173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des K.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und
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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
N 258.
Donnerstag, den 3. November.
reiſes und der andern Behörden.
Samstags nach Bedarf beigefügt.
1910.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Zum Zarenbeſuche in Potsdam.
(1 Zar Nikolaus II. von Rußland unterbricht
ſeinen Erholungsurlaub in der Heimat ſeiner Gemahlin,
um dem ihm befreundeten und verwandten deutſchen
Kaiſer Wilhelm II. in ſeiner Reſidenz Potsdam
einen Beſuch abzuſtatten, deſſen Dauer nach den
bisheri=
gen Feſtſetzungen zwei Tage betragen wird. Obwohl es
ſich nur um einen Familienbeſuch handelt und nicht um
eine feierliche Staatsviſite, wird man der Potsdamer
Zu=
ſammenkunft der beiden Kaiſer doch eine gewiſſe politiſche
Bedeutung nicht abſprechen dürfen. Sie ſtellt, ſo ſchreibt
die N. G. C., nach der Auffaſſung der
maß=
gebenden Kreiſe in Berlin einen
freund=
lichen Akt dar, der dadurch noch an Wert gewinnt, daß
der Zar ſeine Anweſenheit in Potsdam dazu benutzen
wird, dem deutſchen Kaiſer den Mann ſeines Vertrauens,
den neuen ruſſiſchen Miniſter der auswärtigen
Angelegen=
heiten, Herrn Sergius Dimitriiewitſch Saſonow, ſelbſt
vorzuſtellen.
Man erwartet von Herrn Saſonow, nach den
bis=
herigen Zeichen ſeiner Tätigkeit zu ſchließen, eine
ſelb=
ſtändigere auswärtige Politik als die, welche ſein
Vor=
gänger im Amte, Herr von Iswolski, befolgt hat. Die
Politik des Herrn von Iswolski ſuchte ihre Stützpunkte
in einem ſo ausgeſprochenen Maße bei den Weſtmächten,
daß ſie, vielleicht ohne ſeinen Willen, allmählich etwas von
ihrer Unabhängigkeit eingebüßt hatte. Ohne daß Herr
von Iswolski es beabſichtigt haben mag, war in dem
Verhältnis des ruſſiſchen Reiches zu Deutſchland nicht
ge=
rade eine Erkältung, aber doch eine Lücke eingetreten.
Es ſoll nun nicht etwa behauptet werden, daß Herr
Saſo=
now beſtrebt ſein werde, den Beziehungen Rußlands zu
Deutſchland und dem mit Deutſchland verbündeten
Oeſter=
reich=Ungarn auf Koſten der Beziehungen zu den
Weſt=
mächten eine beſondere Pflege angedeihen zu laſſen. Täte
er dies, ſo würde er in den Augen ſeiner Landsleute nur
einen Fehler durch den anderen erſetzen. Es iſt weder zu
erwarten, daß Herr Saſonow das ruſſiſche Bündnis mit
Frankreich, noch daß er die oſtaſiatiſche Entente mit
Eng=
land vernachläſſigen wird — und Deutſchland liegt es fern,
auf eine Lockerung dieſes Bündniſſes und dieſer Entente
hinarbeiten zu wollen.
Aber Rußland iſt groß und ſeine Intereſſen ſind
viel=
fältiger Art. Gerade die bedeutendſten Lenker der
aus=
wärtigen ruſſiſchen Politik haben es ſich ſtets angelegen
ſein laſſen, auch mit den beiden Kaiſermächten, deren
Grenzen die ruſſiſchen berühren, in guter Nachbarſchaft zu
leben. War, wie geſagt, dieſes Beſtreben unter Herrn von
Iswolski infolge ſeiner Hinneigung zu den Weſtmächten
etwas in den Hintergrund getreten, ſo wird das natürliche
Gleichgewicht wieder hergeſtellt werden, wenn, wie wir
glauben, Herr Saſonow der auswärtigen Politik
Ruß=
lands einen nationaleren und ſelbſtändigeren Charakter
gibt. Gerade unter den ruſſiſchen Staatsmännern, die
den nationalen Standpunkt am ſtärkſten betonen, waren
die Beziehungen Rußlands zu den beiden Kaiſermächten
am wenigſten getrübt.
Daß Herr Saſonow von Potsdam nach Berlin
kom=
men wird, um mit dem Reichskanzler von Bethmann
Hollweg und dem Staatsſekretär von Kiderlen=
Wächter eingehendere Rückſprache zu halten, darf als
gewiß angeſehen werden. Ob hierbei nur die allgemeine
politiſche Lage oder auch einzelne, im Augenblicke aktuelle
Fragen zur Erörterung gelangen werden, läßt ſich im
Augenblick noch nicht vorausſagen. Jedenfalls wird die
Anregung zur Erörterung von Spezialfragen nicht von
Deutſchland ausgehen, ſondern Herr Saſonow, der ja als
Gaſt hier weilen wird, müßte, nach diplomatiſchem
Brauche, dieſe Fragen aus eigener Initiative
anſchnei=
den. Käme das Geſpräch dann z. B. auf Perſien, das
die Aufmerkſamkeit der Diplomaten ja gegenwärtig am
intenſivſten auf ſich lenkt, ſo würde Herr Saſonow, wie
wir glauben, die Verſicherung erhalten, daß Deutſchland
nichts unternehmen wird, um Rußland oder England
aus Perſien hinauszudrängen, daß aber andererſeits eine
Aufteilung Perſiens den Wünſchen Deutſchlands in keiner
Weiſe entſpräche, ſondern daß Deutſchland daran feſthält,
daß der Grundſatz der offenen Tür für den Handel aller
Staaten in Perſien aufrecht erhalten bleiben muß.
Die Umbildung des franzöſiſchen Miniſteriums.
* Die Agence Havas meldet aus Paris, 1. Nov.: Der
morgen ſtattfindende Miniſterrat wird von
außer=
ordentlicher Wichtigkeit ſein, ſei es, daß ein
Einvernehmen der ganzen Regierung erzielt wird über
die Maßnahmen, die zur Verhinderung der Wiederkehr
der jüngſten Kriſe notwendig ſind, ſei es, daß ſich
Mei=
nungsverſchiedenheiten ergeben, infolgedeſſen die
Um=
bildung des Miniſteriums notwendig wird.
Briand, für den augenblicklich nur die Demiſſion der
Miniſter Ruau und Viviani in Frage kommt, betrachtet
ſich ſolidariſch mit allen Maßnahmen des Kabinetts,
und es iſt daher nicht weniger zutreffend, daß ſein
Rück=
tritt ſehr wahrſcheinlich iſt. Viviani würde gerne jeder
geſetzgeberiſchen Maßnahme zur ſtrengern Unterdrückung
der Sabotage und Aufreizung zur Sabotage zuſtimmen,
aber jeder Beeinträchtigung des Streiksrechts und jeder
ernſten Aenderung des Syndikatsgeſetzes ſich widerſetzen.
Danach wären die Bedingungen, unter denen ſein
Rück=
tritt erfolgt, ziemlich feſtgelegt. Die gleichzeitige Demiſſion
des Landwirtſchafts= und Arbeitsminiſters wirft bereits
ziemlich heikle Fragen auf, doch könnten dieſe immerhin
verhältnismäßig leicht gelöſt werden. Man muß aber auch
die Möglichkeit einer Neubildung des Kabinetts
ins Auge faſſen. Dieſer ſcheinen die parlamentariſchen
Kreiſe ſehr gerne vorbeugen zu wollen, es iſt aber möglich,
daß Briand dazu geführt wird, die Möglichkeit einer
Neu=
bildung anzuerkennen. In dieſem Falle müßten die
Mi=
niſter demiſſionieren, um dem Präſidenten der
Re=
publik freie Hand zu geben. Vielfach glaubt man, daß
eine Miniſterkriſis eintreten wird. Sie würde
dann nur von kurzer Dauer ſein. Falliéres beſitzt nur eine
Richtſchnur. Da die Kammer mit beträchtlicher Majorität
das Vertrauensvotum für Briand abgegeben hat, muß er
es natürlich ſein, an den der Auftrag zur Neubildung des
Kabinetts ergeht. Die Verhandlungen dazu würden ſo
gefördert werden, daß das neue Miniſterium ſich am
Don=
nerstag der Kammer vorſtellen kann.
Hierzu wird weiter gemeldet: Die Havas=Note, nach
der im Miniſterrate die Erſetzung des Ackerbauminiſters
Ruau oder auch eine eingreifende Umgeſtaltung des
Ka=
binetts zur Sprache kommen wird, gab in
parlamentari=
ſchen Kreiſen zu dem Gerücht Anlaß, daß Briand
mög=
licherweiſe die Entlaſſung des geſamten Kabinetts
einrei=
chen werde. Der Präſident der Republik dürfte Briand
freie Hand zur Beſetzung eines neuen Miniſteriums
belaf=
ſen, das ihm die erforderliche Kraft verleihen werde, um
das Werk der ſozialen Verteidigung, ſowie die von ihm
angekündigten Reformen durchzuführen. — Das Echo de
Paris meint, dem neuen Kabinett würden jedenfalls der
Miniſter des Aeußern Pichon, Handelsminiſter Dupuy,
Kriegsminiſter Brun und Marineminiſter Boué de
Lapey=
rère angehören. Ob auch Millerand in dasſelbe eintreten
werde, ſei fraglich.
Das verſiſche Abentener Englands.
*⁎* Die Teheraner Regierung hat, wie wir ſchon
meldeten, gegen die erfolgte Landung britiſcher Matroſen
in Lingeh proteſtiert und deren ſofortige Zurückziehung
verlangt. Das dürfte aber ein vergebliches Beginnen
ſein, wie auch aus der Antwort des engliſchen Beſandten
hervorgeht, der erklärte, die Truppen würden wieder
zu=
rückgezogen werden, wenn die Umſtände dies geſtatteten,
d h. wenn es England beliebt, was vielleicht überhaupt
nicht der Fall ſein wird. Die Geſchichte der britiſchen
Okkupation Aegyptens iſt in dieſer Hinſicht ſehr lehrreich,
denn nach den heiligſten Verſicherungen der Londoner
Re=
gierung ſollte die engliſche Garniſon nur vorübergehend
im Pharaonenlande bleiben, und ſchon im November 1883
kündigte Gladſtone im Unterhauſe die Räumung des
be=
ſetzten Gebietes an, aber heute, nach 27 Jahren, hält
England Aegypten noch immer okkupiert, und es hat dort
ſeine Truppenmacht nach und nach erheblich verſtärkt.
Dieſes Beiſpiel ſollte ſich Perſien vor Augen halten in
dem Moment, wo England kurz nach ſeiner an die
Teheraner Regierung gerichteten Drohnote auf perſiſchem
Gebiet Streitkräfte landen läßt.
Ob nicht nur der engliſche Konſul in Lingeh, ſondern
auch der perſiſche Vizegouverneur um Ausſchiffung des
Detachement vom Kreuzer „Fox” erſucht hat, wie man in
London behauptet, wird ſich ſchwer feſtſtellen laſſen,
je=
denfalls bietet dieſes Erſuchen um Hilfe der britiſchen
Regierung einen willkommenen Vorwand zum
Einſchrei=
ten, und die Meldungen von den ſonſtigen in Südperſien
vorgekommenen Unruhen laſſen vielleicht bald weitere
Aktionen Englands folgen. Da dieſes ſich im
Einverſtänd=
niſſe mit Rußland befindet und ſchwerlich die Intereſſen
anderer Mächte in Perſien direkt verletzen wird, ſo
er=
ſcheint deſſen Unabhängigkeit ernſtlich bedroht, zumal
auf die gegenteiligen engliſchen Verſicherungen nicht viel
zu geben iſt. Man verſpricht ſich in Teheran viel von dem
Eintreffen des neuen Regenten Naſr el Mulk, der in
Lon=
don Gelegenheit hatte, mit einflußreichen Kreiſen in
Ver=
bindung zu treten. Inwieweit dieſe Hoffnungen
berech=
tigt ſind, hängt davon ab, ob der Regent in der Lage
ſein wird, ſeinem Lande den inneren Frieden zu geben
und die Sicherheit auch im Innern des Reiches und
na=
mentlich im Süden herzuſtellen. Dazu gehört ganz
un=
gewöhnliche Energie und eine Machtfülle, die ſich Naſr
el Mulk erſt ſchaffen muß.
Daß die Mächte, die außer England und Rußland
in Perſien Intereſſen zu vertreten haben, die anſcheinend
mit der Truppenlandung in Lingeh begonnene britiſche
Aktion im Lande des Schah mit geſpannter
Aufmerkſam=
keit verfolgen müſſen, iſt klar, auch Deutſchland hat
Ur=
ſache dazu und wird hoffentlich ſeine errungenen
wirt=
ſchaftlichen Vorteile nicht preisgeben.
Deutſches Reich.
— Vom neuen Etat. Im Reichsſchatzamt ſind
die Vorarbeiten für den Etat des Rechnungsjahres 1911
jetzt ſoweit gefördert, daß ein allgemeiner Ueberblick
ge=
wonnen werden kann. Danach wird der
Schatzanweiſungs=
kredit von 450 auf 375 Millionen Mark herabgeſetzt werden
können. Der ordentliche Etat wird in Einnahme und
Ausgabe mit rund 2700 Millionen abſchließen. Bei der
Poſt werden die Ueberſchüſſe rund 71½ Millionen Mark,
bei der Eiſenbahnverwaltung rund 18¾ Millionen Mark
betragen. Das ſind gegen das laufende Jahr rund 18½
und 2½ Millionen Mark mehr. Die ungedeckten
Matri=
kularbeiträge werden nach dem Satz von 80 Pfennig auf
den Kopf der Bevölkerung auf rund 48½ Millionen Mark
bemeſſen ſein. Die Schuldentilgungsquote wird von 35½
Millionen Mark auf rund 90 Millionen Mark anwachſen
und der Anleihebedarf ſelbſt 100 Millionen Mark nicht
überſteigen, alſo gegen das laufende Jahr um mehr als
70 Millionen Mark zurückbleiben. Im Kolonialetat
wer=
den die Reichszuſchüſſe 25¾ Millionen Mark betragen,
gegen das laufende Jahr alſo eine Minderung von mehr
als 3½ Millionen Mark aufweiſen.
— Neue Handelsverträge. Die am 8.
No=
vember beginnenden Erörterungen im wirtſchaftlichen
Aus=
ſchuß des Reichsamts über den Abſchluß eines
Han=
delsvertrages mit Schweden bilden eine Fortſetzung der
im Oktober eröffneten Verhandlungen. Dort ſtanden die
Sichtung und Begutachtung des zum ſchwediſchen
Zoll=
tarif vorliegenden Materials auf der Tagesordnung.
In=
zwiſchen ſind die daraufhin geſtellten Forderungen der
ſchwediſchen Regierung mitgeteilt worden, womit dieſe
gleichzeitig ihre Forderungen zum deutſchen Zolltarif
über=
mittelt hat. Soweit die Verhandlungen des
wirtſchaft=
lichen Ausſchuſſes nunmehr den Abſchluß eines
Handels=
vertrages mit Schweden betreffen, handelt es ſich um die
Begutachtung der zuletzt erwähnten ſchwediſchen
Forde=
rungen zum deutſchen Zolltarif. Neben dem Abſchluß eines
Handelsvertrages mit Schweden ſteht auch die Neuregelung
unſerer handelspolitiſchen Beziehungen zu Japan auf der
Tagesordnung. Japan hat ſich bekanntlich einen neuen
Zolltarif geſchaffen und den Handelsvertrag mit
Deutſch=
land zum 17. Juli 1911 gekündigt. Die Erörterungen des
wirtſchaftlichen Ausſchuſſes erſtrecken ſich auf die
vorliegen=
den Wünſche der deutſchen Intereſſenten für den neuen
Abſchluß eines Handelsvertrages mit Japan und den
neuen japaniſchen Zolltarif.
— Ergebniſſe des Heeres=
Ergänzungs=
geſchäftes. Nach der dem Reichstag zugegangenen
Ueberſicht wurden in den Aushebungsliſten 1226 730
Mann geführt, hiervon wurden ausgeſchloſſen 856,
ausgemuſtert 34890, dem Landſturm überwieſen
138 364, der Erſatzreſerve überwieſen 91132, der Marine=
Erſatzreſerve überwieſen 2530, ausgehoben wurden 218 541,
davon waren 138743 auf dem Lande und nur 79798 in
der Stadt geboren.
— Deutſch=Abeſſin iſche
Han=
dels=Geſellſchaft. Man ſchreibt uns:
Eine deutſch =abeſſiniſche Handelsgeſellſchaft iſt in
Bildung begriffen. Der direkte Handel Deutſchlands
mit Abeſſinien iſt ſchon jetzt nicht unbeduetend. Angeſichts
der deutſchfreundlichen Neigungen der Großen Abeſſiniens,
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Nummer 258.
die in Deutſchland ihre natürlichen Schützer gegen deſſen
europäiſche Nachbarmächte England, Frankreich und
Ita=
lien erblicken, angeſichts des Umſtandes, daß die
äthio=
piſche Bahn Djibouti=Addis=Abeba in energiſchem
Fort=
ſchreiten begriffen iſt, und angeſichts der natürlichen
Reich=
tümer Abeſſiniens kann man die Gründung eines ſolchen
Unternehmens nur begrüßen. Daß Deutſchlands Handel
mit Abeſſinien nicht jetzt ſchon größer iſt, hat ſeine Urſache
hauptſächlich in dem Fehlen genügend kapitalkräftiger
deut=
ſcher Kaufleute und Handelshäuſer in Abeſſinien. Die
Ausſichten der Geſellſchaft ſcheinen um ſo beſſer, als ſie ſich
nicht nur auf den Handel mit Abeſſinien ſtützt, ſie ſetzt ihr
Ziel vielmehr ſehr viel weiter: Es handelt ſich darum, in
Djibouti ein Kohlendepot zu errichten und Djibouti als
Kohlen= und Proviantverſorgungsſtation mit Aden
kon=
kurrieren zu laſſen. Proviant und Waſſer ſind in Djibouti
zu bedeutend billigeren Preiſen erhältlich als in Aden;
die Befreiung von Hafenabgaben iſt in Ausſicht geſtellt.
Da die Hafenabgaben in Aden außerordentlich hoch ſind,
iſt anzunehmen, daß zum mindeſten viele deutſche,
fran=
zöſiſche und italieniſche Dampfer das Anlaufen von
Djibouti Aden vorziehen werden. Das zu erwartende
Kohlengeſchäft allein wird der neuen Geſellſchaft einen
guten Gewinn abwerfen.
— Der preußiſche Landtag, der eine ſehr
ſturmbewegte Seſſion hinter ſich hat, wird nicht mehr in
dieſem Jahre, ſondern, wie man hört, im Januar 1911
zu neuer geſetzgeberiſcher Arbeit zuſammentreten.
An eine neue Wahlrechtsvorlage iſt zurzeit nicht zu
den=
ken. Der Miniſterpräſident beabſichtigt nicht, vor den
Reichstagswahlen noch einmal an dieſen ſpröden Stoff
zu rühren.
Ausland.
Griechenland.
Die Beziehungen zu der Türkei. Der
Mi=
niſter des Aeußern Gryparis erklärte einem Berichterſtatter
gegenüber: „Während meiner Audienzen beim Sultan und
dem Kronprinzen wurde ich mit liebenswürdiger
Auf=
merkſamkeit behandelt; aus meinen Unterredungen mit
dem Großweſir, dem Miniſter der auswärtigen
Angelegen=
heiten, mit anderen Miniſtern und hervorragenden
Per=
ſönlichkeiten gewann ich die Ueberzeugung, daß unſere
Be=
ziehungen zu der Türkei zur Beſſerung neigen. Alle, mit
denen ich mich unterhalten habe, verſprachen, daß die
Aus=
weiſungen von Griechen aufhören ſollen. Das Nachlaſſen
des Boykotts läßt mich hoffen, daß die Verſprechungen
gehalten werden.”
Portugal.
Die Kolonien Portugals. Der portugieſiſche
Miniſter des Aeußern Braga erklärte dem Berichterſtatter
des Matin, gar manche mächtige Nation betrachte mit
neidiſchen Blicken die überſeeiſchen Beſitzungen Portugals.
