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173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
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werden angenommen in Darmſtadt.
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Mu 295.
Dienstag, den 20. Dezember.
1910.
Die heutige Nummer hat 24 Seiten.
Der Verfaſſungsentwurf für Elſaß=Lothringen.
*⁎* Die offiziöſe Mitteilung über den Inhalt der vom
Bundesrat genehmigten Geſetzentwürfe über die künftige
Verfaſſung der Reichslande und über die Wahlen zur
Zweiten Kammer beſtätigt eigentlich nur, was ſchon in
großen Umriſſen bekannt war. Man weiß nun, daß der
Wunſch, Elſaß=Lothringen zu einem den übrigen Teilen
des Reiches völlig gleichberechtigten Bundesſtaat zu
erhe=
ben, keine Erfüllung gefunden hat. Solches hätte nur
geſchehen können, wenn das Land entweder zur Republik
erklärt worden wäre oder wenn es eine eigene Dynaſtie
erhalten haben würde, denn ein ſelbſtändiger Bundesſtaat
unter der Souveränität des Kaiſers hätte eine
Machtver=
ſchiebung innerhalb des Reiches zu Gunſten Preußens
durch den Zuwachs von Stimmen zur Folge gehabt. Ein
ſolches Zugeſtändnis glaubten aber wohl die
Bundes=
ſtaaten ohne Gefährdung ihres eigenen bisherigen
Ein=
fluſſes nicht machen zu können, und die letzten
Erfahrun=
gen beim Schiffahrtsabgabenkampf waren in der Tat nicht
geeignet, die Entſagungsfreudigkeit der Bundesſtaaten zu
ſtärken. So konnte denn die Entſcheidung über die
künf=
tige Stellung Elſaß=Lothringens im Reiche nicht anders
ausfallen, als es nun geſchehen iſt, und die Bewohner der
Reichslande müſſen ſich mit dem Gedanken tröſten, daß ſie
in ihren eigenen Angelegenheiten eine ſelbſtändige
Geſetz=
gebung erhalten und inſofern wenigſtens den übrigen
Bundesſtaaten gleichſtehen werden.
Mit nicht geringem Intereſſe hatte man dem zu
bil=
denden Landtage entgegengeſehen, der die jetzt vom
Bun=
desrat, dem Staatsrat und dem Landesausſchuſſe
ausge=
übten Funktionen in den elſaß=lothringiſchen Dingen
über=
nehmen ſoll. Auch hier werden die ſchon früher gebrachten
Meldungen von der geplanten Schaffung einer Erſten und
Zweiten Kammer beſtätigt. Das künftige „Oberhaus”
wird das Ausſehen der übrigen im Deutſchen Reiche
be=
ſtehenden Erſten Kammern haben, wobei die eigenartige
ſtaatsrechtliche Stellung Elſaß=Lothringens in dem
Vor=
ſchlagsrecht des Bundesrates für die vom Kaiſer zu
er=
nennenden Mitglieder der Erſten Kammer zum Ausdruck
kommt. Daß von der Berufung von Mitgliedern auf
Le=
benszeit Abſtand genommen wird, iſt nur zu billigen,
da=
gegen ſcheint uns das Handwerk im Vergleich zu den
übrigen Erwerbsſtänden nicht genügend berückſichtigt
wor=
den zu ſein.
Das den Reichslanden zugedachte Wahlrecht zur
Zweiten Kammer bedeutet ohne Zweifel einen erheblichen
Fortſchritt, und es ſchließt ſich im weſentlichen dem
Reichs=
tagswahlrecht an, knüpft ſich aber an die Bedingung des
dreijährigen Wohnſitzes in dem betreffenden Wahlkreiſe.
Hier würde ſich im Intereſſe der Freizügigkeit vielleicht
empfehlen, ſtatt „in dem betreffenden Wahlkreiſe” zu ſetzen
„in Elſaß=Lothringen‟. Die Ermäßigung der Karenzzeit
auf ein Jahr für gewiſſe Kategorien von Staatsbürgern
dürfte manchen Widerſpruch hervorrufen, wogegen ſich
gegen das Alterspluralwahlrecht, das allen Klaſſen zugute
kommt, kaum begründete Einwendungen politiſcher Natur
erheben laſſen. Auch die ſonſtigen auf das Wahlrecht
be=
züglichen Beſtimmungen ſind annehmbar, insbeſondere iſt
gegen den Wegfall der Stichwahl und den neuen Modus
der Wahlprüfungen wenig zu ſagen.
Man darf nun geſpannt ſein, wie der Reichstag ſich zu
dem Vorſchlage der Verbündeten Regierungen ſtellen
wird, denen eine Verſtändigung über die definitive
Ver=
faſſung der Reichslande anſcheinend nicht leicht
gewor=
den iſt.
Im Reichslande iſt man mit dem Verfaſſungsentwurf
cht zufrieden. Die Straßburger Poſt ſchreibt u. a.: Es
nichts Neues, was wir erfahren, keine Ueberraſchung
der im Guten noch im Böſen. Man wußte faſt alles,
rs jetzt unter der Zuſtimmung des Bundesrats bekannt
geben iſt. Auch was wir befürchteten, iſt eingetroffen.
e Gewährung von Bundesratsſtimmen an
Elſaß=
thringen, ſelbſt in der engbegrenzten Art, wie wir ſie
irworteten, iſt nicht gekommen, und man wird in der
gründung der Ablehnung nichts finden, was uns über
ſchrierzlichen Verzicht tröſten könnte, den man von uns
langt. Die Gründe, die man gegen die
Bundesrats=
nmen ins Feld führt, ſind alt, aber wir finden nicht,
ſie dadurch an Beweiskraft gewonnen haben . . . Der
rn der Sache iſt die Beſorgnis der übrigen Bundes=
ſtaaten vor preußiſchem Machtzuwachs. Darunter muß
Elſaß leiden, und die deutſche Sache leidet mit. Ein
an=
derer Punkt, der von wenig weitherziger Auffaſſung
ſpricht, iſt die Bindung des Wahlrechts an drei=, bezw.
einjährigen Wohnſitz in der Gemeinde oder dem
Wahl=
kreiſe.
Der Rückgang der Geburten in Deutſchland.
* Es iſt ſchon erwähnt worden, daß das langſame
Wachstum der Großſtädte aufgefallen iſt. Tatſächlich
be=
findet ſich ganz Deutſchland in der Entwickelung zu
dem=
ſelben Ziele wie Frankreich. In einigen Großſtädten war
die Geburtenziffer ſchon lange im Rückgang begriffen,
Berlin namentlich wies ſchon vor Jahren den Tiefſtand
auf, den Elſaß=Lothringen erſt jetzt erreicht hat. Andere
Großſtädte und vor allem das Land zeigten ſich allerdings
widerſtandsfähiger, ſo daß man gewillt war, die
Erſchei=
nung auf beſondere örtliche Verhältniſſe zurückzuführen.
Das hat ſich inzwiſchen als unhaltbar erwieſen. Die
Sta=
tiſtiken der letzten Jahre haben ergeben, daß die
Erſchei=
nung des Geburtenrückganges alle deutſchen Landesteile
er=
griffen und auch auf dem Lande bereits überall eingeſetzt
hat. Man hat geglaubt, dieſe Erſcheinung mit dem
Hin=
weis abtun zu können, daß wir auch in früheren Zeiten
bereits ſolche Rückgänge in der Geburtenziffer erlebt
hät=
ten. Es ſeien dann eben auch wieder Jahre mit
ſteigen=
den Ziffern gekommen. Aber dieſer Einwand iſt nicht
ſtich=
haltig. Denn die früheren Schwankungen der
Geburten=
ziffer waren die Folge von Wellenbewegungen in der
Eheziffer. Seit Mitte der ſiebziger Jahre aber iſt die
Ge=
burtenziffer von über 42 auf weniger als 33 im Jahre 1909
in ununterbrochener Stetigkeit geſunken, obwohl von einem
entſprechenden Rückgang der Eheziffer nicht die Rede iſt,
und auch in Zeiten, in denen ſich die Eheziffer hebt, dauert
der Rückgang der Geburtenziffer an. Wir haben es alſo
durchaus mit einer neuen Erſcheinung im deutſchen
Volks=
leben zu tun.
Mit einer neuen, aber nicht überraſchenden! Sie hat
ſich ſeit langen Jahren vorbereitet. Der Grund iſt in der
Tatſache zu finden, daß das Heiraten den jungen Leuten
in jeder Weiſe erſchwert wird und ſie erſt ſpät ſelbſtändig
werden und in die Ehe treten können, ſowie darin, daß
kinderreichen Familien das Leben nach jeder Richtung hin
ſchwer anſtatt leichter gemacht wird. Man ſoll ſich der
Wahrheit nicht verſchließen, ſondern offen eingeſtehen, daß
es deshalb heutzutage weder als klug noch als vornehm
gilt, eine kinderreiche Familie zu haben. Es könnte nur
verhängnisvoll ſein, ſich den Gründen für die Abnahme der
Geburten, die mit unfehlbarer Sicherheit weiter
fortſchrei=
ten wird, zu verſchließen und die Wahrheit nicht erkennen
zu wollen.
Rußland und Frankreich.
* Anläßlich der im Elyſee gehaltenen Anſprachen
er=
örtern die Blätter eingehend die Politik Iswolskis
und die franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen.
Der Temps ſchreibt u. a.:
Iswolski hatte vorher als Miniſter des Aeußern
zweifellos die deutſch=ruſſiſche Entente
vor=
bereitet und die Potsdamer Zuſammenkunft bezeugt
die wechſelſeitigen Verſöhnungsbemühungen.
Nichts iſt vom europäiſchen Geſichtspunkt aus berechtigter,
denn Frankreich, welches mit allen ſeinen Nachbarn in
Frieden lebt, kann nicht wünſchen, daß ſein Bundesgenoſſe
mit denſelben im Zwiſte ſtehe. Vom Geſichtspunkte der
Orientpolitik aus iſt das ruſſiſch=deutſche Abkommen
eine Lektion für Frankreich und England, aber wir können
Rußland durchaus keinen Vorwurf machen. Die Lage iſt
demzufolge ſehr klar: Die ruſſiſch franzöſiſche Allianz
be=
ſteht in ihrer ganzen Kraſt mit allen ihren Konſequenzen
und Entwicklungsmöglichkeiten; ſie iſt für beide
Regierun=
gen notwendig und beiden Völkern teuer und ſie kann in
Zukunft in ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen
Anwen=
dung noch fruchtbarer werden als bisher.
Journal des Débats ſagt:
Die deutſche und öſterreichiſche Preſſe, namentlich die
Wiener, haben die Ernennung Iswolskis zum Votſchafter
in Paris ſehr abfällig beurteilt. Man weiß, wer dieſe
Angriffe in Wien angeſtiſtet hat. Das iſt ein Grund mehr,
um Iswolski Vertrauen entgegenzubringen, und wir
hoffen, daß während ſeiner Pariſer Tätigkeit Frankreich
und Rußland einander immer mehr ſchätzen werden.
Siscle ſchreibt:
Wir wiſſen nicht, wie die deutſche Diplomatie die
vom Reichskanzler im Reichstage und die von Iswolski
im Elyſee geſprochenen Worte miteinander vereinbaren wird,
aber wir hoffen, die Regierungen von Petersburg und Paris
werden im Verein mit der Londoner Regierung durch ihre
Diplomatie zuſammenwirken und auch durch methodiſche
Vorbereitung zu kriegeriſchen Zwecken, de ihre Allianzen
genügen, um ihre Rechte zu verteidigen und dem Frieden
Achtung zu verſchafſen.
Mehrere andere Blätter drücken die Ueberzeugung
aus, daß die Anſprachen die Beſorgniſſe
zer=
ſtreuen werden, welche in Frankreich durch die Rede des
Reichskanzlers über die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen
hervorgerufen worden ſind.
Deutſches Reich.
— Gegen eine künſtliche Verlängerung
des Reichstages wendet ſich eifrig die
Nationallibe=
rale Korreſpondenz. Das offizielle Organ der
national=
liberalen Parteileitung ruft dem Reichskanzler zu: Daß die
Mahnung, in der gemeinſamen Arbeit die Gegenſätze zu
begraben, uns keinen Schritt weiter bringt, das muß nach
dieſer Etatsdebatte auch Herrn von Bethmann Hollweg
klar geworden ſein. Die Nervoſität, die über dem Ganzen
lag, forderte geradezu gebieteriſch nach einer Entladung,
und dieſe Entladung können nur die Neuwahlen bringen.
Schon die Interpellationen, mit denen ſo viele Tage dieſer
kurzen Seſſion ausgefüllt waren, zeigen zur Genüge, woher
und wohin der Wind weht; und wenn auch ab und zu
eine darunter iſt, die der poſitiven Arbeit zuzuzählen iſt,
ſo ſtehen doch ſchon am Eingang der Tagung im künftigen
Jahre neue Interpellationen, die zu den ſchönſten
Wahl=
reden Anlaß geben. Das Zeichen unſerer politiſchen
Ge=
ſamtſituation ſteht auf Neuwahlen. Möge die Regierung
das rechtzeitig erkennen und Einflüſſen widerſtehen, die das
Leben des jetzigen Reichstags noch künſtlich verlängern
wollen.
— Die Reichswertzuwachsſteuer. Die
Nordd. Allg. Ztg. begleitet die Beendigung der dritten
Kommiſſionsleſung des Reichswertzuwachsſteuergeſetzes
mit folgenden Betrachtungen:
„Die grundſätzlichen Gegner einer
Reichswertzuwachs=
ſteuer und ſpeziell die Intereſſenten werden nach
vorlie=
genden Anzeichen die bevorſtehenden Weihnachtstage zu
einem letzten energiſchen Anſturm gegen die Vorlage
be=
nutzen. Insbeſondere hält die organiſierte Minderheit
der ſtädtiſchen Haus= und Grundbeſitzer an der
irrtüm=
lichen Annahme feſt, als ſeien ihre Intereſſen mit denen
der Terraingeſellſchaften identiſch und ſprächen gegen die
Steuer. Sie beabſichtigen, nach Zeitungsnachrichten, in
zahlreichen Städten Proteſtverſammlungen zu
veranſtal=
ten, da das vor drei Wochen im Zirkus Schumann
abge=
haltene Meeting ohne Einwirkung auf die öffentliche
Mei=
nung vorübergegangen iſt. Es iſt jedoch nicht
anzuneh=
men, daß dieſe Proteſte die Parteien des Reichstages in
ihrer bisherigen Stellungnahme irre machen werden. Wie
die zahlreichen uns vorliegenden Aeußerungen der Preſſe
auch aus der Provinz erkennen laſſen, iſt die Zahl der
Freunde des geſetzgeberiſchen Gedankens in ſtändigem
Wachſen begriffen; wie ein angeſehenes nationalliberales
Blatt kürzlich ſchrieb, kann man auf einen Gegner der
Wertzuwachsſteuer hundert Freunde rechnen. Dieſe
all=
gemeine Zuſtimmung iſt, wenn auch noch nicht ſämtliche
Schwierigkeiten beſeitigt ſind, in der Tat die beſte Gewähr
für ein Zuſtandekommen des Geſetzes und damit auch für
die Erfüllung der auf ihm beruhenden allgemein
gebillig=
ten Forderungen: der Aufrechterhaltung unſerer
militfri=
ſchen Leiſtungsfähigkeit und der erhöhten Fürſorge für die
Veteranen aus Deutſchlands großen Kriegen.”
— Ueber die Frage der deutſchen
Scha=
denerſatzanſprüche aus dem britiſch=
ſüd=
afrikaniſchen Kriege äußerte ſich nunmehr die
britiſche Regierung. Sie lehnt ein Eingehen auf alle
Re=
klamationen ab, die ſeinerzeit der in Britiſch=Südafrika
eingeſetzten Kommiſſion unterbreitet wurden, und iſt
hin=
ſichtlich dieſer Reklamationen auch nicht bereit, dem
deut=
ſchen Antrag auf Ueberweiſung dieſer Angelegenheit an
den ſtändigen Schiedshof im Haag zu entſprechen. Nur
für einige Fälle, die der Kommiſſion in Britiſch=Südafrika
nicht vorlagen, anerkennt ſie, daß es ſich dabei um eine
Rechtsfrage handelt und will dieſe dem Haager
Schieds=
hof unterbreiten. Das Auswärtige Amt verſah die
betei=
ligten Deutſchen mit dieſer Nachricht. Es gedenkt, die
An=
gelegenheit bei der britiſchen Regierung weiter zu
ver=
folgen und teilt Näheres darüber mit, ſobald die engliſche
Regierung von den beabſichtigten Schritten unterrichtet
ſein wird.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Bienerth und die Kabinettsbildung.
Baron Bienerth hat bisher noch keinen formellen Auftrag
des Kaiſers zur Kabinettsbildung erhalten, doch wird in
eingeweihten politiſchen Kreiſen nicht bezweifelt, daß
Bie=
nerth zunächſt auserſehen ſein wird, die Kabinettsbildung
zu verſuchen; und zwar dürfte er den diesbezüglichen
Auf=
trag im Laufe dieſer Woche erhalten, wenn das
Herren=
haus die nun vom Abgeordnetenhaus bereits beſchloſſe=
Nummer 298.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910.
nen Geſetze angenommen haben wird. Jetzt taucht unter
der Flut der verſchiedenen Kombinationen die Meldung
auf, daß die Kabinettsbildung auch ungbhängig und nicht
im Zuſammenhang mit der Fortſetzung der
Ausgleichsver=
handlnugen in Prag erfolgen wird. In eingeweihten
Kreiſen wird die Richtigkeit dieſer Nachricht bisher
beſtrit=
ten, und gleichzeitig werden alle Nachrichten über die
Per=
ſönlichkeiten, die in das neue Kabinett eintreten ſollen, als
vorläufig leere Kombinationen bezeichnet. Zum Teil ſeien
ſie nur auf die Wünſche beſtimmter Parteien
zurückzufüh=
ren. Als Tatſache kann es allerdings gelten, daß der
Deutſche Nationalverband das Verbleiben des
Juſtizmini=
ſters Dr. von Hochenburger, und daß die Chriſtlichſozialen
das Verbleiben Dr. Weiskirchners im Kabinett wünſchen,
doch iſt es noch ganz unentſchieden, ob dieſe Wünſche
befriedigt werden können; ebenſo wie es noch nicht
feſt=
ſteht, wie groß der parlamentariſche Einſchlag im Kabinett
ſein wird.
England.
Die Wahlen. In politiſchen Kreiſen veranſchlagt
man die Mehrheit, welche die Regierung nach den Wahlen
beſitzen wird, auf mindeſtens 124 Sitze. Im unioniſtiſchen
Lager herrſcht Uneinigkeit, die durch die eigentümliche
Hal=
tung Balfours verurſacht wurde. Viele Mitglieder der
unioniſtiſchen Partei ſind über Balfours Theorien
bezüg=
lich der Tarifreform, des Referendums uſw. nicht derſelben
Anſicht und machen ihn für den ungünſtigen Ausfall der
Wahlen verantwortlich. Balfour ſelbſt ſoll zugeſtehen, daß
ſeine Taktik geſcheitert iſt, er ſoll ſogar
Geſundheitsrück=
ſichten geltend machen, um demnächſt zurückzutreten und
die Leitung der unioniſtiſchen Partei niederzulegen. Auf
ſeiten der Liberalen wird darauf hingewieſen, daß im
unioniſtiſchen Lager nicht nur Mangel an einem feſten
Programm herrſche, ſondern es auch an hervorragenden
Männern fehle, die geeignet wären, die Leitung der Partei
zu übernehmen.
Kreta.
Die Note der Schutzmächte. Es war
voraus=
zuſehen, daß die Note der Schutzmächte von den Kretern
nicht ganz glatt hingenommen werden würde. Wie aus
Athen gemeldet wird, ernannte denn auch die kretiſche
Nationalverſammlung eine Kommiſſion von zehn
Mitglie=
dern, die über die von der vorläufigen Regierung
einzu=
nehmende Haltung, ſowie die zu ergreifenden Maßnahmen
beraten ſoll. Die Erregung über die Note der
Schutz=
mächte iſt gewaltig.
Vereinigte Staaten.
