Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt,
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Abonnementspreis
monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
aus=
wärts nehmen die Poſtämter u. die
Agen=
inren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.80 Mk. viertelj. Verantwortlichkeit
für Aufnahme von Anzeigen an
vorge=
ſchriebenen Tagenwirdnichtübernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
231.
Montag, den 3. Oktober.
1910,
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Eine Umfrage über das Wohnungsweſen
veranſtaltet der Deutſche Juriſtentag. In
Pro=
grammen, literariſchen Arbeiten und ſonſtigen
Aeußerun=
gen über die Wohnungsfrage wird bei Unterſuchung der
Urſachen der bekannten Mißſtände im Wohnungsweſen
der minderbemittelten Klaſſen vielfach auch der heute
gel=
tenden Rechtsordnnung und verſchiedenen
Rechtseinrich=
tungen der Gegenwart Schuld daran zugemeſſen, daß ſich
die Wohnungsverhältniſſe in dieſen Schichten der
Bevöl=
rerung ſo unbefriedigend geſtaltet haben. Wenn man
auch in der Regel zugibt, daß anderen Faktoren eine
viel unmittelbarere Bedeutung zukommt, ſo wird doch
im=
mer wieder ausgeſprochen, daß die gegenwärtigen
Rechts=
grundlagen in den beiden, ihrem Rechtsſyſteme nach nahe
verwandten Staatsweſen, im Deutſchen Reiche und in
Oeſterreich, manches zu den Uebelſtänden der Wohnweiſe
beitragen oder deren Beſeitigung verhindern. Derlei
Be=
hauptungen werden dem objektiven Beobachter bald mehr,
Hald weniger begründet erſcheinen, aber es iſt bis jetzt
unterblieben, auf die dadurch angeregte Frage näher
ein=
zugehen und unter Heranziehung der Erfahrungen zu
prüfen, inwiefern wirklich die Rechtseinrichtungen mit
den heutigen Zuſtänden der ſtädtiſchen Wohnverhältniſſe
im Zuſammenhange ſtehen und was in dieſer Richtung
geſchehen könnte, um eine Beſſerung der Wohnweiſe
her=
beizuführen.
Die Ständige Deputation des Deutſchen
Juriſten=
tages hat deshalb beſchloſſen, in Anbetracht der überaus
großen Bedeutung, die die Wohnungsfrage für Staat,
Ge=
ſellſchaft und Kultur hat, auch den Deutſchen Juriſtentag
damit zu befaſſen. Nach deſſen Programm und nach der
Berufswirkſamkeit ſeiner Mitglieder kann dabei
haupt=
ſächlich nur die rechtliche Seite des Wohnungsproblems
in Betracht kommen, wenngleich hier wie in ähnlichen
Fällen, wo Wirtſchaft und Recht miteinander in
Verbin=
dung ſtehen, die Erörterung und Kritik des Juriſten
ſelbſtverſtändlich auch die wirtſchaftlichen Momente nicht
vernachläſſigen darf. Um es dem Juriſtentage zu
ermög=
lichen, zur Löſung der großen und für die Zukunft der
Gemeinweſen bedeutſamen Frage einen vollwertigen
Bei=
trag zu liefern, hat es die Ständige Deputation für
rich=
tig gehalten, die Diskuſſion des Wohnungsproblems
oder einzelner ſeiner Partien durch eine Umfrage bei
den=
jenigen Stellen einzuleiten, die durch ihre Tätigkeit einen
Einblick in dieſen Bereich des Lebens beſitzen. Auf dieſe
Weiſe wird vielleicht ein genügendes Material geſammelt
werden können, um feſtzuſtellen, inwiefern
Rechtsänderun=
gen die Wohnverhältniſſe im günſtigen Sinne zu
beein=
fluſſen vermöchten.
Die Deputation verſchickt deshalb einen
Frage=
bogen. Es werden eine große Reihe Fragen geſtellt
über kommunale Bodenpolitik, Erbbaurecht,
Hypotheken=
recht, Hypothekenverkehr der Banken, Belehnung zweiter
Hypotheken, Mietrecht, Erbrecht, Zwangsvollſtreckung und
dann die Schlußfrage: Welche Aenderungen des
gelten=
den Privatrechtes ſind ſonſt noch notwendig oder
wün=
ſchenswert, um die Ziele der Wohnungsreform zu
för=
dern oder der Durchführung einer richtigen
Wohnungs=
politik entgegenſtehende Hinderniſſe zu beſeitigen ſoder
zu mindern.
Die Stimmen des Auslandes über den Moabiter
Krawall
ſind lehrreich zu hören. Während ein Teil der Pariſer
Preſſe in den Ausſchreitungen des Berliner Mobs ein
bedeutſames Anzeichen nahender innerer Kämpfe ſehen
will, warnen andere Stimmen wieder davor, deutſche
Ver=
hältniſſe mit franzöſiſchen zu vergleichen und voreilige
Schlüſſe aus den Straßenkämpfen zu ziehen. Wir geben
einige dieſer Stimmen wieder:
Die Aurore ſchreibt: „Bisher glaubten die
Deut=
ſchen, daß wir neben zahlreichen anderen Fehlern den
einen, nämlich Straßenkämpfe zu verurſachen, beſäßen.
Jetzt können ſie ſich ſelbſt ein Bild davon machen, wie
an=
genehm Straßenkämpfe ſind, und nicht längerhin können
ſie uns vorwerfen, daß wir in dieſer Hinſicht Europa ſtets
ein ſchlechtes Beiſpiel gegeben haben. — Die Libre
Parole ſieht ſchwarz. Sie prophezeit, daß eines Tages
Deutſchland ſeine große Revolution haben werde, wie ſie
vor über 100 Jahren durch Frankreich dahingebrauſt iſt.
Dabei beruft ſie ſich auf den Ausſpruch Goethes, wonach
im Falle einer deutſchen Revolution die franzöſiſche dem
kleinen=Hund gleiche, der im Kreis vor einem wütenden
Löwen flüchten muß. „Sind die gegenwärtigen
Straßen=
kämpfe in Berlin nur ein Prolog?” ſo fragt das Blatt.
„Niemand weiß es, aber jeder ſieht mit geſpannter
Erwar=
tung den kommenden Dingen entgegen.” — Die
Repu=
blique Frangaiſe warnt vor Uebertreibung. Sie
führt aus: „Uns will es ſcheinen, als ob man in
Frank=
reich den Auftänden in Berlin größere Bedeutung
zu=
mißt, als ihnen gebührt. Nach den Telegrammen will es
ſcheinen, als ob der Auſtand immer mehr um ſich greiſt
und Deutſchland am Vorabend einer allgemeinen
Arbeiter=
revolution ſtände. Warum ſollen wir derartige Illuſionen
aufkommen laſſn? In Deutſchland beſteht keine derartige
Bewegung. Unſere Nachbarn jenſeits der Vogeſen haben
nichts, was ſich unſerer zentraliſierten
Arbeiterorgani=
ſation vergleichen ließe, die das Vorgehen der Syndikate
leitet und die Angriſſe zu wuchtigen Vorſtößen geſtaltet.
Gewiß gibt es auch in Deutſchland Syndikate und
Ge=
werkſchaften. Doch ihnen mangelt die Zentraliſation.
Ohne einheitlichen Plan gehen ſie ihren Weg und ihre
Mitgliedr ſetzen ſich unnütz der mächtigen Gewalt der
Polizei aus.”
Die Londoner Preſſe verſucht, die Berliner
Straßenkämpfe möglichſt objektiv zu beurteilen. So
ſchreibt der Daily Telegraph:
„Ohne Zweifel ſind dieſe blutigen Demonſtrationen
eine Folge ſozialiſtiſcher Lehren. Sie zeigen, wie weit der
Sozialismus und die ſoziale Bewegung unter der
deut=
ſchen Arbeiterbevölkerung um ſich gegriffen hat. Und wenn
man vollends bedenkt, daß Berlin und vor allm das
fabrikreiche Moabit Zentren der deutſchen
Sozialdemo=
kratie ſind, dann laſſen ſich die Straßenkämpfe wohl
ver=
ſtehen.” — Die Daily News ſchreiben: „Ausbrüche
dieſer Art ſind etwas Neues in der Geſchichte des
moder=
nen Deutſchland. Bisher glaubte man, daß die
militä=
riſche Diſziplin, die das geſamte Leben des deutſchen
Volkes durchdringt, alle Luſt zu Straßenkämpfen
unter=
drückt habe. Dieſe Anſicht war falſch. Daher müſſen die
Tage währenden Aufſtände als ein bedeutſames Zeichen
gedeutet werden. Noch iſt die eigentliche Urſache und die
Natur der Kämpfe in Halbdunkel gehüllt. Aber etwas
kann man unmöglich glauben, nämlich, daß der Streik
der Angeſtellten einer Kohlenfirma die Urſache zu
der=
artigen Exzeſſen, die an Barrikadenkämpfe erinnern, ſein
ſoll.‟ — Der Standard meint: „Es iſt nur zu
deut=
lich, daß die Arbeiterorganiſationen in Deutſchland —
vielleicht ähnlich wie in England — ihre Gewalt über die
Maſſen verlieren. Die Kämpfe in Berlin=Moabit ſind
nicht das einzige Zeichen hierfür. Auch in anderen Orten
Deutſchlands, vor allem in Hamburg, hat ſich das gleiche
gezeigt.‟ — Der Daily Expreß endlich ſchreibt: Es
iſt nicht leicht, den richtigen Maßſtab an die Berliner
Aufſtände anzulegen. Faſt will es ſcheinen, als ob ſie
ſchon den Umfang einer kleinen, wohlorganiſierten
Revo=
lution angenommen haben, die nur als Vorläufer weiterer
Kämpfe gelten müſſen.”
Deutſches Reich.
— Zum Beſuch des deutſchen
Kaiſer=
paares in Belgien. Gegen Ende des Monats
Ok=
tober werden, wie ſchon gemeldet, Kaiſer Wilhelm II.
und die Kaiſerin Auguſte Viktoria, ſeine Gemahlin, den
Antrittsbeſuch, den das belgiſche Königspaar ihnen
kürz=
lich abgeſtattet hat, erwidern. Die Ankunft des
Kaiſer=
paares in Brüſſel erfolgt nach den bisherigen
Dispoſitio=
nen am 25. Oktober. Die Prinzeſſin Viktoria Luiſe wird,
wie die N. G. C. erfährt, ihre Eltern auf dieſer Reiſe
begleiten.
— Bundesrat. In der am 29. September unter
Vorſitz Delbrücks abgehaltenen Plenarſitzung wurde
von der Bildung der Ausſchüſſe für Landheer, Feſtungen
und Seeweſen Mitteilung gemacht und die Bildung der
übrigen Ausſchüſſe durch Wahl vollzogen. Dem Entwurf
eines Geſetzes für Elſaß=Lothringen betreffend
baupoli=
zeiliche Vorſchriften wurde die Zuſtimmung erteilt. Mit
der Ueberweiſung des Entwurfs eines Geſetzes gegen
Mißſtände im Heilgewerbe, des Entwurfs eines Geſetzes
betreffend die Beſeitigung von Tierkadavern und anderer
Vorlagen an die zuſtändigen Ausſchüſſe erklärte die
Ver=
ſammlung ſich einverſtanden. Weiter wurde über die
Be=
ſetzung von Stellen beim Reichsgericht, bei den kaiſerlichen
Diſziplinarbehörden, den Diſziplinarkammern für
elſaß=
lothringiſche Beamte ſowie über die Beſetzung einer
Bei=
ſitzerſtelle beim kaiſerlichen Aufſichtsamt für
Privatverſiche=
rung, ferner über die Bewilligung von Ruhegehalt an
Reichsbeamte, über verſchiedene Eingaben wegen
Be=
freiung von Vorſchriften der ärztlichen Prüfungsordnung
und der Prüfungsordnung für Apotheker Beſchluß gefaßt.
Die Strafprozeßkommiſſion des
Reichstags verhandelte über die Frage der Zulaſſung
zum Schöffen= und Geſchworenenamt. Die
Sozialdemo=
kraten hatten dazu den Antrag geſtellt, auch die Frauen
als Schöffen und Geſchworene zuzulaſſen. Der Antrag
wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein weiterer
An=
trag, auch die ländlichen Arbeiter als Schöffen zuzulaſſen,
führte zu der Feſtſtellung, daß die ländlichen Arbeiter nicht
zu den Dienſtboten zu rechnen und daher als Schöffen
nicht ausgeſchloſſen ſeien. Eine lebhafte Debatte rief ein
Antrag der Volkspartei hervor, daß auch die
Volksſchul=
lehrer als Schöffen und Geſchworene berufen werden
ſollen. In der Bekämpfung des Antrags wurden die
Re=
gierungsvertreter unterſtützt von den Konſervativen und
der Reichspartei, während die Nationalliberalen,
Sozial=
demokraten und Polen die Ausführungen des den Antrag
begründenden Vertreters der Volkspartei lebhaft
befür=
worteten. Der Antrag der Volkspartei wurde ſchließlich
gegen die Stimmen der Konſervativen, der Wirtſchaftlichen
Vereinigung und eines Teils des Zentrums angenommen.
Die Weiterberatung wurde auf Dienstag vormittag
ver=
tagt.
— Ueber die Ausſichten der
Reichsver=
ſicherungsordnung ſchreibt eine parlamentariſche
Korreſpondenz:
Staatsſekretär Delbrück hat jüngſt in der Kommiſſion
die Verabſchiedung der Reichsverſicherungsordnung vor
den Neuwahlen als wünſchenswert bezeichnet. Die
Kom=
miſſion will dieſem Wunſche auch entgegenkommen. Sie
hofft die erſte Leſung bis zum Zuſammentritt des
Ple=
nums erledigen zu können, wenn dieſer Zuſammentritt
etwas hinausgeſchoben wird. Die Hauptpunkte ſind
bera=
ten worden, es klaffen noch hier und dort Lücken, doch
laſſen ſich dieſe zunächſt nicht ſchließen. In acht Wochen
ſind die übriggebliebenen Bücher (Invaliden= und
Hinter=
bliebenenverſicherung) gut zu erledigen. Die Kommiſſion
wünſcht dann zunächſt die Meinung der Fraktionen zu
hören, ohne deren Entſcheidung eine zweite Leſung nur
wenig Zweck hätte. Es wird alſo beim Zuſammentritt
des Reichstags Sache der Parteien ſein, ſich ſchlüſſig zu
machen, ob eine Einigung über das große Werk möglich
iſt und ob man die Verabſchiedung in der vorliegenden
Seſſion für möglich hält. Denn ſchon heute iſt es klar,
daß eine fördernde Arbeit nur möglich erſcheint, wenn
alle bürgerlichen Parteien Hand in Hand arbeiten. Es
muß eine Grundlage geſchaffen werden, auf der ſich bauen
läßt. Es iſt nicht unmöglich, eine ſolche Grundlage bei
gutem Willen zu ſchaffen. Der gute Wille wird im Winter
überhaupt eine große Rolle im Reichstage ſpielen müſſen,
wenn man nicht mit leeren Händen vor die Wähler treten
will. Es gibt keinen Block mehr, aber die ruhigeren
Ele=
nente der Fraktionen werden einem Zuſammenſchluß der
bürgerlichen Parteien das Wort reden, um die wichtigſten
Geſetze unter Dach zu bringen. Beſteht eine Einigung der
Parteien über die Verſicherungsordnung, ſo ſind zweite
Kommiſſionsleſung und Plenarberatung nur noch leichte
Aufgaben.
— Die Attacke auf die engliſchen
Jour=
naliſten in Moabit hat, wie das Berliner
Tage=
blatt erfährt, bereits zu diplomatiſchen Schritten geführt.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika
hat ihren Berliner Botſchafter Dr. Hill beauftragt, wegen
des Angriffes auf den amerikaniſchen Staatsangehörigen
Friedrich William Wile, den Vertreter mehrerer engliſcher
und amerikaniſcher Zeitungen, bei dem deutſchen
Auswär=
tigen Amt vorſtellig zu werden. Auch die drei anderen
Journaliſten, die engliſche Staatsangehörige ſind, haben
bereits die Vermittelung der engliſchen Botſchaft in
Ber=
lin angerufen. Die Noten der amerikaniſchen und
eng=
liſchen Regierung ſind am Freitag abend dem
Auswär=
tigen Amt überreicht worden. Sie drücken den Wunſch
aus, das Auswärtige Amt möge eine gründliche
Unter=
ſuchung des Falles einleiten und eine möglichſt baldige
Antwort erteilen.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Die ungariſche Anleihe. Die ungariſchen
Zei=
tungen fahren fort, Deutſchlands Beteiligung am
Gelin=
gen der ungariſchen Anleihe als politiſches Ereignis zu
würdigen. Bemerkenswert äußert ſich das Blatt
Andraſſys, Magyar Hirlap, das die Bereitwilligkeit des
deutſchen Geldmarkts rühmend hervorhebt und meint, daß
die Wichtigtuerei Frankreichs, das die PPolitik mit
finan=
ziellen Fragen verquicke, die treuen Sympathien
Deutſch=
lands beſonders wertvoll erſcheinen laſſe. Sogar das
Blatt Egyetertes, das ſtets Sympathien für Frankreich
hatte, meint, daß Frankreich die Sachlage oberflächlich
be=
urteilt und einen Fehler begangen habe, als es für die
Bewilligung der Anleihe politiſche Bedingungen ſtellte.
Dadurch ſei die Angelegenheit zur Sache des Anſehens
des Dreibundes geworden, und dieſes Anſehen ſei
ge=
wahrt worden, indem Deutſchland und Oeſterreich das von
Ungarn benötigte Geld ſo raſch aufbrachten.
Der böhmiſche Landtag hielt auf Grund der
in den Verſtändigungskonferenzen vereinbarten
Tagesord=
nung eine Sitzung ab. Die Steuervorlagen und auch die
nationalpolitiſchen Vorlagen wurden an beſondere
Kom=
miſſionen verwieſen. Es iſt dies ſeit zwei Jahren die
erſte=Sitzung, in der keine Obſtruktion getrieben wurde.
Nummer 231.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Im mähriſchen Landtage wurde die Debate
über die von deutſcher und tſchechiſcher Seite geſtellten
Dringlichkeitsanträge betreſfend die Vorfälle in Iglau am
31. Juli anläßlich der Abhaltung des Sokolfeſtes
fort=
geſetzt. Die Dringlichkeit beider Anträge wurde
angenom=
men. Das Meritum des Antrags Müller und Genoſſen,
in welchem die Regierung aufgefordert wird, bei der
Un=
terſuchung über die Vorfälle objektiv vorzugehen und den
tſchechiſchen Vorſtößen in den deutſchen Städten, ſowie
dem Boykott gegen deutſche Geſchäftsleute ein Ende zu
bereiten, wurde debattelos abgelehnt. Darauf verließen
erklärte die Sitzung für beſchlußunfähig und ſchloß ſie.
Die nächſte Sitzung wird auf ſchriftlichem Wege
bekannt=
gegeben werden.
Italien.
Miniſterbegegnung. Der König und die
Königin gaben zu Ehren des Grafen Aehrenthal in Racco=
Annunciatenorden und dem Grafen Szapary das
Groß=
offizierkreuz des Ordens der italieniſchen Krone. Er
un=
terhielt ſich ſehr herzlich mit dem Grafen Aehrenthal, dem
Marquis Giuliano und anderen Perſönlichkeiten. Graf
Aehrenthal überreichte dem König ein Handſchreiben des
Kaiſers, in dem der Kaiſer dem König für das ihm
an=
läßlich ſeines 80. Geburtstages durch Giuliano in Iſchl
übermittelte Glückwunſchſchreiben ſeinen Dank ausſpricht.
Miniſter Graf Aehrenthal und Marcheſe di San Giuliano,
Bollati, Kabinettschef Baron Fasciotti und Graf Szapary
ſind am Freitag von Racconigi nach Turin zurückgekehrt.
Bei dem Diner, das der italieniſche Miniſter des Aeußern,
Marcheſe di San Giuliano, abends zu Ehren des Grafen
Aehrenthal gab, wurden keine Trinkſprüche gehalten.
Frankreich.
Botſchafter Iswolski. Die franzöſiſche
Re=
gierung hat ihre Zuſtimmung dazu erteilt, daß der
ruſ=
ſiſche Miniſter des Aeußern Iswolski zum ruſſiſchen
Bot=
ſchafter in Paris ernannt wird.
Die türkiſche Anleihe. Das Echo de Paris
er=
fährt aus angeblich berufener Quelle über die türkiſche
Anleihe folgendes: Die Türkei ſei mit ihren Hilfsmitteln
zu Ende und wenn ſie innerhalb weniger Tage kein Geld
auftreiben könne, ſo werde ſie die Bezahlung ihrer
Beam=
ten einſtellen müſſen. Falls die Anleihe in Paris
durch=
geführt würde, könne nur wiederholt werden, daß ſie
le=
diglich unter den von der franzöſiſchen Regierung
gefor=
derten Bedingungen und Bürgſchaften geſchehen könne.
Was insbeſondere die Bürgſchaften betreffe, ſo müſſe die
Türkei die Errichtung eines Schutzdienſtes zulaſſen, der
die Ausgaben überwachen und dafür zu ſorgen hätte, daß
die Einnahmen mit den Budgetausgaben übereinſtimmten,
auf dieſe Weiſe könnten die Miniſterien des Krieges und
der Marine nicht mehr wie bisher aus eigenem Willen
außerordentliche Ausgaben machen. Mit der Einrichtung
und Leitung dieſes Schutzdienſtes würde ein hoher
fran=
zöſiſcher Finanzbeamter zu beauftragen ſein.
Rumänien.
Das ſogen. türkiſch=rumäniſche
Abkom=
men. Das rumäniſche Blatt Epoca behauptet, der
Pariſer Matin habe von der türkiſchen Regierung
wäh=
rend der Anleiheverhandlungen in Paris 10 Millionen
Francs für die Unterſtützung der Anleihe verlangt.
In=
folge der abſchlägigen Antwort der türkiſchen Regierung
habe der Matin dann das Märchen einer türkiſch=
rumäni=
ſchen Militärkonvention erfunden. Die offiziöſe Vointza
Natzionale kritiſiert ſcharf die Haltung des Matin, der
durch volle zehn Tage ganz Europa myſtifiziert.
Japan.
Die Beſtimmungen über die Regierung
in Korea wurden jetzt angenommen. Es wird amtlich
bekannt gemacht, daß der Generalgouverneur Vollmacht
erhält, Verordnungen zu erlaſſen, vorbehaltlich der
Ge=
nehmigung durch den Kaiſer und den Geheimen Rat.
Vicomte Terautſi wird Generalgouverneur, Fürſt
Yama=
gata Präſident des Geheimen Rates.
*
*:
* Berlin, 30. Sept. Heute fand im
Reichsver=
ſicherungsamt ein Fieſtakt zu Ehren des am
4. Fehrnar 190r verſtarbenen erſten Präſdenen Dr.
Boe=
diker ſtatt. Der jetzige Präſident des
Reichsverſicherungs=
amtes Dr. Kaufmann gab in der Feſtrede eine Schilderung
der Perſönlichkeit Boedikers und ſeiner beſonderen
Ver=
dienſte um die Durchführung der Arbeiterverſicherung. Die
Verſammlung begab ſich hierauf in die Eingangshalle des
Dienſtgebäudes, wo die Enthüllung des von Profeſſor
Janenſch=Charlottenburg geſchaffenen Denkmals
Boe=
dikers erfolgte. Der Staatsſekretär des Innern Dr.
Del=
brück nahm in einer kurzen Anſprache das Denkmal in
den Schutz des Reiches. Abends fand in der Wandelhalle
des Reichstages eine Begrüßung ſtatt, zu der viele
j Vertreter der gewerblichen und landwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaften und der Landesverſicherungsanſtalten
er=
ſämtliche deutſche Abgeordnete den Saal. Der Vorſitzende ſchienen waren. Zu den Gäſten zählten auch die
Staats=
ſekretäre Dr. Delbrück und Dr. Lisco, Miniſterialdirektor
Caſpar, ſowie der Präſident des
Reichsverſicherungsam=
tes, Dr. Kaufmann, ferner Handelsminiſter Sydow, der
badiſche Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman, der
baye=
riſche Geſandte Graf Lerchenfeld, Büngermeiſter Reicke
uſw. Im Namen des Feſtausſchuſſes hieß der Vorſitzende
des Verbandes der Berufsgenoſſenſchaften, D. Spiecker,
nigi ein Frühſtück. Der König verlieh dem Grafen den Direktor bei Siemens & Halske, die Gäſte willkommen.
