Darmstädter Tagblatt 1914


Nr. 75., Montag, den 16. März.

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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

Das Wichtigſte vom Tage.

lu m Prinz Heinrich=Fluge 1914 ſind jetzt im
ganzen 77 Flugzeuge genannt worden.
ſher türkiſch=ſerbiſche Friedensvertrag
Ert von den beiderſeitigen Delegierten unterzeichnet wor:
igen. Die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen beiden
Ländern ſind damit wieder aufgenommen.
frfolge eines Orkans in der Provinz Kuban
Rußland) haben die Wellen des Aſowſchen Meeres, die
nom Sturme 30 Meter hoch aufgewühlt wurden, die Orte
Staniha und Aſchtyrskaſa überſchwemmt. Uieber taufend
Gerſonen ſind dabei umgekommen. In dem Orte
tſchujweskaja hat die Ueberſchwemmung 50 Opfer ge=
fordert
. In einem benachbarten Orte wurden 385 Ge=
näude
von den Wellen fortgeſpült.
(Letzte Nachrichten ſiehe Seite 4.)

Das Duell.

* Ueber dies vielerörterte Thema ſchreibt Dr. Richard
Wuhr im Tag: Im Reichstage bemüht man ſich, eine
frrmel zu finden, die das Duell aus der Armee verſcheu=
hen
könnte. Bisher hat man freilich dieſe Formel nicht
ſeinnden; wie denn auch alle anderen Verſuche, das Duell
uszumerzen (ich möchte lieber ſagen: es unnötig zu ma=
bert
), bislang ergebnislos ausgelaufen ſind. Das krauſe
jeven hat ſich da wieder einmal ſtärker erwieſen als alle
höne Theorie. Denn theoretiſch das ſteht feſt ha=
enn
wir das Duell überwunden‟. Die Frommen (und
s gibt gerade unter denen, die noch im Silberhaar nach
e Menſurpiſtole langen, viele ſchlicht und ehrlich gläubige
ſänner) wiſſen, daß der Zweikampf wider Gottes Ge=
ſor
iſt. Und die anderen, die abſeits von der überlieferten
einchlichkeit ihre Straße ziehen, wiſſen’s erſt recht. Na=
ſüklich
(wozu braucht man noch umſtändlich die Argumente
ufzuzählen, die, weil ſie an der Straße liegen, jeder
brtzendagitator ſich an den Schuhſohlen ablief!) iſt das
direll ein brutaler Unſinn. Kann es ſelbſt in den tragiſch
elagerten Fällen ſein, wo ein ernſter Mann nach reif=
ichger
Selbſtprüfuig zu ſeinem Gegner ſagt: Hinfort
ann auf dieſer Erde nur noch für einen von uns beiden
ſtium ſein. Wenn dann der, dem von dem anderen der
irterſte, nimmer verwindbare Schimpf angetan ward,
ſuf der Wahlſtatt bleibt, empört ſich alles in uns. Denn,
bvis wir von der Tragödie nicht verlangen, das heiſchen
prr vom Leben: das Laſter ſoll ſich erbrechen, die Tu=
end
zu Tiſche ſich ſetzen.
Eine Frage pflegt gemeinhin bei ſolchen Anläſſen
ritht erörtert zu werden die wichtigſte: ob der Tote,

wenn er aufſtünde und noch einmal reden könnte, nicht
ſpräche: Lieber tot, als mit dem da dieſelbe Luft zu at=
men
. Wenigſtens für ein paar kurze ſchwere Momente war
jener in meine Gewalt gegeben. Ich hätte ihn doch
zwingen können. Dieſe Frage aber, ſcheint mir, führt
zugleich in die eigentliche Tiefe des Problems. Wie fe=
derleicht
ſich doch manche Leute die Abſchaffung des Duells
vorſtellen! Ein einfaches Dekret, und die Sache iſt aus
der Welt. Wäre ſie wirklich ſo abgetan? Ich habe im=
mer
das Gefühl gehabt, als ob man mit all dem nur an
den Symptomen herumkurierte. Als wäre die Diskuſſion
gerade um deswillen ſo unfruchtbar, weil wir uns in die=
ſen
Stücken ſeit Jahren und Jahrzehnten im Kreiſe herum=
drehen
.
Nicht darum halten Tauſende durchaus modern ge=
ſinnter
Männer den Zweilampf für unentbehrlich, weil
er angeblich eine altgermaniſche Einrichtung ſei (wir
haben uns, ſeit wir nicht mehr auf Bärenhäuten zu bei=
den
Ufern des Rheins lagern, ja auch ſonſt von unter=
ſchiedlichen
Gepflogenheiten unſerer geſchätzten Vorfahren
getrennt), ſondern weil die Organiſation unſerer Geſell=
ſchaft
uns ohne Schutz läßt. Dieſen Schutz würden wir
auch durch eine Verſchärfung der Strafgeſetzbuchpara=
graphen
nicht ohne weiteres erhalten.
Es gibt Dinge, die ein feingeſtimmter Mann auch um
die Welt nicht vor den Kadi bringen möchte. In denen
(was übrigens ſchon von einem guten Teil aller unſerer
heutigen Beleidigungsprozeſſe gilt) eine gerichtliche Aus=
tragung
lediglich die Aufhäufung neuer Schmach bedeu=
tete
.
Sicher: auch hier wäre ein Ausweg möglich und denk=
bar
. Aber dieſer Ausweg iſt durchaus in unſere eigene
Hand gegeben; dazu braucht es weder Geſetz noch kaiſer=
liche
Kabinettsverfügungen. Nicht, daß wir gleich verlang=
ten
, die Menſchen ſollten von heute zu morgen zu Engeln
werden und allen böſen Trieben abſchwören. Aber wir
müſſen uns gewöhnen, alle, die wider die ſelbſt geſetzten
Satzungen unſerer Geſellſchaft ſündigen, die Zerſtiſrer
häuslichen Glücks und die Leute mit dem ewig loſen
Handgelenk, zu ächten und als Friedensbrecher aus unſe=
rer
Geſellſchaft auszuſtoßen. Kein Konvivium mit ihnen
und erſt recht kein Kommerzium.
Heute iſt’s, wie wir alle wiſſen, leider umgekehrt.
Heute gilt, wer forſch und frech ſich an fremden Tiſchen
labt und dreiſt den Nachbarn herausfordert, gar für einen
ſchneidigen Kerl. Der Antrag der Reichstagskommiſſion,
der den freventlichen Urheber eines Zweikampfes ent=
ehrenden
Strafen zu unterwerfen vorſchlägt, kann vielleicht
eine langſame Umbildung und Umbiegung unſerer Sit=
ten
einleiten. Vielleicht! Hier jedenfalls hat einzuſetzen,
wer die Dinge ernſthaft zu beſſern wünſcht. In eurer
Bruſt, ihr Freunde, ſind eures Schickſals Sterne. . . .

Wünſche des Handwerks.

AR. Die Gewerbeordnung iſt durch die Novellen
ziemlich unüberſichtlich geworden, ſo daß eine gründliche
Neuordnung vielfach erſtrebt wird. Bei der Gelegenheit
könnten dann auch Wünſche, die aus den Kreiſen des
Handwerks in bezug auf Abänderung einzelner ge=
werberechtlicher
Beſtimmungen erhoben werden, Berück=
ſichtigung
ſinden.
Der Deutſche Handwerks= und Gewerbe=
kammertag
als das einheitliche Organ der geſetzlich
berufenen Vertretungen des Handwerks hat im Herbſt 1912
eine ausführliche, ſorgfältig ausgearbeitete Denkſchrift
und im Herbſt vergangenen Jahres einen Nachruag dazu
an den Reichstag gelangen laſſen und darin alle die
Punkte zuſammengeſtellt, die nach der bisherigen Erfah=
rung
der deutſchen Handwerks= und Gewerbekammern
änderungsbedürftig ſind. Die Denkſchrift, der wir im
Folgenden das Wort geben, behandelt zunächſt einige be=
deutende
allgemeine Fragen und ſtellte unter ausführlicher
Begründung Leitſätze auf für die Löſung der Frage Fa=
brik
und Handwer! Das Ziel der Erörterungen und der
Grundſätze iſt darzulegen, daß Großbetriebe von rein
handwerkerlichem Charakter auch dem Handwerk erhalten
bleiben müſſen und können. Sodann begründet die Denk=
ſchrift
unter Beibringung eines reichen Zahlenmaterials
das Verlangen des Handwerks nach einer geſetzlichen Re=
gelung
der Frage, wie die fabrikmäßigen Großbetriebe zu
den Koſten der Lehrlingsausbildung im Handwerk heran=
gezogen
werden können. Weiter ſollen irriſtiſche Perſonſen,
die ein Handwerk betreiben, auch dem Handwerkergeſetz ſtrikt
unterſtellt werden. Endlich wird mit Rückſicht auf die
moderne gewerbliche Entwickelung, die beim Schaffen
neuer Gewerbezweige auch neue Handwerkszweige ins
Leben rufe, eine Anzahl von neuen Gewerbszweigen zur
Einreihung in die Organiſation des Handwerks vorge=
ſchlagen
.
Die Abänderungsvorſchläge zu beſonderen Paragra=
phen
der R. G. O. betreffen zunächſt die Innungen. Unter
die Aufgaben der Innungen ſoll die Förderung der ge=
werblichen
und wirtſchaftlichen Intereſſen ausdrücklich
aufgenommen werden; bei der Aufgabe des Ausſchuſſes
für Lehrlingsweſen, der Entſcheidung von Streitigkeiten
aus dem Lehrvertrag zwiſchen Innungsmitgliedern und
ihren Lehrlingen, ſoll hinzugefügt werden bezw. deren
geſetzlichen Stellvertretern um gegenteilige Auslegung
in Streitfällen zu vermeiden. Das Gefellen= und Meiſter=
prüfungsweſen
ſoll auf die geſetzlichen Prüfungen im
Handwerk beſchränkt werden. In der Regel ſoll für einen
Innungsbezirk nur eine Fachinnung beſtehen; auch den
Zwangsinnungsmitgliedern ſoll es möglich ſein, außer=
dem
noch einer gemiſchten Innung anzugehören. Den
Frauen ſoll das paſſive Wahlrecht zu Innungsämtern
gewährt werden. Ferner wird die Beteiligung der Hand=
werkskammern
am Aufſichtsrecht über die Innungen, die
allgemeine Erſetzung des Wortes Zwangs=Innungs
durch Pflicht=Innung und eine klare Regelung der
Innungszugehörigkeit zuſammengeſetzter Betriebe, die
Ueberweiſung des Vermögens einer geſchloſſenen Innung
an die Handwerkskammer, ſowie eine Erſchwerung der
Auflöſung von Zwangs=Innungen gewünſcht. Der
§ 100a der G. O. der den Zwangsinnungsmitgliedern
verbietet, feſte Preiſe für ihre Mitglieder zu vereinbaren,
ſolaufgehoben werden.

