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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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wärts nehmen die Poſtämter u. die
Agen=
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ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
173. Jahrgang
tren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage: ſowie von unſeren Agenturen und
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt,
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
den Annonen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
„ 223.
Freitag, den 23. September.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Der Exodus der ſüddeutſchen Sozialdemokraten.
* Am Mittwoch abend iſt die Abſtimmung des
ſozialdemokratiſchen Parteitages in Magdeburg über die
gegen die Reviſioniſten gerichtete Reſolution
vorgenom=
men worden. Nach ſcharfen Debatten, in denen die Geiſter
heftig aufeinander platzten und Nord und Süd auf ihrem
Standpunkt beharrten, wurde der erſte Teil der
Reſo=
lution Bebel mit 266 gegen 106, der zweite Teil mit 301
gegen 71, die ganze Reſolution mit 289 gegen
80 Stimmen angenommen.
Der ſüddeutſche Antrag betreffend die
Studienkommiſ=
ſion wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Zubeil und Genoſſen beantragten nunmehr, den Satz
des Parteivorſtandes, daß im
Wiederholungs=
falle die Vorausſetzungen des
Aus=
ſchluſſes gegeben wären, zum Beſchluß
des Parteitages zu erheben. Darüber
herrſchte große Erregung. Die Süddeutſchen
verlang=
ten Vertagung und verließen, als dieſe abgelehnt
wurde, den Saal. Nach erregter Debatte wurde in
Ab=
weſenheit der Süddeutſchen der Antrag mit 228 gegen
64 Stimmen angenommen.
Damit iſt das eingetreten, was, wenn es eintreten
würde, der Abg. Dr. David vorher in ſeiner Rede als
eine „Blamage für die ganze Partei” bezeichnet hatte.
Nach der zur Annahme gelangten Reſolution iſt den
badiſchen Budgetbewilligern „bewußt grobe Mißachtung
der Parteibeſchlüſſe und ſchwere Verfehlung gegen die Einheit
der Partei vorgeworfen und allerſchärfſte Mißbilligung” für
ihr Verhalten durch den Parteitag ausgeſprochen worden.
Zu=
gleich ſchwebt über ihnen das Damoklesſchwert des Bannfluchs
und der Exkommunikation, wenn ſie ſich nochmgls gegen
das unfehlbare Dogma der Partei auflehnen und anders
lehren und handeln als der Parteitag befohlen hat. Das
iſt die vielgerühmte neue Freiheit!
Werden die Süddeutſchen ſich löblich unterwerfen oder
ihre eigenen Wege gehen?
Jedenfalls wird die Partei mit der Knechtung der
Geiſter und der Niederknebelung Andersmeinender auf die
Dauer kein Glück haben. Wir leben nicht mehr in der Zeit
des Mittelalters.
Die Juſtizreform.
* Zu dem Stand der wieder aufgenommenen
Arbei=
ten der Iuſtizkommiſſion des Reichstages
ſchreibt man: Von der Vorlage zur Aenderung der
Strafprozeßordnung ſind vom vierten Buch die
fünf letzten Abſchnitte und das fünfte Buch über die
Vollſtreckung und die Koſten bisher noch nicht erledigt.
Au=
ßerdem iſt der Entwurf des Geſetzes betr. Aenderung des
Gerichtsverfaſſungsgeſetzes in erſter Leſung überhaupt noch
nicht in Angriff genommen. Obwohl bei dem letzten
Ent=
wurf bekanntlich ſehr wichtige prinzipielle Fragen, wie die
Zuziehung der Laien zu Strafkammern, die Beſetzung der
Strafkammern und die Beſetzung der Berufsgerichte zur
Entſcheidung ſtehen, hofft man dennoch bis zum
Zuſam=
mentritt des Reichstages die erſte
Le=
ſung vollſtändig zu beenden. Die Kommiſſion wird zu
dieſem Zweck wöchentlich vier Sitzungen von je 5 Stunden
abhalten. Nach Beendigung der erſten Leſung ſoll ein
Be=
richt zuſammengeſtellt werden, um eine klare Ueberſicht
über die gefaßten Kommiſſionsbeſchlüſſe zu erhalten. Die
zweite Leſung der beiden Vorlagen hofft man noch vor
Weihnachten während der Tagung des Reichstages
erle=
digen zu können, ſodaß die Vorlagen nach den
Weihnachts=
ferien für die Verhandlungen im Plenum vorbereitet
wären. Es iſt aber zu berückſichtigen, daß in manchen
wich=
tigen Fragen von ſeiten der Kommiſſion Beſchlüſſe
ge=
faßt ſind, denen von der Reichsregierung kaum zugeſtimmt
werden dürfte. Aus dieſem Grunde iſt es noch
keines=
wegs ganz ſicher, ob die in Ausſicht genommenen Termine
für die Behandlung der Vorlagen innegehalten werden
können. Nach dem bisherigen Ergebnis der Beratungen
ſcheint in der Kommiſſion jedenfalls der Wille vorhanden
zu ſein, die Verabſchiedung der Vorlagen noch in dieſer
Legislaturperiode zu erreichen.
Frankreich und die türkiſche Anleihe.
Die Meldung des Temps, die Angelegenheit der
türkiſchen Anleihe ſei für Frankreich erledigt, weil die
An=
leihe mit dem engliſchen Finanzmann Sir Erneſt Caſſel
abgeſchloſſen worden wäre, dürfte den Tatſachen nicht
völ=
lig entſprechen. Richtig iſt nur ſo viel, daß einerſeits die
türkiſch=franzöſiſchen Anleiheverhandlungen gegenwärtig
abgebrochen ſind, und daß andererſeits zwiſchen der
Tür=
kei und Sir Erneſt Caſſel eine Anleihe abgeſchloſſen wurde.
Verfrüht aber wäre es, deswegen die Angelegenheit der
türkiſch=franzöſiſchen Anleihe für „erledigt” zu halten.
Denn bei der Beſchaffenheit des engliſchen Geldmarktes hat
Sir Erneſt Caſſel die finanziellen Bedürfniſſe der Türkei
kaum im vollen Umfange befriedigt: eine kleinere türkiſche
Anleihe kann er auf dem engliſchen Geldmarkte wohl
un=
terbringen, ſchwerlich aber größere Beträge. Abgeſehen
hiervon muß der dauernde türkiſche Geldbedarf es der
Pforte widerraten, ſich den franzöſiſchen Markt für eine
lange Zeit zu verſperren. Frankreich wiederum kann ſeine
Orient=Intereſſen nicht dadurch gefördert ſehen, daß die
Anleihefrage einen Konfliktsſtoff zwiſchen ihm und der
Türkei hervorruft. Den Eintritt einer derartigen
Wen=
dung zu verhüten, iſt die franzöſiſche Diplomatie ſichtlich
mit dem größten Eifer bemüht. Allein die Anweſenheit
der Botſchafter Frankreichs in Berlin und in London, der
Brüder Cambon, am Goldenen Horn verrät auf das
deut=
lichſte, wie lebhaft Frankreich einem Konflikt mit der
Tür=
kei vorzubeugen beſtrebt iſt. Alles in allem ergibt ſich
des=
halb die Schlußfolgerung, daß in der türkiſch=franzöſiſchen
Anleihefrage das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt.
Mehrere Pariſer Blätter behaupten in anſcheinend
offiziöſen Noten: Die engliche Regierung ſehe den
von Sir Erneſt Caſſel mit Hakki Paſcha unterzeichneten
bedingten Anleihevertrag mit ſehr ungünſtigen Augen an
und habe ihr Befremden ausgedrückt, daß Caſſel den
Ver=
trag abgeſchloſſen habe, ohne ſich um ihre Zuſtimmung zu
kümmern. Die Times erklärt die Meldung des Pariſer
Temps, daß eine Finanzgruppe mit Sir Erneſt Caſſel an
der Spitze einen Vertrag zur Unterbringung der Anleihe
in London und auf dem Kontinent geſchloſſen habe, ſogar
für unrichtig. Es ſei wahrſcheinlich, daß der türkiſche
Finanzminiſter während ſeines jüngſten Beſuches in
Lon=
don Verſicherungen erhalten habe, daß der türkiſchen
Re=
gierung von der Nationalbank für die Türkei Unterſtützung
gewährt werden würde, falls die Anleiheverhandlungen in
Paris ſcheiterten. Es wird aber für durchaus möglich
ge=
halten, daß trotz der Verzögerung dieſer Verhandlungen
die türkiſche und die franzöſiſche Regierung zu einem
be=
friedigenden Abſchluſſe gelangen.
Deutſches Reich.
— Die Bilanzierung des Reichsetats.
Der Reichskanzler iſt bekanntlich nach Berlin gekommen,
um an der Bilanzierung des Reichsetats, die dieſes Mal
außerordentlich ſchwer iſt, mitzuhelfen. Von einigen
Sei=
ten wird nun beſtritten, daß es ſich, wie hier und da
ver=
mutet wurde, bei der Beratung des Reichskanzlers mit
den Miniſtern und Staatsſekretären um neue Steuern
handle. Um ſo beſſer. Ferner war vermutet worden, daß
in der Sitzung des Staatsminiſteriums am Montag die
brennende Frage der Fleiſchteuerung beraten wurde. Der
Berliner Lokal=Anzeiger erklärt, daß dieſe Frage nicht auf
der Tagesordnung geſtanden habe.
— Keine Erweiterung der
Zündwaren=
ſteuer. In der Preſſe war kürzlich mitgeteilt worden,
das Reichsſchatzamt beabſichtige, Anzünder aller Art, wie
Taſchenfeuerzeuge, Herdanzünder, Pillenanzünder u. a.
dem Zündwarenſteuergeſetze zu unterſtellen. Dieſe
Mit=
teilung iſt, wie die Neue politiſche Korreſpondenz erfährt,
unzutreffend. Aus Intereſſentenkreiſen iſt allerdings
kürz=
lich dem Reichsſchatzamte die Anregung zugegangen, die
Zündwarenſteuer auf alle Zündholzerſatzmittel,
insbeſon=
dere auf die Taſchenfeuerzeuge, auszudehnen. Dieſe
An=
regung hat zu einer Umfrage bei den Bundesregierungen
darüber Anlaß gegeben, ob der Vertrieb der
Zündholz=
erſatzmittel in Deutſchland einen Umfang annimmt, der
eine dauernde Verringerung des Zündholzverbrauchs und
damit eine Schädigung des Aufkommens an
Zündwaren=
ſteuer befürchten läßt. Je nach dem Ergebniſſe dieſer
Um=
frage wird die Reichsverwaltung ſich weiter ſchlüſſig
machen. Die Erzeugniſſe, die unter dem Namen „
Zünd=
köpfchen” in den Handel gebracht werden und unter
Um=
gehung der Zündwarenſteuer billigen Erſatz für
Zünd=
hölzer bieten ſollen, fallen nicht in den Bereich dieſer
Um=
frage, da ſie ohnehin als ſteuerpflichtige Zündwaren
ange=
ſehen werden.
— Bezüglich des elſaß=lothringiſchen
Verfaſſungsentwurfs ſtellt die Straßburger Poſt
feſt, daß der Entwurf in den nächſten Tagen an das
preu=
ßiſche Staatsminiſterium geht, und daß ſich bis jetzt kein
Anhalt dafür geboten hat, daß dort erhebliche
Einwen=
dungen gegen den Entwurf erhoben werden. Sobald durch
die Entſcheidung des Staatsminiſteriums die Stellung
Preußens klargelegt iſt, wird der Entwurf den einzelnen
Bundesſtaaten überwieſen. In der Zwiſchenzeit dürfte
Staatsſekretär Delbrück noch mit Vertretern einzelner
Reichstagsfraktionen, die bei den bisherigen Beſprechungen
nicht vertreten waren, Rückſprache nehmen.
— Ueber den Arbeitsmarkt im Monat
Auguſt berichtet das Reichs=Arbeitsblatt:
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Monat Auguſt
hielt ſich im allgemeinen auf gleicher Höhe wie im Juli.
Noch immer wirkte die Wiederaufnahme der Arbeit im
Baugewerbe auf eine Reihe von Induſtrien belebend ein.
Auf dem Ruhrkohlenmarkte gingen nur ungenügende
Auf=
träge ein, ſodaß ſich die Werkbeſitzer genötigt ſahen, die
regelmäßige Arbeitszeit zu kürzen. Im oberſchleſiſchen
Kohlengebiet und im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau
lagen dagegen die Verhältniſſe infolge des vermehrten
Abſatzes von Hausbrandkohle etwas günſtiger als im
Vor=
monat. Die Metall= und Maſchineninduſtrie war
aus=
reichend beſchäftigt. Das gleiche gilt in verſtärktem Maße
von der elektriſchen Induſtrie. Ueber den Geſchäftsgang
in der Textilinduſtrie klagten die Spinnereien erheblich, die
Webereien dagegen ſprechen ſich befriedigend aus. Nach
den Berichten der Krankenkaſſen ergab ſich im Auguſt für
die verſicherungspflichtigen Mitglieder eine Zunahme der
Beſchäftigungsziffer um insgeſamt 13152 Mitglieder, die
ſich aus einer Abnahme der männlichen Mitglieder von
1848 und einer Zunahme der weiblichen Mitglieder von
15 000 zuſammenſetzt. Im Vorjahre war die Zunahme
(4— 9719) erheblich geringer; ſie zeigte im einzelnen eine
Zunahme für die männlichen Mitglieder um 1901, für die
weiblichen um 7818. Danach war für die Männer der
Auguſt 1910 ungünſtiger, für die Frauen günſtiger.
Bei der Geſamtzahl der Arbeitsnachweiſe, von denen
vergleichbare Zahlen vorlagen, kommen im Auguſt 1910
auf 100 offene Stellen bei den männlichen Perſonen 154
Arbeitſuchende gegen 181 im Auguſt 1909 und 162 im
Juli 1910. Bei den weiblichen Perſonen kommen im
gan=
zen auf 100 offene Stellen 87 Geſuche gegen 94 im Auguſt
1909 und 93 im Vormonat. Auf dem Berliner
Arbeits=
markte hielt die ſteigende Richtung im Beſchäftigungsgrade
weiter an. Gegen die gleiche Zeit des Vorjahres war eine
erhebliche Beſſerung zu beobachten. Nicht ganz ſo günſtig
wurde die Marktlage in Schleswig=Holſtein beurteilt. In
Hamburg wurde die Tätigkeit im Vergleich zum Auguſt
des Vorjahres um mehr als das Doppelte übertroffen.
In Heſſn Heſſn=NRaſſeu und Waldeck iſt in den
bebeu=
tenderen Induſtriezweigen gleichfalls eine Wendung zum
Beſſeren eingetreten. Die Vermittelung
landwirtſchaft=
licher Arbeitskräfte war, wenn auch der Vormonat nicht
ganz erreicht wurde, immer noch ſehr günſtig. Auch aus
Bayern, Württemberg und Baden ergaben die Berichte
ein nicht ungünſtiges Bild.
Die Einnahmen aus dem Güterverkehre deutſcher
Eiſenbahnen betrugen im Auguſt 149818 195 Mk., d. h.
14 493 143 Mk. mehr als im gleichen Monat des
Vor=
jahres; das bedeutet eine Mehreinnahme von 243 Mk. oder
9,16 v. H. auf 1 Kilometer.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Der deutſch=tſchechiſche Ausgleich. Das
Zuſtandekommen eines Waffenſtillſtandes zwiſchen
Tſche=
chen und Deutſchböhmen ſchon bei den erſtmaligen
Ver=
handlungen in Prag wirkt wie eine große Ueberraſchung.
Man hat ſich ſo an den Peſſimismus gewöhnt, daß man
ein ſolches Ergebnis nicht zu erhoffen wagte. Das
Ereig=
nis iſt um ſo bemerkenswerter, als die Tſchechen ſich allen
Forderungen der Deutſchen gefügt haben. Sie ſcheinen
ſich alſo, vielleicht unter dem Eindruck der Verſtändigung
der beiden Großgrundbeſitzergruppen, von denen bisher die
Feudalen mit ihnen durch dick und dünn gingen,
jeden=
falls aber auch infolge der durch die deutſche Obſtruktion
im Landtag herbeigeführten Finanznot des Landes
Böh=
men, die ſie ſehr hart empfanden, entſchloſſen zu haben,
dem berechtigten Verlangen der Deutſchen nach Schutz ihrer
Nationalität endlich nachzugeben. Immerhin wird man
gut tun, abzuwarten, ob nicht doch die Radikalen unter
ihnen wieder Oberwaſſer erlangen und, wie ſchon ſo oft,
den Willen zum Frieden wieder einſchüchtern. Erſt ihr
Verhalten in dem Ausſchuſſe zur Vorberatung der
natio=
nalpolitiſchen Vorlagen wird zeigen, ob ſie ernſtlich den
Frieden und den Ausgleich in Böhmen wollen.
Rußland und die Türkei.
Die ruſſiſche Regierung erklärte dem Petersburger
tür=
kiſchen Botſchafter Turkan Paſcha, ſie könne nicht
ergrün=
den, warum die Türkei Befeſtigungen am Schwarzen
Meer=Eingange des Bosporus verſtärke, warum die
tür=
kiſche Flotte die Schwarzen Meer=Häfen beſuche und die
Pforte die Siwas=Bahn ſo energiſch in Angriff nehme,
alles Dinge, die dem auten Einvernehmen zwiſchen PPe=
tersburg und Konſtantinopel nur ſchaden könnten, da ſie
rruſſiſcherſeits als Demonſtration und als Zeichen dafür
aufgefaßt werden müßten, daß die Türkei zielbewußt ihren
Anſchluß an den Dreibund vorbereite und von einer
mittel=
europäiſchen Großmacht ſyſtematiſch bearbeitet werde.
Tur=
kan Paſcha antwortete, ſeine Regierung wünſche nicht nur
die Freundſchaft mit Rußland zu erhalten, ſondern ſie
im=
mer herzlicher zu geſtalten. Die Türkei habe die
Aufrecht=
erhaltung des Friedens nie mehr gewünſcht als in dieſem
Augenblick.