Alle Welt ſei heute darüber einig, daß Portugal, das eine
kluge Neutralität bewahren müſſe, eine Kraft ſei, die
ſo=
wohl in Europa wie in den Kolonien erhalten werden
müſſe. Die Republikaner würden keine einzige ihrer
Kolo=
nien preisgeben. Die bisherige koſtſpielige
Kolonialwirt=
ſchaft werde aufhören. Wir werden, ſchloß Braga, gleich
Frankreich einige große koloniale Verwaltungen ſchaffen
und einigen kolonialen Gruppen eine verhältnismäßige
Autonomie geben, um auf dieſe Weiſe eine gewiſſenhafte
und für Portugal einträgliche Gebarung zu ermöglichen.
Türkei.
Die Anleihe. Direktor Helfferich von der
Deut=
ſchen Bank, der am Dienstag vormittag in Konſtantinopel
eingetroffen war, hatte nachmittags lange Verhandlungen
mit dem Finanzminiſter über das geplante Finanzgeſchäft.
Die Beratungen werden fortgeſetzt. Der Finanzminiſter
erklärte einigen Journaliſten gegenüber, die
Angelegen=
heit befinde ſich auf gutem Wege.
Des deutſchen Kronprinzen Weltreiſe.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
Reiſevorbereitungen im Marmorpalais. — Wenn
Fürſten reiſen! — Das kronprinzliche Paar und ſeine
Gäſte. — Vom Auswärtigen Amt. — Beſtimmungen
und Verſtimmungen. — Der oberſte Entſcheid!
Regſamer wie ſonſt ging’s in jüngſter Zeit in dem
von lauſchiger Ruhe umfangenen, bei Potsdam
gelege=
nen Marmorpalais, deſſen altangeſchmückte Faſſade ſich
in dem verträumten, ſchilfumſäumten Heiligenſee
widerſpiegelt, zu. Wurden doch die letzten
Vorberei=
tungen getroffen für die große ſiebenmonatige Reiſe
des Schloßbewohners, des deutſchen Kronprinzen, den
ſeine Gemahlin während des erſten Teils der langen
Fahrt begleitet. Brauchen ſich fürſtliche Reiſende auch
nicht um viele Einzelheiten und Kleinlichkeiten zu
kümmern, wie die Mehrzahl der anderen Sterblichen,
ſo gibt es bei einer längeren Abweſenheit dafür deſto
Wichtigeres zu berückſichtigen und anzuordnen.
Man=
cherlei erhebliche Beſprechungen und ausgedehnte
Be=
ratungen fanden während der jüngſten Wochen im
ge=
nannten Palais ſtatt, denn wenn auch dort ſcherzweiſe
kürzlich in engerer Geſelligkeit das Wort von einer
verſpäteten, aber deshalb nicht unwillkommenen „
Hoch=
zeitsreiſe” fiel, ſo handelt es ſich doch auch um
aller=
hand genan zu erwägende und ſorgſam zu behandelnde
politiſche Punkte, die ſich, mag man die Reiſe auch als
noch ſo unpolitiſch bezeichnen, von ſelbſt ergeben.
Stimmungen und eventuelle Verſtimmungen kommen
in Betracht, und der Erbe der deutſchen Kaiſerkrone
wird, was er tut und treibt, ſtets einem ſich deutlich
zeigenden Intereſſe begegnen, das namentlich das
Aus=
land zu allerhand Schlußfolgerungen veranlaßt.
Aber auch um unmittelbare Einzelheiten kümmerte
ſich das kronprinzliche Paar, bilden das nächſte Ziel
doch die Tropen, die ſchon einen anderen Inhalt der
Kleiderkoffer bedingen, als wenn man auf europäiſchem
Boden verbleibt. Und man weiß, daß gerade die
Kron=
prinzeſſin mit vornehmem Geſchmack ſich mit
Koſtüm=
fragen beſchäftigt und gern in dieſer Hinſicht verſönliche
Südamerika.
Die Revolution in Uruguay. Nach einer
Meldung der Times aus Montevideo iſt die Situation in
Uruguay ſtationär. Man glaubt, daß die Kriſis demnächſt
ihren Höhepunkt erreichen wird, denn die Revolutionäre
in den Provinzen konzentrieren ſich. Die Optimiſten
hof=
fen jetzt, daß der Präſidentſchaftskandidat Battley
Ordo=
mez ſeine Kandidatur zurückziehen werde. Damit würde
den Unruhen ein Ende bereitet werden. Wie von
an=
derer Seite berichtet wird, iſt eine Anzahl Nationaliſten
verhaftet worden, von denen aber einige wieder
freige=
laſſen wurden. Die Attentatsverſuche dauern fort, es iſt
jedoch infolge der überaus ſcharfen Zenſur nicht möglich,
Einzelheiten zu erhalten. Eine weitere Depeſche der
Ti=
mes meldet, daß die Führer der revolutionären Partei den
Vorſchlag der Regierung, ſich zu zerſtreuen, akzeptiert
ha=
ben unter der Bedingung, daß der
Präſidentſchaftskan=
didat ſeine Kandidatur zurückzieht. Die Regierung hat
die Zenſur noch dadurch verſchärft, daß ſie jeden Verkauf
argentiniſcher Zeitungen im Lande unterſagt. Wie es
heißt, ſind alle Provinzen mit Ausnahme von Montevideo
der Kandidatur feindlich geſinnt.
Marokko.
Der frühere Sultan von Marokko iſt am
Dienstag nach Sevilla abgereiſt, er wird ſich demnächſt
nach Liſſabon begeben.
Perſien.
Derneue Regent von Perſien, Naſr el Mulk, hat
am Sonntag London verlaſſen, um ſich nach Perſien zu
begeben. Wie weiter verlautet, hat er vor ſeiner Abreiſe
befriedigende Erklärungen von den Vertretern der
ver=
ſchiedenen Parteien in Teheran erhalten, daß ſeine Wähl
keinen parteiiſchen Charakter trage. Der Zeitpunkt der
Ankunft des Regenten in Teheran ſteht noch nicht feſt, da
noch eine Reihe von Beſuchen während der Reiſe
vor=
geſehen iſt. Die Meldung, daß der Regent auch Berlin
beſuchen werde, iſt unrichtig. Der Beſuch von Naſr el
Mulk in London hängt lediglich mit dem
Geſundheits=
zuſtand ſeines Sohnes zuſammen.
— Sergius Dimitriiewitſch Saſonow.
Der Nachfolger des Herrn von Iswolski wird einer
der jüngſten europäiſchen Miniſter des Auswärtigen
ſein. Herr Saſonow iſt erſt 45 Jahre alt und hat eine
ungewöhnlich raſche dienſtliche Laufbahn hinter ſich.
Er entſtammt einer bekannten ruſſiſchen Adelsfamilie,
aus der viele hohe Militärs und Beamte
hervorge=
gangen ſind. Nachdem er das kaiſerliche Lyzeum in
St. Petersburg abſolviert hatte, trat er ſogleich in den
Staatsdienſt und erhielt eine Anſtellung in der
Kanz=
lei des Miniſteriums des Auswärtigen, wurde dann
dritter Botſchaftsſekretär in London und 1894
Lega=
tionsſekretär der Geſandtſchaft beim Päpſtlichen Stuhl.
Dieſen Poſten hatte er zehn Jahre lang inne und am
18. April 1906 kehrte er als Miniſterreſident beim
Va=
tikan nach Rom zurück. Im Frühjahr 1909 wurde er
dann aus dieſer verhältnismäßig nicht ſehr wichtigen
Stellung in das hohe Amt eines? Gehilfen des
Mini=
ſters des Auswärtigen berufen, ein Amt, das dem
eines Unterſtaatsſekretärs entſpricht. Er trat an die
Stelle des Herrn von Tſcharykow, der als Botſchafter
nach Konſtantinopel verſetzt worden war. In der St.
Petersburger Geſellſchaft führte man dieſen gewaltigen
Sprung in der Karriere des Herrn Saſonow auf ſeine
Verwandtſchaft mit dem Premierminiſter Stolypin
zurück. Denn Herr Saſonow hatte ſich als
Legations=
ſekretär in Rom mit dem Fräulein Anna Boriſſowna
Neidhardt vermählt, deren um neun Jahre ältere
Schweſter Olga Boriſſowna Neidhardt die Gemahlin
Stolypins iſt. Frau Stolypin und Frau Saſonow ſind
Töchter des verſtorbenen Oberhofmeiſters Boris
Alexandrowitſch Neidhardt, der nach der
Ueberliefer=
ung von einer Ulmer Patrizierfamilie abſtammte. Ihre
mütterliche Großmutter war eine Gräfin Zoubow,
eine Enkelin des Feldmarſchalls Fürſten Suwprow.
Franzöſiſche Geburts= und Sterbe=
Statiſtik. Aus Paris wird berichtet: Der Stillſtand,
Anordnungen trifft. Und dann die Kinder, die drei
jungen Prinzen, von denen der Abſchied dem
Eltern=
paar ſehr ſchwer geworden. Denn wenn ſich das
Klee=
blatt auch unter der liebevollſten Hut der kaiſerlichen
Großmutter befindet, ſo iſt doch bei einem derartigen
zarten Alter, in welchem die drei Prinzen ſtehen, mit
allerhand Zufälligkeiten zu rechnen. So wurde denn
auch ſpeziell darauf geachtet, daß das kronprinzliche
Paar täglich, ſoweit dies überhaupt angängig iſt,
ge=
naue Kunde über das Befinden der Lieblinge daheim
erhält.
Auch an der Familientafel im Marmorpalais war
die bevorſtehende Reiſe häufig Gegenſtand eingehender
Unterhaltungen, zumal auf den Wunſch des
Kron=
prinzen in jüngſter Zeit Einladungen an verſchiedene
Herren ergangen waren, die mehr oder minder in
Ver=
bindung zu den Vorbereitungen der Fahrt ſelbſt wie
zur letzteren direkt ſtanden. So ſah man unter anderen
als Gäſte dort den jungen Prinzen Mahidol von Siam,
einen Bruder des jetzigen Königs, den Staatsſekretär
des Auswärtigen Amtes von Kiderlen=Waechter, den
Direktor des Inſtituts für Meereskunde Profeſſor Dr.
Penck, den Kapitän zur See von Uſlar, Kommandant
der „Gneiſenau” die bekanntlich den Kronprinzen von
Colombo aus aufnehmen wird, und Sir Harold Stuart,
der vom König von England zum Ehrendienſt für das
Kronprinzenpaar, ſoweit ſich der Aufenthalt desſelben
auf Indien erſtreckt, beſtimmt ward. In der ſtets
leb=
haft geführten Unterhaltung bei Tiſch war die Reiſe
häufig Gegenſtand eingehender Erörterungen, oft
drückte das kronprinzliche Paar ſeine Freude aus,
ſo=
viel Schönes und Neues zu ſehen. Nach der Tafel zog
dann der Kronprinz, bei den duftigen Rauchwölkchen
der Zigarette, die einzelnen Herren in ein näheres
Geſpräch und war ihnen für beſtimmte Anregungen,
die das eine und andere der Reiſe betrafen, ſehr
dankbar.
Die Reiſevorbereitungen, ſoweit ſie in der Heimat
für das kronprinzliche Paar in Betracht kamen, leitete
der Genergladjutant des Kronprinzen,
Generalleut=
nant von Schenck, der leider in der vorletzten Woche
erkrankte und durch den Grafen zu Dohna=Schlobitten,
Kommandeur der Garde=Kavallerie=Diviſion, erſetzt
wurde. Dieſem ſchließen ſich als Offiziere der Major
ja die langſame Abnahme der franzöſiſchen
Bevölkerungs=
ziffern ſind dem Nationalbewußtſein der Franzoſen ſeit
langem eine nie verſiegende Quelle von Angſt und
Küm=
mernis Mit Spannung erwartet man immer wieder die
Ergebniſſe der neuen Statiſtik. Die Zahlen für die erſten
ſechs Monate des Jahres 1910 werden jetzt im Officiel
veröffentlicht. Man iſt mit der Zeit beſcheiden geworden,
und ſo freut man ſich, mit einem unterdrückten heimlichen
Seufzer, über die kleinſten Symptome, die die Hoffnung
auf beſſere Zeiten wachhalten können. Im Vergleich
mit der entſprechenden Zeit des Vorjahres weiſt die
Ge=
burtszahl des erſten Halbjahres 1910 eine beſcheidene
Steigerung auf: 959 Kinder mehr als im entſprechenden
Halbjahre 1909 ſind geboren worden. Auch die
Eheſchlie=
ßungen haben zugenommen, 503 mehr als im Vorjahre,
aber mit ihnen auch die Scheidungen, die um 150
gewach=
ſen ſind. Weſentlich günſtiger jedoch haben ſich die
Sterbe=
ziffern geſtaltet: in den erſten ſechs Monaten des Jahres
1910 wurden insgeſamt 48 433 Sterbefälle weniger
regi=
ſtriert als in der entſprechenden Periode 1909. An der
Verringerung der Sterbeziffer iſt die Hauptſtadt mit 2249
beteiligt, an der Zunahme der Geburten mit 148 und an
der Zunahme der Heiraten mit 199. Merkwürdigerweiſe
ſind in Paris die Scheidungen zurückgegangen, während
ſie in der Provinz wuchſen; das erſte Semeſter 1910
ver=
zeichnet 26 Scheidungen weniger als das erſte Semeſter
1909.
* London, 2. Nov. Hier ſind Meldungen aus
Belgrad eingetroffen, wonach der Zuſtand des
Kronprinzen von Serbien hoffnungslos
ſein ſoll, da der Patient einen ſchweren Rückfall erlitten
hat. Lauten die amtlichen Krankheitsberichte ſchon ernſt
genug, ſo ſei das Befinden des Kronprinzen in
Wirk=
lichkeit noch weit ſchlimmer. In der Nacht zum Montag
habe er an einem ſtarken Huſten gelitten, der ihn
außerordentlich erſchöpfte. Auch ſein
Allgemeinbefin=
den weiſe keinerlei Beſſerung auf.
* Cardiff, 1. Nov. Der Ausſtand der
Bergleute in den Kohlenbergwerken des ſüdlichen
Wales gewinnt immer größere Ausdehnung. Allem
Anſchein nach wird das ganze Kohlenbecken, in dem
gegen 200000 Leute beſchäftigt werden, in
Mitleiden=
ſchaft gezogen werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. November.
— Empfänge. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog empfingen geſtern den Major Selzam vom
Stabe des Huſaren=Regiments König Humbert von
Italien (1. Kurbeſſ.) Nr. 13, den Profeſſor Schweisgut,
die Frau Profeſſor Lenz, den Studenten Fleiſchhauer,
den Juwelier Schneider von Leipzig; zum Vortrag den
Staatsminiſter Ewald, den Präſidenten des
Ober=
konſiſtoriums D. Nebel, den Vorſtand des Kabinetts
Geheimerat Römheld, den Oberhofprediger Ehrhardt.
* Ordensverleihung. Der König von Preußen
hat dem Botſchaftsrat Dr. Wilhelm Prinzen zu
Stolberg=Wernigerode, Erſtem Sekretär bei der
Botſchaft in Rom, die Erlaubnis zur Anlegung des ihm
verliehenen Großkreuzes des Großherzoglich Heſſiſchen
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen und des
Großkreuzes mit der Krone in Erz des Großherzoglich
Mecklenburgiſchen Hausordens der Wendiſchen Krone
erteilt.
* Ruſſiſcher Beſuch. Der Verweſer des ruſſiſchen
Miniſteriums des Aeußern, Wirkl. Staatsrat
Saſo=
now, der zukünftige ruſſiſche Miniſter des Aeußern,
der den Kaiſer von Rußland bekanntlich auf ſeiner
Reiſe nach Potsdam begleiten wird, iſt Dienstag nacht
12 Uhr 5 Minuten hier eingetroffen und im „Hotel
Britannia” abgeſtiegen. Mit ihm traf auch der
Direk=
tor der Kanzlei des Auswärtigen Amts Sawinski
hier ein. Der ruſſiſche Geſandte Baron v. Knorring
war den Herren bis Frankfurt entgegen gefahren. Bei
ihrer Ankunft begaben ſie ſich in das Fürſtenzimmer
und fuhren in der Equipage des ruſſiſchen Geſandten
ins Hotel. Geſtern vormittag waren die ruſſiſchen
Gäſte von dem ruſſiſchen Geſandten Baron v. Knorring
zum Frühſtück geladen.
Im „Hotel Britannia” ſind ferner abgeſtiegen:
Gräfin Pilar zu Pilchau mit Töchtern und Bedienung
aus St. Petersburg und Baron von Biancourt,
Kam=
merherr des Kaiſers von Rußland, aus Petersburg.
A Steuerveranlagung. Dermalen ſind die
Sitz=
ungen der
Steuerveranlagungskommiſ=
ſionen für das nächſte Jahr in vollem Gange.
Für diejenigen, die der Steuerveranlagungsbehörde
Graf Solms und der Oberleutnant F. von Zobeltitz,
als Leibarzt Profeſſor Dr. Widenmann an, zu denen
ſich Legationsrat von Treutler, der alles, was mit der
Diplomatie zuſammenhängt, behandeln dürfte, und als
perſönlicher Freund des Kronprinzen ſein früherer
Regimentskamerad Graf Finck von Finckenſtein
ge=
ſellen.
Der ganze Reiſeplan wurde in unſerem
Auswär=
tigen Amt und nicht, wie man vielfach annimmt, im
Reichsmarineamt — die die Marine unmittelbar
be=
rührenden Dinge bearbeitete das Marinekabinett, und
hielt darüber der Chef desſelben, Admiral von Müller,
dem Kaiſer Vortrag — ausgearbeitet, und waren
hier=
für ſeit Monaten verſchiedene Beamte tätig. Hin und
her gingen die vielfachen Korreſpondenzen, vor allem
mit dem „Foreigne Office” in London, dann mit den
ſonſt in Betracht kommenden fremden Regierungen,
wie jenen Siams, Japans, Chinas, Rußlands, ferner
mit unſeren deutſchen Konſulaten in Oſtaſien;
perſön=
liche Beſprechungen mit den betreffenden, in Berlin
anweſenden fremden Botſchaftern und Geſandten,
ſo=
wie deren Bevollmächtigten fehlten nicht, alles wurde
bis in die kleinſte Einzelheit hinein feſtgeſetzt,
verab=
redet, beſchloſſen.
Den letzten Entſcheid hatte der Kaiſer, der mit
um=
ſichtigſtem Intereſſe alles gerfolgte, was ſich auf dieſe
langwährende und bedeutſame Fahrt ſeines älteſten
Sohnes bezog. Von ihm dürfte wohl auch der Wunſch
ausgegangen ſein, daß dieſe Reiſe nicht ſo offiziell
ge=
ſtaltet wurde, wie es bei ähnlichen Fällen —
nament=
lich wenn es ſich um einen engliſchen Thronfolger
handelt — der Brauch, und daß ſich die Begleitung nur
auf eine kleine Zahl von Perſonen erſtreckte. War es
doch von vornherein ausgeſchloſſen, daß irgend ein
Schriftſteller und Künſtler, wie man es wohl
an=
nehmen durfte, den Kronprinzen begleitet, ja, daß nicht
einmal ein Vertreter des offiziöſen Telegraphen=
Bureaus mitgenommen wird. Die Bitten von
litera=
riſcher und künſtleriſcher Seite, ſich an der Reiſe
be=
teiligen zu dürfen, waren ſo zahlreich beim
Auswär=
tigen Amt eingegangen, daß dies ſich veranlaßt ſah, die
abſchlägigen Antworten autographiert zu verſenden,
des kurzen Inhaltes, daß „dem Wunſche einer
Verwen=
dung gelegentlich der bevorſtehenden Weltreiſe Seiner
Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Seite 3.
noch pflichtmäßige Erklärungen in Bezug auf ihre
Steuerverhältniſſe abzugeben haben, iſt es alſo nun
höchſte Zeit, wenn dieſe Erklärung bei der
Steuerveran=
lagung berückſichtigt werden ſollen. Manchmal wird
da nicht aus Abſicht, ſondern aus Unkenntnis oder
Un=
achtſamkeit gefehlt. Beſonders dann, wenn das
Ein=
kommen die deklarationspflichtige Grenze von jährlich
2600 Mark erreicht hat. Sobald dies der Fall iſt, hat
der Einkommenſteuerpflichtige der Steuerbehörde eine
entſprechende Erklärung abzugeben. Ebenſo iſt es mit
den kapitalrentenſteuerpflichtigen Zinſen. Sobald deren
Betrag 100 Mark jährlich erreicht, iſt ebenfalls
beſon=
dere Erklärung abzugeben.
m. Der Ban der neuen Schulhäuſer auf dem Platz des
alten Gaswerks hat in den letzten Wochen tüchtige
Fort=
ſchritte gemacht. Die höhere Töchterſchule iſt zu drei
Vierteln ſchon mit dem äußeren Bewurfe verſehen. Eben
iſt man daran, den an der Wendelſtadtſtraße liegenden
Teil zu bewerfen. Im Innern iſt der Wandverputz nahezu
fertig. Die Fenſterrahmen ſind überall eingeſetzt und eben
werden die Flügel verglaſt. Entgegen dem ſeitherigen
Verfahren zieht man jetzt kleine Scheiben ein, von denen
jedes Fenſter 12 beſitzt, die genug Helligkeit einlaſſen, beim
Zerbrechen aber nicht ſo hohe Koſten verurſachen. Auch
an der Oberrealſchule hat man mit dem Verputzen
begon=
nen. Das Wetter war ſeither den Außenarbeiten günſtig.
