Darmstädter Tagblatt 1914


Nr. 74., Sonntag, den 15. März.

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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die heutige Nummer hat 26 Seiten.

Das Wichtigſte vom Tage.

die braunſchweigiſche Landesverſamm=
lung
genehmigte einſtimmig die Wiedererrichtung
ſeiner braunſchweigiſchen Geſandtſchaft
aam preußiſchen Hofe. Der Poſten ſoll dem Be=
rvollmächtigten
im Bundesrat, Wirkl. Geh. Legationsrat
WBoden, mit übertragen werden.
Auf dem Flugplatz in Königsberg iſt geſtern
rder Flieger Leutnant Leſſer abgeſtürzt und war ſo=
fort
tat.
*
Leer Münſter in Neuß wurde geſtern durch einen
Wrand zum Teil zerſtört.
Ealandra hat mit ſeinen Bemühungen zur Bildung
des italieniſchen Kabinetts begonnen.
er türkiſch=ſerbiſche Friedensvertrag
rwurde geſtern unterzeichnet.
Auf der Station Exeter (Neu=Südwales) ſtieß ein
=Poſtzug mit einer Lokomotive zuſammen,
wobei 13 Perſonen getötet wurden.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 6.

Politiſche Wochenſchau.

** Unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe
haben in den beiden letzten Jahrzehnten eine ganz eigen=
astige
Wendung genommen. Auf der einen Seite iſt der
Radikalismus gewachſen, andererſeits aber hat ſich trotz
aller Oppoſition bei den bürgerlichen Parteien die Ueber=
st
ugung durchgerungen, daß wir mit unſerer Marine=
umd
Kokonialpolitik auf dem rechten Wege ſind.
Herr von Tirpitz hat ſeit langem die weit überwiegende
Wehrheit des Parlaments für ſich, weil wir wiſſen, daß
Zeutſchland heutzutage ohne eine ſtarke Seemacht nicht
auskommen kann. Der Staatsſekretär des Reichsmarine=
arnts
überſtürzt nichts, von uferloſen Plänen will er nichts
wiſſen, er geht ruhig und zielbewußt ſeinen Weg, und
das, was er geſchaffen, findet allgemeine Anerkennung in
L eutſchland und im Ausland Reſpekt. Dagegen hat und
ſere Kolonialpolitik in den letzten Jahren bei dem häu=
jigen
Wechſel ihrer verantwortlichen Leiter nicht immer
een und dieſelbe Richtſchnur innegehalten, es gab einen
rickzackurs, der erſt jetzt überwunden zu ſein ſcheint.
g ies trat bei der in dieſer Woche ſtattgehabten Beratung
des Kolonialeiats zutage. Gewiß fehlte es an ſcharfen
Angriffen von der Linken nicht, auch aus den Reihen der
anderen Fraktionen klang manches Wort der Kritik, aber
in den bürgerlichen Parteien herrſchte volle Uebereinſtim=
taung
darin, daß die jetzt eingeſchlagene Richtung den
Intereſſen Deutſchlands in vollem Maße gerecht wird und
zut einer glücklichen Entwicklung unſerer Kolonien ſicherlich
fähren wird. Die Anfangsſtadien haben wir bereits
überwunden, es geht tüchtig vorwärts, und das, was man
auts dem Munde des Staatsſekretärs Dr. Solf hörte, weckte
allenthalben volle Befriedigung. Seine Programmrede,
in der er die Grundzüge ſeiner Politik darlegte, erntete
lebhafteſten Beifall, denn ſie tat kund, daß wir gar man=
cees
erreicht haben und daß die beſten Ausſichten für die
weitere Entwicklung vorhanden ſind. Staatsſekretär Dr,
Solf betätigt in wachſendem Maße ſeine Geſchicklichkeit,
alle bürgerlichen Parteien für ſeine großzügige Kolonial=
folitik
zu gewinnen.
Die deutſch=ruſſiſchen Preßerörterun=
gen
ſind auch in der abgelaufenen Woche nicht zur Ruhe
gekommen und wurden naturgemäß in den Unterhaltun=
gen
erwähnt, die zwiſchen den Diplomaten beider Länder
regelmäßig ſtattſinden. Ein diplomatiſcher Schritt Ruß=
lunds
aber iſt wegen des Petersburger Artikels der Köln.
Zeitung nicht erfolgt und konnte, wie ſelbſt das Journal
des Débats im Gegenſatz zu Ausſtreuungen anderer Pa=
räſer
Blätter zugab, unter den obwaltenden Umſtänden
(ar nicht erfolgen. Dagegen hat die ruſſiſche Regierung
int einem halboffiziöſen Artikel der Roſſija die Gerüchtg
voon aggreſſiven Plänen Rußlands dementieren laſſen
Die bevorſtehende Reiſe des Kaiſers nach Korfu und die
wundgebung der amtlichen Roſſia ſprechen dafür, daß
tänſtweilen ein ernſter kriegeriſcher Wille in Rußland nicht
beſteht Dies iſt um ſo wahrſcheinlicher, als Rußlands
Entereſſe einen Krieg gegen Deutſchland nur dann ver=
ſtändlich
machte, wenn man in Petersburg die Zeit ge=
ſommen
glaubte, der Türkei das Lebenslicht auszublaſen.
Da aber ein derartiges Vorgehen ſchwerlich ohne einen
eroßen Weltkrieg möglich wäre, dürſte man ſich an der
Kcewa vor der Hand bei den armeniſchen Reſormen be=
rhigen
und abwarten, wie das osmaniſche Reich ſich wei=
ter
entwickeln wird.
Rußlands franzöſiſcher Bundesgenoſſe hat auf
dem Wege über die Pariſer Preſſe es ſich ſelbſtverſtändlich
angelegen ſein laſſen, in Petersburg die Verſtimmung
gegen Deutſchland zu ſchüren, zum kriegeriſchen Losſchla=
gen
jedoch unmittelbar nicht ermuntert. Bei dem Ueber=
(angsſtadium, in dem das franzöſiſche Heer ſich befindet,
bei den Krankheiten, die in ihm herrſchen, und bei der
Nähe der Kammerwahlen iſt das ſehr begreiflich. Ein=

neue Schwierigkeit taucht in der inneren Politik Frank=
reichs
darum auf, weil der Senat die Beſtenerung der
franzöſiſchen Rente wiederum abgelehnt hat und die So=
zialdemokratie
infolgedeſſen an eine Verfaſſungsreviſion
denkt, die den Senat beſeitigt.
Jenſeits des Kanals im Vaterlande der politiſchen
Freiheit, zeigen ſich Strömungen revolutionärer Art er=
folgreich
. Der Widerſtand Ulſters gegen die iriſche
Homerule hat das Miniſterium Asquith inſofern zur
Nachgiebigkeit beſtimmt, als es für Ulſter einen Zwiſchen=
zuſtand
herbeiführen will der die Möglichkeit einer
dauernden Ausſchließung Ulſters von der Herrſchaft des
triſchen Parlaments offen läßt. Oppoſtion und Ulſter=
leute
lehnen dieſen mittleren Weg ab; ob er trotzdem Ge=
ſetzeskraft
erlangt, iſt gegenwärtig nicht zu überſehen. So
leidenſchaftlich ganz England die Ulſterfrage bewegt, ſie
wurde doch durch die Tat eines Wahlweibes verdrängt.
das ein weltberühmtes Meiſterwerk beſchädigte. Die
Strafe folgte mit nachahmenswerter Schnelligkeit auf dem
Fuße; aber ihre Abbüßung wird dadurch illuſoriſch ge=
macht
werden, daß die Frevlerin mittels des Hunger=
ſtreiks
ſie unterbricht. Gerade im Zuſammenhang hier=
mit
kommt England ſchwerlich um die Notwendigkeit
herum, ſchroffere Seiten gegen die Wahlweiber aufzu=
ziehen
.
Der freundliche Empfang eines engliſchen Geſchwa=
ders
in Genua hat nach längerer Zeit an die überlieferte
Form der engliſchsitalieniſchen Beziehungen erinnert. Er
ging dem Rücktritt des Miniſteriums Giolitti voraus,
das nicht durch eine Kammerabſtimmung geſtürzt wurde,
ſondern nur deshalb die Entlaſſung nachſuchte, weil die
Radikalen den Uebergang zur Oppoſition beſchloſſen. Eine
Löſuna hat die Miniſterkriſis bisher nicht gefunden, und
der allgemeine Eindruck iſt der daß Gioliti ſehr bald
wieder an die Spitze der Regierung gelangen wird.
Auf der Balkanhalbinſel, wo die bulgariſchen
Sobranjewahlen angeblich zugunſten des liberalen Mini=
ſteriums
verlaufen ſind, war der Regierungsantritt des
Fürſten Wilhelm von Albanien das wichtigſte
Ereignis der verfloſſenen Woche. Bis auf die Weigerung
des griechiſchen Metropoliten, den neuen Herrſcher in das
Kirchengebet aufzunehmen, hat ſich der Anfang ſeiner
Herrſchaft unter günſtigen Vorzeichen abgeſpielt da die
Bevölkerung ofenbar froh iſt, endlich ein Oberhaupt er=
halten
zu haben. Die nächſte Aufgabe iſt jetzt die Bil=
dung
des Miniſteriums, als deſſen Leiter Turkhad Paſcha
in Frage kommt während Eſſad Paſcha die wichtige Lei=
tung
des Militärweſens erhalten ſoll Die Schwierig=
keiten
mit den Epiroten will Fürſt Wilhelm anſcheinend
auf dem Wege unmittelbarer Verhandlung beizulegen
ſuchen. Es wäre kein geringer Erfolg, wenn ihm das
glückte.

Der Ausbau der Wehrmacht
Oeſterreich=Ungarns.

Im öſterreichiſchen Abgeordneten=
hauſe
begann die erſte Leſung des Rekrutenkon=
tingentgeſetzes
Landesverteidigungsminiſter Ge=
orgi
verwies auf die Wichtigkeit des gegenwärtigen
Augenblicks, da die bewaffnete Macht einer Vermehrung
dringend bedürfe, wenn ſie einem Ernſtfalle, trotz der in
der nächſten Nachbarſchaft vollſtändig geänderten militär=
politiſchen
Verhältniſſe, in jeder Hinſicht gewachſen
ſein ſoll.
Der Augenblick ſei auch ernſt, weil der Bevölkerung
neue und vielfach drückende Laſten auferlegt würden, die
aber getragen werden müßten, ſolle die Geſamtheit vor
möglichen ſchweren Verluſten bewahrt und der Bevölke=
rung
das Gefühl des geſicherten ruhigen Fortſchritts in
Handel und Induſtrie wiedergegeben werden. Selbſt nach
der Einſtellung der mehr angeforderten Rekruten ſeien
noch immer die Staalsbürger der übrigen Großmächte,
Rußland ausgenommen, mehr belaſtet Der Miniſter ver=
wies
auf die Argumente des ungariſchen Honvedminiſters
für die Annahme der Rekrutenvermehrung und fragte: Iſt
jeder einzelne von Ihnen von der Ueberzeugung durch=
drungen
, daß wir unbedingt auf einen langen Frieden
hoffen dürfen und daß an unſeren Grenzen und auf dem
Balkan die Verhältniſſe dauernd ſo geordnet ſind daßt
es ganz ausgeſchloſſen iſt, daß wir einmal plötlich und
unerwartet in kriegeriſche Ereigniſſe, ohne es zu wollen,
verwickelt werden können? Die Praris beim Kriegs=
beginn
der Feldzüge der letzten Jahrzehnte lehrt, daß wir
uns in dieſer Hinſicht keineswegs ſicher fühlen dürfen.
Der Miniſter gab zum Beweiſe hierfür einen kurzen
hiſtoriſchen Rückblick über den Beginn des ruſſiſch= japani=
ſchen
, des türkiſch=italieniſchen Krieges und der letzten
Balkankriege und ſagte: Daß wir friedliebend ſind und
niemand ohne Grund angreifen, haben wir in den beiden
abgelaufenen Kriegen genügend bewieſen. Aber man ſoll
nirgends den Glauben aufkommen laſſen, daß dieſe Frie=
densliebe
der Schwäche entſpringt. Es muß alle Zeit und
überall volle Klarheit darüber beſtehen, daß wir vollkom=
men
bereit und entſchloſſen ſind, jeden Angriff mit einer
energiſchen Gegenoffenſive zu beantworten, und dazu be=
darf
es eines vollen Ausbaues der geſamten
bewaffneten Macht. Unſere Verbündeten ſollen das
ſichere Gefühl behalten, daß das Bündnis auch für ſie
wertvoll iſt und nicht uns allein nützt. Jeder mögliche
Gegner in der Zukunft aber ſoll wiſſen, daß der Wahl=
ſpruch
: Wer ſich an uns reibt, der ſticht ſich auch für
unſere ganze Wehrmacht gilt. (Zum Nachweiſe der un=

bedingten Notwendigkeit der geplanten Maßnahmen be=
gründete
der Miniſter die wichtigſten Details des Aus=
baues
der Wehrmacht. Die Notwendigkeit der Er=
höhung
des Standes der Infanteriekom=
pagnien
an der Grenze ergebe ſich aus der im Falle
eines Krieges möglichſt raſch durchzuführenden Mobil=
machung
und der Notwendigkeit, die geſamten Streitkräfte
an der Grenze zu verſammeln und für die Offenſive in
Feindesland bereit zu ſtellen. Um die eigene Grenze zu
ſchützen und den eigenen Aufmarſch zu ſichern, müßten
genügend ſtarke Infanterieabteilungen mit Artillerie nächſt
der Grenze ſtehen. Der Minimalſtand von 120 Mann für
die Kompagnien an der Grenze müſſe aufrecht erhalten
werden. Zum Nachweiſe der Notwendigkeit der Neuauf=
ſtellung
bei der Artillerie verwies der Miniſter
darauf, daß die letzten Kriege bewieſen haben, daß die
Artillerie durch die Verwendung der neuen Schnellfeuer=
geſchütze
an Gefechtswert derart gewonnen habe, daß ſie
im Angriff und in der Verteidigung ausſchlag=
gebend
geworden ſei. Der Verluſt des Feldzuges
in Böhmen 1866 war in erſter Linie die Folge der
ſchlechten Bewaffnung unſerer Infanterie Der mörderi=
ſche
Bleihagel der preußiſchen Zündnadelgewehre brach
die beiſpiellos heldenmütigen Angriffe unſerer braven
Infanterie und brachte ſie zum Weichen. Wollten und
könnten Sie die Verantwortung übernehmen, daß unſere
Söhne und Brüder in einem Zukunftskriege der uns ja
aufgezwungen werden kann, aus ähnlichen Gründen blu=
tig
unterliegen, weil unſere Artillerie ſelbſt niedergerun=
gen
wird? Wenn die ausreichende Vermehrung der Ar=
tillerie
als zu koſtſpielig immer wieder zurückgeſchoben
wurde, ſo iſt jetzt die zwölfte Stunde für den endlichen
Ausbau der Artillerie gekommen, und kein militäriſcher
Miniſter könnte eine weitere Verzögerung zugeben ohne
ſich einer ſchweren Pflichtverletzung dem Staate und auch
der Bevölkerung gegenüber ſchuldig zu machen.
Der Miniſter begründete dann insbeſondere die Not=
wendigkeit
der Erhöhung der ganz unzureichenden Zu=
ſtände
bei der Inſanterie, der Landwehr und ihre orga=
niſatoriſche
Gleichſtellung mit dem Heere: Der Miniſter
verwies auf die großen Verluſte an Blut und Geld, die
jeder Feldzug mit ſich bringe und ſagte: Die ſchwerſten
Opfer treffen ſelbſtverſtändlich den Unterliegenden, und
der Staat, der im Frieden am unrechten Ort ſpart, be=
zahlt
die Zeche. Um den Krieg nicht fürchten zu müſſen
und den Frieden in Ruhe genießen zu können, rüſten die
Völker Und wer bürgt dafür, daß das Wettrüſten um
uns nicht unvermutet und plötzlich in ein Kriegsfieber
übergeht, welches uns bitter berührt? Eine Ablehnung,
Verzögerung oder Verwäſſerung der Rekruenvorlage
müßte geradezu als eine Selbſtſchädigung bezeichnet wer=
den
. Daß die militäriſche Verwaltung ſich im Jahre 1912
mit geringeren Zahlen begnügt habe, ſei der beſte Beweis
voller Rückſichtnahme auf die Wünſche der Bevölkerung,
ſolange es möglich ſei. Seither hätten ſich aber die mili=
tärpolitiſchen
Verhältniſſe in der nächſten Nähe zu un=
gunſten
Oeſterreichs gründlich verſchoben Oeſterreich= Un=
garn
kenne zwar ſeine Freunde, wiſſe aber nicht, wen es,
wenn es einmal zu dem eiſernen Würfelſpiel gezwungen
werde, auf der Seite ſeiner Gegner finden werde. Wir
müſſen alſo erhöhte Vorſorge treffen.
Der Miniſter ſchloß: Derjenige Staat ſchützt den Frie=
den
am wirkſamſten, der kräftig genug und entſchlußbereit
iſt, an ſeinen Grenzen denſelben zu diktieren. (Lebhafter
Beifall und Händeklatſchen.) Die Verhandlung wird
darauf auf Dienstag vertagt.

Deutſches Reich.

Die deutſch=ruſſiſchen Beziehun=
gen
. Zu den geſtrigen Ausführungen der Norddeutſchen
Allgemeinen Zeitung über die deutſch=ruſſiſchen Beziehun=
gen
ſchreibt die Kölniſche Zeitung: Unſer Petersburger
Bericht war kein Alarmbefehl, weil er nur Dinge mit=
teilte
, die jenem bekannt ſind, der berufsmäßig die Ent=
wickelung
verfolgt. Daß er nicht unbegründet war, be=
weiſt
nichts ſchlagender als die Beſtätigung ſeines Inhalts
durch die Petersburger Börſenzeitung. Die von der
Norddeutſchen hervorgehobene Ehrlichkeit der offiziellen
Friedenspolitik bedarf jedenfalls einer Einſchränkung.
Mit ihren allgemeinen Bemerkungen ſchafft die Nord=
deutſche
keine Tatſachen aus der Welt. Solange nicht ſach=
lich
nachgewieſen wird, daß die Darſtellungen unſeres Pe=
tersburger
Mitarbeiters falſch ſind, behaupten wir, daß
ſie tatſächlich richtig ſind.
Der Vorentwurf für ein neues
Strafgeſetzbuch. Man hat angenommen, daß der
von der Strafrechtskommiſſion aufgeſtellte zweite Vorent=
wurf
für ein neues Strafgeſetzebuch in naher Zeit ver=
öffentlicht
würde. Dieſe Annahme dürfte ſich aber, wie
Berliner Blätter mitteilen, nicht erfüllen, es iſt vielmehr
noch ſehr zweifelhaft, ob der Entwurf im Laufe dieſes
Jahres der Oeffentlichkeit übergeben werden kann. Er
wird gegenwärtig im Reichsjuſtizamt mit einer Begrün=
dung
und erläuternden Vergleichen mit dem erſten Vor=
entwurf
verſehen. Inzwiſchen iſt auch bereits mit der
Aufſtellung eines amtlichen Entwurfs für das Straf=
geſetzbuch
begonnen. Die Fertigſtellung wird naturgemäß
geraume Zeit in Anſpruch nehmen. An den Reichstag

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Seite 2.

armſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

gelangt er jedenfalls erſt in der nächſten Legislaturperiode.
Dies ſteht im vollen Einklang mit den Wünſchen des
Reichstages, der wiederholt gebeten hat, daß umfangreiche
und wichtige Vorlagen nicht am Ende, ſondern im Be=
ginn
einer Legislaturperiode eingebracht werden mögen.
Die Regelung des Waffengebrauchs.
Die Verhandlungen zwiſchen den Bundesregierungen
über die Regelung des Waffengebrauchs des Militärs in
Friedenszeiten ſind, wie der Berliner Lokal=Anzeiger
ſchreibt, noch nicht zum Abſchluß gekommen, aber es gelte
bereits als nahezu ausgeſchloſſen, daß es zu einer einheit=
ichen
Regelung für das ganze Reich kommen würde.
Die Beamtenbeſoldungsvorlage.
leber die Beamtenbeſoldungsnovelle im Reichstage ſind
die wiederholt angekündigten Verhandlungen unter den
erſchiedenen Parteien mittlerweile zu einem Ergebnis
gediehen, und da eine Einſtimmigkeit erzielt worden iſt
önnte man ſchon jetzt gute Hoffnungen für das Zuſtande=
bringen
der Vorlage äußern, wenn die Reichsregierung
nicht bis jetzt bei ihrem Widerſpruch gegen jede Erweite=
rung
der Vorlage ſtehen bliebe. Etwa Mitte dieſer
Woche iſt die Mitteilung des Ergebniſſes der interfraktio=
nellen
Verhandlungen zu erwarten. Um ein Zuſtande=
ommen
der Vorlage, ſo weit es irgend geht, zu fördern,
haben die Fraktionen ihre Wünſche auf Erweiterung der
Regierungsvorſchläge aufs dringendſte beſchränkt. Der
Antrag wird ſo als einſtimmiger Beſchluß aller Parteien
vorgelegt werden können. Die Zuſtimmung iſt allerſeits
tnter der Verpflichtung erfolgt, daß keine Partei weiter=
gehende
Anträge ſtellt, und daß ſolche, falls ſie von einem
Außenſeiter geſtellt werden ſollten, geſchloſſen abzulehnen
ſind.
Eine Kundgebung gegen das Sonn=
tagsruhegeſetz
. Eine Anzahl führender Verbände
der ſelbſtändigen Kaufmannſchaft, u. a. der Verband deut=
ſcher
Detailgeſchäfte der Textilbranche (Sitz Hamburg),
Detailliſten=Verband von Rheinland und Weſtfalen
Zentralausſchuß der vereinigten Putzdetailliſten= Ver=
bände
Deutſchlands, der Verband deutſchen Waren= und
Kaufhäuſer ſind übereingekommen, in Verbindung mit
anderen kaufmänniſchen Zentralverbänden auf Ende die=
ſes
Monats eine große Proteſtkundgebung der ſelbſtändi=
gen
Kaufmannſchaft nach Berlin zu berufen, um gegen die
Beſchlüſſe der Reichstagskommiſſion in Sachen des Sonn=
tagsruhegeſetzes
Verwahrung einzulegen.
Das württembergiſche Lichtſpiel=
geſetz
. Die württembergiſche Zweite Kammer hat in
ihrer Schlußabſtimmung das Lichtſpielgeſetz mit 66 gegen
17 Stimmen (Sozialdemokraten und ein Mitglied der
Volkspartei) angenommen, nachdem für die örtliche Zen=
ſur
weniger drückende Beſtimmungen feſtgeſetzt worden
ſind. Die örtliche Zenſur kann nach dieſen neuen Beſtim=
mungen
nur ausnahmsweiſe eintreten, wenn beſondere
örtliche Verhältniſſe die Annahme rechtfertigen, daß in
einer Gemeinde die Vorführung der Lichtbilder durch ihre
Wirkungen auf die Zuſchauer die öffentliche Ordnung ge=
fährden
würde.

Ausland.

Oeſterreich=Ungarn.
Die parlamentariſche Lage in Böhmen
Die von den beiden Nationalitäten Böhmens zur Be=
ſprechung
der parlamentariſchen Lage entſandten Abord=
nungen
ſind am Freitag abend in Wien zuſammenge=
treten
und haben beiderſeits ihren Standpunkt gekenn=
zeichnet
, worüber ſich eine mehrſtündige Debatte ent=
wickelte
. Die Beratung wird fortgeſetzt.

Frankreich.
Die Angriffe gegen Caillaux. In der
Kammer ſtellte der Bonapartiſt Delahaye den Antrag, die
Kammer möge die Regierung auffordern, die gegen zwei
Miniſter erhobenen Beſchuldigungen vor dem Gericht auf
zuklären. Der Abgeordnete Delahaye führte zur Begrün
dung ſeines Antrages aus, daß der Figaro den ehemaligen
Juſtizminiſter Monis und den Finanzminiſter Caillaux
beſchuldigt habe, in dem Prozeß gegen den Spekulanten
Rochette zugunſten Rochettes auf den damaligen General=
ſtaatsanwalt
Fabre eingewirkt zu haben, um eine Unter=
brechung
des Gerichtsverfahrens durchzuſetzen. Der Mi=
niſterpräſident
Doumergue weiſt mit einer kurzen Erklä=
rung
den Antrag Delahaye zurück. Er charakteriſiert ihn
als ein Manöver, das darauf ausginge, die Führer der re=
publikaniſchen
Parteien und deren ſämtliche Reformwerke
zu diskreditieren. Die Regierung müſſe unter Stellung
der Vertrauensfrage die Ablehnung verlangen. Jaurés
warf Delahaye vor, daß ſein Handeln mehr von der Po=
litik
als von der Gerechtigkeit ausgehe, war aber immerhin
der Anſicht, daß es richtig wäre, den Miniſtern die Mit=
gliedſchaft
im Aufſichtsrate der Finanzgeſellſchaften zu
unterſagen. Traiſſinet brachte dahinlautende Anträge ein
Doumergue nahm die einfache Tagesordnung an und
ſtellte die Vertrauensfrage. Dieſe Tagesordnung wurde
nit 360 gegen 135 Stimmen angenommen. Die Abſtim=
mung
über den Antrag Traiſſinet wird ſpäter ſtattfinden.
Die Gegner der Regierung ſcheinen ſich der Hoffnung
hinzugeben, daß es ihnen doch noch gelingen werde, den
Finanzminiſter Caillaux vor Schluß der Legislaturperiode
zu Falle zu bringen. Sie machen kein Hehl daraus, daß
ſie in der Rochette=Angelegenheit ein geeignetes Mittel
zur Erreichung ihres Zieles erblicken.
Die Einkommenſteuer im Senat. Im Se=
nat
führte Caillaux aus, er habe den Wunſch, den Kredit
Frankreichs unverſehrt zu erhalten. Der Kredit beruhe je
doch auf dem feſten Gleichgewicht des Budgets und hier=
für
ſeien erhebliche finanzielle Anſtrengungen nötig. Er
ſei der Meinung, daß jede Art von Einkommen aus der
Rente wie alle anderen Einkommen beſteuert werden
müßten. Wenn man eine Ausnahme machte, würden bald
andere Ausnahmen folgen, und das Werkzeug der Be=
ſteuerung
wäre unvollſtändig und ungenügend. Caillaux
ſchloß, er werde hartnäckig vor beiden Kammern die
Steuer auf alle Einkommen aufrecht erhalten in der inner=
ſten
Ueberzeugung, den großen Intereſſen des Landes zu
dienen. Ribot drückte die Anſicht aus, daß man unver=
züglich
eine Ergänzungsſteuer von 100 Millionen, welche
die Reichen und Wohlhabenden treffe, ſchaffen müſſe, aber
man ſollte auf tönende Redensarten verzichten. Er er=
klärte
ſich damit einverſtanden, daß man die Rente, ebenſo
wie alle anderen Hilfsquellen, mit einer Zuſatzſteuer be=
lege
, aber im Augenblick der Anlage, nicht bei der Coupon=
einlöſung
. Die Finanzkriſe ſei ſchwer, überſteige aber
nicht die Kräfte Frankreichs. Eine moraliſche Kriſe
würde noch viel gefährlicher ſein. Wenn das Vertrauen
einmal erſchüttert ſei, würde man lange Jahre brauchen
um es wieder aufzurichten. Die drei erſten Paragraphen
des Artikels, der die der Steuer unterworfenen Werte auf=
zählt
, wurden darauf angenommen.
Spanien.
Die Aufgaben in Marokko. Nach dem un=
ter
dem Vorſitz des Königs abgehaltenen Miniſterrat er=
klärte
der Miniſterpräſident, er habe im Miniſterrat Mit=
teilung
über die Unterredungen zwiſchen dem franzöſiſchen
Generalreſidenten von Marokko Liautey und dem ſpaniſchen
Generalreſidenten Marina und die Unterredung Liauteys

mit dem Kabinett in Madrid gemacht. Dieſe Unterreduns
gen würden ſicherlich dazu beitragen, die Beziehungen
zwiſchen Frankreich und Spanien feſter zu verknüpfen und
eiden Ländern ihre ziviliſatoriſche Aufgabe in Marok
erleichtern. Die Uebereinſtimmung in den Anſichten und
die loyalen Beziehungen der beiden Länder würden
geſtatten, bedauerliche Zwiſchenfälle zu vermeiden, ohnes
daß damit irgendwelche Verpflichtungen eingegangen
würden.
Rußland.
Koloniſation in Mittelaſien.
eichsrat begann die Verhandlungen über den Geſetzen=
wurf
, betreffend die Koloniſation der Steppe Golodnai
in der Provinz Samarkand.
Es ſtellt dieſes den erſten Schritt eines großen Untera
nehmens des Ackerbauminiſteriums in Mittelaſiendan
Jetzt ſind bereits 20000 Deſſjatinen bewäſſerten Gebiete
erſchloſſen. Man will in den Bewäſſerungsarbeiten ohn
Verzug fortfahren, die bis zu drei Millionen Deſſjatinen
Staatsgebiet umfaſſen und ſich auf verſchiedene Gebien
Turkeſtans ausdehnen ſollen. Die gleichzeitig erforden
lichen Ausgaben betragen über 7 Millionen Rubel. De
Geſetzentwurf ſieht vor, eine kräftige ruſſiſche Behölka
rung dort anzuſiedeln, und will die Baumwollpflanzun
gen in Turkeſtan ausdehnen. In der letzten Sitzung
wurde Artikel 1 des Entwurfes angenommen, in dem
diejenigen Bevölkerungskreiſe aufgezählt werden, die
Beſiedelung in den mit Waſſer verſorgten Gebietenzu
gelaſſen werden ſollen. Entgegen den Abſichten der Kom
miſſion, das Recht der Koloniſierung nur orthodoreh
oder altorthodoxen Bauern und Kleinbürgern vorzuh
halten, nahm der Reichsrat die Faſſung der Duma ah
durch welche das Recht der Koloniſierung allen ruſſiſchen
Untertanen jeder chriſtlichen Konfeſſion zugeſtanden wird
Vereinigte Staaten.
Die Standard=Oil=Company und da
deutſche Petroleum=Monopol. Inein
Sitzung des Kabinetts unter dem Vorſitz des Präſidenten
Wilſon wurde die Frage erörtert, ob es zweckmäßige
zugunſten der Standard=Oil=Company, die ſich darüben
beklagt, daß das dem Reichstag vorliegende Oelmonopo
geſetz das Geſchäft der Geſellſchaft in Deutſchland ſchädige
bei Deutſchland zu proteſtieren. Bei Schluß der Beratun
wurde angedeutet, daß die Regierung an dieſem Kampfg
zwiſchen den amerikaniſchen unabhängigen Oelkonzerne
inerſeits und der Standard=Oil=Company andererſei
nicht teilnehmen wolle.
Japan.
Das Marinebudget. Nachdem das Mari
budget mit dem Abänderungsantrag vom 9. März bon
Oberhauſe verabſchiedet worden iſt, wird es wieder dem
Unterhauſe zugehen, das ſich wahrſcheinlich weigern wird,
den Abänderungsantrag anzunehmen. Daher wird
zu einer gemeinſamen Sitzung beider Häuſer kommen
Gut unterrichtete Kreiſe glauben, daß ein Stillſtanden=
reten
wird inſofern, daß eine Verſtändigung miten
Regierung durch Annahme des Geſamtabſtriches inöhe
ſon 70 Millionen Yen erzielt wird. Im Verlaufe
ausgedehnten Debatte richtete Murata einen auſſeh
erregenden Angriff gegen den Premierminiſter, den er der
Beſtechung beſchuldigte und deſſen Abdankung er als ein=
zige
Vorbedingung für die Annahme des Marinebudgets
forderte.
* London 13. März. Dem Vernehmen nach reiſt
der Prinz von Wales zu einem Beſuch nac
Norwegen Der Aufenthalt bei dem Königspaal
wird vorausſichtlich drei Wochen dauern.
* Montevideo 14. März. Geſtern frühſtück
die deutſchen Matroſen an Land zuſammen m
denen von Urnguay. Die Schüler der deutſchen Schule

Ueberzeugung.