Die Erbſchaft.
Roman von Adeline Genke.
uchdruck

Ja ja, bringen Sie uns meinetwegen den Kaffee!
agte Lotte ungeduldig. Billig würde er hier ja ſein,
ſind die plötzliche aufdringliche Freundlichkeit der Frau
par ihr zuwider.
So, nun wollen wir gleich bezahlen, erklärte ſie, nach=
enn
ſie einen Schluck von dem hellfarbigen, dünnen Ge=
bräiu
genommen hatte, das viel ſchlechter war als ihr da=
heim
bereiteter zichorienverſetzter Kaffee.
Wie’s gefällig iſt! Flink und zungenfertig begann die
Frau zuſammen zu rechnen. Viermal Rührei mit Salat
nd Kartoffeln macht acht Mark. Eine Flaſche Wein
u zwei Mark ſind zehn. Und vier Taſſen Kaffee eine
Mark zwanzig Pfennig. Elf Mark zwanzig Pfennig,
bitt’ ſchön, macht’s zuſammen.
Sind Sie toll? rief Lotte voll Entrüſtung und
Schrecken. Acht Mark für eine Schüſſel Rührei, in dem
die Hälfte Mehl war! Und zwei ſoll Ihr ſaurer Land=
vein
koſten, den man anderswo für achtzig Pfennig be=
konnmt
? Und der dünne Kaffee eine Mark zwanzig! Das
iſt ja eine unerhörte Rechnung, wie kein Hotel ſie macht!
Belden Sie ſich denn ein, daß wir Ihnen das bezahlen
werden?!
Ich hab’ extra für die Herrſchaften gekocht, wo ich ſonſt
nie kein Eſſen geb’, verteidigte ſich die Wirtin in gekränk=
ltern
Ton. Und Eier waren’s eine Menge und lauter
friſchgelegte und unſeren Wein kann der Kaiſer trinken
und ’s Kaffeekochen hab’ ich in der großen Stadt ge=
lernt
! Und überhaupt, ſo ne reiche Herrſchaft wie Sie

init iven ernen Weib richde pear enige Behienſt
runterhandeln wollen!
Was war zu machen? Der ſchlauen Perſon war durch
kein Parlamentieren beizukommen, Lotte mußte endlich
ihr Portemonnaie hervorziehen und die unverſchämte For=
derung
bezahlen. Womit das Unkoſtenkonto der Erbſchaft
an dieſem Tage zum zweiten Male eine ungewöhnlich
hohe Belaſtung erfuhr.
* Dafür hätten wir wahrhaftig auch im beſten Hotel
hier zu Mittag eſſen können, ſagte ſie beim Gehen voll bit=
teren
Aergers. Da hätten wir wenigſtens noch etwas Or=
dentliches
für unſer Geld bekommen. An der ganzen
Geſchichte biſt aber nur Du ſchuld mit Deiner unzeitigen
Erbſchaftsprahlerei!
Jetzt war’s Mizzi, die ohne Antwort nur die Achſeln
zuckte. Einen Augenblick lang war ſie ebenfalls erſchrocken
geweſen, hatte den Schrecken jedoch ſchnell wieder abge=
ſchüttelt
. Ach, was, binnen kurzem waren ja doch die
Hundertachtzigtauſend da!
Als ſie ſich dem Ende der ihnen bezeichneten Straße
näherten und in eine Mauer eingefügt ein hohes, eiſernes
Gitter erblickten, das unverkennbar ihr geſuchtes Ziel um=
ſchloß
, ſaßte heller Uebermut die Arnoldsjüngſte. Wie ein
Schulbube ſtürmte ſie darauf los und riß ohne Beſinnen
kräftig an dem am Tor angebrachten Klingelzug.
Aber Mizzi! verwies ihr Thea. Du weißt ja gar
nicht, von wem es vielleicht bewohnt iſt.
Meinetwegen vom König von Honolulu, Fräulein
Schulmeiſter! gab Mizzi ſchnippiſch zurück. Es iſt unſer
Haus, und ich will nicht nach Vorberg gefahren ſein, ohne
es richtig geſehen zu haben. Siehſt Du, da kommt ſchon
jemand.

Ein Aiter Mam in doueſhige und Awelelatge
näherte ſich von innen dem Tor und blickte fragend durch
das Gitter.
Dies iſt doch das Beſitztum der verſtorbenen Rentiere
Arnold? Wir möchten es beſichtigen, erklärte Mizzi keck.
Jo, das is es, beſtätigte der Mann und maß Mama
Arnold und ihre Drei mit einem Blick des Verſtändniſſes.
Und Sie ſind wohl die Erben? Ich bin der Amtsdiener
Mirſching ubnd hab’ vom Gericht hier freie Wohnung,
weil ſonſt niemand drinne wohnt, erklärte er ſeine An=
weſenheit
und damit zugleich auch ſeine bewieſene Sach=
kenntnis
. Nu kommen Sie nur rein! Einen gewichtigen
Schlüſſel hervorziehend, öffnete er das Gittertor.
Ah! ſagten die drei Arnoldsmädel in einſtimmiger
Ueberraſchung, als ſie das am Tor wuchernde Buſchwerk
im Rücken hatten. Was ſie da vor ſich ſahen, hatten ſie
doch nicht in Vorberg zu finden erwartei. Hinter einem
großen Raſenrondell mit verwilderten Bosketten präſen=
tierte
ſich das Landhaus der toten Witwe des ſeligen Jo=
hann
Kaſimir als ein zierlicher Bau im reinſten Rokokoſtil,
wenn auch teilweiſe vom Zahn der Zeit angenagt, an den
Geſimſen zermürbt und mit zerbröckeltem Bewurf. Eine
breite Freitreppe führte zu der geſchloſſenen Tür hinauf,
eine kleine Terraſſe mit anmutig geſchwungenem Stein=
geländer
war davor gelagert, moosüberzogere Sandſtein=
figuren
, denen einzelne Gliedmaßen fehlten, krönten die
Eckpfeiler, und die mächtigen Bäume eines alten Gartens
oder Parkes blickten von der Rückſeite her über das Haus
hinweg.
Der letzte Fürſt von Wieſenburg hat’s für ne franzö=
ſiſche
Geliebte gebaut, die er ſich hier in Vorbe g gehalten
hat und die auch hier drinne geſtorben is. Nachher is es
ein paarmal verkauft worden und zuletzt durch ne Hypo=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 16. März 1914.

Nummer 75.

Die beſonders in Süddeutſchland ſtark vertretenen
Gewerbevereine trachten vielfach danach, in ihrem Wahl=
vecht
zur Handwerkskammer den Innungen gleichgeſtellt
zu werden; dagegen erhebt die Denkſchrift unter eingehen=
der
Begründung Widerſpruch. Sie fordert die obliga=
toriſche
Anhörung der Handwerkskammern durch die Be=
hörden
, die Ausdehnung der Aufgaben der Handwerks=
kammern
auf die Förderung der wirtſchaftlichen Inter=
eſſen
des Handwerks, die geſetzliche Feſtlegung der Be=
fugnis
der Handwerkskammern zur Beſtellung und Be=
eidigung
gewerblicher Sachverſtändiger, die Erteilung des
Beſchwerderechts an die Handwerkskammern bei Um=
legung
der Koſten auf die einzelnen Handwerksbetriebe
und die Einführung einer Ausſchlußfriſt für die Be=
ſchwerden
gegen die Heranziehung zu den Koſten der
Handwerkskammern. Endlich verlangt der Kammertag
für die Handwerkskammern das Beſchwerderecht gegen
die Entſcheidung der unteren Verwaltungsbehörde bei
Feſtſetzung von Geldſtrafen und die Befugnis zur Errich=
tung
von Unterſtützungskaſſen. Um die in der Praxis
häufig gegenſeitige Anſchauung auszuſchließen, ſoll geſetz=
lich
feſtgelegt werden, daß mehrere Innungen desſelben
Aufſichtsbezirkes einem Innungsverbande angehören
können.
Eine ſehr wichtige gewerberechtliche Beſtimmung for=
dert
die Denlſchrift mit der Einführung des geſetzlichen
Schutzes des Geſellentitels; ſie ſchlägt außer der entſpre=
chenden
Geſetzesfaſſung auch die notwendigen Strafvor=
ſchriften
vor, um den ausgeſprochenen Rechtszuſtand zu
garantieren. Der Wunſch nach dem Schutze des Geſellen=
titels
iſt ſowohl bei den Arbeitgebern, wie bei den Ar=
beitnehmern
im Handwerk anzutreffen. Die weiteren
Wünſche zum Lehrlings= Geſellen= und Meiſterweſen
ſollen in einem zweiten Artikel behandelt werden.

Politiſche Tagesneuigkeiten.

Deutſchland.
Ein Kompromiß übep die Sonntags=
ruhe
. Wie Berliner Blätter erfahren, unterhandelt die
Reichsregierung mit einigen bekannten Sozialpolitikern
der bürgerlichen Parteien über das Zuſtandekommen eines
Kompromiſſes über die ſtrittigen Beſtimmungen des in
der Kommiſſionsberatung befindlichen Geſetzes über die
Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, wobei die mittlere
Linie zwiſchen den Wünſchen der Prinzipale und der
Handlungsgehilfen innegehalten werden ſoll. Es iſt zu
erwarten, daß eine Einigung erfolgen wird, ſo daß dann
der Annahme des Geſetzentwurſes im Plenum nichts mehr
entgegenſtehe würde. Das Kompromiß dürfte ſich auf
folgende Punkte erſtrecken:
Die Grenze für die völlige Sonntagsruhe in Städten
mit über 75000 Einwohnern ſoll beibehalten werden. In
dieſen Orten wird für das Bedürfnisgewerbe (Fleiſch,
friſche Backwaren, Milch, Blumen, Eis uſw.) eine Ar=
beitstzeit
von drei Stunden vorgeſehen werden, die um
1 Uhr ihren Schluß zu finden hat. Für die Kontore ſoll
in allen Städten die völlige Sonntagsruhe eingeführt wer=
den
mit einigen Ausnahmen für das Schiffahrts= und
Speditionsgewerbe. Weiter dürfte das Kompromiß die
Sonntagsarbeit in den offenen Ladengeſchäften in Städ=
ten
unter 75000 Einwohnern auf drei Stunden bemeſſen
wobei eine feſte Schlußſtunde gleichfalls um 1 Uhr vor=
geſehen
iſt. Die zehn Ausnahmetage, die von der Reichs=
regierung
vorgeſchlagen ſind, ſollen beibehalten werden,
jedoch ſoll die Arbeit an dieſen Ausnahmetagen nicht
über 7 Uhr abends ſtattfinden. In den Städten, in denen
heute bereits eine über die Kompromißvorſchläge hinaus=
gehende
Regelung der Sonntagsruhe ortsſtatutariſch feſt=
geſetzt
iſt, ſollen dieſe ortsſtatutariſchen Beſtimmungen
von dem neuen Geſetze nicht berührt werden. Weiter will
man den Wünſchen der konditionierenden Apotheler ent=
gegenkommen
. Es ſoll vereinbart werden, daß in den
Städten, in denen zwei Apotheken vorhanden ſind, an
den Sonntagen abwechſelnd je eine Apotheke geſchloſſen
ſein muß, ſſo daß für die andere Apotheke völlige Sonn=
tagsruhe
herrſcht. Sind mehr Apotheken vorhanden, ſo
ſoll eine bezirksweiſe Regelung der Sonntagsruhe ſtatt=
finden
, wie es jetzt bereits in Bayern Brauch iſt.
Dementi. Gegenüber der aus dem Antwerpener
Handelsblad entnommenen Meldung des Temps, nach
wielcher die rheiniſchen Truppen infolge angeordneter