Die Turnhalle iſt in ihrem äußeren Kleide fertig und
er=
hält eben die Fenſter.
Sektion Darmſtadt des Deutſchen und
Oeſter=
reichiſchen Alpenvereins. Die Reihe der
Wintervor=
träge eröffnete am Dienstag im Fürſtenſaal Herr
Willy Hüffel mit der Darſtellung ſeiner heurigen,
vom Wetter begünſtigten Touren, die er in
Begleit=
ung eines Freundes, teilweiſe führerlos
unternom=
men hatte: Vom ſonnigen Torbole am Gardaſee ging’s
in das eis= und felſenſtarrende Gebirge im Norden,
Cima Toſa, Brenta, Preſanella, Buſazza und Adamello
wurden erſtiegen. Ueber Ponte di Legno und den
Gaviapaß kam man nach der Halleſchen Hütte am
Eisſeepaß, von wo aus nicht weniger als 8 Eipfel,
dar=
unter Cevedale, Königsſpitze und Ortler erreicht
wur=
den. Die Schilderung lieblicher Täler, das Bild von
Pinzolo und dem Touriſtenzentrum Madonna di
Cam=
piglio, die Wiedergabe der Abenteuer auf den Päſſen
mit den mißtrauiſchen Grenzwachen, die Beſchreibung
des Hüttenlebens, und die Charakteriſierung des völlig
verſagenden italieniſchen Führers waren nicht minder
anſchaulich wie der Bericht vom Erklettern ſteiler
Wände, vom Wandern über weite Schneefelder, vom
Ueberſchreiten ſchmaler Grate, vom kalten Biwack an
den Wänden der Königsſpitze im Gewitter den Hörer
zu feſſeln und ein Bild von der mit jugendfriſchem
Mut und beharrlicher Ausdauer durchgeführten
Berg=
fahrt zu entwerfen wußte. Eine Reihe zum Teil ſelbſt
aufgenommener Bilder, ſowie eine Karte erhöhten die
Anſchaulichkeit des geſprochenen Wortes.
Wohlver=
dienter und reicher Beifall belohnte den Redner.
— Johannesgemeinde. Der Familien=(Tee=)Abend
des Frauenvereins in den Räumen des Gemeindehauſes
nahm bei äußerſt ſtarker Beteiligung einen ſehr ſchönen
Verlauf. Schon früh mußte der Kartenverkauf geſchloſſen
werden. Manchem zu ſpät Gekommenen konnte leider
wegen Mangel an Raum kein Einlaß mehr gewährt
werden. Das reiche Unterhaltungsprogramm, an der
Spitze ein Inſtrumentalquartett von bewährten Kräften,
und dann in bunter Folge Einzelgeſänge und
Drei=
geſänge, liebliche Kinderſingſpiele und Vorträge, fand
eine dankbare Zuhörerſchaft. Treffliches leiſteten die
Sängerinnen des Abends, Fräulein Eichner,
Land=
zettel und Fuchs. Fräulein S. Hohmann hatte
wieder zum Zweck einer Verloſung eine große Anzahl
von Künſtler=Aufnahmen alter Bauwerke geſtiftet und
ſo den Hauptanteil geliefert zu der ſchönen Geldeinnahme
des Abends. Dieſe Einnahme ſoll den Grundſtock bilden
für die von dem Frauenverein neu geplante
Fürſorge=
arbeit der Hauspflege. Für dieſen neuen Zweig der
Vereinstätigkeit ſuchte noch ein Vortrag, veranſchaulicht
durch Bilder von trauriger, durch Erkrankung der
Haus=
frau verurſachter Familiennot, aus dem Leben der
eigenen Gemeinde herauserzählt, die Herzen empfänglich
zu machen.
— Deutſcher Abend. Da die Eintrittskarten für
das „Heſſiſche Volksfeſt”, das der Verein für
Deutſch=
tum im Auslande am Samstag im „Saalbau”
ver=
anſtaltet, nahezu vergriffen ſind, wird die Aufführung
zu ermäßigten Preiſen am Sonntag nachmittag
wie=
derholt werden. (Siehe Anzeige.)
— Streifzüge durch die Brüſſeler
Weltaus=
ſtellung. Ueber dieſes Thema wird am Freitag, den
11. November, Herr Profeſſor Brockmann aus
Offenbach im hieſigen Ortsgewerbeverein einen
Vortrag mit zahlreichen Lichtbildern halten.
— Wiſſenſchaftliche Vorträge über religiöſe
Fragen. Auf den Donnerstag, abends 8 Uhr, im
Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag des Herrn Geheimen
Kirchenrats Profeſſor D. Krüger von Gießen ſei
noch=
mals hingewieſen.
** Vorträge über Stilformen. Der erſte Vortrag
des Herrn Dr. Kienzle über Stilformen findet heute
Donnerstag, abends 8¼ Uhr, Neckarſtraße 3, ſtatt.
* Löwe=Balladenabend. Auf den heute, Donnerstag,
abend im Saal des Hotels „Zur Traube” ſtattfindenden
Balladen=Abend des berühmten Löwe=Interpreten Karl
Götze unter Mitwirkung von Frl. L. Born aus
Phila=
delphia ſei nochmals empfehlend hingewieſen. (Siehe
auch Anzeige.)
m. Vom neuen Bahnhof. Der Kanal am Hohlen
Weg iſt nach ſchwieriger Arbeit unter dem Gleiſe der
Odenwaldbahn fertig geſtellt. Auf der neuen Strecke
Roſenhöhe-Hauptbahnhof iſt man mit dem Gleislegen
bis an die Ziegelhütten gelangt. Der ſeitherige eingleiſige
Betrieb wird in einen doppelgleiſigen verwandelt Ein
neues Gleis iſt unter der Odenwaldbahnbrücke an das
ſeit=
herige Gleis angeſchloſſen. Am Nordbahnbof ſind die
Betonmauern der Fußſteige fertig. Das Stationsgebäude
iſt bis über das Brücken=Niveau gediehen und kommt noch
vor Winter unter Dach. Ueber die Brücke am
Sensfelder=
weg liegen bereits zwei Gleiſe. Auf dem Güterbahnhof
wird an den Güterhallen rüſtig weitergearbeitet. Die
bei=
den Häuſer an dem Waſſerturm ſind unter Dach und
er=
halten ihren inneren Ausputz. Südlich der Dornheimer
Brücke iſt das Fundament zu einem neuen Gebäude
aus=
gehoben worden. Das Stationsgebäude wächſt eben über
die ſeitherige Bodenhöhe. Durch einen Dampfkran wird
das Baumaterial in Stockwerkhöhe gehoben und von da
mit dem Turmkran und Rollwagen an Ort und Stelle
gebracht. Zwiſchen der Griesheimer Brücke und dem
Stationsgebäude wird das Terrain mit Sand aufgefüllt
bis Gleishöhe. Offenbar hat der Bagger hier zuviel
hin=
weggeholt. Es waren mehrere lange Züge nötig, um das
Auffüllmaterial herbeizuſchaffen. Hier war jedenfalls die
Arbeit des Ausbaggerns überflüſſig, oder die neuen
Ar=
beiten ſind durch Planänderung bedingt worden. Auf dem
Bahnſteigterrain wird noch andauernd an der Errichtung
von Betonmauern für die Bahnſteige gearbeitet. Der
Brückenkopf an der Griesheimer Straße zeigt eine neue
Verzierung in Geſtalt eines nach der Stadt abfallenden,
etwa zwei Meter hohen Sockels aus Zement, der von einer
großen Kugel gekrönt wird. An dem äußeren Rande der
Brücke, an dem Sockel anliegend, hat man ein Modell des
noch zu errichtenden Brückengeländers angebracht, deſſen
Ausſehen aber nicht von der Brücke aus beurteilt werden
kann. Der Gleisbau wächſt langſam weiter und das
Stell=
werkshäuschen wird im Innern fertig getüncht.
— Adreßbuch. Die Druckbogen Nr. 6 und 7 des
1911er Adreßbuches, enthaltend Einwohnerregiſter
Hahl, Wilhelm bis Karl, Nikolaus — liegen im
Haupt=
meldebureau, Hügelſtraße Nr. 31/33 Zimmer Nr. 13,
während der Bureauſtunden (8 bis 12 Uhr vormittags
und 2 bis 6 Uhr nachmittags) bis zum 7. November
vormittags zur Einſichtnahme offen.
Unbeſtellbare Poſtſendungen. Bei der Ober=
Poſtdirektion in Darmſtadt haben, wie uns mitgeteilt
wird, im Jahre 1909 27508 Poſtſendungen aus Orten
des Großherzogtums Heſſen (und zwar 5772 Briefe,
20 748 Poſtkarten und 988 Druckſachen) vernichtet werden
müſſen, weil ihre Zuſtellung weder an den Empfänger
noch an den Abſender möglich war. Die Zahl iſt zwar
gegen das Vorjahr um rund 4200 zurückgegangen,
immer=
hin aber noch recht erheblich. Bei 18668 Sendungen
(3900 Briefe, 14300 Poſtkarten und 468 Druckſachen)
hatte der Abſender ſich nicht genannt. Wie viele
Unan=
nehmlichkeiten mögen den Empfängern und den
Ab=
ſendern aus dieſem Anlaß erwachſen ſein, und wie viel
ungerechte Vorwürfe über Unzuverläſſigkeit ſind wohl
gegen die Poſtverwaltung und ihre Beamte erhoben
worden! Immer wieder müſſen wir daher den
Brief=
ſchreibern empfehlen, in oder auf den Poſtſendungen
ſtets Namen und Wohnung des Abſenders, ſei es
hand=
ſchriftlich, oder durch Abdruck eines Stempels, anzugeben,
damit ihnen, falls der Empfänger nicht ermittelt wird,
die Sendungen zurückgegeben werden können.
— Von der Wach= und Schließgeſellſchaft. Im
Monat Oktober ergaben die fortlaufenden Reviſionen
unſerer Nachtwachbeamten folgende Fälle: 421 offene
Haustüren und Tore vorgefunden, 107 mal brannte
Licht in Geſchäfts= und Bureaulokalitäten, Kellern
und Bodenräumen bezw. wurde vergeſſen, dasſelbe zu
löſchen, 12 defekte Schlöſſer und Türen, ſowie
ſtecken=
gebliebene Schlüſſel vorgefunden, 17 offen ſtehende
Parterrefenſter ermittelt, 15 Hausbewohnern, die ihre
Schlüſſel vergeſſen hatten, geöffnet, 5 mal Häuſer
ab=
geſucht, 3 Diebe verſcheucht.
— Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Während des
Monats Oktober wurde die Leſehalle im ganzen von
3735 (im Oktober 1909 von 3711) Perſonen beſucht,
durchſchnittlich an jedem Tage von 120,4 Perſonen. Aus
der Bücherhalle nach Hauſe entliehen wurden 8701
Bände (1909: 8299), darunter 3139 wiſſenſchaftliche und
belehrende Werke. Die Zahl der ſeit dem 1. April
dieſes Jahres neu eingeſchriebenen Leſer ſtieg auf 3196.
An Büchergeſchenken gingen in dieſem Monat weiter
ein: von Herrn Buchbinder Boßler 6 Bände, von Frl.
A. Decker 2 Jahrgänge Zeitſchriften, von Frau E. Deiß
6 Jahrgänge Zeitſchriften, von H. E. ein Band, vom
Gartenbauverein Darmſtadt ein Band, von Herrn
Kaufmann Ernſt Müller 3 Bände, von Frl. Reick drei
Bände, von Herrn Bahnbeamten Strauch 8 Jahrgänge
Zeitſchriften, vom Fechtverein Waiſenſchutz ein Band,
von Herrn Buchdruckereibeſitzer Wittich 8 Bände und
6 Jahrgänge Zeitſchriften, von Ungenannt 2 Bände.
Allen Gebern herzlichen Dank! Weitere Schenkungen
von Büchern, ſoweit ſolche nicht veraltet, ſind jederzeit
willkommen.
Karneval 1911. Die verehrlichen
Vereinsvor=
ſtände werden nochmals auf die heute,
Donners=
tag, abends 9 Uhr, im Kneipſaale der Turngemeinde
ſtattfindende Verſammlung wegen der Teilnahme
am großen Jubiläums=Karnevalszug
aufmerkſam gemacht. Die Teilnahme an der
Ver=
ſammlung empfiehlt ſich auch für diejenigen Vereine,
die nicht von vornherein die Abſicht der aktiven
Be=
teiligung am Zuge haben, da vom Großen Rat
even=
tuell ſehr wichtige andere Vorſchläge gemacht werden.
Vereine, denen die Einladung zur Sitzung aus irgend
einem Grunde nicht zugegangen ſein ſollte, werden
ebenfalls gebeten, Vertreter zu entſenden.
— „Schützenhof”. Donnerstag findet im „
Schützen=
hof” ein „Populärer Konzert=Abend” der Kapelle des
Großh. Heſſ. Artillerie=Regiments Nr. 61 unter
Leit=
ung des Herrn M. Weber ſtatt. Das Konzert geſtaltet
ſich inſofern zu einem ſehr intereſſanten, indem Herr
Weber auch Kompoſitionen der Herren
Obermuſik=
meiſter Mickley, Hauske, Rühlemann und Mittelſtedt
zu Gehör bringen wird. Im Gartenſaale findet ohne
Extra=Entree Réunion ſtatt.
§ Kaminbrand. Am Dienskag abend entſtand in
dem Hauſe Alexanderſtraße 6 ein Kaminbrand, welcher
durch die herbeigerufene Feuerwehrwache alsbald
ge=
löſcht wurde.
Ober=Ramſtadt, 1. Nov. Auf der Geflügelausſtellung
erhielten Preiſe: Aug. Böning=Traiſa für einen
Stamm weiße Orpington, 1 zu 6, den 1. Preis von der
Landwirtſchaftskammer. Außerdem erhielten für
rebhuhn=
farbige Italiener 1 zu 6 G. Ludwig=Nieder=Modau
einen erſten Preis; derſelbe für Peking=Enten 1 zu 1 den
erſten Preis, und weiter Dr. Dickenſcheid=Ober=
Ram=
ſtadt noch einen 1. Preis auf Peking=Enten.
Wolfskehlen, 1. Nov. Das vom Amtsgericht Groß=
Gerau eingeleitete Beleidigungsverfahren
gegen die Perſonen, welche gegen die
Bürgermeiſter=
wahl und die Perſon des Gewählten beim Miniſterium
des Innern Einwand erhoben hatten, iſt nach Prüfung
der Akten durch Verfügung der Großh.
Staatsanwalt=
ſchaft Darmſtadt vom 21. Oktober eingeſtellt
worden.
Offenbach, 2. Nov. Ein Verkaufstag der
Großherzogin zum Beſten armer Lungenkranker
und der Säuglingsfürſorge findet bekanntlich am 12.
d. M. hier ſtatt. Die Neubauten der Mayerſchen
Fa=
brik ſind in den letzten Wochen ſo gefördert worden,
daß noch ein weiterer, über 300 Quadratmeter
faſſen=
der Raum des Geſchäftsgebäudes Ecke Obermain= und
Auſtraße für den Verkaufstag zur Verfügung geſtellt
werden konnte. Es ſteht der Veranſtaltung nunmehr
derſelbe Flächeninhalt, wie ihn der letzte Verkaufstag
in der Mainzer Stadthalle aufwies, zur Verfügung.
In den Räumen ſind die Stände im Rohbau ſchon
fertig aufgeſtellt, ſodaß ſchon in den nächſten Tagen
mit der Dekoration begonnen wird; entſprechend dem
Zweck der Veranſtaltung muß dieſe mit den
allerein=
fachſten und billigſten Mitteln bewerkſtellig werden,
um die eingehenden Summen möglichſt ungeſchmälert
den von der Großherzogin ins Leben gerufenen
Für=
ſorgeſtellen zuzuführen. Die Treppen und
Garderobe=
vorbauten in der Auſtraße und die Toiletten nach dem
Hof ſtehen im Rohbau auch ſchon fertig da. Vier
breite, proviſoriſche Treppen vermitteln im Verein mit
der maſſiven Fabriktreppe den Verkehr durch die
brei=
ten Fenſter des Fabrikbaues. Wie man ſchon heute
ſieht, iſt für gute Zirkulation innerhalb der Stockwerke
und untereinander aufs beſte geſorgt. Wird der
An=
drang auch nur einigermaßen dem in Mainz vor
Jah=
resfriſt gleichen, ſo iſt gerade in dieſer Beziehung die
größte Sorgfalt nötig. Der Verkaufsſtand der
Groß=
herzogin an dem das Großherzogliche Paar ſelbſt
den Verkauf beſorgt, wird in Offenbach und den
be=
nachbarten Städten keine geringere Zugkraft ausüben,
wie in Mainz.
A Beerfelden, 31. Okt. Die hieſige Ortsgruppe des
Kreisobſtbauvereins hielt geſtern nachmittag
eine Generalverſammlung ab, gelegentlich welcher
Herr Obſtbautechniker Behne=Darmſtadt über
Obſt=
bau ſprach. In der Diskuſſion kam mehreres zur
Sprache, was von ganz allgemeinem Intereſſe iſt. So
wurde von den Beſtimmungen des Flurſchutzgeſetzes
als unpraktiſch und hemmend bezeichnet die
Beſtimm=
ung, nach welcher der Grundbeſitzer vom Flurſchützen
erſt um ſeine Zuſtimmung befragt werden muß, ehe er
etwa eine Anzeige wegen Obſtfrevel erſtattet.
Ein=
ſtimmig wurde beſchloſſen, dahin zu wirken, daß dieſe
Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen
leider nicht entſprochen werden kann‟ Es iſt zu
ver=
ſtehen, daß eine ſo ſtrenge Ausſchließung jeglichen
lite=
rariſchen und künſtleriſchen Elementes in den
beteilig=
ten Kreiſen mit mancherlei Kommentaren begleitet und
nach Gründen geſucht wird, die kaum zutreffen, und
daß man beſtimmte Perſonen verantwortlich macht, die
nur nach ganz genauen Anordnungen handelten.
Wo=
mit des ferneren in Verbindung ſteht, daß über die
Reiſe ſelbſt keinerlei direkte Mitteilungen an die
Preſſe gelangten, ſondern daß alles nur auf Umwegen
durchſickerte, und daß manch falſche Nachrichten, zum
Beiſpiel jene über die Tragung der Koſten der Fahrt,
verbreitet wurden.
Zur Ausfahrt nach Ceylon benutzt das
kronprinz=
liche Paar den zur Flotte des Norddeutſchen Lloyd
ge=
hörenden Doppelſchrauben=Reichspoſtdampfer „Prinz
Ludwig”, der erſt im vergangenen Jahre in den Dienſt
geſtellt ward und demgemäß über die neueſten
Einrich=
tungen verfügt. Das Schiff hat einen Gehalt von 9630
Tonnen und beſitzt eine drahtloſe Bordſtation des
Telefunkenſyſtems, welche es ermöglicht, daß, bis der
Indiſche Ozean erreicht wird, zu jeder beliebigen Zeit
Nachrichten empfangen und abgeſandt werden können.