Er gedachte des Vaters der Unfall= und
Invalidenver=
ſicherungsgeſetze, in erſter Linie des hochſeligen Kaiſer
Wilhelms des Großen, ferner Bismarcks und Dr.
Boe=
dikers. Seine Begrüßung klang in ein Hoch auf die
Ju=
bilare aus, d. h. auf alle, die in den verfloſſenen 25
Jah=
ren an der Ausführung der Verſicherungsgeſetze treu
mit=
gewirkt haben.
B. D. R. Der Bund Deutſcher Redakteure
und Oberpräſident von Maltzahn. Der
Ge=
ſchäftsführende Ausſchuß des Bundes Deutſcher
Redakteure beriet in der Sitzung vom 12. September
die Stellungnahme zu der bekannten Stolper Rede des
ferner Unterſtaatsſekretär Fürſt Scalea, Generalſekretär Oberpräſidenten Frhrn. v Maltzahn,
nach=
dem eine, ſogleich nach Bekanntwerden der Rede von dem
Vorſitzenden des Bundes an den Herrn Oberpräſidenten
gerichtete Anfrage ergeben hatte, daß in den Zeitungen
zwar nicht durchweg der Gedankenzuſammenhang des
Redners, wohl aber der betreffende Paſſus der Rede im
weſentlichen richtig wiedergegeben war. Der Ausſchuß
beſchloß einſtimmig, dieſerhalb bei dem Miniſter des
Innern Beſchwerde einzureichen, deren Form dem
Vorſitzenden überlaſſen wurde. Der Vorſitzende hat hierauf
am 15. September dem Herrn Miniſter des Innern von
Dallwitz die Beſchwerde eingehend mündlich
vorgetra=
gen. Er wies namentlich darauf hin, daß, abgeſehen von
der ſchwer verletzenden Form der Aeußerung, auf die ſich
jedes Eingehen erübrige, die Anſicht, als ob „das Gros
der deutſchen Preſſe in der Ferienzeit des Sommers
viel=
fach von unreifen und unerfahrenen Perſönlichkeiten
be=
dient” werde, durchaus unbegründet und wohl nur aus
dem Mangel genauer Kenntnis des Zeitungsweſens zu
erklären ſei. Er erläuterte dies im einzelnen. Er führte
ferner aus, daß der Bund Deutſcher Redakteure, der
ſatzungsgemäß die Wahrung der Standesintereſſen und
die Hebung des Standes zur Aufgabe hat, in dieſem für
die Oeffentlichkeit wichtigen Beſtrebungen auch auf die
Förderung der Regierungen glaube rechnen zu dürfen.
Die Abwehr einer ungerechtfertigten Herabſetzung des
Re=
dakteurſtandes liege um ſo mehr in den Aufgaben der
Organiſation, als ohne entſchiedene Wahrung des
An=
ſehens nach außen auch das Beſtreben um die
in=
nere Hebung des Standes erfolglos bleiben
müſſe. Der Herr Miniſter nahm dieſe Ausführungen
wohlwollend zur Erwägung, erklärte aber, daß er ſich
ſeine Entſcheidung bis nach Anhörung des
Oberpräſiden=
ten vorbehalten müſſe. Infolgedeſſen iſt unter dem 18.
ds. Mts. eine ſchriftlich formulierte
Be=
ſchwerde an das Miniſterium des Innern eingereicht
worden. Der Beſcheid ſteht noch aus.
* Der frühere preußiſche Kriegsminiſter
General Verdy du Vernois, der bei ſeinem
Sohne in Kopenhagen weilte, iſt dort am Freitag im 79.
Lebensjahre geſtorben. Verdy du Vernois nahm an den
Feldzügen von 1866 und 1870/71 teil, bei letzterem als
Oberſtleutnant und Abteilungschef im Generalſtab des
Großen Hauptquartiers. Er wurde 1881 Generalleutnant,
1887 Gouverneur von Straßburg, 1888 General der
In=
fanterie. Im Jahre 1889 wurde Verdy du Vernois zum
preußiſchen Staats= und Kriegsminiſter ernannt; ſchon
1890 trat er zurück.
* Krefeld, 30. Sept. In der heutigen Sitzung des
1 Arbeitgeberverbandes der rheiniſchen
Seidenindu=
ſtrie wurde einſtimmig beſchloſſen, in 14 Tagen die
all=
gemeine Sperre zu verhängen, falls der Ausſtand
bei der Firma Eisländer bis dahin nicht beendet iſt. Es
kommen ungefähr 1500 Arbeiter in Frage.
* London, 30. Sept. Auf Erſuchen des
Handels=
miniſters ſind heute abend die Arbeitgeber der
Baumwollinduſtrie noch einmal
zuſammengetre=
ten. Die Verhandlungen führten aber zu keiner Einigung
und die allgemeine Ausſperrung in der ganzen
Baumwoll=
induſtrie beginnt daher morgen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Oktober.
— Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben aus Anlaß des Jubiläums der
Unfall= und Invalidenverſicherung dem Vorſitzenden der
Fleiſchereiberufsgenoſſenſchaft, Gewerberat Jean Falk
in Mainz, und dem ſtellvertretenden nichtſtändigen
Mit=
glied des Reichsverſicherungsamts Emil Schaufuß,
Direktor der preußiſcherheiniſchen
Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft zu Köln a. Rh., das Ritterkreuz 1. Klaſſe des
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen zum 1. Oktober
lfd. Js. verliehen.
— Uebertragen wurde dem Schulverwalter Karl
Kochhafen zu Königſtädten, Kreis Groß=Gerau, eine
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Bindſachſen, Kreis
Büdingen.
— Ernannt wurden durch Entſchließung Großh.
Miniſteriums des Innern die Lehramtsreferendare Ernſt
Büttner zu Wimpfen, Friedrich Curletti zu
Darm=
ſtadt, Ludwig Emrich zu Darmſtadt, Peter Funk zu
Groß=Umſtadt, Hermann Gengnagel zu Darmſtadt,
Georg Hahl zu Dieburg, Ludwig Hartmann zu
Offenbach, Friedrich Huhn zu Gießen, Wilhelm Ihrig
zu Michelſtadt, Wilhelm Klink zu Darmſtadt, Hermann
Köhler zu Hungen, Auguſt Kraus zu Darmſtadt,
Jakob Kreutzer zu Offenbach, Philipp Laun zu
Homberg a. O., Hugo Link zu Laubach, Heinrich
Lohnes zu Offenbach, Albert Peppler zu Gießen,
Dr. Adolf Ruppel zu Butzbach, Ludwig Schmidt
zu Gießen, Otto Schmittner zu Friedberg, Karl
Schönewolf zu Konſtantinopel, Otto Strack zu
Grünberg, Heinrich Ullmann zu Mainz, Paul Viél
zu Darmſtadt, Dr. Franz Weber zu Mäinz, Wilhelm
Weinmann zu Bensheim — zu Lehramtsaſſeſſoren.
* Militärdienſtnachrichten. Krauſe, Oberſtlt.
beim Stabe des Inf.=Regts. Prinz Carl (4. Großh. Heſſ.)
Nr. 118, zum Oberſten befördert. Dr. Löffler,
Unter=
veterinär bei der Militär=Veterinär=Akademie, unter
Ver=
ſetzung zum Großh. Art.=Korps, 1. Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regt. Nr. 25, vom 26. September 1910 ab mit
Wahrnehmung einer offenen Veterinärſtelle beauftragt.
Schnitzel=Groß, Regierungsbaumeiſter in Mainz, als
techniſcher Hilfsarbeiter zur Intend. des XVII.
Armee=
korps verſetzt.
— Jubiläumsfeier. Auch bei der Sektion II
der Heſſen=Naſſauiſchen Baugewerks=
Berufsgenoſſenſchaft dahier wurde die 25.
Ju=
biläumsfeier der
Unfallverſicherungsge=
ſetze im engen Rahmen feſtlich begangen. Der Vorſtand
hatte ſich im Beratungszimmer des Inſtituts am Freitag
abend, wie man uns ſchreibt, zu einer einfachen Feier
ver=
ſammelt. Nach einem kurzen geſchichtlichen Rückblick, den
der Vorſitzende, Herr Maurermeiſter Sames hier, in
be=
redten Worten über die Entwickelung der ſozialen
Geſetz=
gebung überhaupt gab, wurde beſonders der Männer
ge=
dacht, die in ſelbſtloſer Weiſe ihre Arbeitskraft, ihre
Kenntniſſe und ihre praktiſche Erfahrung in den Dienſt
der edlen Aufgabe der großen Arbeiterwohlfahrtsgeſetze
bei der hieſigen Geſchäftsſtelle jener Körperſchaft ſeit
Jah=
ren geſtellt haben. Beſondere Anerkennung ihrer
Ver=
dienſte fanden die Herren Weißbindermeiſter Klotz, der
langjährige, leider verſtorbene verdienſtvolle Vorſitzende
der hieſigen Sektion, Herr Maurermeiſter Wilhelm Ganß
hier, der ſchon ſeit dem Inkrafttreten des
Unfallverſiche=
rungsgeſetzes ehrenamtlich für das Inſtitut tätig iſt, und
Herr Weißbindermeiſter Kinkel hier. Auch der Beamten
wurde rühmende Erwähnung getan, die mit
unermüd=
lichem Fleiße ihre Kraft in den Dienſt der edlen Sache
geſtellt haben. Namentlich fand beſondere Anerkennung
der langjährige, jetzt in den Ruheſtand verſetzte
Geſchäfts=
führer der hieſigen Verwaltungsſtelle, Herr Auguſt Glaſer
hier. Sichtlich gerührt ſoll der alte Mann — Herr Glaſer
iſt nahezu 80 Jahre alt — für die abermalige Ehrung,
die er noch hat erleben dürfen, gedankt haben. Zum
Zei=
chen beſonderen Wohlwollens wurden die Beamten mit
Geldgeſchenken bedacht, eine Zuwendung, die bei der
all=
gemeinen Teuerung eben ſicher dankbar empfunden wird.
Für dieſe Gaben ſprach Herr Geſchäftsführer Melior auch
im Namen der Beamten ganz beſonderen Dank mit der
Verſicherung aus, daß jene Zuweiſungen ein neuer
An=
ſporn zu treuer Pflichterfüllung ſeien. Herr
Maurer=
meiſter W. Ganß hier dankte im Namen des Vorſtandes
Herrn Stadtrat Sames für das große Intereſſe, das er
dem Inſtitut durch ſein unermüdliches Wirken ſeit Jahren
entgegenbringe, und ſprach die Hoffnung aus, daß er noch
recht, recht lange mit der ihm eigenen opferwilligen
Be=
reitwilligkeit ſich der edlen Sache widmen werde. Ein
kurzes Dankeswort des Vorſitzenden beſchloß die einfache,
aber würdige Feier und die Teilnehmer trennten ſich
freu=
dig bewegt und angeſpornt zu neuer Tatkraft in der
ge=
rechten Durchführung ihrer Funktionen.
— Der Uebergang der Firma J. Sander (
Eliſa=
bethenſtraße) an die Bank für Handel und Induſtrie
hat vielfach zu Unklarheiten Veranlaſſung gegeben. Wir
möchten daher zur Orientierung unſerer Leſer
be=
merken, daß die Firma Ferdinand Sander,
Hof=
bankier S. K. H. des Großherzogs, (Luiſenplatz 7
und Frankfurt a. M.) mit dieſer Transaktion nichts zu
tun hat und davon ganz unberührt bleibt.
Von der engliſchen Hofetikette.
— Als König Eduard den Thron beſtieg, führte er
erhebliche Vereinfachungen der Hofetikette ein und
er=
leichterte die ſtrengen Beſtimmungen des Zeremoniells,
die dem Hofleben zur Zeit der Königin Viktoria enge
Feſſeln auferlegten. Allein er, der nicht umſonſt als ein
Meiſter der Herrenkleidung galt, war in Sachen der
Hoftracht ſo ſtreng, wie nur irgend ein
Zeremonien=
meiſter ſein konnte, und mehr als ein Gaſt wurde
ab=
gewieſen, weil er die Beſtimmungen der Hofetikette in
ſeinem Anzuge mißachtet hatte. Ehe er König wurde,
galt es als Geſetz, daß niemand, der zur Tafel des
Thronfolger geladen war, anders erſcheinen durfte, als
mit weißer Binde. Bei einem Junggeſellendiner erſchien
jedoch eines Tages ein Gaſt, der ſtatt der weißen Binde
eine ſchwarze angelegt hatte. Er ſollte ſchnell eine
Lektion erhalten. Wenige Minuten nach ſeinem
Ein=
treffen trat ein Lakai auf ihn zu und überreichte ihm
auf einem Silbertablett eine weiße Binde. „Seine
Königliche Hoheit hat befohlen, Ihnen dies zu
über=
reichen”, ſagteder=Diener mit einer tiefen Verbeugung,
aber der Gaſt hatte den Wink begriffen. Seitdem, ſo
erzähltreine engliſche Wochenſchrift, gilt es als
Vor=
ſchrift, daß alle Gäſte von Angehörigen des Königlichen
Hauſes zum Diner Jacket, zum Smöking den ſchwarzen
Selbſtbinder und zum Frack die weiße Binde anlegen.
Wenn fremde Fürſtlichkeiten den britiſchen
Königs=
hof beſuchen, muß jeder Hofherr im Hoffrack
erſchei=
nen; bei den Banketten wird Uniform getragen.=Wenn
der König und die Königin gemeinſam empfangen, legen
die Gäſte Kniehoſen an; empfängt der König allein,
ſo gilt der Frack. So lange Hoftrauer herrſcht, wird
von jedem Gaſt vorausgeſetzt, daß er dem Beiſpiel des
Hofes folgt und ebenfalls Trauer anlegt. Die Damen,
die bisweilen als Gäſte das Königliche Schloß betreten,
müſſen auf ihre Toilette die größte Aufmerkſamkeit
richten, wenn auch die Beſtimmungen nicht mehr ganz
ſo ſtreng ſind, wie in den Tagen der Königin Viktoria,
Wie ſorglich dieſe Vorſchriften innegehalten werden
mußten, hat Graf Paul Vaſili in ſeinem Werke über
das Hofleben geſchildert. „Die Damen, die den Salon
von St. James beſuchten, mußten die drei weißen
Federn aus dem Wappen des Prinzen von Wales im
Haar tragen; aber der Phantaſie war dabei kein
Spiel=
raum gegeben; die Federn mußten unmittelbar über
der Stirn angebracht werden und kerzengerade in die
Lüfte ragen, wie der Kamm eines beſtimmten Vogels
oder der Federſchmuck eines Siouxhäuptlings. Waren
die Federn nicht vorſchriftsmäßig angeordnet, dann
wurde die Dame höflich zum Spiegel zurückgeſchickt.
Eines Tages erſchien Mrs. Langtry in einer
entzücken=
den Friſur, in der die drei Federn ein wenig kokett
arrangiert waren. Sofort ſchickte man einen
Kammer=
herrn zu der ſchönen Dame und ſtellte ihr die Wahl,
die Federn vorſchriftsmäßig zu=befeſtigen oder ſich
zu=
rückzuziehen‟
Die Hofetikette hat ſchon manchen amüſanten
Zwi=
ſchenfall hervorgerufen. Eines Tages erſchien ein
Amerikaner zum Lever in einer kurzen Jacke, gelber
Weſtesund ſchwarzer Halsbinde; weiß Gott warum, er
hatte vielleicht gewettet. Wie alle wurde auch dieſer
Amerikaner ſanft „korrigiert”, aber er machte
Einwend=
ungen, und der amerikaniſche Geſandte Dallas ergriff
für ſeinen erzentriſchen Landsmann energiſch Partei.
Aber der Hof blieb feſt, und gekränkt zog der
amerika=
niſche Diplomat mit ſeinem Freunde wieder ab. Wenn
eine Dame der Hofgeſellſchaft die Königin bei ſich zu
Gaſte ſieht, ſo verlangt die Etikette, daß die Wirtin ſich
ausſchließlich der Königin widme und ſich allen anderen
Gäſten verſage. Wenn die Königin ſich zurückzieht,
muß die Wirtin ihren hohen Gaſt die Treppe hinunter
begleiten. Hat das Königspaar eine Einladung
ange=
nommen, ſo gilt als ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung,
daß der Geſellſchaft nur Gäſte anwohnen, die bei Hof
eingeführt ſind. Andere Perſönlichkeiten dürfen nur
auf Wunſch und mit Genehmigung des Königspaares
geladen werden. Wer im Schloſſe zu Gaſte iſt, darf ſich
nicht zurückziehen, ehe er durch ein freundliches Zeichen
verabſchiedet iſt. Dagegen darf man ſich jederzeit
ent=
fernen, ſobald das Königspaar als Gaſt einem fremden
Feſte beiwohnt; kreilich galt das noch bis vor kurzem
als ein Beweis mangelhafter Manieren. Während der
Regierungszeit der Königin Viktoria durften die
Hof=
damen öhne beſondere Aufforderung und Erlaubnis
der Königin nicht Platz nehmen. Jetzt dürfen ſie ſich
ſetzen, ſobald die Königin Platz genommen hat; es
be=
darf keiner beſonderen Einladung dazu. In
perſön=
lichen Geſprächen werden der König und die Königin
nicht mit Majeſtät angeredet. Die Etikette ſchreibt vor,
daß man den König kurzweg mit „Sir” und die
Köni=
gin mit „Madam” anſpricht.
Nummer 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Seite 3.
— Die Ausſtellung des Deutſcher Künſtlerbundes
Darmſtadt wird am 16. Oktober geſchloſſen. Eine
kleine Schlußfeier wird daher am 15. Oktober, abends
7½ Uhr, im Herrſchaftsſaale des ſtädtiſchen Saalbaues
ſtattfinden. Zunächſt wird Geheimerat Römheld ein
Referat über die Ausſtellung erſtatten, an das ſich um
8 Uhr ein gemeinſchaftliches Abendeſſen anſchließen ſoll.
— Die Meßbude des Heſſiſchen
Volksſchriften=
vereins wird von vielen Seiten als ein dankenswertes
Unternehmen lebhaft begrüßt. In den Schulen ſind auf
die Bitte des Vereins die Schüler und Schülerinnen auf
das Unternehmen hingewieſen worden. Die Preſſe hat
das freundlichſte Entgegenkommen gezeigt. So war
denn auch bisher der Verkauf trotz des ungünſtigen
Platzes, der ganz außerhalb der Hauptverkehrslinien
liegt, im ganzen recht befriedigend. Erfreulich iſt
namentlich auch, daß viele Kinder ſtatt ihre
Meß=
pfennige nur in Leckereien anzulegen, von dem Angebot
der billigen und guten Zehnpfennighefte gern Gebrauch
machen. Bei den Erwachſenen begegnen auch die
Bilder lebhaftem Intereſſe.
— Deutſcher Abend. Die Vorbereitungen für den
am 5. November ſtattfindenden „Deutſchen Abend‟”,
den der Verein für die Erhaltung des Deutſchtum
im Auslande Schulverein) im ſtädtiſchen Saalbau
veranſtaltet, ſind in vollem Gange. Die Einladungen
an die bei dem Feſte Mitwirkenden ſind bereits
er=
gangen. Wie ſchon früher bekannt gegeben wurde, ſoll
diesmal ein heſſiſches Trachtenfeſt
veran=
ſtaltet werden; es werden beſonders die Trachten des
Odenwaldes und Oberheſſens vertreten ſein. Aus dem
weiteren Programm, das hinter den früheren nicht
zurückſtehen wird, ſei vorläufig noch mitgeteilt, daß
auch Erzeugniſſe einiger heſſiſcher Hausinduſtrien, wie
z. B. der Töpferei des Odenwaldes und Oberheſſens,
in Verkaufsſtänden vorgeführt werden. Die Idee
eines heſſiſchen Trachtenfeſtes wird ſicher bei den
zahl=
reichen Mitgliedern des Vereins und den Freunden
der Veranſtaltung viel Beifall finden.
— Bürger=Verein und Darmſtädter Fecht=Klub
werden am 22. Oktober einen Familien=Abend
veran=
ſtalten, für deſſen unterhaltenden Teil Vorträge erſter
Künſtler geſichert ſind. Die Vortragsordnung wird
den Mitgliedern zugeſandt. Den Schluß der
Veran=
ſtaltung bildet ein Ball in den beſonders geſchmückten
Feſtſälen des Hotel Heß. (S. Anz.)
— Jubiläum. Am Dienstag, den 4. Oktober,
wer=
den 30 Jahr verfloſſen ſein, daß Herr Peter
Eiten=
müller in der hieſigen Brauerei „Zur Krone‟ (
Ge=
brüder Wiener) als Braumeiſter tätig iſt.
m. Vom neuen Bahnhof. Wenn man jetzt auf der
Dornheimer Brücke ſteht, gewahrt man auf dem
gan=
zen Terrain eifrig betriebene Arbeit. In den
Güter=
ladebahnhof führen ſchon 7 neue Geleiſe und auf der
Nordoſtſeite entſteht eben eine Reihe Güterböden mit
langer Front. Sie werden aus Backſteinen hergeſtellt.
An den Waſſerturm ſchließen ſich zwei neue Gebäude
an, die ihre Bedachung in nächſter Zeit erhalten. Hier
liegen auch ſchon faſt alle Geleiſe, die hie und da noch
ihre Verbindung untereinander durch einfache ooer
Dopellweichen (Kreuzweichen) erwarten. Sehr eifrig
wird der Bau des neuen Stationsgebäudes betrieben,
doch kommt es wegen der vielen darin angelegten
Erdräume langſam in die Höhe. Die Schienenſtränge
haben ſich wieder gemehrt. Durch lange, mit ſchweren
Maſchinen beſpannte Materialzüge werden eben die
Packlagerſteine unter Aufgebot einer großen Zahl
Ar=
beiter auf die Gleisſtrecken verbracht. Auch die Auf= und
Anfahrtswege an der Griesheimer Brücke ſind fertig
geſtellt und erhalten zum Teil noch Geländer aus
alten Siederöhren. Südlich dieſer Brücke ſind die
Böſchungsarbeiten bis auf einen Teil an der dritten
Brücke fertig. Hier wird noch eine neue Ausſchachtung
zur Aufnahme von Lagerhäuſern für
Eiſenbahn=
material vorgenommen. Auch am neuen
Südbahn=
hofe beginnt es ſich zu regen, denn die
Fundamentier=
ungs= und Maurerarbeiten für das Stationshaus
„Darmſtadt=Süd” ſind in Angriff genommen worden.
An der Arheilger Brücke gewinnt das Stationsgebäude
und das Terrain des neuen Bahnhofes „Darmſtadt=
Nord” immer mehr Geſtaltung. Das Stationsgebäude
erhält jetzt den zweiten Stock.
D Vereinigte Ortskrankenkaſſe Darmſtadt. Der
Mitgliederſtand betrug am 24. September l. J.
männ=
lich 9518, weiblich 6027, zuſ. 15 545, in Prozenten 61,23,
38,77: am 17. September I. J. männlich 9522, weiblich 6008,
zuſ. 15530, in Prozenten 61,32, 38,68. Der
Kranken=
ſtand betrug am 24. September I. J. männlich 370, weiblich
239, in Prozenten 3,88, 3,96; am 17. September l. J.
männ=
lich 383, weiblich 257, in Prozenten 4,22, 4,27. An
Krankengeld wurde gezahlt in der Woche vom
19. Sept. bis 24. Sept. I. J. 5772,24 Mk., in der Woche
vom 12. September bis 17. September I. J. 4581,49 Mk.
An Wöchnerinnen waren vorhanden am 24. September
I. J. — 18, am 17. September I. J. — 21: Sterbefälle
kamen vor in der Woche vom 19. Sept. bis 24. Sept.
