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173. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nt 270.
Donnerstag, den 17. November.
1910.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Briefe aus Portugal.
III.
Die Revolution.
Liſſabon, im November.
(* Während die Monarchiſten ſich damit
beſchäftig=
ten, Intrigen zu ſpinnen und zu ihrer Bereicherung neue
Mißbräuche zu erſinnen, waren die Republikaner tätig.
Ihre Partei nahm von Tag zu Tag an Stärke zu. Ihre
Schulen, ihre Wohlfahrtseinrichtungen und ihre auf dem
Grundſatze der gegenſeitigen Hilfe gegründeten Anſtalten
vermehrten ſich ſtändig in den großen Städten. Die
Monarchiſten begnügten ſich damit, Vereine zu gründen,
deren Mitglieder der Reihe nach Reden halten mußten,
um ſich zu Ehren der Königin Amelie in der rollenden
Ausſprache des R nach Pariſer Muſter zu üben. Es ging
ſo nicht weiter. Das war die allgemeine Empfindung.
Ein Wechſel der Dinge war notwendig, war
unabwend=
bar geworden. Denn die portugieſiſche Geſellſchaft iſt nicht
ſo verderbt, wie man nach dem Beiſpiele des kleinen
Häuf=
leins der regierenden Partei glauben könnte. Skandal=
Affären, die in immer größerer Zahl vorkamen, wurden
mit gefahrdrohendem Schweigen aufgenommen. Und es
war kein Zeichen von Gleichgültigkeit, daß der Sturz eines
Miniſteriums und die Bildung eines neuen Kabinetts,
in dem die am übelſten berüchtigten Männer des Landes
ſaßen, mit eiſiger Ruhe hingenommen wurden. Aber die
Miniſterien vertrauten auf die Ergebenheit der
Munizi=
palgarde, um jeden Gewaltſtreich zu unterdrücken, und
ließen den Dingen ihren Lauf.
Am 3. Oktober war um fünf Uhr nachmittags in der
ganzen Stadt das Gerücht verbreitet, die Königin Amelie
habe den Profeſſor Bombarda, den Führer der
antikleri=
kalen Bewegung, ermorden laſſen, und von der Hauptſtadt
aus durcheilte das Gerücht mit Blitzesſchnelle das übrige
Land. Der Irrſinnige, der Bombarda ermordete, litt an
Verfolgungswahn und war von ſeinem Opfer früher
be=
handelt worden. Daß Geiſteskranke oft von blindem Haß
gegen die Leiter der Anſtalten, in die man ſie einſperrte,
befallen werden, iſt ja eine bekannte Tatſache. Außerdem
litt der Offizier, der Bombarda tötete, aber auch noch an
religiöſem Wahn. Kein vernünftiger Menſch glaubte
da=
her wirklich, daß die Königin Amelie mit dieſem
Ver=
brechen irgend etwas zu tun hätte. Indeſſen, ihre
Vor=
liebe für die Jeſuiten und für die Kongregationen war
im Volke ſo allgemein bekannt, daß man ihr aus
bös=
williger Berechnung die Tat in die Schuhe ſchieben konnte.
Bombardas Tod war der Funken, der das Pulver
ent=
zündete. Alles war ſeit langem vorbereitet. In ſämtlichen
Zweigen der Militärverwaltung hatten die Republikaner
zuverläſſige Anhänger. Der Miniſterpräſident Teixeira
de Souza, eine Kreatur von Wenzeslau de Lima, dem
allmächtigen Ratgeber des Königs, wurde am 3. Oktober
davon unterrichtet, was bevorſtand. Und was tat er?
Er ging zu dem Diner, das der König dem Präſidenten
der Republik Braſilien gab. Um zehn Uhr abends
äu=
ßerte der Oberkommandierende der Garniſon nach der
Tafel im Schloſſe, er habe noch reichlich Zeit, ſeinen Kaffee
zu trinken. Kein einziger der Befehlshaber der
Regimen=
ter, der Feſtungswerke, der Kriegsſchiffe, der Nord= und
der Süd=Diviſion war benachrichtigt worden. Geſchah es
aus Abſicht oder aus Nachläſſigkeit? Auch der Infant
Dom Affonſo kehrte ruhig nach Cascaes zurück und ließ
ſeinen Neffen von Verrätern und Dummköpfen umgeben.
Und zu genau derſelben Stunde beſetzten die Republikaner
ihre Stellungen und führten ihren Plan ohne irgend
welche Schwierigkeiten durch. Ohne Führer und ohne
recht zu wiſſen, was eigentlich vorging, ſchoſſen die
königstreuen Truppen planlos ihre Waffen ab und
ver=
loren eine Menge Munition. Gegen die in gedeckter Höhe
aufgeſtellte republikaniſche Artillerie ritt, von unten her,
ein Kavallerie=Regiment an, das natürlich mit wenigen
Granaten fortgemäht wurde. Ein anderes Kavallerie=
Regiment attackierte eine Kaſerne, deren ſämtliche Türen
und Fenſter beſetzt waren.
Am Morgen des 4. Oktober wurde der Kapitän
Paiva Couceiro, ein 46jähriger blonder und ſchlanker
Offizier, in Cascaes durch einen Mann aus dem Volke
geweckt, der ihm mitteilte, was ſich in Liſſabon
zugetra=
gen hatte. Der Kapitän wollte ſich zu Pferd ſetzen, aber
man hatte ihm ſein Pferd geſtohlen. So ging er denn zu
Fuß nach Quenuz, wo ſich ſeine Kaſerne befand. Ganz
erſchöpft langte er dort an, um zu hören, daß ſeine Bat=
terie ſchon fort war. Sie hatte eine ungünſtige Stellung
gewählt, doch fand ſich Couceiro, da keine Zeit zu
ver=
lieren war, mit der vollendeten Tatſache ab. Er verlor
die größte Zahl ſeiner Geſchütze und ſeiner
Mannſchaf=
ten. Nachdem er einen allgemeinen Angriff verſucht hatte,
der mit Leichtigkeit gelungen wäre, wenn alle
treugeblie=
benen Truppen einheitlich geführt worden wären, ſetzte er
ſich mit zwei Geſchützen und einem Dutzend Artilleriſten
in einer uneinnehmbaren Stellung feſt und hielt der
gan=
zen feindlichen Streitmacht in der Nacht vom 4. zum 5.
Oktober allein ſtand. Der General, der ihm gegenüber
befehligte, ließ ihm die ſchriftliche Aufforderung
zukom=
men, das Feuer einzuſtellen und ſich zu ergeben. Aber
Couceiro zerriß den Brief des Generals, der übrigens
zu den Günſtlingen des Königs Manoel gehört hatte.
Als jedoch die Aufforderung wiederholt wurde, gab
Couceiro den Kampf auf und zog ſich mit ſeinen beiden
Geſchützen nach Eintra zurück. Er glaubte, den König
hier zu finden. Doch der König war ſchon auf dem Meere
— und Couceiro zerbrach ſeinen Säbel und ging in ſeine
Wohnung. Die proviſoriſche Regierung der Republik bot
ihm an, unter ihrer Fahne dem Vaterlande weiter zu
die=
nen. Couceiro beſtand auf ſeinem Abſchiede. Er wurde
ihm verweigert, und er erhielt einen unbegrenzten
Ur=
laub mit vollem Gehalt und Ausſicht auf Beförderung. —
Couceiro iſt ohne Vermögen und Vater von vier Kindern.
Er iſt der einzige königstreue Offizier, deſſen Name nicht
vergeſſen zu werden verdient.
Im Hauptquartier der Aufſtändiſchen herrſchte
Plan=
loſigkeit. Die Regimenter wurden nach der Laune des
Augenblicks bald hierhin, bald dorthin geſchickt. Einzelne
Truppenteile im Norden der Stadt konnten trotz ihres
Verlangens überhaupt keine Inſtruktion erhalten.
Und dann erfuhr man, daß der König als Chauffeur
verkleidet geflohen war. Nun ſtieg man über eine Mauer
in das Schloß, — durch die offenen Türen wagte man ſich
auch jetzt noch nicht.
So ſtürzte der Königsthron von Portugal in ſich
zu=
ſammen. Hätte König Manoel II. ſich ſeinem Volke
ge=
zeigt, hätte er ſich an die Spitze des ihm ergebenen Teiles
ſeines Heeres geſtellt, — — die Revolution wäre in
we=
nigen Stunden überwältigt geweſen. . . .
Die Hälftelung bei der Krankenverſicherung.
C Der Reichstagsausſchuß zur
Vorbe=
ratung der Reichsverſicherungsordnung
hat, wie mitgeteilt, auf Antrag des Zentrums die
Hälf=
telung der Beiträge und des Stimmrechts abgelehnt,
ſo=
daß auch künftig die Verſicherten zwei Drittel der
Bei=
träge zahlen, dafür aber ebenfalls zwei Drittel der
Vertre=
ter im Ausſchuß oder Vorſtand ſtellen ſollen. Geh.
Re=
gierungsrat Düttmann=Oldenburg bezweifelt in der
So=
zialen Praxis, ob mit dieſem Beſchluß die Frage der
Hälftelung endgültig abgetan ſei, und begründet ſeinen
Zweifel folgendermaßen:
„Eine endgültige Entſchließung kann eigentlich erſt
erfolgen, wenn feſtſteht, ob den Verſicherten ein Einfluß
auf die Feſtſtellung der Unfallentſchädigungen eingeräumt
werden ſoll. Wenn auch die Regierungsvertreter nicht
mit gleichem Nachdruck wie bei der Frage der Beibehaltung
der Betriebs= und Innungskrankenkaſſen die ausdrückliche
Erklärung abgegeben haben, daß bei Ablehnung der
Hälf=
telung der Geſetzentwurf fallen werde, ſo verlautete doch
früher, daß eine Reihe von Landesregierungen, darunter
insbeſondere auch Preußen, nur unter der Vorausſetzung
dem Entwurf zugeſtimmt hätten, daß die Hälftelung zur
Einführung gelange. Wenn das zutreffend iſt, ſo iſt
kaum anzunehmen, daß der Verlauf der
Kommiſſionsver=
handlungen, insbeſondere die Begründung der
ablehnen=
den Haltung, dieſe Regierungen bewegen könnte,
nun=
mehr von ihrer früheren Anſicht abzugehen. Es iſt mit
der Möglichkeit zu rechnen, daß die Hälftelung eine der
vielen Klippen bleiben wird, an denen das Schiff ſcheitern
kann.”
Uebrigens hat der Reichstagsausſchuß es im § 499
bei der Beſtimmung des Entwurfes gelaſſen, daß die
Zu=
ſchüſſe der Auftraggeber die Hälfte der Laſten decken, die
aus der Verſicherung der hausgewerblichen
Ver=
ſicherungspflichtigen erwachſen. Hier iſt alſo die
Dritte=
lung nicht eingeführt.
Deutſches Reich.
Die Juſtizreform. Zu den bevorſtehenden
Beratungen der Juſtizvorlagen im Reichstage wird mit=
geteilt: An erſter Stelle, und zwar noch im November,
ſoll der Entwurf eines Geſetzes betreffend Aenderung des
Strafgeſetzbuches verabſchiedet werden, über den bereits
der Kommiſſionsbericht erſtattet iſt und der daher auch
zur zweiten Leſung im Plenum reif iſt. Der Entwurf
will bekanntlich einzelne Beſtimmungen des
Strafgeſetz=
buches vorweg regeln, um eine Reihe dringender
Uebel=
ſtände zu beſeitigen. Es ſind dies die Gebiete des
Haus=
friedensbruches, des Arreſtbruches, der Tierquälerei, der
Beleidigung, der Kindermißhandlung, der geringfügigen
Diebſtähle und der Erpreſſung. Die übrigen großen
Vor=
lagen der Reichs=Juſtizverwaltung, die Aenderung der
Strafprozeßordnung, des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes und
des zugehörigen Einführungsgeſetzes ſollen Ende Januar
im Plenum zur zweiten Leſung gelangen. Halbamtlich
wird ſchon darauf hingewieſen, daß die in 80 Sitzungen
bewältigte Kommiſſionsarbeit vom Standpunkt der
Re=
gierung als eine geeignete Unterlage für die weiteren
Verhandlungen anzuſehen ſei. Recht erheblichen Bedenken
begegnen an maßgebenden Stellen allerdings die
Be=
ſchlüſſe der Kommiſſion über die Immunität der
Abge=
ordneten und in bezug auf das Recht der
Zeugnisver=
weigerung über die Ausübung des Wahlrechts ſelbſt bei
Strafverfolgungen wegen Wahlfälſchung.
— Die deutſch=japaniſchen
Handelsver=
tragsverhandlungen. Ueber die in Ausſicht
ſtehenden Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen
Deutſch=
land und Japan verlautet folgendes: Die Aufnahme der
Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Japan dürfte
zunächſt noch nicht erfolgen. Der Wirtſchaftliche Ausſchuß,
der ſich kürzlich mit der Neuregelung der
handelspoliti=
ſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Schweden
bezw. Japan in zweitägiger Sitzung beſchäftigte, hat
be=
züglich Japans zunächſt die Forderungen abgefaßt, die
in=
folge der Aufſtellung des neuen japaniſchen Zolltarifs für
eine handelspolitiſche Regelung zwiſchen beiden Staaten
nach Ablauf des beiderſeitigen Vertrages im Juli 1911
für notwendig erachtet werden. Dieſe Forderungen
wer=
den demnächſt der japaniſchen Regierung zur
Gegen=
äußerung übermittelt werden. Wenn eine entſprechende
Antwort an die deutſche Regierung eingegangen iſt, kann
den Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen beiden
Staa=
ten nähergetreten werden. Es dürfte zu erwarten ſein, daß
nicht deutſche Unterhändler ſich nach Japan zur Abhaltung
von Konferenzen begeben, ſondern es ſteht in Ausſicht,
daß eine japaniſche Regierungskommiſſion die größeren
Städte Deutſchlands bereiſen wird, deren Firmen am
Handel mit Japan weſentlich intereſſiert ſind. Im
An=
ſchluß an dieſe informatoriſche Reiſe werden dann
vor=
ausſichtlich die Verhandlungen zwiſchen den beiderſeitigen
Delegierten in Berlin aufgenommen werden. Vermutlich
wird die japaniſche Kommiſſion auch entſprechende
Rei=
ſen in den anderen Ländern unternehmen, die gleichfalls
eine Neuregelung der Handelsbeziehungen mit Japan
an=
ſtreben.
— Eine Kundgebung des Zentrums
ge=
gen den bayeriſchen Verkehrsminiſter hat
in einer großen Zentrumsverſammlung in München
ſtatt=
gefunden. Der Reichs= und Landtagsabgeordnete Dr.
Heim wurde während einer Rede durch Zwiſchenrufe wie
„Hinaus, auſſi mit ſolchem Miniſter”, vielfach
unterbro=
chen. Dem Verkehrsminiſter v. Frauendorfer wurde der
Kampf bis aufs Meſſer angeſagt, weil er in der
Durch=
führung der politiſchen Agitation vorwiegend den
ſozial=
demokratiſchen Eiſenbahnerverband beſſer behandelte, als
das Zentrum. Der Landtagsabgeordnete Held=
Regens=
burg verſchärfte die Ausführungen ſeines Parteifreundes
noch dadurch, daß er behauptete, das Zentrum müſſe wohl
mit der Regierung zuſammen arbeiten, aber es müſſe ſich
die Regierung drei Schritt vom Leibe halten, und ſich auf
die Maſſen des katholiſchen Volkes ſtützen. Eine Diskuſſion
fand nicht ſtatt. Das Zentrum iſt mit den
Sozialdemo=
kraten in Bayern jetzt völlig zerfallen, ſeitdem dieſe die
Mißſtimmung weiter Kreiſe über die Steuer= und
Wirt=
ſchaftspolitik des Zentrums dazu benutzten, in die
chriſt=
lichen Eiſenbahnerverbände eine erfolgreiche Agitation
hineinzutragen. Der Verkehrsminiſter hat ſich bisher
ge=
weigert, die vom Zentrum wiederholt mit aller Schärfe
verlangte Unterdrückung der ſozialdemokratiſchen
Eiſen=
bahner=Organiſation und des Koalitionsrechtes der
Eiſen=
bahnarbeiter zu veranlaſſen.
Zur Fleiſchteuerung. Die ſächſiſche
Re=
gierung ſtellt gegenwärtig Erörterungen darüber an, ob
es angezeigt iſt, zur Linderung der Fleiſchnot für Sachſen
ähnliche Einfuhrerleichterungen für Schlachtvieh zu geſtat=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 17. November 1910.
Nummer 270.
ten, wie ſie jetzt in Baden und Elſaß beſtehen und in
Bayern geplant ſind.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Die deutſch=böhmiſchen
Ausgleichsver=
handlungen. Die Vollverſammlung der deutſchen
Landtagsabgeordneten, verſtärkt durch
Reichsratsabgeord=
nete und Vertrauensmänner der Bevölkerung, hat am
Dienstag nachmittag nach faſt zwölfſtündiger
Be=
ratung einen Antrag auf Permanenzerklärung der
Ausgleichs=Kommiſſion und gleichzeitige Befriſtung
derſelben bis zum 20. Dezember dieſes Jahres
angenommen. Dieſer politiſche Vorſchlag bezweckt ein
Kompromiß zwiſchen der tſchechiſchen Forderung der
recht=
zeitigen Bewilligung der Steuervorlagen vor Neujahr
und dem politiſchen Standpunkt, daß die Steuervorlagen
nicht vor Erledigung des Ausgleichs bewilligt werden
dürfen. Dieſer Antrag wird der tſchechiſchen
Vollver=
ſammlung vorgelegt werden. Im Falle der Ablehnung
wäre nach Auffaſſung politiſcher Kreiſe der Ausgleich als
geſcheitert zu betrachten.
Frankreich.
Die Schlachtflotte wird nach dem von der
Marinekommiſſion gebildeten Flottenprogramm aus 28
Panzerſchiffen gebildet, die in vier Geſchwader von je 6
Panzer= und 4 Erſatz=Panzerſchiffen eingeteilt werden.
Die Marinekommiſſion der Kammer hat mit allen gegen
zwei Stimmen das Flottenprogramm der Regierung
an=
genommen.
Die Liberiafrage. Wie offiziös verlautet, hat
Miniſter Pichon in der Sitzung des Kammerausſchuſſes
für Auswärtige Angelegenheiten u. a. beſtätigt, daß die
Verhandlungen über die Liberiafrage zu einem
Einver=
nehmen über folgende Grundſätze geführt haben: 1. Die
Republik Liberia werde in Zukunft im Auslande durch
die diplomatiſchen Beamten der Vereinigten Staaten
ver=
treten werden. 2. Deutſchland, Frankreich, England und
die Vereinigten Staaten werden ſich untereinander
ver=
ſtändigen, um die liberiſche Staatsſchuld zu liquidieren
und eine gemeinſame Finanzkontrolle der Zolleinnahmen
von Liberia einzurichten. Das diesbezügliche Abkommen
dürfte ſchon in kurzem unterzeichnet werden.