Amerika.
Die Verbrüderung Südamerikas.
Anläß=
lich der Feier des hundertjährigen Beſtehens der Republik
Chile fand in La Paz, der Hauptſtadt von Bolivia, ein
Feſtmahl ſtatt. Der Miniſter des Aeußern und der
chile=
niſche Geſandte hielten dabei Reden, in denen ſie die
Ver=
brüderung Südamerikas feierten. Der Präſident von
Ar=
gentinien trat nach Beendigung der zur Feier des
hundert=
jährigen Beſtehens der Republik Chile veranſtalteten
Feſt=
lichkeiten die Rückreiſe von Santiago nach Buenos Aires
an; in den anläßlich ſeiner Anweſenheit gehaltenen Reden
wurde feſtgeſtellt, daß eine Union zwiſchen den beiden
Ländern bevorſtehe.
Südafrika.
Die Miniſterkriſis. Der bisherige
Finanz=
miniſter der Transvaalkolonie Hull weigert ſich, ein
Porte=
feuille im Unionminiſterium anzunehmen. Wenn er ſeinen
Entſchluß nicht ändert oder wenn man nicht einen andern
Erſatzmann findet als Merriman, der kein Portefeuille
unter Botha übernehmen will, wird Botha zurücktreten
müſſen. In dieſem Falle würde Merriman mit der
Bil=
dung des neuen Kabinetts beauftragt werden.
Japan.
Verſchwörung gegen den Kaiſer. Zu der
von der japaniſchen Zeitung Hochidhimboum gebrachten
Meldung über eine entdeckte Verſchwörung zur
Ermor=
dung des Kaiſers von Japan wird noch berichtet: Der
Kaiſer ſollte im Laufe eines Beſuches in der Militärſchule
ermordet werden. Die Schule befindet ſich in einem
Vor=
ort von Tokio. Man iſt überraſcht, daß in der japaniſchen
Preſſe die Veröffentlichung einer derartigen Nachricht
ge=
ſtattet wurde, weil bisher ſolche Veröffentlichungen in der
Preſſe ſtreng unterdrückt wurden.
Auſtralien.
Die neue Bundeshauptſtadt. Aus
Mel=
bourne wird berichtet: Die Regierungsforderung von
50 000 Lſtrl. als erſte Baurate für die Errichtung der
Com=
monwealth=Hauptſtadt Jaß, die vom Repräſentantenhaus
bereits vor mehreren Wochen bewilligt worden iſt, führte
im Bundesſenat zu tagelangen erregten Debatten. Ein
Antrag, welcher bezweckte, die Platzwahl offen zu halten,
wurde nach 24ſtündiger Sitzung ſchließlich mit
Stimmen=
gleichheit abgelehnt und die Forderung der Regierung
an=
genommen. — Durch dieſe Abſtimmung darf die Platzfrage,
die ſeit vielen Jahren ein Gegenſtand lebhafter Kämpfe
geweſen iſt, nunmehr als erledigt betrachtet werden.
*
* Ein Verfaſſungsbruch des Hamburger
Senats? Die freie und Hanſeſtadt Hamburg kennt
ebenſo wie ihre beiden deutſchen Schweſterrepubliken
Lübeck und Bremen keine Titel. In Hamburg gibt es nur
„Amtsbezeichnungen” Keine Hamburger Behörde hat
das Recht, Titel zu verleihen. So will es die Verfaſſung
der Republik. Dagegen hat der Senat verſtoßen, und
zwar ſchon im Jahre 1907. Damals verlieh er zwei
ver=
dienten Gelehrten, dem Spender der Station für
Erd=
bebenforſchung Dr. Richard Schütt und dem Dermatologen
Dr. Unna den Titel Profeſſor, ohne daß einer der Herren
hamburgiſcher Beamter war. Wie das Hamburger
Frem=
denblatt berichtet, hat nun der Bürgerausſchuß, dem ihm
durch die Verfaſſung ausdrücklich verliehenen Rechte, über
die Innehaltung der verfaſſungsmäßigen Beſtimmungen
zu wachen, folgend, dem Senat Vorhaltungen darüber
ge=
macht, daß er ſich ein Recht angemaßt habe, das ihm der
Verfaſſung nach nicht zuſtehe. Das hat zu nunmehr drei
Jahre andauernden Auseinanderſetzungen zwiſchen dem
Senat und dem Bürgerausſchuß geführt, bei denen eine
Einigung nicht erzielt werden konnte. Es dürfte, nachdem
der Bürgerausſchuß die Differenz in das Plenum der
Bür=
gerſchaft verlegt hat, zu bemerkenswerten
Auseinander=
ſetzungen über die Frage kommen.
* Straßburg, 21. Sept. Wegen der
Fleiſch=
not faßte der Gemeinderat nach den Vorſchlägen
ſeiner vier Hauptkommiſſionen den Beſchluß, ſich an die
Landesregierung zu wenden, damit dieſe beim Bundesrat
zur Ergreifung von Maßnahmen zur Behebung dieſes
Notſtandes vorſtellig werde. Man denkt dabei an die
Oeff=
nung der Grenzen vor allem gegen Frankreich hin und an
die Verkürzung der zehntägigen Quarantäne gegen
Däne=
mark mit Impfung des einzuführenden Viehs und an
eine Ermäßigung der Viehtransportgebühren auf den
Bahnen, ſowie an die Einführung von argentiniſchem
Fleiſch. Der Bürgermeiſter bemerkte dabei, daß man im
übrigen auch mit der Regierung eins wäre in bezug auf
die Hebung des elſaß=lothringiſchen Viehſtandes. Von
dem Vertreter der Zentrumspartei im Gemeinderat, Dr.
Burguburu, wurde die Urſache der Fleiſchnot zum Teil
auf den Zwiſchenhandel geſchoben, obwohl ſonſt alle
Par=
teien darin einig ſind, daß ſie beſonders auf den
Futter=
mangel im vorigen Jahre und die dadurch herbeigeführte
Viehverminderung zurückzuführen ſei, wozu der
Futter=
reichtum dieſes Jahres kommt, der die Landwirte nötigt,
ihren Viehſtand zu vermehren.
* London, 21. Sept. Der Beſchluß, den der
Ge=
richtshof geſtern, nachdem er ſich nach der Rede des
Ver=
teidigers zur Beratung zurückgezogen hatte, in der
An=
klageſache gegen Leutnant Helm verkündete, geht
dahin, daß ein Vergehen, aber kein Verbrechen vorliege.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. September.
D Audienzen ꝛe. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog werden am Samstag, den 24. d. Mts.,
vor=
mittags im Reſidenzſchloß hier Audienzen erteilen, ſowie
Meldungen und Vorträge entgegennehmen.
— Verliehen haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog dem Förſter Georg von der Au zu Beſſunger
Forſthaus aus Anlaß ſeiner am 15. Oktober d. Js.
erfolgenden Verſetzung in den Ruheſtand das Silberne
Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
und dem Dammwärter Wendel Roos zu Aſtheim aus
Anlaß ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für langjährige
treue Dienſte” am Bande des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Damm=
wärter Wendel Roos zu Aſtheim auf ſein Nachſuchen,
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.
L. Die Strafkammer beſchäftigte ſich geſtern zuerſt
mit einem großen Warenhausdiebſtahl, dem die
hieſige Firma Wronker zum Opfer gefallen war. Um den
oder die Täter zu ermitteln, hatte man ſich auf die Lauer
gelegt und in der Nacht vom 4. zum 5. Juli das Glück,
ein dreizehnjähriges Mädchen abzufaſſen, das durch eine
beſchädigte Scheibe und einen Luftſchacht in den Laden zu
gelangen pflegte. Eine ſofort in der elterlichen Wohnung
vorgenommene Hausſuchung zeigte, daß dort an
verſchie=
denen Plätzen geſtohlene Waren niedergelegt waren. Der
Geſamtwert des Geſtohlenen wird auf 366 Mark geſchätzt.
Die Diebin war ſofort geſtändig, ihre, der Mittäterſchaft
verdächtige 12 Jahre alte Schweſter, die leugnet, mußte
je=
doch freigeſprochen werden. Was die 34 Jahre alte
Mut=
ter der Kinder betrifft, ſtellte das Gericht feſt, daß
Ver=
dacht dafür vorhanden ſei, daß dieſe das Kind zu ſeinem
verbrecheriſchen Treiben ermuntert habe, ein Beweis liegt
in dieſer Beziehung jedoch nicht vor. Wohl aber ſteht
au=
ßer Zweifel, daß ſie ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht hat,
zümal ſie verſchiedene geſtohlene Waren in Gebrauch nahm.
Die Frau wurde zu 3 Monaten, das Kind zu
6 Wochen Gefängnis verurteilt. — Der
arbeits=
ſcheue, wiederholt beſtrafte Maurer Johann Peter Druſt
nahm am 19. Auguſt in einer Wirtſchaft in Offenbach ein
Fahrrad im Werte von etwa 100 Mark weg und bot es
alsbald in einer anderen Wirtſchaft feil. Er war ſehr
betrunken und machte bei ſeiner Feſtnahme großen Lärm.
Wegen des Diebſtahls wurde er zu 6 Monaten
Ge=
fängnis, wegen der Ruheſtörung zu 3 Tagen Haft
verurteilt; 1 Monat iſt durch die Unterſuchungshaft
ver=
büßt. — Der Metzger Johann Vollrath in
Winter=
kaſten, der kein Fleiſch feil hält, ſondern bei den Bauern
ſchlachtet, wurde mit einem auf 10 Mark Geldſtrafe
lau=
tenden Strafbefehl bedacht, weil er im Januar nachts eine
kranke Kuh, die er für 40 Mark gekauft hatte, ſchlachtete,
ohne daß eine Fleiſchbeſchau vorgenommen wurde. Er
legte Einſpruch ein und wurde vom Schöffengericht,
das ihn für keinen Schlächter im Sinne des Geſetzes
er=
klärte, freigeſprochen. Dieſes Urteil focht die
Staatsbehörde mit Berufung an. Vollrath behauptet, das
Tier habe „gekrächzt” daher habe er es ſofort ſchlachten
müſſen; auch handele es ſich um eine Hausſchlachtung, weil
er das Fleiſch 3 Schwiegerſöhnen, von denen einer in
Be=
denkirchen wohnt, geſchenkt habe. Das Geſetz von 1900
ſchreibt allgemein vor, daß vor und nach jeder Schlachtung
eine Fleiſchbeſchau ſtattfinden müſſe. Von einer ſolchen
vorher könne bei Notſchlachtungen abgeſehen werden,
ebenſo könne die Fleiſchbeſchau bei Hausſchlachtungen ganz
unterbleiben, falls bei dieſen keine beſonderen Merkmale
zutage treten. Eine Hausſchlachtung liegt aber nur vor,
falls das Fleiſch im eigenen Haushalt Verwendung
fin=
det. Gewerbsmäßigen Schlächtern iſt die Hausſchlachtung
unterſagt. Die Strafkammer erachtete im Fragefall
keinen Ausnahmefall für vorliegend, verurteilte den
Voll=
rath jedoch mit Rückſicht auf die Natur des Falles nur in
die geſetzliche Mindeſtſtrafe von 1 Mark. Zu dieſer
kom=
men allerdings erhebliche Koſten.
* Eine intereſſante Rechtsfrage gegen den heſſiſchen
Juſtizfiskus wird demnächſt auf dem Prozeßwege zu
ent=
ſcheiden ſein. Die Sießener Strafkammer hatte einen
Toten, den vom Schwurgericht für Oberheſſen wegen
Brandſtiftung verurteilten Bauunternehmer Heinrich
Carlé von Gießen, der während der Verbüßung der
Strafhaft an Gehirnerweichung ſtarb, im
Wiederaufnahme=
verfahren unter Koſtenbelaſtung der Staatskaſſe
freige=
ſprochen. Einen Grund zur Aufhebung des
ſchwur=
gerichtlichen Urteils gab ein mediziniſches Gutachten, dem
auch die oberſte Landesmedizinalbehörde zugeſtimmt hatte,
wonach Carlé ſchon bei Begehung der Tat in einem
der=
artigen Stadium der Gehirnerkrankung ſich befunden
ha=
ben muß, daß man ihn ſtrafrechtlich nach dem Geſetz hätte
für die begangene. Tat nicht verantwortlich machen dürfen.
Die Strafkammer hatte aber auch dem Toten oder deſſen
Ehefrau als Erben eine Entſchädigung für die von
dieſem verbüßte Unterſuchungs= und Strafhaft zugebilligt.
Das Miniſterium aber hat es abgelehnt, überhaupt eine
Entſchädigung zu zahlen, weil nach ſeiner Anſicht ein
Schaden durch die Inhaftnahme des Carlé nicht
entſtan=
den ſei. Man begründet dies damit, daß, wenn der
Ehe=
mann Gärlé in Freiheit geblieben wäre, er als
Geiſtes=
kranker doch nicht für ſeine Familie hätte ſorgen können.
Die Witwe Carlé wird nun gegen den heſſiſchen
Juſtiz=
fiskus auf Zahlung einer Entſchädigung, die ihr von der
Strafkammer zugebilligt iſt, einen Zivilprozeß anſtrengen.
Der letzte Türmer von Mainz.
In unſerem raſtlos fortſchreitenden Zeitalter
bröckelt immer ein Stück früherer Romantik nach dem
anderen ab. So ſteht denn in wenigen Tagen auch
der Augenblick bevor, wo der letzte Türmer von Mainz
von ſeinem luftigen Schauplatz abtreten wird. Die
mittelalterliche Poeſie dieſer an hiſtoriſchen
Erinner=
ungen ſo reichen Stadt erleidet dadurch eine neue
Einbuße.
Wilhelm Scheppler heißt der letzte Türmer von
Mainz, der ſeit elf Jahren auf dem St.
Stephans=
turm gewiſſenhaft ſeines Amtes waltet. Einem
tragi=
ſchen Geſchick verdankt er, noch in jungen Jahren
ſtehend, ſeine Berufung auf dieſen „hohen” Poſten.
Sein alter Vater Jean, der viele Jahre hier und
frü=
her auf St. Quentin Türmerdienſte verſah, ſtürzte ſich
im Fieberwahn aus dem 52 Meter hohen Turmfenſter
hinab und fand dadurch einen eigenartigen
Türmer=
tod. So vererbte ſich das Amt des Vaters auf den
Sohn. Nicht weniger als ſechs Familien aus der
Verwandtſchaft Schepplers haben ſeit dem Jahre 1740
hier Lugaus gehalten und die Glocken in Not und
Ge=
fahr wie zur Andacht in Bewegung geſetzt.
Die St. Stephanskirche liegt annähernd auf dem
höchſten Punkte von Mainz. Ihre Turmſpitze erhebt
ſich 78 Meter über dem Rhein. Der Heilige Willigis
gründete hier zwiſchen 975 und 992 eine
Stephans=
kirche. Der drohenden Einſturzgefahr wegen erfolgte
ein Neubau der Kirche in den Jahren 1257 bis 1328.
1495 wurde der oberſte Teil des Turmes mit der
Türmerwohnung aufgeſetzt. Die Stephanskirche ſelbſt
iſt eine impoſante, kreuzförmige Hallenkirche mit
Doppelchören. Jedenfalls gehört der Bau, beſonders
was die vornehme Ausgeſtaltung der
Raumverhält=
niſſe anbelangt, zu den Meiſterwerken der beſten
goti=
ſchen Zeit.
„Man bittet, zwecks Turmbeſichtigung an der
Türmerpforte zu ſchellen und zu warten, bis der
Schlüſſel vom Turm herabgeworfen wird.” So
be=
lehrte eine Inſchrift an der kleinen Turmpforte den
Einlaßbegehrenden.
Ich drückte auf den elektriſchen Knopf, und bald
ſauſte ein kleines Samtkiſſen neben mir nieder,
wel=
ches den Turmſchlüſſel enthielt. Es iſt ein ziemlich
beſchwerlicher Weg bis zur Türmerwohnung. Eine
immer enger werdende Wendeltreppe windet ſich mit
218 Stufen bis zur Höhe.
Iſt die Ausſicht von den einzelnen Ruheetappen
ſchon ſehr lohnend, ſo iſt man doch überraſcht von dem
herrlichen Rundgemälde, das ſich ganz oben bietet.
Zu unſeren Füßen liegt das pittoreske Häuſergewirr
des „goldenen Mainz” mit ſeinen zahlreichen Kirchen
und Türmen und dem majeſtätiſchen Rhein. Vor uns
Wiesbaden, die Weltkurſtadt, mit den Ausläufern des
Taunus, daran anſchließend der rebengeſegnete
Rhein=
gau bis zum Niederwalddenkmal. Nach rechts
ge=
wandt erblicken wir die bewaldeten Höhen des
Tau=
nus mit ſeinen Schlöſſern und Ausſichtstürmen,
wei=
ter die Pfalz, das idylliſche Rhein= und Maintal, den
Speſſart, die Bergſtraße, den Melibokus, Darmſtadt,
Frankfurt und den Donnersberg. Bei klarem Wetter
ein Blick von acht Stunden im Umkreiſe; ein Bild von
ſeltener Schönheit!
Dann folgte ich der Einladung des Türmers in
ſeine Wohnung. Ein paar gemütliche, kleine
Stüb=
chen, von denen das „Empfangszimmer” mit dem
üblichen und vielbenutzten Fremdenbuch beſonders
intereſſant war. Das Mobiliar iſt nicht groß, auch
hinſichtlich ſeiner Dimenſionen. Und das iſt kein
Wunder. Mußten doch dieſe Erbſtücke, natürlich ſchon
vor vielen, vielen Jahren, mittels Flaſchenzuges der
engen Treppen wegen durch die auch nicht zu großen
Fenſter hineingeſchafft werden.