C) Siehſt du, wie ein Baum wächſt? Er entfaltet
ſeinen Keim und macht ſich alles dienſtbar: Sonnenſchein
und Regen, Froſt und Hitze, Stille und Sturm. In ſich
trägt er die feſte organiſche Form ſeines Weſens; aber
er reckt die Aeſte in den weiten Himmel, ſaugt Licht und
Sonne, verleibt ſich alle nährenden Kräfte ein und ſchöpft
ſich Gewinn aus der geſamten Natur.
Einem ſolchen Wachſen können wir das Werden der
Ueberzeugung vergleichen. Kann man einem Menſchen
eine Ueberzeugung von außen her ankleben, anerziehen,
anbefehlen? Ich glaube nicht. Wie ein lebendiger Kern
muß ſie in unſerem geiſtigen Weſen liegen, von Gott ſelbſt
uns eingepflanzt, aus dem geheimnisvollen Schoß des
Lebens ſtammend, ſelbſt mit Lebenskraft begabt. Einen
feſten organiſchen Plan, der in ihr angelegt iſt, muß ſie
verwirklichen. Eine organiſche Lebensform muß ſie zur
Reife bringen. Nach einem verborgenen Lebensgeſetz
muß ſie wachſen. Aber nicht in ſich abgeſchloſſen, ſondern
unter den tauſend Einwirkungen des Lebens. Unzählige
Erfahrungen geſtalten ſie, die kleinen Ereigniſſe des Tages
bilden ſie, viele Kräfte arbeiten an ihr. Aber ſie wächſt
aus eigenem Recht. Sie nimmt ihre Kraft aus ſich ſelbſt.
Alles Erleben, das große und das kleine, muß ihr die=
nen
, daß ſie ihr eigenes Formgeſetz auswirkt, ihre eigene
Lebenskraft ſteigert und ſtärkt, daß ſie wächſt!
So wenigſtens ſind die glücklichen, ebenmäßigen
organiſchen Naturen. Es gibt auch andere, denen die
geiſtige Eigenkraft fehlt, die das Leben nicht von innen
her geſtalten, ſondern ſich von außen formen laſſen. Und
wieder ſind andere da, die in ſich ſelbſt erſtarren und ver=
knöchern
und ſich gegen alle bildende Gewalt des Lebens
verſchließen. So ſoll es nicht ſein. Keine verkapſelte
Seele, die ſich gegen das gewaltige Leben abſperrt, aus
heimlicher Angſt, daß vor der andringenden Wirklichkeit
die geiſtige Form in Stücke geht. Aber auch kein Schau=
keln
auf den Wogen der Tagesmeinung und Herumgetrie=
benwerden
von jedem Wind der Lehre, ſondern Wachs=
tum
, das ſich weit auftut aller Welt, das ſich durchfluten
läßt von den brauſenden Strömen des Lebens, durch=
ſonnen
von ſeinem goldenen Glanz und doch ſich ſelbſt
treu bleibt und ſeinem inneren Geſetz. Haſt du ſolche
lebendige Ueberzeugung? Wohl dem, der ſie hat, und
der ſie ſo hat, daß ſie immer noch im Werden iſt. Nur
der Wachſende iſt frei.

Frieſens Tod.
(15. März 1814.)

** Unter den lichten Geſtalten, die der Völkerfrühling
or 100 Jahren dem deutſchen Volke zum Vorbild aufge=
ſtellt
hat, ſtrahlt die des jungen Friedrich Frieſen in
inem beſonders reinen Glanz jugendlicher Heldenver=
klärung
. Andere waren bedeutender als er, genialer
ſchöpferiſcher, aber in dieſem ſchönen, unſchuldigen, ritter=
lichen
Jüngling verkörpert ſich wie in einem unvergeß=
lichen
Symbol der Geiſt und das Weſen der Jugend jener
großen Zeit überhaupt, jenes ver sacrum das ſich ſelbſt
auf dem Altare des Vaterlandes zum Opfer brachte, und
der tragiſche Tod durch verruchte Mörderhand gibt der
hellklingenden Ballade dieſes friſchen Kämpferlebens einen
unklen, dumpf verhallenden Schlußakkord.
Wer Friedrich Frieſen geweſen, das ſteht in den Her=
zen
der Deutſchen eingeſchrieben, und alle kennen das
ſchöne Denkmal, das ihm der Freund und Turnbruder
Jahn im Vorwort ſeiner Deutſchen Turnkunſt geſetzt
hat. Wie Scharnhorſt unter den Alten, iſt Frieſen von
der Jugend der Größeſte aller Gebliebenen. Als Lehrer,
die Hauptzierde der berühmten Plamannſchen Anſtalt, der
Geburtsſtätte des deutſchen Volkstums war Frieſen zu=
gleich
der unübertroffene Meiſter in allen körperlichen
Uebungen und der eifrigſte Mitarbeiter Jahns in der Aus=
bildung
der Turnkunſt. Im Kampfe auf dem Schwebe=
baum
beſiegte ihn niemand; im Fechten war er unüber=
windlich
; großen Wert legte er auf das Schwingen das
Voltigieren. So war er ein idealer Führer der Jugend
und ſein Einfluß gewaltig. Als er ſich dann beim Aus=
bruch
des heiligen Krieges den Lützowern anſchloß, ragte
auch hier ſeine Lichtgeſtalt bald hervor, und neben Körner
war er die eigentliche Seele der Schar.
Nicht ſo ſchwungvoll wie Jahn, aber nicht minder
lebendig hat Frieſens einzigartige Erſcheinung ſein Kol=
lege
an der Plamannſchen Schule Harniſch, ebenfalls ein
Mitbegründer der Turnkunſt, geſchildert: Friedrich
Frieſen war von mittlerer Größe, ſchön gewachſen und
hatte blaue Augen und ein blondes, glattes Haar, welche
beiden Kennzeichen die vorzüglichſten der alten Deutſchen
waren. In ſeinem Geſicht lag Milde und Anmut, Kraft
und Würde. Sein Gang und alle ſeine körperlichen Be=
wegungen
waren ausdrucksvoll und gehaltig. In ſeinen
Umgebungen war keiner der ihn nicht liebte und hoch=
achtete
, ja oft anſtaunte. War er in freundſchaftlichen, der

Freude gewidmeten Kreiſen, ſo erhöhte er die Freude
ganzen Geſellſchaft, er war der Froheſte, er lebte dann gan
der glücklichen Gegenwart und wirkte oft auf alle zugleich
ein. Er hat ſtets ein keuſches Leben geführt, obgleich
nanche Schöne ſeinen Beſitz wünſchte, und die Keuſchhell
gehörte ſo zu ſeinem Weſen, daß er ſie nicht erſt im Kamſe
mit Leidenſchaft errang; denn letztere hatte in ſeinen
Innern nie gewurzelt. Er war ſo unſchuldig, daß ers
nie merkte, wenn er vom andern Geſchlechte vorzüglich
berückſichtigt und vorgezogen ward So wie er in Hil=
ſicht
der Tugend und des Vaterlandes für alles Große und
Edle begeiſtert war, unter welcher Form es auch erſchien
und ſo wie er ſtrebte, es zu verbreiten und das Lichtdel
Welt zu vermehren und das Heil des Vaterlandes nähen
zu bringen, ebenſo war er auch erwärmt für alles, wa
Kunſt und Wiſſenſchaft hieß. Und er mußte fallen von
velſcher Tücke bei düſterer Winternacht durch Meuchelſchuß
in den Ardennen.
Lange lag völliges Dunkel über ſeinem Schickſall
Plötzlich war er verſchwunden, der ſchneidigſte Reiter unten
den Lützowern, an dem alle mit größter Liebe gehangen
Erſt Jahre ſpäter brachte treue unermüdliche Freundes
liebe Klarkeit in das dunkle Schickſal. Am 13. März 1814
hatte Napoleon den ruſſiſchen Feldherrn Grafen St. Prieſt
in Reims überfallen: dabei wurden auch zwei Schwadle
nen der Lützowſchen Reiter zerſprengt, und auf der Flucht
geriet Frieſen, Lützows Adjutant, in den Ardennenwald
er war von ſeinen Gefährten getrennt worden und konnte
ſie nicht wieder finden. Zwei Tage und Nächte irrte er
umher, völlig erſchöpft von Hunger Durſt und Anſtreng=
ing
, ſein ebenfalls ganz ermüdetes Pferd am Zügel hinter
ſich herführend. Endlich am 15 März ſtieß er auf zwei
franzöſiſche Holzhauer, im Walde von Huillens unwei
des Dorfes La Lobbe, die ihn ins Dorf zu bringen ver=
ſprachen
. Da aber trat unglücklicherweiſe eine Streifpartie
der franzöſiſchen Nationalgarde dazwiſchen, die ſich in bru=
talſter
Weiſe des Ermatteten bemächtigte und ihn als Ge=
fangenen
mit ſich ſchleppte. Als ſie ihn zu mißhandeln
wagten, drehte er ſich mit Aufbietung der letzten Kräfte
zu ſeiner Verteidigung um, und in dieſem Augenblick traf
ihn die Kugel eines blödſinnigen Schäfers tödlich durchs
Herz. Die Leiche ließ der Maire von La Lobbe auf dem
Kirchhof des Dorfes anſtändig begraben, da ihn die Züge
des Toten rührten. Und hier lagen nun Frieſens irdiſche
Reſte unerkannt in fremder Erde bis zum Jahre 1816, wo
ſie endlich Frieſens Freund, der Freiherr Auguſt von
Vietinghoff, ausfindig machte. Frieſen und Vietinghoſſ

[ ][  ][ ]

Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 3.

arus Buenos Aires hier eingetroffen waren, beſichtig=
beie
beiden deutſchen Linienſchiffe. Abends gab der
rrneminiſter den deutſchen Offizieren ein Bankett, an
die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, Miniſter
zahlreiche Beamte teilnahmen.
Montevideo, 13. März. Der Deutſche Kluh
geſtern abend zu Ehren der deutſchen Seeleute ein
im Parkhotel. Daran ſchloß ſich ein glänzender Ball,
teem die Diplomaten und die Vertreter der vornehm=
Kreiſe teilnahmen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. März.

Vom Hofe. Fürſt und Fürſtin zu Solms=
ſee
ſind Freitag vormittag 10 Uhr 59 Min. abgereiſt.
Großherzog empfing nachmittags 3 Uhr im
Auen Palais den Generalkonſul Dr. von Weinberg aus
ſrakfurt. (Darmſt. Ztg.)
* Die Großherzogliche Familie wird ſich demnächſt,
hr Vernehmen nach, zu einem Frühjahrsaufenthalt nach
Medone begeben.
* Empfänge. Der Großherzog empfing am
Ilmstag den Major Frhrn. Weſterweller v. Anthoni
ſin. Stabe des Dragoner=Regiments Prinz Albrecht von
Beußen (Litthauiſches) Nr. 1, den Major v. Schmelzing
d Wernſtein, Adjutant des Generalkommandos des
H. Armeekorps, den Großh. Major à la suite der In=
kiteerie
Bornemann von Bad Nauheim, den Kirchenrat
ſtarrer Steiner von Schwanheim, den Goldſchmied
Leinde, den Profeſſor Vogt von Gießen, den Baurat
ſſchöberl, den Geh. Regierungs= und Baurat Beling von
ſarnkfurt a. M., den Amtsrichter Dr. Möbius von
Mchſt i. Odw., den Oberpoſtkaſſenrendanten a. D. Bönning,
ſſir Oberbürgermeiſter a. D. Mecum von Gießen, den
Achitekten Margold, den Direktor Merz, den Schriftſteller
hber; zum Vortrag den Staatsminiſter v. Ewald, den
Anranzminiſter Braun, den Miniſter des Innern v. Hom=
lſeckk
zu Vach, den Vorſtand des Kabinetts Geheimerat
Pinheld, den Ordenskanzler Oberſt z. D. Frhrn. Röder
Diersburg, den Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing.
* Ordensverleihung. Der Großherzog hat
ſim Oberbürgermeiſter der Reſidenzſtadt Charlotten=
ſra
Dr. Ernſt Scholz das Ritterkreuz 1. Klaſſe mit
rKrone des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
lPrüehen.
* Ernannt wurde der Amtsgerichtsdiener bei dem
ſrksgericht Grünberg Heinrich Kremmelbein zum
ſrksgerichtsdiener bei dem Amtsgericht Bingen mit
ikung vom Dienſtantritt ſeines Dienſtnachfolgers;
Eſer Jean Ruff aus Frankfurt a. M. mit Wirkung
ra 18. März an zum Bauſchreiber bei dem Hochbauamt
Farmſtadt.
* Erledigt ſind: Eine mit einem katholiſchen Lehrer
deſetzende Schulſtelle an der Volksſchule zu Mörlen=
ſſach
, Kreis Heppenheim. Eine mit einem evan=
lulſſchen
Lehrer zu beſetzende Schulſtelle an der Volks=
hille
zu Rimbach, Kreis Heppenheim. Eine mit
lmem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle
n ider Volksſchule zu Siedelsbrunn, Kreis Heppen=
Iim. Eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu
ſſttzende Schulſtelle an der Volksſchule zu Hechts=
eim
, Kreis Mainz. Mit dieſer Stelle iſt Organiſten=
enſt
verbunden.
* Die Fürſtin Marie zu Erbach=Schönberg, Prinzeſſin
br Battenberg, iſt Freitag von Wien kommend, wo
ſe längere Zeit bei Prinz und Prinzeſſin Wilhelm
Stolberg=Wernigerode zugebracht hat, in Darmſtadt
i inrichſtraße 4) zu dreiwöchigem Aufenthalt eingetroffen.
g. Verwaltungsgerichtshof. Geſtern vormittag wurde
Urteil des Verwaltungsgerichtshofes in der An=
Alegenheit der Verpachtung der Jagd von Un=
ſchönmattenwag
verkündet. Der Verwaltungs=
richtshof
hat zu Recht erkannt, die Reviſion des
r vatmannes Ludwig Anders zu Heidelberg und des
ferlegers Kühner zu Brüſſel gegen die Entſcheidung
* Provinzialausſchuſſes vom 19. Oktober 1913 wird der
Aautptſache nach zurückgewieſen. Die Koſten des
esfahrens in erſter Inſtanz fallen der Gemeinde Unter=
ho
nmattenwag zur Laſt, die der Reviſionsinſtanz je zur
ſähfte den Reviſionsklägern. Mit dieſer Entſcheidung
n der Verwaltungsgerichtshof lediglich ausgeſprochen,
lki, auch ſeiner Meinung nach das Urteil des Kreisaus=
Ahaſſes nicht haltbar iſt und inſoweit iſt er zur
a uptſache der angefochtenen Entſcheidung
ſess Provinzialausſchuſſes, der dies eben=
allls
ausgeſprochen hatte, beigetreten. Ob
no inwieweit ſich der Verwaltungsgerichtshof dabei etwa
luch den Gründen anſchließen wollte, die die Vor=
Inſtanz zur Aufhebung des Urteils der erſten Inſtanz ge=
fihrt
haben, bleibt abzuwarten und wird erſt aus
er demnächſt den Parteien und der Oeffentlichkeit zugäng=

lich zu machenden Begründung dieſes höchſtinſtanzlichen
Urteils zu erſehen ſein.
Vom Hoftheater. Heute nachmittag geht unter Lei=
tung
von Konzertmeiſter Ernſt Schmidt Boieldieus gra=
ziöſe
Oper Die weiße Dame in der neuen Aus=
ſtattung
zu ermäßigten Preiſen in Szene. Die Vorſtel=
lung
beginnt um 2½ Uhr und wird gegen 5 Uhr beendet
ſein. Abends 7½ Uhr erſcheint neu einſtudiert Leo Falls
Dollarprinzeſſin unter Leitung von Erich Klei=
ber
und Adolf Jordan. Reges Intereſſe gibt ſich für den
vierten und letzten Abend des Ibſen=Zyklus kund, an dem
zu kleinen Preiſen das Schauſpiel Rosmersholm
in neuer Einſtudierung mit der trefflichen Ibſen= Darſtel=
erin
des Frankfurter Schauſpielhauſes, Grete Ilm, als
Rebekka Weſt und mit Kurt Ehrle als Rosmer gegeben
wird.
r. Blumentag in Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Die
mit Hilfe des Wehrbeitrages ermöglichte Verſtärkung des
deutſchen Heeres bedingt naturgemäß auch eine vermehrte
Heranbildung von freiwilligen Pflegern und Pflegerinnen
für den Kriegsfall. Zur Löſung dieſer Aufgabe bedarf
das Rote Kreuz nicht nur der Unterſtützung weiteſter
Kreiſe, ſondern auch bedeutender Mittel, die im Wege einer
allgemeinen Sammelaktion im ganzen deutſchen Reichsge=
biet
aufgebracht werden ſollen. Im Einverſtändnis Sr.
Majeſtät des Kaiſers und der Kaiſerin findet dieſe allge=
meine
Sammlung am 10 Mai ds. Js., dem Gedenktag
des Frankfurter Friedens, ſtatt. Geplant ſind Blumentage
und ähnliche Veranſtaltungen. In Heſſen ſinden die Ver=
anſtaltungen
unter dem Protektorat Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs ſtatt. Ein Ortsausſchuß für Darmſtadt
tritt demnächſt zuſammen.
* Spitzen=Ausſtellung im Gewerbemuſeum, Neckar=
ſtraße
3. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die
Spitzen=Ausſtellung im Gewerbemuſeum, welche
dauernd gut beſucht iſt, bis zum Sonntag den 22. ds. Mts.,
verlängert worden iſt. Die ausgeſtellten Erzeugniſſe der
Heiminduſtrie und der Spitzenſchulen ſind verkäuflich.
* Die kirchenmuſikaliſche Abendfeier, die am Freitag
in der Stadtkirche ſtattfand, brachte Werke von Bach und
Händel und ein Stück für Violine von Reger. Die Arien
und Lieder wurden von Frau Dora Praetorius=
Nodnagel geſungen, deren ſchöne Stimme noch von der
Kantatenaufführung am Sonntag Eſtomihi in beſter Er=
innerung
war und diesmal faſt noch beſſer zur Geltung
kam. Beſonders gut gelang ihr Bachs: Komm, ſüßer
Tod und die Arie: Schlummert ein‟ Die Violinbe=
gleitung
bei dieſer Arie und die übrigen Violinvorträge
hatte Fräulein Ilſe Hoffmann übernommen, die
ſchon öfter hier Proben ihres Könnens abgelegt hat und
auch Freitag ſich ihrer zum Teil nicht leichten Aufgabe
mit beſtem Gelingen entledigte. Die Orgelbegleitung zu
ſämtlichen Vorträgen lag in den Händen des Konzert=
leiters
Herrn Stadtorganiſten Borngäſſer, der außer=
dem
noch drei Orgelvorträge von Bach zu Gehör brachte
und ſeine Kunſt ganz beſonders in einem Präludium mit
Fuge in C=moll zeigte; er verſtand es den Aufbau der
ſchwierigen Fuge in glänzender Weiſe für jeden klar und
durchſichtig herauszuarbeiten. Das Konzert war gut be=
ſucht
.
* Verein Recht und Wirtſchaft. Eine Anzahl von
Mitgliedern des Vereins hatte ſich am Freitag nachmittag
zu einer Beſichtigung der L. C. Wittichſchen Hof=
buchdruckerei
eingefunden und Gelegenheit gehabt,
unter der liebenswürdigen Führung der Herren Firmen=
inhaber
dieſes Unternehmen, welches gegenwärtig wohl
die größte Druckerei des Großherzogtums darſtellt, kennen
zu lernen. Aus kleinſten Anfängen wohl auch älteſte
Druckerei des Landes im Jahre 1684 hervorgegangen,
beſchäftigt die Wittichſche Hofbuchdruckerei nunmehr gegen
300 Angeſtellte und Arbeiter. Beſonders intereſſant waren
neben der Beſichtigung der modernen Setz= und Rotations=
maſchinen
für die Beſucher auch die Ausführungen des
Herrn Wittich über die Entwickelung dieſes Unternehmens,
aus denen gleichzeitig hervorging, in wie gewaltiger Art
und Weiſe ſeit den Zeiten des 17. und 18. Jahrhunderts
im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart auch das
Druckereigewerbe zu einer früher nie geahnten Ausdeh=
nung
und Bedeutung gelangt iſt. Die beſichtigte Druckerei,
welche jetzt auf ein Alter von 230 Jahren zurückblicken
kann, befindet ſich bereits ſeit 150 Jahren im Beſitze der
Familie Wittich. Sämtliche Teilnehmer an der Beſichti=
gung
werden zweifellos reiche Belehrung durch das Ge=
ſehene
und Gehörte erhalten haben.
* Kolonialfeſt. Freunde deutſcher Fürſorge und deut=
ſcher
Kultur in unſeren Kolonien dürfen wir nochmals
hinweiſen auf die vom Kolonialfrauenverein
vom Roten Kreuz, Abteilung Darmſtadt, geplante
Veranſtaltung, die am Mittwoch den 18. März (Mitfaſten),
nachmittags 6 Uhr, in der Vereinigten Geſellſchaft hier=
ſelbſt
(Rheinſtr. 36) ſtattfindet. Der Erlös iſt, wie erneut
betont wird, zur Förderung des Baues des heſſiſchen
Georg Ludwig=Kindergartens in Swakopmund beſtimmt.
Damen und Herren der Geſellſchaft haben in liebenswür=

digſter Weiſe ihre Hilfe in den Dienſt der guten Sache ge=
ſtellt
. Außer einem Theaterſtück wird ein Tanz in alt=
ägyptiſchem
Stil nur von Damen dargeboten, bei=
des
unter künſtleriſcher Leitung. Anſchließend wird Tee
nit Zubehör verabreicht, wofür die Vergütung in dem
Eintrittsgeld mit einbegriffen iſt. Den Schluß ſoll ein
llgemeiner Tanz bilden. (Näheres, auch bez. Eintritts=
karten
zur Generalprobe, ſiehe Anzeige.) Es iſt zu hoffen,
daß die patriotiſche Sache des Roten Kreuzes für unſere
Kolonien durch dieſes Feſt, um welches die Veranſtalter,
wie auch die Mitwirkenden in dankenswerter Weiſe ſich
bemüht haben, eine neue Förderung erfährt.
* Katholiſcher Kirchengeſangverein St. Ludwig. In=
folge
der großen Nachfrage nach Konzertkarten und des
ſtarken Umſatzes derſelben, hat ſich der Vorſtand des Ver=
eins
dahin entſchieden, für die Aufführung am
Donnerstag, den 19. März, die beiden Ga=
lerien
des Saalbaus zu öffnen. Die nicht nummerierten
Saalkarten (1,10 Mark) berechtigen die Konzertbeſucher
nunmehr auch zur Benutzung der Galerien.
(*) Vom Landeslehrerverein. Der Landeslehrerver=
ein
hält in der Oſterwoche in Darmſtadt ſeine dies=
jährige
Hauptverſammlung ab. Zugleich tagt auch der
Unterſtützungsverein für proviſoriſch angeſtellte Lehrer
und Lehrerinnen, der Naturlehrerverein und der Feuer=
verſicherungsverband
heſſiſcher Lehrer. Wichtige Berufs=
und Standesfragen ſtehen zur Beratung. Auch über die
von der Kammer beabſichtigte Einführung von Schulgeld
in den Lehrerbildungsanſtalten wird zur Beſprechung
kommen. Ein Antrag Feik=Büttelborn fordert die Ver=
einfachung
der deutſchen Rechtſchreibung. Auch über
Gründung einer Lehrerkrankenkaſſe und der bereits eröcter=
ten
Hilfskaſſee wird verhandelt. Nach dem Voranſchlag
des Hauptvereins für 1915 betragen die Mitgliederbeiträge
17550 Mark an den Deutſchen Lehrerverein werden 1170
Mark, an die Kaiſerjubiläumsſtiftung des Deutſchen Leh=
rervereins
1640 Mark abgeführt.
Die Fortſchrittliche Volkspartei erſucht noch=
mals
um recht zahlreichen Beſuch und Beteiligung an
der Mitgliederverſammlung heute Sonntag,
nachmittags 4½ Uhr, in Griesheim im Saale des
Herrn Gaſtwirts Maus. Die Abfahrt der Darmſtädter
Teilnehmer erfolgt 3 Uhr 12 Min. ab Schloß.
* Die Nationalliberale Partei veranſtaltet, wie
bereits angekündigt, am kommenden Freitag, den
20. März, abends 8½ Uhr, im Kaiſerſaal
Grafenſtraße, eine öffentliche Verſammlung,
in der Herr Landtagsabgeordneter Dr. Oſann über
Heſſiſche Politik ſprechen wird. Es wird dabei
Gelegenheit ſein, alle die Fragen, die auch im Hinblick
auf die Herbſtwahlen jetzt im Vordergrund des poli=
tiſchen
Intereſſes ſtehen (Steuerfragen, Finanz=
politik
, Budget, Verhältniſſe der Parteien
zu einander uſw.), ausführlich zu erörtern. In der
freien Ausſprache iſt auch den Gegnern die Möglichkeit
gegeben, ihre Sache zu vertreten.
Der Naturheilverein veranſtaltet am nächſten
Donnerstag im Kaiſerſaal eine Vorführung der
klaſſiſchen Gymnaſtik von Schülerinnen
des Kaſſeler Seminars. Er beabſichtigt damit
die Pflege der Gymnaſtik als Mittel zur Geſundheits=
pflege
zu fördern. (Näheres iſt aus der Anzeige erſichtlich.)
* Geſangverein Sängerluſt. Heute findet im großen
Saale des Schützenhofes ein volkstümlicher
Abend zugunſten der Chorkaſſe ſtatt. Die Veranſtaltung
bietet ein ſorgfältig zuſammengeſtelltes und abwechslungs=
reiches
Programm, das mehrere Chöre, ſowie ernſte und
heitere Solo=Vorträge und ein Theaterſtück enthält. Außer=
dem
iſt für ein flottes Tänzchen geſorgt, ſo daß jedem
Beſucher ein genußreicher Abend bevorſteht. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
* Gabelsberger Stenographenverein. Wie aus dem
Anzeigenteil erſichtlich, findet heute nachmittag 4 Uhr eine
kleine Nachfeier über die geſtern abend abgehaltene Ge=
burtstagsfeier
unſeres Meiſters Gabelsberger im Kaiſer=
ſaal
ſtatt, Für den gemütlichen Teil iſt beſtens Sorge ge=
tragen
.
* Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſunger Straße
Nr. 48) wurden im Monat Februar 1043 Bücher entliehen;
eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April: 506. Geſchenke gingen
ein: von Herrn Dr. Walther Beckh 7 Bde., 27 Monats=
hefte
, 52 Hefte u. a.; Ungenannt 1 Jahrgang Türmer.
von Herrn Rittmeiſter von Köppen 16 Bde Herder, 10
Bde. Jean Paul, 15 Bde. Brockhaus, je 1 Bd. Klopſtock,
Torquato Taſſo W. von Humboldt; von Freifrau von
Normann 4 Jahrgänge Zeitſchriften; von G. L. 9 Bde. und
½ Jahrgang Zeitſchriften. Den gütigen Gebern herz=
lichen
Dank! Anmeldungen weiterer Spenden von =
chern
und guten Zeitſchriften, ſowie Beitrittserklärungen
zum Verein für Verbreitung von Volksbildung ( Min=
deſtbeitrag
2 Mark) werden vom Vorſtand des Vereins
gerne entgegengenommen. Unentgeltliche Bücherausgabe:
Dienstag. Donnerstag und Samstag, von abends 7½
bis 9 Uhr. Daſelbſt auch Bücherverzeichniſſe zu 20 Pfg.

ſatten einander nämlich gelobt, daß, wenn einer von ihnen
n Frankreich fiele, der andere den Leichnam nach Deutſch=
und bringen ſolle. An gewiſſen Schädelnarben und den
zähhnen konnte die Leiche auf dem Kirchhof von La Lobbe
ls die Frieſens einwandsfrei erkannt werden. Am 5. De=
eniber
1816 wurde ſie ausgegraben, und nun führte
Pietinghoff die ſterblichen Reſte des Freundes 26 Jahre in
erſchiedenen Garniſonen mit ſich herum, bis er ſchließlich
813 die Erlaubnis erhielt, ſie auf dem Invalidenkirchhof
n Berlin beizuſetzen. Seitdem ruhen die teuren Gebeine
ſeben denen Scharnhorſts, und ein einfaches Eiſenkreuz
r ählt von dem Helden. von dem E. M. Arndt geſungen:
War je ein Reiter edel, / Du warſt es tauſendmal, ½ Vom
kuße bis zum Schädel Ein lichter Schönheitsſtrahl;
Mit kühnem und ſtolzen Sinne Haſt du nach der Freiheit
eſchaut, ¾ Das Vaterland war deine Minne, ¾ Es war dir
Slliebte und Braut.

Feuilleton.

