis heute mittag weiter geſtiegen. Der
Ruhr=
orter Pegel zeigte heute um 10 Uhr vormittags einen
Stand von 6,72 Meter, alſo fünf Meter über dem
nor=
malen Stand. Das Waſſer ſteigt noch weiter. Die
Schwie=
rigkeiten für den Umſchlagverkehr werden immer größer,
da die Schiffahrt ganz eingeſtellt iſt. Da die
Eiſenbahn=
gleiſe der Hafenbahn zum Teil unter Waſſer ſtehen,
ver=
mögen die noch tätigen Kipper nur unter großen
Schwie=
rigkeiten zu arbeiten. Zahlreiche Zechen müſſen
Feier=
ſchichten einlegen, da die geförderten Kohlen nicht
ver=
ſandt werden können. Die Ruhr, die ſelbſt hoch
an=
geſchwollen iſt, ſtaut ſich an der Mündung und
über=
flutet kilometerbreit das Gelände an den Ufern.
* Weſel, 18. März. Das Rheinhochwaſſer
richtete hier großen Schaden an. Im Hafen ſtehen
ſämtliche Ladehäuſer unter Waſſer. In manchen Straßen
ſteht das Waſſer bis an die Wohnhäuſer. Das Waſſee
des Rheins bildet mit der hochgeſchwollenen Lippe einen
großen See.
Erdbeben.
* Hohenheim, 18. März. Die Inſtumente der
Erdbebenwarte haben vergangene Nacht mehrere
Erd=
beben aufgezeichnet; zuerſt ein mäßiges Nahbeben, deſſen
Herd in einer Entfernung von 50 bis 80 Kilometer zu
ſuchen iſt, um 10 Uhr 16 Minuten abends dann ein
ſchwaches Fernbeben, deſſen Herd ungefähr 8500 Kilometer
entfernt liegt. Der erſte Vorläufer des letzteren ſetzte
heute früh 5 Uhr 31 Minuten 48 Sekunden ein, während
der Hauptausſchlag um 6 Uhr 11 Minuten erfolgte. Ferner
ſetzte heute früh 7 Uhr 28 Minuten 10 Sekunden der erſte
Vorläufer eines weiteren Fernbebens ein, deſſen
Aufzeich=
nung mit dem Ausmaße des Regiſtrierbogens noch nicht
beendet war.
Das Attentat in Paris.
* Paris, 18. März. Gegen Mitternacht
veranſtalte=
ten die „Camelots du roi” auf dem Boulevard ſtürmiſche
Kundgebungen gegen Caillaux, wobei es
wie=
derholt zu Zuſammenſtößen zwiſchen Schutzleuten und den
Manifeſtanten kam. Der Chefredakteur der royaliſtiſchen
Aktion Frangaiſe, Léon Daudet, der auf der Veranda eines
Cafés auf einen Tiſch ſtieg und eine aufreizende Anſprache
n das Publikum hielt, wurde feſtgenommen, jedoch
als=
bald wieder freigelaſſen. — Ein Blatt erzählt, Frau
Caillaux habe ihrem Gatten, als ſie von ihrem Beſuch
bei dem Gerichtspräſidenten Monier heimgekehrt war, die
Unterredung mitgeteilt, die ſie mit Monier gehabt habe.
Caillaux, den die Nervoſität ſeiner Frau mit Beſorgnis
er=
füllte, ſagte zu ihr in der Abſicht, ſie zu beruhigen: Wenn
die Sache ſo liegt, und wenn eine gerichtliche Verfolgung
unmöglich iſt, werde ich Calmette eins ins Geſicht hauen
* Paris, 18. März. Frau Caillaux hat im St.
Lazare=Gefängnis dieſelbe Zelle inne, die vor ihr Luiſe
Michel, Frau Humbert und Frau Steinheil bewohnten.
Die Familie des ermordeten Calmette
be=
ſchloß, beim Prozeß gegen Frau Caillaux als
Privatbetei=
ligte aufzutreten und übertrug ihre Vertretung dem
ehe=
maligen Präſidenten der Advokatenkammer Chanu.
* Paris, 18. März. Die radikale und
ſozia=
liſtiſch=radikale Gruppe der Kammer hat einen
Beſchlußantrag gefaßt, in welchem ſie dem früheren
Fi=
nanzminiſter Caillaux, dem Verteidiger einer
gerech=
ten Reform der Beſteuerung, angeſichts der gegen ihn
ge=
richteten Verleumdungskampagne ihre tiefe Sympathie
und herzliches Vertrauen ausſpricht.
* Paris, 18. März. Wie aus Verſailles
ge=
meldet wird, haben die dortigen Nationaliſten heute
morgen vor dem Hauſe des radikalen Abgeordneten
Tha=
lamas eine feindſelige Kundgebung
veran=
ſtaltet, weil deſſen Gattin heute in der Dépéche de
Ver=
ſailles einen Artikel veröffentlicht, in welchem ſie das
Vor=
gehen der Frau Caillaux verteidigt und in ſchärfſter Weiſe
die von dem ermordeten Direktor des Figaro, Calmette,
gegen den früheren Finanzminiſter unternommene Fehde
tadelt.
* Paris 18. März. Der Oberſtaatsanwalt Fabre
erklärte einem Berichterſtatter, er denke nicht daran, ſeine
Entlaſſung nachzuſuchen. Er würde eine ſolche Handl
lungsweiſe für Fahnenflucht mitten im Kampfe anſehen
Der Orkan in Südrußland.
* Nowotſcherkask, 18. März. Nach den letzte
Meldungen ſind während des Orkans in der vori
gen Woche in den Dörfern Goſſu und Darewo ſecht
Perſonen, in Kagalnik 18 und in Nachitſchewantſchik übel
20 Perſonen umgekommen. Die genaue Anzahl der in
anderen Orten umgekommenen Perſonen iſt noch nicht feſtl
geſtellt. Viele Dörfer waren buchſtäblich unter Waſſe
geſetzt. Hunderte von Koſakendörfern an der Donmür
ung ſind vollkommen zerſtört.
* Odeſſa, 18. März. Auf mehreren zur Hilfeleiſt
ung nach dem Aſowſchen und dem Schwarzen
Meer ausgegangenen Schiffen trafen Hunderte von e
retteten der orkanartigen Kataſtrophe in
Noworoſſisk und Roſtow ein. An den Ufern ſind viel
Leichen und Schiffstrümmer angeſchwemmt worden.
von Roſtow abgefahrene Dampfer „Lariſſa” mit 420 Paſt
ſagieren wird vermißt. Die Hungersnot unter De
kaukaſiſchen Bevölkerung iſt furchtbar.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)=
* Wiesbaden, 18. März. Der Bergwerksdirekte
Adolph Schmidt in Wiesbaden wurde heute von da
Strafkammer Wiesbaden nach 12ſtündiger Verhandlurg
zu einem Jahr und fünf Monaten Gefänga
nis verurteilt, weil er dem Grafen Hermann zü
Dohna 25000 Mark und dem Baron von Heermann 2000
Mark abgeſchwindelt hatte, indem er dieſen Gegenwerte
von Unternehmungen in Ecuador gab, die aber tatſächlich
nicht exiſtierten.
* Kiel, 18. März. Auf das von den Teilnehmern dan
Samoa=Gedächtnisfeier an den Kaiſer ge
richtete Huldigungstelegramm iſt folgende An
wort eingetroffen: „Den Huldigungsgruß von der Et
innerungsfeier für die Ereigniſſe in Samoa habe ich gerſt
entgegengenommen. Mit den zur Feier Verſammelten
gedenke ich der Männer, die damals in treuer Pflichterfüh
lung ihr Leben für Kaiſer und Reich eingeſetzt haben. Sil
verden unvergeſſen ſein.”
* Neuſtrelitz, 18. März. Die Landeszeitung verbreite
einen offiziellen Krankheitsbericht über das
Befinden des Großherzogs. Der Großherzog hatten
auch heute wieder eine verhältnismäßig ruhige Nacht
Das gute Befinden dauert an.
* Wien, 18. März. Die Korreſpondenz Wilhelm mell
det: Der deutſche Kaiſer wird bei ſeiner Ankunft an
23. März 11 Uhr vormittags am Penſinger Bahnhof vorſ
Kaiſer oder vom Erzherzog als Vertreter des Kaiſers
empfangen werden. 5 Uhr 40 Minuten erfolgt die Weiter
reiſe des deutſchen Kaiſers vom Hetzendorfer Bahnhof aus,
* Paris, 18. März. Die Regierung hat einen Krei
ditentwurf über 421000 Francs in der Kammer eir
gebracht zur Deckung der Koſten des bevorſtehenden Bei
ſuches des Königs von England und de
Königs von Dänemark.
* Paris, 18. März. Anläßlich der bevorſtehende
Tätigkeit des Rochette=Ausſchuſſes brachte deſ
konſervative Deputierte Lerolle einen Geſetzes
antrag ein, daß die Artikel 361 und 362 des Strafgeſetz
buches dahin abgeändert werden ſollen, daß jeder, der vol
einem Unterſuchungsrichter eine falſche Zeugenausſagt
ablegt, mit Gefängnis, und zwar bis zu fünf Jahren, bat
ſtraft werde. Ueber die Dringlichkeit dieſes Antrages
deſſen Bedeutung darin liegt, daß gegenwärtig die vol
einem Unterſuchungsrichter oder einer mit richterlichen
Befugniſſen ausgeſtatteten Kommiſſion abgelegten falſchen
Zeugenausſagen nicht beſtraft werden, wird am Schluſſ
der heutigen Kammerſitzung beraten werden. — Jaurss
berief als Vorſitzender der Rochette=Unter
ſuchungskommiſſion dieſe für morgen nachmittagll
zuſammen, ohne die Abſtimmung des Senats über die
Verlängerung der Vollmachten der Kommiſſion abzuwak
ten. Jaurés glaubt, daß, wenn die Kommiſſion am Frei
tag ihre Arbeiten beginnt und Sitzungen ohne
Unter=
brechung von morgens bis abends abhält, ſie in drei bis
vier Tagen Ergebniſſe wird vorlegen können.
