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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
her Kaiſer reiſte geſtern abend mit Gefolge nach
Karlsruhe ab, um der Beiſetzung der
Prin=
eſſin Wilhelm von Baden beizuwohnen.
dar Reichstag ſetzte geſtern die zweite Leſung
wes Juſtizetats fort.
ſEim neuer deutſcher Höhenrekord iſt geſtern
von dem Flieger Linnekogel auf einem Rumpler=
Eindecker in Johannisthal aufgeſtellt worden. Der
Plpparat erreichte eine Höhe von 4300 Metern.
Der Flieger mußte aber niedriger gehen, da der
Ver=
ggaſer einfror.
ſeine gewaltige Feuersbrunſt wütete in
Dan=
zig auf den inmitten der Stadt gelegenen
Speicher=
unſeln. Es brannten zwei mächtige Getreideſpeicher,
der ſogenannte kleine und große Groddeck. Beide
wa=
ren bis ans Dach mit Getreide gefüllt. Der
Geſamt=
ſſchaden beträgt ungefähr eine halbe Million.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 6 und 7.
Engerer Zuſammenſchluß
des Dreiverbandes.
— Eine Nachricht von bedeutſamer politiſcher
Trag=
veite iſt eben über London gekommen, und es iſt vielleicht
richt bloßer Zufall, daß ſie gerade in einem Moment
be=
lannt wird, wo Deutſchland und Frankreich ſich über die
ſſherrderaſiatiſchen Bahnfragen geeinigt haben. Danach ſoll
ſhrm ruſſiſcher Seite der Vorſchlag gemacht worden ſein,
baß alle Fragen der Weltpolitik von irgendwelcher Be=
Hautung ſeitens der Mächte des Dreiverbandes
gemein=
ann beraten werden ſollen, und zwar in London durch
Beſprechungen Sir Edward Greys mit den Botſchaftern
Fuankreichs und Rußlands. Im Grunde genommen iſt
ds ja auch bisher der Fall geweſen, bei allen wichtigen
Feeigniſſen haben ſich die drei Mächte verſtändigt, indeſſen
ag in dieſer Hinſicht keine bindende Abmachung vor; eine
ſolche ſoll wohl jetzt erfolgen in der Abſicht, Extratouren
eimzelner Mitglieder des Dreiverbandes zu verhindern.
Es läßt ſich nicht leugnen, daß in den letzten Monaten
ſieh nicht ſelten Divergenzen in den Reihen der
Dreiver=
bandſtaaten zeigten, insbeſondere nahm man eine
Ab=
ſtllitterung Englands wahr, das ſich mehrſach auf die
Seite des Dreibundes ſchlug; dem möchte man jetzt wohl
vuerbeugen, indem man durch die Einſetzung einer Art
Verſtändigungskommiſſion die Richtlinien eines
gemein=
ſarmen Vorgehens der Dreiverbandmächte von vornherein
feſtlegen will. Es liegt auf der Hand, daß dadurch dem
Trreiverband eine größere Feſtigkeit gegeben werden
kamnn, womit freilich nicht geſagt iſt, daß in dem einen
ower anderen Falle ſchließlich doch einer der Beteiligten
lleiggene Wege geht; insbeſondere dürfte das von England
lge lten, das ſich ja um Abmachungen niemals gekümmert
hat, wenn es das eigene Intereſſe gilt.
Die Motive des von Saſonow ausgehenden Vor=
Uſchlages ſind klar; er will nach dem Sturze Kokowtzows
ziigen, daß er keine ausgeſprochen deutſchfreundliche Po=
Plitik treiben will, ſondern das Verhältnis innerhalb des
Trreiverbandes noch zu ſtärken beabſichtigt. Auch über
ſdhe Stimmung in Frankreich können wir nicht im
un=
klaren ſein. Die Aufnahme, welche der Abſchluß des
Boagdadbahnabkommens in einem großen Teile der Preſſe
geefunden hat, ſpricht Bände; in den Kommentaren der
ellätter werden die Stellen, die den Vertrag vorbereitet
Phlben, für Dummköpfe und Ignoranten erklärt, und man
ſtut ſo, als wenn Frankreich ganz gewaltig übers Ohr
Agbhauen worden wäre. Gleichzeitig macht der
Kriegs=
miniſter Mitteilung über eine weitere Verſtärkung der
fnanzöſiſchen Armee, ſpeziell auf artilleriſtiſchem und
ka=
ualleriſtiſchem Gebiete, als Ergänzung der jüngſten
Mi=
litärvorlagen. Hieraus erhellt nur zu deutlich, daß
der=
jemige Recht hat, der in dem deutſch=franzöſiſchen
Bagdad=
bahnvertrag lediglich ein geſchäftliches Abkommen
er=
brickte, ohne irgendwelche Folgen auf das beiderſeitigo
Verhältnis. Alle dieſe Vorgänge ſind für Deutſchland
ſeine erneute Mahnung, ja nicht vertrauensſelig in die
Zrukunft zu blicken, ſondern auf der Hut zu ſein, um nicht
von unliebſamen Ereigniſſen überraſcht zu werden.
Der Beitritt Chinas zum
Welt=
poſtverein
am 1. März lenkt die Aufmerkſamkeit auf die poſtaliſchen
Verhältniſſe des Reiches der Mitte. In letzter Zeit hat
die Entwicklung des chineſiſchen Poſtweſens große
Fort=
ſchritte gemacht, und die Regierung trug dem inſofern
Rechnung, als die Poſt, welche bis dahin der Auſſicht
des Seczollamtes unterſtand, dem 1911 gebildeten
Ver=
kehrsminiſterium angegliedert wurde. Bei dieſer
Gelegen=
heit fand auch eine Neuorganiſation der Poſtverwaltung
ſtatt, deren Einnahmen beſtändig ſteigen.
Eine Reichspoſt zur Beförderung amtlicher
Schrift=
ſtücke gab es in China ſchon ſeit einigen tauſend Jahren,
wogegen die Anfänge des modernen Poſtweſens dort
noch nicht weit zurückliegen und in dem Dienſt der
Pe=
kinger Geſandtſchaften ihren Urſprung hatten. Der
deut=
ſche Zolldirektor Detring baute nun auf dieſem Grunde
weiter; er dehnte den Dienſt nach und nach über ganz
China aus. Die Zahl der Poſtanſtalten iſt in ſteter
Auf=
wärtsbewegung begriffen, der Betrieb ſunktioniert gut,
und die chineſiſche Poſt gilt als ſehr zuverläſſig. Auch
der Verkehr ſteigt fortgeſetzt, er erſtreckt ſich auf
gewöhn=
liche und eingeſchriebene Briefpoſtgegenſtände, auf
Pa=
kete und Geldſendungen. Die Ortsbeſtellung iſt eine ſo
prompte, daß verſchiedene Staaten, darunter auch
Deutſch=
land, die in Schanghai einlaufenden Sendungen nicht
durch ihre eigenen dort befindlichen Poſtämter, ſondern
durch die chineſiſche Poſt beſtellen laſſen. Bei der
Prompt=
heit und Zuverläſſigkeit der letzteren werden die fremden
Poſtanſtalten überflüſſig ſein, ſobald die politiſchen
Ver=
hältniſſe im Reiche der Mitte ſich gefeſtigt haben. — Zu
dem nun unmittelbar bevorſtehenden formellen Eintritt
Chinas in den Weltpoſtverein ſei bemerkt, daß es ſich den
Beſtimmungen des Vereins ſchon ſeit einer ganzen Reihe
von Jahren unterworfen hat.
Deutſches Reich.
— Kaiſer und Kanzler. Man ſchreibt uns
aus Berlin: Auf der Generalverſammlung des Bundes
der Landwirte haben zwar die Bundesleiter Dr. Röſicke
und Dr. Hahn ihr letztes Wort über den Reichskanzler
noch nicht ſprechen wollen, aber trotzdem eine Reihe
ſchar=
fer Angriffe gegen ihn gerichtet und ſich damit in
Ueber=
einſtimmung mit manchem Diskuſſionsredner befunden.
Man machte ihn für den Ausfall der Reichstagswahlen
von 1912 verantwortlich, brachte die bekannten Klagen
über die Reichsbeſitzſteuer vor, erklärte ſeine Warnung
vor dem Rückfall in die alte Sünde des Partikularismus
für falſch uſw. Kaum aber waren dieſe Anklagen erhoben,
da ſaß der Kaiſer mit ſeiner Gemahlin am Tiſche des
Kanzlers. Iſt es ein Zufall, daß ſich der Kaiſer gerade
für den Tag, an dem die Generalverſammlung des
Bun=
des der Landwirte ſtattfand, beim Reichskanzler als Gaſt
angeſagt hatte? Oder war dieſe Anſage zu dem
frag=
lichen Termin in der Abſicht erfolgt, dem Bund der
Land=
wirte einen deutlichen Wink zu geben, daß Herr von
Beth=
mann Hollweg nach wie vor der Mann des kaiſerlichen
Vertrauens ſei? Auch wer dieſe Fragen unbeantwortet
läßt, darf daran erinnern, daß während der Amtszeit des
Fürſten Bülow der Kaiſer wiederholt Gaſt im
Reichskanz=
lerhauſe zuzeiten geweſen iſt, wo ſcharfe Angrifſe auf
den leitenden Staatsmann gemacht worden waren.
Da=
mals hat man in ſolchen Kaiſerbeſuchen
Vertrauenskund=
gebungen des Kaiſers für den Kanzler erblickt.
— Die Kommiſſion des Reichstags zur
Beratung des Sonntagsruhegeſetzes
be=
ſchäftigte ſich mit einem Antrag, der volle Sonntagsruhe
in den Städten von mehr als 75000 Einwohnern vorſieht.
In kleineren Städten ſoll eine Beſchäftigungsdauer
bis zu drei Stunden zuläſſig ſein, aber in Orten von
über 10 000 Einwohnern nicht geteilt werden dürfen. Die
höhere Verwaltungsbehörde ſoll überdies das Recht
haben, in Städten unter 75 000 Einwohnern die
Arbeits=
zeit um eine Stunde und in Städten unter 10 000
Ein=
wohnern um zwei Stunden zu verlängern. Der
national=
liberale Vertreter gab die Erklärung zu Protokoll, daß
ſeine Freunde dem Antrag zunächſt zuſtimmten, um den
Intereſſenten Gelegenheit zur Aeußerung zu geben, ſich
aber völlige Freiheit endgültiger Entſchließung
vorbe=
hielten. Von einem Mitgliede der Konſervatibven und
des Zentrums liegen Anträge vor, die unter beſonderer
Vorausſetzung auch in Städten von mehr als 75000
Ein=
wohnern eine Beſchäftigung bis zu zwei Stunden
er=
möglichen. Ein anderes Zentrumsmitglied kommt auf
den von ſeiner Partei eingereichten Geſetzentwurf zurück,
den er für klarer und erakter hält. Ein
Regierungsver=
treter ſpricht ſich dagegen aus, dieſen Geſetzentwurf des
Zentrums der Beratung zugrunde zu legen. Darüber
entſpinnt ſich eine längere Geſchäftsordnungsdebatte. Die
Kommiſſion einigt ſich dahin, daß die Einzelberatung in
einer noch zu beſchließenden Reihenfolge ſtattfinden ſoll.
Die Einzelberatung erſtreckt ſich zunächſt auf die Frage
der Klaſſifizierung. Ein Konſervativer begründet den
Antrag in Städten von mehr als 75000 Einwohnern
zwei Arbeitsſtunden zuzulaſſen, wenn ein Mrittel der
Geſchäftsinhaber es fordert, und den beſchäftigten
Hand=
lungsgehilfen ein freier Nachmittag in der Woche von
2 Uhr an gewährt wird. Der Antrag wird von
ſozial=
demokratiſcher Seite bekämpft. Ein Pole tritt für den
Geſetzentwurf des Zentrums ein. Ein Antrag der
So=
zialdemokraten und der Wirtſchaftlichen Vereinigung auf
völlige Sonntagsruhe wurde, wie ſchon mitgeteilt, mit
17 gegen 11 Stimmen abgelehnt,
— Vorſpanndienſte für die
Sozial=
demokratie. Für die Stichwahl, die am 20. Februar
im Wahlkreiſe Jerichow zwiſchen dem konſervativen und
ſozialdemokratiſchen Kandidaten ſtattfindet, iſt von der
Fortſchrittlichen Volkspartei die Stimmabgabe den
Wäh=
lern freigeſtellt worden. Aus Kreiſen der Parteileitung
werden aber die Wähler darauf aufmerkſam gemacht, daß
ſich in dem Gegenſatz zwiſchen Konſervativen und
Fort=
ſchrittlern ſeit der Hauptwahl von 1912 nichts geändert
habe, und daß es das Beſtreben der Wähler ſein müſſe,
die durch die Niederlage des Abg. Kölſch gefährdete
Links=
mehrheit im Reichstag aufrecht zu erhalten. Die
Frei=
ſinnige Zeitung iſt offener und gibt eine klare Parole
ge=
gen den konſervativen Kandidaten aus.
— Die Ausnahmegeſetze für Elſaß=
Lothringen. Zu der Meldung elſaß=lothringiſcher
Blätter, daß die Abſicht beſtehe, dem Reichstag noch in
dieſem Jahre die bekannten Pariſer Blättern verratenen
Ausnahmegeſetze, Einſchränkung des Vereins= und
Ver=
ſammlungsrechts, Maßregeln gegen die in franzöſiſcher
Sprache erſcheinenden Zeitungen uſw., vorzulegen, wird
folgendes mitgeteilt: Der betreffende Geſetzentwurf liegt
im Bundesrat und iſt noch nicht erledigt. Daß der
Bun=
desrat ſich in naher Zeit mit dieſem Entwurf beſchäftigen
werde, iſt nicht anzunehmen. Bisher hat nicht das geringſte
in dieſer Beziehung verlautet und die gegenwärtigen
Zeit=
läufte ſprechen ebenfalls dagegen. Man wird der neuen
Regierung in Elſaß=Lothringen durch Verhandlungen
über ſolche Ausnahme=Maßregeln ihr Wirken nicht
er=
ſchweren. Wahrſcheinlich iſt es vielmehr, daß der
Bun=
desrat gelegentlich in aller Stille den Geſetzentwurf
gut=
heißen und daß man den Entwurf hierauf ſolange liegen
laſſen wird, bis neue deutſchfeindliche Vorgänge in den
Reichslanden einen günſtigen Anlaß für das Einbringen
des Entwurfs im Reichstag ſchaffen. Danach hat es
El=
ſaß=Lothringen ſelber in der Hand, die geſetzgeberiſche
Behandlung der für Elſaß=Lothringen beſtimmten
Aus=
nahmemaßregeln zu beſchleunigen oder zu verzögern.
— Neue Steuern in Bayern. Zur Deckung
des nach vorläufigen Schätzungen über 2 Millionen Mark
betragenden Defizits im Staatshaushalt beabſichtigt die
Regierung u. a. die Einführung eines Stempels auf
Miet=
verträge. Die Abgabe ſoll ſich, wie verlautet, auf 3
Pro=
zent des Mietbetrages belaufen. Auch ein Zuſchlag zu
der Reichserbſchaftsſteuer in Höhe von 25 Prozent, ſowie
die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer ſoll beabſichtigt
ſein. Das betreffende Geſetz wird anfangs nächſter Woche
erwartet.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe
hat die Oppoſition einen Mißtrauensantrag gegen das
Präſidium des Abgeordnetenhauſes eingebracht. Er trägt
97 Unterſchriften und wird von Mezoeſſy begründet
wer=
den. In dem Antrag wird ausgeführt, daß das
Präſi=
dium ſich nicht nach der Geſchäftsordnung richte, ſondern
ſich, angeblich den Geboten ſeines Gewiſſens gehorchend,
über alle geſchriebenen Rechtsgrundſätze hinwegſetze. Mit
Beiſpielen will der Antrag beweiſen, daß die Mehrheit
nicht einmal die von ihr ſelbſt geſchaffene verſchärfte
Hausordnung anerkenne. Das Präſidium ſtehe nicht über
den Parteien, ſondern ſei ein politiſcher Exponent der
Mehrheitspartei. Zur Wiederherſtellung normaler
Zu=
ſtände gebe es nur einen einzigen Weg: die Rückkehr zur
Rechtsordnung; da das heutige Präſidium ungeeignet
ſei, dieſen Weg zu betreten, ſei ſein Rücktritt die erſte
Vorbedingung des Friedens.
Italien.
Ein Expeditionskorps für Libyen. Laut
einer Meldung des Avanti aus Rom wird ein
Expedi=
tionskorps von 30000 Mann Infanterie mit 10 Batterien
Seite L.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 50.
und 5000 Reitern vorbereitet, um zu Beginn des
Früh=
jahres den Vormarſch in das Innere der Cyrenaika
anzu=
treten.
Frankreich.
Die Einkommenſteuer. Im Senat kündigte
Ribot als Mittel gegen den ungenügenden Ertrag des
Entwurfes der Einkommenſteuer eine Zuſatzſteuer an,
durch die von denjenigen, die über 10000 Francs
Ein=
kommen haben, eine wohlgeſtaffelte Abgabe erhoben
werde. Er iſt der Anſicht, daß man auf dieſe Weiſe
im Jahre 1914 ſich 70 bis 100 Millionen Francs
ver=
ſchaffen würde. Zum Schluß forderte Ribot die
Re=
gierung auf, die Verantwortung zu übernehmen und ſich
nicht damit zu begnügen, bis zu den nächſten Wahlen
leben zu wollen. Die Sitzung wurde alsdann
aufge=
hoben. — Die der Einkommenſteuer feindlich
gegenüber=
ſtehenden Blätter heben mit lebhafter Befriedigung den
großen Eindruck hervor, den die Rede Ribots im Senat
hervorgerufen hat.
Der Figaro erklärt: Die Ablehnung des
Zuſatzan=
trages Pechot, welcher den Erfolg des
Regierungsent=
wurfes vorbereiten wollte, erſcheint nunmehr
unvermeid=
lich. MMan verſteht auch, warum das Miniſterium ſich
geweigert hat, die Vertrauensfrage zu ſtellen. Der
Gau=
lois meint: Das Kabinett wird aus dieſer Debatte
jeden=
falls verringert und beſiegt hervorgehen. Was wird dann
aus ſeiner ohnehin ſo ſchwachen Autorität werden? Das
Publikum täuſcht ſich nicht, und es hat ſein
Mißtrauens=
votum bereits abgegeben. Der Sturz des Finanzminiſters
Caillaux wird ein großes Gefühl der Erleichterung
ver=
urſachen. Wir kennen Geſchäfte, die bereits „per Ultimo
Caillaux” abgeſchloſſen wurden. Die miniſterielle Aurore
ſchreibt: Jedenfalls wäre es beſſer, einen Teil der
Steuer=
reform als gar keine Steuerreform zu erzielen unter der
Bedingung aber, daß man den Grundſatz des von der
Kammer angenommenen Entwurfs nicht antaſtet.
England.
Anfragen im Unterhauſe. Im Unterhauſe
ſtellte Fred Hall an den Erſten Lord der Admiralität
fol=
gende Anfrage: 1. ob die Erklärung des Staatsſekretärs
des Reichsmarineamts in der Budgetkommiſſion des
deutſchen Reichstages vom 4. Februar des Inhalts, daß
von Großbritannien hinſichtlich der Einſchränkung im
Schiffsbau noch keine poſitiven Vorſchläge an Deutſchland
gemacht worden ſeien, aber ſolche, wenn ſie gemacht
wür=
den, wohlwollend geprüft würden, die Aufmerkſamkeit
Churchills gefunden habe; 2. ob Churchill erklären wolle,
welcher Art die Deutſchland gemachten Mitteilungen wären,
in welcher Form und wann ſie erfolgt wären? Churchill
antwortete ſchriftlich, daß der Gegenſtand für eine
Dis=
kuſſion in der Form von Frage und Antwort nicht
geeig=
net ſei. Soweit das öffentliche Intereſſe es erlaube, werde
er ſelbſt oder Sir Edward Grey die entſprechenden
Mit=
teilungen bei der Beratung des Marinebudgets machen.
In Beantwortung einer Anfrage von Sir J. D. Rees,
be=
treffend den gegenwärtigen Stand der Bagdadbahn=
An=
gelegenheit, verwies Sir Edward Grey auf den in der
Thronrede des Königs vom 10. ds. Mts. enthaltenen
Satz, betreffend die Fortſchritte in den Unterhandlungen
mit Deutſchland und der Türkei und fügte hinzu, daß bei
dieſen Unterhandlungen, die noch nicht abgeſchloſſen ſeien,
die aber auf dem in der letzten Seſſion gekennzeichneten
Weg fortſchritten, auch die Frage über die Eiſenbahnen
in der aſiatiſchen Türkei inbegriffen ſei.
Die Fahrt der deportierten
Arbeiter=
führer. Nach Depeſchen aus Las Palmas wurde der
Dampfer „Ungheni” mit den ſüdafrikaniſchen
Arbeiter=
führern an Bord bei der Ankunft von den Motorbooten
der engliſchen Zeitungskorreſpondenten umſchwärmt. Der
Kapitän, dem ſogleich ein Brief ſeiner Reeder zugeſtellt
wurde, erlaubte aber niemand an Bord zu kommen. Die
Zeitungskorreſpondenten verſuchten, die Arbeiterführer,
die ſich über die Bordwand lehnten, von ihren
Motor=
booten her auszufragen. „Seid ihr Paſſagiere oder
Ge=
fangene?” wurden ſie unter anderem gefragt. „
Paſſa=
giere erſter Klaſſe!” lautete die Antwort. „Wir haben
keine Beſchwerde gegen den Kapitän oder die Paſſagiere
die uns ſehr freundlich behandeln.” Waterſon, einer der
Arbeiterführer, erklärte, ſie würden bei den britiſchen
Ge=
richten wegen ihrer Deportation gegen die ſüdafrikaniſche
Regierung Klage anſtrengen. Alle hatten den Kapitän
erſucht, ſie an Land gehen zu laſſen. Dieſer erklärte, daß.
er ihnen das nicht verwehren würde, aber er könne in
die=
ſem Falle keine Verantwortung für ihre
Weiterbeförde=
rung nach London übernehmen. Darauf blieben ſie an
Bord. Nachdem Vorräte eingenommen waren, fuhr die
„Ungheni” nach London weiter, dürfte aber die
Verbänn=
ten ſchon vorher in einem anderen unbekannten engliſchen
Hafen an Land ſetzen, um die geplante Demonſtration zu
vermeiden.
Norwegen.
Die Spitzbergen=Frage. Anläßlich der
An=
frage im Storthing über die angekündigte Konferenz,
be=
treffend die Verhältniſſe auf Spitzbergen, berichtete der
Miniſter des Aeußern darüber, was bisher zur Ordnung
der dortigen Verhältniſſe getan worden ſei. Der
geplan=
ten internationalen Konferenz hätten ſich beſtändig
Hin=
derniſſe in den Weg geſtellt. Im Januar habe jedoch der
Miniſter des Aeußern Schweden, Dänemark, Rußland,
Deutſchland, Frankreich, Großbritannien und die
Ver=
einigten Staaten zu einer Konferenz nach Chriſtiania am
16. Juni 1914 eingeladen. Die europäiſchen Staaten
hät=
ten die Einladung dankend angenommen. Er hoffe auch
auf eine günſtige Antwort von den Vereinigten Staaten.
Rußland.
Die Erweiterung der Rechte der
Ehe=
frauen. Die Reichsduma verhandelte über den
Ge=
ſetzentwurf über die Erweiterung der Perſönlichkeits=
und Eigentumsrechte der verheirateten Frauen. Durch
den Geſetzentwurf ſollen verheiratete Frauen ermächtigt
werden, getrennte Päſſe ohne Erlaubnis des Ehegatten
ſich ausſtellen zu laſſen, und von ihren Ehegatten
ge=
trennt lebende Frauen ſollen das Recht erhalten,
Ange=
ſtelltenverträge und Dienſtverträge öffentlichen und
pri=
vaten Charakters abzuſchließen, ſowie ſich als
Schülerin=
nen in verſchiedenen Schulen aufnehmen zu laſſen, und
endlich ohne Ermächtigung durch ihre Ehegatten Verträge
abzuſchließen. Als Gründe, die eine häusliche Trennung
von Ehegatten zulaſſen, werden anerkannt: anſteckende
oder Geiſteskrankheit des Ehegatten, Unfähigkeit der Frau
zur ehelichen Gemeinſchaft, das Verhalten des Ehegatten,
das mit den Ehepflichten unverträglich iſt, Immoralität
und ſchwere Beleidigungen. Der Geſetzentwurf regelt die
Rechte der in häuslicher Trennung lebenden Ehegatten
gegenüber ihren Kindern. Der Oktobriſt Godnew brachte
einen Antrag ein, angeſichts der Mangelhaftigkeit der
be=
ſtehenden Geſetze über die Eheſcheidung einen
entſprechen=
den Geſetzentwurf der Duma vorzulegen. Der
Geſetz=
entwurf wurde angenommen, ebenſo der Antrag
Godnews.
* Das deutſche Geſchwader in Braſilien.
Aus Rio de Janeiro wird gemeldet: Die geſamte Preſſe
bringt ausführliche Berichte über die Ankunft des
deut=
ſchen Geſchwaders und hebt die Pünktlichkeit und
Sicher=
heit des Manövrierens der Schiffe, beſonders des
Kreu=
zers „Straßburg” hervor, welcher auf ein Signal mit
ſtaunenswerter Schnelligkeit die Tete nahm. Auch die
korrekte Haltung und Diſziplin der auf Landurlaub
be=
findlichen Mannſchaften wird gerühmt. Viele Zeitungen
bringen Bilder des Geſchwaders und des Offizierkorps
und Angaben über die Geſamtſtärke der deutſchen
Ma=
rine. Der Beſuch des Geſchwaders hat hier einen
vor=
züglichen Eindruck hervorgerufen.
* Reichsmünzen mit dem Bilde des
Her=
zogs Ernſt Auguſt von Braunſchweig werden
demnächſt in den Verkehr gelangen. Das braunſchweigiſche
Staatsminiſterium bereitet einen dementſprechenden
An=
trag bei dem Bundesrat vor, und zwar werden
voraus=
ſichtlich nicht nur Doppelkronen geprägt werden, ſondern
auch kleinere Gold= und Silbermünzen.
Braunſchwei=
giſche Münzen ſind ſeit über 40 Jahren nicht mehr ge=
prägt worden. Das letzte braunſchweigiſche Geldſtück war
ein, jetzt übrigens ſchon ſehr ſeltenes, Zwanzigmarkſtück
mit dem Bilde des Herzogs Wilhelm, das im Jahre
1873 ausgegeben und in der Berliner Münze geſchlagen
wurde.
* Die Voſſiſche Zeitung meldet aus Wien: Laut dem
Neuen Wiener Tagblatt wird die offizielle Verlobung
der Prinzeſſin Eliſabeth von Rumänien
mit dem Kronprinzen Georg von
Griechen=
land im April in Bukareſt anläßlich des Beſuches des
griechiſchen Königspaares bei König Carol ſtattfinden,
Drei Wochen ſpäter wird in Athen die Vermählung
fol=
gen. Kaiſer Wilhelm, der zu der Zeit auf Korfu weilen
wird, werde bei der Hochzeit Trauzeuge ſein. Ferner
werden die Könige von Serbien und Montenegro ſowie
Fürſt Wilhelm von Albanien an der Hochzeitsfeier teile
nehmen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Februar.
Vom Verwaltungs=Gerichtshof.
Im Etat des Verwaltungs=Gerichtshofes
ſcheint erſtmalig im Hauptvoranſchlag für 1914 eine
Anfor=
derung für die Errichtung eines ſtändigen Bureaus und
die Anſtellung eines Bureauvorſtandes. Durch
die=
weiterung der Zuſtändigkeit des Verwaltungsgerichtshofs
infolge des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes vom 8. Jul
1911 haben die Geſchäfte dieſes Gerichtshofes eine erheh
liche Zunahme erfahren, was ſich deutlich aus folgen
Zahlenzuſammenſtellung ergibt. Vom 1. April bis
Auguſt 1913 ſind 56 neue Verwaltungsſtreitſachen anhänz
geworden, gegen 26 in 1911 und 37 in 1912. Im gleich
Zeitraum wurden 16 Sitzungen abgehalten gegenüber
in 1911 und 1912. Die Zahl der Einläufe betrug fürde
genannten Zeitraum in 1911: 131, in 1912: 264, und
1913: 766. Dieſe Zunahme der Geſchäftslaſt des Verwa
tungsgerichtshofes, die im Jahre 1914 vorausſichtlich noch
ſteigen wird, erfordert eine anderweitige Regelungde
Dienſtes. Die Regiſtratur= und Kanzleigeſchäfte werden
zurzeit von einem Beamten der Brandverſicherungskamm
im Nebenamt wahrgenommen. Ihm liegt ob die ſelbſtäe
dige Verſehung des Kanzlei= und Speditionsdienſtes,des
Zuſtellungsweſens, der Regiſtratur und Bibliothe
geſchäfte, des geſamten Rechnungs= Koſten= und Kontroll
weſens, die ſelbſtändige Bearbeitung der nach gefaßter
Entſcheidung erfolgenden formal=prozeſſualen
Verfügm=
gen, ſowie das Kollationieren der Urteilsabſchriften.
dem Anwachſen der Geſchäfte des Verwaltungsgericht
hofes iſt es ohne Schädigung dienſtlicher Intereſſen nich
mehr möglich, dieſen Bureaudienſt noch weiter nebenam
lich verſehen zu laſſen. Die deshalb neu zu beſchaffene
Stelle eines Bureauvorſtandes ſoll mit einem Höchſtgehall
von 4600 Mark, dem Gehalt der mittleren Beamten ine
hobenen Stellen, ausgeſtattet werden. Die Dotierungden
Stelle mit dieſem Gehalt iſt darum gerechtfertigt, weilen
Inhaber der Stelle ein geſchäftsgewandter, insbeſonder
im Koſtenweſen erfahrener mittlerer Beamter ſein mü
Für den neu anzuſtellenden Beamten werden zunächſt
4500 Mark eingeſtellt; die bisherige Vergütung für
ſehung der Regiſtratur= und Kanzleigeſchäfte mit 1000
kommt hiernach in Wegfall. Durch die Schaffung der Stelle
eines Bureaubeamten im Hauptamt iſt auch die Mög
keit gegeben, an dem Sitz des Gerichtshofes ein Bu
einzurichten, das dem Publikum jederzeit zugänglich
* Vom Hofe. Se. Königl. Hoheit der Groß
herzog empfingen, der Darmſt. Ztg. zufolge, am
Dienstag nachmittag 2¼ Uhr im Neuen Palais den
Profeſſor Roſenberg aus Karlsruhe.
* Prinz Ludwig iſt in voller Rekonvaleſzenz e
griffen. Das Befinden iſt recht gut.