O.K. Ein neues Fernlenkboot. Mit einer Erfindung,
ie in Amerika das größte Aufſehen erregt und manches
nit dem Fernlenkboot des deutſchen Lehrers Wirth ge=
nein
zu haben ſcheint, tritt der junge amerikaniſche Inge=
ieur
John Hays Hammond jun. jetzt an die Oeffentlich=
ſeit
: Er hat ein ſchnellaufendes Fahrzeug konſtruiert, das
r von der Küſte aus mit Hilfe drahtloſer Telegraphie
bis zu einer Entfernung von nahezu 11 Kilometern voll=
lornmen
ſicher und zuverläſſig lenken und ſteuern kann.
der junge Erfinder iſt der erſt 25jährige Sohn des be=
annten
amerikaniſchen Bergwerksingenieurs Hammond,
und hat ſich in ſeinem Hauſe in Maſſachuſetts beſonders
dem Studium der Radiodynamik zugewandt, Er hat
ein Fahrzeug erbaut, das bei einer Länge von 40 Fuß
und mit einer Maſchinenkraft von 180 Pferdekräften eine
Stundengeſchwindigkeit von 33 Seemeilen erreicht; die
neueſten radiodynamiſchen Apparate wurden eingebaut,
und beute kann man dieſes ſchlanke kleine Schiff ohne Be=

mannung in der Glouceſter Bai umherfahren ſehen; es
umkreiſt die Bojen, weicht allen anderen Fahrzeugen ge=
ſchickt
aus, fährt auf Wunſch mit halber Kraft oder mit
Volldampf und gehorcht vollkommen dem Menſchen, der
10 Kilometer entfernt auf dem Lande ſitzt und die Bewe=
gungen
des Bootes mit Hilfe eines einfachen Taſtbrettes
lenkt und reguliert. Hammond hat in dieſen Tagen ſein
Boot dem Chef der amerikaniſchen Küſtenartillerie und
einem zweiten ſachverſtändigen Offizier vorgeführt, und
beide äußerten die höchſte Verblüffung über das Geſehene.
Das Boot erreichte in großer Fahrt genau die verſchie=
denen
Punkte, die ihm als Ziel geſetzt wurden; es iſt
kaum ein Zweifel, daß das Fahrzeug, wenn es mit Dy=
namit
ausgerüſtet und auf feindliche Schiffe dirigiert wor=
den
wäre, den Gegner erreicht und vernichtet hätte. Ham=
mond
iſt überzeugt, daß nun der Bau von Fernlenk=
Unterſeebooten mit Torpedoeinrichtung nur noch eine
Frage kurzer Zeit iſt. Die Grenze der Lenkbarkeit iſt das
menſchliche Auge; auf Entfernungen von über 11 Kilo=
metern
kann der Steuermann am Lande das Fahrzeug
nicht mehr ſehen und infolgedeſſen nicht mehr lenken.
* Auffinden einer Kurzſchlußſtelle durch einen Polizei=
hund
. Nicht allein zum Aufſpüren von Verbrechern, ſon=
dern
auch zum Aufſuchen von Kurzſchlußſtellen elektriſcher
Leitungen kann man den Polizeihund mit Erfolg verwen=
den
. Wie Profeſſor Dr. Guſtav Jägers Monatsblatt be=
richtet
, verſagte jüngſt in den weſtfäliſchen Ortſchaften
Waſſerfuhr, Gummeroth und Herreshagen die elektriſche
Lichtleitung. Man vermutete Kurzſchluß, konnte aber
trotz aller Bemühungen der techniſchen Beamten die
ſchadhafte Stelle der größtenteils unterirdiſch verlaufenden
Leitung nicht entdecken. Schließlich gab ein ſchlauer Kopf
die Anregung, man ſolle einen Polizeihund zu Hilfe
nehmen. Da es nicht unmöglich ſchien, daß ein Polizei=
hund
vermöge ſeines feinen Geruchsſinnes die Kurzſchluß=
ſtelle
an deren Brandgeruch entdecken könne, wurde Po=
lizeihund
Stropp aus Hückeswagen geholt. Man gab
dem Hund Witterung durch ein verbranntes Stück Ka=

bel und führte ihn dann der unterirdiſchen Leitung ent=
lang
. Nach kurzem Suchen begann der Hund zu ſchar=
ren
. Nachgrabung führte tatſächlich auf die ſchadhafte
Stelle der Leitung.
Das Zwergnilpferd als Schwein der Zukunft. Nil=
pferdſchinken
als Volksnahrungsmittel der Zukunft
das iſt die Grundidee eines ingeniöſen Vorſchlages, den
ein amerikaniſcher Volkswirt, W. N. Irwin, im Journal
of Heredity macht. Und zwar iſt es nicht das gewöhnliche
Nilpferd, das ſich ſchon um ſeiner Größe willen ſchwerlich
als Haustier zu Zuchtzwecken eignen würde, ſondern der
Zwerghippopotamus, dieſer intereſſante Einwohner von
Liberia, den er für die Rolle des Zukunftsſchweines aus=
erſehen
hat. Das Tier iſt bisher der Wiſſenſchaft wenig
bekannt geweſen und findet ſich auch erſt ſeit kurzem in
zoologiſchen Gärten. Erſt nachdem Major Schomburgck
für Hagenbeck drei dieſer ſcheuen und ſchwer zu fangen=
den
Tiere nach Hamburg gebracht hatte, ſind auch andere
Exemplare in die ziviliſierte Welt gelangt. Irwin ſieht
nun in dieſem in Sumpfland lebenden Dickhäuter das
deale Zuchttier für die großen Sumpfgebiete, die in den
Vereinigten Staaten brach liegen. Wenn dieſe 10000
Quadratmeilen Landes mit Zwergnilpferden bevölkert
würden, ſo wäre nach ſeiner Anſicht Amerika auf lange
hin vor jedem Fleiſchmangel geſchützt. Das Fleiſch die=
ſes
Nilpferdes ſchmeckt delikat, und ſchätzt man ſchon in
Afrika den Nilpferdſchinken als eine Delikateſſe, ſo würde
der Zwergnilpferdſchinken erſt eine ganz beſondere Lecke=
rei
ergeben. Das Fett gehört zu dem beſten und reinſten,
das überhaupt Tiere geben; die Aufzucht ſoll leicht ſein;
die Tiere wachſen ſehr ſchnell und weiſen bald beträcht=
liche
Fleiſch= und Fettmengen auf. Auch die Verpflanzung
aus der tropiſchen Zone ſollen ſie gut vertragen und ſo
ein ganz ideales Haustier darſtellen. Die Zucht dürfte
freilich vorläufig noch etwas koſtſpielig ſein, denn die
Neu=Yorker Zoologiſche Geſellſchaft hat für drei dieſer
Tiere noch 12000 Dollar bezahlt, aber das wird ig dayn
bald anders werden!

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

* März=Gewitter. Geſtern abend nach 7 Uhr ent=
lud
ſich ein von Regen und Hagel begleitetes ſtarkes Ge=
witter
. Die Temperatur am Tage war ungewöhnlich
hoch geweſen.
* Bilder vom Tage. In der Auslage unſerer Ex=
pedition
(Rheinſtraße 23) ſind folgende Bilder neu aus=
geſtellt
: Vom Einzug des albaniſchen Fürſtenpaares in
Durazzo: das Fürſtenpaag auf der Landungsbrücke; die
Menge auf dem Feſtplatz während der Ankunft. Die
150=Jahrfeier der Kgl. Akademie für graphiſche Künſte
und Buchgewerbe in Leipzig. Das Reſidenzſchloß in
Poſen, in das demnächſt Prinz Eitel Friedrich von Preu=
ßen
einziehen wird.
§ Unfall. Am Freitag nachmittag gegen 3 Uhr
wurde in der Ludwigshöhſtraße ein 6 Jahre alter Knabe
von einem Motorwagen der Elektriſchen Straßenbahn
erfaßt, zwiſchen Wagen und Trottoir gedrückt und hierbei
am Kopfe verletzt. Der Knabe iſt mittelſt Kranken=
automobil
nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht
und nach Anlegung eines Verbandes wieder entlaſſen
worden.
* Unterſchlagungen. Zu der geſtrigen Notiz, daß der
Verwalter des Kaſinos des Trainbataillons in Haft
genommen worden ſei, teilt uns dieſer mit, daß es ſich
um den geweſenen Kaſino=Unteroffizier Schmidt han=
delt
.
* Orpheum. Morgen, Montag, den 16. März, wird
ſich die neue Serie der für die zweite Monatshälfte enga=
gierten
Varietékunſtkräfte erſtmalig vorſtellen, welche im
Verein mit den luſtigen Haskel=Burlesken den ohnehin
reichhaltigen Vorſtellungen eine noch größere Vielſeitigkeit
verleihen werden. (Siehe Anzeige.)
* Konzerte uſw. Konzertfaal Rummelbrä u.
Um die Sonntagskonzerte abwechſelungsreich zu geſtalten,
hat Herr Reſtaurateur Emil Eckey mehrere der hieſigen
Militärkapellen verpflichtet. Heute konzertiert wiederum
die Kapelle des Großh. Heſſ. Art.=Regts. Nr. 61 unter
Herrn Webers Leitung, und enthält das Progcamm nur
gern gehörte Opern= und Operettenmuſik, wobei natürlich
die beliebten Lieder und Tänze wie: Die keuſche Suſanna,
Wie einſt im Mai und Die Reiſe um die Erde in 40 Tagen,
beſondere Berückſichtigung gefunden haben. (Siehe auch
Anzeige.)
Schützenhof. Auf die beliebten, an jedem Sonn=
tag
, abends ½8 Uhr ſtattfindenden Konzerte in den Keller=
lokalen
bei freiem Einteitt ſei hier nochmals hingewieſen.
(Siehe Anzeige.)

Provinzialausſchuß.

-g. Am 2. Auguſt vorigen Jahres erfolgte in Dietzen=
bach
die Gemeinderatswahl. Hierbei erhielten
Johann Martin Klein 260 Stimmen, Georg Lehr 256
und Michael Wolſ 245 Stimmen. Dieſe gelten ſomit als
gewählt. Als nächſthöchſt beſtimmter Kandidat erhielt der
Maurer Philipp Bertz 244 Stimmen. Während der
Offenlegungsfriſt legte der unterlegene Bertz Reklamation
beim Kreisamt Offenbach ein wegen nicht näher begrün=
deter
Unregelmäßigkeiten. Erſt ſpäter wurde bemängelt,
daß ein Stimmzettel auf den Namen des Wolf mit einem
Bleiſtift gekennzeichnet war. Der Kreisausſchuß Offen=
bach
gab am 12. Dezember v. J. der Reklamation ſtatt
und ſtrich dieſen Stimmzettel. Da auch gleichzeitig feſt=
geſtellt
wurde, daß ein Stimmzettel des Bertz irrtümlich
dem Lehr zugezählt worden war, kam Bertz auf 245 und
Wolf auf 244, ſo daß Bertz als gewählt erklärt wurde.
Hiergegen legte der Wolf Berufung beim Provinzialaus=
ſchuß
ein, da nachträgliche Einwendungen nicht zuläſſig
ſeien. Auch könne der kaſſierte Zettel nicht als gekenn=
zeichnet
angeſehen werden. Der Provinzialaus=
ſchuß
gab der Berufung des Wolf ſtatt und hob die Ent=
ſcheidung
des Kreisausſchuſſes auf. Es wird feſtgeſtellt,
daß der in Frage kommende Stimmzettel gekennzeichnet
und ſomit ungültig iſt. Lehr hat 253, Wolf und Bertz
haben je 244 Stimmen. Die Koſten des Verfahrens ein=
ſchließlich
der anwaltlichen Vertretung fallen je zur Hälfte
der Gemeinde Dietzenbach und dem Wolf zur Laſt.
Der 24jährige Johannes Schwedler I. zu Eber=
ſtadt
ſucht um Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheins
nach. Er will mit Steingut= und Küchenwaren handeln
und Lumpen und altes Eiſen ſammeln. Der Kreisaus=
ſchuß
hat am 26. Januar das Geſuch abgelehnt, da der
Geſuchſteller noch nicht 25 Jahre alt iſt und mehrfach
wegen Veggehens gegen die Beſtimmungen der Gewerbe=
ordnung
beſtraſt wurde. Der Provinzialausſchuß er=
teilte
den nachgeſuchten Schein. Die Koſten
des Verfahrens trägt die Staatskaſſe.
Gegen die am 26. März 1913 erfolgten Wahlen der
Beiſitzer zum Gewerbegericht der Stadt Offen=
bach
wurde von zwei Heimarbeitern Reklamation einge=
legt
. Die Reklamation wurde damit begründet, daß die
einzelnen Wahlvorſteher die Mehrzahl der in Offenbach
nicht wohnenden Heimarbeiter nicht zur Wahl zugelaſſen
hätten, während einzelne zugelaſſen wurden. Paragraph
14 der Gewerbeordnung beſtimmt, daß wahlberechtigt die=
jenigen
ſind, die im Wahlbezirk wohnhaft oder beſchäftigt

ſind. Der Kreisausſchuß des Kreiſes Offenbach wies in
nichtöffentlicher Verhandlung am 12. Dezember v. J. die
Reklamation als unbegründet zurück. Die außerhalb des
Wahlbezirks Wohnenden könnten nur dann zur Wahl zu=
gelaſſen
werden, wenn ſie im Wahlbezirk arbeiten. Daher
ei die Klage abzuweiſen. Der Provinzialausſchuß wies
die Reklamation ebenfalls als unbegrün=
det
ab.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

* Union=Theater (Kunſtlichtſpiele, Rhein=
ſtraße
6.) Mit der Erwerbung des vieraktigen Monopol=
films
Hiawatha hat die Leitung des Union=Theaters
ein Werk gewonnen, das zweifellos allerſeits das größte
Intereſſe erwecken wird. Hier werden die Taten eines
Heiratsſchwindlers, der von den beſten Detektivs verfolgt
wird und dieſen immer wieder entwiſcht, bis er ſich end=
lich
doch ergeben muß, geſchildert. Die Bilder verdienen
um deswillen beſondere Beachtung, weil wir die Be=
kanntſchaft
einer entzückenden Tänzerin machen, die ſich
hinter dem Namen Hiawatha verbirgt. Auch das
übrige Program iſt hervorragend zu nennen, ſo z. B. die
Humoresken Die ſchwarze Hand und Kickebuſch und
die Affäre des Perlenhalsbandes Auch die reizende
Komödie Das verräteriſche Pferdehaar wird die Lach=
muskeln
der Zuſchauer in Bewegung ſetzen, und die übri=
gen
Darbietungen bringen den Nachweis, daß wir es
mit einem wirklichen Großſtadt=Programm zu tun haben

Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 14. März 1914.

Butter, ½ kg1,351,40 M
in Part., ½ kg1,25-1,30 M
910 Pf.
Eier, Stück
Schmierkäſe, ½ Lit. 20-22 Pf.
Handkäſe, Stück . 410 Pf.
Kartoffeln, Ztr. 3,00-3,50 M.
Kumpf (10 Liter) 5560 Pf.
. 5 Pf.
½ kg.
Mäuschen ½ kg. 1214 Pf.
Obſt u. dergl.:
Aepfel, ½ kg . 1225 Pf.
Zitronen, Stück 45 Pf.
Apfelſinen, Stück 57 Pf
Birnen, ½ kg . 2030 Pf
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 1516 Pf.
Endivien, St. 612 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10-12 Pf.
Radieschen, Bündel 9-10 Pf.
. 5 Pf.
Rettiche, Stück
Meerrettich, Stück 1025 Pf.
Roterüben, ½ kg . 10 P
Zwiebeln ½ kg 1516 Pf
Tomaten, ½ kg . 50 Pf.
Spinat, ½ kg . 2530 Pf.
Weißkraut, Stück 830 P
Rotkraut, Stück 1030 Pf.
Blumenkohl, Stück 1030 Pf.
Wirſing, Stück . 520 Pf.
Grünkohl, Stück 56 Pf
Roſenkohl, ½ kg 3035 Pf.
Gelberüben, ½ kg 56 P
Schwarzwurz, ½ kg 25 Pf.
Weißerüben, Stück . 3 Pf.

Kohlrabi, Stück 0000 Pf.
Topfſchnittlauch . . 00 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg . 8590 Pf.
Enten, Stück 3,004,00 M.
Hahnen, Stück 2,503,50 M.
Hühner, Stück 2,503,00 M.
Tauben, Stück . . 70 Pf.
Haſen, Stück 0,000,00 M.
Lapins, Stück 1,101,20 M.
.34 M.
Zicklein
Fiſche:
Hecht, ½ kg . 0,901 M.
1 M.
Aal, ½ kg
Karpfen, ½ kg . . 70 Pf.
Andere Rheinfiſche,
. 3560 Pf
kg.
Rotzungen, ½ kg . 60 Pf.
Schollen, ½ kg . . 50 Pf.
Kabeljau ½ kg. 3035 Pf.
Schellfiſche ½ kg 3035 Pf.
In den Fleiſchſtänden:
Rindfleiſch, ½ kg . 66 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg 70 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 56 Pf.
Rindswürſtchen, Stück 15 Pf.
Schweinefleiſch, ½ kg 80 Pf.
Geſalzenes und Koteletts,
. 86 Pf.
E
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 80 Pf.
Leber= und Blutwurſt,
. 70 Pf.
½ kg
Ziegenfleiſch, ½ kg 60 Pf.

* Erzhauſen, 14. März. (Vereinsgründung.)
Man ſchreibt uns: Auf Anregung verſchiedener Geſell=
ſchaftsfreunde
wurde hier eine Verſammlung einberufen,
in der Herr Lehrer Maus einige erläuternde Ausführun=
gen
von der deutſchen Geſelligkeit und dem echten deut=
ſchen
Humor machte. Nach Beendigung ſeiner Ausfüh=
rungen
wurde eine Geſellige Vereinigung gegründet.
Es unterzeichneten ſich 23 Mitglieder. Die Vorſtands=
wahl
hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender Herr
Heinrich Lotz, 2. Vorſitzender Herr Lehrer Maus, Rechner
Herr Ludwig Gottlieb Haaß III., Schriftführer Herr Hein=
rich
Becker I., Beiſitzer Herr Georg Deußer und Herr
Friedrich Friedmann, Geſellſchaftsdiener Herr Jakob
Debling. Der Zweck der Geſelligen Vereinigung ſoll
ſein: Die Pflege des echten deutſchen Humors.
M. Stockſtadt a. Rh., 14. März. (Das Hochwaſ=
ſer
), das der Rhein führt, hat einen ſolchen hohen Stand
erreicht, wie im Juli 1910. Die im Ueberſchwemmungs=
gebiet
liegenden Weidenpflanzungen ſtehen bis an die
Aeſte im Waſſer, die geköpften ſind vollſtändig
vom Hochwaſſer überflutet, ſo daß unſer ſonſt
ſo traurig dahinfließender Altrhein einer weiten Seefläche
gleicht. Auch kommt das ſogenannte Quellwaſſer auf
den innerhalb des Dammſyſtems liegenden Feldern zu=

tage, ſo daß die Aecker unter Waſſer ſtehen. Seit geſtern
iſt der Rhein nicht weiter geſtiegen, doch wird befürchten
daß beim Rhein, der, wie von Mannheim gemeldet wurde
wieder ſtillſteht, ein Höherſteigen zu erwar=
ten
iſt. Die Folgen laſſen ſich nicht vorausſehen, zumg
die innerhalb des Hochflutprofils liegenden Landdämmg
bis an die Krone überflutet ſind. Auch auf
dem bei Stockſtadt gelegenen Gute Güntershauſen iſt Hoche
waſſersgefahr. Nur dem energiſchen, tatkräftigen Pen
halten der Revierförſterei iſt es zu danken, daß ein
Dammbruch vermieden wurde und die ſchad
afte Stelle mit einem Notdamm von Sandſäcken beleg
vurde.
Offenbach, 14. März. (Militärboykott.)
hieſige Regimentskommando hat über eine Menge hieſiger
Wirtſchaften den Militärboykott verhängt, der ſich au
über 60 Wirtſchaften erſtreckt.
Mainz, 14. März. (Die Anfechtung den
Stadtverordnetenwahlen.) Der Terminu
Verhandlung der Berufung gegen das Urteil des Kreis=
ausſchuſſes
iſt auf Montag, den 23. März, angeſetzt wor=
den
. Die Stadtverordnetenwahlen fanden bekanntlich am
. Dezember ſtatt. Die Anfechtung wurde am 24. Jan
vor dem Kreisausſchuß verhandelt; am 31. Januar wurd
das Urteil geſprochen, die Reklamanten abge=
wieſen
und die Wahlen für gültig erklärt. ( VomHoch=
waſſer
eingeſchloſſen) ſind ſeit mehreren Tagen
die drei auf der Petersau wohnenden Familien. Das
Waſſer, das an mehreren Stellen die Uferbauten durch
brach und auch die alten Schanzen der ehemals befeſtigten
Au überflutete, hat ſich jetzt auf der ganzen Inſel ausgen
reitet und ſpült bis an die Pforten der drei Wohnhäuſer
der Verkehr mit der Außenwelt kann nur noch durch
Nachen aufrecht erhalten werden. Das Vieh mußte von dem
Beſitzer des Hofgutes von den zu ebener Erde gelegenen
Stallungen nach dem eigens für Hochwaſſerzeiten vorgen
ſehenen Stall im erſten Stockwerk geſchafft werden. Selbſt=
verſtändlich
mußten auch alle Kellerräume geleert werden,
Die mit Getreide beſtellten Felder der Au leiden ſchwer
unter der Ueberſchwemmung. Jedenfalls iſt die Saa
faſt vernichtet. Auch die Rettberg= und Moorsau ſtehen
vollſtändig unter Waſſer. Man fürchtet für letztere die
teilweiſe Vernichtung des ſehr reichen Wildbeſtandes. An
dererſeits werden die Inſeln aber auch von läſtigemn
geziefer gründlich geſäubert werden.
Worms, 14. März. (Selbſtmord.) Der 19jährig
Fabrikarbeiter Steiner aus dem benachbarten Weinsheim
ließ ſich beim Bahnübergang in der Nähe von Boben
heim von dem Zug Worms=Ludwigshafen überfahren
St., der die Tat wegen einer ſchwebenden Klage begangen
haben ſoll, wurde ſofort getötet.
Alzey, 14. März. (Das Seminar geſchloſſen)
Wie in Friedberg, wurde auch das hieſige Lehrerſemina
vom Kreisgeſundheitsamt Alzey geſchloſſen, weil 74 von
162 jungen Leuten plötzlich von einer epidemiſch auftre
tenden influenzaartigen Halskrankheit befallen
wurden. Sämtliche Seminariſten wurden vorläufig auf
ine Woche in die Heimat beurlaubt.
Bingen, 14. März. (Das Hochwaſſſer) macht
ſich jetzt in den unteren Stadtteilen bemerkbar; in der Gerb=
hausſtraße
und am Rheinkai haben die Hausbeſitzer die
Kellerräume faſt bis zum Gewölbe voll Waſſer. Die Feſte
halle hat Küche und Vorratsräume, die ſich im Sonter=
rain
befinden, räumen müſſen. Die Nahe, die infolge des
höherſtehenden Rheinwaſſers nicht normal abfließen kann,
taut ſich landaufwärts.
Rheindürkheim, 14. März. (Entdeckter Mordt)
Am Nachmittag des 10. März wurde aus dem Rhen
eine männliche Leiche geländet. Da die Leiche eine ſchwele
kopfverletzung aufwies, ordnete das Gericht die Sektion
an. Dieſe fand geſtern ſtatt, und ſie führte zu dem r
gebnis, daß offenbar der Geländete auf verbrecheriſche
Art ins Waſſer gelangt iſt. Die Perſonalien konnten in=
zwiſchen
feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um den am
6. Dezember 1876 zu Stuttgart geborenen ledigen Elektro=
techniker
Eugen Gſell. Gſell iſt nach den feſtseſtellten Er=
mittelungen
am 22. Dezember 1913 von Stuttgart auf eing
Geſchäftsreiſe gegangen und nicht mehr zurückgekehr
Grund zum Selbſtmord erſcheint ausgeſchloſſen.Die
ſchweren Verletzungen laſſen darauf ſchließen, daß ſe
offenbar einem verbrecheriſchen Anſchlag zum Opfer
fallen und dann ins Waſſer geworfen worden iſt.
Leiche muß mindeſtens ſchon zehn bis zwölf Wochen
Waſſer gelegen haben.
Gießen, 14. März. (Die Verbindung mi
Wieſeck.) Da ſehr wenig Ausſicht vorhanden iſt,daſ
die von der Einwohnerſchaft Wieſecks an die Stadl
Gießen gerichtete Eingabe im zuſtimmenden Sinne erſen
digt wird, und da dann in abſehbarer Zeit nicht dar
zu denken iſt, daß für Wieſeck ein Verkehrsmittel
ſchaffen wird, tritt der Autoomnibus wieder
greifbare Nähe. Es haben ſich zu dieſem Zweck einflußt
reiche Bürger zuſammengetan, um die Gründung einel
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
betreiben. Das Ergebnis der bereits gepflogenen
ſprechungen ſoll einer demnächſt einzuberufenden Bürger
verſammlung vorgelegt werden, um dann die Gründung
der G. m. b. H. zu vollziehen.

Zum Streit über die Neuerwerbungen
des Darmſtädter Landesmuſeums.
Von Dr. Paul Ferd. Schmidt, Kunſtpfleger
in Offenbach.

Die Angriffe, welche in letzter Zeit gegen die Direk=
tion
des Heſſiſchen Landesmuſeums erhoben wurden
haben mich veranlaßt, die fraglichen Stücke im Muſeum
anzuſehen und die Berechtigung der Vorwürfe zu prü=
fen
. Denn ehe man den Verkauf von abgelegten Stücken
aus den Sammlungsdepots zugunſten von Neuerwerbun=
gen
beurteilen kann, muß man ſich darüber klar ſein,
ob mit dieſem Auswechſeln der Muſeumsbeſtand wert=
voller
geworden iſt oder nicht. Um gar nichts anderes
kann es ſich hier handeln, als um die Qualität der Kunſt=
werke
: bureaukratiſche Regiſterkontrolle, verletzte Eigen=
liebe
von Stiftern und ein bourgeoishaftes Behagen,
das Vorhandene zu erhalten, ſind abſolut gleichgültige,
ja gemeingefährliche Geſichtspunkte, ſobald es ſich um eine
Kunſtſammlung handelt.
Und hier ſteht nun der Befund im Darmſtädter Mu=
ſeum
dergeſtalt, daß zunächſt die ſechs erworbenen Skulp=
turen
(es handelt ſich nämlich um ſechs Skulpturen!)
unter allen Umſtänden eine Bereicherung der Sammlun=
gen
darſtellen. Das koſtbarſte Stück iſt eine hl. Anna,
im Wochenbett liegend mit dem Wickelkindchen; oberfrän=
kiſche
Holzſchnitzerei mit tadellos erhaltener Faſſung, ein
Meiſterſtück deutſcher Holzſchnitzkunſt vom Ende des 15.
Jahrhunderts. Die Darſtellung iſt außerordentlich ſelten,
ſie ſtammt vermutlich aus der Parallele eines Hochaltars,
der der Maria geweiht war, aus der Nähe von Bam=
berg
. Der hohe Preis erklärt ſich aus der überragenden
Wertſchätzung, die heute gottlob der deutſchen Plaſtik der
Spätgotik entgegengebracht wird, und aus ihrer glänzen=

en Qualität: es iſt ein Muſeumsſtück erſten Ranges, um
das ſelbſt das Kaiſer Friedrich=Muſeum in Berlin die
Darmſtädter Sammlung beneiden könnte.
Das zweite Stück iſt ein bezauberndes Holzfigürchen
einer Heiligen, unterelſäſſiſch um 1500; für dies gilt ganz
hnliches. Wer einen Blick für plaſtiſche Qualität hat,
wird geſtehen müſſen, daß es im italieniſchen Quattro=
cento
nicht vieles gibt, was an die Behandlung des Ge=
wandes
und der Hände hier heranreicht. Sodann eine
Statuette eines heiligen Biſchofs, barock aus dem 18.
Jahrhundert, eine vorzügliche und ſorgfältige Arbeit voll
plaſtiſchen Feuers, ganz vergoldet; 2 dekorative große
Figuren von einem Barockaltar (ſolche ſind heute noch
billig zu haben!) und die ganz reizende Terrakottaſtatue
einer Tambourinſchlägerin, eine qualitätvolle Garten=
plaſtik
mit leichter Tönung, voll des Liebreizes der
Boucherzeit. Alles in allem Erwerbungen, deren kein
Muſeum der Welt ſich zu ſchämen brauchte und die den
nicht ſehr umfangreichen Beſitz der Darmſtädter Samm=
lungen
an Skulpturen um hocherfreuliche Werke von
Rang bereichern. Um dieſes Verdienſt, ſo gut und raſch
zugegriffen zu haben, auch nur etwas zu ſchmälern, müßte
die Debetſeite der Verwaltung ſchon beträchtliche Poſten
aufweiſen.
Allein was hat ſie veräußert, um das Geld für jene
glücklichen Erwerbungen zu erhalten? Eine größere An=
zahl
von Dingen, die ſeit Jahren und für alle Zeiten aus
dem Bereich des Sichtbaren verbannt und in dunkle De=
pots
verwieſen waren, die niemand mehr zu ſehen bekam
und die niemand vermißte. Mit einem Wort: unnützer
Ballaſt. Hören wir einmal, was der Generaldirektor der
Königlichen Muſeen in Berlin. Exzellenz Bode, im
Kunſtfreund anno 1885 S. 345 geſchrieben hat, als er den
alten Zuſtand des Muſeums noch im Schloſſe ſah, wo
alles, auch jene eben veräußerten Depotbeſtände, wie

Kraut und Rüben durcheinander lag, in einer wahren
Rumpelkammer. Die Dinge von Wert ſchreibt Bode
in ihrer jetzigen Aufſtellung, mitten zwiſchen dem ab=
ſcheulichſten
Schund und Plunder, ſind unge
nießbar und faſt unbeachtet. Alſo Schund und Plung
der, an Maſſe freilich groß, iſt eingetauſcht gegen ſechs
Werke edler und hoher Kunſt, die jedes Betrachters Herz
erfreuen werden und deshalb Mord und Totſchlags
Wahrlich, man muß ſchon arg am Schund und Plunder
hängen und ein zurückgebliebener Freund von Gegen=
beiſpielen
ſein, um ſolch einen Tauſch zu bedauern, was
ſage ich: anzugreifen. Weſſen Sorge der übereilte Kauf
iſt, den die Antiquare mit dieſem Depotſchund gemacht
haben: das geht doch hoffentlich die Einſender jener
fulminanten Wutanfälle nichts an?
Das Darmſtädter Muſeum iſt erſt ſeit der Ueber=
ſiedelung
in den herrlichen Bau von Meſſel zu der mar=
kanten
und vielbeſuchten Sehenswürdigkeit geworden,
die neben der Künſtlerkolonie den größten Stolz der Lan=
deshauptſtadt
auf künſtleriſchem Gebiet ausmacht. Erſt
ſeit der wundervollen Neuaufſtellung, die nachahmenswert
genannt werden muß, können die einzelnen Werke
genoſſen werden und erfüllen ſie ihre Sendung. Und daß
ie Stifter ſich durch ſolche geordneten und harmoniſch
wirkenden Zuſtände durchaus angezogen fühlen (da ſie
merken, daß ihre guten Schenkungen jetzt weit beſſer
zur Geltung kommen!), das beweiſen die zahlreichen
Schenkungsvermerke gerade aus den letzten Jahren und
bei hervorragenden Werken. Solche kunſtſinnigen und
verſtändnisvollen Stifter aber, die das Muſeum braucht,
die werden nun erſt recht kommen! Denn ſie haben das
gleiche Qualitätsgefühl, wie die Muſeumsverwaltung,
und darum Vertrauen zu ihr.