Rüſtungsfragen. Präſident Taft hielt in der
Geſellſchaft für ſchiedsgerichtliche Entſcheidung
internatio=
naler Streitigkeiten eine Rede, worin er die Beunruhigung
zu beſchwichtigen ſuchte, die durch die Denkſchrift
hervor=
gerufen wurde, die der Chef des Generalſtabes dem
Ko=
mitee für Militärangelegenheiten im Repräſentantenhauſe
unterbreitete. Wir haben, ſo führte Taft aus,
ausgezeich=
nete Küſtenverteidigungswerke und eine ſehr gute Flotte,
die geeignet ſind, eine Invaſion auf dem Seewege zu
ver=
hindern. Das Volk der Vereinigten Staaten würde
nie=
mals einwilligen, ein ſtehendes Heer zu unterhalten, das
genügend wäre, es in der Schlacht mit den ſtehenden
Hee=
ren der Großmächte aufzunehmen. Taft trat für
geſetz=
liche Beſtimmungen zur Verbeſſerung der militäriſchen
Rüſtungen, ſowie für die Beſchaffung von Geſchützen und
Munition für die Streitmacht ein, die im Notfalle
auf=
geboten werden könnte.
China.
Die Abſchaffung des Staatsrats. Durch
ein kaiſerliches Edikt wurde die Denkſchrift des
Reichsaus=
ſchuſſes, in der der Thron gebeten wird, den großen
Staatsrat abzuſchaffen oder ihn zu einer dem Volke
ver=
antwortlichen Körperſchaft umzugeſtalten, abſchlägig
be=
ſchieden. In dem Edikt wird ausgeführt, daß die
Mit=
glieder des großen Staatsrats vortreffliche und treue
Ratgeber ſeien und daß die Einſetzung eines Kabinetts,
ſowie die Ernennung von Beamten Vorrechte des Thrones
ſeien, womit der Reichsausſchuß ſich nicht befaſſen ſollte.
Das Edikt wird im Reichsausſchuß beſprochen. Man ſieht
der Erörterung mit großer Spannung entgegen, da die
Mitglieder des Reichsausſchuſſes drohen, daß der
Reichs=
ausſchuß auseinandergehen werde.
* Der Konflikt zwiſchen dem Prinzen
Max und dem Vatikan. Die inhibierte Publikation
des Prinzen Max, von der nur noch zwei Exemplare
vor=
handen ſind, führt aus, daß die römiſche Kirche der
grie=
chiſchen nie die Hand zur Einigung geboten habe, ſondern
ſie unterjochen wolle. Wenn die römiſche Kirche die Union
mit der griechiſchen wolle, müſſe man für die römiſche
Kirche die Verhältniſſe, wie ſie vor dem Schisma
beſtan=
den, wiederherſtellen. Wenn die römiſche Kirche natürlich
nicht ihren geſamten gegenwärtigen Standpunkt zu
ver=
leugnen brauche, ſo müſſe ſie ſich doch der griechiſchen
Kirche anpaſſen. Dieſe kenne weder das Dogma der
un=
befleckten Empfängnis, noch die Infallibilität, auch nicht
die Verpflichtung zum Zölibat. Nicht einmal die
katho=
lichen Griechen hätten ſich allen Dogmen der katholiſchen
Kirche unterworfen. Dieſe habe den uniierten Griechen
Privilegien verliehen, die am meiſten die Diſſidenten
ver=
ſtimmt hätten, die hiernach beurteilten, in welcher
ſpiri=
tuellen Abhängigkeit die Katholiken von ihrer Kirche
ge=
halten ſeien.
* Belgiſche Hofgänger. König Albert hat bei
der gegenwärtigen Beſſerung im Befinden der Königin
ein parlamentariſches Eſſen auf den 22. Dezember
ange=
ſetzt. Die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten der Kammer
haben zum erſtenmal die an ſie ergangene Einladung
an=
genommen. Das erſcheint um ſo bemerkenswerter, als
verſchiedentlich betont wurde, daß die von den Sozialiſten
gelegentlich der Eröffnung des Parlaments veranſtaltete
Demonſtration zur Krankheit der Königin mit beigetragen
habe.
* Wien, 18. Dez. Der Kaiſer beſuchte heute
nach=
mittag den Prinzen und die Prinzeſſin Viktor
Napoleon; bald darauf gab der Prinz in der Hofburg
ſeine Karte für den Kaiſer ab.
* Haiderabad, 18. Dez. Der deutſche
Kron=
prinz nahm heute vormittag an der Jagd auf Antilopen
mit Jagdleoporden teil und beſuchte nachmittags das alte
mohammedaniſche Königsſchloß von Golkonda.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Dezember.
* Vom Hofe. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin empfing am Samstag um 11 Uhr im Neuen
Palais Frau von Alvensleben und Frau Profeſſor
Pfannenſtiel. Um 12,45 Uhr empfing der
Groß=
herzog den Staatsſekretär des Reichsamts des
Innern Staatsminiſter Delbrück und den
Staats=
ſekretär des Reichsſchatzamtes Wirkl. Geheimrat
Wer=
muth, die hierauf an der Frühſtückstafel teilnahmen.
Die Großherzoglichen Herrſchaften beſuchten Sonntag
vormittag den Gottesdienſt in der Hofkirche. Prinz und
Prinzeſſin Franz Joſeph von Battenberg
nahmen an der Frühſtückstafel im Neuen Palais teil.
(Darmſt. Ztg.)
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Großherozg
empfingen am Samstag den Oberſtleutnant von der
Schulenburg, Kommandeur des Garde=Drag.=Regts.
(1. Großh. Heſſ.) Nr. 23, den Oberſtleutnant Schmidt,
Kommandeur des Gendarmerie=Diſtrikts Oberheſſen in
Gießen, den Major Rehfeld im 5. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 168, den Beigeordneten Becker von Gonſenheim, den
Profeſſor Stork von Gießen, den Gutsbeſitzer
Ritt=
meiſter der Landwehr a. D. Linck von Wahlheim, den
Straßenmeiſter Bergmann von Worms, den
Privat=
dozent Profeſſor Dr. Schrader, den Bürgermeiſter
Schneider von Wendelsheim, den Sanitätsrat Dr. Roſſi
von Offenbach, den Amtsgerichtsrat Roſſi von Mainz,
den Profeſſor Dietrich von Worms, den Forſtmeiſter
Bär von Homberg, den Geh. Hofrat Profeſſor Dr.
Müller, den Privatdozent Bergrat Profeſſor Dr. Steuer,
den Geh. Kommerzienrat L. Meyer von Offenbach, den
Lehrer Will von Rendel, den Juſtizrat Dr. Oſann, den
Geh. Schulrat Dr. Lahm, Direktor der Oberrealſchule
n Worms, den Schlachthausverwalter Vettel von
Heppenheim a. d. B., den Lehrer Mohr von Ober=
Eſch=
bach, den Oberſtaatsanwalt Dr. Schwarz von Mainz,
den Regierungsrat Dr. Reinhart, den Privatdozent
Profeſſor Dr. Alt, den Oberamtsrichter Kolb von
Michelſtadt, den Profeſſor Schmidt von Alsfeld, den
Reallehrer Pohl, die Oberbahnaſſiſtenten Beiſiegel und
Schreher von Worms, den Poſtagent Ewald von
Wolfs=
kehlen, den Profeſſor Walger von Groß=Gerau, den
Medizinalrat Dr. Walger von Erbach, den Regierungs=
und Baurat Schwarz, den Oekonomierat Rittmeiſter
der Landwehr a. D. Dehlinger von Wolfskehlen, die
Lehrer Trau und Zahn von Weiſenau, den Profeſſor
Spreitzer von Mainz, den Landgerichtsdirektor Nees,
den Geh. Juſtizrat Rektor Profeſſor Biermann von
Gießen, den Baurat Balß von Mainz, den
Medizinal=
rat Schäfer von Gießen, den Sanitätsrat Dr. Vogel
von Laubach, den Lehrer Bernd, den Pfarrer Roth
von Butzbach, den Profeſſor Jobſt, den Dr. Koeppe,
den Hochbauaufſeher Hübner von Gießen; zum Vortrag
den Staatsminiſter Ewald, den Miniſter des Innern
v. Hombergk zu Vach.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
in beſonderer Audienz den Kgl. Preuß.
außerordent=
lichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter Frhrn.
v. Jeniſch.
— Von der Erſten Kammer. Se. Königl. Hoheit
der Großherzog haben den Präſidenten des Großh.
Landgerichts der Provinz Rheinheſſen Dr. Philipp
Hangen zu Mainz zum Mitglied der Erſten Kammer
der Stände des Großherzogtums auf Lebenszeit berufen.
Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben zum 19. Dezember d. J. dem
Oberlehrer an der Gemeindeſchule zu Heppenheim a. d. B.,
Rektor Maxmilian Schmidt aus Anlaß ſeines 50jährigen
Dienſtjubiläums die Krone zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen, ferner den
Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr Mainz
Ober=
brandmeiſter Johann Baptiſt Becker und Brandmeiſter
Theobald Gimbel die Krone zum Silbernen Kreuz des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
— Beſtätigt wurden der von dem Herrn Grafen
zu Erbach=Fürſtenau auf die Lehrerſtelle an der
Eemeinde=
ſchule zu Ober=Sensbach, Kreis Erbach, präſentierte
Schulamtsaſpirant Georg Wilhelm Bopp aus
Offen=
thal, Kreis Offenbach, für dieſe Stelle und der von dem
Herrn Grafen zu Yſenburg und Büdingen in Meerholz
auf die erſte Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu
Eckarts=
hauſen, Kreis Büdingen, präſentierte Lehrer Ernſt
Sames zu Steinheim, Kreis Gießen, für dieſe Stelle.
— Ernannt wurde Georg Jakob Konrad Rühl aus
Pfirſchbach vom 12. Januar 1911 an zum Schreibgehilfen
bei dem Finanzamt Höchſt.
D Vereinfachung des Geſchäftsganges auf dem
Ge=
biete der amtlichen Statiſtik. Eine der wichtigſten
ſtatiſtiſchen Erhebungen iſt die Feſtſtellung der
natür=
lichen Bevölkerungsbewegung, d. h. des Wechſels der
Bevölkerung, wie er ſich durch Heirat, Geburt und
Tod vollzieht. Sie erfolgt in Heſſen durch die
Zen=
tralſtelle für die Landesſtatiſtik auf Grund von
Zähl=
karten, die von den Standesbeamten für jede
Ehe=
ſchließung, Geburt und jeden Todesfall ausgeſtellt
wer=
den und in beſtimmten Zeiträumen bei der genannten
Behörde in großer Zahl — 70000 Stück jährlich—
zur weiteren Bearbeitung einlaufen. Vom 1. Januar
1911 an gelangen auf Anregung der Zentralſtelle neue,
weſentlich vereinfachte
Zählkartenformu=
lare zur Verwendung. Die bisherige Zahl der in
ihnen geſtellten Fragen iſt erheblich vermindert
wor=
den, was für die Standesbeamten, beſonders der
größe=
ren Städte, eine nicht geringe Arbeitserleichterung
be=
deutet.
n. Aktuar i. P. Georg Weber, deſſen Beiſetzung am
Sonntag auf dem ſtädtiſchen Friedhofe ſtattfand, war
durch langjährige Tätigkeit als Gerichtsſchreiber des
hieſigen Amtsgerichts I ſehr bekannt und allgemein bes
liebt. Sein Geſchäftskreis, die ſogenannte freiwillige
Gerichtsbarkeit (Kauf= und Hypothekenweſen, Nachläſſe,
Vormundſchaften uſw.) brachte ihn in ſtete Berührung
mit dem Publikum und hierbei wußte der erfahrene,
gewandte und unermüdliche Beamte durch freundliches,
gefälliges Verhalten ſich ungeteilte Anerkennung zu
er=
werben. Geſundheitsverhältniſſe (Verluſt eines Auges)
zwangen ihn 1901, dieſem Wirken zu entſagen und in
den Ruheſtand zu treten.
* Kommerzienrat Karl Schenck . Am 19. ds. Mts.
verſchied nach kurzem Krankenlager der Kommerzienrat
Karl Schenck, Begründer der hieſigen Maſchinenfabrik
Karl Schenck, G. m. b. H. Mit ihm iſt eine
Perſönlich=
keit aus dem Leben geſchieden, die für die induſtrielle
Ent=
wickelung unſerer Stadt von hervorragender Bedeutung
war. Ausgerüſtet mit reichem Wiſſen auf techniſchem
Ge=
biete, hat Karl Schenck im Jahre 1881 ſeine Firme hier
begründet. In beſcheidenem Umfange fing er an, aber
durch emſigen Fleiß und raſtloſe Tätigkeit hat er ſein
Un=
ternehmen aufwärts entwickelt und zu hoher Blüte
ge=
bracht. Sein ſcharfer Verſtand und ſeine tiefe
Gründlich=
keit befähigten ihn ganz beſonders zum Konſtrukteur von
Waagen und auf dieſem Gebiete — beſonders auch der
automatiſchen Waagen — hat er ſich den Weltmarkt zu
erobern gewußt. — Ein warmes Herz hatte er für die
arbeitende Bevölkerung. Infolgedeſſen widmete er ſeine
Tätigkeit der Schaffung billiger Arbeiterwohnungen und
Die dritte Heirat der Kaiſerin
Marie Luiſe.
Erſt in letzter Zeit haben neue Urkunden, zu
denen namentlich die Aufzeichnungen des Generals
Sir Hudſon Lowe zu rechnen ſind, wieder gezeigt, wie
entſetzlichen Todes Napoleon auf Sankt Helena ſtarb.
Der Freiheit beraubt, einem mörderiſchen Klima
preisgegeben, von der Welt abgeſchloſſen, täglich von
ſeinen engliſchen Wärtern gedemütigt, ſo hätte er auch
ohne das Leiden, deſſen Opfer er wurde, ſchwerlich
ein hohes Alter erreicht. Es iſt tief erſchütternd, ſich
vorzuſtellen, daß der Mann, vor dem Europa einſt
zitterte, nicht einmal auf ſeinem letzten Krankenlager
Schonung erfuhr, und daß die Nachläſſigkeit und das
Unwiſſen ſeiner Aerzte die Qualen, die er litt, noch
ſteigerten, ſtatt ſie zu lindern. Wenn er der
Menſch=
heit Uebles zufügte, er hat es wahrhaftig gebüßt!
Um ſo bewundernswerter iſt die Seelengröße, mit
der Napoleon ſein Schickſal trug. Niemals hörte man
eine Klage aus ſeinem Munde. Selten ſprach er zu
ſeinen Begleitern ein Wort wie jenes uns
über=
lieferte: „Glauben Sie etwa, ich erlebte nicht manchen
ſchlimmen Augenblick, wenn ich nachts aufwache und
mich erinnere, was ich war und was ich bin?‟
Wie kläglich und unwürdig erſcheint da die
Ge=
laſſenheit, mit der ſich Marie Luiſe, die Gemahlin des
geächteten Imperators, von ihm und ſeinem Unglück
abwendete. In oberflächlichen Zerſtrenungen fand
ſie ſchnell Troſt für den entſchwundenen Glanz und
die Größe der franzöſiſchen Kaiſerherrlichkeit. Bis
zuletzt ſtellte Napoleon ſich, als wäre er von der
Treue ſeiner „guten Luiſe” überzeugt. Keine
Vor=
würfe gegen ſie kamen über ſeine Lippen, nur
Ent=
ſchuldigungen für die, wie er zu glauben ſchien, von
ihrer Familie ſtreng überwachte und des freien
Ent=
ſchluſſes beraubte Mutter ſeines Sohnes. Und doch
ſteht feſt, daß Napoleon die Wahrheit wußte. Schon
als er von Elba entflohen war und im ſchnellen
Sie=
geslaufe den Thron wieder erobert hatte, richtete er
an einen Diplomaten, der Marie Luiſe ſeine
Auffor=
derung, ſich mit ihm in Paris zu vereinigen,
über=
brachte hatte und ſeinen Mißerfolg meldete, die Frage:
„Vielleicht hat ſie einen Liebhaber?‟ Das ſſollte
ſcherz=
haft klingen, verriet aber, daß auch an das Ohr des
Kaiſers das Gerücht von den zarten Beziehungen
zwi=
ſchen Marie Luiſe und dem Grafen Adam Neipperg,
den der menſchenerfahrene Metternich ihr als „
Ehren=
kavalier” zugeteilt hatte, gedrungen war. Graf
Neip=
perg wurde ihr Oberhofmeiſter und Miniſter des
Aus=
wärtigen, nachdem Marie Luiſe von dem Herzogtum
Parma Beſitz genommen hatte, und, ſowie ihr
Gewiß=
heit von dem Tode Napoleons geworden war, ließ ſie
ſich in aller Heimlichkeit mit ihm trauen, — ſchon vier
Jahre vorher hatte ſie ihm das erſte Kind geſchenkt.
Am 22. Februar 1829 ſtarb Neipperg und Marie Luiſe
ſchrieb ihrer Freundin, der Gräfin Crenneville: „All
mein Glück iſt für immer zerſtört. Der teure
Ent=
ſchlafene müßte zum Leben wiederkehren, wenn ich es
zurückgewinnen ſollte.” Sie mag ehrlich geweſen ſein,
als ſie ſo ſprach. Aber Marie Luiſe vergaß den Mann,
den ſie ſich ſelbſt gewählt hatte, ebenſo raſch wie den,
dem die Politik ſie zur Gefährtin beſtimmt hatte.
Hec=
tor Fleiſchmann hat jetzt unter dem erbarmungsloſen
Titel „Marie=Louiſe libertine”) ein ſehr fleißiges
Buch veröffentlicht, das ſich hauptſächlich mit der
zwei=
ten und mit der dritten Ehe der Gemahlin Napoleons
beſchäftigt. Dieſe dritte Ehe iſt bisher noch nicht ſo
ausführlich geſchildert worden, wie es in der freilich
nicht ganz parteiloſen Darſtellung von Hector
Fleiſch=
mann geſchieht.
Vier Jahre nach Neippergs Tode hielt Fürſt
Met=
ternich es für angebracht, ihm einen Nachfolger zu
ſuchen, und ſo fragte er eines Tages den Grafen
Bombelles, ob er Neigung habe, das Amt eines Ober=
*) Bei Albert Méricant in Paris.
hofmeiſters in Parma anzunehmen. Es ſei, ſo meinte
der Staatskanzler, dafür ein Mann nötig, der den
ſchwachen Charakter der Erzherzogin Marie Luiſe zu
leiten, ihren kleinen Hof in Ordnung zu halten und
ihren kleinen Staat zu regieren verſtehe. Und da
dieſe Funktionen mit einem anſehnlichen Gehalte
ver=
bunden ſein ſollten, nahm Graf Bombelles das
An=
erbieten ohne langes Zögern an. Charles=René
Mar=
quis und Graf von Bombelles, war am 6. November
1785 in Verſailles geboren, alſo im Jahre 1830 kein
Jüngling mehr. Sein Vater war während der
Re=
volution ausgewandert, verlor ſeine Frau, trat, teils
aus Frömmigkeit, teils aus Not, in den geiſtlichen
Stand, wurde Pfarrer in Oberglogau in Schleſien,
aber nach der Rückkehr der Bourbonen zum Biſchof
von Amiens und Almoſenier der Herzogin von Berry
ernannt. Er ſelbſt hatte in Oeſterreich Dienſte
genom=
men und ritt 1814 als Adjutant des Fürſten
Schwar=
zenberg mit den verbündeten Monarchen in Paxis
ein. Zwei Jahre ſpäter heiratete er eine reiche
Er=
bin, Karoline de Ponlharez, die jedoch bereits 1819
der Schwindſucht erlag. Die Juli=Revolution des
Jahres 1830 fand ihn als Oberſtleutnant des 5.
fran=
zöſiſchen Infanterie=Regiments in Nancy. Nun trat
er zum zweiten Male den Weg nach Oeſterreiſch an.
Man begreift, daß ein Mann, der ein Vaterland ſo
leicht gegen das andere tauſchte, in den ſtrengſten
religiöſen Anſchauungen aufgewachſen und ein
Tod=
feind des Bonapartismus war, Metternich geeignet
ſcheinen mußte, zum Hüter und Vormund der
ehe=
maligen Kaiſerin der Franzoſen geſetzt zu werden.