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Groß
herzog empfingen am Mittwoch den Oberſtleutnaßt
Frhrn. Schenck zu Schweinsberg, Abteilungschef im
Großen Generalſtabe, Berlin, den Direktor der Opel=
Automobilverkaufsgeſellſchaft Haas von Frankfurt a. Ma
den L. Walter i. Fa. Möbel=Induſtrie A. Wilzbacher
von Offenbach=Bürgel, den Pfarrer Anthes von Geißd
Nidda; zum Vortrag den Finanzminiſter Braun, den
Miniſter des Innern v. Hombergk zu Vach, den Ober
jägermeiſter Frhrn. van der Hoop, den Vorſtand des
Kabinetts Geheimerat Römheld.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit. der
Großherzog haben, wie bereits gemeldet, dem Bank
beamten bei der Bank für Handel und Induſtrie Johan
Baptiſt Silz zu Darmſtadt das Ritterkreuz 2. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
ver=
liehen. — Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger
Ein Kampf um den Schnurrbart
vor 100 Jahren.
** Der Korpsbefehl des
kommandieren=
den Generals des Gardedukorps der den
Soldaten die „moderne Barttracht — Abſchneiden des
Schnurrbarts bis auf wenige Haare unter der Naſe‟—
verbietet, erregt vielfaches Aufſehen, denn es iſt der erſte
Schritt, um den heute ſo beliebten engliſchen Bart aus dem
Heere zu vertreiben, und dieſer Kampf gegen eine
aus=
ländiſche Modeſitte dürfte weitere Kreiſe ziehen, zumal in
dem Erlaß betont wird, daß der kurz abgeſchnittene Bart
„der Eigenart der Deutſchen nicht entſpricht” Solche Haar=
und Bartfragen ſind ja in unſerer Armee nichts Neues;
vtelmehr hat man dem Haarſchnitt und der Bartform ſtets
große Aufmerkſamkeit zugewandt, und im gewiſſen Sinne
ſpiegelt ſich Geiſt und Entwickelung unſeres Heeres auch
in den Wandlungen dieſer „äußeren Erſcheinungsform”
des Soldaten. Gerade vor 100 Jahren iſt ein heftiger
Kampf um Zopf und Schnurrbart ausgefochten
worden, und es mag in dieſer Zeit der Erinnerungen
ge=
zeigt werden, wie ſelbſt ſolch unbedeutende Dinge zum
Symbol der gewaltigen Umwälzungen wurden, die die
Epoche der Freiheitskriege heraufführte.
Auch in den feindlichen Begriffen Zopf und Bart
haben ſich damals Kampf und Sieg der neuen Zeit über
die alte ausgedrückt. Das friederizianiſche Heer ſtand unter
dem Zeichen des Zopfes. Es gab Truppeninſpekteure,
wie den Kurfürſten von Heſſen, der den Oberbefehl über
die weſtfäliſchen Regimenter hatte, die die ganze Truppe
nach dem Zuſtand der Zöpfe beurteilten. Solche „
Zopf=
kontrolleure” wie man ſie ingrimmig nannte, führten wohl
gar ein Normalmaß in der Taſche, mit dem ſie beim
Ab=
ſchreiten der Front die Zöpfe nach ihrer Länge, Dicke uſw.
maßen. Der Kurfürſt von Heſſen, der ja auch noch nach
1813 als einziger Landesfürſt an dem geliebten Zopf
feſt=
hielt, pflegte faſt jede Kritik mit dem Klageruf zu ſchließen:
„Ach, Herr General, es iſt grauſam ſchwer, einen guten
Zopf zu machen‟ Die Offiziere trieben in dieſer Hinſicht
noch einen beſonderen Luxus; manche hatten ſo lange
Zöpfe, daß ſie dafür 80 Ellen Zopfband brauchten und ſie
ſie auf der Straße in die Rocktaſchen ſtecken mußten. 1781
ſchritt Friedrich der Große dagegen ein, indem er erklärte,
„er wolle es abſolut nicht leiden, daß die Herren Offiziere
ſo außerordentlich lange Friſuren und dicke Zöpfe trügen.
Er müſſe über die extraordinäre Friſur und die dicken
Zöpfe ſehr ſchelten.” Bei den Soldaten wurde das größte
Gewicht auf den Zopf gelegt. „Bei der morgenden
Be=
ſichtigung müſſen die Burſchen ordentlich gepudert ſein,
Ohren recht rein gewaſchen, die Zöpfe ſollen nicht zu hoch
und nicht zu niedrig gefaßt ſein. Auf die Friſur ſoll beſſer
geſehen werden, daß jeder Kerl 3 gehörige Locken hat, es
ſei denn, daß er zu wenig Haare, ſo muß er doch 2 haben.
Die Burſche, ſo Bärte haben, müſſen ſelbe gut aufſetzen,
und daß ja keiner betrunken kommt, auch keine
Brannt=
weinpulle bei ſich hat.” Ein ſolcher Parolebefehl wurde mit
großer Sorge geleſen und gab den Regimentsfriſeuren
unendlich viel zu tun.
Hier werden auch Bärte erwähnt, und wirklich war
das Heer im 18. Jahrhundert die einzige Stätte, wo ſich
noch die Pflege dieſes „Attributes der Männlichkeit”
er=
halten hatte. Die großen Puderperücken verlangten ja
not=
wendig ein glattes Geſicht, und ſo war denn die
Bartloſig=
keit ſo allgemein, daß „Bartmenſchen” wie der Bildhauer
Permoſer oder der Rektor Funk, als merkwürdige
Sonder=
linge, wie ſeltene Wunder betrachtet wurden. In der
preußiſchen Armee war der Schnurrbart einzelnen
Trup=
penteilen, wie den Grenadieren und dem Regiment des
alten Deſſauers, der ſich nie von dieſer Lippenzierde
ge=
trennt hatte, direkt anbefohlen. Die Huſaren trugen ihre
herabhängenden Schnauzbärte nach alter Gewohnheit; ſie
mußten ſelbſt falſche anlegen, wenn die natürlichen nicht
lang genug wuchſen. Die Soldatenbärte mußten nach dem
Parolebefehl „gut geſchoren, gut geſetzt und gut geſchnitten
ſein”. Stets aber blieben ſie die Ausnahme, und bis 1806
ſah man im preußiſchen Heere faſt nur glatte Geſichter. Die
franzöſiſche Revolution, die den Zopf ſo gewaltſam
manchmal mit dem Kopf dazu — abgeſchnitten hatte,
brachte auch den Bart wieder zu Ehren. Die Soldaten der
napoleoniſchen Heexe trugen zumeiſt Schnurrbärte; die
Garden prunkten ſogar im Schmuck breiter Backenbärten
und den Sappeuren waren auffallend lange Vollbärte
vor=
behalten. Erregten dieſe „zopfloſen Sansculotten”
nächſt nur Abſcheu, wie der franzöſiſche Geſandte Sieyés,
der bei der Huldigungsfeier nach dem Regierungsantritt
Friedrich Wilhelm III. als einziger mit natürlichem Haau
erſchien, ſo verwandelte ſich der Stolz auf den
friederizig=
niſchen Zopf nach dem Zuſammenbruch des alten Heeres
und der alten Kultur von 1806 geradezu in Haß. In einem
Spottgedicht auf die Offiziere nach der Niederlage bei Jena
„Rückkehr der Helden ohne Zopf” heißt es zum Beiſpieln
„Heil blieben Haut und Füß’ und Kopf, / Denn Hieb und
Schuß traf nur den — Zopf.‟ Die Leutnants ſchämten
ſich nun, noch die alte Zier zu tragen und machten die Zöpfe
immer kleiner, bis ſie ſchließlich wie dünne Pfeifenſtiele
ausſahen, die ſie nach dem Dienſt raſch in die Taſche ſtecken
konnten. Die alten Generäle, die noch am Zopf feſthielten,
fuhren mit ſtrengen Arreſtſtrafen darein, aber es nütztel
nichts; 1807 ſchnitt ſich der König den Zopf ab, und nun
mußten ihn auch die älteren Herren murrend aufgeben.
Mit dem Verſchwinden des Zopfes aber begann der
Kampf um den Schnurrbart. Die allgemeine
Mode war vorangegangen; ſie brachte um 1805 einen
ſtop=
peligen Anflug um die Lippen und Kinn, den man den
„Puzel= oder Knaſterbart” nannte, weil ſeine Träger
zu=
meiſt Tabak rauchten. Dieſer „Puzelbart” wird nun ſeit
1808 im Heere geſtattet. Der König trägt ihn, und dier
Leutnants geben ihm die Form von „zwei kleinen
abge=
ſtutzten Büſcheln unter der Naſe” Viel trug zu der ims
mer ſtärker werdenden Popularität des Schnurrbartes im
Heere bei, daß der Marſchall Vorwärts als alter Huſar
ſeinen dicken Schnauzbart trug. Den Vollbart brachten
1813 die Koſaken nach Deutſchland. und der Enthuſiasmus,
mit dem ſie begrüßt wurden, erſtreckte ſich auch auf ihren
Lippenzier. Von Ernſt Moritz Arndt wird nun der
Voll=
bart als männlichſter und „teutſcheſter” Ausdruck
kriegeri=
ſcher Tapferkeit geprieſen. Jahn erſcheint mit ſeinem
Patriarchenbart, und nach ihm richten ſich die Turner,
rich=
ten ſich die deutſchen Patrioten. „So lange wir Bärte
tru=
gen, herrſchte mehr Männlichkeit” predigte J. J. Weber
und ſo wurde der Bart Heer und Vock wiederaewonnen=
ſſtummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Seite 3.
ſter wehren wurde verliehen durch Entſchließung Sr.
Mizl. Hoheit des Großherzogs an Heinrich
Per und Mathäus Feyerfeil in Mainz, Ludwig
Lrmann und Albert Herrmann in Mainz=Kaſtel,
helm Dauſter in Amöneburg, Franz Karl Schäfer
Martin Müller in Mainz=Koſtheim.
Der neue Rektor der Landesuniverſität. Se.
Mſtigl. Hoheit der Großherzog haben den ordent=
Ur Profeſſor in der evangeliſch=theologiſchen Fakultät
Landesuniverſität Geheimen Kirchenrat Dr. Samuel
0 in Gießen zum Rektor der Landesuniverſität für
Zeit vom 1. April bis 30. September 1914 ernannt.
* Finanzperſonalien. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
zog haben die Ernennung des Vorſtandes des
ſiamzamts Friedberg, Finanzrats Georg Hoos zu
ei berg, zum Vorſtand des Finanzamts Reinheim auf
lilen Nachſuchen zurückgenommen und den Vorſtand
i Finanzamts Beerfelden, Finanzrat Karl Klingel=
Affer zu Beerfelden, vom 1. April 1914 ab in gleicher
Adrgteigenſchaft an das Finanzamt Reinheim verſetzt;
Uätr den Buchhalter bei der Hauptſtaatskaſſe,
Rech=
üng srat Wilhelm Mattern, unter Belaſſung des
Eriaakters als Rechnungsrat zum Hilfslaſſier bei dieſer
Lüſſt: ernannt.
Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle an der
katho=
hmm Volksſchule zu Frei=Laubersheim mit
Waaniſtendienſt. — Die Stelle des Vorſtands des Großh.
ſenzamts Beerfelden. Meldeſchluß: Mittwoch,
Februar d. Js. — Die Stelle eines Buchhalters bei
Eißh. Hauptſtaatskaſſe. Meldeſchluß: Mittwoch,
25. Februar d. Js.
* Perſonalnachrichten der Eiſenbahndirektion Mainz.
r annt: die komm. Eiſenbahn=Unteraſſiſtenten Beck in
Miiz und Klerſy in Mannheim=Waldhof zu Eiſenbahn=
Uteraſſiſtenten; Aushelfer Klumpp in Viernheim zum
enbahngehilfen; die Hilfsweichenſteller Ort in
Nieder=
iſinlbach, Weidmann in Sprendlingen=Buchſchlag,
Ger=
in Genſingen=Horrweiler zu Weichenſtellern; Hilfs=
(r Flach in Darmſtadt zum Lokomotivheizer; die
Hilfs=
ihhr wärter Rübſamen in Bingerbrück, Meiſter in
Bop=
t, Koch in Eberſtadt, Roth in Bornheim zu
Bahn=
reern. Dem Eiſenbahn=Aſſiſtenten Weitz in Mainz iſt
Titel „Oberbahnaſſiſtent” beigelegt worden.
Ver=
ſtz t: techn. Eiſenbahnſekretär Schmidt von Darmſtadt
ſſch Mainz; Bahnhofsvorſteher Zimmer von
Ober=
lſimſtadt noch Oberweſel; Eiſenbahnaſſiſtent Lieſchied
n Bingen nach Ober=Ramſtadt als Bahnhofsverwalter;
Einbahn=Unteraſſiſtent Knobloch von Auerbach nach
Aurerbrück; die Lokomotivheizer Naß von Frankfurt
Aain) nach Wiesbaden, Schneider von Boppard nach
UUngenſchwalbach. Eiſenbarth von Langenſchwalbach
Ißt Boppard. Penſioniert: Eiſenbahn=Unteraſſiſtent
Eilling in Gundheim; Weichenſteller 1. Klaſſe Schaaf in
orms.
—g. Strafkammer II. Der 32jährige Taglöhner Joſeph
uss aus Offenbach hat am 8. Oktober in einer
Wirt=
ſſatt, während ein Theaterſtück aufgeführt wurde, einem
Eir pieler deſſen Schirm geſtohlen. Er wurde beobachtet,
er den Schirm unter dem Ueberzieher verſtecken wollte,
Eentſtand nun zunächſt eine allgemeine Schlägerei,
leceen der der Angeklagte Lutz bereits zu 30 Mark
Geld=
llſaze verurteilt wurde. Die Straſkammer verurteilte
ltern Lutz wegen Rückfallsdiebſtahls zu vier
onaten Gefängnis. — Der 21jährige
Schuh=
ſcergeſelle Hugo Elbert von Unterliederbach hat am
Dezember v. J. in Offenbach ſeinem Meiſter nach
Er=
lecen einer Schublade 69 Mark entwendet und ging
imit flüchtig. Er wurde jedoch bald gefaßt und da er
chällig iſt, verurteilte ihn die Strafkammer zu 1 Jahr
Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat der
Unerſuchungshaft. — Wegen Verbrechens nach § 176,3
s Strafgeſetzbuchs wurde der 30jährige Dienſtknecht
ſontfried Bohn von Gottwaldhauſen zu 8 Monaten
ſeffängnis, abzüglich 4 Wochen der
Unterſuchungs=
f. verurteilt. — Wegen Verbrechens nach § 218 des
lſtrafgeſetzbuches bezw. des Verſuchs und der Beihilfe
lusde geſtern die 37jährige Ehefrau Wilhelmine Schunck
n Frankfurt zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis,
lbiiglich 4 Monaten der Unterſuchungshaft verurteilt; die
jahrige Ehefrau F. und das 30jährige Monatsmädchen
eebenfalls beide von Frankfurt, wurden zu der
Mindeſt=
ſfafe von je 45 Tagen Gefängnis verurteilt.
* Geburtenrückgang und Konfeſſion im Großherzogtum
eſten. Man ſchreibt der Darmſt. Ztg.: Die Geburten=
häufigkeit war in den letzten vierzig Jahren bei der
ka=
tholiſchen Bevölkerung ſtets größer als bei der
nicht=
katholiſchen. Der Ueberſchuß betrug, was beſonders
be=
achtenswert iſt, während der ganzen Zeit faſt gleichmäßig
13 bis 16 Prozent. Ein Geburtenrückgang zengt ſich bei
Katholiken wie bei Nichtkatholiken. Die Katholiken haben
gegenwärtig eine Geburtenhäufigkeit, wie ſie die
Nicht=
katholiken vor mehreren Jahren hatten. In einer
Ab=
handlung, die in der ſoeben erſchienenen Nr. 954 der
Mitteilungen der Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik
abge=
druckt iſt, iſt auch für die beiden Gruppen „Katholiken”
und „Nichtkatholiken” die Geburtenhäufigkeit in den
ein=
zelnen katholiſchen Pfarreien und Dekanaten während der
drei letzten Jahre wiedergegeben. Ein Vergleich der
bei=
den Bevölkerungsgruppen nach ihrer Geburtenhäufigkeit
iſt nur für 120 Pfarreien möglich, da die übrigen 70 wegen
zu geringer Anzahl der einen oder der anderen
Kon=
feſſionsgruppe für die Berechnung von Verhältniszahlen
ausſcheiden müſſen. Wenn auch die Katholiken
gegen=
über den Nichtkatholiken im allgemeinen, wie ſchon geſagt,
einen Vorſprung haben, ſo trifft dies jedoch nicht für alle
Pfarreien zu. Denn nur in 97 Pfarreien iſt die
Geburten=
häufigkeit bei den Katholiken größer als bei den
Nicht=
katholiken, in 23 Pfarreien dagegen kleiner. Der mit den
örtlichen Verhältniſſen Vertraute wird in der
ausführ=
lichen Tabelle manche intereſſante Einzelheiten finden. —
Die Geburtenhäufigkeit und der Geburtenrückgang bei den
drei Haſupikonfeſſionen in Heſſen wuriſe ſchon früher in der
von der Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik herausgegebenen
Broſchüre „Die Zukunft Deutſchlands” kurz behandelt.
Es findet ſich dort eine graphiſche Darſtellung, unter der
folgende Erläuterung ſteht: „Die größte Geburtenzahl
hat die katholiſche Bevölkerung, dann folgt die evangeliſche
und zuletzt in weitem Abſtand die jüdiſche. Dieſe
Reihen=
folge gilt auch für die Säuglingsſterblichkeit, ſie fällt mit
ſinkender Geburtenziffer. Vom Ceburtenrückgang wurde
keine der drei Glaubensgemeinſchaften verſchont.” — Wie
erklärt ſich der Unterſchied der Geburtenhäufigkeit bei den
Konfeſſionen? Eine Frage, die erſchöpfend zu
beantwor=
ten ſehr ſchwer iſt. Jedenfalls dürfen zwei Umſtände nicht
überſehen werden. Keine andere Konfeſſionsgemeinſchaft
geht ſo ſcharf gegen die gewollte Gebuctenverhinderung
vor, wie die katholiſche Kirche. Ferner lehrt die
Erfah=
rung, daß gerade in den wohlhabenderen Kreiſen die
Neigung zur Aufzucht einer größeren Kinderzahl ſehr im
Schwinden begriffen iſt. Die wirtſchaftliche Lage der drei
Hauptkonfeſſionsgruppen iſt nun tatſächlich eine
verſchie=
dene, und zwar gilt, nach der Wohlhabenheit geordnet, die
Reihenfolge: Iſraeliten, Evangeliſche, Katholiken. Sie iſt
alſo umgkehrt wie die obige Reihenfolge, die für die
Geburtenhäufigkeit zutrifft.
D Zur Stuttgarter Ausſtellung des Verbandes der
Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Die Eröffnung
der Ausſtellung in Stuttgart iſt nunmehr auf den 31. Mai
dieſes Jahres (Pfingſtſonntag) feſtgeſetzt. Neben der
Ausſtellung, die im übrigen nur von eingeladenen Werken
beſchickt wird, ſoll ein Preiswettbewerb einhergehen. An
dieſem Wettbewerb können ſich ſämtliche im
Verbands=
gebiet, alſo auch in Heſſen wohnende Künſtler (Maler,
Graphiler, Plaſtiker) mit einem oder mehreren Werken,
die ſie für geeignet halten, beteiligen. Die Künſtler
kön=
nen alſo ohne heſondere Aufforderung ſolche Werke zu
einem Termin, der noch mitgeteilt werden wird, nach
Stuttgart einſenden, mit der Erklärung, daß ſie an dem
Preiswettbewerb teilzunehmen wünſchen. Die
Ueber=
ſendung hat natürlich auf Koſten und Gefahr des
Künſt=
lers zu geſchehen. In Stuttgart wird die Prämiierung
vorgenommen. Die mit einem Preis bedachten Werke
werden der Ausſtellung angegliedert. An Preiſen ſtehen
zur Verfügung mindeſtens 5000 Mark aus der Konſul
Friedrich=Stiftung, einige weitere Preiſe aus Mitteln des
Verbandes, ein Preis der Stadt Stuttgart und
möglicher=
weiſe auch Preiſe aus der ſogenannten Kowarzik=
Stif=
tung. Nähere Auskunft erteilt der Vorſitzende der
Kunſt=
kommiſſion Darmſtadt, Herr Vürgermeiſter Mueller,
Rheinſtraße 18.
* Spitzenkunſt=Ausſtellung. Das Gewerbe=
Muſeum veranſtaltet, wie ſchon mitgeteilt, vom 15.
Fe=
bruar bis 15. März eine Ausſtellung alter und neuer
Spitzenkunſt, die ein ſehr reichhaltiges Material bringt
Der Beſuch kann nur empfohlen werden; er dürfte vor
allem für Damen ſehr intereſſant ſein. Anläßlich dieſer
Ausſtellung hat das Gewerbe=Muſeum auch einige
Reklamepoſtkarten ausgegeben, die von L.
En=
ders gezeichnet ſind. Sie zeigen in hübſcher Ausführung
zwei Damen und ein Kind, geſchmückt mit koſtbaren
Er=
zeugniſſen der Spitzenkunſt.
nn. Ein Veteran der Arbeit. Am heutigen Tage ſind
40 Jahre verfloſſen, ſeitdem Herr Chriſtoph Steinacher
als Brauereigehilfe bei der Firma J. Diſchinger, „Brauerei
zum Hanauer Hof” in Dienſt getreten iſt. Während
die=
ſer langjährigen Arbeitszeit hat er ſeinen ſchweren Dienſt
in dem Mälzereibetrieb mit Eifer und Umſicht verſehen
und ſich die Achtung ſeines Dienſtherrn und ſeiner
Ar=
beitskollegen erworben. Der Jubilar verſieht zurzeit das
Amt eines Obermälzers bei der Firma Diſchinger.
* Kantate=Aufführung in der Stadtkirche. Am
näch=
ſten Sonntag (Eſtomihi) wird in der Stadtkirche am
Vormittag, wie bereits mehrmals in früheren Jahren,
eine Kantate von Joh. Seb. Bach in dem
Haupt=
gottesdienſt vom Kirchengeſangverein unter der
Leitung des Herrn Stadtorganiſten Borngäſſer zur
Auffüh=
rung gelangen. Der Altmeiſter proteſtantiſcher
Kirchen=
muſik, deſſen Kirchenkantaten bekanntlich keineswegs als
Stücke konzertmäßiger Aufführungen, ſondern in
organi=
ſcher Verbindung mit beſtimmten Hauptgottesdienſten des
Kirchenjahres gedacht ſind, hat die am Sonntag zum
Vor=
trag kommende Kantate „Jeſus nahm zu ſich die Zwölfe‟
auf Grund des Evangeliums des Sonntags Eſtomihi,
Lukas 18, 31—34, gerade für dieſen Sonntag komponiert,
und zwar im Jahre 1723 als Probeſtück bei ſeiner
Be=
werbung um das Thomaskantorat in Leipzig. Die ſehr
eindrucksvollen Solopartien wurden von Frau
Prä=
torius=Nodnagel (Alt) und den Herren
Konzert=
ſänger Franz Müller und Kammerſänger
Ste=
phani die Orgelpartie von Herrn Profeſſor
Mendels=
ſohn übernommen. Im Orcheſter wirken Mitglieder
der Hofmuſik und hieſige Muſikfreunde mit. Als Ausklang
der von der Kantate und der Predigt geweckten Gedanken
wird noch ein anderer Kantatenſatz von Bach, der
be=
rühmte figurierte Choral „Nun lob mein Seel den Herrn”
geſungen werden. — Zur Deckung der naturgemäß nicht
unerheblichen Koſten kommt am Ausgang eine Kollekte
zur Erhebung.
C. Vorträge. Jung=Konſtantia hat ſchon ſeit
mehreren Wochen die Freude im Lokal des kath.
kauf=
männiſchen Vereins Konſtantia den Vorträgen über
Bür=
gerkunde anwohnen zu können, die Herr Rechtsanwalk
Raab für dieſe aufſtrebende Jugendabteilung der
Kon=
ſtantia an jedem Donnerstag abhält. Bisher wurde
be=
handelt der Begriff des Rechts, des Staats, die
Ver=
faſſungen im allgemeinen und die Reichsverfaſſung im
einzelnen. In einfacher leichtfaßlicher Sprache legte der
Redner tägliche in den Zeitungen wiederkehrende, aber oft
gar nicht oder doch falſch verſtandene Begriffe dar. Durch
dieſe Vorträge erwirbt ſich der Herr Rechtsanwalt, der in
ſeiner Praxis nur zu oft die Verirrungen kennen zu
ler=
nen Gelegenheit hat, denen die unerfahrene Jugend
aus=
geſetzt iſt, um die Jugendpflege ein namhaftes Verdienſt.
Der nächſte Vortrag wird den deutſchen Reichstag
be=
handeln.
* Karnevalgeſellſchaft Narrhalla. Ein
karnevaliſti=
ſches Freudenfeſt für alle Geſellſchaftskreiſe ſoll der
große Geſellſchafts=Maskenball am
Faſt=
nachtsſamstag in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen
Saalbaues werden. Es ſind in dem Arrangement dieſes
Balles, der bekanntlich ſeit über 30 Jahren die ſchönſte,
größte und populärſte Veranſtaltung der Karnevalſaiſon
bildet, dieſes Jahr erßebliche Aenderungen getroffen
worden, die vor allem es jedem ermöglichen ſollen. den
Ball zu beſuchen. Sowohl die Selbſtgenießenden ſollen
auf ihre Koſten kommen, wie auch die, die an der Freude
der Jugend ſich mit erfreuen wollen. Es iſt vor allem
Vorſorge getroffen, daß Zuſchauer auf den Galerien
ungeniert ſitzen können und ſich an dem bunten
Masken=
gewoge im Saale erfreuen. Zwei Muſikkapellen werden
ununterbrochen zum Tanz aufſpielen, und zwar ſind die
beiden im Karneval ſeit langem beſtens bewährten
Ka=
pellen des Leibgarde=Regiments Nr. 115 unter
Ober=
muſikmeiſter Hauske und des Feldartillerie=Regiments
Nr. 61 unter Obermuſikmeiſter Weber engagiert
wor=
den, deren temperamentvolle Weiſen die Tänzer
faſzi=
nieren werden. Die Bühne iſt ganz zu einem
Sekt=
garten umgewandelt worden, Niſchen und Lauben
aus Tannengrün ſind über die Nebenräume verſtreut, ſo
daß jedermann ſich nach Herzensluſt den Karnevalfreuden
hingeben kann. (Näheres ſ. Anzeige.)
* Der Geſangverein „Liederkranz” veranſtaltet ſeinen
diesjährigen großen Gala=Maskenball am Samstag, den
21. Februar, abends 8.11 Uhr, in ſämtlichen Räumen des
Feuilleton.
C. K. Der Einzug der Frühjahrsmode in Auteuil. Wie
lährlich, haben auch diesmal wieder einige große Pariſer
uſte defirmen beim erſten Frühjahrsrennen in Auteuil ihre
eu eſten Modelle dem Publikum vorgeführt. Mit
grenzen=
fiſem Erſtaunen betrachtete man dieſen Einzug der Früh=
Uhrsmode, der an Seltſamkeit und Originalität nichts zu
ſſümſchen übrig ließ. So zeigten ſich ein paar Mannequins
M „Regenbogenkleidern” die in dichten
bunt=
röigen Streifen alle nur erdenklichen koloriſtiſchen Töne
Auweiſen und in Seide wie in Tuch ein wahres
Farben=
ſaos entfeſſelten. Ueber dieſen grell leuchtenden Toiletten
lrgen die kühnen Vorkämpferinnen des jungen Modeſtils
lſie größte Senſation des Tages: ein ganz neues
leidungsſtück. Es beſteht in einem langen
ärmel=
bſen Mantel, der am meiſten jenen Capes ähnelt, die
ſam vor 20 Jahren trug. Dieſe Mäntel fließen in breiter
fillle um die Schultern hernieder und legen ſich dann im
ſüncken feſter um den Rock, bis zu deſſen Saum ſie
nieder=
leichen. Der Modekundige dürfte am eheſten beim Anblick
lieſer Cape=Mäntel an die großen Regenmantillen des 17.
Fahrhunderts erinnert werden. Ganz neuartig iſt aber die
lhhafte Farbenfreudigkeit dieſer wenig anmutigen
Um=
lämnge, die in Gelb und Rotbraun prangen und dann
Ka=
uzen von dunklerem Stoff haben. Einer dieſer Mäntel
atte einen Matroſenkragen; ein anderer, der aus
ſchwar=
ſer Seide gefertigt war, trug als Schmuck eine hell
leuch=
ſnde Kapuze. Jedenfalls wird durch dieſe Koſtüme das
Eichſte an unruhiger Buntheit erreicht, was man ſeit
lan=
em in unſerer ſo farbenfreudigen Mode geſehen hat. Im
brigen waren die Röcke nicht weiter, ſondern enger
ls je. Auch der Schlitz iſt keineswegs verſchwunden;
a, er hat ſich ſogar zwei bis drei Zoll höher nach oben
usgedehnt. Das einzig Erfreuliche in dieſer Flut von
Frtravaganzen ſind die neuen Hüte; ſie ſind ſchwarz
ſind haben die einzige farbige Note in den Blumen, mit
ſenen ſie ſehr ſparſam garniert ſind. Die Formen ſind
lein, und die beliebteſte Facon zeigt einen ganz flachen
ſtopf, während der breitere Rand über dem rechten Ohr
äh in die Höhe geſchlagen iſt, ſo daß von dem Kopfe
ngentlich gar nichts zu ſehen bleibt.
— Was koſtet es, eine Londoner „Seaſon”
mitzu=
rnachen. Die berühmte Londoner „Seaſon” hat bereits
begonnen — früher als gewöhnlich — und aus allen
Himmelsrichtungen ſtrömen die Angehörigen der
inter=
nationalen Geſellſchaft herbei, um die „großen zehn
Wochen” der engliſchen Metropole mitzumachen. Was
koſtet nun die Teilnahme an der Londoner „Seaſon”?
In einem Londoner Blatt unterſucht ein „junger
Ehe=
mann” dieſe intereſſante Frage. Natürlich können ſich nur
Leute mit einer ſehr geſpicklen Brieftaſche oder einem ſehr
anſtändigen Bankkonto dieſes koſtſpielige Vergnügen
leiſten, aber auch dann noch wird man ſeine
Ueber=
raſchungen erleben. Nehmen wir den Fall eines
gut=
ſituierten jungen Ehepaares, das bereits ausgedehnte
geſellſchaftliche Beziehungen in London beſitzt, ſich
wäh=
rend der „Seaſon” der üblichen geſelligen Repräſentation
unterzieht und nach 10 Wochen wieder abreiſt. Da iſt
zunächſt die Miete einer Wohnung, die mindeſtens drei
größere Geſellſchaftsräume und 7—8 Schlaf= und
Wirt=
ſchaftsräume erfordert. In den guten Gegenden zahlt
man 4—500 Mark die Woche, in den mittleren Gegenden
250—300. Keinesfalls iſt die Mietsfrage unter 2800 Mark
zu löſen und dazu kommen etwa 300 Mark für Kohlen,
Gas, elektriſches Licht, Telephon uſw. Die
geſellſchaft=
liche Repräſentation würde an Dienſtperſonal erfordern:
1 Diener, Koch oder Köchin, Zofe, Zimmermädchen und
Küchenmädchen. Sie erfordern an Lohn für zehn Wochen
zuſammen etwa 1850 Mark. Nun kommt der Kleideretat.