* Paris 18. März. In Tours wurde der 16jährige
Kaſſenbote Giſors von einem bisher unbekannten
Ver=
brecher überfallen, ſeiner 5000 Franken enthaltenden
Taſche beraubt, erdroſſelt und darauf an
einem Baum aufgehängt.
* Brüſſel, 18. März. Nach der Meldung eines
Lütti=
cher Blattes iſt der Luxuszug Oſtende- Berlin
auf dem Bahnhof Dolhain auf einen Güterzug
ge=
fahren. Ein Paſſagier wurde getötet und einen
ſchwer verletzt. Der Verkehr iſt heute nachmittag wieder
aufgenommen worden.
* Brüſſel, 18. März. In der Kammer ereignete ſich
heute ein Zwiſchenfall. Anläßlich einer ſchon geſtern
verhandelten und noch nicht beendeten Interpellation der
Liberalen über den jetzigen Zuſtand der
Landes=
verteidigung machte der Liberale Monville den
Chef des Generalſtabs, General de Ceuninck, für den
jetzigen Zuſtand der Antwerpener Verteidigungen
verant=
wortlich. Der General hat heute an den Abgeordneten
einen Brief gerichtet, in dem er ihm die Kompetenz
ab=
ſpricht und ſich gegen die Anklage verwahrt, die den
Deputierten lächerlich mache. Der Kriegsminiſter bedauerte
das Vorgehen des Generalſtabschefs und ſtellte eine
Unterſuchung des Falles in Ausſicht. Auch der Präſident
nahm die Abgeordneten gegenüber derartigen Angriffen
von Perſonen, die außerhalb des Hauſes ſtehen, in Schutz.
* Stockholm, 18. März. Der König iſt heute
vor=
mittag von ſeiner Reiſe nach Norrland
zurückge=
kehrt. Ueber das Befinden des Königs wird
mitgeteilt daß der König in der letzten Zeit an dem
gleichen Magenleiden (Cardialgie) litt, wie bisher. Der
König wird daher im Schloß Drottningholm die
größt=
möglichſte Ruhe beobachten aber, wie gewöhnlich, die
Re=
gierungsgeſchäfte wahrnehmen.
* Saloniki, 18. März. Jean Schlerf, der Vertreter
der Deutſchen Levantelinie in Kawala, wurde bei
Caſa=
witi auf Thaſos in der Kajüte eines an den Strand
ge=
triebenen Motorbootes tot, wie es heißt erſtickt,
auf=
gefunden und ebenſo der das Boot führende
Mecha=
niker. Das Motorboot war von dem Dampfer der
Deut=
ſchen Levantelinie „Parnaſſos” auf der Fahrt nach
Kon=
ſtantinopel, wie es gewünſcht worden war, ausgeſetzt
wor=
den. Eine Unterſuchung iſt von der griechiſchen Behörde
eingeleitet worden.
* Neu=York, 18. März. Nach einer Meldung aus
Juarez läuft ein Gerücht von einer heißen Schlacht
um. Die Bundestruppen ſollen die Armee Villas bei
Eskalon nördlich von Torreon getroffen haben. Der
Kampf ſoll geſtern den ganzen Tag gedauert haben. Die
Rebellen ſollen ſich in ungünſtiger Lage befinden.
Nummer 78.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Marz 1914.
Seite 7.
Stillende Mütter und Ammen bereiten dem
Kinde und ſich ſelbſt ſchlafloſe Nächte durch die
aufregende Wirkung des Kaffees, ſie ſchaden
den Nerven des Kindes ſchon im zarteſten Alter. —
Der coffeinfreie Kaffee Hag hat dieſe Nachteile 83
nicht, deshalb empfehlen ihn die Arzte den
Wöchnerinnen.
Beachten Sis die bei uns ausgelegten
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(7045id
uter Rat iſt teuer kann man häufig hören;
namentlich in dieſen ſchlechten Zeiten. Beſonders
die Hausfrau iſt oft um einen guten Rat verlegen,
wenn das Wirtſchaftsgeld nicht langen will. Und doch,
wie ſchön kann man ſich z. B. helfen, wenn man
ſtatt der immer teueren Butter die berühmte und
allgemein beliebte Pflanzen=Butter=Margarine
Dr. Schlincks Palmona verwendet. Niemand kann
ein Palmonabrot von einem Butterbrot unterſcheiden.
Und in der Küche leiſtet Palmona dieſelben Dienſte,
wie die beſte Butter.
Tür die durch Sturm u. Unwetter geſchädigten Bewohner
7) der Oſtſeeküſte ſind noch nachträglich eingegangen:
Dr. Brückner 5 ℳ. M. Br. 2 ℳ. L. Doms 20 ℳ. M.
Anwiß, Gouvernante 20 ℳ. Schüler der I. Klaſſe zu
Leng=
feld 6.50 ℳ. Zuſammen 53.50 ℳ, die wir ebenfalls an
die Bank für Handel und Induſtrie, hier, zur Ablieferung
brachten. Den Spendern dieſer Gaben danken wir im
Namen der Geſchädigten herzlich.
„Darmſtädter Tagblatt“
Geſchäftsſtelle.
Familiennachrichten.
EINE VERLOBUNG mit FREIIIN
IVI HELENE VON PENTZ, jüngsten
Tochter des verstorbenen FREIHIERRN
FRIEDRICH VON PENTZ,
Fideikommiß-
herrn auf Brandis, und seiner Frau Gemahlin
MARIE, geb. STEINNMETZ, beehre ich
mich anzuzeigen.
BERLIN W. 15, Fasanenstraße 60,
im März 1914.
Carl Heinrich von Stülpnagel,
Oberleutnant im Großherzoglich Hessischen
Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115,
kom-
mandiert zur Kriegsakademie.
(7213
Todes=Anzeige.
Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen,
meine liebe Frau, unſere treue Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Theodora Krauter
geb. Koepfer
am 18. März, mittags 12 Uhr, in das Land
der Verheißung abzurufen.
(7290
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
P. Krauter, Kaufmann,
P. Krauter, Regierungs=Baumeiſter.
Darmſtadt, Stettin, den 18. März 1914.
Die Beerdigung findet Freitag, den 20. März,
nachm. 3 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus ſtatt.
Einſegnung daſelbſt 20 Minuten vorher.
* Peking, 18. März. Der Miniſter des Aeußern
Sunpaochi eröffnete heute die Verſammlung, welche
zur Abänderung der proviſoriſchen
Ver=
ffaſſung gebildet worden iſt. Von den 60 gewählten
Mitgliedern waren 44 anweſend. Sunpaochi verlas eine
Eröffnungsbotſchaft des Präſidenten Juanſchikai, welche
eeinen Ueberblick über die Geſchichte der proviſoriſchen
Ver=
ffaſſung gibt, über die ungünſtigen Folgen derſelben auf
ddie inneren Verhältniſſe Chinas und ſeine auswärtigen
Beziehungen infolge der Beſchränkungen, die ſie der
Re=
gierung auferlegte und ihrer Unanpaßbarkeit an die in
China beſtehenden Verhältniſſe. Der Präſident drückte
die Ueberzeugung aus, daß die Mitglieder infolge ihrer
Kenntniſſe und Fähigkeiten bei der Abfaſſung der
Aende=
rung, welche dem Volke Chinas den Frieden und die
Wohlfahrt geben ſolle, Erfolg haben würden.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Im Bereich eines von England nach Oſten
vor=
rückenden Hochdruckrückens heiterte Dienstag in unſerem
Bezirk das Wetter vielfach auf, nachts ſanken die
Tem=
peraturen zum Teil unter 0‟. Die weſtliche Depreſſion
wird noch Trübung und Erwärmung, ſowie
Nieder=
ſchläge verurſachen, heute werden wir auf ihrer Rückſeite
kühles, trübes Wetter mit Niederſchlägen in Schauern
erwarten können.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 19. März:
Wechſelnde Bewölkung, Niederſchläge in Schauern, kühl,
lebhafte weſtliche bis nordweſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
zlieds, Herrn
(7278
Jakob Reeg, Schuhmachermeiſter
findet am Freitag, den 20. ds. Mts., nachm.
3 Uhr, vom Sterbehaus Kranichſteinerſtr. 5 aus
ſtatt. Wir erſuchen die Kameraden von Herden
bis Kuſchel ſich dort zu verſammeln. (7278
Der Vorſtand.
Statt jeder beſonderen Mitteilung.
Heute nacht um ½1 Uhr iſt mein lieber
Mann, unſer treuer Vater, Schwiegervater,
Großvater und Onkel
(*7405.
Georg Otto
im Alter von 72 Jahren ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Auguste Otto, geb. Scherrer.
Darmſtadt, den 18. März 1914.
Pallaswieſenſtr. 45.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den
20. März, nachmittags 2¾ Uhr, von dem Portal
des ſtädtiſchen Friedhofes aus.
Kondolenzbeſuche dankend abgelehnt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
geſtern abend 9½ Uhr meinen herzensguten
Mann, unſeren lieben Vater, Schwiegervater,
Bruder, Schwager und Onkel
(7243
Herrn Jakob Reeg
Schuhmachermeister
nach langem, ſchwerem, in Geduld ertragenem
Leiden nach vollendetem 57. Lebensjahre aus
dieſem Leben abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Reeg, geb. Keller,
Dina Kraft, geb. Reeg,
Philipp Reeg,
Bernhard Kraft, Unterzahlmeiſter,
und 3 Enkel.
Darmſtadt, den 18. März 1914.
Die Beerdigung findet Freitag, den 20. März,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe
Kranich=
ſteinerſtraße 5 aus ſtatt. Einſegnung eine
Viertelſtunde vorher.
Danksagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters,
Groß=
vaters, Bruders, Schwagers, Schwiegervaters
und Onkels
(7276
Herrn Hofkammacher
Philipp Kling
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank,
ins=
beſondere Herrn Pfarrer Velte für die tröſtenden
Worte und der Turngemeinde Darmſtadt für die
Ehrung, die ſie dem Verſtorbenen erwieſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Kling, Hofſpenglermeiſter, und Familie,
Ludwig Kling, Hoflieferant, und Familie,
Georg Maurer, Schneidermeiſter,
Frau Maurer, geb. Kling.