[ ][  ][ ]

Mummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 5.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 13. März. Der engliſche
inatsminiſter für Kultus und Unterricht, Peaſe, der
It;zeit ſtudienhalber Deutſchland bereiſt, beſichtigte heute
emittag das Kaiſerin Auguſte=Viktoria=Haus zur Be=
mnpfung
der Säuglingsſterblichkeit, unter Führung des
Pirektors der Anſtalt, Proſeſſors Langſtein. In Beglei=
luneg
des Miniſters befindet ſich der Staatsſekretär des
izliſchen Kultusminiſteriums, Selby=Bigge. Wegen
üce Charlottenburger Denkmalsſchändung
no mehrere Leute verhaftet worden. Es iſt aber noch
Airr fraglich, ob der Verdacht gegen ſie ſich beſtätigen wird.
ſde Polizei nimmt an, daß wenigſtens 3 bis 4 Perſonen
n dem Bubenſtück beteiligt geweſen ſein müſſen, denn im
hggenſatz zu der Leſchreibung einiger Blätter iſt die Be=
ſſueelung
nicht unter Benutzung einer Schablone erfolgt,
brdern aus freier Hand verübt worden. Die Verſuche,
i Sudeleien mit Hilfe von Säuren und Chlorkalk zu be=
rigen
, nehmen erfreulichen Fortgang. Bemerkt ſei üb=
ligens
noch, daß in Groß=Berlin auch auf den Türen
ſirm Fabriken und Schulen, ſowie auf Geſchäftsſchildern
ewartige Hinweiſe auf die Rote Woche angebracht wor=
Aeni ſind. Das 1½ Jahre alte Töchterchen Eva
les ſtädtiſchen Lehrers Strobel in der Ratiborſtraße zog
ſcs, als es geſtern in Abweſenheit ſeiner Eltern in ſeinem
larttchen lag, die Bettdecke über das Geſicht und ſchlief ein.
liss die Eltern nach einiger Zelt in das Zimmer traten
ſud die Bettdecke vom Geſicht des Kindes entfernten,
Arenerkten ſie zu ihrem Schrecken, daß der kleine Körper
iitarrt war. Die angeſtellten Belebungsverſuche blieben
lme Erfolg. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur den
ſpurch Erſticken erfolgten Tod des Kindes feſtſtellen.
Frankfurt, 14. März. (Geheimrat Profeſſor
Paaul Ehrlich), der Leiter des Königlichen Inſtituts
ür experimentelle Therapie, empfing heute aus Anlaß
ſernes 60. Geburtstages viele Ehrungen. Die frü=
herren
und jetzigen Mitarbeiter Ehrlichs überreichten ihm
ſſine Truhe mit einer Sammlung von wiſſenſchaftlichen
ufſätzen, die über die Ehrlichſche Tätigkeit erſchienen
ſſſurd. Geheimrat von Weinberg ſprach für die Verwaltung
der Senckenbergiſchen Naturforſchenden Geſellſchaft und
ſe lte weiter mit, daß die beiden Werke Caſella u. Co.
ſiad die Höchſter Farbwerke aus Anlaß des 60. Geburts=
ſſieges
für Profeſſor Ehrlich ein neues Laboratorium und
ſn ue Arbeitsräume geſtiftet haben, die an das Inſtitut
für experimentelle Therapie angebaut werden ſollen. Pro=
feſor
Herxheimer, der für die Deutſche Dermatologiſche
Geſellſchaft ſprach, überreichte eine Adreſſe von 400 nam=
haften
Dermatologen, in der ſie Profeſſor Ehrlich ihren
Lank ausſprechen für den Dienſt, den er der Menſchheit
durch die Entdeckung des Salvarſans geleiſtet hat. Im
Laufe des Vormittags waren viele Hunderte von tele=
graphiſchen
Glückwünſchen an Geheimrat Ehrlich ge=
k
mmen.
Baden=Baden, 14. März. (Die diesjährige
Teutſche Kunſtausſtellung) wurde heute nach=
mittag
in Anweſenheit des Kultusminiſters Dr. Böhm,
des Geh. Oberregierungsrats Frhrn. v. Reck, des Ober=
bürgermeiſters
Fieſer, ſowie einer Anzahl von Künſtlern
von hier und auswärts und einer großen Zahl gelade=
ner
Gäſte eröffnet. Profeſſor Engelhorn begrüßte
die Anweſenden und dankte namentlich dem Karlsruher
rofeſſor Ritter für ſeine Sonderausſtellung. Proſeſſor
Engelhorn ſchloß ſeine Anſprache mit einem Hoch auf
den Großherzog, worauf der Kultusminiſter die Ausſtel=
lung
für eröffnet erklärte.
Königsberg, 14. März. (Ein wahnſinniger
Meſſerheld.) Die preußiſche Grenzſtation Illowo
ſuar geſtern abend der Schauplatz einer blutigen
Ezene, bei der nicht weniger als ſieben Perſonen der
Fontrollſtation von einem wahnſinnigen ruſſiſchen Meſſer=
kelden
geſtochen wurden. Ein ruſſiſcher Auswanderer,
teer mit einem Bureaubeamten ſprach, zog plötzlich in
einem Anfall von Wahnſinn ſein Taſchenmeſſer und ſtach
hamit blindlings um ſich. Er verletzte drei Beamte der
ſeontrollſtation ſchwer. Einem von ihnen wurde die
Wange durchſtochen, einem anderen ein Auge verletzt und
ter dritte erhielt einen Stich in die Wirbelſäule. Die
Serletzten wurden ſofort in das Soldauer Krankenhaus
gebracht. Leicht verletzt wurden drei weitere Beamte der
ſontrollſtation und eine Frau. Der Meſſerheld hielt den
Buchhalter Mohr zurück und wollte ihn mit dem Meſſer
bearbeiten, als ein ruſſiſcher Gendarm, der zufällig auf
der Kontrollſtation weilte, hinzukam und den Auswan=
ſterer
mit ſeinem Säbel kampfunfähig machte. Der Täter
wurde gefeſſelt und nach dem Soldauer Gefängnis trans=
fortiert
. Ueber den Grund der Tat wird man kaum je
lettwas erfahren, denn der Täter hat ſich noch in der Nacht
inn Gefängnis aufgehängt.
Mailand, 14. März. (Prozeß Pégoud.) Der
bieſige Sachverſtändige im Prozeß gegen Pégoud,
Ingenieur Galli, legte geſtern ſein Gutachten dem Gericht
vor. Er kommt darin zu dem Schluß, daß die Verände=
rungen
, die Pégoud an dem dem Aviatiker Dalmiſtro
verkauften Apparat vornahm, zwar nicht Lebensgefahr
kunbedingt herbeifükren müſſen, aber doch die Ausführung
der Sturzflüge ſehr erſchweren; beſonders das Funktio=
nieren
des Benzinfluſſes ſei ſehr erſchwert. Das Gericht
wird nun zu entſcheiden haben, ob die ſtrafrechtliche Ver=
ſolgung
gegen Pégoud eingeleitet werden ſoll. Pégoud
erklärte, daß der verkaufte Apparat einen perfekten Typus
Looping=Blériot darſtellt und die Modifikationen im eige=
nen
Intereſſe Dalmiſtros ausgeführt wurden.
Dijon, 14. März. (Ein Trambahnwagen)
ſtieß gegen eine elektriſche Leitung. Ein Soldat,
auf den die Drähte gefallen waren, ſtürzte, vom elektriſchen
Strom getroffen, bewußtlos zu Boden. Ein Unteroffi=
zier
und zwei Paſſanten, die dem Verunglückten zu Hilfe
rommen wollten, wurden gleichfalls durch elektriſche
Schläge ſchwer verletzt. Der Zuſtand der vier Verwun=
deten
iſt vedenklich.
Toulouſe, 14. März. (Glücklich verlaufene
Operation.) Wie die Morgenblätter melden, hat
Oberſtleutnant v. Winterfeldt, in deſſen Befinden
eine erhebliche Beſſerung eingetreten war, einen Rickfall
erlitten, weil er, ſeine Kräfte überſchätzend. auf kurze Zeit
das Bett verließ und einen Spaziergang in ſeinem Zim=
mer
unternahm. Der Militärzt Dr. Roy mußte eine
neue Operation vornehmen, die glücklich verlaufen iſt.
London, 14. März. (Verurteilung von
Wahlweibern.) Sechs Anhängerinnen des Frauen=
ſtimmrechts
, die heute früh dem Staatsſekretär des Innern,
Mac Kenna, die Fenſter eingeſchlagen hatten,
ſind zu je zwei Monaten Gefängnis bei ſchwerer Arbeit
verurteilt worden. Letzte Nacht haben Anhängerinnen
des Frauenſtimmrechts den Pavillon eines Lawn= Ten=
nis
=Klubs bei Birmingham niedergebrannt.
Frau Pankhurſt iſt wieder aus dem Hollo=
way
=Gefängnis entlaſſen worden (!), nach=
dem
ſie einen Hunger= und Durſtſtreik begonnen hatte.
Odeſſa, 14. März. ( Rieſenunterſchlagun=
gen
.) In der Gegenſeitigen Kredit=Geſellſchaft ſind

Unterſchleife von 200000 Mark entdeckt wor=
den
. Der Beamte Jachnenko, der die Summe vor einem
Jahrzehnt unterſchlagen hat und bisher die Unterſchleife
geſchickt verdeckte, hat ſich bei ſeiner Verhaftung erſchoſſen.

Der Reichsverband zur Unterſtützung
deutſcher Veteranen.

An der Spitze des Reichsverbandes zur Unter=
ſtützung
deutſcher Veteranen ſteht Herr General der In=
fanterie
Freiherr von Lyncker als Präſident, und Herr
Graf Henckel von Donnersmarck als ſtellver=
tretender
Präſident.
Die Arbeit des Reichsverbandes iſt im
Jahre 1913, trotzdem ſie erſt zu Oſtern des vergangenen
Jahres aufgenommen werden konnte, von einem ſehr er=
freulichen
Erfolge begleitet geweſen. Iſt es doch gelun=
gen
, in der erſt 4jährigen Tätigkeit ein Reinvermögen
von 200000 Mark zu ſammeln und laufende Einnahmen
in einer Höhe von 40000 Mark ſicherzuſtellen. Dieſe Er=
folge
haben den Verband veranlaßt, ſchon zu Weihnachten
des vergangenen Jahres 30000 Mark zur Unterſtützung
von rund 15000 hilfeſuchenden Veteranen bereitzuſtellen
Die Unterſtützungen wurden zur Behebung vorübergehen=
der
Notlagen teils einmalig gegeben, teils erfolgten ſie
ntſprechend den Grundſätzen des Verbandes als laufende
Unterſtützungen von monatlich meiſt 10 Mark. Wieviel
Not und Elend dadurch gelindert wurde, beweiſen die
zahlreichen, von zittrigen Veteranenhänden geſchriebenen
Dankesbriefe, die als die ſchönſte Genugtuung für die ge=
leiſtete
mühevolle Arbeit dem Verbande zugingen.
Aber nſicht nur in Geſtalt von pekuniären Beihilfen
hat der Verband im Jahre 1913 ſeine Fürſorgetätigkeit
für unſere alten Krieger entfaltet, ſondern er hat auch
durch Erteilung von Rat und Auskünften zahlreichen
Veteranen den Weg zur Erlangung der geſetzlichen Bei=
hilfe
von 12,50 Mark pro Monat gewieſen.
Eine wertvolle Arbeiſt für den weiteren Ausbau der
Organiſation des Reichsverbandes iſt ſodann im Jahre
1913 durch Veranſtaltung einer ſtatiſtiſchen Um=
frage
bei den deutſchen Städten geleiſtet
worden, durch die feſtgeſtellt wurde, welche Fürſorgever=
eine
in den einzelnen Städten des Reiches beſtehen, wie
ihre Vermögensverhältniſſe liegen und unter welchen Be=
dingungen
die Unterſtützungen erfolgen. Der Reichsver=
band
hat auf dieſe Weiſe ein brauchbares Material be=
kommen
, das für die Arbeit der lokalen Organiſation, in=
ſonderheit
ſoweit es ſich um die Herbeiführung des Zu=
ſammenſchluſſes
reſpektive Zuſammenarbeitens der ein=
zelnen
Fürſorgevereine handelt, von beſonderer Bedeu=
tung
werden dürfte.
Als ein erfreuliches Zeichen für das Intereſſe, das
der Verband auch in den allerhöchſten Kreiſen erweckt hat,
ſei hier angeführt, daß der Kronprinz über ein in Dan=
zig
veranſtaltetes Wohltätigkeitskonzert am 18. Dezember
1913 das Proteltorat übernahm.
Dem Reichsverband zur Unterſtützung deutſcher Vete=
ranen
ſind im Jahre 1913 beigetreten rund 5000 Mitglie=
der
, ferner zeichneten einen einmaligen Beitrag gleichfalls
rund 5000 Damen und Herren. Unter den Mitgliedern
reſpektive einmaligen Gebern befinden ſich: 166 Städte,
197 Offizierkorps, Bezirkskommandos und Offizierklubs,
31 Innungen, 29 wirtſchaftliche Vereine und Verbände.
Dieſe Zahlen beweiſen, daß die Reichsverbandsidee
auf fruchtbaren Boden gefallen iſt und laſſen eine weitere
räftige Entwickelung des Reichsverbandes erhoffen.

Der Deutſch=Amerikaniſche Wirtſchafts=
verband
,

deſſen Begründung am 2. März beſchloſſen wurde, hielt
am 12. ds. Mts, in Berlin ſeine erſte Mitglieder=
verſammlung
ab, in der über 100 Induſtrielle aus
allen Teilen des Deutſchen Reiches vertreten waren. Die
Verſammlung hatte zunächſt zu dem Vorſchlage Stellung
zu nehmen, den Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsverband
nicht weiter beſtehen zu laſſen, ſondern ihn unter Verzicht
auf die Selbſtändigkeit der eigenen Organiſation mit be=
ſchränktem
handelspolitiſchen Aufgabenkreiſe als Abtei=
lung
der Deutſchen Geſellſchaft für Welt=
handel
zu konſtituieren. Trotz des Hinweiſes, daß mit
der Ablehnung des Vorſchlages auch der Gedanke der
Deutſchen Geſellſchaft für Welthandel als geſcheitert an=
zuſehen
ſein würde, konnte ſich die Mitgliederverſamm=
lung
nach ſehr eingehender Beratung mit Rückſicht auf
die außerordentlich große Bedeutung des deutſch= amerika=
niſchen
Güteraustauſches und mit Rückſicht auf die Eigen=
art
der handelspolitiſchen Verhältniſſe zu den Vereinig=
ten
Staaten von Amerika zu einem ſo weitgehenden Ver=
zicht
nicht entſchließen. Einſtimmig hielt ſie an der ſelb=
ſtändigen
Begründung des Verbandes
mit eigenen Satzungen feſt, brachte jedoch in voller An=
erkennung
der großen Aufgaben der geplanten Deutſchen
Geſellſchaft für Welthandel und des Zuſammenarbeitens
der zentralen Verbände ebenſo einmütig zum Ausdruck
daß ſie bereit ſei, mit der Deutſchen Geſellſchaft für Welt=
handel
in ein näheres organiſatoriſches Verhältnis zu
treten. Wenn inzwiſchen der Plan der Deutſchen Geſell=
ſchaft
für Welthandel als aufgegeben bezeichnet wird, ſo
wird doch der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auf dem
Gebiete des Welthandels das erſtrebte Zuſammenarbeiten
der geſamten deutſchen Induſtrie zum mindeſten für das
Arbeitsgebiet des Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsver=
bandes
erreicht wird. Wie ſehr die Beſtrebungen des
Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsverbandes ſchon jetzt
in weiteſten Kreiſen begrüßt werden, beweiſt
die Tatſache, daß dem Verbande ſofort über 300
deutſche Induſtriefirmen, darunter Vertreter der bedeu=
tendſten
Unternehmungen, beigetreten ſind. Dem Direkto=
rium
des Verbandes werden 40 Perſönlichkeiten aus In=
duſtrie
und Handel angehören.
Den Verhandlungen folgte auf Einladung des Ge=
nenaldirektors
Ballin ein Feſtmahl im Hotel Eſpla=
nade
, bei dem Geheimrat Dr. Paaſche den Dank der Ver=
ſammlung
für die großen und erfolgreichen Bemühungen
um den Deutſch=Amerikaniſchen Wirtſchaftsverband in
einem mit Begeiſterung aufgenommenen Trinkſpruch zum
Ausdruck brachte.

Luftfahrt.

* Berlin, 14. März. Durch eine Erfindung, die
geſtern in Johannisthal vorgeführt wurde, iſt es gelun=
gen
, die Nachrichtenübermittelung aus den
Flugzeugen zu vereinfachen. Es handelt ſich um einen
von Profeſſor Donath erfundenen elektriſchen Signal=
ſpiegel
, der mittels einer Glühlampe von 10000 Kerzen=
lichtſtäcke
auf eine Entfernung von 8 Kilometern eine Ver=
ſtändigung
zwiſchen dem Flieger und dem Beobachtungs=
poſten
ermöglicht.
* Berlin, 14. März. Ueber dem Döberitzer Trup=
genübungsplatz
fand geſtern ein Scharfſchießen des

Militärluftſchiffes Z. 5 ſtatt. In der Nähe
des Ortes Dallgow war ein Drachenballon hoch gelaſſen
worden, unter deſſen Korb als Ziel in einer Höhe von
etwa 300 Metern ein mächtiger, etwa 10 Meter langer
und 5 Meter hoher viereckiger Kaſten angebracht war.
Der Kaſten hatte ungefähr die Länge und Breite eines
Flugzeuges. Es handelte ſich darum, vom Luftſchiff aus
dieſes Ziel zu treffen. Das Schiff umkreiſte das Ziel, das
bei ſtarkem Wind heftig hin= und hergeworfen wurde, und
gab aus einer Entfernung von 1500 Meter aus dem Bal=
longeſchütz
und aus einem Maſchinengewehr 15 Schüſſe ab.
Der Drachenballon wurde dann herabgezogen, um die
Treffer dies Luftſchiffes feſtzuſtellen. Die Schießwirkungen
des Geſchützes und des Maſchinengewehres waren gut.
* Königsberg i. Pr., 14. März. Heute morgen
iſt auf dem hieſigen Flugplatz Leutnant de Leſſer vom
Inſanterieregiment Nr. 175, der als= Flugzeugführer zur
weiteren Ausbildung hierher kommandiert war, beim Lan=
den
abgeſtürzt. Er war ſofort tot.
* Königsberg, 14. März. Zu dem tödlichen Un=
fall
des Fliegeroffiziers Leutnant Leſſer wird noch ge=
meldet
: Der Flieger ging mit einer Jeannin=Stahltaube
zu einem ſteilen Fluge nieder, vermochte aber das Flug=
zeug
beim Landen nicht aufzurichten, ſo daß es mit großer
Wucht aufſtieß und ſich in die Erde einwühlte. Der Offi=
zier
brach den Halswirbel und war ſofort tot.

Turnen, Spiele und Sporf.
Preisreiten des Frankfurter Rennklubs.

sch. Frankfurt, 14. März. Der Samstag, der
zweite Tag des März=Meetings, brachte dem Frankfurter
Rennklub in jeder Beziehung einen vollen Erfolg. Das
mächtige Hippodrom war faſt bis auf den ketzten Platz
beſetzt, und der gebotene Sport war in jeder Beziehung
hervorragend. Für die Jagd=Springkonkurrenz lagen 118
Meldungen vor, und die große Frankfurter Reitkonkurrenz
zählte 40 Teilnehmer. Hier hatte Prinz Joachim von
Preußen einen franzöſiſchen Vollblüter gemeldet, der von
Herrn A. v. Guſtedt geritten wurde. In der Hofloge hat=
ten
der Großherzog und die Großherzogin
von Heſſen, Prinzeſſin Friedrich Karl
von Heſſen mit ihren beiden älteſten Söhnen, Prinz
Joachim von Preußen, Prinz Heinrich von Bayern und
Prinz Heinrich XXXIII. Reuß j. L. Platz genommen.
Ein bunt bewegtes Bild bot der Raum um die Manege,
der hauptſächlich von Offizieren angefüllt war. Nach=
ſtehend
das Ergebnis der einzelnen Konkurrenzen:
Preis vom Hippodrom. Damen= Reitkonkur=
renz
. 1. O. Mauritz’ und A. v. Guſtedts Vicky II (Frau
Mauritz), 2. Lt. Ottens (14 Ul.) Ingſalla (Frau J.
Boege), 3. Major Willmers (7. Chev.) Betyar (Frau Will=
mer
), 4. Oblt. A. d’Hengelieres (2. Chev.) Chackwing
(Frau E. dHengeliere=Dacque), 5. Frau Ellen Mehlis
Poeſie (Beſitzerin).
Jagd=Springkonkurrenz. 1. Rittm. von
Günthers (6. Ul.) Gaucher, Oblt. Baſſermanns (13. Drag.)
Favorit), Lt. Weingarts (2. bayer. Train) Dorian Gray,
Lt. v. Petzers (6. Ul.) Ozora (Rittm. v. Günther), Lt.
Linkenbachs (14 Ul.) Sunbeam. Lt. Walters (Schweizer
Dragoner) Gilberte, Oblt. v. Hartliebs (8. Chev.) Lady
Hamilton, O. Mauritz’ Lola I (Oblt. Giutini), Oblt. von
Moſchs (7. Jäg.) Smoking, Rud. Wittichs Mukaka (Lt.
v. Willich, 24. Drag.), Lt. Schelles (6. Ul.) Stella, Lt.
Frantz’ (7. Jäg.) Quappe. 2. Preiſe: Oblt. Kriegs (2.
bayer. Ul.) Doktor, Lt. Schelles (6. Ul.) Loco, Hans An=
dreaes
Robin Hood (Oblt. Poel, 63. Art.), Obl. Nieder=
mayrs
(2. bayer. Ul.) Hubertus III, Lt. Veids (25. Drag.)
Czardas, Lt. Spaeters (6. Ul.) Ducheſſe Beſſie, Lt. Sey=
dels
(3. bayer. Art.) Harras, Oblt. Poels (63. Art.) und
Lt. Behrends’ (81. Inf.) Gral (Oblt. Poel), Lt. Frhrn. v.
Tuchers (1. Chev.) Buros, Lt. Graf v. Schaesbergs (26.
Drag.) Wotan (Rittm. v. Meyer), Major Willmers und
Oblt. Giulinis Lucky Nennber (Oblt. Giulini).
Große Frankfurter Reitkonkurrenz.
1. Frau Mauritz’ und Lt. Lauffers (26. Drag.) Prunk
(Maj. Lauffer, 26. Drag.), 2. Oblt. v. Sigriz‟ (2. Chev.)
Eirene, 3. Oblt. Prinz Heinrichs XXXIII. Reuß j. L.
Gipſy (Oblt. v. Kleiſt, 14. Huſ.), 4. O. Mauritz’ und A.
v. Guſtedts Vicky II (A. v. Guſtedt), 5. Oblt. v. Haugks
(14. Ul.) Alf, 6. Frau G. d’Hengelieres Gelſe (Oblt.
d'Hengeliere).
* Rennen zu Maiſons=Lafitte,
14. März. Prix du Vieux=Moulin. 3000 Frs. 1. D. Reiffs
Fidelia (J. Reiff), 2. La Fuite 3. Litska. 45:10; 21 41.
64:10. Prix Sornette. 5000 Frs. 1. G. Broſettes Fog=
gia
(G. Stern), 2. Discipline 3. Oſteite. 47:10; 19, 45,
77110. Prix du Chemin de Fer. 3000 Frs. 1. Ch. Lié=
narts
Torch (J. Reiff) 2. Mareil Marly, 3. Santenay.
30:10; 16, 30, 75.10. Prix de Trye=Chateau. 5000 Frs.
1. J. Sterns Le Sopha (Garner), 2. La Tourelle, 3. Cré=
bécut
. 113:10; 24, 24, 15:10. Handicap Optional. 20000
Francs. 1. Marghilomans Clondir (Garner), 2. Fame=
dron
, 3. Le Lhéris. 61:10; 19, 19 20:10. Prix Clover.
5000 Frs. 1. Wattinnes Mince Pil (Stern), 2. Allumeur,
3. Hickory. 68:10; 14, 12, 15:10.

Brand des Münſters in Neuß.

* Neuß, 14. März. Seit heute morgen 6 Uhr ſteht das
ehrwürdige Baudenkmal von Neuß, der Münſter in
Flammen. Die Feuerwehr von Neuß, ſowie Löſch=
züge
von Düſſeldorf ſind an der Löſcharbeit beteiligt.
Die Kölner Feuerwehr iſt ebenfalls alarmiert worden.
Das Holzdach des Turmes iſt bereits nach innen zuſam=
mengeſtürzt
und hat die wunderbare Orgel zerſtört. Wie
von anderer Seite gemeldet wird, iſt der Brand durch
Kurzſchluß im Läutwerk entſtanden.
* Neuß, 14. März. Den Bemühungen der vereinigten
Feuerwehren iſt es nach großen Anſtrengungen gelungen,
das koſtbare Mittelſchiff, das ſchon Feuer gefangen
hatte, vorläufig zu retten. Gegen 8 Uhr ſtürzten die
fünf ſchweren Glocken unter großem Getöſe in den Turm,
nach kurzer Zeit folgte dann das ſchwere Glockengebälk.
Das Mittelſchiff enthält koſtbare Galerien mit wertvollen
Holzſchnitzereien.
* Neuß. 14. März. Um 9½ Uhr war der Glocken=
turm
des Münſters ausgebrannt. Die Kölner Be=
rufsfeuerwehr
war bereits eine halbe Stunde nach der
Alarmierung mit zwei Elekeromobil=Löſchzügen an der
Brandſtätte. Der Schaden wird auf 200000 Mark geſchätzt.

Orkan in Südrußland.

* Petersburg, 13. März. Ganz Südruß=
land
und das Schwarze Meer ſind von einem
ſtarken Orkan heimgeſucht worden, der in den Gou=
vernements
Aſtrachan und Saratow zu einem Schnee=
ſturm
ausartete und in vielen Orten großen Schaden

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

angerichtet hat. In Berdjonsk ſind die tiefgelegenen
Stadtteile überſchwemmt. In Nowolſcherkask wurden die
Dächer von mehreren Häuſern abgeriſſen und andere Ver=
wüſtungen
angerichtet. Einige Perſonen wurden verletzt
und eine getötet. In Zarizyn fanden große Verwüſtun=
gen
ſtatt; alle Telegraphen= und Telephondrähte ſind zer=
riſſen
, ſo daß die Stadt bald von dem Verkehr mit der
Außenwelt abgeſchnitten ſein wird. Wie aus Sebaſtopol
gemeldet wird, iſt infolge des Sturmes der Verkehr zwi=
ſchen
den Häfen des Schwarzen Meeres unterbrochen
Viele Segelſchiffe haben auf hoher See Havarie erlitten.
* Jekaterinodar, 14. März. Durch einen furcht=
baren
Orkan iſt das Aſowſche Meer bei Cuban um
3 Meter geſtiegen und überſchwemmte die Städte Slomitzo
und Atſchujaweskaja. Ueber 1000 Menſchen ſind
umgekommen. In Japenskaja ertranken 150 Per=
ſonen
. Auf der das Schwarze Meer entlang führenden
Eiſenbahn wurden Wagen und Lokomotiven vom Wind
hinweggefegt. In Achtyoskaja (Cuban) ertranken
200 am Meer ſchlafende Arbeiter. In At=
ſchujaweskaja
ſind 380 Gebäude eingeſtürzt.

Eiſenbahnunglück.

* Temora (Neu Südwales), 14. März. In der Nacht
ſtieß auf der Station Exeter ein Poſtzug mit einer
Lokomotive im Nebel zuſammen. 13 Perſonen
wurden getötet, drei ſchwer und 12 weniger ſchver
verletzt. Ein Vater, der mit ſeinen Kindern die Leiche
der Mutter begleitete, wurde mit ſeinen beiden Töchtern
ſofort getötet, ſein Sohn ſchrecklich verletzt.

Vom Balkan.

* Durazzo, 14. März. Geſtern mittag begab ſich
Fürſt Wilhelm in Begleitung des Hofſtaates dar=
unter
Eſſad Paſcha zum Selamlik. Das Gebet ver=
richtete
der Mufti von Dibra teils in albaniſcher, teils in
grabiſcher Sprache. Es war das erſtemal, daß ein
Gottesdienſt in einer Moſchee in albaniſcher Sprache ſtatt=
fand
. Der Fürſt wurde von der Bevölkerung ſtürmiſch
begrüßt.
* Athen, 14. März. Geſtern begaben ſich auf eine
Aufforderung der Anhänger Eſſad Paſchas 100 Gen=
darmen
unter dem Befehl von holländiſchen Offizieren
nach Starowa um es zu beſetzen. Der Kampf dauert
fort. Von Koritza wurden Verſtärkungen erbeten.

Vermiſchtes.

