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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
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werden angenommen in Darmſtadt
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
210.
Donnerstag, den 8. September.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Luftſchiffe über Feſtungen.
* Ueber die Einſtellung der Fahrten des
Zeppelin=Luftſchiffes von Baden=Baden
nach Straßburg werden vielfach ungenaue Angaben
verbreitet. Nach zuverläſſigen Nachrichten iſt auf eine
An=
frage des General=Kommandos des 15. Armeekorps in
Straßburg vom Kriegsminiſterium die Antwort ergangen,
daß es ſelbſtverſtändlich ſei, daß das Ueberfliegen
voon Feſtungswerken wegen der damit verbundenen
Möglichkeit des Verrates militäriſcher Geheimniſſe nicht
geſtattet werden kann. Dieſer Beſcheid ſchließt
folge=
richtig auch die Ablehnung der Bereitſtellung eines
Lan=
dungsplatzes für Luftſchiffe mit Fahrgäſten in der Nähe
jeder Feſtung in ſich, weil dazu doch immer ein
Ueber=
fliegen der Feſtung notwendig werden könnte. Man
be=
tont, wie der Köln. Zeitung aus Berlin geſchrieben wird,
ferner, es ſei feſtgeſtellt worden, daß die Mehrzahl der
Fahrgäſte des Zeppelin=Luftſchiffes vorwiegend aus
Aus=
ländern beſtehe, daß dieſe mit photographiſchen
Appa=
raten verſehen ſeien, mit denen ſich Aufnahmen in
belie=
biger Weiſe machen ließen. Wenn es nun ſchon geſetzlich
verboten ſei, Riſſe von Feſtungen oder einzelnen
Feſtungs=
werken aufzunehmen und zwar vom Erdboden aus, von
wo aus man nur einen ungenügenden und unvollſtändigen
Einblick in ein ſolches Feſtungswerk erlangen könne, um
ſo mehr müſſe ſolchen Aufnahmen aus der Luft vorgebeugt
werden, von wo aus man das Feſtungswerk im vollen
Grundriß mit allen Einzelheiten der Anlagen überſehen
und auf der photographiſchen Platte feſthalten könne. Aber
ſchon gegen ein Einſehen aus der Luft mit Ferngläſern
müſſe man ſich ſchützen. Daher werde ein jeder Staat
ſchon aus Selbſterhaltungstrieb ein ſolches Verbot erlaſſen
und durchſetzen müſſen. Und wenn man erwägt, wie
Ruß=
land und Franreich ſich ſchon zu dem Ueberfliegen ihrer
Landesgrenzen durch fremdländiſche Luftfahrzeuge ſtellen,
ſo werde man ein Verbot des Ueberfliegens von
Fe=
ſtungswerken im Frieden durch Luftfahrzeuge jeglicher
Art als durchaus berechtigt anerkennen müſſen.
Inwieweit in dieſer Beziehung internationale
Ab=
machungen durch Aufſtellung einer Art von Luftrecht zu
treffen ſeien, werde man der Erwägung und Entſcheidung
der Regierungen zu überlaſſen haben, zunächſt werde ſich
jeder Staat gegen unerlaubte Uebergriffe in dieſer
Rich=
tung ſchützen müſſen.
Portugal nach den Wahlen.
An. Von einem Gewährsmanne, der mit den
poli=
tiſchen Verhältniſſen in Portugal genau vertraut und
eben von dort zurückgekehrt iſt, erhält die N. G. C. ein
kleines Stimmungsbild von der Lage, in der ſich
das Königreich nach den Wahlen befindet.
Nach den Wahlen iſt einige Ruhe in Portugal
ein=
getreten. Aber dieſe Ruhe iſt nur ſcheinbar. Alle
An=
zeichen ſprechen dafür, daß Portugal einer ſchweren Zeit
entgegengeht. Noch iſt es gelungen, eine republikaniſche
Mehrheit im Parlamente zu verhindern. Aber damit
iſt nichts gewonnen. Die republikaniſche
Par=
tei nimmt von Tag zu Tag an Macht und Anſehen zu
und macht kein Hehl daraus, daß ihr nächſtes und
wich=
tigſtes Ziel die Vertreibung der Dynaſtie, die Abſchaffung
des Königtums iſt.
Die Bevölkerung der großen portugieſiſchen Städte,
namentlich die von Liſſabon und Oporto, iſt
republika=
niſch. Das beweiſt allein ſchon die Tatſache, daß die
Mu=
nizipalverwaltung dieſer Städte ausſchließlich aus
Repu=
blikanern beſteht. Die Führer der republikaniſchen
Par=
tei gehören der Elite der Nation an. An der Spitze des
republikaniſchen Direktoriums ſteht Theofilo Praga,
der bekannte Philoſoph, Geſchichtsſchreiber und Dichter,
einer der ausgezeichnetſten Männer, die Portugal
aufzu=
weiſen hat. Ihm ſtehen als Leiter der Partei der
Depu=
tierte Alfonſo Coſta und Anton Joſé d’Almeida zur
Seite. Der letztere iſt namentlich als Volksredner tätig.
Man kann ſich von der Ausbreitung dev
Republikanis=
mus in Portugal eine Vorſtellung machen, wenn man
einmal mit eigenen Augen geſehen hat, welche
Populari=
tät dieſe republikaniſchen Größen beim Volke genießen,
wie Jung und Alt ihnen zujubelt, wo ſie ſich zeigen, und
ſogar die Gendarmen in den Straßen von Liſſabon ihnen
den Gruß erweiſen. Und man gewinnt einen Begriff von
der Gefahr, in der das Königtum ſchwebt, wenn man
an den Straßenecken fliegende Händler die Bilder der
beiden Mörder, denen am 1. Februar 1908 König Dom
Carlos I. und der Kronprinz zum Opfer fielen,
unge=
hindert von der Polizei an die Vorübergehenden
feilbie=
ten ſieht.
Der junge König Dom Manoel iſt nicht beliebt.
Er iſt ſchwach, ängſtlich und beſitzt auch nicht die nötige
Reife des Geiſtes, um den Ernſt der Lage zu erkennen.
Hauptſächlich aber wirft man ihm vor, daß er blindlings
den Ratſchlägen ſeiner Mutter, der Königin Amélie,
folgt, die bekanntlich eine Prinzeſſin von Orleans und
wegen ihrer ſtreng klerikalen Geiſtesrichtung verhaßt iſt.
Es iſt wahrlich kein beneidenswertes Schickſal, das
dem jugendlichen Dom Manoel beſchieden wurde, als ihm
plötzlich die Königswürde, für die er in keiner Weiſe
er=
zogen war, in den Schoß fiel. Die Republikaner erklären
unverblümt, daß ſie — ungefähr ſo, wie es in Braſilien
mit einem anderen Zweige des Hauſes Braganza geſchah,
— der Dynaſtie klarmachen wollen, daß ihre Rolle
aus=
geſpielt iſt und ſie das Land verlaſſen muß. Aber wenn
die kleine reaktionäre und klerikale Hofpartei, die ſich um
die Königin=Mutter und den König ſchart, dieſen zum
Widerſtande verleitet, — ſo wird ſich die unabwendbare
Revolution ſchwerlich auf ſo unblutigem Wege
voll=
ziehen.
Von anderer Seite werden, wie bereits früher
be=
merkt, alle dieſe Meldungen für falſch oder übertrieben
erklärt. Man entſinnt ſich aber bei dieſer Veranlaſſung,
daß der Ermordung des Königs Carlos ähnliche
peſſi=
miſtiſche Meldungen aus Portugal vorangingen, die auch
damals als unbegründet bezeichnet worden ſind.
Deutſches Reich.
— Eine Streik=Statiſtik. In welchem Maße
die Ausſichten der Ausſtändigen auf einen ihnen günſtigen
Ausgang von Jahr zu Jahr geringer geworden ſind, zeigt
deutlich eine vom kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt bearbeitete
Streik=Statiſtik. Danach ging der volle Erfolg der
Streikenden im Jahrzehnt 1899/1909 von 18,8 auf
14,5 v. H., der teilweiſe Erfolg von 52,2 auf 44,9 v. H.
zurück, während der gänzliche Mißerfolg von 29 auf 40,6
v. H. ſtieg. Im laufenden Jahre hat dieſe Entwickelung
in noch erhöhtem Maße ihre Fortſetzung gefunden, ſodaß
der Prozentſatz der erfolgloſen Streiks von 40,6 v. H. im
Geſamtdurchſchnitt des Vorjahres auf 42 v. H. im erſten
Halbjahr 1910 geſtiegen iſt. Dieſe wachſenden
Streik=
mißerfolge ſind natürlich in erſter Linie auf die Stärkung
der Arbeitgeber=Organiſationen zurückzuführen, die den
Ausſtändigen mit der Waffe der Ausſperrung begegneten.
Hier zeigt die Statiſtik nun gerade das umgekehrte
Ver=
hältnis: im Gegenſatz zu der Abnahme der erfolgreichen
Streiks zu Ungunſten der Arbeiter nimmt die Zahl der
erfolgreichen Ausſperrungen ſtändig zu. Der
Prozentſatz der mit vollem Erfolg beendeten
Ausſperrun=
gen ſtieg von 40,9 im Jahre 1909 auf 55 im erſten
Viertel=
jahre 1910. Das zweite Viertel des Jahres 1910 kann
wegen des außergewöhnlichen Kampfes im Baugewerbe
zum Vergleich nicht herangezogen werden. Aus den
ange=
führten Zahlen geht aber zur Genüge hervor, daß die
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen der Arbeiter bei weiteren Streiks
leichtſinnig aufs Spiel geſetzt werden können. Denn die
Arbeitgeber werden zweifellos bemüht ſein, ihre
Organi=
ſationen noch mehr als bisher auszubauen und dadurch
ihre Poſition gegenüber der der Streikendn zu ſtärken.
Dieſe Bewegung wird nur noch beſchleunigt werden, wenn
die hervorgerufenen Ausſtände auf nichts anderes
hinaus=
laufen, als auf Machtproben, wie dies eben beim
Werft=
arbeiterſtreik wieder der Fall iſt.
— Die Vieh= und Fleiſchteuerung hat den
Vorſtand des Hanſabundes veranlaßt, die Vertreter des
Fleiſchergewerbes von Groß=Berlin zu einer Konferenz
einzuladen. Das Ergebnis der eingehend geführten
Ver=
handlungen war die einſtimmig ausgeſprochene Meinung,
daß zur Abhilfe der jetzigen Fleiſchteuerung einzig und
allein die bedingungsloſe dauernde Einfuhr von
Schlacht=
vieh aus dem Auslande nach Schlachthöfen mit direkter
Bahnverbindung Abhilfe ſchaffen kann.
— Der geſchäftsführende Ausſchuß der
nationalliberalen Landespartei in
Bay=
ern hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, auf dem
be=
vorſtehenden nationalliberalen Parteitag in Kaſſel mit
Bezug auf die Reichstagswahlen folgenden Standpunkt
zu vertreten: Es ſei wünſchenswert, wenn in Kaſſel eine
Großblockpolitik mit der Sozialdemokratie abgelehnt=
würde. In erſter Linie möchten Wahlbündniſſe mit der
Fortſchrittlichen Volkspartei angeſtrebt werden, aber
daneben, wenn möglich, auch mit den rechtsſtehenden
Par=
teien. Nach rechts wie nach links ſoll jedoch
Wahlunter=
ſtützung nur gewährt werden, wenn der betreffende
Kandi=
dat die Gewähr dafür bietet, daß er weder eine einſeitige
Agrarpolitik, noch eine Politik des Freihandels vertritt,
ſondern ſich verpflichtet, für die Intereſſen aller Stände,
insbeſondere auch für die von Induſtrie, Handel und
Ge=
werbe, einzutreten. In Bayern rechts des Rheins könne
mit Rückſicht auf die herrſchenden Verhältniſſe auf dieſe
Wahltaktik nicht verzichtet werden.
— Die pfälziſchen Sozialdemokraten
wollen bei den kommenden Wahlen das Zentrum ſcharf
bekämpfen. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Clemens
aus Kaiſerslautern erklärte in einer Rede zu St. Ingbert,
in welcher er über die Verhandlungen des bayeriſchen
Landtages Bericht erſtattete, daß die Sozialdemokraten
nach dem letzten Verhalten der Zentrumspartei in einer
Reihe von Fragen gegen das Zentrum bei den nächſten
Wahlen ſcharf Stellung nehmen werden. Das Tiſchtuch
zwiſchen den beiden Parteien ſei endgültig zerſchnitten.
Ausland.
Frankreich.
Präſident Falliéres beendete durch den
Be=
ſuch in Thonon den offiziellen Teil ſeiner Reiſe nach
Sa=
voyen. Er empfing die Bürgermeiſter und beglückwünſchte
ſie zu ihrer Ergebenheit an die Republik. Dieſe erſtrahlg
im vollſten Glanze, ſelbſt im Auslande; es gereiche ihm
zu beſonderem Stolze, dies feſtzuſtellen, jedesmal, wenn
er Gelegenheit habe, Frankreich dort zu vertreten.
Die Auflöſung des Sillon. Am Sonntag
traten die Mitglieder des vom Papſte verurteilten
Ver=
eins Sillon zum letzten Male zuſammen und beſchloſſen
die Auflöſung der beiden Verbindungen, die zuſammen
den Sillon bildeten. Die Union für Bürgererziehung
faßte den unvermeidlich gewordenen Beſchluß einſtimmig,
während das demokratiſche Komitee ſozialer Aktion eine
Minderheit von drei Stimmen aufwies, die gegen die
Auf=
löſung waren. Geſprochen wurde in keiner der beiden
Verſammlungen, ſondern bloß abgeſtimmt. Nun bleibt
aber noch die große Frage übrig, was aus dem kürzlich
geſchaffenen täglich erſcheinenden Parteiorgan La
Démo=
cratie werden ſoll. Mare Sangnier verzweifelt noch nicht
daran, wenigſtens dieſes Organ retten zu können. Einige
ſeiner Freunde behaupten, er habe ſich bereits an den Papſt
gewandt, um die Erlaubnis zu erhalten, die Démocratie
als Organ aller katholiſchen Republikaner weiterzuführen.
In einem Leitartikel des Blattes bekämpft Sangnier ſelbſt
die Behauptung, der Papſt habe ihm und allen guten
Ka=
tholiken verboten, republikaniſch zu ſein. Freilich ſpricht
Sangnier auch ſelbſt das Bedürfnis aus, daß der Papſt
genau feſtſtellen möge, inwiefern es den Katholiken
ge=
ſtattet ſei, an der politiſchen und ſozialen Entwickelung
der republikaniſchen Geſetzgebung mitzuwirken. Er fühlt
alſo ſelbſt, daß der Boden, auf dem er ſteht, noch immer
unſicher iſt, weil die Republik, wie ſie heute in Frankreich
gehandhabt wird, den Papſt offenbar viel weniger
befrie=
digt, als das Republikanertum der Schweizer oder der
Amerikaner.
Türkei.
Die kretiſche Frage. Bei Mitteilung der
Ant=
wort der Kreta=Schutzmächte wieſen dieſe die Pforte
dar=
auf hin, daß bisher alles Mögliche zur Wahrung der Rechte
der Türkei geſchehen ſei. Die Mächte verſprachen dies
auch für die Zukunft und drückten die Hoffnung aus, daß
die Türkei die Aktion der Mächte nicht erſchweren werde.
Dieſe Erklärung wurde im türkiſchen Miniſterrate beraten.
Es verlautet, ſie ſei nicht ganz für befriedigend befunden
worden. Die Pforte wird weitere Schritte unternehmen,
um eine genauer gefaßte Antwort der Schutzmächte zu
erlangen.
Braſilien.
Die Berufung fremdländiſcher
Inſtruk=
tionsoffiziere, über die ſich die Franzoſen, wie
be=
kannt, ſo aufgeregt haben, ſoll angeblich nicht erfolgen.
Dem Pariſer Temps zufolge ſieht ſich die Regierung von
Braſilien veranlaßt, vorläufig keine fremdländiſchen
In=
ſtruktionsoffizere zu berufen und eine größere Anzahl
eige=
ner Offiziere als bisher zur Ausbildung nach Europa=zu
entſenden.
Chile.
Zur Jahrhundertfeier der
Unabhlängig=
keit der Republik treffen zahlreiche ausländiſche
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Nummer 210.
Abordnungen in der Hauptſtadt ein, die von dem Miniſter
des Auswärtigen empfangen werden. In der Stadt
herrſcht lebhaftes Treiben. Die fremdländiſchen Miſſionen
wohnen zum großen Teil in von vermögenden
Privat=
leuten zur Verfügung geſtellten Paläſten.
* Boſton, 7. Sept. Die erſten Gouverneurs=
und Kongreßwahlen in den Neu=
England=
ſtaaten wurden heute vorgenommen. Die bisher
einge=
troffenen Nachrichten über die Wahlergebniſſe in Vermont,
wo die republikaniſche Mehrheit gewöhnlich über 20000
Stimmen betrug, zeigen, daß die Republikaner in dieſem
Staate mit Leichtigkeit die Mehrheit behauptet und ſowohl
den Gouverneur als auch ihre beiden Kongreßkandidaten
gewählt haben. Die erſten Ergebniſſe der Urwahlen für
den Gouverneurspoſten in New=Hampfhire zeigen einen
Vorſprung des Kandidaten der fortſchrittlichen
Republi=
kaner mit 807 Stimmen vor dem Kandidaten der
regu=
ären Republikaner mit 316 Stimmen. Man nimmt an,
daß das Verhältnis dieſer Zahlen die Stärke des neuen
Flügels der republikaniſchen Partei zum Ausdruck bringen
wird.
* Montreal, 7. Sept. Kardinal
Vannu=
telli ſandte an den König von England ein
Tele=
gramm, in dem er dem König die achtungsvolle Huldigung
und tiefe Dankbarkeit des Euchariſtiſchen
Kon=
greſſes für die Aenderung der Erklärung bei der
Thron=
beſteigung ausſpricht. Der König erwiderte in einem
Danktelegramm, daß ihn die guten Wünſche des
Kon=
greſſes mit großer Befriedigung erfüllt haben.
Vannu=
telli ſandte auch an den Papſt ein Ergebenheitstelegramm.
Der Papſt antwortete, er ſei tief gerührt und ſandte dem
Kongreß den apoſtoliſchen Segen. Der Kongreß wurde
mit einer glänzenden Feier eröffnet. Vannutelli teilte mit,
daß der Kongreß in Zukunft abwechſelnd in Europa und
anderen Ländern abgehalten werden ſolle.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. September.
* Vom Hofe. Am Dienstag nachmittag fuhren Ihre
Königliche Hoheit die Großherzogin, Prinzeſſin
Viktoria zu Schleswig=Holſtein, ſowie die zwei älteſten
der Großfürſtinnen im Auto nach Homburg und kehrten
um 5½ Uhr auf die Burg zurück. Geſtern vormittag
unternahmen S. M. der Kaiſer und die Großfürſtin
Tatjana eine Ausfahrt nach Bad Nauheim, wo die
Herrſchaften Brunnen tranken. (Darmſt. Ztg.)
Pfarrperſonalie. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben dem Pfarrer Rudolf Laut zu Ober=
Ofleiden die evangeliſche Pfarrſtelle zu Dietzenbach,
Dekanat Offenbach, übertragen.
Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs an: Alois Weidmann,
Lorenz Weil, Johann Martin II., Chriſtian Oswald,
Philipp Huth, Heinrich Hahn, Bernhard Häring,
Georg Levigion I., Johann Hofmann III., Johann
Hangen II., Georg Faſig, Jakob Balzer III.,
Heinrich Faſig II., Jakob Brühl II., Johann
Mettinger II. und Karl Hahn III., ſämtlich zu
Sprendlingen (Rheinheſſen).
— Entlaſſen wurde der erſte Konto=Korrent=
Buch=
halter bei der Landes=Hypothekenbank Karl Hammon
zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. Oktober d. J. an aus dem Dienſte dieſer Bank.