Belgien.
In der Kammer ſtellte Cooreman, der
wieder=
gewählte Präſident des Abgeordnetenhauſes, mit
Genug=
tuung den herzlichen Empfang feſt, mit dem das Ausland
die Thronbeſteigung des Königs und der Königin der
Belgier begrüßte. Er bemerkte weiter, die in Potsdam,
Paris, Amſterdam, Wien und Brüſſel ausgetauſchten
Reden hätten alle Staatsoberhäupter und Völker in
glei=
cher Verſicherung freimütigſter Sympathie miteinander
verbunden, die ein Unterpfand bilde für ein gutes
inter=
nationales Einvernehmen. Cooreman ſprach zum Schluß
den Mächten den Dank für die Beweiſe der Sympathie
aus, die ſie durch ihre Beteiligung an der Weltausſtellung
an den Tag gelegt hätten.
England.
Das Parlament verſammelte ſich, wie gemeldet,
am Dienstag für die Herbſtſeſſion. Infolge der kritiſchen
politiſchen Lage war das Haus in allen Teilen gedrängt
beſetzt. Alle Parteiführer, ausgenommen Asquith, waren
zugegen. Der Schatzkanzler Lloyd George erklärte: Es
ſeien Umſtände eingetreten, die es nach Anſicht der
Re=
gierung nicht wünſchenswert machten, daß das Haus zur
Tagesordnung übergehe. Es würde für Asquith nicht
genehm ſein, vor Donnerstag eine Erklärung abzugeben.
Er ſchlage daher dem Hauſe vor, ſich bis Donnerstag zu
vertagen. Balfour erklärte, er verſtehe vollkommen, daß
Umſtände eingetreten ſein möchten, die eine Verſchiebung
der Erklärung Asquiths notwendig machten. Aber er
er=
ſuche die Regierung, die Erklärung noch weiter
aufzu=
ſchieben, da er am Donnerstag eine wichtige
Verpflich=
tung habe; er müſſe nämlich in Nottingham eine Rede
halten. Lloyd George erwiderte, er glaube ebenfalls, daß
Balfours Anweſenheit bei einer vielleicht ſo beſonderen
Gelegenheit von Wichtigkeit ſei. Schließlich kam man
da=
hin überein, daß ſich das Haus bis Freitag vertagen ſolle.
Roſe Bertin, Modeminiſter unter
Marie Antoinette.
„Im März 1775 ſtand die Modiſtin der Königin,
die perſönlich mit Ihrer Majeſtät zu arbeiten pflegte,
mit dreißig Arbeiterinnen auf dem Balkon ihres
Ateliers, das auf die Rue Saint=Honoré ging, um den
Einzug Marie Antoinettes in die Hauptſtadt
anzu=
ſehen. Als die Königin im Vorbeifahren ihrer
an=
ſichtig wurde, rief ſie: „Da iſt ja Fräulein Bertin!”
und winkte ihr freundlich mit der Hand zu. Auch der
König und die königliche Familie grüßten zu der ſich
tief Verneigenden hinauf. Die Höflinge und das
übrige Gefolge aber machten dem Modeminiſter
ſpöt=
tiſche Verbeugungen.”
Alſo erzählt ein Geſchichtsſchreiber Marie
Antoi=
nettes, und ſeine Worte genügen wohl, die große
Gunſt zu beweiſen, in der Roſe Bertin, „der
Mode=
miniſter” wie man ſie allgemein nannte, bei Hofe
ſtand. Sie war die Ratgeberin der reizenden,
zwanzigjährigen Majeſtät, deren „
Königinnenhaar=
farbe” ganz Paris leichtſinnigen und frohen Herzens
trug. Fräulein Bertin war nur eine kleine, geſchickte
Arbeiterin, als ſie von der Herzogin von Chartres der
Königin auf ihrer erſten Reiſe nach Marly vorgeſtellt
wurde. Ihre originellen Gedanken und guten
Um=
gangsformen machten einen ſo günſtigen Eindruck auf
Marie Antoinette, daß ſie ihr den Auftrag gab, die
Lieferung aller Mode=Gegenſtände für das königliche
Haus zu übernehmen. Im 18. Jahrhundert waren
die Gebiete des Schneiders von denen der
Putzmache=
rin und des Friſeurs nicht ſo ſcharf getrennt wie
heute, denn damals ſetzte ſich die Toilette aus
un=
zähligen abnehmbaren und beweglichen Gegenſtänden
Die bisweilen ofſzibs bediente Preß Aſpeialion erfährt,
die Regierung ſei entſchloſſen, dem König zu empfehlen,
das Parlament vor Ende November aufzulöſen. Die
Unterredung, die der Premierminiſter mit Lord Knollys
nach dem Kabinettsrate hatte, währte eine Stunde.
As=
quith hat augenſcheinlich zur Zeit nicht die Abſicht, nach
Sandringham zu gehen.
Spanien und Marokko.
Die Correſpondencia lEspana teilt mit, daß in dem
ſpaniſch=marokkaniſchen Abkommen die feſtgeſetzte
Kriegs=
entſchädigung innerhalb 75 Jahren an Spanien von
Ma=
rokko zu zahlen ſei. Nach der Correſpondencia Militar
ſollen die ſpaniſchen Truppen des Riffgebiet bis zur
völ=
ligen Tilgung der Kriegsentſchädigung beſetzt halten und
dort unbeſchränkte Autorität ausüben. Als Sicherheit für
die Zahlung verpfändete der Maghzen 55 Prozent der
ihm aus den Bergwerksabgaben zuſtehenden, nicht für
öffentliche Arbeiten beſtimmte Anteile. Die
Entſchä=
digungsſumme iſt auf 65 Millionen Franken feſtgeſetzt
worden. Der Zinsfuß beträgt 3 Prozent. Nach
Blätter=
meldungen hat Spanien außer der Entſchädigungsſumme
von Marokko die Errichtung einer aus Eingeborenen
be=
ſtehenden Polizeitruppe in Ceuta zugeſagt bekommen, die
von ſpaniſchen Offizieren kommandiert werden ſoll=
Braſilien.
Der neue Präſident Hermes da
Fon=
ſeca erließ aus Anlaß ſeines Amtsantrittes ein Manifeſt,
worin er die Maßnahmen aufzählt, wodurch er den
Fort=
ſchritt des Landes zu ſichern gedenkt. Er führt darin aus,
er werde namentlich für die Hebung der Ausfuhr bedacht
ſein, die auswärtige und die Finanzpolitik ſeiner
Amts=
vorgänger weiter zu verfolgen ſich bemühen und durch
Ver=
ſtärkung des Garantiefonds zur Metallwährung zu
ge=
langen. Er äußerte die Zuverſicht, daß Braſilien nach
der Reorganifation der Armee ein militäriſch ſtarkes Land
ſein werde.
China.
Die Anleihe. Wie das Reuter=Bureau erfährt,
wurde vor kurzem in London zwiſchen den Vertretern von
engliſchen, amerikaniſchen, deutſchen und franzöſiſchen
Gruppen bezüglich der chineſiſchen Anleihe ein Abkommen
unterzeichnet, das für eine Reihe von Jahren gelten ſoll.
Das Abkommen gewährt zwar jeder Nation völlige
Hand=
lungsfreiheit, beſeitigt jedoch die finanziellen
Einfluß=
ſphären und macht der alten Politik des Ausſpielens einer
finanziellen Gruppe gegen eine andere ein Ende. Da es
ferner eine gleiche Beteiligung an auswärtigen Anleihen
jedem Teile in China ſicherſtellt, beſeitigt es den Gedanken
der Eroberung Chinas durch Bahnbauten ſeitens der
einen oder anderen Macht.
* Prinz Viktor Napoleon empfing in Turin
die zu ſeiner Hochzeit als Berichterſtatter erſchienenen
franzöſiſchen Journaliſten und erklärte ihnen u. a., er
wolle ſich keiner politiſchen Kundgebung hingeben, aber er
müſſe ſagen, daß er trotz des Exils immer im Herzen
franzöſiſcher Bürger bleiben werde. Als Mann des
Fort=
ſchritts und als Liberaler wolle er das Glück ſeines
Vater=
landes und deshalb bewundere und liebe er alle
diejeni=
gen, die zur Wohlfahrt Frankreichs beitrügen. Er wolle
niemanden nennen, aber er halte es für eine Ehrenſache,
anzuerkennen, daß beſonders in der gegenwärtigen
Re=
gierung ſehr hervorragende und für Frankreich wertvolle
Männer ſeien. Er habe nichts von ſeinen Hoffnungen und
Plänen aufgegeben, aber er ſei der Anſicht, daß der
Augen=
blick ihrer Verwirklichung noch nicht gekommen ſei. Man
könne nichts ohne die Zuſtimmung des Volkes tun. Er
wolle durch das Volk und für das Volk triumphieren.
Er hoffe, daß ein Tag kommen werde, wo man das
Be=
dürfnis nach einer mehr autoritären Republik empfinden
werde, die, ohne die Errungenſchaften der Vergangenheit
aufzugeben, ſich angelegen ſein laſſen werde, denſelben
Geltung zu verſchaffen. An dieſem Tage werde er ſehen,
was er zu tun habe, bis dahin wolle er im Schatten
bleiben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
* Vom Hofe. Prinz Victor zu Iſenburg=
Birſtein nahm am Dienstag an der Mittagstafel
in Jagdſchloß Wolfsgarten teil. Zum Tee waren
zuſammen, die man getrennt anlegen oder fortlaſſen
konnte.
„Die Prinzeſſinnen,” ſo ſchreibt Madame
Cam=
pan bei Schilderung des täglichen Beſuchs, den die
Töchter Ludwigs XV. ihrem königlichen Vater
mach=
ten, „zogen einen koloſſalen, mit Gold und ſchweren
Stickereien überladenen Reifrock an, knüpften einen
langen Schwanz um ihre Taille und verſteckten das
Uebrige der ſehr vernachläſſigten Toilette unter einem
kleinen ſchwarzen Taftmäntelchen. War der Beſuch
beendet, ſo gingen „Mesdames” nach Hauſe,
entledig=
ten ſich des Rockes und Schwanzes und machten ſich an
ihre Stickerei.”
Der Modeminiſter lieferte alſo nicht nur
Kopf=
bedeckungen, ſondern auch Wäſche, Stoffe, Bänder,
Federn und andere Toilettenſtücke. Roſe Bertins
Ruf verbreitete ſich bald in ganz Europa. Jeden
Mo=
nat wurde die berühmte „Puppe aus der Rue Saint=
Honoré” an ausländiſche Höfe geſchickt, um dort die
letzten Erlaſſe des reizenden Miniſteriums, dem ſie
entſtammte, zu verkünden. Jeder vornehmen Frau
ſchien es ein Ding der Unmöglichkeit, ſich anderswo
als beim Modeminiſter auszuſtatten, und Anſehen
konnte man ſich bloß verſchaffen, wenn Haartracht und
Kopfbedeckung aus dem Hauſe Bertin kamen. Die
kleine Arbeiterin vom Quai de Gesvres war alſv,
dank ihrer hohen Auftraggeberin, allmächtig
gewor=
den. Sie konnte das, wie es ſo vielen geht, nicht
ver=
tragen. Sie wurde unſagbar eitel und anſpruchsvoll,
wählte ihre Kundſchaft ſorgfältig aus und erklärte
den Damen vom höchſten Adel rund heraus, daß ſie
von nun ab zu ihr zu kommen hätten, — ſie würde
ſich nicht mehr zu ihnen bemühen. Ihre tägliche
Au=
dienz bei der Königin benutzte ſie dazu, ihr
unge=
zählten Tand vorzuſchlagen und ſie zu den wahn=
Prinz und Prinzeſin Franz Joſeph von Batenberg
erſchienen. (Darmſt. Ztg.)
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der
Großher=
zog empfingen geſtern den Generalmajor à la suite
der Kavallerie Freiherrn v. Heyl, den Oberſtleutnant
v. Wachter, Linien=Kommandant in Mainz, den Major
a. D. Morneweg, den Leutnant Morneweg vom
Tele=
graphenbataillon Nr. 4 in Karlsruhe, den Sanitätsrat
Dr. Maurer, den Profeſſor Dr. Egger von Mainz,
den Prokuriſten Waldt, den Oberbürgermeiſter
Köh=
ler von Worms, den Pfarrer Scriba von Groß=Gerau,
den Oberlehrer Weide von Groß=Gerau, den
Ober=
landesgerichtspräſidenten Dr. Buff, den Direktor der
Akadamie für Tonkunſt Schmitt; zum Vortrag: den
Staatsminiſter Ewald, den Miniſter des Innern von
Hombergk zu Vach, den Geheimerat Wilbrand, den
Geheimerat Freiherrn von Biegeleben, den Vorſtand
des Kabinetts Geheimerat Römheld, den Geh. Baurat
Profeſſor Hofmann, den Geh. Hofrat Werner,
Direk=
tor des Hoftheaters und der Hofmuſik; in beſonderer
AAudienz: den interimiſtiſchen Geſchäftsträger bei der
Königl. Preuß. Geſandtſchaft, Legationsſekretär von
Stumm.
Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Ortsgerichtsmännern Heinrich
Stotz und Karl Kircher, beide in Laubach, das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für langjährige
treue Dienſte” verliehen.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Bahn=
wärter Georg Ewald zu Heppenheim auf ſein
Nach=
ſuchen.
* Ruſſiſche Ordensanszeichnungen ꝛc. Se. Maj. der
Kaiſer von Rußland haben ferner verliehen:
Den St. Stanislaus=Orden erſter Klaſſe dem
Vor=
ſtand des Kabinetts Geheimerat Römheld, den St.
Annen=Orden dritter Klaſſe dem Kabinettsſekretär
Dr. Wehner, den St. Stanislaus=Orden dritter
Klaſſe dem Kabinettskaſſebuchhalter Scharmann
und die kleine goldene Medaille des St. Annen=Ordens
dem Kabinettskanzliſten Ziſſel.
Verliehen wurden ferner: der St. Annen=Orden
zweiter Klaſſe dem Oberpoſtdirektor Milkau, der St.
Stanislaus=Orden zweiter Klaſſe dem Geheimen
Poſt=
rat Dingeldey und dem Telegraphendirektor Seitz,
der St. Annen=Orden dritter Klaſſe dem
Oberpoſtin=
ſpektor Müller, der St. Stanislaus=Orden dritter
Klaſſe den Oberpoſtſekretären Bellaire und Colin,
ſo=
wie dem Poſtaſſiſtenten Geiſel, die kleine ſilberne
Me=
daille zum St. Stanislaus=Orden dem Oberbriefträger
Coburger, dem Oberpoſtſchaffner Köhler, ſowie den
Poſtſchaffnern Lerch und Ruppel. Ferner erhielten noch
wertvolle Geſchenke: der Poſtdirektor Schad in
Darmſtadt, ſowie die Telegraphengehilfinnen
Heim=
burg und Markloff in Friedberg (Heſſen); ferner die
Oberpoſtſchaffner Hanſtein und Vetter und der
Poſtillon Glomp.
Auch der Dampfwäſcherei und Bügelanſtalt
Lud=
wig Hering hier wurde als Geſchenk des Zaren
eine goldene Uhr mit Kette überwieſen.
* Militärdienſtnachricht. Lie. Lang, Militär=
Hilfsgeiſtlicher der Großh. Heſſ. (25.) Div. in Darmſtadt,
in gleicher Eigenſchaft zur 31. Div. nach Hagenau i. E.,
behufs Wahrnehmung der Div.=Pfarrſtelle daſelbſt, zum
November d. Js. verſetzt.
L. Der Kreisausſchuß verhandelte öffentlich unter
dem Vorſitze des Regierungsrats v. Werner geſtern
zuerſt über das Geſuch des Architekten Max Hill
von Nieder=Ramſtadt um Erteilung eines
Führer=
ſcheins für ein Kraftrad mit Motorbetrieb. Das
Kreisgeſundheitsamt hat feſtgeſtellt, daß das
Sehver=
mögen des Geſuchſtellers auf dem rechten Auge auf
ein Sechſtel herabgeſetzt, daß dieſes jedoch durch ein
Blas auf etwa zwei Drittel ausgeglichen ſei. Da Hill
in München bereits einen Führerſchein beſaß und ang
nimmt, daß die Sehſtörung nur vorübergehend iſt,
wurde die Einholung eines Obergutachtens beſchloſſen.
Am 6. September dieſes Jahres lief ein Bericht
der Stadt Darmſtadt ein, daß die Firma Gebrüder
Burlon an einem Neubau am Grünen Weg
Eiſen=
betonarbeiten ausgeführt hat, die nicht als richtig
anerkannt werden können. Es wurde daher
beau=
tragt, der Firma die fernere Ausführung ſolcher
Ar=
beiten zu unterſagen. Ein Sachverſtändigengutachten
trat dieſem Antrag bei, worauf der Kreisausſchuß in
nichtöffentlicher Sitzung das Verbot ausſprach. Die
Firma beantragte öffentliche Verhandlung der Sache.
In dieſer erläuterte Stadtbaurat Steinberger kurz
den geſtellten Antrag; der Sachverſtändige bemängelte
außerdem auch die gewählte Eifenkonſtruktion.
Giu=
ſeppe Burlon erklärte, er habe die Arbeiten ſo
aus=
geführt, wie er es in München gelernt und ſeitdem
geübt habe. Die Entſcheidung lautete dahin, daß es
bei dem Verbot ſein Bewenden behalte. Die Burlons
haben die Koſten, ſowie eine Gebühr von 3 Mark zu
zahlen.
Chriſtian Küſter von Arheilgen hat um die
Ex=
teilung eines Wandergewerbeſcheins für ſich und einen
Begleiter nachgeſucht, um öffentlich zu muſizieren.
ſinnigſten Ausgaben zu verleiten. Ja, ihre Kunſt
erſchien ſogar den Verteidigern der Etikette
gefähr=
lich, da ſie, „den Gebräuchen zuwider, die jeder
Per=
ſon ihres Standes den Zutritt zu den inneren
Ge=
mächern der Königin verſagte” hier zugelaſſen wurde.
Da man ihr aber doch noch nicht geſtattete, dem
Auf=
ſtehen Ihrer Majeſtät beizuwohnen, verabſchiedete
Marie Antoinette, ſowie ſie friſiert war, alle ihre
Hofdamen und ging in ein Nebenzimmer, wo Roſe
Bertin ſie erwartete. Hier breitete dieſe ihre
Neu=
heiten vor den entzückten Augen der Herrſcherin aus,
hier „arbeitete ſie mit Ihrer Majeſtät”, und von hier
nahm die Mode des Rieſenhaaraufbaues, der
koloſſä=
len Federbüſche, die alle Frauen haben wollten und
für die ſich viele ruinierten, ihren Lauf um die ganze
Welt.