thek an die alte Arnolden gekommen. Die hat aber bloß
zwei Zimmer unten drinne bewohnt, erklärte der Amts=
diener
Mirſching und ſchloß die große Haustür auf, durch
die ſie in ein geräumiges Veſtibül. traten.
Feudal! ſagte Mizzi, der die fürſtliche Herkunft des
Hauſes imponierte.
Staubig und fürchterlich verwahrloſt! bemerkte Lotte,
deren für das Praktiſche geſchulter Blick in den leeren
Zimmern allenthalben die Zeichen des Verfalls an Decken,
Wänden und Fußboden ſah.
O Gott, ob hier nicht die tote Franzöſin umgeht?
meinte Mama Arnold, ängſtlich vor einem einſtmals ſchön
geweſenen Plafondgemälde zurückſchaudernd, das mit ſei=
nen
zur Hälfte abgebröckelten Geſtalten einem grinſenden
Geſpenſterzug glich.
Ja, wenn Sie hier drinne wohnen wollen, werden Sie
ordentlich Geld reinſtecken müſſen, äußerte der ſachkundige
Amtsdiener ſeine Anſicht.
Hier in Vorberg, dem verſchlafenen Neſt, wohnen?
Fällt uns ja gar nicht ein! rief die allzeit ſchnellfertige
Mizzi, für die ein Daſein ohne große, glänzend erleuchtete
Schauſenſter, regen Straßenverkehr und all die anderen
verſchiedenartigen Anregungen des Lebens in einer gro=
ßen
Stadt überhaupt kein Daſein war. Natürlich verkau=
fen
wir das Ding.
Ach ja, hier würde ich mich zu Tode fürchten, ſtimmte
Mama Arnold umherſchauend zu und gedachte ſehnſüchtig
ihrer niedrigen, hellen Stuben, wo keine tote Franzöſin
ſpuken ging.
Nu, wenn Sie’s verkaufen wollen, is leicht Rat da.
Herr Amtsdiener Mirſching wiſchte mit ſeiner Schürze
die Klinke einer Balkontür ab und öffnete mit einer ein=
ladenden
Gebärde. Sehen Sie, hier nebenan, der Baron
hätt’s ſchon lange gern genommen, wenn’s das Gericht
hätt’ verkaufen dürfen. Sehen Sie, gleich dort, wo das
rote Dach zwiſchen den Bäumen durchguckt, da wohnt er
(Fortſetzung folgt.)

Uebungen ſich faſt auf Kriegsfuß befänden, ſtellt die Köl=
niſche
Zeitung feſt, daß in keiner rheiniſchen Garniſon
irgend ein Truppenteil faſt in Kriegsſtärke ſei. Verlade=
übungen
hätten, ſoweit die Kölniſche Zeitung wiſſe, nicht
ſtattgefunden. Ob im Laufe des Frühjahrs eine Kaval=
leriediviſion
auf dem Truppenübungsplatze Elſenborn
zuſammentrete, ſei unbelannt, jedoch ſehr zweifelhaft, da
das achte Armeekorps in dieſem Jahre Kaiſermanöver
habe und bei einem ſolchen Anlaß die dem Korps zuzu=
teilende
Kavalleriediviſion erſt kurz vor dem Kaiſermanö=
ver
aufgeſtellt werde.
Balkanſtaaten.
Ein Militärabkommen zwiſchen Ser=
bien
, Griechenland und Montenegro. Bu=
kareſter
Blättern wird aus Belgrad und Athen gemeldet,
daß in den letzten Tagen zwiſchen Serbien, Griechenland
und Montenegro doch ein Bündnisvertrag abgeſchloſſen
worden ſei. In dieſem Vertrage verpflichtet ſich Ser=
bien
, bis zum Jahre 1917 eine Armee von 550000, Grie=
chenland
eine ſolche von 380000 und Montenegro eine
ſolche von 60000 Mann aufzuſtellen. Alle drei Staaten
ſeien ferner verpflichtet, beim Ausbruch eines Krieges
ihre Armeen gleichzeitig zu mobiliſieren. Außerdem ver=
pflichtet
ſich Griechenland, ſeine Flotte weſentlich zu ver=
ſtärken
. Der Vertrag enthält auch einen Paſſus, in dem
die Haltung dieſer drei Staaten gegenüber Bulgarien
und Albanien geregelt werde.
Der ſerbiſch=türkiſche Friedensvertrag.
Unmittelbar nach der Unterzeichnung des Friedensvertra=
ges
wurde der Generalſekretär des ſerbiſchen Miniſteriums
des Aeußern Steffanowitſch, der mit Reſchif Bey den
Vertrag unterzeichnete, der Pforte als ſerbiſcher Geſandter
in Konſtantinopel vorgeſchlagen.
China.
Der Kampf gegen den Weißen Wolf.
Die führende chineſiſche Tageszeitung Tahanpao iſt un=
terdrückt
und ihr Herausgeber in der letzten Nacht ver=
haftet
worden. Die Behörde verweigert die Angabe der
Gründe, die zu dieſer Maßnahme führten, doch heißt es,
daß die Unterdrückung der Zeitung darauf zurückzuführen
ſei, daß das Blatt das Verſagen der Truppen in dem
Kampfe gegen die Banden des Weißen Wolf kritiſiert
und geſagt hatte, die Truppen ſeien wegen der ungenügen=
den
Entlohnung kampfunluſtig.

* Paris, 14. März. Die Pariſer Militär=
behörden
haben das Gericht davon in Kenntnis ge=
ſetzt
, daß die drei kürzlich verhafteten Deutſchen Adolf
und Berthold Neuländer und deren Onkel Ludwig Nord
in keine Spionageangelegenheit verwickelt
ſeien, wie anfangs behauptet wurde.
* Montevideo, 14. März. Die Feſtlichkei=
ten
zu Ehren der deutſchen Seeleute und an
Bord der Schiffe nehmen ihren Fortgang. Geſtern fand=
zwiſchen
dem vom Kriegsminiſter für die deutſchen Ma=
troſen
veranſtalteten Picknick und dem von ihm den Offi=
zieren
gegebenen Abendeſſen im Klub Uruguay ein Bord=
eſſen
auf dem Linienſchiff Kaiſer ſtatt, heute vormittag
ein Frühſtück an Bord des Kaiſer und am Abend ein
Blumenkorſo. Morgen wird die deutſche Kolonie an
dem Gottesdienſt an Bord des Kreuzers Straßburg
teilnehmen. Admiral von Rebeur=Paſchwitz befindet ſich
noch in Buenos=Aires im Krankenhauſe. Die Beſſerung
in ſeinem Befinden ſchreitet fort.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. März.

* Kommandierungen zur Kriegsſchule. Zur Kriegs=
ſchule
Hersfeld wurde kommandiert der Kriegsſchüler
Haagner im Inf.=Regt. Nr. 116; zur Kriegsſchule
Metz die Kriegsſchüler Loerbrocks und Meyer im
Inf.=Regt. Nr. 116.
D Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur
Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz Starken=
burg
am Samstag, den 21. März, vormittags 9½ Uhr,
lautet: 1. Geſuch des Heinrich Goll aus Darmſtadt um
Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe
Große Kaplaneigaſſe 16. 2. Geſuch des Johann Jakob
Schuchmann aus Reinheim um Erlaubnis zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Pankratiusſtraße Nr. 48
zu Darmſtadt. 3. Geſuch des Rudolf Ringler aus Lan=
genſelbold
um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt=
ſchaft
im Hauſe Pankratiusſtraße Nr. 58 zu Darmſtadt.
4. Geſuch des Eduard Hrdina aus Ober=Kolbendorf, Kreis
Trautenau, um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Brannt=
wein
. 5. Geſuch der H. Marx Ehefrau in Langen um Ge=
nehmigung
zum Betrieb einer Privatentbindungsanſtalt.
Vom Hoftheater, Heute abend findet als geſchloſſene
Vorſtellung eine Aufführung des Waffenſchmied‟
ſtatt. Morgen ſſchließt der Ibſen=Zyllus mit dem ſeit acht
Jahren nicht mehr gegebenen Schauſpiel Rosmers=
holm
das in ſeiner Problemſtellung an Aktualität
nichts verloren hat und in der Beſetzung der Hauptrollen
mit Kuct Ehrle und Grete Ilm a. G. beſonders regem
Intereſſo begegnen dürfte. Am Mittwoch wird in der
neuen Ausſtattung dieſes Jahres Mignon wieder=
holt
, wobei Gertrud Geyersbach erſtmalig wieder die
Titelpartie ſingt. Der Donnerstag bringt die Erſtauf=
führung
des Schwankes 777:10 der mit ſeiner ſpan=
nenden
, amüſanten Handlung und ſeiner flotten Charak=
terzeichnung
an allen Bühnen, die ihn bis jetzt zur Auf=
führung
brachten, einen durchſchlagenden Erfolg zu ver=
zeichnen
hatte. Der Freitag bereichert den Opernſpielplan
mit einer von Richard Lert und Otto Nowack geleiteten
Neueinſtudierung von Nicolais entzückender Spieloper
Die luſtigen Weiber von Windfor in der
Leo Schützendorf zum erſten Male den Falſtaff darſtellt.
Am Samstag findet eine Aufführung der Poſſe Film=
zauber
außer Abonnement ſtatt. Am Sonntag (D 35)
wird Tannhäuſer gegeben.
Richard Wagner=Verein. Während auf den beiden
letzten Vereinsabenden des Vereins vorzugsweiſe moderne
Tondichter zu Worte gekommen ſind, wird der am heu=
tigen
Montag veranſtaltete 226. Vereinsabend zur Ab=
wechſelung
den deutſchen Klaſſikern und Romantikern der
Muſik gewidmet ſein; u. a. ſtehen Mozart, Schubert und
Brahms auf dem Programm. Beſonderes Intereſſe dürfte

das große, hier lange nicht mehr öffentlich gehörte F-dur=
Oktett Franz Schuberts (op. 166) für 2 Violinen, Viola,,
Violoncello, Kontrabaß, Klarinette, Horn und Fagott er=
wecken
, für deſſen Ausführung die Frankfurter Kam=
mermuſik
=Verein igung gewonnen worden iſto
an deren Spitze der Primgeiger des Frankfurter ſtädtiſchen
Orcheſters, Konzertmeiſter Hans Lange ſteht.
Verband der Kunſtfreunde. Wie uns mitgeteiltt
wird hat ſich der Verband entſchloſſen, das wundervolle=
Jubiläumswerk Bildhauer und Maler in dem
Ländern am Rhein an ſeine Mitglieder noch zum
Vorzugspreis von 5 Mark abzugeben, wenn die Beſtellungs
baldigſt bei der Geſchäftsſtelle in Köln a. Rh. (Bankhauss
Leopold Seligmann) erfolgt. Die zahlreichen Mitgliederr
des Verbandes, die in unſerer Stadt wohnen, wird dieſer
Mitteilung gewiß intereſſieren.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nache:
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor,