L. Der Kreisausſchuß verhandelte geſtern unter
dem Vorſitz des Regierungsrats v. Werner öffentlich
über die Beſchwerde der Konrad Nothnagel Ehefrau
von Griesheim, wohnhaft in Groß=Gerau, wegen
ver=
weigerter Armenunterſtützung. Die
Beſchwerdeführe=
rin hatte in Groß=Gerau mit Genehmigung der
Ge=
meinde Griesheim ein Kind in Pflege gegeben und
dieſe dafür monatlich 17 Mark bezahlt. Ohne jemanden
zu fragen, hat ſie das Kind weggenommen und in
Darmſtadt bei einer Schwägerin untergebracht.
Gries=
heim weigert ſich nun, weiter zu zahlen, weil die Frau
bei einigermaßen gutem Willen jede Beihilfe entbehren
könne und die Verpflegung in Groß=Gerau zweifellos
beſſer ſei, als dies jetzt der Fall ſei. Zur Unterſtützung
ihrer Beſchwerde legt die Nothnagel ein ärztliches
Zeugnis vor, inhaltlich deſſen ſie nicht voll
ar=
beitsfähig iſt. Sie verdient monatlich 12 Mark als
Lauffrau, ihr Ehemann befindet ſich im Irrenhauſe.
Mit Rückſicht auf das ärztliche Zeugnis wurde die
Ver=
handlung ausgeſetzt und ſoll dem Gemeinderat in
Griesheim Gelegenheit zu einer nochmaligen Beratung
gegeben werden.
n. Schwurgericht. Die geſtern in Anweſenheit des
Großh. Oberſtaatsanwalts von Heſſert vorgenommene
Ausloſung der Geſchworenen für das 3.
Quar=
tal 1910 ergab folgende Namen: 1. Ernſt Becker, Oberſt
a. D., Darmſtadt; 2. Volprecht Riedeſel, Oberhofmeiſter,
Darmſtadt; 3. Peter Grappen, Fabrikant, Groß=Steinheim;
4. Valentin Franz, Zimmermeiſter, Lampertheim; 5.
Bern=
hard Appel, Mühlenbeſitzer, Arheilgen; 6. Ernſt Beck,
Ma=
jor a. D., Darmſtadt; 7. Friedrich Delp I.,
Bauunterneh=
mer, Darmſtadt; 8. Jakob Blitz, Landwirt, Lengfeld; 9.
Heckmann III., Schreinermeiſter, Viernheim; 10. Georg
Dieffenbach, Kaufmann, Darmſtadt; 11. Karl Fenner,
Ritt=
meiſter a. D., Darmſtadt; 12. Wilhelm Krämer, Landwirt,
Hambach; 13. Sebaſtian Gärtner III., Landwirt,
Kleinhau=
ſen; 14. Johs. Bauer, Landwirt, Fürth; 15. Heinrich
Wil=
helm Klein, Bauunternehmer, Langen; 16. Richard
Mer=
tens, Oberſtleutnant, Darmſtadt; 17. Philipp Bauer,
Guts=
verwalter, Hüttenfeld: 18. Theod. Heuß, Pfarrer a. D.,
Traiſa; 19. Heinrich Becker IV Landwirt, Roßdorf; 20.
Joh. Karl Steuerwald, Architekt, Offenbach; 21. Konrad
Meier I., Hofpfläſterer, Roßdorf; 22. Georg Schönberger,
Brauereibeſitzer, Groß=Bieberau; 23. Salomon
Schöne=
mann, Sattler, Groß=Steinheim; 24. Emanuel Krauß,
Viehhändler, Hergershauſen; 25. Georg, Killmeyer,
Land=
wirt, Höchſt i. O.; 26. Nikolaus Selzer, Beigeordneter,
Kleeſtadt; 27. Georg Wagner III., Landwirt, Lengfeld;
28. Friedrich Wilhelm Lippmann, Fabrikant, Offenbach;
29. Peter Ludwig Hauſt, Bürgermeiſter, Rothenberg; 30.
Joh. Heinrich Steinert, Schloſſermeiſter, Offenbach.
* Die Abiturienten der höheren Lehranſtalten
Heſſens im Schuljahre 1909/10. Die 11 Gymnaſien, 3
Realgymnaſien und 7 Oberrealſchulen unſeres
Groß=
herzogtums entließen im Schuljahre 1909/10 468
Abi=
turienten und 17 Abiturientinnen (G. 244 und 2, Rg.
84 und 11, Or. 140 und 4). Von den Abiturienten
woll=
ten 352 ſtudieren (211 vom Gymnaſium, 66 vom
Real=
gymnaſium und 75 von der Oberrealſchule), und zwar:
26 evangeliſche Theologie, 16 katholiſche Theologie, 34
Rechtswiſſenſchaft, 72. Medizin, 12 Tierheilkunde, 69
Philologie, Geſchichte uſw., 14 Mathematik, 34
Natur=
wiſſenſchaften, 13 Chemie,? Forſtwiſſenſchaft, 12
Land=
wirtſchaft, 10 Baufach, 15 Ingenieurfach, 6
Maſchinen=
bau, 1 Elektrotechnik, 16 ſonſtiges Studium. Kein
aka=
demiſches Studium abſolvieren wollten 116
Abiturien=
ten (33 vom Gymnaſium, 18 vom Realgymnaſium und
65 von der Oberrealſchule). Es wollten ſich widmen
dem Militär= und Marinedienſt 29, dem Poſt= und
Eiſenbahndienſt 5, Handel, Gewerbe, Oekonomie 34,
dem Elementarlehrerfach 31, anderen Berufen 3, Beruf
unbeſtimmt 14. Von den Abiturientinnen wollten 14
ſtudieren, nämlich 3 Medizin, 7 Philologie uſw., 2
Mathematik, 1 Chemie, 1 ſonſtiges Studium. 3
Abi=
turientinnen hatten ſich für einen beſtimmten Beruf
noch nicht entſchieden.
(*) Vom Manöver des 18. Armeekorps, 6. Sept. Die
Brigadebeſichtigung der beiden Regimenter 117 und 118
fand geſtern in dem bisherigen Uebungsgelände von
Homberg und Buchberg, öſtlich Alsfeld, zwiſchen den
Orten Rainrod, Eifa, Hopfgarten und Altenburg ſtatt.
Der Beſichtigungstag begann Montag früh mit
Nacht=
alarm; ſchon zwiſchen 2 und 3 Uhr ſammelten ſich die
Regimenter zum Ausmarſch. In das Gefecht griff auch
die Maſchinengewehrabteilung der 118er und ein Teil
des bei Maar und Wallenrod liegenden
Artillerieregi=
ments Nr. 61 ein. Der Korps= und der
Diviſionskom=
mandeur wohnten der Uebung bei. Das Regiment 117
hat Alsfeld verlaſſen und iſt ſüdöſtlich weiter gerückt
gegen Lauterbach. Der Stab liegt in Lauterbach, das
Regiment in Maar, Liederbach und Lauterbach. Die
118er rücken erſt Donnerstag aus ihrem bisherigen
Standquartier um Alsfeld-Romrod. Die drei
Regi=
menter der 49. Infanterie=Brigade (115er, 116er, 168er)
rückten geſtern zu einem Nachtgefecht aus. Jetzt
ver=
laſſen dieſe Regimenter auch ihre Quartiere in Fulda
und weſtlich Fulda und marſchieren oſtwärts. Ihr
Kriegsſchauplatz wird in die Rhön verlegt. Die
Re=
gimenter rücken gegen Tann, Gersfeld, Lehrbach. Für
die jetzt beginnenden Brigademanöver ſind dieſer
Bri=
gade das Dragonerregiment Nr. 24, das
Artillerie=
regiment Nr. 25 und die 21er Pioniere zugeteilt. Nächſten
Samstag ſammelt ſich die ganze Brigade in und um
Fulda. Dieſe Stadt erhält wohl an 6000 Mann aller
Waffengattungen. Die Aufklärungsarbeiten der
Ka=
vallerieregimenter ſind beendet, ſie nehmen jetzt an den
Manövern teil. Die 23er Dragoner ſind heute zur 50.
Brigade geſtoßen, die 24er zur 49. Brigade. Der Stab
der preußiſchen Kavallerie=Brigade befindet ſich jetzt in
Schotten. Die 6er Dragoner liegen in Rainrod, Ulfa,
Kölzenhain. Als neueſte Waffe iſt jetzt das
Train=
bataillon Nr. 18 angekommen; in Eichelsdorf, Ulfa
lie=
gen Teile desſelben.
* Komitee Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzen=
ſchmuck. Man ſchreibt uns: Die letzte Rundfahrt der
Preisrichter des Komitees Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzenſchmuck hat nunmehr ſtattgefunden. Die
an=
dauernd ſchlechte Witterung hat die Dekorationen
teil=
weiſe beeinträchtigt und iſt es erfreulich, daß trotzdem
die Leiſtungen auch in dieſem Jahre hervorragend ſind.
Wie ſchon früher mitgeteilt, haben ſich die hieſigen
Mili=
tärbehörden unſeren Beſtrebungen angeſchloſſen und
waren die Infanteriekaſernen in der Alexanderſtraße
und Wilhelminenſtraße, die Dragonerkaſerne auf dem
Marienplatz, die Trainkaſerne, teilweiſe die 25er
Ar=
tilleriekaſerne, ſowie das Garniſonslazarett prächtig
geſchmückt, wofür den Herren Offizieren und Beamten
ganz beſonderer Dank gebührt. Keine Stadt kann ſich
wohl rühmen, daß die Militärbehörden in ſo
hervor=
ragender Weiſe zur Verſchönerung des Straßenbildes
beitragen. Daß ganze Häuſerfronten einheitlich mit
Blumen geſchmückt werden, hat das Komitee noch nicht
erreichen können, und iſt es beſonders hervorzuheben,
daß der Beſitzer des Hotels „Darmſtädter Hof” Herr
Doll, damit den Anfang gemacht hat. Es wäre ſehr zu
wünſchen, daß dieſe ſchöne Idee Nachahmer in unſerer
Stadt findet. Im allgemeinen haben die Beſtrebungen
zugenommen und iſt es ſehr erfreulich, daß ſich der
be=
kannte Sinn der hieſigen Einwohner für Blumen= und
Pflanzenſchmuck in dieſer ſchönen Art und Weiſe
be=
tätigt. Die Prämiierung wird in den nächſten Tagen
ſtattfinden. Zu derſelben ſind ſchon eine Anzahl
Ehren=
preiſe geſtiftet worden, doch werden weitere Stiftungen
im Intereſſe der ſchönen Beſtrebungen gerne dankend
ntgegengenommen.
— Eine öffentliche Verſammlung für
Handlungs=
gehilfen veranſtaltet heute Donnerstag abend im
Fürſten=
ſaal die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchnationalen
Handlungsgehilfen=Verbandes. Herr Alfred Roth aus
Hamburg wird über das Thema: „Die Gehaltsfrage‟
ſprechen.
— Der Kaufmänniſche Verein Darmſtadt führt
ſeine Mitglieder zur diesjährigen Herrentour in den
ſchönen Rheingau. Es dürfte die Beteiligung bei
einiger=
maßen gutem Wetter eine ſehr rege ſein, zumal die
Marſchzeit kurz bemeſſen iſt. (Näh. ſ. Anzeige.)
* Feuerlöſchprobe mit „Handy‟. Eine
Feuerlöſch=
probe wurde geſtern nachmittag auf dem Exerzierplatz
vorgenommen. Es handelte ſich darum, die
Brauchbar=
keit des neuen Feuerlöſchers Handy zu erweiſen. Man
hatte einen großen Holzſtoß aufgeſchichtet, ihn mit
Petroleum übergoſſen und dann angezündet. Mit Hilfe
des neuen Feuerlöſchers war das lichterloh brennende
Feuer trotz des ſtarken Windes im Nu erſtickt. — Der
Feuerlöſcher beſteht aus einer 56 Zentimeter langen und
5 Zentimeter dicken Metalltube, die mit einem chemiſch
reinen Feuerlöſchpulver gefüllt iſt, das, wenn in der
Tube aufbewahrt, ſeine große Löſchkraft jahrelang
bei=
behalten ſoll. Die der Probe beiwohnenden Vertreter
der Feuerwehr, der Polizeibehörde und andere
In=
tereſſenten äußerten über das Geſehene lebhafte
Be=
friedigung.
Berliner Bilder. — Das Ende der
„Stadt Rom‟
C) Schon wieder geht ein Stück des alten Berlins
dahin. Unter den Linden, an der Ecke der
Charlotten=
ſtraße, ſind ſeit ein paar Tagen Hunderte von
Ar=
beitern eifrig am Werke, Stein für Stein von dem
ſtattlichen, hochragenden Hauſe abzutragen, unter
deſſen Giebel die Worte „Grand Hötel de Rome‟
in großen, goldenen Lettern angeſchrieben ſtanden und
ohne das man ſich die „Linden” eigentlich noch gar
nicht recht denken kann. Man hat jetzt hier und da
ge=
ſchrieben, das Hotel de Rome ſei von ſeinem vorletzten
Beſitzer gebaut worden, dem „alten Mühling” der eine
ſtadtbekannte Berliner Perſönlichkeit war, 94 Jahre
alt wurde, aber von ſeiner Frau an Zähigkeit des
Lebens noch um elf Jahre übertroffen wurde. Das iſt
jedoch nur inſofern richtig, als der alte Mühling dem
Hotel de Rome die Geſtalt gab, in der wir Berliner
von heute es alle kennen. Das Hotel hat in
Wirklich=
keit eine viel längere Vergangenheit. Schon
Fried=
rich Nicolai erwähnt im Jahre 1786 die „Stadt Rom”
als den beſten Gaſthof „erſter Klaſſe” in der Berliner
Neuſtadt. Die allerbeſten Gaſthäuſer lagen damals
freilich im Innern der Stadt in Altkölln und am
Wer=
der, und das vornehmſte von ihnen war die „Stadt
Paris” in der Brüderſtraße, der der Freund Gotthold
Ephraim Leſſings nachrühmt, daß ſie „wegen der Größe
und der guten inneren Einrichtung, Reinlichkeit und
Ordnung zu den vorzüglichſten Wirtshäuſern
Deutſch=
lands gehöre”. Allmählich aber verdunkelte die „Stadt
Rom” den Glanz der „Stadt Paris‟ Der Zug nach
dem Weſten hatte begonnen, — dem jetzt die „Stadt
Rom” ſelbſt zum Opfer fällt.
Die Blüte des Hotels de Rome war die
Regier=
ungszeit des erſten deutſchen Kaiſers.
Deſſen Palais befand ſich dem Hotel genau gegenüber,
und ſo ſtiegen denn die meiſten Fremden von
Diſtink=
tion, Diplomaten auf Urlaub und Familien der
in=
ländiſchen Ariſtokratie, die an den Hoffeſten im Winter
teilnehmen wollten, im Hotel de Rome ab. Zwiſchen
dem Palais des alten Kaiſers und dem Hotel de Rome
beſtand aber noch eine Beziehung von beſonderer Art.
Kaiſer Wilhelm I. war, wie man weiß, in ſeinen
Le=
bensgewohnheiten von der größten Anſpruchsloſigkeit,
und ſein Schlafzimmer, mit dem ſchmalen, eiſernen
Feldbett, ſpartaniſch einfach. Ein Badezimmer hatte das
Palais überhaupt nicht, und ſo oft der Kaiſer baden
wollte, ging, bis zu ſeinem Tode, ein königlicher Lakai
nach dem Hotel de Rome hinüber, um eine Wanne zu
leihen. Küche und Keller des Hotels ſtanden in wohl=
verdientem gutem Rufe. Parlamentarier, zur
Kriegs=
akademie und zur Turnanſtalt („Boxakademie”
ge=
nannt) kommandierte Offiziere hatten hier ihren
regel=
mäßigen Mittagstiſch; Familientage wurden
abgehal=
ten und manches feierliche und üppige Mahl
veran=
ſtaltet. Im Hotel de Rome gaben die Söhne Bismarcks
in jungen Jahren und übermütiger Laune ein paar
guten Freunden ein Diner, zu deſſen einzelnen
er=
leſenen Gängen nichts anderes als — Kognak
ge=
ſchänkt wurde, und zwar zu jedem Gange eine andere,
immer beſſere, teuerere Marke.
Eine Sehenswürdigkeit des Hotels, auf die jedes
Reiſehandbuch aufmerkſam machte, war der
Winter=
garten, der erſte ſeiner Art in Berlin. An Renntagen
ging es oft recht hoch her im Hotel de Rome, und wer
an den kleinen, verſchwiegenen Stuben an der
Char=
lottenſtraße entlangſchritt, hörte die Pfropfen knallen,
das Gold auf dem Tiſche rollen, und dazwiſchen auch
wohl den Klang luſtiger, heller Stimmen, die nicht dem
ſtarken Geſchlecht gehörten. Das Hotel de Rome war
der letzte große Gaſthof ſpezifiſch Berliner Stils. Seine
Stunde hatte geſchlagen, als die Aera der
internatio=
talen, mit fürſtlichem Komfort ausgeſtatteten
Hotel=
paläſte anhub, von denen Berlin im letzten Jahrzehnt
einen nach dem anderen zwiſchen den Linden und dem
Tiergarten entſtehen ſah.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 6. September.
„König Richard der Zweite‟.
W-l. Die acht Königsdramen Shakeſpeares:
Richard II., König Heinrich IV., 1. und 2. Teil, König
Heinrich V. König Heinrich VI., 1., 2., 3. Teil und
Richard III. umfaſſen einen faſt hundertjährigen
Zeit=
raum, nämlich die Zeit von 1398—1485, und ſtellen
die Kämpfe der Häuſer Lancaſter und York um die
engliſche Königskrone dar. In geſchichtlichem Sinne
beginnen dieſe Kämpfe der Roten und der Weißen Roſe
ſtreng genommen erſt mit dem Jahre 1452 unter
Hein=
rich VI. Sie enden mit dem Tode Richards III., deſſen
Nachfolger, Heinrich VII., durch ſeine Vermählung mit
dem letzten weiblichen Sproſſe des Hauſes York die
Thronanſprüche beider Linien vereinigte. Die Dramen
ſind nicht in der Reihenfolge entſtanden, wie ſie
hiſto=
riſch aufeinander fölgen. Während die vier
ſögenann=
ten Lancaſter=Dramen (Richard II., König Heinrich
IV., 1. und 2. Teil und König Heinrich V.) in dem
Zeitraume von 1596—1599 gedichtet ſind, liegt die Zeit
der Entſtehung der drei Teile von König Heinrich VI.
und König Richards III. vor jener Zeit.
Mit dem Trauerſpiel „König Richard der
Zweite” beginnt der Zyklus, der, wenn wir recht
unterrichtet ſind, nach und nach vollſtändig, wenn auch
natürlich im einzelnen gekürzt, zur Aufführung
ge=
langen ſoll. Das Trauerſpiel umfaßt die Zeit von
1398—1400, während die Regierungszeit Richards II.
von 1377—1399 währte. Die Handlung beginnt alſo
ein Jahr vor ſeiner Thronentſagung. Shakeſpeare hat
ſich auch in dieſem Drama, wie in allen geſchichtlichen,
ſtreng an ſeine Quelle gehalten. Ueber das
Ver=
hältnis des Dichters zum Hiſtoriker und ſeine
Stel=
lung zu den hiſtoriſchen Begebenheiten in den
Königs=
dramen kann nichts Beſſeres und Treffenderes geſagt
werden, als was der große Ueberſetzer Shakeſpeares,
A. W. Schlegel, in folgenden Worten ausgeſprochen
hat:
„Die Hauptzüge der Begebenheiten ſind darin ſo
treu aufgefaßt, ihre Urſachen und ſogar ihre
Trieb=
federn ſo lichtvoll durchſchaut, daß man daraus die
Geſchichte nach der Wahrheit erlernen könne; und wenn
die gegen eine ſolche Anſchauung ſich erhebende
Oppo=
ſition fehlerhafte Einzelheiten in den Dramen
her=
zählt, um daraus Shakeſpeares Mangel an
eigent=
licher Geſchichtskenntnis zu beweiſen, ſo wird in beiden
ſich entgegenſtehenden Auffaſſungen viel zu wenig
Gewicht darauf gelegt, was für ein großer Unterſchied
zwiſchen einem Geſchichtsſchreiber und einem
drama=
tiſchen Dichter beſteht. Wenn letzterer für die gegebene
hiſtoriſche Handlung den poetiſchen Geſichtspunkt
her=
ausgefunden hat, ſo mag er mit ſeiner freien
Behand=
lung des Stoffes ſowohl über einzelne
Inkorrekthei=
ten, als auch über die ſtrenge Beobachtung eines
be=
ſtimmten Zeitkoſtüms ſorglos hinweggehen, behält er
nur das eine Ziel im Auge, und läßt er nur das Eine
mit aller Eindringlichkeit zur Anſchauung kommen,
was wir als den ethiſchen Kern der dargeſtellten
Er=
eigniſſe erkennen müſſen. Und das iſt eben bei
Shake=
ſpeare in hohem Maße der Fall. Ja dies ihn überall
o richtig leitende Gefühl iſt auch ſo mächtig, daß es
nicht nur die einzelnen Stücke, ſondern auch, und zwar
in noch höherem Grade, die ganze Reihe der Hiſtorien
durchdringt und zu einer großen Tragödie verbindet.”