Als beſondere Empfehlung diente ihm, daß er in dem
Rufe ſtand, bei Frauen Glück zu häben, und die
Bil=
der, die von ihm erhalten ſind, zeigen ihn als einen
ſtattlichen Mann mit nicht häßlichen Geſichtszügen
und klugen Augen. Er hatte ſofort erfaßt, was
Met=
ternich unter der „Nachfolge Neippergs” verſtand:
ſchon am 17. Februar 1834 ſtand er mit Marie Luiſe
vor dem Traualtar. Es heißt, daß er ſich nicht ganz
Nummer 298.
hat im „Bauverein für Arbeiterwohnungen” ganz
beſon=
ders ſegensreich gewirtt. Um ihn trauert ſomit nicht nur
die Familie, ſondern auch ein großer Kreis von Arbeitern,
ſowie die deutſche Technik, die mit ihm einen ihrer
hervor=
ragendſten Vertreter verloren hat.
* Preſſefeſt 1911. Die rege Tätigkeit des
Feſtaus=
ſchuſſes findet in den Kreiſen unſerer Geſellſchaft eine
außerordentlich dankenswerte Unterſtützung. Es iſt das
ſicher ſowohl auf den Charakter des Feſtes als eine der
vornehmſten und gediegenſten Veranſtaltungen der Saiſon,
als auch auf den edlen Zweck des Wohltuns zurückzuführen.
Denn der Reinertrag iſt, wie ſchon mitgeteilt, für die
Wohlfahrtseinrichtungen der beiden journaliſtiſchen
Be=
rufsverbände beſtimmt. Während der Ertrag des
vor=
jährigen Feſtes je zur Hälfte dem Ortsausſchuß
Darm=
ſtadt der Bühnengenoſſenſchaft und dem
Landes=
verein heſſiſcher Zeitungsredakteure zugewieſen wurde,
wird der Ertrag des Preſſefeſtes 1911 den
Unterſtützungs=
kaſſen des letztgenannten Vereins und des Darmſtädter
Journaliſten= und Schriftſtellervereins zufließen.
— Der Kriegerverein hielt Sonntag nachmittag im
großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz ſeine
Weihnachtsfeier für Kinder ab Alt und Jung hatte in
recht großer Anzahl ſchon frühzeitig den Saal gefüllt. Die
Ueberraſchungen hatten ihren Anfang in einem
Klavier=
vortrag eines Knaben. Das dann folgende Feſtſpiel „Des
Tannenwalds Weihnachtstraum” von Franz Woenig
be=
ſchäftigte in der erſten Szene 4 Mädchen und 8 Knaben,
die letzteren als Zwerge verkleidet, erſtere als Feen, durch
Erzählungen über das nahende Chriſtfeſt, das Weſen des
Weihnachtsmannes uſw., bis ſie ermüdet ſich zur Ruhe
be=
gaben und im Traume weitere Bewunderungen anſtellten.
Engel, feierlich gekleidet, mit Palmen geſchmückt, zogen an
den ſchlafenden Kindern vorbei unter idm Geſang: „Tauet
Himmel den Gerechten” Ihr Verſchwinden weckt ſie aus
dem ſchönen Traum und ſie umdrängen den inzwiſchen
erſchienenen Weihnachtsmann, deſſen Erzählungen über
das bevorſtehende Feſt ihre Neugierde beſonders in
An=
ſpruch nahm; er zeigte ihnen an lebenden Bildern den
Einfluß des Feſtes, der Kranke aufmuntert, Traurige
tröſtet, Heimkehrenden freudigen Empfang bereitet und
den Familienſinn insbeſondere hebt. Die Spielfolge, die
geſco kkte Aufſtellung, geſchmackvolle Kleidung, das flotte
und einwandfreie Spielen der mitwirkenden Damen und
Herren, ſowie der Kinder lenkte die größte
Aufmerkſam=
keit der Feſtverſammlung auf ſich und reicher Beifall war
der Lohn für die großartigen Leiſtungen. Nicht minder
groß waren die Dankesbezeigungen an die Familie
Enders, die keine Mühe ſcheute, um unter Hintanſetzung
eigener Auforderungen ſo große Verdienſte in der Sache
des Kriegervereins ſich zu erwerben. Dann folgte der
Ein=
zug der inzwiſchen im Vorſaal aufgeſtellten Kinder unter
dem Geſang „Ihr Kindlein kommt!‟ Der inzwiſchen
an=
gezündete Weihnachtsbaum kam ihnen durch Oeffnen
des Vorhangs zu Geſicht in ſeiner Pracht und ein Engel
ſang: „Vom Himmel hoch, da komm ich her”. Inzwiſchen
war zur Ueberraſchung der Kinder der Weihnachtsmann
mit ſeinem beladenen Eſel in der Mitte des Saales
er=
ſchienen. Er verſtand es vorzüglich, dieſe Rolle zu ſpielen,
und manches Kind wurde da mit Angſt erfüllt, jedoch
wußte er durch Austeilen von Lebkuchen und Aepfeln ihre
Zuneigung wieder zu erwerben. Auch die Vorträge des
Kreßſchen Mandolinenklubs fanden durch ihre geſchickt
ge=
wählten Melodien ungeteilten Beifall. Nach einer Reihe
von Kinderſpielen erfolgte die Beſchenkung der über 200
anweſenden Kinder.
— Weihnachtsfeier des Vereins deutſchar
Waiſen=
pflege, Verband Darmſtadt. Wer am Sonntag um
die vierte Nachmittagsſtunde die Waldſtraße paſſierte
und die vielen armen Kinder mit frohen Geſichtern
große Pakete ſchleppen ſah, der konnte Zeuge davon
ſein, was heute in Darmſtadt auf dem Gebiete der
Waiſenpflege getan wird. Obiger Verein hatte
wie=
der im Saale des Herrn Peter Baumann und unter
deſſen Leitung ſeine diesjährige Beſcherung
abge=
halten und es wurden die Waiſen und Halbwaiſen, die
Aermſten der Armen, mit neuen Kleidern, Stiefeln,
Wäſche, Hüten, Eßwaren uſw. ausgiebigſt beſchenkt;
ebenſo war eine ſchöne, zu Herzen der Kleinen gehende
Feier, bei welcher ſich beſonders Herr Lehrer Karl
Schäfer und eine Anzahl junger Mädchen
hervor=
taten, damit verbunden. Es war ein voller Erfolg!
Die größte Not iſt wieder auf eine Zeitlang geſtillt,
den Wohltätern ſei Dank.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Die
Kom=
miſſion für Blindenfürſorge veranſtaltete am Samstag
eine Weihnachtsfeier im Feierabendhaus. Um 7 Uhr
verſammelten ſich die Geladenen, zahlreiche Blinde mit
ihren Angehörigen, die Damen des Ausſchuſſes,
Mit=
glieder und Gäſte, und nahmen an den feſtlich
ge=
ſchmückten Tafeln Platz. Die Feier wurde eröffnet mit
gemeinſamen Weihnachtsliedern; es folgten
Sologe=
ſänge, Vorträge von Dichtungen und Sprüchen und eine
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezemher 1910.
Seite 3.
erhebende Anſprache des Herrn Pfarrer Knöpp, Auch
an einer Bewirtung fehlte es nicht und die angeregte
Unterhaltung in ſchöner Abwechſelung mit muſikaliſchen
Darbietungen, Violin=, Klavier= und Geſangsvorträgen
ließen die Stunden nur zu ſchnell vergehen. Gegen
10 Uhr endete mit ſtimmungsvollem Schlußgeſang das
ſchöne Feſt, das in allen Anweſenden den lebhaften
Wunſch nach häufigerer Vereinigung in ähnlicher Weiſe
wachrief.
Der Zweigverein Darmſtadt des „Heſſ.
Fechtver=
eins Waiſenſchutz” hielt Sonntag im großen Saale des
ſtädt. Saalbaues ſeine Weihnachtsbeſcherung für
Halb=
waiſen ab. Auf langen Tiſchreihen lagen die hübſchen
Geſchenke, die meiſt aus Kleidern und Schuhen
beſtan=
den, für 131 Kinder (Knaben und Mädchen)
ausgebrei=
tet. Die Feier ſelbſt wurde von Muſikmeiſter Weber
und ſeiner tüchtigen Kapelle mit dem Weihnachtsliede
„Stille Nacht” eröffnet. Nachdem der Männerchor
„Konkordia‟, Dirigent Herr Etzold, einen weihevollen
Chor geſungen, trug das kleine Mariechen Maar ein
der Feier entſprechendes Gedicht ganz allerliebſt vor.
Der erſte Vorſitzende, Herr G. Burggraf, hielt eine
ſinnvolle Anſprache an die Kleinen und dankte im
weiteren allen edlen Gebern von Geld= und ſonſtigen
Geſchenken zu dieſer Feier, und ſprach den Wunſch aus,
auch weiterhin ihre edle Geſinnung dem Verein
er=
halten zu wollen. Nachdem die Kapelle Weber noch das
reizende Tongemälde „Fröhliche Weihnachten” zum
Vortrag gebracht und der Männerchor „Konkordia” noch
einen ergreifenden Chor geſungen, ſchloß die erhebende
Feier.
— Der Darmſtädter Oberheſſenverein veranſtaltete
am Samstag im Saale des „Perkeo” ſeine
Weih=
nachtsfeier, die gut beſucht war und in
harmoni=
ſcher Weiſe verlief. Der Präſident, Herr Luther,
er=
öffnete die Feier mit einer kurzen Anſprache, worauf
Frl. Weiſe den Prolog „Die Glocke von Junisfare‟
vortrug. Hierauf folgten in kurzen Pauſen Geſangs=
und humoriſtiſche Vorträge von Frl. Luiſe Müller
und Herrn Bornheimer, die ſich mehrmals zu
Zu=
gaben verſtehen mußten. Lobend ſei auch die kleine
Frieda Beck erwähnt, die das Weihnachtsgedicht „
Ober=
heſſiſches Mädchen” recht ſchön deklamierte. Das
Rum=
melquartett trug ſchöne Geſänge vor. Als zweiter Teil
folgte ein kleines Theaterſtück „Unter dem
Weihnachts=
baum” bei welchem die Darſteller, Herr und Frau
Schmidt, Frl. Deckmann und Herr Chriſt, vielen Beifall
ernteten. Der Verein wird, wie alljährlich, diesmal
am 1. Weihnachtsfeiertage, nachmittags 4 Uhr, ebenfalls
im „Perkeo”, den Kindern hilfsbedürftiger Landsleute
beſcheren.
— Guyot=Stiftung für die Zwecke der evangeliſchen
Gemeindepflege im Großherzogtum Heſſen. Der erſte
Be=
richt über die bisher eingegangenen Beiträge, dem
hoffent=
lich noch viele folgen können, findet ſich im Anzeigenteil
unſeres heutigen Blattes. Möchte die gabenfrohe
Weih=
nachtszeit auch dieſem Liebeswerke Herzen und Hände
reichlich öffnen.
— Zioniſtiſcher Gruppenverband. Herr Ludwig
Trier ſchreibt uns: In Nr. 295 Ihrer geſchätzten
Zeitung vom 16. Dez. d. J. bringen Sie ein Referat des
zioniſtiſchen Gruppenverbandes in Heſſen und Heſſen=
Naſſau über eine von dieſem Verband hier abgehaltene
öffentliche Verſammlung. Dieſes Referat enthält
manches Unrichtige, aber gänzlich falſch ſind die
Ausführungen, ſoweit ſie die Wiedergabe der von mir
geſchehenen Aeußerungen betreffen. Ich glaubte, dem
Referenten des Abends darin zuſtimmen zu können, daß
man bemüht ſei, den armen, vertriebenen ruſſiſchen
Juden eine neue Heimat zu gründen, legte aber
ent=
ſchieden Verwahrung dagegen ein, die ruſſiſchen
Zu=
ſtände auf unſere Verhältniſſe zu übertragen. Ich
führte u. a. aus, daß in Deutſchland alle Staatsbürger
durch das Geſetz gleiche Rechte haben, daß die Juden
ſich als Deutſche fühlten und gleich wie Proteſtanten
und Katholiken am Wohle Deutſchlands mitarbeiteten,
deshalb auch der ſtattgehabten Bezeichnung einer
jüdiſchen Nation und eines jüdiſchen Volkes ganz
ent=
ſchieden widerſprochen werden müſſe. Die in dem
Ihnen übermittelten Referat angeführte freundliche
Haltung des deutſchen Kaiſers und des verſtorbenen
Großherzogs von Baden, als eines eifrigen Förderers
der zioniſtiſchen Beſtrebungen, wurde nicht von mir,
ſondern von dem Referenten des Abends erwähnt.
— Zeitig die Rechnungen ausſtellen und pünktlich
dieſe bezahlen! Mit dem Schluſſe dieſes Jahres ſind
für den Handwerker eine Reihe von Verpflichtungen
fällig, zu denen er baren Geldes dringend bedarf. Die
Tatſache, daß der Handwerker oft über ſeine
Verhält=
niſſe und ungewöhnlich lange Kredit gewähren muß,
bedentet für ihn eine ſchwere Schädigung. Im
Inter=
eſſe des Handwerkerſtandes kann deshalb nicht oft
genug darauf hingewieſen werden, daß der Hand=
Gäen
leicht zu dieſem Schritt entſchloß, und ſehr
verwun=
derlich wäre das nicht, da Marie Luiſe längſt jene
friſche und geſunde Schönheit eingebüßt hatte, die
Na=
poleon ſo entzückte, daß er in ſeiner derben Art ſeinen
Generalen empfohlen hatte, nur deutſche Frauen zu
heiraten. Eugéne de Méneval, Botſchaftsſekretär in
Wien, ſah Marie Luiſe 1830 und beſchreibt ſie als
„eine alte, zahn= und fleiſchloſe Frau, die alle Zeichen
des Verfalles an ſich trug und den Anblick einer
wah=
ren Ruine bot”. Nicht ſchmeichelhafter ſchrieb einige
Jahre ſpäter der Graf von Fallour über ſie: „Ich weiß
wurde, ſie zu ſehen, nichts anziehendes. Sie ging
ge=
beugt. Ihre dicke Unterlippe, das Merkmal ihrer
öſterreichiſchen Abſtammung, hing tief herab und ließ
ſie älter erſcheinen, als ſie war.” Andere Zeitgenoſſen
ſtimmen darin überein, ſie „alt und gewöhnlich” zu
nennen, und heben die Röte ihrer Naſe und die
Un=
reinheit ihrer Haut hervor. Das iſt, wie man
zu=
geben wird, kein ſehr verführeriſches Bild.
Wenn der Graf Bombelles alſo an ihrer Seite
auf manchen Reiz verzichten muzte, ſo konnte er ſich
daran ſchadlos halten, daß Marie Luiſe ihn im Lande
nah Gutdünken ſchalten und walten ließ. Von den
Jeſuiten erzogen, beeilte er ſich, dem Klerikalismus
auf allen Gebieten die Vorherrſchaft zu ſichern, was
im übrigen nicht dazu beitrug, ihm die Zuneigung
der Bewohner von Parma zu gewinnen.
Andachts=
übungen, Ausflüge über Land, eine gute Tafel, der
regelmäßige Beſuch des Theaters, im Sommer hier
und dort eine Bäderkur, Maskenbälle im Winter,
dazu ein aufmerkſamer Gatte — mehr verlangte
Marie Luiſe nicht von ihrem Leben.
Am Anfang Dezember 1847 erkrankte Marie Luiſe
an einem „rheumatiſchen Fieber”, und als ſie den
Tod nahen fühlte, ſchloß ſie nicht ohne Würde mit
ihrem Daſein ab, ließ die Sterbegebete an ihrem
Batte ſyrechen und ſich ihr letztes Teſtament vorleſen,
in welchem ſie über jedes einzelne Stück ihrer Habe
— auch das Glasauge Neippergs kam darin vor —
verfügt hatte. Man brachte ihre Kinder und ihre
Enkel und ſie ſegnete ſie mit den Worten: „Haltet
mein Andenken in Ehren!” Am 17. Dezember 1847
entſchlief ſie ſanft. Ihr Leichnam wurde mit großer
Feierlichkeit in Parma ausgeſtellt und dann nach
Wien geleitet und in der Kapuzinergruft, neben dem
Sarge des Herzogs von Reichſtadt, beigeſetzt.
Gleich am Tage nach ihrem Tode hatte der Graf
Bombelles die Regierung von Parma an den Herzog
von Lucca, der ſie nach den Beſtimmungen der
Wie=
ner Verträge erbte, übergeben. Er zog mit einer
Rente von 300000 Franken, die Marie Luiſe ihm
hinterlaſſen hatte, nach Prag. So konnte er
Metter=
nichs Anerbieten, ihn für ſeine der öſterreichiſchen
Monarchie in Parma geleiſteten Dienſte zu belohnen,
nicht ohne Stolz ablehnen. Im Mai 1855 kehrte er
nach Frankreich zurück und ließ ſich in Verſailles, der
Stadt ſeiner Geburt, nieder. Aber ſeine Tage waren
gezählt, und am 30. Mai 1856 gingen ſie zu Ende. Er
ſtarb in dem Bewußtſein, ein ſehr nützliches Mitglied
der menſchlichen Geſellſchaft geweſen zu ſein — wir
wüßten heutigen Tages nichts von ihm, wenn der
Zu=
fall ihn nicht dazu auserſehen hätte, eine Strecke
ſei=
nes Lebensweges an der Seite der gutmütigen, aber
leichtfertigen Frau zu ſchreiten, die ſich einſtmals die
Gemahlin Napoleons nennen durfte.
Dr. A. v. W.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Das große Bild von Klein=Chevalier,
„Die 4 Helgoländer” das einige Tage in der
Kunſt=
halle hier ausgeſtellt war, wurde von hier zur
gro=
ßen Internationalen Ausſtellung in Rom
ein=
geladen.
P. Münchner Theater. Im Volkstheater fand am
17. das dreiaktige Schauſpiel „Ljuba” von Treutler
werker nur dann konkurrenzfähig und wirtſchaftlich
ſelbſtändig bleiben kann, wenn er Löhne und
Ein=
käufe wünktlich zu bezahlen imſtande iſt. Deswegen
muß immer wieder daran erinnert werden: „
Be=
zahlt den Handwerkern die fälligen
Rechnungen!”. Es darf hierbei aber nicht
ver=
kannt werden, daß auch von den Handwerkern ſelbſt
auf pünktlicheren Eingang ihrer Ausſtände dadurch
hingewirkt werden kann, daß ſie die Buchführung nicht
als Nebenſache anſehen und ihre Rechnungen nicht erſt
dann ausſchreiben, wenn die Kaſſe leer iſt oder nach
ſo langer Zeit, daß die Kunden die Lieferung beinahé
ſchon vergeſſen haben. Darum ergeht ebenſo
drin=
gend das Mahnwort: „Handwerker, ſeid nicht
nachläſſig im Ausſtellen der
Rech=
nungen!”
— Der Cercle francais unter Vorſitz von
Pro=
feſſeur J. Berryer feiert ſein 3. Gründungsfeſt am
Mitt=
woch, den 21. Dezember, verbunden mit einem
gemein=
ſamen Abendeſſen, im Palais=Reſtaurant. (S. Anzeige.)
— Winterfeſt. Man ſchreibt uns: Am vergangenen
Samstag veranſtalteten die Abonnenten des Café
Stamm (Alexanderſtraße 6) ein Winterfeſt, zu welchem
Freunde und Gönner von nah und fern erſchienen
waren. Nachdem die Teilnehmer in dem feſtlich
dekoriertem Saale Platz genommen, eröffnete Herr
Lib=
mann durch eine kurze Anſprache die Feier. Hierauf
folgte ein gut gewähltes Programm, beſtehend aus
muſikaliſchen und deklamatoriſchen Vorträgen, wobei Herr
Hermann Stmon als Otto Reutter=Imitator ganz
be=
ſonderen Beifall erntete; von Seiten einiger Damen
wurde der Abend durch Rezitationen verſchönt.
— Turngemeinde Darmſtadt. Morgen
Mitt=
woch, den 21. Dezember, abends 6½ Uhr, findet das
Weihnachtsturnen der Jugendabteilung ſtatt. Wir
ver=
weiſen auf die diesbezügliche Einladung im Anzeigenteil.
— Köſener S. C. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die
ſeither regelmäßig kurz nach Weihnachten abgehaltene
Muſikkneipe der alten Herren des Köſener S. C. aus
Zweckmäßigkeitsgründen auf die Zeit um Oſtern
ver=
legt worden.