Darmſtadt, den 19. März 1914.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau Elbabeth Sacebr Mr.
geb. Benz
danken herzlichſt.
(7258
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 17. März 1914.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines guten Mannes,
meines treubeſorgten Vaters
(7269
Herrn Schreinermeister
Philipp Kuntz
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Dingeldey für ſeine troſtreiche Grabrede, unſeren
aufrichtigſten Dank.
Eliſabethe Kuntz, geb. Flaſchenträger,
Heinrich Kuntz.
Darmſtadt, den 18. März 1914.
Tageskalender.
Donnerstag, 19. März.
Großh. Hoftheater Anfang 7½ Uhr. Ende nach
9½ Uhr (Ab. C): „777110‟
Vorſtellung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Konzert des Kath. Kirchengeſangvereins St. Ludwig
um 8¼ Uhr im Saalbau.
Vorführung der klaſſiſchen Gymnaſtik von
Schüle=
rinnen des Seminars zu Kaſſel um 8¼ Uhr im „
Kaiſer=
ſaal” (Naturheilverein).
Hauptprüfung um 5 Uhr im Konſervatorium für
Muſik (Mühlſtraße 70).
Jahresfeier der Frauengilde der Konſum=, Spar=
und Produktionsgenoſſenſchaft um 8 Uhr im
Gewerk=
ſchaftshaus.
Konzerte: Hotel Heß um 4 Uhr. — Rummelbräu um
8 Uhr. — Bürgerkeller um 8 Uhr. — Perkeo um 8 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 20. März.
Stiefel=Verſteigerung um 3 Uhr in der „
Lud=
wigshalle‟.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der
Dra=
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 23).
Nutz= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Holzverſteigerung um 4 Uhr (Zuſammenkunft
am Chauſſeehaus).
Kunſthalle am Rheintor, geöffnet Werktags von
11—4 und Sonntags von 10—4 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte
Manuſtiptt=
werden nicht zurückgeſandt.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Nummer 78.
Donnerstag friſch eintreffend:
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Garantie für jede Doſe. Kc
Doſe Ko.
Doſe Schnittbohnen, la, junge 38 25 Brechbohnen, Ia, junge 33 22 Wachsbohnen, allerfeinſte 55 33 Haricots ver s moyens . 80 45 Erbſen, mittelfein 58 33 Erbſen, feine II . 73 42 Erbſen, feine . . . 94 52 Erbſen, ſehr feine . . 1.18 65 Petits pois fins . . . 90 50 Petits pois trés fins . . 1.25 70 Petits pois extra fins . . 1.50 80 Karotten, junge kleine . 75 40 Karotten in Würfel . 32 21 Kohlrabi in Scheiben mit Grün 32 21 Gemiſchte Gemüſe 55 34 Erbſen mit Karotten in Würfel. 46 28 Spinat, paſſiert, ſandfrei . . . 44 27
Gute Kochäpfel. . . . . 3 Pfund 50
Ananas=Reinetten . . . Pfund 20
Feine rote Tafeläpfel . . Pfund 25
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Italieniſcher
Blumenkohl
3aes
Tüchtige, ſelbſtändige
Taillen- und
Rockarbeiterinnen
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Heidelberg. (II,6905
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Liebigſtraße 25, Hinterhaus.
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Junge
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Hauſe. Pankratiusſtr. 6, II. (*7129ids
Tüchtige Schneiderin empf. ſich
i. Anfert. eleg. Koſt., Haus=,
Kinder=
u. Konfirmandenkl. bill. (nicht auß.
d. Hauſe). Schloßgaſſe 32, I. (6997a
18 J. alt, ſchöne, ſchl.
Fräulein Erſcheinung, ſucht
tagsüber Beſchäftigung in einer
Filiale oder Konfitürengeſchäft.
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25 Mk. jungem, intellig., gebild.
Mann Stellung verſchafft, gleich
welcher Art. Gefl. Off. u. V 74
an die Exped. d. Bl.
(*7430
Tüchtiges, nicht zu junges —
Mädchen
w. kochen kann u. Hausarbeit mit
übernimmt, wird zum 1. April zu
klein. Familie geſucht. Nur ſolche
mit guten Zeugniſſen mögen ſich
melden Herdweg 72. (B6820
Ehrliches,
fleißiges Dienſtmädchen
für ſof. geſucht. Kurhaus
Traut=
heim, Nieder=Ramſtadt. (*7297md
Jg. Mann, der auch ſchriftl. Arb.
erled. k., ſ. p. 1. April Stellg. als
Bürodiener od. ähnl. Poſten in
Darmſtadt od. Umgeb. Off. unt.
V 64 an die Expedition. (*7390
Sthle
as ſchon in einer Buchbinderei
oder Buchdruckerei gearbeitet hat
wird geſucht Polyt. Arbeits=
Inſtitut J. Schröder A.=G.
Heinrichſtraße 52. (7132md
Jung, verh. Mann ſucht Arbeit
*7412)
Lauteſchlägerſtraße 44.
Papierarbeiterin
ſucht C. W. Leske. (*7087ids
Angeh. Putzarbeiterin od. tücht
Arbeiterin geſucht für nachmittags.
Off. u. V 69 an die Exp. (*7397
Geſucht
zum 1. April ſolides, fleißiges
Alleinmädchen
mit guten Zeugniſſen, welches
Haus= u. Küchenarbeit verſteht.
*7197md) Stiftſtraße 3, 1. St.
Köch, Hausmädch, ülinmädch,
erhalt. recht gute Stell. z. 1. April.
Herrſchaft ſucht weg. Verheirat. d.
Mädch., Mädchen, welch. bürgerl.
kocht. Frau Berta Neßling,
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlerin,
Ludwigſtraße 8.
(*7190mdf
Tücht. ſaub. Alleinmädch. für
gut. Haush. n. Wiesbaden ſof. od.
1. April geſ. Meld. bzw. Vorſtell.
erbet. Ohlyſtraße 36, pt. (*7239mdf
Alleinmädchen, welches kochen
kann und gute Zeugniſſe beſitzt,
zum 1. April in kleinen Haushalt
geſucht. Lohn 25 Mk., jährliche
Aufbeſſ. Näh. Expedition. (*7035ids
Saub. Mädchen, 16—18 Jahre,
in kl. Haushalt geſucht
(*7374ds)
Aliceſtraße 14, part.
Geſucht in Herrſchaftshaus zu
einz. Dame evang., nettes
Haus=
mädchen, Köchin vorh., ſehr gute St
Näh. Lauteſchlägerſtr. 6, I. (*7385
Suche Köchinnen, Haus= u.
Allein=
mädchen für hier u. außerh. in
Herr=
ſchafts=, Privat= u. Geſchäftsh.
Joha-
nette Weißmantel, gewerbsmäßige
Stellen-
vermittlerin, Karlstr. 30, Tel. 1909. (*7369
Alleinmädchen, nicht unter
17 Jahren, zum 1. April geſucht.
7348) Gervinusſtraße 79, I.
Aleinmädchen
in der bürgerlichen Küche u.
Haus=
arbeit ſelbſtändig, gegen hohen
Lohn in Haushalt von 2 Perſonen
auf 15. März oder 1. April geſucht.
B7257)
Hobrechtſtr. 8, II.
Laufmädchen gesucht!
Strauss & Mayer, Schulſtr. 8. (7256ds
Tücht., unabh. Lauffrau
ge=
ſucht Grafenſtr. 13, II. (*7320
Unpartelischer Arbeitsnachweis Darmstodt.
Grafenſtraße 30, part. (T le==
1. Gewerbliche Abteilung, phon Nr. 371). — Geſc. ä ts=u
ſtunden von 8—12½ Uhr und von 2½—6 Uhr.
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und Arbeitnehmer.
Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 65
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Nr. 34.
Donnerstag, 19. März.
1914.
Bekanntmachung.
Der Verein der Detailliſten und die Bäckerinnung haben beantragt, die
Beſtim=
ungen, über den 8 Uhr=Ladenſchluß zu ändern. Die Gemeindebehörde hat dem
ugeſtimmt.
Wir entſprechen dieſem Antrag und ordnen hiermit, die Bekanntmachungen vom
Oktober 1906 und 18. März 1909 ändernd, an, daß mit Ausnahme der Konditoren
ſid Friſeure in allen Geſchäftszweigen die offenen Verkaufsſtellen in der Gemeinde
harmſtadt nicht nur an Samstagen und den beſtehenden Ausnahmetagen, ſondern auch
Iin den Vorabenden ſämtlicher Feſttage bis 9 Uhr abends geöffnet bleiben dürfen=
Darmſtadt, den 13. März 1914.
(7016ids
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Piſtor.
Bekanntmachung.
Der Kreis=Ausſchuß hat beſchloſſen, den Kreisangehörigen zur Pflege ihrer
Obſt=
baumpflanzungen, ſoweit möglich, den Kreis=Obſtbautechniker und die
Kreisbaum=
härter gegen Zahlung einer Vergiltung an die Kreiskaſſe zur Verfügung zu ſtellen.
Anträge auf Inanſpruchnahme des Kreis=Obſtbautechnikers oder eines
Kreis=
kaumwärters ſind an Kreis=Obſtbautechniker Dorſch, Neckarſtraße 3, zu richten.
Die an die Kreiskaſſe zu entrichtende Vergütung iſt wie folgt feſtgeſetzt
a) Für Inanſpruchnahme des Kreis=Obſtbautechnikers:
5 Mark. für den ganzen und 2,50 Mark für den halben Tag; ferner die
auf=
gewendeten Bahnfahrtkoſten:
b) Für Inanſpruchnahme eines Kreisbaumwärters:
3 Mark für den ganzen und 1,50 Mark für den halben Tag; ferner die
auf=
gewendeten Bahnfahrtkoſten.
Zu a und b kommen in Anſatz:
Bei Inanſpruchnahme bis zu 3 Stunden . . . .
Tag
bei 3 und mehr Stunden . . 1 Tag.
Die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden werden beauftragt,
vor=
ſehende Bekanntmachung zur Kenntnis ihrer Gemeindeangehörigen zu bringen.