Der Mann hat im Sommer größere Ausgaben für
Garde=
robe wie im Winter, muß aber während der „Seaſon”
auch zugleich Wintergarderobe und Geſellſchaftsanzüge
beſitzen: da ſind 1000 Mark insgeſamt eine
verhältnis=
mäßig beſcheidene Summe. Die Gemahlin verbraucht
ſchon mehr, ſelbſt wenn ſie ſparſam iſt und keinen
beſon=
deren Luxus — Roben für 1500 Mark und dergleizen —
treiben will. Eine elegant gekleidete Dame der Geſellſchaft
braucht als ein Minimum: für den Park und die
Ein=
käufe ein Leinenkleid (160 Mark), einen weißen Sergerock
und einen zweiten Rock (240 Mark), für den Nachmittag
zu Tees oder Sportvorführungen ein Koſtüm oder Kleid
aus Charmeuſe (300) und aus geſticktem Batiſt (300), ein
erſtklaſſiges Schneiderkoſtüm für die Rennen (400), zwei
Ballkleider (je 500), zwei Geſellſchaftskleider (je 300), und
dazu kommen noch die Hüte (400) und die Kleinigkeiten,
ſo daß ein Kleiderbudget der Frau ſich auf nahezu 3900
Mark belaufen würde. Nun kommt die Miete eines
kleinen Autos; 900 Mark im Monat, für die ganze „
Sea=
ſon” 230) Mark. Würde man Taxameter benutzen, kämen
die Koſten doch auf mindeſtens 20 Mark für den Tag, ſo
daß die Bequemlichkeit eines eigenen Autos die
Mehr=
ausgabe rechtfertigt. Die Haushaltungskoſten wird man
mit 9 Mark für den Kopf beſtreiten können. Man wird
rund 6 Diners zu 10 Perſonen geben müſſen, je 90 Mark
für Eſſen und 50 Mark für Wein. Die Frau gibt 4
Damenfrühſtücks zu je 100 Mark, und vielleicht eine
Nach=
mittagsgeſellſchaft mit Muſik und Buffett, ein „at home”.
das ſie wohl 400 Mark koſtet. Nun kommen noch kleine
Ausgaben, Zigarren, Zigaretten, dann die größeren
Aus=
gaben für die Rennen, für Theaterbeſuch, die Teilnahme
an einem Maskenball in der Albert Hall, weitere kleinere
Maskenfeſte, Regatten: kurz das beſcheidene junge
Ehe=
paar wird ſeine 10 Wochen Londoner Seaſon” wie folgt
veranſchlagen müſſen: Miete und Haushalt 4900, Kleidung
4900, Auto 2300, Geſellſchaften 2100, Vergnügungen 1800,
kleine Ausgaben und Taſchengeld 800, ſo daß die hübſche
Endſumme von 16800 Mark herauskommt. Und das iſt
ein Minimum bei Verzicht auf alle „Extravaganzen”
** Die ſchnellſte Telephonverbindung. In der
Tele=
phone Review veröffentlicht auf Grund eines reichen
ſtati=
ſtiſchen Materials der amerikaniſche Ingenieur Sherwood
intereſſante Angaben über die in jüngſter Zeit erfolgte
Ver=
vollkommnung des Telephondienſtes in den Vereinigten
Staaten und über die dabei erzielte Beſchleunigung der
Telephonverbindung. Die Durchſchnittszeit, die heute in
Neu=York verſtreicht, bis nach dem Anruf die Telephoniſtin
bezw. das Amt ſich meldet, beträgt nach Durchführung der
Reformen nur noch 3½ Sekunden, und bis zu dem Augen=.
blick, da die Verbindung hergeſtellt iſt und der Angerufene
ſich meldet, muß der Neu=Yorker nur 28 Sekunden warten.
Nach einer Statiſtik des Matin lauten die entſprechenden
Zeiten für Paris: bis zur Antwort des Amtes auf den
Anruf 15½ Sekunden, bis zur Herſtellung der Verbindeing
und Meldung des Angerufenen 39½ Sekunden. Der
Pro=
zentſatz der falſchen Verbindungen beträgt in Neu=Yorl
1 Prozent, in Paris 1,23 Prozent.
* Ein Hund als „unglücklicher Schütze‟. In Weiher
bei Kulmbach wurde, wie gemeldet wird, das dreijährige
Söhnchen eines Arbeiters auf ſonderbare Weiſe getötet.
Das Kind hatte am Gartenzaun, an dem ein Gewehr
an=
gelehnt war, mit ſeinem Hund geſpielt. Das Tier warf
das Gewehr um, der Schuß ging los und traf den
unglück=
lichen Jungen tödlich.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 50.
Orpheums. Der Verein, welcher immer beſtrebt iſt, ſeinen
Mitgliedern, Freunden und Bekannten etwas großartiges
zu bieten, wird bei dieſer Veranſtaltung beweiſen, daß
er auch etwas glanzvolles zu veranſtalten in der Lage iſt.
Die Räume des Orpheums ſind feenhaft dekoriert und
feſtlich beleuchtet. Die bewährte Orpheumskapelle, unier
Leitung des Herrn Greulich, wird dafür Sorge tragen,
daß eine vorzügliche Ballmuſik zuſtande kommt. Lauſchige
Niſchen und Chambres ſeparées fehlen nicht. Tango wird
getanzt, und verſchiedene große Ueberraſchungen, die heute
noch nicht verraten werden ſollen, werden dafür ſorgen,
daß eine echte Karnevalſtimmung den ganzen Abend
vor=
herrſchen wird. Vorverkaufsſtellen und Eintrittsgelder
ſind auf den Plakaten und Anzeigen erſichtlich.
* Der Katholikenverein ladet zum Samstag zu einem
Maskenball und zum Faſtnachtsdienstag zu einem
Kappenabend ein. (Näheres ſ. Anz.)
* Konzerte. Café Zur Oper. Auf das heute
Donnerstag im Café Zur Oper ſtattfindende
Künſtlerkon=
zert wird hiermit nochmals hingewieſen. (Näh. Anzeige.)
* Hanauer Hof. Am heutigen Donnerstag abend hat
das Komitee vom Hanauer Hof nach mehrfachen
Verhand=
lungen und Verſtändigungen mit maßgebenden
Perſönlich=
keiten der hieſigen Studentenſchaft eine große
akade=
miſch=karnevaliſtiſche Faſtnachtsſitzung
ſpeziell für die hieſige geſamte Studentenſchaft
arrangiert. Der Beginn iſt auf 8 Uhr 11 Min. feſtgeſetzt,
wo unter Fanfarenklängen und Paukenſchlägen der
allge=
meine Rummel einſetzt. Obermuſikmeiſter Mickley
ſchwingt perſönlich den Taktſtock bei ſeiner Kapelle, die
beſonders ſchöne und humorvolle Ueberraſchungen und
muſikaliſche Ulke vorgeſehen hat. Viele närriſche Reden
und Vorträge aus Teilnehmerkreiſen, ſowie beſonders für
dieſen Abend verfaßte Lieder werden bei einer
ausgelaſ=
ſenen feucht=fröhlichen Stimmung das Programm
vervoll=
kommnen. (S. Anz.) — Nachſtehende Feſtlichkeiten ſind
während der Faſtnachtstage ein Ausſicht genommen:
Am Samstag abend findet große Münchener Volksmasken=
Redoute und Preisverteilung ſtatt. Sonntag nachmittag
und abends iſt großer Faſtnachtsrummel mit allen
mög=
lichen Volksbeluſtigungen. Faſtnachtsmontag nachmittag
großes Kinder=Maskenfeſt mit Familienkaffee, wobei an
die Kleinen viele ſchöne Scherzartikel gratis verteilt
wer=
den. Faſtnachts=Dienstag findet allgemeines
Volksmas=
kenfeſt ſtatt. (Näheres Anzeige.)
* Geſtändiger Mörder. Vor etwa drei Jahren wurde
in einem Hauſe der Beſſunger Straße ein neunjähriges
Mädchen ermordet. Auf Grund von Indizienbeweiſen
wurde trotz ſeines hartnäckigen Leugnens der im gleichen
Hauſe wie die Ermordete wohnende Arbeiter Heinrich
Heß vom Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus
verurteilt Jetzt ſoll der Mörder nun dem Geiſtlichen
die Tat eingeſtanden haben.
§ Unfall. Ein Kohlenfuhrmann iſt am Dienstag
vor=
mittag gegen neun Uhr in einem Hauſe am Hoftheaterplatz
beim Abtragen von Kohlen durch Ausgleiten auf der
Kellertreppe, mit einem Zentnerkorb auf dem Rücken, in
den etwa fünf Meter tiefen Keller geſtürzt. Er hat
an=
ſchginend ſchwere innere Verletzungen erlitten und wurde
Airch die Rettungswache mittelſt Krankenautomobils
als=
bald in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht.
Tango=Tee und Reunion.
Mit dem Tango und all den anderen modernen
Tanzerſcheinungen, die nichts anderes ſind als eine mehr
oder minder erfolgreiche Veredelung, Aeſthetiſierung von
Tänzen der Naturvölker oder doch ſolcher, die noch wenig
durch die Kultur verfeinert ſind, iſts wie mit all den
anderen Dingen, die das erotiſche oder ſittliche Gebiet
ſtreifen; ſie werden erſt populär, wenn ſie bekämpft, wenn
die Polizei mit mehr oder weniger energiſchem Verbot
die erforderliche — Reklame dafür macht. In Darmſtadt
hat man ſich erfreulicherweiſe darauf beſchränkt, die
Aus=
wüchſe zu bekämpfen, und das iſt gut, wenn auch geſagt
werden darf daß das Schlechte ſich ſehr bald ſelbſt den
Garaus macht. Immerhin iſt es ſehr intereſſant, zu ſehen,
welch koloſſales Intereſſe gerade in Darmſtadt dieſen
Er=
ſcheinungen des Tages entgegengebracht wird. Im „
Ho=
tel Heß” wird ſeit einigen Wochen Mittwochs
nach=
mittags ein Tango=Tee mit Reunion veranſtaltet. Der
Erfolg iſt geradezu überraſchend. Die zuerſt dafür
vor=
geſehenen oberen Säle erwieſen ſich ſehr bald als zu klein,
und jetzt iſt auch das Hauptreſtaurant im Parterre bei
weitem nicht ausreichend, die Scharen aufzunehmen, die
kommen, um die berühmten und berüchtigten Tänze zu
ſehen. Weniger groß, aber doch ſehr bemerkenswert
iſt die Zahl der Tänzerinnen und Tänzer ſelbſt. Nun
hat aber Herr Heß zur Belebung der Reunion und auch
wohl, um ein wirklich gutes Beiſpiel zu zeigen, ein
Tänzerpaar engagiert, das allerdings Großartiges leiſtet
Ein waſchechter Nigger. Mr. Robert, und eine
bild=
hübſche junge Engländerin, Miß Liſſi, bringen die
allerneueſten Tänze — es gibt nämlich längſt modernere
noch als der Tango — in einer Vollendung, die allerdings
nur von Berufstänzern, von Künſtlern, erreicht werden
kann. Wir hatten geſtern Gelegenheit, dieſes Tänzerpaar
zu ſehen, das in ſeltenem perſönlichen Kontraſt
zuein=
ander ſteht, in ſeiner „Kunſt” aber einheitlich groß iſt,
und müſſen zugeben, daß die Tänze, ſo getanzt, einen
äſthetiſchen Anblick bieten. Das heißt bei dem echt
ame=
rikaniſchen Raghtime vielleicht doch mit einer
Ein=
ſchränkung für denjenigen, der erotiſchen Ausdruck auch
in dieſer „veredelten” Tanzform nicht als rein äſthetiſch
empfinden kann. Im Grunde iſt nämlich dieſer Tanz —
ganz Raſſe — nichts als ein erotiſches Werben und
Be=
gehren und Verſagen und Gewähren. Wer aber an der
freien Bewegung graziöſer Körper ſeine Freude haben
kann, der wird auch bei dieſem Tanz rein äſthetiſch
empfinden. Bei dem Tango iſt das uneingeſchränkt der
Fall. Trotz des faſzinierenden Temperaments der beiden
Tanzkünſtler bleibt die eigentliche Tanzbewegung ſtets
voll Grazie und meiſt auch zurückhaltend. Es iſt ein
Auf=
gehen in der Muſik und ein Ausdruck muſikaliſch=
tem=
peramentvollen Empfindens mit leicht ſinnfälligem
Unterton.
Das überzahlreiche Publikum, dem alle Kreiſe der
Geſellſchaft angehörten, ſpendete dem Tänzerpaar
rau=
ſchenden Beifall. Es ſcheint wirklich, als ob der Tango
und ſeine Mitläufer einſtweilen noch unbeſtrittene
Be=
herrſcher der Tanzkunſt im Ballſaal und auf der Bühne
kleiben werden.
St.
Griesheim, 18. Febr. (Die elektriſche
Kraft.) Geſtern abend fand eine dringliche
Gemeinde=
ratsſitzung ſtait, welche beſchloß, der Heſſiſchen Eiſenbahn=
Aktiengeſellſchaft die Genehmigung zu
ver=
ſagen, elektriſchen Strom nach hier zu liefern. In
einem Zirkular wurde hiervon den Einwohnern Kenntnis
gegeben und gebeten, etwaige elektriſche Anſchlüſſe bei
dem hieſigen Gaswerk zu beantragen. — Die Heag hat
unterdeſſen mit der Anfuhr der Oberleitungsmaſte
be=
gonnen und verhandelt mit den Gartenbeſitzern um
Ge=
nehmigung zur Aufſtellung derſelben.
Vom ſüdlichen Odenwald, 18. Febr. (Vom
Weidwerk.) Die mildere Witterung zehrt an den
Schneereſten, die immer noch da und dort auf den Höhen
lagern. Für das Wild, beſonders die Rehe, iſt nun
wieder beſſere Zeit. Während der ſtrengen Kälte ſand
man öfters entkräftete oder von Füchſen angefreſſene
Rehe. Zwar verſah man ſie mit Futter in Geſtalt von
Heu, doch nahmen ſie dieſes nicht an, da das Füttern
dieſes Wildes meiſt zu den Saltenheiten gehört. — In
letzter Zeit fanden in hieſiger Gagend viele
Jagdver=
pachtungen ſtatt, deren Reſultate hier zum Teil
viedergegeben ſeien: Michelſtadt: ſeither 1156 Mark. jetzt
1621 Mark; Stockheim: zum alten Preiſe von 225 Mark:
Hainſtadt: ſeither 450 Mark, jetzt 500 Mark; Hainſtadt,
Centwald: ſeither 50 Mark, jetzt 125 Mark; Ober=Kinzig
ſeither 516 Mark, jetzt 700 Mark; Gumpersberg: ſeither
411 Mark, jetzt 500 Mark; Mittel=Kinzig: ſeither 405 Mark
jetzt 500 Mark; Sandbach: ſeither 651 Mark, jetzt 800
Mark; Nieder=Kinzig: ſeither 271 Mark, jetzt 400 Mark;
Steinbuch: ſeither 350 Mark, jetzt 400 Mark; Wald=
Amorbach: ſeither 451 Mark, jetzt 610 Mark; Breitenbach=
Mühlhauſen: ſeither 49 Mark, jetzt 181 Mark; Hembach:
wie ſeither 281 Mark. Nur eine Gemeinde, Hetſchbach,
hat geringere Einnahmen aus der Jagd, ſie fielen von
435 Mark auf 371 Mark.
Dieburg, 18. Febr. (Selbſtmord.) Im Gaſthaus
„Zur Ludwigshalle” hat ſich heute nacht ein 21jähriger
Bäckergeſelle erſchoſſen. In einem Schreiben gibt er
an, er habe das Leben ſatt.
Heuſenſtamm, 18. Febr. (Die
Generalver=
ſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe I),
die von etwa 200 Genoſſenſchaftern beſucht war befaßte
ſich mit der Deckung der Unterbilanz. Nach den
Ausführungen des Rechtsanwalts Dr. Guggenheim und
Banldirektors Diehl aus Offenbach wählte die
Verſamm=
lung eine Kommiſſion, die dem Vorſtand und
Auf=
ſichtsrat beratend zur Seite ſteht. Es wurde eine
Reſo=
lution angenommen, in der es u. a. heißt, daß die
Ge=
noſſenſchaft erhalten werden muß. Die Verſammlung iſt
grundſätzlich mit einer Regelung nach den Vorſchlägen
des Rechtsanwalts Dr. Guggenheim und Bankdirektors
Diehl einverſtanden, ohne jedoch zu den zu erhöhenden
Geſchäftsanteilen heute Stellung zu nehmen.
Dem=
nächſt wird eine weitere Hauptverſammlung ſtattfinden,
von der ein Beſchluß erwartet wird, der — wenn er auch
den Mitgliedern Opfer auferlegen wird — viel
vorteil=
hafter als ein Konkurs iſt.
Oſthofen, 18. Febr. (Reichen Kinderſegen)
hat eine hieſige Arbeiterfamilie. Dieſer Tage brachte
Freund Adebar dem glücklichen Vater das 19. Kind.
Büdesheim i. Oberh., 18. Febr. (Der gefährliche
Schwiegerſohn.) Auf offener Straße gab der
Spengler Heinrich Heilmann auf ſeinen
Schwieger=
vater, der ihm wegen ſeiner ehelichen Zerwürfniſſe
Vor=
haltungen machte, mehrere Revolverſchüſſe ab. Der alte
Mann wurde an den Armen und Händen erheblich
verletzt. Der Täter kam in Haft.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Febr. In dem Zuſtand
des Kronprinzen iſt eine weitere Beſſerung
einge=
treten. — Die Säuberung der
Eiſenbahn=
ſtrecken von unſchönen Reklameſchildern
wird gegenwärtig in erhöhtem Maße durchgeführt.
Nach=
dem dahinzielende Verfügungen und Erlaſſe der
Regie=
rungspräſidenten, Landräte und Gemeindeverwaltungen
höchſtgerichtlich als zu Recht beſtehend bezeichnet worden
ſind, werden die Reklameveranſtalter zur Beſeitigung der
Reklameſchilder aufgefordert. Kommen ſie innerhalb
einer beſtimmten Friſt der Aufforderung nicht nach, dann
wird die zwangsweiſe Beſeitigung der Schilder
vorge=
nommen. Faſt allgemein war der 1. Februar als
End=
termin der Friſt bezeichnet, jetzt kann man vielfach ſehen,
wie die Schilder zwangsweiſe entfernt werden. — Ein
amerikaniſches Gegengeſchenk ſoll für die
Stadt Berlin geplant ſein. Wie die B. Z. meldet, treffen
Ende dieſes Monats die Präſidenten des internationalen
Konferenz= und geſchäftsführenden Ausſchuſſes der
Ver=
einigung zur Vorbereitung der 100jährigen
Erinnerungs=
feier an den Genter Frieden, die Herren William B.
How=
land und John A. Steward in Berlin ein. Sie wollen
Fühlung mit den Regierungs= und Gemeindebehörden
nehmen und der Stadt Berlin im Namen der
amerika=
niſchen Nation ein Denkmal als Geſchenk anbieten, das die
freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Friedrich dem
Großen und George Waſhington verſinnbildlichen ſoll.
Ferner ſoll die Anbahnung eines Austauſches von
Journa=
liſten nach dem Vorbild des Profeſſorenaustauſches ins
Auge gefaßt ſein.
18. Febr. Ingenieur Göbel=Breslau führte heute
an einem großen Modell eine rad= und gleisloſe
Eiſenbahn vor. Der Wagen ſteht auf drei Paaren
von Längsſchienen, von denen, wenn er in Bewegung
ge=
ſetzt wird, immer je ein Paar als Stütze des Wagens
dient, das zweite Paar ſich auf den Boden legt und den
Wagen trägt, während das dritte Paar ſich in der Höhe
befindet. — Der frühere Muſikdirigent des 1. Garde=
Dra=
gonerregiments Voigt iſt heute morgen im 74.
Lebens=
jahre geſtorben. Nach der hiſtoriſchen Attacke des erſten
Garde=Dragonerregiments von Mars=la=Tour, wobei der
Stabstrompeter Wollenhaupt getötet wurde, iſt Voigt zum
Stabstrompeter dieſes Regiments ernannt worden, deren
Muſikkorps er ſeit ſeinem 19. Lebensjahre angehörte.
Frankfurt, 18. Febr. (Prinz Joachim von
Preußen) iſt heute früh, mit dem Luxuszug von
Straß=
burg kommend, hier eingetroffen und hat dem
Prinzen=
paar Friedrich Karlvon Heſſen einen Beſuch
ab=
geſtattet. Heute abend fährt Prinz Joachim nach Kaſſel
weiter.
Hanau, 18. Febr. (Mordtat.) In einem hieſigen
Weinreſtaurant hat ſich der dort beſchäftigte 22 Jahre alte
Kellner Gebhardt aus Hettenhauſen in der Rhön erſchoſſen.
Das Motiv der Tat iſt in Eiferſucht zu ſuchen.
Saarbrücken, 18. Febr. (Im Jähzorn.) In dem
Orte Schaffhauſen, Kreis Saarlouis, durchſchnitt
heute vormittag der etwa 35 Jahre alte Hüttenarbeiter
Huppert aus Schaffhauſen ſeiner Frau den Hals und
verſuchte darauf, ſich ſelbſt den Hals ebenfalls zu
durch=
ſchneiden, wobei er ſich ſchwer verletzte. Ohnmächtig wurde
er in das Schaffhauſener Krankenhaus eingeliefert. Die
Frau war ſofort tot. Wie es heißt, hatten die beiden
Ehe=
leute Streit miteinander gehabt.
Stuttgart, 18. Febr. (Der vermißte Baurat
Prof. Waldem ar Pibkersgill) von der
Bau=
gewerbeſchule wurde geſtern als Leiche aus dem Neckar
geländet.
Elberfeld, 17. Febr. (Blutiges Ende einer
Liebesgeſchichte.) Ein tragiſches Ende hat ein
Liebesverhältnis in Elberfeld genommen, das der
Ge=
richtsaſſeſſor Nettelbeck mit einer jungen Dame,
Brunhilde Wölden aus Düſſeldorf, unterhielt.
Nettel=
beck wollte das Verhältnis löſen, doch erhielt er von der
Dame in der vorigen Woche einen Brief, worin ſie von
ihm energiſch die Heirat verlangte. Geſtern kam die Dame
in die Wohnung des Gerichtsaſſeſſors, um eine Ausſprache
herbeizuführen. Plötzlich hörten die Angehörigen einen
Schuß krachen. Als ſie in das Zimmer drangen, lag der
Gerichtsaſſeſſor in ſeinem Blute. Er war von einem Schuß
in den Unterleib getroffen worden, der ſeinen Tod zur
Folge hatte. Die Mörderin ſtellte ſich heute nachmittag
in Begleitung eines Verwandten und eines Rechtsanwalts
der hieſigen Staatsanwaltſchaft.
Hamburg, 18. Febr. (Einen neuen großen
Sportpalaſt) wird Hamburg erhalten. Das alte
be=
kannte Lokal Alſterluſt iſt von dem früheren Beſitzer des
Alſterpavillons Hermann Heinze für eine Viertelmillion
Mark angekauft worden. Der Käuſer beabſichtigt, auf dem
Platz mit einem Koſtenaufwand von zwei Millionen ein
modernes Unterkunftshaus zu errichten, das namentlich
bei=
den Hamburger Regatten ſtark in Anſpruch genommen
werden dürfte, ſowohl für die Mannſchaften, als auchfün
die Boote.
Gera (Reuß), 18. Febr. (Gemeinderatswahll
Geſtern fanden 14 Gemeinderatswahlen ſtatt. Die bürger
lichen Parteien erhielten 12 Sitze, ſo daß ſie jetzt insgeſam
29 von 39 Sitzen innehaben.
Altenburg, 18. Febr. (Unfall im Theater)
Während der geſtrigen Vorſtellung im Hoftheater entlud
ſich hinter der Szene das Gewehr des Heldentenos
Nicolini. Die Ladung verletzte den Sänger im Geſicht
Die Verletzung iſt nicht lebensgefährlich.
Döbeln i. S., 18. Febr. (Aus verſchmähten
Liebe.) Der 19jährige Hausdiener Roethig gab geſten
auf die 20jährige Fabrikarbeiterin Unger, die die
Bezi=
ungen zu ihm löſen wollte, in deren Wohnung mehn
Schüſſe ab. Er verletzte das Mädchen ſchwer und erſch
ſich dann ſelbſt.
Danzig, 18. Febr. (Das Sommerheime
Kronprinzenpaares in Zoppot.) Die Reiſed
Frau Kronprinzeſſin am Ende der vergangenen Woche nach
Danzig galt der Beſichtigung der kronprinzlichen Villabe
Zoppot am Strande, die für einen Aufenthalt der kron
prinzlichen Familie für einige Wochen im Sommer
ſtimmt worden iſt. Die Einrichtung und Ausſchmückung
der Villa war dem Hofjuwelier Stumpf in Danzig üben
tragen worden, der der Kronprinzeſſin bei ihrem jüngſten
Beſuch die Einrichtung zeigte. Wie hierzu geſchrieben wird
ſind es im ganzen 16 Räume, die der kronprinzlichena
milie zur Verfügung ſtehen werden. Auf den Wunſchden
Frau Kronprinzeſſin ſind ſie in der Einrichtung
und=
ſchmückung ſämtlich in lichten und hellen Farbentönenges
halten worden. Für einzelne dieſer Räume liefertede
Porzellanmaler Schulz=Danzig künſtleriſche Frieſe,die
Möwen=, Wildentenzüge uſw. darſtellen. Die ganze
lage dieſes Sommerheims iſt vor allem darauf berechneh
daß die kronprinzliche Familie ſich in zurückgezogener und
ungezwungener Weiſe einem Strandaufenthalt hingeben
kann. Während bisher für die gleichen Zwecke vone
kronprinzlichen Familie der mecklenburgiſche Strand bevo
zugt wurde, dürfte jetzt in dem Sommerprogramm
alljähr=
lich ein Aufenthalt der kronprinzlichen Familie in Zoppot
vorgeſehen werden.
Danzig, 18. Febr. (Ein Großfeuer), das ind
letzten Nacht auf der Speicherinſel wütete, hat die zwei
größten und maſſivſten Speicher, die ſeit über 100 Jahren
beſtehen und der Firma Speiſer & Co. gehören, ine
gelegt. Das Feuer kam um 2 Uhr aus und fand inen
dort lagernden Getreide= und Futtervorräten reiche
rung. Die geſamte Berufsfeuerwehr von Danzig un
Langfuhr arbeitete bis heute vormittag an der
Bekämp=
fung des Feuers. Der herrſchende Sturm gefährdete die
den Speichern gegenüberliegenden Straßenzüge durch
Flugfeuer. Ein Eckhaus der Brandgaſſe geriet in
Flam=
men; die Feuerwehr griff jedoch ſchnell ein, ſo daß nur
einige Vorderwohnungen und Kontore ausbrannten. Die
Arbeit der Feuerwehr wurde durch herbeieilende
Dampfer=
unterſtützt. Die beſonders gefährdeten Nebenſpeicher
konn=
ten gerettet werden, litten allerdings erheblich. Einige
Feuerwehrleute wurden verletzt. Der Schaden iſt
bedeu=
tend, jedoch durch Verſicherungen gedeckt.
Poſen, 18. Febr. (Bord und Selbſtmord.)
Im Walde bei dem Dorfe Wulſch im Kreiſe Schmiegel
er=
ſchoß geſtern der Sohn des Landwirts Rüdiger aus
Rotenfeld ſeine Braut und ſich ſelbſt. weil die Eltern
ſeiner Braut angeblich nicht ihre Einwilligung zur
Hoch=
zeit gaben.
Wien, 18. Febr. (Eine gefährliche
Film=
aufnahme.) Bei einer Filmaufnahme wurde heute
morgen der Regiſſeur von einer Tigerſchlange in die
Hände gbiſſen. Es gelang, die Schlange von ihrem Opfer
abzubringen.
Brüſſel, 18. Febr. (Das Befinden des
Königs.) Ein heute vormittag ausgegebenes
Bulle=
tin beſagt: Der König iſt fieberfrei. Sein Befinden
iſt befriedigend.
Brüſſel, 18. Febr. (Freiwillig geſtellt) hat ſich
der Bankier Coſt, der geſtern zwei Perſonen in einem
Geſchäftshauſe erſchoſſen hat, geſtern nachmittag und
er=
klärte, es ſei ein Streit um einen proteſtierten Wechſel von
6000 Francs ausgebrochen, und da ihm auch ſonſt bei der
Firma ſtarke Verluſte drohten, ſei er in ſinnloſe Erregung
geraten.
London, 17. Febr. (Herzog Heinrich
Bo=
wins Ehe.) Vor dem Eheſcheidungsgerichtshof wurde
in London nochmals die Klage der Gräfin de Gasquet=
James gegen den Herzog Heinrich Borwin zu
Mecklenburg verhandelt. Die Gräfin klagte auf
Wiederherſtellung der Ehe, die durch Beſchluß des
Groß=
herzoglich mecklenburgiſchen Staatsminiſteriums für
un=
gültig erklärt worden war, da der Herzog nicht die
Ge=
nehmigung des Familienoberhauptes, des Großherzogs
von Mecklenburg=Schwerin, eingeholt hatte. Der
Ge=
richtshof erklärte ſich für unzuſtändig, da ein
eng=
liſcher Gerichtshof keine Jurisdiktion über den Herzog
habe und nicht entſcheiden könne, ob die Ehe gültig oder
ungültig ſei, trotzdem die Ehe in England geſchloſſen
wor=
den war.
London, 18. Febr. (Deutſche
Lokomotiven=
für England.) Wie die Zeitungen melden, hat die=
South Eaſtern= and Chatham=Eiſenbahn kürzlich bes der
Firma Borſig in Tegel zehn ſtarke Lokomotiven
beſtellt. Es iſt dies der erſte Auftrag von Lokomotiven,
der von hier nach Deutſchland gegeben wird, mit
Aus=
nahme von einigen Maſchinen für ſchmalſpurige
Privat=
betriebe. Die Meldung beſagt weiter, daß die britiſchen
Lokomotivbauer infolge der günſtigen Geſchäftslage eine
frühzeitige Lieferung nicht garantieren können und
daß=
ferner der Preis des deutſchen Angebots günſtiger war.
London, 18. Febr. (Die Suffragetten.)
Wäh=
rend 200 Hochzeitsgäſte auf dem Bahnhof in Burton
ver=
ſammelt waren, um zur Hochzeit der Lady Adelide
Spencer=
mit Sidney Peal zu reiſen, näherte ſich eine Frau,
anſchei=
nend eine Stimmrechtlerin. Lord Weardale, dem
hervor=
ragenden 67 Jahre alten Führer der Friedensbewegungen,
und ſchlug ihn mit einer Hundepeitſche, ſo daß Weardals
Boden fiel. Eiſenbahnbeamte halfen ihm wieder auf,
fährend die Frau von Polizeibeamten feſtgenommen
turde. Man glaubt, die Frau hielt Weardale irrtümlich
ein Mitglied der Regierung.
London, 18. Febr. (Eispatrouillenſchiff.)