Unter dem Einfluß Roſe Bertins geſtalteten ſich
die Toiletten zu Glanzſtücken von unerhörtem Luxus
und Reichtum. Die gepuderten Haare erreichten eine
ſolche Höhe, daß ſich die Damen auf den Boden ihrer
Karoſſen niederknien oder den Kopf beſtändig zum
Wagenfenſter hinaus halten mußten. Jedes
poli=
tiſche oder andere Ereignis lieferte dem „
Modemini=
ſter” Stoff zu irgend einer neuen Schöpfung. Für
die Trauer um Ludwig XV. erfand ſie die „Troſt im
Schmerz=Coiffüre”, und zu Ehren der Jennerſchen
Erfindung die der „Einimpfung” die einer ihrer
Triumphe war und 200 Franken koſtete, was für jene
Zeit einen hohen Preis bedeutete. Mitten zwiſchen
Gaze und Tüll erblickte man da eine Schlange, die
die Arzneikunſt verkörperte, eine ſinnbildliche Keule,
deren ſich dieſe bediente, um das Pockenungetüm
niederzuſchlagen, eine aufgehende Sonne, das Symbol
des jungen Königs, und ein paar Oelbaumzweige,
die den ſüßen Frieden bezeichnen ſollten, der in das
Nummer 270.
Er iſt gelernter Schreiner, war Chinakämpfer und
arbeitet zur Zeit in der Merckſchen Fabrik. Da ſchon
mehr als genügend Wandergewerbeſcheine für den
Kreis ausgegeben ſind, auch dem Begleiter ein ſolcher
bereits entzogen worden iſt, verhielt ſich der
Kreis=
ausſchuß in nicht öffentlicher Sitzung ablehnend. K.
beantragte öffentliche Verhandlung und verſichert, daß
er gezwungen ſei, ſich eine leichte Arbeit zu ſuchen.
Die Entſcheidung lautete dahin, daß dem K. der Schein
zu erteilen, dem Begleiter dagegen zu verſagen ſei.
Erſterer hat die Koſten zu tragen.
Die Georg Lerch Witwe von Eberſtadt iſt vom
Ge=
meinderat mit einem Antrag auf Armenunterſtützung
zurückgewieſen worden. Gegen dieſen Beſcheid führt
ſie Beſchwerde; ſie iſt zufrieden, wenn er die
Haus=
miete vergütet, und will ſogar ſelbſt noch etwas
drauf=
legen. Der Kreisausſchuß ſprach der Geſuchſtellerin
bis auf weiteres vom 1. November an monatlich 7,50
Mark für Hausmiete zu.
L. Die Strafkammer verhandelte geſtern gegen den
37 Jahre alten Buchhändler Max Otto Groh von
Dresden wegen Entführung. Der Angeklagte führte
mit ſeiner Frau einen Eheſcheidungsprozeß, der zu
ſeinen Ungunſten ausging. Während des Verfahrens
erging eine einſtweilige Verfügung dahin, daß das
5 Jahre alte Töchterchen Charlotte der Pflege der
Mutter zu überweiſen ſei. Zum Vollzug dieſer
Wei=
ſung ordnete das Oberlandesgericht Dresden an, daß
jeder Dritte verpflichtet ſei, die Kleine der Mutter
her=
auszugeben. Geſtützt auf dieſen Befehl, holte der
Ge=
richtsvollzieher Peppler von Fürth das Kind, welches
in Birkenau bei Verwandten untergebracht war, ab
und nahm es mit in ſeine Wohnung, damit auf ſeinem
Bureau die Uebergabe ſtattfinde. Am 2. Juni erſchien
die telegraphiſch verſtändigte Mutter; ſchon tags vorher
war Groh, der ebenfalls zeitig Kunde bekam, erſchienen
und hatte ſich in der „Starkenburg” einlogiert. Sowohl
der Gerichtsvollzieher als auch der Oberamtsrichter
machten ihm klar, daß ein Einſpruchsrecht ihm nicht
zu=
ſtehe; auch der herbeigerufene Sanitätsrat Dr.
Linden=
born hegte keine Bedenken gegen eine
Luftveränder=
ung, weil das Kind vollſtändig geſund war. Groh, der
vorher auf 11 Uhr an das letzte Haus außerhalb Fürth
einen Einſpänner beſtellt hatte, ſchien ſich zu beruhigen
und entfernte ſich. Nunmehr führte der
Gerichtsvoll=
zieher das Kind der Mutter zu. Dieſe ſtürzte auf es
zu und hob es ſchwebend in die Höhe. Das Kind wollte
nichts von ihr wiſſen, es ſchlug ihr mit den Fäuſten
ins Geſicht, ſpie ſie an und bekam krampfartige Anfälle.
Es mag ſein, daß Groh im Hof das Zetergeſchrei hörte;
er eilte wieder in die Wohnung und riß, als er ſah,
was los war, die Kleine aus den Armen der Mutter,
ſtürmte zum Hauſe hinaus nach ſeinem Wagen, mit dem
er nicht, wie anfangs geplant, nach Birkenau, ſondern
nach Heppenheim fuhr, von wo er nach Heidelberg reiſte.
Später begab er ſich über Würzburg nach Dresden.
Das Kind iſt heute noch bei ihm. Die Mutter ſchrie,
als dieſes verſchwunden, nicht etwa nach ihm, ſondern
ſie jammerte, ihre Uhr ſei ihr abhanden gekommen.
Groh verſichert, er habe, als er eingriff, für Geſundheit
und Leben ſeines Kindes gefürchtet und der Szene ein
Ende machen wollen. Die Abſicht, dieſes dauernd zu
behalten, habe er erſt ſpäter gefaßt. Die Staatsbehörde
ſchenkte ihm keinen Glauben und beantragte 2 Monate
Gefängnis, das Gericht erkannte jedoch auf
Freiſprechung.
* Zur Einigung der Parteien. Der Vorſtand der
Fortſchrittlichen Volkspartei in Heſſen hat
an den geſchäftsführenden Ausſchuß der
national=
liberalen Landespartei für das
Großherzog=
tum Heſſen folgendes Antwortſchreiben gerichtet: „Im
Beſitze Ihrer geehrten Zuſchrift vom 12. d. M. können
wir nicht unterlaſſen, darauf aufmerkſam zu machen,
daß Ihr Antwortſchreiben die Vorausſetzungen nicht
berührt, unter denen wir nach dem Beſchluſſe unſeres
Landesausſchuſſes ermächtigt ſind, mit Ihnen in
Ver=
handlungen wegen eines Zuſammengehens bei den
nächſten Reichstagswahlen einzutreten. Wir geſtatten
uns deshalb, dieſe Vorausſetzungen aus unſerem
Schreiben vom 25. v. M. hier zu wiederholen: 1. Für
eine Unterſtützung durch unſere Partei kommen — im
Einklang mit der auch von der nationalliberalen
Reichs=
tagsfraktion bei und nach der Abſtimmung über die
Reichsfinanzreform eingenommenen Haltung — ſolche
Kandidaten nicht in Betracht, die durch ihre
Parteiſtel=
lung oder ihre politiſchen Anſchauungen der
Reichs=
finanzreformmehrheit zuzuzählen ſind. Wir rechnen
hierher neben den Konſervativen und dem Zentrum
den Bund der Landwirte und die Antiſemiten in ihren
verſchiedenen Schattierungen. 2. Die Verſtändigung
muß ſich tunlichſt auf das ganze Großherzogtum
er=
ſtrecken.
Daß der gemeinſame Kampf im Falle unſeres
Zu=
ſammengehens gegen jeden politiſchen Gegner, alſo auch
gegen die Sozialdemokratie, ſich richten muß, halten
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
Seite 3.
Herz aller derer, die ſich der Operation unterziehen,
dringt”.
Roſe Bertin erkannte bald, daß Straußenfedern
die Schönheit Marie Antoinettes am beſten zur
Gelt=
ung brachten, und die Sucht nach immer höheren
Federbüſchen wurde nun faſt zum Wahnſinn.
Ver=
geblich bemühte ſich Ludwig XV., dem Unſinn zu
ſteuern, der „Modeminiſter” brachte eine Feder=
Coif=
füre heraus, die ihresgleichen an Lächerlichkeit nur
in dem „Gefühlstuff” ihres Nebenbuhlers, des
be=
rühmten Friſeurs Léonard, fand. „Man ſah eine in
einem Seſſel ſitzende Frau, die ein Kind auf dem
Schoße hielt (der Herzog von Valois und ſeine
Amme). Rechts pickte ein Papagei an einer Kirſche,
links ſtand ein kleiner Neger.‟ Die Einfälle der
da=
maligen Mode wurden ja überhaupt mit den
ſelt=
ſamſten Namen bezeichnet. Da gab es die Friſur der
straurigen Gefühle” und der „unterdrückten
Seuf=
zer‟ Kleider aus Atlas wurden mit „
überflüſſi=
gem Bedauern” und „indiskreten Klagen” garniert.
Das Intereſſe, das die Königin den Schöpfungen
Roſe Bertins entgegenbrachte, veranlaßte dieſe zu
einem ihrer berühmteſten Ausſprüche. Eines Tages
kam eine Herzogin zu ihr und bat die in einem
koſt=
baren Négligé auf dem Sofa liegende Modiſtin, ihr
die letzten Neuheiten zu zeigen. Gönnerhaft lächelnd
klingelte der „Modeminiſter” und ſagte zu dem
her=
eintretenden Fräulein: „Zeigen Sie der Gnädigen
die Hüte vom vorigen Monat.” Als die Herzogin
be=
leidigt und empört erklärte, ſie habe keine Luſt, ſich
mit einer dreißig Tage alten „Nouveauté” zu
be=
gnügen, meinte Roſe Bertin ernſthaft: „Es tut mir
leid, Ihren Wünſchen nicht nachkommen zu können,
aber die Königin und ich haben in unſerer letzten
Sitzung beſchloſſen, daß unſere neueſten Artikel erſt
nach einem Monat an die Oeffentlichkeit gebracht
werden ſollen.”
wir für ſelbſtverſtändlich. Allein Ihr Schreiben vom
12. d. M. läßt die Frage unbeantwortet, ob Sie zu
einem Zuſammengehen mit uns zur Schwächung der
gegenwärtigen Reichsfinanzreformmehrheit im Sinne
der oben angegebenen Vorausſetzungen bereit ſind. Wir
bitten hiernach um gefällige umgehende Mitteilung
darüber, welche Auffaſſung bei Ihnen über dieſe von
unſerem Landesausſchuß vorausgeſetzte Grundlage für
ein Zuſammengehen beſteht. Unſere Vorſchläge wegen
des Zeitpunktes der Zuſammenkunft werden wir Ihnen
nach Eintreffen Ihrer Antwort unverzüglich
unterbrei=
ten. Wir nehmen dabei an, daß Sie ebenſo wie wir in
der Lage ſind, über Ihre ſämtlichen Parteikandidaturen
innerhalb des Großherzogtums Heſſen, oder doch über
die überwiegende Mehrheit derſelben, zu verfügen.”
** Der Verkehrsausſchuß der Bergſtraße verſendet
ſeinen Jahresbericht für das Geſchäftsjahr 1. Januar
bis 30. September 1910, dem wir folgendes entnehmen:
Die Tätigkeit des Verkehrsausſchuſſes hat umfaßt: 1.
Propaganda: Aufgabe von Annoncen in 17 Zeitungen,
Wochenſchriften, Reiſeführern uſw. Anknüpfung
aus=
gedehnter Beziehungen zur Preſſe, durch Aufgabe von
Artikeln über die Bergſtraße bei den verſchiedenſten
Anläſſen, Bekanntgabe des Fremdenverkehrs,
Bericht=
erſtattung über Sitzungen. Verteilung von Proſpekten
an zirka 22 Verkehrsvereine und öffentliche
Auskunfts=
ſtellen in tauſenden von Exemplaren, Verteilung von
Plakaten des Odenwaldklubs uſw. =2. Ein Erfolg
die=
ſer Propaganda läßt ſich aus den Berichten der
ein=
zelnen Orte erkennen. Welcher wirtſchaftliche Nutzen
aus der Pflege der Verkehrsbeziehungen ſich ergeben
kann, zeigt deutlich Auerbach, mit ſeinen 774 Gäſten
mehr. Rechnet man nur 40 Mark Verzehrung als
Durchſchnitt auf jeden ſolchen Gaſt, ſo gibt dies eine
Mehreinnahme von rund 30000 Mark für die
Auer=
bacher Geſchäftsleute. Die Internationale Ausſtellung
für Reiſe und Fremden=Verkehr 1911 in Berlin, auf
welcher alles mit dem Verkehrsweſen in
Zuſammen=
hang ſtehende, von der größten Schnellzugslokomotive
bis herab zum kleinſten Reiſeneceſſaire zur Darſtellung
kommen wird, und an welcher ſich der
Verkehrsaus=
ſchuß in Verbindung mit der Landesausſtellung der
Großh. Heſſ. Regierung ganz erheblich beteiligen wird,
iſt von der allergrößten Wichtigkeit. Hiermit eng
zu=
ſammen hängt die Beſchaffung von
Propagandamate=
rial. Der Vorrat der früheren Bergſtraßführer geht
zur Neige. Mit dem neu entworfenen Panorama der
Bergſtraße hoffen wir einen glücklichen Wurf getan
zu haben, es dürfte unſeren Zwecken vorzüglich dienen.
Die Arbeit galt ferner dem Ausbau der inneren
Or=
ganiſation. Die Eiſenbahnwünſche unſerer
In=
tereſſenten haben zwei Eingaben an die Eiſenbahn=
Direktion Mainz nötig gemacht. Das Reſultat der
Sommer=Eingabe kann als erfolgreich angeſprochen
werden,indem der Winterfahrplan fünf unſerer Wünſche
erfüllt hat. Die Antwort auf unſere Auguſt=Eingabe,
die ſich auf den nächſtjährigen Fahrplan bezog, iſt nicht
zufriedenſtellend und erfordert eine erneute eingehende
Behandlung, die in der Bearbeitung iſt.
Bezüglich der elektriſchen Bahn an der
Bergſtraße hat der Vorſtand es für richtig
gehal=
ten, in dieſer für uns ſo wichtigen Sache einmal einen
energiſchen Schritt zu tun. Es erfolgte Ende Auguſt
die Verſendung des bekannten Flugblattes an die
Darmſtädter Geſchäftswelt. Der Zweck wurde
voll=
ſtändig erreicht. Die Darmſtädter Geſchäftswelt hat
reagiert und hat ſich geſchloſſen mit unſeren Wünſchen
vereinigt. Wir können nun der Zukunft etwas
ver=
trauensvoller entgegenſehen. Nachdem der Bau der
Lindenfelſer Bahn in ein ſo ſicheres Fahrwaſſer
ge=
kommen iſt, wollen wir hoffen, daß auch die elektriſche
Bahn bald Wirklichkeit wird. Die überall ſich
regen=
den Beſtrebungen, die Bergſtraße in großen Kreiſen
als Anſiedlungs= und Luftkurortgebiet bekannt zu
machen, dürften durch die Inangriffnahme des Baues
der beiden Bahnen ganz weſentlich unterſtützt werden.
Unſere Gegend würde einem ganz außerordentlichen
neuen Aufſchwung entgegengehen. Es wird dann
dar=
auf hingewieſen, daß die verſchiedenen Pläne und
Ab=
ſichten ſich nicht ausführen laſſen, wenn die Beiträge
unſerer Mitglieder ſich nicht allermindeſtens
verdop=
peln. Die nötigen Mittel müſſen in der Hauptſache
von den Gemeinden zufließen. Die einzelnen lokalen
Vereine können nicht viel mehr herangezogen werden,
ſie haben ja ſelbſt kein Geld und brauchen ihre Gelder
ur Inſtandſetzung der Wege, Bänke, Wegweiſer uſw.
Unter dieſen Verhältniſſen konnte der Vorſtand daher
nur einen Voranſchlag für das nächſte Jahr aufſtellen,
nach Maßgabe der Mittel, auf deren Eingang er mit
einigermaßen Sicherheit rechnen kann. Und da zeigt
es ſich, daß keine Mittel da ſind, das Panorama
anfertigen laſſen zu können. Der Vorſtand weiß, daß
mit dieſer Unterlaſſung ein kapitaler, nicht wieder gut
zu machender Fehler gemacht wird, trotzdem kann er
einen anderen Voranſchlag nicht empfehlen. Es ſind
nur die Mittel vorhanden, die Koſten der Ausſtellung
zu decken, eine auf die Hälfte verringerte Propaganda
treiben zu können, und die iſt mit Rückſicht auf die
Berliner Ausſtellung in Berliner Zeitungen unbedingt
nötig, und ferner den Entwurf für das Panorama zu
erwerben, und damit ſind wir faſt vollſtändig
ausge=
geben. Der Vorſtand behält ſich vor, demnächſt mit
ent=
ſprechenden Anträgen an die Gemeinden
heranzutre=
ten, damit dieſe in der Lage ſind, den Wünſchen in ihren
Voranſchlägen Rechnung tragen zu können. Der
Be=
richt ſchließt mit der Bitte an alle Mitglieder des
Ver=
kehrsausſchuſſes der Bergſtraße und alle Bewohner der
Bergſtraße, einſchließlich Lindenfels: „Fahren Sie fort
mit Hand anzulegen, daß unſer Verkehrsausſchuß der
Bergſtraße zum Wohl unſerer geliebten Bergſtraße und
ſeines Hinterlandes wirken kann.”
D. Vereinigung alter Schulkameraden. Am
Sonn=
tag fand im Kaiſerſaale eine feſtliche Vereinigung der
Abiturienten des hieſigen Ludwig=Georg=Gymnaſiums
von 1880 zur Feier der dreißigjährigen Wiederkehr
ihres Abganges von der Anſtalt ſtatt. In großer
An=
zahl hatten ſich die alten Schulkameraden eingefunden
und verbrachten bei angeregteſter Unterhaltung und
beim Austauſch der Erinnerungen aus der Jugendzeit
ſchöne und frohe Stunden des Wiederſehens. Derſelbe
Jahrgang feierte ſchon vor 5 Jahren das 25jährige Feſt
und war damals der erſte, welcher eine ſolche Idee zur
Ausführung brachte.
A Abgabe von Stiftungsholz. Wie alljährlich um
dieſe Zeit findet auch jetzt wieder auf Anordnung des
Städtiſchen Pflegeamtes die Verteilung des zur
Ver=
fügung ſtehenden Stiftungsholzes an Arme
und Bedürftige ſtatt. Ungefähr 700 Perſonen werden
vor Weihnachten dieſe nützliche Gabe erhalten, die in
einem halben Stecken (altes Maß) Holz beſteht, von
welcher die Empfänger nur den Fuhrlohn zu
entrich=
ten haben. Denjenigen, die ſich das Holz nicht ſelbſt
zerkleinern können, wird ſolches im Armenhaus gegen
Zahlung einer Gebühr von 1 Mark kleingemacht. Die
Stiftungskapitalien, deren Erträgniſſe zur
Koſtendeck=
ung verwandt werden, ſind diejenigen des Kaiſers
Alexanders II. von Rußland von 17142 Mark, der
Witwe Böhler im gleichen Betrage und der Eliſabetha
Jockel im Betrage von 24340 Mark.