Darmſtadt, den 2. März 1914.
(5842a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Unter Hinweis auf Artikel 33 des Geſetzes vom 24. März 1910 wird hiermit
zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Stempel:
1. für Verkaufs= oder Waagautomaten,
2. für automatiſche Kraftmeſſer.
3. für Automaten, die zur Unterhaltung des Publikums dienen,
4. für alle in öffentlichen Wirtſchaftslokalen aufgeſtellten Klaviere oder ſonſtige
Muſikwerke,
5. für Luxuswagen und Luxusreitpferde,
deren Verſteuerung am 31. März 1914 abläuft, wenn die Abgabepflicht fortdauert,
im Monat März zu entrichten iſt.
Die Entrichtung des Stempels erfolgt an allen Wochentagen des Monats
März, vormittags von 9—12 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde im
Regierungs=
gebäude (Neckarſtraße Nr. 3, Zimmer Nr. 9) dahier. Die Entrichtung, des Stempels
für Muſikwerke, die in der Stadt Darmſtadt aufgeſtellt ſind, erfolgt bei Großh.
Polizeiamt (Hügelſtraße Nr. 18).
Darmſtadt, den 2. März 1914.
(5841a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertr.: Dr. Michel.
Darmſtadt, den 16. März 1914.
Betreffend: Die Führung der Rekrutierungsſtammrollen; hier Zu= und Abgänge
Militärpflichtiger.
Der Zivil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf die Beſtimmungen des §46 Ziff. 13 der Wehr=Ordnung vom
22. November 1888 (Neuabdruck im Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901) hinweiſe, nach weicher
von jeder An= und Abmeldung eines Militärpflichtigen zur bezw. von der Stammrolle
infolge Aufenthaltswechſels, behufs Berichtigung der alphabetiſchen und Reſtanten=
Liſten, hierher Mitteilung zu machen iſt, empfehle ich Ihnen die entſprechenden
An=
zeigen — bei Anmeldungen unter Vorlage des Loſungsſcheines — für jeden Mann
getrennt, alsbald zu erſtatten.
(7223a
Dr. Reinhart, Regierungsrat.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſungerſtr. Nr. 56
be=
ſinden ſich: 1 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(7209
Submiſſion auf Eichen=Antzſcheit.
(Stadtwald.)
Montag, den 30. März l. Js., morgens 9 Uhr
ſollen die bis dorthin einzuſendenden, mit Submiſſion” bezeichneten
ſchriftlichen Gebote auf folgende Eichen=Rutzſcheiter=Loſe geöffnet
werden:
Los=Nr. 1 = 57 rm Nr. 1342—1359 Los Nr. 4 = 51 rm Nr. 1397—1414
„ 1360—1379
2 — 76 „
, 5 — 61 „ „ 1415—1434
„ 1435—1445
3 — 54 „ „ 1380—1396
6 — 38
Das Holz, beſonders geeignet für Glaſer und Küfer, ſitzt in den
Abteilungen 8 und 9 der Forſtwartei Heiligkreuz.
Auskunft und Vorzeigung auf vorherige Mitteilung durch Herrn
Forſtwart Hofmann am 27., 28. und 29. d. Mts., ſowie jederzeit
durch die unterzeichnete Stelle, wo auch die Verkaufsbedingungen
offen liegen.
Darmſtadt, den 17. März 1914.
(7205dm
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Holz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 26. I. M., vormittags von 9 Uhr an,
werden in der Turnhalle, Woogsplatz dahier, als letzte
Brennholz=
verſteigerung aus Diſtrikt Baſſinteil verſteigert:
Scheiter, rm: Buchen 23, Eichen 32, Linden (rund) 13, Kiefern 59;
Knüppel, rm: Buchen 5, Eichen 26, Linden 13, Kiefern 556;
Reiſig, 100 W: Buchen 12, Eichen 12, Linden 5, Kiefern 105;
Stöcke, rm: Buchen 5, Eichen 6, Linden 9, Kiefern 29;
Stöcke, zerkleinert, rm: Kiefern 33.
Zur Verſteigerung kommt die Nummerfolge 432 bis 863.
Nähere Auskunſt erteilt der Großh. Förſter Schimpf dahier,
Forſt=
meiſterſtraße 9.
Darmſtadt, am 16. März 1914.
Großh. Oberförſterei Beſſungen.
Daab.
(7219do
Matratzenſtreu=Verkauf.
Montag, den 23. ds. Mts, um 9 Uhr vormittags wird
im Hofe der Artilleriekaſerne am Beſſunger Weg die Winter=
Matratzenſtreu aus einem Batterieſtall öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
(6709sss
Darmſtadt, im März 1914.
I. Abteilung 2. Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 61.
Dünger-Verkauf.
Freitag, den 20. März, von 95 Uhr vormittags ab,
wird auf dem hinteren Hofe der alten Kavalleriekaſerne am
Marien=
platz in Darmſtadt die Matratzenſtreu von einer Eskadron öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
(7168md
Garde=Dragoner=Regiment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 23.
Matratzenſtreu=Verkauf.
Samstag, den 21. März, 9 Uhr vormittags, wird auf dem
Kaſernenhof der Artilleriekaſerne Heidelbergerſtraße 47 die
Matratzen=
ſtreu der 5. und 6. Batterie meiſtbietend verkauft=
(7226
II. Abteilung Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25.
Bruchleidende.
Eine große Wohltat iſt mein autſitzendes, nur aus Leder ohne
Feder hergeſtelltes „Univerſal”=Bruchband. Es iſt leicht und bequem,
bei Tag und Nacht zu tragen. Für gutes Paſſen übernehme Garantie.
Jedes Band wird nach Maß angefertigt. Mein Vertreter wird am
Sonntag, den 22. und Montag, den 23. März, jeweils von
9—5 Uhr, in Darmstadt, Hotel zur Traube, Muſter vorzeigen
und Beſtellungen entgegennehmen.
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Carl Unverzagt, prakt. Bandagist, Lörrach i. B.,
Wallbrunnſtraße 8, Telephon Nr. 475.
nederſiche
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit.
vom 1. bis 15. März 1914:
per Sack à 100 Kilo
Weizen von Mk. 20.50 bis 22.—
18.−
Korn
„„ 16.—
Gerſte
17.—
Hafer
18.—
18.−
Butter ½ Kilo Mk. 1.30
Butter in Partien Mk. 1.25
Eier per Stück 9 Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück
Mk. 2.—
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 7.—
Kartoffeln per 25 Kilo Mk. 2.—
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 2.75
Heu per 50 Kilo Mk. 3.73
Darmſtadt, 18. März 1914.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Mittwoch, den 25. März,
10 Uhr vormittags,
werden im Hofe des hieſigen
Poſt=
gebäudes, Rheinſtraße 11/13,
ver=
ſchiedene, aus unanbringlichen
Poſt=
ſendungen herrührende
Gegen=
ſtände gegen Barzahlung an den
Meiſtbietenden verſteigert. (7285
Darmſtadt, 17. März 1914.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
Bekanntmachung.
Donnerstag, 26. März I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die den Julius Triebert
Ehe=
leuten dahier zugeſchriebene
Lie=
genſchaft:
Flur Nr. qm
III 867 143¼0 Hofreite
Vikto=
riaſtraße 63,
III 8677/10 21%10 Grasgarten,
Vorgarten
daſelbſt,
III 866 86 Grasgarten daſ.,
III 866¾/0 12 Waſchküche daſ.,
in unſerem Bureau zwangsweiſe
verſteigert werden.
(K914
Darmſtadt, 16. Februar 1914.
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Müller. (VIII,4714
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Donnerstag, den 19. März 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich
a) an Ort und Stelle Feldbergſtraße 32 gemäß
§§ 1234 B. G. B. und 368, 421 H. G. B. gegen Barzahlung:
1 Rolle;
b) nachmittags 4 Uhr im Saale Rundethurmſtr. 16
zwangsweiſe vorausſichtlich:
4 Büfetts, 3 Pianinos, 6 Vertikos, 3 Diwans, 4
Schreib=
tiſche, 2 Spiegel= und 2 Kleiderſchränke, 2 Dampfmaſchinen,
1 Landauer, 1 Kaſtenwagen, 1 Schreibmaſchine, 2
Ruhe=
betten uſw.:
e) auf Grund der §§ 368, 440, 421 H.G.B und
1234 B. G. B.:
1 Waſchtiſch, 1 Trumeau, 1 Spiegel mit Goldrahmen,
1 Standuhr mit Glasplatte und 1 Kleiderſchrank;
d) um 4½ Uhr an Ort und Stelle Wienersſtraße 52
zwangsweiſe beſtimmt:
1 Ladentheke, 1 Sofa, 1 Bild, 1 Sportwagen, 1
Glas=
ſchränkchen, 1 Stehleiter, 1 Schreibtiſchaufſatz pp.;
e) daſelbſt auf freiwilligen Antrag gegen Barzahlung:
1 Kreisſäge, 1 Holzdrehbank, 7 Kopierpreſſen und
2 Geldkaſſetten.
Darmſtadt, den 18. März 1914.
(7241
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 20. März 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
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Nummer 78.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Seite 12.
Frankturter Karsvericht Von 18. Aarz 1912.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.)
Staatspapiere.
Dt. Reichsschatzanw.
do. . . . . p. 1925
do. . . . . . . . . . . .
(0. . . . . . . . . . .
Preußische Schatzanw.
Staffelanleihe. . .
Consols . . . .
do. . . . . . . . . . . . .
Badische Staats-Anleihe. 4 96,70
do. v. 92/94 . . . . . . .3½ 89,50
do. . . . . . . . . . . . . . 3
Baverische Ablös.-Rente 4 97,00 do. „
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 97.00
do, unkdb. p. 1918 . . . 4 1 97.00
do. unkdb. p. 1920 . .
E.-B.- u. Allgem. Anl.
unkdb. p. 1930
do. Anleihe .
da.
do. v. 1887/94 .
do. . .
. . . ,
Hessische Staats-Anleihel 4 I 97,25
do. unkdb. p. 1921 .
do. . . .