* Vortrag. Los von der Nervoſitätl
Eine zeitgemäße Frage wird Dienstag abend der bekanntes
Schweizer Arzt und mediziniſche Schriftſteller Dr. med. O.=
Schär im Kaiſerſaal behandeln. Mit dem Rufe Loss
von der Nervoſität! zieht er in den Kampf um beſſere=
Nerven und größere Leiſtungsfähigkeit. Herrn Dr. Schär,
der auf Veranlaſſung aus dem Kreiſe früherer Patienten=
ein
Vortragtournee durch Deutſchland unternimmt, gehteint
usgezeichneter Ruf als Kapazität allererſten Ranges und
als vorzüglicher Redner voraus, ſo daß man auch int
Darmſtadt einen zahlreichen Beſuch erwarten kann.

Dekorierungsfeſt des Odenwaldklubs.
Kerb im Odenwald.

St. Die Odenwälder Kerb, die diesmal dem Dekorie=
rungsfeſt
des Odenwaldklubs den Feſtcharakter gab, war=
o
außerordentlich zahlreich beſucht, daß ſie ſich nicht mehr=
ieſes
zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte, ſonderns
ſie hatte darunter gelitten. Wenn ein Saal, dermi
den Nebenräumen normal 8001000 Perſonen aufnehmenz
kann, von nicht viel weniger als 2000 Perſonen beſuch
wird, ſo iſt es verſtändlich, daß der Zutritt all derer, dies
nicht ſchon eine Stunde vor dem Feſte erſcheinen konnteng
bitter erkämpft werden mußte. Es dauerte eine Stunde=
bis
es überhaupt möglich war, per Schub in den Saald
zu gelangen von Platz überhaupt nicht zu reden. Dieſen
Maſſenbeſuch wirkte wie ein elementares Ereignis, gegen
das alle menſchlichen Maßnahmen wirkungslos blieben. So
iſt es denn auch erklärlich und entſchuldbar, daß ſelbſt Ver=
treter
der Preſſe keinen Platz erhielten und in der Erfüllungg
ihrer Berichterſtatterpflicht heute im weſentlichen auf dies
im Programm gegebenen Unterlagen angewieſen ſind=
Eins aber iſt ſicher: deutlicher wie hier am Samstag)
konnte nicht dargelegt werden, daß ein großes Feſt=
haus
für Darmſtadt geradezu zur zwingenden Not=
wendigkeit
geworden iſt.
Der Feſtſaal war wunderſchön und ſtimmungsvoll ge=
ſchmückt
. Ganze Berge von Tonnengrün und zahlreiche:
ganze rieſige Tannen hatte der Wald hergeben müſſen,,
um den Odenwäldern auch bei dieſem Feſt den hübſchen=
Waldesduft und den Waldeszauber zu leihen. Unter den
zahlreichen Ehrengäſten befand ſich auch Finanzminiſter
Dr. Braun. Mit einem herzlichen Friſch=Auf denver=
ehrten
Gäſten und Klubgenoſſen von nah und fem, vor
allen den Damen eröffnete der Vorſitzende der Darm=
ſtädter
Ortsgruppe, Bürgermeiſter Muellern
Abend, um dann gleich der Kapelle des Fuß.=Art.=Regts. 61,,
die unter Obermuſikmeiſter Weber einen erheblichen=
Teil des Programms zu erledigen hatte, das Wort zu
erteilen. Der ſchneidig geſpielte Marſch Fröhlich Wan=
dern
von Friedemann leitete den Abend ein. Dann kam
gleich der wichtigſte und mit der ſchönſte Teil des Pro=
gramms
, der Kerbezug, der die Kerb eröffnete und mit
dem das Dekorierungsfeſt verbunden, war. Den=
reizenden
Text des Kerbeſpruchs hatte Herr Dr. Eugen
Köſer gedichtet. Auf vielſeitigen Wunſch, weil nur di
vorderſten Reihen etwas davon hören konnten, geben wi
die Dichtung hier auszugsweiſe wieder:

Kerbeburſch:

Ihr Jubelſcharen ſtrömt herbei,
Umzingelt jetzt die Krone,
Daß ich mich euch parlieren kann
Auf meinem hohen Throne.
Ich ſpreche Verſe feinſter Art
Vom Anfang bis zu Ende,
Daß jeder brummt in ſeinen Bart,
Das hat doch Füß und Hände.
Drum guckt nicht in der Luft herum
Und halt die Mäuler jetzt,
Damit das liebe Publikum
Mein Spruch in Freud’ verſetzt.
Kamerad, ſchenk ein, ſchenk ein,
denn es muß getrunken ſein.
Der Schiller war ein großer Mann
Macht’ viele ſchöne Stücke,
An’n Kerbeſpruch ging er net ran.
Der tät ihm niemals glücke.
Den Sänger= und den Turnverein,
Den Philipp und den Stoffel
Bracht er net in den Vers hinein,
Net Schmierkäs und Kartoffel.
Ich ſprech nicht von Palaſt und Thron,
Von Königen und Ferſte,
Wir denken nur an Wochenlohn,
An Hafer, Korn und Gerſte.
Kamerad, ſchenk ein, ſchenk ein,
Denn es muß getrunken ſein.
Wir hatten einſt nen langen Mann
Von 2¼ Meter.
Der kam ſchon 4 Uhr morgens an,
Höchſt ſelten etwas ſpäter.
Schon früh beim erſten Morgenſchein
Konnt’ man den Mann entdecken.
Sah auf dem Berg man ſein Gebein,
Der Lehrer tat erſchrecken.
Der Schulinſpektor iſt nicht mehr
Der Wecker aller Braven.
Die Lehrer aber freu’n ſich ſehr
Sie können aus ſich ſchlafen.
Kamerad, ſchenk ein, ſchenk ein,
Denn es muß getrunken ſein.
Die Landtagswahl, die Landtagswahl.
Die wollt’ uns nicht behagen,
Denn Alt’ und Junge ohne Zahl,
Die kriegten ſich am Kragen.
Die Spinnſtub’ und Vereine auch,
Die taten ſich entzweien.
Und mancher trug nach Haus am Aug’

[ ][  ][ ]

Nummer 75.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 16. März 1914.

Seite 3.

Die Farben der Parteien.
Wir Jungen kamen nicht zur Ruh’,
Ein Stimmchen hab’n wir leider.
Den Alten ſteh’n zwei Stimmen zu,
Die ſind doch nicht geſcheiter?
Kamerad, ſchenk ein, ſchenk ein,
Denn es muß getrunken ſein.
Der Sommer war ein arger Feind
Für Feld und Obſt und Wieſen.
In kurzer Friſt, hat man’s gemeint,
Tat es vom Himmel gießen.
Der Sommer hat uns viel geplagt
Mit ſeinen böſen Näſſen,
Die Mäuſe haben viel zernagt.
Der Wurm hat viel gefreſſen.
Noch weniger hätten wir erreicht,
Tät uns die Sonn bedrängen,
Dann blieb das Geld doch gar nicht leicht
Am vollen Bierglas hängen.
Kamerad, ſchenk ein, ſchenk ein,
Denn es muß getrunken ſein.
Und melkt der Bauer eine Kuh,
Damit ſie Milch ihm ſpende,
Da melkt er doch nicht immerzu,
Er macht doch einmal Ende.
Der Staat, der melkt in einem fort
Und zoppt an unſern Eutern
Und der Gemeinderat vom Ort
Will auch die Kaſſ’ erweitern.
Der Sorge und dem Ungemach
Woll’n wir uns nicht ergeben.
Heut’ iſt ja unſer Kerbetag:
Der Kronewirt ſoll leben!
Dann kam ein luſtiges Zwiegeſpräch des Kronen=
arts
einerſeits und der Korona andererſeits, in dem
em materiellen Genüſſen der Kerb ein Loblied geſungen
urd und den ſchönen alten Liedern und Weiſen des
wenwaldes:
.. Doch eins noch, eh’ die Kerb beginnt:
Ihr ſeid doch all’, wie ich geſinnt,
Wenn ich befehl’ den Muſikante,
Daß ſie uns ſpielen nur bekannte
Und alte, ſchöne Tänz’ und Lieder.
Die hört man immer freudig wieder.
Das neue Dreckzeug haltet fern,
Das Puppchen mit dem Augenſtern.
Der Blitz ſoll in den Kirchturm ſchlagen,
Verzerren ſoll ſich euch der Magen,
Wenn ihr für ſolchen Schund entbrennt
Und ſelbſt euch ſo vergeſſen könnt?
Ich lieb, weiß Gott, das deutſche Heer,
Doch das verfluchte Militär,
Und ihr aus Stadt da und Fabrik,
Ihr bringt den Dreck und Schund zurück.
Ich hab’ drei Schweine jetzt geſchlacht'
Und für die Kerb zurecht gemacht,
Ich laß’ ſie euch verweſen noch
Und ſchlag in’s Weinfaß auch ein Loch,
Und laß’ den Wein zur Goſſe rinnen,
Wollt ihr die Kerb damit beginnen,
Daß ihr das Spinnſtublied entweiht
Durch Stadtſang voller Nichtigkeit.
Ihr werdet ſchamlos ja und keck,
Ja, nächſt Jahr tragt ihr enge Röck,
Daß man die Trepp’ hinauf, o Schreck,
Euch ſchleppt grad wie Kartoffelſäck.
Das ſag’ ich euch bei meiner Ehr,
Kommt ihr ſo aufgetakelt her,
Dann laß’ ich niemand zu mir ein,
Ich ſpuck in meine Stub’ allein
Viel lieber, und ſeh’ leere Wänd’
Als daß zur Kron’ Potz Element,
Wo ſchon mein Urgroßvater Wirt,
Der Stadtleut Narrheit ſich verirrt
Dann kommen die modernen Tänze daran, die in
Larund und Boden verdammt werden, und dann kommt
ar Odenwaldklub auf die Kerb, den der Kronen=
würt
alſo begrüßt:
.. Ja, was das Fettaug’ auf der Supp,
Das iſt für uns der Odenwaldklub
Die echte, wahre Dankbarkeit iſt noch am Leben
Für all das Gute, das der Klub uns hat gegeben.
Denk’ ich bei mür zurück an Annodazumal,
Kein Bähnchen fuhr mit ſchrillem Pfiff durch’s weite Tal.
Wer kam in’s Dorf, wer ſtieg hinauf zu Berg und Feſte?
Die Schwalbe und der Star war’n oft die einz’gen Gäſte.
Und auf dem Kreisamt hat man ratlos dagehockt,
Auch der Gemeinderat hat niemand angelockt.
Die Wanderluſt, der Wandrer immer wachſend Heer,
Die brachten Leben uns, den Wohlſtand und Verkehr.
Die Ehrfurcht auch ging dieſen Wanderern zur Seite,
Vor Bauernart, vor Sang und Tracht, vor Hausrat
und Geſchmeide.
Es bleibt der Ruhm dem Klub ſtets unbenommen,
Deum heißt die Wandersleut herzlich heut willkommen.
Da nahm ſie ſchon, voran der Bürgermeiſter,
Ein wackrer Mann, Herr Rudolf Mueller heißt er.
Dem Einzug der Darmſtädter folgte eine Anſprache
des Herrn Bürgermeiſters Mueller zur Begrüßung des
Wirtes und der Feſtverſammlung. Er wies darauf hin,
duß mit Abſicht der Kirchweihtag gewählt ſei, weil der
Oedenwaldklub neben der Pflege des Wanderns an der
Erhaltung der Volksſitten und Gebräuche arbeite. Der
Ehrentag der Wanderer ſei auf den Kirchweihtag verlegt
n orden.
Daran ſchloß ſich alsbald die Dekorierung der
Wanderer, die Wind und Wetter nicht abhalten konn=