Bundestag. In den Tagen vom 25. bis 29.
Juni hält der Deutſche Stenographen=Bund
Gabelsberger (Sitz Darmſtadt) ſeinen 10. Deut=
ſchen
Stenographentag in Düſſeldorf ab. Aus den ver=
ſchiedenen
Gegenden Deutſchlands werden Sonderzüge
eingerichtet, da auf eine Beteiligung von 5000 Jüngern der
Schnellſchrift gerechnet wird. Eine beſondere Anziehungs=
kraft
wird das große Bundeswettſchreiben in Abteilungen
von 120 Silben aufwärts ausüben, weshalb dafür 10
Schulhäuſer vorgeſehen werden. Erſtmals ſoll auch ein
Wettſchreiben für die Uebertragungen des Gabelsberger=
ſchen
Syſtems auf fremde Sprachen ſtattfinden. Da das
Gabelsbergerſche Syſtem von den Regierungen mehrerer
Staaten amtlich eingeführt iſt, werden auch wieder Regie=
rungsvertreter
an den mehrtägigen Verhandlungen teil=
nehmen
. Die Mitglieder der Kaufmänniſchen Steno=
graphen
=Geſellſchaft Gabelsberger‟ Darmſtadt wer=
den
ſich ebenfalls in größerer Anzahl beteiligen,
zumal ſämtlichen Teilnehmern der genannten Geſell=
ſchaft
ſeitens des Vorſtandes freie Fahrt nach Düſſel=
dorf
gewährt wird.
Eine Jahrhundertausſtellung weſt=
deutſcher
Kunſt. Mit der großen Erinnerungs=
ausſtellung
, die man in Düſſeldorf im Jahre 1915
zur Feier der hundertjährigen Zugehörigkeit der Rhein=
lande
zur Krone Preußen veranſtaltet, wird eine Kunſt=
ausſtellung
verbunden ſein, die ſich die Aufgabe geſtellt
hat, einen geſchloſſenen Ueberblick über das Beſte zu geben,
das im 19. Jahrhundert von weſtdeutſchen Künſtlern ge=
ſchaffen
worden iſt. In gewiſſem Sinne ſoll alſo die
fruchtbare Arbeit weitergeführt werden, die mit ſo ſchö=
nem
Erfolge die deutſche Jahrhundertausſtellung begon=
nen
hatte, die im Frühling des Jahres 1906 die Räume
der Berliner Nationalgalerie gefüllt hat, denn dieſe Aus=
ſtellung
hat ſich ausdrücklich nicht als den Schluß, ſondern
als den Anfang und Ausgangspunkt der notwendig ge=
wordenen
Forſcherarbeit bezeichnet, und man hofft, daß
das Bild der weſtdeutſchen Kunſt, das in Düſſeldorf im
nächſten Jahre gezeigt werden ſoll, unvergleichlich voll=
ſtändiger
und umfaſſender ſein werde, als in Berlin, wo
es notwendigerweiſe nur flüchtig und lückenhaft ſkizziert
werden konnte und wo der Weſten Deutſchlands gegen=
über
manchen anderen kleineren Kunſtzentren ungebühr=
lich
zurückgetreten iſt. In einer Verſammlung in Düſſel=
dorf
, bei der ein großer Teil derjenigen Männer, die an
den Arbeiten dieſer Ausſtellung teilnehmen, anweſend wa=
ren
, berichtete dieſer Tage der Vorſitzende dieſer rück=
ſchauenden
Kunſtausſtellung, Geheimrat Prof. Dr. Cle=
men
=Bonn, über die Organiſation der Arbeit. Danach
ſind drei Mittelpunkte geſchaffen worden: für den Nieder=
rhein
, für den Mittelrhein und für den Oberrhein, mit
Düſſeldorf, Frankfurt und Karlsruhe als Mittelpunkten.
In Karlsruhe hat Geheimrat v. Oechelhäuſer, in
Frankfurt Prof. Swarzenski, in Düſſeldorf Prof.
Koetſchau die Leitung der Arbeiten übernommen und
für die von Frankfurt abgezweigten heſſiſchen Länder wird
Herr Geh. Hofrat Back in Darmſtadt tätig ſein. Aus den
in der Verſammlung erſtatteten Berichten ging überein=
ſtimmend
hervor, daß die Ausſtellungsleitung keine Sorge
zu haben brauche, ob auch eine ausreichende Anzahl von
Kunſtwerken zur Verfügung geſtellt werde.
Die Künſtler=Gilde Aus Berlin wird
uns geſchrieben: Die kürzlich im Künſtlerhaus zu Berlin
tagende Generalverſammlung der Delegierten der Ortsver=
eine
der Allgemeinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft hat
einſtimmig die Gründung der Künſtler=Gilde,
Ausſtellungs= und Verlagsunternehmen der Allgemeinen
Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft G. m. b. H. beſchloſſen.
Das erforderliche bedeutende Gründungskapital iſt in=
zwiſchen
bereitgeſtellt; die handelsgerichtliche Eintragung
des Unternehmens hat ſtattgefunden. Damit iſt der Anfang
gemacht zu einem Werke, o das für unſer Volk und ſeine
Kultur von hervorragender Bedeutung ſein wird. Denn
Die Künſtler=Gilde will das Verſtändnis und den Sinn
für Kunſt, für wahre, gute Kunſt, der in faſt jedem Men=
ſchen
ſchlummert, wecken und pflegen. Sie will der tiefen
Sehnſucht nach dem Genuß guter Kunſt, die zweifellos
unſere als ſo materialiſtiſch verrufene Zeit erfüllt, eben
dort entgegenkommen, wo ſie nicht oder nur unter großen
Schwierigkeiten geſtillt werden kann: in den kleinen und
mittelgroßen Städten und in den größeren Badeorten.

Dort, wo weder Muſeen noch Kunſtvereine für gute Aus=
ſtellungen
ſorgen, will die Künſtler=Gilde das Ihre tun,
Freude zu wecken, den Geſchmack zu läutern und zu heben
und das Publikum auf dem Laufenden zu erhalten über
bedeutende und wertvolle Erſcheinungen auf dem Gebiet
der deutſchen Kunſt. Es iſt wohl zu erwarten, daß ſie da=
bei
mit dem weiteſten Entgegenkommen der Behörden
und der maßgebenden Kreiſe der in Frage kommenden
Orte rechnen darf. Die Künſtler=Gilde verfolgt aber noch
einen andern Zweck, der gewiß nicht weniger Förderung
verdient. Sie will durch ihre Ausſtellungen dazu bei=
tragen
, die wirtſchaftliche Lage vieler Künſtler von der
in neueſter Zeit ſo viel die Rede iſt, durch die Tat zu
beſſern. Denn nicht nur etwa Künſtler mit großem oder
weit bekanntem Namen, nein, auch jene vielen, die ſeit
Jahren Treffliches geſchaffen haben, ohne zu Ruhm und
Gold gelangt zu ſein, und auch die aufſtrebende Jugend
ſoll mit vollwertigen Arbeiten vertreten ſein. Schon
für das kommende Frühjahr ſind mehrere Ausſtellungen
der Künſtler=Gilde vorbereitet. Die Geſchäftsſtelle der
Künſtler=Gilde befindet ſich in Berlin W., Nollendorf=
ſtraße
31/32.

Literariſches.

Heſſiſche Chronik, Monatsſchrift für Fa=
milien
= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio. Heraus=
gegeben
von Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl. 3. Jahr=
gang
. Heft 3, März 1914, hat folgenden Inhalt: Wil=
helm
Müller: Ein Wormſer Amtsbericht über das Pfeifer=
gericht
in Frankfurt a. M. Dr. Wilhelm Lindenſtruth:
Die Vorgänge in Großen=Buſeck am 7. und am 8. März
1561, der Anlaß des 15jährigen Reichskammergerichtspro=
zeſſes
der Gauerben des Buſecker Tals wider Heſſen
Marie Ullrich: Aus dem Leben meines Großvaters Fr
Kümmell. V Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Beiträge
zu einer heſſen=darmſtädtiſchen Lehrermatrikel. VIII.
Kleine Mitteilungen: Veröffentlichungen über die Familic
Merck. Sagenhaftes aus den Darmſtädter Wäldern.
Hoſpital= oder St. Wendelkirche in Butzbach. Inter=
eſſante
Urteile über heſſiſche Orte aus alten Zeiten. =
cherſchau
: Aus Zeitſchriften: Austauſch. Auskünfte
Beilagen=Hinweiſe.
Junks Natur=Führer: Riviera, von
Alban Voigt. Ein Band in Baedecker=Format von
500 Seiten mit einer ſchönen kolorierten Karte in Folio
und 6 photographiſchen Tafeln. Leinenband. Preis 7 Mk.
Wer nicht nur ganz flüchtig an die Riviera reiſt, und wer
mit dieſer Reiſe noch ein anderes Ziel verfolgt, als in den
Spielſälen von Nizza und Monte Carlo reich zu werden
wird, wenn er dieſen hübſchen Band als Reiſebegleiter
nimmt, einen doppelten Genuß von ſeinen Riviera=Tagen
haben. Der Preis muß bei der ſplendiden Ausſtattung als
ein ſehr mäßiger bezeichnet werden. Hoffentlich folgen
bald die anderen bereits angekündigten Bände dieſer
ſchönen gänzlich neue Ziele verfolgenden Reihe, welche
das brauchen wir nach alledem nicht zu ſagen etwas
ganz anderes enthält, als die Reiſeführer von Baedecker,
Meyer uſw die durch ſie wirkſam ergänzt werden. Man
wird wohl kaum eine Notiz in dem Natur=Führer finden,
welche in den gewöhnlichen Reiſeführern enthalten iſt.

Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr, Korreſp.=Bureau.)

* Berlin, 14. März. Dem Lokalanzeiger zufolge geht
das neue Eiſenbahn=Anleihegeſetz dem Land=
tage
in nächſter Zeit zu. Der Entwurf fordert, abgeſehen
von der Schaffung von Nebenbahnen, die Verſtärkung
des Kleinbahnfonds um 350 Millionen
Mark. Hiervon entfallen zirka 173 200000 Mark auf die
Beſchaffung neuer Fahrzeuge. In Ausſicht genommen iſt
u. a. der viergleiſige Ausbau der Strecken Langfuhr Zop=
pot
, Luckenwalde-Jüterbog, Münſter-Osnabrück und
Birkenwerder-Frohnau.
* Sinzheim bei Baden=Baden, 14. März. Durch
Erdrutſche auf dem ſtaatlichen Porphyrwerk ſind die
Anbauten zweier Häuſer eingedrückt und
eine Scheune durchgebrochen worden. An den beiden
ſtaatlichen Gebäuden wurde das neue Gebäude von dem
alten losgetrennt, der hintere Teil und die Seitenteile

durchgedrückt. Die Dächer ſtehen noch. Verluſte an Men=
ſchenleben
ſind nicht zu beklagen. Alles iſt polizeilich ab
geſperrt. Das ganze aus zwölf Häuſern beſtehende Ober
dorf iſt geſperrt worden. Die Urſache der Rutſchung
wird auf die vielen Regenfälle zurückgeführt, wodurch der
Lehm aufquoll, ſo daß Verſchiebungen des Erdreiche
eintraten. Der Miniſter des Innern Freiherr von Bod
man, der Direktor der Oberdirektion für Waſſer= und
Straßenbau, ſowie einige Bauräte weilten heute ande
Unfallſtelle.
* Stade, 14. März. Der kürzlich verhaftete Ernſt
Saale, der unter dem Verdacht ſteht, den Pfarrer Loets
in Reephold ermordet zu haben, wurde heute von der
Stader Straflammer wegen zweier Einbrüche in Stadel
Paſtorenhäuſer zu 7 Jahren Zuchthaus verurteill
Er wird nun der Auricher Behörde ausgeliefert werden
wo die Unterſuchung in der Mordſache geführt wird.
* Harburg, 14. März. Eine ſchwere Exploſiol
ereignete ſich heute in der Thoerlſchen Oelfabrik. Inden
Stearin=Deſtillation) explodierte mit lautem
Knalle ein Stearinkeſſel. Das dadurch verun
ſachte Feuer konnte bald gelöſcht werden. Ein Arbeiter
wurde ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen ges
zweifelt wird. Ein anderer wurde leichter verletzt.
* Nauen, 14. März. Die von der Großſtation
Nauen unternommenen Verſuchstelegramme wurden
geſtern zum erſten Male von der Telefunkenſtation
Windhuk aufgenommen.
* Paris, 14. März. Wie aus Griſolles gemeldet wird,
hält die Beſſerung im Befinden des Oberſt=
eutnants
v. Winterfeldt an.
* London, 14. März. Die Bergarbeiter, von
denen 10000 ſtreiken, hielten heute drei große Verſamm
lungen in Rotherham ab. Es wurden Reſolut=
nen
angenommen, welche befriedigt zur Kenntnis nehmen,
daß auf den Gruben in Yorkſhire in der nächſten Woche
die Forderungen überreicht werden ſollen, in denen ein
Lohnminimum verlangt und der Entſchluß ausgedrüch
wird, feſt zu bleiben, bis ſie geſichert ſeien.
* Petersburg, 14. März. Die Nowoje Wremja mel=
det
: Heute abend findet im Palaſte der Reichsdumg
eine Geheimſitzung ſtatt, zu der 65 Abgeordnetee
Parteien, von der Rechten bis zu den Kadetten einſchließ
lich, eingeladen ſind und an welcher der Miniſterrat teill
nimmt. Der Miniſterpräſident wird mit Genehmigung
des Kaiſers die Beziehungen zwiſchen der Rea
gierung und der Duma beſprechen und
Duma zu gemeinſamer Arbeit mit der Regierung auffon
dern, die für die bevorſtehenden großen Aufgaben notwen=
dig
ſind. Die Miniſter Saſonow und Suchomlinow wen
den die Fragen der äußeren Politik und der Landesver=
teidigung
im Hinblick auf die großen Forderungen der
Heeresvorlage beſprechen.
* Tokio, 14. März. Das Abgeordnetenhaus
hat die vom Oberhauſe am Flottenetat vorgenommen
Aenderung abgelehnt. Die gemeinſame Sitz
ung beider Häuſer zur endgültigen Beſchlußfaſſung
ſoll am 17. März ſtattfinden.

Preußiſch=ſüddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 14. März. In der heutigen Vormittag
ziehung der Preußiſch=ſüdd. Klaſſenlotterie
fielen 10000 Mark auf Nr. 10 414. In der Nachmittag=
ziehung
fielen 50000 Mark auf die Nr. 96 749, 30 000 Mmk
auf die Nr. 210 762, 5000 Mark auf die Nr. 211 584,
Mark auf die Nr. 93 195. (Ohne Gewähr.)

Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.

Der hohe Druck, der ſich Freitag auf dem ganzen Feſt=
lande
verſtärkt hatte, iſt durch die von den britiſchen In=
ſeln
her vorrückende ſtarke Depreſſion nach Südoſten ver=
drängt
worden. Wir dücften dabei unter dem Einfluß
des ausgedehnten Tiefdruckgebietes meiſt trübes, wolkiges
mildes Wetter mit Niederſchlägen zu erwarten haben.
Ausſichten in Heſſen für Sonntag. 15. März: Mei
trüb und wolkig, mild, Niederſchläge, ſüdöſtliche Wind
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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die Organe oft mehr angreifen, als ihnen zuträglich i
Califig dagegen reizt weder, noch ſchmerzt oder ſchwächt
er; erunterſtützt vielmehr die Organe in ihren natürlichen
Funktionen, bis ſie ihren Dienſt wieder von ſelbſt verrichten
Aerzte verwenden Califig mit Vorliebe in der Kinden
und Frauenpraxis, weil es hier auf eine zuverläſſig un
ſchädliche Wirkung beſonders ankommt. Der delikate
Geſchmack kommt bei Kindern ſehr zuſtatten, ſie nehmen
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Geſchäftliches.

A.=G. Bad Salzſchlirf in Salzſchlirf (Kreis
fi lda). Dieſe Badegeſellſchaft hat im abgelaufenen
ſe chäftsjahr 1913 trotz des ſehr ungünſtigen Wetters
inen ſehr günſtigen Abſchluß erzielen können, da ſich
wohl der Beſuch der Kurgäſte wie auch der Flaſchen=
erſand
ganz erheblich geſteigert hat. Nach außerordent=
ſchen
Abſchreibungen in Höhe von 120000 Mk. und
uzerordentlichen Verſtärkungen der Rücklagen in Höhe
vom 19 598 Mk, beträgt der Reingewinn 210 271 Mk.,
ſerraus nach ordentlichen Abſchreibungen in ſeitheriger
hilhe auf das inzwiſchen auf zwei Millionen Mark er=
öbte
Aktienkapital wieder wie in den Vorjahren eine
iidende von 8½ verteilt und 18 221 Mk. gegen
b1 974 Mk. i. V. auf neue Gewinnrechnung vorgetragen
erden ſollen. Dieſe Verminderung des Bortrages hängt
amit zuſammen, daß mit Hilfe des vorjährigen Gewinn=
ſortrages
die außerordentlichen Abſchreibungen und die
ſuserordentlichen Zuweiſungen an den Reſervefonds
ſſorgenommen werden konnten.
Ungeahnte Möglichkeiten zur Abwechslung im täg=
ſch
en Speiſezettel bieten Hohenlohe=Haferflocken,
ſie nicht nur wohlſchmeckende Suppen, ſondern auch
eläkate Kotelettes und Klöße ergeben, die ſehr be=
ömmlich
und nahrhaft ſind.
Die neue Preisliſte des Verſandgeſchäfts Mey
EEdlich in Leipzig=Plagwitz iſt ſoeben erſchienen,
lieſe enthält eine reiche Auswahl in Wirtſchaftsgegen=
ſtämden
der verſchiedenſten Art in allen Preislagen; das
Darenverzeichnis genannter Firma bietet auch in
nderen Artikeln eine große Mannigfaltigkeit, unter
lenen ſich Muſter befinden, die ſich vortrefflich zu Ge=
legenheitsgeſchenken
eignen. Die Preisliſte wird auf
Perlangen koſtenfrei zugeſandt.
Je öfter je lieber. Wir bedürfen bei unſeren
Speiſen viel mehr Abwechſelung als bei unſeren Ge=
ränken
. Die meiſten glauben, nur Bier, Wein oder
affee könne man täglich trinken, ohne mit der Zeit
inen Widerwillen davor zu bekommen. Sie faſſen
chließlich das Vorurteil, daß man alles andere früher
der ſpäter über bekommt. Das iſt aber ein Irrtum!
Der geſunde Kathreiners Malzkaffee iſt ein
familiengetränk, welches ſeit über 25 Jahren täglich
on Millionen immer wieder und immer mit ſteigen
em Genuß getrunken wird. Weil er viel billiger iſt
is Kaffee, haben manche ein Vorurteil gegen Kathreiners
Malzkaffee. Man bildet ſich eben ein, etwas Billiges
förine gar nicht gut ſein. Kathreiners Malzkaffee iſt
ier billig und doch gut! Man gewöhnt ſich leicht an
hn und gewinnt ihn jeden Tag lieber.

Dampfernachrichten.

Hamburg=Amerika=Linie. Mitgeteilt von dem Ver=
treter
: Adolf Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Nordamerika: Bulgaria 12. März 2 Uhr 30 Min.
nachm. von Baltimore nach Hamburg. Corcovado
nach Philadelphia, 12. März 9 Uhr 50 Min. abends
Cuxhaven paſſiert. Hamburg von Genua nach Neu=
York, 12. März 6 Uhr 30 Min. abends von Neapel.
Imperator nach Neu=York, 12. März 6 Uhr 45 Min.
abends von Cherbourg. Kaiſerin Auguſte Victoria
2. März 12 Uhr mittags ovn Neu=York über Cherbourg
und Southampton nach Hamburg: Rhaetia 12. März
mittags in Boſton. Südamerika, Weſtküſte Amerikas:
Blücher 11. März 8 Uhr abends in Buenos Aires.
Palatia 12. März von Paranagua nach Rio Grande
do Sul. Phoenicia nach Braſilien, 12. März 8 Uhr
morgens in Oporto. Siegmund 11. März nachm. von
Maranhao. Troja 12. März 10 Uhr morgens in
Buenos Aires. Valeſia, von Nordbraſilien kommend,
11. März 11 Uhr abends von Funchal. Oſtaſien:
Andaluſia 11. März nachm. Perim paſſiert, heim=
kehrend
. Hoerde 12. März in Singapore. Iſtria‟
12. März von Antwerpen nach Hamburg. Ver=
ſchiedene
Fahrten: Duala von Neu=York, 9. März von
Lome. Markomannia, von Perſien kommend, 12. März
morgens Perim paſſiert.
Holland=Amerika=Linie. Mitgeteilt von dem
Vertreter Aug. Cellarius in Darmſtadt, Bleichſtr. 53.
Rotterdam 10. März vorm. in Alexandrien einge=
troffen
auf einer Vergnügungsreiſe in dem Mittel=
meer
und nach dem Heiligen Lande uud Aegypten mit
842 Touriſten. Nieuw. Amſterdam 6. März vorm. in
Rotterdam eingetroffen. Noordam 3. März vorm.
von Neu=York abgegangen mit 20 Kajüts= und 450
Paſſagieren III. Klaſſe. Ryndam 10. März vorm. von
Yew=York abgegangen mit 60 Kajüts= und 225 Paſ=
agieren
III. Klaſſe. Potsdam 8. März 10 Uhr
30 Min. nachm. Scily paſſiert
Nordd. Lloyd, Bremen. Mitgeteilt von dem Ver=
treter
: Anton Fiſcher in Darmſtadt, Frankfurterſtr. 12/14.
Kronprinzeſſin Cecilie 10. März 1 Uhr nachm. von
Bremerhaven nach Neu=York abgegangen. Prinzeß
Irene‟9. März8 Uhr nachm. von Gibraltar abgegangen.
Köln 9. März 1 Uhr nachm. Lizard paſſiert. Barbaroſſv‟
9. März 3 Uhr nachm. in Bremerhaven angekommen.
Prinz Friedrich Wilhelm 9. März 1½ Uhr vorm.
von Cherbourg abgegangen. Derfflinger 9. März
4 Uhr nachm. in Singapore angekommen. Bülow‟
10. März 11 Uhr von Antwerpen nach Oſtaſien abgeg.
Mark 10. März 1 Uhr nachm. in Hongkong angek.
Tübingen 9. März 2 Uhr nachm. in Schanghai an=
gekommen
. Seydlitz 10. März 4 Uhr vorm. in Ant=
werpen
angekommen. Zieten 10. März 7 Uhr vorm.
in Colombo angekommen.. Pommern 10. März 4 Uhr
nachm. von Melbouroe abgegangen. Schwaben 10. März
11 Uhr vorm. von Antwerpen abgegangen. Franken
9. März von Liſſabon nach Bremen abgegangen.
Crefeld‟ 9. März von Bremerhaven nachm. Braſilier
abgegangen. Prinz Heinrich 9. März 6 Uhr vorm,
in Marſeille angekommen. Coblenz 10. März 7 Uhr
vorm. in Kobe angekommen. Manila 10. März von
Erimahafen nach Singapore abgegangen. Herzogin
Cecilie‟ 10. März in Brake angekommen.

Familiennachrichten.

Todes=Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein innigſt geliebter Gatte,
unſer treubeſorgter Vater, Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Merr Jakob Gockel
im 43. Lebensjahre.
(6950
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Auguste Göckel, geb. Müller,
und Kinder.
Darmſtadt, den 14. März 1914.
Mathildenplatz 11.
Die Beerdigung findet Montag, 16. März, nachm.
5½ Uhr, vom Port. d. ſtädt. Friedhofes aus, ſtatt.

Danksagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Verſtorbenen
Herrn
Leonnard Guick
Stationsvorsteher i. P.
ſagen wir unſeren innigſten Dank; insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Zimmermann für die
troſtreichen Worte.

e trauernd Hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 15. März 1914.

Todes=Anzeige.

(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Mutter, Großmutter, Schwieger=
(6926
mutter und Tante
Frau
Elisaboch -Sacebl Mr.o
geb. Benz
nach langem, ſchwerem Leiden im 69. Lebens=
jahre
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Jacobi,
Albert Schmitt und Kinder.
Darmſtadt, Stiftſtr. 29, den 14. März 1914.
Die Beerdigung findet Montag, den 16. März,
nachmittags 2 Uhr, vom Portale des ſtädt.
Friedhofes aus, ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſte meiner lieben Gattin,
unſerer guten Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
(B6938
Frau Dorothea Merker
geb. Lorenz
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank; ins=
beſondere
Herrn Pfarrer Adolph für die tröſten=
den
Worte und den Schweſtern für ihre liebe=
volle
Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gg. Merker und Kinder.

Tageskalender.
Sonntag, 15. März.

Großh. Hoftheater, Anfang 2½ Uhr, Ende gegen
5 Uhr (Volksvorſtellung): Die weiße Dame Abend=
vorſtellung
: Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr (Ab. C):
Die Dollarprinzeſſin
Vorſtellungen um 4 und 8¼ Uhr im Orpheum.
Konzert des Geſangvereins Union und Volkschor
Union um 7 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz ( Bil=
dungsausſſchuß
Darmſtadt)
Stiftungsfeſt des Gemeinde=Geſangvereins der evang.
Stadtgemeinde um 7½ Uhr Kiesſtraße 17.
Volkstümlicher Abend des Geſangvereins Sän=
gerluſt
um 4 Uhr im Schützenhof
Verſammlung des Weſtdeutſchen Güterbeamten= Ver=
bandes
(Bezirksverein für das Großherzogtum Heſſen)
um 3½ Uhr im Rummelbräu
Verſammlung der Fortſchrittlichen Volkspartei um
4½ Uhr bei Gaſtwirt Maus zu Griesheim.
Nachfeier des Gabelsberger Stenographenvereins um
4 Uhr im Kaiſerſaal
Wanderung der Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft
Gabelsberger nach Pfungſtadt (Abmarſch um 2 Uhr vom
Luiſenplatz).
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr. Rummelbräu
um 4 und 8 Uhr. Schützenhof um 7½ Uhr. Hotel
Heß um 4 und 8 Uhr. Bürgerkeller um 4 Uhr.
Ausſtellung von Handbeſchäftigungen der Schülerin=
nen
des Seminars und der Kinder des Kindergartens
im Fröbelinſtitut (geöffnet von 118 Uhr).
Ausſtellung von Handarbeiten der Mädchenmittel=
ſchule
II, Viktoriaſtraße (geöffnet von 115½ Uhr)

Verſteigerungskalender,
Montag, 16. März.

Klubſeſſel=Verſteigerung um 11 Uhr Feld=
bergſtraße
38.
Dünger=Verſteigerung um 9 Uhr in der Artille=
rie
=Kaſerne (Regt. Nr. 61).
Nutz= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Darmſtädter Hof zu Griesheim.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Nieder=Ramſtädter Gemeindewald ( Zuſam=
menkunft
am Bonstal am Eingang des Waldes).
Stammholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Gun=
dernhäuſer
Gemeindewald (Zuſammenkunft auf der
Herrnwieſenſchneiſe am Eingang des Waldes).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts=
leben
: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg=
liche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

D rmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

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Die Hinterlegung der Aktien bzw. des ordnungsmäßigen Hinterlegungsſcheines eines
deutſchen Notars, der Reichsbank oder der Bank des Berliner Kaſſenvereins in Gemäßheit des
§ 24 der Satzungen hat ſpäteſtens am 2. April a. e. während der üblichen Geſchäftsſtunden
zu erfolgen, und zwar entweder
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Herrn H. M. Iliesbach’s Wwe.,
Grünberg i. Schl. Herrn H. M. Fliesbach’s Wwe.,
Heilbronn
den Herren Rümelin & Co.,
Königsberg i. Pr. der Oſtbank für Handel und Gewerbe,
den Herren Aerck, Jinck & Co.,
München
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Stuttgart
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7

Berlin und Darmſtadt, den 14. März 1914.

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Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

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Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 17

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=

icher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
ſmnden
ſich: 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
täigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(6902
lcgg, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Straßenſperre. Wegen Rohrverlegungsarbeiten für die Ver=
eargung
der Gartenſtadt am Heinrichwingertsweg mit Waſſer wird
her Heinrichwingertsweg zwiſchen der Klappacherſtraße und dem
lcartinspfadvom 16. bis einſchließlich zum 21. März ds. Js. für den
(6949
Fuhrwerksverkehr geſperrt.

Kanalbenutzungsgebühren.

Das Hebregiſter über die für das Verwaltungsjahr 1914 zur
E-hebung kommenden Kanalbenutzungsgebühren liegt in der Zeit
m 19. bis 31. März ds. Js. während der Dienſtſtunden auf dem
Geſchäftszimmer der Stadtkaſſe (Grafenſtraße 28) zur Einſicht der
ahlungspflichtigen offen.
Etwaige Einwendungen ſind innerhalb der gleichen Friſt, bei
Neeidung des Ausſchluſſes, mündlich oder ſchriftlich bei der genannten
Eitelle vorzubringen.
(6924go
Darmſtadt, den 16. März 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.

Lras Verfahren der Zwangsvollſtreckung im Verwaltungsweg.

Ich habe mit Zuſtimmung Großh. Miniſteriums des Innern
dee dem Bürgermeiſter gemäß § 4 der Verordnung vom 7. März 1894
zuſtehenden Befugniſſe als Vollſtreckungsbehörde bei Beitreibung
ſtäidt. Gefälle uſw. der Stadtkaſſe übertragen. Die Stadtkaſſe wird
dee betreffenden Verfügungen zeichnen:
Der Oberbürgermeiſter:
J. A
Die Stadtkaſſe:
gez.: Name.
Darmſtadt, den 9. März 1914.
(6891go
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Säuberung der Bäume, Sträucher, Hecken
von Raupenneſtern uſw.