Wenn man von den Einzeldramen des Zyklus, in
deſſen erſteren das patriotiſch=nationale Moment ſtark
hervortritt, nicht mit Unrecht ſagt, daß ſie in ſich ſelbſt
dramatiſch nicht abgeſchloſſen ſind, ſo gilt dies noch
am wenigſten von „Richard II.‟”, deſſen Hauptcharakter
einheitlich und deſſen Handlung abgeſchloſſen iſt. Dem
Drama liegt der politiſche Häuptgedanke zugrunde,
daß Mut und Energie und ſtaatsmänniſche Klugheit
über die Unfähigkeit des legitimen Herrſchers den Sieg
davontragen. Gerade in dem, was der Dichter zu den
Nummer 210.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September
* Brieftauben=Klub Darmſtadt. Man ſchreibt
uns: Ganz erſtaunliche Leiſtungen hat der
Darm=
ſtädter Brieftauben=Klub mit jungen, diesjährigen
Brieftauben aufzuweiſen, die dem züchteriſchen Wirken
und Schaffen der Mitglieder alle Ehre machen und
zu=
gleich zeigen, über welch vorzügliches Material der
Klub verfügt. Wir berichteten vor kurzem über einen
Flug der jungen Tauben von N.=Walgern und laſſen
hier die weiteren Touren derſelben Tauben folgen.
Der nächſte Flug fand ſtatt ab Wabern, 145 Kilometer
Entfernung. Aufgelaſſen am Sonntag, den 21. Auguſt,
morgens 7,20 Uhr, erreichten die Tiere geſchloſſen kurz
nach 10 Uhr ihre Heimat und wurden die 112 geſetzten
Tauben innerhalb 2 Stunden faſt ſämtlich konſtatiert,
ſodaß die ausgeſetzten Preiſe innerhalb weniger
Mi=
nuten vergriffen waren. Es zeigte Herr L. Stoll
die erſte, Herr Ph. Deutſch die zweite, Herr L. Beſt
die dritte und Herr Hch. Thierolf die vierte
Taube uſw. Acht Tage ſpäter, am 28. Auguſt, flogen
dieſelben Tauben ab Eichenberg, 185 Kilometer
Luft=
linie, und durcheilten die Strecke in knapp 3 Stunden
mit einer Fluggeſchwindigkeit von über 1000 Metern
in der Minute. Von den 95 in den Bewerb um die
Preiſe geſetzten Tauben erhielten Herr L. Beſt die erſte,
Herr L. Stoll die zweite, Herr Hch. Thierolf die
dritte und Herr Ph. Deutſch die vierte Taube uſw.
Dann folgte als letzte diesjährige Tour mit jungen
Tauben der Flug ab Kreienſen, 235 Kilometer, auf
welche Entfernung ſchon mancher Züchter ſeine
Lieb=
linge mit bangem Erwarten über den Verlauf des
Fluges ſetzt, zumal das Wetter vergangenen Freitag,
Samstag und Sonntag ſehr ungünſtig war. Aber
dank der Vorſicht unſeres bewährten Begleiters Bott
flogen die Tauben nicht Sonntag, ſondern erſt
Mon=
tag, den 5. September, und iſt auch dieſer Flug
groß=
artig verlaufen. Laut Telegramm um 9,30 Uhr dort
bei gutem Wetter in Freiheit geſetzt, trafen die erſten
Tauben ſchon kurz vor ½2 Uhr in ihren Schlägen ein
und folgten die anderen ſo raſch nach, daß von den
ge=
ſetzten 35 Stück innerhalb einer Stunde 80 Prozent
konſtatiert waren. Preiſe erhielten: Herr L. Stoll
den erſten Preis, Herr Ph. Deutſch den zweiten
Preis und Herr L. Beſt den 3. Preis. Außerdem
haben die Mitglieder bei dem innerhalb der Heſſiſchen
Reiſevereinigung veranſtalteten Konkursfliegen gut
abgeſchnitten und mancher ſchöne Ehrenpreis wurde
heimgebracht. Bei dem Konkursfliegen ab Wabern
zeigte der Klub ſogar die beiden erſten Tauben von
250 Geſetzten in der Vereinigung.
Es ſind dieſe Erfolge unſerer Tauben ein
An=
ſporn, weiter zu arbeiten, um das Taubenmaterial
auf die Höhe zu bringen, wie es im Gebrauchsfalle für
den Depeſchendienſt erforderlich iſt, wenn im Notfalle
der Ruf um Ueberlaſſen der Tauben an unſere
Mit=
glieder ergeht.
* Schützenhof. Ein intereſſantes Programm liegt
dem heutigen Konzert unter Leitung des Herrn M.
Weber zu Grunde. Der I. Teil bringt nur Opernſätze,
der II. Teil Operetten, während der letzte Teil nur
Kompoſitionen Darmſtädter Komponiſten enthält. In
einer Fantaſie aus „La Traviata” wird Herr
Muſik=
meiſter Weber den Violinpart ſelbſt übernehmen. Von
den Darmſtädter Komponiſten ſeien genannt: E. v. Bury,
H. Fiſcher, S. May, P. Probſt und W. Meyer. Als
Einlage kommen einige kleine Stückchen für
Streich=
inſtrumente zur Ausführung. (Siehe Inſerat.)
§ Feſtgenommen. Am Dienstag vormittag ſind
durch die hieſige Polizei feſtgenommen worden: ein
Hauſierer aus Eberſtadt wegen Sittlichkeitsverbrechen,
ein Handarbeiter aus Seckbach bei Frankfurt a. M.
wegen Unterſchlagung von 2000 Zigarren und ein
Frauenzimmer wegen lüderlichen Umhertreibens.
§ Hausſuchung. Bei einer durch die hieſige
Kriminalpolizei vorgenommenen Hausſuchung in einem
Hauſe in der Großen Ochſengaſſe wurde eine große
An=
zahl Frauenkleidungsſtücke, wie Bluſen, Unterröcke,
Unter=
hoſen, Hemden, Stiefel uſw. vorgefunden. Die
vorge=
fundenen Gegenſtände rühren von in jüngſter Zeit in
Frankfurt a. M. und hier verübten
Manſardendieb=
ſtählen her.
* Wixhauſen, 7. Sept. Ein Unfall ereignete ſich heute
hier an einer Dreſchmaſchine. Der Beſitzer der Maſchine,
hiſtoriſchen Begebenheiten hinzugetan hat, nämlich in
dem Charakterbild des Königs, beruht der
Hauptvor=
zug des Stückes, und wenn dieſer Charakter
Wider=
ſprüche zeigt, die ſcheinbar aufſtoßen, ſo ſpiegeln ſie
nur die Schwäche und Wankelmütigkeit des Charakters
des Königs wider, in dem ſich die verkehrte
Auf=
faſſung und der unwürdige Repräſentant des
Kö=
nigtums von Gottes Gnaden verkörpert. Wenn er
ſagt:
Nicht alle Flut im weiten Meere kann
Den Balſam vom geſalbten König waſchen,
und ſich darauf beruft, „daß Gott für ſeinen Richard
einen Engel in Himmelsſold habe” ſo ſind dieſe
Aeu=
ßerungen nur Belege für ſeine Glaubensmyſtik und
ſeine Untätigkeit und Schwäche; denn obwohl er in
Worten die Unantaſtbarkeit ſeiner Krone und des
Ge=
ſalbten des Herrn wiederholt hervorhebt, entſagt er
doch, weil es ihm an Tatkraft fehlt, kreiwillig und als
ein Schwächling der königlichen Würde.
Im Gegenſatz zu dieſem im Glück ſtolzen und
übermütigen, im Unglück kleinmütigen und feigen
König, der nur die Hilfe von oben erwartet und in
„weibiſchem Zagen und ängſtlichem Klagen” verharrt,
ſteht der energiſche, tatkräftige, auf Selbſthilfe bauende,
kluge und zielbewußte Bolingbroke, an deſſen Fahnen
ſich der Sieg heftet; denn „dem Mutigen hilft Gott”.
Ent=
ſtellt wird ſein Charakterbild allerdings durch die
Er=
mordung des Königs Richard, die ungenügend
begrün=
det iſt, die aber die Reihe der Verbrechen der beiden
Häuſer Lancaſter und York eröffnet, als deren
furcht=
barer Rächer am Schluſſe Richard III. erſteht.
Das künſtleriſche Maß in der Behandlung des
Stoffes und die Schönheit der Sprache laſſen erkennen,
daß das Drama einer reiferen Periode des Dichters
angehört. Von der Aufführung ſelbſt läßt ſich nur
Gutes berichten. Alle Mitwirkenden widmeten ſich
ihrer Aufgabe mit ganzer Hingabe und Begeiſterung.
In erſter Linie gilt dies von dem Vertreter der
Titel=
rolle, Herrn Baumeiſter der den übermütigen
und ſelbſtbewußten König mit ebenſo natürlicher und
überzeugender Charakteriſtik zur Darſtellung brachte,
wie er für die Klagen des vom Unglück und Leid
heim=
geſuchten Entthronten ergreifende Töne zu finden
wußte. In dieſem Sinne bezeichnete die Szene der
Thronentſagung in der Weſtminſter=Halle den
Höhe=
punkt ſeiner Darſtellung. Auch der Abſchied von ſeiner
Gattin, deren tragiſche Rolle von Fräulein Prevoſt
mit Wärme der Empfindung geſpielt wurde, und die
Kerkerſzene wirkten durch das von echtem
Tempera=
ment getragene Spiel des Herrn Baumeiſter
ergrei=
fend. In dem den Abſichten des Dichters entſprechen=
Herr Wenſchel aus Meſſel, wurde, als er das
Schwung=
rad andrehen wollte, vom Treibriemen erfaßt und
herumgeſchleudert, wobei ihm der Arm aus der
Pfanne geriſſen wurde. Der Verletzte wurde mit dem
Auto ins Darmſtädter Krankenhaus und von dort in ſeine
Wohnung nach Meſſel verbracht.
Groß=Gerau, 6. Sept. Ein ſechsjähriger Junge von
Wallerſtädten wurde von dem Hunde eines hieſigen
Metzgers ſo übel zugerichtet, daß die Aufnahme ins
Krankenhaus erfolgen mußte.
Offenbach, 6. Sept. Im Kontrollausſchuß
er=
ſtattete Stadtv. Boehm einen eingehenden Bericht über
den Stand der Kanalaffäre. Er kommt zu dem
Schluß, daß ſchwere Fehler, ſowohl vom Beigeordneten
Walter als auch vom Vorſteher des Kanalamts, Ingenieur
Kolloge, gemacht worden ſind. Aus zwei dem Ausſchuß
vorgelegten Tabellen iſt erſichtlich, daß in einer ganzen
Reihe von Straßen die neuen Kanäle bedeutend enger
gebaut wurden als die alten. Der Kontrollausſchuß
be=
ſchloß, die Tabellen zur Rückäußerung den Herren Walter
und Kolloge vorzulegen.
Offenbach, 6. Sept. Wie aus Dresden gemeldet
wird, iſt dort der Mitinhaber der „Offenb. Ztg.” Herr
S. Dohany, nach längerem Leiden heute geſtorben.
Neu=Iſenburg, 6. Sept. Die älteſte hieſige Sparkaſſe,
die Spar= und Leihkaſſe 1, befindet ſich ſeit einiger Zeit
in einer Kriſis. Dieſer Tage wurde nun der Rechner
der Anſtalt durch Aufſichtsrat und Vorſtand plötzlich ſeines
Amtes enthoben. Von dem neuen Rechner ſoll eine
Sicherheit von 15000 Mark verlangt werden. Der
bis=
herige Rechner wurde ſeines Amtes enthoben, weil für
einen Schuldſchein im Betrage von 40000 Mark, den er
und Verwandte von ihm ausgeſtellt haben, die Zahlung
verweigert wird.
Mainz, 7. Sept. Wir berichteten geſtern, daß der
Leut=
nant Holm vom Pionier=Bataillon Nr. 21 in
Ports=
mouth wegen Spionage=Verdachts verhaftet worden
ſei. Heute wird noch berichtet, daß der Offizier beim
Stiz=
zieren von Fort Widley beobachtet und von
Artillerie=
offizieren verhaftet worden ſei. Eine Anzahl
ausgezeich=
net hergeſtellter Skizzen ſei bei ihm gefunden worden.
Der Verhaftete befinde ſich im Fort Widley; die Skizzen
ſeien dem Kriegsamt nach London überſandt worden. —
Die Londoner Morgenblätter behandeln die
angebliche Spionage=Affäre ſehr ſkeptiſch. Mehrere
Blät=
ter geben der Verwunderung Ausdruck, daß der Offizier
von Objekten Skizzen aufgenommen habe, die er in ſehr
guten Photographien und auf Poſtkarten genügend
abge=
bildet erhalten konnte. Die Daily News behandelt die
Sache in ſcherzhaftem Tone und weiſt darauf hin, daß
der angebliche Offizier gar keinen Verſuch gemacht habe,
ſich ſeiner Verhaftung zu entziehen. Die Blätter
verzeich=
nen auch Zweifel, ob es ſich überhaupt um einen Offizier,
namentlich um einen ſolchen deutſcher Nationalität,
han=
dele. Der Preß=Aſſociation geht ein beſtimmter Bericht zu,
der Verhaftete ſei Ziviliſt. Die Behörden erteilen
keiner=
lei Auskunft in der Sache, ſodaß auch der geſtrigen
Infor=
mation, die Verhaftung eines Deutſchen unter
Spionage=
verdacht werde beſtätigt, erhebliche Zweifel entgegenſtehen.
Worms, 7. Sept. Nach einem Ausſchreiben der
Staats=
anwaltſchaft zu Karlsruhe iſt vor anderthalb Monaten
im Pfinzbach bei Söllingen ein Mann ertrunken,
deſ=
ſen Perſonalien bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden
konnten. Ein gewiſſer Karl Reiſer, der ſehr viel mit dem
Verſtorbenen verkehrte, hat angegeben, der betreffende
Mann habe ihm erzählt, daß ſeine Eltern in Worms
wohnen, er habe hier in einer Fabrik gearbeitet und
ein=
mal ſeinen ganzen Lohn verbraucht, weshalb er nicht
mehr in die Fabrik gegangen ſei und ſich heimlich von
Worms entfernt habe, ohne ſeinen Eltern etwas
mitzu=
teilen. Reiſer will behaupten können, daß der
Verſtor=
bene zu ihm ſagte, er heiße Konrad Deimling und ſei aus
Worms. Die Staatsanwaltſchaft in Karlsruhe bittet um
geeignete Nachforſchungen, da außer dem Reiſer auch noch
andere Perſonen angaben, der Ertunkene habe ſtets
ange=
geben, er ſei aus Worms, während eine Perſon dieſes
Namens hier gar nicht bekannt iſt.
den wirkſamen Gegenſatz zu dem ſchwachen König ſtand
der kraftvolle Bolingbroke des Herrn Heinz, der
ſeine künſtleriſche Intelligenz in dem richtigen
Maß=
halten bekundete, ohne doch der Charakteriſtik der Rolle
etwas ſchuldig zu bleiben.
Die übrigen Rollen treten im Vergleich zu denen
der beiden Könige mehr in den Hintergrund. Die
Mit=
glieder des Hauſes York, die in der Epiſode des letzten
Aktes ſich zu einem ergreifenden Familiendrama
ver=
einigen, waren durch Herrn Riechmann, Fräulein
Heumann und Herrn Weſtermann gut
vertre=
ten; den Herzog von Lancaſter ſpielte Herr
Lehr=
mann mit Würde, den Herzog von Norfolk Herr
Hacker mit jugendlichem Temperament. Von den
übrigen Darſtellern erwähnen wir noch den Grafen
von Northumberland des Herrn Semler, der in
der Sprache an ſeinen Vorgänger Herrn Bohne
erin=
nert, ſprachtechniſch ſich aber noch vervollkommnen muß,
und den Grafen von Salisbury des Hrn. Schneider.
Die Regie hatte ſich ihrer durch den fortwährenden
Szenenwechſel und Schaffung neuer ſzeniſcher Bilder
ungemein erſchwerten und vielſeitigen Aufgabe mit
großer Umſicht und Sachkenntnis unterzogen und für
das Ganze einen wirkungsvollen Rahmen geſchaffen.
Die Zugbrücke an der Flintburg im dritten Akte
liebe aber am beſten ganz fort. Das Publikum
be=
reitete dem Trauerſpiel eine begeiſterte Aufnahme.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Humaniſten und Realgymnaſiaſten.
Ueber den Anteil, mit dem die humaniſtiſchen höheren
Schulen und die Realanſtalten an den einzelnen
Fa=
kultäten der preußiſchen Univerſitäten im
Sommer=
ſemeſter dieſes Jahres beteiligt waren, ſchreibt man:
Die theologiſche Fakultät ergänzte ſich
aus=
nahmslos aus den Gymnaſien; der evangeliſch=
theolo=
giſchen gehörten an 1185, der katholiſch=theologiſchen
Fakultät 1010 Studierende. Auch in der
juriſti=
ſchen Fakultät überwogen bei weitem die
Reife=
zeugniſſe der humaniſtiſchen Anſtalten. Von 5689
Stu=
dierenden ſtammten 4654 von Gymnaſien, 759 von
Real=
ymnaſien und 276 von einer Oberrealſchule. In der
mediziniſchen Fakultät waren 3669 Studenten
immatrikuliert, davon auf Grund eines
Reifezeug=
niſſes eines Gymnaſiums 2877 eines Realgymnaſiums
589 und einer Oberrealſchule 203. In der ſtärkſten
Fa=
ultät, der philoſophiſchen, treten die Realanſtalten
mehr in den Vordergrund. Es waren immatrikuliert
10 632=Studierende, davon aus Gymnaſien 7077, aus
1910.
Seite 3.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 6. Sept. Die
Prin=
zeſſin Viktoria Luiſe von Preußen, die
einzige Tochter des Kaiſers Wilhelm II. und der
Kaiſe=
rin Auguſte Viktoria, vollendet am Mittwoch nächſter
Woche das 18. Lebensjahr und wird damit, nach den
Geſetzen des königlichen Hauſes, großjährig. Die
Prin=
zeſſin wurde am 13. September 1892 im Marmorpalais
bei Potsdam geboren. — Nach dem Manöver, am 4.
Oktober, findet in Berlin die Vermählung des
Fräulein Alexandra von Bülow, der einzigen
Tochter des Generals der Infanterie und
kommandie=
renden Generals des 3. Armeekorps Karl von Bülow
und der Frau Molly von Bülow, geborenen von Kracht,
mit dem Oberleutnant im Großherzoglich heſſiſchen
Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115 Ludwig von
Heſſe ſtatt. Oberleutnant von Heſſe iſt der einzige
Sohn des 1895 verſtorbenen Generalmgjors Heinrich
von Heſſe, der zuletzt das Infanterie=Regiment Nr. 84
befehligte, aus deſſen zweiter Ehe mit der 1908
verſtor=
benen Freiin Marie von Senarclens=Grancy. — In
der Prinzenſtraße ereignete ſich ein tragikomiſcher
Vorfall, der einen großen Menſchenauflauf
ver=
urſachte. Ein Auto fuhr die Straße entlang. Plötzlich
fing es an, hin= und herzuſchwanken und gehorchte der
Steuerung nicht mehr. Ehe der Chauffeur halten
konnte, ſetzte es über die Bordſchwelle und fuhr in das
Schaufenſter einer Eierhandlung. Die wertvolle
Scheibe ging in Trümmer, eine Unmenge Eier wurden
zerquetſcht, und eine dicke, gelbe Maſſe quoll aus dem
Fenſter. Schnell waren Kinder bei der Hand und
ſuch=
ten von der „Eierſuppe” zu retten, was zu retten war.