— Vortrag. Herr Dr. Kienzle, Kuſtos am
Landesmuſeum, wird heute, Donnerstag, abend 8¼
Uhr im Vortragsſaal der Großh. Zentralſtelle für die
Gewerbe ſeinen dritten Vortrag über „Stilformen”
halten und insbeſondere die Entwicklung des Barocks
bis zum Ausgang des Klaſſizismus behandeln, wobei
beſonderer Wert auf die Charakteriſtik und Farbe des
Barocks gelegt werden wird. Auch dieſer Vortrag wird
wieder durch Lichtbilder=Vorführungen unterſtützt.
— Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine. Die
am Dienstag im Wartburglokal abgehaltene 9.
Frauen=
konferenz des Verbandes evang.=
kirch=
licher Frauenvereine im Großherzogtum
Heſſen war ſehr gut beſucht. Herr Geh. Regierungsrat
Dr. Dietz ſprach in klarer, feſſelnder Weiſe über die
Tuberkuloſenfürſorge. Nach eingehender
aus=
führlicher Beſprechung der ſtaatlichen Fürſorge für
Tuber=
kuloſe verbreitete ſich der Redner im beſonderen über die
Art und Weiſe, wie die verſchiedenen Körperſchaften,
ins=
beſondere die Frauenvereine ſich bei der Fürſorgearbeit
be=
teiligen können. Er hob 4 Punkte hervor: 1. Die Mutter
aufzuklären, daß ſie ſich im gegebenen Falle rechtzeitg von
ihrem Kinde trennt und es in geeignete Behandlung gibt.
2. Erziehung der Hausfrau zur Reinhaltung und
Beleh=
rung bezüglich der Ernährung. 3. Die Unterſtützung der
Krankenſchweſter und=Pflegerin in ihrer Bemühung, die
Bevölkerung zur Vorſicht zu erziehen und dieſe
Aufklä=
rungsarbeit zu fördern. 4. Ueber den Wert der
Woh=
nungsinſpektorin und die Art und Weiſe
aufzu=
klären, wie dieſe durch die Mitglieder den
Frauenvereine unterſtützt werden kann. Die
Be=
ſprechung dieſer Punkte rief eine lebhafte,
frucht=
bringende Ausſprache hervor, in der Herr Regierungsrat
Dr. Dietz in liebenswürdigſter Weiſe Mitteilungen machte,
wie der Heilſtättenverein und die
Landesverſicherungs=
anſtalt zu helfen bereit ſeien. Frau Pfarrer Strack dankte
im Namen der Verſammlung aufs wärmſte dem Redner
für ſeinen gediegenen Vortrag.
— Petrusgemeinde. Im Abendgottesdienſt des
Toten=
feſtes, 6 Uhr, wird der Kirchengeſangverein der
Petrus=
gemeinde das kleine Oratorium von Dr. Loewe „Die
Auferweckung des Lazarus” — für den
Toten=
ſonntag ja trefflich geeignet — zur Aufführung bringen.
Wieder hat Herr Franz Harres, wie im Konzert des
vorigen Jahres, die Partie des Jeſus freundlichſt
über=
nommen. Die anderen Solopartien werden von
Vereins=
mitgliedern geſungen. Der Eintritt iſt frei, damit die
weiteſten Kreiſe der Gemeinde Gelegenheit haben, dieſes
ſtimmungsvolle, ergreifende Oratorium zu hören.
Kin=
dern unter 14 Jahren kann der Zutritt nicht geſtattet wer=
Aber auch der Ruhm hat ſeine Kehrſeite. Wenn
Roſe Bertin mit ihresgleichen zuſammen war,
ver=
gaß ſie ſchnell die angelernten guten Manieren, und
als ſie einmal Mademoiſelle Picot, ihre erſte
Ar=
beiterin, die ſie verlaſſen und ihr viele Kundinnen
abſpenſtig gemacht hatte, in der Galerie des
Ver=
ſailler Schloſſes traf, beſchimpfte ſie ſie in einer
Sprache, die nicht die des Hofes war. Schließlich
ſpuckte ſie ihr ins Geſicht, und wenn die ihr ſtets
wohlwollende Königin nicht dem darauf folgenden,
ganz Paris erheiternden Prozeß ein Ende gemacht
hätte — es wäre ihr gewiß übel ergangen! Ein
au=
deres Mal geriet Roſe Bertin mit der Prinzeſſin von
Lamballe in Streit. Die Prinzeſſin hatte der
Köni=
gin nämlich einen gewiſſen Beaulard, Erfinder des
„Pouf à la bonne Maman” vorgeſtellt, eines
Haar=
gebäudes, das ſich vermittels einer Triebfeder ſenken
und in die Höhe ſchnellen ließ. Der Königin gefiel der
„Pouf à la bonne Maman” und ſie willigte ein,
Beau=
lard zu empfangen. Da kannte die Wut Roſe Bertins
keine Grenzen mehr. Sie erklärte ſchlankweg, daß die
Prinzeſſin von Lambelle fürderhin auf ihre Dienſte
verzichten möchte, und wieder war es nur der
liebens=
würdigen Marie Antoinette zu verdanken, daß ſich
die feindlichen Parteien ſchließlich verſöhnten.
Mit den letzten tollen Jahren des Königtums
endete auch die Herrſchaft von Roſe Bertin. Die
Kö=
nigin mußte ihre Ausgaben einſchränken, und Roſe
Bertin machte 1787 einen Aufſehen erregenden Bankrott
von zwei Millionen. Das Revolutionskomitee
ver=
langte 1793 von ihr eine Aufſtellung der an Marie
Antoinette gelieferten Waren. Roſe Bertin, die von
dem bevorſtehenden Beſuch der Beamten
benachrich=
tigt worden war, erkannte die ſchlimmen Folgen, die
ihrer Wohltäterin drohten, verbrannte alle Bücher, in
denen Marie Antoinettes Namen ſtand, und
antwor=
tete, daß ihr die Königin nichts ſchuldig ſei.
Es liegt darin etwas Heroiſches. Wagte ſie doch
Hals und Kragen, indem ſie den revolutionären
Macht=
habern ſolchen Streich ſpielte. Und dieſer Mut und
dieſe Treue ſöhnen einigermaßen mit ihren Fehlern
und Untugenden aus. Der „Modeminiſter” überlebte
die Königin um 20 Jahre. Erſt 1813 iſt Roſe Bertin
Madeleine (Paris).
geſtorben . . .
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
(*i Die Vorſtellungen im Großh.
Hof=
theater während der Zeit des Aufenthalts der
Zarenfamilie in Wolfsgarten haben bekanntlich das
lebhafteſte Intereſſe der Höchſten Herrſchaften erweckt.
Es iſt mehrfach betont worden, daß ſie ſich über die
Vorſtellungen im Hoftheater in ſo ſchmeichelhafter
Weiſe ausgeſprochen haben. So ging, wie man hört,
in den höchſten Kreiſen, in denen man an den Stücken
und ihrer Darſtellung ſcharfe Kritik zu üben pflegt,
die allgemeine Meinung dahin, daß Paris und London
keine beſſeren Aufführungen von „Alda” und „
Sam=
ſon und Dalila” bieten können als Darmſtadt.
* München, 15. Nov. Paul Heyſe hat
be=
reits am Samstag die Mitteilung von der
Zuerkenn=
ung des Nobelpreiſes durch das Preiskomitee
erhalten. Der Dichter hat dem Komitee geſchrieben,
er könne nicht zur perſönlichen Empfangnahme des
Preiſes nach Stockholm kommen, weil ihn Gicht und
Bronchial ans Zimmer feſſeln. Zahlreiche
Glück=
wünſche, beſonders aus Italien, ſind bereits
eingetrof=
fen. Der Nobelpreis beträgt 193360 Franks für jeden
Preisträger. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Dichter
einen Teil des Preiſes zu einer Stiftung verwendet.
Seite 4.
Nummer 270.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
den. Die Plätze auf den beiden kleinen Emporen ſind für
die nichtaktiven Mitglieder des Vereins beſtimmt.
* Martinsgemeinde. Das diesjahrige
Winter=
programm bringt den Mitgliedern unſerer
Männer=
vereinigung 4 Vortragsabende, wovon der erſte am
Montag, den 21. November abends, im Gemeindehaus,
Mollerſtraße 23, ſtattfindet. Herr Cheſredakteur K.
Veidt aus Frankfurt wird ſprechen über: „Der
evangeliſche Chriſt und ſeine Zeitung.”
Es wird noch beſonders bemerkt, daß die Einladungen
zu unſeren Vorträgen nur noch durch Anzeige erfolgen.
(Siehe Anzeige.)
— Von den mittelrheiniſchen Bezirksvereinen des
Verbandes Deutſcher Diplom=Ingenieure iſt für den
4. Dezember d. J. eine Tagung in Darmſtadt
vorge=
ſehen, deren offizieller Teil ſich in der Aula der
Tech=
niſchen Hochſchule abſpielen wird. Näheres über die
geplante Veranſtaltung wird demnächſt noch bekannt
gegeben werden.
* Klavier=Abend Edwin Fiſcher. Auf den heute
abend im Hotel zur Traube ſtattfindenden Klavier=
Abend des Schweizer Pianiſten Edwin Fiſcher ſei
noch=
mals hingewieſen.
— Der Verein für Verbreikung von Volksbildung
wird am Samstag, 19. November, abends 8¼ Uhr, im
Feſtſaale der Turngemeinde einen Volks=
Unter=
haltungsabend geben, der unter dem Zeichen
des volkstümlichen deutſchen Dichters Ferdinand
Freiligrath ſteht. Es iſt eine Erinnerungsfeier
an den vor 100 Jahren (am 17. Juni 1810) geborenen
und am 18. März 1876 verſtorbenen Dichter. Herr
Profeſſor Kißner hat es übernommen, den Werdegang
Freiligraths vor unſeren Augen zu entrollen. Eine
Ausleſe Freiligrathſcher Dichtungen wird Herr Georg
Jöckel zu Gehör bringen. Umrahmt wird die
Frei=
ligrathfeier durch eine Fülle ſtimmungsvoller
muſika=
liſcher Darbietungen werden. Ein Militärmarſch wird
den einem deutſchen Barden gewidmeten Abend
charakteriſtiſch einleiten. Männerchöre der bekannten
„Liedertafel” werden mit Sologeſängen der beliebten
Künſtlerin Frau Kammerſängerin Weber und
Vio=
linvorträgen des Herrn Konzertmeiſters O. Soldan,
Frankfurt a. M., abwechſeln. (Näheres im
Anzeigen=
teil.)
* Vortrag. Auf den Vortrag über die Brüſſeler
Welt=
ausſtellung, veranſtaltet vom Ortsgewerbeverein, wird
nochmals hingewieſen. (Siehe auch Anzeige).
— Wiſſenſchaftliche Vorträge über religiöſe
Fragen. Auf den heute abend 8 Uhr im Kaiſerſaal
ſtattfindenden Vortrag von Profeſſor D. Eck aus
Gießen über „Idee und Perſönlichkeit im Chriſtentum”
wird nochmals hingewieſen.
— Saalbau. Nach langer Pauſe konzertiert am
kommenden Sonntag, den 20. November, die geſamte
Kapelle des Großh. Heſſ. Art.=Regts. Nr. 61 unter
Leitung des Muſikmeiſters Herrn M. Weber im großen
Saale des Städt. Saalbaues. Das Programm wird,
obwohl dem Charakter des Tages angepaßt, ſich zu
einem populären geſtalten. (Näheres falgt.)
C. Neubanten. Auf der ſüdlichen Seite der oberen
Schießhausſtraße, zwiſchen Tintenviertel und Aliceſtift,
die bisher unbebaut war, ſind neuerdings zwei
ſtatt=
liche Neubauten errichtet worden. Der höher gelegene
Bau, eine Doppelvilla, iſt von den Herren Mahr
u. Markwort erſtellt worden, während der Plan der
anderen Villa von Herrn Prof. Dr.=Ing. Vetterlein
herrührt. Beſitzer der Villen ſind Geh.
Oberregier=
ungsrat Dr. Wagner, Privatier v. Hrebnitzki und Frau
Augenarzt Dr. Röder Witwe. Auch in dem
benachbar=
ten Roquetteweg iſt in dieſem Jahre ziemlich viel
ge=
baut worden.
— Adreßbuch. Der Druckbogen des 1911er
Adreß=
buches, enthaltend Hausregiſter — Forſtmeiſterſtraße 6
bis Griesheimer Weg 15 — liegt im Hauptmeldebureau,
Hügelſtraße Nr. 31,33, Zimmer Nr. 13, während der
Bureauſtunden (8 bis 12 Uhr vormittags und 2 bis
6 Uhr nachmittags) bis zum 18. November vormittags
zur Einſichtnahme offen.
— Kölniſcher Hof. Gemütliche und fröhliche
Er=
holungsſtunden gewährt fortgeſetzt das auſ mehrſeitigen
Wunſch auch für dieſen Monat verlängerte Bierfeſt
in dem hübſch geſchmückten Hotel=Reſtaurant Kölniſcher
Hof. Der vorzüglich bekömmliche echt Münchner Stoff,
wie auch echte andere Biere und nicht zum mindeſten
die unterhaltenden Muſik= und Geſangsvorträge des
Oeſterr. Salon=Damen=Orcheſters „Fortuna” (7 Damen
und 2 Herren) machen den Aufenthalt zu einem
genuß=
reichen.
§ Zimmerbrand. Am Montag vormittag gegen
6½ Uhr enſtand im Hauſe Große Kaplaneigaſſe Nr. 37
ein Zimmerbrand, welcher durch die Hausbewohner
alsbald gelöſcht wurde.
Kleines Feuilleton.
R. Der vaterlandsloſe Säugling in
Nummer 268 dieſes Blattes erinnert mich an ein
ähn=
liches Gegenſtück, das ſich vor 40 Jahren in
Darm=
ſtadts Mauern ereignet hat. Die Gemeinden
Darmſtadt und Beſſungen waren noch
ge=
trennt. Die Grenze fiel mit der Heinrichſtraße
zu=
ſammen, wich aber an manchen Stellen nach rechts
oder links ab. In dem unteren Teile der Straße
ſtanden nur zwei Häuſer, von denen das eine dem
Zimmermeiſter Rückert gehörte. Die Gemeindegrenze
ging nun mitten durch dieſes Haus, ſo daß das
Speiſe=
zimmer zu Darmſtadt gehörte, die Küche aber zu
Beſ=
ſungen. Da erſteres Oktroi erhob und letzteres nicht,
ſo kam es zu mancherlei ärgerlichen, auch heiteren
Zu=
fälligkeiten. Der Eigentümer Rückert wurde von der
Stadt Darmſtadt zum Oktroi herangezogen; er aber
weigerte ſich ſtandhaft, es zu zahlen, da er behauptete,
zu Beſſungen zu gehören. Das Bezirksgericht bekam
die Sache zur endlichen Entſcheidung. Es ſollte
be=
ſtimmen, ob das Fleiſch da Oktroi bezahle, wo es
ge=
kocht, oder dort, wo es gegeſſen werde. Das
ſalomo=
niſche Urteil lautete: Das Fleiſch wird in Beſſungen
zwar gekocht, aber in Darmſtadt gegeſſen, es findet
allda ſeine Beſtimmung, ergo muß der Hausvater in
Darmſtadt Oktroi bezahlen. Da die Sache viel
Hei=
terkeit erregte, legte man ſofort die Grenze in die
Mitte der Heinrichſtraße, bis bei der Eingemeindung
dieſe ganz verſchwand.
— Nochmals der „ſprechende Hund” in
der Letzlinger Heide. Der Mitarbeiter eines
Hamburger Blattes hat in den letzten Tagen den
ſprechenden Hund in der Letzlinger Heide beſucht, von
deſſen Künſten berichtet worden iſt. Die ſehr nahe
liegende Annahme, daß es ſich bei der Meldung um
Jägerlatein handele, hat ſich indes nicht beſtätigt.
Vielmehr iſt der Hund von ſeinem Beſitzer, dem Kgl.
Hegemeiſter Hermann Ebers in Theerhütte, dem Re=
Offenbach, 16. Nov. Unter bis jetzt nicht aufgeklärten
Umſtänden iſt ſeit Freitag abend die 15jährige Kontoriſtin
Anna Göbig verſchwunden. Das Mädchen ging am
Freitag abend kurz nach 8 Uhr von zu Hauſe fort,
angeb=
lich in den Stenographie=Unterricht. Von dieſem
Aus=
gang iſt ſie nicht wieder zurückgekehrt, auch in der
Steno=
graphieſtunde war ſie nicht anweſend. Sie wurde an dem
Abend gegen 9 Uhr in der Friedrichſtraße und zuletzt kurz
nach 10 Uhr von einigen Bekannten in der Frankfurter
Straße geſehen. Bis jetzt fehlt über ihren Verbleib noch
jeder Anhaltspunkt.
— Jugenheim, 16. Nov. Wie wir hören, wird auch
in dieſem Winter der hochgeſchätzte Künſtler und
Red=
ner, Herr Dr. Daniel Greiner in Jugenheim wieder
fünf Vorträge über Kunſt halten. Der erſte
Vor=
trag behandelt das Thema: „Was iſt Kunſt?” und findet
ſtatt am 4. Dezember im Gaſthaus zur Sonne. Alles
Nähere wird ſeinerzeit in dieſem Blatt bekannt gemacht.
Guntersblum, 15. Nov. Beim Oeffnen einer
Seltersflaſche explodierte dieſe dem
Schrei=
nergeſellen Ph. Beckhardt. Die Glasſcherben drangen
dem jungen Mann in die Hand und brachten ihm
ſchwere Verletzungen bei. Die Glasſcherben mußten
vom Arzt auf operativem Wege entfernt werden.
Monsheim, 16. Nov. In der geſtrigen
Provin=
zialausſchußſitzung zu Mainz wurde auch in
der Berufungsſache wegen der hieſigen
Bürgermeiſter=
wahl verhandelt. Die Beſchwerdeführer wurden auch
hier wieder abgewieſen und zu einem
Averſionalbei=
trag von 60 Mark und zu den Koſten verurteilt.
— Alzey, 15. Nov. Eine Ueberraſchung brachte
die Unterſuchung über den bei dem Gaſtwirt und
Metzgermeiſter A. Rothmann dahier verübten
Ein=
bruch, bei welchem dem Diebe bekanntlich die hohe
Summe von 5200 Mark in die Hände fiel. Als Täter
wurde nämlich niemand anders entlarvt als der
26jährige Sohn des Beſtohlenen ſelbſt. Der
junge Rothmann, ein dem Trunke ergebener Menſch,
war vom Vater aus dem Hauſe verwieſen worden und
ſuchte ſich ſo ſchadlos zu halten.