Die erſte Station der Reiſe bildet Genua, woſelbſt
das Kronprinzenpaar den am Kai Federico Guglielmo
liegenden Dampfer beſteigt. Wie maleriſch ſind dieſe
Hafenquartiere der regſamen italieniſchen Handelsſtadt
mit ihren engen, winkeligen und hügeligen Straßen,
eingeſäumt von engbrüſtigen, altertümlichen Häuſern,
aus deren Fenſtern vielfache Wäſcheſtücke, oft recht
dis=
kreter Art, hängen, und deren hölzerne, grell
ange=
ſtrichene Fenſterläden jeden Augenblick
herunterzu=
ſtürzen drohen, da ſie windſchief an ihren verroſteten
Angeln baumeln. Auf das wechſelvolle Hafenleben
blickt das marmorne Standbild von Kolumbus, das die
Stadt ihrem größten Sohne errichtet, herab. Zu ſeiner
Zeit mag es freilich anders im machtgebietenden Genua
ausgeſehen haben, damals, als in den Paläſten die
prunkliebenden Kaufherren glänzende Feſte feierten,
und der Doge über eine zahlreiche Flotte gebot, die
der ſtolzen Republik reiche Niederlaſſungen im Orient
gewann. Die Paläſte ſtehen zum Teil noch heute, aber
Verfall und Armut ſind eingezogen in die einſt mit
erleſenen Kunſtwerken geſchmückten Säle und Hallen,
in denen ein Rubens und van Dyck als Gäſte geweilt,
und die ein Bernardo Strozzi mit ſeinen
farbenfreu=
digen Wand= und Deckengemälden verziert. Die
heu=
tigen genueſiſchen Kaufherren haben ſich ihre ſchmucken
Villen außerhalb des raſtlos lauten Stadtgebietes
er=
richtet, und man kann es ihnen nicht verdenken, daß
ſie ſich dem von früh bis ſpät wogenden Lärm und den
mannigfachſten, meiſt wenig zuſagenden Gerüchen der
engen, finſteren Gaſſen gern entziehen.
Vorträge.
G. Kirchlich=poſitive Vereinigung.
Man ſchreibt uns: Am 31. Oktober ſprach auf
Veran=
laſſung der „kirchlich=poſitiven Vereinigung im
Groß=
herzogtum Heſſen” Pfarrer J. Werner aus
Frank=
furt im „Kaiſerſaale” vor einer zahlreichen
Verſamm=
lung von Angehörigen verſchiedener Geſchlechter,
Stände und Berufsarten über den „Weltkongreß
für freies Chriſtentum”
Der Weltkongreß hat, dieſer Anſicht gab der
Red=
ner Ausdruck, in ſeinen vielen Verſammlungen und
Vorträgen manches Gute gebracht, das allgemeine
An=
erkennung findet. Dahin gehört einiges von dem,
was Baumgarten, und von dem, was Förſter
ſprach, und das bemerkenswerte Zugeſtändnis
Har=
nacks, daß das von Paulus gepredigte Evangelium
von der Erlöſung durch Jeſu Opfertod mit der
ur=
ſprünglichen Verkündigung übereinſtimme. Auffallend
aber war das Schwanken und die Unbeſtimmtheit in
den religiöſen Ausſagen der meiſten chriſtlichen
Red=
ner, erfreuend und erfriſchend demgegenüber das
un=
umwundene Bekenntnis des jüdiſchen Profeſſors
Cohen zu dem lebendigen Gotte, beachtenswert die
Aufforderung eines ſinghaleſiſchen Buddhiſten an ſeine
chriſtlichen Freunde, nur ſolche Miſſionaxe
auszuſen=
den, die den Buddhismus nicht zerſtören, ſondern zu
ſeiner Erneuerung helfen wollten. Die Vorgeſchichte
des Kongreſſes und manche Ausſprüche der leitenden
Männer zeigen ihn im Gegenſatze zu dem bibliſchen
Chriſtentum. Dieſem gegenüber ſah er alle
Schattier=
ungen des religiöſen Liberalismus mit Juden,
Mo=
hammedanern und Buddhiſten verbündet. Den
Radi=
kalismus eines großen Teiles der Verſammlung
be=
wies die beifällige Aufnahme, die die Erklärung, daß
„das Chriſtentum die Religion der Demokratie” ja,
daß „es der Sozialismus ſei” bei vielen Zuhörern
fand. Mag der Kongreß von ſeinen Veranſtaltern als
ein wichtiges Ereignis der Religionsgeſchichte gefeiert
werden, jedenfalls bedeutet er eine Gefahr für die
Gel=
tung und Ausbreitung des Chriſtentums, deſſen
Welt=
miſſion zugleich mit ſeiner Abſolutheit durch ihn in
Frage geſtellt worden iſt. Daraus ergibt ſich für alle
Anhänger des bibliſchen Chriſtentums die Pflicht, ſich
noch enger zu eifriger, treuer Arbeit zu vereinigen.
Nach einer lebhaften Ausſprache und einem
Ab=
ſchiedsworte des Vorſitzenden ſchloß die Verſammlung
mit dem Geſang des Lutherliedes „Ein feſte Burg iſt
unſer Gott”.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Nummer 258.
Beſtimmung falle; die Anzeige muß ohne weiteres
er=
ſtattet werden. — Ein großer Unfug iſt das nach der
Obſternte übliche „Apfelſtoppeln”. Junge und
Er=
wachſene glauben ſich berechtigt, etwa noch mit
einzel=
nen Früchten behangene Bäume mit Stangen und auf
andere Weiſe derart zu bearbeiten, daß wohl
ſchließ=
lich das Aepfelchen noch fällt, der Baum aber halb
rui=
der nächſtjährigen Ernte vernichtet iſt. Uebers Jahr
ſollen dieſe Mängel beſeitigt ſein.
Mainz, 1. Nov. Eine bekannte Mainzer
Perſön=
lichkeit, Architekt Guſtav Joſeph Peisker, erlitt
heute nachmittag einen tragiſchen Tod. Er hatte ſich
an dem Leichenbegängnis eines Freundes beteiligt und
fiel, auf dem Friedhofe angelangt, neben der Bahre
deſſen, dem er die letzte Ehre erweiſen wollte, von
einem Schlaganfall getroffen, tot zuſammen. — Heute
kam das letzte Perſonendampfboot „
Groß=
herzog von Heſſen und bei Rhein” hier an und begab
ſich in den Winterhafen. Damit iſt die Paſſagierfahrt
auf dem Rhein, die dieſes Jahr länger als ſonſt anhielt,
bis zum Frühjahr geſchloſſen.
Worms, 2. Nov. Einen Selbſtmordverſuch
machte geſtern abend ein auf Wanderſchaft begriffener
25 Jahre alter Metallarbeiter aus Stein (
Mittelfran=
ken), indem er ſich an einer Bretterwand am
Paulus=
platz in einer Ecke hinter der früher Feitelſchen
Mühle=
erhängte. Der Lebensmüde wurde alsbald durch einen
Volksſchüler aufgefunden, der die
Geiſtesgegen=
wart beſaß, ihn ſofort abzuſchneiden, ſo daß er
noch lebend weggebracht werden konnte. Es erfolgte
darauf ſeine Verbringung in das Städtiſche
Kranken=
bekannt.
Gießen, 1. Nov. Seit einigen Tagen iſt hier ein
Automatenreſtaurant eingerichtet, dem die
Be=
halten. Der Inhaber erklärt, er könne die Leute nicht
hinauswerfen und will es auf eine gerichtliche
Entſchei=
dung ankommen laſſen, ob die Polizei berechtigt iſt, den
Gewerbebetrieb vor der allgemeinen Polizeiſtunde zu
hindern. Intereſſant iſt, daß die Gaſtwirte in Gießen
allen Lieferanten, die dem Automaten Bier, Likör oder
ſonſtige Waren liefern, den Boykott angeſagt haben. Es ſeit 1899 Bürgermeiſter von Nidda.
wird daher nur auswärtiges Bier verabreicht.
Grünberg, 1. Nov. Viele Reiſebuchhandlungen
laſſen Bücher auf Abzahlung beim Publikum durch
vertreiben, die meiſt die einzelnen Orte in ſogenannten
„Kolonnen” unter Führung eines „Oberreiſenden” be= den mußten.
ſuchen. In der Geſellſchaft einer ſolchen Kolonne fiel
dieſer Tage hier ein junges, minderjährigesKönig in Schattbuch ſeinen Schwager Reiſchmann
Mädchen auf, von dem man durch einen Zufall er=1 und deſſen Frau, die in einem Nebengebäude des Hofes
fuhr, daß es wider Willen bei den Leuten weile. Das zur Miete wohnten und denen er auf den 1. November
Mädchen hatte in Berlin, wo es auf Beſuch war, einen
der Reiſenden kennen gelernt und war von ihm zu! aus dem Gebäude ein Schuß, der König in den
Un=
einer kurzen Fahrt nach einem Vorort überredet
wor=
den. Da der Zug in dem Vorort nicht hielt, mußte
das Mädchen die Reiſe fortſetzen, die erſt in
Sommer=
feld in Schleſien ihr vorläufiges Ende erhielt. Die haftet und ins hieſige Amtsgericht eingeliefert.
auf dieſe Weiſe Entführte war völlig ohne Mittel und
ſomit gezwungen, bei dem Manne zu bleiben, der ſie j Wolga die Dampfer „Graf” und „Jaroßlawo”
zu=
bald völlig unter ſeine Gewalt bekam und in deſſen ſammen. Ein Reiſender wurde getötet und acht
Geſellſchaft ſie dann gemeinſchaftlich mit noch mehreren
Reiſenden in den Städten Niederſchleſiens umherzog,
ohne daß ſie, durch Dröhungen und Mißhandlungen beſchädigt.
ihres Verführers eingeſchüchtert, es wagte, die
Poli=
zei um Hilfe anzurufen. Hier wurde der Reiſende,
der verheiratet iſt, endlich verhaftet, ebenſo der
Ober=
reiſende, der um die Sache gewußt und ſie begünſtigt Arztes, auf der Stelle getötet wurde; ſein
Schwie=
hat. Sie ſollen wegen Entführung einer
Minder=
jährigen vor das Schwurgericht kommen.
Aus der Reichshauptſtadt, 1. Nov. In den
Ausſtel=
lungshallen am Zoologiſchen Garten iſt heute mittag die nun an behandelt werden wird. Bis jetzt beſaß ſie ein
Deutſche Theater=Ausſtellung eröffnet
wor=
den. Vor einer geladenen Schar von Gäſten, darunter
Vertretern zahlreicher Bühnen, hielt Geheimrat Geiger
namens des Vereins für Theatergeſchichte eine längere
Anſprache, in der er den Veranſtaltern der Ausſtellung
zeß gegen den Direktor des Berliner Luſtſpielhauſes Dr.
Zickel erkannte heute der Bezirksausſchuß auf Entziehung
der Angeklagte nicht die nötige moraliſche Qualifikation
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Fräulein Thea Fey, hier, welche ihre
Geſangskunſt ſeither bereits in den Dienſt der
Wohl=
tätigkeit geſtellt hat, ſang am 29. v. Mts. im Kaſinoſaale
zu Wiesbaden in einem Konzert, das der dortige
Lehrergeſangverein veranſtaltete, aus Gefälligkeit und
auf beſonderen Wunſch dortiger Muſikfreunde. Die
Wiesbadener Zeitung ſchreibt über das Konzert:
Fräulein Thea Fey, eine Schülerin des Herrn
Kammerſängers Fahr, der zugleich die Begleitung der
Geſangnummern übernommen hatte, erntete, wie ſchon
in früherer Zeit, für ihre von hoher Intelligenz und
wärmſter Empfindung getragenen Geſangsvorträge
lebhaften, ungeteilten Beifall, für den ſie durch Zugabe
von Hildachs nie verſagendem „Lenz” ihren Dank
aus=
drückte. — Der Wiesbadener Lehrergeſangverein ſteht
wie noch intereſſieren dürfte, unter Leitung des
Muſik=
direktors Spangenberg, eines geborenen Darmſtädters,
der als Leiter des Spangenbergſchen Konſervatoriums
in Wiesbaden und als Pianiſt hervorragenden Ruf
genießt.
CK. Das Ende des Halbſchuhs. Die
kom=
mende Wintermode bringt der Damenwelt eine
uner=
wartete Ueberraſchung: der Halbſchuh, der bequeme
Straßenſchuh, der in den letzten Jahren den Stiefel
faſt völlig verdrängt hatte, iſt nach dem Ratſchluß der
Pariſer und Londoner Modepropheten ſchlankweg
ver=
bannt. Der biedere Pariſer Bürger, der in ſeinem
be=
ſcheidenen Sinne die Nuancen der Modeſchwankungen
in ihrer ganzen Bedentung nicht erfaßt, bleibt ganz
gegen ſeine Gewohnheit beim Spaziergang auf dem
Boulevard erſtaunt ſtehen, um den graziöſen Schönen
nachzublicken, die bereits ihre Winterchauſſure den
ver=
blüfften oder bewundernden Blicken der Mitbürger
preisgeben. Hohe, ganz hohe Stiefel, das iſt der
Wahl=
ſpruch des Winters 1910. Wenn kalte Herbſtſtürme die
letzten Blätter von den Baumreihen der Avenue des
Champs Elyſées herabfegen oder unwirtliche
Regen=
ſchauer die Pelzjacke aus ſommerlicher Verbannung
erlöſen, dann legt die elegante Pariſerin die neuen
hohen Stiefel an, deren Schäfte faſt bis zu den Knien
emporreichen. Bei der Promenade können ſie dann
das Kleid ſo hoch raffen als ſie wollen, ohne die=Ent==
zur Leitung eines Theaters beſitze. — Zu dem Unglück
auf der Militärbahnſtrecke Berlin-
Jüter=
bog, bei dem, wie bereits gemeldet, zwei Pioniere getötet
wurden, wird noch gemeldet: An der Unfallſtelle in der
Nähe des Bahnhofs Lichtenrade laufen die Gleiſe der
Zoſſener Militärbahn und der Staatsbahn (Vorortlinie
nach Zoſſen) nebeneinander. Die Strecke iſt an dieſer
niert und durch Abſchlagen der Tragknoſpen ein Teil Stelle vollkommen überſichtlich. Gegen 11 Uhr vormittags
paſſierte ein Zoſſener Vorortzug die Unfallſtelle, deſſen
Maſchine dichte Rauchwolken ausſtieß. Man nimmt nun
an, daß die beiden Streckenwärter, die das Nahen des
Perſonenzuges hörten, auf das Militärgleis traten, um
den Zug vorüberzulaſſen. Sie wußten aber nicht, daß
aus Rehfelde ein Militär=Sonderzug abgelaſſen war. Da
ſtarker Nebel herrſchte, ſo hat wahrſcheinlich der
Lokomotiv=
führer des Militärzuges, ein geprüfter Unteroffizier, von
dem Rauch des Vorortzuges behindert, die beiden
Sol=
daten nicht geſehen. Der erſte Streckenwärter wurde von
der Maſchine neben den Bahnkörper geſchleudert. Der
zweite, der etwa 50 Meter von ſeinem Kameraden entfernt
war, kam unter die Räder und wurde eine Strecke
mitge=
ſchleift. Jetzt erſt bemerkte der Lokomotivführer an dem
Ruck der Maſchine, daß er einen Körper überfahren haben
müſſe, und gab ſofort Gegendampf. Er ſtieg dann mit
dem Heizer ab und fand den blutigen Leichnam unter den
Rädern. Bei einer näheren Unterſuchung der Strecke ſtieß
der Führer auf den Leichnam des zuerſt getöteten
Sol=
daten. Der Lokomotivführer ſetzte darauf ſeine Fahrt nach
Zoſſen fort, wo er vorſchriftsmäßig Meldung über den
Vorfall erſtattete. — Der 24jährige Bureaugehilfe Emil
Bellach, der vor drei Monaten in der Wilmersdorfer
Stadtkaſſe 15000 Mark unterſchlug und dann ins Ausland
haus. Die Beweggründe zu dem Selbſtmord ſind nicht flüchtete, iſt heute in Berlin, wohin er zurückgekehrt war,
verhaftet und dem Polizeipräſidium zugeführt worden.
— In der Kaſtanienallee ſtürzte eine 71jährige Frau
aus dem Fenſter ihrer im vierten Stock belegenen
hörde nur geſtatten will, bis abends 9 Uhr offen zu Wohnung in den Hof herunter und war ſofort tot. Das
Unglück geſchah, als die Frau eine Decke zum Fenſter
hinausſchüttelte und dabei das Gleichgewicht verlor.
Hanau, 2. Nov. In Nidda iſt der Bürgermeiſter
Hermann Roth auf ſeinem Amtszimmer von einem
Schlaganfall betroffen worden, der ſeinen
augen=
blicklichen Tod zur Folge hatte. Der Verſtorbene war
Ludwigsburg, 1. Nov. Bei der erſten Abteilung
des Feldartillerie=Regiments Nr. 65 ſind nach dem
Schwäbiſchen Merkur infolge Genuſſes
verdorbe=
von ihnen angeſtellte Buchhandlungsreiſende ner Lebensmittel 29 Mann an Durchfall und
Fieber erkrankt, ſodaß ſie ins Lazarett verbracht wer=
Wangen (Algäu), 2. Nov. Als der Gutsbeſitzer
gekündigt hatte, zum Auszug auffordern wollte, fiel
terleib traf. Als er ſeinem Hauſe zuflüchtete, fielen
zwei weitere Schüſſe, die ihn tödlich verletzten. Das
Ehepaar floh in den nahen Wald, wurde aber dort ver=
Zarizyn, 2. Nov. Geſtern abend ſtießen auf der
ſchwer verletzt; zwei Perſonen werden vermißt, ſie ſind
wahrſcheinlich ertrunken. Beide Dampfer wurden ſchwer
Sceaux (Dep. Seine), 1. Nov. Heute vormittag
ereignete ſich bei Antony ein Automobilunfall,
bei dem Dr. Armand Trouſſeau, Sohn des bekannten
gerſohn und ſeine Tochter wurden verletzt.
Rom, 1. Nov. Mit der Abweiſung der Berufung
beginnt jetzt für die Gräfin Tarnowska die
eigentliche Gefängnishaft. Die römiſchen Zeitungen
berichten in ſpaltenlangen Artikeln darüber, wie gut
ſie es bisher in Venedig gehabt und wie ſtreng ſie von
eigenes Zimmer, konnte ſich ſelbſt beköſtigen und
ver=
fügte monatlich über 800 Lire. Nur das Gefängnis
durfte ſie nicht verlaſſen und keine Beſuche empfangen.
Aus einer Bibliothek erhielt ſie italieniſche und
fran=
zöſiſche Romane, und war gleichzeitig auf verſchiedene
rühmende Anerkennung zollte. Die Ausſtellung ſelbſt 1 Zeitungen abonniert. Dieſe Herrlichkeit, die natürlich
rechtfertigt dieſe Vorrede nur zum Teil. — In dem Pro= ganz und gar nicht am Platze war, iſt jetzt zu Ende.
Die Gräfin muß ihre Kleider ausziehen und ſich in
grobes Linnen kleiden wie die anderen; ihr prächtiges
der Konzeſſion, da die Beweisaufnahme ergeben habe, daß Haar fällt der Schere des Gefängniſſes zum Opfer, und
ebenſo hört jede weitere Begünſtigung auf.
rüſtung ſittenſtrenger Moraliſten wachzurufen. Am
Fuß iſt der neue Stiefel ſehr elegant und ſchlank
ge=
arbeitet; dann ſchmiegt ſich das Leder eng der
Bein=
linie an, und als neckiſcher Schmuck pendelt vom oberen
Rande des Schaftes eine kleine Troddel aus ſchwarzer
Seide oder Altgold kokett herab und wirbelt bei jedem
Schritte luſtig durch die Lüfte. Und auch in London
gewahrt man bereits dasſelbe Schauſpiel, nur daß hier
die Künſtler der Schuhmoden die Pariſer Inſpiration
umgefomrt haben, um neue Varianten und
Steiger=
ungen zu ermöglichen.
Schon lange herrſchte im Lager der
Modeſchuh=
macher Trauer und Reue über die Einführung des
Halbſchuhs; die zarten kleinen Gebilde hatten ihre
Variationsmöglichkeiten erſchöpft, bei den
durchbroche=
nen Arbeiten waren alle Formen ſchon erprobt, und
der künſtleriſchen Phantaſie blieb kein Spielraum zu
neuen Eroberungen. Mit den hohen Stiefeln und den
langen Schäften iſt das anders geworden; die eintönig
ſchwarze Fußbekleidung, die bisher bei der
Straßen=
wvilette doch immer den erſten Platz behauptete, ſoll
verſchwinden, und an ihrer Stelle werden neue
Har=
monien von zarter Farbenabſtufung den zierlichen Fuß
und die Gelenke der ſchönen Mondäne umhüllen. Dieſe
Stiefel ſind ein Nachklang des überwundenen
Humpel=
rockes, denn ſie entſtanden aus der Erwägung, daß das
Gehen im Humpelrock die Knöchel ungewöhnlich
an=
ſtrengt, und in der Tat zeigen die neuen Schöpfungen
hier auch eine zart angedeutete, merkwürdige
Polſter=
ung. Eine beſondere Nuance bringen die
anders=
farbigen Kappen, ein leuchtendes Blau, ein ſattes
Braun, ein dunkles Grün oder eine zarte
Malven=
farbe werden bevorzugt; auch Heliotrop wird gern
ge=
wählt. Eine weitere Neuheit ſind die
Aeroplan=
ſtiefel, die ſich von den anderen im Grunde nur durch
ihre warme Fütterung unterſcheiden, denn auch ſie
zeigen den ungewöhnlich hohen Schaft, der am oberen
Rande mit koſtbarem, ſeltenem Pelzwerk beſetzt iſt. Der
neuerwachten Farbenfreude in der Chauſſure kommen
hübſch gearbeitete Wichskäſten entgegen, die ähnlich wie
ein Malkaſten eine ganze Skala verſchiedenfarbiger=
Cremes umſchließen und in einem beſonderen
Behäl=
ter die nötigen Pinſel enthalten.