„Seneca”, das erſte amerikaniſche Eispatrouillenſchiff,
ſil d am Donnerstag eine dreimonatige Dienſtfahrt antre=
Ihre Aufgabe iſt es, Schiffe vor gefährlichen
Eis=
rrgen und Treibeis zu warnen. Ein zweites Schiff der
aichen Art, die „Miami”, wird in der nächſten Woche
aus=
laren.
Oviedo, 17. Febr. (Wolkenbruch.) In der letz=
Nacht iſt ein überaus heftiger Wolkenbruch
hur Oviedo und Umgebung niedergegangen. Ein Teil
tiefer gelegenen Stadt iſt vollſtändig überſchwemmt.
Einwohner haben ſich auf die Dächer geflüchtet.
Zahl=
ſtrhe Haustüren wurden weggeriſſen. Der Wolkenbruch
außerordentlich großen Schaden verurſacht; in
Man=
oa und Puenta de Plata ſind mehrere Häuſer
fort=
heriſſen worden. Die Straßen und Eiſenbahnlinien
ſnc teilweiſe zerſtört worden, ſo daß an mehreren Stellen
ſe: Eiſenbahnverkehr unterbrochen iſt. Viele Bewohner
efinden ſich in großer Not.
Neu=York, 17. Febr. (Geſcheitertes Schiff.)
5di Wellfleet (Maſſachuſetts) iſt die italieniſche Bark
aſtagna” heute früh 8 Uhr an der äußeren Barre vom
tap Cod geſcheitert. Acht Mann der Beſatzung
wur=
ſem gerettet; fünf, einſchließlich des Kapitäns, ſind
um=
ſekommen.
Parlamentariſches.
* Die Zweite Kammer wird zur 90. Sitzung am
doonnerstag, den 26. Februar 1914, vormittags
Uhr, zuſammentreten. Auf der Tagesordnung
ſtchen u. a.: Beſprechung der Anfrage des Abg. Dr.
Wink=
lle,; den Großobſtmarkt zu Alsheim betreffend,
Rüickäußerung Erſter Kammer bezüglich der
Regierungs=
parlage, die Dienſtbezüge der Staatsbeamten
ſſinid Volksſchullehrer nnd deren Hinterbliebenen
urwie die Deckungsmittel nebſt den Anträgen hierzu
be=
freffend. Fortſetzung der Beſprechung der Anfrage der
Aögeordneten Auler und Genoſſen den Bau der
Neben=
bahn Bensheim-Lindenfels betreffend. Beſprechung der
diinglichen Anfrage der Abgeordneten Dr. Schmitt und
Henoſſen, Schaffung eines Müllabladeplatzes für die
Sttadt Wiesbaden im Heidesheimer Domanialwald
be=
haffend. Antrag der Abgeordneten Ulrich und Genoſſen,
dse nationale Einheitsſchule betreffend. Vorſtellung des
Vereins der ſeminariſtiſch gebildeten Lehrer an den
höhe=
ram Bürgerſchulen Heſſens. Gleichſtellung mit den
Lehrern der höheren Lehranſtalten betreffend. Antrag der
übgeordneten Köhler und Genoſſen, Reviſion der
Allge=
meinen Bauordnung betreffend. Regierungsvorlage, den
Geſetzentwurf über die Teilung von Grundſtücken
be=
treffend. Antrag der Abgeordneten Ulrich und Genoſſen,
dae richterliche Unabhängigkeit betreffend, und zahlreiche
meitere Vorſtellungen und Anträge.
C Die Bauernbündler haben folgenden
dring=
lichen Antrag in der Zweiten Kammer
einge=
bracht: „Wir beantragen, die Kammer wolle beſchließen,
dde Regierung zu erſuchen, dasjenige Material vorzulegen,
dias erforderlich iſt, um bei der demnächſt
vorzunehmen=
dien Geſetzesänderung zum Gemeinde=
Umlagen=
geſetz die Beſteuerung anſtatt nach dem gemeinen Wert
und Mittelwert nach dem Ertragswert einzuführen.”
Ein ähnlicher Antrag wurde bekanntlich in der letzten
Alenarſitzung der Erſten Kammer vom Grafen Solms=
Laubach eingebracht.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 18. Febr. Auf dem Platze des
Präſi=
denten liegt ein prächtiger Blumenſtrauß aus Anlaß
ſei=
wes 72. Geburtstages. Präſident Dr. Kaempf eröffnet
die Sitzung um 1 Uhr 16 Minuten und dankt den
Schrift=
führern für die Aufmerkſamkeit. — Die
zweite Leſung des Etats des Reichsjuſtizamts
wird beim Titel „Staatsſekretär” fortgeſetzt.
Abg. Liſt=Eßlingen (natlib.): Der Abg. Röchling
kat im Abgeordnetenhauſe davon geſprochen, daß in einem
ſoolchen Falle wie Zabern von den leitenden
Staatsmän=
mern die Staatsraiſon über die Gerechtigkeit zu ſtellen
ſei. Allgemein hat er dieſen Satz nicht aufgeſtellt. Er
hat damit geſagt, daß der leitende Staatsmann unter
Umſtänden einen anderen Standpunkt einzunehmen habe
als ein Richter. Die Novellengeſetzgebung iſt der einzige
Weg, um unſer gegenwärtiges Recht laufend zu
ver=
heſſern. Wenn auch unſere Reſolution, betr.
Beſchleu=
ürigung des Rechtsverfahrens, nicht allgemeine
Zuſtim=
nnung gefunden hat, ſo hat ſie doch wenigſtens eine
gründ=
liiche Erörterung der Verhältniſſe hier veranlaßt. Die
Movellengeſetzgebung muß beſonders den Schutz der
Bläubiger gegen böswillige Schuldner ſchaffen und auck
gonſt hinſichtlich der Kaufverträge große Klarheit ſchaffen
Hinſichtlich der religiöſen Erziehung der Kinder aus
MMiſchehen gelten noch immer veraltete Beſtimmungen.
(Es ſollte ausgeſchloſſen ſein, daß ein gewiſſer Zwang
ausgeübt wird. Der Staatsſekretär möge ſich dieſer Frage
mit Wohlwollen annehmen. Jedenfalls bedürfen wir
lauch eines Geſetzentwurfs über den Zwangsvergleich
aaußerhalb des Konkurſes. Zu unſerem großen Bedauern
at die Kommiſſion den von der Regierung geforderten
gechſten Reichsanwalt abgelehnt. Aus den Ausführungen
es Staatsſekretärs geht zur Genüge hervor, daß dieſe
Forderung eine dringende iſt, und wir haben deshalb in
ſeinem Antrage die Wiederherſtellung dieſer
Regierungs=
worlage gefordert. (Beifall.)
Bayeriſcher Bundesratsbevollmächtigter v.
Treut=
lein=Moerdes: Im Laufe der Debatte iſt auf einen
(Fall die Sprache gekommen, in welchem in Ambera die
Strafliſte einer Zeugin trotz ihrer flehentlichen Bitten
werleſen worden iſt und die Zeugin darauf einen
Selbſt=
nnordverſuch verübt hat. Daraufhin kann ich mitteilen,
ſoaß die Straſliſte auf dringendes Verlangen des
Ver=
neidigers verleſen worden iſt, um die Glaubwürdigkeit
Der Zeugin zu erſchüttern. Die Zeugin iſt mit zwei
Jahren Gefängnis wegen Diebſtahls und Hehlerei vor=
Geſtraft. Der Selbſtmordverſuch ſtellt ſich ſo dar, daß ſie
werſucht hat, ſich die Pulsader aufzuſchneiden, aber nur
ganz leichte Verletzungen davongetragen hat. Dieſer Fall
zeigt, daß man Preſſeäußerungen recht vorſichtig
auf=
mehmen ſollte.
Abg. Dr. Oertel (konſ.): Auch wir bedauern, daß
der Landrat Rötger durch einen unberechtigten Makel
be=
ffleckt und daß auf dieſen trefflichen Mann ein ſolcher
Schatten geworfen worden iſt. (Bravo! rechts.) Die
Movelle der Majeſtätsbeleidigung hat leider dazu geführt,
daß manche Preſſcäußerungen nicht verfolgt werden. ſo
diejenige, wo dem Kaiſer das Schickſal des Königs von
Portugal ziemlich deutlich vorgehalten wurde. Die
per=
ſſſönliche Ehre muß beſſer geſchützt werden, auch gegen
Beleidigungen durch die Preſſe. Das Urheberrecht hat
ſich nicht ſo gut bewährt, wie ſeine Väter, Dr. Müller=
Meiningen und ich, erwarteten. Hinſichtlich der
Senſa=
tionsprozeß=Berichterſtattung iſt es in der ernſten
an=
ſtändigen Preſſe aller Parteien beſſer geworden. Das
Publikum will ſeine Senſationsprozeſſe haben, wie
un=
ſere Väter auf den Jahrmärkten ihren 947fachen Mörder
bewundern wollten. Unglaublich iſt, daß der gebildete
Mann, der ein Verhältnis mit der Hedwig Müller
unter=
hielt, noch angeſchuldigt wurde, weil er das Mädchen
ge=
bildet hatte. Die anſtändige Preſſe hat nichts dagegen,
wenn die Oeffentlichkeit bei Gerichtsverhandlungen au.
s=
geſchloſſen wird, wo ſolches möglich iſt. Unter dem
Deck=
mantel des Studiums des ſexuellen Problems werden
alle möglichen Ausſchreitungen begangen und gefördert,
auch in Doktordiſſertationen. Die Darſtellungen werden
mit Leichtigkeit auch Kindern zugänglich gemacht. Auch
die Poſtkarteninduſtrie nimmt ſich dieſer Dinge an und
bildet dabei eine erhebliche Gefahr. Sie verſchandelt die
Kunſt vielfach und ſchafft aus der reinen edlen Nacktheit
lüſterne Darſtellungen. Wir wollen keine falſche Scham
und keine Prüderie wohl aber ein verſtändiges
Scham=
gefühl. Die Zurückdrängung der Scham iſt die Rückkehr
zur Unkultur. Wir müſſen unſer Volk wieder zur
reli=
giöſen Auffaſſung erziehen, nicht bloß zum Chriſtentum.
Das iſt kein Muckertum. Den Satz: Justitia
fundamen-
tum regnorum ergänze ich dahin: Fundamentum
justi-
tiae timor Dei. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Dr. Müller=Meiningen (Fortſchr. Vpt.): Ich
kehre wieder zu weltlicheren Dingen zurück. (Heiterkeit.)
Mein Satz von den preußiſchen Behörden, die auf
ein=
zelne Beſtimmungen des Vereinsgeſetzes pfeifen, hat im
Abgeordnetenhauſe ſchwere Angriffe gegen mich gezeitigt
Ich habe damit keineswegs behauptet, daß hohe und
höchſte Stellen dieſes Recht ignorierten. Die
Staatsan=
wälte müſſen unabhängiger gemacht werden, ſonſt glaubt
kein Menſch mehr an ihre Objektivität. Die
Novellen=
geſetzgebung iſt nötig, da wir mit den Reformen nicht
15 Jahre warten können. Auch die Regierung geht dieſen
Weg, indem ſie uns alle paar Tage eine Novelle
vorlegt. Heute iſt uns wieder eine Vorlage zugegangen,
die, wie ich fürchte, ſchwere Kämpfe hervorrufen wird.
Auch wir wollen den Schmutz im Bild ernſtlich
bekämp=
fen, aber es darf unter dem Deckmantel der Sittlichkeit
ſich nicht eine meiſt ſehr unſittliche Moral breit machen.
Wir finden, daß die größten Zotenjäger nach außen hin
am meiſten in Sittlichkeit machen. Gegen Auswüchſe der
Preſſe muß ſich die Preſſe ſelber helfen. Es iſt falſch,
alles Nackte als unſittlich zu bezeichnen. Der Zweck der
Künſtler=Poſtkarten iſt derſelbe, wie derjenige großer
photographiſcher Reproduktionen. Sie wollen dem Volke
die Kunſtwerke zugänglich machen nur für billiges Geld.
Wir ſollten doch froh ſein, daß wir im
Reproduktions=
weſen England und Amerika erreicht, ja vielleicht
über=
troffen haben. Die ausgeſtellten unſittlichen Darſtellungen
ſind nicht in Läden beſchlagnahmt worden, ſondern in den
Lagern der Verlagsanſtalten. Abg. Oertel ſtürmt wie ein
Elefant in den Porzellanladen und läuft Gefahr, die
koſt=
barſten Kunſtwerke zu zerſchlagen. In Friſeur= und
Kon=
ſektionshäuſern werden nackte Büſten entfernt, weil ſie
dekollettiert ſind. Werden derartige unbekleidete lebende
Damen auch von den Hofbällen zurückgewieſen? (
Heiter=
keit. Abg. Heine ruft: Die Hofbüſten ſind nicht ſo
ver=
lockend.) Müller fortfahrend: Ich weiß nicht, ob Sie in
Hofbällen ſo große Praxis haben. (Heiterkeit.) Das iſt
doch geradezu unverſtändlich, in ſolcher Weiſe die
Sittlich=
keit retten zu wollen. Die uns heute zugegangene
Vor=
lage ſpricht wieder von öffentlichem Aergernis Das iſt
ein böſer Begriff. In einem Prozeß hatte ein
Schutz=
mann „Aergernis genommen”, der andere nicht, obgleich
der Hauptmann es in der Inſtruktionsſtunde verboten
hatte, „Aergernis zu nehmen” (Große Heiterkeit.) Hier
kommen wir zur Pornographie eventualis, der putativen
Unzüchtigkeit. Da können wir bei dem neuen Geſetze
Böſes erleben. Glücklicherweiſe ſind die Turnhoſen der
Mädchen nicht mehr unzüchtig, nachdem der Kaiſer in
München die Turnſtunde beſucht hat. Eine durchbrochene
Bluſe oder Wadenſtrümpfe genügen einem Schweinekerl
zur Aufregung. Es ſpottet jeder Beſchreibung, wie dieſe
Schweinerei, die ſich ſittlich nennt, vorgeht, gegen das
Reinſte und Beſte. Das Tollſte iſt die Verballhorniſierung
der deutſchen Dichter. Nötig iſt ein Geſetz zum Schutz der
deutſchen Klaſſiker. (Sehr richtig rechts.) Manche
Richter=
ſprüche ſind geradezu unverſtändlich. Der Richter muß
ſich im öffentlichen Leben wieder betätigen und
Ver=
trauensmann des Volkes ſein. Wir werden in dieſer
Rich=
tung mitarbeiten im Intereſſe der Entwicklung des
Staatsgedankens. (Beifall.)
Staatsſekretär Dr. Lisco: Es iſt auf
Gerichtsent=
ſcheidungen Bezug genommen worden, durch welche
Poſt=
karten mit Reproduktionen als unzüchtig erklärt worden
ſind. Die Urteile mögen zunächſt überraſchen. Die
Sach=
lage ergibt meiſt, daß die Karten von dem betreffenden
Händler in einer Umgebung von lüſternen, obſzönen
Darſtellungen angeboten werden. Die Dinge gewinnen
damit ein ganz anderes Geſicht. Es muß Aufgabe der
Ge=
ſetzgebung ſein, eine Verbreitung derartiger
Reproduk=
tionen erneut zum Gegenſtand derartiger Erwägungen
zu machen.
Abg. Heine (Soz.): Ausgerechnet Dr. Oertel hat
über den Mangel an Schutz der perſönlichen Ehre geklagt.
Dabei hat Dr. Boehme neulich mitgeteilt, daß in den
letz=
ten zwei Jahren nicht weniger als 27 Mitglieder des
Bundes der Landwirte und Konſervative wegen
Be=
ledigung der führenden Männer des Deutſchen
Bauern=
bundes verurteilt worden ſind. (Hört! Hört!)
Beleidig=
ungsklagen ſcheinen mir das ungeeignetſte Mittel im
öffentlichen Kampf zu ſein. Der Vorwurf der
Klaſſen=
juſtiz iſt von uns niemals in dem Sinne gemacht worden,
daß wir den Richtern bewußte Rechtsbeugung vorwürfen.
Sie verſtehen aber nicht die Seele des Mannes aus dem
niederen Volke. Wir ſtecken noch zu ſehr im
Polizei=
ſtaate. Auch die Staatsanwaltſchaft gehört zur Juſtiz.
Daß da eine große Fülle von Parteilichkeit vorkommt,
wiſſen wir alle. Sie kann nicht anders, denn ſie iſt
ab=
hängig von den Verwaltungsbehörden. Hinſichtlich der
Beurteilung künſtleriſcher Reproduktionen verfährt das
Ge=
richt geradezu pervers. Wer aufgewachſen iſt in der Scheu
vor dem Nackten, der wird natürlich ſpäterhin beim
An=
blick des Nackten leicht zur Sinnlichkeit gereizt. Es
han=
delt ſich hier um eine Frage der Bildung und Kultur und
wir ſind hier auf dem richtigen Wege mit der Aufklärung
der Jugend.
Staatsſekretär Dr. Lisco legt kurz Verwahrung ein
gegen einige Ausdrücke in den Ausführungen des
Vorred=
ners, die eine Herabſetzung des Richterſtandes und der
Gerichte bedeuteten.
Abg. Gerlach (konſ.): Die jetzt beſtehenden
Vor=
ſchriften über die Aufnahme eines Geiſteskranken in eine
Anſtalt läßt es unmöglich erſcheinen, daß ein Kranker
aufgenommen wird, der nicht der Aufnahme bedürftig iſt.
Fehlgriffen in der Behandlung von gemeingefährlichen
Geiſteskranken wie im Falle Wagner wird nie vorgebeugt
werden. Die in der letzten Zeit beſonders häufig
gewor=
denen Maſſenmorde geben zu großen Bedenken Anlaß.
Abg. Dr. Dove (Fortſchr. Vpt.): Der Reſolution der
Nationalliberalen auf Verbeſſernug einzelner Teile und
Beſtimmungen können wir teilweiſe zuſtimmen. Der
Re=
ſolution, betreffend Beſchleunigung und Vereinheitlichung
der Rechtspflege können wir nicht zuſtimmen, da die dort
aufgeſtellten Forderungen noch nicht ſpruchreif ſind. —
Abg. Sachſe (Soz.): Abg. Mertin hat geſtern
behaup=
tet, unter meiner Mitwirkung ſei in Waldenburg ein
Wahlflugblatt gefälſcht worden. Das beruht auf einer
Reichsverbandslüge. Da der Waldenburger Staatsanwalt
häufig gegen uns vorgegangen iſt, wollten wir einmal
ausprobieren, ob der Staatsanwalt auch einmal
unpar=
teiiſch ſein kann und ſich unſerer Sache annimmt. Wir
wollten mit dem Flugblatt die Mißwirtſchaft des
Generaldirektors beſeitigen. — Damit ſchließt die
De=
batte.
Eine beſondere Debatte über den Fall der Witwe
Hamm wird zurückgeſtellt.
Staatsſekretär Dr. Lisco: Bevor Sie in die
Er=
örterung der Strafſache der Witwe Hamm eintreten,
ge=
ſtatten Sie mir einige wenige Worte. Ich möchte Sie bitten,
ſich möglichſte Beſchränkung aufzuerlegen. Die Akten in
dieſer Strafſache haben mir niemals vorgelegen. Ich bin
vom Juſtizminiſterium mündlich darüber untereichtet.
Die Witwe Hamm iſt 1908 wegen Beihilfe zur Ermordung
ihres Ehemannes zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt
worden, und verbüßt dieſe Strafe zurzeit. Mehrmals
haben bereits Wiederaufnahmeverfahren geſchwebt.
Neuerdings ſchwebt eine Vorunterſuchung, um den
mut=
maßlichen Täter zu erforſchen. Seit Januar ſchwebt ein
Wiederaufnahmeverfahren. Wenn dieſer Fall, der auch
ſchon im preußiſchen Abggordnetenhauſe verhandelt
wor=
den iſt, hier erörtert wird, ſo könnte dies ein Eingriff in
ein ſchwebendes Verfahren bedeuten. Die Herren wollen,
wie ſie mir mitgeteilt haben, auch eine Beweisführung
antreten, und von dieſem Geſichtspunkte aus ſind längere
Erörterungen bedenklich. Ich kann an dieſer Debatte
nicht teilnehmen, muß aber dringend bitten, Ihrerſeits,
wenn es möglich iſt, die ganze Erörterung zu unterlaſſen,
oder ſich möglichſte Zurückhaltung aufzuerlegen.
Hierauf wird ein Vertagungsantrag
ange=
nommen. Nach perſönlichen Bemerkungen vertagt ſich
das Haus auf Donnerstag 1 Uhr pünktlich. Reſt des
Juſtizetats. Marineetat. Schluß ¾7 Uhr.
* Berlin, 18. Febr. In der
Budgetkommiſ=
ſion des Reichstages erklärte Staatsſekretär des
Reichskolonialamtes Dr. Solf, mit der Vorlegung der
dem Reichstage ſchriftlich zugegangenen Denkſchrift
über die Kolonialverwaltung der
europäi=
ſchen Staaten entſpreche er den Anregungen des
Reichstages und ſagte, er habe bei dem Vergleich der
Ver=
waltungsſyſteme gefunden, daß namentlich ein engliſches
Syſtem, wenn auch nicht in allen Details, für uns
vorbild=
lich ſein könne. Ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen der
deutſchen und der engliſchen Kolonialverwaltung beſtände
darin, daß bei uns grundſätzlich die Kolonialverwaltung
in den Händen des Staatsſekretärs liege, der für alles im
Parlament verantwortlich iſt, während die Verwaltung
der engliſchen Kolonien in den Händen der Gouverneure
liege und die engliſchen Kolonialbudgets dem Parlament
nicht vorgelegt würden. Dr. Solf ſagte, er beabſichtige,
nach dieſer Seite Reformen vorzunehmen. Das
Kolonial=
amt ſolle entlaſtet, die Beamten tunlichſt vermindert und
die Gouvernementsverwaltungen geſtärkt werden. Es ſei
zu prüfen, inwieweit eine Konſtitution für die Kolonien
geſchaffen werden könne. Bezüglich der deutſch=engliſchen
Grenze im Nordweſten Oſtafrikas werde demnächſt eine
Ratifikationsurkunde vorgelegt werden.
* Berlin 18. Febr. Die 25. Kommiſſion des
Reichstages zur Beratung der Initiativanträge betreffend
die Regelung der militäriſchen
Machtbefug=
niſſe hielt heutg vormittag die erſte Sitzung ab. Im
Auftrage des Reichskanzlers gab der Vertreter der
Re=
gierung folgende Erklärung ab: Der von dem
Abge=
ordneten Ablaß und Genoſſen vorgeſchlagene
Geſetzent=
wur” beſchränkt ſich nicht auf das nach Artikel 4 Nr. 14
der Reichsverfaſſung der Reichsgeſetzgebung unterliegende
Gebiet des Militärweſens, ſondern greift, inſofern er die
Grenzen der Militär= und Polizeigewalt nähee
um=
ſchreiben will, in Rechtsgebiete über, die der Zuſtändigkeit
des Reiches entzogen ſind. Seine Verabſchiedung würde
nur im Wege einer Aenderung der Reichsverfaſſung, alſo
nur unter Beachtung der beſonderen Form des Artikels
78 der Reichsverfaſſung erfolgen können. Die Zuſtimmung
der verbündeten Regierungen zu einer ſolchen
Verfaſſungs=
änderung kann nicht in Ausſicht geſtellt werden. Gemäß
der Stellung, die die verbündeten Regierungen bei
Ini=
tiativanträgen ſtets einnehmen, werden ſie an den
Be=
ratungen ſich ſachlich nicht weiter beteiligen. Der
Reichs=
kanzler beauftragte aber das Reichsjuſtizamt, zu den
Kommiſſionsberatungen Vertreter zu entſenden, damit
er=
forderlichenfalls über die rechtlichen Verhältniſſe Auskunft
erteilt werden kann. Im weiteren Verlauf wurde ein
An=
trag eingebracht, der die Vorlegung von Material ſeitens
der Regierung zur weiteren Beratung fordert, insbeſondere
die Vorlegung der in den Einzelſtaaten geltenden
Vor=
ſchriften, ſowie Mitteilung darüber, welche Schritte ſeitens
der Regierung geſchehen oder angebahnt ſeien zur
Verein=
heitlichung der Vorſchriften in den Einzelſtaaten. In der
Debatte wurde die Zuſtändigkeit des Reichstages für die
zur Erörterung ſtehenden Fragen von konſervativer Seite
beſtritten. — Schließlich wurde der genannte Antrag von
der Mehrheit angenommen. — Die Kommiſſion
ver=
tagte ſich ſodann auf den 26. Februar.
Bayeriſcher Landtag.
* München 18. Febr. In der Kammer der
Abge=
ordneten kam der Miniſter des Innern Freiherr von
Soden bei der Beratung ſeines Etats auf die
Hal=
tung der Regierung gegenüber der
Sozial=
demokratie zu ſprechen und erklärte bezüglich der
Nichtbeſtätigung ſozialdemokratiſcher Bürgermeiſter und
Beigeordneter, er habe ſchon in ſeiner letzten Rede darauf
hingewieſen, daß er ſeine Stellungnahme in dieſer
Hin=
ſicht nicht geändert habe. Die Verhältniſſe ſeien rechtlich
ganz einfach. Nach der Gemeindeordnung bedürfe die
Wahl der Bürgermeiſter und der Beigeordneten ꝛc. der
ſtaatlichen Beſtätigung. Die Staatsregierung ſei
durch=
aus berechtigt, dem gewählten Bürgermeiſter, den ſie nach
freiem Ermeſſen nicht für geeignet halte, die Beſtätigung
zu verſagen. Was das Verhältnis der Regierung zur
Sozialdemokratie betreffe, ſo habe ihn die prinzipielle
Auffaſſung der Sozialdemokratie über den Staat in der
Meinung beſtärkt, daß hier mindeſtens eine gewiſſe
Vor=
ſicht gegenüber der Sozialdemokratie am Platze ſei. (
Zu=
ruf der Sozialdemokraten: Das beruht auf
Gegenſeitig=
keit. Große Heiterkeit.) Mit Bezug auf die prinzipielle
Stellung der Sozialdemokratie ſchließe er ſich dem, was
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 50.
kürzlich der badiſche Miniſter des Innern von und zu
Bodman in dieſer Frage in der badiſchen Kammer
ge=
äußert habe, an. Aus der Preſſe der Sozialdemokcatie
und aus den Reſolutionen gehe klar hervor, daß die
So=
zialdemokratie eine grundſätzliche Gegnerin der
monarchi=
ſchen Staatsverfaſſung und des Gottesgnadentums ſei.
Man ſei ſich beiderſeits über die Auffaſſung klar. Er habe
die Verpflichtung als Miniſter, die Stellung aufrecht zu
erhalten, die er mit den Miniſterkollegen gegen die
Sozialdemokratie eingenommen habe. Der Miniſter
er=
klärte am Schluß, daß er dagegen auch der Meinung ſei,
daß alles gute, das überhaupt zu finden ſei, auch wenn
es von ſeiten der Sozialdemokratie käme, ſeitens der
Re=
gierung aller Berückſichtigung wert ſei. Er habe die
Empfindung gehabt, als ob ſich die Regierung und die
Sozialdemokratie trotz aller Gegnerſchaft doch recht gut
mit einander vertragen hätten (Große Heiterkeit.)
Gerichtszeitung.
* Hanau, 18. Febr. Vor dem Schwurgericht begann
geſtern die Verhandlung gegen den Zigeuner Ernſt
Ebender wegen Mordverſuchs an dem
Gendar=
meriewachtmeiſter van Bürk aus Fulda und an dem
Landwirt Franz Wehner aus Kämmerzell. Der
Pro=
zeß bildet ein Nachſpiel zu der Ermordnung des Förſters
Romanus, der im Februar 1912 von Zigeunern getötet
wurde. Der Angeklagte hat bereits 6½ Jahre ZZuchthaus
wegen ſchwerer Verbrechen verbüßt. Er ſteht jetzt noch
unter dem Verdacht, weitere Kapitalverbrechen in
verſchie=
denen deutſchen Städten verübt zu haben. Zu der jetzigen
Anklage erklärt er, er habe auf den Gendarmen und den
Landwirt geſchoſſen, ſei aber derart betrunken geweſen,
daß er ſich auf Einzelheiten nicht zu erinnern vermöge. Der
Sachverhalt iſt folgender: In der Nähe von Kämmerzell
hatte ſich am 15. Februar 1912 ein Trupp Zigeuner im
Tannenwald gelagert. Als ein Gendarm den Trupp über
die heſſiſche Grenze bringen wollte, feuerten die Zigeunere
auf ihn; dabei wurde der Landwirt Wehner, der zur
Unter=
ſtützung des Gendarmen herbeikam, verletzt. Als eine
An=
zahl bewaffneter Männer aus Kämmerzell herbeieilte,
flüchteten die Zigeuner. Etwa dreiviertel Stunde ſpäter
begegnete ihnen auf der Flucht der Förſter Romanus,
den ſie für ihren Verfolger hielten und
niederſchoſ=
ſen. Der Angeklagte gibt die geſchilderten Vorgänge im
weſentlichen zu, behauptet aber, nicht auf die Verfolger
geſchoſſen, ſondern nur Freudenſchüſſe abgegeben zu haben,
weil ſein Bruder an dieſem Tage aus dem Gefängnis
ent=
laſſen worden ſei. Die Geſchworenen ſprachen den
An=
geklagten nur des Totſchlagsverſuchs in einem
Falle ſchuldig, billigten ihm aber nicht mildernde
Umſtände zu. Das Gericht verurteilte den Angeklagten
nach dem Antrage des Staatsanwalts zu 4 Jahren und
6 Monaten Zuchthaus und 6 Jahren Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 18. Februar.
Die Zauberflöte.
Wl. In der heutigen Aufführung der „Zauberflöte‟
kraten zwei Gäſte auf, die der Vorſtellung aber kein
er=
höhtes Intereſſe verliehen. Als Tamino gaſtierte Herr
Karl Waſchmann von der Neuen Oper in Hamburg.
Die Partie ermöglicht ein ſicheres und abſchließendes
Urteil über die ſtimmlichen und geſanglichen Qualitäten
eines Sängers. Sie erfordert mehr ſtimmliche Mittel, als
Herr Waſchmann beſitzt, deſſen Organ, beſonders in der
Höhe, des Glanzes entbehrt und überhaupt ſpröden
Cha=
rakters und wenig modulationsfähig iſt. Die
Ausdrucks=
fähigkeit wird überdies durch das fortgeſetzte Vibrieren
des Tones beeinträchtigt. Auch die Intonation war,
namentlich im erſten Akte, nicht einwandfrei. Da man
aus dem verſtändnisvollen und routinierten Spiel
ſchlie=
ßen muß, daß Herr Waſchmann kein Anfänger oder noch
in der Ausbildung begriffener Sänger mehr iſt, ſo kann
man auch ſchwerlich hoffen, daß er ſich ſtimmlich noch
ver=
vollkommnen wird. Die kleine Partie der Papagena ſang
Frau May=Favre vom Stadttheater in Königsberg
ſicher und korrekt. Ein Urteil darüber, ob ſie in unſer
Enſemble hineinpaßt, müſſen wir uns bis nach Beendigung
des zweiten Gaſtſpieles vorbehalten.