Friedberg, 16. Nov. Der Heſſiſche Verein
für ländliche Heimatpflege, Wohlfahrt=
und Kunſtpflege hält eine Verſammlung am
Mittwoch, den 23. November, nachmittags, im Saale
des „Hotel Trapp” hierſelbſt ab. Auf der
Tagesord=
nung ſtehen: 1. Maßnahmen gegen Verbreitung von
Schundliteratur unter der Jugend auf dem Lande;
Vortrag des Herrn Lehrer Oßwald zu Bad
Nau=
heim. 2. Beſprechung über: a) Volksunterhaltung auf
dem Lande; eingeleitet von Herrn Pfarrer Vogel in
Reichelsheim; b) Haben wir eine ländliche Kunſtpflege
nötig und in welchen Richtungen?, eingeleitet vom
Vorſitzenden. 3. Rechnung und Voranſchlag. 4.
Neu=
wahl eines Vorſtandsmitgliedes.
Herbſtein, 15. Nov. Bei dem vor drei Jahren hier
wütenden großen Brande wurde auch unſer altes,
ehr=
würdiges Rat= und Stadtwirtshaus ein Raub
der Flammen. An deſſen Stelle iſt nun wieder ein
neues, dem alten Zweck entſprechendes Gebäude
errich=
tet worden, das in den nächſten Tagen vollendet wird
und ſeinen Beſtimmungen übergeben werden ſoll. Der
Bau wurde unter der Oberleitung des Großh.
Mini=
ſteriums nach den Plänen des Regierungsbaumeiſters
Zang aus Darmſtadt, dem auch die Bauleitung
übertragen war, ausgeführt. Im unteren Stock iſt die
eine Hälfte für die Bürgermeiſterei beſtimmt, während
in der anderen die Lokale des Stadtwirtshauſes und ein
Laden für Metzgereibetrieb vorgeſehen ſind. Die
Bür=
germeiſterei umfaßt außer dem Zimmer des
Bürger=
meiſters eine Schreibſtube, Sitzungsſaal, Trau= und
Wartezimmer. Im oberen Stock ſind auf der einen
Seite zwei Wohnungen für verheiratete Lehrer, auf
der anderen Seite die des Wirtes. Als Nebengebäude
wurden noch ein Schlachthaus und Stallgebäude
errich=
tet. Das Stadtwirtshaus mit Metzgereieinrichtung ſoll
am 22. d. M. öffentlich verpachtet werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Nov. Der Kaiſer
trifft zur Vereidigung der Marine=Rekruten der Oſtſee=
Station und der Hochſeeflotte am 19. November, früh
7½ Uhr, in Kiel mit Sonderzug ein und begibt ſich ſofort
an Bord des Flottenflaggſchiffes „Deutſchland” das ihm
für die Zeit ſeines Aufenthaltes bei der Flotte als
Wohn=
ſchiff dient. Nach der Rekrutenvereidigung nimmt der
Kaiſer bei dem bei der Vereidigung beteiligten
Offizier=
korps im Offizierkaſino das Frühſtück ein und fährt dann
zur Beſichtigung der Arbeiten zur Erweiterung des Kaiſer
Wilhelms=Kanals nach Holtenau. Am Sonntag hält der
Kaiſer an Bord der „Deutſchland” Gottesdienſt ab und
dakteur vorgeführt worden, und es hat ſich ergeben,
daß der Hund mit durchaus menſchenähnlicher Stimme
die Worte: „Ja‟, „Don” (ſo iſt der Name des Hundes),
„Hunger”, „Kuchen” und „Haben” klar und deutlich
ausſprechen kann, und zwar nicht nur in ſinnloſer
Folge, ſondern auf ſinngemäße Anreden hin. Die
Stimme kommt tief aus der Kehle des Hundes und
zwar faſt immer ſo wohl akzentuiert und deutlich, daß
jemand, der den Hund ſprechen hört, ohne ihn zu
ſehen, abſolut nicht auf die Idee kommen kann, daß
ein Hund ſpricht. Der Beſucher konſtatiert, daß der
Hund unter anderem auch einen vollkommen
zuſam=
menhängenden Satz, nämlich die Worte: „Don Kuchen
haben”, geſprochen hat, und zwar nicht nur einmal,
ſondern auf Verlangen wiederholt. Es handelt ſich
um einen mit ſprechend klugen Augen ausgeſtatteten
großen, dunkelbraunen, deutſchen Vorſtehhund von
ſtarkem Knochenbau und ziemlicher Beleibtheit. Der
Hund lebt in Geſellſchaft mehrerer anderer Jagd= und
Stubenhunde und befindet ſich ſeit etwa ſechs Jahren
im Beſitze des Hegemeiſters, der dem Journaliſten
ausdrücklich erklärte, daß der Hund ohne jede
Anleit=
ung und Dreſſur zu ſprechen begonnen habe, als er
ein halbes Jahr alt war. Er wiederholte damals
zu=
nächſt das Wort „haben”, das er oft bei der an ihn
gerichteten Frage: „Willſt du es haben?” gehört, und
ging dann in auffallendem Nachahmungstrieb dazu
über, auch andere Worte zu wiederholen und ſie
ſchließlich ganz ſelbſtändig auszuſprechen, um damit
ſeine Wünſche zu erkennen zu geben. Da es ſich bei
dem Beſitzer um einen königlichen Beamten, der tief
drin in der Letzlinger Heide in einer für die
Fort=
bildung und Erziehung des Hundes vorteilhaften
Weltabgeſchiedenheit hauſt, und es ſich andererſeits
bei dem einen Beſucher um einen bekannten
Schrift=
ſteller handelt, ſo iſt jeder Zweifel an der Tatſache,
daß man es hier mit dem erſten ſprechenden Hund auf
deutſchem Boden zu tun hat, ausgeſchloſſen, und man
darf der weiteren Entwicklung des einzigartigen
Tier=
phänomens mit Intereſſe entgegenſehen
beſichtigt den Linienſchiffskreuzer „von der Tann” ſowie
andere Neubauten. Der 21. November iſt dem Beſuche
der Marineſtation Flensburg=Mürwik gewidmet, wo
nun=
mehr die offizielle Einweihung der neuen Marineſchule
erfolgt. Nach der Einweihung und Beſichtigung der
Ma=
rineſchule kehrt der Kaiſer nach Kiel zurück. Abends
11 Uhr erfolgt mit Sonderzug die Rückreiſe nach Berlin. —
Der frühere Armee=Muſikinſpizient Guſtav Roßberg iſt
heute im Alter von 73 Jahren geſtorben. — Ein
eigen=
artiger Unfall, bei dem vier Perſonen verletzt
wur=
den, ereignete ſich vor dem Hauſe Reichenberger Straße
Nr. 154. Arbeiter ſchoben dort einen Rollwagen vom
Hofe aus durch den Torweg nach der Straße hinaus. Das
ſchwere Gefährt geriet dabei ins Rollen, und die
Begleit=
mannſchaft vermochte nicht mehr, den Wagen aufzuhalten.
Um ſich ſelbſt zu retten, ſprangen die Arbeiter zur Seite,
und nun glitt der Rollwagen über den Bürgerſteig auf
den Straßendamm gerade in dem Augenblick, als ein
Straßenbahnzug vorüberfuhr. Die Deichſel des „
durch=
gehenden” Wagens ſchob ſich auf die Hinterplattform des
Anhängewagens und traf vier Perſonen, doch hatte ein
Herr noch die Geiſtesgegenwart, das Holz mit beiden
Hän=
den niederzudrücken. So erlitten zwei Herren und zwei
Damen nur Hautabſchürfungen an den Knien und an den
Schienbeinen. — Der General der Heilsarmee, Booth,
iſt heute morgen auf dem Potsdamer Bahnhof
eingetrof=
fen, begrüßt von einigen Offizieren des deutſchen
Haupt=
quartiers. Er hält am Bußtag zwei Verſammlungen im
Zirkus Buſch ab und begibt ſich von Berlin nach
Däne=
mark.
Saarbrücken, 16. Nov. Das Schwurgericht
verurteilte den Arbeiter Carlo Kgilardi, nachdem das
gegen ihn im April ergangene Todesurteil von
dem Reichsgericht aufgehoben worden war, heute
wegen Totſchlages im Affekt zu fünf Jahren
Ge=
fängnis.
Chemnitz, 15. Nov. Das Schwurgericht
ver=
urteilte den Handarbeiter Mann aus Mittweida, der
angeklagt war, am 31. März d. J. ſeine beiden Kinder,
ſowie die Ehefrau des Hauswirts Oehme und deren
15jährige Tochter getötet und dann das Haus in Brand
geſteckt zu haben, wegen Mordes und Totſchlages in je
zwei Fällen ſowie wegen Brandſtiftung zweimal zum
Tode ſowie zu 15 Jahren Zuchthaus und dauerndem
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte.
Trieſt, 15. Nov. Infolge einer Springflut iſt heute
abend das Meer über das Ufer getreten und
hat die am Meere gelegenen Stadtteile überſchwemmt.
Der Straßenbahnverkehr mußte teilweiſe eingeſtellt
werden.
Paris, 15. Nov. Wie aus Niort berichtet wird, iſt
dort die Notre Dame=Kirche, welche aus dem 15.
Jahrhundert ſtammt und in welcher ſeit einiger Zeit
Reparaturarbeiten vorgenommen werden,
einge=
ſtürzt, da mehrere Pfeiler nachgaben. So weit bis
jetzt bekannt iſt, ſind Perſonen nicht zu Schaden
ge=
kommen. Der rechte Teil des Gewölbes iſt völlig
ein=
geſtürzt. Ein Prieſter, der zur Zeit der Kataſtrophe
in der Sakriſtei anweſend war, konnte ſich noch
recht=
zeitig retten und kam mit dem bloßen Schrecken davon.
London, 14. Nov. Eine Reviſion der
Hinterlaſ=
ſenſchaft der zwei Millionäre Charles
Mor=
riſon, geſtorben Mai 1909, und Alfred Beit,
geſtor=
ben 1906, die geſtern in Somerſet Houſe beſchworen
wurde, zeigt, daß ſie zuſammen an 380 Millionen Mark
hinterlaſſen haben und daß der Staat auf dem
Weg=
der Erbſchaftsſteuern davon mindeſtens 60
Mil=
lionen erhält. Mr. Morriſon, der 1857 von ſeinem
Vater 20 Millionen Mark ererbte, hatte daraus durch
glückliche Spekulationen bis letztes Jahr 218733 320
Mark gemacht; davon erhält der Staat allein als
Hin=
terlaſſenſchaftsſteuer 32810000 Mark, und die übrigen
Gebühren (Legacy, Succession and Settlement Estate
Duties) werden dieſen Betrag auf 40 Millionen Mark
bringen. Beits Hinterlaſſenſchaft von 160 992320 Mark
aus dem Jahre 1906 braucht nur die niedrigeren
Erb=
ſchaftsſteuern des Geſetzes von 1894 zu zahlen und
kommt mit 21 Millionen Mark davon, während ſie nach
Lloyd Georges Reform etwa 36 Millionen Mark zu
zahlen gehabt hätte.
Eydtkuhnen, 15. Nov. Der Kaifer und die
Kaiſerin von Rußland mit ihren Kindern ſind
heute nachmittag um 4 Uhr 5 Min. auf der Fahrt nach
Zarskoje Sſelo hier durchgekommen.
Petersburg, 16. Nov. Die jüngſte Tochter
Tol=
ſtois, Alexandra, die ihren Vater begleitet, ſandte
einem Petersburger Freunde der Familie Tolſtoi ein
Telegramm von der Station Aſtapowo, wo Graf Leo
Tolſtoi krank darniederliegt: Eine unmittelbare Gefahr
beſteht nicht, doch mußte die Reiſe eine Unterbrechung
erfahren.
nge. Das Schwimmbad der Millionärin.
Miß Helen M. Gould, eine der reichſten Erbinnen der
Vereinigten Staaten, läßt ſich gegenwärtig auf ihrem
Landſitze Lyndhurſt ein Schwimmbad bauen, von deſſen
Herrlichkeit die amerikaniſchen Blätter Wunderdinge zu
erzählen wiſſen. Es befindet ſich in einem großen und
ſtattlichen Gebäude, deſſen Dach aus Glas beſteht. Das
Baſſin hat eine Länge von 70 Fuß und eine Breite
von 30 Fuß. Es iſt innen mit Moſaik ausgelegt und
gewährt dadurch einen ſehr freundlichen, heiteren
Ein=
druck. An den eigentlichen Baderaum grenzt eine
Reihe von Zimmern, die teils zum An= und Auskleiden
dienen, teils mit Duſchen und allen möglichen anderen
hygieniſchen Apparaten ausgerüſtet und auf das
behag=
lichſte eingerichtet ſind. Die Koſten dieſes
Schwimm=
bades belaufen ſich im ganzen auf 240000 Mark. Das
iſt für das Bad eines einzelnen Menſchen eize recht
hübſche Summe, aber für eine Dame von dem
Reich=
tume der Miß Helen M. Gould doch immerhin nur ein
armſeliger Pappenſtiel. . .
* Eine rückſichtsvolle Behörde. Die
preußiſche Eiſenbahnverwaltung gibt in einer
Verfü=
gung bekannt, daß ſich mit Recht Klagen darüber
er=
hoben haben, daß in den Schlafwagen die Nachtruhe
ſo=
wohl auf den Halteſtationen wie während der Fahrt
dadurch geſtört wird, daß die Reiſenden geräuſchvoll
durch die Schlafwagen gehen, um die Plätze in den
davor und dahinter befindlichen D=Zügen
einzu=
nehmen. Das Zugperſonal wird angewieſen, darauf
zu halten, daß während der Nachtzeit, von 10 Uhr
abends bis 8 Uhr früh, in den Schlafwagen Ruhe
herrſcht. Beſonders iſt darauf zu achten, daß, wenn
der Durchgang durch die Schlafwagen nicht zu umgehen
iſt, jedes laute Sprechen und das Anſtoßen der
Gepäck=
ſtücke vermieden wird. Ferner ſoll darauf hingewirkt
werden, daß die Reiſenden beſonders während der
Abend= und Nachtſtunden gleich in die Wagen
ein=
ſteigen, in denen ſich ihre Plätze befinden.
Nummer 270.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910
Seite 5.
Schanghai, 15. Nov. In der Patronenfabrik zu
Paotingfu hat eine furchtbare Exploſion
ſtatt=
gefunden. 23 Perſonen wurden getötet, 12 ſchwer
verletzt.
Kunſtnotizen.
Geber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach
ſehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Inſtrumental=Verein Darmſtadt.
Das erſte Konzert in dieſer Saiſon findet Samstag,
den 19. November, im „Kaiſerſaal” ſtatt. Von den zur
Aufführung gelangenden Orcheſterwerken dürfte die Erſte
Sinfonie (C-moll) von Niels W. Gade das beſondere
Intereſſe der Muſikfreunde zu erregen geeignet ſein.
Auf den Programmen der großen Konzertinſtitute nur
ſelten mehr erſcheinend, birgt dieſes wundervoll
inſtru=
mentierte Werk eine Fülle ſchöner Erfindungen in ſich,
die ſeine Vorführung durch den ſtrebſamen Verein
durchaus rechtfertigen. Kraftvolle Energie, gepaart
mit duftiger, zarter Poeſie, bilden des Werkes
Eigen=
art, dieſem damit hohen Reiz verleihend. Der ſoliſtiſche
Teil des Abends wird von Frau Lilli Bornträger aus
Mainz beſtritten, die mit „Rezitativ und Arie” aus
Haydns „Jahreszeiten” und in Liedern von Cornelius,
Richard Strauß und Brahms Proben ihres Könnens
ablegen wird. — Den Schluß des Programms bildet
die effektvolle Ouvertüre zu „Athalia” von
Mendels=
ſohn. (Siehe Anzeige.)
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 16. Nov. In der heutigen
Sitzung des Finanzausſchuſſes der Zweiten
Kammer wurde zunächſt eine Reihe von den
Aus=
ſchußreferenten fertig geſtellter Berichte verleſen und
genehmigt. Bei Beratung des Antrags Eibach
inbetreff des Kellerkontrolleurs Bierſchenk war der
An=
tragſteller mit zugegen und begründete ſeinen Antrag,
der dahin geht, neben dem bereits angeſtellten
Wein=
kontrolleur Lechner auch noch den früheren
Weinkon=
trolleur Bierſchenk anzuſtellen. Die Regierung wandte
ſich durch Herrn Miniſterialrat Hölzinger gegen
dieſen Antrag und klärte die Sachlage bei
An=
ſtellung des Weinkontrolleurs Lechner auf. Es wurde
insbeſondere darauf hingewieſen, daß der
Provinzial=
ausſchuß in Mainz ſich für die Anſtellung des Herrn
Lechner ausgeſprochen habe. Die feſte Anſtellung des
Herrn Bierſchenk als Kellerkontrolleur verurſache den
beteiligten Weinhändlern und Weinbauern erhebliche
Koſten, denn dieſe müßten das Gehalt aufbringen.
Der Ausſchuß beſchloß, die Regierung zu erſuchen,
tun=
lichſt darauf hinzuwirken, daß auch Herr Bierſchenk zu
paſſender Zeit angeſtellt werde. Die
Regierungsvor=
lage, betr. den Geländetauſch in Gießen, wurde
geneh=
migt. Bezüglich des Antrages Raab, betr.
Volks=
bibliotheken, ſtellte nach einer lebhaften Diskuſſion
der Antragſteller in Ausſicht, ſeinen Antrag dahin zu
ändern, daß die Bewilligung von 5000 Mark für
Volks=
bibliotheken aus dem Fonds für öffentliche und
gemein=
nützige Zwecke entnommen werden ſoll. Zum Schluß
beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit dem Antrag Haas,
betr. die Verſetzung des
Landeskriegerdenk=
mals beim Landesmuſeum. Hierzu war eine
Ant=
wort der Regierung eingelaufen, die den jetzigen Platz
für das Denkmal als geeignet und künſtleriſch
befriedi=
gend anſieht. Hiergegen wandte ſich der perſönlich
er=
ſchienene Antragſteller und betonte beſonders, daß eine
Betrachtung des Denkmals von allen Seiten nicht
möglich ſei und daß der jetzige Platz entſchieden eine
Zurückſetzung für das ſchöne Denkmal bedeute. Die
Regierung hatte in Ausſicht geſtellt, daß ſich doch noch
vielleicht ein beſſerer Platzfür das
Denk=
mal finden laſſen werde, insbeſondere etwa bei
der bevorſtehenden Bahnhofsverlegung. Der Ausſchuß
beſchloß, in dieſer Richtung dem Antrag Haas
zuzu=
ſtimmen. Damit war die heutige Tagesordnung
erſchöpft.