Alerandrien, 2. Rov. Eine ungehenere
Feuers=
brunſt zerſtörte geſtern das 6000 Ballen im Werte von
200000 Pfund Sterling enthaltende Baumwolldepot der
„Societé des Preſſes Libres” an der deutſches Kapital
hervorragend beteiligt iſt. Die Baumwolle iſt
größ=
tenteils in England verſichert. Die völlige Windſtille
ermöglichte die Einſchränkung des äußerſt bedrohlichen
Feuers auf ſeinen urſprünglichen Herd.
Zur Stadtverordnetenwahl.
— Man ſchreibt uns verſpätet: In der im „
Frank=
furter Hof” ſtattgehabten Mitgliederverſammlung des
Bezirksvereins Johannesviertel
berich=
tete der Vorſitzende, Rechnungsrat Götz, zunächſt über
das Wahlprogramm der vereinigten Bezirksvereine,
das durchaus gebilligt und deſſen
mittelſtandsfreund=
liche Haltung anerkannt wurde. In der
Kandidaten=
frage ſei es bei den großen und gewichtigen Aufgaben,
die der Stadtverordnetenverſammlung in der nächſten
Zeit obliegen, dringend notwendig geweſen, eine
ge=
eignete Auswahl unter den vorgeſchlagenen Kandidaten
zu treffen und ſich die Mitarbeit von geeigneten
Fach=
leuten und hervorragend befähigten Männern zu
ſichern. Er hält die Zuſammenſtellung des
Wahlvor=
ſchlages für eine glückliche und glaubt auch, daß die
befragten politiſchen Parteien und wirtſchaftlichen
Ver=
einigungen ſich dieſem Vorſchlag anſchließen werden,
um den Sieg zu erringen. Ein Zuſammenſchluß ſei
unbedingt erforderlich, wenn die Gegner nicht den
Vorteil aus einer Zerſplitterung ziehen ſollen.
An der lebhaften Ausſprache beteiligten ſich die Herren
Ingenieur Ritzert und Rentner F. Mahr, die die
Kan=
didatenliſte bemängelten, Stadtverordneten Sames und
Gallus, Hofmann und Ganß, die für die Liſte
eintra=
ten. Hierbei ergab ſich zugleich, daß die freiſinnige
Partei gewillt iſt, die Vorſchläge der Bezirksvereine zu
unterſtützen, falls nicht die Nationalliberalen mit einem
beſonderen Vorſchlag hervortreten. Sollte jedoch die
nationalliberale Partei für ſich vorgehen, dann ſei auch
die freiſinnige Partei zu einem ſelbſtändigen Vorgehen
veranlaßt. Bei der intereſſanten Ausſprache ergab ſich
mit voller Klarheit, daß nur der Vorſchlag der
Bezirks=
vereine Ausſicht auf Erfolg hat, und Zerſplitterung
nur der Sozialdemokratie direkt und indirekt von
Vor=
teil ſein wird. Mit allen gezen eine Stimme wurde
dehin Beſchluß gefaßt, den Wahlvorſchlag der
Bezirksvereine anznnehmen und mit aller Kraft
am Wahltag für dieſen einzutreten.
— Der Bericht in der geſtrigen Nummer über die
öffentliche Verſammlung des Martinsviertels
in: Mathildenhöhſaale bedarf inſofern der
Be=
richtigung, als in der Verſammlung nur eine
allgemeine Ausſprache ſtattfand. Beſtimmte
Be=
ſchlüſſe, auch hinſichtlich der Kandidaten des
Mar=
tinsviertels, wurden nicht gefaßt. Die endgültige
Entſcheidung hierüber iſt einer in Kürze
einzuberufen=
den Bezirksverſammlung vorbehalten.
— In ſeiner letzten Sitzung hat der Wahlausſchuß
des Mietervereins die Kandidatenliſte zum Abſchluß
gebracht, ſodaß wir deren Namen mitteilen können. Es
ſind aufgeſtellt, zur Wiederwahl die Herren: Dr.
Bender, F. Bormet, A. Hüfner, Dr. Kolb, L. Lautz und
L. Nodnagel. Zur Neuwahl die Herren: P. Aßmuth, E.
Baſtian, H. Bruchhäuſer, O. Friedrich, G. Gretzſchel, V.
Herbert, G. Heppenheimer, A. Oſann, P. Ramdohr, K.
Ritzert, B. Schäfer und J. Schroth. Bedauert wurde,
daß Herr Finanzrat Bangel auf ſeinem ablehnenden
Standpunkte beharrte. Eine allgemeine Verſammlung
wird baldigſt durch die Tageszeitungen einberufen
wer=
den, in der das bereits mitgeteilte Wahlprogramm
be=
ſprochen und die Kandidatenauswahl begründet werden
ſoll.
Oktroi für Wild und Geflügel.
Auf den an der Stadtgrenze Darmſtadts angebrachten
Tafeln wird u. a. noch Wild und Geflügel als
oktroi=
pflichtig aufgeführt, ungeachtet in § 13 des Zolltarifgeſetzes
vom 25. Dezember 1902 beſtimmt iſt, daß vom 1. April 1910
ab für Kommunen oder Korporationen Abgaben von
„Vieh, Fleiſch, Fleiſchwaren und Fett” nicht mehr erhoben
werden dürfen. Es iſt dabei offenbar hier wie in anderen
Städten, z. B. in Straßburg, davon ausgegangen worden,
daß Wild und Geflügel nicht unter die in § 13 des
Ge=
ſetzes benannnten „Fleiſch und Fleiſchwaren” zu rechnen
ſeien.
Durch das Oberlandesgericht in Straßburg iſt nun
aber im gegenteiligen Sinne entſchieden worden (vgl.
Kleines Feuilleton.
nge. Hiſtoriſche Zarenbeſuche in
Pots=
dam. Wenn Zar Nikolaus Il. am Ende dieſer Woche
zwei Tage, den 4. und 5. November, im Neuen Palais
bei Potsdam verbringt, ſo wird er durch mancherlei
daran erinnert werden, daß mehr als einer ſeiner
Vorfahren dort als Gaſt und Verwandter weilte. Und
es iſt ein eigener Zufall, daß am 5. November genau
105 Jahre vergangen ſein werden ſeit dem Tage, an
dem Potsdam der Schauplatz der denkwürdigſten
Be=
gegnung zwiſchen einem Zaren und einem Könige von
Preußen war. Am 5. November 1805 nahm
Alexan=
der I. nach zehntägigem Aufenthalte in Potsdam von
König Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luiſe
Abſchied. Zwei Tage vorher hatten die Herrſcher ein
geheimes Bündnis miteinander geſchloſſen. Um es zu
bekräftigen, ſtiegen beide, von der Königin begleitet,
unmittelbar vor der Abfahrt des ſchon reiſefertigen
Zaren, nachts um 1 Uhr in die taghell erleuchtete Gruft
Friedrichs des Großen in der Potsdamer
Garniſons=
kirche hinab und reichten ſich über dem Sarge des
gro=
ßen Königs die Hände und ſchwuren ſich ewige Treue
und Freundſchaft. Auf den Schlachtfeldern des
Be=
freiungskrieges erſt ſollten dieſe Treue und dieſe
Freundſchaft ihre wirkliche Probe beſtehen, und nun
wurden ſie dadurch befeſtigt, daß Alexanders Bruder,
Nikolaus, des Königs Tochter Charlotte als
Gemah=
lin heimführte. Die Prinzeſſin Charlotte war der
er=
klärte Liebling der Berliner und der Potsdamer. Als
ſie am 6. Juli 1829 zum erſten Male als Kaiſerin von
Rußland an der Seite ihres Gatten Nikolaus I., von
ihrem Vater in Friedrichsfelde eingeholt, in Berlin
einzog, da ſtrömte das Volk, ſo erzählt die Gräfin
Elz=
ſabeth Bernſtorff in ihren Memoiren, in Maſſen vor
das Tor und begrüßte ſie mit unendlichem Jubel. Den
Höhepunkt der zu Ehren der ruſſiſchen Gäſte
veran=
ſtalteten Feſtlichkeiten war am 13. Juli, dem
Geburts=
tage der Zarin, das „Ritterfeſt der weißen Roſe” vor
dem Neuen Palais in Potsdam, von deſſen
glänzen=
dem Verlaufe Augenzeugen uns beredte
Schilderun=
gen hinterlaſſen haben. Am 15. Juli 1852 erlebte die
ſonſt ſo ſtille Pfaueninſel ihren großen hiſtoriſchen
Tag. Nikolaus I. war zu Beſuch bei ſeinem
Schwa=
ger Friedrich Wilhelm IV, in Potsdam eingetroffen.
Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Seite 5.
Darmſtädter Tagblatt vom 21. Oktober d. J., Nr. 247).
Es darf alſo in Straßburg für Wild und Geflügel Oktroi
nicht mehr erhoben werden.
Dieſe Entſcheidung muß, da ſie auf einem
Reichs=
geſetz, dem Zolltarifgeſetz, beruht, auch für Darmſtadt als
gültig angeſehen werden. Gegen dieſe Entſcheidung ſoll
aber noch eine Berufung an das Reichsgericht erfolgen,
weil nach den Verhandlungen im Reichstage die Abſicht
beſtanden habe, die fraglichen Gegenſtände, als
Luxus=
artikel, nicht ſteuerfrei zu laſſen. Indeſſen dürfte jetzt nicht
die Abſicht bei Beratung des Geſetzes, ſondern der
Wort=
laut desſelben maßgebend ſein. In dieſem Geſetz,
bezieh=
ungsweiſe dem dazu gehörigen Tarif, ſind nun die Worte
„Fleiſch und Zubereitungen von Fleiſch” einmal als
Sam=
melbegriff in der Ueberſchrift für die ſämtlichen unter die
Nummern 108 bis 114 des Tarifs fallenden
Fleiſchgattun=
gen gebraucht, alſo für „friſches und zubereitetes Fleiſch,
Schweineſpeck, Federvieh, Haarwild, Federwild uſw.”
ferner ſind aber friſches und einfach zubereitetes Fleiſch in
Nr. 108, Schweineſpeck in Nr. 109, Federvieh in Nr. 110,
Haarwild in Nr. 111 uff. auch beſonders aufgeführt. Man
könnte nun ſagen, die Beſtimmung in § 13 des Geſetzes
ſei nur eine Ausnahmebeſtimmung und dürfe, da
Aus=
nahmen genau wörtlich verſtanden werden müſſen, nur
auf Fleiſch und Fleiſchwaren, nicht aber auch auf Fleiſch
von Wild und Federwild bezogen werden. Dies wäre
richtig, wenn es ſich wirklich um eine Ausnahme handelte.
Der Zolltarif iſt aber von der fraglichen Anordnung in
§ 13 des Geſetzes gar nicht berührt worden; es iſt durch
ſie nur eine für die Kommunen maßgebende, das ſtädtiſche
Oktroi betreffende Beſtimmung getroffen worden.
Folg=
lich müſſen die im Geſetz gebrauchten Worte „Fleiſch,
Fleiſchwaren”, die in der Umſetzung „Fleiſch und
Zube=
reitungen von Fleiſch” als Ueberſchriftsworte für die in
den Nummern 108 bis 114 des Tarifs aufgeführten
Gegen=
ſtände gebraucht ſind, auf alle dieſe Gegenſtände
Anwen=
dung finden. Da zu dieſen u. a. auch Haar= und
Feder=
wild, nicht lebend, auch zerlegt, nach dem Wortlaut des
Tarifs gehören, ſo dürften wohl die Oktroibeſtimmungen
in Darmſtadt, nach welchen Wild und Geflügel auch jetzt
noch als oktroipflichtig bezeichnet ſind, rechtlich nicht
halt=
bar ſein.
Otto.
* Berlin, 2. Nov. Ueber die Verheerungen
des geſtrigen Südweſtſturmes, der in einer
Stärke von 8 bis 10 im ganzen Nordſeegebiete
herrſchte, liegen vorläufig noch wenig Nachrichten vor:
Bei Scharhörn ſind drei kleine Segler mit der
gan=
zen Beſatzung untergegangen. Die Namen der Schiffe
ſind noch nicht feſtgeſtellt. Bei der Helgoländer
Düne kenterte das Schiff „Johann‟ Die Beſatzung
wurde von einem Helgoländer Rettungsboot gerettet.
Auf der Unterelbe ging das Kohlenſchiff „Hanſa”
unter. Es riß ſich am Ufer von ſeinem Anker los und
geriet darauf auf Grund. Die Beſatzung brachte ſich
auf dem eigenen Rettungsboot in Sicherheit. An der
Weſtküſte von Jütland ſtieg das Waſſer in mehreren
Häfen ſo ſtark, daß es die nächſtgelegenen Stadtteile
überſchwemmte. In Thiſted wurden zwei Männer,
die ſich auf die Hafen=Mole begeben hatten, von einer
Sturzwelle erfaßt und mit ins Meer genommen. Fünf
Schiffer, welche verſuchten, die beiden zu retten,
wur=
den gleichfalls von den Wellen erfaßt und ſtürzten ins
Meer. Drei von ihnen retteten ſich, die vier übrigen
ertranken. In Süd=Bayern, beſonders in der
bayeriſchen Hochebene, haben geſtern ſchwere
Föhn=
ſtürme geherrſcht und großen Schaden angerichtet. Auch
der Bahnverkehr wurde vielfach unterbrochen.
* Oberndorf, 2. Nov. Der geſtern hier tobende
Sturm, der gegen 8 Uhr abends ſeinen Höhepunkt
er=
reichte, hat auf der Hochebene großen Schaden
an=
gerichtet. Telephonſtangen wurden umgeworfen und
viele Bäume entwurzelt. In den Ortſchaften und einzeln
ſtehenden Gehöften wurden Dächer beſchädigt und Kamine
umgeſtürzt. Unfälle ſind bis jetzt nicht gemeldet worden.
H. B. Paris, 2. Nov. Das fürchterliche
Un=
wetter, von dem Paris geſtern heimgeſucht wurde,
wütet auch heute in unverminderter Stärke fort. Der
Nordweſtſturm, der ſtoßweiſe von heftigen Regengüſſen
begleitet über die Stadt hinwegbrauſte, erreichte nach
der Regiſtrierung der Eiffelſturmſtation die Stärke
von 108 Kilometer pro Stunde. In der Stadt und der
Bannmeile hat der Orkan große Verwüſtungen und
zahlreiche Unfälle verurſacht. An vielen Stellen der
Stadt mußte die Feuerwehr eingreifen, weil die Keller
durch die heftigen Regengüſſe unter Waſſer geſetzt
wurden. Die Seine iſt in ſtarkem Steigen begriffen,
doch iſt vor der Hand nichts Ernſtes zu befürchten, da
Paris diesmal gegen eine Wiederkehr der
Ueber=
ſchwemmungsgefahr vorbereitet iſt. Im Aermel=Kanal
hat der Sturm furchtbar gewütet. Die Dampfer des
Ein oder zwei Tage ſpäter erſchien die
be=
rühmte Schauſpielerin Rachel zu einem
Gaſt=
ſpiele in Berlin, und der König gab dem
Hofrat Schneider den Auftrag, eine
Vorſtel=
lung auf der Pfaueninſel zu arrangieren. Dies
drohte zuerſt an dem Widerſtande der Künſtlerin zu
ſcheitern, die ſich weigerte, im Freien, ohne alle
ſzeni=
ſchen Vorbereitungen, aufzutreten, „da ſie keine
Seil=
tänzerin ſei” Kein Geringerer als Theodor Fontang
hat von dieſer Vorſtellung eine höchſt lebendige und
anſchauliche Beſchreibung gegeben. An der Stelle aber,
wo die Rachel den größten Triumph ihres Lebens
feierte — denn ſie ſpielte ohne Kuliſſen und
Dekora=
tionen, im Straßenkleide und zuletzt, als es dunkel
wurde, mit einer Kerze in der Hand, vor einem
Par=
terre von Fürſten — ſteht jetzt eine Säule mit ihrem
Bildniſſe und dem Datum „15. Juli 1852‟.
*** Geprellte Theaterdirektoren. Eine
ganze Reihe bekannter Londoner Theaterdirektoren
haben jetzt Gelegenheit, ſich in ihren Direktionsſeſſel
zurückzulehnen und nachzugrübeln, ob ſie Wohltäter
der Menſchheit ſind, oder nur die naiven Opfer eines
ſchlauen Tricks. Am Samstag abend ſpielte ſich am
Schluß der Vorſtellung in dem Vorraum eines Theaters
an der Shaftesbury Avenue eine kleine Szene ab.
Der Direktor ſtand im ſorgloſen Geplauder mit einem
Kollegen von einem benachbarten Kunſtinſtitut und
ſchaute mit vergnügten Sinnen auf die Schar der
Be=
ſucher, die nach ihrem Kunſtgenuſſe das Theater
ver=
ließen. Plötzlich ſah man eine hübſche und
geſchmack=
voll gekleidete Dame mit einer reizenden Toque an
den Billettſchalter herantreten; in den anmutigen
Zügen las man Kummer, Sorge und Verlegenheit, und
flüſternd geſtand ſie dem Kaſſierer: „Ich bin in einer
unangenehmen Lage, ich muß oben im Rang mein
Portemonnaie verloren haben, kann nicht ein
Logen=
ſchließer einmal nachſehen?” Man verſtändigte den
Direktor, der verbeugte ſich mit der ganzen
Hilfsbereit=
ſchaftreines Bewunderers des ſchönen Geſchlechtes vor
Küſtenverkehrs in der Normandie mußten ihren Dienſt
einſtellen. Bei Havre zerſchellte die Fiſcherbarke Notre
dame de Grace; die Beſatzung konnte gerettet werden.
In Cherbourg verließen alle Handelsfahrzeuge die
Reede. Das Material der Kriegshafenbauten iſt ſtark
beſchädigt worden. Die Fiſcherfahrzeuge der Bretagne
mußten ſchleunigſt Zuflucht im Hafen ſuchen. Eine
Anzahl Boote werden vermißt. Man fürchtet, daß ſie
im Orkan untergegangen ſind.
* Paris, 2. Nov. In Paris iſt die Seine
in=
folge der anhaltenden Regengüſſe um nahezu einen
Meter geſtiegen.
* Paris, 2. Nov. Die aus Saigon
einge=
troffene Poſt meldet, daß Wirbelſtürme und
Springfluten in verſchiedenen Teilen Annams
und Tonkins große Verheerungen angerichtet haben.
Die Stadt Donghoi ſei faſt vollſtändig
zer=
ſtört worden.
H.B. Mailand, 2. Nov. Der Fluß Parma
erreichte ſieben Meter über Normalſtand. Er zerbrach
an vier Stellen bei Colonor die Dämme. Der Schaden
an der Waſſerſeite und einzelſtehenden Gehöften iſt
ſehr groß. Schweren Waſſerſchaden melden auch die
Landſchaften um Ravenna und Remini.
H.B. Brüſſel, 2. Nov. Nachdem in der
vor=
geſtrigen Nacht ein Orkan von ſeltener Stärke,
be=
gleitet von einem ungeheueren Wolkenbruch, über
Belgien hingezogen war, trat geſtern ein mehrere
Stunden dauerndes ſchweres Gewitter auf. Man
be=
fürchtet Unglücksfälle an der Küſte.
Luftſchiffahrt.
sr. Der Höhenweltrekord für
Flug=
maſchinen wurde bei dem Flugmeeting von
Bel=
mont Park durch den Amerikaner Johnſton abermals
verbeſſert. Johnſton hatte den alten Weltrekord
erſt vor wenigen Tagen in Belmont Park auf 2823
Meter emporgeſchraubt und nun iſt es ihm geglückt,
mit einer der neuen kleinen Wright=Rennmaſchinen
als erſter die 3 Kilometer im Höhenflug zu erreichen,
ja ſogar noch um einige hundert Meter zu überbieten.