I. J. — 1; vom 12. September bis 17. September 1. J. — 1.
— Immobilienverkehr. Das Anweſen
Wilhelm=
ſtraße 24 ging in Beſitz von Herrn Rittmeiſter
Lungers=
hauſen über.
— Bauerntheater (Orpheum). Die Oberbayern
bringen heute Montag, 3. Oktober, letztmalig den
drei=
aktigen Bauernſchwank „Im Herbſtmanöver” (oder
„Der Vize=Kooperator”). Für morgen, Dienstag, 4
Oktober, iſt die erſte Aufführung zweier erfolgreicher
Stücke von Ludwig Thoma, dem bekannten Verfaſſer
von „Moral”, „Die Medaille” ſowie des in jüngſter
Zeit viel beſprochenen ſatiriſchen Einakters „Erſte
Klaſſe” vorgeſehen. (S. Anz.)
— Von der Wach= und Schließgeſellſchaft. Im
Monat September ergaben die fortlaufenden
Reviſio=
nen der Nachtwachbeamten folgende Fälle: 364 offene
Haustüren und Tore vorgefunden; 116mal brannte
Licht in Geſchäfts= und Bureaulokalitäten, Kellern und
Bodenräumen, bezw. wurde vergeſſen, dasſelbe zu
löſchen; 9 defekte Schlöſſer und Türen, ſowie
ſteckenge=
bliebene Schlüſſel vorgefunden; 14 offenſtehende
Par=
terrefenſter ermittelt; 11 Hausbewohnern, die ihre
Schlüſſel vergeſſen hatten, geöffnet; 4 Pferde
ange=
koppelt.
Kaminbrand. Am Freitag nachmittag gegen 2
Uhr entſtand im Hauſe Hölzſtraße Nr. 7 ein
Kamin=
brand, welcher durch zwei Feuerwehrleute der
Feuer=
wehrwache alsbald gelöſcht worden iſt.
§ Pfungſtadt, 1. Okt. Die Eiſenbahndirektion
Mainz hat das von der hieſigen Gemeindeverwaltung
ſchon des öfteren befürwortete und begründete Geſuch
um Wiedereinſtellung des Frühzuges
nach Darmſtadt und des letzten Anſchlußzuges
von Darmſtadt für die Zeit vom 15. November bis 15.
Februar neuerdings wieder abſchlägig beſchieden. Da
nachgewieſen iſt, daß gegenwärtig über 10 Beamte und
Arbeiter den erſten Zug (5 Uhr) nach Frankfurt
be=
nützen, ſo wollen die Inrireſſenten ſelbſt bei der
ge=
nannten Eiſenbahnbehörde vorſtellig werden. — Der
hieſige Stadtvorſtand hat laut Beſchluß vom 29. v. M.
allen Veteranen der Feldzüge bezw. deren
Witwen ohne Rückſicht auf das Einkommen einen
Ehrenſold von 5 Mark bewilligt. — Verſchiedene
polizeiliche Beanſtandungen der Milch
hieſiger Milchhändler führten zur Vornahme
von Stallproben. Dieſe Reviſionen ergaben, daß nicht
die Milchhändler, wohl aber die Milchproduzenten ſich
Milchpantſchereien haben zuſchulden kommen laſſen.
Sie wurden in entſprechende Geldſtrafen genommen.
Groß=Geran, 30. Sept. Ein ſonderbares
Miß=
geſchick paſſierte geſtern dem Fuhrknecht einer
hieſi=
gen Kohlenfirma. Infolge einer Namensverwechslung
fuhr er einen Wagen voll Kohlen vor ein Haus am
Burggraben, lud ihn ab und ſchaufelte die Kohlen in
den Keller. Als gleich darauf die Konkurrenzfirma
ebenfalls mit einem Wagen voll Kohlen angefahren
kam, gewahrte man, daß die Kohlen vom erſten
Fuhr=
werk gar nicht beſtellt waren und an die unrichtige
Adreſſe gelangt waren. Dem Fuhrknecht blieb nichts
anderes übrig, als die Kohlen wieder aus dem Keller
und an die richtige Adreſſe zu bringen.
Offenbach, 30. Sept. Durch einen
bedauer=
lichen Unglücksfall kam geſtern nachmittag das
3½ Jahre alte Töchterchen Luiſe der Eheleute Wüſthold,
Gerberſtraße 41, ums Leben. Als das Kind gegen 4½
Uhr aus dem Hofe des elterlichen Hauſes auf die
Straße lief, geriet es unter das in demſelben
Augen=
blick vorbeifahrende Fuhrwerk des Fuhrunternehmers
Carl. Mit einem ſchweren Bruch des Oberſchenkels
und inneren Verletzungen wurde die bewußtloſe
Kleine aufgehoben und in das Städtiſche
Kranken=
haus gebracht, wo ſie kurz nach 6 Uhr ihren
Verletz=
ungen erlag. Den Leiter des Fuhrwerks ſoll an
dem Unglück kein Verſchulden treffen. Das Kind war
direkt in das Fuhrwerk hineingerannt, ſodaß dieſes
weder rechtzeitig einhalten noch ausweichen konnte.
— Mainz, 30. Sept. Von den zu Oſtern d. J. in
der hieſigen höheren Töchterſchule und dem Seminar
der Engliſchen Fräulein entlaſſenen
Kandidatin=
nen des Volksſchulfaches harren noch faſt alle
ihrer erſten dienſtlichen Verwendung. Der Andrang
zum Lehrerinnenberufe iſt zurzeit in Heſſen derart
ſtark, daß viele Kandidatinnen auf lange Zeit hindurch
ohne Stellung ſind. Bevorzugt werden naturgemäß
zunächſt die Abiturientinnen des ſtaatlichen
Lehre=
rinnenſeminars zu Darmſtadt, die bekanntlich bei Be=
freiung vom Schulgeld ſich für den hefſiſchen
Schul=
dienſt auf mehrere Jahre durch Revers verpflichten
müſſen. Dieſe ſind bereits auch alle angeſtellt. Die
auf eine Verwendung vergeblich wartenden
Abitu=
rientinnen der höheren Töchterſchule und des
Inſti=
tuts der Engliſchen Fräulein haben zum Teil
vor=
gezogen, eine Privatſtellung in Inſtituten anzunehmen.
Mehrere ſind zu dieſem Zwecke ins Ausland gegangen.
B. Vingen, 30. Sept. In den Rhein geſtürzt
iſt heute nachmittag beim Spielen das vierjährige
Söhn=
chen Philipp des Schiffers Philipp Gundlach. Der Unfall
geſchah in der ſtarken Strömung am ſtädtiſchen
Waſch=
ſchiff. Das Kind trieb rheinabwärts, konnte aber durch
das brave Zugreifen des Braunſteinarbeiters Philipp
Boner aus Bingen, der es mit einer Stange herausfiſchte,
vom Tode des Ertrinkens gerettet werden. Das Kind
wurde nach der elterlichen Wohnung in der Rheinſtraße
verbracht.
ren. Aus Rheinheſſen, 1. Okt. Die
Trauben=
ernte zeigt ſich hier in der mannigfachſten Art. Manche
Weinberge bringen gute drei Viertel=Ernte, andere nur
ein Viertel, und viele haben faſt gar keinen Behang.
Da die Apfelernte aber gut ausfällt, iſt man hier
darauf gekommen, Aepfel und Trauben zuſammen zu
keltern, woraus, je nach Menge der dazu verwandten
Art, ein beſſerer Apfelwein oder ein geringer
Trauben=
wein wird. — Die Weinpreiſe ſind in den letzten 14 Tagen
ſehr geſtiegen, da nur wenige alte Weine noch zu haben
ſind. In Alzey wurden vor acht Tagen mehrere Stück
Wein zu 780 Mark das Stück verkauft. Dieſer Preis
wurde hier ſelten erzielt.
Friedberg, 30. Sept. In der heutigen
Stadtver=
ordnetenſitzung teilte in Verhinderung des
Bür=
germeiſters Beigeordneter Juſtizrat Windecker mit, daß
ſeitens des großherzoglichen und ruſſiſchen
Hofmarſchall=
amtes der Stadtverwaltung und der geſamten
Bürger=
ſchaft der Dank für den überaus herzlichen Empfang der
großherzoglichen und ruſſiſchen Herrſchaften ausgeſprochen
wurde.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 1. Okt. Der Magiſtrat
wählte in ſeiner heutigen Sitzung den Stadtbaumeiſter
Brancke zum Stadtbauinſpektor, den
Regierungs=
baumeiſter Mangelsdorff zum Stadtbaumeiſter.
— Geſtern iſt das Berliner Aquarium in der
Schadowſtraße für immer geſchloſſen worden und bald
wird die Spitzhacke eine der ruhmreichſten Stätten der
berühmteſten Schauſammlungen und
Sehenswürdig=
keiten zerſtört haben. — Hier verübte ein 17jähriger
Primaner, Sohn eines Straßenbahnſchaffners, in
der Wohnung ſeiner Eltern Selbſtmord durch
Er=
ſchießen, weil er zu den Ferien ein unbefriedigendes
Schulzeugnis erhalten hatte. — Auf dem Bahnhofe
Bellevue ſpielte ſich geſtern nachmittag eine
auf=
regende Szene ab. Als ein Stadtbahnzug einlief,
ſtürzte ſich plötzlich ein Mann vom Bahnſteig auf
die Schienen; noch ehe der Lokomotivführer bremſen
konnte, waren die Räder der Maſchine und einiger
Wagen über den Körper des Mannes hinweggefahren
und hatten ihn zermalmt. Es handelt ſich um einen
38jährigen Kaufmann namens Nitſchke. Das Motiv
des Selbſtmordes iſt nicht bekannt.
Hanau, 1. Okt. Heute mittag 11 Uhr traf auf dem
Oſtbahnhof das 3. Eiſenbahn=Regiment aus
Berlin hier ein, begrüßt von dem Offizierkorps der
Gar=
niſon Hanau und Vertretern der ſtädtiſchen Körperſchaften.
Zum Empfange waren anweſend der Verein der
Pioniere und Verkehrstruppen aus Frankfurt a. M. mit
der Regimentskapelle des 21. Naſſauiſchen Pionier=
Bataillons aus Mainz. Das Regiment ſetzte ſich darauf
durch die feſtlich geſchmückte Stadt nach dem Paradeplatz
in Bewegung, wo Oberbürgermeiſter Hild das Regiment
im Namen der Stadt begrüßte. Oberſt Winkler,
Komman=
deur des 3. Eiſenbahn=Regiments, dankte für die
Begrü=
ßung und brachte ein Hoch auf die Stadt Hanau aus. Das
Regiment begab ſich dann in die neue Kaſerne.
Köln, 1. Okt. Hier fanden geſtern bei einem
grö=
ßeren Schadenfeuer 50 wertvolle Hunde, ſowie
eine Menge anderer Tiere, die ſich in einem Park
be=
fanden, den Tod in den Flammen.
Alkmar, 1. Okt. Hier erhielt der Marktmeiſter
eine Torte in einem Poſtpaket zugeſandt; die Frau
des Marktmeiſters und das Dienſtmädchen aßen von
der Torte und erkrankten beide ſchwer. Die Frau iſt
bereits geſtorben, und zwar ſchon nach wenigen
Stunden, während das Mädchen hoffnungslos
da=
niederliegt. Die Torte hatte ein ſtarkes Gift
ent=
halten.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 30. September,
Zum erſten Male:
„Der Biberpelz”
Eine Diebskomödie in 4 Akten
von Gerhart Hauptmann.
W-l. Wer die Hauptmannſche Komödie „Der
Biberpelz” die im Jahre 1893, alſo vor „
Fuhr=
mann Henſchel” entſtanden iſt, noch nicht kannte und
dahinter tiefere Gedanken oder eine ſogen. Moral
ver=
mutet hat, wird ſehr enttäuſcht geweſen ſein. Es iſt
nur ein ergötzliches Poſſenſpiel. Als Satire kann man
es kaum hinnehmen, da die Uebertreibungen doch zu
ſtark ſind. Der Vergleich mit Kleiſts Liſſtſpiel „Der
zerbrochene Krug” drängt ſich von ſelbſt auf, aber als
Drama bleibt es hinter dieſem zurück, ſchon weil ihm
der Schluß fehlt; in dieſem Mangel bekundet ſich nicht
Geiſt — denn das wäre ein Widerſpruch in ſich —,
ſon=
dern es iſt einfach ein Verſtoß gegen den Begriff des
Dramas und ein Fehler. Dieſe ſchlußloſen Dramen
ſind, kurz und deutlich geſagt, eine Verirrung.
Das Milieu des Wolffſchen Heims, in dem ſich zwei
Akte abſpielen, iſt entſetzlich gewöhnlich; durch den
Berliner Dialekt und ſeine Ausdrucksweiſe wird dieſer
Eindruck des Gewöhnlichen noch verſtärkt. Die Frau
Wolffen, die ihre Töchter ohrfeigt, ihren Mann ſchimpft,
in gemeinſten Ausdrücken ſich ergeht, mit Holzpantoffeln
und naſſer Schürze erſcheint und die Naſe in der Schürze
ſchneuzt ꝛc., geht auf die Dauer auf die Nerven. Und
doch iſt dieſe ordinäre, verſchlagene und freche
Diebs=
kanaille der beſtgezeichnete Charakter des Stückes,
während der andere Hauptcharakter, der Amtsvorſteher
von Wehrhahn, ans Poſſenhafte ſtreift, wenn er auch
ſehr ulkig iſt. Die übrigen Charaktere aus dem
„Hinterhauſe”, der faule und ſchwache Mann, die „
ver=
dorbene Naive” von 14 Jahren, die giftige Nachbarin ꝛc.,
ſind ſchon alte Bekannte.
Das Stück iſt recht unterhaltend, namentlich von
dem Augenblicke an, wo der idiotenhafte, „die höchſten
Güter=dersNation” wahrende Amtsvorſteher in Stulp=
ſtiefeln, der von der Spitzbübin, die zugleich Waſchfrau
in ſeinem Hauſe iſt, düpiert wird, und der köſtliche
Amtsſchreiber auf der Bildfläche erſcheinen und der
beſtohlene und dafür von dem Gerichte mißhandelte
Rentier Krüger ſeine Rechte vor dieſem blödſinnigen
Gerichtstribunal zu verteidigen ſucht.
Die von Herrn Hacker geleitete Aufführung war
ſehr gut. Die im Mittelpunkte der Handlung ſtehende
abgefeimte Spitzbübin und niederträchtige Kanaille
Frau Wolffen, die durch ihre Verſtellungskunſt und
erheuchelte Biederkeit die ganze Geſellſchaft am
Narren=
ſeil führt, wurde von Frau Rudolph ſehr reſolut
und echt und dabei mit einer wohl angebrachten Doſis
von Humor geſpielt. Den dummfrechen Amtsvorſteher
perſiflierte Herr Jürgas ausgezeichnet; ihm
ſekun=
dierte in der Amtsſtube aufs erfolgreichſte der
Amts=
ſchreiber des Herrn Holller, der einen köſtlichen
Humor ſowohl in der äußeren Erſcheinung als auch im
Spiel an den Tag legte und der für ſolche chargierte
Rollen wie geſchaffen iſt. Herr Lehrmann als
Hehler und Mithelſer der Frau Wolffen war in ſeiner
angenommenen Wehleidigkeit von faſt tragikomiſcher
Wirkung. Gleich ihm war der Schiffer Wolff des Herrn
Heinz ein Kabinettſtück ſchauſpieleriſcher
Charakte=
riſtik. Zur Erheiterung trug auch Herr Jordan, der
den zweimal beſtohlenen und dafür zu Gericht ſitzenden
Rentier Krüger ſehr temperamentvoll darſtellte, nicht
wenig bei.
Auch die kleineren Rollen wurden gut geſpielt und
charakteriſtiſch dargeſtellt, ſo die des Amtsdieners durch
Herrn Wagner, der Adelheid durch Frl. Gothe, des
Motes durch Herrn Hacker, des Doktor Fleiſcher durch
Herrn Schneider und der Leontine und Frau Motes
durch Frl. Grünberg und Frl. Heumann. Die
Regie des Herrn Hacker bewährte ſich aufs beſte.
Das Publikum amüſierte ſich ſehr gut und lachte
nicht nur herzlich über die famoſen Beamten der
Ge=
richtsſtube, ſondern auch über die Frau Wolffen, was
ebenſoſehr ein Beweis für die Kunſt der
Charakter=
zeichnung Hauptmanns als die der Darſtellerin der
Rolle iſt.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Mitwirkung der Geiſtlichkeit bei der
Denkmalpflege. Ueber dieſes Thema hielt Herr
Geh. Baurat Prof. Walbe=Darmſtadt auf dem
11. Tag für Denkmalspflege in Danzig
einen Vortrag, in dem er ausführte:
Er ſtellte zunächſt feſt, daß bei der weitaus größten
Mehrzahl der Geiſtlichen eine ſehr eifrige Mitarbeit,
vor allen Dingen überall ein reges Intereſſe vorhanden
ſei — und wenn die Mitarbeit bisher nicht immer die
richtige geweſen ſei, ſo könne man ſich darüber nicht
wundern. Man kann von einem anderen Berufe nicht
verlangen, daß er in künſtleriſchen Dingen ſofort die
richtigen Wege geht — zumal nach den letzten
Jahr=
zehnten künſtleriſchen Tiefſtandes, in denen unſere
heutige ältere Generation noch erzogen iſt. Es gilt
aber, den Stand der Geiſtlichen, in deſſen Beſitz die
meiſten und wertvollſten Denkmäler ſich befinden, der
zugleich in der Lage iſt, die Liebe zu den alten
Denk=
mälern einem großen Teil der Bevölkerung zu
ver=
mitteln, für uns zu gewinnen. Dem Geiſtlichen ſoll
zu=
fallen: Aufſicht über Ordnung und Reinlichkeit und
über die dauernde Pflege und Unterhaltung der Kirche
und ihres Inhaltes. Dabei tritt Prof. Walbe dafür
ein, daß nicht etwa durch Anſtellung eines Handwerkers
als „Pfleger” oder eines Kirchenbaumeiſters, der die
Kirche in beſtimmten Zwiſchenräumen zu beſichtigen hat
— was an ſich ſehr zweckmäßig ſei —, dem Geiſtlichen
die Verantwortung vollſtändig abgenommen
werde. Wie jeder Hausbeſitzer, wenn er in techniſchen
Dingen Laie iſt, wird auch der Pfarrer die gewöhnlichen
Schäden feſtſtellen und für Abhilfe ſorgen können. Bei
größeren Ausführungen hat der Pfarrer die Rolle des
Bauherrn, und je mehr er Intereſſe und Kenntniſſe hat,
um ſo freudiger wird der Denkmalpfleger mit ihm
zu=
ſammen arbeiten. Streitfälle können nicht ausbleiben.
Sie werden aber erheblich vermindert werden, wenn
die Geiſtlichen eine beſondere Vorbildung auf unſerem
Gebiete ſich erwerben und ſo mit uns von einem mehr
gemeinſamen Boden aus die ſtrittigen Fragen
betrach=
ten. Für die Vorbildung kommen die Univerſität, das
Nummer 1231.
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
ie Schauſpielerin der
Neuen Wiener Bühne, Fräulein Claire Valentin,
hat ſich mit dem Grafen Wolff Metternich
verheiratet. Die Trauung wurde in aller
Heimlich=
keit vollzogen, da man befürchtete, daß von Seiten der
Verwandten des noch ſehr jungen Bräutigams im
letz=
ten Augenblicke Hinderniſſe bereitet werden könnten.
Die Trauung fand in der proteſtantiſchen Kirche ſtatt.
Der Bräutigam, Graf Wolff Metternich zu Gracht, iſt
25 Jahre alt und ſiebenter Sohn des Grafen Levin
Wolff Metternich, ehemaligen Generaladjutanten des
Großherzogs Adolf von Luxemburg. Der Bräutigam
iſt ein Neffe des deutſchen Botſchafters in London.
C. K. Paris, 1. Okt. Der Präſident der japaniſchen
Eiſenbahnen, Baron Hiral, weilt gegenwärtig in
Pa=
ris, um wegen eines Planes zu verhandeln, der
bin=
nen kurzem Wirklichkeit ſein wird: die direkte
Bahnverbindung Paris-Tokio. Im
An=
ſchluß an die trans=ſibiriſche Bahn baut Japan eine
Zweiglinie von Mukden zur koreaniſchen Küſte. In
Fuſan wird der Zug durch ein Trajekt in neun
Stun=
den nach Simonoſaki überführt und erreicht einen
Tag ſpäter Tokio. Durch die neue Bahnverbindung
ſoll man in höchſtens elf Tagen vom Pariſer
Nord=
bahnhof bis nach Tokio reiſen können.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
eng. Das Rhein=Mainiſche
Verbands=
theater kommt auf ſeiner diesjährigen
Gaſtſpiel=
reiſe auch in die Nähe unſerer Stadt und wird am
Samstag, 15. Oktober in Eberſtadt Herſchs „Anna=
Lieſe”, am Sonntag, 16. Oktober in Arheilgen
Leſ=
ſings „Minna von Barnhelm” zur Aufführung bringen.
Da beide Orte bequem von hier zu erreichen ſind, iſt
auch für hieſige Freunde der Volksbildung die
Ge=
legenheit zum Beſuche des Verbandstheaters günſtig.
Kongreſſe und Verbandstage.
II. Deutſcher Jugendgerichtstag.
— München, 30. Sept. An das Referat und die
Leitſätze von Amtsgerichtspräſident Dr. Becker=Dresden
zu dem Thema „Organiſation und Zuſtändigkeit der
Ju=
gendgerichte nach beſtehendem Recht und den
Geſetzent=
würfen” ſchloß ſich eine lebhafte Debatte. Die Mehrheit
der Verſammlung konnte ſich aber nicht entſchließen, die
Leitſätze in der vorliegenden Form anzunehmen. Es
wurde ſchließlich beſchloſſen, die Leitſätze mit den
vorlie=
genden Anträgen der Deutſchen Zentrale für
Jugendfür=
ſorge zu überweiſen, die es ſichten und dem Deutſchen
Reichstag bezw. den Bundesregierungen in Form von
Eingaben zugänglich machen ſoll. Der Vorſitzende,
Amts=
gerichtsrat Köhne, teilte dann mit, daß ein Antrag
einge=
laufen ſei, der die Berufung von Frauen ins Schöffenamt
fordere. Auch dieſer Antrag wurde der Deutſchen
Zen=
trale für Jugendfürſorge als Material überwieſen.
So=
dann referierten Regierungsrat Dr. Lindenau=Berlin und
Staatsanwalt Rupprecht=München über die
Jugend=
gerichte im Vorverfahren. An zweiter Stelle ſprachen
Staatsanwalt Dr. Elwert=Stuttgart und Amtsrichter Dr.
Hertz=Hamburg über „Beſonderheiten des
Hauptverfah=
rens gegen Jugendliche” Am Nachmittage fanden
wie=
derum Beſichtigungen ſtatt, und zwar eines katholiſchen
Knabenheims, einer Krippenanſtalt, der ſtädtiſchen
Ge=
werbeſchule, eines Lehrlingsaſyls und der
Erziehungs=
anſtalt der Frauen vom guten Hirten.
Nationalliberaler Parteitag.
— Kaſſel, 30. Sept. Unter Beteiligung von über
1000 Delegierten als Vertretern faſt aller politiſcher
Or=
ganiſationen des Nationalliberalismus in Deutſchland
trat heute der 12. Allgemeine Vertretertag der
National=
liberalen Partei im hieſigen Stadtpark=Saale zuſammen.
Die beſondere Bedeutung des diesjährigen Parteitages
charakteriſiert nicht nur die Anweſenheit ſo vieler
Dele=
gierter, deren Zahl die der Beſucher der früheren
Partei=
tage bedeutend überſteigt, ſondern auch die Teilnahme
faſt aller hervorragender Perſönlichkeiten aus dem
natio=
nalliberalen Lager, an ihrer Spitze der Führer der Partei,
Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſermann=Mannheim.
Ferner ſind erſchienen der bekannte Führer der
National=
liberalen im preuß. Abgeordnetenhauſe, Geh.