Die Aufführung erhielt durch den prachtvollen Saraſtro
des Herrn Stephani und Frl. Geyersbachs
ent=
zückend ſchön geſungene Pamina ihr Gepräge. Ihnen ſchloß
ſich Herrn Schützendorfs ſtimmprächtiger und
humor=
voller Papageno ebenbürtig an. Die Königin der Nacht,
die wieder von Frau Kallenſee geſungen wurde,
er=
ſchien heute nicht mehr auf der Mondſichel. Die Situation
mochte für die Sängerin nicht angenehm ſein, hatte aber
den Vorzug, daß die Stimme aus der Höhe voller klang,
als jetzt aus dem Hintergrunde des Parterres. Sehr
lebendig und beweglich war der Mohr des Herrn
Bern=
hardt. Im übrigen war nur in der Beſetzung der drei
Damen eine nennenswerte Aenderung eingetreten, indem
Frau Callwey die Erſte Dame ſang und in dem Terzett
die ſtimmliche Führung übernahm.
Turnen und Sport an deutſchen
Hochſchulen.
Geſtern abend halb 9 Uhr hielt Herr Dr. Riſſom
aus Heidelberg auf Wunſch des Allgemeinen
Studenten=
verbandes im „Kaiſerſaal” vor zahlreich erſchienenen
Studenten und Profeſſoren einen Vortrag über „Turnen
und Sport an deutſchen Hochſchulen” zur
Ein=
führung des für den Sommer in Heidelberg geplanten
Turn= und Sportfeſtes, ſowie, um überhaupt den Zweck
und die Notwendigkeit der Leibesübungen und der
Wett=
kämpfe für die Studentenſchaft darzulegen. Nachdem der
Leiter des Vortragsamts, Herr Kand. Reis (Germaniae),
die Verſammlung eröffnet hatte, entwickelte Dr. Riſſom
in einſtündigem Vortrage etwa folgendes:
Gerade in der gegenwärtigen Zeit müſſen alle Kräfte
und Tugenden des deutſchen Volkes erhalten und vermehrt
werden, um jeden Augenblick, wenn es nötig ſein ſollte,
zum Wohl und Vorteil unſeres Vaterlandes eingeſetzt
wer=
den zu können. An Mut wird es keinem Deutſchen fehlen;
aber es fragt ſich, ob die erforderlichen Kräfte vorhanden
ſind, ob ſie nicht im entſcheidenden Augenblick verſagen,
wenn für die Geſundheit und Körperentwickelung des
Nachwuchſes nicht weit mehr als bisher in der richtigen
Weiſe Sorge getragen wird. Die Jugendpflege iſt die
fundamentalſte Lebensfrage eines jeden Staates. Dieſe
Sorge erſtreckt ſich auch vornehmlich auf die jungen
Geiſtes=
arbeiter, auf die akademiſche Jugend, die dereinſt die
Füh=
rer des Volkes werden ſollen. Leider wird in den höheren
Lehranſtalten, die zur Hochſchule vorbereiten, für die
Er=
ziehung eines geſunden Körpers noch vieles verſäumt;
vor allem brauchen wir mehr begeiſterte akademiſche Turn=
lehrer, welche auf den Univerſitäten und Hochſchulen für
ihr Amt herangebildet werden müſſen, damit ſie die Arbeit
an der körperlichen Ertüchtigung der Schuljugend leiten
und erreichen, daß der Hochſchulnachwuchs weſentlich
ge=
ſunder und kräftiger wird, als gegenwärtig. Auch auf allen
Hochſchulen müſſen geeignete Turnlehrer zur Verfügung
ſtehen, weil ſich hier die letzte Gelegenheit bietet, den
jugendlichen Körper zu kräftigen und zu ſtählen und
even=
tuelle Schäden noch möglichſt auszugleichen. Es iſt
betrü=
bend, daß nur 65 Prozent von den Einjährig=Freiwilligen
überhaupt militärdienſtfähig ſind, daß die Tauglichkeit
er=
heblich abnimmt mit der Länge der Zwiſchenzeit zwiſchen
dem Abſchluß der Schule und der Meldung zum Eintritt
in das Dienſtjahr, und in fünf Jahren herabſinkt auf 48
Prozent. Hier muß die regelmäßige Pflege der
Leibes=
übungen wieder beſſere Verhältniſſe bringen. Die
Stu=
denten müſſen für die Beſtrebungen wieder gewonnen
werden, denn ſie, als Träger des kulturellen Fortſchrittes,
haben die Pflicht, für harmoniſche Ausbildung von Körper
und Geiſt zu ſorgen. Die akademiſche Jugend vor 100
Jahren iſt uns hierfür ein leuchtendes Beiſpiel. Fichte
und Jahn haben ſich nicht vergeblich an ſie gewandt. Der
Gedanke, ſich mannhaft und wehrhaft zu machen durch
Leibesübungen, ergriff die Studenten und veranlaßte ſie
zur Bildung von akademiſchen Turnriegen auf faſt allen
Hochſchulen, voran die Burſchenſchaften. Leider wurden
in=
folge der unſeligen Tat des Studenten Sand, der in
patriotiſcher Begeiſterung den Dichter Kotzebue als
ruſſi=
ſchen Spion und Feind der akademiſchen Freiheit
ermor=
dete, die Burſchenſchaften aufgehoben und das Turnen
ver=
boten. So wurde auf Jahrzehnte die ganze turneriſche
Bewegung lahmgelegt. Nach dem erſten deutſchen Turnfeſt
in Koburg (1860) und beſonders nach dem erſten
Akademi=
ſchen Turnfeſt in Sangerhauſen (1882) entſtanden in
raſcher Folge überall turnende Korporationen, denen im
letzten Jahrzehnt die Sportklubs gefolgt ſind. Trotzdem
treiben von 71000 Studierenden nur 11000 regelmäßig
Leibesübungen irgend welcher Art, von denen die
farben=
tragenden (V. C.) und nicht farbentragenden
Turnver=
bände (A. T. B.) und die Burſchenſchaft das weitaus größte
Kontingent ſtellen.
Karikaturen von Studenten, wie ſie noch immer in den
Witzblättern zu finden ſind, müſſen ebenſo aus der
Vor=
ſtellung des Volkes verſchwinden, wie die Erſcheinung des
ſchlappen Einjährigen. Freilich fällt ein großer Teil der
Schuld wegen der geringen Beteiligung auf den Mangel
an Turnhallen und Spielplätzen an den Hochſchulen, für
deren Beſchaffung weit mehr geſorgt werden muß. In
Amerika ſind Turnen und Sport in den erſten Semeſtern
obligatoriſch für jeden Studenten, und es werden dort
glän=
zend ausgeſtattete Uebungsſtätten zur Verfügung geſtellt.
Dieſe Einrichtungen könnten für uns vorbildlich ſein, unter
der Bedingung, daß das freie Burſchentum gewahrt bleibt.
Von dem in den letzten Jahren erfolgten Zuſammenſchluß
aller Leibesübungen treibenden Verbände zum „
Deutſch=
akademiſchen Bund für Leibesübungen,, ſowie von den
auf den meiſten Hochſchulen gegründeten Profeſſoren=
Ausſchüſſen” und den „Studentiſchen Ausſchüſſen für
Lei=
besübungen” iſt eine weſentliche Förderung zu erwarten,
die in kleineren örtlichen Turn= und Sportfeſten (wie zum
Sommer in Heidelberg) und in großen alademiſchen
Olympien für alle Studierenden (wie im vorigen Herbſt
in Leipzig) ihren ſichtbaren Ausdruck finden ſoll. So ſind
nunmehr die Richtlinien vereinbart, auf denen eine
gün=
ſtige Entwickelung der körperlichen Ertüchtigung der
akade=
miſchen Jugend ſich vollziehen kann. Das Ziel iſt geſteckt,
das erreicht werden ſoll, und die Wege ſind gewieſen, die
zu dieſem Ziele führen ſollen; zu einem geſunden, ſtarken
und ſinnenfrohen Geſchlecht, zu Edelmenſchen in geiſtigem
wie in körperlichem Sinne, welche fähig ſind, als ſpätere
Führer des Volkes allen Anforderungen gerecht zu werden.
Mit einem „Vivat ereſcat floreat Academia!” ſchloß der
Redner ſeinen Vortrag.
In der Diskuſſion ſprach Herr Profeſſor Dr.
Finger der Vorſitzende des akademiſchen Ausſchuſſes
für Leibesübungen an der hieſigen Hochſchule. Er wies
darauf hin, daß die Behörden für die ſportlichen
Inter=
eſſen der Darmſtädter Hochſchule im Laufe des letzten
Jah=
res viel geleiſtet haben, daß insbeſondere Seine Königliche
Hoheit die ſportliche Betätigung der hieſigen Studenten
mit regem Anteil verfolgt. Er wies ſodann darauf hin,
daß im Laufe dieſes Semeſters wahrſcheinlich für die
Darmſtädter Studentenſchaft die Möglichkeit gegeben iſt,
einen eigenen Hochſchul=Turn= und Sportplatz einweihen
zu können. Mit dem Aufruf für eine rege und begeiſterte
Beteiligung bei dem Turn= und Sportfeſt in Heidelberg
ſchloß der Redner.
Luftfahrt.
* Johannisthal, 18. Febr. Heute vormittag um
10 Uhr 17 Min. ſtieg der Rumplerpilot
Linne=
kogel mit einem Paſſagier auf einem Rumpler=Eindecker
zu einem Höhenfluge auf. Er erreichte eine Höhe von
4300 Meter, womit er den bisherigen deutſchen
Höhen=
rekord überbot. Er landete kurz vor 12 Uhr mittags. —
Um 12 Uhr iſt den Offizieren der Start auf dem
Flugplatz wieder freigegeben worden.
Vom Balkan.
* Bukareſt, 18. Febr. Bei den
Kammer=
wahlen des zweiten Wahlkollegiums
wur=
den 52 Liberale,2 konſervative Demokraten und 2
Natio=
naliſten gewählt. 16 Stichwahlen ſind erforderlich.
* Belgrad, 18. Febr. Die Skupſchtina
be=
gann heute die Beratung der Geſetzesvorlage über die
Invaliditätsverſorgung. Nach offiziellen
Da=
ten beläuft ſich die Zahl der Invaliden auf 3083
und die Zahl der im Kriege gefallenen oder geſtorbenen
Soldaten auf 22 460. Der Regierungsvorlage zufolge
tre=
ten die Hinterbliebenen der Gefallenen in den Genuß der
Invalldenverſorgung, welche mit 360000 bis 420000
Di=
nars jährlich feſtgeſetzt wird. Hierdurch wird das
Staats=
budget mit 6 417200 Dinars belaſtet.
* Cetinje, 18. Febr. Der heute der Skupſchtina
unterbreitete Budgetentwurf pro 1914 weiſt
Ein=
nahmen nach von mehr als 9¼ Millionen und Ausgaben
von mehr als 12 Millionen.
* Konſtantinopel, 18. Febr. Die Regierung
veröffentlicht ein außerordentliches
vorläufi=
ges Geſetz, durch welches beſondere Steuern zur
Deckung des Fehlbetrages des mit dem 14. März
beginnenden neuen Rechnungsjahres eingeführt werden,
und zwar eine Erhöhung der Gewerbeſteuer
um 25 Prozent, eine gleiche Erhöhung für die Steuer auf
Hämmel, Schweine, Büffel und Kamele und eine 100
pro=
zentige Erhöhung aller Gerichtsgebühren und Taxen für
die Ausſtellung von Zivilſtandsurkunden, ſowie der
Kanz=
leigebühren.
* Neuwied, 18. Febr. Wie verlautet, trifft die
albaneſiſche Deputation unter Führung Eſſad
Paſchas am Samstag hier ein
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 18. Febr. Der Kaiſer iſt mit Gefolge
7.40 Uhr vom Potsdamer Bahnhof nach Karlsruhe
abgereiſt. Die Ankunft erfolgt morgen vormittag=9,41
Uhr. Der Kaiſer gab ſich von der Kaiſer Wilhelm==
Akademie direkt ach dem Bahnhof, wohin ihm die=
Kaiſerin das Geleit gegeben hatte.
* Berlin, 18. Febr. Durch die Zeitungen laufen
Nachrichten über angebliche
Maſſenerkran=
kungen im Eiſenbahn=Regiment Nr. 3 in
Hanau. Das W. T.=B. erfährt dazu von zuſtändiger
Stelle: Beim 1. und 2. Bataillon des Eiſenbahn=
Regi=
ments Nr. 3 in Hanau ſind Erkältungskrankheiten in
größerer Zahl aufgetreten. Der Verlauf der Er
krankungen war bisher durchaus gutartig
Die meiſten der Erkrankten ſind bereits wieder dienſtfähig.
Die bakteriologiſchen Unterſuchungen auf Typhusbazillen
ſind negativ ausgefallen.
* Berlin, 18. Febr. Der dem Abgeordneteng
hauſe zugegangene Geſetzentwurf zur Abänderung
der Beſoldungsordnung bewirkt eine Ans
paſſung der Gehälter der preußiſchen Eiſenbahne
aſſiſtenten und der ihnen gleichſtehenden Beamten in
Klaſſe 13 an die der Reichspoſtaſſiſtenten. Soweit dadurch
Ueberholungen von Beamten der Klaſſen 14 bis 16
er=
folgen, oder die erforderlichen Gehaltsabſtände verſchoben
würden, iſt auch eine entſprechende Umgeſtaltung in den
letzteren Klaſſen vorgeſehen, wobei jedoch an dem
Höchſt=
gehalt von 3600 Mark feſtgehalten wird. Wo darüben
hinausgegangen werden mußte, geſchieht dies durch
währung penſionsfähiger Zulagen. Entſprechend
Aufbeſſerung der Unterbeamten der Oberpoſ
direktionen müſſen ferner die Gehälter der Unten
beamten der preußiſchen Gehaltsklaſſe 4 eine Aufbeſſerung
erfahren. Die Vorlage geht indes weiter und ſieht he
ſämtlichen vier erſten Unterbeamtenklaſſen ebenſo bei den
Einzelgehältern unter 1700 Mark ausgeſtatteten
Unten=
beamten eine Gehaltserhöhung von je 100. Mark von
Ferner iſt eine Aufbeſſerung der Klaſſe 5 auf 1300bis
1800 Mack in Ausſicht genommen. Von Klaſſe 6 abeiſt
grundſätzlich von einer Aufbeſſerung abgeſehen worden
Die Mehrausgaben für das kommende Etatsjahr ſind auf
insgeſamt 15,5 Millionen Mark bei der
Eiſenbahnverwal=
tung und 3,8 Millionen Mark bei den übrigen
Verwal=
tungen ermittelt. Das Geſetz ſoll mit dem erſten des auf
die Verkündung folgenden Vierteljahres in Kraft treten
* Stuttgart, 18. Febr. Die Zweite Kammer ha
den Nachtragsetat für die Errichtung einer Lande
polizeizentralſtelle in namentlicher Abſtimmung
mit 49 gegen 32 Stimmen angenommen. Die Volkspan
und die Sozialdemokraten ſtimmten geſchloſſen dagegen
* Freiburg i. B., 18. Febr. Der Sanſkritforſcher Adol
Holtzmann, ordentlicher Profeſſor an der Freiburge
Univerſität, iſt, 75 Jahre alt, geſtorben.
* Koburg, 18. Febr. Wegen der Ausſchreitun
gen im Juni v. J. gelegentlich des Streiks der Packen
und Einbinder in der Sonneberger Spielwareninduſ
erkannte die Strafkammer wegen Landfrieden
bruches, Körperverletzung, tätlicher Beleidigung uſ
nach zweitägiger Verhandlung gegen 16 Angeklagte alft
Gefängnisſtrafen von 8 Tagen bis zu 1 Monat. Ein
wurde freigeſprochen, einer dem Schwurgericht überwieſ
und einer iſt krankheitshalber beſonders abzuurteilen.
* Peſt, 18. Febr. Die Mitglieder des Drei
ausſchuſſes des rümäniſchen National
komitees überreichten dem Grafen Tisza einen
Be=
ſchlußantrag, in dem erklärt wird, das Nationalkomitee
lehne die Anträge des Miniſterpräſidenten auf Abſtellung
der Beſchwerden der ungarländiſchen Rumänen ab. In der
Reſolution erklärt das Nationalkomitee, auch weiterhin auf
die Herſtellung eines befriedigenden Zuſtandes einwirken
zu wollen und die territoriale Integrität und die politiſche
Souveränität des ungariſchen Staates anzuerkennen; es
ſei jedoch entſchloſſen, mit den geſetzlichen Mitteln im Geiſt
der Verfaſſungsmäßigkeit als geſonderte Partei für alle
kulturellen und materiellen Errungenſchaften zu wirken,
welche eine Vorbedingung der nationalen Exiſtenz und
der politiſchen Geltung der ungarländiſchen Rumänien
bilden.
* Marmaros=Sziget (Ungarn), 18. Febr. Der
Staats=
anwalt zog im Verlaufe des rutheniſchen
Hochver=
ratsprozeſſes die Anklage gegen 31
Beſchul=
digte zurück, nachdem das Zeugenverhör deren
Schuld=
loſigkeit dargetan hatte.
* Paris, 18. Febr. Auf eine ſchriftliche Anfrage des
radikalen Deputierten Louis Martin erteilt heute
Kriegsminiſter Noulens im Amtsblatt die Antwort,
daß zu Ende des Vorjahres die Zahl der Deſers
teure 15065 und die Zahl derjenigen, die ſich ihrer
Geſtellungspflicht entzogen haben, 65872 betrug.
* Madrid, 18. Febr. Miniſterpräſident Dato des
mentiert kategoriſch das Gerücht, daß die Könige
von England und Spanien mit Kaiſer
Wile=
helm binnen kurzem auf den Kanariſchen Inſeln zus
ſammentreffen werden.
* London, 18. Febr. Der Prinz zu Wied iſt heute
früh hier eingetroffen. Er wurde am Bahnhof von
Ver=
tretern des Königs, ſowie dem deutſchen Botſchafter
empfangen.
* London, 18. Febr. Prinz Wilhelm zu Wied
iſt heute vormittag nach ſtürmiſcher Ueberfahrt hier
ein=
getroffen und im Ritz=Hotel abgeſtiegen. Der Prinz
beſuchte mit Kapitän Armſtrong die verſchiedenen Bots
ſchaften, u. a. die deutſche. Im Buckinghampalaſt fand
ein Frühſtück ſtatt. Am Nachmittag wird der Prinz eine
Beſprechung mit Sir Edward Grey haben und um 9 Uhr
abends nach Paris abreiſen, wo er morgen an einem
Frühſtück beim Präſidenten Poincaré teilnimmt.
Als=
dann wird der Prinz zu Wied nach Neuwied zurückkehrenz
um die albaneſiſche Deputation zu empfangen. Der Zeits
punkt der Abreiſe nach Durazzo ſteht noch nicht feſt,
* London, 18. Febr. Im Unterhauſe wurden
Anfragen an Churchill gerichtet über die durch das
Fehlen der drei kanadiſchen
Dread=
noughts geſchaffene Lage, ferner betreffend die durch
das öſterreichiſche und italieniſche Flottenprogcamm im
Mittelmeer ſich ergebende Stellung und außerdem über die
vergleichsweiſe Stärke der deutſchen und britiſchen Flotte.
Churchill lehnte es ab, ſchon jetzt eine ausführliche
Dar=
legung zu geben. Er werde dies gelegentlich der Eins
bringung des Flottenetats tun.
* London, 18. Febr. William OBrien, der
Führer=
der gemäßigten Nationaliſten des Unterhauſes, iſtals
Vertreter von Corck=City wiedergewählt worden
Er hatte kürzlich ſein Mandat niedergelegt, um die
Stim=
mung der Wähler hinſichtlich der Homerulepolitik des Naß
tionaliſtenführers Redmond zu prüfen. Redmonds Ans
hänger hatten indeſſen keinen Kandidaten aufgeſtellt.
* London, 18. Febr. Die Frau, die Lord Wears
dale mit der Hundepeitſche mißhandelte, wurde heuts
Mummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Seite 7.
dem Polizeigericht vernommen. Sie hüllte ſich in
ialtweigen. Lord Weardale erklärt, daß er Vorſitzender
ngs Antiſuffragettenvereins ſei.
* Stockholm, 18. Febr. Eine Deputation der
iverſitäten Upſala, Lund, Goetheborg und Stock=
Dum überreichte dem zurückgetretenen Miniſterpräſidenten
aaff eine Adreſſe, die von 1300 Akademikern
unter=
icchnet iſt. DeſFrtführer der Deputation, Profeſſor
oſefſtedt=Lund, Kge, die Huldigung bedeute, daß man
Arbeit der Wgetretenen Regierung als nicht
ab=
bchloſſen, ſonder durch ein Intermezzo unterbrochen
nzehe.
* Petersburg —0. Febe. Bei der
Weiter=
erratung des Astialkoholgeſetzes im
Reichs=
n wurde der Antrag des Graffen Witte und 40 anderer
ühttglieder die Einnahmen des Staatsgeſetzes
1 3 dem Branntweinmonopol auf eine
be=
ummte Summe zu beſchränken, mit 102 gegen
Stimmen, der Antrag Jurkos und 23 anderer Mit=
(geder Prämien auf die Verringerung des
Branntwein=
eirkaufs in den Kronbranntweinläden auszuſetzen, mit
1 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Artikel 31 des
Ge=
oes, nach welchem jährlich wenigens 20 Millionen Rubel
u.: Bekämpfung der Trunkſucht verwendet werden ſollen,
durde auf Antrag der Finanzkommiſſion geſtrichen und
er Kommiſſion welche über die Organiſation der
Nüch=
ennheitskuratorien berät, überwieſen.
* Mexiko, 18. Febr. Joſe Lopez Portillo=
y=
ſtaojas iſt zum Miniſter des Aeußern ernannt
Forden an Stelle von Moreno, der das Miniſterium für
bundel und öffentliche Arbeiten übernimmt.
* Lima, 18. Febr. Der frühere
Staatspräſi=
nt Billinghurſt, ſein Sohn Georg und der
Mi=
lnſter des Innern Gonzale Forade wurden des
ſſeu ndes verwieſen.
* Nairobi, 18. Febr. Das Gouvernement von
Brritiſch=Oſtafrikaentwaffnete die Somali
n: Merehanbezirk am Juba. Vier Kompagnien ſind nach
ientea abgegangen und werden ſich nach Serinle zur
Ver=
ſſtarkung der dort ſtehenden 500 Mann begeben.
* Tokio, 18. Febr. Die Unterſuchung in der
Be=
ltechungsaffäre in der Marine wird nach allen
Richtungen hin eingehend durchgeführt. Zahlreiche
Zeu=
ann, darunter viele hohe Offiziere, werden vernommen,
insbeſondere auch die einzelnen Kontrakte über
Lieferun=
ann eingehend geprüſt. Admiral Tuſi und Kapitän
S, awaſati wurden bis zum Urteil des Kriegsgerichts
inrer Poſten enthoben. In verſchiedenen Orten des
Lan=
dis wurden Hausſuchungen abgehalten.
Die Wahlparole der Fortſchrittler in Jerichow.
* Berlin, 18. Febr. Die Nordd. Allg. Ztg. bemerkt
*1 der von der Freiſinnigen Zeitung
ausge=
gebenen Parole für die Stichwahl im
ßeichstagswahlkreiſe Jerichow 1 und 2: Die
Marole kommt auf die Förderung der ſozialdemokratiſchen
Kandidatur hinaus. Wie reimt ſich damit die
Verſiche=
rung fortſchrittlicher Parlamentarier und Schriftſteller, die
Koortſchrittliche Volkspartei ſei eine entſchiedene Gegnerin
der Sozialdemokratie? Die Behauptung, daß es darauf
ainkomme, die Mehrheit der Linken zu erhalten, kann nur
ais Vorwand bezeichnet werden. Dieſe Linksmehrheit
be=
ſtoht, wie es ſich ſa auch in der verſchiedenen Stellung der
ücheralen Parteien zu der Stichwahl in Jerichow zeigt,
aigs Elementen von grundſätzlich ſo verſchiedenen
An=
ſehauungen. daß für ſie der Charakter einer poſitiv
wirken=
n Mehrheit nicht beanſprucht werden kann.
Spionage.
* Berlin, 18. Febr. Aus Genf wird die Nachricht
vaerbreitet daß dort eine Spionage=Agentur
ent=
dieckt worden ſei, an deren Spitze eine ehemaliger deutſcher
Iffizier Emanuel von Eck, und ein öſterreichiſcher
Re=
farveoffizier Alois Glaſer geſtanden hätten. Wie wir
er=
führen, war Eck niemals deutſcher Offizier; er
it überhaupt kein Deutſcher, ſondern ein Ruſſe. Ebenſo
menig iſt Glaſer ein öſterreichiſcher Reſerveoffizier Wenn
der Eindruck erweckt werden ſoll, als ob Deutſchland und
egeſterreich=Ungarn etwas mit Spionen zu tun hätten, ſo
handeit es ſich dabei ofenbar un den Perſuch, eine Art
Gegenſtück zu der jüngſt entdeckten franzöſiſchen
Spionage=
agentur Larquier in Genf zu ſchaffen. In Wirklichkeit
dürften die genannten Perſonen — Eck iſt inzwiſchen aus
der Schweiz ausgewieſen worden — eben mit dieſer
Agentur in Verbindung geſtanden haben.
* Bern, 18. Febr. Ueber die Genfer
Spionage=
angelegenheit erfährt die Schweizeriſche Depeſchen=
Agentur: Der Bundesanwalt führte die Unterſuchung.
Oberſt Egli, Sektionschef der Generalſtabsabteilung,
prüfte die beſchlagnahmten Dolumente. Der Bundesrat
beſchloß auf Antrag des Bundesanwalts die Ausweiſung
des Ruſſen Emanuel Ehk (alias v. Eck) und des
Offiziers=
eleven der öſterreichiſchen Reſerve Alois Glaſer. Die
Unterſuchung ergab keine gegen die Schweiz
ge=
richtete Spionage. Die Angelegenheit ſcheint von
nicht ſo großer Bedeutung zu ſein. Ehk weilte oft in
Lau=
ſanne. Die Bundesbehörden ſetzen die Nachforſchungen
fort und ſind entſchloſſen, gegen die Spionage auf
ſchwei=
zeriſchem Gebiete energiſch vorzugehen. Ehk und Glaſer
hatten ſich nach Wien begeben, wurden dort erkannt und
verhaftet. Ehk wird noch feſtgehalten. Glaſer iſt
frei=
gelaſſen worden. Er kehrte darauf nach Genf zurück, hat
aber die Stadt vor einigen Tagen wieder verlaſſen.
Die Politik der neuen ſchwediſchen Regierung.
* Stockholm, 18. Febr. Vor gut beſetztem Hauſe gab
die Regierung in beiden Kammern des
Reichstags eine Erklärung betreffs ihrer
Poli=
til ab; in der Erſten Kammer durch den Miniſter des
Aeußern Wallenberg, in der Zweiten Kammer durch
den Miniſterpräſidenten Hammarſkjoeld. Nach
einer hiſtoriſchen Darlegung der Miniſtertriſe führt die
Erklärung aus: Der Konflikt, der zwiſchen dem König
und ſeinen früheren Ratgebern entſtanden iſt, ſei nach
Anſicht der Regierung nicht derart, daß die Löſung der
Verteidigungsfrage deswegen zu verſchieben ſei
Die Regierung wolle deshalb dem König vorſchlagen, daß
die Vorlage, betr, die neue Verteidigungsordnung dem
Reichstage erſt dann vorzulegen ſei, wenn die Wählep
durch die Auftöſung der Zweiten Kammer Gelegenheit
ge=
habt hätten, mit Rückſicht auf dieſe Fragen ihre Stimmen
abzugeben. Die Regierung beabſichtige die Anhänger der
Verteidigungsvorlagen aus den verſchiedenen Parteien zu
vereinen, um dieſe große Frage unter Beiſeiteſetzung der
Meinungsverſchiedenheiten in anderen Punkten, die bei
der gewöhnlichen Wahl im Herbſt zu ihrem Recht kommen
könnten, zu löſen. Der Zeitpunkt der Auflöſung werde
baldmöglichſt beſtimmt, und kurz darauf werde der
Haupt=
inhalt der Verteidigungsreform veröffentlicht werden. Die
Reform werde berückſichtigen, daß die für die
Verteidi=
gung notwendigen Mittel durch eine Wehrſteuer oder auf
andere Art aufgebracht würden unter Rückſichtnahme der
wirklichen Steuerfähigkeit. Die Regierung halte die
Lö=
ſung der Verteidigungsfrage vereinbar mit der kräftigen
Entwicklung der ſozialen Reformarbeit. Im
Zuſammen=
hang mit den Reformen der Wehrkraft ſtehe nach der
Meinung der Regierung eine Reform des
Militärſtraf=
geſetzes. In den Fragen, die nicht mit den
Verteidigungs=
fragen zuſammenhängen, wolle die Regierung
Zurück=
haltung beobachten. Endlich betont die Erklärung, daß die
militäriſche Stärkung Schwedens ausſchließlich zum
Zwecke der Verteidigung des Landes erfolge unter
Be=
rückſichtigung des Grundſatzes der neutralen Stellung
des Landes.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Der Hochdruckausläufer, der geſtern über den britiſchen
Inſeln lag, iſt oſtwärts vorgeſchritten und brachte uns
heute nacht Abkühlung und Froſt. Eine neue Depreſſion iſt
von Weſten her vorgerückt und lagert mit ihrem Kern im
Norden von England Auf ihrer Rückſeite haben wir
mor=
gen meiſt woliges Wetter und Sinken der Temperatur zu
erwarten
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, 19. Febr.:
Vorwiegend wolkig, zeitweiſe aufheiternd etwas kälter,
keine weſentlichen Niederſchläge; auffriſchende weſtliche bis
nordweſtliche Winde
Statt Karten!
Die glückliche Geburt eines
gesun-
den IUNGEN — Kurt-Jürgen — zeigen
hocherfreut an
Darmstadt, 17. Februar 1914
Major von der Sode
und Frau, geb. von Velsen.
(4704
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Gatten, unſeres
Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, ſage
ich hiermit Allen tiefgefühlten, innigen Dank.
Zugleich im Namen aller
Hinterbliebenen:
Auguste Teubel,
*4319)
geb. Heyl.
Darmſtadt, den 18. Februar 1914.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die reichen Blumenſpenden bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben
(4742
Seranhine Molzberger
ſagen innigſten Dank
S. Grün, Eiſenbahnſekretärs Wwe.,
Familie Molzberger.
Darmſtadt, den 17. Februar 1914.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer teuren Entſchlafenen,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden und für
die troſtreiche Grabrede des Herrn Pfarrer Wagner,
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank.
(4782
Im Namen der Hinterbliebenen:
Jakob Huhn.
eeten
Donnerstag, 19. Februar.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr, Ende nach
11 Uhr (Ab. C): „Don Carlos”.
Gaſtſpiel von Michael Denags Bauerntheater um 8.10
in der Turnhalle am Woogsplatz (Thoma=Abend).
Familienabend des Kirchengeſangvereins der
Jo=
hannesgemeinde um 8 Uhr im „Fürſtenſaal”.
Faſtnacht=Sitzung der Darmſtädter Studentenſchaft
im „Hanauer Hof”=
Konzerte: Hotel Heß um 3 Uhr. — Café zur Oper um
8 Uhr. — Rummelbräu um 8 Uhr. — Perkeo um 8
Uhr. — Bürgerkeller um 8 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 20. Februar.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9½ Uhr
Saalbauſtraße 73.