Da es an geeigneten Gefäßen fehlte, füllten die Kinder
ſich die Mäulchen, und noch lange nachher ſah man viele
mit gelben „Bärtchen” Verletzt wurde niemand. An
dem Auto war ein Kugellager in Unordnung geraten.
— Beträchtliches Aufſehen in der Berliner Lebewelt
erregte geſtern das Verſchwinden eines
bekann=
ten Lebemannes und ſeiner Geliebten, die nach
Ver=
übung eines mit nicht alltäglicher Unverfrorenheit
inſzenierten Betruges mit ihrer Beute von 50000 Mark
die Flucht ergriffen und ſich vermutlich nach Amerika
gewandt haben.
Frankfurt, 7. Sept. Als geſtern abend der in der
Schönſtraße wohnende 23jährige Peter Pflug durch die
Moſelſtraße ging, wurde er von einem Mann
über=
fallen und durch einen Revolverſchuß
ſchwer verletzt. Der Verwundete kam ins
Städ=
tiſche Krankenhaus, wo ſofort eine Operation
vorge=
nommen werden mußte. Dem Täter iſt man auf der
Spur. Man vermutet, daß ein Racheakt vorliegt.
Düſſeldorf, 7. Sept. Wie der Düſſeldorfer
General=
anzeiger meldet, wurden geſtern in der Nähe der
An=
ſtalt Düſſelthal zwei Kinder vom Blitz
getrof=
fen. Eins wurde getötet, das andere ſchwer verletzt.
Dresden, 6. Sept. Das hieſige Landgericht
beſchäf=
tigte ſich heute mit ſkandalöſen Vorgängen in einem
hieſigen Maſſage=Inſtitut, in dem die beſten
Ge=
ſellſchaftskreiſe, auch Jugendliche beiderlei Geſchlechts,
ſich ein Stelldichein gaben. Der Hauptſchuldige, der
Naturheilkundige Kampf, hat ſich der Gerechtigkeit
da=
durch entzogen, daß er ſich im Unterſuchungsgefängnis
erhängte. Seine Frau wurde heute zu ſechs Monaten
Gefängnis und einer Woche Haft verurteilt.
Luxemburg, 7. Sept. Der Schriftſteller und
Jeſui=
tenpater Alex. Baumgartner iſt geſtorben.
Zürich, 7. Sept. In den Bergen ſchneit es.
Gleichzeitig ſchwellen die Flüſſe nördlich vom Gotthard
unheimlich an. Von der Südſeite des Gotthards
da=
gegen wird prächtiges Sommerwetter gemeldet.
Rom, 7. Sept. Bei Bologna hat ſich ein ſchwerer
Unfall ereignet. Dort ſtürzte ein Automobil=
Omnibus in dem ſich etwa 60 Perſonen befanden,
infolge Verſagens einer Bremſe einen Abhang
hin=
unter. 36 Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen; 2
wurden auf der Stelle getötet.
Paris, 7. Sept. Nach einer Blättermeldung wurde
an Bord des auf den Oire=Werften bei St. Nazaire im
Bau befindlichen Panzerſchiffes „Condorcet”
ein arger Zerſtörungsakt begangen. Die zur
elektriſchen Beleuchtung dienenden Drähte, ſowie
Realgymnaſien 2025 und aus Oberrealſchulen 1530. In
der Philoſophie überwiegen naturgemäß die
Gymna=
ſiaſten ganz bedeutend. Auch die klaſſiſche Philologie
ergänzt ſich ganz überwiegend aus humaniſtiſchen
An=
ſtalten. Aber in der neueren Philologie übertrifft die
Zahl der Studierenden aus Realanſtalten diejenige
der früheren Gymnaſiaſten ziemlich beträchtlich, 1191
gegen 826. In der Mathematik und den
Naturwiſſen=
ſchaften ſtehen 1493 Studierende aus Realanſtalten
1581 aus humaniſtiſchen Anſtalten gegenüber. In der
Geſchichte beſaßen von 838 Studierenden 651 das
Reife=
zeugnis eines Gymnaſiums und nur 187 ein ſolches
einer Realanſtalt.
C. K. Die neue Linie in der Mode. In der
Blütezeit der Präraffaeliten, als die Modedamen
ſchlank und ſchmal ſein wollten, wie die Engel Fra
Angelicos und die Frauen Botticellis, iſt der
Weſpen=
taille bereits der Vernichtungskrieg erklärt worden.
Seitdem war die Mode wieder zur ſtrengen
Akzen=
tuierung des Tailleneinſchnitts zurückgekehrt, aber die
ganze Richtung unſeres Geſchmacks drängt in
Toi=
lettenfragen immer wieder auf die Ausmerzung der
Hüften, auf die gerade, glatte Linie des
Frauen=
körpers. So wird auch in der diesjährigen Saiſon
wieder der Sieg der „neuen Linie” angekündigt, jede
natürliche Gliederung des Leibes ſtreng verpönt und
eine gleichmäßige Geſtaltung der Figur von den
Schul=
tern bis zu den Knien verlangt. All die
verführeri=
ſchen runden Linien, die feinen Einbiegungen und
Ausſchweifungen der Taille müſſen den einförmigen
vertikalen Linien weichen, die die Figur in die
Ge=
ſtalt eines Pfeilers preſſen. Schlankheit iſt jetzt nicht
mehr das höchſte Gebot, ſondern Hüftenloſigkeit. Man
läßt eine gewiſſe Fülle gelten, aber ſie muß geformt
und gebändigt ſein durch den Zwang des Korſetts. Das
Korſett ſpielt daher eine größere Rolle als je zuvor;
es geht von den Schultern bis zu den Knien herab
und iſt dabei doch „ein Wunder der Bequemlichkeit”
Den Frauen wird dafür verſprochen, daß ihnen die
„neue Linie” eine beſondere Jugendlichkeit verleihen
ſoll.
* Frankfurt, 7. Sept. Im Städtiſchen
Kran=
kenhauſe berichtete Geheimrat Ehrlich über weitere
erfolgreiche Behandlungsfälle durch „
Prä=
parat 606‟ Bisher ſeien 5700 Fälle bekannt, die faſt
alle gut verliefen. Die ſeither gemeldeten Todesfälle,
auch der jüngſte in Kopenhagen, beträfen Kranke mit
ſchwerer Störung im Zentralnervenſyſtem. Bei
die=
ſen allerſchwerſten Fällen ſei von einer Injektion mit
„Präparat 606‟ dringend abzuraten.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Nummer 210.
nehrere Transmiſſionskabel wurden von bisher
unbe=
kannten Uebeltätern durchſchnitten. Zwei Arbeiter
vurden entlaſſen, obwohl keinerlei Schuldbeweiſe gegen
ſie erbracht werden konnten.
Brüſſel, 7. Sept. Wie ein Lauffeuer verbreitete
ſich geſtern abend gegen 7 Uhr das Gerücht, in der
Ausſtellung ſei neuerdings Großfeuer
aus=
gebrochen. Dieſes Gerücht fand um ſo mehr Nahrung,
ils die große Dampfſpritze nach der Ausſtellung
ab=
rückte. Tatſächlich handelte es ſich aber nur um einen
unbedeutenden Zwiſchenfall. Unter dem
Füßboden der Maſchinenhalle der belgiſchen Abteilung
hatte die Holzbekleidung Feuer gefangen. Die
Feuer=
wehr der Maſchinenhalle war jedoch raſch zur Stelle
und wurde in wenigen Minuten Herr des Feuers. Der
angerichtete Schaden iſt unbedeutend. Der Brand iſt
auf Ueberhitzung der unter dem Fußboden der
Maſchi=
nenhalle entlang laufenden Heizungsrohre
zurückzufüh=
ren. Die Nachricht hatte unter den Beſuchern der
Aus=
ſtellung eine große Panik hervorgerufen, und viele
derſelben eilten den Ausgängen zu.
Kongreſſe und Verbandstage.
Verband evangeliſch=kirchlicher
Frauen=
vereine,
nn. Unter dem Vorſitz des Herrn Prof. Weimar=
Darmſtadt fand geſtern nachmittag um 3 Uhr in dem
Gemeindehaus der Stadtgemeinde die
Hauptverſamm=
lung des Verbandes evangeliſch=kirchlicher
Frauen=
vereine ſtatt, zu welcher die Mitglieder zahlreich
er=
ſchienen waren. Auch die Fürſtin zu Erbach=Schönberg
wohnte den Verhandlungen bei. Nach Begrüßung der
Erſchienenen und einem Eröffnungsgebet durch den
Vorſitzenden erſtattete Frau Wenzel=Darmſtadt den
Jahresbericht für das Geſchäftsjahr 1909/10, aus dem zu
entnehmen war, daß dem Verbande zurzeit 49
Frauen=
vereine mit zirka 6000 Mitgliedern und 21
Einzelmit=
glieder angehören. In 7 Vorſtandsſitzungen und 3
Frauenkonferenzen, verbunden mit kirchlich=ſozialen
Vorträgen, wurden die Verbandsgeſchäfte erledigt, und
den zurückgetretenen Vorſitzenden, Frau Pfarrer
Strack=Darmſtadt und Frau Pfarrer Schloſſer=
Gießen, für ihre treue Arbeit der Dank des Verbandes
ausgeſprochen. Bedauert wurde, daß nicht auch den
Vorſtandsmitgliedern der Frauenvereine gleich den
Mitgliedern der freiwilligen Krankenpflege
Fahrpreis=
ermäßigung auf den heſſiſchen Eiſenbahnen gewährt
wurde. Mit dem Verein für Säuglingsfürſorge iſt der
Verband ſofort in enge Fühlung getreten und hat
deſſen Wirken bereits kräftig unterſtützt. Auch der
Frau Profeſſor Herräus=Offenbach wurde für deren
erſprießliches Wirken auf dem Gebiete der
Volkswohl=
fahrt Dank und Anerkennung ausgeſprochen.
Hierauf verbreitete ſich Frau Pfarrer Strack=
Darmſtadt über die Errichtung von Fortbildungsſchulen
für die ſchulentlaſſene weibliche Jugend. Der
Ver=
bandsvorſtand habe die Initiative zur Errichtung
ſol=
cher Schulen vorerſt abgelehnt. Dringend nötig ſei es
aber, daß auch zur Weiterbildung der weiblichen
Jugend etwas geſchehe. Erfreulich ſei es, daß die Städte
durch Errichtung von Kochkurſen uſw. ſchon vieles für
die weibliche Jugend getan haben. Rednerin fordert
die ſtaatliche Errichtung weiblicher
Fortbildungs=
ſchulen und verweiſt auf die ſegensreich wirkenden
Haushaltungsſchulen, die von verſchiedenen
Kreis=
ämtern, beſonders in Oberheſſen, errichtet wurden
Empfehlenswert ſei die Unterſtützung derſelben durch
die Frauenvereine. Auch die perſönliche Mitwirkung
der Frauenvereine bei Kochkurſen und in den
Haus=
haltungsſchulen ſei im Intereſſe der
Arbeiterbevölke=
rung zur Durchführung zu bringen. Dekan Scriba=
König berichtet über die Einrichtung von freiwilligen
weiblichen Fortbildungsſchulen, die an Mangel der
Beteiligung eingehen mußten. Auch er empfiehlt deren
Einführung von Staats wegen. Herr Pfarrer
Schwabe=Gießen referierte über die
Haushaltungs=
ſchulen für Mädchen im Kreiſe Gießen, die ſich ſo
glän=
zend bewährt haben, daß man jetzt beabſichtige, auch
für Frauen des Arbeiterſtandes ſolche zu errichten. Auch
der Gebrauch der Kochkiſte wurde gelehrt und in zehn
Familien ſolche eingeführt. Hier hätten dieſelben
be=
reits Wunder getan.
Der von Frau Pfarrer Schäfer erſtattete
Kaſſen=
bericht wurde mit 772 Mark in Einnahme und 662 Mark
in Ausgabe genehmigt und der Kaſſenführerin mit
Dank Entlaſtung erteilt. Der Voranſchlag für 1910/11
wurde nach dem Vortrag des Vorſitzenden einſtimmig
genehmigt. Das Verbandsvermögen beträgt für 1910
zuſammen 75 Mark. Bei der nunmehr ſtattfindenden
Vorſtandswahl wurden gewählt: Frau Prof. Hohlbaum=
Gießen, Frau Pfarrer Hartmann=Nieder=Ingelheim,
Frau Prof. Herräus=Offenbach, Frau Wenzel=
Darm=
ſtadt und Frau Pfarrer Palmer=Worms. Als Erſatz
wurden gewählt: Frau Geh. Regierungsrat Noack=
Darmſtadt, Herr Pfarrer Dr. Bert=Weiſenau und
Kirchenrat D. Schloſſer=Gießen. Die Schriftleitung
für die Verbands=Mitteilungen wurde Frl. Sonne=
Darmſtadt übertragen. Damit waren die geſchäftlichen
Angelegenheiten erledigt. Herr Dr. Heid=Nieder=
Ramſtadt hielt hierauf noch einen Vortrag über
Krüppelfürſorge in Heſſen. Um 5 Uhr wurde die
Hauptverſammlung geſchloſſen.
51. Allgemeiner Deutſcher
Genoſſen=
ſchaftstag.
*X* Bad Nauheim, 7. Sept. Die heutige
Hauptverſammlung war wiederum ſehr ſtark beſucht
Eine längere Debatte rief ein gegen den Scheck= und
Quittungsſtempel gerichteter Antrag des
Ver=
bandsanwalts hervor. Juſtizrat Schultz=Filehne
wies zur Begründung dieſes Antrags darauf hin, daß
nach den ſtatiſtiſchen Ermittelungen in Deutſchland
ungefähr 9½ Millionen ſelbſtändiger Erwerbstätige
leben. Wenn jeder derſelben nur 100 Mark bar in der
Kaſſe habe, ſo gebe das viele Millionen, die
unver=
zinſt in den Kaſſen lagern. Die Ausdehnung des
Scheckverkehrs ſei deshalb eine wirtſchaftliche
Not=
wendigkeit und die ſteuerliche Mehrbelaſtung ſei zu
bedauern. Wenn trotz dieſer Steuererhöhung der
Scheckverkehr bedeutend größer geworden ſei, ſo komme
das daher, weil wir uns in einer Periode des
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwungs befänden. Bei einer großen
Zahl von Genoſſenſchaften ſei übrigens der
Scheckver=
kehr zurückgegangen, andere hätten ihn ganz
auf=
gegeben, weil ihre Mitglieder nicht den Stempel
tra=
gen wollten. Direktor Malz=Dresden führte aus,
der Scheckſtempel habe eine geradezu verheerende
Wirkung ausgeübt, das ſei überaus bedauerlich.
Di=
rektor Ullrich meint, es gebe noch unangenehmere
Steuern, als den Scheckſtempel, nämlich die Bierſteuer
(große Heiterkeit). Der Scheckſtempel ſei nun einmal
da, man könne doch nicht, nachdem er kaum eingeführt,
ſchon wieder daran rütteln. — Nachdem
Verbands=
anwalt Profeſſor Crüger eingehend die Annahme
der Reſolution befürwortet, wird dieſe einſtimmig
an=
genommen. Zur Frage der Beteiligung der
Ge=
noſſenſchaften an elektriſchen Betrieben wird
folgender Antrag angenommen: Die Form der
Ge=
noſſenſchaft iſt nicht geeignet für die Errichtung
und den Betrieb einer elektriſchen Zentrale.
Ge=
noſſenſchaften mit dem Zwecke der Zuleitung
elektri=
ſcher Kraft von der elektriſchen Zentrale an die
Ab=
nehmer erſcheinen zuläſſig. Denſelben iſt anzuraten:
a) daß ſie ſich nicht an der Beſchaffung des Kapitals
für die elektriſche Zentrale beteiligen und b) daß ſie
für das zur Herrichtung der eigenen erforderlichen
Anlagen nötige Kapital feſte, lange Zahlungsfriſten
erwirken und durch entſprechende Rücklagen die
Inne=
haltung dieſer Zahlungsfriſten ſicher ſtellen. Ein ſehr
ausführliches, bis zur Mittagsſtunde dauerndes
Refe=
rat erſtattete der Anwalt darauf über einen Antrag
des Engeren Ausſchuſſes, der die Bildung von
Ge=
noſſenſchaften, die Bemeſſung des Geſchäftsanteils, den
Bankkredit uſw. betrifft. Auch dieſer Antrag wurde
angenommen und darauf die Sitzung geſchloſſen.
* Der Deutſche Handwerſks= und
Ge=
werbekammertag in Stuttgart nahm zur Frage
der Reichsverſicherungsordnung eine
Reſo=
lution an, die beſagt: „Der Deutſche Handwerks= und
Gewerbekammertag iſt auf das äußerſte befremdet darüber,
daß der dem Reichstag vorgelegte Entwurf einer
Reichs=
verſicherungsordnung trotz der einmütigen Ablehnung, die
der frühere Entwurf in den Kreiſen der ſelbſtändigen Er=
werbsſtände gefunden hat, in ſeinen Hauptpunkten dieſem
erſten Entwurfe entſpricht. Er wiederholt indeſſen ſeine
den verbündeten Regierungen übermittelten
Abänderungs=
vorſchläge in der beſtimmten Erwartung, daß der
Reichs=
tag dieſen wohlbegründeten Bedenken eine den berufenen
Intereſſenvertretungen des Handwerks entſprechende
Wür=
digung zu teil werden läßt.‟ Die Reſolution ſtellt dann
eine ganze Reihe von Forderungen auf. Zum Punkt
der Tagesordnung: Meiſterprüfungsweſen der
Handwerkskammer referierten Syndikus
Raemm=
ler=Weimar und Maurermeiſter Sames=Darmſtadt. Die
von ihnen vorgelegte Reſolution erklärt ſich im
allgemei=
nen mit der praktiſchen Durchführung des
Meiſterprü=
fungsweſens einverſtanden. Im Intereſſe des Wertes und
der Bedeutung der Meiſterprüfung wird aber tunlichſte
Zentraliſierung des Prüfungsweſens als unbedingt
er=
forderlich bezeichnet. Es werden dann eine Reihe
Grund=
ſätze der Beachtung empfohlen, über die ſich eine längere
Debatte entſpann. Schließlich erklärte ſich der
Hand=
werkskammertag mit der Kenntnisnahme der vorgelegten
Leitſätze befriedigt.
Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete
die Fürſorge für die gewerbliche Jugend.
Krefft=München als Referent unterbreitete der
Verſamm=
lung hierzu folgende Leitſätze: 1. Die Schäden, welche die
heranwachſende Jugend durch die ſozialdemokratiſche
Er=
ziehung erfährt, ſind aufzudecken und über dieſes Thema
in allen dem Handwerker zugänglichen Blättern
fortwäh=
rend in aufklärender Weiſe zu berichten, damit auch
El=
tern, Lehrer und Lehrmeiſter, ebenſo aber auch die
Regie=
rungen und geſetzgebenden Körperſchaften über dieſe
Vor=
gänge genaueſtens unterrichtet werden. 2. Alle
Beſtrebun=
gen, die darauf gerichtet ſind, die Erziehung der Lehrlinge
in moraliſcher, ſittlicher, vaterlands= und heimatsfreudiger
Weiſe zu fördern, ſind zu unterſtützen. 3. Es iſt darauf
hinzuarbeiten, daß die ſozialdemokratiſchen Jugendvereine,
oder wie ſie ſonſt heißen mögen, als politiſche Vereine
er=
klärt und nicht geduldet werden. 4. Es iſt den
Lehrmei=
ſtern zur Pflicht zu machen, die Lehrlinge mit allen
geſetz=
lichen Mitteln von dem Beitritt zu ſolchen Vereinigungen
fernzuhalten und iſt dies Verbot zunächſt ſchon in die
Lehr=
verträge obligatoriſch aufzunehmen, wie dies auch teilweiſe
bereits geſchehen iſt. In der Debatte wurde noch
folgen=
der Zuſatz empfohlen: „Die Innunzen, Gewerke und
Hardwerkervereinigungen ſind zue Mitarbeit
heranzu=
ziehen bei den Arbeiten der Jugendfürſorge.”