Regierungs=
rat Profeſſor Dr. Friedberg, Staatsſekretär a. D. Fritſch,
Prinz zu Schönaich=Carolath, Geheimrat Boltz,
Abgeord=
neter Fuhrmann und faſt alle anderen nationalliberalen
Abgeordneten aus dem Reichstage und den
Bundes=
ſtaaten. Eingeleitet wurden die Verhandlungen am
heu=
tigen Tage mit einer Sitzung des Zentralvorſtandes, die
unter dem Vorſitze von Baſſermann im Kaufmannshauſe
tagte. Zunächſt wurden Wahlen erledigt. In den
wei=
teren vertraulichen Beſprechungen kam allgemein der
Wunſch zum Ausdruck, daß die Verhandlungen in voller
Einigkeit geführt werden möchten. Dieſem Wunſche ſchloß
ſich auch der Führer der am weiteſten rechts ſtehenden
Nationalliberalen von Rheinland und Weſtfalen an. Dann
wurde die Frage beraten, ob der Parteitag wie immer
ſeine Anſichten zur Lage in einer Reſolution zum Ausdruck
bringen ſolle. Die Mehrheit der Vorſtandsmitglieder
ver=
trat den Standpunkt, daß man in Anbetracht der
beſonde=
ren Verhältniſſe von einer Reſolution abſehen und ſich mit
einer kurzen Erklärung begnügen wolle, in der das Referat
Baſſermanns gebilligt wird. Wie wir erfahren, hat der
Zentralvorſtand nach faſt neunſtündiger Beratung von der
Vorlegung einer Reſolution an den Parteitag Abſtand zu
nehmen beſchloſſen. Heute abend fand im Stadtparkſaal
die Begrüßungsverſammlung ſtatt. Landesrat
Landtags=
abgeordneter Schröder=Kaſſel eröffnete die
Begrüßungs=
verſammlung und hieß die Erſchienenen namens des
Alt=
liberalen Wahlvereins und der Jugendorganiſation von
Kaſſel willkommen und ſagte: Es ſind ernſte, ſchwere
Zeiten nicht nur für die Nationalliberale Partei, ſondern
auch für alle übrigen bürgerlichen Parteien, und daraus
erklärt ſich wohl die außerordentlich ſtarke Vertretung auf
dieſem PParteitage. Wir haben uns heute ſchon 8 bis
9 Stunden im Zentralvorſtande ſehr eifrig über die ernſte
Lage unterhalten und morgen werden wir in ernſte
Fra=
gen von neuem einſteigen. Ich will hoffen, daß das
poli=
tiſche Ergebnis des Parteitages ein gutes ſein und daß
die Partei geſtärkt und geeint aus den Verhandlungen
hervorgehen werde. (Lebhafter Beifall.) Politiſche
An=
ſprachen wurden weiter nicht gehalten.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Fremdenverkehr an der Bergſtraße.
Der Verkehrsausſchuß der Bergſtraße konnte im
Anfange des Jahres einen ſtärkeren Beſuch der
Berg=
ſtraßenorte feſtſtellen. Der Monat Mai war für den
Beſuch dieſer Orte beſonders ſchön. Seitdem hat der
Beſuch nachgelaſſen, und die Gaſthöfe und Penſionen
hätten mehr Gäſte aufnehmen können. Die
Haupt=
ſchuld an dem weniger lebhaften Beſuch mag auf das
ſchlechte Wetter zu ſchieben ſein. Aber nach der Schweiz,
nach Tirol und dem Schwarzwald zog ein großer
Men=
ſchenſtrom, und auch im Taunus waren, trotzdem der
Wald dort nicht überall ſo nahe iſt, viele
Sommerfriſch=
ler. Warum nun im Taunus mehr, als an der ſchönen
Bergſtraße, mit den prächtig gelegenen Orten
Jugen=
heim, Seeheim, Alsbach, Auerbach, Bensheim und
Heppenheim? Die etwas höhere Lage der Taunusorte
allein kann nicht den Ausſchlag geben, wenn ſchon die
Städter im Urlaub eine hohe Lage der Sommerfriſche
bevorzugen. Verpflegung und Behandlung der Gäſte
ſind an der Bergſtraße anerkannt gut und die Preiſe
ſind wohl niederer als im Taunus. Es ſind in der
Umgebung der Bergſtraßen=Kurorte überall bequeme
Spaziergänge mit vielen Sitzbänken und
Ausſichts=
plätzen vorhanden. Der Verkehrsverein der Bergſtraße
ſucht gerade in dieſer Beziehung den Kurgäſten in jeder
Weiſe entgegen zu kommen.
An den Sonntagen verkehren beſonders eingelegte
Züge von Mainz und Frankfurt nach der Bergſtraße.
Trotzdem ſcheint der Hauptſtrom der Frankfurter nach
dem Taunus zu gehen. Dieſe haben eben auch
Werk=
tags reichlich Gelegenheit, jederzeit in kurzer Fahrt
nach dem Taunus zu kommen und wieder nach
Frank=
furt zurückkehren zu können.
Vom Verkehrsausſchuß der Bergſtraße wird zur
Zeit eine künſtleriſche Reklame bearbeitet. Anläßlich
der Berliner Verkehrs=Ausſtellung ſoll dort ein von
einem Wiener Künſtler hergeſtelltes Diorama zur
Aus=
ſtellung und ein neuer, eigenartiger Führer der
Berg=
ſtraße zur Verteilung kommen. Dieſer Führer iſt ein
Leporello=Album, das aufgeſchlagen das ganze
Pano=
rama der Bergſtraße aufrollt. Auf der Rückſeite
wer=
den die einzelnen Orte ihre Angaben unter einer
künſtleriſchen Darſtellung des Ortes anbringen.
Die=
ſer Führer wird in vielen Tauſend Auflage erſcheinen.
Gerade für die Geſchäftsleute von Frankfurt iſt es
vor=
teilhaft und angenehm, ihre Familien im Sommer
an ſolchen Orten unterzubringen, wo ſie abends noch
hingelangen und von wo ſie morgens wieder
rechtzei=
tig nach ihrem Geſchäft kommen können. Hierzu
bie=
ten ihnen auch die vielen elektriſchen Verbindungen
günſtige Gelegenheit. Dieſen Vorteil haben ſie bei
den Kurorten der Bergſtraße noch nicht. Wohl kann
man mit dem Eilzug in kurzer Zeit nach Darmſtadt
gelangen; aber der Anſchluß der Perſonenzüge von
Darmſtadt nach den Kurorten genügt nicht. Anders
würde ſich die Sache geſtalten, wenn ſie vom Bahnhofe
Darmſtadt mit einer elektriſchen Bahn nach Seeheim,
Jugenheim uſw. gelangen könnten.
Für die Bergſtraßenorte gilt es, die Frankfurter
Gäſte wieder mehr heranzuziehen und alles
aufzubie=
ten, einen Teil des Ausflugsſtromes der Frankfurter
nach der Bergſtraße zu lenken. Hierzu iſt natürlich
auch eine gewiſſe berechtigte Reklame nötig, wie ſie von
den Taunusorten gemacht wird. Es muß auf die
Schönheiten der Bergſtraße durch Plakate mehr
hinge=
wieſen werden; ferner muß gezeigt werden, mit
wel=
chen Zugverbindungen man bequem und billig nach den
Kurorten gelangen kann, wo ſie gute und nicht teure,
angenehme Unterkunft finden. Vor allem aber müſſen
die Kurorte anſtreben, wieder beſſere Verbindung mit
Darmſtadt und mit Frankfurt zu erreichen, namentlich
eine elektriſche Verbindung mit Darmſtadt. Früher
hielten einzelne Schnellzüge in Bickenbach. Dieſe
Halte gingen aber verloren; wohl hat Heppenheim
dafür einige Zugshalte gewonnen; Auerbach kann
auch=
noch von Bensheim, wo viele Schnellzüge halten, gut
erreicht werden. Ungünſtig liegt die Sache aber für
die zwiſchen Auerbach und Darmſtadt liegenden, ſehr
ſchön gelegenen Orte Zwingenberg, Alsbach,
Jugen=
heim und Seeheim. Dieſe müſſen nun um ſo mehr
hervorzutreten ſuchen und ſich anſtrengen, die Gäſte
durch Annehmlichkeiten jeder Art heranzuziehen. Hier
kann nicht ein Einzelner etwas erreichen. Die
Bür=
germeiſtereien, Gaſthöfe und Penſionen müſſen ſich
zu=
ſammenſchließen und in ihrer Geſamtheit auftreten,
vielleicht unter einer kräftigen, unparteiiſchen Leitung
des Verkehrsausſchuſſes. Dieſer ſollte auch darauf ſein
Augenmerk richten, daß bei der geſchützten Lage und
dem milden Klima der Bergſtraßenorte ſich auch
Win=
tergäſte daſelbſt niederlaſſen. Die Herren Aerzte haben
hierbei Gelegenheit, die Beſtrebungen des
Verkehrs=
vereins zu unterſtützen. Auch Nervenheilanſtalten und
dergleichen, wie ſie mehrfach am Neckar entſtanden ſind,
finden außer in Alsbach auch in anderen Orten ſehr
günſtige Anſiedelungsbedingungen.
Das Inbiläum der Unfall= und Invaliden=
Verſicherung
wurde am Samstag vormittag durch einen Feſtakt im
Plenarſitzungsſaale des Reichstages begangen. In
Vertretung des Kaiſers nahm der Kronprinz an der
Feier teil. Er wurde durch den Vertreter des
Reichs=
kanzlers, Staatsſekretär Delbrück, dem Präſidenten
Dr. Kaufmann, dem Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes
Direktor Spiecker, Landeshauptmann Dr. v.
Dziem=
bowski, Juſtizrat Walden=Eſſen und dem
Reichstags=
präſidenten Grafen v. Schwerin=Loewitz empfangen.
Eröffnet wurde die Feierlichkeit durch eine
Begrüßungs=
anſprache Spieckers, der den Kronprinzen,
Staatsſekre=
tär Delbrück, die Vertreter der Bundesſtaaten und die
Träger der Verſicherung und Berufsgenoſſenſchaften
willkommen hieß. Das Erſcheinen des Kronprinzen ſei
ein Unterpfand dafür, daß der Geiſt ſozialer Fürſorge
auch heute noch in unſerem Kaiſerhauſe fortlebe. Die
Anſprache klang in ein Kaiſerhoch aus. Spiecker
ver=
las dann folgendes Telegramm des Reichskanzlers:
„Mit lebhafter Teilnahme begleite ich den bedeutſamen
Erinnerungstag, der Vertreter der
Berufsgenoſſen=
ſchaften, Verſicherungsanſtalten und verſicherten
Ar=
beiter im Gedenken an eine 25jährige ſegensvolle
Wirk=
ſamkeit vereint. Durch hingebende, an großen Erfolgen
reiche Tätigkeit haben die Organe der Selbſtverwaltung
auf dem weit umfaſſenden Gebiete der
Arbeiterver=
ſicherung ſich die Anerkennung und den Dank des
deutſchen Volkes und für alle Zeiten Anſpruch auf einen
Platz im öffentlichen Leben erworben, der dieſen
her=
vorragenden Leiſtungen entſpricht. Mit ſeinen
herz=
lichen Wünſchen gebe er der Hoffnung Ausdruck, daß
auch in Zukunft die Arbeit der Berufsgenoſſenſchaften
und Verſicherungsanſtalten mit reichem Erfolge
geſeg=
net ſein möge.”
An die Begrüßung ſchloß ſich eine Anſprache des
Staatsſekretärs Dr. Delbrück, der dem Dank
der Regierung an alle Vertreter der Arbeitgeber und
Ar=
beiter Ausdruck gab, die ihre Aufgaben im Sinne des
Ge=
ſetzgebers erfaßt und durchgeführt hätten. Die
Anord=
nungen zur Erhöhung der Betriebsſicherheit und die große
Zahl von Heilanſtalten ſeien ein Beweis dafür. Der
Staatsſekretär verlas eine große Anzahl von
Ordensaus=
zeichnungen, die der Kaiſer und die Bundesfürſten aus
Anlaß des Jubiläums verliehen haben. Im weiteren
Verlaufe der Feier ſprachen Juſtizrat Walden=Eſſen für die
gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften, Landeshauptmann
von Dziembowski für die landwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaften, Regierungsdirektor Ritter von Schmidt=
Augsburg für die Verſicherungsanſtalten.
Unterſtaats=
ſekretär v. Mayr=München begrüßte die Verſammlung
im Namen des internationalen Ausſchuſſes für ſoziale
Verſicherungen. Geh. Kommerzienrat Jakob=Berlin
überreichte eine Feſtſchrift der gewerblichen
Berufsgenoſſen=
ſchaften, erſter Landesrat, Geh. Regierungsrat Noetel=
Poſen, die der Landwirtſchafts=Berufsgenoſſenſchaften, der
Vertreter der Landesverſicherungsanſtalt Berlin für die
Landesverſicherungsanſtalten, Geh. Baurat Landtagsabg.
Feliſch für die Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaften,
Pro=
feſſor Gary=Berlin für die Vereine deutſcher Reviſions=
Ingenieure und Geh. Sanitätsrat Thiem=Kottbus für
Seminar und die ſpätere Zeit der Amtsführung in
Frage. Vorleſungen auf der Univerſität ſind ſehr zu
empfehlen, aber wichtiger ſind Belehrungen in den
Kirchen ſelbſt. Denn es kann ſich nicht um eine
regel=
rechte kunſtwiſſenſchaftliche Ausbildung handeln,
ſon=
dern nur um ein Hinweiſen auf den künſtleriſchen,
ge=
diegen handwerklichen, den volkskundlichen, den
land=
ſchaftlichen Wert der Kirche, alſo ihren geſamten
Denk=
mals= und Stimmungswert. Dieſer Wert iſt abhängig
nicht nur von der Form des Grundriſſes und Aufbaues,
von der Raumgeſtaltung, ſondern auch von techniſchen
und zum Teil furchtbar praktiſchen Dingen, von der
Dachdeckung, dem Verputz, dem Material der Mauern,
der Anordnung der Heizung, der Art der Einfriedigung,
der Anlagen und dergleichen mehr — Dinge, die ebenſo
leicht häßlich wie gut gemacht werden können, die aber
auch der idealſte Theologe verſteht, er muß nur ein
einziges Mal darauf hingewieſen worden ſein. Für
ſolche Beſichtigungen, die eine unmittelbare
Vor=
bereitung für den praktiſchen Beruf bedeuten, hält der
Prof. Walbe das Seminar geeigneter als die
Uni=
verſität. Doch würde die Ausbildung dieſer verbleiben
müſſen in den Ländern und Provinzen, wo es keine
Seminare gibt. Für die älteren Geiſtlichen bleiben
die perſönliche Einwirkung der Denkmalpfleger,
Ferien=
kurſe und Beſuch der Seminarkurſe, Vorträge auf
Pfarrerverſammlungen und nicht zuletzt die Preſſe.
Theologiſche Zeitſchriften ſollten ihre Spalten unſerer
Sache öffnen, ſo wie es die von Pfarrer H. v. Lüpke
geleitete Dorfkirche tut. Eingehender werden
be=
ſprochen die Kurſe des proteſtantiſchen
Predigerſemi=
nars zu Friedberg in Heſſen, die von den
Denkmal=
pflegern ſelbſt geleitet werden, und die
Inſtruktions=
kurſe für kirchliche Kunſt, die auf Anregung des
öſter=
reichiſchen Kultusminiſteriums von der Leo==Geſellſchaft
an der katholiſchen theologiſchen Univerſität zu Wien
eingerichtet worden ſind und in ſehr ſchönem Einver=
nehmen zum Teil von Geiſtlichen, zum Teil von
Kunſt=
gelehrten und Architekten gehalten werden. „Man
er=
blickt doch nur, was man ſchon weiß und verſteht. Oft
ſieht man Jahre lang nicht, was reifere Kenntnis und
Bildung an dem täglich vor uns liegenden Gegenſtande
erſt gewähren läßt”, ſagt Goethe. Ueberall hege die
Geiſtlichkeit ſelbſt den Wunſch nach beſonderer
Beleh=
rung, und bei dem Entgegenkommen der
Kirchen=
regierungen iſt es wohl kein Zweifel, daß allmählich
überall beſondere Denkmalpflegekurſe eingeführt
wer=
den. Dann aber wird es ein wundervolles
Zuſammen=
arbeiten geben zwiſchen Pfarrer und Denkmalpfleger
zum Segen unſerer Kirchenbauten nicht nur, ſondern
zur Förderung der guten Sache, der Denkmalpflege, in
den weiteſten Kreiſen des Volkes.
* Ein prachtvolles Skelett von Mastodon
amerieanus iſt die neueſte Zierde des Lichthofes
im Senckenbergiſchen Muſeum in
Frank=
furt a. M. Auf den erſten Blick als typiſcher
Ele=
fant zu erkennen, unterſcheidet das Tier ſich leicht von
den lebenden Vertretern durch die ſträkere Krümmung
der mächtigen, 2,35 Meter langen Stoßzähne und die
ganz abweichend geſtalteten Backenzähne. Das
wun=
dervoll erhaltene Skelett ſtammt aus einem Sumpf in
der Nähe von New=York, wo es vor dreißig Jahren
ausgegraben wurde, und es war bis vor kurzem eines
der ſtolzeſten Stücke des Naturhiſtoriſchen Muſeums
von New=York. Da wurde dieſem das berühmte, noch
vollſtändigere Warren=Maſtodon geſchenkt, und die
Direktion des New=Yorker Muſeums, ganz beſonders
der Präſident H. F. Osborn, ging nun mit größtem
Entgegenkommen auf den von Frankfurt geäußerten
Wunſch ein, das ältere Exemplar hierher gelangen zu
laſſen. Zwei Frankfurter in New=York haben in
ge=
rechter Würdigung der Dienſte, die die Senckenbergiſche
Naturforſchende Geſellſchaft der Wiſſenſchaft leiſtet, die
großen Mittel bereit geſtellt, um das hervorragende
Stück für das Muſeum ihrer Vaterſtadt zu erwerben.
Bisher ſtehen in Europa nur zwei Skelette der
glei=
chen Art, das eine ſeit Kaups Zeiten in Darmſtadt,
das zweite in London im Britiſh=Muſeum. Beide
ſind ſtark reſtauriert und werden, wie die Frankfurter
Blätter ſchreiben, an Schönheit weit von dem neu
her=
über gewanderten Exemplar übertroffen, an dem nur
ganz wenige Ergänzungen nötig waren. Man hat
lange Zeit nichts weiter über die Ahnen der Elefanten
gewußt, bis die prachtvollen neuen Funde im
Altter=
tiär Aegyptens gezeigt haben, wie ganz allmählich aus
mittelgroßen Formen mit ſtark entwickelten
Schneide=
zähnen im Ober= und Unterkiefer maſtodonähnliche
Geſtalten und endlich die Maſtodonten ſelbſt
hervor=
gingen.
* Willy Preetorius. In den letzten
Jah=
ren hatten wir wiederholt Gelegenheit, auf das
be=
deutſame Schaffen des jungen Münchener Malers
hin=
zuweiſen. Jetzt finden wir im neueſten Heft der
ſchönen Sammlung, die der Verlag von E. A.
See=
mann in Leipzig unter dem Titel „Meiſter der
Farbe” veröffentlicht, eine treffliche Wiedergabe ſeines
Bildes „Dorfſtraße in Mittenwald”. Wie=
Wilhelm Michel im begleitenden Texte hervorhebt,
bietet gerade dieſes Architekturgemälde mit ſeinem
lichten, temperamentvollen Kolorit und dem eleganten,
üppigen Strich eine vollgültige Probe für die eminent
entwickelungsfähige Begabung des Künſtlers.
* Spielplan des Großh. Hof= und
Na=
tional=Theaters in Mannheim. Montag, 3.
Okt.: O dieſe Leutnants. Dienstag, 4. Okt.: Der
Wildſchütz. Mittwoch, 5. Okt.: Kyritz=Pyritz.
Donners=
tag, 6. Okt.: Der fidele Bauer. Freitag, 7. Okt.: Der
Gwiſſenswurm. Samstag, 8. Okt.: Zum erſten Male=
Tantris der Narr. Sonntag, 9. Okt.: Die
Zauber=
flöte.
Nummer 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Seite 5.
die Aerzteſchaft. Unter den Teilehmern war auch
Staatsſekretär Dr. Lisco, der bayeriſche Geſandte Graf
v. Lerchenfeld, die Vertreter ſämtlicher
Bundesſtaa=
ten und Oberbürgermeiſter Dr. Kirſchner.
Die Unruhen in Moabit.
* Berlin, 1. Okt. Im Laufe des geſtrigen Tages
hat die Kriminalpolizei wegen der Streikunruhen in
Moabit 2 4 Perſonen, die ſich an den Streikunruhen
beteiligten, feſtgenommen, darunter zwei, die
nachweislich auf die Polizei geſchoſſen haben. Die
Verhafteten ſind zum großen Teil Organiſierte. Es
befinden ſich darunter auch ſtreikende Arbeiter der
Handesgeſellſchaft der Apotheker. Dieſe haben
Auto=
mobile mit Lebensmitteln für die Arbeitswilligen
be=
triebsunfähig gemacht, indem ſie die Pneumatiks
zer=
ſchnitten und zerſtachen. Zu den Verhafteten gehört
auch ein alter Bekannter der Strafbehörde, der ſich bei
den Wahlrechtsdemonſtrationen beim Einzuge des
Kö=
nigs Eduard im Februar v. J. hervortat. Er wurde
damals als Führer feſtgenommen und zu 9 Monaten
Gefängnis verurteilt. Vier der Verhafteten ſind
ſtrei=
kende Arbeiter der Firma Kupfer u. Ko.
* Berlin, 30. Sept. In Moabit herrſchte den
ganzen Tag über Ruhe. Auch bis Mitternacht waren
keine Meldungen über irgendwelche Ausſchreitungen
eingegangen. Die polizeilichen Sperrungen der
Stra=
ßen ſind aufgehoben worden.
* Berlin, 1. Okt. Der Polizeipräſident von
Berlin hat auf die Beſchwerde der
ausländi=
ſchen Journaliſten folgendes Schreiben an
ſie gerichtet: Euer Hochwohlgeboren und Ihre Herren
Berufsgenoſſen haben ſich mutig, aber ordnungswidrig
in eine zuſammengerottete Menſchenmenge begeben.
Ich bedauere lebhaft die Ihnen dadurch entſtandenen
Unannehmlichkeiten und wünſche dem verletzten Herrn
Lawrence baldige Beſſerung. Der Dienſt der
Schutz=
mannſchaft war an dieſem Tage ein außerordentlich
ſchwieriger. Wie ich mich ſelbſt überzeugt habe, hat die
geſamte Schutzmannſchaft mit hochanerkennenswerter
Energie und Kaltblütigkeit gearbeitet. Im fraglichen
Augenblick war größte Schnelligkeit geboten. Das
da=
bei erfolgte Verſehen iſt hierdurch und durch die
ge=
ſamte Situation immerhin erklärlich, ſo daß ich
ab=
lehnen muß, gegen die beteiligten
Beam=
ten vorzugehen. v. Jagow.