Intereſſanter ſind die vielen alten Bilder, die den
größten Teil der Wände faſt völlig verdecken. Alte
Mainzer Vergangenheit zieht an uns in ſeltenen
Kupferſtichen, Aquarellen, Federzeichnungen,
Sil=
houetten und Photographien vorüber. Da finden wir
Bilder aus der Römerzeit, zahlreiche Aquarelle aus
der Zeit der Kurfürſten, auch neuere Sachen, die zum
Teil dem fleißigen Pinſel des verunglückten Vaters
Schepplers ihre Entſtehung verdanken. Natürlich
fehlt es auch nicht an hiſtoriſchen und volkstümlichen
Perſönlichkeiten. Selbſt der berüchtigte
Räuberhaupt=
mann Jean Bükler, genannt Schinderhannes, und
ſeine Geliebte Julie Blaſius haben hier einen
Ehren=
platz erhalten. In ihrer Geſellſchaft befinden ſich
zahlreiche alte Mainzer Originale, wie das „kläne
Bauerche” der bekannte Rat Limburger, die
ermor=
dete Frau Wothe, genannt die „rote Gretel”, der lange
Leopold, das letzte Original der Vorſtadt, und viele
andere typiſche Straßenfiguren.
Ein beſonderes Intereſſe erweckt ein Porträt des
Türmers Kaſpar Schneider, der hier von 1779 bis 1828
den Türmerdienſt verſah. Ein eigenartig
ehrfurcht=
gebietendes Antlitz von großer Intelligenz mit über
die Schultern herabwallenden Haaren und dichtem,
weißem Kinnbart ſchaute mir entgegen. Umgeben iſt
der Alte auf dem Bildnis von zahlreichen Bildern
und Silhouetten aus ſeinem Türmerſtübchen, unter
denen ſelbſt ſein geliebter Kater nicht fehlt. Wie ſehr
aber Schneider auch Genußmenſch war, zeigen ſeine
Lieblingsſpeiſen „Worſcht, Weck und Woin”, mit denen
er ſich auf dem Bilde verewigen ließ.
Hermann Kaſpar Schneider, alias Thorn, alias
Wammes (geb. 1766, geſt. 1846), war ein Sohn des
kur=
fürſtlichen Pferdewärters der kurmainziſchen
Garde=
reiter, Simon Schneider. Sein Bruder, Johann
Kaſpar Schneider, war ein bekannter Maler, deſſen
ſonnige Rheinlandſchaften noch heute geſchätzt ſind.
Hermann Kaſpar Schneider war von Jugend auf ein
Träumer, und ſo dünkte ihm die Uebernahme des
Türmerpoſtens auf St. Stephan geradezu als das
Ideal für ein beſchauliches Leben. Hier hauſte der
Sonderling mit ſeinem Kater und einer im Laufe der
Jahre völlig ſchwarz gewordenen Gans. Er dichtete,
fabulierte, träumte und verſuchte ſich, nicht ohne
Ge=
ſchick, in maleriſchen Entwürfen. Ein ganz beſonderes
Intereſſe hatte er für Wachtſtubenerzählungen,
Ge=
ſpenſtergeſchichten und Mainzer Ortsſagen, die ins
Gebiet des Wunderbaren gehörten, und die er in
ſei=
ner eigenartigen Weiſe niederſchrieb. Eines dieſer
Manuſkripte iſt jetzt im Urtext im Druck erſchienen.
(Erzählungen des alten Stephan Hermann Kaſpar
Schneider. Herausgegeben von L. Lindenſchmidt.
Mainz 1906.)
Auf dem Umſchlag des Originals, das die
Ueber=
ſchrift trägt: „Erzählungen des Wundervollen aus
dem Menſchenleben, als angenehme Unterhaltungen
in warmer Stub, 1817” ſteht die klaſſiſche Bemerkung
von der Hand des Großvaters des Herausgebers:
„Angefertigt für fünf Krüge Moſt, drei friſche
Leber=
würſte in Schweinsdarm und ein Laib Weißbrod von
K. Schneider auf St. Stephan. Originell, wie der
Verfaſſer, ſind auch ſeine in dieſem Werk enthaltenen
Erzählungen. Man könnte das Gruſeln dabei
ler=
nen! Scheppler, der letzte Türmer von Mainz, iſt in
ſeinem Nebenamt ein Schreiner. Nur alle acht Tage
verläßt er ſeine Warte. Er erzählte mir viel von
ſei=
nen Vorfahren und deren Erlebniſſen. Recht
merk=
würdig klingt es, wenn man erfährt, daß in früheren
Jahren Hochzeitspärchen ſich gerne in dieſem
Türmer=
ſtübchen einquartierten, um hier ungeſtört von den
ſie auf einer Hochzeitsreiſe glaubenden Freunden die
Flitterwochen zu verleben. Auch von der großen
Ex=
ploſion des Pulverturmes am 18. November 1857
wußte er Intereſſantes zu berichten. Dieſer Turm
(Martinsturm), der zur mittelalterlichen
Stadt=
befeſtigung gehörte und als Pulvermagazin diente,
enthielt damals 200 Zentner Pulver. Die Exploſion
richtete bekanntlich in den naheliegenden Stadtteilen
furchtbare Verwüſtungen an und forderte viele
Men=
ſchenleben. Auch die Stephanskirche wurde außen
und innen ſchwer beſchädigt. Spuren dieſer
Verwüſt=
ungen ſind heute noch an der Weſtſeite ſichtbar.
Aus der neueſten Zeit möge als Kurioſität
er=
wähnt werden, daß zur gleichen Zeit, als das
Zeppe=
linſche Luftſchiff bei Echterdingen zerſtört wurde, der
Blitz in den Turm von St. Stephan fuhr, ohne
wei=
teren Schaden anzurichten.
Die elektriſcher Feuermelder=Uhren und die
elek=
triſchen Glockengeläute haben nun in Mainz, wie auch
in faſt allen anderen Städten, den Türmerdienſt
ent=
behrlich gemacht.
Nummer 223.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1910.
Seiter3.
In den Kreiſen unſerer Juriſten iſt man über den
Aus=
gang der Sache ſehr geſpannt.
(*) Vom Manöver des 18. Armeekorps. Der Krieg
im Vogelsberg iſt zu Ende, wenn der Leſer dieſe
Zei=
len zu Geſicht bekommt. Die Truppenführer, beſonders
auch Exzellenz von Eichhorn, haben ſich in ſehr
befrie=
digter Weiſe über die gute Aufnahme der
Mannſchaf=
ten in der Rhön, um Fulda und in Oberheſſen, und
Tüber das gute Einvernehmen zwiſchen Bevölkerung
und Truppen ausgeſprochen. Die „Schlacht bei Ober=
Ohmen” muß das großartig angelegte, höchſt
intereſ=
ſante Gefecht vom Mittwoch genannt werden. Bei
Nebel und Tagesgrauen waren die Gegner aus ihren
Notquartieren abgerückt. Die blaue Armee — heſſiſche
Diviſion — hatte um Engelrod (116er), Ulrichſtein
(115er), Rebgeshain, Eichelhain, Hörgenau, Holpers=
Shain gelegen; die roten Truppen — 21. Diviſion —
hatten ihre Notquartiere um Schotten, Götzen, Eichsdorf,
Rainrod, Rudingshain und Michelbach. Ganze Kom=
Spagnien mußten in Scheunen, Ställen, Schuppen uſw.
mit ſchlechtem Strohlager vorlieb nehmen. Der
Mitt=
woch brachte nach einem leichten Sprühregen zum Glück
ſchönes, ſonniges Wetter; aber auch große Märſche und
Lanſtrengende Sturmangriffe auf Höhen, die vom Feind
beſetzt waren. Die Heſſen marſchierten über Ulrich=
Eſtein, Bobenhauſen, Ober= und Nieder=Seibertenrod,
Dund beſetzten die Höhen von Ober=Ohmen. Die
preu=
ßiſche Truppe kam von Schotten über Altenhain,
Wohnfeld, Bobenhauſen. Zwiſchen Seibertenrod und
Bobenhauſen kam es auf Höhe 488 zum erſten Zuſam=
Umenſtoß, bei welchem Teile der 115er weichen mußten.
Die Aufſtellung der Roten entwickelte ſich um 9 Uhr im
Ilsbachtal zwiſchen Bobenhauſen und Groß=Eichen;
die 42. Brigade — 80er, 81er und 63er Artillerie —
hat=
ten den rechten, die 41. Brigade — 87er, 88er und 27er
Artillerie — den linken Flügel. Auf den Höhen nord=
Löſtlich des Ohmtals, vom Geiſeberg bis Gänsberg und
Röderberg, ſtanden die Heſſen; ihre beſte Stellung
bil=
dete der Haineberg, direkt bei Ober=Ohmen. Der
Artilleriekampf dauerte bis etwa 1 Uhr. Erſt jetzt
begannen die eigentlichen Infanterie=Angriffe. Am
linken Flügel der Roten gab es Leben; ſie ſtiegen von
der Höhe bei Höckersdorf herunter, beſetzten das Dorf
Ober=Ohmen und ſchwärmten an der Ohmſtraße aus
Egegen den Haineberg und Gänsberg. Unaufhörlich
donnerten die Kanonen, ein vielfaches Echo warfen die
Höhen des Vogelsbergs zurück. Der Haineberg wurde
ſchließlich von den 87ern und 88ern im Sturm
genom=
men; die 168er und die 115er wichen zurück; eine Ab=
Steilung von den Telegraphentruppen wurde
abgeſchnit=
ten und das blaue Artillerieregiment Nr. 61 außer
Gefecht geſetzt. Das ähnliche Schickſal erreichte an dem
Gänsberg das dritte Bataillon der 116er. Um halb 3
Uhr war der Haineberg von Rot beſetzt; hier hielt auch
Korpskommandeur von Eichhorn. Blau hatte ſich
noch=
mals feſtgeſetzt am Röderberg, zwiſchen Zeilbach und
Unter=Seibertenrod. Nun griff die rote 42. Brigade
(80er und 81er) ein; vom Ziegenberg ſah man die
aus=
geſchwärmten Schützenlinien herunter eilen. Sie
gin=
gen über die Ohm und verdrängten vom Röderberg
den linken Flügel von Blau. Unaufhaltſam gingen
die blauen Schützenlinien zurück, und fortgeſetzt
drängte Rot nach, gegen Zeilbach. Hinter Windhauſen
fuhr ſchließlich die 25er Artillerie auf, um den Rückzug
zu decken. Es war wohl 4 Uhr, als der Kampf zu Ende
war. Die geſchlagene blaue Armee ſammelte ſich
wie=
der bei Breidenbach-Romrod und kochte ab. Die
Blauen beſetzten den Höhenzug zwiſchen Ohm= und
Feldatal, am Eiſenmannskopf, und bei Zeilbach lag
die Vorhut, ſämtliche Orte zwiſchen Wettſaaſen und
Stumpertenrod waren ſtark beſetzt. Aus dieſer
beider=
ſeitigen Aufſtellung begann am Donnerstag ſehr früh
der Schlußkampf.
— Inbiläum. Heute ſind es 25 Jahre, daß der
Kellermeiſter Friedrich Grüner bei der Firma
Hof=
lieferant Wilh. Schulz, Weinhandlung, hier in
Dien=
ſten ſteht.
— Die Bibliothek der Großh. Zentralſtelle
für die Gewerbe iſt außer den Bureauſtunden von
8½—12½ Uhr vormittags und 2½—5½ Uhr nachmittags,
an den Samstagen nur vormittags, in der Zeit vom
1. Oktober bis 1. April auch Dienstags und Freitags
abends von 8—10 Uhr geöffnet. Es wird durch dieſe
Beſuchszeiten namentlich ſolchen Perſonen, welche
tags=
über im Berufe ſtehen, ebenfalls Gelegenheit geboten,
ſich das in der Bibliothek und Vorbilderſammlung
namentlich für Gewerbe= und Kunſtgewerbetreibende,
für Lehrlinge und Schüler bereitgehaltene reiche Material
zu Nutze zu machen, ſowie auch Einblick in die
Patent=
ſchriften=Sammlung zu nehmen.
— Zum Wohltätigkeitskonzert des Ev. Arbeiter=
und Handwerkervereins tragen wir noch ergänzend
nach, daß im Verlaufe des Konzertabends der 2.
Vor=
ſitzende des Vereins, Herr Roch, allen Mitwirkenden,
die ihre künſtleriſchen Kräfte ſo bereitwillig in den Dienſt
der guten Sache geſtellt hatten, den Dank des Vereins
ausſprach und den beiden Damen, Fräulein Weinmann,
die durch ihre meiſterhaften, mit allſeitigem Beifall
auf=
genommenen Klaviervorträge, und Fräulein Sturmfels,
die durch ihre tonſchön und verſtändnisvoll geſungenen
Lieder in hervorragender Weiſe zum Gelingen des
Abends beigetragen hatten, Blumenbuketts überreichte.
— Blumenpflege in Arbeiterfamilien. In der
Knabenarbeits=Anſtalt ſind bis Samstag, den 24.
Sep=
tember, die für die Ausſtellung beſtimmten Pflanzen
ein=
zuliefern. Am Sonntag findet dann die Preisverteilung
ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Die Turngeſellſchaft Darmſtadt veranſtaltet
am nächſten Samstag in ihrem Turnhauſe,
Dieburger=
ſtraße 26, eine Abſchiedsfeier für ihre zum Militär
ab=
gehenden Mitglieder, worauf wir auch an dieſer Stelle
hinweiſen. (Näheres im Anzeigeteil.)
— Der Fahrplan „Blitz” (Winterausgabe), der
nach amtlichen Quellen bearbeitet iſt, iſt im Verlage von
Georg Hof, Papierhandlung, Inhaber Edgar Wetzſtein,
ſoeben erſchienen und in allen Buch= und
Papierhand=
lungen zum Preiſe von 20 Pfg. zu haben. (S. Anzeige,)
D. Ein ungewöhnlich ſchneller Tod ereilte am
Sonn=
tag abend das 5jährige Töchterchen eines hieſigen
Kell=
ners. Die Kleine ſpielte noch am ganzen Tag und war
munter; ihre Umgebung merkte keinerlei
Veränder=
ung. Am Abend fühlte ſich die Kleine plötzlich unwohl,
es ſtellte ſich Erbrechen ein; man ſchickte nach dem Arzt,
aber kurze Zeit darauf war die Kleine tot. Der
her=
beigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen,
aber nicht die Urſache. Die Leiche des Kindes wurde
nun gerichtlich geöffnet, und es ſtellte ſich heraus, daß
eine Art Waſſerſucht den plötzlichen Tod des Kindes
verurſacht hatte. Bösartigen Verleumdungen dürfte
dadurch vorgebeugt ſein.
§ Pfungſtadt, 22. Sept. Im Auftrag des
Landes=
kultur=Inſtruktors Polak aus Rumänien kaufte die
Ziegenhandlung Meier Mannheimer von hier in
ver=
ſchiedenen Orten des Rieds 250 Ziegen und Böcke.
Dieſelben wurden dieſer Tage am hieſigen Bahnhofe
in 5 Waggons verladen und gelangen nach 7 Tagen
an den Ort ihrer Beſtimmung.
— Groß=Gerau, 21. Sept. Die im Kreiſe Groß=
Gerau noch lebenden Veteranen der Jahre
1848, 64, 66 und 1870/71 wollten wiſſen, wie viele ihrer
ehemaligen Kriegskameraden noch am Leben ſind und
ver=
anſtalteten daher eine genaue ſtatiſtiſche Zuſammenſtellung,
die auch für weitere Kreiſe, in denen die Verhältniſſe meiſt
gleichartig liegen dürften, von beſonderem Intereſſe ſind.
Nach der Zuſammenſtellung gab es in 20 Gemeinden des
Kreiſes 843 Kriegsteilnehmer. Von dieſen leben noch 452
Veteranen oder rund 54 Prozent. 340 Krieger oder 40
Prozent ſind nach den Feldzügen geſtorben und 51 oder
rund 6 Prozent aller Feldzugsteilnehmer ſind auf dem
Felde der Ehre geblieben. Mit der höchſten militäriſchen
Auszeichnung, mit dem eiſernen Kreuze, wurden 5 Mann
im Jahre 1870/71 dekoriert, wovon noch 3 am Leben
ſind.
Mainz, 22. Sept. Die Bruſtſeuche unter dem
Pferdebeſtand des Dragonerregiments Nr. 6 hier greift
weiter um ſich. Neuerdings mußten die ſämtlichen
Re=
monten der zweiten Eskadron nach den Iſolierbaracken
verbracht werden, die am Fort Bingen für die
ver=
ſeuchten Tiere errichtet wurden. Die Iſolierung wird
ſo ſtreng gehandhabt, daß die mit der Pflege der Tiere
betrauten Mannſchaften weder ihre Kaſernen betreten,
noch mit anderen Dragonern verkehren dürfen. Die
vier Zelte, in denen über 200 Pferde untergebracht
ſind, kamen von der Garniſonverwaltung Darmſtadt.
— Aus Rheinheſſen, 21. Sept. Eine wahre Jagd
iſt gegenwärtig in allen Weinorten nach alten Weinen
zu beobachten. Wo noch größere Beſtände anzutreffen
ſind, werden dieſe zu bis jetzt ſelten erlebten Preiſen
aufgekauft. Die Preiserhöhung beträgt für die letzten
Wochen allein ca. 40 Prozent der früheren Preiſe.