Pferde=Verſteigerungen: 10 Uhr in der
Dra=
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 23), — 11½ Uhr in der Train=
Kaſerne (Eſchollbrückerſtraße).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Cark Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen:
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
Erklärung!
Mein kleiner Sohn, der von ſchwächlicher
Körper=
konſtitution iſt, hat ſich durch Bioſon ſo vorteilhaft
ent=
reickelt, daß ich jetzt meine volle Freude an ihm habe.
Er wurde bald nach Beginn des Bioſongenuſſes viel
Wbhaſter und bekam wieder Appetit, der ihm ſo lange
ſüchlte. Er iſt jetzt ein wirklicher Wildfang. Andere
SSpeiſen verurſachen ihm ſtets Verdauungsbeſchwerden,
Esioſon dagegen iſt ihm immer vortrefflich bekommen
umd das einzige Mittel, das auch mich bei meiner
ſichwächlichen Natur kräftig und widerſtandsfähig erhält,
ein unerſchöpflicher Born von Energie und
Schaffens=
freude. Frau Sidonie Kautſch. Dresden=N.,
Oppel=
ſtraße 38. Unterſchrift beglaubigt: 17. 9. 13. Dr. Galle,
Etgl. Notar. Bioſon, das Paket, mehrere Wochen
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roichend Mk. 3.— in Apothelen, Drogerien (III.4721
eidelberger Geſellſchaftsreiſen. Wir machen auf
die Heidelberger Geſellſchaftsreiſen nach der Riviera
iſſw. beſonders aufmerkſam. Die Reiſen bieten trotz
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Hamburg=Amerika=Linie. Mitgeteilt von dem
Vertreter Adolph Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Nordamerika: „Eineinnati” 15. Febr. 10½ Uhr morgens
von Genua über Neapel nach Neu=York. Preſident
Grant! 14, Febr 2 Uhr nachm. von Neu=Pork über
Plymouth und Cherbourg nach Hamburg. — Weſtindien,
Mexiko: „Antonina‟ 15. Febr. von Veracruz. „Conſtantia‟,
von Weſtindien kommend, 15. Febr. 1 Uhr morgens in
Hapre. „Kronprinzeſſin Ceeilie” nach Havanna und
Meriko, 16. Febr. 1 Uhr morgens Dover paſſiert.
„Ypiranga”, von Mexiko kommend, 13. Febr. nachm.
von Havanna über Vigo und Santander nach Hapre
und Hamburg. — Oſtaſten: „Arabia‟ 14. Febr. 5 Uhr
nachm. Gibraltar paſſiert, ausgehend. „Aragonia”
14. Febr. in Schanghai, ausgehend. Brisgavia=
14. Febr. 1 Uhr 30 Min. morgens von Emden nach
Rotterdam. „Fürſt Bülow‟ 15. Febr. in Rotterdam,
heimkehrend. „Hoerde‟ 15. Febr. in Port Said,
aus=
gehend. „O. J. D. Ahlers” 14. Febr. 8 Uhr abends von
Moji nach Schanghai. „Südmark” 14. Febr. von Suez
nach Singapore. „Suevia‟ 14. Febr. morgens in Taku,
ausgehend. „Uckermark”, von Antwerpen kommend,
15. Febr. 6 Uhr abends in Hamburg. — Verſchiedene
Fahrten: „Cleveland”, Orient= und Indienfahrt, 14. Febr.
von Suez. Vergnügungsdampfer „Meteor”, zweite
Mittelmeerfahrt, 15. Febr. 2 Uhr mittags in Tunis.
„Ninive”, von Perſien kommend, 15. Febr. von Malta.
„Numantia‟ 15. Febr. in Buſhire. „Rhenania” nach
Afrika, 15. Febr. 8 Uhr abends von Vliſſingen.
nach Pilsner Art 0
nach Münchner Art
Hell Export GaDG
Ein kointe Pereileres uns
annner wratz in Faschen und Syphons.
1371a
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 50.
Weiblich
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Nied.=Ramſtädterſtr. 50, p.
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P im Anfertigen ſämtl.
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Hauſe. Zu erfragen Schwanen=
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ſtraße 32, part.
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ſtraße 51, 1. Stock, links. (*4367
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4371
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Zerbe, Pallaswieſenſtr. 37, 3. (*4313
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i. Waſch. Wienersſtr. 63, pt. (*4312ds
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L 72 an die Exped.
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Angehender Kommis
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All=
gemeinbildung, ſucht bis zum
1. Mai Stelle. Off. unt. L. 61
an die Exp. erbeten. (4744dfs
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Unpartelischer Arbeitsnachweis Darmstadt.
Grafenſtraße 30, part. (Tele=
1. Gewerbliche Abteilung, phon Nr. 371). —
Geſchäfts=
ſtunden von 8—12½ Uhr und von 2½—6 Uhr.
Allgemeiner unentgeltlicher Nachweis für Arbeitgeber
und Arbeitnehmer.
Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 6
2. Dienſtboten=Abteilung, (Telephon Nr. 371)—
Geſchäfts=
ſtunden von 9—12 Uhr und von 3—6 Uhr.
(2431a
Von den Herrſchaften wird eine Einſchreibgebühr von
20 Pfg. und eine Vermittlungsgebühr von 1 Mk. erhoben.
Für Dienſtboten iſt die Benutzung der Abteilung koſtenlos.
per ſofort geſucht.
(4776df
Faſſonier=Anſtalt
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Schneiderin geſucht
(*4374
Zeughausſtraße 1.
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Rheinſtraße.
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Seite 10
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
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Darmstadt.
Die Anmeldungen neu eintretender Schüler ſollen an einer
Stelle, und zwar bei der Großherzogl. Direktion des Neuen
Gymnaſiums (Lagerhausſtr. 7)
Freitag, den 20. Februar, von 9—12 Uhr,
unter Vorlage der erforderlichen Zeugniſſe (Geburtsſchein, Impfſchein,
Nachweis über den ſeitherigen Unterricht) erfolgen. Für die Schüler,
die Oſtern aus der erſten Klaſſe der Gymnaſiarvorſchule in die Sexta
aufrücken, iſt dieſe Anmeldung nicht nötig.
Wenn die Eltern ſchriftliche Anmeldung vorziehen, wird ſie
bis Samstag, den 14. Februar erbeten.
Die Zuteilung wird nach Eingang aller Meldungen zwiſchen
den beiden Direktionen vereinbart werden.
(3743fdd
Darmſtadt, den 5. Februar 1914.
Die Großherzoglichen Direktionen
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiumg:
des Neuen Gymnaſtums:
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Nr. 22.
Donnerstag, 19. Februar.
1914.
Bekanntmachung.
Unter Hinweis auf die §§ 3, 15—27 der Verordnuna vom 6. Mai 1907, den
Rad=
füihrverkehr betreffend, ſowie unter Hinweis auf die Strafbeſtimmungen im Falle
eimer Verſäumnis, wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Erhebung des
ettempels für Fahrräder für das Rechnungsjahr 1914.
von heute ab bis 31. März 1914 an jedem Wochentage.
vormittags von 9—12 Uhr,
biei Großherzoglichem Kreisamt Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3 im Erdgeſchoß,
Zim=
nd er Nr. 9, ſtattfindet.
Wir fordern daher alle Beſitzer von Fahrrädern, welche ſie auf öffentlichen
Wegen und Plätzen benutzen, auf, die Stempelabgabe während dey obenerwähnten
Zeit, unter Vorlage der Radfahrkarten, zu entrichten oder ſofern die
Voraus=
ſertzungen hierzu vorliegen, während derſelben Zeit (ſ. § 19 Abſ. 2 der Verordnung)
Antrag auf Befreiung von der Abgabe zu ſtellen.
Anſprüche auf Befreiung ſinde
1. für die Stadt Darmſtadt bei dem zuſtändigen Polizeirevier,
2. für die Landgemeinden des Kreiſes bei der Großh. Bürgermeiſterei des
Wohnortes vorzubringen.
Befreiungsanträge, die nach dem 1. April 1914 geſtellt werden,
können keine Berückſichtigung mehr finden.
Darmſtadt, den 17. Februar 1914.
(4562a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Michel.
Werordnung, den Radfahrverkehr betreffend.
Vom 6. Mai 1907, §§ 3, 15—27 der Verordnung.
C. Der Radfahrer.
a) Ausweis über die Perſon des Radfahrers.
§ 3. Wenn ein Fahrrad auf öffentlichen Wegen und Plätzen benutzt werden
ſall, hat der Beſitzer hiervon dem für ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisamt ſchriftlich
oder mündlich Anzeige zu erſtatten und die in Nr. 60 des Tarifes zum
Urkunden=
ſtempelgeſetz in der Faſſung der Bekanntmachung vom 24. März 1910 vorgeſchriebene
Estempelabgabe für die Radfahrkarte zu entrichten.
Das Kreisamt erteilt dem Anmeldenden eine auf den Namen des Radfahrers
la utende Radfahrkarte, die nach anliegendem Muſter ausgeſtellt wird.
Der Radfahrer hat die Radfahrkarte bei ſich zu führen und auf Verlangen dem
zinſtändigen Beamten vorzuzeigen.
Für Perſonen unter 14 Jahren erfolgt die Ausſtellung auf Antrag des Vaters,
Vormundes oder ſonſtigen Gewalthabers.
Die Radfahrkarte gilt für den Umfang des Deutſchen Reiches.
Radfahrer, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb des Deutſchen Reiches
haben, haben einen anderweiten genügenden Ausweis über ihre Perſon bei ſich zu
fähren und auf Verlangen dem zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
E. Vorſchriften über die Stempelabgaben.
§ 15. Die Stempelabgabe für die Jahreskarte (§ 3, Abſ. 1), gültig vom 1. April
bas 31. März des folgendes Jahres, beträgt 5 Mark. Entſteht die Abgabepflicht in
daer Zeit zwiſchen 1. Oktober und 31. März des folgenden Jahres, ſo iſt für dieſen
Zeitraum nur die Hälfte dieſes Betrages zu entrichten.
§ 16. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Nummern in
eim Verzeichnis ein, erhebt die in § 15 erwähnte Abgabe und erteilt den Anmeldenden
1. eine Radfahrkarte (§ 3),
2. eine Nummerplatte, die der Nummer des Verzeichniſſes entſpricht.
§ 17. Auf der Rückſeite der Radfahrkarte ſind Stempelmarken im Betrage der
emtrichteten Abgabe durch das Kreisamt aufzukleben und zu entwerten.
Bei den von der Stempelabgabe befreiten Perſonen (§23) erhalten die
Radfahr=
karten auf der Rückſeite den Vermerk „Stempelfrei bis 31. März 19 . .
§ 18. Die Nummerplatte trägt auf beiden Seiten auf weißem Grund in 6cm
bisher lateiniſcher Schrift den Anfangsbuchſtaben der Behörde, die die Radfahrkarte
ausgeſtellt hat (für das Kreisamt Dieburg Di) und dahinter in dem hohen Ziffern
die Nummer der Radfabrkarte (§ 16). Die Nummern werden je nachdem. ſie von einer
Behörde der Provinz Starkenburg, Oberheſſen oder Rheinheſſen zugeteilt worden ſind,
i1 roter, blauer oder grüner Farbe aufgetragen. Bei den für den Landbezirk eines
Kreiſes ausgegebenen Nummerplatten iſt der betreffende Buchſtabe in der Farbe der
Aummer, bei den Nummerplatten für den Stadtbezirk eines Kreiſes dagegen in
ſtowarzer Farbe ausgeführt.
Das Fahrrad muß beim Befahren öffentlicher Wege und Plätze mit der
Nummer=
patte verſehen ſein. Letztere, deren Inſchrift ſtets in lesbarem Zuſtande erhalten
unerden muß, iſt in der Richtung der Längsaxe des Fahrrades und nach vorn gerichtet
daerart zu befeſtigen, daß die Inſchrift von beiden Seiten gut ſichtbar iſt. Die
Nummer=
phatte wird von der Behörde beſchafft und den Beſitzern von abgabepflichtigen
Fahr=
rildern unentgeltlich geliefert. Wer von der Stempelabgabe befreit iſt, hat die Koſten
dar Nummerplatte zu erſetzen.
Beſitzer von ſolchen Fahrrädern, die mit Nummerplatten verſehen ſind, dürfen
zuuer Kontrollierung der Abgabe nicht angehalten werden.
§ 19. Die Abgabe iſt von einer und derſelben Perſon, auch bei einem Wechſel
des Fahrrades, innerhalb desſelben Jahres (1. April bis 31. März) ſtets nur einmal,
und zwar erſtmalig bei der Anmeldung des Fahrrades und ſodann alljährlich im
Akonat März für das darauffolgende Rechnungsjahr unter Vorlage der Radfahrkarte
bit dem Kreisamt zu entrichten.
Innerhalb der gleichen Friſten haben die Perſonen, die gemäß § 23 Befreiung
ooen der Abgabepflicht in Anſpruch nehmen, bei dem Kreisamt entſprechenden Antrag
zu: ſtellen.
§ 20. Wer den Beſitz eines anmeldepflichtigen Fahrrades im Laufe eines Jahres
aufgibt oder verliert, hat dies dem Kreisamt ſeines Wohn= oder Aufenthaltsortes
lamgſtens binnen einer Woche unter Vorzeigung der Karte und Rückgabe der
Nummer=
zimte anzuzeigen.
Wer ohne den Beſitz aufzugeben, das Fahrrad auf öffentlichen Wegen und
Plätzen nicht mehr benutzen will, kann ſich durch Abmelden des Rades unter Rückgabe
derr Nummerplatte von der weiteren Abgabepflicht befreien.
Die Abmeldung iſt in das nach § 16 zu führende Verzeichnis einzutragen und
dam Abmeldenden auf Verlangen auf der ihm erteilten Karte zu beſcheinigen.
§ 21. Verlegt der Beſitzer eines anmeldepflichtigen Fahrrades ſeinen
Wohn=
oher Aufenthaltsort in einen andern Kreis, ſo iſt das Rad bei dem Kreisamt, das
dise Radfahrkarte ausgeſtellt hat, abzumelden und bei dem für den neuen Wohn= oder
m e
letztere erteilt eine neue Nummerplatte und zieht die bisher geführte Nummerplate
behufs Rückgabe an das zuſtändige Kreisamt ein.
§ 22. Es iſt verboten, Nummerplatten eigenmächtig anzufertigen, die Inſchrift
von Nummerplatten eigenmächtig zu ändern und ſolche Nummerplatten zu führen, die
nicht von der zuſtändigen Behörde erleit ſind.
Der Beſitzer eines mit Nummerplatte verſehenen Fahrrades darf dieſes ar
andere Perſonen zur Benutzung auf öffentlichen Wegen und Plätzen nur voruver
gehend überlaſſen.
F. Ausnahmen.
§ 23. Von der Stempelabgabe ſind befreit:
1. Militärperſonen und ſonſtige Perſonen, die in Dienſten des Reiches oder eines
Bundesſtaates, einer Provinz, eines Kreiſes oder einer Gemeinde ſtehen und
Fahrräder überwiegend zur Erledigung der ihnen obliegenden
Dienſt=
geſchäfte benutzen;
2. Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zur
Arbeitsſtelle oder zur Ausübung ihres Berufes oder Gewerbes benutzen, ſofern
ihr Einkommen den Betrag von jährlich 1500 Mark nicht ereicht.
3. Schüler, die das Fahrrad über wiegend als Beförderungsmittel zum
Be=
ſuche der in einer anderen Gemeinde oder mindeſtens 2½ Kilometer von der
Wohnung entfernt gelegenen Schule benutzen;
4. Perſonen, die ſich zum Kurgebrauch oder weniger als 30 Tage lang im
Groß=
herzogtum aufhalten;
5. Perſonen, die ein Fahrrad, für das die Stempelabgabe bereits entrichtet iſt,
vorübergehend benützen. (§ 22, Abſ. 2).
§ 24. Wird auf Grund des § 23 eine Befreiung von der Stempelabgabe in
Anſpruch genommen, ſo iſt vorzulegen:
1. in den Fällen der Ziffer 1 eine Beſcheinigung der vorgeſetzten Dienſtbehörde
dahingehend, daß das Fahrrad überwiegend zu dienſtlichen Zwecken
verwendet wird.
2. in den Fällen der Ziffer 2 der letzte Steuerzettel und eine Beſcheinigung der
Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde über das Vorliegen der weiteren
Voraus=
ſetzung. Bei Bedienſteten genügt hinſichtlich des letzten Punktes eine
Beſcheini=
gung des Arbeitgebers, die jedoch durch die Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde
beſtätigt ſein mußz
3. in den Fällen der Ziffer 3 eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei oder der
Polizeibehörde oder des Klaſſenlehrers.
Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der Beſchwerde an das Miniſterium
des Innern das Kreisamt, bei dem die Stempelabgabe zu entrichten ſein würde.
Die Steuerbehörden ſind verpflichtet, den Kreisämtern auf Verlangen jede zur
Entſcheidung erforderliche Auskunft zu geben.
§ 25. Eine Verpflichtung zum Führen einer Nummerplatte und zum
Mit=
führen einer Radfahrkarte beſteht nicht für die in § 23 Ziffer 1 genannten
Perſonen, wenn:
1. dieſe bei Benutzung des Rades Uniform, Amtskleidung oder ein Amtsabzeichen
tragen, oder
2. das Rad als zu Dienſtzwecken beſtimmt von der vorgeſetzten Behörde kenntlich
gemacht iſt.
§ 26. Ob und inwieweit Ausnahmen von den in Gemäßheit des § 13 ergangenen
Vorſchriften für den dienſtlichen Radfahrverkehr der Beamten der Poſt= und
Tele=
graphenverwaltung und anderer öffentlicher Verwaltungen, ſowie der Gendarmen
zuzulaſſen ſind, beſtimmt das Miniſterium des Innern.
G. Strafbeſtimmungen.
§ 27 Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Entrichtung der
Stempelabgabe werden nach dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den
Urkunden=
ſtempel in der Faſſung der Bekanntmachung vom 24. März 1910, Zuwiderhandlungen
gegen die übrigen Vorſchriften dieſer Verordnung und gegen die darin vorbehaltenen
allgemeinen oder beſonderen polizeilichen Anordnungen (§ 13) in Gemäßheit des
§ 366 Nr. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft
bis zu 14 Tagen beſtraft.
Urkundenſtempelgeſetz.
Artikel 31, Abſ. 1. Die im Art. 14 Nr. 2 bezeichneten Perſonen haben, wenn ſie
den Vorſchriften bezüglich der Verpflichtung zur Entrichtung des Stempels
zuwider=
handeln, unbeſchadet ihrer Haftpflicht für den fehlenden Stempel (Art 14), eine
Geld=
ſtrafe verwirkt welche dem vierfachen Betrage des hinterzogenen Stempels
gleich=
kommt, mindeſtens aber drei Mark beträgt. Jede zuwiderhandelnde Perſon trifft die
ganze Strafe. Auf Beamte findet dieſe Vorſchrift keine Anwendung.
Abſ. 3. Die Verhängung der Strafe erfolgt nach Maßgabe der Vorſchriften
des Geſetzes, die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen
gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle betreffend,
vom 20. September 180.
Abſ. 4. Wenn ſich aus den Umſtänden ergibt, daß eine Stempelhinterziehung
nicht hat verübt werden können oder nicht beabſichtigt worden iſt ſo tritt ſtatt der
vorgedachten Geldſtrafe eine Ordnungsſtrafe bis zu zweihundert Mark ein.
Art. 33. Wer es den beſtehenden Beſtimmungen zuwider, unterläßt die nach
den Tarifnummern 10, 35, 41, 49, 50, 53, 60, 90 erforderli hen Erlaubnisſcheine und
Karten zu löſen, verfällt in die im Artikel 31 Abſ. 1 beſtimmte Strafe. Die
Vor=
ſchriften des Artikels 31 Abſ. 2 bis 4 finden entſprechende Anwendung.
Die hinterzogene Stempelabgabe iſt von demjenigen nachzuentrichten, der im
Falle der Löſung des Erlaubnisſcheines oder der Karte zur Zahlung des Stempels
verpflichtet geweſen wäre. Die Einziehung der Abgabe erfolgt nach Maßgabe der
Vorſchriften des Artikels 26.
Unterſteht die Perſon, die nach Abſ. 2 die Stempelabgabe nachzuentrichten hat,
wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres geiſtigen oder körperlichen Zuſtandes der
Beaufſichtigung, ſo haftet für die Entrichtung der Stempelabgabe auch derienige,
welcher kraft Geſetzes zur Führung der Aufſicht verpflichtet iſt. Die Haſtbarkeit tritt
nicht ein, wenn der Aufſichtspflichtige nachweiſt, daß er ſeiner Pflicht genügt hat oder
daß die Stempelhinterziehung auch bei gehöriger Aufſichtsführung erfolgt ſein würde.
Die Beſtimmung des Abſ. 2 Satz 2 findet Anwendung.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen wiederholt in geeignet
erſcheinender Weiſe zur Kenntnis der Intereſſenten Ihrer Gemeinde zu bringen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Michel.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Straßenſperre. Infolge Vornahme von Erd= und
Maurer=
arlbeiten für die Vorheizungsanlage auf dem Hauptbahnhof
Darm=
tündt bleibt der Weg „Unter dem Bahnhof” zwiſchen der
Gries=
haimer Straße und dem Dornheimer Weg noch weitere 8 Wochen,
zegrechnet vom 15. Februar 1914 ab, für den Fuhrwerks= und Rad=
(4765
fachrverkehr geſperrt.
Bekanntmachung.
AAufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung während der
Faſtnachtszeit betreffend.
Nachdem in den letzten Jahren wiederholt Ausſchreitungen an
dm Faſtnachtstagen vorgekommen ſind, haben wir uns gleichwie im
verfloſſenen Jahre veranlaßt geſehen, den Polizeiaufſichtsdienſt in
dem verkehrsreichſten Straßen der Stadt an den Faſtnachtstagen
zu verſtärken.
Die Beamten ſind mit ſtrengſter Weiſung verſehen, gegen alle
Amsſchreitungen unnachſichtlich vorzugehen.
Alle Verkleidungen, ſowie das Anheften und Verteilen von
ildlichen Darſtellungen, Liedern, Zetteln und dergleichen, welche
zengen die guten Sitten verſtoßen, ſind verboten.
Ebenſo iſt das unbefugte Tragen von Militär= und Beamten=
Umiformen unterſagt.
Aus feuerpolizeilichen Gründen muß das Tragen von Laternen,
die: mit Spiritus, Petroleum oder ähnlichen leicht entzündlichen
Fllüſſigkeiten geſpeiſt werden, bei Maskenbällen, Aufzügen oder
ähn=
iähgen Gelegenheiten verboten werden. In öffentlichen
Verſamm=
lumgen, wie insbeſondere Ballſälen und Wirtſchaften, iſt in an=
betracht der Feuersgefahr das Werfen mit Papierſchlangen,
Pavierſchnitzeln oder ſonſtigen feuergefährlichen Gegenſtänden
unzuläſſig. Außerdem müſſen ſämtliche Ein= und Ausgänge,
ſowie die Korridore im Innern der Räume freigehalten werden
und dürfen nicht durch Tiſche, Stühle, Bänke oder dergleichen
verſtellt werden.
Auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen, ſowie aus den
Häuſern darf nicht mit Orangen, Aepfeln oder ſonſtigen harten
Gegen=
ſtänden geworfen werden. Beim Werfen mit Papierſchlangen iſt
darauf zu achten, daß die Leitungsdrühte der elektriſchen
Straßenbahn nicht damit behängt werden.
Aus geſundheitspolizeilichen Gründen iſt das Aufheben und
Anſammeln von Konfetti oder Papierſchlangen von der Straße,
des=
gleichen das Werfen mit aufgehobenem Konfetti oder Papierſchlangen
nicht zuzulaſſen. Ebenſo iſt der Verkauf und Gebrauch von
Pfauen=
federn und Federwedeln zu beanſtanden. Sollten in letzterer
Rich=
tung Beläſtigungen des Publikums hervortreten, ſo iſt die
Beſchlag=
nahme der Gegenſtände zu gewärtigen.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden auf Grund
der beſtehenden geſetzlichen und verordnungsmäßigen Beſtimmungen
geahndet werden.
Indem wir dies zur Kenntnis des Publikums bringen, richten
wir an die Einwohnerſchaft die Bitte, unſere Polizeiorgane in der
Durchführung der getroffenen Maßnahmen nach Möglichkeit
unter=
ſtützen zu wollen.
Darmſtadt, den 13. Februar 1914.
(4602md
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Bekanntmachung.
Donnerstag, 26. Februar I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die der Witwe des
Zimmer=
manns Jakob Appelmann, Anna
Margarete, geb. Montag, dahier
und deren Kindern zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
III 594¾/10 222 Hofreite
Rhön=
ring Nr. 15,
III 594 67 Grasgarten
(Vorgarten)
daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe
verſteigert werden.
(K733.
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 16. Januar 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,2531
Freil, bil. Landwehr=
Jahrrad, ſtraße 31, III., r. (4671a
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Bekanntmachung
über die Dauer des Geſindedienſtverhältniſſes.
Nach den Beſtimmungen der Artikel 6 und 7 des Geſetzes, die
Geſindeordnung betreffend, vom 28. April 1877 in der Faſſung vom
3. Auguſt 1899 und des Ortsſtatuts für die Stadt Darmſtadt vom
12. Februar 1900 gelten ſämtliche Dienſtbotenverträge, für welche
nicht ausdrücklich eine beſtimmte Dienſtdauer vereinbart oder aus
den Umſtänden zweifellos zu entnehmen iſt, als auf die Dauer
eines Kalendervierteljahres abgeſchloſſen.
Wird ein ſolcher Dienſtvertrag nicht vier Wochen vor dem
Ablauf des Kalendervierteljahres aufgekündigt, ſo iſt er
ſtill=
ſchweigend auf ein weiteres Kalendervierteljahr als erneut
anzuſehen.
Es ergibt ſich hieraus, daß in der Stadt Darmſtadt
Dienſt=
botenverträge nur auf den 1. Januar, 1. April, 1. Juli und
1. Oktober aufgekündigt werden können, und daß die Kundigung
ſpäteſtens vier Wochen vor dem jeweiligen Termin erfolgt ſein
muß, es ſei denn, daß ausdrücklich etwas anderes zwiſchen den
Parteien vereinbart oder mit Sicherheit aus den obwaltenden
Um=
ſtänden zu entnehmen iſt.
Dies gilt auch dann, wenn der Lohn nach Monaten
be=
meſſen iſt, da der von monatlicher Lohnzahlung handelnde Abſ. 4
des Art. 6 der Geſindeordnung mit den übrigen Beſtimmungen des
Art. 6 durch das erwähnte Ortsſtatut außer Kraft geſetzt iſt.
Ebenſo macht es keinen Unterſchied, ob ein Dienſtverhältnis
am Anfang oder erſt im Laufe eines Kalendervierteljahres
ein=
gegangen worden iſt, da ein im Laufe des Kalendervierteljahres
eingegangenes Dienſtverhältnis zunächſt bis zum Ende des
Kalender=
vierteljahres und dann in der oben bezeichneten Weiſe von
Viertel=
jahr zu Vierteljahr weiterläuft.
Das Kalendervierteljahr beginnt mit dem erſten Werktag eines
Vierteljahres und endigt mit dem Beginn des folgenden
Kalender=
vierteljahres (Ortsſtatut vom 12. Februar 1900, Abſatz 2).
(4723df
Darmſtadt, den 16. Februar 1914.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die nachſtehenden Arbeiten für den inneren Ausbau des
Hof=
diener=Wohnhauſes in der Pankratiusſtraße zu Darmſtadt werden
unter Hinweis auf den Miniſterialerlaß vom 16. Juni 1893 und
deſſen Nachtrag vom 24. Februar 1911 zum Wettbewerb ausgeſchrieben:
Glaſerarbeiten (78 qm Fenſter, 12 qm Verglaſung),
Weißbinder=
arbeiten (452 qm Deckenputz, 1200 qm Wandputz, 824 qm Kalk= und
Leimfarbenanſtrich, 756 qm Oelfarbenanſtrich, 363 am
Fußboden=
anſtrich, 293 qm äußerer Wandputz), Schreinerarbeiten (356 qm
Fuß=
böden aus ſchwediſchen Riemen, 87 qm Fußböden aus Pitſchpine=
Riemen, 40 Türen, 17 qm Glasabſchlüſſe, 23 qm Fenſterbrüſtungen,
328 Ifdm Fußſockel, 22 Ikdm Treppengeländer), Schloſſerarbeiten
(Anſchlagen von 51 Türen und 4 Glasabſchlüſſen, 80 kg
Lichtſchacht=
abdeckungen.
Die Verdingungsunterlagen liegen vom 16. d. Mts. ab während
der Dienſtſtunden auf unſerem Amte, Zimmer Nr. 6, zur
Einſicht=
nahme offen; die Angebotsformulare werden, ſolange der Vorrat
reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten daſelbſt abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit deutlicher
Aufſchrift verſehen bis Donnerstag, den 26. d. Mts., vormittags
10 Uhr, an uns einzureichen, worauf deren Eröffnung im Beiſein
der erſchienenen Bewerber erfolgt. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 11. Februar 1914.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
Diehl.
(P4348
Ueuban einer Luftſchiffer= und Funkerkaſerne
zu Darmſtadt.
Die Zimmerarbeiten zum Mannſchaftsgebäude der
Luftſchiffer=
kaſerne ſowie zum Stall und Reithaus der Funkerkaſerne ſollen in
2 Loſen öffentlich vergeben werden:
Los I Zimmerarbeiten zum Mannſchaftsgebäude der
Luft=
ſchifferkaſerne;
Los II Zimmerarbeiten zum Stall und Reithaus der Funkerkaſerne.
Die Zeichnungen und Bedingungen liegen im Neubaubüro der
Luftſchiffer= und Funkerkaſerne am Dornheimerweg während der
Dienſtſtunden, vormittags von 8—12½ und nachmittags von 3—6 Uhr
aus. Die Verdingungsunterlagen können für Los I zum Preiſe von
0,90 Mk. und für Los II zum Preiſe von 1,80 Mk. vom Neubaubüro
am Dornheimerweg entnommen oder gegen poſt= und beſtellgeldfreie
Einſendung obiger Beträge an das Militär=Bauamt, Riedeſelſtraße,
hier, bezogen werden.
Die ausgefüllten Angebote nebſt den vorgeſchriebenen Proben
ſind verſiegelt, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis zum
28. Februar d. Js. für Los I vormittags 10 Uhr und für Los II
vormittags 10½ Uhr an vorgenanntes Neubaubüro poſt= und
beſtell=
geldfrei einzuſenden, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnungen erfolgen.
Die Zuſchlagsfriſt beträgt 28 Tage.
(84728
Militär=Bauamt.
Holz-Verſteigerung.