St. Orpheum. Während die Ringkämpfe fortdauern
und mit dem Nahen der letzten Entſcheidungskämpfe
ſtetig an Intereſſe zunehmen, iſt in dem
Spezialitäten=
programm um die Mitte des Monats der übliche Wechſel
eingetreten. Und wiederum ſind einige ganz
hervor=
ragende Künſtlerinnen und Künſtler für unſere
Varieté=
bühne engagiert worden. Das Fach der Soubrette iſt
diesmal durch MiaRoſetti in beſter Weiſe vertreten,
die die Mehrzahl ihrer Kolleginnen dadurch übertrifft,
als ſie Charme und Grazie mit gutem geſanglichen
Können verbindet, was bekanntlich nur von wenigen
Soubretten geſagt werden kann. Dann kommen Jahn
und Sohn, die als Leiter=Equilibriſten
Staunens=
wertes leiſten, neben bekannteren auch verſchiedene neue
Tricks bringen und vor allem durch die Sicherheit
und Exaktheit frappieren, mit der ſie ihre
halsbrecheri=
ſchen Kunſtſtücke vorführen. — Eine ſehr
abwechſelungs=
reiche und hübſche Unterhaltung bietet Chas
Cher=
ber in ſeinem amerikaniſchen Univerſalakt. Der
Künſt=
ler weiß mit ganz erſtaunlicher Geſchicklichkeit ſeine
Spielkartenmanipulationen und ſonſtigen „Zaubereien”
vorzuſpielen, noch mehr aber durch die köſtlichen
Schattenſpiele die Zuſchauer zu amüſieren. Ganze
Szenen führt der Künſtler einzig mit ſeinen Händen
und geringen Hilfsmitteln vor. — Harker und
Leſter ſind ein paar erſtklaſſige Turner, die am
Reck=
barren, einem eigenartigen Turngerät, ſich produzieren.
Ihre Vorführungen ſind, obwohl zum Teil in
humo=
riſtiſches Gewand gekleidet, in erſter Linie turneriſche
Leiſtungen erſten Ranges, die in ihrer Art kaum
Kon=
kurrenz haben dürften. — Mit Charles Haye, dem
Grotesk=Humoriſten, findet dieſer Teil des Programms
ſeinen Abſchluß, und zwar einen äußerſt (
wirkungs=
vollen. Wer bei Charles Haye nicht lacht, iſt ſicher ein
unverbeſſerlicher Hypochonder. Die Art ſeines
Auf=
tretens läßt ſich nicht beſchreiben, das muß man ſehen.
— Der Biograph, der eine Serie trefflicher Anſichten
vom Nil bringt, reizende Naturaufnahmen, leitet dann,
wie üblich, zu den Ringkämpfen über.
Internationale Ringkampf=Konkurrenz. Bei den
Kämpfen am Samstag ſiegte zuerſt Eberle über den
ſich wunderbar verteidigenden van der Born nach
7 Minuten. Beim zweiten Kampf, Cody Bill gegen
Mehmed, ſiegte letzterer überraſchenderweiſe ſchon
nach 8 Minuten. Beim dritten Kampfe,
Tſcheſtja=
off gegen Eggeberg, ſiegte letzterer nach 18
Mi=
nuten durch Schleudergriff. Auch der Sonntag=
Nach=
mittag brachte zwei hochintereſſante Kämpfe. Zuerſt
rang Mehmed gegen van der Born. Der an
erſter Stelle ſtehende Türke fügte ſeinen bisherigen
Siegen einen neuen zu, indem er van der Born ſchon
nach 3 Minuten auf beide Schultern legte. Beim zwei=
bei ſeiner Uraufführung beifällige Aufnahme. Das in den
Charakteren an die Schablone des alten L’Arronge
er=
innernde Stück behandelt den tragiſch endenden Verſuch
eines Legationsrates, ſich durch die Verheiratung mit
einem einfach und edel fühlenden Mädchen den Wirrungen
und Irrungen einer wilden Leidenſchaft zu entziehen. Graf
Türkheim glaubt ſelbſt nicht recht an das Gelingen dieſes
Verſuches, gleichſam fataliſtiſch verfällt er noch einen Tag
vor ſeiner Hochzeit den Lockungen und Reizungen ſeiner
„Ehemaligen” der Baronin Ljuba von Treskoy. Die
Fol=
gen ſtellen ſich prompt ein: Skandal, geſellſchaftliche
Iſo=
lierung, Auflöſung der Verlobung, es bleibt nur noch der
gemeinſame Tod mit der Geliebten. Die einzelnen Szenen
ſind ganz wirkungsvoll aneinandergereiht. Die Art der
Konfrontierung bürgerlicher mit adeliger Moral iſt etwas
antiquiert, und die Perſonen reden alle ſo ſchön, als ob
ſie in ihrem Leben nur Spielhagenſche Romane geleſen
hätten.
Frankfurter Theater=Spielplan.
1. Opernhaus. Dienstag, 20. Dez.: Alda. —
Mitt=
woch, 21. Dez.: Geſchloſſen. — Donnerstag, 22. Dez.:
Madame Butterfly. — Freitag, 23. Dez., 5 Uhr: Neu
einſtudiert: Aſchenbrödel. — Samstag, 24. Dez.:
Ge=
ſchloſſen. — Sonntag, 25. Dez., 3½ Uhr: Aſchenbrödel,
7 Uhr: Mignon. — Montag, 26. Dez., 3½ Uhr:
Aſchenbrödel, 7 Uhr: Tannhäuſer. — Dienstag, 27.
Dez., 3½ Uhr: Aſchenbrödel, 7 Uhr: Der Graf von
Luxemburg. — 2. Schauſpielhaus. Dienstag,
20. Dez.: Die drei Grazien. — Mittwoch, 21. Dez.:
Der Dichter von Zalamea. — Donnerstag, 22. Dez.:
Wallenſteins Lager, Elektra. — Freitag, 23. Dez.:
Zum erſten Male (Uraufführung): Kinder, Komödie
in drei Akten von Hermann Bahr. — Samstag, 24.
Dez.: Geſchloſſen. — Sonntag, 25. Dez., 3½ Uhr: Der
große Name. 7 Uhr: Kinder. — Montag, 26. Dez., 3½
Uhr: O dieſe Leutnants, 7 Uhr: Die drei Grazien.
Dienstag,
2. Dez., 7 Uhr: Kinder.
Seite 4
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910,
Nummer 298.
ten Kampfe, Tſcheſtjakoff gegen Cody Bill, ſiegte
letzterer nach 16 Minnten. Tſcheſtjakoff erhält ſeine
vierte Niederlage und ſcheidet infolgedeſſen aus. Bei
gut beſetztem Hauſe wurden die Kämpfe am Abend
fort=
geſetzt. Zuerſt gab es einen hochintereſſanten Kampf
zwiſchen Chriſtenſen und Cody Bill. Letzterer
griff unaufhörlich an, konnte jedoch im erſten Gang zu
keinem entſcheidenden Griff gelangen. Gleich nach der
Pauſe ſiegte dann der Indianer durch Ueberſtürzen. Es
iſt dies die vierte Niederlage Chriſtenſens, wodurch auch
er ausſcheidet. Dann ſtanden ſich Mehmed und
Eberle gegenüber. Der erſte Gang verlief
ausſchließ=
lich im Stand, nur Eberle mußte kurze Zeit parterre.
Nach der Pauſe muß auch der Tärke einmal den Teppich
aufſuchen, jedoch iſt Eberle nicht imſtande, ſeinen
Geg=
ner feſtzuhalten, ſo gelangen beide in den Stand zurück.
Kurz vor Beendigung des zweiten Ganges muß Eberle
wieder parterre, dort bemüht ſich der Türke vergeblich,
einen Erfolg zu erzielen, bis der Kampf abgebrochen
werden muß. Beim Entſcheidungskampf Eggeberg
gegen van der Born ſiegte erſterer in einer
Geſamt=
zeit von 37 Minuten.
§ Ueberfahren. Der 1889 in Würzburg geborene
Maurer Joſeph Wagenblaßt hat ſich am Sonntagabend
gegen 11 Uhr auf der Strecke der Odenwaldbahn zwiſchen
Kranichſteinerſtraße und Hohler Weg von einem
Eiſen=
bahnzuge überfahren laſſen. Es liegt zweifellos
Selbſt=
mord vor.
Feſtgenommen. Ein 21 Jahre alter
Schneider=
gehilfe aus Klein=Gerau iſt am Sonntag hier wegen
Diebſtahl feſtgenommen worden.
§ Unfall. Am Samstag nachmittag ſpielte ein
pier Jahre alter Knabe mit anderen Kindern vor einer
Wirtſchaft auf der Inſel. Vor dieſer Wirtſchaft ſtand
ein Bierfuhrwerk. Ein Pferd dieſes Fuhrwerks ſchlug
aus und traf den Knaben im Geſicht. Der Knabe mußte
durch die Sanitätswache in das ſtädtiſche Krankenhaus
verbracht werden.
-dz- Arheilgen, 19. Dez. Hierſelbſt wurde am
Samstag abend im geräumigen Saale der „Krone” die
Prüfung der hieſigen „Freiwilligen
Sanitäts=
kolonne” abgehalten. Die Kolonne war mit 30 Mann
und 4 Tragen angetreten. Nach der mündlichen
Prü=
fung fanden die praktiſchen Uebungen ſtatt. Namens
der Arheilger und Darmſtädter Gäſte ſprach der
Ehren=
kolonnenführer, Stabsquartiermeiſter Landzettel,
die Anerkennung aus. Die prompte Beantwortung der
Fragen, die ſachgemäße Anlegung der Verbände, das
Verladen auf und von den Tragen, der Gebirgsſchritt
und der Transport der Verwundeten über die
verſchie=
denen Hinderniſſe, die richtig gegebenen Kommandos
und die Ruhe bei der Arbeit bewieſen, daß die Kolonne
im Kriegsfalle ſowohl als auch in Friedenszeiten in
der Lage ſei, die zu erfüllenden Aufgaben voll zu löſen.
Den Kameraden, die ihre Zeit dem edlen
Samariter=
dienſte widmen, insbeſondere dem leitenden Arzte, Herrn
Dr. Schmidt, und den Führern Wambold und
Vierthaler gebühre Dank. Für die faſt vollzählig
erſchienenen Gemeinderatsmitglieder ſprach Herr
Bei=
geordneter Benz lobende Worte. Man habe
einge=
ſehen, daß die Kolonne für die Allgemeinheit wichtig
und nötig ſei; die Gemeinde würde ihr jede mögliche
Unterſtützung zuteil werden laſſen. Namentlich gebühre
dem Arzte und den Führern Anerkennung. Eine
ge=
mütliche Nachfeier bei einem Glaſe Bier mit
muſika=
liſchen und deklamatoriſchen Vorträgen ſchloß den
Abend.
* Babenhauſen, 19. Dez. Der infolge eines
Schlaganfalles plötzlich verſtorbene Major und
Ab=
teilungskommandeur v. Göbel wurde am Freitag
unter großer Teilnahme auf dem hieſigen Friedhof
beerdigt. Da der katholiſche Geiſtliche in Dieburg die
Beerdigung abgelehnt hatte, erfolgte dieſelbe durch
den hieſigen evangeliſchen Pfarrer.
(*) Lauterbach, 18. Dez. Beim Scharfſchießen der 25.
Artilleriebrigade am 2. September d. J. ſind bei Maar
und Wernges ſechzig ſcharfe Geſchoſſe von Bürgern
gefunden worden, die beim Aufſchlagen nicht
explodier=
ten. Obwohl die Funde polizeilich angemeldet und die
Militärbehörde vor Wochen benachrichtigt wurde, läßt
dieſe nichts von ſich hören. (2) Die Leute wollen jetzt
die Geſchoſſe als altes Eiſen verkaufen.
(*) Lollar, 18. Dez. An
Weihnachtsgeſchen=
ken für die Arbeiter gab geſtern die Mainweſerhütte
die anſehnliche Summe von 40000 Mark aus. Je
nach der Dauer der Beſchäftigungszeit erhielten die
Arbeiter 5 bis 20 Mark.
Kleines Feuilleton.
— On revient toujours . . . Die Puppe
dieſes heißgeliebte Spielzeug der kleinen Mädchen, die
Puppe, mit der ſich gerade in dieſen Tagen die kindliche
Phantaſie ſehnſüchtig und erwartungsvoll beſchäftigt, hat
in aller Stille den Eroberungszug in ein ihr bisher
ver=
ſchloſſenes Land angetreten; die unergründliche Laune der
Mode hat ſie zu einem neuen Triumphe emporgehoben:
die Puppe iſt nicht mehr allein das Spielzeug des Kindes,
ſie iſt der Liebling, die Gefährtin und die Freundin der
mondänen Frau geworden. Aus dem Kinderzimmer, wo
ſie neben den Teddybären, dem Hampelmann und den
Lotto der mütterlichen Fürſorge ihrer kleinen Herrin aus
geſetzt war, iſt ſie in den Salon und ins Boudoir gezogen,
hat alle puppenhafte Beſcheidenheit abgeſtreift und thront
nun kühl und ſtolz inmitten der Teegeſellſchaft, fährt am
Nachmittag zum Korſo und verſäumt am Abend keine
Premiere. Von Paris iſt dieſer neue Einfall der Mode
ausgegangen; eine geiſtreiche und graziöſe Schauſpielerin
kam eines Tages auf die Idee, eine Puppe mit auf die
Bühne zu bringen, ſie hielt ſie im Arm, ſetzte ſie dann in
ein Fauteuil, ſpielte mit ihr und fand ſo Gelegenheit zu
tauſend reizvollen Nuancen der Darſtellung. Die junge
Künſtlerin mochte kaum ahnen, daß ſie mit dieſem flüch
tigen Einfall den Anſtoß zu einer Mode geben würde, die
heute in der Seineſtadt bis auf weiteres auf der
Tages=
ordnung ſteht und ihre größten Triumphe in Amerika
er=
rang. Nach jener Aufführung kauften die Damen der
Pa=
riſer Geſellſchaft Puppen, und was in dem flüchtigen
Wechſel der Pariſer Phantaſie eine Laune war, wurde für
Amerika faſt eine Manie. Zu Hunderten, ja zu Tauſenden
haben die tonangebenden reichen Amerikanerinnen, die nun
von ihrer Europafahrt heimgekehrt ſind, dieſe neuen
Ge=
noſſinnen ihrer Freuden und Mußeſtunden mitgebracht,
und wie man früher bei Beſuchen das neuerworbene
koſt=
bare Zwerghündchen auf dem Arme mitnahm, erſcheint
man heute mit einer kleinen Puppe in der Geſellſchaft. Es
ſind kunſtvoll gearbeitete „Charakterpuppen”, die ſich im
amerikaniſchen Geſellſchaftsleben ihre Stellung errungen
haben, reizende Gebilde, zu deren Schaffung die Kunſt, die
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. Dez. Auf den
Schriftſteller Buſack wurde heute vormittag in ſeinem
Bureau ein Ueberfall verübt, bei dem es auf einen
Raub abgeſehen zu ſein ſchien. Zwiſchen dem
Ueber=
fallenen und dem 22jährigen Eindringling entſpann ſich
ein Kampf, bei dem der Angreifer Verletzungen
davon=
trug und dann entfloh. — Das Opfer einer
Gas=
vergiftung wurde die 32 Jahre alte Poſtbeamtin
Eliſabeth Hornung aus der Sachſenwaldſtraße zu
Steg=
litz. Fräulein H. hatte geſtern abend infolge
Ueber=
müdung beim Schlafengehen den Gashahn
verſehent=
lich, ſtatt ihn zu ſchließen, wieder geöffnet.
Früh=
morgens wurde ſie von ihrer Aufwartefrau in
bewußt=
loſem Zuſtande aufgefunden, und erſt nach langen
Be=
mühungen gelang es einem hinzugerufenen Arzt mit
Hilfe des Sauerſtoffapparates, Fräulein H. wieder ins
Leben zurückzurufen. Der im Zuſammenhang mit
dem Morde an der Witwe Hoffmann in der
Blumenthalſtraße feſtgenommene frühere Wäſchekutſcher
Otto Schulze hat ſein Alibi nachweiſen können. Die
Polizei behält ihn aber in Gewahrſam, weil er
ver=
dächtig erſcheint, Anſtifter oder Mitwiſſer der Tat
zu ſein.
Hamburg, 19. Dez. Auf dem Dampfer
„Alexandra Woermann” der am Peterskai
feſtgemacht hatte, iſt geſtern abend 11 Uhr Feuer
ausgebrochen, das ſich in kurzer Zeit auf das
Zwiſchen=
deck, die erſte Kajüte und die Kohlenbunker
aus=
breitete. Vier Zügen der Feuerwehr gelang es mit
Unterſtützung zweier Fährdampfer, das Feuer ſo weit
zu bekämpfen, daß die Gefahr, das ganze Schiff möchte
dem Feuer zum Opfer fallen, beſeitigt iſt. Die
Löſch=
arbeiten waren durch ſtarke Rauchentwickelung ſehr
behindert. Man hofft, das Feuer noch im Laufe des
Vormittags vollſtändig zu löſchen.
Poſen, 19. Dez. Das Urteil der Liſſaer
Straf=
kammer in dem gegen mehrere polniſche Agitatoren
eingeleiteten Geheimbund=Prozeß lautete
auf Freiſprechung ſämtlicher Angeklagten von dem
Vergehen der Geheim=Bündelei und der Aufreizung
zu Gewalttätigkeiten. Dagegen wurden die ſechs
Vor=
ſtandsmitglieder des Vereins Cäcilia wegen
Ueber=
tretung des Vereinsgeſetzes zu je 20 Mark Geldſtrafe
verurteilt.
Bozen, 18. Dez. Ein Poſtautomobil, welches
den Lokalverkehr zwiſchen Neumarkt und Predazzo
vermittelt, iſt geſtern umgeſtürzt. Zwei Perſonen
wurden ſchwer und zehn leicht verletzt. Unter den
Verletzten befinden ſich keine Reichsdeutſchen.
Wien, 17. Dez. Bereits in den nächſten Tagen
wird Graf Wolff=Metternich nach Berlin
transportiert werden. Die hieſigen Freunde des
Metternichſchen Ehepaares haben 50000 Mark
auf=
gebracht, welche als Kaution für ſeine Freilaſſung
dem Grafen zur Verfügung geſtellt werden ſollen.
London, 19. Dez. In Maidſone, einem Vororte
von London, zerſtörte geſtern abend ein Brand das
größte der in der Hauptſtraße gelegenen
Tüchwarenge=
ſchäfte. Einer Anzahl von Angeſtellten war der
Aus=
weg abgeſchnitten. Sie ſprangen zum Teil aus den
Fenſtern und wurden in Springtüchern aufgefangen,
zum Teil kletterten ſie auf das Dach und retteten ſich
über die Dachböden der Nachbarhäuſer.
Petersburg, 19. Dez. Der frühere Direktor der
Kanonenfabrik der Obuchowſchen Stahlwerke,
Meyer, wurde verhaftet und in das
Unterſuch=
ungsgefängnis eingeliefert. Seine Feſtnahme erfolgte
auf Befehl des Generals Rödiger, der augenblicklich
die Bücher der Artillerie=Verwaltung revidiert. Es
wurden umfangreiche Dokumente beſchlagnahmt. Die
Affäre erregt in militäriſchen Kreiſen großes
Auf=
ſehen. Auf Veranlaſſung des Generals Rödiger
wur=
den außer Meyer noch verſchiedene andere Perſonen
verhaftet, die mit ihm Geſchäftsverbindungen
unter=
halten hatten.
Las Palmas, 19. Dez. Ein deutſcher Dampfer
ſignaliſierte 12 Meilen nördlich der Inſel Gran
Ca=
naria um Hilfe, weil er infolge des heftigen Sturmes
das Steuerruder verloren hat. Fünf
Schlep=
per gingen in See; alle Anſtrengungen, zu dem
beſchä=
digten Dampfer zu gelangen, waren vergeblich. Die
Schlepper mußten des Sturmes wegen, der immer
hef=
tiger wurde, in den Hafen zurückkehren. Hierauf lief
ein deutſcher Dampfer aus, der im hieſigen Hafen lag,
um dem gefährdeten Dampfer, von dem man glaubt,
daß er der Wörmann=Linie gehört, Hilfe zu bringen.
Ueber das Ergebnis der Bemühungen des Dampfers
iſt noch nichts bekannt.