Weine, die im Juli noch zu 600 Mark verkauft wurden,
koſten jetzt bereits 850—900 Mark pro Stück. Sehr
be=
deutende Kaufabſchlüſſe wurden in den letzten Wochen
in Oppenheim gemacht. Es kamen zuſammen 146 Stück
Weißweine zur Verſteigerung, für welche insgeſamt
rund 120000 Mark erzielt wurden. In vielen Orten
werden auch bereits die neuen, noch nicht gekelterten
Trauben zu ſehr hohen Preiſen aufgekauft. Der Preis
bewegt ſich zwiſchen 24—32 Mark pro Eiche. Das ſind
Preiſe, wie ſie die älteſten Winzer ſelten höher erlebt
haben. Es ſteht ſchon jetzt feſt, daß der ſo beliebte
„Halbe” in beſſeren Lagen demnächſt nicht mehr zum
vielfach üblichen Preiſe von 25 Pfg. zu haben iſt. Viele
Wirte ſind bereits aufgeſchlagen, und auch in den
ein=
zelnen Winzerhäuſern Rheinheſſens und des
Rhein=
gaues wurde bereits der Preis für den „Halben” von
25 auf 30 Pfg. erhöht.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 21. Sept. Der Kaiſer
wird auch in dieſem Jahre einige Tage als Jagdgaſt
des Fürſten Henckel zu Donnersmarck auf Schloß
Neu=
deck verbringen. Die Tage des Aufenthaltes ſind noch
nicht feſtgeſetzt, werden aber, der Schleſiſchen Ztg.
zu=
folge, vorausſichtlich in den Schluß des Monats
No=
vember fallen. Während dieſes Kaiſerbeſuches dürfte
auch die Einweihung der Techniſchen Hochſchule und der
Kaiſerbrücke in Breslau ſtattfinden. — Heute gelang
es der Kriminalpolizei, die Juwelen des
Ban=
kiers Mosler, die aus deſſen Villa in Dahlem in
der Nacht zum vorigen Samstag geſtohlen wurden und
einen Wert von 36000 Mark repräſentieren, in dem
Laden eines hier in der Puttkamerſtraße wohnenden
Händlers wiederzufinden. Als Dieb kommt der Diener
Ferndt in Betracht, der früher in der Villa bedienſtet
war und aus guter Familie ſtammt. — Zu der
Er=
mordung des Bierkutſchers Ernſt Haaſe,
der in der Nacht zum 26. Oktober 1906 unweit Trebus
bei Müncheberg erſchlagen wurde, wird noch gemeldet:
Die mutmaßlichen Täter, die Arbeiter Konrad und
Buſſe, haben ſich jetzt nicht nur in Widerſprüche
ver=
wickelt, ſondern ſich auch bereits gegenſeitig einiger
Verbrechen beſchuldigt. So gab Buſſe an, ſie hätten
wenige Tage vor ihrer Verhaftung in einem Walde bei
Müncheberg gewildert, als Konrad plötzlich den
Guts=
beſitzer erblickte und ſofort mit der Büchſe nach ihm
zielte. Erſt im letzten Moment ſei es ihm (Buſſe)
ge=
lungen, dem anderen die Büchſe zu Boden zu drücken.
Konrad iſt über dieſe Aeußerung ſehr erbittert. Die
gegenſeitigen Beſchuldigungen haben begonnen,
nach=
dem fünf Perſonen, durch deren eidliche Ausſagen die
beiden des Mordes Beſchuldigten einen Alibibeweis
geführt hatten, feſtgenommen waren und eingeſtanden,
daß ſie damals Meineide geleiſtet haben.
Kaſſel, 22. Sept. Bei der Ankunft des
Leip=
ziger D=Zuges wurde geſtern auf dem hieſigen
Hauptbahnhof ein Paſſagier aus dem Speiſewagen
heraus verhaftet, der ſich Kaufmann Katz aus
Leip=
zig nannte und angab, Juwelenhändler zu ſein. Er
hatte ſich dadurch verdächtig gemacht, daß er im
Speiſe=
wagen mehrere wertvolle Brillantnadeln und Ringe
zu Schleuderpreiſen an die Oberkellner verkaufte und
den Erlös ſofort in Sekt umſetzte. Man fand bei ihm
keinen Pfennig Bargeld, wohl aber für 50000 Mark
Juwelen und zwei Fahrkarten erſter Klaſſe. Ein
Komplize von ihm wurde nicht entdeckt.
Nürnberg, 22. Sept. In der vergangenen Nacht
brach in der Wölkernſtraße ein Zimmerbrand aus,
bei dem die 21jährige Arbeiterin lebensgefährliche und
ihr ¾jähriges Kind ſchwere Brandwunden erlitten.
Bei dem Verſuche, das Feuer zu löſchen, wurde die
Mutter der Arbeiterin an den Armen verbrannt.
Ein 21jähriger Kaufmann, der Geliebte der Arbeiterin,
wurde verhaftet. Er ſoll ein mit brennendem Spiritus
gefülltes Glas in das Bett geworfen haben.
Landan (Pfalz), 22. Sept. Geſtern erſchoß ſich
ein Soldat der 5. Kompagnie des 18. Infanterie=
Regi=
ments namens Eckerich aus Speyer. Furcht vor Strafe
ſoll den 24jährigen Selbſtmörder in den Tod getrieben
haben.
Kattowitz, 22. Sept. An der ſchleſiſch=ruſſiſchen
Grenze wurde geſtern ein berüchtigter
Mädchen=
händler, Lewkowitz, aus Bendzin verhaftet, in
deſſen Geſellſchaft ſich drei Mädchen befanden. Aus der
bei dem Verhafteten beſchlagnahmten Korreſpondenz
geht hervor, daß eine Organiſation von ruſſiſchen
Mäd=
chenhändlern beſteht, die ſich auch nach Oberſchleſien
ver=
zweigt.
Brüſſel, 22. Sept. Aus Gent wird berichtet: Eine
auffallend gekleidete Frauensperſon mit ſehr
blondem Haar und großem Hut wurde auf dem
Markt=
platz von Straßenjungen angerempelt. Dabei fiel der
Perſon der Hut ſamt den falſchen Haren zur Erde und
es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen Mann in
Frauenkleidern handelte. Die verſtändigte
Poli=
zei nahm den Mann feſt, der angab, Heinrich Kote zu
heißen und 1883 geboren zu ſein. Er habe als
Unter=
offizier in der deutſchen Armee gedient. Es wurden
bei ihm 1500 Francs in belgiſchen Noten gefunden. In
ſeinem Koffer fanden ſich mehrere Raſiermeſſer und
einige Brillanten.
Madrid, 22. Sept. In Majorada del Campo, einer
größeren Ortſchaft in der Provinz Madrid, war
an=
läßlich des Jahrmarktes ein großer Bretter=Zir=
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Deutſch=franzöſiſche Schülerreiſen.
Die in Berlin erſcheinende franzöſiſche Zeitung
Journal d’Allemagne und die in Paris erſcheinende
deutſche Pariſer Zeitung werden von jetzt ab in jedem
Jahr ein Preisausſchreiben veranſtalten. Das Journal
d'Allemagne ſtellt für die deutſche Schuljugend ein
Thema für Aufſätze in der franzöſiſchen
Sprache. Die fünfzig beſten Arbeiten werden
mit einer zehntägigen koſtenloſen Reiſe nach
Paris prämiiert. Die Pariſer Zeitung veranſtaltet
ein gleiches Preisausſchreiben für die franzöſiſche
Schuljugend. Die beiden Blätter haben dafür
vorläu=
fig einen Fonds von 12000 Mark ausgeſetzt. Die
Rei=
ſen werden durch die Komitees für internationalen
Schüleraustauſch ausgeführt. Das Berliner Komitee
bildet gleichzeitig die Jury für das Preisausſchreiben.
* Ein Stimm=Phänomen wurde dieſer
Tage im Zentraltheater in Dresden einer Gruppe von
Aerzten, Geſanglehrern und der Preſſe vorgeführt.
Der Dresdener Anzeiger berichtet über den
Wunder=
mann, einen Herrn Soma Balogh aus Peſt,
folgen=
des: Der junge Sänger, der von Natur eine
Tenor=
ſtimme hat, die er bis zum eingeſtrichenen As hören
ließ, iſt imſtande, Brummtöne zu ſingen, deren tiefere
Quinte faſt gleich ſtark mitklingt. Der Dresdener
Halsſpezialiſt Dr. Bottermund betonte, daß
Doppel=
ſtimmigkeit — ſogenannte Diplophonie — gelegentlich
vorkomme und ihren Grund in krankhafter
Veränder=
ung der Stimmbänder habe. Davon ſei bei Soma
Ba=
logh jedoch keine Rede; die Stimmbänder ſeien
voll=
kommen geſund und normal. Wie der Sänger es
fer=
tig bringt, die Stimme gleichzeitig in zwei Tönen
klingen zu laſſen, blieb den Anweſenden wohl ein
Rät=
ſel. Deutlich zu hören iſt, daß nur ein Ton ſcharf
ge=
preßt angeſungen wird und der andere Ton
mit=
ſchwingt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, wie auch
Sach=
verſtändige meinen, daß vielleicht die ſogenannten
fal=
ſchen Stimmbänder, die Taſchenbänder, in
Mitſchwing=
jungen geraten.
Kleines Fenilleton.
— Die Romantik des großen Loſes.
Die Geſchichte von glückbringenden Lotterieloſen, von
verlorenen und wiedergefundenen Unterpfändern des
Glückes, wird durch ein romantiſches Ereignis
berei=
chert, das ſich vor kurzem in Brüſſel zugetragen hat.
Die Ziehung der Ausſtellungslotterie hatte
ſtattgefun=
den; von allen Seiten ſtrömten die vom Glück
begün=
ſtigten Gewinner herbei, um ihre Preiſe abzuholen;
nur für das große Los von 200000 Franks meldete ſich
niemand. Woche um Woche verſtrich, und man
zwei=
felte ſchon, ob der Beſitzer des Loſes wieder auftauchen
würde, als er plötzlich unter ungewöhnlichen
Umſtän=
den aufgefunden wurde. Wenige Tage vor der
Zieh=
ung war ein junger belgiſcher Bergmann bei der
Ar=
beit durch einen fallenden Stein getötet worden. Nach
den in ſeinem Beruf herrſchenden Sitten wurde er in
ſeiner Bergmannsuniform, in ſeinem beſten Anzuge,
zur letzten Ruhe beſtattet. Die Beerdigung war längſt
vorüber, als bekannt wurde, daß er kurz vor ſeinem
Tode noch ein Lotterielos gekauft hatte. Mit
Geneh=
migung der Behörde wurde ſein Körper exhumiert,
und in der Weſtentaſche fand man das vermißte Los;
es hatte den Haupttreffer gemacht. Eine engliſche
Wochenſchrift erzählt in Anknüpfung an dieſe
Ge=
ſchichte von dem Unglück eines kleinen Geſchäftsmanns,
der ſich mit ſeinem erſparten Gelde vier Lotterieloſe
kaufte. Er erhielt vier aneinander liegende Zahlen,
und da er das für eine ſchlechte Chance hielt, tauſchte
er wenigſtens eines der Billetts um. Man kann ſich
leicht vorſtellen, wie bitter er das bereute, als kurz
darauf bei der Ziehung dies umgetauſchte Los mit
einem Gewinn von 400000 Mark herauskam. Mehr
Glück hatte eine franzöſiſche Witwe, Mme. Hoſer, die
ſich als Kantinenwirtin eines Dragoner=Regiments
ihren kärglichen Lebensunterhalt verdiente. Eines
Tages beſchloß ſie, „dem Glück die Hand zu bieten” und
drei Loſe einer großen Lotterie zu kaufen. Die
Num=
mern 2171, 2172 und 2173 wurden ihr angeboten. Sie
lehnte es ab, das letzte Los anzunehmen, weil es ihre
Unglückszahl, die 3, enthielt. Statt deſſen bekam ſie
Nummer 2174, und war auch völlig zufrieden. Ihr
Inſtinkt behielt Recht, 2173 blieb ohne Gewinn, aber
2174 machte den Haupttreffer mit 800000 Mark.
Merk=
würdig iſt der Fall eines Mechanikers aus Coruna,
der drei Nächte hintereinander aufwachte mit der
Vor=
ſtellung, daß ihm die Zahl 125869 zugeflüſtert worden
ſei. Der Vorfall machte auf ihn ſo tiefen Eindruck, daß
er wochenlang nach dieſem Lotterielos fahndete, und
es endlich auch fand; gerade in dem Augenblick, als
ein wohlhabender Bürger der Stadt das Los als eine
Unglückszahl zurückgegeben hatte. Wenige Tage
ſpä=
ter war der junge Mechaniker Beſitzer eines
Vermö=
gens von 400000 Mark; ſein Los hatte den erſten Preis
gewonnen. Kurz darauf ereignete ſich wiederum vor
der Ziehung der Spaniſchen Lotterie ein anderer
merkwürdiger Glücksfall. Ein Zettelankleber in Madrid
ſah eines Morgens eine alte Dame auf dem Trottoir
ausgleiten und hinfallen. Er warf ſeinen Pinſel und
ſeine Plakate beiſeite und half der alten Dame, in der
Hoffnung, irgend eine Kupfermünze als Belohnung
zu erhalten. „Ich habe kein Geld bei mir” ſagte die
Dame, „aber hier, hier haben Sie ein Lotterielos,
möge es Ihnen Glück bringen”. Es war ein
Zehntel=
los der großen Weihnachtslotterie, und es brachte dem
galanten Zettelankleber auch Glück, denn es machte
einen Hauptgewinn, und auf den Anteil des Inhabers
entfielen 160000 Mark.
CK. Exotiſche Leckerbiſſen. Dem
Beſtre=
ben der Gourmets, die moderne Küche durch die
Er=
findung neuer, ſeltſamer Gerichte zu bereichern, iſt in
der großen Londoner Ausſtellung der Delikateßhändler
und Gewürzkrämer, die ſoeben in der Agrieultural
Hall eröffnet wurde, ein neuer Bundesgenoſſe
entſtan=
den. Die Beſucher der Ausſtellung haben die
Gelegen=
heit, Leckerbiſſen zu koſten, die gewiß nicht zu den
All=
täglichkeiten gehören. Die Senſation des Tages iſt die
Haifloſſenſuppe; es gibt zwar Leute, die mit einem
leichten Schauer dieſe neueſte Kreation moderner
Koch=
kunſt ablehnen, aber viele laſſen ſich die Gelegenheit
nicht entgehen und probieren wenigſtens einen Löffel
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1910.
Nummer 223.
kus errichtet worden, in dem geſtern ein Stiergefecht
ſtattfand. Als alle Plätze gefüllt waren, brach der
Bretterbau plötzlich zuſammen, alle Zuſchauer
unter den Trümmern begrabend. Einer wurde als
Leiche geborgen, über hundert erlitten Verletzungen,
davon 30 ſchwere.
New=York, 21. Sept. Eine
Vergiftungsge=
ſchichte beſchäftigt gegenwärtig die New=Yorker
Poli=
zei. In Darien in Connecticut war vor einigen Tagen
die vom Fabrikbeſitzer William Serales geladene
Ge=
ſellſchaft nebſt dem Dienerperſonal nach einem Feſtmahl
unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Jetzt
hat die Polizei den früheren Kellermeiſter des reichen
Fabrikanten nebſt ſeiner Frau, die die Stellung einer.
Kammerzofe inne hatte, verhaftet. Beide waren
plötz=
lich entlaſſen worden. Aus Rache haben ſie daraufhin
Arſenik unter das Mehl gemiſcht, das der Koch zum
Backen von Biskuit benutzte. Am Geſellſchaftsabend
erkrankten dann plötzlich das Ehepaar Serales, ſeine
Gäſte und die geſamte Dienerſchaft. Nur dem ſchnellen
Eingreifen mehrerer Aerzte gelang es, ſie am Leben zu
erhalten. Der Kellermeiſter und ſeine Frau beſtreiten
jede Schuld.
New=York, 21. Sept. Bei der Ankunft des
Schnell=
dampfers „Luſitania” wurde das Verbrecherkleeblatt
verhaftet, das in der Luxemburger Abteilung der
Brüſſeler Weltausſtellung Uhren im Werte
von 35000 Mark geſtohlen hat.
Fort Wayne (Indiana), 21. Sept. Bei einem
Eiſen=
bahn=Zuſammenſtoß wurden 30 Perſonen getötet.
Das Bahn=Unglück ereignete ſich bei Ringsland auf der
Wabaſh=Valley=Linie durch den Zuſammenſtoß eines
Ex=
preßzuges mit einem Straßenbahnzuge.
Kongreſſe und Verbandstage.
62. Hauptverſammlung des evangeliſchen
Vereins der Guſtav Adolf=Stiftung.
— Stralſund, 20. Sept. Unter überaus
zahl=
reicher Beteiligung von Abgeordneten der Guſtav
Adolf=Vereine aus dem ganzen Reiche und auch aus
Oeſterreich, Ungarn, Frankreich, Belgien, Schweden
und Italien trat heute hier der Evangeliſche Verein
der Guſtav Adolf=Stiftung zu ſeiner 62.
Hauptverſamm=
lung zuſammen. Zunächſt tagte die Vollſitzung des
Zentralvorſtandes, die eine Reihe grundſätzlich
wichti=
ger oder langfriſtiger Unterſtützungsgeſuche zu
erledi=
gen und über ſchwebende Fragen aus der Arbeit des
Geſamtvereins zu verhandeln hatte. Sie nahm dabei
mehrere Berichte entgegen. Der von dem
General=
ſekretär des Geſamtvereins, Paſtor Braunſchweig=
Leipzig erſtattete eingehende Jahresbericht über
die Tätigkeit des Guſtav Adolf=Vereins lag dem
Kol=
legium vor. Dem Bericht entnehmen wir, daß die
Einnahme des Geſamtvereins im Jahre 1909 2076 472
Mark betragen hat (gegen 2031 285 Mark im Jahre
1908), während die Verfügungen des Geſamtvereins
ſich auf 1888 190 Mark belaufen (gegen 1851705 Mark
im Jahre 1908). Das Vermögen des Geſamtvereins iſt
von 5916634 Mark auf 6 280813 Mark geſtiegen.