*X* Wegen der Angriffe des Abg.
Köh=
ler gegen den Automobilſport hatte, wie
be=
richtet, der Staatsanwalt zu Gießen das Erſuchen des
Heſſiſchen Automobilklubs auf Strafverfolgung
abge=
lehnt und den Vorſtand des Klubs auf den Weg der
Privatklage verwieſen. Gegen dieſen Beſchluß der
Gießener Staatsanwaltſchaft iſt jetzt ſeitens des
Heſſi=
ſchen Automobilklubs beim Generalſtaatsanwalt
Be=
ſchwerde eingereicht worden.
Luftſchiffahrt.
* Berlin, 16. Nov. Die Morgenblätter
mel=
den: Da der Ballon „Saar” bis geſtern abend nicht
gefunden wurde, werden die Nachforſchungen als
vergeblich angeſehen. Es iſt nur mit der
Hoff=
nung zu rechnen, daß entweder der Ballon in wenig
bewohnten Gegenden gelandet oder von einem Schiff
aufgenommen worden iſt. — In der Nordſee herrſcht
erneut ſchweres Unwetter wodurch die
Schiff=
fahrt ſehr behindert war. Auf Helgoland konnten die
Schiffe die Reede nicht verlaſſen. Die Arbeiten bei
dem Hafen=Neubau mußten zeitweilig eingeſtellt
wwerden.
sr. Der erſte Japaner als Aviatiker.
Vor der Flugkommiſſion des Aero=Klubs von
Frank=
reich hat der japaniſche Aviatiker Tokugawa
Yos=
hitochi mit Erfolg ſeine Flieger=Prüfung beſtanden.
Yoshitochi iſt der erſte aſiatiſche Flieger und zugleich
der 289. Aviatiker, der von dem Aero=Klub von
Frank=
reich ein Flugpatent erhalten hat.
Vermiſchtes.
— Die chriſtlich=ſoziale Frauenſchule
des Deutſch=Evang. Frauenbundes in
Hannover ſoll von Januar 1911 an in ein
ſozia=
les Frauen=Seminar umgewandelt werden
und wird dann eine 1½jährige Ausbildungszeit
um=
faſſen. Dies ſoziale Frauen=Seminar iſt als
Berufs=
ſchule gedacht, aufgebaut auf den Fortbildungsklaſſen
der höheren Mädchenſchule, welche ſeit April 1909 durch
die preußiſche Mädchenſchulreform ins Leben gerufen
ſind. Die Schülerinnen des Frauen=Seminars werden
zu ſozialen Stellungen vorbereitet, an denen heute
durch die immer mehr ſich ausbreitende
Wohlfahrts=
pflege kein Mangel iſt. Durch die Zentrale der
Stel=
lenvermittlung des Deutſch=Evang. Frauenbundes
wer=
den im Zuſammenhang mit dem Seminar gute
Lebens=
ſtellungen vermittelt. Der Kurſus beſteht aus einem
praktiſchen und einem theoretiſchen Teil, und beginnt
am 3. Januar 1911. Das vollendete 20. Lebensjahr und
höhere Mädchenſchulbildung werden gefordert.
Hono=
rar für den ganzen Kurſus 450 Mark. Ein
Stipen=
dienfonds iſt vorhanden. Auskunft erteilt Frl. G. von
Reden, Hannover=Kirchrode, Kaiſer Wilhelmſtraße 1.
* Der internationale chriſtliche
Kell=
nerbund der ſeinen Sitz in Berlin hat, beſitzt zur
Zeit zwölf Kellnerheime mit 500 Betten, die im letzten
Jahre in 100000 Nächten benutzt wurden. Die Häuſer
haben einen Wert von zwei Millionen Mark. In der
Arbeit ſtehen 27 Berufsarbeiter, von denen 23 ſelbſt
kellner waren; ihnen helfen 800 Mitglieder des
Bun=
des. Der wöchentlich erſcheinende Kellnerfreund hat
eine Auflage von 10000 Exemplaren. 100000 Mark
Depoſitengelder wurden den Heimen anvertraut.
Sturm und Unwetter.
* Hamburg, 16. Nov. In der Nordſee herrſcht
wieder ſchwerer Sturm, wodurch die Schiffahrt ſehr
behindert iſt. Auf Helgoland, wo ſeit mehreren Tagen
der heftige Sturm, untermiſcht mit Hagel und ſtarkem
Regen, wütet, können die Schiffe die Reede nicht
ver=
laſſen. Die Arbeiten am Hafenneubau mußten
einge=
ſtellt werden. Ganz beſonders hat die Weſtſeite der
Inſel unter der ſtarken Brandung zu leiden. In
Kux=
haven iſt der norwegiſche Poſtdampfer „Konglik”, der
den Frachtverkehr zwiſchen Hamburg und Chriſtiania
vermittekt, mit 20ſtündiger Verſpätung angekommen.
Der norwegiſche Poſtdampfer „Neptun” der Strecke
Bergen-Hamburg iſt ſeit geſtern abend überfällig.
H. B. Innsbruck, 16. Nov. Derſtarke
Schnee=
fall in Südtirol verurſachte große Beſchädigungen an
den Obſtkulturen und hatte Verkehrsſtörungen im
Gefolge. Das untere Etſchtal iſt ohne Licht, weil die
elektriſchen Werke ihren Betrieb einſtellen mußten.
Die Hochſpanung der elektriſchen Bahnlinie Trient=
Male iſt beſchädigt, der Betrieb eingeſtellt. Die
tele=
graphiſche Verbindung iſt geſtört.
Literariſches.
— Aus Volkes Herz und Mund. Deutſche
Volkslieder. Ausgewählt und getreu nach den älteſten
Quellen und den beſten mündlichen Ueberlieferungen
hergeſtellt von Georg Wehr. Leipzig, R.
Voigt=
länders Verlag. In eleg. Leinenband 1,80 Mark. —
Mit dieſer Sammlung bieten die Herausgeber dem
deutſchen Volk ein Buch, das all die tiefe Innigkeit,
die leiſe Schwermut, den ſonnigen Humor, den
über=
mütigen Spott und die friſche Sinnlichkeit des
Volks=
liedes widerſpiegelt, das für jedermann Genuß und
Freude birgt, aber auch dem literariſch Gebildeten und
dem Kenner eine angenehme Ueberraſchung ſein wird.
Eine große Lücke vieler der beſtehenden
Volkslieder=
ſammlungen iſt dadurch ausgefüllt, daß die Herausgeber
die außerordentlich umfangreichen Sammlungen von
Schnadahüpferln der einzelnen Landesteile durchſucht,
weit über hundert der köſtlichſten dieſer Vierzeiler
aus=
gehoben und ihren ſchalkhaften, mit Innigkeit gepaarten
Humor durch Anordnung in einzelne Abſchnitte (Liebe,
Spott, Tanz uſw.) noch beſonders herausgehoben haben.
So iſt eine Sammlung entſtanden, welche ſich nicht nur
nach ihrem inneren Wert den vorhandenen
Samm=
lungen ebenbürtig zur Seite ſtellen kann, ſie vielleicht
übertrifft, ſondern auch an äußerer Reichhaltigkeit (183
Volkslieder und etwa 120 Schnadahüpferl) eine erſte
Stelle einnimmt.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Frankreich auf der Kochkunſtausſtellung
in Darmſtadt.
Mit Befremden, ja mit Unwillen hat man von der
Tatſache Kenntnis genommen, daß die 72 Nummern der
Kochkunſtausſtellung in Darmſtadt in voriger Woche zum
großen, vielleicht zum größten Teil franzöſiſche
Na=
men für die Gerichte aufwieſen. Man hätte glauben
ſollen, daß die Zeiten der Franzöſelei vorüber ſeien,
nach=
dem die deutſchen Speiſekarten allgemein eingeführt
wor=
den ſind. Wer verſteht überhaupt das kauderwelſche
Küchenfranzöſiſch, deſſen ſpeziell kulinariſche Ausdrücke
nur ſehr wenigen geläufig ſind? Daß ſich die Zubereiter
der Gerichte darunter etwas denken, mag nicht beſtritten
werden, aber warum bezeichnen ſie dann ihre kulinariſchen
Erzeugniſſe nicht deutſch und verſtändlich? Wie
lächer=
lich würden ſich franzöſiſche Köche in Frankreich machen,
wenn ſie auf einer Kochkunſtausſtellung in Frankreich ihren
Gerichten deutſche Bezeichnungen beilegen würden! Oder
ſollen dieſe ſchön und vornehm klingenden Namen:
pau-
piettes de veau à la Piemontafse, chaud- froid de
faisan, languste à la Bavaroise, mousse dle jambon en
belle vue (alle Wetter!) die Ueberlegenheit der
franzöſi=
ſchen Küche über die deutſche zum Ausdruck bringen?
Dann würden es ja die deutſchen Köche ſein, die ſich ſelbſt
ein Armutszeugnis ausſtellen! Wir hoffen, daß auf einer
künftigen Ausſtellung mit dieſem Aergernis erregenden
alten Schlendrian aufgeräumt wird. Publicus.
Die politiſche Lage in England.
* London, 16. Nov. Nachmittags 1 Uhr. Die
politiſche Lage iſt weiter ungewiß. Globe glaubt,
daß die Möglichkeit der unmittelbaren Appelle an das
Land im Rückgange begriffen ſei. Der König trifft um
1 Uhr aus Sandringham in London ein, empfängt im
Marlboroughouſe Premierminiſter Asquith,
wahr=
ſcheinlich auch Balfour, und kehrt abends nach
Sandring=
ham zurück. In den politiſchen Kreiſen herrſcht lebhafte
Tätigkeit. Sir Edward Grey und andere Miniſter
ſtatteten dem Premierminiſter Asquith Beſuche ab.
Kurz nach 12 Uhr kam auch Knollys zu Asquith. Das
Kabinett wird um 3 Uhr 30 Min., wahrſcheinlich nach
der Audienz Asquiths beim Könige, zuſammentreten.
H.B. Paris, 16. Nov. Der Matin meldet aus
London: In den hieſigen politiſchen Kreiſen laufen die
verſchiedenſten Gerüchte um. Von mehreren Seiten
wird behauptet, daß die Regierung vom Könige
nicht hinreichende Zuſtimmung für die Ausführung
ihrer Pläne erhalten habe. Asquith habe beabſichtigt,
die Kammer geſtern nach ihrem Zuſammentritt
aufzu=
löſen und den König von dieſer Abſicht informiert, als
er ihn in Sandringham beſucht habe. Er habe ferner
vom Könige die nötigen Garantien verlangt, um die
liberale Partei in die Lage zu verſetzen,
unbeeinträch=
tigt regieren zu können, falls ſie neuerdings aus den
Wahlen hervorgehen dürfte. Dieſe Garantien ſoll der
König abgelehnt haben. Es beſtätigt ſich trotzdem, daß
die Kammer bald aufgelöſt werden wird. Dies kann
fedoch nur mit der Zuſtimmung des Königs geſchehen.
Am nächſten Freitag findet ein Miniſterrat ſtatt, in
welchem die Haltung der Regierung beraten werden
wird.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Wiesbaden, 16. Nov. Heute mittag wurde
Wies=
badens älteſte Einwohnerin, die im Alter von 102
Jahren verſtorbene Gräfin Bertha Kayſerlingk,
zu Grabe getragen. An der einfachen
Beiſetzungs=
feierlichkeit nahmen u. a. die Prinzeſſin zu
Schaum=
burg=Lippe, Graf Merenberg, Generalintendant Graf
von Hülſen=Häſeler, Oberbürgermeiſter von Ibell,
Polizeipräſident von Schenk und Landtagsabgeordneter
Kommerzienrat Vartling teil. Der Kaiſer hat an den
Generalintendanten, Graf von Hülſen=Häſeler,
einen Neffen der verſtorbenen Gräfin, ein in
war=
men Worten gehaltenes Beileidtelegramm geſandt.
* Donaueſchingen, 16. Nov. Der Chef des
Marine=
kabinetts und der kommandierende General des 14.
Ar=
meekorps Freiherr von Hoiningen gen. Hüne ſind
hier eingetroffen. Der Kaiſer hörte heute vormittag
den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts. Der Kaiſer,
die fürſtlichen Herrſchaften, ſowie die fürſtlichen Gäſte
nahmen das Frühſtück in dem fürſtlichen Jagdſchlößchen
Unterhölzer.
* Wien, 16. Nov. Der König von Sachſen iſt
kurz nach 7 Uhr hier eingetroffen. Da er inkognito reiſt,
unterblieb die offizielle Begrüßung. Am Bahnhof wurde
der König von der Erzherzogin Maria Joſefa, dem
Erz=
herzog Karl Franz Joſef, dem Geſandten Rex und dem
Legationsſekretär Freiherrn von Biedermann empfangen.
Der König, der Zivilkleidung trug, begrüßte ſeine
Schwe=
ſter und ſeinen Neffen aufs herzlichſte und fuhr mit ſeiner
Schweſter in das Augartenpalais, wo er nach ſeinem
Ein=
treffen die Meldung des ihm zugeteilten Ehrendienſtes
entgegennahm. Um 9 Uhr fuhr der Kaiſer vor dem
Augartenpalais vor und beſuchte den König.
* Wien, 16. Nov. Die öſterreichiſche
Dele=
gation nahm den bosniſchen Kredit an und lehnte
die Reſolution Suſterſie ab, dem Reichsfinanzminiſter
wegen der Konzeſſionierung der Bosniſchen
Agrar=
bank die Mißbilligung auszuſprechen. Sodann
be=
gann die Verhandlung des Heeresordinariums.
* Peſt, 16. Nov. (Abgeordnetenhaus.)
Han=
delsminiſter Hieronymi legte einen Geſetzentwurf
über die einjährige Verlängerung des
Subventionsver=
trages mit der Seeſchiffahrts=Geſellſchaft Adria vor.
* Sofia, 16. Nov. Anläßlich der Entgegennahme des
Beglaubigungsſchreibens des neuen deutſchen
Ge=
ſandten von Below wurden zwiſchen dem König
und dem Geſandten herzliche Anſprachen gewechſelt.
Auf die Anſprache des Geſandten erwiderte der König:
Tief bewegt durch die liebenswürdigen Worte, welche der
Kaiſer durch Sie mir übermitteln läßt, und durch die
Ge=
fühle der Freundſchaft, die er mir ausdrücken läßt, bitte
ich Sie, ſich zum Interpreten derſelben Gefühle zu machen.
Es war mir immer erfreulich, konſtatieren zu können, mit
welch ſympathiſchem Intereſſe die deutſche Nation die
Be=
ſtrebungen meines Volkes auf dem Wege der Entwicklung
und des Fortſchrittes verfolgt hat. Mit Vergnügen nehme
ich heute die neue Verſicherung deſſen entgegen, mit dem
Wunſche, daß die Beziehungen des glücklichen
Einverneh=
mens, die zwiſchen den beiden Ländern beſtehen, ſich
immer mehr befeſtigen, und bitte ich Sie, überzeugt zu
ſein, daß Sie in der Erfüllung Ihrer Miſſion meiner
Un=
terſtützung gewiß ſein können.
* Kopenhagen, 16. Nov. Prinz Adalbert von
Preußen iſt heute vormittag hier eingetroffen und
von dem Prinzen und der Prinzeſſin Harald am
Bahn=
hof empfangen worden.
* Petersburg, 16. Nov. Der Kaiſer und die
Kaiſerin ſind mit den kaiſerlichen
Kin=
dern heute vormittag nach Zarskoje=Sſelo
zurück=
gekehrt.
* Petersburg, 16. Nov. In einem Artikel der
Nowoje Wremja wird mitgeteilt, daß ſich zur
Verwirk=
lichung des Planes für eine von Europa über
Per=
ſien nach Indien führende Bahn in Rußland
ein Komitee bildete. Es ſollen Finanzleute und
Ingenieure aus Deutſchland, Frankreich und England
zur Mitarbeit herangezogen werden.
H.B. Hagen i. W., 16. Nov. Auf der Strecke
Hagen=Hohenlimburg fuhr das Automobil des
Fabrikanten Witte aus Iſerlohn in den
Straßen=
graben. Witte wurde dabei ſchwer verletzt, während
der Chauffeur mit dem Schrecken davonkam. Das
Automobil ging in Trümmer.
Schwachen Magen gekräftigt!
Ober=Sorg, 15. April 1910. Ich fühle mich
ver=
pflichtet, Ihnen über den guten Erfolg, welchen ich mit
„Bioſon” hatte, wenigſtens eine kurze Mitteilung zu
machen. Ich habe 2 Pakete im Monat Januar und
Februar verbraucht zur allgemeinen Kräftigung, aber
beſonders, weil ich infolge ſchwachen Magens öfters
Er=
brechen und Kopfweh hatte. Ich kann Ihnen nur mit
Freude berichten, daß geradezu ein Wunder an mir
vor=
gegangen iſt, denn ich habe ſeit dem Gebrauch Ihres
Präparates abſolut nichts mehr zu klagen. Bin wieder
der friſche und fröhliche Menſch wie ehedem. Kraft und
Energie haben ſich gehoben und ich ſehe viel beſſer aus.
Mit Geſchmack und Bekömmlichkeit bin ich ſehr zufrieden.
Ich ſage Ihnen herzlichen Dank. Hochachtend! Frl.
Emilie Weber, Ober=Sorg, Poſt Renzendorf (
Ober=
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. Novemher 1910
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Wenn ich ſo begütert wäre wie nicht, ſo würde ich
das Waſſer ſtändig trinken, mein Arzt und ich ſind
ganz glücklich über den Erfalg, da, wie ſie wiſſen, ich
ſeit 13 Jahren an Gicht gelitten habe, bin ich nächſt
Ihnen meinem Hausarzte großen Dank ſchuldig, daß
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Die Geburt eines Töchterchens
beehren sich anzuzeigen
Direktor Friedrich Hedderich
und Frau Louise, geb. Kröll.
Darmstadt, 16. November 1910.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei der Beerdigung meiner geliebten Frau, unſerer
heißgeliebten, unvergeßlichen Mutter, Schwieger=
und Großmutter und Tante
Frau Elisabeth Grab
ſagen wir, insbeſondere Herrn Pfarrer Weißgerber
für die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie Allen
für die zahlreichen Blumenſpenden, unſeren
herz=
lichen Dank.
(22317.
Die trauernden Hinterbliebenen
i. d. N.: Konrad Grab.
Darmſtadt, den 16. November 1910.
Danklagung.
Für die zahlreichen, freundlichen Beweiſe der
warmen Teilnahme an dem unentſetzlichen Verluſte,
der uns getroffen, ſagen wir unſeren herzlichſten
(22276
Dank.
Im Namen der Hinterbliebeuen:
Adalbert Wenzel, Oberpoſtſchaffner.
Bankſagung.