en, all= Klubtouren mitzugehen. Es wurden dekoriert:
21 zum 1. Male, 16 zum 2. Male, 20 zum 3. Male, 17 zum
4. Male, 6 zum 5. Male, 2 zum 6. Male, 1 zum 7. Male,
1 zum 8. Male, je einen zum 9., 10. und 11. Male, 3 zum
12. Male und Ralph Meiſel zum 13. Male. Die
Namen der Dekorierten waren dem Programm eingedruckt.
Mitwirkende beim Kerbeſpruch waren: Der Kerbeburſch:
Peter Racké; der Kronenwirt: Aug. Jöckel; der Vor=
ſitzende
der Darmſtädter Ortsgruppe des Odenwaldklubs
Rudolf Mueller; der Dirigent: Heinrich Schäfer;
ein Burſche: Fritz Seel; ein Mädchen Emma Weiß.
Der nun folgende Teil des Programms hatte leider
ehr unter der nicht einzuſchränkenden Unruhe im Saale
dermaßen zu leiden, daß faſt alles verloren ging, was
für Aug’ und Ohr oder nur für letzteres beſtimmt war.
Wir müſſen uns auf die Aufzählung beſchränken. Herr
. Neff hatte ein Tongemälde für großes Orcheſter
omponiert Eine Odenwälder Kirchweihe in der guten
lten Zeit (Op. 80), das der Komponiſt ſelbſt dirigierte
nd in dem Herr Wolf=Zell i. O. eine Liedeinlage ſang.
Dann brachte Herr Fritz Kugler zwei Lieder zu Ge=
hör
, eine intereſſante Kompoſition von Guſtav Schmidt
Der Poſtillon zu dem auch die Begleitung von großem
Intereſſe war, ſie wurde ausgeführt von den Herren Her=
mann
Krumbach (Piſton), Ernſt Schwab (Cello) und
Eberhard Delp (Klavier), und Jung Werners Lied
von Brückler. Eine der reizendſten Nummern des Pro=
gramms
war die Einlage, die Jungdeutſchland auf der
Wanderung zeigte. Ein halbes Hundert prächtiger, fri=
ſcher
Mädchen, die allen möglichen Sport treiben und ſich
zuſammentreffen beim Wandern im Walde. Vaterlands=
lieder
ſangen ſie, die mit verbindendem Text aneinander=
gereiht
, der Aufführung den Inhalt gaben. Sonſt nichts
und doch wirkte gerade dieſe ſchlichte, aber begeiſternde
kleine Aufführung ſo friſch und ſieghaft, wie nur die Ju=
gend
wirken kann, die blühende, glückliche Jugend!
Die Darſtellerinnen waren Schülerinnen der oberen Klaſ=
ſen
der Eleonorenſchule Das hieran ſich anſchließende
Luſtſpiel Der Jagdaufſeher von Ph. Bux=
baum
, ging leider ebenſalls in der Unruhe verloren, und
trotz des Vorhangſchluſſes nach dem erſten Anfang und
der Drohung, nicht weiterſpielen zu laſſen. Die Mitwir=
kenden
dürfen die Genugtuung empfinden, das Beſte ge=
leiſtet
zu haben. Das Programm verzeichnete folgende
Perſonen: Hannlehrt, der Stockwirt: Theo Dauben=
feld
; Annekathrine, deſſen Frau: Tilde Nothnagel;
Gertrud, beider Tochter: Hedwig Weitzel; Hollbach, ein
alter Förſter: Rich. Steuerwald; Gilles Jäijel, Bal=
des
, Hannwill’m. Waldarbeiter: Auguſt Jöckel, Herm.
Retzer, Karl Schül und Wilh. Oßwald; Dr. Schön=
feld
, der neue Jagdpächter: Th. Schneider; Friedl, ein
junger Wildſchütz, Karl Weitzel; ein Fuhrmann: Peter
Racké; zwei Dorfmädchen: Lina Mathay und Marie
Schäfer.
Einzig die letzte Nummer des Programms, Die
Groß=Bieberauer Spinnſtub konnte des Mo=
loch
Publikum da unten Herr werden durch das höchſt
einfache, aber wirkſame Mittel, daß die Bieberauer ſelbſt
noch größeren Radau auf der Bühne machten und alles
andere übertönten. Es war ein köſtliches Stück friſchen,
kernhaften Dorflebens das die Groß=Bieberauer, in der
Aufmachung echt und charakteriſtiſch vorführten. Ein rich=
tiges
Spinnſtubentreiben, wenn die Burſchen dabei ſein
dürfen. Wenn geſungen, getanzt und getrunken wird und
wenn die feſchen Spinnerinnen die ihnen hinterliſtig ge=
ſtohlenen
Spinnrocken mit einem Kuß auslöſen müſſen,
der nur zu willig gegeben wird.
Lange nach Mitternacht erſt war das eigentliche Pro=
gramm
zu Ende. Im Vorſaal war eine Ausſtellung und
der Verkauf von Erzeugniſſen der Odenwälder Heimin=
duſtrie
arrangiert. Eine Waldwirtſchaft im Gartenſaal
und ſpäter die Weinwirtſchaft auf der Bühne des großen
Saales wurden ſehr frequentiert. Tanz, Muſik= und Ge=
ſangsvorträge
, gemeinſame Lieder, ſpäter Wiener Caſe
im Fürſtenzimmer füllten im übrigen den Abend aus,
der bis zum hellen Morgen ausgedehnt wurde.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 15. März. In der katho=
liſchen
Kirche St. Paulus in Moabit beſtehen
ſchon längere Zeit zwiſchen den deutſchen und den pol=
niſchen
Kirchenmitgliedern Reibereien. Da man
Ruheſtörung befürchtete, bat die Geiſtlichkeit die Polizei
um Unterſtützung. Sechs Beamle in Zivil und fünf
Unfformierte wurden in der Kirche verteilt. Als der Got=
tesdienſt
begann, erhob ſich gleich nach dem Geiſtlichen ein
polniſch=ſozialdemokratiſcher Agitator und ſtellte den Geiſt=
lichen
zur Rede. Es entſtand Rede und Widerrede, die
einen ruheſtörenden Charakter annahm und den Geiſt=
lichen
veranlaßte, weitere polizeiliche Hilfe zur Räumung
der Kirche zu erbitten. Der Reviervorſtand kam der Bitte
nach und räumte auf ausdrückliches Verlangen der am=
tierenden
Geiſtlichkeit die Kirche, ohne auf beſonderen
Widerſtand zu ſtoßen. Dir Kirche wurde geſchloſſen und
nachmittags 5 Uhr zum Gottesdienſt wieder eröffnet.
Frankfurt, 15. März. (Exzellenz Ehrlichs 60.
Geburtstag.) Dem berühmten Forſcher und Gelehr=
ten
ſind anläßlich ſeines 60. Znstages zahlreiche Ehr=
ungen
und Glückwünſche aus allen Teilen der Welt zuge=
gangen
. Ueber 500 Glückwunſchtelegramme waren einge=
laufen
. Perſönlich gratulierten u. a. der Oberbürger=
meiſter
und der kommandierende General. Am Nachmittag
fand im Frankfurter Hof ein Eſſen ſtatt, an dem die Fa=
milie
und die Mitarbeiter und Beamten der dem Forſcher
unterſtellten Inſtitute teilnahmen. Dabei wurden in
ehrenden Anſprachen Exzellenz Ehrlich und das Haus Ehr=
lich
gefeiert.