. . . . . .
do. . . . . . . . . . . . . . 3 74,20
Sächsische Staats-Rentel 3 I 77,60
Württembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921). . . . 4 98,10
do. v. 79/190 . . . . . . . 9½ 88,60
do. . . . . . . . . . . . . . 3 76,50
Bulgarische Gld.-Anl. . . 5 1Buenos-Kires Prov.
Griech. Anl. v. 1890 . . . .1,61 54,80
do. v, 1887 Monopoll½ 50 80
Italienische Rente. . . . .3½ 97.10
Osterr. Staats-R. v. 1913 .4½ 91,10Siam v. 1907. .
do. Silber-Rente . . . .4½ 87,20
do. Papier-Rente . . .4½
do. Gold-Rente . . . . . 4 87,801 Obligationen.
do. einheitl. Rente . . 4 83,20
Portug. Tab-Anl. 1891 . .4½ 96,80
do. inn. amort. 1905 . .4½
do. unif. Serie I .
do.
III. 3 64,50
9.50
do. Spezial Titel. ..
Rumänen v. 1903. .
100,20
9100
do. Gold v. 1913. .
do. Schatzsch. v. 1913 4½100 00
do. conv. .
85,00
do. v. 1500
93,20
8700
do. v. 1891
do. v. 1905 .
do. v. 1908
85,70
do. v. 1910 „
85,30
Russische St.-Anl.
9750
87,50
do. kons. v. 1880
do. Gold v. 1890
89,80
do. v. 1902 .
Schweden v. 1880.
85,00
do. v. 1886 .
Schweden v. 1890. . . . . . 31
87,00
Serben steuerfrei .
* 78,80
do. amort. v. 1895
85,00
do. kons. steuerfreie .
76,60
do. Admin. v. 1903. .
do. unif. v. 1903. .
72,80
do. v. 1905₰ .
90,30 (Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . . 4½ 90,15
77.50Ungar. Staatsk.-Scheine
98,70
v. 1913 . . . . . . . . . . . .
88.,50
do. Gold-Rente.
81,75
do. Staats-Rente 1910
Kr. 4 82,50
Argent. innere Gold-Anl.
v. 1887 5
97,00 do. äußere v. 1890 . . . 5 99,00
do. innere v. 1888 . . . 4½
do. äußere v. 1888 . . .4½
3½ 84,70 do. v. 1897 . . . . . . . .
91,80
Chile Gold-Anl. v. 1911 . .
3½ 88,701 do. v. 1906 . . . . . . . .4½
3 79,80 IChines. St.-Anl. v. 1895 . . 6
98,50
do. v. 1896 . . . . . . . .
do. Reorg. Anl. . . . . . 5 86,10
4½ 89,80
do. v. 1898 . . . .
4½ 89,75
Japaner . . . . .
5960
Innere Mexikaner
80,60
Außere do.
66,25
Mexikan. Gold v
41,00
do. cons.
66,60
do. Irrigat.-Anleih
64,87
Tamaulipas
90,80
Sao Paulo E.-B.
96,50
do. v. 1913
95,50
Prioritäts-
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
84,50
v. 1895/9734
v. 1904 3½
61,80Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
93,95
Darmstadt. .
99,50
Nordd. Lloyd-Obligat.
22,30
Donau-Dampfschiff. v. 82
90,50
Elisabethbahn . .
86,80
Franz-Josef-Bahn.
Kaschau-Oderberger v. 8
72,30
Prag-Duxer .
104,00
85,65 Osterreich. Staatsbahn
89,70
do. .
7450
do. .
98,05
do. Südbahn (Lomb.)
71.90
do. do.
5175
4o. 40.
77,00
Raab-Oedenburg .
86,80
Kronprinz Rudolfbahn .
8540
Russ. Südwest . .
Moskau-Kasan . .
do. . . . . . ..
Wladikawkas. . . .
Rjäsan-Koslow.
Portugies. Eisenb. v. 1886
do.
Livorneser:
Salonique Monastir.
Bagdadbahn
Missouri-Pacitic I.
do. do. v. 1905 .
Northern-Paciftic
Southern-Pacific.
St. Louis & San Francisco
Tchuantepee
Ungar. Lokalbahn . .
1 Provinz-Anleihen.
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
do. Em. 10
do. . 9.
Posen Prov. . .
Westfalen Prov. V. . . . . 4 96,00
Hess. Prov. Oberhessen .
do. Starkenburg . . .
Städte-
obligationen.
Darmstadt.
.. . . .3½ 86,50
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Frankfurt . . . . . . . . . . 4 96,40
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 89,00
Gießen . . . . . . . . . . . . 4 94,50
de. . . . . . . . ... . . . .3½ 86,00 do.
Heidelberg . . . . . . . . . . 4 95,00Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
do. . . . . . . . . . . . . .3½ *4,70
Karlsruhe . . . . . . . . . . 4 95.80
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Magdeburg . . . . . . . . . 4
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Mainz . . . . . . . . . .
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Mannheim . .
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München.
Nauheim .
3½
Mürnberg
86,00
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4
Offenbach
94,10
do. v. 1914
do.
½
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Worms .
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Lissabon v. 1888
Moskau v. 1912
Stockholm v. 1880.
5Wien Komm. . .
Wiener Kassenscheine
Zürich v. 1889.
Buenos Stadt v. 1892
Pfandbriefe.
85,50Berliner Hyp.-Bk.-Pf. . . 4½100,00
93,25
do. unkäb. 1918 . . . . .
94,00
1919. .
do.
94,50
1921. .
d0.
9575
do.
1922.
83,50
. . . .
do. ..
95,25
do. Komm.-Obl. unk. 1918
Anatolische Eisenbahn 4½ 90,80 Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910 4 95,00
96,00
d0.
1915 .
96,50
do.
1920 ...
3½ 86,40
dc. Ser. 12—19. .
Kommunal-Oblig. Sor. 1,
3½ 86,50
unkdb. 1910
Frankf. Hyp.-Kred.-Ver.
94,00
Ser. 15—42
94,90
„ 48—49)
do. . . .
96,00
do. unk. 1922 „ 52
88,60
4 96,30) do. „ 1913. . . . .
86,50
86,301 do. Ser. 45 .
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,70
Ser. 12, 13, 16
9670
14, 15, 17
do. . . .
97,30
do. unkdb. 1920 . . . .
97,40
do.
1923 . . .
do. Ser. 1, 2, 6—8 . . . . 3½ 84,30
do. „3—5 . . . . . . . 3½ 84.30
do. kündb. 1915 . . . . . 3½ 81,30
do. Komm. unk. 1913) 4 96,70
„ 1914) 4 96,70
95,40) do.
„ 1916) 4 1 96,90
. do. „
„ 1920) 4 37,50
(4o.
„ 1923) 4 97,40
do.
do. verlosb. u. kündb. . 3½ 84,50
unkdb. 1915 3½ 84,70
94,50
1 9530
do. unkab. 1922..
do.
..3½ 86,00
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
unkäb. 1917
*94,50
94.50
1919
do. . . . . .
94,30
1921
do. . . . . .
96,20
1924
do. . . . ..
84,50
3½ 86,75 do. . . . . . .
95,20
do. Komm. unk. 1923
96,00
1924
do.
96,40
1* 95,.20Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
83,00
do.
Bank-Aktien.
Bank für elektr. Unter-
95,00 nehmungen Zürich . . 10 1194,50
158,00
Berg.-Märkische Bank.
Berliner Handelsges. . . . 8½ 162,25
6½ 123,20
93,00 Darmstädter Bank ..
.12½ 258,50
Deutsche Bank . .
(116,60
Deutsche Vereinsbank:
97,65 Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 1118.30
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 196,90
.8½ (15850
6101,80 Dresdner Bank..
M
Frankf. Hypothek.-Bank 10 217,00
do. d0. Kred.-Ver.8½ 1153,30
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ 123,75
Nation.-Bank f. Deutschl. 6 117,00
7 (128,50
Pfälzische Bank . . . . . .
Reichsbank . . . . . . . . . 8.42 /135,20
132,30
Rheinische Kredit-Bank.
(105,50
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver..
(140,40
Wiener Bank-Verein . .
Aktien von
Trans-
port -Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 142,50
§ 1124,380
Norddeutscher Lloyd:
Frankfurt. Schleppschiff. 4 116.00
Südd. Eisenb.-Gesellsch. . 6½ 1129,50
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½ 1116.25
690.10
1Baltimore .
10 211½
Canada . .
7½ (1417
Schantung.
8 159,00
Prinz Henry.
0 22,00
Lombarden
6 1112,00
Pennsylvania.
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 28 652,00
Chem. Fabrik Griesheim 14 (268,00
30 (669,00
Farbwerke Höchst .
Ver. chem. Fabr. Mannh.. 20 339,00
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Chemische Werke Albort 30 1451.00
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5 (122,00
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Deutsch. übersee-Elektr. 11 (116,70
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Maschinenfabr. Badenia . 9 1123,00
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122,25
Gasmotoren, Deutz . . . .
Siemens Glas-Industrie . 15 238,00
Enzinger Filter . . . . . . 23 (321,00
Steaua Romana . . . . . . 10 148,.00
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 226,00
Bad. Zucker-Waghäusel .12,83(216,60
Neue Boden-Aktien-Ges.. O 84,50
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Aumetz-Friede .
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 (224,50
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23 (35370
Konkordia Bergbau
Deutsch-Luxemb. Bergb.! 10 (134.25
10 220,00
Eschweiler . . . . .
Gelsenkirchen Bergw. . .11
Harpen Bergbau . . . . . . 11
Kallwerke Aschersleben . 10
Kaliwerke Westeregeln . 1.
Königin Marienhütte
Laurahütte . . . . . . . .
Oberschles. Eisenbed.
Oberschl. Eisen-Industrie
Phönix Bergbau . . . . .
Rheinische Braunkohlen 10
Riebeck Montan . . . . .
South West.-Afr. Shares
Verzinsliche
Anlehenslose.
Badische . . . . . TIr. 100
Göln-Mindener „ Tlr. 1001a
Holländ. Komm. . H. 100
Madrider . . . . . Frs. 100 3
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4
Osterreicher 1860er Lose: 4
Oldenburger . . . . TIr. 40 3
Raab-Grazer . . . . H. 150/2½1
Unverzinsliche
Anlchenslose.