Mittwoch, 25. Februar I. J., vormittags ½9 Uhr
werden in der Brücher’ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen aus den
Diſtrikten Jagen 24 und 25 und Mörsbacherſchlag 26 der
Forſt=
wartei Kleeneck verſteigert:
Scheiter, rm: 75 Buchen I. Kl., 219 Buchen II. Kl.,
57 Eichen, 2 Birken; Knüppel, rm: 281 Buchen, 5
Hain=
buchen, 60 Eichen (hiervon 11 rm Pfoſten, 2,5 m lang),
4 Birken, 7 Fichten; Reiſig, Wellen: 5370 Buchen.
Die drei Schläge liegen nebeneinander, zwiſchen Speyerhügel=
und Bornſchneiſe; die Knüppel im Mörsbacherſchlag an der
Born=
ſchneiſe ſind vorwiegend Stammknüppel. Blau unterſtrichene
Num=
mern werden nicht verſteigert. Auskunft erteilt Forſtwart Lang
zu Meſſeler Falltorhaus, Poſt Meſſel.
Darmſtadt, den 17. Februar 1914.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
(4648
Jagdverpachtung
Fiskaliſch=ſtädtiſcher Jagdbezirk: „A‟, 1082 ha Wald und
Waldwieſen, gut arrondiert, meiſt von Wald umgrenzt, wird durch
Submiſſion unter den üblichen Pachtbedingungen auf 12 Jahre
weiterverpachtet. Gebote mit der Aufſchrift: „Jagdverpachtung”
nimmt bis längſtens 2. März I. Js. entgegen und öffnet am
3. März, morgens 9 Uhr, in Gegenwart etwa erſchienener
Sub=
mittenten:
(4705dd
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Darmſtadt, 17. Febr. 1914.
Kullmann.
D
elstte
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Monatsraten
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Baldige Anmeldungen erwünscht.
Nähere Auskunft bereitwilligst durch die
(4491gen
Dektion
des städt. Gaswerks
Bekanntmachung.
Donnerstag, 26. März I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die den Julius Triebert
Ehe=
leuten dahier zugeſchriebene
Lie=
genſchaft:
Flur Nr. qm
III 867 143¾10 Hofreite
Vikto=
riaſtraße 63,
III 8673/10 21%10 Grasgarten,
Vorgarten
daſelbſt,
III 866 86 Grasgarten daſ.,
III 866¾/10 12 Waſchküche daſ.,
in unſerem Bureau zwangsweiſe
verſteigert werden. (K9/14
Darmſtadt, 16. Februar 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,4714
Bekanntmachung.
In unſerem Handelsregiſter A
wurde heute die Zweigniederlaſſung
Nieder=Namſtadt der Firma
Ge=
brüder Leferenz gelöſcht. (4763
Darmſtadt, 14. Februar 1914.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Die Nutzholz=Verſteigerung Nr. 8
vom 16. Februar I. J., ſowie die
Brennholz=Verſteigerung Nr. 9
vom 17. Februar I. J. ſind
ge=
nehmigt, erſtere mit Ausnahme
der Eichenſtämme I.—III. Klaſſe
einſchließlich. Ausgabe der
Ab=
fuhrſcheine, Tag der Ueberweiſung
und erſter Abfuhrtag für die
Ver=
ſteigerung Nr. 8 am 26. I. Mts.,
für die Verſteigerung Nr. 9 am
(4706
2. März I. J.
Darmſtadt, 17. Februar 1914.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
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Darmſtadt, 16. Februar 1914.
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Nummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
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Das Tippfräulein.
Roman von Gertrud Stokmans.
UUnter den mächtigen Truhen, welche im Archiv
um=
ſtanden und bis zum Rande mit alten Karten,
Do=
maenten gefüllt waren, befand ſich eine von ſo großen
ngenſionen, daß ſie nur ſchwer bewegt werden konnte.
r gewölbte Deckel war mit einem großen, bunten
ppelwappen geziert und vorn, neben dem altertümlichen
hloß mit dem rieſigen Schlüſſel, ſtand die Jahreszahl
6 Nach dem Wappen zu urteilen, von denen das eine
6 nder gräflichen Familie von Duetten war, mußte dieſe
uhnge einſt ſchon den Brautſchatz der ſchlimmen Gräfin
herbergt haben und war offenbar mit dieſer nach
Hell=
in gekommen. Das eiſenharte Eichenholz konnte
Ge=
katſtionen überdauern.
(Ein Dokument, das der General ſchon einmal für ſeine
beiiten gebraucht und dann verlegt hatte, war die
Ur=
ſe geweſen, daß Gabi am vorhergehenden Tage die
üe Truhe durchſuchen und ſchließlich bis auf den Grund
bhſäumen mußte. Dabei fiel ihr etwas auf, was eine
dere kaum bemerkt haben würde. Der innere Raum
Kiſte war nämlich nicht ganz ſo tief, als er von außen
ſchhen. Ohne daß der General es bemerkte, maß Gabi
t Eeinem Bindfaden, der gerade zur Hand war, nach und
e eine Differenz von zwanzig Zentimeter feſt. So
honnte unmöglich das Holz des Bodens ſein, das ſich
Außenwand an allen Seiten glatt anſchloß, und eine
hiablade war auch nicht vorhanden.
Gabi ſagte ſich, daß höchſtwahrſcheinlich ein
doppel=
hsoden des Rätſels Löſung ſei und ein großes flaches
hemfach ſich auf dem Boden der Truhe befinde. In
tzemwart des Hausherrn konnte ſie der Sache aber nicht
kuar nachgehen. Sie mußte ſich beſcheiden, alles wieder
einräumen, und nach den verlegten Dokumenten an
an=
derer Stelle weiterſuchen.
Als ſie nach Stunden unbeobachtet die Fährte
wie=
der aufnahm, und um einen weiteren Anhalt zu
gewin=
nen, den oberen inneren Rand genau betrachtete,
ge=
wahrte ſie einen ringsum laufenden ganz feinen Strich
welcher wahrſcheinlich bei einer Renovation der Truhe
ſtellenweiſe verklebt oder verwiſcht worden war, ſich an
manchen Stellen aber doch als vertiefe Linie ein wenig
markierte und die Annahme zuließ, daß eine innere
Holz=
ſchicht in die äußere eingelaſſen ſei. Auch das Schloß war
von innen nicht zu ſehen, wie bei den anderen Truhen,
aber wie an dieſen befanden ſich oben rechts und links
kleine Käſtchen mit Deckeln, welche mit den Schmalſeiten
feſt verbunden waren und zur Aufnahme von
Kleinigkei=
ten dienten. Sie waren leer, konnten indeſſen
möglicher=
weiſe als Handhaben benutzt werden, um den inneren
Teil, falls er wirklich beweglich war, herauszuziehen.
Gabi ſah ein, daß ihr dies allein nimmermehr gelingen
würde. Bei der Breite der Truhe gehörten wohl
über=
haupt zwei Perſonen dazu, und darum hatte ſie
War=
denburgs Hilfe erbeten. Es war ja der letzte Tag, die
letzte Möglichkeit, um zum Ziele zu gelangen, und andere
wichtige Gründe, die ſie wohlweislich verſchwieg,
ſpra=
chen auch noch mit.
Im gelben Zimmer harrte ſie ſeiner mit pochendem
Herzen und ungeduldigem Sinne, und als er pünktlich
auf die Minute erſchien, gingen ſie ſogleich ins Archiv.
Es war ein trüber Tag und zu einer genauen
Unter=
ſuchung nicht mehr hell genug. So ſchloſſen ſie ſorgfältig
die Fenſter und die Tür, ließen das elektriſche Licht
auf=
flammen und begaben ſich ſogleich an die Arbeit,
War=
denburg war nicht unfreundlich, aber ernſt, wortkarg und
ſtill, und auch Gabi ſprach nur das Notwendigſte.
Die Truhe wurde wieder völlig entleert und der
feine Strich am oberen Rande mit einem Federmeſſer
ſcharf nachgezogen. Damit waren die Vorbereitungen
be=
endet, doch alle Verſuche, die Holzgewandung
herauszu=
heben, mißlangen zuerſt vollſtändig. Erſt nach einer Weile
vermochte der Oberinſpektor mit zäher Ausdauer und
kraft=
voller Geſchicklichkeit den Einſatz zu lockern, und als dann
beide zugleich unter die vorſpringenden Käſten griffen,
eins — zwei — drei zählten und bei drei ihn
empor=
zogen, folgte er plötzlich ſo ſchnell der Bewegung, daß ſie
faſt erſchraken und ihn mit Leichtigkeit entfernen und
bei=
ſeite ſetzen konnten.
Das Werk war gelungen und nun bot ſich ihnen ein
Anblick dar, der ſie entzückte und geradezu ſinnverwirrend
wirkte, obgleich ſie gewiſſermaßen darauf vorbereitet
waren.
Auf lichtblauem Samt weich gebettet, lag auf dem
Grunde der Truhe der berühmte Rokokoſchmuck der
ſchlimmen Gräfin ausgebreitet. Nicht ein Stück fehlte,
und der Schein des elektriſchen Lichtes, welcher von oben
in die Truhe hineinfiel, ließ die zahlloſen, koſtbaren
Edel=
ſteine aufleuchten in einem märchenhaften Glanze. Ganze
Strahlenbündel ſchoſſen ſiegreich aus dem Dunkel hervor,
und nicht nur Gabi, auch Wardenburg ſtarrte wie
geblen=
det auf das prunkvolle Geſchmeide, das ſo lange in tiefer
Verborgenheit geruht hatte und von keiner warmen Hand
mehr berührt worden war.
Wir wollen alles laſſen, wie es iſt, ſagte Gabi mit
ge=
dämpfter Stimme. Für den Augenblick genügt es, daß
wir wiſſen, wo der Schmuck ſich befindet. Später ſollen
die Haſſelmanns und Treſſenſteins ihn auf meine Weiſung
hin, hier ſelbſt in Empfang nehmen. Bis dahin müſſen
Sie mir den Gefallen tun, zu ſchweigen — Wardenburg.
Später? wiederholte er erſtaunt. Wann ſoll das
ſein, Gräfin?
In acht Tagen etwa.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 30.
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Dann ſind Sie doch längſt fort?
Freilich, aber ich komme wieder, allerdings auf
we=
nige Stunden nur. Ich habe mir für das Rokokofeſt eine
kleine Ueberraſchung ausgedacht.
Welcher Art ſoll dieſelbe ſein?
Das verrate ich Ihnen nicht. Wenn Sie an dem Feſt
teilnehmen, werden Sie dieſelbe erleben.
Aber ich werde nicht teilnehmen.
Weshalb nicht? Man hat Sie doch ſicher
aufge=
fordert?
Mehr als das, gebeten, beſchworen ſogar.
Dann müſſen Sie auch kommen. Mir zuliebe.
Er ſchüttelte den Kopf. Ich kann nicht, Gräfin.
Meine Stimmung wird vorausſichtlich in nächſter Zeit
nichts weniger als feſtlich ſein.
Und an einem Wiederſehen mit mir liegt Ihnen
nichts?
Nein, ich möchte es ſogar vermeiden. um jeden
Preis.
Sie ſind wieder entſetzlich unhöflich.
Sein Geſicht wurde ſinſter. Ich muß es ſein, es iſt
meine einzige Waffe Ihnen gegenüber.
Ich glaubte, das Kriegsbeil ſei nun begraben
zwi=
ſchen uns für alle Zeit.
Irrtum, Gräfin, es iſt ſchärfer denn je. Das braucht
Sie aber nicht zu bekümmern. Sie haben Ihr Ziel
er=
reicht, den geheimen Gang entdeckt, den Schatz gehoben.
Nein, das habe ich eben nicht, meinte ſie heftig und
unwillig. Was liegt mir an dem Schmuck? Nichts, gar
nichts, mag ihn tragen, wer will. Was ich die ganze Zeit
über eifrig ſuchte, war in Wahrheit einzig und allein das
Erbteil der Wardenburgs, Ihr Erbteil, Werner, und daß
ich es nicht fand, iſt mir eine bittere Enttäuſchung, ein
tiefer Schmerz.
Aber weshalb, Gräfin, ich bitte Sie, weshalb? Ich
habe nie an dieſes Vermächtnis der ſchlimmen Gräfin
ge=
glaubt.
Ich aber um ſo mehr. Es war mein Stern, meine
Hoffnung, wenn ich verzagen wollte, mein einziger Troſt.
Ganz beſtürzte blickte er ſie an. Dann, nach kurzem
Zögern, ſagte er: „Ich begreife das nicht, kann es mir
nicht erklären, Gräfin.
Und die Löſung iſt doch ſo einfach, meinte ſie ernſt.
Sie wiſſen, ich habe Sie gleich im Anfang meines
Hier=
ſeins, einmal belauſcht. Sie ſprachen im Garten mit der
Gräfin Treſſenſtein und ſollten ſich um die reiche Witwe
bewerben. Da ſagten Sie —
Nun, was ſagte ich da, kleine Gabi?
Daß —, daß Sie nie eine Frau heiraten würden,
die vermögender ſei als Sie.
Er nickte. Das ſtimmt. Mein Stolz fordert
gebie=
teriſch eine ſolche Beſchränkung. Er kennt keine andere
Möglichkeit.
Um Gabis Faſſung war es plötzlich geſchehen, ihre
Sicherheit dahin. Aufſchluchzend warf ſie ſich in einen
Seſſel und weinte bitterlich.
Das konnte er nicht ſehen. Sich zu ihr herabneigend,
ſchaute er mit leidenſchaftlicher Zärtlichkeit auf ſie nieder
und ſagte weich: Gabi, liebe kleine Gabi, ſonſt ſo trotzig
und übermütig und nun mit einmal ſo unglücklich und
verzagt?
Nicht mit einmal, Werner, ſagte ſie durch Tränen zu
ihm aufblickend. Seit Wochen habe ich um unſer Glück
gebangt und gekämpft, und nun, wo es ſo groß, ſo
un=
ſagbar groß ſein könnte, entgleitet es zum zweiten Male
meiner ſchwachen Hand.
Ja, ſagte er dumpf, lieb haben wir uns, mehr denn
je, aber heiraten können wir uns nicht. Eine ſolche Mög
lichkeit iſt völlig ausgeſchloſſen.
Aber warum, Werner, warum? Sie ſprang auf
legte die Arme um ſeinen Hals. Wir gehören doch zuſan
men, kommen nicht mehr voneinander los. Wenn
uns früher wehe taten, geſchah es aus jugendlichem
verſtand, jetzt ſind wir weiſer und reifer geworden,i
Feuer geläutert und verſtehen einander mit jedem
danken und jedem Wort. Weshalb wollen wir uns
zum zweiten Male trennen?
Er wandte ſein Antlitz ab, und etwas wie ein Stöhn
entrang ſich ſeiner Bruſt. Wir müſſen es, Gabi, mit
melte er gepreßt. In meiner jetzigen Lage kann ich ke=!
reiches, vornehmes Mädchen heiraten, und Dich, Kind, at
allerwenigſtan. Der Oberinſpektor des Freiherrn pal
Haſſelmann und die Gräfin Gabi Gartenhauſen gehör
nicht mehr zuſammen. Deine Brüder würden entrüßt
ſein über meine Anmaßung, und mein Stolz müßte
Quu=
len leiden unter ihrem verſtärkten Mißtrauen, ihrer ſch=t
fen, abfälligen Kritik. Ich habe Dich damals geliebt, Gai
und ich liebe Dich jetzt als reifer, ſchwergeprüfter Ma
noch tauſendmal mehr, aber verzichten muß ich auf eit
gemeinſame Zukunft, wie ich ſchon einmal verzichtete, u10
da ich Dich nicht halten darf, iſt es gut, daß Du ge!
Sie ſchüttelte den Kopf. Wahre Liebe ſtrebt nicht n=
Geld und Gut, ſagte ſie, aber ſie verſchmäht es auch nic
wenn es mit der Perſon unlöslich verbunden iſt.
Wesh=
kannſt Du Deinen Groll nicht überwinden, Deinen St.l
Deiner Liebe unterordnen? Er allein ſteht trennend un
drohend zwiſchen uns.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Seite 15.
Frankturter Karsverient vonl 18. Februar 1914.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.)
ſetf Staatspapiere.
ltl Reichsschatzanw.
1o0 0o
ItI Reichsanleihe p. 1918.
9850
9850
Ho. . . . . p. 1925 .
Ko. .. . .
87,20
Mo. . . . . . . .
* 78,10
Pkrgußische Schatzanw.
9,50
SStaffelanleihe.
9055
Tonsols . . .
87,45
Ho. . . . ..
78.00
MieRische Staats-Anleihe. 4 97.10
HHo. . . . . . . . . . . . . .3½ 92,00
(Ho. . . . ..
.3
awerische Ablös.-Rente. 4 97,00
S.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 97,20
Ho. un kab. p. 1918 . ..
97.20
Ho. unkdb. p. 1920 .
4 9730
—.-B.- u. Allgem. Anl.
unkdb. p. 1930
4 97,10
MHo. Anleihe . .
31al 85.50
ie.
3 7600
aamburger Staats-Anl. . 4 96,70
Ho. v. 1887/94.
88,70
HIo. . . . .
79,80
lesssische Staats-Anleihel 4
Ho. unkdb. p. 1921.
97,80
Ao. . . . . . .
85,40
MAo. . . . . . . . . . . . . . 3 74,80
Tüdhsische Staats-Rentel 3 77,80
a rttembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921). . . . 4. 98,10
Mo. v. 79/80 . . . . . . . 3½ 88,70
MHo. ..
. . . . . . . 3‟ 77,50
Uns garische Gld.-Anl. . . 5 98,00
rSch. Anl. v. 1890 . . . .1,6 57,00
-1o. v. 1887 Monopoll13/ 52,50
Matlienische Rente . . . . .31
Schrr. Staats-R. v. 1913 .4½ 93,25
-lo. Silber-Rente . . . .4½ 87,55
-Ho. Papier-Rente . . .4½
o. Gold-Rente . . . . . 4 90,60
Mo. einheitl. Rente . . 4 83,25
ostug. Tab-Anl. 1891 . .4½ 9700
elo. inn. amort. 1905 . .4½ 75,00
Mlo. unif. Serie I
21o. „ „ III. 3 6480
olo. Spezial Titel. . .
9,55
uamänen v. 1903 . . . . .
9970
olo. Gold v. 1913. .
91,415
olo. Schatzsch. v. 1913 ₰4½100,25
slo. conv. . . . . .
86,50
d.o. v. 1890 . . .
93,50
b.o. v. 1891 . ..
88,30
d. o. v. 1905 ..
86,70
so. v. 1905 ..
p o. v. 1910
86,40
uasische St.-Anl. v. 1905
99,00
s o. Kons. v. 1880
88,30
„o. Gold v. 1890 „
w.o. v. 1902 . .
91,40
Inweden v. 1880. .
(bo. v. 1886 . nn
Schweden v. 1890.
..3fa
Sorben steuerfrei . . . . .4½ 87,00
do. amort. v. 1895 .. .
79,55
Türk. Egypt. Tribut . . .
8500
do. Kons, steuerfreie 1
730
do. Admin. v. 1903 . . .
86,0
do, unif. v. 1903. . . . .
1330
do. v. 1905 . . . . . . .
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . .4½ 91,00
Ungar. Staatsk.-Scheine
v. 1913. . . . . . . . . . . . 4½ 99,00
84,.20
do. Gold-Rente . . . . .
do. Staats-Ronte1910,
82,60
do,
Kr. 483,00
,
Argent. innere Gold-Anl.
v. 197 5
do. äußere v. 1890 . . . 5 1100,10
do. innero v. 1888 . . .4½ 94,80
do, äußere v. 1888 . . . 4½
4
do. v. 1897 .
Chile Gold-Anl. v. 1911..
95,95
do. V. 1889
4½
do. v. 1906
91,75
Chines. St.-Anl. v. 1895
do. w. 1896 . . .
99,40
do. Reorg. Anl..
88,50
do, v. 1898 .
92.20
Japaner . . . . .
92,35
Innere Mexikaner
64,75
Außere do,
77.50
Mexikan. Gold v. 1904
67,00
do. cons.
4400
69,00
do. Irrigat.-Anleihe
68,50
Buenos-Aires Prov.
65,00
Tamaulipas . .
— U
Sao Paulo B.-B. .
do. v. 1913 . .
98,85
Siam v. 1907. . .
96,20
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/971a
85,30
V. 1904 3½ 84,00
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt. . .
94,25
Nordd. Lloyd-Obligat. . .4½
Elisabethbahn .
49050
Franz-Josef-Bahn . .
4
Prag-Duxer
3 I 73,40
Osterreich. Staatsbahr
5
do. ...
90.0
do. ..
72,60
99,00
do. Südbahn (Lo1
73,60
do, d0,
52,40
do. do.
*1820
Raab-Oedenburg
37.00
Kronprinz Rudolfbahn .
56,410
Russ. Südwest . . . Wee
Moskau-Kasan . . .
..4½ 95,60
do. . . . . . . . . . .
87,50
Wladikawkas. . .
87,60
Rjäsan-Koslow. .
Portugies. Eisenb. v. 188
70,80
8600
do
Livorneser:
070,30
Salonique Monastir:
63,00
Bagdadbahn.
7020
Anatolische Eisenbahn
91.95
Missouri-Pacific
94.00
Northern-Pacitie
9600
Southern-Pacific
92,60
St. Louis & San Francisco
Tehuantepec .
89,85
Ungar. Lokalbahn ℳ.
Provinz-Anleihen.
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
96,20
3½ 26350
do. Em. 10 . . . . . . .
do. . 9 . . . . . . . . . 3½ 83,30
Posen Prov. . . . . . . . . .3½ 84,00
96.50
Westfalen Prov. V. . .
Hess. Prov. Oberhessen
95,50
do. Starkenburg . . . . 3½ 86,30
Städte-
Obligationen.
95,30
Darmstadt
do. .. .
3½
4 96,40
Frankfurt
13½,
do. . . .
94,90
Gießen .
3½, 8630
do. . . .
91.50
Heidelberg.
3½, 8500
do. .. .
94,80
Karlsruhe .
3½ 8 ,50
do. . . .
Magdeburg
4 9550
Mainz . .
do. . .
4 95.10
Mannheim .
8800
do. . .
*4 9730
München .
3½
Nauheim
*41 95,40
Nürnberg
3½ 86,30
do. .
4
offenbach
4
do. v. 1914 . .
3½
do. . . . . . .
Wiesbaden. . . . . . . .
do. . . . . . . . . . . . . .3½
Worms . . . . . . . . . . . . 4 95,00
do. . . . . . . . . . . . . .3½
Lissäbon v. 1888 . . . . .
Moskau v. 1912 . . . . . . . 4½ 93.50
Stockholm v. 1880 . . . . . 4
Wien Komm. . . . . . . .
„ 98,70
Wiener Kassenscheine
½z 92.00
Zürich v. 1889 . . .
Buenos Stadt v. 1892 :: . 6 102,00 Pfandbriefe.
½ 110
Berliner Hyp.-Bk.-Pf.
do. unkäb. 1918 . . .
15460
do.
1919. . . . .
94.25
do.
1921 . . . .
95,75
do,
1922.
8350
3i
do. .. . .
do. Komm.-Obl. unk. 1918 4% 94.75
9480
Frankf. Hyp.-Bk. S. 16-17.
94,80
do. unkdb. 1910 . . . .
96,00
1915 . . . .
do.
96,50
1920 . . . .
do.
do. Ser. 12—19. . . . . . 3½ 86,40
Kommunal-Oblig. Ser. 1,
unkdb. 1910 . . . . . . . 3½ 86,50
Frankf. Hyp.-Kred.-Ver.
Scr. 19—42
94,00
50
48—40
do. .
do. unk. 1922 „ 51—52
95,75
88,50
do. „ 1915..
do. Ser. 45 . . .
86,00
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,70
Ser. 12, 13, 16
14, 15, 17
96,70
do. . .
9730
do. unkdb. 1920 . . . .
97,40
1923 . . .
do.
1 3520
do. Ser. 1, 2, 6—8 . . .
85.20
do. „ 3—5 . . . . . . .
85.20
do. kündb. 1915.
96.70
do. Komm. unk. 1913
96,70
do.
1914
96,)0
1916
do.
1920
do.
97,30
1923
97.40
do.
85.50
do. verlosb. u. kündb..
unkäb. 1915
85.50
do.
94.50
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
55.0
do. unkdb. 1922. . . .
3½, 350.
do. . .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
unkdb. 1917
94,10
1919)
94,10
do. . . . . .
4 94,10
1921
do. . . . . .
1924ſ. 4 96,00
do. . . . . .
85,50
do. . . . . ....
do. Komm. unk. 1923 . 4 95,30
1924 . 4 96,00
do.
4 96,40
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
3½ 85,00
do. :
Bank-Aktien.
Bank für elektr. Unter-
nehmungen Zürich . . 10 194,50
Berg.-Märkische Bank. . 7½ 1152,20
Berliner Handelsges. . . . 9½ 163,50
Darmstädter Bank . . . . 6½123,00
Deutsche Bank. . . . . . . 12½26080
beutsche Vereinsbank. I 6 112.60
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 (118.70
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 (198,00 Dresdner Bank . . . . .
fie
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ 120,75
Nation.-Bank f. Deutschl.
117,50
Pfälzische Bank . . . . .
129,00
Reichsbank . . . . . . . . . 695 141450
Rheinische Kredit-Bank.
1133,00
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver.
(105,00
Wiener Bank-Verein . . . 71
140,10
Aktien von Trans-
port-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 144,20
7 126,60
Norddeutscher Lloyd . .
Frankfurt. Schleppschiff. 4 1116,00
Südkd. Eisenb.-Gesellsch. , 6½, 131,00
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½
6 95.55
Baltimore . .
10 1216½
Ganads: . .
7½ 139,55
Schantung.
Prinz Henry
Lombarden .
0 225
6
Bennsplrania:::::
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik .
628,00
Chem. Fabrik Griesheiml 14 (267,00
Farbwerke Höchst .
Ver. chem. Fabr. Mannh.. 20 345,50
10 115000
Zement Heidelberg ..
Chemische Werke Albert 30 45200
Holzverkohl. Konstanz . 15 322,00
6 (12450
Lahmeyer . . .
8 163,80
Schuckert, Nürnberg .
Siemens & Halske . . . . . 12 221,55
b 1127,30
Bergmann Elektr. .
Allg. Elektr.-Gesellsch. . 14 1249,75
25 (346,00
Hagen Akkum. . .
Deutsch. Übersce-Elektr. 11 1179,60
O 88.00
Gummi Poter . . .
Adler-Fahrradwerke . . . 30 382,50
Maschinenfabr. Badenia . 9 (128.75
Wittener Stahlröhren .
Gasmotoren, Oberursel .8½ 1159,75
Gasmotoren, Deutz . . .
9 124,25
Siemens Glas-Industrie . 15
23 314,50
Enzinger Filter . . . .
10 1150,00
Steaua Romana . . . .
Zellstoff Waldhof
15 1228,00
Bad. Zucker-Waghäusel.12,831212,80
95,00
Neue Boden-Aktien-Ges.
Süddeutsche Immobilien 0 61,00
Bergwerks-Aktien.
12 1168,50
Aumetz-Friede . .
Bochum. Bergb. u. Gußst.) 14 226,75
Leonhard, Braunkohlen. 9 1161,00
Konkordia Bergbau .. . 23 35000
Deutsch-Luxemb. Bergb. 10 (144,20
Eschweiler . . .
. 10 (221,60 M
Gelsenkirchen Bergw. . . 10 195½
Frankf. Hypothek.-Bank 10 (217.50 (Harpen Bergbau . . . . . . 11 (188,10
Kallwerke Aschersleben .10 (156,00
Kaliwerke Westeregeln . 13 1196,50
Königin Marienhütte . . 6 86,00
Laurahütte . . . . . . . . . 8 165,50
Oberschles. Eisenbed. . . 6 92,50.
Oberschl. Eisen-Industrie 3 72,50
Phönix Bergbau . . . . . . 18 243,75
Rheinische Braunkohlen 10 208.00
Riebeck Montan . . . . . . 12 (202,00
South West.-Afr. Shares . 5 121,00
Verzinsliche
Anlehenslose. Zf.
Badische . . . . . TIr. 100 4
Cöln-Mindener . TIr. 1003½142,80
Holländ. Komm. . H. 100 3 117,60
Madrider . . . . . Frs. 100) 3 79,00
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 1142,50
8 (163,00 Osterreicher 1860er Lose . 4 180,50
Oidenburger . . . . TIr. 40 3 1129,70
Raab-Grazer . . . . A. 1502½110,50
Unverzinsliche
Mk.
Anlehenslose.
p. St.
30 1655,50Augsburger . .
. A. 7
Braunschweiger:
TIr. 20
Mailänder . .
Fs. 45 —
Fe. 15
do.
„ „
A. 7 34,0
Meininger . . . .
lOsterreicher v. 1864 . H. 100
do. v. 1858 . A. 100 554,00
H. 100 438,00
Ungar. Staats.
Venediger . . .
Fg. 30
Türkische . . . . . . Fs. 400 1169,00
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns . . . .
20.43
20-Franks-Stücke . . . . . . . 16,28
Amerikanische Noten .
14.19½
20,47
Englische Noten . . . .
Französische Noten.
81,30
Holländische Noten
16950
Italienische Noten
81,10
8520
Osterr.-Ungarische Noten
Russische Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . . . . . 81,20
Reichshank-Diskont . .
do. Lombard Zsf.
Tendenz:
Behauptet.
bandel und Verkehr.
— Frankfurt a. M., 18. Febr. (Börſe.) Der
baurkt eröffnete im Einklang mit den ſchwächeren
Ausland=
örſen in abwartender Haltung bei teilweiſe niedrigeren
uiſen. Eine gewiſſe Zurückhaltung machte ſich beſonders
uf dem Montanmarkte bemerkbar. Einiges Intereſſe
be=
ud für Schiffahrtswerte, anſcheinend noch unter der
ahwirkung der günſtigen Abſchlußziffern der
Hamburg=
üamerika=Linie. Von ſonſtigen Transportwerten
konn=
n ſich Schantung anfangs befeſtigen, mußten jedoch
il eßlich wieder zirka 1 Prozent nachgeben. Ferner zeigte
hffür Elektriſche Werte unter Führung von Ediſonaktien
meereſſe. Der Kaſſamarkt lag ruhig; höher waren
ſngge Spezialwerte, zum Beiſpiel
Holzverkohlungsindu=
it 2,50, Anilin 1,50; niedriger notierten unter ande=
Scheideanſtalt 6,75. Inländiſche Fonds gaben zirka
Prozent nach. Tendenz behauptet.
* Köln, 18. Febr. In der heutigen Verſammlung
*1 Roheiſenverbandes wurde über die
Markt=
ire berichtet. Das Inlandgeſchäft iſt lebhafter
gewor=
n Sowohl in Qualitätseiſen als auch in Luxemburger
omeiſen ſind in den letzten Wochen erhebliche Mengen
rhauft worden. Der Auslandsmarkt zeigt infolge der
ruſtigeren Nachrichten aus Amerika und der
Erleichte=
ng auf dem Geldmarkt weiter feſte Haltung. Der
Ver=
id im Monat Januar iſt mit 71,38 Prozent der
eteiligung gegen die Vormonate erheblich
zurückgeblie=
n Zum Teil iſt dieſer Rückgang auf die infolge des
toiſtwetters im Monat Januar ausgebliebene
Waſſer=
rladung zurückzuführen; zum anderen Teile auch darauf,
1ß die Abnehmer ihre Beſtände ſtark reduziert haben, Für
n! Monat Februar iſt mit einer geringen Beſſerung des
ert andes zu rechnen.