Fulda, 15. März. (Der Finkenhainer Schul=
ſtreik
.) Die hieſige Strafkammer als Berufungsinſtanz
ſprach geſtern nach zweitägiger Verhandlung elf Rhöner
Familienväter aus Wolferts, Frieſenhauſen, Steinwand,
Kohlberg, Birkenhof und Altenrain wegen des bekannten
Finkenhainer Schulſtreiks frei. Die Angeklagten wur=
den
im September v. J. vom hieſigen Schöffengericht auf
eine Anzeige des Kreisſchulinſpektors Wulf zu Geldſtrafen
veructeilt, weil ſie aus Beſorgnis um die Geſundheit ihrer
Kinder dieſe nachmiſttags bei ſchlechtem Rhönwetter nicht
in die bis 5 Kilometer entfernte Schule geſchickt hatten.
Zur Berufungsverhandlung waren 47 Zeugen und drei
Sachverſtändige geladen. Der Freiſpruch wurde allgemein
mit Befriedigung aufgenommen.
Bremen, 15. Mäcz. (Der Kreuzer Bremen)
traf hier ein, um nach langjähriger Abweſenheit im Aus=
lande
zuerſt ſeine Patenſtadt zu beſuchen. Der Kreuzer
wurde bei ſeiner Ankunft vom Marinemilitärverein, der
ſich im Hafen II aufgeſtellt hatte, begrüßt. Gegen 11½
Uhr ſtattele der Kommandant, Fregattenkapitän Seebohm,
dem Präſidenten des Senats, Bürgermeiſter Stadtländer,
einen offiziellen Beſuch ab, den dieſer nachmittags auf dem
Bremen erwiderte
Vormberg bei Sinzheim, 15. März. (Zu den Erd=
rutſchungen
) wird noch berichtet: Seit ca. 4 Tagen
befindet ſich der Abhang, auf dem das Oberdorf ſteht, in
langſamer Abwärtsbewegung nach Weſten. Bis jetzt ſind
elf Häuſer vollſtändig eingeſtürzt. Das ganze Oberdorf,
mit Ausnahme eines Hauſes mußte geräumt werden.
17obdachlos gewordene Familien mit ihrer Habe und ihren
Viehbeſtänden haben in benachbarten Gemeinden Unter=
unft
gefunden. Das ganze Gebiet der Rutſchungen, das
einen troſtloſen Anblick bietet, iſt in weitem Umfange durch
Gendarmerie abgeſperrt worden. Heute war die Unglücks=
ſtätte
das Ziel vieler Schauluſtiger von Nah und Fern.
Ueber die Urſache verlautet noch nichts Beſtimmtes Mini=
ſter
von Bodman, der geſtern vormittag hier weilte und
mittags nach Karlsruhe zurückkehrte, hat noch am Nach=
mittag
dem Großherzog Bericht über die Angelegenheit
erſtattet. Man nimmt an, daß eine Kommiſſion eingeſetzt
werden wird welche die Urſache des Unglücks feſtzuſtellen
und auch die Frage der Entſchädigung zu regeln haben
wird.
Neapel, 15. März. (Verurteilte Marine=
offiziere
.) Vor dem Marinekriegsgericht fand die Ver=
handlung
gegen den Kapitän Cacace und den Schiffsleut=
nant
Degli Uberti vom Panzerkreuzer San Giorgio ſtatt,
der am 21. November v. J. bei der Ausfahrt aus der
Meſſinaſtraße auf Grund geraten war. Beide wurden
einer Nachläſſigkeit für ſchuldig befunden, jedoch wurden
ihnen angeſichts ihrer vorzüglichen Dienſtzeugniſſe mil=
dernde
Umſtände zugebilligt. Cacace wurde ſechs Monate
vom Dienſt ſuspendiert, gegen Degli Uberti auf eine
Diſziplinarſtrafe erkannt. Den beiden Angeklagten wur=
den
die Prozeßkoſten und Schadenerſatz dem Staate gegen=
über
auferlegt.

Luftfahrt.

* Straßburg, 15. März. Zum Prinz Hein=
rich
=Fluge 1914 ſind beim nunmehrigen Nennungs=
ſchluß
für den ganzen Flug 54 Nennungen und zwar
20 für Offiziersflieger und 34 für Zivilflieger ſowie
23 Nennungen nur für die Aufklärungsübungen dieſe
ſämtlich für Offiziersflieger im ganzen alſo 77
Nennungen, abgegeben. Die Namen der ange=
nommenen
Flugzeuge und Flieger werden nach Genehmi=
gung
durch den Deutſchen Luftfahrerverband veröffent=
licht
. Alle deutſchen Flugzeugfirmen von Ruf haben für
den Flug genannt; die größeren wie die Albatros, Luft=
verkehrsgeſellſchaft
, Aviatik, Gothawerke, Ottowerke,
Rumpler, Kondor, Ago, ſogar mit zwei bis drei Flug=
zeugen
. Seitens der Heeresverwaltung wurden vor=
wiegend
Albatros=, Luftverkehrsgeſellſchaft=, Aviatik= und
Rumpler=Flugzeuge genannt. Die einzige von den be=
kannteren
Firmen, die für den Flug nicht genannt, ſind
die Flugwerke von Augyſt Euler=Frankfurt a. M.
* München, 15. März. Der Ballon des Aero=
klubs
, der geſtern nachmittag nach 6 Uhr auf dem Ober=
wieſenfelde
aufgeſtiegen war, hatte infolge der herrſchenden
Wirbelwinde eine ſchwere Fahrt. Bei Neumarkt a. Rott
ſtieß der Korb heftig am Boden auf, wobei der Rentier
Zachmann=München herausgeſchleudert
wurde, jedoch unverletzt blieb. Der Ballon wurde weiter
getrieben und landete um 12½ Uhr nachts bei Eggenfel=
den
. Aſſeſſor Ludovici erlitt bei der Landung einen
leichten Schlüſſelbeinbruch der Führer des Ballons,
Oberpoſtinſpektor Bletzſchacher und Rechtsanwalt
Pündter unbedeutende Hautabſchürfungen..

Ein franzöſiſcher Aeroplan über Elſaß.
* Belfort 15. März. Vor einigen Tagen kreuzte
in ziemlicher Höhe über elſäſſiſchem Gebiet ein Flugzeug,
das ſeinen Kurs nach Oſten nahm, um bald darauf ganz
plötzlich die entgegengeſetzte Richtung einzuſchlagen nud
auf franzöſiſches Gebiet zurückzufliegen. Das Echo de
Paris meldet folgendes hierzu: Am letzten Mittwoch
überflog ein Militäraeroplan, der von dem Unteroffizier
Madon und einem Pionier geſteuert wurde, die Grenze
und führte über dem Elſaß in der Höhe von 1200 Meter
Uebungsfliege aus. Die Flieger hatten die Orientierung
verloren, weil ſie eine dichte Stehwolke zu durchqueren
hatten die den Fliegern jeden Ausblick nahm. Nachdem
dieſe ihren Irrtum erkannt hatten, kehrten ſie ſofort in
weſtöſtlicher Richtung nach Frankreich zurück. Wie weiter
verlautet, iſt ein Bericht der deutſchen Behörden inzwiſchen
an die zuſtändigen Behörden in Belfort übermittelt wor=
den
und die Flieger, die verſehentlich den Fehler begangen
hatten, ſind beſtraft worden.

Turnen, Spiele und Sport.

* Dritter Gauturntag des ſüdweſtdeutſchen Turngaues.
(Deutſcher Turnerbund.) Unter guter Beteiligung der
dem deutſchen Turnerbund angeſchloſſenen Vereine wurde
in Darmſtadt der 3. ordentliche Gauturntag des ſüdweſt=
deutſchen
Turngaues abgehalten. Dem Gautag ging eine
zauvorturnerſtunde in der Turnhalle der Ludwigs= Oberreal=
ſchule
, unter Leitung des Gauturnwartes L. Stein= Darm=
ſtadt
, voraus. Freiübungen und Geräteturnen zeigten ein
ſchnelles Erfaſſen und gute Ausführung ſeitens der Tur=
ner
. Die Berichte der Vertreter der Gauvereine lauteten
durchweg günſtig und bekunden ein ſtetes Vorwärtsdrin=
gen
des deutſchen Turnens im Sinne des Altmeiſters Jahn.
Zum Gauvorſitzenden wurde Amtsgerichtsrat De. Mahr=
Darmſtadt gewählt. Als Ort des nächſten Gautages
wurde Heidelberg beſtimmt.

Frankfurter Rennen.
sch. Der letzte Tag des März=Meetings des Frank=
furter
Rennklubs, der mit dem Ehrenpreis des Protektors
der Veranſtaltung, des deutſchen Kronprinzen, den Höhe=

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 15. März.

Die Dollarprinzeſſin.
W-l. Leo Falls dreiaktige Operette Die Dollar=
prinzeſſin
ging heute in neuer Einſtudierung wieder in
Szene. Die Operette iſt beſſer, als die nach ihr gekom=
menen
, die Muſik iſt leichtfließend, graziös und anſpre=
hnend
, der Stil iſt der traditionelle Operettenſtil; mit dem
wialog wechſeln Tänze, Einzellieder, Duette, Terzette,
Quartette und Enſemblenummern ab.
Der erſte Akt zieht ſich etwas lang hin, und erſt mit
deem Auftreten der Olga und des Terzetts (Amerika gieb
Acht) kommt mehr Leben in die Handlung und die
Muſik. Im zweiten Akt iſt das Duett zwiſchen Fredy
umd Alice muſikaliſch bedeutender, der Haupttreffer aber
iſt der Ringelreihen zwiſchen Hans und Daiſy (dann
ſingen alle Engelein: Gott, wie ſind die brav), der im
3. Akte nochmals wiederkehrt. Auch das Quartett Das
ſind die Dollarprinzeſſen iſt eine anſprechende Nummer,
während der dramatiſch geſteigerte Schluß des 2. Aktes
ſiech über den leichten Stil der Operette erhebt und die

Spannung erhöht, die im letzten Akte, in dem der Dialog
überwiegt, eine humoriſtiſche Löſung findet.
Die heutige Aufführung, bei der übrigens mehrer
Geſangsnummern geſtrichen waren, litt teilweiſe unter
einem ſtimmlichen Manko; auch ſchien es, als wolle die
rechte Operettenſtimmung im Publikum nicht aufkommen.
Mit Pikanterie und Routine und ſchick im äußeren Auf=
treten
verkörperte Frau Becker=Gerder die Titel=
rolle
, ſehr flott und lebendig war der Baron Hans des
Herrn Harprecht. deſſen Zuſammenſpiel mit Frau
Gothe Leben in die Vorſtellung brachte. Herr Thom=
ſen
ſang die Partie des Fredy mit gutem Gelingen,
hätte im Spiel aber lebendiger ſein können. Herrn Jor=
dans
operettenhafte Perſiflierung des amerikaniſchen
Milliardärs und Kohlenfürſten, Frl. Jacobs pikante
Darſtellung der Pſeudogräfin mit der bewegten Vergan=
genheit
und Frau Müller=Rudolphs ulkige Ver=
körperung
der poſſenhaften Figur der frömmelnden Wirt=
ſchafterin
trugen zur Unterhaltung und Erheiterung des
Publikums weſentlich bei. Die beiden Rollen des Dich
und des Tom waren durch die Herren Peterſen und
Jürgas gut vertreten. Das Haus war gut beſucht. Die
Hauptgeſangsnummern mußten meiſtens wiederholt
werden.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 16. März 1914.