* Stuttgart, 7. Sept. Der hier tagende 11.
Deutſche Handwerks= und
Gewerbekammer=
tag beantragte eine gänzliche Beſeitigung des § 100a
der Gewerbeordnung, und erſuchte den Ausſchuß des
Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertages, den
geſetzgebenden Körperſchaften eine Denkſchrift auf
Grundlage des heutigen Beſchluſſes vorzulegen.
* Brüſſel, 6. Sept. Der internationale
Trambahn= und Kleinbahn=Kongreß iſt
heute eröffnet worden. Vertreter der preußiſchen,
bayeriſchen, badiſchen und ſächſiſchen Regierung nehmen
an dem Kongreß teil. Ebenſo ſind die Verkehrsämter
faſt ſämtlicher deutſcher Großſtädte vertreten. Zu Ehren
des Kongreſſes fand im Deutſchen Hauſe ein Empfang
ſtatt. Die zahlreich erſchienenen Gäſte, unter denen ſich
Angehörige aller beteiligten Nationen, insbeſondere
Deutſche, Franzoſen, Engländer und Oeſterreicher
be=
fanden, wurden vom Reichskommiſſar Geheimrat Albert
und der Vizepräſidenten des deutſchen Komitees,
Ge=
heimrat Schieff und v. Petri, begrüßt. Die
Verhand=
lungen der oberſten Jury beginnen am Donnerstag.
Für die Verhandlungen wurde das Deutſche Haus zur
Verfügung geſtellt. Stimmberechtigte Mitglieder der
oberſten Jury deutſcherſeits ſind Exz. Richter, v. Bary=
Antworten, v. Böttinger=Elberfeld und Matthias=
Berlin.
Luftſchiffahrt.
* München, 7. Sept. Nach längerer Pauſe
unter=
nahm geſtern Parſeval trotz ungünſtiger Witterung
vom Münchener Ausſtellungsplatze aus einen Aufſtieg.
Auf dem Flugplatze Puchheim, wohin ſich das Luftſchiff
wandte, ſtieg mit ſeinem Aeroplan der dort trainierende
Aviatiker Lindpaintner empor, um 300 Meter
Kleines Feuilleton.
C) Das Jagdrevier von Bellye. Mitte
September begibt ſich Kaiſer Wilhelm nach Ungarn,
um als Gaſt des Erzherzogs Friedrich im Bellyer
Re=
vier zu jagen. Die Domäne Bellye und ihre
Jagd=
gründe ſind weit über Ungarn hinaus berühmt. Sie
iſt eine der größten des Landes, umfaßt mehr als
100000 Joch und liegt ſüdlich der Stadt Mohäcs in
dem Eck, das die Donau und die Drau bilden. Die
eigentlichen Jagdgründe befinden ſich im Oſten des
Donau=Stromes, zumeiſt auf der Mohäeſer Inſel, wo
auch das Jagdhaus des Erzherzogs, Karapancſa, liegt.
Dieſes wird von Mohäcs aus zu Schiff auf dem
Ba=
racskaer Arm erreicht. Das Jagdrevier beſteht aus
Au= und Riedwäldern, die durch zahlreiche Sümpfe
und Teiche unterbrochen werden. Hier hauſt eine
Vogelwelt, die ihresgleichen in ganz Europa nicht hat,
während in den Auen und Wäldern ein prächtiger,
eigentümlicher Hochwildſchlag vorkommt. Kronprinz
Rudolf hat hier gejagt und mit Brehm zuſammen
ornithologiſche Studien getrieben. Auch Kaiſer
Wil=
helm war ſchon häufig in dieſen Revieren zu Gaſt,
einmal mit Kaiſer Franz Joſef zuſammen im Jahre
1897. Der Wald hat hier ſtellenweiſe ganz den
Cha=
rakter des Urwaldes und im dichteſten Rohr iſt der
Lieblingsaufenthalt der mächtigen Hirſche, deren
Brunſtzeit gewöhnlich in die erſten Tage des
Sep=
tembers fällt. Kapitale Exemplare von über 200
Kilo=
gramm Gewicht mit achtzehn= und zwanzigendigen
Geweihen ſind keine Seltenheit. Die Jagd findet
aus=
ſchließlich als Pürſch ſtatt. Natürlich gibt es aber in
dieſer Wildnis keine eigentlichen Pürſchwege, ſondern
nur ſchwer arbeiten ſich die mit allen Hinderniſſen
vertrauten kleinen, aber ausdauernden Pferde, die vor
die leichten, wenig bequemen Wagen geſpannt ſind,
durch. Oft, wenn in den oberen Gegenden ſtärkerer
Regen gefallen oder das Waſſer der Donau geſtiegen
iſt. kann man den Pürſchwagen überhaupt nicht
be=
nutzen und muß zum Waſſerfahrzeng ſeine Zuflucht
nehmen. Dann fährt man auf kleinen, ſchmalen
Käh=
nen, Cſikel genannt, zur Jagd, wird aber für die Stra=
ſtand in den Bellyer Revieren iſt infolge der günſtigen
Verhältniſſe und einer ſorgſamen Hege in den letzten
Jahren ſehr geſtiegen. Die Abſchußliſten weiſen
immer ſteigende Zahlen auf und auch die Qualität
der Hirſche beſſert ſich ſtändig. Unter den 57 Hirſchen,
die während der vorjährigen Brunſt zur Strecke
ge=
bracht wurden, waren 17, deren Geweih mehr als 10
Kilogramm wog.
* Kel=üks . . . . kel=kaks.” Vor einiger Zeit
ereignete ſich während des letzten Aufenthaltes des
Zaren in Riga zur Denkmalseinweihung ein
amüſan=
ter Vorfall, über den folgende launige Mitteilung
ge=
macht wird: Ganz Riga hatte ſich in einen prächtigen
Feſtſchmuck geworfen, um die erſte Anweſenheit des
Zaren ſeit ſehr vielen Jahren zu feiern. In Riga
woh=
nen bekanntlich mehrere verſchiedenartige Volksſtämme,
wie Deutſchbalten, Ruſſen, Letten und Eſthen. Alle
dieſe Nationalitäten hatten ſich vereinigt, um den
Emp=
fang des Zaren würdig zu geſtalten. Nun war alles
in großer Aufregung. Der Zar kam an und wurde
von Vertretern aller Nationalitäten begrüßt. Dabei
ereignete ſich jener ſcherzhafte Vorfall, zu deſſen
Erklär=
ung erſt einige unterrichtende Worte geſagt werden
müſſen. In der eſthniſchen Sprache lautet die
Ueber=
ſetzung für „1 Uhr” „kel=üks‟ Dabei bedeutet kel „Uhr‟
und üks bedeutet die Zahl. In derſelben Art und Weiſe
drückt man „zwei Uhr” in der eſthniſchen Sprache durch
„kel=kaks” aus. Als nun der Zar einige Zeit nach
ſeiner Ankunft den Schmuck der Gebäude betrachtet
hatte, ſagte er zu den Vertretern der Stadt in
verbind=
licher Form: „Quel luxe.‟ (Welche Schönheit!) Er
wollte damit gleichſam ſeinen Dank für die ſchöne
Aus=
ſchmückung des Empfangsgebäudes ausſprechen. Ein
eſthniſcher Abgeordneter, der in der Nähe ſtand, glaubte,
da das franzöſiſche „quel luxe” in der Ausſprache ganz
ähnlich klingt wie „kel=üks” daß der Zar aus
Cour=
toiſie gegen die anweſenden Eſthen ſich einmal der
eſth=
niſchen Sprache bediene. Da er durch einen Blick auf
ſeine Uhr feſtgeſtellt hatte, daß es nicht „kel=üks” gleich
„1 Uhr” ſondern daß es ſchon 2 Uhr ſei, beeilte er ſich,
ehrerbietigſt den Monarchen darauf aufmerkſam zu
machen und ſagte: „kel=kaks, Majeſtät!” Zuerſt wußte
der Zar nicht, was das bedeuten ſollte. Als man ihm
aber den Irrtum des Betreffenden durch Erklärung
der Worte auseinandergeſetzt hatte, ſoll der Zar
un=
bändig darüber gelacht haben. Man erzählt, daß er
noch heute, nach Wochen, über dieſen Vorfall ſich
höch=
lichſt amüſieren ſoll, zumal die beiden Worte allerdings
geeignet ſind, bei einem Nichteſthen ein komiſches
Ge=
fühl hervorzurufen. Am Zarenhofe haben die beiden
Worte jedenfalls eine gewiſſe Berühmtheit erlangt.
* Das reichſte Baby der Welt. Mit dem
Dampfer „Kronprinz Wilhelm” iſt in Plymouth das
reichſte Baby der Welt, Vinſon Walſh-Me Lane aus
Amerika angelangt. Das Vermögen des zehn Monate
alten Kleinen wird von der New=York World auf
vierhundert bis ſechshundert Millionen Mark geſchätzt,
die ihm von ſeinen beiden Großpapas, dem
Gold=
gräber Walſh aus Kolorado und dem Richter und
Zeitungsbeſitzer Me Lane in New=York hinterlaſſen
wurden. In Begleitung dieſes Baby=Millionärs ſind
auch ſeine Eltern, ein Leibarzt und eine ganze Schar
von Dienern gekommen. Natürlich waren für Me
Lane junior eine ganze Reihe der beſten Kabinen auf
dem „Kronprinz Wilhelm” reſerviert, der kleine
Gentleman iſt nämlich an ein ſehr „luxuriöſes” Leben
gewöhnt. Sein Spielzeug iſt nach kürzlich
ver=
öffentlichten Beſchreibungen zum Teil aus lauterem
Gold, ſeine Windeln aus feinſter Schantungſeide. Der
verſtorbene König Leopold, einer ſeiner Taufpaten,
hat ihm eine goldene Wiege als Geſchenk gemacht. In
Amerika pflegt der jüngſte Kröſus in einem
beſonde=
ren Eiſenbahnwagen, der als Kinderſtube eingerichtet
iſt, zu reiſen. Auch beſitzt er ein großes Automobil,
das gleichfalls ſeinen kindlichen Bedürfniſſen
ent=
ſprechend konſtruiert iſt. Die Eltern fürchten
beſtän=
dig, daß ihnen dieſes koſtbare Weſen geraubt wird, um
ein recht hohes Löſegeld zu erpreſſen. Aus dieſem
Grunde hat man einen eiſengepanzerten Kinderwagen
gebaut, deſſen Fenſter mit ſtarken Gittern verſehen
ſind. In dieſem pflegte das Kind zum Gaudium des
Publikums jüngſt am Strande des Badeortes Bar
Harbour ſpazieren zu fahren, von mehreren Detektivs
bewacht, deren Aufgabe es iſt, jede böſe Abſicht gegen
ſeine Perſönlichkeit zu vereiteln!
* Bequemer Dienſt. Die Voſſiſche Zeitung
meldet aus Berlin: Lord Roberts und ſeine Begleiter
ſollten Freitag abend von Wien abreiſen und Samstag
kurz nach 8 Uhr früh in Berlin eintreffen. Durch ein
Unwohlſein wurde Lord Roberts im letzten Augenblick
genötigt, die Abreiſe zu verſchieben. Dieſe Abänderung
des Reiſeplanes wurde von Wien aus der Berliner
engliſchen Botſchaft drahtlich angezeigt; allein der
eng=
liſche Botſchafter war auf Urlaub und von den
übri=
gen Herren der Botſchaft kam am Abend keiner mehr
in die Amtsräume. Am nächſten Morgen begaben ſie
ſich, ehe ſie die Botſchaft aufſuchten, nach dem Bahnhof.
Was ihnen ſelbſt noch nicht bekannt war, konnte von
ihnen auch nicht zur Uebermittelung an die
militäri=
ſchen und Hofbehörden weitergegeben werden. Die
Folge war die allgemeine Ueberraſchung, als der Zug
eingefahren war, ohne daß Lord Roberts und ſeine
Begleiter ihm entſtiegen.
Nummer 210.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Seite 5.
hoch in den Lüften den Parſeval zu begrüßen.
Lind=
paintner fuhr dann unter dem Luftſchiff durch. Letzteres
machte mehrere Schleifen und landete nach faſt
zwei=
ſtündiger Fahrt, während deren es gegen Wind und
Wetter anhaltend kämpfte, glatt bei der Ballonhalle in
München.
* Baden=Baden, 6. Sept. Die Fahrt des
Luftſchiffes „L. 2 Vl” nach Frankfurt iſt für
den 15. oder 16. September feſtgeſetzt. Für dieſe Fahrt
ſind ſämtliche Fahrkarten bereits vergeben. Der „L 2
VI‟, der heute nachmittag 4 Uhr 10 Min. zur Fahrt nach
Straßburg aufgeſtiegen war, änderte unterwegs ſeinen
Kurs und nahm die Richtung nach Weißenburg und
Wörth, von wo er gegen 6 Uhr nach Baden=Baden
zurück=
kehrte und um 6 Uhr glatt in Baden=Oos vor der Halle
landete.
* Baden=Baden, 7. Sept. „L. Z. VI.” ſtieg um
11 Uhr mit zwölf Pforzheimer Paſſagieren, unter ihnen
der Landtagsabgeordnete Odenwald, zur Fahrt nach
Pforzheim auf. Um 11½ Uhr wurde der Luftkreuzer
bereits in Pforzheim geſichtet. Er überflog die Stadt in
großer Schleife und nahm dann die Richtung nach
Karls=
ruhe. Die Reſidenz wurde um ½1 Uhr überflogen.
Kurz nach 1 Uhr landete das Luftſchiff wieder in Baden=
Oos vor der Luftſchiffhalle.
sr. Sieben neue deutſche
Flugmaſchinen=
führer haben dieſer Tage die Bedingungen für die
Erteilung der offiziellen Pilotenzeugniſſe erfüllt. In
Berlin=Johannisthal abſolvierten Oberlt. v. Moßner
und Haas, zwei Wright=Schüler, die Bedingungen.
Auf dem Truppenübungsplatze Döberitz beſtanden drei
aktive Offiziere, und zwar Hauptmann de la Roi,
Lt. v. Garnotzky und Lt. Mackenthus, die
Prü=
fung. Die drei Offiziere waren von dem Albatros=
Flieger Brunhuber ausgebildet worden. Die beiden
anderen Prüfungen beſtanden Baron Krumm=
War=
ſchau und O. Müller=Bremen in Mülhauſen i. Elſ.
Die Zahl der geprüften deutſchen Flugmaſchinenführer
beträgt nunmehr 30.
* Paris, 7. Sept. In der Nähe des Dorfes Briot
im Departement Oiſe wurde anläßlich der großen
Manöver ein Luftſchiffpark errichtet, der zwei
Schuppen für Lenkballons, drei Schuppen für
Aero=
plane, eine Fabrik zur Waſſerſtofferzeugung und
meh=
rere Eſſenz= und Oelmagazine umfaßt; dieſer
Luftſchiff=
park unterſteht dem Leiter der Manöver, General
Michel. Außerdem wird noch in Poix und in einem
noch zu beſtimmenden Orte je ein Luftſchiffpark errichtet
werden, deren einer dem Korpskommandanten Picard,
der andere dem Korpskommandanten Meunier zur
Ver=
fügung ſtehen wird.
Erdbeben.
* Jugenheim (Erdbebenwarte), 7. Sept. Geſiern
abend 9 Uhr 20½ Minuten begann die Regiſtrierung
eines ſchwachen Fernbebens mit undeutlicher
Phaſeneinteilung, wahrſcheinlich von Weſten kommend.
Heute früh 8 Uhr 30 Minuten 13 Sekunden folgte ein
Beben von etwa 11000 Kilometer Entfernung, das 2½
Stunden dauerte und den Charakter eines Erdbebens
von mäßiger Stärke zeigte. Der Herd liegt in der Gegend
der Philippinen.
* Heidelberg, 7. Sept. Der Seismograph der
Königſtuhl=Sternwarte verzeichnete am Dienstag, den
6. September, abends ein mittelſtarkes
Fern=
beben, deſſen Vorläufer 9½ Uhr einſetzten. Das
Haupt=
beben begann gegen 10 Uhr. Heute wurde ein zweites,
ſchwächeres Erdbeben regiſtriert, das nach 9 Uhr
morgens begann. (Frkf. Ztg.)
* Straßburg, 7. Sept. Von der Kaiſerlichen
Hauptſtation für Erdbebenforſchung wurde geſtern abend
8 Uhr 18 Min. und heute früh 10 Uhr je ein
mittel=
ſtarkes Fernbeben in einer Entfernung von etwa
9000 Kilometer verzeichnet.
Hochwaſſer.
* Breslau, 7. Sept. Das Hochwaſſer der
Oder iſt infolge des andauernden Regens weiter im
Steigen begriffen. In Ratibor iſt der Waſſerſtand von
4 Meter 16 auf 5 Meter 96 geſtiegen.
* Glatz, 7. Sept. Die Neiße iſt geſtern um
1¾ Meter geſtiegen und über die Ufer getreten. Die
unteren Stadtteile von Glatz ſind überſchwemmt. Dort
ſtehen viele Häuſer unter Waſſer. Eine Menge Vieh
mußte aus den Ställen geſchafft werden. Auch ein
großer Teil der Promenade am Garniſonlazarett und
der geſamte Exerzierplatz ſind völlig überſchwemmt, Die
dortigen Bewohner können die Häuſer nur auf Kähnen
verlaſſen. Der Verkehr zum Stadtbahnhof, der von
Waſſer umgeben iſt, wird durch eine Laufbrücke aufrecht
erhalten. Auch die Nebenflüſſe der Neiße verurſachten
große Ueberſchwemmungen.
* Brünn, 7. Sept. In allen öſtlichen Seitentälern
der March iſt infolge mehrtägigen Regenwetters
Hoch=
waſſer eingetreten, das vielfach Ueberſchwemmungen
verurſacht. In Ungariſch=Brod ſind viele Häuſer
einge=
ſtürzt. In Kunowitz bei Ungariſch=Hradiſch ſind etwa 100
Häuſer zerſtört; auch Menſchenleben ſind in Gefahr. —
Das Bad Luhatſchewitz iſt unter Waſſer; auch mehrere
Gemeinden des Kremſierer Bezirkes ſind überſchwemmt.
* Tokio, 7. Sept. Die Städte Oſaka auf Oſaka und
Kobe ſind von Ueberſchwemmungen bedroht.
Handel und Verkehr.
D Neuerung im Poſtſcheckverkehr. Nach
dem Muſter der ſeit dem 1. Juli d. J. im Verkehr
be=
findlichen Nachnahmekarten und Nachnähme=
Poſt=
paketadreſſen mit anhängender Poſtanweiſung,
werden vom 1. Oktober ab auch
Nachnahme=
karten und Pa ket a dreſſen m i t
anhängender Zahlkarte eingeführt zur
Erleich=
terung der Inhaber von Poſtſcheckkonten, welche die für
ſie eingezogenen Nachnahmebeträge auf ihr Konto
über=
wieſen haben wollen. Die Neuerung wird von den
Kontoinhabern, die häufiger Nachnahmekarten oder
Nachnahmepakete zur Poſt geben, mit Freuden begrüßt
werden. Die Verwendung der billigen Zahlkarte zur
Ueberweiſung von Nachnahmebeträgen auf das
Poſt=
ſcheckkonto des Abſenders iſt ſeit dem 1. April d. J.
zu=
läſſig. Bisher mußte jedoch bei jeder Nachnahmeſendung
der Abſender die mit einer Klebeleiſte verſehene
Zahl=
karte auf die Rückſeite der Poſtkarte, der Paketadreſſe
uſw. kleben und an der Sendung mittels Siegelmarke
oder dergleichen befeſtigen, um ſie vor einer
Beſchädi=
gung während der Beförderung zu bewahren. Dem
wird nun, ſoweit es ſich um die häufigſte Art der
Nach=
nahmeſendungen handelt (d. ſ. Karten und Pakete), durch
das neue Formular abgeholfen. Die auf hellbraunem
Kartonpapier hergeſtellten neuen Formulare werden
vom 1. Oktober ab von den Poſtſcheckämtern an die
Kontoinhaber zum Preiſe von 5 Pfg. für je 10 Stück
abgegeben. Auch werden ſie beim Poſtſcheckamt auf
Antrag des Kontoinhabers mit ſeinem Namen und mit
der Nummer ſeines Kontos bedruckt. Am Schalter der
Poſtanſtalten werden ſie nicht verkauft. Die beiden
Formulare mit anhängender Zahlkarte, alſo ſowohl die
Nachnahmekarten als auch die Paketadreſſen, können
durch die Privatinduſtrie hergeſtellt werden. Sie müſſen
alsdann mit den amtlichen Muſtern in Papier, Farbe,
Format und Druck genau übereinſtimmen. Firmen,
die die Formulare für ihren Gebrauch durch
Privat=
druckereien herſtellen laſſen wollen, werden von den
Ober=Poſtdirektionen auf Wunſch Probeformulare
ge=
liefert.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 7. Sept. Die Nordd. Allg. Zeitung ſchreibt:
Wie verlautet, ließ der Reichskanzler den bei der
Hilfsaktion zugunſten der kleineren Gläubiger der
Nieder=
deutſchen Bank beteiligten Banken für ihr
verdienſt=
liches, hilfsbereites und opferwilliges Eintreten ſeinen
Dank und ſeine Anerkennung durch den Präſidenten des
Reichsbankdirektoriums ausſprechen.