Spielwareninduſtrie, der Haarkünſtler und die Modiſtin
ſich vereinigt haben. Sie kommen natürlich aus Paris,
dieſe niedlichen, graziöſen Spielzeuge der verwöhnten
Mondäne. Dolly, das Püppchen, iſt zart, iſt verwöhnt und
nervös. Wenn die Zofe am Morgen bei der Toilette den
Kamm mit einer nicht ganz zarten Bewegung durch die
kleine Perücke zieht, dann klagt Dolly über Migräne, und
wenn das neue Badekleid nicht ſitzt, wird ſie Tränen
ver=
gießen. Dolly hat natürlich ihr kleines Meſſingbettchen mit
weicher Sprungfedermatratze; ihr Ruhelager ſteht neben
dem ihrer Herrin, und wenn ſie nervös und abgeſpannt
iſt, greift ſie gleich ihrer lebendigen Nachbarin zu einem
in rotem Saffian gebundenen franzöſiſchen Roman. Sie
hat auch ihren eigenen Toilettenſchrank und ihre Roben,
die genau denſelben Stoff, denſelben Schnitt und dasſelbe
Modell zeigen, wie die ihrer Gebieterin, ſie hat ihre
Stra=
ßenkleider, ihre Geſellſchaftsroben und für die
Morgen=
ſtunde im Haus ihren Kimono aus zarter, buntgeſtickter
japaniſcher Seide. Für die Ausrüſtung einer ſolchen
Cha=
rakterpuppe legt die Mondäne Hunderte an; dann aber
wird Dolly auch bei der nächſten Soiree Furore machen.
CK. Das Gewicht der Könige. An der
Eingangstür zu dem großen Speiſeſaal im britiſchen
Königsſchloſſe Sandringham ſteht ſeit Jahren eine
automatiſche Wage. König Eduard machte ſich ein
Ver=
gnügen daraus, alle fürſtlichen Gäſte, die an den
Freu=
den ſeiner Tafel teilnahmen, vor der Mahlzeit lächelnd
einzuladen, ſich auf dieſer Wage einer Reviſion zu
unterziehen, und die heitere Prozedur wurde
gewöhn=
lich nach der Tafel wiederholt. Der König pflegte
dann die feſtgeſtellten Gewichte perſönlich in ein
präch=
tiges Album einzutragen, das den imponierenden Titel
führt: „Das goldene Buch des Gewichts der Könige‟.
Jeder, der gewogen wurde, mußte dann dieſen
Ein=
trag mit ſeiner Namensunterſchrift verſehen, um ſo
die Richtigkeit und Genanigkeit der Feſtſtellungen zu
Heglaubigen. Aus dieſem Regiſter verrät das Petit
Journal einige Einzelheiten. Der deutſche Kaiſer iſt
mehrfach gewogen worden, und ſein Gewicht ſchwankt
zwiſchen 78 und 81 Kilogramm. König Georg von
England wiegt genau 83 Kilo, während ſein Vater.
Kongreſſe und Verbandstage.
* Berlin, 18. Dez. Geſtern fand hier die ſehr
zahlreich beſuchte Hauptverſammlung der
Hauptſtelle deutſcher
Arbeitgeberver=
bände ſtatt. Den Geſchäftsbericht erſtattete
Generalſekretär Bueck, der zunächſt einen Blick auf
die augenblickliche Lage der deutſchen Induſtrie
warf=
die über Mangel an Beſchäftigung nicht zu klagen
habe, die aber nicht immer die wünſchenswerten Preiſe
erziele. Daran ſei der große Wettbewerb im Innern,
ſowie auf dem Weltmarkt ſchuld, Im übrigen warnte
Redner, von der im allgemeinen guten Lage der
gro=
ßen Werke ohne weiteres auf die mittleren und
klei=
neren Betriebe zu ſchließen, denen es vielfach ſehr viel
ſchlechter gehe. Die Angriffe auf die Induſtrie durch
Arbeitseinſtellungen, ſo heißt es im Bericht,
haben ſich im Jahre 1910 gemehrt. Innerhalb der der
Hauptſtelle angehörenden Betriebe ſtanden im
Vor=
jahre nur 6126 Arbeiter im Ausſtand, in den neun
erſten Monaten des Jahres 1910 dagegen 25216
Ar=
beiter. Von dieſen Ausſtänden wurden betroffen im
Vorjahre 1252 Betriebe, 1910 dagegen 2659 Betriebe.
Im ganzen Reiche ſtanden im Vorjahre 95860
Ar=
beiter im Ausſtand, 1910 dagegen 323 786. Betroffen
wurden davon im Vorjahre 5176 Betriebe, 1910
da=
gegen 16168. Zum völligen zeitweiligen Stillſtand
kamen im Vorjahre 1202 Betriebe, 1910 dagegen 5179.
Redner gedenkt ſodann der Einrichtung und der
tadel=
loſen Arbeit des Arbeitsnachweiſes des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Zechenverban=
des, der ſich trotz der maßloſen, gegen ihn im
Parla=
ment gerichteten Angriffe aufs beſte durchgeſetzt habe.
Der Vortragende behandelt ſodann im Anſchluß an
ſeine vor kurzem im Zentralverband Deutſcher
Indu=
ſtrieller gemachten Darlegungen in ausführlicher
Weiſe die Arbeitskämpfe der Gegenwart, die durch
die glänzende Vermögenslage der Gewerkſchaften
er=
möglicht würden. Haben doch, ſo fühhrt er aus, die
ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften
im Vorjahre allein für Ausſtandszwecke über 13
Mil=
lionen Mark aufwenden können. Die
Opferwillig=
keit der Arbeiter iſt groß; die Buchdrucker zahlen
jähr=
lich für jede Perſon 57 Mark, die Holzarbeiter 34
Mark, die Metallarbeiter 33,20 Mark Beitrag an die
Gewerkſchaft. Dazu kommen dann noch die nicht
un=
erheblichen Beiträge an die Parteikaſſe. Der
Ein=
fluß der Sozialdemokratie in den Parlamenten wächſt
ebenſo wie in den Gemeindevertretungen; in den
letz=
teren waren im Vorjahre 6431 Sozialdemokraten
vor=
handen, im Jahre 1910 dagegen 7729. Die gegen
Arbeitswillige ſtattfindenden
Ausſchreit=
ungen ſeien im Zunehmen begriffen und bildeten
vielfach geradezu einen Hohn auf unſeren Rechtsſtaat.
Hier tue Abhilfe dringend not, nicht durch
Ausnahme=
geſetze; denn ein für alle Staatsbürger geltendes
Geſetz zum Schutze der gewerblichen Staatsbürger ſei
durchaus nicht als Ausnahmegeſetz anzuſprechen.
Red=
ner ſchildert dann die Arbeitskämpfe in Hagen=
Schwelm, in Lünen, den Streit im Baugewerbe, auf
den Schiffswerften und bei den Straßenbahnen in
Bremen, von denen die beiden erſteren ſiegreich für
die Arbeitgeber verliefen, während die letzteren drei
mit einem Siege der Arbeitnehmer endeten. Redner
zieht daraus die Folgerungen, die ſich inbezug auf die
Notwendigkeit eines noch engeren
Zuſammen=
ſchluſſes der Arbeitgeber ergeben.
Luftſchiffahrt.
sr. Ein ſchwerer Sturz des engliſchen
Aviatikers Graham White wird aus Dover
gemeldet, wo zur Zeit eine Anzahl engliſcher Flieger
um den de Foreſt=Preis von 100000 Mark trainieren,
der für einen Flug über den Kanal ausgeſetzt iſt und
demjenigen zufallen ſoll, der die weiteſte Strecke nach
Frankreich hinein zurücklegt. Bei einem Probeflug
ſtürzte Graham White mit ſeinem Blériot=Apparat ab
und wurde ſchwer verletzt. Ob der Sturz durch die
zur Zeit im Kanalgebiet herrſchenden Stürme
ver=
urſacht wurde, geht aus den bisher vorliegenden
Nach=
richten nicht hervor.
* Dover, 18. Dez. Der Aviatiker Graham
White erlitt bei ſeinem heutigen Abſturze nicht
ernſte Verletzungen, ſondern nur eine leichte
Ge=
hirnerſchütterung; er dürfte in acht Tagen
wieder hergeſtellt ſein.
* Etampes (Departement Seine et Oiſe), 18.
Dez. Der Aviatiker Farman iſt geſtern früh um
9 Uhr 10 Minuten hier aufgeſtiegen und um 5 Uhr 25
Minuten nachmittags gelandet, nachdem er 463 Kilo=
König Eduard, 104 Kilogramm wog. Der gewichtigſte
der heute lebenden Herrſcher iſt nach den
Eintragun=
gen im goldenen Buche Zar Ferdinand von Bulgarien,
der 89½ Kilogramm wog; der leichteſte dagegen der
ruſſiſche Zar, der ein Körpergewicht von genau 51,62
Kilogramm hat. Vor 15 Jahren wurde auch Kaiſer
Franz Joſef in Sandringham gewogen; ſeine
Eintrag=
ung lautet auf 76 Kilogramm. Die Königin von
Ru=
mänien, Carmen Sylva, wird mit 78½ Kilogramm
verzeichnet.
* Muſik und Makkaronen. Von dem
Komponiſten des „Roland” Leoncavallo, weiß die
Tri=
buna, wie aus Rom geſchrieben wird, ein hübſches
Stückchen zu erzählen. Es war zur Zeit, als Kaiſer
Wilhelm II. Leoncavallo den Auftrag gab. den Roland
zu vertonen. Der italieniſche Maeſtro fühlte ſich durch
das Vertrauen des deutſchen Kaiſers außeroroentlich
geſchmeichelt, aber . . . lag’s am Stoff, lag’s an einigen
Indispoſitionen des Tondichters — die Arbeit wollte
nicht vom Fleck. Der Termin, bis zu dem der Kaiſer
die Noten vom Meiſter haben wollte, rückte näher und
näher. Aber es war nichts fertig. Auch das gute
Zu=
reden ſeiner Frau half nichts. Schließlich ſetzte ſie eine
Prämie aus: für je 40 Seiten gelieferter Noten ſollte
der Maeſtro zur Aufmunterung ein Makkaronengericht
erhalten, wie er es ſo ſehr liebte, und wie er’s zu ſeinem
Schmerz ſeit Monaten nicht auf der Tafel geſehen hatte.
Der Wink mit dem geliebten Makkaronengericht wirkte
Wunder. Der Meiſter arbeitete mit noch nie
beobachte=
ter Schnelligkeit. Sein Geiſt — ſchreibt das Blatt —
arbeitete wie ein Vulkan, und das Werk wurde zur
Stunde fertig. Es war aber auch danach!
* Eine geprüfte Schlächtermeiſterin.
Im Schlachthauſe in Straubing hat ſich eine Dorfwirtin
aus Niederbayern der Metzgermeiſterprüfung
unter=
zogen. Mit Sicherheit und Gewandtheit tötete ſie einen
Ochſen, ſchlachtete ein Schwein und ein Kalb und
rich=
tete die geſchlachteten Tiere für die Fleiſchbank her.
Dann beſtand ſie auch die theoretiſche Prüfung mit
vollem Erfolg. — Fürchterlich!
meter in 8 Stunden 15 Minnten zuückgelegt
hatte. Farman war völlig erſchöpft. Er
lan=
dete, weil er aus den Beifallskundgebungen der
Menge glaubte ſchließen zu können, daß er den Rekord
Tabuteaus, der 465 Kilometer zurückgelegt hat,
geſchlagen habe.
Sport.
* Fußball. Am Sonntag ſpielte die erſte
Mannſchaft des F.=K. Viktor
ia=Wixhauſen gegen die
erſte Mannſchaft des F.=K. Alemannia=Darmſtadt.
Das Spiel endete mit 111 Toren.
Reichstagsabgeordneter Dr. Oſann über die
politiſche Lage im Reich.
*— In der geſtern abend abgehaltenen, zahlreich
beſuchten nationalliberalen Verſammlung erſtattete
Herr Reichstagsabg. Dr. Oſann ein ausführliches
Referat. Er führte etwa folgendes aus: Nach einer
kurzen, aber ereignisvollen Tagung des Reichstags
nehme ich Veranlaſſung, den Wählern von Darmſtadt
Bericht zu erſtatten. Nicht allein politiſche, ſondern auch
wirtſchaftliche Fragen von hoher Bedeutung bildeten
die Einleitung zu den Verhandlungen:
Fleiſch=
teuerung und damit Fleiſchnot, die die
wei=
teſten Kreiſe des deutſchen Volkes bedrückt, war der
erſte wichtige Gegenſtand der Tagung. Als Mittel, der
gegenwärtigen Notlage abzuhelfen, wurde Einfuhr von
Schlachtvieh und Fleiſch gefordert, weiter
Herabmin=
derung oder Aufhebung der Zölle auf Futtermittel.
Von agrariſcher Seite, auch ſeitens des Herrn
Land=
wirtſchaftsminiſters v. Schorlemer, wurde die Einfuhr
von Vieh und Fleiſch mit Hinweis auf die
Seuchen=
gefahr lebhaft bekämpft. Wir haben für
Süddeutſch=
land eine teilweiſe Oeffnung der Grenzen zu
verzeich=
nen; auch für Heſſen iſt die Einfuhr lebenden
Viehes aus Frankreich in einer ziffernmäßig
nach Wochen kontingentierten Zahl Rindvieh und
Schweine unter beſonderen Vorſichtsmaßregeln
geſtat=
tet. Selbſtverſtändlich muß der Seuchengefahr wegen
größte Vorſicht obwalten.
Nachdem dieſe Frage in drei Sitzungen von allen
Seiten beleuchtet war, kam die Interpellation über die
Rede des Kaiſers in Königsberg, eine
poli=
tiſch ungemein wichtige Angelegenheit. Sie erinnern
ſich der Vorgänge im November 1908. Wer kann
zu=
nächſt den Unterſchied zwiſchen den Novembertagen
1908 und der Königsberger Rede leugnen? Mit Recht
konnte Abg. Baſſermann in der Rede ein
Be=
kenntnis zum Abſolutismus nicht finden, auch keinen
Angriff auf die Verfaſſung und die konſtitutionelle
Monarchie. Das beweiſt auch die Rede des Kaiſers,
die er dann in Marienburg gehalten hat, in der in
warmer Weiſe das ganze Volk an ſein Pflichtgefühl
erinnert wird, in der alle Staatsbürger zu gemeinſamer
Arbeit gerufen wurden, im Intereſſe des Vaterlandes.
Hier darf ich wohl etwas Perſönliches einſchalten: ich
habe vor einigen Wochen auf dem württembergiſchen
Parteitage in Geißlingen geſprochen und darauf
hin=
gewieſen, wie mit Recht der Kaiſer mit der Rede in
Marienburg eine durchaus berechtigte Mahnung zur
Eintracht unter den bürgerlichen Parteien, den
Er=
werbsſtänden unſeres Vaterlandes habe ergehen laſſen.
Das hat allerdings manchen radikalen Blättern nicht
gefallen. Allein das kann mich nicht abhalten, Worte,
die der öffentlichen Beachtung und Nachächtung wert
ſind, auszuſprechen, ſelbſt wenn ſie von der erſten Stelle
im Reiche ausgeſprochen wurden. Was aber aus der
Debatte am meiſten bemerkenswert war, war die ſtarke
Hervorhebung der Anhänglichkeit an das monarchiſche
Prinzip, dem der Abgeordnete Ledebour das
repu=
blikaniſche ſeiner Partei entgegengeſetzt hatte; mit
Recht berief ſich Baſſermann darauf, daß alle Schichten
des deutſchen Volkes, die der Sozialdemokratie nicht
an=
gehören, ſolchen ſozialdemokratiſchen Interpellationen
gegenüber das Bedürfnis hätten, Zeugnis abzulegen
von ihrer monarchiſchen Geſinnung und ihrer Liebe
zum Kaiſer.
An dem gleichen Tage dieſer Erörterung wurde
noch ſeitens des Bundesrats die Erklärung abgegeben,
daß der Entwurf des Verſicherungsgeſetzes
der Privatbeamten vom Reichsamt des Innern
fertiggeſtellt und an die Bundesſtaaten weitergegeben
worden ſei. Der Geſetztenwurf über die
Schiff=
fahrtsabgaben fand in erſter Leſung geteilte
Auf=
nahme. Erſt nach der Beratung in der Kommiſſion
wird man ſich ein endgültiges Urteil bilden können.
Bei der Interpellation über die Lage des
Hand=
werks und gewerblichen Mittelſtandes
wurde von meinem politiſchen Freunde Findel auf
deſſen ſchwierige Lage, bedrängt von Großbetrieben,
ſchwer belaſtet durch die Finanzreform, leidend unter
ſchweren Beiträgen zu der ſozialen Geſetzgebung,
hinge=
wieſen. Wir in Heſſen hoffen durch die
neueGemeinde=
ſteuergeſetzgebung, die eine Entlaſtung der kleinen
und mittleren Betriebe durchführt, dagegen eine ſtarke
Belaſtung der Großbetriebe, dann die Beſteuerung der
Konſumvereine, der Warenhäuſer, der Filialgeſchäfte
vorſieht, einen größeren und feſteren Schutz des
Hand=
werks und des Detailgeſchäftes zu erreichen; das ſind
doch poſitive Leiſtungen und nicht Tröſtungen mit
ſchönen Worten. Von großer Wichtigkeit iſt der
Ge=
ſetzentwurf über die Arbeitskammern,
insbeſon=
dere auch mit ſeiner Annahme, die nach dem Beſchluſſe
der zweiten Leſung ſehr in Frage geſtellt iſt. Das
Ge=
ſetz ſieht ein Inſtitut vor, auf paritätiſcher Grundlage
beruhend, in welchem Arbeitgeber und Arbeitnehmer
ihre Intereſſen zu vertreten berufen werden ſollen.
Man hofft, in ihnen ein Inſtrument des Friedens zu
finden, das die Gegenſätze auszugleichen berufen ſei.
Die nationalliberale Partei hat ſich mit wenig
Aus=
nahmen auf den Standpunkt geſtellt, daß nur dann ein
erſprießliches Zuſammenwirken zwiſchen Arbeitgeber
und =nehmer möglich ſei, wenn letztere ſelbſt, nicht
ver=
treten durch Arbeiterſekretäre, in den Verhandlungen
erſcheinen und wenn hierdurch Parteipolitik aus ſolch'
ſachlichen Verhandlungen ausgeſchloſſen wird. Auch
gegen die Heranziehung von Arbeitern in den Eiſen= .
bahnwerkſtätten haben wir uns ausgeſprochen.
Das Wichtigſte der ganzen Verhandlung aber
bil=
det der Etat und zwar zunächſt die rechnungsmäßige
Veranſchlagung der Einnahme und Ausgabe für das
Jahr 1911, dann aber die Ausſprache bei demſelben
über alle Gegenſtände innerer und äußerer Politik.
Ein glänzender Etat iſt es, den der kraftvolle, energiſche
Reichsſchatzſekretär Wermuth hier vorgelegt.
Feſtge=
baut auf ſicherer Grundlage in ſeinen Einzelheiten,
klar und durchſichtig für jeden Finanzkenner. Keine
Ausgabe ohne Deckung iſt ſein Grundſatz; „in demſelben
Augenblicke, wo die Verpflichtung zu einer Ausgabe
geſetzlich feſtgelegt iſt, muß, gleich wirkſam, gleich
bin=
dend die Einnahme feſtgelegt ſein”. Zwar heute
noch, infolge der früheren Mißwirtſchaft 2584 Millionen
als Schuld, allein für 1911 nur eine Anleihe von 97
Millionen, d. i. 50 Millionen weniger als 1910. Die
Koſten der Heeresverwaltung ſind von 857
Mil=
lionen zurückgeſchraubt auf 804 Millionen.
Allerdings kommen hinzu die Koſten der neuen
Frie=
denspräſenzſtärke, für das erſte Jahr mit 8 Millionen,
dann ſteigend bis zum Jahre 1917 auf 22 Millionen.