Für die wohltuende, herzliche Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben, unvergeßlichen
Vaters, ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden,
ſagen wir Allen, insbeſondere dem Herrn Pfarrer
Vogel für ſeine troſtreichen Worte, unſeren
innig=
ſten Dank.
(22287
Darmſtadt, den 16. November 1910.
Ferdinand Reh.
Marie Reh.
Antliche Weiterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das übet
England lagernde Tief iſt weiter oſtwärts gezogen. Es
liegt über Oſtdeutſchland. Bei ſeinem Vorbeiziehen
ſind ſtrichweiſe geringe Regen gefallen. Heſſen liegt
jetzt auf der Rückſeite der Depreſſion und damit im
Bereiche kühler, nördlicher Winde. Von Nordweſten
nähert ſich eine neue Depreſſion, die aber noch keinen
Einfluß hat.
Ausſichten in Heſſen am Donnerstag, 17. Nov.:
Trocken, nördliche Winde, kälter.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Ab. B): „Taifun”.
Vorſtell ung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Klavierabend von Edwin Fiſcher um 8 Uhr im Hotel
„Zur Traube‟
Vortrag von Profeſſor D. Eck um 8 Uhr im „Kaiſerſaal”
Vortrag von Pfarrer Veller um 8¼ Uhr in der
„Stadt Pfungſtadt‟
Vortrag von Dr. Kienzle um 8¼ Uhr im Saale der
Zentralſtelle für die Gewerbe (Neckarſtraße).
Lichtbilder=Vortrag von Profeſſor Brockmann um
8½ Uhr im Saalbau.
Konzert um 5 Uhr im „Kölniſchen Hof”.
Konzert um ½ 8 Uhr im Bürgerkeller.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3½—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 18. November.
Hofreite=Verſteigerung des Friedrich Edm. Göllnitz
(Kaupſtraße 5) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Hofreite=Verſteigerung des Georg Friedr. Göbel
(Kaupſtraße) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Gewerbe=Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
v. 11—12½ Uhr, Sonntags v. 11—1 Uhr. Eintritt frei.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſez
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
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Enrico Caruso, Leo Slezak, Erik Schmedes,
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bilden die Gesangs-Nummern mit Orchester-Begleitung
(Streichmusik der Kapelle Weber):
Cavatine aus „Margarethe‟ (Faust) von Ch. Gounod,
gesungen von Karl Jörn.
Gralserzählung aus „Lohengrin” von Rich. Wagner,
gesungen von Karl Jörn.
gebet des Königs aus „Lohengrin” von Rich.
Wagner, gesungen von Paul Knüpfer (Bass).
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geschäft Jäger, Georgenstrasse 11 und Uhrengeschäft
Rhein-
strasse 33, sowie abends an der Kasse.
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2.— Mk., Sperrſitz (1. bis 13. Reihe) 4.— Mk.,
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Seite 8.=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
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10)
Antje machte den Tee und das Abendbrot für den
jungen Herrn zurecht. Sie hatte ihr ſchwarzes
Sonn=
tagskleid angezogen und vorn ein Schleifchen
ange=
ſteckt. Ihre Zöpfe hatte ſie geflochten, und wie immer,
im Kranze um das Köpfchen gelegt. Dann hatte ſie
noch ein ſchneeweißes Schürzchen umgebunden. So
angezogen wurde ihr erſt ſonntäglich zumute.
Drinnen in der Wohnſtube ging Iven fröſtelnd auf
und ab. Er fühlte ſich elend und niedergeſchlagen; als
Antje aber ins Zimmer trat, wurde ihm mit
einem=
male wohlig und warm ums Herz.
Sie legte noch einige Soden Torf im Ofen nach.
Dann deckte ſie den Tiſch in ihrer geſchickten Art.
Wie flink ihre Finger mit Teller und Taſſen
um=
gingen, dabei klirrten ſie nicht einmal in ihren Händen.
Antje goß den Tee ein, ſtellte Milch und Zucker daneben
und ſchickte ſich an, wieder hinauszugehen.
Als ſie die Tür aufmachte, ſpürte er deutlich den
kalten Zug, der von draußen hereinſtrömte; er fühlte
ihn bis ins Herz hinein.
Ach, Antje, möchten Sie mir nicht Geſellſchaft
fleiſten? bat er demütig und höflich. Bitte, eſſen Sie
Hier; in der Küche iſt es doch auch kalt.
Gern, ſagte Antje freundlich. Warum ſollte ſie dem
jungen Herrn nicht den Gefallen tun. Sie lief noch
einmal in die Küche und holte ihren Trinknapf herein,
eine weißbraune, henkelloſe Kumme von lächerlich
großem Umfang und gräulichem Ausſehen.
Der Topf beleidigte Ivens Schönheitsgefühl.
Bitte, trinken Sie nicht daraus, bat er. Ich kann es
nicht ſehen. Er lief zum Eckſchrank, ſchloß ihn auf und
holte ein zierliches, goldgerändertes Täßchen hervor.
Er goß ſelbſt Tee hinein, nötigte ſie in der Mutter
Lehnſtuhl und war eifrig bemüht um ſie. Er freute ſich,
daß es ihr ſchmeckte, und wunderte ſich, daß ſie mit ihren
kleinen weißen Perlzähnen das grobe Schwarzbrot
beißen konnte. Er wunderte ſich auch über ihre
zier=
lichen Händchen, die ſo geſchickt das Täßchen hielten, als
wäre ſie zeitlebens gewöhnt, aus goldgeränderten
Taſſen zu trinken. Ihre Hände waren gar nicht rot
und ungeſtaltet wie die anderer Mädchen. Sie waren
roſig, und die Fingernägel waren kurz geſchnitten. Faſt
kam es Iven vor, als wäre dies kleine Dienſtmädchen
eine verzauberte Prinzeſſin. Kein Fürſtenkind konnte
zierlicher ſein und ſich feiner benehmen als ſie.
Sie waren fertig mit dem Eſſen, und Antje räumte
ab. Iven wollte helfen und trug fürſorglich ſelbſt das
goldgeränderte Täßchen in die Küche. Als er über die
Schwelle trat, ſtolperte er und das Täßchen lag in
Scherben auf der Zementdiele.
Betroffen ſtanden er und Antje ſich gegenüber und
ſahen ſich an, als hätten ſie etwas verbrochen.
Was nun? fragte Antje. Was wird die Frau man
bloß ſagen?
Ich kaufe ihr ein neues Täßchen, tröſtete Iven.
Ja, aber ſchelten wird ſie doch, weil ich aus der
feinen Taſſe getrunken habe, das ſchickt ſich nicht für
mich.
Ich werde ſagen, daß ich es aus Verſehen entzwei
gemacht habe.
Ja, iſt das aber nicht lügen? warf Klein=Antje
kleinlaut ein.
Ich weiß nicht. Er ſtrich ſich mit der Hand durchs
Haar. Na, ich werde mir ſchon was zurecht denken,
daß ich nicht die Wahrheit zu ſagen und auch nicht zu
lügen brauche.
Ja, das geht.
Und wenn Sie fertig ſind, kommen Sie herein in
die Wohnſtube, nicht? Es iſt ſo langweilig, allein
zu ſein.
Sie nickte. Schnell räumte ſie alles beiſeite. Dann
kam ſie mit ihrem Häkelknäuel herein und wollte gleich
die Lampe anzünden.
Laſſen Sie die Lampe, Antje, bat der junge Mann,
ich habe die Dämmerſtunde ſo gern. Wir wollen uns
etwas erzählen.
Aber ich glaube, es ſchickt ſich nicht, wenn wir hier
im düſtern beieinander ſitzen.
Ja, da haben Sie recht. Wiſſen Sie was? Wir
ſetzen uns recht weit auseinander. Ich ſetze mich in die
Fenſterecke, und Sie ſetzen ſich drüben in den Lehnſtuß!
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17, November 1910.
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und uns ſehen.
Ja, das wird gehen, ſtimmte ſie zu. Aber in den
Lehnſtuhl ſetze ich mich nicht; das iſt für bequeme Leute.
Antje holte ſich eine Fußbank und ſetzte ſich vor den
Ofen. Hier ſaß ſie mit hochgezogenen Knien, die=
Ellen=
bogen aufgeſtützt und das Kinn in die Hände ver=
graben.
Im Ofen loderten helle, goldrotgelbe
Flammen=
zungen um die ſchwarzen Torfſoden. Manchmal kniſterte
es, und ein Funkenregen ſprühte auf. Ein warmer
Flammenſchein fiel auf Antjes helles Haar, daß es wie
Gold glänzte.
Ins unverhangene Fenſter hinein ſchien der Mond,
voll, klar und ſilberbleich. Die Mondſtrahlen fielen auf
die andere Seite von Antjes Haar, und wo ſie lagen,
flimmerten ihre Locken ſilbern. Zwiſchen dieſem
gol=
denen und ſilbernen Schimmer wob die Dämmerung
ihre Schleier, und Antje ſaß träumend auf ihrer
Fuß=
bank und ahnte nicht, daß ſie ausſah, wie ein
Märchen=
bild.
Antje, ſagte Iven Anderſen — er ſprach mi
dämpfter Stimme, als fürchte er, den Zauber
Stunde, der ſie beide umſponnen hatte, zu zerſtöre
Antje, Sie ſind kein gewöhnliches Mädchen; erze
Sie mir aus Ihrem Leben!
Antje hob das Köpfchen aus den Händen. Ach, Herr
was ſoll ich erzählen? Das würde dem Herrn doch
ſehr armſelig vorkommen. Ja, reiche Leute, die haber
fein erzählen von lauter ſchönen Sachen; das muß ſich
gut anhören.
Ivens Schlüſſel bohrte weiter.
Ach nein, Antje, glauben Sie das nicht. Man hört
auch gerne mal was anderes, wie’s bei kleinen Leuten
zugeht.
Antje ſah einen Augenblick vor ſich hin in das
Dunkel hinein. Die Geiſter der Erinnerung tanzten
vor ihren Augen bunt durcheinander. Sie mußte ſie erſt
in Reih und Glied aufſtellen; denn ſie war an Ordnung
gewöhnt.
Jetzt gab ſie ſich einen Ruck, und Iven horchte auf.
Unſer Haus, begann Antfe, iſt das kleinſte im
Dorfe. Es liegt im „Lüttjen En” (kleinen Ende), wo
all die kleinen Leute wohnen. Auf der anderen Seite
iſt die „rieke Reeg” (reiche Reihe), hier wohnen die
Reichen. Die Runde um die Kirche herum heißt der
Mehlbeutel, hier wohnen Arme und Reiche. Die Reichen
ſind die Roſinen im Mehlbeutel und die Armen die
Korinthen, und die größte Roſine iſt die Kirche.
In unſerem Hauſe wohnten wir zu zwei Parteien.
Auf der einen Seite wir, Dreesohm, Mutter und ich,
auf der anderen Seite Krüſchan Nahwer mit ſeiner
Frau und Tochter. Sie hieß Benedikta nach ihrer
vor=
nehmen Patin, die eine Freifrau war, wir ſagten aber
Dicke zu ihr, weil das kürzer war und auch gut für ſie
paßte.
Krüſchan Nahwer iſt Aufſichtsmann für einen
reichen Herrn, dem eine Menge Land bei unſerem
Dorfe gehörte; wie der heißt, weiß ich nicht.
Ich glaube, Dreesohm hatte das Haus mit Krüſchan
Nahwer zuſammen von der Gemeinde gemietet. Jede
Partei hatte eine Stube und eine Küche und die
Haus=
diele gehörte nur jeder zur Hälfte.
In unſerer Stube waren zwei eingemauerte
Bett=
ſtellen mit Türen, die Wände waren gekalkt. Viele
Möbel hatten wir nicht. Am Fenſter ſtand ein großes
Lederſofa, in welches Dreesohm und Krüſchan Nahwer
an jeder Seite eine Mulde geſeſſen hatten. Dreesohm
wichſte es alle Samstage, wenn er unſere Stiefeln
wichſte, dann kriegte auch das Sofa ſein Fett ab, dann
war es ganz blank und ich durfte mit meiner reinen
Schürze nicht hinauſklettern. Nicht wegen der Schürze.
ſondern weil ich das Blanke vom Sofa abwiſchte. Wenn
die Woche zu Ende ging, wurde das Sofa wieder
abge=
nutzt, deſto blanker aber ſahen Dreesohms und Krüſchan
Nahwers Hoſenböden aus.
In einer Ecke unſerer Stube hatte Dreesohm ſeine
Werkſtatt, da lagen allerhand kapute Sachen herum, die
er heilmachen ſollte. Da hing an der Wand ein Bauer
mit einem Vogel drin, der war bunt und ſauber und
ſah aus, als hätte er ein weißes Krägelchen um. Er
hieß Hannes. Was es für ein Vogel war, weiß ich
nicht. Er konnte nicht ſingen, aber er konnte pfeifen:
„Komm’ Sie rein, komm' Sie rein, in die beſte Stub””.
Das war Dreesohms Lieblingsſtück.
Mutter hatte noch einen Korblehnſtuhl, der war ſo
fein und zerbrechlich als ſie ſelber. Der ſtand in ihrer
Ecke beim Sofa, und darüber hing ein Wandſpruch
hinter Glas. Das war ein merkwürdiges Ding. Wenn
man von links darauf ſah, war es blau und man las:
„Glaube”; von vorne las man in ganz roten
Buch=
ſtaben „Liebe” und von der rechten Seite „Hoffnung”,
das war dann grün. Mutter ſah jeden Tag auf die
Worte. Sie wiegte den Kopf nach rechts und links
und blieb zuletzt gerade davor ſtehen mit gefalteten
Händen. Vor dem Sofa ſtand ein Tiſch mit einer blanken,
braunen Wachstuchdecke, die mit Band eingefaßt war,
und an der Wand hing noch ein Spiegel, er hatte aber
einen Riß, und dann Mutters Handmaſchine nicht zu
vergeſſen und den Spiegelſchrank und die Blumentöpfe
vor dem Fenſter.
Unſer Garten aber, der war erſt fein. Da wuchſen
Kartoffeln und Bohnen und ſogar Erdbeeren und dann
noch Bauerroſen und Violen und buntes Gras und
Riechkraut. Ueber dem Liguſterzaun hing ein Aſt von
des Nachbars Apfelbaum; davon gehörte uns alles, was
in unſeren Garten fiel. Ach ja!
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 270.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
Seite 11.
Steuer=Erhebung.
Das 3. und 4. Ziel der
Gemeinde=
ſteuern für das Rechnungsjahr 1910 iſt,
bei Vermeidung der Mahnung, bis Ende
dieſes Monats an den Werktagen,
vor=
mittags von 8½ bis 12½ Uhr, hierher zu
entrichten.
Im Intereſſe raſcheſter Abfertigung
an den Zahlſchaltern wird gebeten, die
Gelder abgezählt bereit zu halten.
Darmſtadt, den 11. November 1910.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
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Schulgeld-Erhebung.
Das Schulgeld für das Großh.
Real=
gymnaſium und deſſen Vorſchule, die
Großh. Ober=Realſchule, die Vorſchule
der Großh. Gymnaſien, die Viktoriaſchule,
das Lehrerinnenſeminar, die höhere
Töch=
terſchule (vormals Reineck) und die
Mittel=
ſchulen für das IV. Kalender=Vierteljahr
1910 iſt, bei Vermeidung der Mahnung,
bis Ende ds. Mts. an den Werktagen,
vormittags von 8½ bis 12½ Uhr, hierher
zu entrichten.
(22135a
Darmſtadt, den 11. November 1910.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 1 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Holzgeld.
Die Zahlung der rückſtändigen Beträge
für im Holzerntejahr 1909/10 erſteigertes
Holz aus den Waldungen der Stadt
Darm=
ſtadt hat bei Vermeidung des Mahn= und
Pfändungsverfahrens bis längſtens Ende
November 1910 an den Werktagen,
vor=
mittags von 8½ bis 12½ Uhr, hierher zu
erfolgen.
(22134a
Darmſtadt, den 11. November 1910.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Abbrucharbeiten.
Der Abbruch des alten
Werkſtättege=
bäudes, ſowie des dreiteiligen Schuppens
des ehemaligen Gaswerks an der
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trennt verwendbaren Schuppen von je ca.
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Darmſtadt, den 14. November 1910.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
Zeite 15.
Was ein moderner Krieg koſtet.
*⁎* In der Quarterly Review veröffentlicht Edgar
Crammond einen Aufſatz, der ſich mit der Lage der
in=
ternationalen Finanzen während der Zeit eines Krieges
beſchäftigt. Der intereſſanteſte Teil ſeiner
national=
ökonomiſchen Auseinanderſetzungen iſt die Abſchätzung
der Koſten eines großen europäiſchen Krieges, in den
England verwickelt wäre. Er erwähnt, daß der
öſter=
reichiſche Finanzminiſter am 22. April dieſes Jahres
im öſterreichiſchen Reichstag feſtgeſtellt hat, daß ein
Krieg Oeſterreich=Ungarn 10 Mark täglich pro Mann
koſten würde, ohne dabei irgend welche Summen für
Penſionen, Entſchädigungen und andere aus einem
Krieg entſtehende Ausgaben mitzurechnen. Ein Krieg
von ſechs Monaten Dauer, in dem 2 Millionen
Sol=
daten mobil gemacht wären, würde alſo nach ſeiner
Schätzung 3 600000 000 Mark verſchlingen.
Ueber die Koſten der letzten Kriege macht der
Ver=
faſſer folgende Angaben: Während des deutſch=
franzöſi=
ſchen Krieges betrugen die Geſamtverluſte Frankreichs
an getöteten, verwundeten und gefangenen
Mannſchaf=
ten 21500 Offiziere und 702000 andere Soldaten. Die
Koſten des Feldzuges beliefen ſich auf 1088 000 000 Mark.
Die Verluſte Deutſchlands werden von Crammond auf
6247 Offiziere und 123 400 Mannſchaften berechnet; die
Ausgaben für das Militär beliefen ſich auf 1550000000
Mark. Der ſüdafrikaniſche Krieg dauerte gegen 31
Mo=
nate; die engliſchen Verluſte an verwundeten und
ge=
töteten Soldaten beliefen ſich auf ungefähr 44700 Mann;
die direkten Koſten des Krieges wurden von dem
Schatz=
amt Großbritanniens auf 4 220000000 Mark beziffert,
die Verluſte der Buren betrugen an in der Front
ſtehenden Soldaten 4000. Der ruſſiſch=japaniſche Krieg
dauerte ein und ein halbes Jahr. Die japaniſchen
Ver=
luſte beliefen ſich auf 135000 Mann; die direkten Kriegs=
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Mark. Die Ruſſen verloren an verwundeten, getöteten
und gefangenen Soldaten ungefähr 350000 Mann; die
direkten Koſten beliefen ſich für die ruſſiſche Regierung
auf ungefähr 6000 000000 Mark. Nach den Schätzungen
von Dr. Reißer würden die Summen, die Deutſchland
in den erſten ſechs Wochen nach Erklärung eines
Krie=
ges aufzubringen hätte, 2450000000 Mark betragen.