A. 7
Augsburger . . . . .
Tlr. 20 1205
Braunschweiger .
Ps. 45
Mailänder .
Fs. 10 Z5
do.
.. 1.
Meininger .
Osterreicher v. 1864 . H. 100
do. v. 1858 . H. 100 555
A. 100
Ungar. Staats .
Venediger
Fs. 30
Fs. 400 116
Türkische
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns. .
20-Franks-Stücke
Amerikanische Noten .
4,
Englische Noten .
Französische Noten. .
1164
Holländische Noten . ..
Italienische Moten . . . . . .
Osterr.-Ungarische Noten . .
Russische Noten . . . . . . . .
Schweizer Noten. . . . . . . .
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf.
Tendenz:
Anfangs fest, später lustlos.
Handel und Verkehr.
— Frankfurt a. M., 18. März. (Börſe.) Die
Tendenz der heutigen Börſe war auf beſſere Neu=Yorker
Nachrichten, ſowie auf Deckungen der Baiſſe etwas feſter.
Die Kurſe konnten ſich auf der ganzen Linie gut erholen.
Eine Ausnahme von dieſer feſten Tendenz machten allein
Schiffahrtsaktien, die auf die bis jetzt erfolgloſen Pool=
Konferenzen etwas ſchwächer lagen. Am Kaſſamarkte war
die Tendenz uneinheitlich. Im Durchſchnitt waren die
Kurſe auch hier etwas beſſer. Der Schluß geſtaltete ſich
infolge großer Geſchäftsſtille wieder etwas ſchwächer.
Nachbörslich notierten Gelſenkirchener 194, Deutſch=
Luxem=
burger waren im Verlauf der Börſe ſtark ſchwankend und
zuletzt ſchwach, da die Deutſche Bank ihren Austritt aus
dem Finanzkonſortium erklärt hat. 5proz. Ungar.
Lokal=
bahn kamen heute zum erſten Male zur Notiz und ſtellte
ſich der Kurs auf 98½.
WB Frankfurt a. M., 18. März. In der heutigen
ordentlichen Generalverſammlung der
Mitteldeut=
ſchen Kreditbank wurden ſämtliche Anträge der
Verwaltung genehmigt und die Verteilung einer Dividende
von 6½ Prozent (wie im Vorjahre) beſchloſſen. In den
Aufſichtsrat wurden neu gewählt die Herren Fritz
Hart=
mann, Direktor der Deutſchen Hypothekenbank=Meiningen
in Berlin und Dr. Albert Sondheimer, in Firma Beer,
Sondheimer & Co. in Frankfurt a. M.
WB Frankfurt a. M., 18. März. Die heutige
ordentliche Generalverſammlung der
Adler=
werke vorm. Heinrich Kleyer A.=G. hat ſämtliche
Anträge der Verwaltung, darunter die Verteilung einer
ſofort zahlbaren Dividende von 25 Prozent auf die alten
Aktien und 12½ Prozent auf die jungen Aktien einſtimmig
genehmigt. Das ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied Herr
Juſtizrat Dr. Karl Schmidt=Polex wurde wiedergewählt
und außerdem erfolgte die Zuwahl der Herren Aug. Fries
in Firma J. S. Fries Sohn und Otto Hauck in Firma
Georg Hauck & Sohn, beide in Frankfurt a. M., zum
Auf=
ſichtsrat.
WB Berlin, 18. März. Wie wir von zuſtändiger
Seite erfahren, hat die Schiffahrtskonferenz
geſtern keine Fortſchritte gemacht. Auf Vorſchlag
des Herrn v. Ballin tritt heute ein kleines Komitee von
acht Perſonen zur Beratung zuſammen. Bisher ſind die
Ausſichten auf eine Verſtändigung ſehr gering. Die Ver=
ite der handurg=Aneritesine un der Emendinie
bekunden bisher wenig Neigung, die Aufgaben der
Kon=
ferenz zu fördern.
Landwirtſchaftliches.
— Reinheim, 18. März. Der am 14. März I. J.
vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß gemeinſam mit der
Bemeinde Reinheim hier veranſtaltete Faſel= und
Zuchtviehmarkt nahm, begünſtigt vom beſten Wetter,
einen ſchönen Verlauf und war aus allen Teilen der
Provinz Starkenburg von Intereſſenten beſucht und
namentlich mit gutem Zuchtvieh ſtark befahren.
Aufge=
trieben waren zirka 80 Simmentaler Faſel, die Mehrzahl
derſelben von Herdbucheltern abſtammend eine große
An=
zahl weibliches Simmentaler Rindvieh, Eber, Mutterſauen
und Ziegen. Für die Prämiierung des aufgetriebenen
Zuchtviehs ſtanden der Marktkommiſſion größere
Geld=
beträge zur Verfügung, die Prämiierungskoſten für die
Faſel und Eber übernahm der Landwirtſchaftskammer=
Ausſchuß mit 300 Mark. Während das Rindvieh in
aus=
gezeichneter Qualität war, wieſen die aufgetriebenen
Ziegen einen Mangel, namentlich in der Klauenpflege,
auf, worauf die Prämiierungskommiſſion beſonders
auf=
merkſam machte. Der Verkauf der Simmentaler Faſel
war ein ſehr reger und wurden zirka 22 Bullen zur Zucht,
3—4 Stück an die Metzger abgeſetzt. Die Verkaufspreiſe
bewegten ſich zwiſchen 480 Mark bis 750 Mark. Das
auf=
getriebene Zuchtmaterial ließ entſchieden einen Fortſchritt
in der Zucht in der Provinz erkennen.
H. Frankfurt a. M., 17. März. (
Fruchtmarkt=
bericht.) Am Wochenmarkt war Landweizen faſt nur
in Durchſchnittsqualitäten reichlich angeboten; doch wenig
gefragt, da die Mühlen auf prima Sorten reflektierten.
Landroggen ebenfalls ſtärker angeboten, während Hafer
in beſſeren Qualitäten geſucht und etwas beſſer bezahlt
wurde. Gerſte und Mais ruhig. Die Forderungen für
Mehl und Futterartikel ſind unverändert.
Der Mannheimer Getreidemarkt blieb
ruhig und feſt ohne Preisänderung. An der Berliner
Produktenbörſe war matte Geltung vorherrſchend,
da dem bedeutenden Angebot nur mäßige Kaufluſt
gegen=
überſtand. Beſonders Weizen und Hafer wurden
weſent=
lich billiger abgegeben, wogegen Roggen weniger im Preis
verlor. Nach den letzten Kabelnachrichten von den amen
kaniſchen Getreidemärkten (Chikago und Neu=York) war
Weizen und Mais ſchwankend und Julitermine feſter au
Käufe Armours und Meldungen über umfangreiche Vei
ſchiffungen an den Seeplätzen, während Maitermine au
Abgaben der Kommiſſionshäuſer matter ſchließen. D
ſichtbaren Weizenvorräte ſind dort in dieſer Woche vo
30,66 Mill, Buſh. auf 59,74 Mill. Buſh. zurückgegangen
hingegen die Maisvorräte von 19,13 Mill. Buſh. auf 20,
Mill. Buſh. geſtiegen. In Kanada ermäßigten ſich dil
Weizenvorräte in dieſer Woche von 21,17 Mill. Buſh. au
21,12 Mill Buſh.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folg
Weizen, hieſiger und Wetterauer 20,30—20,40, Nor
deutſcher 20,30—20,40, Kurheſſiſcher 2030—20,40, R
mäniſcher 22—22,75, Kanſas 22,50—23, Ruſſiſcher 22—22
Redwinter 22,50—22,75, Manitoba 22—23, Laplata 22,5)
bis 23, Walla Walla 22—22,75; Roggen, hieſiger, 16,55
bis 16,40, Bayeriſcher 16,40—16,45; Gerſte, Pfälze
17,50—17,75, hieſige und Wetterauer 17—17,50, Riedgerſt
17,25—17,75, Fränkiſche 17,50—17,75; Hafer hieſigel
16—17, Bayeriſcher 16—17, Ruſſiſcher 16,50—19 Rumä
niſcher 16,50—18,75; Mais mixed 15—15,10 Ruſſiſche
15—15,25, Donaumais 14,90—15,20, Rumäniſcher 15 bi
15,25. Laplata 15—15,20, Weißer Mais 15—15,10,
Weizen=
ſchalen 10,75—11, Weizenkleie 10,25—1050. Roggenklei
10—10,50 Futtermehl 12—14, Biertreber getrocknet 12,7
bis 15, Futtergerſte 13,25—1375; Weizenmehl hieſiges
(Baſis ab Mannheim) Nr. 0 31—31,25, feinere Marken
31,50—31,75, Nr. 1 29,25—29,75. feinere Marken 30—30,25)
Nr 2 28—28,50, feinere Marken 28,75—29. Nr. 3 26,50 bis
26,75 feinere Marken 27—27,25, Nr 4 22,50—22.75, feinere
Marken 23—23,75; Roggenmehl hieſiges Nr. O 24,75
bis 25. Nr. 1 22,25—22,75, Nr. 2 20,25—20,50.
FC Frankfurt a. M., 18. März. (Kartoffel
markt.) Man notierte: Kartoffeln im Waggon 4—4,5
Mark, im Detail 5,50 Mark; alles per 100 Kilo.
Frankfurt a. M., 18. März. Schlachtviehl
markt. (Amtl. Bericht.) Auftrieb: 1518 Schweine,
Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht)
Fettſchweine über 3 Zentner Lebendgewicht 49—52 (63 bis
64) vollfleiſchige Schweine über 2½ Zentner Lebendge
wicht 48—50 (62—64), vollſleiſchige Schweine über 2
Zent=
ner Lebendgewicht 49—52 (62—64), vollfleiſchige Schweine
bis zu 2 Zentner Lebendgewicht 49—51 (62—64).
Markt=
verlauf: Ziemlich rege, bleibt Ueberſtand.
Gf.
Niederlagen:
C. Steläuäuser, Mlumstrasse, Grorg Hühner, Larlstrasse 56, Paul März, Landwehrstr. 191
gekennzeichneten Geschäften.