Ge=
wachſen iſt die Schar der Mitarbeiter: die Zahl der
Zweigvereine hat ſich von 2045 auf 2056, die Zahl der
Frauenvereine von 671 auf 676 erhöht. Gewachſen iſt
auch die Zahl der evangeliſchen Diaſpora=Gemeinden
und Anſtalten, die bei dem Guſtav Adolf=Verein Hilfe
ſuchen: in den Unterſtützungsplan ſind jetzt 2345
Ge=
meinden aufgenommen (gegen 2304 im Vorjahre). Als
ſichtbare Zeichen der Vereinsarbeit führt der Bericht
an, daß im Vorjahr 49 Kirchen, 14 Pfarrhäuſer, 5
Schu=
len und 4 Anſtalten, bei deren Bau der Guſtav Adolf=
Verein hilfreiche Hand geleiſtet habe, in Gebrauch
ge=
nommen werden konnten. Allerdings ſtellen dieſe
Bauten nur einen Bruchteil der Vereinsarbeit dar, die
in der Erhaltung von Diaſporagemeinden und =ſchulen,
Geiſtlichen und Lehrern, in der Fürſorge für
Diako=
niſſenſtationen, Konfirmandenanſtalten, Diaſpora=
Waiſenhäuſern uſw. ein über vier Erdteile
ausgedehn=
tes Arbeitsfeld findet. Den Schluß des Berichts bildet
eine trotz ihrer Gedrängtheit anſchauliche Darſtellung
der deutſchen evangeliſchen Diaſpora im europäiſchen
und überſeeiſchen Ausland, namentlich in Südamerika.
An den Kaiſer und den Großherzog von Baden
wur=
den Huldigungstelegramme geſandt.
Mit der Hauptverſammlung des Guſtav Adolf=
Vereins iſt auch die 14. Konferenz der
evange=
liſchen Diaſpora= Anſtalten verbunden. Auf
der Konferenz ſprach nach Erſtattung des
Jahresbe=
richtes durch Pfarrer Lic. Zänker=Vierſen im
Rhein=
land, Pfarrer Waldhauſen=Lixheim in Lothringen über
den Mißbrauch der Diaſpora=Anſtalten von katholiſcher
Seite und Inſpektor Wehrmann=Höxter in Weſtfalen
über die zweckmäßige Geſtaltung der Anſtaltsfeſte.
Am Nachmittage tagte die erſte nicht öffentliche
Verfammlung der Abgeordneten in der
St. Johannes=Kirche. Sie erledigte die geſchäftlichen
Angelegenheiten. Nach langer Erörterung beſchloß die
Verſammlung, die Unterſtützung von Gemeinden des
Deutſchen Reiches von ausreichenden Leiſtungen oder
Kirchenſteuern der einzelnen Gemeinden abhängig zu
machen. Dann berichtete ein Mitglied des
Zentral=
vorſtandes über die deutſch=evangeliſche Gemeinde in
Nizza. Der Vorſitzende Superintendent D. Dr.
Har=
tung=Leipzig beſprach die Stellung des Vereins zu dem
in Breslau neu entſtandenen Verein für deutſch=
evan=
geliſches Leben im Auslande. Sodann regte Kirchenrat
Gramberg=Oldenburg (Gr.) die Schaffung eines
Dar=
lehnsfundus an, die jedoch mit Rückſicht auf
mannig=
fache Schwierigkeiten, die ſich daraus ergeben würden
und nach den Erfahrungen, die man gemacht hat, vom
Zentralvorſtand nicht gutgeheißen werden konnte. An
die Abgeordnetenverſammlungen ſchloſſen ſich zwei
Abendgottesdienſte an.
* Stralſund, 22. Sept. Die
Hauptver=
ſammlung des Guſtav Adolf=Vereins hat in
namentlicher Abſtimmung mit 141 Stimmen die große
Liebesgabe im Betrage von 22304 Mark der Gemeinde
Hüningen im Elſaß zugewendet. Als Ort der nächſten
Hauptverſammlung wurde Frankfurt a. M. gewählt.
— Magdeburg, 22. Sept.
Sozialdemo=
kratiſcher Parteitag. Die heutige
Donners=
tags=Sitzung eröffnete der ſtellvertretende Vorſitzende
Glück=Magdeburg um punkt 9 Uhr. Die Erregung der
letzten Nacht hat ſich gelegt. Auch die Süddeutſchen
haben ſich wieder eingefunden. Die geſtrigen Vorgänge
wurden mit keinem Wort mehr erwähnt, ſondern es
wurde in der Erledigung der Tagesordnung
fortgefah=
ren, als ob nichts paſſiert wäre. Die Süddeutſchen
waren in einer Sitzung übereingekommen, weder eine
Erklärung auf dem Parteitag noch eine ſchriftliche
Er=
klärung zu Protokoll zu geben. Bebel iſt heute
abge=
reiſt. Er hatte heute nacht an der Abſtimmung über
den neuen Antrag Zubeil nicht mehr teilgenommen.
Die übrigen Vorſtandsmitglieder ſtimmten jedoch alle
mit Ja. Reichstagsabgeordneter Noske=Chemnitz
er=
ſtattete hierauf den Bericht der ſozialdemokratiſchen
Reichstagsfraktion.
Heer und Flotte.
* Der Köln. Zeitung wird aus Berlin geſchrieben:
Von allen Seiten und nicht zum mindeſten von deutſcher
ſind die bedeutenden Erfolge der franzöſiſchen
Flugtechnik bei den letzten Manövern rückhaltlos
anerkannt worden. Man kann auch ohne weiteres
zu=
geben, daß die Franzoſen, die ſich früher als wir auf
den Bau und die Lenkung der modernen Flugmaſchinen
geworfen haben, uns darin um einiges voraus ſind.
Wenn man aber daraus den Schluß ziehen wollte, daß
wir in der Beherrſchung der Luft ganz in den
Hinter=
grund gedrängt ſeien, ſo würde das nicht zutreffen
Unſere Lenkballons haben ſich nach ſachverſtändigem
Urteil während der Manöver vorzüglich bewährt
und das Vertrauen in ihre militäriſche Verwendbarkeit
iſt nicht erſchüttert, ſondern geſtiegen. Es ſteht zu
er=
warten, daß die gemachten Erfahrungen noch weiteren
Nutzen bringen werden. Wenn Pariſer Blätter zu
be=
richten wiſſen, der Kaiſer habe, beeinflußt durch die
Erfolge der franzöſiſchen Flugtechnik, den Grafen
Zeppelin aufgefordert, ſich kräftig dem Bau von
Aero=
planen zu widmen, ſo iſt das eine völlig unbegründete
Vermutung.
Luftſchiffahrt.
* Berlin, 22. Sept. Für das große
inter=
ationale Wettfliegen, das im nächſten
Früh=
jahr von Paris über Berlin und Brüſſel
nach London ſtattfinden wird, ſtiftete das Berliner
Verlagshaus Ullſtein u. Ko. als Verlegerin der B. Z.
am Mittag einen Preis von hunderttauſen d
Mark. Dieſer „B. Z.=Preis der Lüfte” ſoll in
Ber=
lin am Schluß der Etappe Paris=Berlin an die
Sie=
ger verteilt werden. Von der Geſamtſumme bleiben
vierzigtauſend Mark für einen Flieger deutſcher
Natio=
nalität oder für ſolche Flieger reſerviert, die auf ganz
oder teilweiſe in Deutſchland hergeſtellten Maſchinen
in Berlin eintreffen. Für den deutſchen Teil des von
der verbreitetſten franzöſiſchen Zeitung Le Journal
veranſtalteten Rundfluges übernahm die B. Z. am
Mittag die Organiſation.
* Metz, 22. Sept. Der geſtern abend um 9 Uhr mit
drei Herren in Hamburg aufgeſtiegene Ballon „
Ham=
burg” des Hamburger Vereins für Luftſchiffahrt, Führer
Freiherr von Pohl, iſt heute nachmittag um 1 Uhr auf dem
Schlachtfelde Saint Marie=aux=Chénes, unmittelbar an der
franzöſiſchen Grenze, glatt gelandet. Der Ballon
voll von dieſer originellen Suppe, von der der Teller
„nur” zwei Mark koſtet. Eine andere Rarität iſt der
„echte Elfenbein Jelly” eine Art Marmelade, die durch
ein beſonderes Verfahren aus gemahlenem Elfenbein
hergeſtellt iſt und eine prächtige Goldfarbe zeigt. Dieſe
Marmelade wird kalt mit dem Löffel gegeſſen.
Be=
ſonders angeprieſen wird eine Suppe, die nicht etwa
aus einfachen Schildkröten, ſondern aus
Sumpfſchild=
kröten bereitet wird. Wer dieſe „Sumpfſuppe” koſten
will, muß für den Teller 4,50 Mark erlegen.
* Die längſte Perlenkekte der Welt.
Die neu erwachte Vorliebe für Perlenſchmuck jeder
Art bringt eine franzöſiſche illuſtrierte Zeitſchrift zu.
der Feſtſtellung, daß ſich die längſte Perlenkette der
Welt in Deutſchland befindet und der „ſchönſten Frau
des Berliner Hofes” der Fürſtin von Pleß, gehört.
Die Kette mißt mehr als ſieben Meter und beſteh
aus ungefähr 2000 Perlen. Wenn ihre Beſitzerin ſie
als Perlenkollier tragen wollte, ſo würde ſie ſie
nich=
weniger als zwanzig Mal um den Hals legen können
Als Uhrkette oder als Fächerkette angeordnet, müßt
die Kette viermal zuſammengelegt werden, damit ſie
nicht länger wäre, als die gewöhnlichen Uhrketten.
Sie läßt bei ihrer Länge noch mannigfache ander
Verwendungen zu. Auf einer Photographie der
Für=
ſtin, die die Zeitſchrift veröffentlicht, hat ſich die Für
ſtin das Vergnügen gemacht, mit ihr ihr Kleid ober
halb des Knöchel mehrfach zu umwickeln. Sie iſt da
bei dennoch zweimal um den Hals gelegt.
* Die „Quaſſelſtrippe‟ Heitere Auger
blicke aus dem Berufsleben vorſtädtiſcher
Fernſprech=
beamtinnen werden der Tägl. Rundſchau im folgender
geſchildert:
Ein erregter Teilnehmer: Fräulein, ick unterhalt
mir ganz jemütlich mit Grünau, und mit eenem Male
reißen Sie mir entzwei. Glooben Sie, dat es ang
nehm is, wenn eener mitten durchgeriſſen wird?
Beamtin: Ich kann Sie nicht verbinden! Iſt denn
das noch ein alter Anſchluß?
Teilnehmer: J bewahre, Fräuleinchen, das iſt noch
ein junges Ehepaar!
Anruf vom Automaten: Ick habe ſchon meinen
Jroſchen durchgeſtochen!
Das Fräulein: Sie mußten erſt anrufen und dann
en Groſchen durchſtecken. Nun müſſen Sie noch
ein=
mal zahlen.
Sprecher: Aber ick habe doch ſchon bezahlt! Sie
müſſen doch wiſſen, wat Sie vor Jroſchens da oben
haben!
Das Fräulein: Wenn Sie Verbindung haben
wol=
len, müſſen Sie eben nochmals zahlen!
Sprecher: Dann will ick die Verbindung jar nich
haben, aber ſchieben Sie mir augenblicklich meinen
Jroſchen zurück!
Teilnehmer (in höchſter Wut): Wat is denn dat?
Ick klingle und klingle und Sie melden ſich nich, Fräu
lein? Wenn ick Ihnen rufe, haben Sie zu funktio
nieren!
Am Automaten: Fräulein: Das Geſpräch koſtet
10 Pfg. Bitte, erſt zahlen.
Sprecher: Wat, Fräulein? Ick kann Ihnen nich
verſtehen.
Fräulein: Sie möchten 10 Pfg. hineinſtecken.
Sprecher: Weeß Jott, Fräulein, ick verſteh’ nich
wat Se wollen.
Fräulein: Ich kann Sie nicht früher verbinden
be — vor — Sie nicht 10 Pfg. ge — zahlt haben.
Sprecher: Un wenn Se ſich uft Amt uf’n Kopt
ſtellen, ich verſteh’ Ihnen nich.
Fräulein: Zum Kuckuck; inen Jroſchen ſoll’n Sc
rinpfeffern!
Sprecher: Aber jern, warum ſagen Se dat nid
jleich klar und deutlich.
flog über Königswinter, Bonn, durch die Eifel über
Die=
denhofen und erreichte eine Höhe von 1300 Metern.
* London, 22. Sept. Auf dem Flugplatze zu
Folkeſtone erlitt geſtern der Blériotpilot Barnes
einen ſchweren Schädelbruch und einen Bruch des
Hand=
gelenkes. Seine Maſchine wurde total zertrümmert.
Sport.
— Schlittſchuh=Klub-Sportverein. Das
interne Lawn=Tennis=Turnier findet am Mittwoch,
den 28. dieſes Monats, und den folgenden Tagen auf
dem Sportplatze am Böllenfalltor ſtatt. Meldungen
werden bis Dienstag, den 27. d. M., nachmittas 5 Uhr,
auf dem Sportplatze oder von Herrn Werner
Land=
mann, Hoffmannſtraße, entgegengenommen. Nach aller
Vorausſicht wird die Beteiligung am Turniere eine
ſehr gute werden; intereſſante Wettſpiele ſtehen in
großer Zahl bevor, und auf dem ſchönen Sportplatze
wird ſich wieder ein reges Treiben entwickeln. Alle
Freundinnen und Freunde des ſchönen Sports ſind
eingeladen, um als Spieler oder Zuſchauer der
Ver=
anſtaltung das gewohnte feſtliche Gepräge zu verleihen.
Wie ſehr aber auch die eifrige Pflege des
Tennis=
ſportes in Darmſtadt gute Leiſtungen gezeitigt hat, das
beweiſen am beſten die ſchönen Erfolge, die
Darm=
ſtädter Spielerinnen und Spieler in dieſem Jahre in
Städte=Wettſpielen und Turnieren zu verzeichnen
hat=
ten. Erſt in den letzten Tagen holte ſich ein junger
Darmſtädter, Herr Heinz Landmann, im Tennis=
Turnier des Frankfurter Sportklubs durch ſeinen
ſchönen Sieg über Lindpaintner im Herren=Einzelſpiel
ohne Vorgabe den erſten Preis. Hoffentlich begünſtigt
nun der Herbſt unſer Turnier, das leider auf die
vor=
gerückte Jahreszeit verſchoben werden mußte, noch mit
etwas Sonnenſchein; die Gunſt aller Sportsfreunde
wird ihm dann wohl, wie immer vorher, auch diesmal
wieder zuteil werden.
— Fußball. Am nächſten Sonntag, den 25.
September, ſtehen ſich im zweiten Meiſterſchaftsſpiel
der Klaſſe A F.=K. „Phönix”=Mannheim und F.=K.
„Olympia‟=Darmſtadt auf dem Olympiaſportplatz an
der Heidelbergerſtraße gegenüber. „Olympia” die
für Knöll und Hocke Erſatz ſtellen muß, wird alles daran
ſetzen müſſen, um gegen dieſen ſchweren Gegner
ehren=
voll abzuſchneiden. Das Spiel beginnt nachmittags
3 Uhr.
Vom Hoflager in Friedberg.
* Friedberg, 21. Sept. Vormittags hörte der
Großherzog den Vortrag des Geheimerats Römheld.
Zur Mittagstafel ſpielte die Regimentsmuſik des
In=
fanterie=Regiments „Prinz Karl‟ Nr. 118. Nachmittags
ſpielten der Zar und der Großherzog mehrere
Stunden auf dem Tennisplatz mit der Prinzeſſin
Viktoria von Schleswig=Holſtein und der Prinzeſſin
Andreas von Griechenland Lawn=Tennis. Der
Ten=
nisplatz war nicht abgeſperrt, ſondern auch das
Kur=
publikum ſpielte gleichzeitig neben dem Zaren und dem
Großherzog. Die Großherzogin ſah mit Gefolge vom
Tennis=Reſtaurant aus dem Spiel zu.
Der Beſuch des deutſchen Kaiſers in Wien.
* Wien, 21. Sept. Nach dem Frühſtück bei dem
Botſchafter v. Tſchirſchky begaben ſich beide
Monarchen im Automobil nach der
Jagdaus=
ſtellung. In der Ausſtellung hatten ſich Tauſende
von Beſuchern eingefunden, die dem deutſchen Kaiſer
bei jeder ſich bietenden Gelegenheit zujubelten. Vor
dem Kinematographentheater erwartéten der
Präſident Fürſt Fürſtenberg und der Generalkommiſſar
mit dem Komitee die Ankunft. Es wurden die Fuchsjagd
Kaiſer Wilhelms in Donaueſchingen, dann eine
Gems=
jagd Kaiſer Franz Joſefs bei Iſchl und ſchließlich die
geſtern erfolgte Ankunft Kaiſer Wilhelms in Hetzendorf
vorgeführt. Nach Schluß der Vorſtellung fuhr Kaiſer
Franz Joſef nach herzlicher Verabſchiedung von Kaiſer
Wilhelm nach Schloß Schönbrunn, während Kaiſer
Wil=
helm einen Rundgang durch die Ausſtellung antrat.
Zuerſt wurde das öſterreichiſche Reichshaus und dann
das deutſche Jagdſchloß, in dem der Herzog von
Rati=
bor, Botſchafter v. Tſchirſchky und die Geſandten von
Bayern und Sachſen die Aufwartung machten,
beſich=
tigt. Der Kaiſer beſichtigte eingehend die hier
aufge=
ſtellten Gegenſtände und nahm bei dieſer Gelegenheit
die ihm von der Internationalen Trophäen=Konkurrenz
zuerkannte goldene Medaille entgegen; ſodann ſetzte er
die Beſichtigung der einzelnen Pavillons fort.