* Berlin, 1. Okt. Die Nordd. Allg. Ztg.” ſchreibt
zu den Vorkommniſſen in Moabit: Inwieweit
die organiſierte Arbeiterſchaft und
Partei=
angehörige der Sozialdemokratie an den
Ausſchreitungen der Menge oder bei den Verabredungen,
ohne die die Krawalle ſchwerlich in der geſchehenen Weiſe
hätten vorfallen können, beteiligt ſind, darüber werden
wohl die bevorſtehenden Gerichtsverhandlungen
Aufklä=
rung ſchaffen. Schon heute aber muß als feſtſtehend
ange=
ſehen werden, daß ein Zuſammenhang beſteht zwiſchen
den Moabiter Vorgängen und der ſozialdemokratiſchen
Verhetzung der Maſſen, die ſich neuerdings verſchärft. Von
der juriſtiſch greifbaren Verantwortlichkeit abgeſehen, deren
Feſtſtellung dem Gerichte vorbehalten bleiben muß,
ver=
mag die ſozialdemokratiſche Partei ſich dem Vorwurf der
moraliſchen Mitſchuld an den bedauerlichen Vorkommniſſen
in Mogbit nicht zu entziehen. Die Mitſchuld wird
begrün=
det dadurch, daß die Sozialdemokratie arbeitswillige
Ar=
beiter bei Ausſtänden für das Urteil ihrer Genoſſen als
Streikbrecher brandmarkt und als Menſchen verfehmt, die
außerhalb der nach ſozialdemokratiſchen Begriffen ehrbaren
Arbeiterſchaft ſtehen und gegen die deshalb Angriffe und
Gewalttätigkeiten erlaubt ſeien. Es liegt doch ein
eigen=
artiger Widerſpruch darin, daß der Vorwärts einerſeits
die Aufrührer von den Schößen der Sozialdemokratie
ab=
zuſchütteln ſucht, andererſeits von der erfolgreichen
Wir=
kung des Eingreifens der ſozialdemokratiſchen
Organiſa=
tionen überzeugt iſt. Der Vorwärts beſchränkte ſich aber
nicht darauf, jedes Wort der Beruhigung zu unterlaſſen,
vielmehr benutzte er jede Gelegenheit, die Polizei, die
mit Pflichttreue, Ausdauer und Beſonnenheit die ſchweren
Aufgaben erfüllte, zu verunglimpfen und dadurch
die Leidenſchaften der aufrühreriſchen Maſſen aufzurütteln.
Dieſe Haltung der ſozialdemokratiſchen Maſſen
ent=
ſpricht der Tendenz der ſozialdemokratiſchen Agitation.
Welche Hoffnungen ſie an die Vorgnäge knüpft, wie ſie
ſich in Moabit abgeſpielt haben, darüber bedürfen wir
nach den Wahlrechtsdemonſtrationen, den Erörterungen
über den politiſchen Maſſenſtreik und der ähnlichen
Erſchei=
nungen keiner Belehrung mehr. Dies alles dient nach
ſozialdemokratiſcher Meinung der revolutionären
Er=
ziehung des Proletariats. Um ſo ernſter und dringender
wird für die Regierung die Pflicht, Pöbelausſchreitungen
Kleines Feuilleton.
CK. Ein engliſches Loblied auf die
deutſchen Frauen. Den engliſchen Frauen, die
ſo gern mit einem Lächeln gütiger Nachſicht auf ihre
deutſchen Gefährtinnen herabblicken, hält Frances H.
Low in einem engliſchen Blatte eine ſtrenge Predigt,
die in einen Lobeshymnus auf die deutſche Frau
aus=
klingt. „Zu Deutſchlands herrlichſtem Beſitz gehören
die ſchönen und edlen Frauen.” Sie ſind aus dem
Staatsleben nicht fortzudenken, als tatkräftige, kluge
Mitarbeiterinnen ſind ſie bei allen Dingen
unentbehr=
lich, echte Vorkämpferinnen des Fortſchritts ihres
Landes. Sie ſind es, die das künftige Deutſchland
ſchaffen, indem ſie ihre Kinder von Jugend auf zum
vaterländiſchen Pflichtbewußtſein erziehen. Und ſie
herrſchen im Hauſe, herrſchen ſelbſt. Wenn die
Ein=
künfte des engliſchen Gatten ſich ſteigern, iſt das erſte
Ziel der engliſchen Frau, ihre eigene Verantwortung
zu erleichtern, ſie engagiert mehr Dienſtboten. Die
deutſche Frau aber regiert ſelbſt im Haushalt, auch
dann noch, wenn der Reichtum ihr keine Schranken
auferlegt. Sie wollen ihr Haus nicht von anderen „
ge=
führt” wiſſen, wo Führerin zu ſein ſie ſich berufen
wiſſen. „Die Einfachheit und Würde und Einheit des
Willens, das charakteriſiert das deutſche Haus; in
kei=
ner Nation der Erde lebt ein ſo reiner, idealer
Fa=
milieninſtinkt, der ſich zu frohem Patriotismus und
nationalem Pflichtgefühl erhebt. Die moderne deutſche
Frau hat nicht die blendende Lebhaftigkeit der
Ame=
rikanerin, den raffinierten Geſchmack der Franzöſin,
das Faſzinierende der Südländerin und die friſche,
ge=
pflegte körperliche Schönheit der Engländerin. Aber
unter allen Nationen iſt ſie der größte „Beſitz” die
Hüterin der Flamme, die Deutſchlands Söhne das
Vaterland über alles lieben läßt.”
* Die Geſchichte eines Poſtpakets. Im
Sommer d. J. ging durch die Preſſe eine Notiz, welche
die Geſchichte eines nach Rußland geſchickten Poſtpaketes
ſchilderte. Es handelte ſich um ein von einem
Ber=
liner Kaufmann nach Warſchau geſandtes Paket. Die
Sendung konnte in Rußland nicht beſtellt werden, da
mit der Autorität der Staatsgewalt und der Strenge des
Geſetzes zu begegnen.
wöhnliche Samstagverkehr. Die Schankwirtſchaften ſind
Schutzmannspoſten ſind eingezogen, nur Patrouillen ſah! reichs feindſelige Haltung eingenommen haben.
man noch mehr wie ſonſt in den Straßen. Die
Haupt=
wache auf dem Kohlenplatz von Kupfer und Co, war noch
in Bereitſchaft.
Die Miniſterbegegnung in Turin.
* Wien, 1. Okt. Das Wiener Korr.=Bureau
mel=
det: Graf v. Aehrenthal überreichte beim Empfang
durch den König von Italien in Racconigi ein
und Oeſterreich=Ungarns in Turin gepflogenen
Be=
ſprechungen bildeten die natürliche Fortſetzung der in iſt. — Gegen 6,30 Uhr unternahm Jeannin zwei kurze
Salzburg und Iſchl ſtattgefundenen, ohne daß ſich in Flüge von je fünf Minuten Dauer und erwarb dadurch
der Zwiſchenzeit neue, die internationale Lage
ver=
ändernde Tatſachen ergeben hätten. Die beiden
Staats=
männer konſtatierten beſonders, daß ſie im Verein mit
dem Berliner Kabinett unentwegt und aufrichtig im
Sinne der friedlichen Ziele des Dreibundes tätig ſind.
* Turin, 1. Okt. Um 10 Uhr fuhren Graf
Aehrenthal und Marcheſe di San Giuliano, die
Botſchafter von Merey und der Herzog von Avarna,
ferner der Bürgermeiſter von Turin, ſowie die
Kabi=
netts=Chefs Graf Szapary und Baron Faseibtti in
fünf von der Stadt geſtellten Automobilen zu einem
Beſuch des Schloſſes Iſſogne.
* Turin, 1. Okt. Graf Aehrenthal und
Mar=
quis di San Giuliano ſpeiſten nach ihrer Rückkehr
von dem Ausflug nach dem Schloß Iſſogne zuſammen
und begaben ſich dann zum Bahnhof, von wo Graf
Aehrenthal die Rückreiſe nach Wien antrat. Graf
Aehren=
thal ſprach ſich über ſeinen Beſuch und die herzliche
Teil=
nahme in Italien ſehr befriedigt aus.
* Turin, 2. Okt. Aehrenthal ſandte von
Pon=
tebba aus an San Giuliano folgende Depeſche: „
Be=
vor ich Italien verlaſſe, drängt es mich, Ihnen herzlich
für den liebenswürdigen Empfang zu danken, den Sie
mir zu bereiten die Güte hatten. Es war mir beſonders
angenehm, unſere Unterredungen wieder aufnehmen zu
können, die uns geſtatteten, die Uebereinſtimmung unſerer
Anſichten betreffend die Fragen, die uns beſchäftigen,
feſt=
ſtellen zu können. Aufrichtige, freundſchaftliche Grüße.”
San Giuliano antwortete mit folgendem Telegramm:
„Ich danke Ihnen herzlich für die liebenswürdige
De=
peſche. Meinerſeits drängt es mich, Ihnen die
Verſiche=
rung zu geben, daß Ihr Aufenthalt in Italien bei uns
das beſte Andenken hinterlaſſen hat, und daß ich mich
Ihnen anſchließe, um nochmals mit Genugtuung die
Uſebekreinſtimmung unſerer Anſchauungen
feſtzu=
ſtellen. Aufrichtige und freundſchaftliche Grüße.” — San
Giuliano begab ſich heute früh nach Racconigi, wo er vom
König empfangen und zum Frühſtück eingeladen wurde.
Aehrenthal und San Giuliano in Turin nach
der Rückkehr aus Racconigi ein einſtündiges Geſpräch
gehabt, das ein völliges Einverſtändnis in der
Auf=
rechterhaltung des Status quo auf dem Balkan und in
der Anſicht ergab, daß ein etwaiges türkiſch=rumäniſches
Abkommen die Intereſſen Italiens nicht durchkreuzen
könne. Ueber eine Erneuerung des Dreibundes, die
als ſelbſtverſtändlich gilt, wurde nicht geſprochen.
Großes Aufſehen in parlamentariſchen Kreiſen erregt
ein erſt jetzt bekannt gewordener Beſuch Giolittis in
Racconigi beim König am Mittwoch. Giolitti ſei
dar=
auf auch vom Könia zur Abendtafel zugezogen worden.
Turin wird von den Blättern in ſyſtematiſcher Weiſe
beſprochen. Sie heben die Bedeutung des Handſchreibens
ziatenordens an den Grafen Aehrenthal hervor, was ein
Beweis der Intimität der Beziehungen zwiſchen
Oeſter=
reich=Ungarn und Italien und zwiſchen den drei Mächten
des Dreibundes ſei. Corriere di Italia ſieht in dem
Kom=
muniaus über die Zuſammenkunft eine autoritative
Er=
klärung, durch welche die Gerüchte von angeblichen
Aen=
derungen in der internationalen Lage, die nach der Salz= Flugplatze ein und landete um 6 Uhr 3 Minuten. —
burger Zuſammenkunft eingetreten ſeien, in kategoriſche= Engelhardt ſtieg um 5 Uhr (franzöſiſche Zeit) von
Weiſe dementiert werden.
Die ungariſche Anleihe.
* Paris, 1. Okt. Der Matin ſchreibt: Die
Nach=
richt, daß die ungariſche Anleihe dank der Ban=
der Adreſſat nicht zu ermitteln war. Das Paket ging
daher zurück. Unterwegs wurde es auf eine bisher
nnerklärliche Weiſe an der Grenze zurückbehalten. Alle
Reklamationen, die die Berliner Oberpoſtdirektion an
die ruſſiſche Poſtverwaltung richtete, blieben ohne
Er=
folg. Endlich faßte der Berliner Geſchäftsmann den
kühnen Entſchluß, ſich an den Kaiſer Nikolaus direkt zu
wenden. Er ſchrieb dem Zaren nach Friedberg einen
eingeſchriebenen Brief, in dem es hieß: „Die Sorge um
die Wiederérlangung mir anvertrauter Güter gibt mir
den Mut, Ew. Majeſtät meine Angelegenheit zu
unter=
breiten. Ein am 2./15. Dezember 1909 an mich in
Warſchau zur Poſt gegebenes Paket iſt hier nicht
ein=
getroffen. Die Gründe ſind in den von mir beigefügten
Anlagen enthalten. Meine Bitte geht nun dahin, die
beſchleunigte Aushändigung meiner Sendung zu
er=
reichen.” Was ein halbes Dutzend Reklamationen nicht
vollbrachten, tat das Geſuch an den Zaren. Es
ver=
gingen nur zwei Wochen. Am 17. September wurde
dem Berliner Kaufmann durch die Poſtverzollungsſtelle
die Zolladreſſe zu dem Paket zugeſtellt und die Geſchichte
vom Poſtpaket hatte dadurch ihr glückliches Ende
er=
reicht.
* Verunglückte Roſenſpende. Der
Voſſi=
ſchen Zeitung wird geſchrieben: Am Vorabend ihres
Geburtstages plauderte jüngſt ein Mädchen mit einem
ihrer Verehrer über das bevorſtehende große Ereignis.
„Raten Sie doch einmal, wie alt ich morgen werde‟
ſagte die Schöne lächelnd. „Ich werde mir erlauben”
erwidert der Herr galant, „Ihnen für jedes Jahr Ihres
Lebens eine Roſe zu überſenden.” Wenige Minuten
darauf gibt er in einem Blumengeſchäft den Auftrag,
an die Adreſſe des Mädchens achtzehn der ſchönſten
Roſen zu ſchicken. Als aber der Inhaber von dieſer
Beſtellung erfährt, ſagt er der Verkäuferin: „Herr P.
iſt ein guter Kunde, und wir haben ja ſo viel prächtige
Roſen; laſſen Sie ihm ruhig ein Dutzend mehr
ein=
packen.‟ Es wird behauptet, daß das freundliche
Ent=
gegenkommen des Kaufmanns weder bei der
Beſchenk=
ten, noch bei dem Spender die rechte Anerkennung
ge=
funden habe.
und Auftuhrverſuchen mit unngſichtlicher Schärſe entgegen= ſken der Rolhſchilbgrupe in Deutſchland und
Deſer=
zutreten und der Unbotmäßigkeit der verhetzten Menge 1 reich abgeſchloſſen ſei, rief in diplomatiſchen,
finan=
ziellen und politiſchen Kreiſen eine lebhafte
Beweg=
ung hervor. Das Pariſer Haus Rothſchild dementierte
* Berlin, 1. Okt. In Moabit herrſchte der ge= dieſe Meldung nicht, wird aber veranlaßt werden, ſeine
Rolle in dieſer Angelegenheit zu erklären, in der ſeine
mit wenigen Ausnahmen wieder geöffnet. Die ſtändigen! auswärtigen Geſellſchafter eine den Intereſſen Frank=
Luftſchiffahrt.
* Metz, 30. Sept. Engelhardt iſt noch weiter
nach Südweſten geflogen. Nach einer Privatdepeſche ſoll
er gegen 7 Uhr in Pont à Mouſſon, alſo über der Grenze
geſichtet worden ſein. Von ſeinem weiteren Verbleiben
fehlt hier, auch bei der Flugleitung, jede Mitteilung. Man
eigenhändiges Schreiben des Kaiſers Franz nimmt an, daß Engelhardt bei dem ſehr ſchnellen Fluge
Joſef. Die von den Miniſtern des Aeußeren Italiens bei dem günſtigen Winde ſich in der Entfernung geirrt
hat und infolgedeſſen über den Flugplatz hinweg geflogen
Preiſe von je 200 Mark. — Thelen hat zu
Abſper=
rungszwecken eine halbe Kompagnie Soldaten erbeten,
die ihm zur Verfügung geſtellt werden. Eine von hier
aus zur Unfallſtelle Thelens entſandte Kommiſſion der
Flugleitung hat feſtgeſtellt, daß Thelen nicht wegen eines
Ventilbruches, wie zuerſt angegeben, gelandet iſt, ſondern
wegen Platzens eines Benzinröhrchens. Bei dem
Herab=
ſteigen auf eine Wieſe ſtürzte eine Kuh auf den Aeroplan
zu und riß ihm die linke Unterdecke auf. Die Kuh wurde
nicht verletzt.
* Metz, 30. Sept. Engelhardt iſt 12 Kilometer
nördlich von Nancy bei den Hüttenwerken von Pompey
glatt und ohne Schaden gelandet.
* Metz, 1. Okt. Kapitän Engelhardt iſt kurz
vor 12 Uhr auf dem Flugplatze hier im Automobil
ein=
getroffen; er erklärte, die Franzoſen hätten ihn
ganz=
außerordentlich liebenswürdig behandelt und geſtern
abend ſofort wieder in Freiheit geſetzt.
* Paris, 1. Okt. Der an dem Trier-Metzer
Ueberlandflug teilnehmende Kapitän
Engel=
hardt flog infolge eines Irrtums über franzöſiſches
Ge=
biet, kreiſte in einer Höhe von etwa 500 Metern über
Nancy und landete dann etwa zehn Kilometer ſüdlich
von dieſer Stadt in der Nähe von Pompey (Dep. Meurthe
et Moſelle). Engelhardt wurde von den herbeigeeilten
Landleuten ſehr freundlich aufgenommen. Die
Gendar=
merie benachrichtigte den Präfekten, der ſeinerſeits wieder
den Vorfall dem Kriegsminiſter meldete. Kapitän
Engel=
hardt ſprach die Hoffnung aus, daß man ihn morgen
ſei=
nen Flug fortſetzen laſſen werde. — Wie dem Matin
ge=
meldet wird, ſei der Irrtum dadurch entſtanden, daß
Ka=
pitän Engelhardt Metz für Diedenhofen gehalten habe
und deshalb weiter geflogen ſei.
* Metz, 1. Okt. Der Aviatiker Haas, der
um 4 Uhr 50 Min. in Trier ohne Paſſagier zum Flug
nach Metz ſtartete, iſt bei Wellen a. d. Moſel ab=
H.B. Rom, 1. Okt. Wie hier verlautet, haben geſtürzt. Haas iſt tot. Sein Apparat iſt
zer=
brochen.
* Metz, 1. Okt. Zu dem Todesſturz des
Aviatikers Haas wird noch weiter gemeldet:
Die Leiche des erſt 23 Jahre alten Aviatikers iſt
ſchreck=
lich verſtümmelt, namentlich am Hinterkopf. Man ſah
den Apparat um 5 Uhr 15 Min. über Wellen ſich
plötz=
lich überſchlagen. Es ſchien, als ob er in ſich
zuſam=
menbreche. Man hörte einen Knall, wie von einer
Exploſion, ſah auch Rauch, aber keine Flammen. Dann
überſchlug ſich der Apparat mehrere Male und fiel dicht
hinter den Wellener Kalkwerken in einen Birnbaum
und dann zu Boden. Zwei Stabsärzte, die im Auto=
* Rom, 1. Olt. Die Zuſammenkunft in mobil dem Aeroplan folgten, trafen an der Unfallſtelle
alsbald ein, konnten aber nur noch den Tod des
Aviatikers feſtſtellen, der unter den Trümmern
des Kaiſers Franz Joſef und die Verleihung des Annun= ſeines Apparates hervorgezogen wurde. Angeblich ſoll
das Unglück durch Bruch des Kettengeſtänges
verur=
ſacht worden ſein. Nach dem Bekanntwerden des
Un=
falles auf dem hieſigen Flugplatze wurden die Fahnen
Halbmaſt gehißt. Die morgigen Schauflüge fallen nicht
aus. — Um 5 Uhr 46 Min. traf Thelen von ſeiner
geſtrigen Landungsſtelle in Hauconcourt über dem
ſeinem geſtrigen Landungsplatz bei Pompey auf, flog
etwa 200 Meter in einer Höhe von annähernd 20
Me=
ter, dann ſchlug der Apparat um und ſank zu Boden.
Der Apparat wurde mit Ausnahme des Motors
beſchä=
digt; der Aviatiker blieb unverletzt.
* Metz, 1. Okt. Da um 5 Uhr Startſchluß war,
hat Jeannin den erſten Preis in Höhe von 20000
Mark für den Fernflug gewonnen.
* Straubing, 2. Okt. Das Luftſchiff„P VI‟
das heute vormittag um 9 Uhr 2 Min. in München
auf=
geſtiegen war, iſt um 1½ Uhr nachmittags hier glätt
gelandet. Das Luftſchiff hatte um 10½ Uhr in der Nähe
von Hallbergmoos bei Freiſing eine Zwiſchenlandung
vorgenommen, von wo es eine halbe Stunde ſpäter die
Fahrt fortſetzte.
* Straubing, 2. Okt. „P VI” trat um 2 Uhr
50 Min. die Rückfahrt nach München an. Das
Publikum bereitete den Teilnehmern an der Fahrt
ſo=
wohl bei der Landung wie bei der Abfahrt begeiſterte
Kundgebungen. Die Zwiſchenlandung auf der
Fahrt hierher war veranlaßt durch die Notwendigkeit,
Ballaſt aufzunehmen.
* München, 2. Okt. Das Luftſchiff „P VI"
iſt um 5 Uhr 7 Min. hier wieder eingetroffen
und glatt gelandet. Nach Mitteilung des
Ober=
leutnants Stelling, der das Luftſchiff führte, erfolgte
die Zwiſchenlandung auf der Hinfahrt wegen Nebels.
* Chemnitz, 2. Okt. Aus Anlaß der von der
hieſigen Allgemeinen Zeitung veranſtalteten
Fern=
fahrt des Luftſchiffes „P IV“ von
Bitter=
feld nach Chemnitz herrſchte in der Stadt ſchon
in den frühen Morgenſtunden reges Leben. Die
hin=
ter dem Sportplatz gelegene, als Landungsſtelle
be=
ſtimmte Wieſe, war von einer nach vielen Tauſenden
zählenden Menſchenmenge umſäumt. Von einem
Feſ=
ſelballon aus wurde durch Flaggenſignale das Paſſieren
des Luftſchiffes bekanntgegeben. „P IV” war um 8 Uhr
32 Min. vormittags in Bitterfeld aufgeſtiegen, paſſierte
um 9 Uhr 10 Min. Delitzſch, um 10 Uhr 30 Min.
Probſtheida und um 11 Uhr 45 Min. Penig. Um 12
Uhr 10 Min.wurde das Luftſchiff,das auf ſſeiner Fahrt
teil=
weiſe mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hatte, von
dem Landungsplatz aus geſehen. In der Gondel
be=
ſanden ſich vier Perſonen: Hauptmann Dinglinger als
Führer, Hauptmann Härtel, ein Chauffeur und ein
Ballonmeiſter. „P IV‟ machte eine größere
Schleifen=
fahrt über der Stadt und landete glatt um 12 Uhr 35
Minuten, worauf Oberbürgermeiſter Dr. Sturm die
Luftſchiffer mit einer kurzen Anſprache begrüßte.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Nummer 231.
* Paris, 1. Okt. Aus Nancy wird gemeldet:
Ka=
pitän Engelhardt habe bei der Landung die
Befürch=
tung geäüßert, für einen Spion gehalten zu werden, da
in nur geringer Entfernung von der Landungsſtelle das
Fort Frouard liegt. Der Aeroplan Engelhardts hat
kei=
nerlei Schaden erlitten. Der Kapitän ſprach die Abſicht
aus, heute früh gegen 5 Uhr den Rückflug nach Metz und
Trier anzutreten.
* Nancy, 1. Okt. Kapitän Engelhardt landete
auf einer Wieſe etwa 20 Kilometer von Meurthe freiwillig.
Er wurde von den Behörden einem kurzen Verhör
unter=
zogen, da ſich aber nichts Verdächtiges ergab, ſeine
Rück=
kehr freigeſtellt. Engelhardt, der die Nacht auf einem
Landgut in Clevyent verbrachte, beabſichtigt, wenn ſich
der Nebel im Laufe des Vormittags verzogen hat, nach
Trier und Metz zurückzukehren.
* Mourmelon=le=Grand, 1. Okt. Der
Flieger Wynwalen brach auf ſeinem Zweidecker
den Höhenrekord, indem er 2780 Meter erreichte.
In dieſer Höhe ſetzte der Motor infolge Benzinmangels
aus, worauf der Flieger im Gleitfluge in 13 Minuten
niederging.
* Sankt Arcangelo, 1. Okt. Das
lenk=
bare Militärluftſchiff Nr. 2 trat bei ſchönem
Wetter die Weiterreiſe nach Venedig an.
** Mailand, 1. Okt. Bei dem
Schnelligkeits=
wettbewerb ſtießen die Flieger Dukſon und
Tho=
mas mit ihren Apparaten vor den Schuppen
zuſam=
men; beide Flieger fielen zur Erde und wurden ſchwer
verletzt.
Sport.