Zum erſten Male figurieren in dem Etat die neuen
Reichsſteuern auf Grund der Finanzreform. Auch hier
verzeichnete der Schatzſekretär befriedigende Ergebniſſe,
gebniſſe. Allein gerade dieſe neuen Steuern fordern
die lebhafteſte Kritik heraus nach der wirtſchaftlichen
und politiſchen Seite. Die Erträgniſſe der Steuern
mögen die Beträge ergeben haben, aber unter
ſchwe=
rer Belaſtung des Volkes, unter ſchwerer Be=
Bevölkerung. Und gerade die mittleren und kleinen
Geſchäftsleute haben unter den neuen Steuern zu
lei=
den. Was z. B. die Zündholzſteuer den Fabrikanten
und Arbeitern an Nachteil gebracht hat, weiß man in Weihnachtsmärchenſpiel in fünf Bildern: „Die gol=
Pfungſtadt und Nieder=Ramſtadt nur allzugut. Was wir
damals bei der Reichsfinanzreform als Gegengewicht
für die Auferlegung von indirekten Steuern auf
Bier, Tabak, Branntwein verlangt haben, war eine
allgemeine Beſtenerung des Beſitzes, wie ſich ſolche in
der Erbanfallſteuer ſchließlich dargeſtellt hatte. Seit
dem Bruche des Blocks zieht eine tiefe
Zer=
riſſenheit durch Deutſchland, ſicherlich
hervorge=
rufen durch die neuen Steuern, ohne die ausgleichende
Beſitzſteuer, aber auch genährt durch die Borromäus=
Enzyklika und den Moderniſteneid, welche bei der
evangeliſchen Bevölkerung lebhafteſte Bewegung und
Entrüſtung hervorgerufen haben. Durch derartige
Angriffe gegen die Gründer unſerer proteſtantiſchen
Religion, wie ſie in der Enzyklika unternommen ſind,
wird das friedliche Zuſammenleben der Konfeſſionen
nicht gefördert. Und alle dieſe wirtſchaftlichen,
politi=
ſchen und konfeſſionellen Gegenſätze, die das ganze
Volk durchwühlen, haben in der vorigen Woche
Aus=
druck im Reichstage gefunden. Es war aber dieſer
Kampf ein ſo ſcharfer, weil Deutſchland offenbar ſchon
unter dem Einfluß der Neuwahlen ſteht, der die
Par=
teien zu Reden und Aufforderungen zum Wahlkampf
antreiben ſoll. Für dieſen Wahlkampf bedeutſam iſt
aber die Stellung der Reichsregierung, des
Reichs=
kanzlers. Dieſer äußerte ſich, wie bekannt, am 10.
De=
zember zur inneren und äußeren Politik.
Mit klaren Worten erklärte der Reichskanzler:
Vorſchläge zu Ausnahmegeſetzen mache ich Ihnen
nicht! Das iſt mit Beifall zu begrüßen. Nicht durch
derartige polizeiliche Mittel iſt eine ſo große
Beweg=
ung zu unterdrücken, ſondern durch Aufnahme der
Bewegung in den Staatsorganismus; ſoziale
Refor=
men, Beſeitigung von Mißſtänden, Verbeſſerung der
Arbeits= und Lebensbedingungen, der Erziehung, der
Vermittelung, der Verſöhnung im Sinne der
Gerech=
tigkeit zum Nutzen des Gemeinwohles. Kommt es
aber zu Ausſchreitungen, ſo ſind die beſtehenden
Macht=
mittel der Polizei und Verwaltung vollſtändig
aus=
reichend. Aber dieſe ſtaatlichen Machtmittel ſollen dann
kräftig und energiſch angewandt werden. Und gerade
bezüglich der Moabiter Unruhen erklärte der
Reichs=
kanzler, daß dieſe Ausnahmegeſetze nicht erheiſchen; er
hoffe, auch mit den geſetzlichen Mitteln zum Ziele zu
kommen. Zweimal wies der Reichskanzler die Schuld
an Moabit der Sozialdemokratie zu, nicht in dem
Sinne, als ob dieſe direkt zu ſolchen Unruhen
ange=
ſtiftet habe, bei ihnen tätig geweſen ſei. Aber die
ſozial=
demokratiſche Preſſe ſei es; die die Hauptſchuld treffe,
durch ihre Aufreizungen, Verhetzungen. Sie wiſſen,
welche Szenen ſich da im Reichstage ereignet haben.
Aber der Ton der Sozialdemokratie hat ja auch in
unſerer Kammer Eingang gefunden; wenn da
Aus=
drücke gebraucht werden, wie: „Niederträchtige
Geſin=
nung, hundsföttiſche Gemeinheit” ſo iſt damit die
Würde der Volksvertretung mit Füßen getreten.
Wenn das die Kultur iſt, die uns die allein
ſelig=
machende Sozialdemokratie bringt, ſo können wir uns
von ſolcher Behandlung der Dinge und Menſchen nur
voll Abſcheu wegwenden.
Ueberblicke ich die geſamten Verhandlungen der
letzten Wochen, ſo kommen nicht allein mir, ſondern
jedem Vaterlandsfreunde, der etwas weiter zu ſehen
ſich bemüht, die größten Bedenken, und
Be=
fürchtungen, was aus dem Reiche werden
wird, ſind die Wahlen vorüber. Die
Un=
zufriedenheit in den weiteſten Kreiſen des Volkes, der
Kampf der bürgerlichen Parteien untereinander bis
fürchtung als wahrſcheinlich erſcheinen, daß nur die
radikale, die ſozialdemokratiſche Partei, Vorteile aus gegenſtand der Diskuſſion der verlängerten Sitzung des
ſich erwieſen durch die Nachwahlen. Wer in dem
Kampfe der bürgerlichen Parteien in den Wahlkreiſen! Jede Phaſe der Situation wurde von Taft und den
Neuſtadt=Landau, Koburg=Lichtenfels und Friedberg
geſtanden hat, der hat mit tiefſtem Bedauern ſehen
können, daß bei einem ſolchen Streiten bei der Haupt= kürzlichen deutſch=amerikaniſchen Verhandlungen,
eben=
wahl ein Zuſammengehen in der Stichwahl nicht
mög=
lich war. So ging es auch in Ludwigsburg, in Halle
und in anderen Wahlkreiſen. Man wirft mir vor,
reaktionär zu ſein. Mein öffentliches Wirken liegt
vor Aller Augen, vor der Kritik der Oeffentlichkeit. Iſt
es reaktionär geweſen, in der Frage der
Vereinsgeſetz=
gebung, wo ich mich der Abſtimmung enthielt, da mir
die Beſchränkungen für Heſſen zu große waren; iſt es Dresden transportiert wurde, um ſeine ſchwerkranke
Mut=
reaktionär geweſen, bei der Erbſchaftsſteuer, bei der
Einführung einer Beſitzſteuer, für die ich geſprochen
habe, längſt ehe ſie akut wurde. Iſt es reaktionär
ge=
weſen bei den Verhandlungen im Landtage, wo ich für
das direkte Wahlrecht mit aller Macht eingetreten bin?
Iſt das etwa reaktionär, daß man ſich bemüht, den
Streit unter den bürgerlichen Parteien zu vermeiden?
Ich ſehe dabei von den Kämpfen des Tages ab und Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Ab. B): „Ein
blicke auf die Geſtaltung in der Zukunft. Wie wird
es werden, wenn wirklich eine namhafte Vermehrung 1
der ſozialdemokratiſchen Mandate ſtattfindet? Dann
wird aus dem unerſchütterlichen Turme des Zentrums
heraus die maßgebende Parole verteilt und alle
Er=
rungenſchaften der Wahlen von 1907 ſind verflogen.
Dann iſt aber auch eine Mehrheit für die neuen
Zoll=
tarifverträge kaum gegeben und wir gehen dann der
ſchwerſten Kriſis auf wirtſchaftlichem Gebiet entgegen.
Das iſt nicht nur zum Verderb der Arbeitgeber, ſon= Gemälde=Verſteigerung um 10 Uhr in der „Stadt
dern auch beſonders der Arbeiter.
Wer ſo die realen Dinge beurteilt, wer nicht
kämpft des Kampfes wegen, ſondern auch über den
Kampf hinaus das betrachtet, was geſchaffen oder ver= Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr in der
nichtet werben kann, der muß zu der Ueberzeugung
kommen, daß ein ſolch mörderiſcher Kampf unter den
bürgerlichen Parteien nur größte Nachteile ſchaffen
rale Partei in Heſſen bei den Verhandlungen mit
der Fortſchrittlichen Volkspartei
ausge=
gangen; ſie konnte ſich den von vornherein geſtellten
Bedingungen nicht unterwerfen, ſondern wollte die
Verhandlungen auf einen breiteren Boden ſtellen.
Man hat aber auch bei uns gezweifelt, ob es wirklich
Ernſt war mit den Verhandlungen, da bereits einige
Kandidaten während den Verhandlungen ſeitens des
Freiſinns aufgeſtellt wurden. Für unſeren Wahlkreis
trifft es ſicher zu, daß eine Verſtändigung nicht ins Auge
gefaßt war, denn die liberale Wochenſchrift ſchrieb ja,
daß auf die Aufſtellung eines Kandidaten in
Darm=
den Schätzungen entſprechen faſt durchgängig die Er= ſtadt unter keinen Umſtänden verzichtet werde. So
mag denn auch hier der Kampf beginnen und
weiter=
gehen. Weder meine Partei noch ich haben ihn zu
fürchten. Wir ſind feſt davon überzeugt, daß wir auf
dem richtigen Wege ſind, dem Wege der Verſöhnung
der Gegenſätze, der Ausgleichung der Intereſſen, und
laſtung der ſchaffenden und konſumierenden Teile der dieſer Weg wird uns auch ferner zum Siege führen.
(Lebhafter Beifall.)
Darmſtadt, 20. Dezember.
* Großh. Hoftheater. Geſtern abend ging das
dene Gans” von Oskar Dähnhardt vor
aus=
verkauften Hauſe erſtmalig in Szene. Der
Groß=
herzog und die Großherzogin wohnten der
Vorſtellung bei. Das von Eugen Zadeck für die Bühne
eingerichtete Märchenſpiel iſt ein ſehr geſchickt
ge=
arbeitetes, dem kindlichen Verſtändnis angepaßtes und
unterhaltendes, trotz ſeiner Leichtverſtändlichkeit aber
niemals oberflächliches oder poſſenhaftes Kinderſtück,
das zu den beſten dieſer Gattung gehört. Die Muſik
von Otto Findeiſen iſt dieſem gediegenen
Charak=
ter des Stückes angepaßt. Bei der Aufführung wirkten
ein großes Perſonal und erſte Kräfte des Hoftheaters
und des Balletts mit. Die Inſzenierung war ſehr
ſtil= und effektvoll, die Aufnahme des Stückes be=.
geiſtert. Seit Jahren war dies der glücklichſte Griff,
den man mit einem Weihnachts=Kinderſtück gemacht
hat. Auf die Aufführung kommen wir noch zurück.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 19. Dez. Durch Kabinettsordre vom 17.
Dezember wurde der Vizeadmiral v. Uſedom in
Ge=
nehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches unter Belaſſung
in dem Verhältnis als Admiral à la suite des Kaiſers
zur Dispoſition geſtellt.
* Berlin, 19. Dez. Wie die Norddeutſche Allgem.
Zeitung meldet, begab ſich der Staatsſekretär des
Aus=
wärtigen v. Kiderlen=Waechter mit 14tägigem
Weihnachtsurläub nach Süddeutſchland.
* Weimar, 19. Dez. Der Staatsſekretär im
Reichs=
amt des Innern, Dr. Delbrück und der Schatzſekretär
Wermuth ſind heute aus Darmſtadt kommend hier
ein=
getroffen und werden heute abend um 8 Uhr von dem
Großherzog in Audienz empfangen.
* Köln, 19. Dez. Geſtern nacht wurde in einem
Juweliergeſchäft in der Minoritenſtraße
eingebro=
chen und für 10000 bis 12000 Mark Wertſachen
ent=
wendet. Von den Tätern fehlt jede Spur.
* Magdeburg, 19. Dez. Polizeikommiſſar
Holl=
michel wurde, als er auf die vordere Plattform eines
Straßenbahnwagens aufſpringen wollte, von den Pferden
eines Rollwagens, die ſcheuten, umgeriſſen, unter das
Tritt=
brett des Straßenbahnwagens geſchleudert und
überfah=
ren. Hollmichel war ſofort tot.
* Allenſtein, 19. Dez. Der Reichstagsabgeordnete
Hirſchberg (Zentrum) iſt heute früh in
Warten=
burg geſtorben.
** Königsberg, 19. Dez. In dem hieſigen
Goldwaren=
geſchäft von Blitzſtein entwendeten Einbrecher
Wertgegenſtände und bares Geld im Geſamtbetrage von
25000 Mark.
* Peſt, 19. Dez. Der Finanzminiſter unterbreitete
dem Abgeordnetenhaus eine Geſetzesvorlage,
durch die die Gültigkeit des Privilegiums der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Bank, des Münzvertrages und des
Währungsgeſetzes bis zum 15. Februar 1911 verlängert
wird.
* London, 19. Dez. Gewählt ſind: 270 Liberale,
272 Unioniſten, 43 Mitglieder der Arbeiterpartei, 73
Redmondiſten und 9 OBrieniſten. Die Gewinne ſind
unverändert.
* London, 19. Dez. Da die Springflut ihren
höchſten Stand erreicht hat, verſuchten geſtern fünf
Rettungsdampfer, die „Preußen” wieder flott zu machen.
Die Bemühungen waren bisher erfolglos.
* Waſhington, 19. Dez. Das Staatsdepartement
macht bekannt, die Kontroverſe zwiſchen
aufs Meſſer, laſſen die oftmals ausgeſprochene Be= Deutſchland und Amerika, die aus der
Kali=
angelegenheit entſtanden ſei, bildete den
Haupt=
dieſem Kampfe ſchöpfen wird. Ich meine, das hätte Kabinetts am Samstag. Es blieb unentſchieden,
wel=
chen Weg Amerika in dieſer Angelegenheit einſchlägt.
Miniſtern erwogen. Die Beratungen wurden über
drei Stunden fortgeſetzt. Das Kabinett beſprach die
ſo den Bericht des Bevollmächtigten Davis über die
Kaliangelegenheit. Eine weitere Erwägung des
Pro=
blems wird in der baldigen neuen Kabinettsſitzung
ſtattfinden.
— Dresden, 19. Dez. Ein gefürchteter Einbrecher,
der 24jährige Kaufmann Wilke, der von Weimar nach
ter zu beſuchen, entwich.
— Wien, 19. Dez. Der ehemalige Oberleutnant
Hiof=
richter iſt an einem Lungenleiden ſchwer erkrankt.
— Prag, 19. Dez. Die Fürſtin Wilhelmine von
Schwarzenberg iſt hier im 77. Lebensjahre geſtorben.
Tageskalender.
Falliſſement”.
Vorſtell ung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Konzert um 3 und 8 Uhr im Hotel Heß.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 21. Dezember.
Hofreite=Verſteigerung des Georg Diehl (Große
Bachgaſſe) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Bauplatz=Verſteigerung des Friedr. Edm. Göllnitz
Liebfrauenſtraße) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Pfungſtadt”.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
„Ludwigshalle‟.
Gerüſtſtangen= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr (
Zu=
ſammenkunft Ecke Dieburger= und Stiftſtraße).
kann. Von dieſen Gedanken iſt die nationallibe= Pferde=Verſteigerung um 10 Uhr in der Train=
Kaſerne (Eſchollbrückerſtraße).
Todes-Anzeige.
Heute Vormittag 4 Uhr verſchied ſanft nach
(*30745
längerem Leiden
Frau
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags
3½ Uhr, vom Portale des Darmſtädter
Fried=
hofes aus, ſtatt.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910
Nummer 298.
24495
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Familiennachrichten.
Für die vielen Glückwünſche und Ehrungen,
8 welche mir anläßlich meines 80.
Geburts=
tages zuteil geworden ſind, ſage ich hiermit
aufrichtigen herzlichen Dank.
(*30706
W. Rudolph.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute verſchied nach langem, ſchweren Leiden
unſere gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Luise Bader
geb. Dambmann
im 77. Lebensjahre.
(B24564
Darmſtadt, den 19. Dezember 1910.
Steinackerſtraße 12.
Prof. Wilhelm Bader
Fanny Bader
Prof. Dr. Karl Bader
Paula Bader geb. Lackmann
und Enkel
Die Einſegnung findet ſtatt: Mittwoch, den
21. Dezember, nachmittags 3 Uhr, in der
Fried=
hofskapelle; hieran anſchließend die Beiſetzung.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer
lieber Sohn und Bruder
(24528
Friedel
nach kurzem ſchwerem Leiden, im Alter von
10 Jahren, heute morgen ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Th. Beutel.
Darmſtadt, den 18. D ezember 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 20. Dez.,
nachm. 3 Uhr, vom Sterbehauſe
Heinheimer=
traße 82, aus ſtatt
4528
Todes-Anzelge.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, das Ableben des Gründers
und langjährigen Teilhabers unserer Firma, des
Herrn
Uchnnerzei arearfochclen
bekanntzugeben.
Wir verdanken seiner persönlichen Tüchtigkeit und seiner rastlosen
Arbeit das erste Aufblühen und die weitere Entwicklung unserer Firma.
Wir werden ihm stets ein dankbares u. ehrendes Andenken bewahren.
Carl Schenck,
Eisengiesserei u. Maschinenfabrik, Darmstadt,
Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Darmstadt, den 19. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Dezember, nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Fried-
hofs aus, statt.
(24565
Todes-Anzeige
(Statt jeder besonderen Anzeige.)
Heute verschied im 76. Lebensjahre mein lieber Mann, unser treuer
Vater, Grossvater und Urgrossvater
Oennerzich drCarrocherck
Um stille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Schenck, geb. Knorr,
Emilie Knorr, geb. Schenck,
Marie Büchner, geb. Schenck,
Dr. Georg Büchner,
Marianne Arnold, geb. Knorr,
Amtsrichter Dr. Edgar Arnold,
und Enkel und Urenkel.
(24562
Darmstadt, 19. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Dezember, um 4 Uhr, vom Friedhofsportal aus statt.
Die Einsegnung erfolgt um 3 Uhr im Trauerhause, Wendelstadtstrasse 3.
Von Kondolenzbesuchen bittet man abzusehen.
Durch das heute erfolgte Hinscheiden des Herrn
Oohmerzeiarearfocherck
hat unsere Gesellschaft einen schweren Verlust erlitten.
Herr Commerzienrat Schenck, der Begründer der Fabrik, hat dieselbe
während langer Jahre mit grossem Erfolg geleitet und zu hohem Ansehen
gebracht.
Wir beklagen in dem Heimgegangenen einen treuen Freund und Berater
und werden sein Andenken allezeit hoch in Ehren halten.
Darmstadt, den 19. Dezember 1910.
(24566
Der Aufsichtsrat der Firma Carl Schenck,
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wird wie bisher Entſchuldigungskarten bezüglich der konventionellen
Neujahrs=
gratulationen ausgeben und hofft auf eine recht zahlreiche Beteiligung zu gunſten der
ſegensreichen Anſtalt.
Nachſtehende Herren werden die Güte haben, die Ausgabe der Karten zu
über=
nehmen.
Rechnungsrat Daub, Miniſterial=Reviſor Frank, General von Hartmann,
Sanitätsrat Dr. med. A. Hoffmann, Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann, Profeſſor
Dr. Ihle, Regierungsrat Dr. Kranzbühler, Profeſſor Dr. Röll, Rechnungsrat Schilling,
Geheimerat Dr. Weber, Profeſſor Dr Weinsheimer, Direktionsrat Winter,
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merzienrat Wittich, ſowie die Expedition des Darmſtädter Tagblatts. (24225a
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910.
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[ ← ][ ][ → ]M 298.
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Dienstag, 20. Dezember.
1910.
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Antie Möller.
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Nachdruck verbote r.)
38)
Ingeborg ſah den beiden kopfſchüttelnd nach. Anſtatt
den Zechpreller am Kanthaken zu nehmen und vor die
Tür zu ſetzen und dann noch mit ihr ein Schäferſtündchen
zu verleben, nahm Rolf den Menſchen mit auf ſeinen
Wa=
gen und ließ ihn ſogar neben ſich ſitzen. Als ob es nicht
für einen ſolchen Kerl gut genug geweſen, wäre, hinten auf
dem Futterſack zu liegen. Ja, es war, wie ſeine Mutter
immer geſagt hatte: Rolf beſaß kein Standesgefühl; er
war zu ſimpel mit jedermann.
Rolf fuhr unterdeſſen die Chauſſee nach Huſum
ent=
lang, und der alte Stromer reckte ſeine zuſammengeſunkene
Geſtalt auf und erzählte von ſeinen großen Erfolgen und
dem Mißgeſchick, das ihn verfolgte.