Da der deutſche Kaiſer in der Jagdausſtellung
länger, als urſprünglich vorgeſehen war, verweilte,
be=
gann im Schönbrunner Schloß das
Gala=
diner zu Ehren des deutſchen Kaiſers erſt um
7½ Uhr; es nahmen an demſelben teil: die beiden
Monarchen, die Mitglieder des kaiſerlichen Hauſes,
ſowie die Staats= und Hofwürdenträger. Während der
Tafel tranken beide Monarchen einander zu. Toaſte
wurden nicht gehalten. Nach der Tafel hielten beide
Monarchen Cerele.
Vor der Abfahrt Kaiſer Wilhelms hatten
ſich auf dem Bahnhofe Penzig eingefunden: Botſchafter
v. Szögyeny=Marich, Botſchafter v. Tſchirſchky und Frau
v. Tſchirſchky, die Herren der deutſchen Botſchaft, die
Gräfin Oberndorff und Graf Brockdorff=Rantzau. Nach
9 Uhr betraten Kaiſer Wilhelm in öſterreichiſch=
ungari=
ſcher Feldmarſchalluniform und Kaiſer Franz Joſef in
der Uniform des Kaiſer Franz=Garderegiments mit
hren Gefolgen die Halle. Nachdem ſich der Ehrendienſt
bei Kaiſer Wilhelm abgemeldet und der Kaiſer ſich von
den anweſenden Herren verabſchiedet hatte, begleitete
Kaiſer Franz Joſef den deutſchen Kaiſer an den
Salon=
wagen. Die Majeſtäten ſchüttelten ſich die Hände und
küßten ſich dreimal. Hierauf beſtieg Kaiſer Wilhelm
den Zug und unterhielt ſich noch längere Zeit mit dem
Kaiſer Franz Joſef. Um 9 Uhr 20 Minuten fuhr
Kaiſer Wilhelm nach Sigmaringen ab.
Der Kaiſer in Sigmaringen.
* Sigmaringen, 22. Sept. Anläßlich der
heu=
tigen Einweihung des Denkmales des
Für=
ſten Leopold trägt die Stadt reichen Feſtſchmuck. Die
Straßen, die der Kaiſer paſſiert, und der Kaiſerpavillon
auf dem Rathausplatz gewähren einen beſonders
präch=
tigen Anblick. Viele Kriegervereine aus Hohenzollern,
Rheinland, Berlin und Potsdam, ſowie Tauſende von
Fremden, namentlich aus Hohenzollern, Württemberg und
Baden, ſind eingetroffen. Der Fürſt von Hohenzollern
machte Schenkungen an die Armen; die Beamten erhielten
eine künſtleriſch ausgeführte Plakette mit dem Bildnis des
Fürſten Leopold.
* Sigmaringen, 22. Sept. Der Kaiſer traf
um 12 Uhr am Bahnhof ein, wo er vom Fürſten
Wil=
helm und deſſen beiden Söhnen empfangen wurde, und
Nummer 223.
Seite 3
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1910.
begab ſich dann in einem vierſpännigen Wagen mit dem
Fürſten Wilhelm zum Prinzenbau, wo ſich die
an=
weſenden Fürſtlichkeiten eingeſunden hatten, und dann
nach dem gegenüberliegenden Denkmal. Nach einem
Fan=
farenmarſch und einem Liede des Sigmaringer
Geſangver=
eins hielt Bürgermeiſter Reiſer die
Begrüßungs=
anſprache. Er entwarf ein Lebensbild des verſtorbenen
Fürſten Leopold. Auf ein Zeichen des Kaiſers fiel die
Hülle unter Muſik und Geſang des Sigmaringer
Geſang=
vereins. Hierauf dankte Fürſt Wilhelm dem Kaiſer
für ſein Erſcheinen und ſchloß mit einem begeiſtert
aufge=
nommenen Hurra auf Seine Majeſtät. Nach Beſichtigung
des Denkmals durch den Kaiſer und die Fürſtlichkeiten
ſtattete der Kaiſer der Fürſtin=Mutter Leopold, die wegen
Kränklichkeit an der Enthüllungsfeier nicht teilnahm, im
Prinzenbau einen Beſuch ab. Hierauf unternahm der
Kaiſer mit den Fürſtlichkeiten eine Fahrt durch die
Stra=
ßen der Stadt bis zum Rathaus, wo ihm der
Bürger=
meiſter den Willkommensgruß der Stadt entbot. Der
Kaiſer dankte ihm durch Händedruck und richtete einige
Worte an ihn. Dann nahm er den Vorbeimarſch der
Krie=
gervereine ab und begab ſich zu Fuß ins Schloß, wo um
2 Uhr Galatafel in der portugieſiſchen Galerie und im
Ahnenſaal ſtattfand.
Vermiſchtes.
* Obſtabonnements. Eine neue Einrichtung,
die von den Freunden des märkiſchen Obſtes mit Freuden
begrüßt werden wird, will die Landwirtſchaftskammer für
die Provinz Brandenburg ins Leben rufen. Nachdem
kleine Verſuche Erfolg hatten, will ſie jetzt in großem
Maßſtab ſogenannte „Obſtabonnements” für Kernobſt
ein=
führen. Dieſe Einrichtung ſoll es dem Verbraucher
ermög=
lichen, vom nächſten Monat bis zum Februar nächſten
Jahres regelmäßig gutes Tafelobſt in Poſtſendungen zu
einem vorher feſtgeſetzten Einheitspreis zu beziehen. Es
iſt ferner beabſichtigt, im nächſten Jahre dieſe Abonnements
auch auf Frühobſt und auf Gemüſe, wie Spargel und
der=
gleichen, auszudehnen.
* Deutſche in Ungarn. Die 40000 ſchwäbiſchen
Bauern, die die Kaiſerin Maria Thereſia in den Jahren
1764 und 1765 in das durch die Türkenkriege verwüſtete
Ungarn berief, ſind heute, nach 145 Jahren, allein im
Temeſer Banat auf 600000 angewachſen. Die Geſamtzahl
der Schwaben in Südungarn beträgt 900000. Dazu
kom=
men noch etwa 250000 Sachſen in Siebenbürgen,
ebenſo=
viel Deutſche in und um Ofen=Peſt, 100000 im
Bakonyer=
wald (Weißbrunner Komitat), 150000 in Nordungarn
(Zips, um Kremniß, Deutſch=Proben, um Munkacz) und
600000 Deutſche in Weſtungarn (Oedenburg, Wieſelburg
und Eiſenſtadt). Dies ergibt zuſammen 2 250000 Deutſche
für Ungarn Auch die im Gebiete der Schwaben angelegten
franzöſiſchen Kolonien und viele dazwiſchen befindliche
ehemalige ſerbiſche und rumäniſche Dörfer tragen jetzt
deutſchen Charakter.
Die Cholera.
* Berlin, 22. Sept. Der Nordd. Allg. Ztg.
zu=
folge ſind in der Ortſchaft Kalthof auf dem linken
Ufer der Nogat, gegenüber von Marienburg,
in der Provinz Weſtpreußen, in der zweiten und
dritten Woche des Septembers
choleraverdäch=
tige Erkrankungen vorgekommen, deren
Ent=
ſtehungsurſache nicht mit Beſtimmtheit feſtgeſtellt
wer=
den konnte, die aber aller Wahrſcheinlichkeit nach auf
Einſchleppung aus Rußland veruhen. Die
Erkrank=
ungen ſind in drei dichbewohnten Häuſern in der
Brunnen= und Werderſtraße vorgekommen.
Bakte=
riologiſch feſtgeſtellt wurden Cholerabakterien
bei acht Perſonen, von denen vier bereits geſtorben
ſind, zwei ſind aber nur ſogenannte Bazillenträger
ge=
weſen. Die Kranken und Krankheitsverdächtigen
wurden ſämtlich in das Diakoniſſenhaus in
Marien=
burg übergeführt. Die geſunden Perſonen, die mit
den Erkrankten in Wohnungsgemeinſchaft gelebt haben
und daher als anſteckungsverdächtig angeſehen werden
mußten, im ganzen 102, wurden in der alten
Gas=
anſtalt zu Marienburg einer 5tägigen Beobachtung
unterzogen. Die befallen geweſenen Häuſer wurden
desinfiziert. Nachdem ſeit acht Tagen keine neuen
Erkrankungen vorgekommen und alle
Anſteckungsver=
dächtigen wieder entlaſſen ſind, kann der
Cholera=
ausbruch in Kalthof wohl als erloſchen angeſehen
werden.
Literariſches.
Einmachen des Obſtes nach
geſundheit=
lichen Grundſätzen ohne Alkohol und Gärung. Von
Joh. Schneider. (Möllers Bibliothek für
Geſund=
heitspflege, Heft 31.) Verlag von Wilhelm Möller,
Oranienburg. Preis 20 Pfg. Der Verfaſſer gibt eine
Fülle praktiſcher Winke, und wenn er warnt, fügt er
immer den Grund hinzu. Solche Lehren bleiben dann
viel beſſer haften, als wenn es immer nur heißt: Du
ſollſt und du ſollſt nicht.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Nichts iſt ſchwerer, als einmal gefaßte Vorurteile
von heute auf morgen mit Erfolg bekämpfen zu wollen,
und doch iſt es Pflicht und der Mühe wert, dieſes immer
wieder zu verſuchen. Wie oft hört man die irrige
An=
ſicht ausſprechen, daß man Tiſch=, Bett=, Leib= und
Küchenwäſche, ſowie Leinen und anderes Weißzeug
„direkt aus der Fabrik weſentlich beſſer und billiger
kaufe, als am Platze. Da die wirklichen Fabriken
an Privatleute direkt keine Waren abgeben, ſo können
nur die „ſogenannten Fabrikanten” gemeint
ſein. Mancher würde jedoch erſtaunt ſein, wenn er
ſeinen „Fabrikanten” in Bielefeld, Oberheſſen, Schleſien
einmal beſuchte, um deſſen große Fabrik mit den
mäch=
tigen Schornſteinen, deren Abbildung er auf den
Briefbogen und Rechnungen immer ſchon bewundert
hat, zu beſichtigen. Er würde ſich davon überzeugen,
daß dieſe „Fabrik” überhaupt nicht da iſt, und
dann wohl zu der Anſicht kommen, daß Papier geduldig
iſt. Und wenn er erſt die vielen Pakete und Kiſten
ſehen könnte, die von überall her zuſammen
kom=
men, um dann als eigenes Fabrikat an die
Be=
ſteller verſchickt zu werden, dann wäre er für immer
kuriert. Er würde für die Folge die Geſchäfte am
Platze mit anderen Augen betrachten und die
Erfahr=
ung machen, daß ſie in den meiſten Fällen weſentlich
leiſtungsfähiger und bei gleich guten Qualitäten
bil=
liger ſind, wie der „ſogenannte Fabrikant” Ganz
ab=
geſehen davon iſt es ein Zeichen von Bürgerſinn, wenn
man gute, leiſtungsfähige Geſchäfte am
K. 9.
Platze unterſtützt:
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 22. Sept. Anläßlich des Ablebens
Kainz’ ließ, der Nordd. Allg. Ztg zufolge, der
Kai=
ſer von Schönbrunn aus durch ſeinen
Flügeladju=
tanten dem Generalintendanten Grafen von Hülſen=
Häſeler die Nachricht zukommen, daß Seine Majeſtät
mit tiefem Bedauern die Mitteilung über das
Hin=
ſcheiden des ſo großen Künſtlers empfangen habe.
** Wien, 22. Sept. Der böhmiſche Landtag
wurde auf den 30. September einberufen.
* Prag, 22. Sept. Der Miniſterpräſident
ſprach anläßlich des erfolgreichen Verlaufes der
Ver=
ſtändigungskonferenz dem Oberſtlandmarſchall
und dem Statthalter telegraphiſch ſeinen herzlichſten Dank
und Glückwunſch aus und gab hierbei der Hoffnung
Aus=
druck, daß die großen Erwartungen, die ſich an die erzielte
Einigung knüpfen, ſich in vollem Maße erfüllen möchten.
* Paris, 22. Sept. Fürſt Radolin überreichte
geſtern dem Präſidenten Falliéres ſein
Abberufungs=
ſchreiben und gab die Geſchäfte der Botſchaft ab.
* Fort Wayne, 22. Sept. Nach den letzten
Feſtſtel=
lungen wurden bei dem Eiſenbahnunglück auf
der Wabaſh=Valley=Linie 42 Perſonen getötet.
H.B. Berlin, 22. Sept. Wie der Reichs=Anzeiger
meldet, iſt dem Fürſten Wilhelm von
Hohen=
zollern das Prädikat königliche Hoheit für
ſeine Perſon verliehen worden.
II.B. Berlin, 22. Sept. Das Ergebnis der
viel=
ſtündigen Beſprechungen des Reichskanzlers mit
ſeinen Miniſterkollegen und den Staatsſekretären,
ins=
beſondere dem Reichsſchatzſekretär, iſt, wie zuverläſſig
verlautet, daß von dem Verſuch, neue Reichsſteuern
auszuſchreiben, mindeſtens vor den Reichstagswahlen
des nächſten Herbſtes Abſtand genommen wird.
Man wird mit der größtmöglichſten Sparſamkeit
aus=
zukommen ſuchen.
H. B. Berlin, 22. Sept. Der Geſamtvorſtand
deutſcher Metallinduſtrieller erläßt
fol=
gende Bekanntmachung: Der Ausſchuß des
Ge=
ſamtverbandes deutſcher Metallinduſtrieller hat in
ſeiner am 22. September in Berlin ſtattgehabten Sitzung
einſtimmig beſchloſſen, die Seeſchiffswerften in ihrem
Kampfe gegen die Forderungen der Gewerkſchaften zu
unterſtützen. Es ſoll deshalb am 8. Oktober nach
Ar=
beitsſchluß eine Ausſperrung von 60 Prozent der
geſamten Belegſchaft eintreten, welche nicht früher
aufge=
hoben wird, als bis die Differenzen auf den
Seeſchiffs=
werften beendet und die von den Ausſtändigen
ver=
anlaßten Sympathieſtreiks aufgehoben ſind.
Wieder=
einſtellungen erfolgen nach Maßgabe der
Betriebsver=
hältniſſe. Die einzelnen Vereine ſind von dieſem
Be=
ſchluſſe telegraphiſch verſtändigt worden. Betroffen
werden durch dieſe Ausſperrung über 300000
Ar=
beiter.
— Köln, 22. Sept. Nach dem Genuß von
Fiſch=
ſalat iſt die aus fünf Perſonen beſtehende Familie
eines hieſigen Rechnungsrates ſehr ſchwer
er=
krankt.
H. B. Breslau, 22. Sept. In Burkhardtsdorf im
Erzgebirge brach geſtern abend auf noch unaufgeklärte
Weiſe in einer Mühle Großfeuer aus, das raſch um
ſich griff und in kurzer Zeit das ganze Gebäude
voll=
ſtändig eingeäſchert hatte. Auch ein Nachbarhaus wurde
von den Flammen ergriffen und brannte ab.
Unglück=
licherweiſe fand auch ein 10jähriges Mädchen in den
Flammen ſeinen Tod. Den Leichnam fand man heute
früh. Durch das Feuer ſind zehn Familien obdachlos
geworden.
II.B. Wien, 22. Sept. An einem unfreundlichen,
kalten Herbſttage wurde heute Joſef Kainz zur
Gruft getragen. In der Wohnung des
Kommerzial=
rates Mauthner, der ihm die letzte Gaſtfreundſchaft
er=
wies, ſprachen am Sarge des Künſtlers der Direktor des
Burgtheaters, Baron Berger, für dieſes Inſtitut, deſſen
unerſetzlichen Verluſt er betrauerte. Für die Kollegen
ſprach der Regiſſeur und im Namen der Berliner
Künſtlerſchaft nahm der Regiſſeur des Neuen
Schauſpiel=
hauſes, Dr. Weliſch, das Wort. Der impoſante
Leichen=
zug, dem ſieben Wagen mit Blumen vorauf fuhren,
be=
wegte ſich um das Burgtheater herum und in die nahe
gelegene Schottenkirche, wo die Einſegnung vorgenommen
wurde. Der Menſchenandrang war enorm. Ein ſtarkes
Polizeiaufgebot konnte kaum die Abſperrung aufrecht
erhalten. Von der Kirche ging der Zug noch einmal
zum Burgtheater zurück und von da zum Döblinger
Friedhof, wo Kainz zur letzten Ruhe beſtattet wurde.
— Paris, 22. Sept. Auf der Fahrt von Paris
nach Calais öffnete ein 15jähriger Knabe im Schlafe
eine am Ende des Waggons befindliche Türe und fiel
hinaus; der Zug wurde ſchleunigſt angehalten; der
Knabe wurde wunderbarerweiſe mit nur geringen
Verletzungen aufgefunden.
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Die Petroleum=Lampe iſt mit den länger werdenden
Abenden wieder in ihre Rechte getreten. Bei den
vielen Unglücksfällen, welche durch Exploſionen von
Petroleum=Lampen, oder durch Umfallen reſp.
Zer=
rümmern brennender Lampen hervorgerufen werden,
rechtfertigt ſich wohl ein beſonderer Hinweis auf das
ſeit ca. 30 Jahren im Handel befindliche, rühmlichſt bekannte
Kaiſeroel, nicht explodierbares Petroleum, aus der
Petroleum=Raffinerie vorm. Auguſt Korff
in Bremen. Während das gewöhnliche Petroleum
einen Entflammungspunkt von ca. 21‟ C. hat, liegt
der=
ſelbe beim Kaiſeroel laut Atteſte erſter Autoritäten bei
über 50 C., wodurch die Exploſion einer mit Kaiſeroel
gefüllten Lampe und eine Feuersgefahr beim eventuellen
Zertrümmern derſelben vollſtändig ausgeſchloſſen iſt.