— Fechtſport. Der Verband niederrheiniſcher
Fechtklubs wird ſein 3. Verbandsfeſt, verbunden mit
der 25jährigen Jubelfeier des Kölner Fechtklubs, am
8. und 9. Oktober in Köln (Hotel du Nord)
veran=
ſtalten. — Das 31. allgemeine Fechtturnier des
Ver=
bandes mittelrheiniſcher Fechtklubs findet am 5. und
6. November zu Mainz (Kaſino „Hof zum Gutenberg‟)
ſtatt. Zu dieſem ſind Wettkämpfe im Florett, leichtem
Säbel und ſchwerem Säbel ausgeſchrieben.
tröpfchen, außen ganz trocken aus, wie friſche Eier;
ſolche, die ſchon 8½ Monate gelegen hatten, waren
innen ganz friſch. Aus dem Eiweiß ließ ſich noch feſter
Schnee ſchlagen. Mit dieſem Oel nicht behandelte
Eier, die 11½ Monate aufbewahrt geweſen, waren in
ihrem Gewicht von je 1000 Gramm zurückgegangen
auf 510 Gramm, dagegen Eier, die mit
Konſervier=
ungsöl beſtrichen worden waren, von je 1000 Gramm
auf nur rund 930 Gramm. Dieſe faſt ein Jahr alten
Eier ließen ſich kochen, ohne daß die Schale platzte.
Ihr Ausſehen und Geſchmack war dem der friſchen
Eier ähnlich. Die Eier wurden nicht etwa an
beſon=
ders kühlem Orte aufbewahrt, ſondern in einem
Käſt=
chen in einem Arbeitszimmer, wo ſie allen
Tempe=
raturſchwankungen ausgeſetzt waren,
Vermiſchtes.
— Zehn Jahre Ladenſchluß=Geſetz. Man
ſchreibt uns: Am 1. Oktober 1910 waren zehn Jahre
ver=
floſſen, ſeitdem die Geſetzesbeſtimmungen der
Gewerbe=
ordnung in Kraft getreten ſind, die eine Regelung des
bis dahin zügelloſen Oeffnens und Schließens der
Ver=
kaufsläden brachte. Der Neunuhr=Ladenſchluß wurde
rom 1. Oktober 1900 ab durch Reichsgeſetz allgemein
eingeführt. Gleichzeitig wurde im Geſetze die
Möglich=
keit eingeräumt, durch beſondere Abſtimmungen der
be=
teiligten Ladeninhaber zu einem früheren, meiſt dem
Achtuhr=Ladenſchluß, überzugehen. Es zeugt davon,
wie ſehr das Ladenſchluß=Geſetz von allen davon
be=
troffenen Kreiſen als eine ſoziale Wohltat empfunden
wurde, wenn während ſeiner zehnjährigen
Wirkſam=
keit bereits in 860 Gemeinden auf Grund der
geſetz=
lichen Vorſchriften der Achtuhr=Ladenſchluß eingeführt
worden iſt. Anläßlich der zehnjährigen Wiederkehr des
Einführungstages jenes ſozialen Schutzgeſetzes für die
Angeſtellten des Kleinhandels veranſtalten die
Orts=
gruppen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Ver=
bandes allenthalben in den erſten Tagen des Monats
Oktober Erinnerungsfeiern, bei denen ein Rückblick
auf jene ſtandespolitiſchen Kämpfe gegeben und
gleich=
zeitig die Fortführung der ſozialen Geſetzgebung für
den Handelsſtand angeſtrebt werden ſoll. Die
Hand=
lungsgehilfen warten noch vergeblich auf die ſchon
mehrfach verheißene Regelung der Sonntagsruhe im
Handelsgewerbe, insbeſondere aber betont die Deutſche
Handels=Wacht in ihrem Aufrufe, daß auch für die
Kontorangeſtellten endlich die ihnen in Ausſicht geſtellte
geſetzliche Regelung der Arbeitszeit in den Kontoren
von den geſetzgebenden Körperſchaften in Angriff
ge=
nommen werden müſſe. Der Verband fordert die
deut=
ſchen Handlungsgehilfen auf, für die Erreichung dieſer
Ziele in der kommenden Zeit energiſch zu arbeiten,
damit die ſoziale Geſetzgebung für den Handelsſtand
die erſehnte Fortführung erfahre.
DKG. Kaffeebau am Kilimandſcharo.
Von den europäiſchen Kulturen iſt die bedeutendſte am
Kilimandſcharo=Berge der Kaffeebau. Am älteſten ſind die
Pflanzungen der Miſſionen. Auch Griechen und Italiener
widmen ſich mit Erfolg einer intenſiven Bewirtſchaftung
ihrer Kaffeepflanzungen. Es wird tüchtig gedüngt. Den
Dünger bringen die Wadſchagga=Weiber in Körbchen zum
Verkauf. Die Wadſchagga haben bekanntlich
Stallfütte=
rung. Früher war es die Furcht vor den Maſſai, die ſie
dazu zwang, jetzt bleiben ſie aus Gewohnheit dabei. Noch
jetzt ſieht man die tiefen Spitzgräben längs der unteren
Grenze des Wadſchagga=Landes, die einſt zum Schutze
gegen die Maſſai=Räuber angelegt waren. Auch einige
Deutſche pflanzen Kaffee. Zurzeit waren 17
Kaffeepflan=
zungen außer denen der Miſſionen im Betrieb. Die Zahl
der Kaffeebäume, einſchließlich der am Meru, betrug etwa
eine Million. Die durchſchnittliche Jahresernte des
drei=
jährigen Baumes iſt ein Pfund, die des fünf= und
ſechs=
jährigen Baumes vier Pfund. Eine Miſſion beſaß eine
Anzahl ſünfzehnjähriger Bäume, von denen ſechs Pfund
ge=
erntet wurden. Der Kaffee hat einen vorzüglichen
Ge=
ſchmack und gutes Aroma, ſo daß er mit Recht faſt ſo hoch
geſchätzt wird wie der Mokka=Kaffee. Der Kaffeebau am
Kilimandſcharo iſt ohne Zweife rentabel, ſolange die
Pflanzungen nicht diejenige Größe überſchreiten, die noch
eine intenſive Bewirtſchaftung (Düngung) geſtattet. Die
Viehzucht ſpielt am Kilimandſcharo noch keine große Rolle.
Die Europäer fangen an, die meiſt aus Uſukuma, Jramba
und Iraku ſtammenden Kühe mit Halbblutbullen aus
Kwai aufzukreuzen. Auch gute Widder hatte man aus
Britiſch=Oſtafrika geholt, um die Schafzucht vorwärts zu
bringen. Die Kilimandſcharo=Geſellſchaft beabſichtigte, an
der weſtlichen Ecke des Nordhanges bei Lolmolog an
ge=
eigneter Stelle Viehzucht zu beginnen. Wie man hört, iſt
dies mittlerweile geſchehen, und es iſt zu hoffen, daß alle
Anſiedler von einem ſolchen Unternehmen profitieren
wer=
den. Ein erheblicher Fortſchritt wird erfolgen, ſobald die
landwirtſchaftliche Station des Gouvernements am Berge
in Tätigkeit getreten ſein wird.
— Ein neues Bewahrungsverfahren
für Eier. Dem Wiesbadener Chemiker Dr. Morck
iſt es, der Deutſchen Landwirtſchaftlichen Preſſe
zu=
folge, gelungen, ein neues Mittel zur Bewahrung
von Eiern zu finden, das gegenüber den bisher
be=
kannten bedeutende Vorteile haben ſoll. Es handelt
ſich um ein zur Verwahrung verwandtes Oel, das
keine mineraliſche Subſtanz enthält. Die mit dem
Oel beſtrichenen Eier ſehen nicht etwa fettig aus,
ſon=
dern ſind nur von einem leichten Oelhäutchen
über=
zogen, und nach längerem Liegen ſehen ſie, abgeſehen
von einem an der Unterſeite hängenden kleinen Oel=
Literariſches.
— Die am 5. Oktober zur Ausgabe gelangende Nr.
1032 der Meggendorfer Blätter, München,
er=
ſcheint als Spezialnummer unter dem Stichwort
„Schwindel”. „Alſo, eine Schwindel=Nummer!” wirſt
Du ſagen, lieber Leſer. Allerdings; es iſt aber kein
gewöhnlicher Schwindel, der hier geboten wird.
Tref=
fend pointierte Witze und Gloſſen, Gedichte ſatiriſchen
Inhalts, größere und kleinere Humoresken wechſeln
ab mit luſtigen Bilderſcherzen und mit in Zeichnung
und Farbe kräftig wirkenden Illuſtrationen all der
vielen bewährten künſtleriſchen Mitarbeiter dieſes
Blattes.
* Neu erſchienene Broſchüren: Ereigniſſe
in der Geſchichte der theoſophiſchen Bewegung,
gegrün=
det im Jahre 1875 zu New=York durch H. P. Blavatsky,
weitergeführt durch William O. Judge und nun unter
der Leitung der Nachfolgerin beider, Katherin Tingley.
Ein Vortrag im Iſis=Theater zu San Diego in
Kali=
fornien unter den Auſpizien der Ariſch Theoſophiſchen
Geſellſchaft von Joſeph H. Fuſſell, Sekretär der
univer=
ſalen Bruderſchaft und Theoſophiſchen Geſellſchaft.
Autoriſierte Ueberſetzung. Verlag von J. Th. Heller,
Nürnberg. Preis 60 Pfg. — Zwangszölibat oder
Prie=
ſterehe? Ein Aufruf an alle Edelgeſinnten; im Namen
vieler katholiſcher Geiſtlicher herausgegeben von
Sieg=
fried Hagen, katholiſchem Pfarrer. Würzburg,
Mem=
mingers Verlagsanſtalt. Preis 60 Pfg. Zweite
Auf=
lage. — Behandlung der Kinderkrankheiten nach dem
biologiſchen Heilverfahren, nebſt Vorbemerkungen über
Irrtümer und Vorurteile in der Kinderpflege. Von
Dr. A. Kühner, Arzt und Herzogl. Kreisphyſikus z. D.
Preis 80 Pfg. Leipzig, Hofverlagsbuchhandlung Edm.
Demme. — Die Stellung Berlins zu dem Tarifkampf
des deutſchen Baugewerbes im Jahre 1910.
Herausge=
geben von dem Verband der Baugeſchäfte von Berlin
und den Vororten. Berlin, 1910. — Die Sünden der
Päpſte im Spiegel der Geſchichte. Eine Moderniſten=
Antwort auf die Borromäus=Enzyklika von Dr. Th.
Engert. Leipzig, 1910. Verlag von Krüger u. Co.
Kap. 1. Preis 75 Pfg. — Wie werde ich Kunſtgewerbler?
Wie verwerte ich mein Zeichentalent. Ein Ratgeber
für junge Leute und deren Eltern von Hermann
Wid=
mer. Preis 1 Mark. Verlag von Georg Siemens in
Berlin W. 57. — Englands wirtſchaftliche Zukunft:
1. Die ökonomiſche und ſoziale Bedeutung des
engli=
ſchen Imperialismus. 2. Der wirtſchaftliche
Ent=
ſcheidungskampf zwiſchen England und Deutſchland. 2
Vorträge von Dr. Paul Weiſengrün. München=Leipzig,
1910. Hans Sachs=Verlag, Schmidt=Bertſch u. Haiſt.
Preis 1 Mark. — Das keimende Leben. Aus dem
Nach=
laſſe eines jüdiſchen Rechtsanwalts. Herausgegeben von
einem Freunde. Preis 1,50 Mark. Georg Müller,
Ver=
lagsbuchhandlung, München, Joſephplatz 7.
— Georg von Gaals Allgemeiner
deut=
ſcher Muſter=Briefſteller und Univerſal=
Hausſekretär. 14., gänzlich umgearbeitete
Auf=
lage. In dreizehn Lieferungen je 40 Pfg. Auch ſchon
komplett gebunden für 6 Mark (Lieferungen 2—5.)
(A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig.) „Georg
von Gaals Muſter=Briefſteller” iſt allgemein bekannt
und in Hunderttauſenden von Exemplaren in der
gan=
zen Welt verbreitet, daß über dieſe 14. Auflage
empfeh=
lende Worte nicht mehr erforderlich ſind.
— Liſelotte in ihren Briefen. Mit einer
biographiſchen Einleitung. 114 Seiten. Auf
federleich=
tem Dickdruckpapier. In Leinenband 1 Mark. — Die
wackere deutſche Frau, Prinzeſſin Liſelotte von der
Pfalz, Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans
(1652—1722), aus deren überreicher Hinterlaſſenſchaft
an Brieſen wir hier eine Auswahl veröffentlichen, iſt
vielfach als ein fürſtliches Gegenſtück zu Frau Rat
Goethe bezeichnet worden. Der Vergleich iſt durchaus
zutreffend und wird ſich dem Leſer, der mit Frau Ajas
ſonnigem Weſen vertraut iſt, ohne weiteres
aufdrän=
gen. C. F. Amelangs Vexlag in Leipzig.
Darmſtadt, 3. Oktober.
* Zur Ausſperrung der Metallarbeiter. In den
hieſigen fünf dem Metallinduſtriellenverband
angehören=
den Fabriken erhielten am Samstag etwa zwei Drittel
der Arbeiter, das ſind 7—800 Mann, die Kündigung.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 2. Okt. Wie die „Norddeutſche Allgemeine
Zeitung” erfährt, wird der Reichstag am 22.
No=
vember zuſammentreten. Der Stand der
Arbeiten der während des Sommers tagenden
Kommiſ=
ſionen, insbeſondere der gerechtfertigte Wunſch der
Ver=
ſicherungskommiſſion, ihre Arbeiten vor Beginn der
Plenarverhandlungen zu einem Abſchluß zu bringen, war
für die Wahl dieſes Zeitpunktes beſtimmend geweſen.
* Dresden, 1. Okt. Heute Vormittag fand in
Gegenwart des Königs, der Spitzen der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden, ſowie vor 500 geladenen Gäſten die
feierliche Einweihung des neuen Rathauſes
ſtatt. Die Feſtrede hielt Oberbürgermeiſter Dr. Beutler.
Nach einem Rundgang des Königs fand Feſttafel ſtatt,
an der der Monarch und das Gefolge teilnahmen.
* Dresden, 2. Okt. (Amtlich.) Auf dem Bahnhof
Flöha flankierte geſtern abend gegen 7 Uhr ein
Güter=
zug eine Rangiermaſchine. Dieſelbe ſtürzte um,
wobei der Lokomotivführer Weber aus Flöha unter die
Maſchine zu liegen kam. Er erlitt ſchwere Verletzungen
und mußte ins Krankenhaus in Chemnitz gebracht
werden. Sonſt wurde niemand verletzt. Von dem
Güterzuge ſind die Lokomotive und drei Wagen
ent=
gleiſt. Der Verkehr konnte mit gewiſſen Erſchwerungen
aufrecht erhalten werden. Um ¾11 Uhr war jede
Be=
triebsſtörung beſeitigt.
* Weimar, 2. Oktober. Die Hauptverſammlung
des Deutſchen Schillerbundes beſchloß, im Jahre
1911 Hebbels „Nibelungen” Shakeſpeares „Wie es euch
gefällt” und Schillers „Räuber” als Nationalfeſtſpiele
für die deutſche Jugend aufzuführen. Geheimrat v. Oet=
tinger, Direktor des Goethe=Nationalmuſeums wurde als
Vorſitzender wiedergewählt.
* Paris, 1. Okt. Im heutigen Miniſterrat zu
Rambouillet wurde die Wiedereröffnung der
Kammer auf den 25. Oktober feſtgeſetzt.
* Paris, 2. Okt. Am Grabe des jüngſt verunglückten
Fliegers Poillot auf dem Montmartre=Friedhofe
erſchoß=
ſich aus Verzweiflung über deſſen Tod ſeine Geliebte, die
Tänzerin Gabriele Prevoſt.
* Paris, 2. Okt. Tiſſier und Demaret, die
jugendlichen Mörder des Kaſſenbeamten André, wurden
heute morgen in einem Hotel des Madeleine=Boulevard
verhaftet. Von den geraubten 4000 Francs wurden
nur noch etwa 1200 vorgefunden; beide ſind geſtändig.
* Paris, 2. Okt. In Lille wurde heute Vormittag
infolge eines Wolkenbruches mehrere Straßen
über=
ſchwemmt. Die Erdgeſchoſſe mehrerer hundert Häuſer
ſtehen unter Waſſer.
* Madrid, 1. Okt. Der König empfing heute
mittag El Mokri. Dieſer verlaß ein Schreiben, indem
der Sultan den Wunſch ausdrückt, ein volles
Ein=
vernehmen zwiſchen Spanien und Marokko
im Intereſſe beider Länder herzuſtellen. Der Sultan
vertraue darauf, daß die ſpaniſche Regierung die
Er=
haltung der Unabhängigkeit des ſcherifiſchen Reiches auf
der Grundlage der Algecirasakte wünſche. Der König
erwiderte, er teile vollkommen die Wünſche des Sultans;
dabei ſei er nicht weniger als die anderen
Signatar=
mächte von Algeciras an die von der Konferenz
feſt=
gelegten Grundſätze gebunden. Er ſei überzeugt, daß
ſowohl Marokko als auch Spanien von dem
Einver=
nehmen einen Vorteil haben werden, das auf die
Achtung der Verträge, der Rechtsanſprüche und der
legitimen Intereſſen, wie ſie aus den Umſtänden
hervor=
gegangen, gegründet ſei. El Mokri ſtattete ſpäter dem
Miniſter des Aeußeren einen Beſuch ab.
* Konſtantinopel, 2. Okt. Zuſtändige Stellen der
Pforte beſitzen keine Beſtätigung der Nachricht, nach der
von franzöſiſcher Seite die Bedingung, die banque
ottomane mit dem Schatzdienſte zu betrauen, fallen
gelaſſen worden ſei. Die Verhandlungen über die
Kotierung der türkiſchen Anleihe an der
Pariſer Börſe werden fortgeſetzt. Sie ſollen ſich auf
gutem Wege befinden.
* New York, 1. Okt. Der Gewinner des vorjährigen
Automobilrennens um den Vanderbilt=Becher,
Grant, gewann auch diesmal den Becher. Während der
Rennen kam das Automobil Chevrolets von der Straße
ab und rannte in ein am Straßenrand haltendes
Touriſten=
automobil. Der Chauffeur Chevrolet’s wurde auf der
Stelle getötet. Chevrolet ſelbſt und die Inſaſſen des
Touriſtenautomobils erlitten leichte Verletzungen.
* New=York, 1. Okt. Bei dem
Vanderbilt=
rennen verunglückte der Automobiliſt Stone. Er
wurde ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen
ge=
zweifelt wird. Außer den als verunglückt bereits
ge=
meldeten Perſonen iſt noch ein Automobilhändler
wäh=
rend des Rennens getötet wordeu.
* New York, 2. Okt. Infolge des unglücklichen
Verlaufs des Rennens um den Vanderbilt=Pokal
glaubt man, daß das heutige Rennen das Schlußrennen
ſein wird. Es wurde der Rennleitung nahe gelegt, das
für den 15. Oktober geplante Rennen um den großen
Preis aufzugeben. Demgegenüber wird aber von der
Leitung erklärt, daß das Rennen programmäßig
ſtatt=
finden wird.
* New=York, 2. Okt. Im Vanderbilt=Rennen
wurden im ganzen vier Perſonen getötet und
vierzig verletzt.
* New=York, 2. Okt. Auf dem Bankett der
natio=
nalen Liga des republikaniſchen Klubs hielt Präſident
Taft eine Rede, in der er erklärte, die Leiſtungen der
republikaniſchen Partei in den letzten
acht=
zehn Monaten und die Reformen, zu denen ſie ſich
ver=
pflichtet habe, bewieſen, daß ſie im höchſten Grade
fort=
ſchrittlich ſei. Die Kommiſſion für den neuen Darik
habe einen vorläufigen Bericht fertiggeſtellt; er habe
aber den Vorſitzenden angewieſen, über die Ziele und
Methoden der Kommiſſion vor den Wahlen nichts zu
veröffentlichen, weil er ſie von den Wechſelfällen der
Parteipolitik freizuhalten wünſche. Bei der
Erörter=
ung des Antitruſtgeſetzes ſagte Taft, er glaube nicht,
daß ungünſtige Entſcheidungen in den beiden wichtigen
Fällen, die gegenwärtig vor dem höchſten Gerichtshof
der Vereinigten Staaten ſchwebten, namentlich in den
Fällen der Standard=Oil=Company und des American=
Tobacco=Truſt, ein finanzielles Unglück
heraufbeſchwö=
ren würden. Zum Schluß wies Taft auf die
Rekord=
ernten hin, die gegenwärtig eingebracht würden und
deren Bedeutung für das Geſchäft des nächſten Jahres
kaum überſchätzt werden könnte.
* Los Angeles (Kalifornien), 1. Okt. Bei einem
durch Exploſion entſtandenen Brand des
Gebäu=
des der hieſigen „Times” wurden etwa zwanzig
Per=
ſonen getötet und zwanzig verletzt. Die Mehrzahl
der Opfer beſteht aus Mechanikern. Da die Zeitung
nichtorganiſierte Leute anſtellte, behauptet der
Chef=
redakteur, Feinde der gewerblichen Freiheit hätten
mor=
gens das Zeitungshaus durch Dynamit zerſtört. Das
Gebäude iſt völlig vernichtet, der Schaden wird auf eine
Million Dollar geſchätzt.
*Los Angeles (Kalifornien), 2. Okt. Zu dem Brand
der Gebäude der „Times” wird noch gemeldet: Auf
dem Dach der in einem anderen Stadtteil befindlichen
Hilfsdruckerei, die gerade für den Fall einer ſchon
oft angedrohten und nunmehr eingetretenen Zerſtörung
des Hauptbureaus der „Times” erbaut worden iſt, wurden
heute Morgen zwei Männer bemerkt. Als ſie ſich
ent=
deckt ſahen, flüchteten ſie. Man nimmt an, daß ſie verſucht
haben, auch dieſe Zweigdruckerei in die Luft zu ſprengen.
Der Stadtrat bewilligte 25000 Dollars zu dem Zwecke,
die Anſtifter der Exploſion zu ermitteln. Eine neue
Er=
regung rief hervor, daß eine Bombe unter der
Wohn=
ung des Sekretärs der Fabrikantenvereinigung aufgefunden
worden iſt, der die „Times” in ihrem Kampf gegen die
Arbeiterorganiſationen unterſtützte.
*Eagle Paß (Texas), 2. Okt. Einem Gerücht
zu=
folge ſind infolge zweier Exploſionen, die am
Frei=
tag und Samstag erfolgten, 150 Bergleute auf der
Zeche „Patau” bei Muzquiz (Coahuila=Mexiko)
ein=
geſchloſſen.
* Springfield (Illinois), 2. Okt. Der Sportsmann
Vredenburgh iſt bei einem Automobilrennen tödlich
verunglückt. Das Automobil ſtürzte über eine Hecke,
wobei Vredenburgh der Kopf faſt abgeſchlagen wurde.
H. B. Berlin, 1. Okt. Wie die Nordd. Allgem. Ztg.
berichtet, wird der Reichstag am 22. November
wieder zuſammentreten. Der Stand der
Ar=
beiten der während des Sommers tagenden
Kommiſ=
ſionen iſt für die Wahl dieſes Zeitpunktes beſtimmend
geweſen.
II. B. Jena, 1. Okt. Geheimrat Profeſſor
Bins=
wanger, der Leiter der pſychiatriſchen Univerſitätsklinik
Jena, hat eine zwangsweiſe Internierung des Profeſſors
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Weißer Turm.
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Weißer Turm.
Nummer 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Seite 7.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: i. V. Dr. Otto
Waldaeſtel; für den Inſeratenteil: Ji. Kroſt, ſämtlich in
Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil beſtimmte
Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts” zu
adreſſieren. Etwaige Honorarforderungen ſind
heien=
fügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Un=
verlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Lehmann, der vom Gericht dazu verurteit wurde, in
ſeine Klinik abgelehnt und ſeinen Standpunkt in einem
Schreiben an das großherzogliche Staatsminiſterium in
Weimar ausführlich begründet.
* München, 1. Okt. Die von ihrem Mann getrennt
lebende Frau des Opernſängers und früheren
Mit=
gliedes der Darmſtädter Hofoper, Franz
Geßner, aus München, der zur Zeit mit ſeiner
Ge=
liebten und ihrem Kinde in Gauting zur Erholung
weilte, wollte, wie die Münch. Ztg. meldet, geſtern eine
Ausſprache mit ihrem Mann herbeiführen, wurde aber
in ſeiner Wohnung abgewieſen. Frau Geßner ging
darauf in den Garten und tötete ſich durch einen
Revolverſchuß.