Der Amerikaner erreichte eine Höhe von 9740 Fuß
— 3 228 Meter. Gleichzeitig gelang es auch dem
Ame=
rikaner Armſtrong Drexel, mit einer Blériot=Maſchine
den letzten Höhenweltrekord zu überbieten, indem er
einen Flug von 2856 Meter ausführte.
— Eine behördliche Prüfung und
Ab=
nahme der Flugmaſchinen beabſichtigt künftig
der franzöſiſche Aero=Klub durchzuführen. Der Klub
ſah ſich zu dieſer Maßnahme durch die zahlreichen
Un=
fälle der letzten Zeit veranlaßt, die zum großen Teil
auf die mangelhafte Konſtruktion der Flugmaſchinen
urückzuführen ſind. Die Abnahme der Aeroplane
wird in ähnlicher Weiſe erfolgen, wie die Prüfungen
und Abnahme neuer Automobile, für die bekanntlich
auch Zeugniſſe ausgeſtellt werden.
Demiſſion des franzöſiſchen Kabinetts.
* Paris, 2. Nov. Nach dem heute morgen
abge=
haltenen Miniſterrat begab ſich Miniſterpräſident
Briand ins Elyſee und überreichte dem
Präſi=
denten Falliéres die Demiſſion des
Ka=
binetts.
Ueber den heutigen Kabinettsrat, der die
Demiſ=
ſion der Regierung beſchloß, wird eine offizielle Note
ausgegeben, die beſagt:
„Der Miniſterpräſident Briand dankte ſofort nach
Eröffnung des Kabinettsrats ſeinen Mitarbeitern für
die moraliſche Stärkung, die ſie durch das Verbleiben
an ſeiner Seite während der ſchwierigen Augenblicke
der letzten Wochen ihm gewährt haben. Es ſeien
ge=
rade infolge dieſer Ereigniſſe neue Probleme
aufge=
worfen worden, die zur Zeit der Konſtitution des
neuen Kabinetts noch nicht beſtanden haben. Es ſeien
auch gleichzeitig perſönliche Angriffe und
Verdächtig=
ungen gegen ihn gerichtet worden, die zwar von dem
Parlamente verurteilt worden ſeien, aber doch die
Frage aufwerfen, ob er noch der geeignete Mann ſei,
um dieſe Probleme zu löſen. Unter dieſen neuen
Um=
ſtänden halte er es für loyal, dem Präſidenten der
Re=
publik das Wort zu laſſen und ihm die Demiſſion des
geſamten Kabinetts zur Verfügung zu ſtellen.
Der Präſident der Republik hat die
De=
miſſion des Kabinetts angenommen und Herrn Briand
gebeten, die laufenden Geſchäfte fortzuführen. Er
wird vorausſichtlich heute abend Herrn Briand bitten,
die Bildung des neuen Kabinetts zu übernehmen.”
H. B. Paris, 2. Nov. Die Demiſſion des
Kabinetts Briand hat mehr formelle Bedeutung
und ſoll Briand für die Umbildung des Kabinetts freie
Hand ſchaffen. Die Sitzung des Kabinettsrats, in
welcher dieſer Beſchluß gefaßt wurde, dauerte unge=
der Dame: „Aber, gnädige Frau, ich werde ſofort
nach=
ſuchen, bitte nur einen Augenblick Geduld!” und ſchon
war der galante Direktor mit Rieſenſchritten enteilt.
Der Kollege, mit dem der Direktor ſich vorher
unter=
hielt, hatte die Szene nicht weiter beachtet; nun aber
ſtieß er beim Auf= und Abgehen mit der jungen Dame
zuſammen, ein höfliches Lächeln des Wiedererkennens
huſchte über ſeine Züge, und mit eleganter
Verbeug=
ung grüßte er „Guten Abend, gnädige Frau!” Aber
die gnädige Frau erblaßte, machte Kehrt und war einen
Augenblick ſpäter den Blicken entſchwunden. Nach
einigen Minuten kam der eine Direktor wieder zurück;
nun ſtellte ſich heraus, daß die Dame bei dem Kollegen
juſt am Tage vorher dasſelbe Malheur gehabt und von
dem galanten Direktor ſieben Schilling erhalten hatte,
damit „gnädige Frau mit einem Automobil nach Hauſe
fahren könnten”. Telephoniſche Verſtändigungen mit
anderen Theaterdirektionen brachten die überraſchende
Kunde, daß die Dame jedenfalls eine eifrige
Theater=
beſucherin war, denn in den letzten 14 Tagen hatte ſie
in einer ganzen Reihe von Bühnenhäuſern „oben im
Rang” ihr Portemonnaie verloren und von den
lie=
benswürdigen Direktoren überall das Fahrgeld nach
ihrer ſtets ſchrecklich abgelegenen Wohnung erhalten...
* König Manuels Jacht. Die als
Staats=
eigentum erklärte Jacht König Manuels von Portugal
iſt zum öffentlichen Verkauf ausgeboten worden, und
ſchon hat die proviſoriſche Regierung in Liſſabon
ver=
ſchiedene Offerten von britiſchen Firmen und
Privat=
leuten erhalten. Auch der entthronte König ſelbſt hat
ein telegraphiſches Angebot von 2 Millionen Mark
ge=
macht. Das ſind ungefähr 10 v. H. über den Preis
hinaus, zu welchem das Schiff abgeſchätzt ward. Der
Miniſterrat entſchied ſich jedoch dahin, daß die Jacht
nicht früher verkauft werden könnte, bevor nicht die
Liquidation des königlichen Eigentums von der
Na=
tionalverſammlung erörtert worden ſei. Dieſe aber
wird aller Wahrſcheinlichkeit nach nicht vor Ablauf der
erſten Monate=des nächſten Jahres einberufen werden.
fähr eine halbe Stunde. Der Arbeitsminiſter Viviani
erklärte, daß er in eine neue Konſtellation einzutreten
nicht gewillt ſei, aber ein Freund des
Miniſterpräſiden=
ten Briand bleiben werde. Hierauf erklärte der
Juſtiz=
miniſter Barthou im eigenen Namen ſowie im Namen
der übrigen Miniſter, daß ſie unter allen Umſtänden
geneigt ſeien, das künftige Kabinett Briand zu
unter=
ſtützen. Man glaubt, daß die Kriſis nur von kurzer
Dauer ſein wird, da Briand für Erſatz Vivianis und
des bereits früher ausgeſchiedenen Ackerbauminiſters
Ruau geſorgt hat und die verbleibenden Miniſter mit
den beabſichtigten Aenderungen und der Verteilung
der Portefeuilles vollkommen einverſtanden ſind.
Spaniſche Revolutionsgerüchte.
* In London, Paris und Berlin waren geſtern
Gerüchte verbreitet, wonach in Madrid die Revolution
ausgebrochen ſei. Der Daily Telegraph verzeichnet in
ſeiner zweiten Ausgabe ebenfalls das Gerücht, daß in
Madrid die Revolution ausgebrochen ſei. In Berlin
lagen von dem Ausbruch einer Revolution in Spanien
bei den amtlichen Stellen keinerlei Nachrichten vor.
Weder im Auswärtigen Amt, noch in der ſpaniſchen
Botſchaft iſt das geringſte vos einem ſolchen Ereignis
bekannt. Die ſpaniſche Botſchaft in London teilte dem
Reuterſchen Bureau mit, daß ihr von einer
Revolu=
tion in Spanien nichts bekannt ſei.
* Paris, 2. Nov. Die hier eingetroffenen
Madrider Meldungen erwähnen keinerlei
Ruheſtörungen. Der Verkehr wird durch die
vom Sturm an den Telegraphen= und
Telephonleit=
ungen angerichteten Schäden ſehr beeinträchtigt.
* Madrid, 2. Nov. Die auswärts
umlaufen=
den Gerüchte über Unruhen, die in Spanien,
beſonders in Barcelona, ausgebrochen ſeien, ſind
gänz=
lich unbegründet. In allen Provinzen Spaniens
herrſcht abſolute Ruhe.
Darmſtadt, 3. November.
C Wahlen zum Kaufmannsgericht. Geſtern fanden
die Wahlen der Arbeitgeberbeiſitzer ſtatt. Von
642 Wahlberechtigten ſtimmten 82 ab. Es entfielen auf
folgende Herren die dabeiſ verzeichneten Stimmen:
Jacobi Aug. 81, Becker Fr. 81, Stein Ph. 81,
Fiſcher Ldw. 80, Heißner L. 80, Kölb W. 79,
Malzi K. 78, Klockow Fr. 77, Kahn Ad. 77,
Plaut J. 74.
Ungleich zeitraubender und umſtändlicher war die
Feſtſtellung des Reſultats der vorangegangenen Wahl
der Gehilfenbeiſitzer. Wegen der vielen
Streichungen und Aenderungen dauerte das
Zählge=
ſchäft bis geſtern abend 8¾ Uhr. Das Reſultat blieb,
wie wir es geſtern bereits vorausſagten. Auf Liſte I
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=
Verband entfallen 4 Beiſitzer, und zwar Kauder
mit 262, Weimar mit 258, Gebhard mit 252 und
Dahmen mit 252 Stimmen. Auf Liſte II Verein
für Handlungskommis von 1858, entfallen
3 Beiſitzer, und zwar Ulrich mit 203, Nees mit 201
und Teuerjahr mit 200 Stimmen. Auf Liſte III,
Kaufmänniſcher Verein Darmſtadt,
ent=
fallen 2 Beiſitzer, und zwar Schnellbächer mit 153,
Stimmen und Steinberg mit 141 Stimmen. Auf
Liſte IV Verband deutſcher
Handlungsge=
hilfen, endlich kommt 1 Beiſitzer, und zwar Scherer
mit 31 Stimmen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 2. Nov. Das Kronprinzenpaar
iſt heute früh 8 Uhr nach Genua abgereiſt, um von dort
die Oſtaſien=Reiſe anzutreten. Zur Verabſchiedung
von dem Kronprinzenpaar auf dem Anhalter Bahnhof
waren der Kaiſer und die Kaiſerin der
Reichs=
kanzler, der Staatsſekretär des Auswärtigen und
andere erſchienen. Das Publikum begrüßte die
Ma=
jeſtäten und die kronprinzlichen Herrſchaften mit
Hoch=
rufen.
* Berlin, 2. Nov. Wie die große Berliner
Straßenbahn=Geſellſchaft mitteilt, haben
ſich die Ergebniſſe des laufenden Geſchäftsjahres
bis=
her günſtig geſtaltet; vorausgeſetzt, daß das letzte
Vier=
tel hinter den Erwartungen nicht zurückbleibt, iſt zu
erwarten, daß eine etwas höhere Dividende als im
Vorjahre zur Verteilung gelangen kann. Die
Divi=
dende wird auf 8½ Prozent geſchätzt.
* Frankfurt a. M., 2. Nov. Der Kronprinz und
die Kronprinzeſſin trafen heute mit dem
fahr=
planmäßigen Zuge um 3 Uhr 46 Min. auf dem hieſigen
Hauptbahnhofe ein. Nach 10 Minuten Aufenthalt ſetzte
der Zug ſeine Fahrt über Straßburg nach Baſel fort.
Eine Begrüßung fand nicht ſtatt.
* Stuttgart, 2. Nov. Der Staatsanzeiger ſchreibt: Als
finanzielle Wirkung des ſeit dem 1. April 1909
beſtehenden Staatsbahnwagenverbandes im
Jahre 1909 kann, wie wir erfahren, für Württemberg eine
Erſparnis von rund 400000 Mark, herrührend
vornehm=
lich aus der Erſparung von Wagenleerläufen,
angenom=
men werden. Eine Erſparnis in dieſer Höhe iſt ſeinerzeit
auch in der den Ständen vorgelegten Denkſchrift über die
Bildung des Verbandes und bei der Aufſtellung des
Eiſenbahnetats für 1909 in Ausſicht genommen worden.
* Liſſabon, 2. Nov. Die Staatsanwaltſchaft, legte
gegen die vorläufige Entlaſſung Francos und der
übrigen Miniſter aus der Haft Berufung ein
* Liſſabon, 2. Nov. Der Juſtizminiſter wohnte
der Inventuraufnahme im Neceſſidade=
Palaſt bei. Er ſtellte den Inhalt des feuerfeſten
Schrankes feſt. Die darin vorgefundenen Dokumente
wurden beſchlagnahmt, unter Siegel gelegt und zum
Miniſterium gebracht.
* Aberdeen, 2. Nov. Der Kapitän des heute hier
eingetroffenen Fiſcherdampfers „Präſident Herwig”
meldet, daß er vorgeſtern auf der Höhe von Fair=Isle
mit dem Fiſcherdampfer „Augsburg”
zuſammen=
geſtoßen ſei. Die „Augsburg” iſt geſunken.
Sechs Mann der Beſatzung ertranken. Die
Ueber=
lebenden, dreizehn an der Zahl, wurden in Aberdeen
gelandet und werden in die Heimat zurückbefördert.
* Athen, 2. Nov. Die Mavromichaliſten
ver=
öffentlichen eine Erklärung, worin ſie die von ihnen
be=
ſchloſſene Wahlenthaltung rechtfertigen.
* New=York, 2. Nov. Der Vorſitzende des
Ver=
bandes der Rollkutſcher erklärt in einer Kundgebung:
Wenn der Bürgermeiſter von New=York, Gaynor,
einen Sympathieſtreik der Rollkutſcher
aus Anlaß des Ausſtandes der Angeſtellten der
Ex=
preß=Company vermeiden wolle, ſo ſolle er die Wagen
dieſer Geſellſchaft nicht weiter durch von der Polizei
geſtellte Begleitmannſchaften decken laſſen.
Bürger=
meiſter Gaynor ſolle ſich bis heute abend entſcheiden.
(Im Falle eines Ausſtandes würde der ganze
Güter=
verkehr in Unordnung gergten.
Seite 6.
Darmſtädter=Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
H.B. Berlin, 2. Nov. Ueber das Programm
des Zarenbeſuches erfährt der Lokal=Anzeiger
noch im Anſchluß an frühere Meldungen, daß bald nach
dem Eintreffen des Zaren im Neuen Palais Familien=
Frühſtückstafel im engſten Kreiſe ſtattfindet. Abends
iſt Galatafel, an der auch die ruſſiſchen und deutſchen
offiziellen Perſönlichkeiten teilnehmen. Für den
fol=
genden Tag iſt eine Hofjagd angeſetzt, nach welcher der
ruſſiſche Herrſcher in den Abendſtunden die Rückreiſe
nach Darmſtadt antritt.
— Brixen, 2. Nov. Der Fürſtbiſchof Dr. Simon
Aichner iſt im Alter von 96 Jahren im Kloſter
Neu=
ſtift geſtorben.
Briefkaſten.
K. M. 13. Sammelwert haben die Dreimarkſtücke
wohl kaum. Die Anzahl der Prägungen iſt uns nicht
bekannt.
H. M., hier. Zirka 200 Kilometer.
Sichtliche Kräftezunahme!
Frankfurt a. M., 10. April 1910. Teile Ihnen
hierdurch mit, daß ich, nachdem ich 2 Pakete „Bioſon” in
ca. 8 Wochen genommen hatte, mich bedeutend wohler
fühlte und meine Kräfte ſichtlich zunahmen. Ich nahm
„Bioſon” im Einverſtändnis mit dem Arzte. Mit
Ge=
ſchmack und Bekömmlichkeit war ich auch ſehr zufrieden.
Ich werde es weiter gebrauchen und auch überall
em=
pfehlen. Hochachtend! Frau Wilh. May, geb. Klapp,
Luifenſtraße 26. Unterſchrift beglaubigt: Reichmann,
Notar. „Bioſon” iſt das beſte und billigſte
Kräftigungs=
mittel. Paket 3 Mk. in Apotheken, Drogerien.
Be=
fragen Sie Ihren Hausarzt.
(21371D
das Wetter iſt unfreundlich und kalt und für
alle, die zu Erkältungen neigen, beginnt eine böſe
Zeit. Die Anwendung der Sodener Mineral=
Paſtillen (Fays ächte) wird jedoch alle Gefahren
von vornherein ausſchalten, und iſt doch eine
Erkältung vorhanden, ſo ſind es wieder Fays
ächte Sodener Mineral=Paſtillen, die ſicher, ſchnell
und angenehm damit aufräumen. Man kauft
Fays Sodener in Apotheken, Drogerien ꝛc. für
85 Pfg. pro Schachtel.
21345M
Der Neſtor der deutſchen Irren=Aerzte, Herr Geh.
Med.=Rat Dr. L. in H. ſchreibt: „Ich verwende Ihre
St. Georgsquelle ſeit einigen Jahren für mich und
einige Patienten, da ich an chroniſchen
Verdauungs=
ſtörungen und Gicht leide. Ich habe es jedenfalls
außer der eingehaltenen Diät der St. Georgsquelle
mit zu verdanken, daß ich von meinem chroniſchen
Leiden, ſowie der Gicht vollſtändig geheilt
wurde. Ebenſo ſprechen mir meine Patienten das
größte Lob aus über die Heilwirkung der St.
Georgs=
quelle bei harnſaurer Diatheſe, womit ich die beſten
Erfolge erzielte. Nach ſolchen Erfolgen kann ich
aus eigener Wahrnehmung nach Pflicht und
Ge=
wiſſen atteſtieren, daß ich die St. Georgsquelle in
Biskirchen a. d. Lahn als eine hervorragende
Heil=
quelle allererſten Ranges bezeichnen muß.”
Preis für 25 Flaſchen Mk. 9.— (19165f
„ 5
inkl. Verpackung ab Station Stockhauſen a. d. Lahn.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Freunden und Bekannten teilen wir
tief=
betrübt mit, daß unſere liebe, gute Schweſter
(21372
und Tante
Frau
geſtern abend plötzlich an einem Herzſchlag
ver=
ſchieden iſt und bitten wir um ſtille Teilnahme.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Chriſtian Spangenberg,
Kreiskaſſerechner i. P.
Darmſtadt, den 2. November 1910.
Die Beerdigung findet Freitag, den 4. Nov.,
vormittags 11¼ Uhr, vom Portale des
Fried=
hofes aus, ſtatt.
Nummer 258.
Für die herzliche Teilnahme bei dem Hinscheiden meines geliebten
Bruders, des
sage ich, zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen, aufrichtigsten
Dank.
Gross-Karben, Oktober 1910.
(21392
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Heute abend verſchied plötzlich infolge eines
Herzſchlages im 70. Lebensjahre mein treuer
Gatte, unſer Vater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
(21382
Herr
Namens der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ottilie Beer,
geb. Hachenburger.
Darmſtadt, den 1. November 1910.
Wilhelmsſtr. 10.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den
4. November, 11 Uhr vormittags, vom
Portale des israelitiſchen Friedhofes aus.
Kondolenzbeſuche und Blumenſpenden dankend
verbeten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Urgroßvaters und Onkels
Herrn
Christian Strassburger
Trompeter i. P.
ſprechen wir auf dieſem Wege Allen, insbeſondere
Herrn Pfarrer Kleberger für die troſtreiche
Grab=
rede, ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden,
(21311
unſeren herzlichſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. November 1910.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das
nördliche Tief iſt unter geringer Verflachung oſtwärts
gezogen. Auf ſeiner Rückſeite wehen kalte weſtliche
Winde, die im Gebirge Froſt gebracht haben. Im
weſt=
lichen Europa ſind heute morgen ſtrichweiſe Regen
ge=
fallen. Die Niederſchlagsmengen von geſtern erreichen
bedeutende Höhen. Es iſt noch geringer Regen zu
er=
warten.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, 3. Nov.:
Geringe Regen, weſtliche Winde, kalt, bis zu Froſt,
vereinzelt (im Gebirge) Schnee.
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſeherzlicher
Anteilnahme beim Hinſcheiden meines lieben
Mannes, unſeres guten Bruders, Schwagers und
Onkels
(B21368
Hertn Karl Will. Iui
ſagen wir Allen innigſten herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Ihm, geb. Fischer.
Darmſtadt, den 2. November 1910.
Gottesdienſt bei der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 4. November 1910.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min.
Jugend=
gottesdienſt und Predigt 5 Uhr 30 Min.
Samstag) den 5. November 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbat=
ausgang 5 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 5. November.
Vorabend 4 Uhr 30 Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 5 Uhr
45 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 6. November,
an: Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 4 Uhr — Min.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Ab. D): „Der Bajazzo”,
hierauf „Brüderlein fein”
Vorſtell ung um 8½ Uhr im Orpheum.