Außer dieſem Vorzuge iſt die Lichtſtärke des Kaiſeroels
bedeutend größer als beim gewöhnlichen Petroleum, das
Kaiſeroel brennt viel ſparſamer und iſt von abſolut
waſſerheller Farbe und faſt geruchlos. Es eignet ſich
auch vorzüglich zur Speiſung von Petroleum=Oefen und
Petroleum=Kochmaſchinen und ſollte, in Hinblick auf all'
ſeine vorzüglichen Eigenſchaften, in keinem Haushalt, wo
Petroleum=Lampen gebraucht werden, fehlen. C18367,63
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Iſind den allerfeinſten 5 Pfg.=Cigaretten gleich und
koſten nur 3½ Pfg. per Stück. (17234a
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Darmstadt. — Elisabethenstraße 12.
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Schmerzen in den Gliedern gauz geſchwunden.
— Während der Kur beobachtete ich eine reichlichere
und leichtere Harnausſcheidung und als Erfolg kann
ichwangeben, daß die Schmerzen in den Gliedern
faſt ganz geſchwunden ſind. Ich bin wieder flott zu
Fuße und das Allgemeinbefinden hat ſich weſentlich
gebeſſert. Dabei hat die St. Georgsquelle in
Bis=
kirchen a. d. Lahn den Vorzug, daß ſie auch bei
längerem Gebrauche ſtets ein angenehmes,
er=
friſchendes Getränk bleibt. Fr. R., Lehrer in M. G.
Preis für 25 Flaſchen Mk. 9.— (18369ff
„ 50
„ 17.. Verpackung ab Station Stockhauſen a. d. Lahn.
Familiennachrichten.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft an
Alters=
ſchwäche mein innigſtgeliebter Vater, unſer
lieber, guter Großvater, der
(18396
Apotheker
Eduard Kocke
im 76. Lebensjahre.
In tiefſter Trauer:
Henni Heise, geb. Kocke,
Dr. jur. Max Heise, Referendar,
Eduard Heise, stud. rer. math. et astr.
Darmſtadt, 22. September 1910.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag
4 Uhr, von der Friedhofskapelle in Marburg
aus, ſtatt.
Kranzſpenden dankend verbeten.
Todes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß heute morgen
um 5 Uhr meine liebe Frau und treuſorgende
Mutter, unſere Schweſter, Schwägerin u. Tante
Margarete Merz
geborene Lutz
nach längerem, ſchwerem Leiden=ſanft entſchlafen
iſt. Um ſtille Teilnahme bitten
(18391
die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Merz und Kind,
Alexander Röhrich und Familie.
Darmſtadt (Gr. Ochſengaſſe 15), 22. Sept. 1910.
Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag
um‟3 Uhr, vom Friedhofsportale aus, ſtatt.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Die
geſtern im Nordweſten aufgetauchte tiefe Zyklone dringt
in ſüdöſtlicher Richtung vor, wobei an ihrer Südſeite
ſich Randwirbel entwickeln. Die geſtern einſetzende
Aufheiterung war daher nicht von Beſtand. Ueber Nacht
iſt bei ſtarkem Nordoſt Regen gefallen. — Der nördliche
Wirbel bringt weitere Regenfälle.
Ausſichten in Heſſen für Freitag, den 23. Sept.:
Regenfälle, anhaltend ſehr kühl, ſtarke weſtliche Winde.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Ab. D): „Gawän”.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo.”
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
v. 10 Uhr ab). — Sonntags v. 1 Uhr ab Eintritt 50 Pfg.
Gemälde=Ausſtellung im Haus Chriſtianſen auf
der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—6 Uhr).
1. Darmſtädter Kinema tograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 24. September.
Hofreiten=Verſteigerung des Ernſt Beſt (
Lieb=
frauenſtraße 105 und 109) um 11 Uhr auf dem
Orts=
gericht I.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton=
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: i. V. Dr. Otto
Waldaeſtel; für den Inſeratenteil: S. Kroſt, ſämtlich in
Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil beſtimmte
Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts” zu
adreſſieren. Etwaige Honorarforderungen ſind
beizu=
fügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
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verlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
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Kurſe vom 22. September 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
83,10
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,40
93,50
do.
3½
Bf. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,00
3½ Deutſche Reichsanl. . 92,50
83,00
3 do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,30
92,50
3½ do. Conſols .
do.
84,70
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,00
do.
91,50
3½
do.
82,50
4 Hamburger Staatsanl. 101,10
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,40
do.
90,90
3½
do.
80,40
8 Sächſiſche Renre . . . 83,00
4 Württemberger v. 1907 101,80
do.
92,80
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl. —
1¾ Griechen v. 1887 . . 47,20
3¾ Italiener Reute . . .
4½ Oeſterr. Silberrente . 97,30
4 do. Goldrente . . 96,70
4 do. einheitl. Rente 93,50
3 Portug. unif. Serie I 66,90
3 do. unif. Ser. III 69,10
3 do. Spezial. 12,20
5 Rumänier v. 1903 . . 101,70
4 do. v. 1890 . . 95,00
4 do. v. 1905. . 90,90
4 =Ruſſen v. 1880 ₰ . , 92,10
InProz.
3ſ.
4 Ruſſen v. 1902 . 7 „ 93,00
4½ do. v. 1905 . . . . 100,40
3½ Schweden . . . . . . . 92,25
4 Serbier amort. v. 1895 —
4 Türk. Admin. v. 1903 87,30
do. unifiz. v. 1903 93,50
4 Ungar. Goldrente . . 94,00
4 do. Staatsrente . 91,70
5 Argentinier .
101,00
do.
91,50
4½ Chile Gold=Anleihe .
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,20
99,50
4½
do.
4½ Japaner . . . . . . . 97,60
5 Innere Mexikaner . . 99,80
3
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 95,30
5 Gold=Mexikaner
-
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
. . . . 143,40
4 Nordd. Lloyd . . . . 110,00
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,90
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 107½
4. Gotthardbahn
InProz.
5ſ.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 162%
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23½
4 Pennſylvania R. R. 129,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei .
Werger=Brauerei
73,00
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 432,70
Fabrik Griesheim . . . . 262,00
Farbwerk Höchſt .
.. 545,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim .
.344,50
Lahmeyer .
116,75
Schuckert.
164,30
Siemens & Halske . . . 257½
Adlerfahrradwerke Kleyer 444,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 235,75
Gelſenkirchen . . . . . . . 217,25
Harpener .
. . . . 199,75
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 247½
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ.. . 90,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,50
3½ do.
92,50
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,20
do. ſteuerfrei . 98,00
5 Oeſterr. Staatsbahn. 105,20
do.
do. alte .
5 Oeſterr. Südbahn . .
de.
29/10 do.
3 Raab=Oedenburger .
4 Ruſſ. Südweſt. . . . .
4 Kronpr. Rudolfbahn
97,30
99,20
80,20
57,80
75,00
90,60
98,10
In Proz.
Bf.
75,40
2¼0 Livorneſet . .
4 Miſſouri=Paciſic .
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,60
Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 101,70
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 167,75
4 Darmſtädter Bank . . 131,10
256,50
4 Deutſche Bank
4 Deutſche Vereinsbank 12690
Diskonto=Geſellſchaft 190,30
160,70
Dresdner Bank
Mitteldeut. Kreditbk. 120,10
Nationalbk. f. Deutſchl. 124½
105,10
Pfälzer Bank . .
144,50
Reichsbank . .
Rhein. Kredit=Bank . 139,00
4 Wiener Bank=Verein 139,00
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,20
do. S. 19. . . . . 92,00
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,50
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
3½ do,
90,50
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
do.
3½
92,30
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
de.
91,00
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,00
do. (unk. 1914) 90,90
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,30
3½
29,
92,50
Inpe)).
Bf.
Städte=
Obligationen
. 100,30
4 Darmſtadt .
3½ do.
100,90
4 Frankfurt .
95,00
3½ do.
4 Gießen
3½ do.
99,60
4 Heidelberg .
3½ do.
4 Karlsruhe
91,50
3½ do.
4 Magdeburg.
-
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim .
à 100,00
3½ do.
4 München .
. . . 101,30
3½ Nauheim
90,80
4 Nürnberg.
„ 100,00
3½ do.
4 Offenbach.
99,70
3½ do.
4 Wiesbaden .
100,00
3½ do.
4 Worms .
. 100,00
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 81,40
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 —
3½ Cöln=Mindner . 100 134,70
5 Donau=Reg. fl. 100 152,30
3 Holl. Komm. P 100104,80
In B:))
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=Pfand=
.136,10
briefe. .
Oeſterr. 1860er Loſe 174,20
3 Oldenburger
2½ Raab=Grazer fl. 150
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
ſl. 7
Braunſchweiger Tlr. 20 205,20)
Fs. 15
Freiburger
Mailänder
Fs. 45
do.
Fs. 10 32,00.
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Meininger
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 546,00
do. v. 1858 „ 100 445,00.
Ungar. Staats „ 100 385,00
Benediger
Frs. 30
Türkiſche
„ 400 131,40.
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns .
20,38.
20 Franks=Stücke
16,17
Oeſterr. 20=Kronen . .
16,90
Amerikaniſche Noten . . . 4,191
Engliſche Noten . .
20,42
Franzöſiſche Noten . .
81,00
Holländiſche Noten .
. 169,20
Italieniſche Noten .
80,50
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Ruſſiſche Noten . . . . . .
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1910.
Turngeſelſchäft Darmſtadt.
Samstag, den 24. September, abends 9 Uhr,
in unserem Turnhause, Dieburgerstrasse 26,
Abschiedsfeier
für die zum Militär abgehenden Turner.
Wir bitten unſere werten Mitglieder und Freunde des Vereins um
recht zahlreiche Beteiligung.
(18358
Der Vorstand.
Seite 7.
Sdenwaldklub, Ortsgruppe Darmstadt
Samstag, 24. und Sonntag, 25. September 1910:
1½ Tages=Ausflug
in die Pfalz.
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Hirtenfels, Ludwigsturm, Königstuhl, Krummkehr,
Kronbuche, Ruine Falkenstein, Kapellenberg,
Winnweiler.
Abfahrt Samstag nachm. 15 (Darmſtadt-Worms über Goddelau).
Führer die Herren: Wilhelm Notti, Robert Klump.
Schluß der Tourenkartenausgabe 1‟. Liederbücher mitbringen.
(18359
Der Vorstand.
Blumenpflege in Arbeiterfamilien.
Ausſtellung u. Preisverteilung in der Knabenarbeitsanſtalt.
Die Einlieferung der für die Ausſtellung und den Preisbewerb beſtimmten
Blumenpflanzen (vollſtändige, mit Plomben verſehene Gruppen), hat zu erfolgen am
Samstag, den 24. d. Mts., vormittags von 8 bis 12 Uhr.
Die Ausſtellung, zu deren Beſuch bei freiem Eintritt hiermit jedermann freundlich
eingeladen wird, findet ſtatt am Sonntag, den 25. d. Mts., von vormittags 10
bis nachmittags 5 Uhr.
Preisverteilung und Abholung der Pflanzen am Montag, den 26. d. Mts.,
vormittags von 8 bis 12 Uhr.
Der Ausſchuß.
Darmſtadt, 22. September 1910.
(18363)
Katnollken-Verein.
Sonntag, den 25. September, abends 8 Uhr,
Sanz=kranzcren!
Um recht zahlreiche Beteiligung erſucht
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Der Vergnügungs-Ausschuss.
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[ ← ][ ][ → ]1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
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Auf Liebespfaden.
Roman von H. Ehrhardt.
(Nachdruck verboten.)
Das erſte Zimmer dicht an der Treppe und zugleich
das einzige Schlafzimmer, das auf den Garten
hinaus=
ſah, während auf dieſer Seite ſonſt nur Lehrzimmer,
unten Speiſeſaal und Muſikzimmer lagen, war das von
ihr uns Selene Falk bewohnte. Die Tür war nur
an=
gelehnt.
Als Lisbeth Schäffer dieſe Tür langſam und
vor=
ſichtig hinter ſich ins Schloß drückte, atmete ſie auf.
Sie war dieſen heimlichen, verbotenen Weg zum
letzten Mal gegangen. Nach der glücklich
überſtande=
nen Gefahr erging es ihr ähnlich wie dem Reiter, der
ahnungslos den gefrorenen Bodenſee überritten und,
als er hörte, welches Wagnis er vollführt, vor Entſetzen
tot umſank — es überlief ſie glühend heiß bei dem
Gedanken, was die Folgen geweſen, wenn Fräulein
Möller ihr leichtfertiges Tun entdeckt hätte.
Sie hätte es nicht erleben mögen, von Fräulein
Möller, die ſich ihrer „Kinder” liebevoll annahm und
ſie nach beſten Kräften zu liebenswürdigen, gebildeten
und tätigen jungen Damen erzog, mit Schimpf und
Schande entlaſſen zu werden.
Es fiel wie eine Laſt von ihr ab, und ihre Geſtalt
richtete ſich noch ſtraffer und ſelbſtbewußter auf.
So ſtand ſie, groß und ſchlank, im grellen Licht, das
der Mond durch eins der unverhüllten Fenſter warf,
und das deutlich ihr von Glück und Befriedigung
über=
ſtrahltes, blühendes Geſicht zeigte, mit dem ſie ſich der
Freundin zuwandte, die zuſammengekauert, das Kinn
auf die emporgezogenen Knie dgelegt, in ihrem Bette
ſaß, und deren Züge, dem Licht abgewandt, nur
undeut=
lich zu erkennen waren.
Was hat Hans geſagt? war ihre erſte, zitternd
ge=
flüſterte Frage.
Lisbeth kam näher und ſetzte ſich zu der Freundin
auf den Bettrand.
Er läßt Dich grüßen und Dir gute Beſſerung
wünſchen, berichtete ſie, den ſchwarzen Spitzenſchal aus
ihren Haaren löſend, um ihn auf ihren Knien ſorgfältig
zuſammenzulegen.
Sonſt nichts? Es war halb ein Seufzer, halb ein
Schluchzen.
Nein, ſagte Lisbeth ehrlich. Aber dann ſtieg ein
großes, warmes Mitleid in ihr auf aus dem Born
ihres Glückes heraus, ein Mitleid für die kleine,
zärt=
liche, ſchwache Helene, die mit ihrer überſchwänglichen
Liebe ewig vor dem verſchloſſenen Paradies ſtehen
würde, das ſich ihr, weil das Schickſal ſie auf einen
günſtigeren Platz geſtellt, ganz ohne Verdienſt heut'
geöffnet hatte. Und tröſtend mit der Linken über das
weiche Mädchenhaar und die kühle Wange fahrend, ſetzte
ſie hinzu: Er ſchien ſehr enttäuſcht, wie vor den Kopf
geſchlagen, er lief gleich fort.
Wann werde ich ihn wiederſehen?
Die bange Frage verhallte unbeantwortet.
Lisbeth ſtarrte gedankenabweſend vor ſich hin, ein
glückliches Lächeln in den Mundwinkeln.
Helene ſah dieſes Lächeln, ſah den ſeltſam
ver=
änderten, weichen Audsruck in dem Antlitz der
Freun=
din, und mit Augen, die im Dämmern groß und dunkel
leuchteten, fragte ſie:
Wie war Eſpach zu Dir? Du ſiehſt ſo glücklich aus,
Lisbeth!
Da vergaß die blonde Lisbeth ihr Mitleid und
dachte nur an ihre Seligkeit.
Ich bin auch glücklich, Helene.
Sie näherte ihr Geſicht dem der Freundin, und
durch den Duft des Parfüms, das ſie bevorzugte, ſpürt
Helene den Geruch von Zigaretten, den ein männlicher
Mund auf Lisbeths Lippen zurückgelaſſen hatte, und
ehe dieſe ihr Geheimnis verrieten, fiel ſie ein:
Heut’ haſt Du Dich von ihm küſſen laſſen.
Ja! ſagte Lisbeth, und nach einem tiefen Atemzug
ſetzte ſie ruhig und ſelig und voll Stolz hinzu: Denn
ich bin ſeine Braut.
Ein banges Schweigen. Sekundenlang. Dann
be=
wegten ſich Helenens Lippen, ſie wollte einen
Glück=
wünſch ſprechen, zweimal ſetzte ſie an, ſchluckte, aber
der würgende Knoten ſaß feſt in der trockenen Kehle.
Lisbeth, ihr Empfinden verſtehend, umfaßte ſie,
ſelbſt von einer Rührung gepackt, die ihr für gewöhnlich
fremd war, zärtlich tröſtend:
Du wirſt auch noch einmal glücklich, Helene.
Aber die arme, kleine Helene glaubte nicht an dieſe
gutmütige Verheißung. Sie ſchüttelte den Kopf, dann
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1910.
Nummer 223.
Seite 10.
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umſchlang ſie mit ihren mageren Kinderarmen den
Hals der glücklichen, jungen Braut und weinte
bitterlich.
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Zu derſelben Stunde nahmen die beiden Freunde
an Haſſingens Haustür voneinander Abſchied, denn der
blonde Offizier hatte unterwegs geduldig auf Eſpachs
Rückkehr gewartet, da er wußte, daß heute die
Entſchei=
dung über deſſen Zukunft fallen ſollte.
Er war auf die Nachricht, die dieſer ihm zwiſchen
Scherz und Ernſt mitteilte, ſchon lange vorbereitet, und
deshalb und auch, weil er Rührſzenen haßte, gratulierte
er dem Freunde, ohne Bitterkeit und Neid zu verraten,
mit ehrlicher Herzlichkeit, ja, er machte ihn ſogar darauf
aufmerkſam, daß er ihm ganz allein ſein Glück
ver=
dankte, da er ohne ihn die blonde Lisbeth nie kennen
gelernt hätte.
Eſpach verſprach ihm zum Lobn eine Patenſtelle bei
ſeinem Erſtgeborenen.
So ſchieden ſie heiter lachend.