(Die Vorgeſchichte dieſer traurigen Affäre iſt hier
genügend bekannt und wurde vor einigen Monaten,
als die dabei beteiligte Künſtlerin wegen leichtſinnigen
Kontraktbruches um ihre Entlaſſung beim hieſigen
Hoftheater einkommen mußte, viel beſprochen. D. Red.)
H.B. London, 2. Okt. Die Ausſperrungen in
der Textilinduſtrie haben geſtern begonnen.
Bisher beträgt die Zahl der Ausgeſperrten 100 000. Von
der Ausſperrung werden insgeſamt eine halbe Million
Perſonen, Männer, Frauen und Kinder, welche bereits
ſeit Monaten durch die geringen Löhne in
Mitleiden=
ſchaft gezogen wurden, betroffen. Die
Unterhandlun=
gen werden trotzdem fortgeſetzt und auch die
Regier=
ung bemüht ſein, eine Beilegung des Konfliktes
her=
beizuführen.
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Ingenieur=
prüfung beſtanden 55, darunter zwei mit Auszeichnung,
von 85 Kandidaten der Technikerprüfung beſtanden 78
und von 44 Kandidaten der Werkmeiſterprüfung
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Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im Perkeo=4
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant „Metropol”.
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Oberleutnant Freiensehner, Worms,
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Blumenspenden dankend verbeten.
Trauerfeier im Sterbehaus Montag Nachmittag 3 Uhr.
Die Einäscherung findet in Mainz in aller Stille statt.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden meines
unvergesslichen Mannes, unseres lieben guten Bruders, Schwagers und Onkels
Wilhelm Kretzmähr
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sagen wir Allen innigsten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Elisabet Kretzmähr, geb. Lösch.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Es hat Gott gefallen, heute nachmittag unsern geliebten, treuen Gatten,
Vater, Bruder und Schwager
(19121
Pfarrer Dr. Karl Eigenbrodt
in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Amalie Eigenbrodt, geb. Bender.
Darmstadt, am 1. Oktober 1910.
Die Einsegnung findet äm Dienstag, 4. Oktober, vormittags 11 Uhr, in der Kapelle des
Elisa-
bethenstifts statt, die Beerdigung an demselben Tag, nachmittags ¾4 Uhr, in Auerbach
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Auf Liebespfaden.
Roman von H. Ehrhardt.
(Nachdruck verboten.)
20)
In dem kleinen, ſchmutzigen, hell erleuchteten Raum
des Poſtamts ſtand er ihr nun gegenüber.
Meiſenberg war bei der anderen, die am Stehpult
eine Poſtkarte ſchrieb, ſofort zur Attacke übergegangen
und hatte beim erſten Anſturm geſiegt. Er lehnte vor
der kleinen, zierlichen Frau am Pult und ſprach
flüſternd auf ſie ein.
Haus Haſſingen aber fand ſeiner Dame gegenüber
kein kühnes Wort. In dem Moment, als ihre Augen
ineinander tauchten, ſagte er ſich, daß von einem der
landläufigen Wiesbadener Abenteuer bei dieſer Frau
keine Rede ſein konnte, und das machte ihn befangen.
Sie half ihm mit der Sicherheit der Weltdame
hin=
weg.
Als zwei treulos Verlaſſene, ſie deutete mit dem Blick
auf das andere Pärchen hinüber, wird uns wohl nichts
anderes übrig bleiben, als uns gegenſeitig zu tröſten.
Ihre Stimme war von ſeltenem Wohllaut, weich, wie
liebkoſend; ihre Augen, von einem merkwürdigen, wie mit
Goldſtaub durchſetztem, lichtem Braun, lachten halb
be=
fangen, halb amüſiert. Auch die ſeinen lächelten.
Ja, es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben.
Sie ſchob ein paar Poſtkarten, die ſie gekauft, in den
Schluß ihrer Jacke, an dem ſie einige Knöpfe geöffnet
hatte.
Oeten Sie amn Schale uoch iegend eines zn
en=
digen? Dann bitte, laſſen Sie ſich durch mich nicht ſtören!
Sie hielt die Lider geſenkt, aber in ihren
Mundwin=
keln lauerte der Schalk.
Er ſah es und wagte daraufhin einen kühneren
Vor=
ſtoß.
Was mich hierher geführt, habe ich erreicht! ſagte er
leiſe, trotzdem im Moment kein Lauſcher in der Nähe war.
Und daß ich nicht hierher kam, um Briefmarken zu
kau=
ſen, das ſagt Ihnen wohl Ihr Gefühl.
Eine lichte Röte ſtieg in ihr blaſſes Geſicht.
Mein Gefühl ſagt mir, daß wir alle beide in dieſe —
ſie ſtockte, eigentümliche Situation geraten ſind, ohne es
zu wollen, ich weiß nicht, ob Sie mich verſtehen.
Er wurde faſt verlegen.
Ich verſtehe Sie wohl, aber ich ſtaune zugleich über
Ihren Scharfblick. Im übrigen, ſetzte er ehrlich hinzu, ich
habe denſelben Scharfblick bewieſen.
Ehe er recht wußte, wie er ſich weiter ausdrücken
ſollte, um ſie nicht etwa zu beleidigen, verriet ihr
aufleuch=
tender Blick, daß ſie ihn verſtanden.
Unterdes war die ſchöne Schwarzhaarige mit ihrer
Poſtkarte fertig geworden und wandte ſich mit einem etwas
unſicheren Blick auf ihre Gefährtin zum Ausgange, von
Meiſenberg, auf deſſen hageren Wangen rote Flecke
glüh=
ten, begleitet.
Es war nur ſelbſtverſtändlich, daß Haſſingen und ſeine
Dame folgten. Während er die Tür feſthielt, um ihre
ſchlanke Geſtalt an ſich vorüber zu laſſen, ging ihm plötz=
lich der Gedanke durch den Sinn, ob ſie vielleicht den
abendlichen Maskenball beſuchte.
Als er neben ihr die ſchlüpfrigen Steinſtufen hinab
ſchritt, fragte er aus ſeinen Gedanken heraus ganz
unver=
mittelt:
Gehen Sie heute abend auf den Maskenball im
Kur=
hauſe, meine Gnädigſte?
Da begann ſie unbändig zu lachen, ſodaß ſie ſich ein
Taſchentuch vor den Mund hielt, um ihre Heiterkeit zu
er=
ſticken, und dazwiſchen ſtieß ſie hervor:
Erinnern Sie mich bloß nicht an die Maskenbälle im
Kurhauſe! Vor vierzehn Tagen bin ich geweſen. Es
war der erſte, zu dem ich mich allein wagte, ich war friſch
hierher importiert und ſehr unternehmungsluſtig. Wiſſen
Sie, Wiesbaden und rheiniſcher Karneval — das ſteigt
allen zu Kopfe. Ich wollte mal ein bißchen, ein ganz
klei=
nes bißchen über die Stränge ſchlagen. Und was meinen
Sie, was mir paſſierte? Hängt ſich ſo ein gräßlicher Kerl
an mich, und ich kann ihn nicht loswerden, und einen
anderen finde ich auch nicht. Die netten Herren, die ſind
ja meiſt vorher vergeben, oder ſie werden von ſolchen
gleich mit Beſchlag belegt, die den Rummel ſchon aus
dem ff kennen. Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen,
aber ſo jeden anpacken, wie ich das von anderen ſah, das
bringe ich nicht fertig. Wie ich nun merkte, daß der Ekel
es partout auf mich abgeſehen hatte, bat ich ihn, mir aus
dem oberen Saale einen Fächer zu holen, den ich liegen
gelaſſen haben wollte, natürlich war es nur eine Finte,
denn kaum war er fort, ich Hals über Kopf in die Gar=
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3, Oktober 1910.
Nummer 231g
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Händen, ſeit 4 Jahren naſſe, freſſende
Flechte, gut bewährt hat.
Indem ich Ihnen nochmals meinen
herzlichſten Dank entgegenbringe,
be=
grüße ich Sie
hochachtungsvoll
Wwe. H.
Bismark, 1./11. 1905.
Dieſe Rino=Salbe wird mit Erfolg
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leiden angewandt, iſt in Doſen 2
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derobe, meinen Mantel um und heidi nach Hauſe. War ich
froh, als ich in meinem Bette lag. Na, und erſt zwei
Tage ſpäter, da war ich noch froher, denn da entdeckte ich
meinen Kavalier als Zuſchneider in dem Herrenſchneider=
Atelier auf der Wilhelmſtraße. Ich bin nicht hochmütig, ich
tanze auch mal mit einem Schneider, aber als Kavalier
für eine ganze Ballnacht und noch dazu eine im
Kar=
neval, puh, das iſt doch zu viel verlangt, nicht wahr?
Ihre lachenden Augen waren zu Haſſingen
empor=
gerichtet, der ganz entzückt ihrem lebhaften, impulſiven
Geplauder gefolgt war und nun herzlich in ihre Heiterkeit
mit einſtimmte.
Ein Schneider als Kavalier für Sie? Das iſt eine
Profanation.
Sie nickte.
Das meine ich auch. Und deshalb bringen mich keine
zehn Pferde mehr auf einen Kurhausmaskenball.
Aber vielleicht ich? warf Haſſingen raſch ein.
Sie bog kokett den Kopf zur Seite und blinzelte
ihn an.
Oh! Sie? Wer ſagt mir denn, daß Sie nicht auch
ein ehrſames Schneiderlein ſind — Sie ſehen mir nämlich
ganz ſo aus! vollendete ſie, verſchmitzt lächelnd. Dünn
wie ein Zwirnsfaden und im Wappenring am kleinen
Fin=
ger ſicher einen Fingerhut.
Es wird wohl ſo ſein! meinte er gleichmütig. Aber
vielleicht bin ich wenigſtens kein übler Vertreter dieſer
Zunft, verſuchen Sie es doch mal mit mir, bitte, kommen
Sie auf den Maskenball!
Sie ſperrte ſich noch ein wenig, aber er fühlte, daß er
anfing, Macht über ſie zu gewinnen.
Ich kann doch nicht. Mit einem fremden Herrn?
Aber das hat ja gerade ſeinen Reiz, das gehört zum
Karneval, das Geheimnisvolle und Verſteckte — ich würde
mich Ihnen vorſtellen, es wäre meine Pflicht, aber ich tue
es nicht, abſichtlich nicht, weil ſich maskieren zur
Tages=
ordnung gehört.
Sie ſchien ein Weilchen nachzudenken, denn ſie
ant=
wortete nicht gleich und ſah ſtarr geradeaus auf das
vor=
anſchreitende Paar, bei dem, nach der Lebhaftigkeit ſeiner
Geſten zu urteilen, Meiſenberg den Löwenanteil der
Un=
terhaltung trug.
Auch Haſſingen blickte unwillkürlich auf die
Voran=
ſchreitenden, und da überwältigte ihn plötzlich die
Erin=
nerung an Helene Falk mit voller Stärke.
Er ging nicht mehr im feuchten, grauen Dunſt des
Märzabends die Taunusſtraße in Wiesbaden entlang, er
ſchritt neben einem weißgekleideten Mädchen durch den
grünen Buchenwald des Heidelberges, die Sonne
flim=
merte, in das leiſe Blätterrauſchen klangen zwitſchernde
Vogelſtimmen, und vor ihnen ſchritt hochaufgerichtet die
blonde Lisbeth, und Eſpach neigte den Kopf zu ihr nieder.
Die Viſion verſchwand. Ein zarter Duft wie von
fri=
ſchen Veilchen ſtieg zu ihm empor.
Seine Begleiterin hatte ein ſpitzenbeſetztes
Taſchen=
tuch hervorgezogen und führte es an das zierliche Näschen.
Ihm fiel jede Kleinigkeit auf, auch das weiße
Spitzen=
tüchlein, es war alles elegant an ihr ohne übertriebenen
Luxus, das war für ihn ein Grund mehr, ſie ungeheuer
reizvoll zu finden.
Nun, die Antwort! drängte er.
Im ſelben Moment aber blieb das Paar vor ihnen
an einer Straßenecke ſtehen und wandte ſich ihnen zu.
Denken Sie, man will mich verführen, heute noch zum
Maskenball zu gehen! lachte Haſſingens Dame, und ihre
Augen trafen wie fragend in die der Anderen. Das geht
doch nicht — ſo in letzter Stunde.
Sie können ſehr gut gehen, meinte die Schwarze
zu=
redend. Ich bitte Sie, ſo fix wie Sie ſich anziehen, und
Hilfe haben Sie doch auch — ich brächte es ja nicht fertig,
ich brauche mindeſtens drei Stunden zu meiner Toilette.
Sie haben doch nicht etwa einen eiferſüchtigen
Gat=
ten? forſchte Meiſenberg, ſie ſcharf fixierend.
Haſſingen ſah ſehr geſpannt aus.
Das ſchmale Geſichtchen vor ihm hatte flüchtig einen
ſinſteren, altmachenden Ausdruck.
Ich hatte ihn —, ſie atmete tief auf, aber jetzt bin ich
frei — ganz frei.
Ihre Augen wurzelten in denen des blonden Offiziers,
es war ein Flimmern darin, ein heißes Leuchten. Sie
achtete nicht auf Meiſenbergs: Das iſt ja famos! es war,
als ſei ihr ganz plötzlich die Offenbarung gekommen, daß
ihre Freiheit ein köſtliches Geſchenk ſei, köſtlicher, als ſie
bis dahin geahnt hatte.
Haſſingen taſtete nach ihrer ſchlaff herabhängenden
Hand.
Um 10 Uhr im Garderobenraum des Kurhauſes!
ſagte er wie ſelbſtverſtändlich, die kleine Hand feſt drückend.
Nun blitzte wieder der Schelm in ihren goldbraunen
Augen auf.
Ich werde zur Stelle ſein.
Er wurde ein wenig unſicher. Foppte ſie ihn nicht
etwa? Er traute ihr nicht recht.
Meiſenberg hatte ſich unterdes vergebens bemüht, ſeine
Angebetete ebenfalls zum Beſuch des Maskenballes zu
be=
wegen. Er machte ein neidiſches Geſicht, als er
Haſſin=
gens Glück erfuhr.
Wieder glitt ſein nervös unruhiger Blick über die
junge Frau in der aufdämmernden Ahnung, daß ſein
Kamerad keinen ſchlechten Geſchmack bewieſen habe.
Sie haben Schneid, gnädige Frau! lobte er. Aber
Sie werden es nicht bereuen. Mit einem Augenzwinkern
nach Haſſingen. Iſt ein netter Kerl, ein bißchen ruhig,
aber ich glaube, Sie werden ihn ſchon aufmöbeln — haben
Sie ſchon ein Erkennungswort gewählt? Nein? Nun, ich
ſchlage vor: „I love you.
Die junge Frau nickte übermütig. Sie hatte jetzt
an=
ſcheinend all ihre Bedenken vergeſſen.
Gut! Alſo: I love vou!
Und ſie reichte Haſſingen abſchiednehmend die Hand.
(Fortſetzuna folat.)
Nummer 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Seite 11.
eutich Scheiſtn er Sesſtentiche etent, darnſait.
Bekanntmachung.
Dem Ortsvorſtand Traiſa wurde die Erlaubnis erteilt, in der Gemarkung
Traiſa zur Vertilgung der Mäuſe Gift zu legen. Das Gift (Strychninhafer) muß gut
verdeckt gelegt werden, und zwar derart, daß ſonſtige Tiere, insbeſondere Vögel, nicht
in dasſelbe gelangen können.
Darmſtadt, den 28. September 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
19051oi)
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 Pinſcher, 1 Dachshund. 1 Foxterrier, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Vekanntmachung.
Betr.: Die Verſteigerungen im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Nach Ausſchreibung der Pfänderverſteigerung laufen erfahrungsgemäß ſtets
mündliche oder ſchriftliche Geſuche von Pfandhausſchuldnern bei uns ein, teils auf
Verſchiebung der Verſteigerung ihrer Pfänder, teils auf gänzliche Ausnahme derſelben
von der Verſteigerung gerichtet. Um den Schuldnern zweckloſe Gänge und Mühe zu
erſparen, geben wir hiermit bekannt, daß alle derartige Geſuche abgewieſen werden
müſſen, da die Pfandhausordnung die Verſteigerung aller verfallenden Pfänder, deren
Einlöſung oder Verlängerung innerhalb des hierfür beſtimmten Zeitraums vor dem
Verſteigerungstermin nicht erfolgt, ausdrücklich vorſchreibt und Ausnahmen von dieſer
Vorſchrift nicht zuläſſig ſind.
(18559oo
Darmſtadt, den 20. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt.
Bekanntmachung.
(Die Oktroiabgabe betreffend.)
Es beſteht vielfach die irrige Meinung, daß vom 1. April ds. Js. ab der Oktroi
gänzlich aufgehoben worden ſei.
Von dieſem Tage ab iſt nur der Oktroi auf Hülſenfrüchte, Mehl und andere
Mühlenfabrikate, desgleichen auf Backwaren, Vieh, Fleiſch und Fleiſchwaren aufgehoben
worden.
Die Oktroiabgabe für Wein (auch Moſt), Schaumwein, Obſtwein (auch
Moſt), Branntwein, Spiritus, Bier, Wild, Geflügel und Brennmaterialien
bleibt fortbeſtehen.
Die Entrichtung der Abgabe hat beim Eingang der pflichtigen Gegenſtände in
die Stadt, bezw. in die bewohnte Stadtgemarkung, an nachverzeichneten Erhebſtellen
zu erfolgen:
1. Eſchollbrücker Straße,
2. Eliſabethenſtraße,
3. Rheinſtraße,
4. Lagerhausſtraße,
5. Pallaswieſenſtraße,
6. Frankfurter Straße,
7. Kranichſteiner Straße,
8. Dieburger Straße,
9. Erbacher Straße,
10. Roßdörfer Straße,
11. Nieder=Ramſtädter Straße,
12. Klappacher Straße,
13. Heidelberger Straße und
14. Beſſunger Straße.
Oktroipflichtige Gegenſtände dürfen mithin nur auf ſolchen Straßen in die Stadt
eingeführt werden, die an Erhebſtellen vorbeiführen. Alle übrigen Straßen ſind
für die von außen kommenden oktroipflichtigen Gegenſtände verboten.
Sämtliche mit der Eiſenbahn hier eingehenden oktroipflichtigen Gegenſtände ſind
bei der zunächſt der Bahn befindlichen Oktroierhebſtelle vorzuführen. Da die
Erheb=
ſtelle an der Bleichſtraße aufgehoben iſt, ſo ſind die mit der ehemaligen Heſſiſchen
Ludwigsbahn ankommenden Gegenſtände der Erhebſtelle an der Rheinſtraße oder
der=
jenigen an der Lagerhausſtraße vorzuführen.
Die Transportanten oktroipflichtiger Gegenſtände haben ſich unaufgefordert an
die Oktroierhebſtelle zu begeben und den Oktroi zu entrichten. Dies gilt auch für ſolche
Gegenſtände, welche nur durch die Stadt durchgeführt und nicht in derſelben verbraucht
werden ſollen; in dieſem Falle wird ein Durchgangsſchein ausgeſtellt.
Der Transport der der Oktroiabgabe unterworfenen Gegenſtände oder der davon
befreiten Durchgangsgüter muß ſtets und zu jeder Zeit mit den von den Erhebern
ausgefertigten, auf Verlangen allen Aufſichtsperſonen ſogleich vorzuzeigenden Scheinen
begleitet ſein.
Die den Einbringern von den Erhebſtellern behändigt werdenden Scheine über
bezahlten Oktroi müſſen von den Empfängern der abgabepflichtigen Gegenſtände gleich
bei deren Ablieferung eingefordert werden. Im gegenteiligen Falle haftet der
Em=
pfänger, wenn eine Oktroihinterziehung vorgefallen iſt und der Einbringer nicht beſtraft
werden kann, gerade ſo, als habe er, der Empfänger, die Hinterziehung begangen. Die
Scheine ſind von den Empfängern drei Monate lang aufzubewahren und den
Auf=
ſichtsperſonen auf Verlangen vorzulegen.
Wer oktroipflichtige Gegenſtände durch die Poſt empfängt, hat ſpäteſtens
bis zum Ablauf des folgenden Tages bei der nächſten Oktroierhebſtelle die
Oktroigebühr zu bezahlen, bei Vermeidung der in dem Oktroi=Reglement
bezeich=
neten Strafen.
Sollen oktroipflichtige Gegenſtände in Hofreiten oder ſonſtige Grundſtücke
ein=
geführt werden, die außerhalb der oben genannten Eingangsſtellen, jedoch innerhalb
der Gemarkung Darmſtadt liegen, ſo haben die Empfänger ſogleich bei der Ankunft
und ehe dieſe Gegenſtände abgeladen oder in ihre Hofreite eingebracht werden, hiervon
derjenigen Erhebſtelle, welche der betreffenden Hofreite bezw. Grundſtück zunächſt liegt,
Anzeige zu machen und den Oktroi zu entrichten. Werden derartige Gegenſtände in
den Stadtbezirk eingeführt, ſo iſt die bereits ſtattgehabte Oktroizahlung durch Vorlage
der Oktroiſcheine, die alsdann beſcheinigt werden, oder auf ſonſtige Weiſe zweifellos
nachzuweiſen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden nach § 15 des
Oktroi=Reglements als Hinterziehung zur Strafe gezogen.
(19069oss
Darmſtadt, den 27. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Schmitt.
ie Fortſetzung der freiwilligen
Verſteige=
rung von Maurerhandwerkszengen
findet Dienstag, den 4. Oktober 1910, vormittags 9 Uhr,
in der Hofreite Heinrichstrasse 66 ſtatt.
Es kommen zum Ausgebot: 1 kompl. Elevator, 1 kompl. Laufkran mit
Kabelwinde (für größere Bauten), 1 Hebemaſchine, 3 Kabelwinden,
3 Schwenkkrane, 7 Maurerhandwagen, 1 Einſpännerkaſtenwagen,
Thon=
u. Eiſenröhren, 1 Partie Zement, Tuffſteine, Mettlacher Platten, Fenſter,
Türen, Oefen, eiſ. Pumpen, Maurerklammern und eine große Partie
Werkzeuge u. a. m.
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1910.
(19086
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher.
Beubelegung von Reihengrabſtätten im Friedhofe an der
Mehrere Kinder
Bezug von Tafel= und Kochobſt.
Der Obſtbauverband des Kreiſes Dieburg (Heſſen) hat zum Verkauf des Obſtes
in ſeinem Bezirke eine Vermittelungsſtelle eingerichtet, derart, daß den Obſtliebhabern
Adreſſen nachgewieſen werden, wo und in welchen Sorten Tafel= und Kochobſt ſie
ihren Bedarf zu billigem Preiſe decken können. In unſerem Vereinsbezirke,
ausge=
zeichnete Obſtlage, ſind die beſten Sorten ſehr verbreitet und in vorzüglicher Qualität
vorhanden, ſodaß beim Einkauf von Obſt die weitgehendſten Anſprüche befriedigt
(18864fso
werden können.
Dieburg, den 28. September 1910.
Der Vorſitzende des Kreisobſtbauverbandes Dieburg.
Dr. Kratz, Großh. Kreisrat.
Vorſchnle der Gyunnaſien.
Anmeldungen für ſämtliche Oſterklaſſen und für die oberſte Herbſtklaſſe
(drittes Schuljahr), deren Schüler bei genügenden Leiſtungen im Herbſt 1911 in die
Sexta des Gymnaſiums aufrücken, nimmt der Unterzeichnete Mittwoch, den
12. Oktober von 9—12 Uhr im Direktorzimmer des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
(Karlſtraße 2) entgegen; dabei ſind Geburtsſchein, Impfſchein und Abgangszeugnis
der bisher beſuchten Schule vorzulegen. — Wenn die Eltern ſchriftliche Anmeldung
vorziehen, erbittet er ſie bis zum 8. Oktober.
(18329dooo
Darmſtadt, 19. September 1910.
Dr. Mangold, Geh. Schulrat.
Staatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte
Hessische Handels-Lenranstaft
Einzige Anſtalt am Platze, die unter der Leitung eines ſtaatlich geprüften
Handelslehrers ſteht.
DARMSTADT am Ernst-Ludwigsplatz.
Rheinstrasse 1, I.
Zweck: Die Anſtalt bezweckt, nicht mehr ſchulpflichtigen jungen Leuten durch
methodi=
ſchen, für die Praxis bearbeiteten kaufmänniſchen Unterricht die Möglichkeit zu
geben, eine ſelbſtändige Stellung in einem Kontor zu bekleiden.
Art des Unterrichts: Derſelbe wird vornehmlich erteilt durch Ausarbeitung mehrerer,
dem wirklichen Geſchäftsleben nachgebildeter Geſchäftsgänge. Am Schluß der
Kurſe finden Prüfungen ſtatt.
Zur gefl. Beachtung: Schulmäßiger Klaſſenunterricht in kleinen Klaſſen bei
individueller Behandlung; auf Wunſch auch Einzelkurſe.
Lehrfächer: Je nach Wahl des Kurſus: Deutſche Sprache, einfache und doppelte
(italien. und amerik.) Buchführung, kaufm. Rechnen einſchl. Kontokorrentlehre,
Handelskorreſpondenz und Kontorpraxis, Wechſel= und Scheckkunde, Bank= und
Börſenkunde, Handelsbetriebslehre, Handelsgeographie, Kalligraphie, Stenographie
und Maſchinenſchreiben (6 Maſchinen); außerdem auf Wunſch: Franz. und engl.
Handelskorreſpondenz. Neu aufgenommen: Unterricht auf der Rechenmaſchine
(2 Maſchinen).
Dauer des Unterrichts: a) Für erwachſene Herren und Damen, je nach Wahl des
Kurſus, 3—6 Monate; b) für ältere Schuler und Schülerinnen mit entſprechenden
Vorkenntniſſen 6 Monate; c) für junge Leute im fortbildungsſchulpflichtigen
Alter 6—12 Monate, alles bei vollem Tagesunterricht. (Abendunterricht nur privat).
Es werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, welche die nötigen
Vorkenntniſſe durch ein befriedigendes Abgangszeugnis von einer Pflichtſchule
nachzuweiſen vermögen. Die Anſtalt vermittelt fleißigen Schülern koſtenlos den
Eintritt in kaufmänniſche Stellungen.
Das Winter=Semeſter beginnt Dienstag, den 4. Oktober, vorm. 8 Uhr.
Proſpekte ſind in der Anſtalt, Rheinſtraße 1, I. erhältlich.
(16747a
Anmeldungen:
Montag bis Freitag von 12—1 Uhr
und nachmittags 3—5 Uhr.
W. Siedersleben
ſtaatlich geprüfter Handelslehrer und
gerichtlich beeidigter Bücherreviſor.
öhere Privatſchule Darmſtadt
Telephon 1512
Heinrichſtraße 70
Die Reihengräber in dem Bezirke Abteilung III, Buchſtabe E, nächſt dem Flotow=
Denkmal, in Benutzung geweſen in der Zeit vom 21. Juli 1885 bis 2. Januar 1894
für Leichen von Kindern bis zum Alter von zehn Jahren ſollen gemäß § 18 der
Fried=
hofsordnung aufs neue zur Beerdigung benutzt werden.
Nach § 19 der Friedhofsordnung können Grabſtätten gegen Entrichtung der
tarif=
mäßigen Gebühr von 15 Mk. oder 10 Mk. und unter Uebernahme der Verpflichtung zur
ſteten anſtändigen Unterhaltung der Plätze, der erneuten Benutzung zur Beerdigung
für die Dauer von weiteren 15 oder 10 Jahren entzogen werden.
Gemäß § 20 der Friedhofsordnung laden wir diejenigen, die von vorſtehendem
Rechte Gebrauch machen wollen, hiermit ein, bis zum 1. Dezember d. Js., bei
Mei=
dung der Annahme des Verzichts, auf dem Geſchäftszimmer des Friedhofsverwalters,
Herdweg 135, bezüglichen Antrag zu ſtellen.
Darmſtadt, den 28. September 1910.
(19076a
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Mueller.
In der Konkursſache
über das Vermögen der Odenwälder
Barytwerke, G. m. b. H. in Darmſtadt, (evangeliſch und katholiſch) wollen ihre
iſt zur Beſchlußfaſſung über die Veräuße=Adreſſen unter Darlegung ihrer
Verhält=
rung der zur Konkursmaſſe gehörenden niſſe beim ſtädtiſchen Pflegeamt, Zimmer
Liegenſchaften und des Geſchäfts, nebſt! Nr. 8, angeben.
Zubehör, Inventar und Warenlager, ſowie
Darmſtadt, den 1. Oktober 1910.
zur Prüfung nachträglich angemeldeter
Städtiſches Pflegeamt.
Forderungen eine Gläubigerverſammlung
Krapp.
auf: Freitag, den 21. Oktober 1910,
vormittags 11½ Uhr, vor das Großh.
Büfett, nussb. poliert.
Amtsgericht I in Darmſtadt, Mathilden=1 Vertiko, Kleiderſchrank, 2tür., lack..
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platz 8, Zimmer Nr. 219, einberufen ziehtiſch, Tiſch, kl. Waſchkommode, kl.
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Darmſtadt, den 28. September 1910. einige Bettſtellen mit Matratzen, alles neu,
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82,70
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4 Württembergerv. 1907 101,75
do.
92,50
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl.
1¾ Griechen v. 1887 . .
3¾ Italiener Rente . . .
4½ Oeſterr. Silberrente .
4 do. Goldrente . . 98,10
4 do. einheitl. Rente 93,20
3 Portug. unif. Serie I 67,25
3 do. unif. Ser. III 69,40
3 do. Spezial. 12,20
5 Rumänier v. 1903 . . 101,90
do. v. 1890 . . 94,70
4
4 do. v. 1905. .
4 Ruſſen v. 1880 ₰ . ₰ , 92.40
Sf.
4 Ruſſen v. 1902 . 5 ℳ 92,70
4½ do. v. 1905 . . . . 100,20
3½ Schweden . . . . . . . 94,60
4 Serbier amort. v. 1895 83,50
4 Türk. Admin. v. 1903 86,25
4 do. unifiz. v. 1903 94,10
4 Ungar. Goldrente . . 93,80
4 do. Staatsrente . 91,90
5 Argentinier . .
do.
4½ Chile Gold=Anleihe 94,00
5 Chineſ. Staatsanleihe 101,80
do.
4½
4½ Japaner . . . . . . . 97,50
5 Innere Mexikaner . . 99,90
3
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 95,00
5 Gold=Mexikaner
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.101,00
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betrieb . . . . . . . . . 249,00
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Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 90,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 101,00
do.
3½
91,80
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,20
4 do. ſteuerfrei . 98,40
5 Oeſterr. Staatsbahn. 105,20
4
do.
97,20
3
do. alte
5 Oeſterr. Südbahn . . 99,10
4
do.
79,60
do.
26
57,60
Raab=Oedenburger . . 75,40
4 Ruſſ. Südweſt.
Kronpr. Rudolfbahn . 98,00
In Proz.
Bl.
74,30
2¾/0 Livorneſer . . . . . .
97,70
4 Miſſouri=Pacifie
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,00
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 102,00
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 165,75
4 Darmſtädter Bank . 131,10.
256,20
Deutſche Bank
Deutſche Vereinsbank 126,80
4 Diskonto=Geſellſchaft 190,75
162,50
Dresdner Bank.
Mitteldeut. Kreditbk. 120,10
Nationalbk. f. Deutſchl. 126,50
105,00
Pfälzer Bank . .
143,20
Reichsbank .
Rhein. Kredit=Bank . 139,00
4 Wiener Bank=Verein 140,90
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,20
3½ do. S. 19. . . . . 92,00
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,50
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do.
90,50
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,40
do.
92,30
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
91,00
3½
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,00
do. (unk. 1914) 90,50
3½
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,30
do,
3½
92,10
InPe)z.
Bf.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .
3½ do.
100,90
4 Frankfurt . .
94,80
3½ do.
4 Gießen
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
91,30
4 Karlsruhe
3½ do.
91,00
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
4 München .
100,00
3½ Nauheim
90,80
4 Nürnberg.
100,70
3½ do.
4 Offenbach.
3½ do.
4 Wiesbaden .
*100,50
3½ do.
4 Worms .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 80,75
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100—
3½ Cöln=Mindner „ 100 134,50
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl. Komm. „ 100
3. Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
. 136,20
4 Oeſterr. 1860er Loſe 175,5
3 Oldenburger .
2½ Raab=Grazer fl. 150 —
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
fl. 7 37,50
Braunſchweiger Tlr. 20 211,00
Freiburger
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Mailänder
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Engliſche Noten . . . 70
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Holländiſche Noten . . . . .
Italieniſche Noten
Oeſterr.=Ungariſche Noten
Ruſſiſche Noten . .
Schweizer Noten . . . .
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16,17
16,90
4,18½
20,42
80,95
169,30
80,75
85,05
80,75
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Nummer 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
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Dienstags und Freitags von 8—10 Uhr abends.
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Kriegerverein Darmſtadt.
Monatsversammlung
Mittwoch, den 5. Oktober 1910, abends 8½ Uhr,
in der Reſtauration „Zur Stadt Koburg‟, Waldſtraße 2.
Tagesordnung: 1. Geſchäftliche Mitteilungen,
2. Bericht über den Verlauf des Veteranenappells,
3. Verſchiedenes.
(19098
Um zahlreiche Beteiligung wird dringend erſucht.
Der Vorstand des Kriegervereins Darmstadt.
lält.
Verein für Oogel
Hellugelzueht Verein)
Montag, den 3. Oktober 1910, abends 9 Uhr, im Vereinslokal Brauerei
„Zur Krone”, Schuſtergaſſe 18, I.
Monats=Versammlung.
Der Vorstand.
19058)
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die ergebene Mitteilung, daß wir heute das
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übernehmen werden.
Für das uns bisher geſchenkte Wohlwollen beſtens dankend, bitten wir, uns
dasſelbe auch fernerhin bewahren zu wollen, und zeichnen
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
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Zum erſten Male wiederholt: „Der
Biberpelz”. Große Preiſe. Anf. 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Freitag, den 7. Oktober 1910.
Außer Abonnement.
Schüler= und Volks=Vorſtellung
bei ermäßigten Preiſen.
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Schauſpiel in 5 Aufzügen von Goethe.
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findet Dienstag, den 4. Oktober
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mittags von 11 bis 1 Uhr, für die noch
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übrigen Karten.
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
H. Frankfurt 1. Okt. (
Börſenwochen=
bericht.) Die Deutſche Reichsbank hat ſich nun doch
veranlaßt geſehen, infolge der großen Anſprüche ihren
Diskontſatz auf 5 Prozent zu erhöhen, und die Bank
von England folgte am Donnerstag mit einer
Erhöh=
ung auf 4 Prozent. Die Börſen blieben trotzdem in
feſter Haltung, nur iſt der Spekulation durch die
er=
höhten Zinsſätze einige Zurückhaltung auferlegt; es
war daher das Geſchäft nicht beſonders lebhaft. Auch
an der New=Yorker Börſe machte ſich eine beſſere
Stim=
mung bemerkbar, ſodaß die geſamten Weltmärkte bei
Wochenſchluß eine gute Haltung bekundeten. Zu den
Einzelheiten übergehend, waren deutſche Renten weiter
um Bruchteile billiger, anſcheinend auf Verkäufe für
ſpekulative Rechnung. Das Privatpublikum iſt durch
die anhaltend ſchwache Haltung, ohne daß ſich zum
mindeſten eine Intervention bemerklich machte,
ver=
ſtimmt und wendet dadurch zum großen Teil ſein
In=
tereſſe den höher rentierenden ausländiſchen Fonds,
ſowie den Induſtriewerten zu. Die große ungariſche
Anleihe iſt nun doch, ohne Beihilfe der ſich allmächtig
glaubenden Pariſer Haute finance, in Deutſchland und
Oeſterreich zuſtande gekommen, und es darf auch die
ſchwebende türkiſche Anleihe ohne dieſe Kreiſe
Auf=
nahme finden. Aus den Auslaſſungen der Pariſer
Blätter ſieht man bereits eine große Enttäuſchung,
nach=
dem man auch ohne Frankreich Geld bekommen kann.
Dieſe obigen Ergebniſſe haben wenigſtens das Gute
gehabt, daß man in franzöſiſchen Regierungskreiſen
künftig mildere Saiten aufzieht und künftige
Finanz=
operationen nicht mehr mit der Politik zu verquicken
ſucht. Recht feſt lagen Argentinier und Portugieſen.
Das Goldagio in Liſſabon reduzierte ſich auf 3 Prozent.
Transportaktien blieben dieſe Woche vernachläſſigt;
nur Südd. Eiſenbahn=Geſellſchaft und Baltimore und
Ohio in beſſerer Frage.
Am Bankenmarkte herrſchte regerer Verkehr zu
an=
ziehenden Kurſen, wobei die publizierten günſtigen
Semeſtralausweiſe der Berliner Banken ſtimulierend
wirkten. Pfälziſche Bank ſchwächten ſich indes um
½ Prozent ab. Das Montangebiet war unverändert
günſtig disponiert, wobei die Mitteilungen in der
Ver=
ſammlung des Deutſchen Stahlwerksverbandes über
die Geſchäftsentwickelung der letzten Monate, der
Spe=
kulation eine weſentliche Anregung gab. Am meiſten
konnten Gelſenkirchener und Phönix profitieren,
wäh=
rend Laura und Harpener matter ſchließen, letztere auf
den Abſchluß, der 7 Prozent Dividende ergibt, indes
man ſeither an ein höheres Ergebnis glaubte.
Am Kaſſainduſtriegebiet entwickelte ſich wieder
einiges Geſchäft, zumal das Privatpublikum ebenfalls
größeres Intereſſe dafür zeigt. So konnten Kleyer
auf 447¾, Chemiſche Albert auf 493, Badiſche Anilin
auf 490½, Alkali=Weſteregeln auf 240½, Aluminium
auf 276,80 ſteigen, wogegen Kunſtſeide auf 106
zurück=
gingen. Höchſter Farbwerke ſtagnierten bei 534 und
Holzverkohlung bei 244,75. Anſehnlich beſſer ſind noch
Armaturenfabrik Hilpert bei etwa 90 Prozent. Von
Kolonialwerte erholten ſich Southweſt=African auf
181,75. In Elektrizitätsaktien vollzogen ſich, nach den
vorhergegangenen Steigerungen, wieder größere
Ge=
winſtrealiſationen, doch konnten Allg. Elektrizitäts=
Geſellſchaft wieder 285½ ſchließen. Die Bank für
Han=
del und Induſtrie vereinigt mit dem 1. Oktober die
ſeit 37 Jahren beſtehende Bankfirma J. Sander in
Darmſtadt mit ihrer dortigen Depoſitenkaſſe (früher
Heſſiſche Bank, A.=G.). Privatdiskonto 4¾/ Prozent.
Von Loſen notieren: Augsburger 37,25,
Braun=
ſchweiger 211, Meininger 37,50, Finnländer 307,
Pap=
penheimer 74,75, Genua 222, Ungariſche 385,50,
Frei=
burger 55,10, Türkiſche 182,25, Mailänder 45=Fres.=L.
128, Mailänder 10=Fres.=L. 34,50, Venediger 42, in
Reichsmark: Gothaer Prämie I 138,25. Gothaer
Prämie II 115,75, Donau=Regulierung 152,50, Madrider=
77, in Prozent; ferner ſchließen: 4proz. Reichs (bis 1918
unkündbar) 101,80, 3½proz. Reichs 91,80, 3proz. Reichs
82,80, 4proz. Heſſen von 1899 100,50, 4proz. Heſſen von
1906 100,70 G., 4proz. Heſſen von 1908/09 101,20, 3
½=
proz. Heſſen 91,10, 3proz. Heſſen 80,25, 4proz.
Darm=
ſtädter 100,25, 3½proz. Darmſtädter 91,80, 4proz. Heſſ.
Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 18—20) 101,40 G., 3½proz. Heſſ.
Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 9—11) 91,906 4proz. Heſſ.
Kommunal=Pfdbr. (Serie 10—12) 101,40 G., 3½proz.
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Dies bezeugt G. Borgel in Pan Baſſes
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berühmten Herba=Seife, welche ich gegen
meinen unreinen Geſichtsteint anwendete,
hat ſich zu meinem beſten Erfolg bewährt.
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Mittel erzeugten keinen Rückgang. Ich bin
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. Oktober 1910.
Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzen=
ſchmuck.
Das Komitee Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzen=
ſchmuck hat die Prämiierung der in dieſem Jahre
an=
gemeldeten Vorgärten, Balkone und Fenſter nunmehr
vorgenommen. Sehr erfreulich iſt es, daß die auf
Ver=
ſchönerung des Straßenbildes hinzielenden
Beſtrebun=
gen des Komitees ſich immer mehr der Sympathie der
Bürgerſchaft zu erfreuen haben, und ſo war denn auch
die Beteiligung in dieſem Jahre wieder beſonders
ſtark. Von den 320 Angemeldeten konnten 270
prämiiert werden. Insbeſondere hat auch in dieſem
Jahre wieder das Damenkomitee mitgewirkt.
Se Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre
Königl. Hoheit die Großherzogin, die hohe
Pro=
tektorin des Komitees, und die Stadtverwaltung haben
wertvolle Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt und
hierdurch die Beſtrebungen des Komitees aufs kräftigſte
unterſtützt und gefördert. Weitere Ehrenpreiſe wurden
geſtiftet: von der Direktion des Großh. Botaniſchen
Gartens, den Großh. Hofgärtnereien (Roſenhöhe,
Herrengarten und Beſſunger Orangeriegarten), von
der Stadtgärtnerei, vom Gartenbauverein, von der
Handelsgärtnervereinigung, von dem Verkehrsverein
und dem Verſchönerungsverein, ferner von den
Mit=
gliedern des Damenkomitees: Fran Finanzminiſter
Dr. Braun Exz., Frau Flora Diefenbach, Frau Hofrat
Edward, Frau Oberhofprediger Ehrhardt, Frau Agnes
Elbert, Frau Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, Frau
Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Henneberg, Frau
Sanitäts=
rat Dr. Kolb, Frau Sanitätsrat Dr. Maurer, Frau Dr.
Mühlberger, Frau Landesökonomierat Müller, Frau
Geheimerat Römheld, Frau Profeſſor Dr. Schenck, Frau
Rudolf Wittich, Frau Marie Wolfskehl; weitere
Ehren=
preiſe wurden geſtiftet von General Gerlach, Baron
von Oetinger, Adolf Trier, Kommerzienrat Heyn,
Fürchtegot Fücel, Hoftieſeraut Ab. Richl, Frau
Regte=
rungsrat Piſtor, Geh. Obermedizinalrat Dr. Neidhart,
Obermedizinalrat Dr. Heyl, Fräulein Heyer, Oskar
Wolff, Karl Rittershaus, E. Ekerts Nachf. Inhaber
Louis Geiershöfer, Rentier Trapp, Frl. Marg. Grünig,
ſowie von den Kunſt= und Handelsgärtnern K.
Arheil=
ger, W. Hauck, Großgärtnerei Henkel, G. Horn, M.
Jeſche, Ph. Loos, W. Müller, Friedrich Nau, K.
Rem=
linger, Ph. Scholl, Herm. Schulz, L. Weicker, K. Horſt.
Es wurden prämiiert: 1. Vorgarten,
Bal=
kone und Fenſter (Hausfront): Infanterie=Kaſerne
Alexanderſtraße und Wilhelminenſtraße,
Garniſon=
lazarett, Dragoner=Kaſerne Marienplatz, Train=Kaſerne,
Rentner Louis Geiſt, Frau Dr. Köpke, Brauereibeſitzer
Wiener, Stadtverordneter Rockel, Georg Betz, W.
Hofferberth, Frl. M. Dehm, Emil Beckert, J.
Hugen=
ſchütz, Hotelbeſitzer Doll, Fräulein Ria Textor, Lehrer
W. Grimm, Pfarrer Rückert, Großh. Rat Sonne, Georg
Caſtritius, Ernſt Krauſe, Frau Bonarius, Georg
Engel=
hardt, Frau Poſtſekretär Luckas, Kutſcher Piorek, Otto
Repp, Hotelbeſitzer W. Tröller, Oskar Wolff.
Vorgarten und Balkon: Rentner Jakob
Berth, Frau Marg. Schüttler, Reallehrer H. Stephan,
Rechnungsrat Beckenhaub, Frl. M. Kißner, Profeſſor
Berndt, Kaufmann Max Sander, Maurermeiſter
Hum=
mel, Oberſtabsarzt Dr. Schneider, Leonh. Lautz, Frau
Joſ. Schneider, Franz Bauer.
Vorgarten und Fenſter: Karl
Ammer=
ſchlager, Schloſſer Koch, Georg Rauch, Jakob Sterlepper,
Frau Bingel, Briefträger Hübner, Frau Lehrer
Eid=
mann, Privatier A. Petri, Lehrer G. Balzer, Wilhelm
Sulzmann, Georg Heid, Frau H. Thierolf,
Bureau=
aſſiſtent W. Brauns, Georg Haller, Adam Rück,
Schutz=
mann Langlitz, Dr. H. Monnard, Jakob Heß.
Balkon und Fenſter: Georg Sproß,
Real=
lehrer Joh. Hacker, Frau Inſpektor Kloß, Frau E.
Dern, Frau Eva Jacobi, Frl. Ewald, Fritz Ihrig,
Sophie Wetzel, Frau Lina Köhler, Lehrer Page,
Lam=
bert Gelée, W. Laubach, Kammermuſiker Rhode, Joh.
Fröba, K. Hechler Wwe., Hübel.
Vorgärten: Adolf Trier, Ph. Weidmann, K.
Hammer, Lehrer Klein, Bankier Sander, Poſtſekretär
Altvater, Generalarzt Dr. von Kühlwein, General
Ger=
lach, Frau von Wuſſow Exz., Frau E. Heß, Penſion
Villa Auguſta, Frau Inſpektor Grünig, Karl Traiſer,
Karl Heinzerlina, Metzger Scheufler, Frau Dr. Immel,
L. Bernhardt, W. Kößler, Georg Stark, Frau Valerie
Schwab, Schutzmann Windiſch, Max Freund. Profeſſor
Dr. Gaul, Pedell Mink, L. Bruſius.
Fenſter: Fürchtegott Jäckel (Giebel), Philipp
Haun, Joſ. Schiller, Kaufmann, Dentiſt W. Bauer, L.
Auracher (Giebel), Frau Lagemann, Kammermuſiker
Dern, Chr. Lippert, L. Abel, Martin Gonter, Anna
Horſt, W. Klippel, Aug. Hofſommer, Frau Joh. Lenz,
cand. arch. J. Mertes (Giebel), Georg Becker, Friedrich
Haber, Ludwig Roßler, Wilh. Uhrig, Jakob Deußer,
Frau Auguſt Baum, Kammerdiener Küſter, R. Schmidt,
Unterzahlmeiſter Zöller, Martin Creter, K. Köhres P.
Schüler, J. Weinſchenk, Georg Engel, Otto Fink, Joſeph
Hübner, L. Rühl, Poſtſekretär Bonarius,
Kaſernen=
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Fabrik: Pallaswiesenstrasse 146.
Rheinſtraße 12½ — Telephon 1472.
Karlſtraße 115 — Telephon 1501.
Taven Nieder=Ramſtädterſtraße 16.
6503a
Ernst-Ludwigstrasse 19
(14538a
nach Umbau
großer, moderner Laden
Gang= und Winterſeite, 27 Meter Tiefe, 126 qm Flächenraum mit drei großen
Schaufenſtern, Zentralheizung, Gas, elektr. Licht, eventl. mit Wohnung, per
15. November zu vermieten. Nähere Auskunft durch das Immobilienbüro
von Julius Kahn, Schulstrasse Nr. 15, Telephon Nr. 135, ſowie durch
die Firma Herz Hachenburger Sohn, Rheinstrassl, Teleph. Nr. 339.