* Berlin, 7. Sept. Die Ausfuhr lebenden
Viehs war heute während des Marktes geſperrt
und deren Wiedergenehmigung iſt für den nächſten Markt
vorausſichtlich nicht zu erwarten.
* Friedrichshafen, 7. Sept. Die Frau des
Zimmer=
poliers Goeking verunglückte geſtern bei Federarbeiten,
als ſie einem Benzinbehälter, in dem Kautſchuk warm
gemacht wurde, zu nahe kam. Das Benzin explodierte;
die Kleider der Frau fingen Feuer und ſie erlitt ſo
furcht=
bare Brandwunden, daß ſie ſtarb. Die beiden Töchter
wurden bei ihren Bemühungen, die Mutter zu retten,
eben=
falls erheblich verletzt.
* Bunzlau, 7. Sept. In Aslau wurde die
Renten=
empfängerin Kranz ermordet; der Mörder, ein
17jähriger Schmiedlehrling namens Hentſchel aus Aslau,
wurde verhaftet.
* London, 7. Sept. Der Maler Holman Hunt iſt
geſtorben.
* New=York, 7. Sept. Es ſtellte ſich heraus, daß die
Republikaner bei den geſtrigen Wahlen in
Vermont die kleinſte Majorität ſeit fünfundzwanzig
Jahren erhielten.
H. B. Berlin, 7. Sept. Ein großer Brand brach
heute vormittag 9½ Uhr in der Buchdruckerei und
Umſchlagfabrik von Emil Wucherpfennig in der Neuen
Grünſtraße 25b aus. Im Hofe des Hauſes befindet ſich
in der erſten Etage die Buchdruckerei, und in der zweiten
und dritten Etage das große Papierlager.
Papiervor=
räte im Werte von etwa 30000 Mark verbrannten.
H. B. München, 7. Sept. Prinz Ludwig von
Bayern hat, wie die M. N. Nachrichten verſichern,
ſich mit der Wiedergabe ſeiner Altöttinger Rede
ausdrücklich einverſtanden erklärt.
H.B. Wien, 7. Sept. Geſtern abend fand eine
ge=
meinſame Verſammlung von etwa 25 Beamten=
Vereinen ſtatt, deren Organiſation insgeſamt mehrere
100.000 Mitglieder angehören. Auf der Tagesordnung
ſtand die Fleiſchverſorgungsfrage. Die
Ver=
ſammlung erklärte, daß die öſterreichiſche
Beamten=
ſchaft mit der paſſiven Reſiſtenz einſetzen werde, oder
den Generalſtreik proklamieren würde, wenn die
Re=
gierung nicht binnen Monatsfriſt die Einfuhr von
argentiniſchem Fleiſch durchführe. Beim
Zuſammen=
tritt wollen die Beamten vor dem Reichstagsgebäude
eine Maſſendemonſtration veranſtalten.
Wetter.
Ausſichten in Heſſen am Donnerstag, 8. Sept.:
Zunächſt ſtrichweiſe einzelne Regen, dann wieder
trocken und langſam weitere Beſſerung, Nordwind,
kühl. Beſſerung von Beſtand.
Kinder- Hervorragend bewährfe
mehl Nahrung.
Die Kinder gedeihen
vorzüglich dabei
u. leiden nicht an
Kranken-
kost Verdauungsstörung.
Gicht vollſtändig geheilt.
Der Neſtor der deutſchen Irren=Aerzte, Herr Geh.
Med.=Rat Dr. L. in H. ſchreibt: „Ich verwende
Ihre St. Georgsquelle ſeit einigen Jahren für
mich und einige Patienten, da ich an chroniſchen
Verdauungsſtörungen und Gicht leide. Ich habe
es jedenfalls außer der eingehaltenen Diät der
St. Georgsquelle mit zu verdanken, daß ich von
meinem chroniſchen Leiden, ſowie der Gicht
voll=
ſtändig geheilt wurde. Ebenſo ſprechen mir
meine Patienten das größte Lob aus über die
Heilwirkung der St. Georgsquelle bei harnſaurer
Diatheſe, womit ich die beſten Erfolge erzielte.
Nach ſolchen Erfolgen kann ich aus eigener
Wahr=
nehmung nach Pflicht und Gewiſſen atteſtieren,
daß ich die St. Georgsquelle in Biskirchen a. d.
Lahn als eine hervorragende Heilquelle allererſten
Ranges bezeichnen muß.”
(17428fI
Preis für 25 Flaſchen Mk. 9.—
„ 50
„ 17.—
inkl. Verpackung ab Station Stockhauſen a. d. Lahn.
Marke „Faustring. 95 Pfg.) angeterigt nach
dem
ungl. Rezepi vom langjähr. Fabrikanten der
Pleiltingseile: C. Naumann, Oſſenbach a. M.
* Pan-Cigaretten
ſind den allerfeinſten 5 Pfg.=Cigaretten gleich und
koſten nur 3½ Pfg. per Stück. (17234a
Niederlage Darmſtadt:
Tzakiri, Kaſinoſtraße 2.—
(321
Berlin, S. 42 Kitterstr.
Wien-Paris.
Zan-ChEMr
Ein Frauen=Urteil!
Weichſelmünde, 12. Febr. 1910. Für die ſeinerzeit von
Ihnen verlangte u. erhaltene Probe beſtens dankend teile
ich Ihnen heute mit, daß ich „Bioſon” bei großer Schwäche
nach dem Wochenbett angewandt habe. Der Erfolg war ein
überraſchender. Schon nach kurzem Gebrauch trat Beſſerung
ein, Lebensluſt und Freude kehrten wieder. Ich ziehe
„Bioſon” allen ähnlichen Präparaten vor u. kann es auch
jedermann beſtens empfehlen. Ich füge noch hinzu, daß
die Nahrung, welche bereits im Verſiechen war, ſich bei
dem Gebrauch von „Bioſon” wieder in ſolcher Menge
ein=
ſtellte, daß ich mein Kind noch längere Zeit ſtillen konnte.
Hochachtend! Frau M. Ruth, Mittelſtr. 80. Unterſchrift
beglaubigt: Lewinsky, Notar. „Bioſon” iſt das beſte
u. billigſte Kräftigungsmittel. Paket 3 Mk. in Apotheken,
Drogerten. Verlangen Sie von dem Bioſonwerk
Frank=
furt a. M. eine Gratisprobe und die Broſchüren.
Be=
fragen Sie Ihren Hausarzt.
(173990
amiliennachrichten.
Die glückliche Geburt eines kräftigen
Jungen zeigen hocherfreut an
Hermann Neu und Frau
Alice, geb. Katz.
Darmſtadt, den 7. Sept. 1910. (*21832
Gee
Statt Karten.
Die Geburt eines
(17395
SOHNES
zeigen an
Dr. W. Vaubel u. Frau Joh., geb. Senner.
Darmſtadt, den 6. September 1910.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der Krankheit und bei dem Hinſcheiden
meines lieben Mannes, unſeres guten Vaters,
Schwiegerſohnes, Schwagers und Onkels
Herrn Heinrich Winter
ſagen wir auf dieſem Wege aufrichtigen Dank,
insbeſondere dem Herrn Pfarrer für ſeine
troſt=
reichen Worte, den Schweſtern für die liebevolle
Pflege und für die überaus zahlreichen Blumen=
(17373
ſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. September 1910.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden unſerer lieben Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin
(B17411
und Tante
Frau Elise Leissler
geb. Wagner
ſagen innigen Dank. Ganz beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Walz für die troſtreiche Grabrede,
Herrn Dr. Degen und den Gemeindeſchweſtern für
die liebevolle Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen,
in deren Namen:
Ad. Leißler.
Darmſtadt, den 7. September 1910.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Ab. C): „Tiefland‟
Verſammlung der Handlungsgehilfen um 9 Uhr im
„Fürſtenſaal”.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im „Schützenhof”.
Konzert um 8 Uhr im Perkeo.”
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
v. 10 Uhr ab). — Sonntags v. 1 Uhr ab Eintritt 50 Pfg.
Gemälde=Ausſtellung im Haus Chriſtianſen auf
der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—6 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 9. September.
Hofreite=Verſteigerung des Reinh. Aug.
Klingel=
höfer (Pallaswieſenſtraße) um 11 Uhr auf dem
Orts=
gericht I.
Obſt=Verſteigerungen: um ½ 9 Uhr auf der Straße
Ober=Ramſtadt-Hahn (beginnend bei Ober=Ramſtadt),
daran anſchließend auf der Abzweigung nach Rohrbach
und der Straße nach Nieder=Modau, um 2 Uhr auf
der Straße Ober=Ramſtadt-Tannenbaum (beginnend
bei Ober=Ramſtadt).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.=Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nichtt
zurückgeſandt
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Nummer 210.
Telefon
367
Ludwig
Nösinger
Täglich in beſten
Qual. eintreffend
reisten
367
Alle Sorten
Frische Seefische
Lebende Flussnsche.
Beſonders zu empfehlen:
—e Blaufelchen:-
Heilbutt
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Ausschnitt.
Ferner:
Ja. Seehecht
im ganzen Fisch (ab
Laden) ungeputzt 50 Pfg.
Lebende Karpfen
per Pfund von 90 Pfg. an
Frische Bachforellen
per Pfund Mk. 2.— (17403
Von jetzt ab wieder täglich
Zu=
fuhren in
Räucherwaren
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Fisch=Konserven
Neuer Hummer
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8½ Uhr, im Vereinslokal „Zur Bavaria” Grafenſtraße 21. Für Lehrlinge und Schüler
Sonntag, 11. September, vorm. 11 Uhr in gleichem Lokale. Honorar Mk. 5.—,
Lehrlinge und Schüler Mk. 3.— inkl. Lehrbücher. — Honorarzahlung nach Erfolg.
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mit Erfolg tätig geweſener Oberſekundaner
an Sextaner oder Quintaner, auch über die
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*21884)
Kurſe vom 7. September 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
Bf. Staatspapiere. Iu Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,10
3½ Deutſche Reichsanl. . (2,60
63,40
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,20
3½ do. Conſols . . . . 92,40
83,40
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,60
93,30
do.
3½
do.
3
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,40
91,70
do.
3½
82,70
do.
4 Hamburger Staatsanl. 101,75
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,40
do.
3½
90,80
do.
80,10
3 Sächſiſche Rente . . . 83,00
4 Württembergerv. 1907 101,75
do.
92,40
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 101,40
1¾ Griechen v. 1887 . . 47,00
3¾ Italiener Rente . .
4½ Oeſterr. Silberrente . 98,00
4 do. Goldrente . . 99,25
4 do. einheitl. Rente 93,70
3 Portug. unif. Serie I 66,20
3 do. unif. Ser. III 68,25
3 do. Spezial. 11,70
5 Rumänier v. 1903 . . 101,70
do. v. 1890. . 94,80
do. v. 1905 . . 90,90
Ruſſen v. 1880 . . . . 91,60
InProz.
Sf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . „ 92,50
4½ do. v. 1905 . . . . 100,25
3½ Schweden . . . . .
4 Serbier amort. v. 1895 83,50
4 Türk. Admin. v. 1903 87,40
4 do. unifiz. v. 1903 94,10
4 Ungar. Goldrente . . 94,20
4 do. Staatsrente . 92,10
5 Argentinier . . . . . . 101,80
91,10
do.
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,80
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,00
99,60
do.
4½
4½ Japaner .
97,90
5 Innere Mexikaner . . 99,80
do.
3
4 Gold=Mexikan. v. 1904 95,30
5 Gold=Mexikaner . . . 100,25
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt . . . .
.144,40
4 Nordd. Lloyd . . . . 110,60
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 122,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408 —
4 Baltimore & Ohio . . 104,75
4 Gotthardbahn . . . . —
InProz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 159,20
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23,70
4 Pennſylvania R. R. 127,50
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 207,00
Werger=Brauerei
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 484,00
Fabrik Griesheim . . . . 260,50
Farbwerk Höchſt
.516,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim
.330,00
Lahmeyer .
120,50
Schuckert
.168,10
Siemens & Halske . . . 257,90
Adlerfahrradwerke Kleyer 442,50
Bochumer Bb. u. Guß . . 236½
Gelſenkirchen
.217,00
Harpener .
. . . 199,40
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb .
. . . . 239,25
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 90,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 101,00
92,00
3½ do.
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. .
4 do. ſteuerfrei . 98,00
5 Oeſterr. Staatsbahn. 105,00
do.
4
97,50
do. alte .
3
5 Oeſterr. Südbahn . .
4
do.
82,10
29/10 do.
58,70
3 Raab=Oedenburger . . 74,50
4 Ruſſ. Südweſt. . . . . 89,90
4 Kronpr. Rudolfbahn . 98,20
In Pr.
Bf.
4 Livorneſer . . . . . . 75,80
4 Miſſouri=Pacific . .
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,30
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 101,60
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank .
Deutſche Bank .
Deutſche Vereinsban
Diskonto=Geſellſchaft
Dresdner Bank. .
Mitteldeut. Kreditbk.
Nationalbk. f. Deutſchl
Pfälzer Bank .
Reichsbank
Rhein. Kredit=Bank
Wiener Bank=Verein
Pfandbriefe.
Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17
3½ do. S. 19. . .
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26
4 Hamb.=Hypoth.=Bank
do.
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk.
do.
3½
4 Meining. Hyp.=Bank
do.
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917)
do. (unk. 1914)
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=P
do,
3½
169,75
131,00
255,60
127,00
185,60
159,40
119,20
124,70
105,10
143,40
139,10
139,00
100,20
92,00
99,50
100,50
90,50
101,60
92,60
101,00
91,00
100,10
91,00
100,40
92.50
Bf.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt
3½ do.
4 Frankfurt .
3½ do.
4 Gießen
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
4 Karlsruhe
3½ do.
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
4 München
3½ Nauheim
4 Nürnberg.
3½ do.
4 Offenbach.
3½ do.
4 Wiesbaden
3½ do.
4 Worms .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886.
In F.)
100,60
91,00
100,10
* 100,00
. 100,10
90,80
. 100,20
* 102,10
99,80
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 165,30
3½ Cöln=Mindner „ 100 134,50
5 Donau=Reg. fl. 100 149,50
3 Holl. Komm. „ 100 104.70
In V.))
Bf.
3 Madrider Fs. 100 77,80
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
.. 136,25
4 Oeſterr. 1860er Loſe 174,20
3 Oldenburger
2½ Raab=Grazer fl. 150 114,00
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
fl.
Tlr.
Fs.
Fs.
Fs.
fl.
7 38,60
20 205,00
15 —
45 —
10 —
7 36,80
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 550,00
do. v. 1858 „ 100 445,00
Ungar. Staats „ 100 335,00
Venediger
Frs. 30
Türkiſche
„ 400 181,00
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns .
20,40
20 Franks=Stücke
„ 16,17
Oeſterr. 20=Kronen . . . . 16,95
Amerikaniſche Noten . . . 4,19¼
Engliſche Noten . . . . .20,43½
Franzöſiſche Noten . . . . 80,90
Holländiſche Noten . . . . 169,40
Italieniſche Noten . . . . 80,75
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,00
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 80,90
Reichsbank=Diskonto
Reichsbank=Lombard Zaſ. 5%
Nummer 210.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Seite’7.
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Roman von Erich Ebenſtein.
(Nachdruck verboten.)
Da trat noch einmal Silas Hempel vor und bat um
das Wort:
Ich habe meine vorherigen Feſtſtellungen noch dahin
zu ergänzen, daß auch der Kirchendiener Stigl an der
Ver=
urteilung des Pfarrers inſofern ein Intereſſe hatte, als
er, wie ich durch Zeugen beweiſen kann, von Pfarrer
Dolland dabei ertappt worden iſt, als er den Opferſtock
erbrochen hatte und ihn leerte. Seine angebliche Viſion
entpuppt ſich alſo als ein plumper Schwindel, und der
Herr Staatsanwalt wird Veranlaſſung haben, ihn wegen
falſcher Zeugenausſage in Haft zu nehmen.
Staatsanwalt und Verteidiger hatten ihre Plaidoyers
auf Grund der völlig veränderten Sachlage ſehr kurz
ge=
faßt und Freiſprechung beantragt. Die ſofortige
Verhaf=
tung Saſſens und Stigls wurde verfügt.
Und wie nicht anders zu erwarten war, verneinten
die Geſchworenen ſämtliche Schuldfragen, und demgemäß
wurde auf Freiſpruch der Gebrüder Dolland erkannt.
Wortlos ſanken ſich die Beiden in die Arme, während die
Verteidiger Silas Hempel beglückwünſchten.
Martha Dolland war aus ihrer tiefen Ohnmacht nur
langſam wieder zum Bewußtſein erwacht. Ihre Tante
war bei ihr geblieben und ſuchte der völlig Gebrochenen
Troſt zuzuſprechen. An eine Rückkehr in den Sitzungsſaal
war nicht zu denken, aber Martha lehnte es auch ab, in
Begleitung ihrer Tante das Gerichtsgebäude zu verlaſſen
und ſich in das Herrenhaus zurückzubegeben. Sie wollte
Geneee
Ende der Verhandlung abwarten.
Mit feſt im Schoße verſchränkten Händen ſaß ſie da,
die heißen, tränenloſen Augen ſtarr ins Leere gerichtet.
Und während ſie ſo über das furchtbare Schickſal, das ſie
und die ihren getroffen, grübelte, ahnte ſie nicht, welch
unerwartete Wendung inzwiſchen die Verhandlung dank
dem erfolgreichen Eingreifen Silas Hempels genommen
hatte. Alle Troſtworte ihrer Tante verklangen ungehört
an ihrem Ohr — wozu auch tröſten, wo es keinen Troſt
mehr gab! Das Schickſal nahm ja doch ſeinen Lauf,
un=
aufhaltſam und unerbittlich. Und wenn ſie ſich noch vor
Stunden gegen die Grauſamkeit des Schickſals aufgebäumt
hatte, ſo fand ſie in dieſer Stunde auch dazu nicht mehr
die Kraft; wie das Opfer, das den todbringenden Streich
erwartet, neigte ſie ihren blonden Kopf.
Sie wußte nicht, wie lange ſie ſo in dumpfem Brüten
geſeſſen hatte, als ſich auf dem Korridor laute Stimmen
vernehmen ließen. Sie zuckte zuſammen — jetzt war der
furchtbare Moment gekommen, der die Entſcheidung
brin=
gen mußte!
Mit angſtverſtörten Augen blickte ſich auf die Tür, die
in dieſem Augenblick haſtig geöffnet wurde. und
unwill=
kürlich griff ſie nach der Hand der Tante, als ſuche ſie in
ihrer Not und Verzweiflung eine Stütze.
Aber was war das? Sollte ſie ihren Augen trauen?
Mit leuchtenden Augen und ausgebreiteten Armen eilte
Hermann Moosheimer über die Schwelle auf ſie zu, hinter
ihm ihr Vater, Hand in Hand mit ſeinem Bruder, dem
Pfarrer. Träumte ſie oder war es Wirklichkeit? Und
wie=
der drohten ihr die Sinne zu ſchwinden.