Rolf hörte ſchweigend zu, er kam nicht von dem
Gedan=
ken los, daß er dieſen Menſchen ſchon einmal in ſeinem
en geſehen haben müſſe.
Wir ſind bald in Huſum, unterbrach ihn Rolf endlich.
Vielleicht können Sie nach Immſtedt zu Fuß weiter
hen. Es ſind nicht viel mehr als zwei Stunden Wegs.
Der Alte zog die Schultern hoch und wiegte den Kopf.
, Herr, ich würde eigentlich lieber nach Hamburg fahren.
s ſoll ein Künſtler in Immſtedt anfangen? Es iſt ein
t! Ja, ja, meine Tochter, ganz recht, aber im
Ver=
uen geſagt, wir ſtehen auf etwas geſpanntem; Fuße.
Sie kann mir nicht verzeihen, daß — haha —. Bleiben
könnte ich doch nicht bei ihr. Wie wäre es, Herr, wenn Sie
mir das Reiſegeld vorſtreckten? Ich würde an meine
Toch=
ter ſchreiben, daß ſie es Ihnen zurückerſtattet. Das tut ſie,
Sie können ſich darauf verlaſſen.
Wie heißt denn Ihre Tochter? fragte Rolf.
Antje Möller. Kolonialwarenhandlung. Das Geſchäft
geht gut. Ich würde freilich meine Tochter lieber an
einem anderen Orte ſehen. Als Künſtlerin oder ähnliches.
Sie iſt ſchön — das Kind einer unglücklichen Liebe. Ach ja!
Es iſt gut, ſagte Rolf kurz und ſchnitt ihm mit dieſen
Worten ſeine Rede ab. Er zog ſein Portemonnaie. Hier
iſt das Reiſegeld bis Hamburg und noch etwas darüber,
ich ſchenke es Ihnen, wenn Sie ſofort abreiſen. Sie waren
jetzt dicht vor Huſum, und er nötigte ſeinen ſeltſamen
Reiſegefährten, abzuſteigen.
Der verkommene Komödiant hielt drei Taler in der
Hand. Meinen verbindlichſten Dank, rief er und lüftete den
abgegriffenen Hut. Ich werde mit dem nächſten Zug
ab=
reiſen.
Rolf fuhr in die Stadt hinein. Er verlor den ganzen
Tag über nicht den nachdenklichen Zug im Geſicht. Es
freute ihn, daß er von Antjes Haupt, ohne daß ſie es
wußte, eine Demütigung abgewendet hatte, und zugleich
quälte ihn der Gedanke, daß, ſo wie Antje den Vater, der
ſich nicht um ſie gekümmert hatte, nicht anerkennen wollte,
auch Andrees ihm fremd und feindlich gegenüberſtehen
würde, ſobald er erführe, wer ſein Vater ſei. Während
er dies dachte, fühlte er, daß Andrees ihm ans Herz
ge=
wachſen war.
Zwei Jahre waren verfloſſen, ſeitdem Andrees auf
Rethwiſchhof eingezogen war. Zwei Jahre ſchon weilte
Wiebke fern von der Heimat.
Andrees hatte ſich immer mehr auf dem Hofe
einge=
lebt, und war ſeinem Herrn mit Leib und Seele ergeben.
Wenn er mal, was freilich nur alle Vierteljahr vorkam, auf
einen Tag nach Hauſe kam, wußte er nur Gutes und
Schönes zu erzählen. Gewöhnlich war dann auch Mieken
dabei, und ſie bauten zuſammen ein nettes, hübſches
Luft=
haus; es war ſogar ein Garten dabei und ein paar Fennen
Land mit guten Milchkühen. Antje und Dreesohm aber
ſaßen dabei und lächelten ſich an. Dann ſagte Dreesohm
wohl mal: Ja, Antje, die gehen jetzt in die Welt hinein,
aber wir gehen hinaus. Zu dieſen Worten nickte Antje
wohl ſtill und reſigniert; aber manchmal blitzte doch
funken=
gleich etwas in ihren Augen auf, wie das letzte Flimmern
der untergegangenen Sonne.
Wiebke war in zwei Jahren mehrmals auf einige
Tage zu Hauſe geweſen, als vorübergehender Beſuch. Sie
hatte bereits Stellungen gehabt, gute und ſchlechte, aber
weder in guten noch in ſchlechten Tagen hatte ſie ſich nach
der Heimat geſehnt. Selbſt die kurze Zeit, die ſie ab und
zu in dem Elternhauſe zubrachte, verlief nicht ohne
Rei=
bereien zwiſchen ihr und der Mutter.
Indeſſen hatte ſich das junge Mädchen ſowohl äußerlich
als innerlich ſehr zu ſeinem Vorteil verändert. Wiebke
war hübſcher, reifer geworden Der Ausdruck ihres
Ge=
ſichtes hatte ſich vertieft und ihr Weſen war liebenswürdig
und zurückhaltend. Nur gegen Niedrigſtehende zeigte ſie
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910.
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uech den ilen Seie Aufirer iehten Stelung inen
großen Gute in Angeln, hatte es Wiebke beſonders ſchlecht
getroffen. Der Gutsherr hatte mit argen pekuniären
Schwierigkeiten zu kämpfen, und infolgedeſſen herrſchte im
Hauſe oft eine gedrückte Stimmung. Die Frau ließ ihrer
ſchlechten Laune die Zügel ſchießen, die Kinder waren
un=
artig, die Dienſtboten widerwillig, und Wiebke, die als
Stütze der Hausfrau zwiſchen dieſen Parteien ſtand, hatte
eine ſchwierige Stellung.
Da trat ihr zum erſten Male in ihrem Leben ein Mann
entgegen, dem ſich ihr ganzes Herz erſchloß.
Merkwürdiger=
weiſe war es ein Menſch, den ſie in ihrer Heimat
durch=
aus nicht für ebenbürtig angeſehen hätte. Er war
Haus=
lehrer auf dem Gute, Kandidat der Theologie, der Sohn
armer Eltern und nicht einmal hübſch. Was ſie
zuſam=
menführte, waren die Schwierigkeiten, die ſie gemeinſam
zu überwinden hatten, und dann tröſteten ſie ſich
gegen=
ſeitig, und endlich wurde eines dem anderen
unentbehr=
lich.
Wiebkes ſtolzes Herz war edel genug, ſich zu dem
tüch=
tigen, charaktervollen jungen Mann hingezogen zu
füh=
len, ohne nach Geld und Gut, nach Rang und Stand
zu fragen. Ja, ſie war dem Geliebten gegenüber von
bezaubernder Demut und ordnete ſich ganz ſeinem Geiſte
unter. Freilich wußte ſie wohl, daß es zu Hauſe
man=
chen harten Kampf geben würde, ehe ſie die Frau Paul
Jenſens wurde. Den Vater fürchtete ſie weniger als
die Mutter, der ſo leicht keiner gut genug war, und
der junge Lehrer war viel zu zurückhaltend und
takt=
voll, um auf das Recht ſeiner Liebe zu pochen.
Es war im dritten Sommer, nachdem Wiebke vom
Hauſe fortging, als Frau Karline Anderſen plötzlich ſtarb.
Ihr Zuſtand hatte ſich in der letzten Zeit derartig ver=
ſchlimen, daß ſe entlich einilete, mit ihren Mamn
nach Kiel zu reiſen und einen berühmten Profeſſor zu
konſultieren. Sie wurde dort ſofort in der
Univerſitäts=
klinik untergebracht, und mußte ſchon an einem der nächſten
Tage operiert werden.
Die Operation an Frau Karline Anderſen wurde
in der Klinik in Kiel ausgeführt und galt als
gelun=
gen. Sie war voller Hoffnung und ſanfter und
lie=
benswürdiger gegen ihren Mann, als ſie es all die
Jahre geweſen war. Da kam der Rückſchlag, es trat
Fieber ein, und wenige Tage danach ſtarb ſie, ohne
Rethwiſchhof oder ihre Tochter wiedergeſehen zu haben.
Ihre Leiche wurde nach Bredwort übergeführt und hier
begraben.
Das alles kam ſo ſchnell, daß es dem langſam
den=
kenden Rolf ſchwer ward, ſich darein zu finden. Es war
nur gut, daß Ingeborg da war und mit ihrer
kraft=
vollen Hand die Zügel des Haushalts ergriff.
Sie führte die Wirtſchaft während der Zeit, da
Rolf mit ſeiner Frau in Kiel war, ſie ordnete alles an
für das Begräbnis und die Trauermahlzeit.
Im Kringelkrug wirtſchaftete derweilen ihr Neffe
Niklai, der auf dem elterlichen Hofe als dritter Sohn
ziemlich überflüſſig war. Knecht und Mädchen waren
ſeit Jahren im Kruge und wußten mit allem Beſcheid.
Schließlich konnte Niklai den Krug noch einmal
über=
nehmen, wenn er eine recht vermögende Frau heiratete.
Ingeborg lag nichts mehr an der Wirtſchaft. Sie hatte
es ſatt, jedem Koppelknecht und jedem Handelsmann
für ſeine Biergroſchen ein freundliches Geſicht zu
zei=
gen und obendrein von den wohlhabenden
Bauern=
frauen nicht für voll angeſehen zu werden. Ihr Sinn
ſtand nach Höherem; ihre Gedanken gingen ſehr weit.
Sie hielt jetzt das Heft in den Händen und war nicht
willens, es wieder von ſich zu geben.
Rolf ließ ſie ſchweigend gewähren. Mehr als die
gemeinſamen Intereſſen verband ſie ihre gemeinſame
Schuld. Wohl kam ihm, als Karline in ihrem Sarge
lag, einen Augenblick der Gedanke an Antje. Er war
jetzt frei — nein, er war nicht frei. — Die Schuld hielt
ihn gefeſſelt, und zwiſchen ihm und Antje ſtand die
Sünde. In dem Augenblick, wo er ſie gewinnen konnte,
war ſie ihm in unerreichbare Ferne gerückt. Einige
Tage vor der Beerdigung traf auch Wiebke auf
Reth=
wiſchhof ein. Sie kam mit der Abſicht, hier zu bleiben
und dem Vater die Wirtſchaft zu führen. Ihre letzte
Stellung, in der ſie ſeit einem halben Jahr war, war
mit der Zeit eine ſo ſchwierige geworden, daß ſie den
Tod der Mutter als willkommenen Vorwand ergriff,
um das Verhältnis zu löſen.
Der Tod der Mutter übte, obgleich ſie ihn beklagte,
keine niederſchmetternde Wirkung auf ihr Gemüt aus.
Dazu hatten ſie ſich zu fern geſtanden, ihre Herzen
hatten ſich nie in gemeinſamer Liebe und Sorge
gefun=
den. Manche Stunde ihres Lebens war ihr durch der
Mutter grämlichen Worte vergällt worden. Selbſt aus
ihren Briefen hatte mehr Bitterkeit als Liebe
heraus=
geklungen. Dies alles wirkte unbewußt in Wiebkes
Seele nach. Dazu kam, daß andere Bilder ihre Seele
erfüllten. Im Grunde ihres Herzens knüpfte ſie an
die Heimreiſe ſtille Hoffnungen.
Kurz vor ihrem Fortgange war auch der junge
Hauslehrer abgegangen. Bei dem Abſchied hatten ſie
ſich mit dem Hinblick auf die Zukunft getröſtet. Sobald
Paul Jenſen eine Anſtellung als Paſtor bekommen
hatte, wollten ſie ſich verloben.
(Fortſetzung folgt.)
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
N 127.
Diensiag, 20. Dezender.
1910.
An die Herren Aerzte des Kreifes.
Wir bringen in gefällige Erinnerung, daß nach § 10 der Inſtruktion für die
Impfärzte und prakt. Aerzte, betr. die Ausführung des Reichsimpfgeſetzes vom
8. April 1874, die Liſten, die von den prakt. Aerzten über die von ihnen im Laufe des
Jahres ausgeführten Impfungen auf dem vorgeſchriebenen Formular und mit Datum
Me e e
Snue
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 Dachshunde, 1 Wolfshund. 1 ſchott. Schäferhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Oktroi für Wild und Geflügel.
Auf Grund des Oktroitarifs und einer neuerdings ergangenen miniſteriellen
Ent=
ſcheidung iſt die Stadt Darmſtadt berechtigt, für Wild und Geflügel Oktroi zu erheben.
Die Einbringer ſolcher Gegenſtände haben daher beim Einpaſſieren in die Stadt oder
in die Stadtgemarkung den feſtgeſetzten Oktroibetrag an die nächſte Erhebſtelle
unauf=
gefordert zu entrichten. Verbotene Wege dürfen mit oktroipflichtigen Gegenſtänden
nicht paſſiert werden. Sollte ein Einbringer die Oktroizahlung verweigern, ſo wird
die Ware auf Grund des Oktrol=Reglements in Beſchlag genommen und — da ſie bei
längerer Lagerung dem Verderben ausgeſetzt iſt — von der Oktroiverwaltung verſteigert,
falls nicht der Einbringer vorziehen ſollte, ihren Wert in bar zu hinterlegen.
Wer Wild und Geflügel durch die Poſt empfängt, hat den Oktroibetrag bis
ſpäteſtens zum Ablauf des folgenden Tages bei der nächſten Oktroierhebſtelle zu
be=
zahlen, bei Vermeidung der in dem Oktroireglement für die Stadt Darmſtadt
be=
zeichneten Strafen.
Nach dieſem Reglement wird überhaupt beſtraft, wer bei der Ein= und Durchfuhr,
ſowie beim Verbrauche oktroſpflichtiger Gegenſtände, die der Stadt gebührende
Oktrof=
abgabe zu entziehen verſucht.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1910.
(24477oim
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3.V.: Schmit.
Städtische Sparkasse Darmstadt
(unter Haftung der Stadt Darmſtadt)
22 Hügelſtraße 22.
Vom 1. April bis 1. Oktober an jedem Werktage vormittags von
Verkehrszeit: 8 bis 12½ Uhr, vom 1. Oktober bis 1. April an jedem Werktage
vormittags von 8½—12½ Uhr. Einlagen und Rückzahlungen auf
Sparkaſſen=
bücher an den beiden Hilfskaſſen ebener Erde. — Zahlungen an Hauptgeld und
Zinſen auf Ausſtände und Rückzahlungen darauf an der Hauptkaſſe im Mittelſtock=
Bis einſchließlich 10 000 Mk. 3½½ über 10000
Verzinſung der Einlagen: Mark 3½ für die ganze Einlage.
Für Einlagen vom nächſten auf die Einzahlung folgenden Werk=
Zinsbeginn: tage an. Bei Rückzahlungen hört die Verzinſung mit dem letzten
der Erhebung vorausgehenden Werktage auf.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Purgold, Direktor.
(6226a
Konkurs=Ausverkauf.
Im Geſchäftslokal
8 Wilhelminenstrasse 8
werden zu herabgeſetzten Preiſen ausverkauft:
Fertige und angefangene Handarbeiten, Stickereien,
Bänder, Spitzen, Taſchentücher, Schürzen, Schleier,
Echarpes ꝛc. ꝛc.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Der Konkursverwalter:
Karl Dechert.
(24484oim
Ausführung eines Rohrkanals.
Die Ausführung von 200 Meter
Stein=
zeugrohr=Kanal zur Entwäſſerung der
Straßenbahn=Werkſtätten ſoll verdungen
werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamte, Zimmer Nr. 7,
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
offen. Auch werden dort die Angebotſcheine
abgegeben.
Angebote ſind bis
Freitag, den 23. Dezember I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1910.
Tiefbauamt.
(24558im
Keller.
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Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß des am 31. Oktober
1910 verſtorbenen Kaufmanns Guſtav
Deeins von Darmſtadt iſt am 15.
Dezem=
ber 1910, vormittags 8 Uhr 12 Minuten,
durch Beſchluß des Landgerichts Darmſtadt
das Konkursverfahren eröffnet worden. da
der Nachlaß überſchuldet iſt und der
Nach=
laßpfleger die Eröffnung beantragt hat.
Der Gerichtsvollzieher i. P. Philipp
Reibſtein in Darmſtadt wird zum
Kon=
kursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
7. Januar 1911 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die Wahl!
eines anderen Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in § 132 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
und zur Prüfung der angemeldeten
Forde=
rungen auf
Samstag, den 14. Januar 1911,
vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer
Nr. 217, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen dem
Konkursverwalter bis zum 7. Januar
(24521
1911 Anzeige zu machen.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen der Firma Ziegelei Mordach,
W. & F. Schneider in Nieder=Ramſtadt,
wird nach Abhaltung des Schlußtermins
(24507
hiermit aufgehoben.
Darmſtadt den 16. Dezember 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt II.
und Unterſchrift verſehen einzureichen ſind, am Jahresſchluß, alſoe ſpäleſtens am
31. Dezember, in unſeren Händen ſein müſſen.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1910.
(24203dsi
Großherzogliches Kreisgeſundheitsamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Beſt.
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Mittwoch, den 21. Dezember 1910, vormittags 11 Uhr,
werden im Pfandlokale Rundeturmſtraße 16 (,Zur Roſenhöhe”) verſchiedene
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Unſichtskarten, ſowie mehrere Mille Zigarren
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Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher,
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hefte und ſonſtige Papierwaren, 1 Bandſäge (Maſchine), 1 Schreibmaſchine,
1 Warenſchrank, 1 große Partie Herrenhüte, 1 Pianino, 2 Kiſten Nippfiguren,
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Darmſtadt, den 19. Dezember 1910.
(24557
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher,
Friedrichſtraße 24, I.
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Darmſtadt, 15. Dezember 1910.
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Der Konkursverwalter.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910.
Nummer 298.
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Protektor: Se. Königl. Koheit der Grossherzog.
Am Mittwoch, den 21. Dezember ds. Js.,
abends 6½ Uhr,
findet das
Weihnachts-Jurnen der Jugendabteilung
ſtatt. Hierzu laden wir unſere Mitglieder, die Eltern und Intereſſenten freund
lichſt ein.
(24505
Der Vorstand.
Kirchengeſangverein der Johannesgemeinde.
Am I. Weihnachtsfeiertage, abends 5 Uhr,
in der Johanneskirche
Auttahrung ues Wemmachtsordterluis
von Heinrich Schütz.
Solisten: Frau Paula de Leeuwe, Opernſängerin (Sopran), Herr Hch.
Rein=
hardt, Konzertſänger (Bariton), Herr Hch. Geyer, Hofchorſänger (Baß).
Organist: Herr Muſikdirektor M. Klaſſert.
Orchester: Mitglieder der Großh. Hofmuſik.
Leitung: Herr Hofmuſiker G. Adam.
Eintritt frei. Doch werden beim Ausgange freiwillige Gaben zur Deckung
der Koſten erbeten. Kinder unter 12 Jahren haben ohne Erwachſene keinen Zutritt.
Text 20 Pfg.
(24543if
Ze
G
Darmstädter Manner Gesungveren
K Sonntag, den 25. Dezember (I. Feiertag), abends 7 Uhr
im Konkordiasaale, Waldstrasse 33
Weihnachts-Feier
bestehend in Konzert, Theater etc.
24554ids
wozu wir unsere verehrlichen Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des
Vereins freundlich einladen
Der Vorstand.
K
Heute
Brauerei ScHUL.
(24520id
Brauerei Schul, Schlossgasse 25.
Mittwoch, den 21. Dezember:
(*30728im
SMetzelſuppe mit Bockbier
Dienstag abend: Bratwurst mit Rotkraut
wozu höflichſt einladet
Karl Hubert, Metzger und Wirt.
Bess, Fechtverein Palsenſchußz
— Zweigverein Darmstadt.
Dankſagung.
Allen edlen Gebern von Geldgeſchenken, ſowie Geſchenken anderer Art, die es
uns ermöglichten, auch dieſes Jahr wieder 131 armen halbwaiſen Kindern einen reichen
Weihnachtstiſch zu decken, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank und
bitten wir dieſelben, unſere edle Sache auch ferner unterſtützen zu wollen.
(24498
Der Vorſtand.
Guyot=Stiſtung für die Zwecke der evangeliſchen
Gemeindepflege im Großherzogtum Heſſen.
Erſter Bericht.