Beſprechung der Bürgermeiſter der Landgemeinden
des Kreiſes Darmſtadt um 3½ Uhr Neckarſtraße 3.
Vortrag von Geh. Kirchenrat Prof. D. Krüger um
8 Uhr im „Kaiſerſaal”.
Vortrag von Dr. Kienzle um 8¼ Uhr im Saale der
Zentralſtelle für die Gewerbe (Neckarſtraße).
Vortrag von Peter Gäde um 8½ Uhr Grafenſtr. 18.
Balladen=Abend des Löwe=Interpreten Götz um
8¼ Uhr im Hotel „Zur Traube‟.
Monatsverſammlung des Gartenbau=Vereins um
*8 Uhr im „Fürſtenſaal””
Konzert um ½8 Uhr im Bürgerkeller.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im „Schützenhof”
Konzert um 5 Uhr im „Kölniſchen Hof”
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3½—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: Si. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Seite 7.
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mend, 1. November morgens in Hamburg.
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47)
Für Hans von Haſſingen unterlag es keinem Zweifel
mehr, daß Helene einſt, wenn ihre Herzenswunde vernarbt,
in dieſem Manne ihre Zukunft finden würde.
Und daß ſeine vorausſchauenden Augen ſie nicht als
Glückloſe zu ſehen brauchten, ſtimmte ihn ſo froh und
zu=
frieden, daß er am nächſten Tage alle Strapazen der
Uebung mit ſolch heiterem Mute ertrug, daß Eſpach, der
ihn zuweilen beobachtete, befriedigt an die peinliche Szene
des Sonntags zurückdachte. Es war ja ein Jammer
ge=
weſen, wie der Freund in den letzten Monaten ſich gezeigt
hatte, niedergedrückt und verſchloſſen.
Nun merkte man ihm doch wieder die Freude am
Beruf an, an der zurückgewonnenen Geneſung.
Die arme kleine Helene freilich hätte es nicht ſehen
dürfen, wie heiter ihr Hans ſchon ſechs Tage nach ihrem
Verluſt mit jungen Damen ſcherzen und lachen konnte, die
man auf dem Gipfel des Brockens traf, und die für die
gänzlich fehlende Ausſicht durch die überraſchende
An=
weſenheit von einem Dutzend flotter Leutnants reichlich
entſchädigt wurden.
Sie fanden es jammervoll, in Ilſenburg und nicht in
Schierke einlogiert zu ſein, denn im Kurhaus unten hatte
der findige Hotelwirt natürlich zu Ehren der militäriſchen
Einquartierung Reunion angeſagt, und die Schierker Kur=
aſehneltichen Schichte uchelen ſant aufde behemie
Tanzluſt der Offiziere.
Als das Bataillon den Abſtieg vom Brocken begann,
zog ein Gewitter herauf, von wolkenbruchartigem Regen
begleitet. Wahre Gießbäche ſtürzten den Weg entlang,
der Fichtenwald bog ſich ſtöhnend im Sturm und grelle
Blitze zuckten. Schon nach kurzer Zeit war das ganze
Bataillon bis auf die Haut durchnäßt und bot einen
un=
beſchreiblichen Anblick von bis zum Geſicht herauf mit
Schmutz beſpritzten Geſtalten.
Die Mannſchaften trotteten ſchwerfällig mit geduckten
Köpfen, die Offiziere fluchten.
Das verregnete Biwak hätte ſie gefreut, wenn dieſe
reichliche Waſſerduſche zwei Stunden ſpäter
hernieder=
gegangen wäre.
Kurz vor Schierke hätte es beinahe ein Unglück
gege=
ben. Im Rauſchen des Regens und dem Brauſen des
vom Sturm durchrüttelten Waldes, das alle anderen
Ge=
räuſche verſchlang, geblendet von dem Waſſer, das gegen
ihre Geſichter peitſchte, hatte niemand das Rollen des
Wagens gehört, der auf einer den Weg kreuzenden
Chauſſee eilig einem ſchützenden Dach zuſtrebte.
Die dampfenden Nüſtern des Vollbluttrabers ſchnoben
bereits dicht neben dem Kopf eines braven Musketiers,
als eine energiſche Hand die Zügel ſtraff zog und der
Rappen leicht aufbäumend zurückwich und ſtillſtand.
Der leiſe Schreckensruf, der vom leichten Dogcart
herabtönte, ſchien aus einem Frauenmunde zu kommen,
aber wer ſich unter den Gummicapes, deren Kapuzen über
die ſene der der Barderſt eimehnenden öiſialen
e=
zogen waren, barg, war nicht ſo leicht zu erkennen.
Ein unglücklicher Diener, dem das Waſſer vom
durch=
weichten Zylinder rann, hockte ergebungsvoll auf dem
Rückſitz des zierlichen Gefährts. Seiner Weiterfahrt ſtand,
da die ganze Reihe der Soldaten zum Stehen gekommen
war, nichts mehr im Wege, aber bei dem ſtarken Anziehen
der Leinen war am Zaumzeug etwas geriſſen, der Lenker
hob die Peitſche und deutete, ſich mit einem Befehl an den
Diener wendend, auf die beſchädigte Stelle, dabei
bemerk=
ten die ſcharfen Offiziersaugen, daß die Hand im
reh=
ledernen Fahrhandſchuh einer Dame gehörte.
Sofort erwachte die ritterliche Hilfsbereitſchaft und
einer der Herren ſprang hinzu, ſeine Dienſte anzubieten.
Sehr gütig! ſagte unter der beſchattenden Kapuze eine
wohllautende Frauenſtimme, aber wollen Sie nicht vor
allen Dingen die Mannſchaften weitermarſchieren laſſen —
mein Kutſcher wird im übrigen auch allein mit dem
Schaden fertig.
Der Regen begann ſoeben, da das Gewitter vorüber
war, etwas nachzulaſſen, es wurde merklich heller und nur
der Wind brauſte noch in gleicher Stärke und knatterte
im naſſen Gummiſtoff der Mäntel. Er fuhr auch mit
einem rückſichtsloſen Stoß unter die ſchützende Kapuze
und wehte ſie von einer weißen Frauenſtirn zurück, um
die braunes wirres Haar ſich lockte.
Da die Hände Zügel und Peitſche hielten, war der
Schaden nicht gleich gut zu machen, vielleicht war es auch
nur einer jener merkwürdigen Zufälle, die über ein Men=
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
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ſchenſchickſal entſcheiden, jedenfalls mußte die Dame ſich
gefallen laſſen, daß ſämtliche vorbeimarſchierenden
Mann=
ſchaften, insbeſondere aber die Offiziere, ſie intereſſiert
muſterten und der, welcher ihr ſeine Hilfe angeboten, ſie
nur zögernd mit ehrerbietigem Gruß verließ. Ihr ſchmales
Geſicht färbte ſich rot und in ihren großen goldbraunen
Augen lag etwas Suchendes und Erregtes.
Plötzlich leuchteten dieſe Augen auf, die roten Lippen
lächelten.
An Leutnants Eſpachs Seite nahte Hans von
Haſ=
ſingen, der, weit hinten, von der kleinen Szene gar nichts
geſehen, ſich nur gewundert hatte, warum der ganze Zug
ſtockte.
Nun bemerkten ſie beide erſt das elegante Geſpann
am Wege, Haſſingen ſah ein wohlbekanntes, ſüßes
Frauen=
geſicht, ſah das Lächeln und den aufleuchtenden Blick—
Er faßte nach Eſpachs Arm und kniff ihn, daß dieſer
ein: „Na, erlaube mal!” hervorſtieß und dann, ein
auf=
dämmerndes Verſtehen im Blick, hinzuſetzte: Das iſt wohl
gar
Frau von Rieding! ergänzte Haſſingen, der ſich
be=
zwingen mußte, nicht durch die Mannſchaften hindurch zu
der jungen Frau hinzuſtürzen. Es wäre zu auffallend
geweſen.
Als er endlich neben dem Wagen ſtand und in das
lächelnde Geſicht blickte, war er ſo erregt, daß er kaum zu
ſprechen vermochte und ſie ſeine ſtammelnden Fragen mehr
erriet als hörte.
Es war ein ſeltſames Wiederſehen in dem
verreg=
neten, ſturmdurchtobten Harzer Bergwalde, Hans
Haſ=
ſingen nichts weniger als ſalonfähig in der durchnäßten
Uniform und den kotbedeckten hohen Stiefeln, die
Manö=
vermütze auf dem triefenden Haar, aber ſo ſtrahlenden,
glücklichen Geſichtes, daß Lenas Augen fragend und
zu=
gleich hoffend der Urſache nachzuſinnen ſchienen.
Dabei erzählte ſie ihm, daß ſie ſeit drei Tagen im
Schierker Sanatorium ſei ihrer Nerven wegen und heute
mit einer Bekannten, ſie wies auf die noch dicht
ver=
mummte Damen neben ſich, eine Ausfahrt nach Ilſenburg
unternommen hätte.
Da Haſſingen, der von den Kameraden neidiſch
be=
trachtet wurde, weiter mußte, fragte er nur noch raſch nach
einer Gelegenheit, ſie zu ſehen, und ſie verſprach lächelnd:
Ich will abends zur Reunion kommen, weil ich doch gern
einmal mit Ihnen tanzen möchte. Denken Sie, ich wußte
aber gar nicht, daß es Ihr Regiment ſei, das dieſe
Reunion verherrlichen ſollte, ich wäre ſicher nicht
hin=
gegangen.
Hans Haſſingen legte das letzte Stück Weg neben dem
Freunde in einer Art Traumzuſtand zurück.
Eſpach brauchte auf eine Beantwortung der Frage, die
er einſt getan, nicht mehr zu dringen, er wußte jetzt genau
Beſcheid, wie es um Haſſingen ſtand, und auch der ſträubte
ſich nicht länger gegen das neue, ſtarke Gefühl, das dieſes
Wiederſehen mit einem Schlage ans Licht gezogen hatte.
Er liebte dieſe Frau und damit war ihm das Recht
gege=
ben, um ſie zu werben.
Böſe und gehäſſige Zungen mochten dieſe Liebe
viel=
leicht bezweifeln und ſie auf das Konto der Millionen
ſetzen, für den jungen Offizier ſprachen ſie nur inſofern
mit, als Eleganz und Reichtum eben zu dem Reiz von
Lenas Perſönlichkeit den einzig paſſenden Rahmen
bil=
deten und die Möglichkeit, ſie ohne Schwierigkeiten
hei=
raten zu können, ſein Liebes= und Glücksgefühl natürlich
verſtärkte. Wenn ſie ſelbſt nur dieſe Heirat mit ihm wollte!
Deſſen war er durchaus noch nicht ſicher, trotz der
ſicht=
lichen Freude, die ſie bei dem Wiederſehen gezeigt hatte.
Während er ſch mi Senhnant Eſuach geſaner in
einem Hotelzimmer umzog, ſchwankte die Wage ſeiner
Gefühle zwiſchen froher Zuverſicht und bangen Zweifeln.
Dem Freunde gegenüber empfand er eine gewiſſe
Be=
fangenheit. Er war ſo oſt Zeuge ſeiner
Gefühlsäuße=
rungen für Helene Falk geweſen, daß es ihn genierte, von
ſeiner neuen Liebe und ihren Wünſchen mit ihm zu
ſpre=
chen. Sie vollendeten alſo ziemlich ſchweigſam ihre
Toilette.
Haſſingen war zuerſt fertig und drängte, ſeine
Un=
geduld mühſam bezwingend, zum Gehen.
Mit ſeinem blonden, tadellos friſierten Kopf, dem
ſonnengebräunten, ſympathiſchen Geſicht und der ſtraffen,
hohen, ſchlanken Geſtalt, die der Ueberrock beſonders gut
kleidete, war er wohl geeignet, einer Frau zu gefallen,
ſelbſt wenn ſie noch nicht gelernt, ſein Weſen zu ſchätzen.
Eſpach faßte ihn an der Schulter.
Glück auf denn, Hans! ſagte er mit ehrlicher
Herz=
lichkeit.
Eine leichte Bewegung malte ſich in des Anderen
Zügen.
Mußt Du mich nicht eigentlich für charakterlos halten,
Walter?
Eſpach verſtand, was in ihm vorging.
Nein, Hans, das tue ich nicht. Ich kann Dich
voll=
kommen begreifen. Es iſt das Geſunde und Natürliche,
daß ein Mann in ſeiner Liebe nach einem Ziel ſtrebt und
daß er nicht mit Weinen und Klagen einer ausſichtsloſen
Liebe nachtrauert. Laß die Skrupel, Du haſt ein Recht
darauf, glücklich zu werden.
Sie drückten ſich in einer gewiſſen Feierlichkeit die
Hand und ſchritten dann zuſammen die Treppe hinunter.
(Fortſetzung folat.l
Nummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Foxterrier.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Den Fahrverkehr auf dem Luiſenplatz.
Zur Aufrechterhaltung eines geordneten Fahrverkehrs in den Straßen der Stadt
weiſen wir darauf hin, daß nach der Polizeiverordnung vom 20. Februar 1904, betreffend
den Verkehr von Fuhrwerken in der Haupt= und Reſidenzſtadt, alle Fahrzeuge, alſo
insbeſondere Wagen jeder Art, Automobile, Handkarren, Fahrräder uſw. ſtets die
rechte Seite der Fahrbahn einzuhalten haben. Nach der anderen Seite der
Fahr=
bahn darf nur, wenn dort angehalten werden ſoll, und nicht früher als notwendig,
ab=
gebogen werden. Zuwiderhandlungen können mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder mit
Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden.
Mit Rückſicht auf den ſtarken Verkehr auf dem Luiſenplatz iſt die
Schutz=
mannſchaft angewieſen worden, darauf zu wirken, daß alle Fahrzeuge, die die
Rhein=
ſtraße herauf= oder herunterfahren, ſtets rechts am Ludwigsdenkmal vorbeifahren
und auch hierbei die rechte Seite der betreffenden Fahrbahn einhalten.
Darmſtadt, den 1. November 1910.
(21373df
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Die Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung.
Am Donnerstag, den 10. November ds. Js., von vormittags 9 Uhr bis
nachmittags 5 Uhr, ohne Unterbrechung, wird die Wahl von 18 Stadtverordneten
der Stadt Darmſtadt vorgenommen. Die Ermittelung des Wahlergebniſſes erfolgt
ſofort nach Schluß der Abſtimmung und wird, wenn nötig, am folgenden Tage
fort=
geſetzt und beendigt.
Nach § 2 des Wahlſtatuts vom 1. Juni 1883 und Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 20. Oktober ds. Js. werden 20 Wahlbureaus errichtet. Denſelben
ſind die Wahlberechtigten in alphabetiſcher Ordnung ihrer Familiennamen, wie
folgt, zugeteilt:
I. Wahlbureau:
von Abel bis Bender.
II. Wahlbureau:
von Bendheim bis Bruſt.
III. Wahlbureau:
von Bub bis Dotzert.
IV. Wahlbureau:
von Drach bis Fiſch.
V. Wahlbureau:
von Fiſcher bis Geuter.
VI. Wahlbureau:
von Geyer bis Hammer.
VII. Wahlbureau:
von Hanau bis Heyn.
VIII. Wahlbureau:
von Hickler bis Intrau.
IX. Wahlbureau:
von Joachim bis Klotz.
X. Wahlbuneau:
XI. Wahlbureau:
von Kuniſch bis Lyß.
XII. Wahlbureau:
von Maar bis Müller, Guſtav.
XIII. Wahlbureau:
von Müller, Heinrich bis Pfarr.
XIV. Wahlbureau:
von Pfeffer bis Rößler.
XV. Wahlbureau:
von Rötelmann bis Schießlinger.
XVI. Wahlbureau:
von Schiffel bis Schuchmann, Johannes.
XVII. Wahlbureau:
von Schuchmann, Karl bis Steffan.
XVIII. Wahlbureau:
von Steger bis Viel.
XIx. Wahlbureau:
von Vierheller bis Welcker.
Xx. Wahlbureau:
von Weller bis Zwingler.
Die ſämtlichen Wahlbureaus befinden ſich im Erdgeſchoß des Städtiſchen
von Klucken bis Kumpf.
Saalbaus und zwar:
Wahlbureau I—X im großen Saal,
Wahlbureau Xl-KUI im Gartenſaal und
Wahlbureau XVll-KX in den Garderoberäumen.
Die einzelnen Wahlbureaus ſind durch Aufſchriften erkennbar gemacht.
Nach’§ 1 des erwähnten Statuts bildet die ganze Stadt einen Wahlbezirk.
Es findet Erſatzwahl ſtatt:
a) für folgende 14 im regelmäßigen Wechſel ausſcheidenden Herren auf
die Dauer von 9 Jahren:
7. Lautz, Ludwig, Fabrikant.
8. Müller, Karl, Ortsgerichtsvorſteher,
9. Nodnagel, Ludwig, Geh. Oberſchulrat,
11. Schneider, Heinrich, Landwirt.
1. Bangel, Robert, Finanzamtmann,
2. Bender, Dr. Hugo, Rechtsanwalt,
3. Bormet, Ferdinand, Rechnungsrat,
4. Heyd, Theodor, Dr. ing. Diplom=Ingenieur 10. Rockel, Karl, Privatier.
5. Hüfner, Adam Werkführer.
6. Kolb, Dr. Karl, Sanitätsrat,
b) für folgende, vor beendigter Dienſtzeit ausgeſchiedene Herren:
I. auf die Dauer von 9 Jahren:
1. Egenolf, Konrad, Kaufmann (durch ſeine Wahl zum Bürgermeiſterei=
Beigeordneten),
2. Müller, Karl Philipp, Keltereibeſitzer) durch Tod
3. Reinemer, Karl, Direktor,
ausgeſchieden
II. auf die Dauer von 6 Jahren:
1. Götz, Ludwig, Rechnungsrat (durch Amtsniederlegung ausgeſchieden),
2. Merck, Dr. Karl Emanuel, Fabrikant, 1 durch Tod
3. Vogt, Ludwig, Architekt,
7 ausgeſchieden
III. Auf die Dauer von 3 Jahren:
Oſann, Dr., Arthur, Geh. Juſtizrat (durch Tod ausgeſchieden).
Die Amtszeit der zu Wählenden beginnt im Januar 1911.
Die Liſte des höchſtbeſteuerten Dritteils der Wählbaren liegt während der Wahl
auf einem beſonderen Tiſche im Wahllokale offen. Gemäß Art. 11, Abſ. 2 des Geſetzes
vom 13. Juni 1874, betr. die Städteordnung für das Großherzogtum Heſſen, muß die
Hälfte der Stadtverordneten dem höchſtbeſteuerten Dritteil der Wählbaren angehören.
Da von den im Amte verbleibenden 24 Stadtverordneten 23 dem höchſtbeſteuerten
Dritteile der Wählbaren angehören, muß von den neu zu Wählenden keiner dem
höchſt=
beſteuerten Dritteile angehören.
Die Wahlberechtigten werden eingeladen, an dem bezeichneten Tage innerhalb
der angegebenen Zeit ſich in den betreffenden Wahlbureaus perſönlich zur Abſtimmung
einzufinden.
Wer mit Entrichtung der im Juli d. Js. fällig geweſenen beiden erſten
Ge=
meindeſteuer=Ziele im Rückſtand iſt, kann zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden.
Zahlung des Steuerrückſtandes nach Freitag, dem 5. November, iſt der
Wahl=
kommiſſion durch Vorzeigen des quittierten Steuerzettels nachzuweiſen.
Darmſtadt, den 3. November 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(21325dso
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine Nr. 58 116,
58 537, 58 665, 58 755, 58 757, 59 405, 59 699, 62 705, 62 872, 64 628,
68 516, 68 703, 69 655, 69 656, 70 150, 70 151, 70 468, 70 557, 70 934,
71451, 73 887, 79390, 80 829 und 82 106 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche innerhalb 14 Tagen, vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung
an gerechnet, in unſerem Geſchäftszimmer — Kirchſtraße Nr. 9 — geltend zu machen,
widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß § 32 des Statuts vom 18. Auguſt 1900,
betreffend die ſtädtiſche Pfandleihanſtalt Darmſtadt, die Kraftloserklärung der Pfand=
(21360
ſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, den 1. November 1910.
Städtiſche Pfandhausverwaltung.
Paul, Vorſteher.