Zufolge Verfügung Großh. Kreisamts Darmſtadt vom 2. Ja=
nuar
d. Js. bringen wir die nachſtehende Polizeiverordnung mit dem
Anfügen zur Kenntnis der Intereſſenten, daß die Viſitationen durch
das Feldſchutzperſonal, zu welchen ſich die Grundeigentümer und
Pächter einfinden wollen, am 16. ds. Mts. beginnen und zu den
folgenden Terminen in den hierbei angegebenen Gemarkungsteilen
ſtattfinden werden:
1. Im Oberfeld am 16. März d. Js.:
a) Von vormitttags 7½ Uhr an in allen von der Erbacherſtraße
bis zu den drei Brunnen rechts, ſodann in den in der Mühl=
ſtraße
, der Soder= und Darmſtraße, der Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
und der Kiesſtraße bis zur ſeitherigen Beſſunger Grenze
liegenden Gärten und Baumſtücken.
b) Von nachmittags 1 Uhr an in dem zwiſchen der Erbacherſtraße und
der Dieburgerſtraße bis zum Wald liegenden Gemarkungsteile.
2. Im Heinheimerfeld am 17. März d. Js.:
a) Von vormittags 7½ Uhr an in den Baumſtücken und den
Gärten zwiſchen Dieburger= und Kranichſteinerſtraße bis zur
Faſaneriemauer.
b) Von nachmittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten
zwiſchen der Kranichſteiner= und Frankfurterſtraße.
3. Im Löcher= und Niederfeld am 18. März d. Js.:
a) Von vormittags 7½ Uhr an in allen von der Frankfurterſtraße
links liegenden Gärten ꝛc., ſodann in denjenigen vor den ſo=
genannten
Main=, Rhein= und Neckartoren bis zur Arheilger=
reſp
. ſeitherigen Beſſunger Grenze.
b) Von nachmittags 1 Uhr an in den Hausgärten.
4. Im ſeitherigen Beſſunger Feld, und zwar:
a) Am 19. März d. Js., von vormittags 7½ Uhr an, in den
ſüdlich der Heinrichſtraße und öſtlich der Martinſtraße, ſowie
des Martinspfads belegenen Gärten und Baumſtücken.
b) Am 20. März d. J., von vormittags 7½ Uhr an, in den
zwiſchen Martinspfad, Martinſtraße, Heinrichſtraße und Heidel=
bergerſtraße
belegenen Gärten und Baumſtücken.
e) Am 21. März d. Js., von vormittags 7½ Uhr an, in den
weſtlich der Heidelbergerſtraße belegenen Gärten und Baum=
ſtücken
in der Gemarkung Beſſungen.
Die Beteiligten, die ſich bis zu den angeführten Terminen der
fraglichen Arbeit nicht unterzogen haben, werden auf Grund des § 3
nachſtehender Polizeiverordnung beſtraft, und es wird die nötig wer=
dende
Säuberung der Bäume und Entfernung der Aeſte und Zweige,
ſowie das Ausſchneiden der Miſteln auf ihre Koſten verfügt.
Darmſtadt, den 10. März 1914.
(6704sg
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Jaeger.

Polizei=Verordnung.
Betreffend: Säuberung der Bäume, Sträucher, Hecken von
Raupenneſtern ꝛc.

Auf Grund des Artikeis 43 Abſ. 2 und 37 des Feldſtrafgeſetz=
huchs
vom 13. Juli 1904, der Artikel 78 und 48, V, Nr. 2 der Kreis=
umd
Provinzial=Ordnung vom 12. Juni 1874 und des § 368 Nr. 2
des Reichsſtrafgeſetzbuchs wird mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes
u.nd mit Genehmigung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
vom 10. Februar 1905 zu Nr. M. d. J. III 1335 für den Kreis Darm=
ſtadt
nachſtehendes verordnet:
§ 1. Jeder Beſitzer eines Grundſtücks iſt gehalten, alljährlich
bis ſpäteſtens 15. März ſämtliche auf ſeinem Grundſtück befindliche
Bäume, Sträucher und Hecken von Raupenneſtern zu ſäubern und
iallle mit Raupenneſtern behafteten Zweige und Aeſte in geeigneter
Weiſe zu entfernen und zu vernichten.
§ 2. Desgleichen iſt jeder Beſitzer eines Grundſtücks gehalten,
alljährlich bis ſpäteſtens 15. März die auf den Bäumen wachſenden,
denfelben ſchädlichen Miſteln auszuſchneiden.
§ 3. Zuwiderhandlungen gegen die in § 1 und § 2 getroffenen
Anordnungen werden auf Grund des § 368 Nr. 2 des Reichsſtraf=
geſetzbuchs
, bezw. des Artikels 37 des Feldſtrafgeſetzbuchs mit Geld=
ſtrrafe
bis zu ſechzig Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen beſtraft.
Auch wird die nötig werdende Säuberung der Bäume und
Entfernung der Aeſte und Zweige, ſowie das Ausſchneiden der Miſteln
auf Koſten der Säumigen verfügt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1905.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Die alte Güterhalle
auf Bahnhof Bensheim ſoll auf Abbruch verkauft werden.
Angebotsbogen ſind bei dem unterzeichneten Amt einzuſehen
umd können auch gegen vorherige poſt=und beſtellgeldfreie Einſendung
von 0,50 Mk. in bar (nicht in Briefmarken) bezogen werden.
Angebote mit entſprechender Aufſchrift ſind bis zum 25. März
1914, vormittags 11 Uhr, einzureichen.
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Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Eiſenbahnbetriebsamt Darmſtadt 3.
ut erhalt., getr., ſchw. Konfir=, Diverſe
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* kl. Fig. m. Hut f. 15 Mk. zu verk. hergerichtet, unt. Gar. ſehr bill. (*698
*6991) Grafenſtraße 35, I. rechts. Mechanik. P. Rickert, Hölgesſtr. 3 p.

Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß des am
23. Juli 1913 verſtorbenen Schuh=
machers
Johann Peter Traut=
mann
zu Darmſtadt wird heute,
am 11. März 1914, nachmittags
5½ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet, da die Ueberſchuldung
dargetan iſt.
Der Kaufmann Johann Ludwig=
Stein zu Darmſtadt, Soderſtraße
Nr. 114, wird zum Konkursver=
walter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
11. April 1914 bei dem Gerihte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung
über die Beibehaltung des er=
nannten
oder die Wahl eines ande=
ren
Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigeraus=
ſchuſſes
und eintretenden Falls
über die in § 132 der Konkurs=
ordnung
bezeichneten Gegenſtände
und zur Prüfung der angemel=
deten
Forderungen auf (6945
Montag, 13. April 1914,
vormittags 9 Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Zimmer Nr. 201 Termin an=
beraumt
.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkursmaſſe gehörige Sache in
Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe
etwas ſchuldig ſind, wird aufgege=
ben
, nichts an den Gemeinſchuld=
ner
zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von
den Forderungen, für welche ſie aus
der Sache abgeſonderte Befriedig=
ung
in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter
bis zum 11. April
1914 Anzeige zu machen.
Darmſtadt, 11. März 1914.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Schloſſerarbeiten.
Die bei Anlage eines neuen
Friedhofs vorkommenden Schloſſer=
arbeiten
(ſchmiedeeiſerne Tore ca.
4940 kg) ſollen vergeben werden.
Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtraße
Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis
Samstag, 28. März 1914,
vormittags 10 Uhr,
(6691sg
einzureichen.
Darmſtadt, 11. März 1914.
Stadtbauamt.

Der Plan über die Umwandlung
der oberirdiſchen Fernſprech=
linie
an der Gräfenhäuſer Straße
in eine unterirdiſche liegt bei dem
Kaiſerlichen Telegraphenamt hier
von heute ab vier Wochen
aus.
(6888
Darmſtadt, 13. März 1914.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.

Bekanntmachung.
(Stadtwald.)

Die Nutzholz=Verſteigerung Nr. 12
vom 13. März I. Js. iſt, mit Aus=
nahme
der Eichen=Nutzſcheiter, ge=
nehmigt
. Ausgabe der Abfuhr=
ſcheine
am 23. ds. Mts. Tag der
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
am 24. März.
(6890
Darmſtadt, 13. März 1914.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.

Montag, den 23. ds. Mts.
nachmittags 2½ Uhr,

werden im Hofe des Stadtkranken=
hauſes
hier eine Menge weißer
und farbiger Lumpen, Taſchen=
uhren
und Goldſachen, ſowie altes
Eiſen meiſtbietend gegen bare Zah=
lung
verſteigert.
(6915
Die Krankenhaus=Direktion:
Dr. Fiſcher.

Dienstag, 17. März 1914,
12 Uhr vormittags,
wird auf dem vorderen Hofe der
alten Kavallerie=Kaſerne am Ma=
rienplatz
in Darmſtadt eine trächtige
Stute öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
(6903
Garde=Dragoner=Regiment
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Betr. Das Einhalten der Tauben zur Saatzeit.

Ich beſtimme hiermit, daß die Tauben vom 20. I. Mts. bis
zum 15. k. Mts. eingeſperrt gehalten werden müſſen.
Zuwiderhandlungen werden nach Art. 39 Ziffer 2 des Feld=
ſtrafgeſetzes
mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu einer
Woche beſtraft.
Mit Rückſicht auf die großen Schäden, die von den Tauben
zur Saatzeit angerichtet zu werden pflegen, muß eine genaue Beob=
achtung
der Vorſchrift im landwirtſchaftlichen Intereſſe verlangt werden.
Eine ſtrenge Ueberwachung der Durchführung dieſer Anordnung
iſt daher veranlaßt worden.
Auf die Militärbrieftauben der Mitglieder des hieſigen Brief=
taubenklubs
findet vorſtehendes nur in ſoweit Anwendung, als dies
das Reichsgeſetz vom 28. Mai 1894, den Schutz der Brieftauben be=
treffend
, zuläßt.
Darmſtadt, den 13. März 1914.
(6925gg
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Jaeger.

Gartengelände=Verpachtung.

(Landeseigentum.)
Das frühere Eiſenbahngelände der Main=Rheinbahn, von der
Frankfurter Straße nach Kranichſtein zu, ſoll in ſchickliche Loſe ge=
teilt
und auf 5 Jahre demnächſt verpachtet werden. Nähere Aus=
kunft
gibt Herr Forſtwart Ahlheim hier, Friedrichſtr. Nr. 11.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(6889
Brennholz=Verkauf.
Montag, den 16. März 1914 wird in der Lindenhofſtraße,
direkt am Meßplatz, kleingeſchnittenes Tannen= und eichenes
Brennholz, ſo lange Vorrat reicht, pro Zentner 80 Pfg., abgegeben.

*7001)

Georg Hansel.

Dünger-Verkauf.
Dienstag, den 17. März, von 10 Uhr vormittags ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten Kavalleriekaſerne am Marien=
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in Darmſtadt die Matratzenſtreu von einer Eskadron öffentlich
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Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

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Mummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 13.

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Die Erbſchaft.
Roman von Adeline Genke.
ruck verboten.

Hier habe ich das dumme Ding ja doch, Mutter! ver=
Aſettzte Lotte in ſcharfem Ton. Sie war verärgert. Das
für den Proviant ſo viel bequemere und praktiſchere Pick=
nickkörbchen
hatte ſie wieder auspacken müſſen, weil Mizzi
empört erklärte, lieber zu Hauſe bleiben zu wollen, als ſich
Aden anderen Mitreiſenden mit dem ordinären Futterkorb
alss Spießbürger auf der Sonntagstour zu präſentieren.
So laß doch nur mal meinen Arm los, Mutter, ich
nuß doch die Fahrkarten löſen!
Gib her, ich hole ſie! erbot Mizzi ſich raſch. Sie ſah
ſehhr hübſch, verführeriſch hübſch, heute aus, die jüngſte
der Arnoldmädel. Nacken und Arme ſchimmerten roſig
blühend durch die Spitzeneinſätze der damals von Herrn
Gotthold Zänglein erhandelten Bluſe; die ſchlanke Taille
urnſpannte knapp ein neuer Goldgürtel er war nicht
gunz billig geweſen! und eine Wolke duftigen Tülls
ſchmückte den großen Hut, unter dem das dunkle Kraus=
huar
ſorgfältig aufgebaut war und die Braunaugen
Alebensluſtig und ein bißchen kokett hervorblitzten. Gib
her, wiederholte ſie mit auffälligem Dienſteifer, nahm das
lihr dargebotene Portemonnaie mit der Reiſekaſſe und
ſteuerte auf knarrenden Stiefelchen raſch nach dem vom
Sonntagspublikum dichtumdrängten Billettſchalter. Nach
Akurzer Weile kam ſie wieder und reichte der Schweſter
das Portemonnaie zurück.
Und die Fahrkarten? fragte Lotte. Zweiter Klaſſe?
Ja, was fällt Dir denn ein? rief ſie entrüſtet. Und dazu
gleich auch noch für die Rückfahrt! Gerade als wenn’s
nicht ſo ſchon teuer genug käme!

Ich habe keine Luſt, mich mit all dem Krethi und
Plethi dort zuſammenpferchen zu laſſen, verſetzte Mizzi
von oben herunter. Mach’ doch nicht ſo viel Aufhebens
um die paar Mark, ſie kommen ja doch auf das Unkoſten=
konto
der Erbſchaft. Und wenn ſie Euch gar ſo ſehr
ſchmerzen, übernehme ich ſie allein auf meinen Erbteil,
ergänzte ſie hochfahrend.
Lotte zuckte die Achſeln. Die Tour gleich wieder mit
Zank beginnen mochte ſie nicht; mit Mizzi war ſeit der
Erbſchaftsgeſchichte eben nichts Vernünftiges mehr an=
zufangen
. Aber es war wirklich gut, daß ſie die Hundert=
achtzigtauſend
bald bekamen!
Ich glaube, der Zug kommt! wandte ſie ſich an die
älteſte Schweſter. Thea fuhr aus ihren Gedanken auf,
Dort am hinteren Ende des Bahnſteiges hatte ſie Doktor
Helldorf auf und ab gehen ſehen; ſie wußte, daß er heute
ebenfalls einen Ausflug beabſichtigte und auch er hatte
ſie ihrer Meinung nach deutlich ſehen müſſen, denn ſie
ſtanden ein wenig iſoliert, und Mama Arnold zog ge=
radezu
von allen Seiten die lächelnden Blicke auf ſich, wie
ſie ihr unmodernes, zweimal geändertes Schwarzſeidenes
ängſtlich ſchonend zuſammenraffte und zurückwich, ſobald
es in Gefahr geriet, von einem Vorübergehenden geſtreift
zu werden. Trotzdem mußte er ſie nicht bemerkt haben:
raſch, ohne zu grüßen und heranzukommen, hatte er ſich
nach der entgegengeſetzten Richtung gewandt.
Und endlich war’s ſo weit. Die kleine Frau Regiſtra=
tor
und ihre Drei ſaßen in dem Zuge, der ſie nach Vor=
berg
entführte ſaßen in der zweiten Klaſſe, in deren
Polſter Mizzi ſich mit vornehmer Nachläſſigkeit lehnte.
Dennoch war ſie nicht ganz zufrieden. Mit nobler Reiſe=
bekanntſchaft
, auf die ſie gehofft und hauptſächlich der zu=
liebe
ſie die teure zweite Klaſſe durchgeſetzt hatte, war’s
bis zur Stunde nichts.

Nichtraucher! hatte ſie gefordert und an allerhand
intereſſante Herren gedacht. Beſetzt! hatte der Schaffner
lakoniſch geantwortet und ſie in ein Damenkupee ge=
wieſen
, wo außer ihnen wirklich niemand darin ſaß, als
zwei alte Damen, von denen die eine noch dazu ſchnupfte!
Mizzi warf einen empörten Blick nach der jenſeitigen
Ecke, beruhigte ſich aber gemäß einer früheren Erfahrung
mit der Vorausſicht, daß der am Abend zurückfahrende
Zug mit mehr Großſtadtpublikum gefüllt ſein und ihr
pikantes, elegantes Perſönchen dann auch zu der erſehn=
ten
Würdigung gelangen würde.
Vorberg, eine Minute! Da ſtanden ſie denn endlich
auf dem ſtillen Bahnhof des kleinen Städtchens, das in
einiger Entfernung friedlich zwiſchen Wieſen, Feldern
und Baumgruppen lag und in dem ſoeben die Mittags=
glocke
läutete.
Omnibus gefällig? Eifrig riß der Kutſcher des
harrenden altertümlichen Vehikels den Schlag auf und die
Mütze vom Kopf, ſchon ſetzte Mizzi zu einem gnädigen
Ja an, aber da war Lotte diesmal ſchneller als ſie.
Danke, wir gehen! erklärte ſie mit ruhiger Deutlichkeit=
In dem Staub! Geärgert zog Mizzi ein Mäulchen
und faßte oſtentativ ihr Weißes zuſammen.
Ziemlich ſchnell verſöhnte ſie ſich jedoch mit Lottes
Anordnung. Die hinter dem Bahnhof ſchnurgerade nach
dem Innern des Städtchens führende lange Straße war
gut gehalten, mit ſchattenſpendenden Linden beſtanden und
offenbar die Hauptpromenade von Vorberg, denn Sonn=
tagsſpaziergänger
beiderlei Geſchlechts luſtwandelten auf
ihr dahin, und aller Augen maßen die ſeltenen Fremd=
linge
mit neugierigen und bewundernden Blicken, die
Mizzi je nachdem mit nachläſſiger Grazie an ſich abprallen
ließ oder geſchmeichelt mit einem flüchtigen koketten Zur=
ſeiteblinzeln
quittierte. Ein parfümierter Apothekerjüng=.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

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Endlich war Vorberg jedoch ſeiner ganzen geringen
Ausdehnung nach durchſchritten; Häuſer mit dazu gehöri=
gen
Gärten hatte man eine größere Anzahl geſehen, ohne
indeſſen durch irgendein Merkmal jenes der ſeligen Witwe
Johann Kaſimirs herausfinden zu können; zudem begann
der Appetit ſich geltend zu machen.
Seht mal, dort können wir ganz ungeniert und billig
zu Mittag eſſen, glaube ich, ſagte Thea, auf ein einfaches
Gaſthaus am Wieſenrand deutend, deſſen großer Garten
mehr auf den Beſuch von Nachmittagsgäſten ſchließen
ließ. Und dort werden wir wohl auch unauffällig unſer
Haus erfragen können.
Meinetwegen, ließ Mizzi ſich zur Zuſtimmung herbei.
In dem Hotel am Markt würden wahrſcheinlich doch nur
ein paar alte Knaſterbärte ihr frugales Diner einnehmen.
Die geſamte männliche Jugend von Vorberg einſchließ=
lich
des Apothekerjünglings ſicherlich den herkömm=
lichen
Sonntagsbraten dabeim bei Muttern.
Ungeniert waren Mama Arnold und ihre drei Mädel
allerdings in dem Gaſthausgarten. Keine Seele außer
ihnen ſaß darin, und die Wirtsfrau machte ein einiger=
maßen
bedenkliches Geſicht, als Lotte mit berechneter Be=
ſcheidenheit
fragte, ob ſie als Touriſten hier wohl etwas
zu eſſen bekommen könnten.
Fleiſch haben mer nich, aber Spiegeleier oder n
Rührei können Se kriegen, erklärte ſie, beide Fäuſte auf
den rohen Brettertiſch ſtemmend. Salat hab’ ich im Gar=
ten
, und Kartoffeln hab’ ich für uns gekocht, dadervon
können Se auch noch miteſſen. ’s Bier ſteck ich aber nich

extra für Sie an, das gibts erſcht am Nachmittag. Bloß
wenn Se eine Flaſche von unſerm Landwein wollen
Rührei, entſchied Lotte. Dazu Salat und Kartoffeln
und meinetwegen den Landwein, wenn er nicht zu
ſauer iſt.
Er tut’s, bemerkte die Wirtsfrau gleichmütig. Ins
Haus ſchlurfend, kam ſie bald mit der Flaſche, Gläſern
und Beſtecken zurück und ordnete alles ohne weiteres auf.
dem Brettertiſch, über den ſie nur flüchtig mit der Schürze
wiſchte. Ein Tiſchtuch ſchien ihr offenbar überflüſſig für
weibliche Touriſten, die in einem abgelegenen Wirtshaus
ihr Mittageſſen nahmen.
Sie taxiert uns auf eine ſchmale Börſe und wird uns
demgemäß auch niedrige Rechnung machen, ſprach Lotte
vergnügt, trank einen Schluck Wein und ſchüttelte ſich:
Brrr! iſt der ſauer! Und ordentlich Mehl hat ſie in
das Rührei gemiſcht, flüſterte ſie, die erſte Gabel voll
von ihrem zerſprungenen Teller nehmend, während die
Wirtin die Kartoffeln herzutrug. Aber wenigſtens haben
wir’s billig getroffen.
Mizzi ſtocherte in ihrem Eſſen herum. Es ſchmeckte
ihr nicht ſonderlich, und zudem ärgerte ſie’s, daß die
pomadig zuſchauende Wirtin ſie ſo niedrig abtaxierte, kei=
nerlei
Reſpekt zeigte und ſo wenig Verſtändnis für den
Schick ihrer Erſcheinung bewies. Es drängte ſie, der
Frau zu imponieren, und läſſig ſich zurücklehnend, hob ſie
den Blick. Sagen Sie mal, hier in Vorberg hat doch
früher eine Frau Rentiere Arnold gewohnt?
Die Witwe vom Kaufmann Arnold meinen Se? Ja,
die is aber ſchon mächtig lange tot, nickte die Wirtin und
ſchaute gähnend einer Fliege nach.
Das iſt uns bekannt, antwortete Mizzi ſcharf. Aber
ihre Hinterlaſſenſchaft iſt doch noch da.

Ja, das Gericht verwaltet’s. Dazu ein abermaliges
ungeniertes Gähnen, das Mizzi als eine Reſpektloſigkei
gegen ihre eigene Perſon empörte.
Damit ſagen Sie uns nichts Neues! Wo das Haus
ſteht, möchten wir wiſſen. Wir ſind hierher gekommen
um es uns anzuſehen, ſetzte ſie in hochfahrendem und
bedeutungsvollem Ton hinzu.
Sie ſind extra nach Vorberg gekommen, um ſich den
toten Arnolden ihr Haus anzuſehen? Die Wirtsfrau riſt
Augen und Mund auf, klappte letzteren ebenſo ſchne
wieder zu und änderte ihre formloſe Pomadigkeit plötze
lich in aufhorchende, grinſende Freundlichkeit. Für das
viele Geld ſollen ja mit einem Mal Erben da ſein
Herrje, da ſind Sie’s am Ende gar ſelber?
Lotte, die, bisher mit Mama Arnold und Thea plaus
dernd, jetzt erſt aufmerkſam wurde, ſtieß Mizzi warnend
an. Wozu vorzeitiges Aufſehen und Gerede hervor=
rufen
!
Aber Mizzi wollte die Warnung nicht bemerken. Ihre
geſchmeichelte und nach weiterer Schmeichelei verlangende
Eitelkeit trieb ſie, zuſtimmend zu lächeln und in ihrer
Weiſe weiter zu fragen. Können Sie uns alſo den näch=
ſten
Weg nach unſerem Beſitztum angeben?
Aber natürlich, natürlich! Gleich die Seitenſtraße
dort drüben durch is es, ganz am Ende das Haus mit
dem ſchönen, großen Gartentor. Die Wirtsfrau war jetzt
ganz Zuvorkommenheit und Dienſtfertigkeit. Es hat den
Herrſchaften doch hoffentlich recht geſchmeckt, nich wahr?
Und Sie werden mir doch die Ehre antun und nochn
Kaffee bei mir trinken, nich? Herje, nich mal n Tiſch=
tuch
hab’ ich aufgelegt, ſo vergeßlich wie ich auch manch=
mal
bin!
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Mummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

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Briehinkels Sunndags=
(loochmitdags=Bedrachtunge.
Sehr verehrlichter Herr Redackdöhr!

So leid mer’s tud, daß ich Ihne wieder einmal be=
äötigen
muß, ſo kann ich doch nicht umhin, mich in die
deffentlichkeit zu verflichtige, wie mer doch ſage dhut,
vann mer ſich in ere Zeidung dem Publigumm gegenieber
eitergeben will. Alſo, Herr Redackdöhr, ich bin die un=
licklichſt
Frau vun ganz Darmſtadt, wanns noch eine un=
lucklicheriche
gibt, freß ich en Beſem, mit Reſchbäckt zu
ame vor Ihne Ihre Ehr. Nemlich mei Mann tud mich
ſimnergeh. Ich hab jetzt Beweiſe. Na es hatt mer’s auch
ir Kaddſchlegern geſagt, wie ſe mer neilich mal geguckt
aitt, dann da hawwe die vier Dame uff em Schibbekönich
ierege. Denke Se nur emal hin, die vier Dame uſſem
schibbekönich, wos doch mein Mann ſei tud, heert ſich da
ſilcht de Gemieshandel uff! Un die Kaddklobbern hat gach
enagt, ich kreegt en Brief iwwers Waſſer, un uff dem
Brief hatt die Greitzaß gelege, die Greitzaß, deß bedeut
Vordruß! Noja, un jetzt ham=mer de Salaad, indem daß
u dem Brief vun dere Gufernande vun neilich, iwwer den,
vo ich mich ſchun ſo kolleſahl aufgeregt hab, jetzt aach noch
Poſtkadd komme is, e öffentlich Poſtkadd aus Baries,
s Barieeees! Uff Ehr un Seeligkeit, alle Unname, e
verklich Poſtkadd werklich aus Baries! No, was ſage Se
ext?
Awwer es war bei allem Unglick nor e Glick, daß mir
er Briefdreecher in die Finger gefalle is mit dere Poſt=
aod
, un er hott ſchun ſo dreckich gelacht, wie er mer ſe
we hott, da hab ich ſchun nix Gudes geahnt un es hott

M
der Brief wer mit Verdruß, den wo mer die Kaddlob.,
bern aprofezeit hatt. Un ſo waar’s aach. Gott, wann
die Kadd meine Kinner in die Auge kumme weer, die ſin
doch allmitnanner ſo ſaumeßig gut erzoge, daß mer’n ihr
Kinnerſtub ſchun uff hunnerd Meter gege de Wind amerke
tud, dann warum, ſie hawwe e gebüld Mutter, die wo
ſich um ihr Erziehung bekimmert hatt, wie’s ihr verdammte
Flicht un Schuldichkeit war. No alſo, un wann dene die
Poſtkadd in die Finger kumme weer! Ei, ich ſcheem mich
ja, wann ich de Herr Owerpoſtdiräkder ſeh. Was mag ſo
e Mann vun eim denke, wenn mer ſo Poſtkadde kricht.
Awwer ich laß ſe niſcht auf mer ſitze, ich ſchick ſe em Herr
Erzberger, der muß im Reichsdag degege interpelleriern
un wann’s zum Krieg kimmt. Ei himmeldunnerwädder,
wohie ſoll dann deß fiehrn, wann ahnungsloſe deitſche
Berger vun Baries mit ſo ſittlich verwahrloſte Poſtkadde
drackdiert werrn. Hott deß do aach noch en Wert, daß de
Herr Jago in Berlin die hölzerne Waxfiſchurn aus de
Koſſäddeläde erausgenumme hott, wann die Barieſer Poſt=
kadde
verſchicke derfe gege die ſo e wäxern Holzbruſt im
Korſädd de reinſte Waaſebub is. No wann de Herr Erz=
berjer
e Kerl is, werd er die Sach ſchun befummele im
Reichsdag; un er muß de Adrag ſtelle, daß fier die Zu=
kunft
alle Poſtkadde erſt an de Herr Jago geſchickt werrn,
der muß erſt ſei Gutachte abgewe, ob die Kadde net aſtöß=
lich
ſin in errodiſcher Beziehung un ſo. Ei mich hott die
Poſtkadd ſo uffgeregt, daß ich die Nacht kaa Aag zu dhu
konnt, in aaner Duhr hatt ich Hallunkinatzione un hab im
Geiſt en ganze Aſcherege vun Poſtkadde iwwer Deitſchland
niedergeh ſehe, wo lauter genslich ausgezogene Frauen=
zimmer
druff warn.
Ja, un jetzt der Täxt. Alſo ich ſag derr awwer Ihne,
der ſchtrotzt nor ſo vun Beleidichunge, aach noch in fran=
zöſiſcher
Mundart, damit mer jo net waaß, wos es bedeite
ſoll. Awwer ich kenn mich aus im Franzöſiſche. mir macht
kaans nir vor. Baſſe Se emol acht: Lieber Briehinkel!
(Sooo e Verdraulichkeit mit eme verheirate Mann!)
Deine letzte lettre im Darmſtädter Jourblättche hab ich
widder geleſe, et beinah non plus campirt (alſo beinah
hett ſe ohne Bluhs kambiert bei meim Mann, des ſchlechte
Frauenzimmer!) Da ich faſt kein allemagne kann (ſo,

ſolſes wol annerſter
lerne, mein Mann gibt ſich mit dene franzöſiſche Nixnutzig=
keite
net ab, da ſorg ich defir!) was tu aus meim
ſchläächte Franzöſiſch erſehe kannſt. (Jawohl, mit ihrm
ſchläächte Franzöſiſch dhet die e deitſch Famillje unglick=
lich
mache!) Jei hätteſt du beaucoup detokfe (alſo,
wann des kaa Beleidichung is, dann mecht ich emol ſehe,
wie aa ausſieht) wenn du über den wenige Stoff ſchreibe
dehtſt, wo les Halbmonddame aahawe (no wann ſchun
die Halbmonddame ſo weig Stoff am Leib hawe, wie die
uff dere Poſtkadd, dann mecht ech emol die Ganzmond=
dame
ſehe, die ziehe am End aach noch ihr Gebiß aus un
ſcheeme ſich net.) Awwer tu derfſt ja ſo was, was un=
beſchreiblich
is, net beſchreibe, et deshalb à reservoir
(aa Reſervoir, des haaßt: aan Waſſerſtaa, jedenfalls is es
e Dienſtmädche) un wenn als in Deine Kleider eherchez
la kemme (an meim Mann ſei Kleider gehn noch kaa
Modde un ſo vielweniger Kerkez la femme oder wie des
franzöſiſche Ungeziffer haaßt, deß is e Beleidichung, wie
ſe mer in meim ganze Lewe noch net vorkumme is) duh
die Kart weck (alſo, wann als an meim Mann ſei Klaa=
der
Kerkez la femme ginge, ſoll er die Kart weck dhu; wos
glaabt dann des Frauenzimmer, glaabt die valleicht, bei
uns hette die Modde un ſo, ſo wenig zu freſſe, daß ſe die
Poſtkadde aus de Rockſäck freſſe mißte, Gottſeidank, mir
kenne unſer ungeziffer noch ernehrn!) Von hier aus
herzl. Saluti. (Saluti, deß is jedenfalls dem Weibsbild
ſein Vornome.)
No was ſage Sie dodezu, Herr Redackdöhr, geht des
net zu weit? No ich hab meim Briehinkel aach de Star
geſtoche wann deß Gaubloch glaabt, er kenn de Herr
Kanaſofa maggiern un kennt ſich aach e Portzion Lieb=
ſchafte
zulege, da es er uff em Holswäg; awwer arg.
Ich werr ſchun de Daume druff halte. Jedenfalls war die
Barieſer Poſtkadd e Verabredung firs geſternawendiche
Dekeratzionsfeſt vum Odewaldklub. Awwer ich bin ſau=
wer
mitgeſtoche. Un dibbdobb hab ich ausgeſehe in
meim Koſtiem, dann ich hab die Owwerremſchter Gails=
lies
maggiert. Sprechend ehnlich, ſag ich derr Ihne; die
Entebürzelſen hett platze kenne for Neid, deß falſche Ge=
ſteck
. Nadierlich hott die was Aextranes mache wolle, un
da is ſe in ihrm Ballſtaat kumme, Moof mit weiße Stik=