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In der heutigen Generalverſammlung wurde die Dividende
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.à M. 600.− Serie I
„ 108.−
1200.−
27.− „ „ jungen Aktien „ „ 1200.— Serie II (Div..
Schein mit rotem Aufdruck)
Die Auszahlung erfolgt ſofort gegen Auslieferung des
Divi=
dendenſcheines Nr. 21 bei der Kaſſe unſerer Bank, ſowie bei unſeren
ſämtlichen Pfandbriefverkaufsſtellen.
Bei allen dieſen Stellen iſt der Geſchäftsbericht für das Jahr
1913 erhältlich. Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir unſere
Aktien ebenſo wie unſere Pfandbriefe und Kommunalobligationen
(III,7232
koſtenlos in Verwahrung nehmen.
Mannheim, 16. März 1914.
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(6588a
Die Erbſchaft.
Roman von Adeline Genke.
(Nachdruck verboten.!
24
Dem beſorgten Heinrich Gruber in ſeinem
Hinter=
grund war’s, als empfinge er ſelbſt dieſen Schlag; durch
eine raſche, ſprechende Geſte telegraphierte er ſeinen Rat
hinüber zu Mizzi Arnold.
Aber Mizzi Arnold kümmerte ſich nicht um die
Tele=
graphie und mißachtete den Rat. Anſtatt demütiger Bitte
um Verzeihung warf ſie mit ſchnippiſcher Gleichgültigkeit
das Krausköpfchen in den Nacken.
Ich akzeptiere die Kündigung mit Vergnügen.
Fräulein Mizzi! Aber Fräulein Mizzi! ſagte
Hein=
rich Gruber nach dem Verſchwinden des erzürnten Chefs
voll Erregung und rückte an ſeiner Krawatte. Wie
konn=
ten Sie denn nur, Fräulein Mizzi! Durch eine
beſchei=
dene Bitte um Verzeihung hätte Herr Knickermann ſich
vielleicht zur Zurücknahme der Kündigung bewegen laſſen.
Nun iſt ein Widerruf ganz ausgeſchloſſen.
Sie, die reiche Erbin, der Huſarenoffiziere huldigend
zu Füßen lagen, ſollte den alten, ſchäbigen Knickermann
beſcheiden um Verzeihung bitten! Dies Anſinnen war
ge=
eignet, Mizzi in ihrer heutigen Gemütsverfaſſung auf den
Gipfel aller Empörung hinaufzuſchnellen, ihren ganzen
widerſpruchsvollen Trotz und Hochmut herauszufordern.
Für was hielt er ſie denn eigentlich, dieſer Heinrich
Gruber?!
Sie vergeſſen wohl, wem Sie Ihre lächerliche
Zumu=
ſtung da ſtellen, Herx Gruber?! erwiderte ſie eiſig, ihr
Gegenüber aus halbgeſchloſſenen Augen mit einem Blick
tiefſter Geringſchätzung ſtreifend. Wie linkiſch und albern
aufgeregt er ſich wieder einmal benahm, und wie
unmo=
dern nachgerade der Kontorrock war, den er aus
über=
triebener Sparſamkeit noch immer trug! Der ganze Mann
ordentlich eine Beleidigung für ihr durch den Anblick
ge=
wandter und eleganter Kavaliere verwöhntes Auge! Sie
wiſſen wohl nicht, wem Sie da ein ſolches Anſinnen ſtellen?
O ja, ich weiß es ſehr wohl! antwortete Heinrich
Gru=
ber in wachſender Erregung, während edie Geringſchätzung
ihm die Röte über die Stirn trieb. Aber ob reiche Erbin
oder ein armes Mädchen das iſt in meinen Augen gleich,
wo es gilt ein begangenes Unrecht einzugeſtehen und
wie=
der gutzumachen. Denn Sie ſind im Unrecht, Fräulein
Mizzi!
Wirklich! ſprach Mizzi mit kaltem Hohn.
Ja, wiederholte Heinrich Gruber feſt. Ob Sie bald
ein Vermögen beſitzen werden oder nicht, iſt hier ganz
gleichgültig. Sie haben eine Pflicht übernommen und
dieſe Pflicht ſeit einiger — ſeit längerer Zeit ſchon
gröb=
lich vernachläſſigt und ſchlecht erfüllt. Es wäre ſchöner
und weit ehrenvoller geweſen, wenn Sie das offen
ein=
geſtanden hätten.
Wirklich?! ſagte Mizzi wieder mit bedrohlichem
Auf=
blitzen ihrer Braunaugen.
Und es wäre auch klüger geweſen, fuhr er mit
ein=
dringlicher Wärme fort. Sie wiſſen ja doch, wie ich für
Sie fühle, Fräulein Mizzi, und deshalb laſſen Sie mich
noch einmal warnend wiederholen: Sie halten die
Erb=
ſchaft noch nicht in Ihren Händen! Wenn nun bei einer
etiten ertehe r te e
Vorausſicht entgegen in letzter Stunde noch eine
ungün=
ſtige Wendung einträte, dann —
Sind Sie bald fertig, Herr Gruber? fragte Mizzi mit
eiſiger Betonung, durch die ihr heller Zorn klang. Dann
laſſen Sie mich nun Ihnen bemerken, daß ich ſelber weiß,
was mir zukommt — daß ich es nicht nötig habe, mir von
Ihnen Vorwürfe machen und Ungezogenheniten ins
Ge=
ſicht ſagen zu laſſen! Daß ich mir dergleichen ein für
alle=
mal ganz und gar von Ihnen verbitte, verſtehen Sie!
Fräulein Mizzi! Und Heinrich Gruber tat einen
ra=
ſchen Schritt auf ſie zu.
Aber die Arnoldsjüngſte wich zurück, und ihr pikantes
Geſichtchen war förmlich eingetaucht in gereizten Hochmut.
Bitte, wollen Sie es von jetzt ab gefälligſt unterlaſſen,
mich mit dem Vornamen zu nennen, Herr Gruber! Für
Sie heiße ich lediglich Fräulein Arnold, merken Sie ſich
das!
Fräulein Mi — Heinrich Grubers angenehmes,
gut=
mütiges Geſicht rötete ſich jäh und dunkel, ſeine Rechte
zuckte in ſtarker Erregung zur Krawaite empor — aber in
halber Höhe ſank ſie plötzlich wieder herab, und der Ruck
unterblieb. Eine Sekundenpauſe verſtrich — dann
ver=
beugte er ſich, mit einer durchaus gewandten, tadelloſen
Verbeugung — genau ſo tadellos wie jene von Mizzis
uniformierten Bewunderern geſtern im Coupé — und
ſagte kalt und ruhig: Ich bitte um Verzeihung und werde
mich fortan nach Ihren Wünſchen richten, Fräulein Arnold
— und kehrte zu gelaſſener Weiterarbeit an ſeinen Platz
zurück und ließ Mizzi ſtehen — in einem ganz fremden,
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Nummer 78
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wilden, ihr bis ins innerſte Herz greiſenden Schreck, der
es mit einem Male in ſchmerzhaft heſtigen Schlägen
po=
chen ließ — der die geſtrigen und überhaupt alle
Huſaren=
offiziere der ganzen Welt plötzlich in eine nebelhaſte,
gleichgültige Ferne ſchob — und den ſie mit Gewalt ſich
ſelber hinwegzuräſonieren ſuchte. Lächerlich, was lag ihr
denn an Heinrich Gruber! Ganz einerlei, ganz fürchterlich
einerlei war ihr’s, was er von ihr dachte, und daß er nun
gar nichts mehr von ihr wiſſen wollte! Was kümmerte ſie
denn der ſimple Buchhalter, für den ſie wahrhaftig viel
zu gut war, ſie, die hübſche, pikante Mizzi Arnold und
reiche Erbin, die an jedem Finger zehn vornehme Anbeter
und noble Heiratskandidaten haben konnte, ſobald ſie nur
wollte! Der brauchte ſich wahrhaftig nichts einzubilden!
Einfach nervös war ſie, daher kam das dumme
Herz=
klopfen, das gar nicht aufhören wollte. Und kein
Wun=
der, daß man nervös wurde nach all dem vielen Hangen
und Bangen wegen der Erbſchaft. Wenn die erſt da war,
würde es ebenſo aus ſein mit dem Herzklopfen wie mit
jedem Gedanken an Heinrich Gruber!
Aber vorläufig war die Erbſchaft noch nicht da, und
der Prophezeiung des Doktor juris Bauer zum Trotz
dauerte es ganz merkwürdig lange mit dem endgültigen
Beſcheid des Amtsgerichts Vorberg, der nach Einſendung
des Erbſcheins doch unmittelbar hätte erfolgen können
Einen Morgen nach dem andern harrte man vergebens
des wohlbekannten, großen, gelben Kuverts, Woche reihte
ſich an Woche, ohne daß es eintraf; mehr und mehr ſtieg
die unruhige Spannung wieder mit jedem neuen Tag. Sie
überwog ſchließlich ſelbſt das Intereſſe an dem Verkauf
oder Nichtverkauf des Rokokohauſes, worüber es ſeither
noch manchen heftigen Streit zwiſchen den Erben gegeben
hatte. Sie drängte ſich ſtörend in die Vorfreude des
mor=
gen ſtattfindenden Schulfeſtes, an dem Thea in ihrer Rolle
auftreten und alle drei Arnoldsmädel das ſeltene
Vergnü=
gen des Tanzens genießen ſollten.
Und namentlich Mizzi fieberte nachgerade vor
Unge=
duld. Von Herrn Knickermanns Kündigung hatte ſie
da=
heim keine Silbe verlauten laſſen — wozu Mama Arnolds
entſetzten Jammer und allerhand Bemerkungen der
bei=
den Schweſtern hervorrufen, da im Beſitz der
Hundert=
achtzigtauſend es ja ohnehin vorbei war mit aller
Kontor=
quälerei. Und mit allem dummen Herzklopfen auch, das
trotz Räſonierens jedesmal wieder einſetzte, wenn Heinrich
Gruber ihr nun kühl und gleichgültig begegnete. Dem nur
erſt einmal beweiſen können, daß ſie doch im Recht wark
Nun halte ich’s einſach nicht mehr länger ſo aus!
wandte ſie ſich in hitzigem Ton an Lotte. Wenn Du nicht
magſt, gehe ich ſelber zum Rechtsanwalt und frage ihn,
was das zu bedeuten haben kann, und ob wir nicht noch
einmal an das Amtsgericht ſchreiben ſollen. Ich werde
ſchon die richtige Antwort von ihm bekommen.