punkt des ganzen dreitägigen Reiterfeſtes darſtellte, ſah
ein ausverkauftes Haus. In der Hofloge hatten das
Großherzogspaar von Heſſen, Prinzeſſin Friedrich Karl
von Heſſen mit ihren beiden älteſten Söhnen, Prinz Joa=
chim
von Preußen, Prinz Heinrich der Niederlande, Prinz
Heinrich von Bayern und Prinz Heinrich XXXIII. Reuß
j. L. Platz genommen. Aus den Händen der Großher=
zogin
konnten auch die Preisträgerinnen der Damen=
Springkonkurrenß die wertvollen Preiſe in Empfang neh=
men
, während Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen dem
Sieger in der Armee=Reitkonkurrenz den Preis des Kron=
prinzen
überreichte. Die ſportlichen Leiſtungen in allen
Konkurrenzen waren wieder hervorragend. So nahmen
im Bayernpreis die erſten vier Preisträger, und in der
Damen=Springkonkurrenz ebenſo viele Damen ſämtliche
Hinderniſſe fehlerlos. In der Armee=Reitkonkurrenz er=
hielt
der Herrenreiter und Mitbeſitzer der kronprinz=
lichen
Rennpferde, Oberleutnant von Zobeltitz von den
2. Garde=Ulanen den Ehrenpreis des Kronprinzen. Für
die ſchwere Springkonkurrenz um den Ehrenpreis des
Generalkonſuls Frhr. v. Goldſchmidt=Rothſchild hatten
über hundert Teilnehmer gemeldet. Hier nahmen die
erſten neun Konkurrenten die Hinderniſſe fehlerlos.
Die Einzelergebniſſe ſind: Bayern=Preis. Ehren=
preis
des Prinzen Heinrich von Bayern. 1. A. R. Olſons
Haidarabad (0,57 Min.), Otto Kochs Hubertus (1,02 Min.)
und Lt. Frhr. v. Zobels (3. Ul.) Ewald (1,05 Min.), 4.
Otto Kochs Rinaldo, Paul Heils Black Swell. Otto
Kochs Nevermind und Paul Heils Grey Lad.
Preis von Buchenrode. Gegeben von Frau
Artur von Weinberg. 1. O. Mauritz’ und Oberlt, der Re=
ſerve
v. Guſtedts Vicky II (v. Guſtedt), 2. Rittmeiſter
Jobſts (25. Drag.) Ottmar, 3. Lt. Weingarts (2. bayr. UI.)
Primas, 4. Oblt. v. Haugks (17. Ul.) Alf, 5. Lt. v. Faber
du Faurs (1. Chev.) Claudius.
Damen=Springkonkurrenz. 1. Otto Kochs
Hubertus (Frau Grete Bromberg), 2. Edgar Flinſchs
Rottraut (Frl. H. E. Müller), 3. Lt. Graf v. Schaesbergs
(26. Drag.) Krieger (Frl. v. Arnim), 4. Rittmeiſter von
Günthers (6. Ul.) Judith (Frl. Hugo), 5. Lt. Spaeters
(6. Ul.) Ducheſe Beſſie (Frau v. Günther), 6. Lt. Schmidts
und Lt. v. Pelzers (6. Ul.) Bimbo (Frau v. Vopelius),
7. Frl. H. E. Müllers Polly II (Beſ.), 8. Lt. Graf von
Schaesbergs (26. Drag.) Liliput (Frl. v. Arnim), 9. Lt.
Buxbaums (19. Ul.) Otter (Frau Krieg).
Armee=Reitkonkurrenz. Ehrenpreis des
deutſchen Kronprinzen. 1. Oblt. v. Zobeltitz’s (2. Gde.=
Ul.) Glimmer, 2. Oblt. v. Sigritz’s (2. Chev.) Eirene, 3.
Lt. v. Moſchs (14. Huſ.) Walküre, 4. Lt. A. Frhr. v. Red=
witz’s
(1. Schw. R.) Danilo, 5. Oblt. v. Ribbecks (6. Kür.)
Mime II.
Schwere Spring=Konkurrenz. 1. Dr. W.
Hucks Evening Stars (Paul Heil), 2. Otto Kochs Huber=
tus
, 3. Lt. Graf v. Schaesbergs (26. Drag.) Krieger,
4. Rittm. Hasſchwanders Witt, 5. Lt. v. Harbours Grund=
herr
, 6. Lt. Gauſes (15. Ul.) Ilſe, 7. Oblt. Kriegs (2. bayer.
Ul.) Doktor (Reiter Lt. v. Rancke).

Der ſerbiſch=türkiſche Friedensvertrag.

* Konſtantinopel. 15. März. Das Preſſebureau
veröffentlicht den Text des ſerbiſch=türkiſchen
Friedensvertrages:
Art. 1 beſtimmt: Die beiden Teile betrachten den
Londoner Friedensvertrag als ratifiziert. Die früheren
Verträge werden wieder in Kraft geſetzt und die diploma=
tiſchen
Konſularbeziehungen unverzüglich wiederherge=
ſtellt
.
Art. 2 betrifft den Austauſch der Kriegsgefangenen
und lautet analog den Beſtimmungen des türkiſch= bulga=
riſchen
und des türkiſch=griechiſchen Friedensvertrages.
Art. 3 enthält Beſtimmungen über die Amneſtie.
Art. 4 regelt die Frage der Staatsangehörigkeit und
beſtimmt: Die in den an Serbien abgetretenen Gebieten
wohnhaften Perſonen werden das Recht haben, inner=
halb
dreier Jahre für die türkiſche Nationalität zu op=
tieren
. Die von dort gebürtigen und im Ausland wohn=
haften
Perſonen werden das Recht haben, für die ſer=
biſche
Nationalität zu optieren, in welchem Falle ſie nicht
mehr nach der Türkei zurückkehren können. Die Muſel=
manen
werden während der Optionsfriſt nicht zum Mili=
tärdienſt
herangezogen und keine Militärtaxe zahlen.
Art. 5: Die Grundeigentumsrechte von Privatperſo=
nen
, die vor der Okkupation erworben wurden, werden
reſpektiert.
Art. 6: Die Privatgüter des Sultans und der Mit=
glieder
der Ottomaniſchen Dynaſtie werden reſpektiert.
Alle Streitfragen werden dem Haager Schiedsgericht
unterbreitet.
Art. 7: Die Wakufs werden reſpektiert und nach dem
Scheriat=Geſetz von den betreffenden muſelmaniſchen Re=
ligionsgemeinden
verwaltet: Die Wakufzehnten werden
aufgehoben. Die ſerbiſche Regierung wird denjenigen
Inſtitutionen, die infolgedeſſen keine genügenden Ein=
künfte
haben. Subvention gewähren.
Art. 8: Die ſerbiſche Regierung erkennt den ſerbiſchen
Untertanen muſelmaniſcher Religion in den abgetretenen
Gebieten die gleichen bürgerlichen und politiſchen Rechte,
nie den übrigen Serben zu. Sie werden Freiheit ihrer
Kultusübungen genießen. Die Ernennung der Ober=
muftis
findet nach den Beſtimmungen des griechiſch= tür=
kiſchen
Vertrages ſtatt. Die von Muftis gefällten Urteile
werden durch die kompetenten ſerbiſchen Behörden in
Vollzug geſetzt.
Art. 9: Die muſelmaniſchen Privatſchulen werden
anerkannt:
Art. 10: Das Grabmal Murads auf dem Amſelfelde
wird erhalten und reſpektiert.
Art. 11: Da die königlich ſerbiſche Regierung bezüg=
lich
der Geſellſchaft der Orientbahnen und der Bahn
Saloniki-Monaſtir für die Teile, die in dem an Serbien
abgetretenen Gebiete gelegen ſind, in die Rechte, Laſten
und Verpflichtungen der Ottomaniſchen Regierung tritt,
werden alle betreffenden Fragen der Pariſer Finanzkom=
miſſion
übertragen.
Art. 12: Die Ratifikationen werden innerhalb eines
Monats in Konſtantinopel ausgetauſcht.

Der Orkan in Südrußland.

* Wladikawkas 14. März. Um 1 Uhr nachmit=
tags
ſetzte ein dichter Nebel ein. Ein aus Nordweſt
kommender Sturm führte große Staubmaſſen herbei, die
die Stadt in Dunkel hüllten. Sodann trat Schneefall ein,
der den Nebel zerſtreute. Der Telegraphenverkehr war
unterbrochen.
* Grosnyi (Eiskaukaſien), 14. März. Um 1 Uhr
nachmittags brauſte ein Orkan über die Stadt. Der
Himmel war von rötlichen Wolken bedeckt. Die zuneh=
mende
Finſternis erreichte einen Grad, der einer tota=
len
Sonnenfänſternis gleichkam.

Literariſches.

Rundſchau des Kunſtgewerbes Die Leipzi=
ger
Meſſe. Zur bevorſtehenden Oſtermeſſe iſt pünkt=
lich
wie bisher die im Verlag von Dr. Trenkler u. Co.
in Leipzig=Stötteritz erſcheinende Rundſchau des Kunſt=
gewerbes
Die Leipziger Meſſe herausgekommen. Der
ſtattliche, von der Herausgeberin vortrefflich ausgeſtattete
ind mit muſterhaften Illuſtrationen verſehene Band 13
behandelt in Wort und Bild faſt alle auf der Leipziger
Meſſe vertretenen Branchen, bringt eine hiſtoriſch=kritiſche
Abhandlung über die Leipziger Muſtermeſſen von Dr.
Franz Wölfel, eine Abhandlung über die Notwendig=
keit
des Meßbeſuches für den modernen Kaufmann von
P. M. Grempe, ein Buchgewerbliches Potpourri von
Profeſſor M. Selger und verſchiedene andere Artikel be=
lehrenden
Inhalts.

Letzte Nachrichten.
(Wolffs telege. Korreſp.=Bureau.).