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[ ][  ][ ]

Seite 18.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

kerei un ere mordsmeßige Schleif uff’m Bauch, un newe
wars nadierlich geſchlitzt. Alſo de Entebürzelſen ihr Ix=
baa
un newe geſchlitzt, wie reimt ſich deß zuſamme. Do
hott mer die Schickedanzen ihrns beſſer gefalle, die hatt
gafach ihrn abgeſchabte pedahlfreie Loderock agehatt, zum
Nuffknebbe un ſo, un do is ſe mit ihre zwaaſchlefriche
Gwaddradladſche im Saal erum geſchwirrt, wie e ram=
bolierter
Dobbeltdecker. Ach, un die Hildebeidelſen hette
Se ſehe miſſe! Alſo die Hildebeidelſen, zum Schieße, ſag
ich Ihne, zum Schieße! Die hott e Simmendhalern ge=
macht
. E Si-mme-nd-h-a-lern! Un
in Hoſe. In Hooooſe!! No, des aanzig Echte an der
Simmendhaler=Hildebeidelſen, odder an dere Hildebeidel=
Simmendhalern, alſo deß aanzig Echte, deß war ihr
Krobſch. Un die Gegend wieſawie ſchräg gegennunnerzus
alſo unner uns geſagt: e Futtermahn is des reinſte
Nehkörbche degege. Un aach noch in Hoſe, wo mer’s noch
ärger drinn ſieht, wie mit re Kiddelbarieh. Und gejoddelt
hott ſe, gejoddelt, daß mer ihr ganze Blombe geſehen hott,
un ſie hatt ſo ſo ſchlechte. Ja ſo is es, wann die Leit
wos mache wolle un kenne net. Doherngege hette Se
mol unſer Rieckche ſehe ſolle: des reinſte poediſche Ode=
waldgedicht
vum Schäfers Kall in Fiſchura. Sie hatt
derr Ihne awwer aach e Koſtiemche, zum Freſſe! ſag ich
derr Ihne, zum Freſſe! Aus Schimmeldewoog, aafach
goldich! Die ganze Herrn warn wie in ſe verſchoſſe, un
ſie hatt aach en Verehrer, dem hott drotz ſeine Odewäller
Dracht de Gawallier aus alle Knobblächer raus geguckt.
Aach ſunſt warn, außer uns, noch recht orſchinelle
Karakderrtiewe do, aus em Odewald odder ſo. Ganz
beſunners unner de Herrn, do hott mer welche drunner
gefunne, deß warn die geborene Odewäller, richdiche haa=
bichene
Odewäller.
Sunſt kann ich ja eigentlich vun dem Feſt nix ſage,
un wer dort war, waaß ich aach net, dann ich geb nett uff
die Leit acht, deß is mei Art net, un deß baßt ſich aach
net, wann mer driwwer ſchnuddelt. Un dann hatt ich
gach uff mein Mann uffzubaſſe; Sie wiſſe ja, vun wege
dere Poſtkadd. No, es war nor e Glick, daß kaa Schambre
ſchebballee da warn, wie uff em Maskeball, do konnt er
net ſo ſchnell verſchwinde. Un dann hatt ich en aach im=

mer am Schlawwittch; awwer ich glaab, ich hett en ruhig
laafe kenne loſſe, dann er war geſtern awend widdermol
zu nix zu gebrauche, indem weil er widder rum gange is
wie e lawendich Draumbuch un hott e Geſicht gemacht wie
die dragiſche Muſe, als ſe zum erſtemol en Schiewer ge=
danzt
hott. Un wann er ſo des Dichters Aach in holdem
Wahnſinn rolle leßt, un zehlt an de Finger, wie e A=B=C=
Schitz, der wo es klaane Aamolaans lerne will, dann
waaß ich ſchun Beſcheid. Nemlich, do is er in Dranſe,
do dhut er dichte. Un in dem Zuſtand, wann er do drinn
is, do kenne ’n ſämtliche Barieſer Halbmonddame, mit
un ohne Schickahne, net aus em Errdum bringe. Wann
er mol am Dichte is, dicht er. Un richtig, heit morjend
hab ich aach des Boem in ſeim Duhrnazug gefunne; do
is es:
Es Defeſidd.
Ei habt ihr dann ſchun die Summe,
Simſerim ſim ſim ſim ſim,
Un die Schauermär vernumm,
Simſerim ſim ſim ſim ſim,
Daß die Stadt weer in de Klemm,
Täterätätä,
Achtmolhunnerddauſend Mm,
Täterätätä,
Die weern in de Binſe,
Wau, wau, wau, wau, wau, wau,
Un verwertſchaft ſin ſe,
Schnädderängdäng, Schnädderädäng uſw.
Bei ere Verſammlung kam es
Simſerim ſim ſim ſim ſim,
Aus dem Munde des Herrn Sames.
Simſerim ſim ſim ſim ſim,
Un nu is die ganze Stadt,
Täterätätä,
Selbſtverſtändlich aafach blatt,
Täterätätä,
Un mer freegt mit Schrecke,
Wau, wau, wau, wau, wau, wau,
Wie will mer des decke?!
Schnädderängdäng, Schnädderädäng uſw.

Un voll Sorje ſeegt ſich jeder
Achtmolhunnerddauſend Meter
Sin waaß Gott kaan Babbeſtiel
Un valleicht e bische viel
For den ſtädt’ſche Säckel
Bedeit’s e Menedeckel.
Ja wos dhat mer aach verkitſche,
Daß eich ſo e Defeſiddche
Konnt nor in me Johr entſtey,
Ei, deß is jo net mehr ſchee!
So knorrt voller Aerier
Selbſt der zahmſte Berjer!
Doch wos hilft des Knorrn un Schenne,
Dann mir werrn’s berabbe kenne;
Un jetzt ſchlegt mer ohne Frog.
Wie gewehnlich hinnenoch,
Stets den ganze Bettel
Uff die Steierzeddel.
Odder dhut gar aaner glaawe,
’s dhet der Ower ſich’s erlaawe,
Un bezehlt den ganze Kwack
Aus ſeim eigne Hoſeſack
Jau, der lacht verſtohle
Un dhut eich wos mole‟.
Womit ich verbleib mit allerhand Hochachtung
Ihne Ihre ſehr geſchätzte

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Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

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[ ][  ][ ]

imer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 21.

Aleen Sie ſich dieſes gute Huſten=
ſirup
=Rezept auf.
Ergibt beinahe einen halben Liter.

ſſien ſtellt ſich zunächſt einen einfachen Sirup her
d Auflöſen von einem halben Pfund reinem, geſto=
l
Zucker in einem viertel Liter heißem Waſſer; zwei
Mittin lang verrühren. Dann tut man 60 Gramm
Dreifach konzentrierten) in eine Flaſche und gießt
Packerſirup nach. So erhält man für verhältnis=
mit
wenig Geld eine genügende Quantität guten
Htürups für den Familiengebrauch. Der Huſtenſirup
aMlllnacht verderben. Man nimmt davon 12 Teelöffel
vülllee zwei Stunden ein. Dieſes einfache Hausmacher=
Ml vertreibt in Kürze Huſten und Erkältung, wirkt
aſtlechm lindernd und beſitzt zudem einen appetitanre=
alt
und leicht ſtuhlregelnden Einfluß, was in ſolchen
Mnaoft ſehr nützlich iſt. Sein angenehmer Geſchmack ſagt
niiſtlach Kindern ſehr zu, was wohl viel zu der großen Be=
Mſte t beigetragen hat, der ſich der Anſy=Huſtenſirup in
iden von Familien erfreut. Seinen lindernden und
wöſliggenden Eigenſchaften gegen ernſtere Störungen der
Aſiingswege mag es zugeſchrieben werden, daß Viele
Mlie man ſagt nur deshalb immun gegen ſolche An=
lle
ſcheinen, weil ſie zur rechten Zeit den Anſy= Huſten=
füſt
nehmen, nämlich wenn immer ſie den leichteſten
Ameiz oder ſonſtige Erkältungsanzeichen verſpüren.
n Sie darauf, daß Sie den dreifach konzentrierten
A Hekommen, Ihr Apotheker hat ihn meiſt auf Lager
aann ihn Ihnen leicht beſchaffen.
(VIII,6884

Vermiſchtes.

: Die Augen des Fliegers. Ueber die Eigenſchaf=
dise
das Auge des Fliegers beſitzen muß, ſpricht Dr.
Meri in einem inhaltsreichen Aufſatz der Umſchau. Das
Ae iſt ja für den Flieger wichtiger als alle anderen
En, und vor allem kommt es auf die Zuverläſſigkeit
Sehens an, viel weniger auf die Höchſtleiſtung des
Me.. Die Bedeutung der Sehſchärfe wird daher ſtark
Mſchätzt. Zu ſicherem Fliegen genügt ſchon ein Sieben=
Wis ein Zehntel der normalen Sehkraft, denn Hinder=
A in der Luft laſſen ſich leicht erkennen, und zudem
in auch ſchon leichter Nebel und die Dämmerung die
Sehſchärfe ſo verſchwommen ſehen wie die Kurz=
Mekkeit. Selbſt wenn der Flieger nur ein Vierzigſtel
Minormalen Sehleiſtung beſitzt, kann er noch alle Hinder=
in
der Luft und alle wichtigeren Hinderniſſe beim
den wahrnehmen. Viel wichtiger als die Sehſchärfe,
Aran bisher faſt ausſchließlich die Aufmerkſamkeit zu=
Mdete, iſt ein bei grober Prüfung nicht erheblich ein=
Hiekes Geſichtsfeld, und zwar gleichzeitig für jedes Auge
ſchem gemeſſen. Wo das Geſichtsſeld durch irgendeine
Araalie eingeengt iſt, kann dieſer Fehler beim Flieger
Adin verhängnisvollſten Zuſammenſtößen führen. Da=
Mer kommt es beim Auge des Fliegers vor allem darauf
Adaß die Anpaſſungsfähigkeit des Auges an verſchiedene
Ullinkeiten normal iſt und daß er von keiner jener Er=
Atungen befallen iſt, die man unter dem Namen Nacht=
Aidheit zuſammenfaßt. Wie dem Flieger irgendein
Mlngel beim Nachtſehen ſehr verhängnisvoll werden
Iin, ſo erſcheint auch die vielverbreitete Bevorzugung
lalkiröter Schutzgläſer für den Luftfahrer nicht ganz un=
Aler klich, denn die Beobachtung der Farben wird dadurch
Alnrächtigt, und es kann wohl vorkommen, daß einmal
Ithinde Gewitterwolken durch ſolche Brillen als harm=
Uillengeſehen werden. Deshalb ſind als Lichtſchutz emp=
iiklenswerter
ſolche Gläſer die bei möglichſt vollkomme=
ik
Albſorption des ultravioletten Lichtes alle ſichtbaren
bel-ralanteile gleichmäßig dämpfen, ſo das graue Neu=
Uklelas und die Umbragläſer. Einäugige können natür=
nicht
Flieger ſein, aber die ſo häufig vorkommende
ehenblindheit iſt für den Luftfahrer gleichgültig, ſolange
Iht farbige Signale eingeführt werden. Als Schutzglas
ſi deen Flieger empfiehlt der Verfaſſer das Monokel, da

es agewſernaſen die Borzige der Gläſerloſtgkeit mit
denen der Gläſer vereinigt und das unbewaffnete Auge
ſo von allen Nachteilen der Gläſer verſchont bleibt, wäh=
rend
ſich dem bewaffneten alle Vorteile des Glaſes bieten.
Der Schielende braucht durchaus nicht vom Fliegerberuf
ausgeſchloſſen zu werden. Den Ausſchluß von der Luft=
fahrt
erfordern aber Augenkrankheiten, wie die Vorboten
des grünen Stars und das auf feſtem Boden harmloſe
Flimmerſkotom, weil beide bei einem plötzlichen Anfall zu
ſchwerſten Kataſtrophen führen müſſen. Vor allem aber
macht die Kurzſichtigkeit in ihren hohen Graden völlig un=
tauglich
zur Luftfahrt.

Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
teiterlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)

Bis vor kurzem war der Anblick, den man auf der
rechten Seite der Orangerie=Allee hatte, ein leidlicher. Nun
iſt dies aber gerade das Gegenteil; durch Aufteilung eines
ſchmalen Streifens iſt von der nach der Beſſunger Straße
gelegenen Metzgerei ein Tor vorgeſehen worden. Gehört
denn dieſe Metzgerei zur Beſſunger Straße oder nicht?
Ein das ganze Straßenbild ſtörender und gerade nicht
äſthetiſcher Anblick bietet ſich nun dem Paſſanten, indem
er neben dem Fleiſchtransport über die Straße auch noch
die ganzen Fleiſchſtücke nebſt Würſten in dem Hof hängen
ſieht. Ganz abgeſehen von dem Geruch, der von der
an der Straße gelegenen Wurſtküche ausgeht. Da die
Straße doch keine Geſchäftsſtraße, mit Ausnahme der bei=
den
Geſchäfte auf der gleichen Seite, iſt, und zumal an
der unteren Ecke eine andere Metzgerei ſich befindet, die
durch eine Mauer dem Anblick des Vorübergehenden ent=
zogen
iſt, ſo wäre es doch hier auch angebracht, dies gleich=
falls
durch eine genügend hohe Mauer zu bewerkſtelligen.
Vielleicht genügt dieſer Hinweis, um maßgebende Stellen
der Großh. Bürgermeiſterei darauf aufmerkſam zu machen.
Mehrere Anwohner.

Bibliothek der Großh. Zentralſtelle für die Ge=
werbe
(Neckarſtraße 3). Neu zugegangen ſind:
Baukunſt und Baukunde: Weisbach, Bauakuſtik.
1913. Wienkoop, Heimlultur 1913. Schmitt, Sport=
anlagen
, I. 1913. Weiske, Baukunde für Maſchinentechniker.
1913. Kosmann, Verbreitung der nutzbaren Kalkſteine im
nördlichen Deutſchland. Joly. Techniſches Auskunfts=
buch
für das Jahr 1914. Kahn, Heimatliche Bauweiſe.
1910. Kerſten, Eiſenbetonbau, 2. Teil: Anwendungen im
Hoch= und Tiefbau. 1913. Kunſt und Kunſtge=
werbe
. Berliner Porzellan. Die Manufaktur Friedrichs
des Großen 17631786. Herausgegeben im Auftrage und
mit Unterſtützung des Miniſteriums für Handel und Ge=
werbe
, 2 Bände. 1913. Falke, von Der Mainzer Gold=
ſchmuck
der Kaiſerin Giſela. 1913. Kerſten, Eiſenbetonbau.
2. Teil: Anwendungen im Hoch= und Tiefbau. 1913. Groß=
bilderkatalog
der Königl. Preuß. Meßbildanſtalt Berlin.
1910. Pazaurek. Glasperlen und Perlenarbeiten. 1911.
Chemnitzer Kunſt und Kunſtgewerbe 18841909. Schmidt,
Brandenburgiſche Gläſer. 1914. Kretſchmar von, Anlei=
tung
zur Darſtellung von Wappen. 1913. Lichtbilder. Auf=
nahmen
nach Kunſtblättern aus Werken der Vorbilder=
ſammlung
(Stil Louis XVI. und Empire) 41 Stück.
(V.=S.) Technologie. Rietſchel, Leitfaden zum
Berechnen und Entwerfen von Lüftungs= und Heizungs=
anlagen
2 Teile. 1913. Jahrbuch der Elektrotechnik. 1912.
Hillig, Mal= und Anſtrichtechnik. 1912. Kayſer, Die draht=
loſe
Telegraphie. 1913. Stier, Die heikige Metalltechnik.
5. Band: Der Stahl. 1913. Dietz, Ventilations= und Hei=
zungsanlagen
. 1909. Maſchinenbau. Güldner,
Verbrennungskraftmaſchinen und Kraftgasanlagen. 1914.
Broſius u. Koch, Die Schule des Lokomotivführers. 2. Abt.
1913. Faſſold, Die Heizerprüfung. 1913. Bau= und
Ingenieurweſen. Landsberg, Grundlagen des
Brückenbaues. 1913. Sonntag, Luftſchiffhallenbau 1913.
Haenig, Luftſchiffhallenbau. 1910. Volkswirtſchaft,

Grosse

Sonntag, den 22. März 1914, im Städtischen Saalbau:

Statiſtik und Rechtskunde. Dazie u. Meuh,
Das Maß= und Gewichtsrecht des Deutſchen Reichs. 1913.
Kollmann, Die Schiedsgerichte in Induſtrie, Gewerbe und
Handel. 1914. Freytag, Die Laufbahnen des Ingenieurs.
1913. Macfarlane Manufacturing in Philadelphia 1683
bis 1912. Knoll, Die Organiſation des Handwecks im
Reichsland Elſaß=Lothringen. 1913. Dietrich, Deutſch=
lands
gegenwärtige handelspolitiſche Lage und die Vor=
bereitung
der nächſten Handelsverträge. Vortrag. 1913.
Wagner, Zur Frage der Arbeitsloſenverſicherung in Deutſch=
land
. 1913/14. Schmitt, Wie kann ſich jeder die ihm auf
Grund der neuen Reichsverſicherungsordnung zuſtehenden
Renten ſelbſt berechnen? 1912. Caleb Wie groß iſt mein
Geſchäftsgewinn? 1913. Caleb, Wie lieſt man einen Kurs=
zettel
? 1914. Verſchiedenes. Dunkhaſe, Die Prü=
fung
der Erfindung auf Patentfähigkeit. 1913. Adreßbuch
der Baubehörden und ſtaatlichen Baubeamten Deutſch=
lands
191314. Katalog der Bibliothek der Kgl. Zentral=
ſtelle
für Gewerbe und Handel in Stuttgart. 2. Nachtrag.
1908 1913. Denkſchrift über die Auswüchſe des Patent=
agententums
. 1913.
Die Werke liegen im Leſeſaal der Bibliothek bezw. im
Vorbilderſaal auf 4 Wochen zu jedermanns Einſicht offen.
Bibliothek und Vorbilderſammlung und Patentſchriften=
auslegeſtelle
ſind in der Zeit bis Ende April geöffnet:
Werktags von 9 bis 12½ Uhr vormittags und 3 bis 6 Uhr
nachmittags, ausgenommen Samstag nachmittags. Bib=
liothekabende
: Dienstag und Freitag, abends von 8 bis
10 Uhr Auskunft in Fragen des Patentweſens und der
Geſetzgebung auf dem Gebiete des gewerblichen Rechts=
ſchutzes
wird in den üblichen Dienſtſtunden jederzeit er=
teilt
.
Bewinnanszug
der
4. Prenßiſch=Füddentſchen
(230. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotteris
3. Klaſſe 1. Ziehungstag 13. März 1914
Aut jede gerogene damner ſud zwet gleich dobe Gebinne
gefallen, und zwar je einer anf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Rachdruk verdoten)
(öhne Gewähr d. Stcl. ſ. 3)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 75000 Mk. 168652
6 Gewinne zu 3000 Mk. 69760 106455 196246
8 Gewinne zu 1000 Mk. 19795 82828 85749 119397
14 Gewinne zu 500 Mk. 39517 48421 117305
140614 205022 218323 220308
30 Gewinne zu 400 Mk. 15386 17181 20841 36024
4914s 52107 63619 71000 106540 117140 1319s
146171 157722 174840 191532
82 Gewinne zu 300 Mk. 3197 7671 19913 33714
87513 41162 43809 4407d 55491 57631 61159 79027
83588 84303 101986 102601 104804 111938 116607
129468 130008 130221 135700 138555 141574 163166
16a440 164619 1674a7 166447 173680 176601 180657
184059 189706 197642 198229 205420 206136 214080
214505
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinp= ühss.
144 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 15 000 Mk. 171014
2 Gewinne zu 5000 Mk. 67951
2 Gewinne zu 3000 Mk. 60010
2 Gewinne zu 1000 Mk. 13614g
14 Gewinne zu 500 Mk. 6983 69630 149553
171112 180580 181968 216541
28 Gewinne zu 400 Mk. 23401 87576 49206 66681
67290 77529 139147 157924 176042 178237 181731
194661 208727 222409
72 Gewinne zu 300 Mk. 9497 9579 12625 15603
1722a 20860 213a4 24077 35081 45880 46311 62104
60577 71221 76611 7969a 105396 106924 123823
128934 132667 141363 151142 151449 160600 167500
160317 172418 172615 180876 181636 183271 195757
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mmer 74.

Darmſtädter Tag- att, Sonntag, den 15. März 1914.

Seite 23.

Vorträge.

Im Naturheilverein hielt Herr Peters
Vortrag über Schlaf und Verhinderung der
Sloſigkeit. Seine Ausführungen waren kurz fol=
gel
: Nichts iſt ſo erquickend, wie der Schlaf und nichts
irm Körper mehr zu, als die Schlafloſigkeit, die
Allnung einer tief ſitzenden Stoffwechſelſtörung. Im
ſinkt Bewußtloſigkeit auf das menſchliche Gehirn
mle,, ſich ſelbſt überlaſſen, ſich in Ruheloſigkeit auf=
zAm
würde. Der Theorie der Ermüdungsſtoffe, die
deihlaf herbeiführen ſollten, redete der Vortragende
nihtas Wort, er erblickte in ihm die Aeußerung eines
voſſiatur gewollten Geſetzes, nach dem alles Leben ſich
iſerenſätzen äußert. Der Schlaf vor Mitternacht iſt
dbette, das Blut der inneren Organe zieht ſich mehr
nälder Haut, ſo dem Körper bequeme Oeffnungen für
dilesſcheidung ſchaffend. Die Schlafdauer hängt ab
Alter, ererbter Konſtitution, körperlicher und gei=
ſtült
Kraft, Nahrung uſw. Neugeborene ſchlafen ſehr
Mder Erwachſene braucht nur 8 Stunden Schlaf. Gei=
ſihlbi
deutende Menſchen haben oft geringeres Schlaf=
Aſinis, Vieleſſer ſchlafen viel, ebenſo bedürfen Kranke
atikhenden Schlafes. Die Kulturverhältniſſe ver=
ſAſten
zum Teil die Stunde des Schlafes; Vergnügun=
Aund Verkürzung des Schlafes ſind oft ein Proteſt
die Tagesarbeit. Auch die Nachtarbeit verſchiebt
dhschlaf; wenn auch der Nachtarbeiter ſich den ver=
Mlſeten Verhältniſſen anpaßt, ſo geſchieht dies doch nur
Müſtooſten der Nervenkraft, denn Anpaſſung iſt zum Teil
Mllliches Sinken der Nervenkraft. Auch das Vereins=
lAſb
ziſt gerade nicht von Nutzen für einen geſunden
r Beſondere Betrachtung fand der Mittagsſchlaf;
elilige nicht nach dem Eſſen ſtattfinden, weil Schlaf die
Weeit der inneren Organe ſchwächt, vielmehr ſollte
niß nor dem Eſſen, wie vor jeder Arbeit, ſchlafen, wenn
ſilie Stunde des Schlafes hinausrückt, nach dem Eſſen
tuhen. Verſchiedene Urſachen bedingen die Schlaf=
llſſkeit
: Namentlich nicht genügende Sammlung bei der
Daarbeit gibt dem Gehirn Veranlaſſung, während
dßschlafes weiter zu arbeiten; Uebertreibung des Schla=
ſalßnacht
genügende Arbeit, Schlafmittel rauben den ge=
illten
Schlaf. Daraus ergeben ſich auch die Mittel für
Aörilung dieſes negativen Zuſtandes: Volle Konzentra=
hei
der Arbeit, Herrſchaft über Leib und Seele geben
Körper die Erquickung des Schlafes. Leichte Unter=
blſſtrrg
, muſikaliſche Genüſſe, ſogar leſen im Bett, wir=
kllſhhlaffördernd
; körperliche Arbeit, genügende, aber
hitt überreichliche Nahrungsaufnahme, führen den Schlaf
hlſte das beſte Mittel aber iſt das Luftbad, welches auch
licht allzu ſtrengen Wintern, täglich genommen, die
Marloſigkeit nicht aufkommen läßt. Der Redner wollte
einen Ausführungen weniger Allheilmittel für
Aarloſigkeit geben, vielmehr nur anregen zum eigenen
hrenken. Die Form ſeiner Darbietungen war beleh=
, doch wußte er, wie er eingangs ſagte, dieſem ſchläf=
Thema ſo viel Humor abzugewinnen, daß die
riche Zuhörerſchaft ebenſo belehrt wie unterhalten
unde.

Turnen, Spiele und Sport.

Sportabteilung der Turngemeinde Darmſtadt. Am
Mittwoch abend hatten ſich die Turner der Sportabteilung
im Kneipſaale des Turnhauſes am Woogsplatz zu einer
Beratung zuſammengefunden. Es wurde zunächſt der Ab=
teilungsvorſtand
gewählt, wobei die Aemter in die rich=
tigen
Hände kamen. Sodann wurden die Uebungsſtunden
feſtgelegt, unter Berückſichtigung der Uebungszeiten der
anderen Abteilungen der Turngemeinde. Als Kleidung
für die Abteilungsangehörigen wurde kurze ſchwarze Hoſe
und kurzärmeliches weißes Trikot mit dem Wappen der
Turngemeinde beſtimmt. Die ſofortige Anſchaffung der
noch nicht vorhandenen Geräte hat der Vorſtand der
Turngemeinde, als eines neuzeitlich geleiteten Turnver=
eins
in ſehr entgegenkommender Weiſe bewilligt. Es
wurde der Anſchluß an einen Sportverband beſchloſſen,
als welcher der Frankfurter Verband für Turnſport in
Frage kommt. Als Uebungsplatz ſoll bis auf weiteres
der ſüdliche Teil des Exerzierplatzes, der ſeitherige Ueb=
ungsplatz
der Turngemeinde benutzt werden. Unter der
ſicheren und zielbewußten Leitung ihres begeiſterten, in
vielen Leibesübungen erfahrenen und erprobten Sports=
warten
und im Hinblick auf die Beteiligung manches guten,
volkstümlichen Kämpen ſteht zu erwarten, daß die Abtei=
lung
ſchon in dieſem Jahre dem Namen der Turngemeinde
Ehre mach). Ein reiches Arbeitsfeld ſteht ja für ſie offen,
die diesjährigen turneriſchen und ſportlichen Veranſtal=
tungen
werden die Mitglieder ſtets in Atem halten, jedoch
wird die Sportabteilung unter Wahrung des turneriſchen
Standpunktes von jeder überſchwänglichen Beteiligung
und Größenzüchtung Abſtand nehmen und ſich im guten
Einvernehmen mit den anderen hieſigen Sportvereinen
zu halten ſuchen.
* Fußball. Der F.=V. Olympia=Arheilgen hält
heute zwei Wohltätigkeitswettſpiele ab. Die 1. Mann=
ſchaft
ſpielt gegen die gleiche des Sportklubs Bürſtadt,
während die dritte gegen die gleiche des Fußballklubs
Egelsbach ſpielt. Die Einnahmen der Spiele ſollen zur
nterſtützung hilfsbedürftiger Konfirmanden der Gemeinde
Arheilgen verwendet werden. Die 2. Mannſchaft fährt
nach Pfungſtadt und ſpielt gegen den F.=K. Germania.
Der Sport des Sonntags.
sr. Nachdem am vergangenen Sonntag in Rathenow
ie erſten Vorpoſten=Plänkeleien gefallen ſind ſetzt die
deutſche Rennſaiſon nunmehr in Strausberg und in Dort=
mund
zu ſchärferen Kämpfen ein. Der Eröffnungstag der
Berliner Rennſaiſon erhält dadurch noch einen beſonde=
ren
Anſtrich, daß der Kronprinz dem Laufen ſeiner Pferde
Kings Love und Baby beiwohnen will. Baby läuft im
Strausberger Handikap=Jagd=Rennen, und wird zum
rſten Male die Farben des Kronprinzen in einem Jockei=
Rennen an den Start tragen. Die zu ſchlagenden Gegner
ſind Maſter Bowes und Moſel. Kings Love kommt im
Wald=Jagd=Rennen die Steuerung durch Leutnant Graf
Holck zugute, doch ſind dem Wallach die aus Frankreich
herübergekommene Halbronette, ſowie die Rathenower
Sieger Galiax, Fromme Helene und Snowdons Knight
vorzuziehen. In den übrigen Rennen iſt auf die Chanen
on Quodlibet, Radis Rouge, Wackerlos und Eilig hinzu=

weiſen. In Frankreich mit ſeinen günſtigeren klima=
tiſchen
Verhältniſſen iſt der Rennſport ſchon weſentlich
weiter vorgeſchritten. Die ſchon am Freitag begonnene
Flachrennſaiſon wartet in Nizza bereits mit dem erſten
ihrer zahlreichen 100000 Francs=Rennen auf. In dem
über 2200 Meter führenden Rennen ſollte der Ausgang
zwiſchen Baldaquin, der erſt dreijährigen Diavolezza und
dem am Freitag in Nizza ſchon ſiegreich geweſenen Demon
liegen. In Paris nimmt die bisher nicht allzu intereſſant
verlaufene franzöſiſche Hindernis=Kampagne in Auteuil
mit dem Prix d’Auteuil, einer 20000 Francs=Steeple=
Chaſe ihren Fortgang. Gleichzeitig mit dem Pferdeſport
ſetzt in Berlin auch die Radrennſaiſon im Freien ein,, denn
tcotz der noch recht kühlen Witterung lädt die kleine Rad=
rennbahn
Treptow ihre Getreuen bereits zu Gaſte. Das
ſich hauptſächlich aus Dauerrennen zuſammenſetzende Pro=
gramm
bringt in Klaſſe A. Janke, Hermann Przyrembel
und Rütts Partner im letzten Sechstage=Rennen, Arthur
Stellbrink an den Start. Auch die Straßenradrennſaiſon
nimmt mit der Fernfahrt Berlin-Kottbus-Berlin ihren
Anfang. Das 240 Kilometer lange Rennen vereint alles,
was im deutſchen Straßenradrennſport einen Namen hat.
Neben den Berlinern Aberger, den Gebrüder Zander,
Bauer, Schenkel=Leipzig und Ludwig=Soſſenheim hat
uch der überlegene Sieger des letzten Sechstage=Rennens
Willy Lorenz, ſeine Meldung abgegeben. In Paris geht
im Winter=Velodrom ein Dauer=Rennen, betitelt Re=
vanche
der Wintermeiſterſchaft mit Seres, Darragon,
Guignard, Appelhans und Leon Didier am Start in
Szene Auf fußballſportlichem Gebiete nehmen allerorts
die Meiſterſchaftskämpfe ihren Fortgang. Im Schwim=
men
ſind die Veranſtaltungen des S.=V.=Deſſau von 1904
und des S.C.=Potsdam von 1893 zu nennen.