Der Poſtſcheckverkehr des Reichs=
Poſt=
hnietes hat ſich nach dem jetzt erſcheinenden neueſten
ſchäftsbericht für 1913 auch im fünften Jahre ſeines
tſtehens günſtig entwickelt. Die Zahl der Kontoinhaber
Einde 1913 auf 86 400, alſo gegen 1912 um 15. v. H.
ge=
egen. 71 v. H. der Kontoinhaber ſind gewerbliche
Unter=
hmungen und Kaufleute. Der Geſamtumſatz belief ſich
13, auf rund 35.906 Millionen Mark, d. ſ. gegenüber dem
rahre 5559 Millionen Mark oder 18 v. H. mehr. Von
m Umſatz im Reichs=Poſtgebiete wurden 21293
Mil=
ingen Mark, d. ſ. über 59 v. H bargeldlos abgewickelt.
i ein Poſtſcheckkonto entfielen im Jahre durchſchnittlich
85 Gut= und Laſtſchriften. Das durchſchnittliche
Gut=
ban eines Kontoinhabers betrug 2169 Mark, dasjenige
er Kontoinhaber (im Durchſchnitt des Dezember) 201
Uhionen Mark. Dieſer Betrag war, bis auf einen
Be=
etssfonds von 12 Millionen Mark, verzinslich angelegt
Rteichs= und in Staatsanleihen verſchiedener Bundes=
Auen, in Darlehen an Genoſſenſchaften, in Wechſeln und
riy Ueberweiſung an die Reichshauptkaſſe, im letzteren
lille als tägliches Geld gegen 3 v. H. Zinſen. Der
Poſt=
uverkehr des Reichs=Poſtgebietes ergibt für 1913 ein
Uhr von 682000 Mark und gleicht ſo mit dem Mehr des
raahres (429000 Mark) den Minderbetrag nunmehr aus,
Un woie erſten Jahre in Höhe von über einer Million Mark
ſeittigt hatten. Im internationalen Poſtgiroverkehr, der
Uſinrreich, Ungarn, die Schweiz, Luremburg und Belgien
I numfaßt, wurden 91 Millionen Mark durch bargeldloſe
Abarweiſungen beglichen.
Landwirtſchaftliches.
Tätigkeit der Landwirtſchaftskammer im Jahre 1913.
Die Landwirtſchaftskammer ſendet uns folgende
Zu=
ift: Anläßlich der Ablehnung weiterer Staatsbeihilfe
die Landwirtſchaftskammer bei den diesjährigen
Etats=
kauungen ſteht in weiten landwirtſchaftlichen Kreiſen
IInſtitut der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer wieder
Mittelpunkt der Intereſſen unſerer Landwirtſchaft
trei=
hden Bevölkerung. Sollte es wirklich richtig ſein, daß
Landwirtſchaftskammer ungeheure Verwaltungskoſten
bbnauche, ſachlich aber der heſſiſchen Landwirtſchaft wenig
erggar nichts nütze? Nein, es iſt nicht richtig. Ein Blick
toas Budget der Landwirtſchaftskammer vom Jahre
3 ggenügt, um dieſe Behauptungen zu widerlegen. Laſſen
ueTe
Budgets finden wir die Ausgaben für wiſſenſchaftliche,
Lehrzwecke und dergleichen. Iſt dieſe Tätigkeit nicht
nutz=
bringend für die Landwirtſchaft? Oder kann nicht vielmehr
auf dieſem Gebiet gar nicht genug geſchehen? Die überaus
wichtige Prüfung landwirtſchaftlicher Maſchinen, die
Unterhaltung der landwirtſchaftlichen Haushaltungsſchulen
zu Langen und Lindheim, in welchen alljährlich zirka 100
Schülerinnen zu tüchtigen Landwirtsfrauen Ausbildung
finden, die ganze, allgemein dankbar empfundene
Einrich=
tung des Bauberatungsdienſtes zur Förderung des
land=
wirtſchaftlichen Bauweſens, die Einführung eines
Buch=
führungsdienſtes für landwirtſchaftliche Betriebe, deſſen
Inanſpruchnahme allen Landwirten freiſteht, die
Einrich=
tung eines koſtenloſen Rechtsauskunftsdienſtes, die
Bera=
tung der Landwirte in Steuerfragen, der
Arbeiternach=
weisdienſt eine bei der herrſchenden Leutenot gewiß
not=
wendige Einrichtung, die Herausgabe der
landwirtſchaft=
lichen Zeitſchrift mit ihren Beiblättern fallen neben
ande=
ren weniger bedeutenden Aufgaben in dieſes Kapitel.
Für die Förderung unſerer Tierzucht gab die
Land=
wirtſchaftskammer im Jahre 1913 150937 Mark aus. Die
Einrichtung der Landesherd= und Stammbücher, die
Ver=
anſtaltung von Schauen, Zentralviehmärkten, von
Pferde=
auktionen, die Prämiierungen, die Einrichtung einer
Foh=
lenaufzuchtſtation in Groß=Breitenbach, die Einrichtung
von Fohlenweiden und Tummelplätzen, die Körung, die
Unterſtützung der Zuchtvereine, die Einrichtung von
Zucht=
viehhöfen für Rindvieh, von Bullenſtationen, von
Bullen=
aufzuchtſtationen, der Import von Zuchttieren, die
Milch=
unterſuchungen, die Einrichtung von 7 Jungviehweiden,
die Förderung der Schweinezucht, der Ziegen=, der Geflüt
gel= und der Schafzucht ſollen hierzu beitragen. Iſt eine
von dieſen Einrichtungen nicht von Vorteil für die
Land=
wirtſchaft? Die Förderung des Wein=, Obſt= und
Gemüſe=
baues ließ ſich die Kammer angelegen ſein durch Verſuchs=
und Muſterpflanzungen. Verſuche im Wein= Obſt= und
Gartenbau, erſtere in Verbindung mit ders Wein= und
Obſtbauſchule Oppenheim, durch Einrichtung von
Gemüſe=
treibhäuſern, die Mitarbeit an der Neuorganiſation der
Zentralſtelle für Obſtverwertung in Frankfurt a. M., die
Anlage von Rebſchulen, Prämiierung von Weinbergen,
die Schädlingsbekämpfung, durch Verſuche zur Erforſchung
der Gelbſucht der Reben, durch Unterſtützung der
Ausbil=
dung von Baumwärtern u. a. m. Auf dem Gebiet der
Förderung der allgemeinen Landeskultur, der Bodenkultur
uſw. veranſtaltete die Kammer Sortenanbauverſuche mit
Winterweizen, Winterroggen, Sommerweizen,
Sommer=
gerſte, Hafer, Mais und Kartoffeln; ſie begann mit
Anbau=
verſuchen wichtiger Futterpflanzen und mit Verſuchen über
den Saatwechſel, ſie traf die Einrichtungen der
Saatgut=
vermittelungsſtelle, der Saatgutmärkte, ſie förderte den
Braugerſtenbau, veranſtaltete bezw. unterſtützte
Brau=
gerſte=Ausſtellungen, ſie verſuchte die Förderung des
Pri=
patwaldbaues, wenn auch nur mit einem geringen, ihr
zur Verfügung ſtehenden Betrag, und führte den geſamten
ihr vom Großh. Miniſterium des Innern übertragenen
Pflanzenſchutz durch. Auch die veranſtalteten
Demonſtra=
tionsdüngungsverſuche gehören in dieſes Kapitel. Iſt
eine dieſer Einrichtungen wertlos oder auch nur
ent=
behrlich? Die ſatzungsgemäßen Beiträge zum Deutſchen
Landwirtſchaftsrat, zur Deutſchen
Landwirtſchaftsgeſell=
ſchaft, zur Vereinigung deutſcher Schweinezüchter zum
Pomologenverein Eiſenach, zur Geſellſchaft für
Züchtungs=
kunde, zur Vereinigung zur Hebung des
Zuckerverbrau=
ches und vielen ähnlichen Vereinigungen kommen ſicherlich
doch auch der heſſiſchen Landwirtſchaft zugute. Kein
weit=
ſichtiger Landwirt wird ſie für überflüſſig halten, ebenſo
wenig wie die intenſive Förderung und Unterſtützung der
Ausſtellungen der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft,
ebenſo wenig auch, wie die Koſten der alljährlichen
Haupt=
verſammlung, der Provinz=Ausſchußverſammlungen uſw.,
bei denen den Landwirten Gelegenheit geboten iſt,
auszu=
fprechen, wo ſie der Schuh drückt.
Weiß man denn nichts im Lande von der Tätigkeit
der Kammer zur Wahrung der landwirtſchaftlichen
Inter=
eſſen bei den umfangreichen Geſetzentwürfen der
allgemei=
nen Bauordnung, des Feldbereinigungsgeſetzes, des
Ge=
ſetzes über die Entſchädigung der an Maul= und
Klauen=
ſeuche gefallenen Tiere, des Körgeſetzes, der Unfallver=
hütungsvorſchriften der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft u. v. a.? Doch damit genug. Jeder,
der es nicht ſchon vorher wußte, ſieht: die Aufgaben einer
energiſchen, arbeitsfreudigen Intereſſenvertretung der
Landwirtſchaft ſind zahlreich. Noch gar manches könnte
getan werden und müßte getan werden. Am guten
Willen und an Arbeitsfreudigkeit fehlt es der
Intereſſen=
vertretung der heſſiſchen Landwirte nicht. Aber Geld iſt
nötig zur Durchführung aller dieſer Aufgaben, daran iſt
nichts zu ändern. Gibt man es nicht, ſo ſpart man
aller=
dings für den Staatshaushalt, aber man ſpart auf Koſten
der heſſiſchen Landwirtſchaft.
Rechtsanwalt Meiſel=Darmſtadt.
Der deutſche Arbeitsmarkt im
Januar 1914.
* Nach vorläufiger Mitteilung des Kaiſerlichen
Statiſtiſchen Amtes im Reichs= und Staatsanzeiger auf
Grund der Berichte für das Reichsarbeitsblatt zeigt die
Lage des gewerblichen Arbeitsmarktes im Januar 1914
gegenüber dem Vormonat eine weitere Abſchwächung.
Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres iſt faſt
durchweg eine erhebliche Verſchlechterung eingetreten.Die
Aufſtellungen über den Beſchäftigungsgrad nach den
Mit=
teilungen der Krankenkaſſen liegen diesmal noch nicht vor.
Nach den Berichten von 48 größeren Arbeiterfachverbänden
mit zuſammen 2000 918 Mitgliedern waren Ende Januar
1914 4,7 v. H. der Mitglieder arbeitslos gegenüber 4,8 v. H.
Ende Dezember 1913. Von Ende Dezember auf Ende
Januar pflegt im allgemeinen die Arbeitsloſigkeit auf der
gleichen Höhe zu bleiben, wenn nicht etwas zuzunehmen.
Im Vorjahre ergab ſich eine Steigerung der
Arbeitsloſen=
ziffer zur gleichen Zeit von 2,8 auf 3,2 v. H. Die
Arbeits=
loſenziffer an ſich iſt alſo in dieſem Jahre beträchtlich höher
als im Vorjahre. Bei 352 öffentlichen Arbeitsnachweiſen
mit 121640 Vermittelungen kamen im Januar auf 100
offene Stellen bei den männlichen Perſonen 236, bei den
weiblichen 104 Arbeitsgeſuche. Die entſprechenden Ziffern
des Vormonats waren 214 und 120. Hiernach hätte der
Andrang männlicher Arbeitſuchenden weiter zugenommen,
derjenige weiblicher Arbeitſuchenden abgenommen. Vom
Dezember zum Januar ergab ſich bei den männlichen
Per=
ſonen die übliche Verſchlechterung, bei den weiblichen
Perſonen die übliche ſchwache Verbeſſerung. Bei den
männlichen Perſonen war aber in dieſem Jahre die
Ver=
hältnisziffer für die Arbeiter ungünſtiger. Die Berichte von
induſtriellen Firmen und Verbänden über die Lage des
Arbeitsmarktes im Januar teilen, von wenigen
Ausnah=
men abgeſehen, eine weitere Abſchwächung mit. Auf dem
Ruhrkohlenmarkt wurde dieſe Abſchwächung durch den
Froſt, der die Schiffahrt unmöglich machte, noch verſchärft.
Im ober= und niederſchleſiſchen Bergbau war die Lage
günſtiger, hier herrſchte nach wie vor Arbeitermangel. Auf
die Lage im Braunkohlenbergbau übte das Froſtwetter
einen günſtigen Einfluß aus; die Mehrzahl der Bezirke
klagt über Arbeitermangel. Roheiſeninduſtrie, ſowie
Stahl= und Walzwerke berichten vielfach einen ſchwachen
Geſchäftsgang, der zur Einlegung von Feierſchichten
nötigte. Die Maſchineninduſtrie wies gleichfalls an vielen
Orten einen Rückgang auf. Der Lokomotivbau war
hin=
gegen befriedigend, der Automobilbau gut beſchäftigt.
Insbeſondere in der elektriſchen Induſtrie machte ſich,
ſo=
weit die Großſtädte in Betracht kommen, ein Ueberangebot
an Arbeitern geltend. Die wichtigſten Zweige der
chemi=
ſchen Induſtrie waren nach wie vor gut beſchäftigt. In der
Textilinduſtrie machte ſich im Zuſammenhang mit dem
wenig befriedigenden Geſchäftsgang ein großer Andrang
von Arbeitskräften bemerkbar. Von 298 Firmen iſt die
Arbeiterzahl angegeben, und zwar mit 357834 zu Ende
Januar gegen 356 459 zu Ende Januar 1913. Es iſt alſo
eine Vermehrung um 0,39 v. H. (im Vorjahre um 4,03
v. H.) eingetreten, während für Dezember eine ſolche
gegenüber dem Vorjahre um 1,96 v. H. zu verzeichnen
war. Die Zunahme iſt demnach geringer geworden. Im
einzelnen verteilt ſich die Zunahme im Januar gegenüber
dem Vorjahre auf die chemiſche Induſtrie (*10,90), auf
den Bergbau und das Hüttenweſen (*1,84) und auf die
Induſtrie der Maſchinen (—0,85 v. H.); alle übrigen
In=
duſtrien zeigen einen Rückgang.
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Sonntag, den 22. Februar, abends 811
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75
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75
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freundlichſt einladen.
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Montag, den 23. Februar, nachmittags 3 Uhr
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Mittwoch, den 25. Februar, vormittags 11 Uhr
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Das gesamte musikalische Arrangement liegt in den
Händen des Herrn Obermusikmeisters Mickley. (*4323
Der meschuggene Rat.
Katholiken-Verein Darmſtadt.
Samstag, 21. Februar,
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eingeführt ſein müſſen): Herren 1.65 Mk. — Damen 1.15 Mk.
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Freitag, 20. Februar, abends 6—8 Uhr,
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(4743a
F. Albert, Wilhelminenſtr. 35.
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1914.
Nummer 50.
Echr iSf füf
1
mit natürlichem Wiesbadener
Kochbrunnen.- Quellen-Salz.
Weltbek. sind d. Heilerfolge
d. Wiesbadener
Kochbrun-
nen-Quellen. — Die aus
die-
sen gewonnenen Salze in
Verbindung mit „Jolu‟
sind beste Mittel gegen
Rheumatismus, Gicht,
lschias, Hexenschuss,
Ver-
teauchg., sowie Englische Krankh. bei Kindern. ½ Fl. Mk. 1.10,
¼ Fl. Mk. 2.20. Zu haben in den Apotheken u. Drogerien;
wenn nicht vorrätig beim Grossisten anfragen oder
Allein-
fabrikanten Dr. P. Schmitz & Co. (vorm. „Jolu‟-Werke),
(II,4054
Wiesbaden.
Wo liegt die Gralsburg!
** Die Aufführungen des Wagnerſchen
Par=
ſifal, durch die die Gralsburg mit ihren Wundern in
der feierlichen Verklärung des Klanges auf vielen Bühnen
erſcheint, verleihen der vielerörterten Frage nach der
ge=
ſchichtlichen Lage von Montſalvat ein aktuelles Intereſſe.
In einem Aufſatz der Annales beſpricht Erneſt Gaubert
die mannigfachen. Hypotheſen, die an dieſes Problem der
Parſifalfrage geknüpft ſind, und löſt ſchließlich das Rätſel
der wirklichen Gralsburg. Von verſchiedenen Seiten iſt
verſucht worden, das große Heiligtum und die letzte
Zufluchtsſtätte der Albigenſer, die Burg Montſégur, mit
der Gralsburg zu identifizieren. Bevor Ramon de
Pe=
relha dies Schloß als letzte Zufluchtsſtätte für die
ver=
folgten Glaubenshelden baute, lagen dort bereits die
Ruinen eines berühmten Schloſſes, in dem man vielleicht
die Gralsburg ſehen könnte, wenn nicht alle Dichter und
Chroniſten, die die Parſifalſage bearbeitet haben, den
Schauplatz nach Spanien verlegen würden, und zwar in
ein Bergſchloß des nördlichen Spanien. Diejenigen, die
die Gralsburg in Spanien ſuchen, werden daher die
grö=
ßere Wahrſcheinlichkeit für ſich haben. Man hat nun den
Montſalvat im Gebirge von Kantabrien bei einer kleinen
Stadt Salvatierra finden wollen, die zwiſchen Alſaſua
und Vittoria liegt. Das heilige Schloß hätte ſich hier
wirklich in einer Umgebung erhoben, die durchaus den
Schilderungen der Legende entſpricht. Aber die wenigen
Mauerreſte, die noch von einer alten Burg zeugen,
ſtam=
men höchſtens aus dem 12. Jahrhundert, während doch
die Gralsburg in einer früheren Zeit entſtanden ſein
muß. Deshalb hat man noch ein anderes Salvatierra
ausfindig gemacht im ſüdlichen Galicien an der
portu=
gieſiſchen Grenze. Dieſe Gegend voll enger Bergſchlünde,
maleriſcher Engpäſſe und herniederbrauſender Bergſtröme
weiſt die Ruinen eines alten Schloſſes aus dem 11.
Jahr=
hundert auf, und in einigen Lokalſagen der Gegend
fin=
den ſich auch Spuren, die auf die Sage hinweiſen. Alle
dieſe Hypotheſen müſſen aber gegen die zurücktreten, die
in dem altberühmten Benediktinerkloſter von
Montſerrat in der Provinz Barcelona das wahre
Montſalvat erblickt. Gaubert weiß zwingende Gründe
dafür anzuführen, daß hier der Ort der Gralsburg zu
ſuchen iſt. Die Abtei, die zwiſchen Monistrol und
Man=
reſa liegt, erhebt ſich auf dem „Montſerrat” dem „
geſäg=
ten Berge” der ſich nach der Legende in zwei Stücke teilte
am Karfreitag zu der Stunde, da der Herr ſein Leben
aushauchte; ſie liegt in dieſen Bergen der Weſtgoten in
Nordſpanien, von denen Wagner in eriſen At des
Parſ=
fal ſpricht.
All die Landſchaften findet man hier, die im Parſifal
geſchildert werden: die Einſiedelei, die Quelle, den See,
die großen Gegenſätze der Natur, die weiten Fernblicke.
Die kataloniſchen Sagen erzählen zudem, daß hier die
Gralsritter ein Aſyl fanden. Ein Graf von Barcelona,
Sifredo el Velloſo, fand hier ein wundertätiges
Marien=
bild, das von dem heiligen Lukas ſelbſt geſchaffen ſein
ſoll, und ließ 880 ein Kloſter bauen, das einer der
be=
rühmteſten Wallfahrtsorte Spaniens wurde. Das alte
Kloſter wurde 1808 von den Franzoſen zerſtört und 1812
wieder aufgebaut; es hat eine wundervolle Lage über den
weiten Ebenen von Katalonien, eingeniſtet zwiſchen den
zerriſſenen Bergwänden in einer Höhe von 1237 Metern.
Heute führt eine kühn angelegte Zahnradbahn von
Monistrol herauf, von der aus ſich die wundervollſten
Fernblicke enthüllen. Man begreift, wie dieſer uralte Bau,
auf ſteilem Fels wie in die Wolken gebaut, in den
Vor=
ſtellungen der Tieflandbewohner zu dem Schloß der
Seele werden mußte, einem Tempel der Erlöſung und
des Geiſtes.
Sport, Spiel und Turnen.
sr. Pferdeſport, Achtes Turnier deutſcher
Pferde. Das Intereſſe des Publikums für das
Tur=
nier blieb bis zum letzten Tage wach, denn auch am
Diens=
tag war die Olympia=Halle wieder überfüllt. In der
Hofloge bemerkte man u. a. den Landwirtſchaftsminiſter
von Schorlemer, den Fürſt zu Dohna, Graf A. Bismarck,
Herrn von Zitzewitz=Wedern, Oberlandſtallmeiſter von
Oettingen und Landſtallmeiſter Graf S. Lehndorff. Das
Meeting erreichte am Schlußtag mit der Entſcheidung der
Goldenen Reichskrone ſeinen züchteriſchen Höhepunkt. In
dieſer Konkurrenz trafen ſich alle diejenigen Pferde, die
im Preis von Oſtpreußen, Preis von Hannover, Preis
von Alldeutſchland und der Handels=Materialsprüfung
plaziert worden waren, zu dem Zwecke, das beſte Pferd
des Turniers feſtzuſtellen. Die Richter ſtanden vor keiner
leichten Aufgabe, denn die 13 Bewerber präſentierten ganz
ausgezeichnetes Material. Nach längerer Prüfung wurde
Dr. E. Kunheims Vaſall II, geritten von Frau von
Gott=
berg, der Sieg zugeſprochen. Der ſechsjährige, in
Hol=
ſtein gezogene Schimmelwallach, ein prachtvoller, in edlen
Linien gehaltener Hunter, verhalf ſomit der dortigen Zucht
zu einem großen Erfolg. In dem von 22 Konkurrenten
beſtrittenen Lebewohl=Jagd=Springen paſſierten 14 Pferde
fehlerlos die Sprünge und mußten unter ſich ſtechen. Auch
hier ergaben ſich gleiche Leiſtungen, da vier Bewerber in
lotem Remen auf dem erſten Platz endeten. Zn der Hahl
ſpring=Konkurrenz kam es gleichfalls zu einem toten
Ren=
nen. Oberleutn. Martins’ Sylveſter und Direktor Olſons
Panſchi ſprangen beide ohne Fehler ein Hindernis von
1,70 Meter Höhe. Der Ehrenpreis der Herren v. Weinben
fiel durch das Los an Direktor Olſon. Die Reſulta
waren: Jugendpreis; Verkaufsmaterialprüfung: 1. Oben
leutnant v. Bismarcks Wildfang, —2. Hauptm. v. Zitze
witz’ Barbara, P2. Herrn A. Kochs Jakob. 37 Konu
renten. — Lebewohl=Jagd=Springen: —1. Leutn. Breye
Ellen (Beſ.). —1. Frhr. v. Buddenbrocks Ulla (Beſ.),
Rittm. v. Richters Mäxchen (Leutn. Alern), —1. Frau
Mehlis’ Poeſie (Oberleutn. Maur). 22 Konkurrenten
Goldene Reichskrone: 1. Herrn Dr. E. Kunheims Vaſall
(Frau v. Gottberg). Der in Holſtein gezogene Schimmeſel
wallach wurde durch dieſen Sieg für das beſte Pferdd
Turniers erklärt. 13 Konkurrenten. — Tatterſall=Dreſſun
Prüfung: 1. Frau Dr. Borchardts Sweet Boy, 2. Heim
Neumanns Coretto, 3. Herrn Huths Goldkind. 6 Konkun
renten. — Materialprüfung für Wagenpferde: —1
ſpänner des Bentſchener Tatterſalls (Fahrer Frhr.
Borch), —1. Zweiſpänner des Bentſchener Tatterſalls
(Fahrer Herr F. G. Koch), ——1. Dogcartgeſpann des He
Häußler (Beſ.). 6 Konkurrenten. — Hochſpringen
Oberleutn. Martins’ Sylveſter (Beſ.), ——1. Direktor Olſon
Panſchi (Beſ.), 3. Herrn W. Schlobachs Tiger (Herr
minneci). Fünf Konkurrenten.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaſiſt
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ.
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Nachdem die Stadt Darmſtadt in großzügi
Weiſe die Vertilgung der Schnaken ins Werk geſetzth
wofür ihr der Dank aller Einwohner ſicher iſt, dürfte
ſich empfehlen, auch die Vororte der Reſidenz daran
erinnern, daß es eine Pflicht der Gemeinden iſt, für
Ausrottung der Stechmücken ebenfalls Sorge zu tra
Zurzeit halten ſich die Schnaken noch an ihren Ueberoi
terungsplätzen in den Kellern, Stallungen uſw. auf,ſod
ſie dort mit leichter Mühe und geringen Koſten mite
Spiritusflamme vernichtet werden können. Wer ſich
die Mühe nimmt und die Keller einer Villa oder m
Bauernhauſes mit einem Licht betritt, wird überraſchte
von den Schwärmen dieſer Plagegeiſter, die beim Ablen
ten der Decke ſeine Lampe umfliegen. Hier könnten
Gemeindevorſtände unſerer Vororte wirklich ein
Werk tun, wenn ſie nach dem Vorbild von Darmſtadt
Schnakenvertilgung energiſch durchführen würden.
Erfolg würde nicht ausbleiben und ſich im kommen
Sommer angenehm fühlbar machen.
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Infantin Klara
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Oberhofmeiſterin Sofie Doſtal
Marquiſin v.
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vater des Königs Emil Jannings
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kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
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8 Uhr. (Vorverkauf bis einſchl.
Samstag, 21. Febr., im
Verkehrs=
büro, Ernſt=Ludwigsplatz.
Ver=
kauf der etwa noch vorhandenen
Karten am Tage der Vorſtellung
auch an der Tageskaſſe im
Hof=
theater zu den übl. Kaſſeſtunden.)
Sonntag. 22. Febr. Nachmit=
3½ Uhr. 29 Volksvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen. „Die
ſpa=
niſche Fliege.” Schwank in
3 Akten von Franz Arnold und
Ernſt Bach. (Der Vorverkauf zu
dieſer Vorſtellung findet bis
ein=
ſchließlich Samstac 21. Febr., nur
im Verkehrsbüro (Ernſt=
Ludwigs=
platz) ſtatt. Der Verkauf der etwa
noch vorhandenen Karten erfolgt
am Tage der Vorſtellung an der
Tageskaſſe im Hoftheater,
vormit=
tags von 11—1½ Uhr und von
2½ Uhr ab. — Abends 7½ Uhr.
116. Ab.=Vſt. D 36. „Die
Fle=
dermaus.” Operette in 3
Auf=
zügen nach dem Franzöſiſchen des
Meilhac und Halevy. Muſik von
Joh. Strauß. Gew. Preiſe,
Aus dem Spielplan.
Montag, 23. Febr.
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vorſtellung zu
Volksvorſtellungs=
preiſen. Für jeden Theaterbeſucher
(gleichviel ob erwachſen oder Kind)
iſt eine beſondere Karte zu löſen.
Außer Abonnem. Anfang 5 Uhr.
Neu einſtud.: „Der geſtiefelte
Kater”. Märchen=Komödie in 5
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— Die verehrl. Abonnenten haben
ein Vorkaufsrecht in der Art, daß
ſie ſich am Donnerstag, 19. Febr.,
nachmitt. von 3½—5 Uhr, gegen
Vorzeigung ihrer
Abonnements=
karten entſprechende Plätze an der
Tageskaſſe ſichern können. Die
Plätze der Ganzabonnenten bleiben
am 15. Febr. bis nachmitt. 5 Uhr
aufbewahrt. Der allgemeine
Kartenverkauf findet
Frei=
tag, 20. Februar, ſowie an
den darauffolgenden Tagen,
vor=
mittags von 9½—1½ Uhr, an der
Tageskaſſe im Hoftheater ſtatt.
Auch im Verkehrsbüro werden an
den gleichen Tagen Karten
ausge=
geben, bezw. telephon. Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 1582.
Roſen=Montag, 23. Febr.
An=
fang 8½ Uhr. Außer Abonnem.
Zu Volks=Vorſtellungspreiſen.
Heiterer Faſchingsabend
(Bunte Bühne). Leitung:
Richard Lert, Erich Kleiber.
Mit=
wirkende: Gertrid Geyersbach,
Evelyn Moore, Minna Müller=
Rudolph, Hans Vertram, Auguſt
Globerger, Adolf Jordan, Robert
Perkins, Leo Schützendorf, Georg
Weber. — Zum Schluß: „
Ve=
nedig‟ (Uraufführung). Ein Akt
von de Flers und de Caillavet.
(Spielleiter: Bruno Harprecht.) —
Die verehrl. Abonnenten haben
ein Vorkaufsrecht in der Art, daß
ſie ſich am Freitag, 20. Februar,
nachm. von 3½ bis 5 Uhr, gegen
Vorzeigen ihrer Abonnementskarten
entſprechende Plätze an der
Tages=
kaſſe ſichern können. Die Plätze
der Ganzabonnenten bleiben am
20. Februar bis nachmitt. 5 Uhr
aufbewahrt. Der allgemeine
Kartenverkauf findet am
Samstag, 21. Febr., ſowie
an den darauffolgenden Tagen
vormittags zu den üblichen
Kaſſe=
ſtunden an der Tageskaſſe ſtatt.
Auch im Verkehrsbüro werden an
den gleichen Tagen Karten
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gegeben, bezw. telephoniſch
Be=
ſtellungen entgegengenommen.
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Seite 20.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Feßruar 1914.
Nummer 50.
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legantes Maskenkoſtüm billig=
Ezu verleihen.
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Heidelbergerſtraße 112.—
Elegante Masken=
2 Herren= und 1 Damenmagke
billig zu verleihen.
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2 blume, Pierrette) bill. zu verlelſle
*4350df)
Mauerſtr. 17, IIn
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Schöne Masken (Chanf., Soll
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Lasken zu verleihen. (B1s
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wei Kindermasken zu verleihen
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M
gekrönt, zu verl.=
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ſtüm verleihen.=
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E bilig zu verleihen. (*430
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Zigeu=
nerin und Pierrette zu verleihen
Brandgaſſe 4, 1. St. (4639a
Eleganteſeidene Maske (Garmen)
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Eeinmal getr., bill. zu verl. (*427s
Mühlſtr. 20, Seitenb., 1. St.
(Maske) für
Seid. Pierrelte 5 Mk. zu verl
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3 z. pk. 1bl. Elown f. Kindv. 6-=9
2.50 M. Eliſabethenſtr. 14, II. (*431.
Fürkin u Pierrette (Mask) zu ver=
C*4315) Kranichſteinerſtr. 36,
Lasken: 1 weiße, 1 ſchw. Sam.=
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Schützenſtr. 9. Seitenb. r., 1. S
Eleg. Samt=Soubr. (Maske) zu v.
—4320df) Liebfrauenſtr. 63, par=
Namenmaske (Rokokopierr.) zu v.
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Zwei 8
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Saalbauſtraße 24, part.
Tüchtige Wirtsleute ſuchen prg
1. oder 15. April 1914 ein
nachweislich gute Bier= oder Wel”
wirtſchaft. Kaution kann geſtellt
(*43776
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die Expedition d. Bl.