A i e. me er ehn
gezogen, und ihr Haupt an des Geliebten Bruſt gebettet,
hörte ſie nur an ihrem Ohr: Sie ſind beide unſchuldig,
Dein Vater und ſein Bruder!
Es währte lange, bis ſie das für ſie Unfaßliche begriff,
aber als ſie am Arm des Vaters, zur Seite den Geliebten,
das Gerichtsgebäude verließ, da leuchtete in ihren ſchönen
Augen der Glanz reinſten Glückes.
In ihrem Zimmer im Herrenhauſe von Gamsegg ſaß
Anül=Marie von Porten, bleich, aber gefaßt, während
Hermann ihr den Ausgang der Verhandlung und die
Ver=
haftung Saſſens mitteilte. In dem Moment, als Silas
Hempel mit ſeinen Enthüllungen vor den Gerichtshof
ge=
treten war, hatte ſie den Sitzungsſaal verlaſſen. Der
Sturm in ihrem Innern war zu furchtbar geweſen, die
Scham und Empörung über das, was ihr von dem
Manne angetan war, dem ſie ihre Hand hatte reichen
wollen, hatten ſie fortgetrieben aus den Augen der
Neu=
gierigen, deren Blicke ſie nicht länger zu ertragen vermochte.
Und das alles war ihr angetan worden, ihr, der ſtolzen
Frau, ihr, die ihre Liebe geopfert hatte, um eine andere
glücklich zu machen, die arme, kleine Eva, die nun der
Ewigkeit entgegenſchlummerte.
Warum das alles? War es mit dem einen großen
Opfer, das ſie umſonſt gebracht hatte, nicht genug geweſen?
Warum mußte auch ihr Frauenſtolz, das letzte, was ſie
beſaß, ſo tief getroffen werden?
So ſchonend wie möglich machte Hermann ſeine
Mit=
teilungen, die ihm in dieſem Augenblick, wo ihm ſelbſt
die langentbehrte Sonne des Glückes aufgegangen war,
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Nummer 210.
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dieſer Frau gegenüber doppelt grauſam dünkten. War
Anne=Marie denn nicht eine von den Menſchen, die ihrer
äußeren Stellung und inneren Veranlagung nach als
Bevorzugte des Glückes ſchienen? Wenn er ihr auch nie
ſo nahe wie ſeine Schweſter Eva getreten war, wenn ihn
die plötzliche Verlobung mit Saſſen auch anfangs
über=
raſcht hatte, ſo glaubte er doch, etwas davon zu ahnen,
was Anne=Marie in ſtillen Stunden durchkämpft und
durchlitten hatte. Und fo hegte er in dieſer Stunde
dop=
peltes Mitleid mit der ſchönen Frau, deren Stolz ſo
grau=
ſam in den Staub getreten war und ſich doch immer wieder
aufbäumen wollte.
Wie gebrandmarkt komme ich mir vor! ſtöhnte Anne=
Marie auf.
Laß es! bat er weich. Wenn Du ihn wirklich geliebt
hätteſt, ja dann — Er vollendete den Satz nicht, als er
ſah, wie es wild in ihren Augen aufblitzte.
Hätte er geahnt, wie es in Wirklichkeit zwiſchen Saſſen
und Anne=Marie geſtanden hatte, wäre er Zeuge der Szene
geweſen, die der Maler Kobler, ohne es zu wollen, in
jener Nacht an Evas Sterbebett belauſcht hatte, er hätte
in dieſer Stunde nicht an die Wunde gerührt.
Anne=Marie erhob ſich und durchmaß mit raſchen
Schritten den Raum. Dann blieb ſie plötzlich vor
Her=
mann, der am Fenſter lehnte, ſtehen und ſah ihn mit
bren=
nenden Augen an.
Laß mich fort von hier, wo mir der Boden unter den
Füßen brennt! Meine Pflicht hier habe ich getan, Du
brauchſt mich nicht, Dein Glück hat ſich erfüllt. Irgendwo
draußen in der weiten Welt in irgend einem ſtillen Winkel,
wo mich niemand kennt, niemand um meine
Vergangen=
heit weiß, da will ich ſuchen, zu vergeſſen — das von
heute — und auch das andere — ach, Hermann, ich habe,
ich habe ja ſoviel, ſoviel gelitten und ſoviel zu vergeſſen!
Ihre Stimme, die anfangs wild und leidenſchaftlich
geklungen, brach in erſticktem Schluchzen.
Laß mich allein! bat ſie und barg das Geſicht in ihren
Händen.
Da ging er leiſe und ließ die ſtolze Frau allein mit
ihrem Schmerz.
Am Morgen des anderen Tages ließ ſich Silas
Hempel ſchon zu früher Stunde bei Hermann Moosheimer
melden. Er hatte am Abend des Verhandlungstages das
Glück des Brautpaares und ihres Vaters nicht ſtören
wollen. Nun aber kam er, um Hermann noch darüber
Aufſchluß zu geben, wie er zu dem überraſchenden Reſultat
ſeiner Ermittlungen gekommen war, und um gleichzeitig
von dem Freunde Abſchied zu nehmen; hielt ihn doch jetzt
nichts mehr in Gamsegg zurück, da er ſeine ſich ſelbſt
geſtellte Aufgabe erfüllt hatte.
Hermann ſelbſt war ſehr geſpannt, zu hören, auf
welche Weiſe es Hempel gelungen war, auf die Spur des
wirklichen Täters zu kommen.
Silas Hempel hatte, wie er jetzt erzählte, von
vorn=
herein nicht vermocht, an die Schuld der Gebrüder Dolland
zu glauben, da er für die furchtbare Tat weder bei dem
einen noch bei dem anderen ein greifbares Motiv hatte
finden können. Daß der Förſter in der Erregung des
Augenblicks — ſelbſt einen alten Groll gegen Moosheimer
vorausgeſetzt — dieſen hätte niederſchießen ſollen, war ihm
mehr als zweifelhaft. Und der Prozeß um die Wieſe, den
der Pfarrer mit Moosheimer ohne Erfolg geführt hatte,
war vollends kein Motiv, das die Tat von ſeiten des
Pfarrers erklärt hätte. Während der Unterſuchungsrichter
auf Grund äußerer Zufälle, deren innerer Zuſammenhang
nicht erklärt war, ſeinen Indizienbeweis aufbaute, hatte
Silas Hempel die Verfolgung der Spur auf einem ganz
anderen Punkte aufgenommen.
Von Anfang an hatte die Perſon des in ſpäter Stunde
Beichtenden ſeine Aufmerkſamkeit erregt, und er hatte die
Vermutung nicht los werden können, daß dieſe
geheim=
nisvolle Perſönlichkeit irgendwie mit der Tat in Zu=
ſammenhang ſtehen mußte. Aber erſt der anonyme Brief,
dem der Unterſuchungsrichter nicht die geringſte
Bedeu=
tung beigemeſſen hatte, war für Silas Hempel ein
greif=
barer Anhaltspunkt geworden.
Wie ſich ſpäter herausſtellte, war dieſer Brief von der
Quartiergeberin des Tobias Garland, des Bruders der
Frau von Saſſen, geſchrieben worden, die aus dem
un=
ſteten Weſen Garlands Verdacht geſchöpft hatte, wenn
auch ganz unbegründeterweiſe, denn die Unſicherheit und
Verſtörtheit Garlands, der ja an und für ſich ſchon ein
menſchenſcheuer Mann war, war einfach eine Folge der
Entdeckungen, die er in bezug auf Saſſen gemacht hatte.
Während Saſſen von Garlands Anweſenheit in Bruck
nichts wußte, hatte dieſer auf ſeine Erkundigungen hin die
Angaben Moosheimers beſtätigt gefunden, daß ſich
näm=
lich Saſſen um die Hand der Frau von Porten bewarb.
Als Garland von dem Morde hörte, ſchöpfte er ſofort
gegen Saſſen Verdacht, den er jedoch nicht auszuſprechen
wagte, da er außer unbeſtimmten Vermutungen ja keine
ſicheren Anhaltspunkte hatte.
Unſchlüſſig und ängſtlich von Natur, wußte er ſelbſt
nicht, was er tun ſollte, und kehrte nach Friedberg zurück,
wo ſein verſtörtes Weſen ſeiner Quartiergeberin auffiel
und ſie zu dem anonymen Briefe veranlaßte. Von
Fried=
berg aus reiſte er dann zu ſeiner Schweſter, um ſich mit
dieſer über die weiteren Schritte, die zu tun waren, zu
be=
raten. Dort traf Hempel einen Tag ſpäter ein und wußte
die Geſchwiſter zu beſtimmen, als Zeugen aufzutreten.
Durch die Angaben, die ihm Frau von Saſſen
über ihren Mann machte, und die Vermutungen, die
Garland hegte, wurde es ihm nun zur Gewißheit, daß
kein anderer als Saſſen der Täter ſein könne. Und
ſo war er zu jener ſcharfſinnigen Kombination
ge=
kommen, die er dem Gerichtshof gegenüber vertreten
hatte, und die durch das inzwiſchen erfolgte Geſtändnis
Saſſens ihre Beſtätigung gefunden hatte.
(Schluß folgt.)
Nummer 210.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Seite 11.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Die bei Berechnung der Lieferungen für die Armee zugrunde zu legenden
Durch=
ſchnittsmarktpreiſe im Kreiſe Darmſtadt haben im Monat Auguſt 1910 für Hafer
17.— Mk., für Heu 10.— Mk., für Stroh 6.— Mk. pro 100 Kilo betragen. (17379
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 4 Pinſcher, 1 Pudel. 1 Spitzhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Vorkehrungen gegen Beſchädigungen der Straßenpaſſanten bei der
Vor=
nahme von Dachdecker=Arbeiten.
Wir haben wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß Dachdecker bei der
Vor=
nahme von Dacharbeiten, nachdem ſie an beiden Enden des betreffenden Gebäudes die
üblichen Warnungszeichen (quer ausgelegte Latten) aufgeſtellt haben, ohne weiteres
Ziegel= und Schieferſtücke auf die Straße herunterwerfen, die nicht ſelten außerhalb des
Abſperrungsgebietes niederfallen. Mit Rückſicht auf die hierdurch hervorgerufene
er=
hebliche Gefährdung der Vorübergehenden, ſehen wir uns veranlaßt, die betreffenden
Handwerker darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie bei Vornahme von Dach= und
Haus=Reparaturen verpflichtet ſind, nicht nur gemäß Art. 295 Pol.=Straf=Geſ.
War=
nungszeichen aufzuſtellen, ſondern mit Rückſicht auf 8366 Ziff. 8 R.=St.=G.=B. und Art. 292
Pol.=Str.=Geſ. alle Vorkehrungen zu treffen, um das Herabfallen von Ziegel= und
Schieferſtücken zu verhindern. Insbeſondere ſind während der fraglichen Arbeiten
an der unteren Dachkante Brettvorlagen anzubringen; unter keinen Umſtänden
dürfen, auch wenn Warnungszeichen ausgeſtellt ſind, Ziegel= oder Schieferſtücke
abſichtlich auf die Straße geworfen werden.
Solche Gegenſtände ſind vielmehr in Körben oder dergleichen zu ſammeln und
herunter zu tragen. —
Zuwiderhandlungen haben die Beſtrafung auf Grund der genannten Geſetzſtellen
zur Folge.
Da es immerhin vorkommen kann, daß trotz aller Vorſichtsmaßregeln, Ziegel=
und Schieferſtücke auf die Straße fallen, ſo erſuchen wir das Publikum, die
War=
nungszeichen gehörig zu beachten.
Die Schutzmannſchaft iſt angewieſen, die Beachtung obiger Vorſchriften zu
über=
wachen und gegen Zuwiderhandelnde Anzeige zu erheben. Paſſanten, welche durch
herabfallende Gegenſtände verletzt oder gefährdet werden ſollten, wollen auf dem
zu=
ſtändigen Polizeirevier alsbald hiervon Anzeige machen, damit der Sachverhalt ſofort
feſtgeſtellt werden kann.
(17422df
Darmſtadt, den 6. September 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbuhler.
Grummetnutzung.
Donnerstag, den 8. I. Mts., nachmittags 3½ Uhr beginnend, wird die
Grummetgrasnutzung von den Teichwieſen am Steinbrückerteich, den Scheftheimer= und
den ſtädt. Wieſen am Heuweg an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft um 3½ Uhr auf der Oppermannswieſenſchneiſe, unweit des
Oberwaldhauſes, alsdann auf dem Scheftheimerweg am Waldausgang.
Darmſtadt, den 5. September 1910.
(17284md
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger, Beigeordneter.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 8. September 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung
a) für beſtimmt:
1 Fahrrad, 1 Grammophon mit 8 Platten, 1 Partie Zigarren, 1 Sack
Linſen, grüne Kern, Haſelnüſſe, Roſinen, Nudeln, Zucker, Zichorien,
Stearinlichter und 1 Partie Putzlumpen;
b) ferner vorausſichtlich:
10 Vertikos, 6 Diwans, 4 Sofas, 8 Schreibtiſche, 2 Spiegel=, 4 Kleider=, 2 Eis=,
3 Glas=, 2 Waren= und 2 Kaſſenſchränke, 1 Pianino, 3 Regulateure, 1 Partie
Bilder, Geſchäftsbücher, Bilderleiſten, Leinen, Damaſttücher, Servietten,
Schul=
bücher, Packpapier, Weißwein, Zigarren, 15 Kübelpflanzen, 1 Pferd, 1 Landauer,
3 Kommoden, 2 Betten, 1 Blechrundmaſchine uſw.:
an Ort und Stelle um 5 Uhr 1 Hühnerſtall und 1 Schuppen.
Zuſammenkunft Rundeturmſtraße 16.
Darmſtadt, den 7. September 1910.
(17366
Mhüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Obst=Versteigerung.
Dienstag, den 13. September, vormittags 11 Uhr,
wird an der Wieſenwärterwohnung Plattenhof das Obſt von dem Plattengut,
Schuſterwörth und Karlswörth, etwa 740 Zentner Aepfel und 30 Zentner Birnen, in
103 Loſen verſteigert.
(17369
Dornberg, den 6. September 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Dornberg.
Kleinkopf.
Staatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte
Hessische Handels Behranstart
Einzige Anſtalt am Platze, die unter der Leitung eines ſtaatlich geprüften
Handelslehrers ſteht.
DARMSTADT am Ernst-Ludwigsplatz.
Rheinstrasse 1, I.
Zweck: Die Anſtalt bezweckt, nicht mehr ſchulpflichtigen jungen Leuten durch
methodi=
ſchen, für die Praxis bearbeiteten kaufmänniſchen Unterricht die Möglichkeit zu
geben, eine ſelbſtändige Stellung in einem Kontor zu bekleiden.
Art des Unterrichts: Derſelbe wird vornehmlich erteilt durch Ausarbeitung mehrerer,
dem wirklichen Geſchäftsleben nachgebildeter Geſchäftsgänge. Am Schluß der
Kurſe finden Prüfungen ſtatt.
Zur gefl. Beachtung: Schulmäßiger Klaſſenunterricht in kleinen Klaſſen bei
individueller Behandlung; auf Wunſch auch Einzelkurſe.
Lehrfächer: Je nach Wahl des Kurſus: Deutſche Sprache, einfache und doppelte
(italien. und amerik.) Buchführung, kaufm. Rechnen einſchl. Kontokorrentlehre,
Handelskorreſpondenz und Kontorpraxis, Wechſel= und Scheckkunde, Bank= und
Börſenkunde, Handelsbetriebslehre, Handelsgeographie, Kalligraphie, Stenographie
und Maſchinenſchreiben (6 Maſchinen); außerdem auf Wunſch: Franz. und engl.
Handelskorreſpondenz. Neu aufgenommen: Unterricht auf der Rechenmaſchine
(2 Maſchinen).
Dauer des Unterrichts: a) Für erwachſene Herren und Damen, je nach Wahl des
Kurſus, 3—6 Monate; b) für ältere Schüler und Schülerinnen mit entſprechenden
Vorkenntniſſen 6 Monate; c) für junge Leute im fortbildungsſchulpflichtigen
Alter 6—12 Monate, alles bei vollem Tagesunterricht. (Abendunterricht nur privat).
Es werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, welche die nötigen
Vorkenntniſſe durch ein befriedigendes Abgangszeugnis von einer Pflichtſchule
nachzuweiſen vermögen. Die Anſtalt vermittelt fleißigen Schülern koſtenlos den
Eintritt in kaufmänniſche Stellungen.
Das Winter=Semeſter beginnt Dienstag, den 4. Oktober, vorm. 8 Uhr.
(16747a
Proſpekte ſind in der Anſtalt, Rheinſtraße 1, I. erhältlich.
W. Siedersleben
Anmeldungen:
ſtaatlich geprüfter Handelslehrer und
Montag bis Freitag von 12—1 Uhr
gerichtlich beeidigter Bücherreviſor.
undsnachmittags 3—5 Uhr.
Oktroi für Weine.
Der in der Stadtgemarkung hergeſtellte Wein und Obſtwein unterliegteder
Oktroiabgabe.
Die Wein= und Obſtweinproduzenten haben vor Beginn der Kelterung der
Oktroi=
verwaltung ſchriftlich oder mündlich Anzeige zu erſtatten unter gleichzeitiger Angabe, an
welchen Tagen die Kelterung begonnen und ſie beendet werden ſoll. Sie erhalten
hier=
über eine Beſcheinigung, die ſie im Kelterhauſe aufzubewahren und dem mit der
Auf=
ſicht beauftragten Oktroiperſonal.auf Verlangen vorzuzeigen haben.
Die Kelterung wird durch das Oktroiperſonal überwacht, dem zu jeder Zeit
bereitwillig zu geſtatten iſt, die Menge des produzierten Moſtes ſowohl im Kelterhaus
als im Keller feſtzuſtellen. Solange dieſe Feſtſtellung nicht ſtattgefunden hat, darf.
von dem gewonnenen Moſt nichts in Verbrauch genommen oder entfernt werden.
Nach beendigter Kelterung wird der Oktroi von dem hergeſtellten Moſt nach den
Sätzen des Oktroitarifs berechnet und erhoben. Hierbei werden von der durch die
Aufnahme ermittelten Geſamtmenge 5 Prozent für Hefe in Abzug gebracht.
Ausgenommen von den vorſtehenden Kontrollmaßregeln ſind diejenigen
Wein=
händler im großen, denen die im § 2 der Bekanntmachung vom 30. November 1903,
betreffend den Oktroitarif, vorgeſehene Erleichterung für den Weingroßhandel
zu=
geſtanden iſt. Sie haben nach Anleitung der Verwaltung ein beſonderes Kelterregiſter
zu führen, in das die Menge des hergeſtellten Moſtes täglich gewiſſenhaft einzuſchreiben
iſt. Am Schluſſe der Kelterung haben ſie einen durch eigene Unterſchrift beglaubigten
Auszug aus dem Regiſter der Verwaltung zuzuſtellen, auf Grund deſſen die
Berech=
nung und Erhebung des Oktrois erfolgt.
Der Oktroiverwaltung ſteht das Recht zu, von dem oben vorgeſchriebenen
Kelter=
regiſter Einſicht zu nehmen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden entweder nach § 15
des Oktroi=Reglements vom 24. Auguſt 1832 als Defraudation zur Strafe gezogen,
oder, falls der Betrag des defraudierten Oktrois nicht feſtgeſtellt werden kann, mit
Ordnungsſtrafen von 2 Mark bis 30 Mark geahndet.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1910.
(16566a
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V: Mueller.
Dampfſtraßenbahn Darmſtadt=Griesheim
Unter Bezugnahme auf die
Bekannt=
machung Großherzoglichen Kreisamts vom
31. vor. Mts. weiſen wir darauf hin, daß
Plan und Beſchreibung des Entwurfs einer
Einſteigſtelle für die Dampfſtraßenbahn
Darmſtadt=Griesheim im Stadthaus,
Zim=
mer Nr. 50, von Montag, den 5. bis
ein=
ſchließlich Montag, den 12. September ds.
Js. zu jedermanns Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 5. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger. (17276md
Grummetgras=Verſteigerung.
Die am 30. und 31. vor. Mts.