Literariſches.

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kronprinzlichen Kinder, von welchen eine von der Kron=
prinzeſſin
ſelbſt aufgenommen wurde, während die übrigen
im Höchſten Auftrage hergeſtellt wurden. Die reizenden
Aufnahmen zeigen die kronprinzlichen Kinder in ihrem un=
gezwungenen
Leben am Oſtſeeſtrande und werden das
Herz eines Jeden erfreuen. Die Aufnahmen ſind in Tief=
druck
tadellos reproduziert und wird das zierliche Album
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Mrerische Ablös.-Rente.
96,90
I1-B.-Apl. kdb. ab 1906 4 97.10
Ge. unkdb. p. 1918 .
4 97,10
Ge. unkdb. p. 1920
41 97,10
II.-B.- u. Allgem. Anl.
runkdb. p. 1930
497,10
eo. Anleihe
.3½ 84,80
MEs.
3 75.70
In-burger Staats-Anl. . 4 96.70
I(D. v. 1887/94 .
3½ 88,90
Iep.
3 1980
et ische Staats-Anleihe 4 97,30
ev. unkdb. p. 1921
4 97,30
Sc. .
84,35
Iſeo. .
.. 3 74,00

e sische Staats-Rente
77,40
ürttembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921). . . . 4 98,00
(w. v. 79/80 . . . . . . .3½ 8860
I(B.
77,00
.. . . . . .
II-arische Gid.-Anl. . .
97,50
ich. Anl. v. 1590 . . . . 16 55.20
Iep. v. 1887 Monopoll1
Mhleenische Rente..
Ntarr. Staats-R. v. 1913 .4½ 92,00
Iev. Silber-Rents . . . .4½ 85,80
(5. Papier-Ronte . . .14½
(5. Gold Rente. . . . .
88,25
S. einheitl. Rente . .
82,70s
Prrug. Tab-Anl. 1891 . .4½ 96,50
(5. inn. amort. 1905 . .4½ 75,00
. unit. Serie I .
5.
III. 3 64,70
OO. Spézial Titel, .
9,70
Mmänen v. 1903.
90,70
65. Gold v. 1913.
91,10
5. Schatzsch. v. 1913 4½110000f
do. conv. .
3530
io. v. 180
83001
O. v. 1891
87,00
is. r. 1905
85,65
S. v. 1908
d5. v. 1910 .
485.00
Rssische St.-Anl. v. 1
5 4½, 98,00
i5. kons. v. 1880
37,10
5. Gold v. 1890 .
O. v. 1902
89,75
Ihweden v. 1880.
M5. v. 1886 .
85,40

Schweden v. 1890. .
87,50
Serben steuerfrei
78,90
do. amort. v. 1895
Türk. Egypt. Tribut
85,00
do. Kons. steuerfreie
76.00
do. Admin, v. 1903 . .
8550
do. unif. v. 1903. .
1275
do. v. 1905. . . . . ..
Ungarische Staats-Rente
4½ 90,00
1913 unkäb. bis 1923
Ungar. Staatsk.-Scheinel
. . . . . . . .4½ 98,90
v 1913..
83,60
do. Gold-Rente. . .
51.60
do. Staats-Rente 1910.
Fr 4 82,20
do.
Argent. innere Gold-Anl
v. 1887 5
5 99,00
do, äußere v. 1890
do. innere v. 1888 . . .4½
do. äußere v. 1888 . . . 4½
4 79,45
do. v. 1897
Chile Gold-Anl. v. 1911. . 5 92,50
.14½
do. v. 1880 .
do. v. 1906
4½ 80,50
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6%
do. v. 1896 .
5
5 86,90
do. Reorg. Anl..
4½ 90,25
do. v. 1898
4½ 89,70
Japaner
6030
Innere Mexikaner
80,50
Aubere do.
66,80
Mexikan. Gold v. 190
do. oons.:
420
do. Irrigat.-Anleihe .4½ 67,00
66,50
Buenos-Kires Prov.
Tamaulipas .
Sao Paulo L.-B.
do, v. 1913 .
97,00
Siam v. 1907 . . .
.. 4½ 96,00
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1305/973½
v. 1504 3½
Kess. Eisenb.-Akt. Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadkt
Darmstadt.
93,90
Nordd. Lloyd-Obligat.
½
Donau-Dawpfschiff. v.
4 90,40
Elisabethbahn.
Franz-Joset-Bahn:
4 86,50
Kaschau-Oderberger
Prag-Duxer.
72,30
Osterreich. Staatsbahn
89,80
do. .. .
do. .
7400
do. Südbahn (Lomb.): 5 89,25
7200
do. do.
2ol 51, 5
4o. do.
7800
Raab-Oedenburg
Kronprinz Rudolfbahn
Russ. Südkwest .
4 8530

Moskau-Kasan . . . . . .
do. . . . . . . . . . . ..
Wladikawkas. . . . .
Bjäsan-Koslow.
67,90
Portugies. Eisenb. v. 1856
4½,
do. . . . . . . . . . .
Livorneser . . . . . . . . . .24/10 69,60
6250
Salonique Monsstir.
78,20
Bagdadbahn
Anstolische Eisenbahn .4½ 99,90
Missouri.-Pacitic 1.
do. do. v. 1905
94,50
Northern-Pacitio.
91,60
Southern-Pacific
St. Louis & San Francisco
Tehuantepec .
Ungar. Lokalbahn . . . . 5
Provinz-Anleihen.
96,30
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
3½ 86,30
do. Em. 10 . .
3 83,30
do. 9. .

3½
Posen Prov. ..
96.00
Wostfalen Prov. V.. .
96,00
Hess. Prov. Oberhessen
860
do. Starkenburg . .
Städte-
Obligationen.
95,50
Darmstadt. .
4
do. . . . . . . . . . . . . 3½ 86.70
Frankfurt . . . . . . . . . . 4 96,30
do. . . . . . . . . . . . . . 3½ 89,50
Gießen . . . . . . . . . . . . 4 9450
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 86,50
Heidelberg . . . . . . . . . . 4½ 96,00
do. . . . . . . . . . . . . .3½
Karlsruhe . . . . . . . . .. 4 95,10
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 87,50
Magdeburg . . . . . . . . .
Mains . . . . . . . . . . . . . 4 95,00 do..
3½ 86,80
do. . . . .
( 95,00
Mannheim .
3½ 6700
do. .
96,20
München .
3½
Nauheim
4 95,20
Fürnberg
,3½ 86,50
do.
De
Offenbach
do. v. 1914:
4 94,25
3½
do. . . ..
4
Wiesbaden.
3½
do. . . . .
42
Worms . . .
13½
Co. .. . 3
Lissabon v. 1888
4½, 9500
Moskau v. 1912.
Stockholm v. 1880 .
Wien Komm. . .
½ 98.,70
Wioner Kassenscheine
86,50 1Zürich v. 1889 . .
..
Buenos Stadt v. 1892 . . . 6

Pfandbriefe.
4½ 1100,00
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. . .
4½ 93,25
do. unkäb. 1918. . . . .
940
1919. . . ..
do.
94,50
1921 . . . . .
do.
560
1922. . . . .
do.
38 50
.. . . . . 3
d6. ...
4 95.25
do. Komm.-Obl. unk. 1918
Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910 4 95.00
4 9600
do.
1915 .
1520 ... .. 4 9650
do.
de. Ser. 1219, .
3½ 86,40
Kommunal-Oblig. Ser. 1,
3½ 86,50
unkedb 1910
Frankf. Hyp.-Kred.-Ver
94,00
Ser. 1542
48491 4 94,00
do. .
9500
do. unk. 1922 52
88.60
do. 1913..
86,50
do. Ser. 45 .
Hess. Land.-Hpp.-Bk. Pf.
96,70
Ser. 12, 13, 16
14,15, 17
96,701
do. . . .
97,30
do. unkdb. 1920
9740
1923 ...
do.
do. Ser. 1, 2, 68 . . . .3½ 84,25
35 . . . . . . . 3½ 84.30
do,
3½ 84,30
do. kündb. 1915.
96,70
do, Komm, unk. 1913
96,70
1914
do.
1916 4 1 9600
4o.
n 1920) 4 97,30
4o.
1923) 4 97,40
do.
do, verlosb. u. kündb. . 3½ 84,70
unkdb. 1915 3½ 84,70
do.
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb. 4 94,50
do. unkdb. 1922. . . . . 4 95,80
.. . . . . . . 3½ 86,00
do. .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
94,50
unkäb. 1917
t 54,50
1919
94,30
1921
do. . .
1924 4 96.20
do.
3½ 84,90

do.
95,20
do. Komm. unk. 1923 .
96,00
1924
do.
96,40
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr..
3½ 88,00
do. .
Bank-Aktien.
Bank für elektr. Unter-
nehmungen
Zürich . . 10 (194,50
( 157 60
Berg.-Märkische Bank.
Berliner Handelsges. . . . 8½ 162,25
Darmstädter Bank . . . . 6½ 123,20
Deutsche Bank . . . . . . .12½ 258,50
Deutsche Vereinsbank. . 6 116,50
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 (118,00
Disk.-Kommand-Ant. . . 10 (196,50
.8½ 1157,70
Dresdner Bank.:

Dir=
Frankf. Hypothek.-Bank 10 1217,00
do. do. Kred.-Ver, 5½ 153,40
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½s (123,90
117,20
Nation-Banke f. Deutschl.
7 (12850
Pfälzische Bank . . . . .
Reichsbank . . . . . . . . . 8,42 135,40
132,60
Rheinische Kredit-Bank.
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver.
105,25
140,50
Wiener Bank-Verein . .
Aktien von Trans-
vort
-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 142,00
Norddeutecher Lloyd. . . 8 (125.30
Frankfurt. Schleppschiff. 4 1116,00 Anlehenslose. (2f.
Südd. Eisenb.-Gesellsch. . 6½ 1129,50
Akt.5½
Anatol. Bisenb. 6
65925
Baltimore
10 (21050
Canade:
7½ (141,25
Schantung.
Prinz Henrv
22,25
Lombarden
§ (1200
Pennsylvania .
Industrie-Aktien.
652,00
Badische Anilin-Fabrik
Chem. Fabrik Griesheim 14 (267,50
30 (671,25
Farbwerke Höchst . .
Ver. chem. Fabr. Mannh., 20 (3295 00
10 1152.70
Zement Heidelberg.
Chemische Werke Albert 30 1455,00
Holzverkohl. Konstanz . 15 315,00
Lahmeyer . . . . . . . . . . 6 128,50
Schuckert, Nürnberg. . . 8 (14965
Siemens & Halske. . . . . 12 2175/
Bergmann Elektr. .
5 1125,00
Allg. Elektr. Gesellsch. I 14 (247.25
Hagen Akkum. . . . . . . . 25 (336,50
Deutsch. Übersee-Elektr. 11
Gummi Peter . . . . . . . . 0 80,00
Adler-Fahrradwerke . . . 25 368,10
Maschinenfabr. Badenia. 9 (125,50
Wittener Stahlröhren . . 0 10
Gasmotoren, Oberursel .8½ 160,50
Gasmotoren, Deutz . . .
122,00
1Siemens Glas-Industrie . 15 238,00Französische Noten.
Enzinger Filter . . . . .
10 (148,00
Steaus Romana .. . ..
Zellstoff Waldhof . . . .
15 225,00
Bad. Zucker-Waghäusel.12,83/216,25
87,50
Neue Boden-Aktien-Ges.
Süddeutsche Immobilien 0 1 60,00
Bergwerks-Aktien.
12 (165,50
Aumetz-Friede .
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 1224,75
Leonhard, Braunkohlen . 9 1157,50
Konkordia Bergbau .
23 361.00
Deutsch-Luxemb. Bergb. 10 (136,75
Eschweiler . . . . .
10 221.40

Zen
1Gelsenkirehen Bergw. . . 11 193,50
Harpen Bergbau. . . . . . I1 18500
Kaliwerke Aschersleben . 10 (155,00
Kaliwerke Westeregeln . 13 (210,25
Königin Marienhütte
6 18605
Laurähütte .
.. . . 8 (15630
IOberschles. Eisenbed.
6 84,70
Oberschl. Eisen-Industrie 3 6600
Phönix Bergbau ..
18 240,50
Rheinische Braunkohlen 10 217,00
Riebeck Montan . . . . . . 12 (200,25
South West.-Afr. Shares . 5 121,60
Verzinsliche
Badische . . . . . TIr. 100) 4 179,00
Cöln-Mindener . TIr. 1003½142,00
Holländ. Komm. . A. 100 3
Madrider . . . . . Frs. 100 3 77,50
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 1140,00
Osterreicher 1860er Lose.
IOldenburger . . . . TIr. 40) 3. 128,30
Raab-Grazer . . . . A. 150/2½
Unverzinsliche
Mk.
Anichenslose.
ſp. St.
Augsburger
. H. 7 35,00
Braunschwol
TIr. 20
Fs. 45
Mailänder
Fs. 10
do.
Meininger
a. 7 36,90
Osterreicher v. 1864 . H. 100 590,00
v. 1858 . A. 100 560,00
do.
A. 100 439,80
Ungar. Staats . .
Venediger . . . . . . . Fs. 30
Türkische . . . . . . Fs. 400 168,90
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns. .
20,41
20-Franks-Stücke . .
1625
Amerikanische Noten .
420½,
Englische Noten . . .
2045
81,20
23 320,50Holländische Noten .
18915
Italienische Noten .
81,00
Osterr.-Ungarische Noten . . 84,90
Russische Roten:
1Schweizer Noten . . . . . . . . 81,05
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf.. .
Tendenz:
Abgeschwächt.

Handel und Verkehr.

Frankfurt a. M., 14. März. (Börſe.) Auf
in feſten Verlauf der geſtrigen Neu=Yorker Börſe und die
leiter fortſchreitende politiſche Beruhigung zeigte der
htrige Verkehr anfangs ein feſteres Gepräge. Montan=
Uniien konnten noch etwas über dem Niveau der geſtrigen
Aindhörſe einſetzen. Feſt lagen auch heute wieder Ko=
Anialwerte. Im Verlauf ſchrumpften die Umſätze faſt auf
fllerr Märkten auf ein Minimum zuſammen und die Kurſe
öekelten bei zunehmender Geſchäftsunkuſt wieder eb.
ie Börſe ſchließt ſtill bei ziemlich behaupteten Kurſen.
lker Kaſſamarkt iſt abgeſchwächt, chemiſche Werte weiter
eoriger.
WB. Mannheim, 14. März. Der Aufſichtsrat der
An ion=Werke, A.=G., Fabriken für Braue=
Einrichtungen, Mannheim=Berlin,
ltſchloß, aus dem Reingewinn von 581843 Mark (i. V.
I12960 Mark) der am 9 April d. J. ſtattfindenden Gene=
lkliverſammlung
eine Dividende von 10 Prozent (i. V.
I Prozent) vorzuſchlagen. Zum Vortrag auf neue Rech=
lding
gelangen 198 276 Mark (i. V. 194010 Mark).

Np. Bertin Der Anſchtrat der 31a
niawerke, Aktien=Geſellſchaft für Kohlen=
fabrikation
, beſchloß, für das verfloſſene Geſchäfts=
jahr
bei reichlichen Abſchreibungen wieder eine Dividende
von 15 Prozent vorzuſchlagen
* Berlin, 13. März. Der heutigen Aufſichtsrats=
ſitzung
der Deutſchen Kolonial=Geſſellſchaft
für Südweſtafrika lag die Semeſtralbilanz per 30.
September 1913 vor. Im erſten Halbjahr des Geſchäfts=
jahres
1913/14 waren die Einnahmen aus den Diamant=
abgaben
höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres,
blieben dagegen gegen das zweite Halbjahr weſentlich
zurück da der Diamantenabſatz nachgelaſſen hat. Ueber
das Endergebnis des Geſchäftsjahres 1913/14 laſſen ſich
zurzeit keine beſtimmten Angaben machen; doch dürfte es
dem vorjährigen Ertrag annähernd gleichkommen.
WB. Köln, 14. März. Der Schaaffhauſen=
ſche
Bankverein und das Bankhaus A. Levy in
Köln, ſowie die Rheiniſch=Weſtfäliſche Dis=
kontogeſeillſchaft
in Aachen übernahmen von
dem Eiſen= und Stahlwerk Höſch eine 4½prozentige, mit
102 Prozent rückzahlbare Anleihe im Betrage von 4 Mil=
lionen
Mark, die demnächſt an der Berliner Börſe ein=

eſint und den Pebihent zu ich Pogzen anedien
werden ſoll.

Landwirtſchaftliches.

FC. Frankfurt a. M., 13. März. (Heu= und
Strohmarkt.) Man notierte: Heu 2,803,10, Stroh
fehlte. Alles per 50 Kilo. Geſchäft: ſchleppend. Die Zu=
fuhren
waren aus den Kreiſen Friedberg, Dieburg und
Hanau.
Holzverſteigerung.
H. Lampertheim, 12. März. (Bei der Holz=
verſteigerung
) aus den hieſigen Domanialwaldun=
gen
am 9. ds. Mts. wurden folgende Durchſchnittspreiſe
gelöſt: a) Nutzholz: Eichenpfoſten 32,67 Mk., Kiefernlegner
16,60 Mk., Kiefernfloßſtangen 13 Mk., Fichtenderbſtangen
14,50 Mk., Fichtenreisſtangen 11,70 Mk. pro Feſtmeter;
b) Brennholz: Scheiter, Buche 9,23 Mk., Eiche 7,10 Mk.,
Kiefer 7,10 Mk., Knüppel, Buche 7,68 Mk., Eiche 5.97 Mk.,
Kiefer 5.71 Mk., Stöcke, Buche 3,70 Mk., Eiche 3,33 Mk.,
Kiefer 3,40 Mk. pro Raummeter.

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billg
Ein Bett abzugeben.
Näheres in der Exped. d. Bl. (*6970

ſer beleiht Staatsbeamt. Mobliar?
Off. u. I 62 a. d. Exp. (*6980

Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl

Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.

Man abonniert bei dem Verlag der Heſſiſchen Chronik‟
(L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt) und allen
Buchhandlungen.
(74610)

[ ][  ]

Seite 26.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. März 1914.

Nummer 74.

Restadrant Rammerbrau FAeeUf

47 Uhr
Heute
RoNoTEER-KeNEERT Eintritt frei
sonntag, 15. März:

811 Uhr:

Eintritt 19 Pfg.

Leitung Abends: Obermusikmeister M. WEBER. (6868
Kapelle des Grossh. Hess. Art.-Regts. Nr. 61.
§3232 Im Programm: Die keusche Susanna. Wie einst im Mai. Die Reise um die Erde in 40 Tagen. 333688

Verein für naturgemässe Lebens- u. Heilweise e. V.
(Naturheilverein) Darmstadt. (6911gd
Donnerstag, den 19. März, abends 8¼ Uhr,
im Kaisersaal‟ (Grafenstrasse):
Vorführune der Klassischen Gymnastik
von Schülerinnen des Seminars zu Kassel.
Die Vertreterin für Darmstadt möchte mit Hilfe
einiger Mitschülerinnen eine Auswahl von Ueb-
ungen
zeigen als Ueberblick über die Arbeitsart
der klassischen Gymnastik. Das Programm ent-
hält
drei Teile: 1. Muskel- und Nervengymnastik.
2. Entwickelung der folgerichtigen Bewegung
und des Ausgleichs in der Form. 3. Tänze.
Unsere Mitglieder mit Familien haben gegen Vorzeigen der
Mitgliedskarten freien Eintritt. Nichtmitglieder zahlen 30 Pfennig.
Programme zu 10 Pfennig an der Kasse.
Der Vorstand.

Sekdezenkor
Sonntag, 15. März 1914, abends ½8 Uhr, in den Kellerlokalen
Grosses Konzert
einer Abteilung des Feld=Art.=Regts. Nr. 61. (Obermusikmeister Weber).
(*6913)
Eintritt frei.
Eintritt frei.

im Sat dles Motel zur Trande
Darmſtadt. Mittwoch, den 18. März,
abends 8 Uhr:
Loewe-Balladen-Abend
des Kammerſängers
Hermann Gura
Am Flügel: Kapellmeiſter William H. Kerridge.
Konzert-Flügel: Ibach aus dem Pianofortemagazin v. Heh. Arnold, Mühlstr. 1-3.
Programm:
Archibald Douglas. Süßes Begräbnis. Edvard. Kleiner Haushalt.
Hinkende Jamben. Wandelnde Glocke. Das Hochzeitslied. Die Uhr.
Der ſeltne Beter. Der Fiſcher. Der Nöck.
Karten (inkl. Billettſteuer). Im Vorverkauf à Mk. 2.80, 1.70
und 80 Pfg. bei Georg Thies Nachf., Eliſabethenſtr. 12.
An der Abendkaſſe à Mk. 3.30, 2.20, 1.10.
(6474mgm

Kaisersaal
Dienstag, 17. März, abends 8 ¼ Uhr

öffentl. Vortrag
2
von Dr. med. O. Schär, Spezialarzt f. Nerven-
u
. Konstitutionskrankheiten, Lugano-Locarno:
Los von der
Kerbostlur!
Im Kampf um bessere Nerven und grössere
Leistungsfähigkeit.
Nervosität und Neurasthenie. Heilmethoden
und Heilfaktoren der modernen Zeit. Körper
und Geist. Ernährungs- und Diätfragen.%0
Kampf der Ziellosigkeit und Zerfahrenheit, Ge-
dächtnisschwäche
, Willens- und Energielosig-
keit
, Arbeitsunlust, rascher Ermüdbarkeit. Haste
nie. Schlaflosigkeit, Seelenkonflikte etc.
Oekonomie der Lebenskräfte, überwertete
sexuelle Vorgänge, Seelentollette, Optimismus
und Pessimismus. Der Nutzen der Leiden.
Lerne entsagen, lerne Gutes tun. Religion die
Lebenslehre aller Völker.
Nicht Wasser tuts allein,
auch nicht Bromkali.
Eintrittspreise: I. Platz Mk. 2.20, II. Platz
Mk. 1.65, III. Platz Mk. 1.10.
Die Besucher der Plätze à Mk. 2.20 und 1.65 er-
halten
den Vortrag gedruckt (Broschüre) gratis.
Der Vortrag ist ebenso für Damen wie für Herren
geeignet und jedermann zugänglich. (6892gi

Großherz. Hoftheater.
Sonntag, den 15. März 1914.
Außer Abonnement.
34. Volks-Vorstellung zu
ermässigten Preisen.
In der neuen Inſzenierung:
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von
Scribe, überſetzt von Friederike
Ellmenreich. Muſik v. Boiéldieu.
Perſonen:
Gaveſton, Verwal=Konr. Lehmann
ter der ehemal.' v. Stadtheater
Grafen v Avenell in Lübeck a. G.
Anna, ſ. Mündel . Olga Kallenſee
George Brown,
ein engl. Offizier Aug. Globerger
Dickſon, Pächter . K. Bernhardt
Jenny, ſ. Frau . Marg. Beling=
Margarethe, Dien.
(Schäfer
derehem. Grafen
von Avenel . . Annem. Liſchke
Gabriel, Knecht a.
Dickſon’s Meierei Paul Peterſen
Mac=Irton, Frie=
densrichter
. . . L. Schützendorf
Adolf Kloßz
Ein Pächter
Chöre: Robert Preuß.
Krank: Herta Alſen, Charl. Pils.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.13. Reihe 1.65 , 14.20. Reihe
1.15 , Parterre 1.15 , Proſze=
niumsloge
2. 15, Mittelloge 2.15,
Balkonloge 2.15 , I. Rang 2.15,
II. Rang 1.15 , I. Galerie 55 ,
II. Galerie 45 3.
Kartenverkauf der noch vorhan=
denen
Karten erfolgt an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater am Tage der
Vorſtellung, vorm. von 11 kl. ab.
Anfang 2½ U. Ende geg. 5 U.
Sonntag, den 15. März 1914.
131. Abonnem.=Vorſtellung. C33.
Neu einſtudiert=
Die Dollarprinzeſſin.
Operette in 3 Akten (mit Benütz=
ung
des Luſtſpiels von Gatti=
Trotha) von A. M. Willner und
F. Grünbaum. Muſik v. Leo Fall.
Perſonen:
John Couder, Prä=
ſident
ein. Kohlen=
truſts
.
.Adolf Jordan
Alice, ſ. Tochter J. Becker=Gerder
Dick ſ. Sohn . . Paul Peterſen
Daiſy Gray, ſeine
.Käthe Gothe
Nichte
Fredy Wehrburg. Otto Thomſen
Hans Freiherr v.
.Br. Harprecht
Schlick
Olga Labinska,
Chanſonette . . Anna Jacobs
Tom, Couders
Bruder . . . . Rich. Jürgas
Miß Thompſon,
Wirtſchafterin . Minna Müller=
Rudolph
James, Kammer=
diener
bei Couder Frz. Herrmann
Bill, Chauffeur . Heinrich Geyer
Chöre: Robert Preuß.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.13. Reihe
4.20 , 14.20. Reihe 3.40 ,
Parterre: 1.5. Reihe 2.90 ,
6.8. Reihe 2.35 , Proſzeniums=
loge
6.20 , Mittelloge 6.20 ,
Balkonloge 5.20 , 1. Rang 4.70 ,
2. Rang: 1.6. Reihe 2.70 , 7. u.
8. Reihe 2.15 , 1. Galerie 1.35 ,
2. Galerie 0.75 .
Kartenverkauf: an der Tages=
raſſe
im Hoftheater von 10½ bis
1½ Uhr und eine Stunde vor Be=
ginn
der Vorſtellung; im Ver=
kehrsbüro
von 9 bis 1 Uhr.
(Im Verkehrsbüro werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. 1582.)
Anf. 7½ Uhr. Ende 10½, Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 16 März. Außer Ab.
XII. Sonder=Vorſtellung. Der
Waffenſchmie d. Anf. 8 U.
(Zu dieſer Vorſtellung findet kein
Kartenverkauf ſtatt)
Dienstag, 17. März. 132. Ab.=
Vorſtell. A 34. Ibſen= Zyklus.
Vierter Abend: Rosmers=
holm
(neu einſtudiert). Rebekka
Weſt: Grete Ilm vom Schau=
ſpielhaus
in Frankfurt a. M., als
Gaſt. Kl. Preiſe. Anf. 7½ Uhr.
Mittwoch, 18. März. 133. Ab.=
Vorſt. B 33. Mignon. Kl.
Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Aus dem Spielplan.
Donnerstag, 19. März. 134 Ab.=
Vorſt. C 34. Zum erſten Male:
.777: 10% Schwank in 3 Akten
v. Otto Schwartz u. Carl Mathern.
Gew. Preiſe. Anfang 7½ Uhr.

Gesangverein Sängerluste
Inhaber der Medaille für Kunst und Wissenschaft
Gegründet 1849
Dirigent: Karl Grim,
Sonntag, den 15. März, nachmittags 4 Uhr

zum Besten der Chorkasse
im grossen Saale des Schützenhofes (Hügelstrasse)
Chor-, ernste und heitere Vorträge

Eintritt frei

6923)

Tanz

Eintritt frei

Die Chorkommission.

Aolohal-Fest
der Abteilung Darmstadt des Frauenvereins vom
Roten Kreuz für die Kolonien
in den Räumen der Vereinigten Gesellschaft (Rheinstr. 36)
am 18. März, nachmittags 6 Uhr Ende 10 Uhr
Theater- u. Tanz-Aufführungen
Eintrittskarten zu Mk. 4.40 werden in der Schlapp’schen
Buchhandlung Schulstraße 5, Telephon 289 ausgegeben und be
rechtigen auch zur kostenlosen Entgegennahme der an den Büfetts
gereichten Erfrischungen. Im Anschluß an die Aufführungen all
gemeiner Tanz. Kleiner Gesellschaftsanzug, die Damen werden
gebeten ohne Hut zu erscheinen. Tags zuvor, 17. März, nache
mittags 5 Uhr, findet ebendort eine Generalprobe statt. Eintritts=
karten
zu Mk. 1.10, Kinder 55 Pfg., ebenfalls in der Schlapp’schen
Buchhandlung und im Verkehrsbureau.
(6887
Unsere Nachfeler
findet
(6959
heute Nachmittag von 4 Uhr abeim

statt.
Gabelsberger Stenographen-Verein Darm=
stadt
(gegründet 1861) und Damen-Oerein

On M1s

Montag, den 16. März 1914,
abends 8½ Uhr,
Monats-Versammlung
im Vereinslokal Zur Stadt Pfungſtadtt
U. a.: Verloſung von Zuchtgeräten, Taul
öben und Futterartikein aller Art.
Der Vorstand.
6975)

übernimmt unter Garantie
Adolf Kling
Grafenstr. 35, vis-a- uls dem
Hotel Darmstädter Hof.

Wirtschaft Zur Waisenpump
3 Schulzengasse Schulzengasse 3
Kreuzungspunkt der
Langraf Georgſtraße u. Langgaſſe
(Restaurant Carl Glenz)
Samstag und Sonntag,
den 14. u. 15. März 1914
Großes
Schlacht=Feſt
verbunden mit Preis-Kegeln,
wozu höflichſt einladet
Karl Glenz.
6942)

gebr., ſehr ſchöner altdeutſcher
Kachelofen
paſſnd für Ehzimmer, ſowie mehr.
gebrauchte irische und eiserne
Oefen bill. abzug. Th. Ploch,
Ofengeſchäft, Karlſtr. 23. (*6962gi

Kanarienvogel
entflogen. Gegen Belohnung ab=
zugeb
. Wittmannſtr. 27, II. (*6824sg

alrein
Alek
n
FFlaschen & Gebinden
Marfin Jahn
Pallaswiesenstr. 30/
25
(915

Sonntag, den 15. März
vormittags von 11¼ Uhr auf dem
Paradeplatz Konzert der Kap.
des Großh. Art.=Korps (Nr. 25),
Programm=
1. Parademarſch der Kavallerie
v. Seiner Königl. Hoheit dem
Prinzen Heinrich von Preußen.
2. Liebeslied und Feuerzauber aus
Die Walküre von Wich. Wagner.
3. Im Zauber der Frühlings=
nacht
, Walzer von Jeſſel. 4. Arie
und Prieſterchor aus Die Zauber=
ſtötet
von Mozart. 5. Melodien
aus Der Graf von Luxemburg!
von Fetras. 6. Untern Linden,
Marſch aus Filmzauber von
Walter Kollo.