Erſt als Hans Haſſingen ſein Zimmer betrat, ſiel
es ihm ein, daß Eſpach ihn heute zum letzten Male auf
dieſem Liebespfade begleitet hatte, den ſie immer
ge=
meinſam gegangen waren, und da überkam es ihn wie
eine Unruhe, die mit dem Ausdruck Angſt zu ſtark
be=
zrichnet geweſen wäre, daß er nun ganz allein ſtünde,
daß zwiſchen Eſpach und ihm der heutige Tag auch in
anderer Beziehung eine Schranke aufgerichtet hatte,
jener gleich, die dem Verkehr zwiſchen Helene und
Lis=
beth fortan die frühere Unbefangenheit und das
gegen=
ſeitige Vertrauen rauben würde.
VI.
Dieſes gewiſſe innere Einſamkeitsgefühl ging mit
Hans von Haſſingen ſchlafen und wachte früh wieder
mit ihm auf.
Es war ihm direkt unbehaglich, als das Bataillon
unter klingendem Spiel nach dem Bahnhof ausrückte
und er allein zurückblieb.
Den erſten Tag hatte er noch dienſtlich
verhältnis=
mäßig viel zu tun, die zurückgebliebene Mannſchaft
über ihre Pflichten zu inſtruieren, da und dort nach
dem Rechten zu ſehen.
Dann kamen Tage der Untätigkeit und der inneren
Unruhe.
Dieſe Unruhe hatte ihren beſonderen Grund.
Er wartete auf eine Nachricht von Helene, die ihm
melden ſollte, daß er ſie abends am Zaun erwarten
dürfe.
Aber die Nachricht kam nicht.
Die Tage, auf die ſich beide ſo gefreut hatten,
ver=
rannen ungenützt einer nach dem andern.
Hätte er ſeinen regelmäßigen, anſtrengenden Dienſt
gehabt, den Verkehr mit ſeinen Kameraden, die
Sehn=
ſucht in ihm wäre ſicher nicht ſo rieſengroß gewachſen,
daß ſie ſchließlich alle anderen Empfindungen erſtickte.
Sein Gefühl war trotz gelegentlicher Seitenſprünge
doch in ruhigen Bahnen gelaufen, ſeit er mit Helene
einig war, daß ihre Liebe eben nur eine bis zum Herbſt
reichende Epiſode ihres Lebens ſein ſollte, nun ihm
aber eine Anzahl Tage davon geraubt wurden, ja, es
beinahe ſo ſchien, als ſolle die Sache überhaupt zu
Ende ſein, da erwachte alles in ihm, was er an Trotz,
Auflehnung, Leidenſchaft und Schmerz in ſich ruhen
hatte.
Nie war ihm die kleine Helene ſo lieblich, ſo
be=
gehrenswert erſchienen als in den Tagen, als er ſie
nur mit ſeinen geiſtigen Augen ſah und ſie ſich immer
wieder vergegenwärtigte, ihre junge, kindliche Geſtalt,
ihr weiches, ſüßes Geſichtchen mit dem Teint, der zart
wie ein blaßroſa Roſenblatt wirkte, ihre ſeltſam ſchräg=
ſtehenden, ſchwärmeriſchen und zärtlichen grauen Augen
im Kranze der langen, dunklen Wimpern, über die
ver=
ſchattend die goldbraune Haartolle fiel, während die
Flügel der breiten, ſchwarzen Schleife, die ſie im Nacken
durch die Flechten gezogen trug, einen reizvollen
Hintergrund für ihr ganzes Geſichtchen bildeten. Und
wie ſchön war ihr Mund mit ſeinen blaßroten und doch
friſchen Lippen, wie entzückend ihr zuerſt ſcheues, ſich
zu leidenſchaftlicher Hingebung ſteigerndes Anſchmiegen.
wie rührend ihr offenherziges Geplauder —
Und das alles ſollte er ganz ohne Grund ſchon jetzt
entbehren.
Er geriet in eine Art Fieberzuſtand, der ſeinen
Höhepunkt erreichte, als er eines Tages vom Fenſter
aus Helene im Schwarm der Penſionärinnen Fräulein
Möllers vorbeigehen ſah, etwas blaß wie ihm ſchien,
aber im lebhaften Geſpräch mit Lisbeth Schäffer, die
den blonden Kopf noch gerader und ſelbſtbewußter trug
als ſonſt.
Bis dahin hatte er wenigſtens noch geglaubt, ſie
könnte krank ſein, obgleich ſie ihm auch dann doch
wenigſtens eine Nachricht hätte ſenden können, während
es für ihn unmöglich war, ſich mit ihr in Verbindung
zu ſetzen.
Er konnte nicht mehr ſchlafen, ſeit er ſie von weitem
geſehen.
Halbe Nächte lang ſtand er regungslos an ſeinem
„Glückszaun”, der dieſen Namen nicht mehr verdiente,
und ſtarrte auf die toten, dunklen Fenſter der Villa
Möller und in den düſteren, ſchwül duftenden Garten,
aber nichts regte ſich, kein vorſichtiger Mädchenfuß
ſchritt durch die Gänge.
(Fortſetzung folgt.)
[ ← ][ ][ → ]Nummer 223.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23: September 1910.
Seite 11.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 27. Oktober I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Joſef Goldbach Eheleuten
da=
hier zugeſchriebene Liegenſchaft:
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Flur Nr.
II 1035¼10 213 Hofreite Beckſtraße,
1035¾/10 65 Grabgarten daſ.,
II 10359/100 65 Grabgarten mit
Gartenhaus,
II 103584) 41 Grasgarten daſ.,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K43/10
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 12. September 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(D17821,6
Bekanntmachung.
Freitag, den 7. Oktober I. Js.
vormittags 10 Uhr,
ſollen die zum Nachlaß der Martin Fuchs
Eheleuten dahier gehörigen Grundſtücke:
Flur Nr. qm
20 20 1837
Acker am Groh=
20
744
22 1287) berg,
22
1875 Acker im tiefen See,
in unſerem Bureau zwangsweiſe zum Zwecke
der Aufhebung der Erbgemeinſchaft
ver=
ſteigert werden.
(K145/09
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V.: Ganß, (D16596,5
älteſter Gerichtsmann.
Ideal heisst sie
deal ist sie
— die Schreibmaschine der
Aktiengesellschaft vorm.
Seidel & Naumann, Dresden.
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In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Boxer. 1 Wolfshund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 29. September 1910, vormittags 11¼ Uhr,
läßt die Gemeinde Ober=Ramſtadt in der Faſelhofreite dahier zwei gut gehaltene, zur
Zucht untauglich gewordene
Faſelochſen
meiſtbietend öffentlich verſteigern.
Die Gemeinde beabſichtigt, wieder 2 junge, ſprungfähige Faſelochſen (
Simmen=
taler Raſſe) anzukaufen und ſind Offerten an die Großherzogliche Bürgermeiſterei
dahier innerhalb 8 Tagen einzuſenden.
(18354fi
Ober=Ramſtadt, den 22. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
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12 für andere Klassen.
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Niagara. Mit atemloſer Spannung verfolgte eine Menge
von faſt 40000 Menſchen das verwegene Wagnis, das
kürzlich der Kapitän Klaus Larſen aus Cleveland, Ohio,
unternahm; mit ſeinem kleinen Motorboote, einem
ſchlank=
gebauten, ſchnellen Fahrzeug, wollte er es vollbringen, die
toſenden Stromſchnellen des Niagara zu durchfahren. Den
Kennern des Stromes und ſeiner Tücken mußte dieſer
Plan wie eine Wahnſinnidee erſcheinen, und in der Tat
hat nur eine günſtige Fügung des Zufalls den kühnen
Steuermann der fauchenden kleinen Nußſchale vor einem
tragiſchen Ende bewahrt. Am Nachmittag — die Uhr
zeigte 4,45 Uhr — trat Kapitän Larſen ſeine
abenteuer=
liche Fahrt an. Unmittelbar unter den Fällen, dort,
wo=
die Wogen zwiſchen brauſenden Wirbeln zu ungeſtümen
Waſſerpyramiden ſich auftürmen, ſuchte Larſen ſein Boot,
das den Namen „Ferro” führt, in die Mitte des Stromes
zu ſteuern. Das Fahrzeug arbeitete mit Volldampf, der
Motor keuchte, aber das Knattern der Räder und
Maſchi=
nenteile, das ſonſt ſchon von weither das Nahen eines
Motorbootes verkündet, wurde von dem Brauſen des
Waſſers verſchlungen. Gleich zu Beginn der Fahrt zeigte
ſich die Unmöglichkeit, gegen die Mächte der Stromſchnellen
mit dem Steuer anzukämpfen. Gewaltige Kaskaden
pack=
ten das Boot und ſchleuderten es hin und her wie einen
leichten Ball.
Als das Fahrzeug ſich den großen Wellen, der Mitte
der Stromſchnellen, näherte, nahm ſein Lauf eine
ſchwindel=
erregende Schnelligkeit an. Und dann gab es einen
ein=
zigartigen Anblick: vom Ufer aus konnte man ſehen, wie
das Boot von der Macht des donnernden Waſſers erfaßt
und in die Luft emporgeſchleudert wurde. Unter dem
Druck eines heftigen Stoßes ſchnellte das Boot empor, und
es kam ein 7 Meter langer Sprung, während deſſen die
„Ferro” das Waſſer überhaupt nicht berührte und wie
eine Flugmaſchine oder ein fliegender Fiſch durch die
Lüfte glitt. Zum Glück packte die ziſchende Woge, die das
Fahrzeug aus den Waſſern geſtoßen hatte, das Boot wieder
am Kiel, ſodaß es nicht kenterte und unterging. Die
„Ferro” richtete ſich wieder auf und trieb mit raſender
Geſchwindigkeit am Rande des großen Wirbels vorbei;
am Ufer atmete man erleichtert auf: dieſe größte Gefahr
war alſo glücklich überwunden. Als der Wirbel hinter
der „Ferro” lag und der Steuermann ſeine Lage
über=
blicken konnte, mußte er die verhängnisvolle Feſtſtellung
machen, daß in dem Kampfe mit dem erſten Hinderniſſe
die Maſchine zerſtört war. Das Boot trieb nun mitten
in den toſenden Fluten umher, ein wehrloſes Opfer der
Wirbel, denn die Strecke, die noch vor ihm lag und der
nicht mehr auszuweichen war, barg nicht geringere
Ge=
fahren als die ſchon überwundenen. Die Möglichkeit,
mit dem Steuer die zornigen Launen der Wogen zu
über=
liſten, war geſchwunden. Das kleine Fahrzeug wurde
regellos umhergeſchleudert, verſchwand zwiſchen den
Waſ=
ſerbergen, zweimal war es überhaupt nicht mehr zu ſehen,
und man befürchtete bereits das Schlimmſte. Aber immer
wieder tauchte es zwiſchen den Fluten auf. Eine haſtig
heranſtürmende Woge drehte die „Ferro” wie einen
Krei=
ſel, eine zweite packte ſie an der Breitſeite; dann kam die
dritte, und als ob das Spiel zu ernſt geworden wäre,
rich=
tete ſie das Boot wieder auf. Kapitän Larſen hatte
in=
zwiſchen eine ſchmerzliche Verletzung des linken Beines
erlitten. Nur mit Mühe konnte er ſich an ſeinem Sitze
feſtklammern. Im wirren Zickzackkurs trieb die Strömung
das Boot dem amerikaniſchen Ufer entgegen. Hier türmen
ſich die Felſen auf; wenn nicht der Zufall Rettung bringt,
müſſen Mann und Fahrzeug an den ſtarren Klippen
zer=
ſchellen. Larſen ſieht die Gefahr, aber er iſt völlig hilflos
und kann nur warten, was auch kommen mag. Er treibt
gerade auf eine flache Klippe zu. die einige zwanzig Meter
vom Ufer entfernt aus den Wellen auftaucht.
Doch das Schickſal iſt ihm günſtig, man hatte den
ver=
wegenen Bootsführer bereits verloren gegeben, als eine
gütige Woge die „Ferro” packt und ſie mit einem Rucke
über das Verderben hinwegträgt. Der Ruck war ſo heftig,
daß das Boot mit wilder Gewalt an die dahinter
liegen=
den Felſen geſchleudert wird und zwiſchen zwei Klippen
wie in einer Klammer feſtſitzt. Larſen wird durch den Stoß
vorwärts geſchleudert, doch er rafft ſich auf und verſucht
vergeblich, ſein Fahrzeug wieder klar zu machen. Er iſt
noch etwa 18 Meter vom rettenden Ufer entfernt. Aber
keine Möglichkeit, ihm Hilfe zu bringen! Da, als ſchon
alle Hoffnung geſchwunden, ſtürmt eine zweite mächtige
Woge heran, hebt das kleine Boot hoch empor und führt
es mit ſich wieder in den Strom hinaus. Bei Dead
Mans Eddy kommt es auf Grund, ein Mann watet ins
Waſſer und Larſen wirft ein Tau zu, an dem er ans Land
gezogen wird. Die „Ferro” war leck, ihr Bug
zertrüm=
mert, die Maſchine gebrochen, Kavitän Larſen an Arm
und Bein verletzt, aber er erholt ſich ſchnell und kann bald
die Fahrt zum Arzte antreten. Sein Abenteuer in den
Stromſchnellen hatte genau 45 Minuten gedauert.
— Funde aus „Joſephs Haus” in Nazareth. Zu
den intereſſanteſten Ausgrabungen, die an den durch
das Leben Chriſti geweihten Stätten des heiligen
Lan=
des ſtattgefunden haben, gehören die Arbeiten, die in
letzterer Zeit von einem franzöſiſchen Prieſter und
Ar=
chäologen, dem Pater Viaud, zu Nazareth vorgenom=
men worden ſind. Hat doch in Nazareth der Herr ſeine
Jugend und den größten Teil ſeines Lebens verbracht,
ſind doch alle Erzählungen von ſeiner Entwickelung,
der Entfaltung ſeines Geiſtes und der Erkenntnis
ſeines hohen Berufes mit dieſem Orte verknüpft.
Frei=
lich haben die Grabungen nichts zu Tage gefördert,
das uns über dieſe in Dunkel gehüllte, in Nazareth
verbrachte Zeitſpanne von 30 Jahren, über die
Vor=
geſchichte der eigentlichen Heilstaten Jeſu Aufſchluß
geben würde. Aber es iſt ſchon ein ergreifender
Ge=
danke, Werkzeuge und Geräte wieder ans Licht
geför=
dert zu ſehen, von denen es nicht unmöglich iſt, daß auf
ihnen ſeine Hand geruht.
Nach den Berichten, die Viaud der Pariſer
Aka=
demie der Wiſſenſchaften erſtattet hat, erſtreckten ſich die
Ausgrabungen zunächſt auf das als „Joſephs
Werk=
ſtatt” bekannte Gebäude und ſeine Umgebung. Der
Bau, den man als das Haus des Zimmermanns
be=
zeichnet, kann natürlich nicht die Stätte ſein, an
wel=
cher der Herr als Knabe und heranwachſender Mann
ſelbſt gelebt. Er ſtammt, wie ſich deutlich erkennen
läßt, aus dem frühen Mittelalter. Nicht allzu weit
da=
von liegt der ſogenannte „Brunnen der Jungfrau”, die
Quelle, zu der ſie gegangen ſein ſoll, als der Engel ihr
die Geburt des Heilandes verkündigte. Auch hier
wur=
den Forſchungen angeſtellt. Die Funde, die die
Aus=
grabungen unter der Werkſtatt Joſephs ans Licht
kom=
men ließen, rühren zum größeren Teile aus Zeiten
her, die vor der Geburt Chriſti liegen; es fanden ſich
aber auch viele Gerätſchaften, Werkzeuge, Töpferwaren
und Gegenſtände des täglichen Gebrauches, die ſehr
wohl aus den erſten Jahrzehnten der chriſtlichen
Zeit=
rechnung ſtammen können. Es iſt daher immerhin eine
Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß ſich darunter Geräte
befinden, die Jeſus ſelbſt benutzt hat. Nahe bei der
heutigen Kirche der Verkündigung ſtieß man auf die
Ruinen eines der älteſten chriſtlichen Kirchenbauten,
die bisher überhaupt aufgefunden worden ſind. Es
ſind augenſcheinlich die Trümmer jenes Gotteshauſes,
das in der Frühzeit des Chriſtentums zur Erinnerung
an die Verkündigung an der geweihten Stätte
errich=
tet wurde. Der Bau muß ſpäteſtens gegen das Ende
des dritten chriſtlichen Jahrhunderts aufgeführt
wor=
den ſein; ſeine Länge betrug 250 Fuß, ſeine Breite 100
Fuß; er beſtand aus drei Kirchenſchiffen mit ebenſo
vielen Apſen, einem Querhaus und dem Langhaus.
Nur die nördliche Apſis ſteht noch und befindet ſich in
einem ziemlich guten Zuſtande der Erhaltung. Dieſe
nördliche Apſis macht mit ihren gewölbten Fenſtern,
die wie große Gücklöcher ausſehen, und ihren 18 Fuß
dicken Mauern noch heute einen großartigen Eindruck.
Prächtige griechiſche Moſaikarbeiten wurden darin
frei=
gelegt.
Dieſe erſte Verkündigungskirche wurde
augenſchein=
lich bei den früheſten Einfällen zerſtört, die die
Mo=
hammedaner in das heilige Land machten, und verfiel
nach der Eroberung Paläſtinas durch die Ungläubigen
immer mehr. Den heute noch ſtehenden Bau haben
dann auf den Trümmern dieſes alten Gotteshauſes
die Kreuzfahrer auferbaut. Eine bedeutſame
Ent=
deckung wurde auch in dem zerſtörten Kloſter gemacht,
das ganz nahe bei der Werkſtatt Joſephs liegt. Unter
einer Trümmer= und Schuttſchicht von 10 Fuß ſtieß man
auf eine Oeffnung, die in eine geräumige unterirdiſche
Kammer führte. Hier wurde ein kleiner Schatz
wert=
voller perſiſcher und arabiſcher Töpferwaren
aufgefun=
den, aus deren Inſchriften hervorging, daß ſie aus der
Regierungszeit des großen Sultans Saladin
her=
rühren.
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