* Rom, 15. März. Die Agenzia Stefani
meldet: Das italieniſche Syndikat für die Eiſen=
bahnkonzeſſion
in Kleinaſien und die engliſche Eiſenbahn=
geſellſchaft
Smyrna=Aidin unterzeichneten ein vorläufiges
Abkommen, das zur Entſcheidung den zuſtändigen Stellen
unterbreitet werden ſoll. Es iſt bei der gegenwärtigen
Sachlage noch nicht möglich, Einzelheiten über das
Abkommen anzugeben.
* Vigo, 15. März. Der Dampfer Kap Trafal=
gar
iſt mit dem Prinzenpaar Heinrich wohl=
behalten
hier eingetroffen.
* London, 15. März. Der Miniſter Churchill
hielt in Bradford eine Rede, in der er ſagte: Aſquiths
Angebot hinſichtlich der Stellung Ulſters zu Home=
rule
bedeute einen großen Schritt vorwärts, aber es
ſcheine ihm grundſätzlich das letzte Angebot, das
die Regierung machen könne und dürfe. Es ſei ge=
wiß
, daß der erſte britiſche Soldat, der von Orangiſten
angegriffen oder getötet würde, Anlaß eines ſolchen Zorn=
ausbruches
des engliſchen Volkes ſein würde, wie ihn die
Torys ſich kaum vorſtellen dürften und der die Grund=
lage
des Staates ſchwer erſchüttern würde. Man werde
durch Drohungen die Ulſterleute nicht einſchüchtern laſſen,
vielmehr müſſe die Macht des Geſetzes und die Ordnung
aufrecht bleiben.
* London, 16. März. Die ſchwediſche Bark Tri=
folium
wurde bei Lands End von einem furchtbaren
Orlan ſchiffbrüchig. Der Kapitän, der zweite Maat
und drei Mann der Beſatzung ertranken. Der erſte Maat
und fünf Matroſen konnten von der Küſtenwache nach
übermenſchlichen Anſtrengungen gerettet werden.
* Belgrad, 15. März. Die Meldungen auswärtiger
Blätter, daß eine Militärverſchwörung gegen
den König entdeckt und Verhaftungen, ſowie Haus=
ſuchungen
vorgenommen worden ſeien, entbehren, wie
von zuſtändiger Seite erklärt wird, jeder Begründung.
* Durazzo, 15. März. Turkhan Paſcha iſt hier
eingetroffen. Heute wird in der katholiſchen Kirche ein
feierliches Tedeum geſungen, dem der Fürſt beizuwohnen
gedenkt.
* Konſtantinopel, 15. März. Da Stefanowitſch
den Geſandtenpoſten nicht angenommen hat, erſuchte der
ſerbiſche Geſchäftsträger die Pforte um die Erteilung des
Agréments für den früheren Geſandten Nenadowitſch.
Die Pforte iſt der Ernennung dieſes Diplomaten, der
Serbien vor dem Kriege in Konſtantinopel vertrat,
abgeneigt.
* Sidney, 16. März. Das geſtrige Eiſenbahn=
unglück
bei Exeter war eines der ſchwerſten, die ſich
je hier ereignet haben. Zwei Wagen wurden vollſtändig
ineinandergeſchoben, ſo daß die Eingeſchloſſenen mit
Aexten befreit werden mußten. Neun Perſonen
wurden getötet, 25 verletzt, davon 5 ſchwer.
* Aden, 15. März. Derwiſche griffen in der
Nacht zum 1. März in Berbera (Britiſch Somaliland)
einen Baſar der Eingeborenen an, wobei mehrere Ein=
geborene
verwundet wurden. Polizeibeamte verfolgten
die Derwiſche 10 Meilen, jedoch erfolglos. Die Der=
wiſche
feuerten auf der Flucht auf ein Hoſpital für
Pockenkranke, brannten mehrere Dörfer nieder und töteten
oder verwundeten 5 den Engländern freundlich geſinnte
Eingeborene. Ein ernſterer Aufſtand ſoll, wie gemeldet
wird, 20 Meilen oſtwärts ausgebrochen ſein.
* Buenos=Aires, 15. März. Das Befinden des
Admirals v. Rebeur=Paſchwitz hat ſich ſo weit ge=
beſſert
, daß er heute abend nach Montevideo abreiſen
will, wo ſich die deutſchen Schiffe befinden.
* Rio de Janeiro, 15. März. Der Präſident Her=
mes
de Fonſeca beſchloß, im Staate Ceara zu inter=
venieren
. Der Kommandeur der Bundestruppen erhielt
entſprechende Anweiſungen.
* Rio de Janeiro, 15. März. Unterſtaatsſekretär des
Aeußern Regis de Oliveira iſt zum Geſandten in
Liſſabon ernannt worden.
* Tokio, 15. März. In Akita ereigneten ſich inner=
halb
einer Stunde ſechs ſchwere Erdſtöße. Mehrere
Häuſer ſtürzten ein. Die Eiſenbahn=, Telegraphen= und
Telephonverbindungen wurden auf mehrere Stunden
unterbrochen. Menſchenverluſte werden nicht gemeldet.
* Tokio, 15. März. Der neuerwählte Präſident
des Abgeordnetenhauſes, Haſeha, iſt geſtorben.
* Peking, 15. März. Ein Erlaß des Präſidenten
ſetzt die Eröffnung der Beratungen der Kommiſſion für
die Ausarbeitung der neuen Verfaſſung auf den
31. März feſt, da die meiſten Provinzen die Wahlen der
Kommiſſionsmitglieder beendet haben.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Heute nacht entſchlief ſanft nach kurzem
Leiden unſer lieber Vater, Großvater, Bruder,
Schwager, Schwiegervater und Onkel
Herr Hofkammacher
Philipp Kling

im 82. Lebensjahre.
(6984
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Kling, Hofspenglermeister.
Darmſtadt, den 15. März 1914.
Grafenſtraße 35.
Die Beerdigung findet Dienstag, 17. März, nachm.
2¼ Uhr, vom Port. d.ſtädt. Friedhofes aus, ſtatt,

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute vormittag entſchlief ſanft nach
längerem Leiden mein guter Mann, mein
(6983
treubeſorgter Vater
Herr Schreinermelster
Philipp Kuntz
im 70. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Kuntz, geb. Flaſchenträger,
Heinrich Kuntz.
Darmſtadt, den 15. März 1914.
Wendelſtadtſtr. 32.
Die Beerdigung findet am Dienstag, nachmit=
tags
2 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſtatt.

Tageskalender.
Montag, 16. März.

Großh. Hoftheater, Anfang 8 Uhr, Ende gegen
Uhr (Sondervorſtellung): Der Waffenſchmied
Kammermuſikabend von Hedwig Rode undd
Frankurter Kammermuſik=Vereinigung um 8 Uhr inde
Turnhalle am Woogsplatz (Richard Wagner=Verein)
19. Frauenkonferenz des Verbandes evang.=kich
licher Frauenvereine im Großherzogtum Heſſen um
3 Uhr im Gemeindehaus der Johannesgemeinde,
Monatsverſammlung des Vereins für Geflügel
und Vogelzucht Ornis um 8½ Uhr in der Stad
Pfungſtadt.
Konzerte: Hotel Heß um 4 Uhr. Bürgerkeller un
8 Uhr.

Verſteigerungskalender.
Dienstag, 17. März.

Dünger=Verſteigerung um 10 Uhr in der Dräg
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 23).
Pferde=Verſteigerung um 12 Uhr in der Dra=
goner
=Kaſerne (Regt. Nr. 23).
Wieſen=Verpachtung um 10 Uhr im Stadthaus,
Zimmer Nr. 50.
Stamm= und Nutzholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Gaſthaus Zur Krone zu Groß=Gerau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Köfbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts=
leben
: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren,
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg=
liche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte

[ ][  ][ ]

Raskastassstakäastäatt
in Kath. Kirchen-Gesangrerein Br. Ludwig
Gegründet 1856.
Donnerstag, den 19. März 1914
im städtischen Saalbau:
1
MorEE
1
Leitung: Herr Grossh. Musikdirektor M. Klassert.
Mitwirkende: Frl. Gertrud Geyersbach, Großh. Hof-
opernsängerin
(Sopran),
Herr Kammersänger G. Weber (Bariton),
Frl. Lilli Hickler (Violine),
Herr Fredy Wiener (Rezitation),
Kapelle des Leibg. Inf.-Regts. Nr. 115.
Chorwerke von Gust. Erlemann, L. v. Beethoven,
M. Zenger, M. Bruch.
Soll von J. Haydn, C. Kreutzer, B. Godard.
Anfang 8¼ Uhr.
Ende 10 Uhr.
Näheres durch Plakate und Programme.
Eintrittspreise: Sperrsitz Mk. 3.30, numerierter Saal und
Estrade (erste Reihe) Mk. 2.20, Saal und
Estrade (hintere Reihen) Mk. 1.10.
Kartenverkauf: Hch. Arnold, Musikalienhandlung. Wil-
helminenstr
. 9, im Verkehrsbüro, sowie an
der Abendkasse.
(5456a
Der Reinertrag ist für gute Zwecke bestimmt.
Ssassassssshastaasstt

Grafenstr.
1820.

Dienstag, 17. März, abends 8¼ Uhr

öffentl. Vortrag

von Dr. med. O. Schär,
Lugano=Locarno:

Los von der

(6964

Hervesete
Im Kampf um beſſere Nerven u. größere Leiſtungsfähigkeit.
Eintrittspreis: 1. Platz M. 2.20, 2. Platz M. 1.65, 3. Platz M. 1.10.

Beuischer und Gesterreichische
Alpenverein, Sektion Darmstadt
(E. V. Gegründet 1870).

Dienstag, den 17. März 1914, abends 8½ Uhr präzis
im Fürſtenſaal Grafenſtr. 20:
Monats=Verſammlung
Vortrag des Herrn Erwin von Paska aus Wien:
Aegypten mit Vorführung farbiger Lichtbilder.
Die Familienangehörigen der Mitglieder und eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
(6959
Sonntag, den 22. März 1914:
Ausflug in den Odenwald
Zwingenberg-Melibokus -Felsberg Reichenbach-
Hohenſtein-Gadernheim-Kaiſerturm-Reichelsheim.
Abfahrt nach Zwingenberg um 7 Uhr 50 Min.
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Der Bajarzo, grosse Fantasie v. Leoncavalſo
Per Cynt, Suite Nr. 2
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Erzieherin Minna Müller=
Rudolph
Brenner, Gaſtwirt Aug. Kräger
Georg, Liebenaus
.K. Bernhardt
Knappe .
Waffenſchmieds= Heinrich Geyer
geſellen 1Hans Debus
Chöre: Robert Preuß,
Nach d. 1. u. 2. Akte läng. Pauſen.
Krank: Herta Alſen, Charl. Pils.
Zu dieſer Vorſtellung findet kein
Kartenverkauf ſtatt.
Anf. 8 Uhr. Ende geg. 11 Uhr.
Vorverkauf f. die Vorſtellungen:
Dienstag, 17. März. 132. Ab.=
Vorſtell. A 34. Ibſen=Zyklus.
Vierter Abend: Rosmers=
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(neu einſtudiert). Rebekka
Weſt: Grete Ilm vom Schau=
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Mittwoch, 18. März. 133. Ab.=
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Donnerstag, 19. März. 134. Ab.=
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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 16. März 1914.

Nummer 75.

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