Nein, Du gehſt nicht zu ihm! widerſetzte ſich Lotte
aufgeregt. Mizzi den Doktor Hans Bauer auſſuchen und
natürlich alsbald mit ihm kokettieren — nein, das litt ſie
nicht! Sie ſelber war ihm neulich zweimal in der Stadt
begegnet; ein jedesmal hatte er ſich über die Begegnung
gefreut, ein Weilchen mit ihr geplaudert und zum Schluß
nur ſo nebenher nach dem Beſcheid des Amtsgerichts
ge=
fragt und auf ihre Antwort hin gemeint: Nun, wird ſchon
kommen. — Mizzi ſollte ihn nicht ankokettieren!
Meinet=
wegen will ich ihn heute aufſuchen und fragen, ſagte ſie
laut als Abſchluß ihres raſchen Gedankenganges. Und
dann lächelte ſie vor ſich hin, wie ſie an den ihr jedesmal
von Hans Bauer zuteil werdenden warmen Empfang und
an ſeinen Dank neulich für den ihm aus Vorberg
geſand=
ten Kartengruß dachte. Sie wollte doch heute wieder die
hübſche, blaue Leinenbluſe anziehen!
Mit der hübſchen Blauen angetan, ſchellte ſie fröhlich
und wohlgemut zur gewohnten Stunde an der
wohlbe=
kannten Tür und ward von dem höflichen Bureauvorſtehen,
wie immer, in das Sprechzimmer geleitet.
Fräulein Lotte! Hans Bauer ſprang auf, aber der
Ausruf und das Auſſpringen glichen heute nicht den ſonſt
üblichen, die ſeine Freude über ihr Erſcheinen ausdrückten;
eher wie ein Erſchrecken ſah es aus.
Störe ich, Herr Doktor? fragte Lotte beſorgt und
zu=
gleich verwundert. Sogar ihr die Hand zu reichen hatte
er vergeſſen.
Nein — nein. — Hans Bauers Augen ſuchten unruhig
umher; er raffte einen Brief zuſammen, in dem er geleſen
hatte, und ſchloß ihn haſtig in ein Fach ſeines
Schreib=
tiſches Darf ich bitten, Platz zu nehmen.
Was hatte er denn nur heute? Ganz anders wie ſonſt,
ganz ſteif und unnatürlich benahm er ſich. Lotte beugte
ſich auf ihren Sitz ein wenig vor und wiederholte
ein=
dringlicher: Wirklich, ich kann ganz gut ein andermal
wie=
derkommen, wenn Sie heute zu tun haben, Herr Doktor!
Nein, was ſollte ich denn zu tun haben! Daboi
gin=
gen ſeine Augen wieder ſeitwärts an ihr vorüber und
bohrten ſich in irgendeinem leeren Winkel feſt.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 78.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1914.
Seite 15.
Die Kaupfmarke
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Schlager in Qualitdt
Diebeste
8 Ciödrefte
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
feinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Schlechte Zugverbindungen.
Der in Wiebelsbach=Heubach vormittags 7,56 Uhr
ab=
fahrende Perſonenzug nach Darmſtadt, der doch
unbedingt eine gute Anſchlußverbindung nach der
Berg=
ſtraße haben ſollte, wird von den Reiſenden als ſehr
un=
günſtig gefunden. Die Reiſenden von den Anſchlußzügen
Groß = Umſtadt, Eberbach, ſowie Reichelsheim, die
gewiſſermaßen auf dieſen Zug angewieſen ſind, müſſen,
wenn ſie nach der Bergſtraße wollen, von 9,09 bis 10,36
Uhr (alſo nahezu 1½ Stunden) im Bahnhof Darmſtadt
herumſitzen und der Vormittag iſt ſomit für
Geſchäfts=
reiſende verloren. Für die kurze Strecke von
Wiebels=
bach=Heubach=Darmſtadt (Hauptbahnhof) braucht dieſer
Zug 1 Stunde 13 Minuten Fahrzeit. Warum die langen
Aufenthalte in Reinheim, Ober=Ramſtadt, beſonders in
Nieder=Ramſtadt, ſowie Darmſtadt Oſt= und
Nordbahn=
hof? Die ſeit den letzten Jahren auf der Odenwaldſtrecke
verkehrenden neuen Lokomotiven leiſten (was
Geſchwin=
digleit anbelangt) das Doppelte gegenüber den alten
Ma=
ſchinen, und wäre es ſomit ein leichtes, dieſe erwähnte
Strecke in 1 Stunde zurückzulegen. Mithin wäre den
vie=
len Reiſenden günſtige Gelegenheit geboten, den
Perſo=
nenzug nach der Bergſtraße ab Darmſtadt 8,58 Uhr zu
er=
reichen. Viele Reiſende wären der Bahnverwaltung ſehl
dankbar, wenn hierin im Fahrplan ab 1. Mai eine
Aende=
rung zuſtande käme.
L. B.
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Wie man grauem Haar ſeine natürliche Farbe
wiedergibt, ohne gefährliche Färbemittel
anzuwenden.
Von einem Haarſpezialiſten.
Es iſt ganz einerlei, welche Farbe Ihr Haar
urſprüng=
lich hatte, es mag blond, braun oder ſchwarz geweſen ſein:
wenn es nicht ſchon über zwanzig Jahre lang ergraut iſt,
dann beſteht noch die Möglichkeit, durch Anwendung von
reinem, farbloſem Kalamax ſeine natürliche Farbe
wieder=
herzuſtellen. Reiben Sie ſich Kalamax irgendwo auf die
Haut, es wird keinen anderen Effekt darauf haben, als
wenn es Waſſer wäre; angeſichts deſſen erſcheint ſeine
Wir=
kung auf das Haar wirklich erſtaunlich. Obwohl es auch
gegen Haarausfall, gegen Schuppen und zur Förderung
des Haarwuchſes gut iſt, iſt es vor allem unübertrefflich
bei grauem und verblichenem Haar zur Wiederherſtellung
von deſſen urſprünglicher Farbe. Ich habe es vielen meiner
Patienten empfohlen; darunter waren manche ſchon ſeit
langen Jahren grau und ehemals blondes Haar wurde
wieder blond, braunes braun und ſchwarzes ſchwarz. Es
iſt einfach, harmlos, verhältnismäßig billig und kann leicht
von jeder Apotheke oder größeren Drogerie bezogen
wer=
den. Benutzen Sie niemals gefährliche Haarfärbemittel
oder bleihaltige, welche wie Gift auf die Haarwurzeln
wirken und Haarausfall und Kahlwerden verurſachen. In
einigen Ländern, wie z. B. hier in Deutſchland, iſt der
Ver=
kauf bleihaltiger Haarfärbemittel unterſagt; Kalamax aber
enthält kein Blei und kann daher vertrauensvoll angewandt
werden.
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s98. Das 2. Pokalſpiel der Nord= und
Weſt=
eeis=Fußballrunde gegen Hanau 1914 endete
Mdunentſchieden. Olympia hat mit dieſem Spiel
täederum gezeigt, daß die längere Ligatätigkeit nicht
ſrürlos an ihr vorübergegangen iſt. Mit großer
Span=
lung wird dem nächſten Treffen am kommenden
Sonn=
tgden 22. März, gegen den bekannten Ligaverein
Fuß=
ſhaallſportverein Frankfurt entgegengeſehen.
dieſes Spiel findet auf dem Sportplatze an der
Heidel=
lerger Straße ſtatt. Beginn 3 Uhr. — Die 2. Mannſchaft
ſeielte gegen die 1. Mannſchaft des F.=K. Langen 1903
unentſchieden. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 4:0 für
Olympia. — Die Schülermannſchaft konnte gegen die in
sſter Form befindliche Schülermannſchaft des Frankfur=
Fußballvereins (Nordkreismeiſter) ein unentſchiedenes
Reſultat (1:1) herausbringen — ein guter Erfolg der
jun=
en Olympianer. — Die weiteren Reſultate der
Pokal=
piele ſind: Offenbacher Kickers gegen 1903 Ludwigshafen
und Frankfurter Fußballſportverein gegen Germania
Frankfurt 111.
r. Der Fußball=Länderkampf England=
Wales kam in Cardiff zur Entſcheidung. Die Engländer
liegten mit 210, nachdem die Seiten mit 0:0 gewechſelt
worden waren.
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diäl, 2. Pretendante, 3. Padmana. Tot. 15:10. — Prix
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Tot. 55110. — Prix le Nicham; 5000 Francs, Diſtanz 1500
Meter: 1. Mme. Cl. Procureurs Memorial, 2. Vieil Home,
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Mont; 15000 Francs, Diſtanz 2100 Meter: 1. Monſ. A.
Foulds Remagny, 2. Ardeche, 3. Turlupin. Tot. 50:10.
Prix Andree; 5000 Francs, Diſtanz 1500 Meter: 1. Monſ,
W. Flatmanns Armada, 2. La Pepite, 3. Fille a Papa,
Tot. 39110.
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Zafiro=
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ment; 2000 Francs, Diſtanz 2000 Meter: 1. Monſ. A,
Zafiropulos Grand Croix II, 2. Turlutaine, 3.
Magi=
cien IV. Tot. 16:10. — Prix du Caſino Municipal; 6000
Francs, Diſtanz 2000 Meter: 1. Idem, 2. Kola, 3. Batterie,
Tot. 233:10. — Prix du Provence; 4000 Francs, Diſtanz
2200 Meter: 1. Miſtigri II, 2. Loufoque, 3. Ayoſtaran.
Tot. 30:10. — Prix des Eucalyptus; 4000 Francs,
Diſtanz 1500 Meter: 1. Monſ. de Romanets Ecouſſon,
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