Nach den Schätzungen Crammonds ſteht es jedenfalls
feſt, daß die Ausgaben in jedem künftigen Kriege
wäh=
rend der erſten drei Monate nicht niedriger als mit
2000000000 Mark beziffert werden könnten. Wenn
alſo ein Krieg neun Monate dauerte, ſo würden auch
für den ſiegenden Teil die Koſten nicht mit weniger als
6000000000 Mark angeſetzt werden können. Dazu
käme noch für England der Wiederaufbau der Flotte,
der wahrſcheinlich 2000000000 Mark noch außerdem
verſchlingen würde.
Zu dieſen eigentlichen Kriegskoſten treten aber dann
noch als ein nicht minder wichtiger Faktor die koloſſalen
Verluſte, die ein ſelbſt glücklich durchgeführter Krieg
dem Geſamtvermögen des Landes und dem Handel
zu=
fügen würde. Der Verfaſſer nimmt an, daß die
ge=
ringſte Herabſetzung der in England vorhandenen
Ka=
pitalien durch einen Krieg mit 10 Prozent angegeben
werden müſſe. Berechnet man nun das in England
vorhandene Geſamtvermögen mit 160 Milliarden Mark,
ſo betrüge die Wertherabſetzung 16 Milliarden Mark.
Käme es zu einem Kriege mit Deutſchland, dann würde
der größere Teil des engliſchen Handels, der mit etwa
2 Milliarden Mark beziffert werden kann, ſo gut wie
aufhören. Der Geſamtverluſt, der durch das
Lahm=
legen des Handels hervorgerufen werden würde, könnte
während eines Krieges von einjähriger Dauer nicht
unter 10 Milliarden Mark angeſetzt werden. Es ſind
alſo ganz ungeheuere Summen, die beim Ausbrechen
des Zukunftskrieges auf dem Spiel ſtehen.
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II. Winterversammlung
am Donnerstag, den 17. November, abends 8½ Uhr,
im Gartensaal des städtischen Saalbaues.
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des Herrn Professor Brockmann aus Offenbach a. M.
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„Streißüge durch die Brüſſeler Weltausſtellung‟.
Unſere Mitglieder und deren Familienangehörige laden wir zu zahlreichem
Beſuche hiermit ein; auch Gäſte ſind freundlichſt willkommen.
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Der Vorſtand.
Männervereinigung der Martinsgemeinde.
Erster Vortragsabend
am Montag, den 21. November 1910, abends 8¼ Uhr,
im Gemeindehaus, Mollerstrasse 23
des Herrn Chefredakteurs Veidt (Frankfurt)
über:
(22254
„Der evangeliſche Chriſt und ſeine Zeitung.
Alle evangeliſchen Männer ſind freundlichſt eingeladen.
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und Landesgewerbeverein.
In dem Vortragſaal der Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe,
Neckarſtraße 3, wird
Herr Dr. Kienzle, Kustos am Landesmuseum
einen Vortrag halten über
III. und letzter Vortrag
Donnerstag, den 17. November, abends 8¼ Uhr.
Eintrittskarten ſind koſtenlos auf dem Büro des Verkehrsvereins am Ernſt=
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Dienstag, den 22. November 1910, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde (Woogsplatz 5)
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dem obigen Konzerte erfolgen, berechtigen zum freien Besuche desselben. Der
Beitrag für den Rest des Jahres (4 Konzerte) beträgt 6 M. — Jedes Mitglied hat
das Recht, an der im Januar stattfindenden Verliosung der von dem Verein
ange-
kauften Eintrittskarten (zu 20 M.) zu den Bayreuther Bühnenfestspielen des
Der Vorstand.
Sommers 1911 teilzunehmen.
Instrumental-verein Darmstadr
Samstag, den 19. November, abends 8¼ Uhr,
I. Konzert im Kaisersaal
unter Leitung des Vereins-Dirigenten Herrn Kapellmeister Karl
Falkenstein und unter gütiger Mitwirkung der Frau Lilli
Bornträger aus Mainz.
Orchesterwerke: Symphonie C-moll N. W. Gade,
Ouver-
ture zu „Athalia‟ Mendelssohn, Bizet und Zöllner, Lieder von
Haydn, Corlenius, Strauss und Brahms.
Für Nichimitglieder sind Eintrittskarten à Mk. 2.—, Familienkarten für drei
Personen à Mk. 4.— Schülerkarten à 30 Pfg., bei Herrn Falkenstein, Firma C. I.
Wenz, obere Elisabethenstrasse 8, und in der Hofbuchhandlung von C. Buchner,
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Klingesböfer Nachf., Rheinstrasse 15, zu haben.
Saal „Zur Traube‟
Donnerstag, den 17. November 1910, abends 8 Uhr
KLAVIER-ABEND
von
Edwin Fischer.
PROGRAMM: Werke von Bach, Mozart, Beethoven, Draeseke, Chopin,
Liszt, Mendelssohn-Liszt.
Konzertflügel: C. Bechstein-Berlin aus dem Magazin A. W. Zimmermann.
Karten: Mk. 3.—, 2.—, 1.—. Vorverkauf: Mk. 2.50, 1.50, 0.80 bei Georg
Thies Nachf. (Leopold Schutter), Elisabethenstrasse 12.
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Grossem Konzert
des Salon-Damen-Orchesters „FORTTUNA‟
Dir.: Franz Schmidt.
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Sonntags beginnt das Konzert um 4 Uhr.
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1910.
Seite 19.
Sport.
sr. Bremer Sechstage=Rennen. Am
vor=
letzten Tag des Sechstage=Rennens in Bremen ging es
recht lebhaft zu. Techmer leitete einen
Ueberrundungs=
verſuch ein, der aber durch einen Raddefekt Pawkes
ver=
eitelt wurde. Bei einem neuen Ueberrundungsverſuch
büßte die Mannſchaft Schulz-Heilmann vier Runden
ein. Die aus den drei Paaren Arend-Stabe, Pawke-
Rudel, Techmer-Carapezzi beſtehende Spitzengruppe
blieb unverändert beiſammen und legte bis zur 114.
Stunde 2789 Kilometer zurück. Kiehne-Tetzlaff, die
6 Runden, und Heilmann-Schulz, die 8 Runden
zu=
rücklagen, gaben das Rennen auf.
sr. Schachwettkampf Dr. Lasker-
Jan=
nowski. Die dritte Partie in dem
Weltmeiſter=
ſchafts=Match hat, trotzdem mehr als 100 Züge gemacht
worden ſind, auch am Dienstag, dem dritten Spieltage,
noch nicht ihr Ende gefunden. In dem ſehr ſchwierigen
Damenendſpiel beſitzt Dr. Lasker Königin, Dame und
2 Bauern, ſein Gegner Königin, Dame und 1 Bauer.
Der Stand der Partie eröffnet Dr. Lasker
Gewinn=
ausſichten.
Vermiſchtes.
* Das Telephon am Südpol. Während ſich die
Nordpolfahrer im weſentlichen mit den hergebrachten
Ausrüſtungsgegenſtänden begnügen mußten, ſuchen die
Leiter der nach dem Südpol entſandten Expeditionen
alle Errungenſchaften der modernen Wiſſenſchaft und
Technik auszunützen. So konnte ſchon Shackleton auf
ſeiner Südpolfahrt Automobilſchlitten benutzen, ohne
jedoch darum ganz auf die Hilfe von Hunden und
Ponys zu verzichten. Hauptmann Scott, der Leiter der
Expedition, die im Juni nach den Südpolgegenden
auf=
gebrochen iſt, hat in dieſer Richtung noch weiter gehen
wollen: die in ſeinem Auftrage von der National
Telephone Company gebaute Telephonanlage
wird es ihm ermöglichen, auf Hunderte von
Kilometern mit ſeinem Schiff oder dem
Haupt=
quartier in Verbindung zu bleiben. Da bei der großen
Polarkälte die gewöhnlichen, zum Betriebe der
Tele=
phonapparate dienenden Batterien unfehlbar einfrieren
würden, mußte man das neueſte Syſtem — das der
Zentralbatterie — zur Anwendung bringen, dasſelbe
Syſtem, auf dem auch der Betrieb der großen
Telephon=
zentralen beruht. Die zur Speiſung der einzelnen
Telephonapparate dienende Zentralbatterie kann
natürlich im Hauptquartier oder auf dem Schiff
unter=
gebracht werden; der zu ihrer Ladung benutzte kleine
Dynamo iſt an Bord untergebracht. Die Anlage
be=
ſteht, dem Prometheus zufolge, aus fünf Apparaten; ſie
ſind ſo gebaut, daß ſie ſtändig im Freien gelaſſen
wer=
den können; die niedrigſte Temperatur, die ſie
aus=
zuhalten haben dürften, beläuft ſich auf etwa — 55 Grad
Celſius. Da gewöhnliche Leitungsdrähte aus Kupfer
oder Eiſen zu ſchwer geweſen wären, hat man
Alu=
miniumdraht in Längen von je 21 Kilometer zur
Her=
ſtellung der Leitungen vorgeſehen. Im ganzen nimmt
Scott ſechs derartige Drahttrommeln von je 45
Kilo=
gramm mit auf die Fahrt, die in Anbetracht ihrer
be=
quemen Dimenſionen hinten an einem Schlitten
ange=
bracht werden können, von wo aus ſich der
Leitungs=
draht allmählich abwickelt. Da bei der großen
Trocken=
heit der Polarluft Störungen durch Luftzerſtreuung
nicht zu befürchten ſind, können die Leitungsdrähte trotz
der beträchtlichen Längen unmittelbar auf den
trockenen Schnee gelegt werden, der, wie Verſuche
ergeben haben, ein vorzüglicher Nichtleiter iſt. Hier=
durch wird die Errichtung von Leitungsmaſten erſpart.
Da die Erde nicht zur Rückleitung benutzt wekden
kann, müſſen überall Doppelleitungen neelegt werden.
Durch die Einrichtung von Zwiſchenſtationen läßt ſich
die Reichweite der Telephonanlage bedeutend erhöhen.
Intereſſant iſt es, daß bei den niedrigen Temperaturen
der Polargegenden die Sprachübertragung im Telephon
— entſprechend der um 15 Prozent erhöhten
Leitfähig=
keit der Aluminiumdrähte — erheblich beſſer als unter
anderen Verhältniſſen iſt.
** Der Regenbaum von Pern. Von einem
merk=
würdigen Baume, der in Peru wächſt und in den Tagen
der Trockenheit der Bevölkerung und der
Landwirt=
ſchaft ein unentbehrlicher Bundesgenoſſe wird, macht
ein Mitarbeiter der Eſpana Moderna intereſſante
Mit=
teilungen. Die peruaniſchen Indianer nennen den
Baum Tamaicaſpi, was ſo viel wie Regenbaum
be=
deutet; es iſt ein dicker, außerordentlich laubreicher
Baum, deſſen Blätter eine ſeltſame Fähigkeit haben,
die Waſſerdämpfe der Atmoſphäre einzuſaugen und
in Form von Regentropfen zur Erde weiterzugeben.
Der Boden unter der Laubkrone iſt faſt immer von
großen Waſſermengen ſumpfig, und beſonders auffällig
bleibt, daß gerade in der trockenen Jahreszeit die
Waſſerabſonderung des Regenbaumes am ſtärkſten iſt.
Dann bilden ſich um den Baum herum ganze Pfützen,
und kleine Bäche rinnen in die Nachbarſchaft und
tränken die ausgetrocknete Erde mit fruchtbringender
Feuchtigkeit. Wenn die läſſigen Eingeborenen dieſe
Eigenſchaft des Regenbaumes rationell ausnützen
wür=
den, ſo könnten ſie ohne große Schwierigkeiten ganze
Landſtrecken, die in der heißen Jahreszeit trocken und
faſt unfruchtbar liegen, bewäſſern und kultivieren. Man
hat berechnet, daß ein einziger dieſer Bäume alle 24
Stunden durchſchnittlich neun Gallonen Waſſer liefert.
Auf einen Quadratkilometer könnten leicht 10000
dieſer Bäume angepflanzt werden, wobei nur alle 25
Meter ein Regenbaum wachſen würde. Die ganze
Landſtrecke aber würde dadurch 85000 Gallonen Waſſer
erhalten, und ſelbſt wenn man annimmt, daß ein
großer Teil ſofort in die Tiefen der Erde ſickert oder
verdunſtet, ſo würden immer noch 30000 Gallonen
übrig bleiben, die der Fruchtbarkeit des ausgedörrten
Erdreichs zugute kämen. Dabei iſt der Regenbaum
völlig anſpruchlos und gedeiht auch auf ungünſtigſtem
Boden, wächſt außerordentlich raſch und überdauert die
ſtärkſten Temperaturſchwankungen, ohne Schaden zu
nehmen.
* Primitive Impfung. Es iſt eine wohl nur
den wenigſten bekannte Tatſache, daß die Impfung,
die wir als eine Errungenſchaft unſerer
moder=
nen Medizin in Anſpruch nehmen, auch bei den
Kulturvölkern Aſiens und ſogar bei einigen
Natur=
völkern vorkommt, bei letzteren jedoch wahrſcheinlich
unter aſiatiſchem Einfluß. Wir begegnen der
Pocken=
impfung zunächſt bei den Chineſen. Lockhart berichtet
aus einer alten chineſiſchen Schrift, die wir in den
Anfang des 11. Jahrhunderts ſetzen dürfen: „Die
Alten beſaßen die Kenntnis der Inokulation der
Blattern; ſie iſt auf uns gekommen von der Zeit des
Tſchin=tſung aus der Dynaſtie Sung und wurde von
einem Philoſophen erfunden. Wenn die Krankheit
ſpontan ausbricht, ſo iſt ſie ſehr ſchwer und oft tödlich,
während ſie, durch Inokulation herbeigeführt,
ge=
meiniglich mild verläuft und nicht mehr als einen
Todesfall unter zehntauſend Fällen verurſacht.‟ Die
Art der Ausführung ſolcher Impfungen erfahren wir
von den Perſern. Sie ritzen leicht die Haut des
Vor=
derarmes und reiben in die Wunden, nachdem die
Blutung geſtillt iſt, gepulverte, abgefallene
Impf=
ſchorfe. Die Mauren haben dieſelbe Methode wie die
Aſchantineger, von denen Bowditſch erzählt, daß ſie
den Kranken an ſieben Stellen der Arme und Beine
impfen. Die Krankheit währe nur wenige Tage und
ende ſelten tödlich. Abweichend iſt die Sitte der
Siameſen, die geriebene Pockenſchorfe in die Naſe
blaſen. In der Ethnologiſchen Abteilung der
Inter=
nationalen Hygiene=Ausſtellung Dresden 1911 wird
eine Zuſammenſtellung des ganzen intereſſanten Ma=
-
Vz-
terials zu finden ſein.
Bewinnanszug
der
223. Königlich Preußiſchen Klaſſenlotterte.
6. Klaſſe. 7. Ziehungstag. 15. November 1910.
(Nachdruck verboten.)
(Ohne Gewähr. A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne
über 240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 500000 Mk. 83078
2 Gewinne zu 10000 Mk. 112508 114986
4 Gewinne zu 5000 Mk. 96126 119499 195495 248978
43 Gewinne zu 3000 Mk. 9582 18347 20807 39037
39524 46511 46542 47680 50368 59093 67494 71438
72303 86552 94196 95644 96605 99939 110710 117005
124806 131317 144202 147923 149779 154114 168505
179973 183214 199560 204906 214919 215390 215920
219521 226716 244543 252691 254226 257162 257922
269024 295358
72 Gewinne zu 1000 Mk. 100 1020 1698 4894
7813 14664 16838 28286 32142 33749 34415 41230
43216 68612 70565 71427 72393 79098 91683 81772
84506 85993 89339 90867 98758 102890 102970
104526. 106047 110235 118236 121049 121268 127103
128765 130115 135650 141057 146409 164179 156718
1.56785 160892 171190 172195 172426 176023 179289
185629. 217738 22341). 225855 226384 227581 232513
234902 237261 241816 242879 249683 252238 253076
265196 267655 268376 269103 271398 281064 281502
291163 295623 301952
108 Gewinne zu 600 Mk. (193 606 1373 4328
8471 8639 10233 16591 18470 29447 32025 37123
38700 39077 39396 42286 44432 47852 47862 48123
48387 49474 60412 63784 68144 68223 68715 68918
69902 73559 77674 81018 81337 67396 93479 95472
100298 103000 104505 106212 110730 111267 113369
113390 116538 138816 142865 143988 144099 146288
148383 148913 149747 150550 150677 151101 151803
152127 152362 154285 165161 157802 161660 165399
167268 167673 173222 176794 177900 178009 180462
182669 184487 185033 186807 189433 190100 190441
194194 197033 198300 204735 209643 213157 217325
220087 225948 231833 232106 237441 237908 238556
247617 247707 257729 258331 262517 272621 285160
287515 287909 289203 293346 298006 300964 301641
301870 303050
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne
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1 Gewinn zu 30000 Mk. 66240
1 Gewinn zu 10000 Mk. 102420
4 Gewinne zu 5000 Mk. 39709 65470 214582 275620
41 Gewinne zu 3000 Mk. 3643 6517 7860 12759
17649 37143 61485 62679 63122 63314 66671 78439
90273 102753 110659 130521 133668 135992 137397
138105 139898 168831 171360 176696 169293 198922
202352 205137 211496 225206 229663 236012 250929
261521 265283 266671 272923 283763 298497 301048
301385
68 Gewinne zu 1000 Mk. 9292 9378 9816 15885
16691 21032 29102 33781 36242 41517 46938 51254
57434 72781 76582 78724 80922 84465 85453 87827
93913 110899 115322 117733 123542 126573 128912
130556 140296 144599 147692 148537 153247 158892
159325 263069 171621 1175240 182129 187120 190702
191590 191658 192221 193634 217955 227486 229633
229724 232021 236243 248631 258675 261410 266680
272849 274763 278530 282398 282611 283266 286174.
286821 287682 293548 297298 299722 303175
102 Gewinne zu 600 Mk. 4215 11967 13423 17858
19904 21077 21793 24042 27163 28673 39175 49009
49775 60415 54189 59754 61941 64795 67950
70196 73113 73202 74453 81215 84082 85354 85428
85473 67509 88560 90230 91415 94689 94855 95357
102832 103547 103641 103651 106670 107504 109434
111037 111321 115829 120362 121215 121966 128523
129190 131418 134532 136119 137882 138133 139130
141225 143503 147245 154402 155218 156390 157757
159780 16860) 170556 173066 173717 178244 185144
194909 204991 206151 210747 214292 215133 221638
224153 228502 241712 244952 247677 254928 257035
258378 261153 261265 271423 273512 275660 276183
281891 283850 285583 286590 267788 287894 289120
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