Dir.:
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Auf dem Wege des öffentlichen Wettbewerbs
ſollen vergeben werden:
I. Für die Herſtellung von Kleinpflaſter auf den Kreisſtraßen:
A. vom Eberſtädter Bahnviadukt nach Pfungſtadt (km 8,4—9,6).
a) Das Anfahren von 566 cbm Kleinpflaſterſteinen, 69 cbm Wandſteinen
und 170 cbm Steinſand.
b) Die Anlieferung von 226 cbm Rheinſand, 90 cbm gewöhnl. Sand,
70 cbm Stückſteinen, 154 cbm Beſſunger Kies, 425 cbm Steingeröll bezw.
Kohlenſchlacken und 170 cbm Steinſand.
B. von Arheilgen bis Kreisgrenze bei Baierseich (km 7,67 Waldanfang bis
km 9,2596).
a) Das Anfahren von 750 cbm Kleinpflaſterſteinen, 91 cbm Wandſteinen
und 225 cbm Steinſand.
d) Die Anlieferung von 300 cbm Rheinſand, 130 cbm gewöhnl. Sand,
160 cbm Stückſteinen, 184 cbm Beſſunger Kies, 400 cbm Steingeröll oder
Kohlenſchlacken und 225 cbm Steinſand.
II. Für die Unterhaltung der Kreisſtraßen:
a) Die Anlieferung von 1020 cbm gewöhnl. Sand zum Einwalzen neuer
Deck=
lagen auf den Kreisſtraßenſtrecken Darmſtadt-Mainz (
Büttelbornerabzweig=
ung), Station Kranichſtein-Schloß Kranichſtein, Frankfurter Straße von
Waldanfang bis Baierseich, Darmſtadt-Kranichſtein, alter Roßdörfer Weg,
Eberſtadt-Pfungſtadt und Pfungſtadt-Eſchollbrücken.
b) Die Anlieferung von 835 cbm Kies zum Bekieſen von Fußpfaden der
Kreis=
ſtraßen des Kreiſes Darmſtadt.
(21312
Die Bedingungen liegen in den Geſchäftsräumen des Unterzeichneten (
Neckar=
ſtraße 3) an den Vormittagen offen, woſelbſt ſchriftliche Angebote bis ſpäteſtens
Donnerstag, den 10. k. M., vormittags 10 Uhr, entgegengenommen werden.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1910.
Der Großherzogliche Kreisbauinſpektor.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 3. November 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich zwangsweiſe
gegen Barzahlung
a) für beſtimmt:
1 Patentmatratze, 1 Gewehr und 1 Partie Zigarren;
b) ferner vorausſichtlich:
8 Diwans, 4 Sofas, 2 Büfetts, 2 Pianinos, 5 Schreibtiſche, 12 Vertikos
5 Waſchtiſche, 1 Spiegel= u. 6 Kleiderſchränke, 2 Pfeilerſchränkchen, 2 Trumeaux,
2 Nähmaſchinen, 1 Landauer, 2 Bücher= u. 2 Warenſchränke, 4 Betten, 1
Geh=
rock, 1 Mandoline, 2 Schläger, 1 Partie Geſchäftsbücher, Bilder, Bilderleiſten,
Kunſtblätter, Servietten, Damaſttücher, 1 Partie Bretter und verſch. andere
Gegenſtände.
Darmſtadt, den 2. November 1910.
(21327
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Verſteigerungs-Anzeige.
Samstag, den 5. Nov. I. J., vorm. 9 Uhr u. nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich auf freiwilligen Antrag aus dem Nachlaß des General=Lt. z. D. Gg. Hof,
Stiftstrasse 9, I., nachſtehend verzeichnete Möbel= und Haushaltungs=Gegenſtände:
1 Sofa mit rot. Plüſchbezug mit 2 Seſſeln, 1 Sofa mit grünem Plüſchbezug
mit 6 Seſſeln, 2 Büfetts in nußb. pol., 1 Damenſchreibtiſch, 1 große Kommode,
1 Pfeilerſchränkchen, 1 2=tür. u. 3 1=tür. Kleiderſchränke, 1 Säule mit Figur,
1. Spieltiſch, verſch. andere Tiſche, 1 Garderobeſtänder, 1 Klavierſeſſel,
1 Triumphſtuhl, 1 Mädchenbett, 1 Waſchtiſch, 1 3teil. Bettſchirm, 1 gutgehende
Standuhr in Bronze, 1 ſilb. Huilier, 2 Viſitenkartenſchalen, 1 Eismaſchine,
1 Wiener Kaffee=Maſchine, verſch. Bilder, Alabaſter=Vaſen, verſch. Nippſachen,
Vorhänge und 1 Partie Herrenkleider.
Die Verſteigerung findet an den Meiſtbietenden gegen Barzahlung ſtatt.
Darmſtadt, den 3. November 1910.
(21329
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxator,
Mühlſtraße 62, am Kapellplatz.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 24. Novemher I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Bäckermeiſter Karl Jockel
Ehe=
leuten dahier gehörigen Grundſtucke:
Flur Nr.
931 4796 qm Acker hinter der
27
Methwieſe,
27 94.)
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K116/10
Darmſtadt, den 18. Oktober 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D20351,8
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 24. November 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Mathias Hees Eheleuten
dahier zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
XIV 79/10 219 Hofreite Schulſtraße
(Beſſungerſtr. 115),
XIV 78 289 Grabgarten daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Wittmann=
ſtraße 1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1910.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
(D20352,8
Frantz.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 10. November I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die zur Konkursmaſſe der Georg
Hell=
muth Eheleute dahier gehörige Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 914¾/10 422 Hofreite Mühlſtraße,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K131/10
werden.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D19330,7.
An unſer Genoſſenſchafts=Regiſter wurde
J heute eingetragen hinſichtlich der Firma:
Darmſtädter Beamten=Bauverein,
eingetragene Genoſſenſchaft mit
be=
ſchränkter Haftpflicht, Darmſtadt.
Die Vertretungsbefugnis der
Liqui=
datoren iſt beendet. Die Firma iſt
er=
loſchen.
(21319
Darmſtadt, den 27. Oktober 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handels=Regiſter, Abteilung B,
a) wurde heute eingetragen hinſichtlich der
Firma:
Wartburg=Buchhandlung,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt.
Der Geſchäftsführer Karl Dörr iſt
aus=
geſchieden, an ſeiner Stelle iſt der Pfarrer
Georg Glock in Nieder=Ramſtadt zum Ge=
(21318
ſchäftsführer beſtellt.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Vonnerstag, den 3. November 1910
vormittägs 10 Uhr.
werden etwa (*26657sd
100 chm Schwellen und
Rundholz
an der Pallaswieſenſtraße
am neuen Bahnhof, öffentlich meiſtbietend
gegen gleich bare Zahlung verſteigert.
Tiefbaugeschäft R. Schneider,
G. m. b. H., Darmſtadt.
Der Dragoner Johannes Ziergöbel der
2. Eskadron, welcher ſich am 12. Oktober
1910 aus der Garniſon entfernt hatte, iſt
am 28. Oktober 1910 verhaftet und zu
ſeinem Truppenteil zurückgebracht worden.
Die gegen denſelben erlaſſenen
Steck=
briefe bezw. die angeſtellten Recherchen wer=
(21313
den zurückgezogen.
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Seite 12,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 258₰
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
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Die beleidigenden Ausdrücke gegen
Frau Jakob Dönges Ww., nehme
ich mit Bedauern zurück=
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Frau Philipp Götz, Kaupſtraße.
e
Aufrichtiger Antrag.‟
Einem tüchtigen Fräulein von
20—30 Jahren wird Gelegenheit
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boten , ſich mit einem ſtrebſamen,
vermögenden Bäcker mit gutem
Ge=
ſchäft zu verheiraten. Beſſ.
Dienſt=
mädchen mit etwas Erſparnis nicht
ausgeſchloſſen. Offerten bittet man
unter G 59 in der Expedition
ein=
zureichen. Agenten ſtrengſtens
verbeten.
(21335a
Ein föitoer
Mit 50er, i. angenem. Stellung, Gehalt u.
penſionsberechtigt, Hausbeſitzer m.
Laden=
geſchäft, ſ. z. Führung ſeines Haushalts
eine tüchtige Perſon, zwecks ſp. Verehelich.
(*27116
Vermögen erwünſcht.
Gefl. Offerten mit Vermögensangabe
unter G 73 in der Expedition ds. Blattes
niederzulegen. — Anonym zwecklos. —
Diskretion Ehrenſache.
jähr. blonde Wienerin, mit vorl. 50 000
20 Mark Mitgift, ſpät. bedeut. Erbe, einzige
Tochter e. Großinduſtriellen feſch u. ſchön,
wünſcht Neigungsheirat. Nur ernſte Bew.,
wenn auch ohne Verm., wollen ſchreiben an
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Wolf in Frankfu
Seite 18a
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1910.
Nummer 258.
behaftet, welche mich durch das
ewige Jucken Tagu. Nachtnicht in
Ruhe ließen. Nach ein. Einreibung
von kaum 14 Tagen mit Zucker’s
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m. Flechten vollſt. verſchwunden. Ihre Seife iſt nicht 1.50 M.,
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Ich ran enger Sie nit
Eine Nordlandreiſe.
Aus den Briefen eines Verſtorbenen.
Juſtizrat Dr. Max Mayer, der vor wenigen
Tagen das Land betrat, „aus deß‟ Bezirk kein
Wand’rer wiederkehrt”, war einer der weiteſtgereiſten
Männer unſerer engeren Heimat. Außer nach
Frank=
reich, England, Italien, Schweiz, Griechenland,
Oeſterreich und den Donauländern, führte ihn
ſein Weg wiederholt nach den Vereinigten Staaten
von Amerika. Er war in Mexiko und Braſilien, in
Spanien, Portugal und der afrikaniſchen Wüſte. Nach
Aegypten und dem gelobten Lande führte ihn ſeine
große Reiſeluſt mehrere Male und auch der hohe
Norden wurde von ihm beſucht, zum letztenmal in dem
verfloſſenen Sommer. Wie großen Genuß und
Be=
reicherung ſeines umfaſſenden Wiſſens ihm dieſe Reiſen
gewährten, bewieſen ſeine an Freunde geſandten
Briefe. Ein beſonders intereſſanter Bericht, von
ſeiner letzten Nordlandreiſe, iſt uns zur
Verfügung geſtellt worden, und wir glauben, durch den
nachfolgenden Abdruck unſere Leſer zu verbinden.
An Bord „Thalia” auf der Rückfahrt von Spitzbergen
nach dem Nordkap, 17. Auguſt 1910, vorm. 7 Uhr.
Die frühe Morgenſtunde, in der an Bord noch alles
hübſch ruhig iſt, benutze ich, nach vorzüglichem
achtſtün=
digen Schlaf, Bad und Frühſtück, gerne dazu, ein wenig
mit Ihnen zu plaudern. Denn gegen Mittag ſollen
wir mit dem Nordkap wieder das alte Europa erreichen,
und dann folgen programmgemäß tagtäglich Einfahrten
in die wunderbaren Fjords Norwegens mit ſich
an=
ſchließenden Landausflügen. Mit ruhigem Schreiben
wird es alſo dann zu Ende ſein, es iſt ſomit die letzte
Friſt. Mit Abſicht ſagte ich vorher „plaudern”, denn
eine geordnete, in chronologiſcher Folge
geſchil=
derte Darſtellung meiner Reiſeerlebniſſe dürfen Sie
nicht erwarten. Zeit iſt an Bord, wo ſich das Leben
immer in engen Grenzen, im gleichen Rahmen und
in den gleichen Formen abſpielt, an ſich ſchon ein
fragwürdiger Begriff, dann aber erſt recht, wenn, wie
bisher bei uns, nicht einmal mehr ein äußerlich
er=
kennbarer, durch Tag und Nacht markierter
Zeitunter=
ſchied beſteht, und die Sonne um die Zeit, welche der
gebildete Europäer „Mitternacht” nennt, recht warm
herabbrennt. Damit bin ich bei dem Clou aller
Reiſe=
erlebniſſe, die ich je hatte, dem wunderbarſten,
eigen=
artigſten Schauſpiel, das die Natur bietet, angelangt.
Seitdem wir Hammerfeſt, wohin wir jetzt
zurück=
ſteuern, vor vier Wochen verlaſſen haben, iſt es
über=
haupt nie Nacht geworden vor und in Hammerfeſt
war doch wenigſtens ſtundenweiſe ein
Dämmerungs=
zuſtand, wenn auch keine eigentliche Nacht. Das
ent=
zückende Schauſpiel der Mitternachtsſonne genoſſen wir
wiederholt in vollſter Klarheit; vom 76. bis 80. n. B.,
bis zu welchem wir gelangten, geht die Sonne
über=
haupt nicht mehr unter, nach einem gewiſſen Tiefſtand
gegen Mitternacht hebt ſie ſich wieder. Der
Konſequen=
zen, welche dies hat, iſt man ſich gar nicht bewußt, von
regelmäßigen Lebensgewohnheiten iſt gar keine Rede
mehr. An einem der Tage war es tagsüber recht
trübe, es paſſierte auch nicht viel, nicht ein einziges
Fahrzeug war uns in den öden, nicht regelmäßig
be=
fahrenen Gewäſſern begegnet, ein Paar ab und zu
auf=
tauchende und die bekannte Fontäne ausſpritzende
Wal=
fiſche beſtritten die Koſten der Unterhaltung. Als ich
um ½11 Uhr nachts dann zu Bett gehen wollte, fiel
mit einem Male ein greller Sonnenſtrahl in meine
Kabine! Die Sonne hatte die Wolken durchhrochen, die
ſich nun, wie häufig auf dem Meere, überraſchend ſchnell
verflüchtigten und ½½ Stunde ſpäter erſtrahlte die
herr=
lichſte Mitternachtsſonne. Natürlich war ich nicht zu
Bett gegangen, und das Ende vom Liede war, daß ich
bis 2 Uhr aufblieb. Die Letzten gingen um 4 Uhr,
ein=
zelne überhaupt nicht zu Bett. Tagsüber müſſen ſich
dann die für die Mahlzeiten angeſetzten Stunden
eben=
falls entſprechend verſchieben. In Norwegen wird zur
Sommerszeit zu allen Tages= und Nachtzeiten
gearbei=
tet, aber auch geſchlafen. Natürlich fühlen ſich die Leute
bei dieſer Unregelmäßigkeit ebenfalls keineswegs wohl.
und ziehen in dieſer Beziehung die Winterszeit vor,
in welcher die langen Nächte doch einen größeren
Rück=
halt für regelmäßige Abwickelung der
Lebensver=
hältniſſe bieten. In Tromſö, wo wir Kohlen
einnah=
men und darum erſt um Mitternacht abfuhren,
beſuch=
ten wir ein Vergnügungsgartenlokal, das einzige der
Stadt, in welchem ſich, nach Bädeker, die ganze nordiſche,
8000 Einwohner zählende „Großſtadt” (für die
Verhält=
niſſe des hohen Nordens wirklich Großſtadt!)
Rendez=
vous geben ſollte. Als wir, nach aufgehobener
Schiffs=
tafel, gegen 9 Uhr abends hinkamen, ſpielten die
Stadt=
muſikanten träge vor faſt leeren Bänken die erſten
Programmnummern, und nur ſehr langſam ſtellten ſich
norwegiſche Gäſte ein. Erſt als wir nach 11 Uhr zum
Schiff zurückkehrten, kamen die Leute ſcharenweiſe uns
entgegen, die jetzterſtausgingen, und am
Hafen=
kai war eine dichte Volksmenge, die in der
Abenddäm=
merung (um 12 Uhr nachts!) die Abfahrt des Schiffes
mit anſehen wollte und uns bei der Abfahrt zujubelte.
Wir ſind, wie ſchon erwähnt, bis 80' 10'
vorgedrun=
gen, eine Weiterfahrt war ausgeſchloſſen, wir befanden
uns in der Region des „ewigen Eiſes” Schon
unter=
wegs war uns ungewöhnlich viel frühzeitiges, vom
Nordwind herabgetriebenes Treibeis begegnet, welches
der Weiterfahrt unendliche Schwierigkeiten bereitete
und einmal, bei plötzlich eingetretenem Nebel, ſogar
nicht gefahrlos war. Wir hatten den regelmäßigen
Kurs genommen, die ſtändiß an Bord befindlichen
beiden norwegiſchen Lotfen und beiden ſogen.
Eis=
meiſter merkten aber bald heraus, daß das Schiff ſchon
ziemlich im Eis ſtak. Nun waren wir, ſolange der
Nebel herrſchte, mit unſerer Weisheit am Ende.
Das Schiff mußte einfach ſtoppen. Glücklicherweiſe ver=
ſlog der Rebel nach eiwa ½, Stunde, die Eismeiſter
er=
kannten, daß ihre Vorausſetzung richtig geweſen und
an ein Fortkommen im normalen Kurs nicht zu denken
war. Es wurde nun eine energiſche Schwenkung, nach
Südweſt weit ausholend, vorgenommen, die uns,
aller=
dings mit etwa ſechsſtündiger Zeiteinbuße, nun in ein
bis Spitzbergen eisfreies Fahrwaſſer brachte.
Hoch=
intereſſant iſt die Vorüberfahrt an dem ſogen.
Vogel=
berg auf der Bäreninſel, ungefähr halbwegs zwiſchen
der europäiſchen Nordküſte und Spitzbergen, alſo
be=
reits in arktiſchen Gewäſſern. Der Berg iſt vom Meer
unterſpült und bietet in zahlloſen Höhlen Milliarden
von Polarvögeln, Möven, Seeſchwalben uſw.
Brut=
ſtäten.
Bei der Vorüberfahrt werden, des Vergnügens
halber, zur Aufſcheuchung der Vögel, Kanpnenſchüſſe
an Bord abgefeuert und nun entſteht ein Gewirr und
Geſchwirr, das ſich tatſächlich wie dichte herabfallende
Schneeflocken ausnimmt, bis die Vögel ſich wieder
be=
ruhigen und in die Höhlen zurückziehen. Barbariſche
Gepflogenheiten, namentlich einzelner Yankees, Vögel,
die man doch nicht erbeuten kann, aus reiner Mordluſt
nutzlos niederzuknallen, wurden zum Glück von
vorn=
herein nachdrücklichſt vom Kommando verboten;
ein=
zelne a tout prix ſchießluſtige Amerikaner wurden
dem=
nächſt in der Art zufriedengeſtellt, daß von Matroſen
leere Flaſchen in die Luft geworfen wurden, welche die
Yankees alsdann in der Luft, vielfach allerdings mit
erſtaunlicher Treffſicherheit, entzwei knallten. In
Spitzbergen legten wir in der Adventsbai an. Beim
Befahren derſelben bot ſich uns gleichfalls ein
groß=
artiger Anblick von außergewöhnlichem Reiz: eine
norwegiſche Walfiſchjägerflottille (mit Dampfbetrieb)
mit 9 erbeuteten, teilweiſe rieſengroßen, im Meere
nachgezogenen Walfiſchen. Die größten waren 25, die
kleinſten 16 Meter lang; ſtellen Sie ſich alſo die Länge
des Zuges vor! Wir brachten den Walfiſchjägern, die
ſich Monate lang in dieſen Gewäſſern herumtreiben,
ihre Poſt aus Norwegen mit, da eine regelmäßige
Poſt=
verbindung mit Spitzbergen natürlich nicht eingerichtet
iſt. In der Adventsbai ankerten wir in nächſter Nähe
eines Kohlenbergwerks, eines amerikaniſchen
Aktien=
unternehmeus mit einigen hundert Arbeitern, meiſt
Norwegern, aber auch einigen Engländern und
Deut=
ſchen. Auch ihnen brachten wir die heißerſehnte Poſt.
Es war etwa 10 Uhr abends, natürlich taghell,
außer=
dem Sonnenſchein. Die Deutſchen erzählten uns, daß
man gerade im Begriff geweſen ſei, in den
gemein=
ſamen Kantinen zur Ruhe zu gehen, als man die
Signale der unvermutet angelangten „Thalia”
ver=
nommen. Natürlich blieben nun die Leute ebenfalls
bis zu unſerer 3 Uhr nachts erfolgenden Weiterfahrt
auf. Der Direktor des Unternehmens hat eine
leid=
lich, allerdings auch nur aus Holz hergerichtete Villa;
er hat eine Haushälterin, das einzige weibliche Weſen
im ganzen, taufende von Kilometern umfaſſenden
Lande, und auf tauſende von Seemeilen hin.(!) Die an
ſich nicht allzu junge und verführeriſche, und doch für
die ganze dortige Männerwelt „einzige‟ Dame war
ſehr erfreut, doch auch wieder einmal menſchliche
Kol=
leginnen zu ſehen.
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