An einmaligen Beiträgen ſind eingegangen von Profeſſor D. O Holtzmann,
Gießen 50 M., Profeſſor Dr. A. E. Berger, Darmſtadt 50 M., Frau Olga Berger,
Darmſtadt 50 M., Frau Dr. C. E. Merck Wwe., Darmſtadt 30 M., Frau Lilli Wolfskehl,
Darmſtadt 30 M., Stadtverordneter H. Sames, Darmſtadt 30 M., Frl. Luiſe
Schleier=
macher, Darmſtadt 25 M., Pfarrer Hartmann, Ulrichſtein 30 M., Evangeliſches
Pfarr=
amt Dortelweil 16,03 M., Kreisrat von Hahn, Heppenheim 30 M., Philipp Schäfer I.,
Bäcker und Müller in Heppenheim 32 M., Profeſſor Dr Karl Schnellbächer,
Heppen=
heim 30 M., Frau E. M. Schüſſel, Heppenheim 30 M., Rentner Hugo Carlſon,
Heppen=
heim 30 M., Rentner Karl Emmerich, Heppenheim 30 M., Profeſſor Dr. Horn,
Heppen=
heim 30 M., Oberlehrer Profeſſor Hoffmann, Heppenheim 30 M, Rentner Heinrich
Franck I., Heppenheim 30 M., Profeſſor Dr. Rentzel, Heppenheim 30 M., Finanzrat
Walther, Heppenheim 20 M., Reallehrer J. Schmitt, Heppenheim 4 M., Frau Direktor
L. Bieberbach, Heppenheim 3 M., Pfarrer R. Dreſcher, Eſchöllbrücken 10 M., Fräulein
S. Kuhlmann, Darmſtadt 5 M Schweſter Gretchen Guyot, Freiburg i. Br. 30 M.,
Pfarrer Zaubitz, Bensheim 30 M. Summe: 715,03 M.
An jährlichen Beiträgen ſind für 1911 entrichtet von Forſtmeiſter Dr. Schütz,
Ulrichſtein 2 M. Pfarrer Bühler, Ulrichſtein 1 M., Kreisſtraßenmeiſter O. Hofmann,
Heppenheim 2 M., Kreisamtsbureauvorſteher Schneider, Heppenheim 5 M., Rentner
Ch. A. Dubs, Heppenheim 5 M., Fabrikant Oskar Widmer, Heppenheim 10 M.,
Verwalter G. Liſtmann, Heppenheim 5 M., Kaufmann Adolf Müller, Heppenheim
1 M., Bahnhofsvorſteher Jacob, Heppenheim 1 M., Landwirtſchaftslehreer Dr. Wetz,
Heppenheim 2 M., Oberlehrer Schuchmann, Heppenheim 2 M., Rentner Oſtheim,
Heppenheim 2 M., Frau Regierungsrat Lehr, Heppenheim 1 M., Geſchäftsführer
G. Schobert, Heppenheim 1 M Rentner Th. Obenauer, Heppenheim 2 M., Adolf
Schmalz, Heppenheim 1 M., Stuhlmacher Val. Rhein, Heppenheim 1 M., Major
Rehm, Bezirksoffizier, Heppenheim 2 M Rentner G. Kurtz, Heppenheim 1 M.,
Finanz=
amtsgehilfe Schweiker, Heppenheim 1 M., Werkmeiſter G. Riefenſtahl, Heppenheim
1 M., Reallehrer J. Schmitt, Heppenheim 2 M., Frau M. Kern, Heppenheim 1 M.,
Lehrer Ferd. Müller, Heppenheim 3 M., Kaufmann Friedr. Bürkert, Heppenheim
1 M., Eiſenbahnaſſiſtent Val. Sauer, Heppenheim 1 M., Major a. D. von Jaeger,
Heppenheim 3 M., Frau Baurat F. Knoll, Heppenheim 3 M., Kreiskaſſenrechner Joh.
Stein, Heppenheim 2 M., Schreinermeiſter Joh. Horn I., Heppenheim 1 M., Frau
Direktor L. Bieberbach, Heppenheim 1 M., Forſtmeiſter C. Guntrum, Heppenheim
1 M., Kommerzienrat F. Wittich, Darmſtadt 10 M. Summe 78 M.
An jährlichen Beiträgen ſind für 1911 angemeldet von Evangel.
Kirchenge=
meinde Mainz=Mombach 10 M., Evangel. Kirchengemeinde Bretzenheim 10 M.,
Pfarrer Berck, Mainz=Mombach 5 M., Profeſſor Trümpert, Darmſtadt 5 M.,
Schuh=
machermeiſter Ernſt Heller, Darmſtadt 2 M., Schriftſetzer Jakob Buhl, Darmſtadt
2 M., Beigeordneter R. Mueller, Darmſtadt 3 M., Frau Eliſabeth Morneweg,
Darmſtadt 2 M., Lehrer Ulrich, Biebelsheim 1 M., Frau Sanitätsrat Becker,
Gen=
ſingen bei Bingen 1 M., Lagerhalter der Genoſſenſchaft Konrad Pfeiff, Darmſtadt
2 M., Freiin Helene von Dungern, Freiburg i. B. 3 M. Summe 46 M. (24549
Darmſtadt, 18. Dezember 1910.
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Friedr. Ganssmann,
Ernst-Ludwigstr. 10
M. W. Prassel,
Grafenstrasse 25.
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[ ← ][ ][ → ] Brauerei Schützenhof
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Hügelstrasse 27
Telephon 1028
Während der Weihnachts-Feiertage kommt
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Dienstag, den 20. Dezember
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Beide Kämpfe bis zur absoluten Entscheidung!
Nach den Ringkämpfen:
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Für die Kleinkinderſchule in der Mauer=
() ſtraße gingen weitere Gaben ein von:
Fr. S. Beck, Fr. A. Beyer. Fr.
Oberlandes=
gerichtsrat Berchelmann, Frl. Elſe u. Emmy
Becker, Frl. Anna Schreiner, Frl.
Linden=
ſtruth, Frl. Mathilde Weyland, Frl. Sofie
u. Paula v. Follenius, Fr. Prof. Schmidt,
Fr. v. Heſſert, Fr. v. Ricou, geb. v. Willich,
Fr. Schulrat Müller Fr. Schäffer v
Bern=
ſtein, Fr. Stein, Fr. Rauh, Fr.
Kommerzien=
rat Diefenbach, Herrn Kommerzienrat
Glückert, Frl. Emma Hohmann, Fr. Ludw.
Homberger, Fr. Geh. Rechnungsrat
Acker=
mann, Frl. Dingeldein, Hrn. Adolph Geiger,
Fr. Amy Bonte, Hrn. Karl Schmidt, Frl.
Erneſtine Schmidt, Fr. Roll Witwe, Hrn.
M. Praſſel, Frl. M. Töpfer, Frl. Roth,
Hrn. Rentner Roll, Hrn. O. Kunkel, Hrn.
Metzgermeiſter Hübner, Hrn. Metzgermeiſter
Ewald, Frl. Bechſtadt, Frau Hauptmann
Maurer, Fr. Dr. Baur, Frl. Emilie Geider,
D. Faix Söhne Hrn. Schuhmachmeiſter
Leisler, Hrn. Weißbindermeiſter Schaub,
Fr. Major Stahl, Fr. Anna Wittich, Fr.
Metz, Frl. Poth. Frau Dr. Walther, Frau
Oberſtleutnant Cramolini, Fr.
Kommerzien=
rat Hickler, Fr. Miniſterialſekretär Pfeiffer,
Fr. Kabinettsrat Menges, Fr. Sanitätsrat
Dr. Maurer, Fr. Rittmeiſter Engelmann,
Fr. Präſident Nebel, Fr. Präſident Keller,
Fr. Sofie Becker, Fr. Oberſtleutnant
Gold=
mann, Hrn. Konditor Schnitzler, Fr.
Ober=
bürgermeiſter Morneweg, Exzellenz
Con=
radi, Fr. Marianne Wiek, Fr. Leber, Frl.
Wagner, Fr. Hauptmann Klein, Frl. Löwer,
Fr. Dr. Sachs, Frl. E. Klump, Fr. Chr.
Schupp, Fr. Chr. Spangenberg u. Tochter,
Hrn. Bodenheimer, Frau Schuchard, geb.
v. Werner, Hrn. Bäcker Riedel, Schade &
Füllgrabe. Wir ſagen allen gütigen Gebern
herzlichen Dank und laden zur
Chriſtbe=
ſcherung am Donnerstag, nachm. 3 Uhr,
Dr. Vorſtand.
freundlich ein.
Pianos
Karl Arnold
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 20. Dezember 1910.
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Walburg, ) ihre
Signe, Töchter
Leutnant Hamar, Signe’s
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Sannäs, Tiälde’s Prokuriſt
Jacobſen, Bräumeiſter bei
Tjälde
Advokat Berent
Hr. Heinz
Fr. Scherbarth
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Der Adminiſtrator
Der Prediger,
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Donnerstag, 22. Dez. 84. Ab.=Vorſtell.
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fang 7 Uhr.
Freitag, 23. Dez. Außer Abonnement.
Kinder=Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen:
Zum erſten Male wiederholt: „Die
gol=
dene Gans.” Anfang 6 Uhr. — (Ueber
die Plätze in der erſten und zweiten
Ga=
lerie, ſowie über den größten Teil der Plätze
im zweiten Rang und Parterre iſt bereits
zu Gunſten hieſiger Bildungsvereine
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Montag, 26. Dez. 85. Ab.=Vorſt. D 22.
„Die Meiſterſinger von
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berg.‟ Große Preiſe. Anfang 5½ Uhr.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910s.
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Seite 22.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1910.
Nummer 298,
Luftſchiffahrt.
sr. Die Termine für die deutſchen
Flug=
wettbewerbe 1911 wurden in einer in Berlin
abgehaltenen Sitzung der Aviatiſchen Kommiſſion des
Deutſchen Luftſchiffer=Verbandes feſtgelegt. Da eine
größere Zahl von Anmeldungen gerade für die
Mo=
nate Mai und Juni erfolgt war, ſo war es für die
Kommiſſion nicht ganz leicht, alle Wünſche zu
berück=
ſichtigen. Die erſte große Veranſtaltung bildet der
Ueberlandflug Ulm-Friedrichshafen, für den
unter anderem Graf Zeppelin 25000 Mark geſtiftet hat.
Der Flug findet vom 9. bis 21. April ſtatt. Am 16.
April wird in Dresden ein eintägiges Meeting
ab=
gehalten. Vom 27. April bis 16. Mai folgt dann der
Ueberlandflug Aachen-Berlin der allein
deut=
ſchen Fliegern reſerviert bleiben wird. Eine von dem
Frankfurter Verein für Luftſchiffahrt
ange=
ſetzte Flugwoche, in der vorausſichtlich der ſüddeutſche
Ueberlandflug, von Freiburg ausgehend, ſtattfinden
wird, wurde für den 21. bis 28. Mai genehmigt,
wäh=
rend ein ſächſiſcher Ueberlandflug vom 20. bis 29. Mai
ausgetragen wird. Da dieſe beiden Termine
kollidie=
ren und es fraglich iſt, ob für beide Veranſtaltungen
die genügende Zahl von Fliegern gewonnen werden
kann, ſo wurde den Veranſtaltern anheimgeſtellt, ſich
eventuell zu verſtändigen und den einen oder anderen
Wettbewerb im Juli oder Auguſt zu veranſtalten. Im
Juni findet dann der große Europäiſche Rundflug:
PParis-Berlin-Brüſſel-London-Paris,
für den unter anderem die „B. Z. am Mittag” für die
erſte Etappe: Paris-Berlin, einen 100000 Mark=
Preis geſtiftet hat, ſtatt. Im ganzen ſollen 1 Million
Franks an Preiſen aufgebracht werden. Der Flug
beginnt am 4. Juni in Paris und endet dort Ende
Juni. Die deutſche Strecke wird in der Zeit vom 6.
bis 18. Juni abſolviert. Im Anſchluß an dieſen
Europäiſchen Rundflug findet in der Zeit vom 4. bis
12. Juni in Berlin eine Flugwoche ſtatt, deren
letz=
ter Teil mit den für Berlin vorgeſehenen Ruhetagen
des Rundfluges (10. bis 12. Juni) zuſammenfällt. Vom
18. bis 22. Juni findet ferner im Rahmen der Kieler
Woche in Kiel ein Flugmeeting ſtatt, und im
An=
ſchluß daran vom 23. ab der Ueberlandflug Kiel-
Berlin. Eine Internationale Flugwoche in
Mag=
deburg, die gleichfalls im Anſchluß des „B. Z.=
Preiſes für die Tage vom 12. bis 18. Juni angeſetzt
war, wurde nicht genehmigt. Dagegen wurde den
Magdeburgern geſtattet, das Flugmeeting in der Zeit
vom 25. Juni bis 25. Auguſt, alſo eventuell im
An=
ſchluß an den Ueberlandflug Kiel-Berlin, zu
arran=
gieren. Vom 1. bis 17. September wurde dem
Säch=
ſiſch=Thüringiſchen Verein für Luftſchiffahrt ein
Ueber=
landflug genehmigt. Eine zweite Berliner Flugwoche
findet vom 24. September bis 1. Oktober ſtatt. Im
Oktober findet dann noch in Breslau, vom
Schle=
ſiſchen Flugſport=Klub, anläßlich des dort ſtattfindenden
Luftſchiffertages, ein Wetbewerb ſtatt. Zu dieſer
großen Zahl von Konkurrenzen und Ueberlandflügen
kommt noch der Ueberlandflug Berlin-Hamburg-
Hannover-Berlin, der von den Berliner Kartell=
Ver=
einen mit 500000 Mark dotiert wird und vom 1. Juli
1911 bis 30. Jnni 1912 beſtritten werden kann;
voraus=
ſichtlich zweimal im Monat an noch näher zu
beſtim=
menden Tagen.
Sport.
sr. Die ſkandalöſen Vorgänge beim
BBremer Sechstagerennen bildeten einen
Hauptpunkt der Beratungen des
Verwaltungsaus=
ſchuſſes des V. D. R., der, vertreten durch Dir. Knorr=
Berlin, Honſchka=Breslau, Ulrich=Dresden und
Gra=
ner=Düſſeldorf, am Sonntag in Berlin tagte. Wie
wir erfahren, lagen dem Verwaltungsausſchuß
ver=
ſſchiedene Schriftſtücke vor, aus denen hervorging, daß.
über den Ausgang des Rennens von den Fahrern
worher Abmachungen getroffen worden waren.
Es wurde daher beſchloſſen, die Schuldigen, darunter
Willy Arend, Stabe, Pawke, Rudel, Carapezzi und
Techmer, auf längere Zeit die Lizenz zu entziehen.
Zu den Beſtraften gehören auch die Straßenfahrer
Zeeh und Wittig, die ſich an den Abmachungen zunächſt
beteiligt, ſie dann aber zur Kenntnis der
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zuführen. Hervorgehoben muß werden, daß alle
Mit=
arbeiter einſeitige Darſtellungsweiſe und polemiſche
Aeußerungen vermieden haben. Das Buch iſt ſo recht
ge=
eignet, Intereſſe zu erwecken an unſerem geſamten
wirt=
ſchaftlichen, politiſchen uſw. Leben und Freude am
Vater=
land zu machen. Es iſt ein echtes deutſches
Staatsbürger=
hausbuch, dem man nur weitgehendſte Verbreitung
wün=
ſchen kann.
— Die Münchener „Fliegenden Blätter”
— wer kennt ſie nicht? Von ihren erſten Anfängen in
der Mitte des vorigen Jahrhunderts an, da Dr. Eiſele
und Baron Beiſele in ihr zwerchfellerſchütterndes
Da=
ſein traten, bis herein in unſere Tage, in denen
Caspari, Grätz, Hengeler, Kirchner, Marr, Oberländer,
E. und R. Reinicke, Röſeler, Schlittgen, Simm,
Stock=
mann, H. Vogel uſw. uns mit ihren köſtlichen
Schöpf=
ungen erfreuen, ſind ſie ſtets ein Spiegelbild der
je=
weiligen Epoche geweſen. Wer ſich die „Fliegenden
Blätter” hält, hat einen Freund im Hauſe, der es ihn
lehrt, wie man mit fröhlichem Lächeln und
herzerquicken=
dem Lachen die Welt in den Spiegeln des Humors
be=
trachtet und damit den Sorgen des Lebens trotzt. Die
Verlagshandlung Braun u. Schneider, München, ſtellt
auch im neuen Quartal ſolchen, die ſich abonnieren
wollen, gern Probenummern gratis zur Verfügung.
Preis pro Quartal (13 Nummern) 3,50 Mark, einzelne
Nummer 30 Pfg.
Hauptmann Taneras ernſte und
hei=
tere Erinnerungen eines
Ordonnanz=
offiziers erſchienen ſoeben, zur vierzigſten Jahres
feier des großen Krieges und gerade recht zu
Weih=
nachten, in neuer, verbeſſerter und dazu verbilligter
Ausgabe, beide Teile in einem anſehnlichen und höchſt
preiswürdigen Leinwandbande vereinigt. (C. H.
Beck=
ſche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck, München. 3,50
Mark.) Dieſe Neuausgabe ſchließt ſich jener von Pfarrer
Kleins Fröſchweiler Chronik an, dem berühmten
Sei=
tenſtück von Täneras Erinnerungen, die ſchon im
vorigen Jahr erſchien und ungemein viel Anklang
ge=
funden hat (ebenda geb. 2,80 Mark). In dieſer
muſter=
gültigen Ausſtattung werden die beiden klaſſiſchen
Volksbücher aus Deutſchlands größter Zeit vollends zu
allgemeiner Schätzung gelangen.
— Anna von Blomberg, Reggfields
Tochter. 4. Auflage. Broſch. 3 Mk., geb. 4 Mk.
(Verlag von E. Ungleich, Leipzig.) Der Erzählung=
„Waldſtille und Weltleid” hat die Verfaſſerin eine
Fortſetzung folgen laſſen, betitelt: „Reggfields
Toch=
ter” die gleichwohl ein in ſich abgeſchloſſenes Werk
bildet. Auch dieſes iſt von eigenartigem Reiz und
tiefem Gehalt. Wer ſich für den Helden des erſteren
Romanes, dieſen ſtark ausgeprägten, feurigen Charak
ter, und für ſeine ſtille, reine Waldblume erwärmt
hat, der wird ſich freuen, die Schickſale ihrer Tochter
zu erfahren, und ſich erquicken an dem echt chriſtlichen
Geiſt, der alle Schriften der Verfaſſerin durchweht und
ihr den Schlüſſel gibt, um die oft ſchweren
Lebens=
probleme im Lichte der Ewigkeit zu löſen.
Die Entſtehung des Denkvermögens,
von Dr. Georges Bohn. Eine Einführung in die
Tier=
pſychologie. Autoriſierte deutſche Ueberſetzung von De.
Roſe=Theſing. Leipzig, Verlag von Theod. Thomas,
Ge=
ſchäftsſtelle der Deutſchen Naturwiſſenſchaftlichen
Geſell=
ſchaft. Preis 2 Mark, elegant geb. 2,80 Mark. Unklaren
Vorſtellungen entgegen zu treten und zu zeigen, wie weit
wir die pſychiſchen Fähigkeiten der Tiere zu verſtehen
ver=
mögen, wie weit ſie unſerem eigenen Bewußtſein
ent=
ſprechen, wann die erſten Regungen, die wir als Pſyche
bezeichnen müſſen, in der Tierreihe auftreten, erſcheint das
Buch von G. Bohn in ausgezeichneter Weiſe geeignet. In
klarer, feſſelnder, auch jedem Laien verſtändlicher Sprache
erhalten wir hier einen umfaſſenden Ueberblick über den
heutigen Stand unſerer Kenntniſſe.
— Eine Art Billard auf dem Tiſche, das
aber nicht etwa mit Elfenbeinkugeln und Queues geſpielt
wird, und eine runde Form hat, iſt in Frankreich ſehr beliebt
und findet auch bei uns in Deutſchland Anklang. Die
Ku=
geln werden, im Gegenſatz zum richtigen Billard, mittelſt
einer Blaſevorrichtung in Bewegung geſetzt, die am Rande
des Billards angebracht iſt. Der Gang des Spieles iſt von
höchſtem Reiz für alle Teilnehmer und herrſcht dabei immer
große Heiterkeit. Die Herſtellung kann ſich jeder Knabe ſelbſt
leiſten. Er findet im 41. Heft der Sammlung Spiel und
Arbeit (Verlag von Otto Maier, Ravensburg, Preis
60 Pfg.) die nötigen Anweiſungen hierzu nebſt
Modell=
bogen, nach denen er die Ausführung bequem machen
kann.
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