ſtatt=
gehabte Verſteigerung des Grummetgraſes
von den ſtädtiſchen Wieſen hinter dem
Fried=
hof iſt genehmigt.
(17310md
Die Mähſcheine ſind bei der Stadtkaſſe
erhältlich und müſſen bis zum 15. ds. Mts.
abgeholt ſein.
Darmſtadt, den 2. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
Fußſteigarbeiten.
Die Herſtellung eines
Zementſtrichfuß=
ſteigs in der Liebfrauenſtraße, Nordſeite,
zwiſchen Taunus= und Kranichſteiner Straße
ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 7,
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
offen. Auch werden dort die
Angebot=
ſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 15. September I. J.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 7. September 1910.
Tiefbauamt.
I. V.: Heuſel. (17402df
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 15. September I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Ludwig Hennemann
Ehe=
leuten, zu Frankfurt a. M., im Grendbuch
der Gemarkung Darmſtadt zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 9415/100 285 Hofreite Heinrichſtr.
Nr. 126,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K67/10
werden.
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V.: Ganß, (D16543,5
älteſter Gerichtsmann.
Aimaterie BPerieigerung.
Dienstag, den 13. laufenden Monats,
vormittags 11 Uhr,
werden im ſtädtiſchen Schlachthofe,
Frank=
furterſtraße 69,
ca. 100 Zentner altes Guß= und
Schmiedeeiſen
öffentlich meiſtbietend verſteigert. (17389ds
Darmſtadt, den 6. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Mueller.
In unſer Handelsregiſter 4 wurde heute
eingetragen hinſichtlich der Firma:
Albert Schmitt & Co., Darmſtadt.
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt mit
Wirkung vom 1. September 1910
aufge=
löſt. Geſchäft und Firma ſind auf den
ſeitherigen Geſellſchafter Albert Schmitt als
Einzelkaufmann übergegangen.
Bureauvorſteher Karl Leonhard in
Darm=
ſtadt iſt als perſönlich haftender
Geſell=
ſchafter eingetreten.
(17371
Die neue offene Handelsgeſellſchaft hat
am 1. September 1910 begonnen.
Darmſtadt, den 5. September 1910.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Aufforderung.
Forderungen an den Nachlaß der Frl.
Eliſabeth Neßling, Lehrerin i. P., bitte
ich binnen 14 Tagen bei mir ſchriftlich
an=
zumelden, andernfalls eine Berückſichtigung
bei der Erbverteilung nicht ſtattfinden
(17244id
kann.
Darmſtadt, den 6. September 1910.
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxator,
Mühlſtraße 62, am Kapellplatz.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910
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Volontärin in feinem Geſchäft geſucht. Gefl.
Offert. sub. R 25 an die Expedition.
*21838ds) Anſt. Mädchen nimmt noch
alle Arten Handarbeiten an, auch ausbeſſ.,
Kinderkldch. gehäkelt u. Sweater geſtrickt,
ſchön u. billig. Pankratiusſtr. 30½ Manſ.
*21839ds) Gepr. Pflegerin ſucht tagsüb.
Pfl. zu ält. Dame oder Herrn, evtl. auch
Kinderpfl. G. Zeugnis.
Pankratiusſtraße 30½, Manſarde.
*21817) Perfekte Büglerin für
Herren=
wäſche empfiehlt ſich. Näh. Expedition.
*21852) Fräulein, das ſchneidern kann, ſ.
Stelle zu Kindern. Näheres Langegaſſe 8.
*21774md) Tüchtige Büglerin nimmt
noch Privatkunden an Darmſtr. 23, 3. St.
*21603imd) Tücht. Schneiderin wünſcht
noch einige Kunden. Näheres Expedition.
21730md) Jg., r. Frau ſucht für abends
Büro oder Laden zu reinigen.
Näheres in der Expedition ds. Bl.
*21763md) Junge Frau, im Kochen
be=
wandert, empfiehlt ſich als Aushilfsköchin
Wienersſtraße 47, II.
*21849) Mädchen, 18 Jahre alt, ſ. Stellz.
als Beiköchin oder in ein Geſchäftshaus.
Beck, Eliſabethenſtraße 22, 2. Stock.
21816) Anſtändiges, fleißig. Mädchen
mit guten Zeugn. ſucht Stelle (1. Okt.). —
Offerten bitte Mühlſtraße 24, 2. St. lks.
ſucht Laufdienſt vormittags
Junge Frau 2—3 Stunden oder abends
Laden putzen Erbacherſtr. 9, I. lks. (*21820
Junges, beſſeres Fräulein
welches im Kochen, ſowie in allen Hand=
und Hausarbeiten bewandert iſt, ſucht zum
1. Oktober oder ſpäter Stellung als Stütze
in feinem, ruhigen Haushalt. Offerten u.
R 18 an die Expedition ds. Bl. (*21821
*21823ds) Ein älteres Mädchen ſucht
Monatſtelle für nachmittags. Näheres in
der Expedition dieſes Blattes.
*21845) Junge Frau ſucht Laufdienſt,
morgens und nachmittags 2 Stunden
Eckhardtſtraße 2, part.
21835) Junge Frau ſucht abends Laden
oder Bureau zu reinigen. Offerten unter
R 24 an die Expedition ds. Bl.
*21855) 2 Mädchen von 17 u. 19 J., beide
mit guten Zeugn., ſuchen Stelle zum 1. Okt.
in Privath. durch Fr. Cronert, Mühlſtr. 23.
B17409) Junge Frau ſucht Laufdienſt u.
geht halbe Tage waſchen und putzen
Beſſungerſtraße 66, Hinterbau Manſ.
*21895) Stellen ſuchen: Alleinmädchen,
welche bürgerl. kochen, zum 15. September,
erſtes Hausmädchen in großes
Herrſchafts=
haus, mehrere Alleinmädchen, welche kochen
und nicht kochen, jüngere Hausmädchen,
2 gewandte, kräftige Mädchen in
Privat=
klinik oder Krankenhaus per 1. Okt. Frau
Dingeldein, Stellenbur., Schützenstr. 10½, Tel. 531.
*21905) Stellen ſuchen: ält. Mädchen zu
Dame od. kl. Haush., iſrael. Kinderfrl. auch
halbe Tage, Alleinmädch. nach Mannheim
od. deren Nähe, Hausmädch., w. gute
zwei=
jährige Zeugniſſe beſitzt
Bureau Nöſinger, Magdalenenſtraße 21.
*219002gutempf. Mädch., d. tücht. i. Hausarb.
auch etw. v. kochen verſt., ſuchen z. 15. Sept.
Stelle, mehrere Mädch., die koch. u. ſolche d. n. k.
auch einige kräft. Mädch. d. noch n. ged. ſuch.
1. Okt. Fr. Eliſab. Frank, Stellb., Saalbauſtr. 33.
*21884) Mädchen ſucht morg. 2 Stund
Laufdienſt
Lindenhofſtraße 4.
*21889) Frau ſucht Monatsſtelle f. morg
1—2 Stunden Kiesſtraße 24, Seitenbau.
*21870) Mehrere Mädchen, gut
em=
pfohlen, ſuchen Stelle hier und auswärts
durch Frau Weissmantel,
Arbeitsnach=
weis, Eliſabethenſtraße 37.
*21875) Saub. Mädchen nimmt noch
Kun=
den an im Waſch. u. Putz. Karlſtr. 65, Hth. II. r.
30 Jahre alt, ledig,
Herr tüchtig. Disponent,
buch= und bilanzſicher (bisher
eigne Fabrik),
(*21768md
ſucht Stellung
Holzbranche bevorzugt. Bitte Off.
unter R 5 an die Expedition.
*21266lids) Jg. Kaufmann ſucht Stellg. als
Volontär.
Offerten unter O 73 an die Expedition.
demienigen, der
20 Mk. Belohnung einem jung., tücht.,
unbeſcholtenen Mann, 23 J. alt, mit guter
Handſchrift, ſichere Vertrauensſtellung
ver=
ſchafft. Off. u. P 94 an d. Exp. erb. (*21725md
Tücht., zuverl. junger Mann
ſucht Stellung als Ausläufer, Packer oder
Hausburſche, dauernde Stellung erwünſcht.
Gefl. Offerten u. R 3 Exped. (*21757mds
*21863df) Suche für einen braven Jungen
Beſchäftigung. Näheres Expedition.
*21739md) Suche für einen Jungen aus
achtbarer Familie eine kaufmänniſche
Lehrlingsſtelle in Darmſtadt. Georg Hein,
Manufakturwaren, Rossdorf bei Darmstadt.
*21798) Kräftiger, 14 jähr. Junge ſucht
Lehrſtelle, Maſchinenſchloſſer od. Weißbinder
und Maler. — Näheres in der Expedition.
Perfekte
mit Kenntniſſen der engliſchen und franz.
(17218od
Sprache geſucht.
August Jacobi, Landwehrſtr. 70.
ſucht für die
Junger Ingenieur Abendſtunder
Nebenbeſchäftigung in u. außer dem Hauſe.
Gefl. Off. u. P 61 an die Exp. erb. (*21568imd
Tichtige
Verkäuferin
für Tapiſſerie und Kurzwaren geſucht.
Nur ſolche mit genauer Branchekenntnis
(17407
wollen ſich melden bei
Guggenheim & Marx.
*21588imd) 2 tüchtige Büglerinnen fü
dauernd geſucht Sandbergſtraße 32.
Ertahrene Schneideri
für Jahresſtelle von hieſigem
Konfektions=
geſchäft geſucht. Offerten unter R 20 an
die Expedition dieſes Blattes. (17385a
An geſchickte Putzmacherin
dauernd. angenehm. Erwerb billig abzugeben.
Näheres in der Expedition. (*21806
*21843ds) 2 tüchtige Arbeiterinnen per
ofort geſucht E. Wissmann,
Damen=
konfektion, Soderſtraße 84, I.
*21841df)
Tüchtige
Schaftenstepperinnen
geſucht. Guter Lohn, dauernde Arbeit.
Kattwinkel & Co., Rückertſtraße 23.
Eine Zuarbeiterin
ſofort geſucht. Ferner kann junges Mädchen
die Damenſchneiderei unentgeltlich erlernen
Frau Altmann, Beſſungerſtr. 88½, pt. (*21880
*21655imd) Lehrmädchen geſ. E. Wirth,
Damenkonfektion, Wilhelminenſtr. 10.
Lehrmädchen geſucht
Konfektion, Grafenſtraße 35, III. (*21797dd
17421d3) Der Heſſ. Fröbelverein,
Bis=
marckſtraße 18, ſucht eine ältere
Fröbelſche Erzieherin
(Kindergärtnerin I. Klaſſe), ausgebildet im
Fröbel=Seminar zu Darmſtadt, für eine
Profeſſoren=Familie in Straßburg i. E.
16356t) Wegen Erkrankung des früheren
Mädchens wird ein fleißiges, ordentliches
Dienſtmädchen
per ſofort oder 1. Oktober geſucht. Näheres
zu erfragen in der Expedition ds. Bl.
Braves, williges Mädchen
tunlichſt vom Lande, zu ſofort oder
ſpäter geſucht
17167t) Gutenbergſtraße 11, part.
Mädchen
das ſelbſtändig kochen kann, in kleinen
herrſchaftlichen Haushalt nach Gießen
per 1. Okt. geſucht. Näh. Bureau Frau
Hahn, Schuchardſtraße 13 oder Fräulein
Schneider, Dieburgerſtr. 235. (17190omds
Sofort geſucht Alleinmädchen
(18 —22 Jahre) in kleinen Haushalt mit
1 Kind. Näh. in der Expedition. (*21715md
Fleiß., braves Mädchen
oder junge Frau für Laufdienſt tagsüber
geſucht. Vorzuſtellen zwiſchen 10 u. 11 Uhr
17279mdf) Bismarckſtraße 24, 1. Stock.
*21700md) Kräftiges Dienſtmädchen per
15. Sept. geſ. Gehalt 25 Mk. Vorzuſpr.
von 12—2 Uhr Ludwigsplatz 2, I.
*21747md) Tüchtiges, älteres Dienſt
mädchen gegen hohen Lohn ſofort
geſucht Luiſenſtraße 34, 2. Stock.
B17211) Durchaus zuverläſſiges, ſolid.
Mädchen, welches kochen kann, in kleinen
ruhigen Haushalt geſucht. Heerdweg 93.
B17203) Aelt. einf. Fräulein od. beſſ.
Mädchen f. kl. Haushalt bei alt. kränkl.
Dame nach Marburg a. d. L. zum 1. Okt.
oder ſpäter geſucht, muß unbedingt zuverl.
u. erfahren ſein. Näh. Ausk. in der Exp.
17257ids) Braves, in Küche und
Haus=
arbeit erfahrenes Mädchen für 15. Oktober
geſucht zu 2 Damen Steinſtraße 8, part.
in jeder Hausarbeit erfahren, welches kochen
kann und gewillt iſt, mit ins Ausland zu
gehen, gegen hohen Lohn geſucht.
Vorzuſtellen Wendelſtadtſtraße 36, III.,
(16748a
täglich von 11 bis 4 Uhr.
*21847) Tücht. Mädchen nach ausw. z
einzelnem Herrn geſ., Heirat nicht ausge
ſchloſſen. Beck, Eliſabethenſtr. 22, 2. Stock.
Tüchtiges-Mädchen
welches kochen kann, zu kleiner Familie per
ſofort oder 1. Oktober geſucht (*21849ds
Hölgesſtraße 16, part.
17388a) Für kleinen Haushalt wird für
1. Oktober ein
solides Dienstmädchen
welches ſchon gedient hat, geſucht.
Frankfurterſtraße 66, 2. St.
*21804) Sauberes Laufmädchen ſofort
Schulſtraße 1, II.
geſucht
*21808) Geſucht ein nett. Mädch., w. etw.
koch. k., z. jüng. Ehepaar p. 15 Sept., ferner
ſuch. p. 1. Okt. Herrſchaftsköch., Hausmädch.,
Alleinmädch. z. 2 ält. Leuten weg. Verh. d. jetzig.,
ſehr gut. Stell. Frau Roth, Schloßgartenſtr. 49.
*21793) Frdl. Mädchen, welch. mehr auf
gute Behandl. wie hoh. Lohn ſieht, in kl.
Haush. geſ., 1. Okt. Mahnkopf, Beſſungerſtr. 8.
*21828)
Fraulein
nicht unt. 25 Jahren, mit höh. Schulbild.,
erf. i. Haush. u. Kinderbehandl. v. hieſ.
Offiziersfam. f. 1. Okt. geſucht. Offert a. d.
Verein f. Hausbeamtinnen, Hoffmannſtraße 4.
Tücht. Servierfräulein
geſucht Obergaſſe 3, Ratskeller. (*21824df
Tücht. Madchen
mit guten Zeugniſſen, welches etwas kochen
und gut bügeln kann, wird für fein bürgerl.,
ruhigen Haushalt per 1. Oktober bei hoh.
Lohn geſucht Schloßgartenſtraße 73, Ecke
Frankfurterſtraße, parterre.
(*21837
2 ältere Mädchen
bei hoh. Lohn geſucht. Eintritt ſof. od. 1. Okt.
7394dsom) Kölnischer Hof, Bleichſtr.
tagsüber geſucht
Braves Mädchen Bleichſtr. 45, I. (*2185a
Ein braves, ſanberes Mädchen,
welches alle Hausarbeit verſteht, per 15. Okt.
event. ſofort geſucht. Lohn anfangs Mk. 20,—
pro Monat bei anſtändiger Behandlung
und guter Verpflegung. Stellung dauernd.
Näheres Expedition.
(B17398
Per ſofort
geſucht junges ſauberes Mädchen
17401a)
Viktoriaſtraße 85, I.
*21867) Nettes, besseres
Dienst-
mädchen gesucht.
Frau Rademacher, Rheinſtraße 2, I.
*21868) Aelteres Mädchen, welches
perfekt bürgerlich kocht, geſucht.
Dienſt=
mädchen vorhanden.
Zu erfragen in der Expedition.
Köchinnen, Hausmädch., Allin=
Sllche: mädchen, welche kochen, Kinder=
und jüngere Mädchen, welche ſchon gedient
haben, in Privathäuſern, Mädchen, welche
kochen, in gute Geſchäftshäuſer, Zimmer=,
Haus= u. Küchenmädchen für hier, ferner nach
auswärts Köchinnen (nach Wiesbaden und
Büdingen) in Herſchaftshäuſ., Alleinmädch.,
welch. koch. kann, in gute Stelle nach Maing
u. noch mehrere Alleinmädch. nach auswärts
per 15. Sept. u. 1. Okt. durch Stellenbüro Frau
Dingeldein, Schützenſtr. 10½, Tel. 531. (*21894
Geſunde Frau
zum Mitſtillen eines Kindes geſucht. Näh.
Große Ochſengaſſe 32, im Laden. (17415a
*21904/Stellenfinden: Hausmädch.,
Allein=
mädch., Küchenmädch. f. hier u. ausw. m. g. Zeug.
i. Herrſchafts=, Privat=u. Geſchäftshäuſ. ſof. u.
ſpät. Büro Nöſinger, Magdalenenſtraße 21.
Putzfrau
für abends geſucht
(*21886
Konditorei Hohenhoff, Louiſenplatz 4.
*21871) Suche Mädchen von 18—20 Jahren
zu einz. jung. Herrn ſof. u. mehrere Mädch.
mit g. Zeugniſſen in prima Stellen. Frau
Weißmantel, Arbeitsnachweis, Elisabethenstr. 37.
*21881) Tücht. Mädchen per 1. Oktbr.
oder früher geſucht Landwehrſtr. 6, part.
Selten günſtige Gelegenheit
bietet ſich ſtrebſamem Manne, ſich ſehr einträgliche „dauernde Exiſtenz” zu gründen
durch Uebernahme einer Vertretung bei ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Schulen,
Büros, Hotels ꝛc. teilweiſe eingeführte tägliche Bedarfsart., bequemes Arbeiten, weil
konkurrenzlos. Kein Kapital nötig — daher kein Riſiko. — Offerten mit Angabe
ſeit=
heriger Tätigkeit unter P 64 an die Expedition ds. Bl.
(*21596ic
*21897) Sauberes Laufmädchen tagsüber
geſucht Wilhelminenſtraße 10, Stb. rechts.
*21898) Sauberes Mädchen, in Küche
u. Haus erfahren, in kinderl., feinen
Haus=
halt ſofort oder 1. Okt. geſucht. Beihilfe.
Heinrichſtraße 140, I.
21902) Geſucht auf 1. Okt. ein braves
Dienſtmädchen mit gut. Zeugn. zu 2 ält
Leuten Stiftſtraße 73, mittl. Stock.
Tüchtige, redegewandte
Herren
ſucht ein hieſiges, ſehr gut eingeführtes
Nähmaſchinen=Geſchäft für den Verkauf von
Nähmäſchinen an Private, Schneider,
Nähe=
rinnen u.ſ.w. gegen Gehalt, gr. Proviſion
u. Fahrgelder. Der Verkauf geſchieht gegen
Teilzahlungen und kleine Anzahlung und
iſt deshalb nicht ſchwierig. Offert. mit
An=
gabe von Alter u. Tätigkeit befördert unt.
P 74 die Expedition ds. Bl. (17256mdfs
Jüngerer Bureaubeamter
der Gabelsb. Schnellſchrift kundig, an flott.
Arb. gewöhnt, kann ſofort oder ſpäter eintr.
Offerten mit Gehaltsanſpr. unter P 90
an die Expedition ds. Blattes. (17283mdf
Reisende und Kolporteure
auch Damen, zum Vertrieb einer gut
em=
pfohlenen chriſtlichen Zeitſchrift bei hohem
Verdienſt ſofort geſucht. Anerbietungen
unter R 11 an die Exped. d. Bl. (17359md
Feuer-Versicherung!
Tüchtiger Platzvertreter
gegen hohe Proviſion u. Fixum von alter
Geſellſchaft geſucht. Gefl. Offerten unter
R 21 an die Expedition ds. Bl. (17378dod
Gernaucnsposten.
Tüchtiger Einkaſſierer, w. auch flotter
Verkäufer ſein muß, ſofort geſucht. Gute
Zeugniſſe und kleine Kaution erforderlich.
Offerten u. R 13 an die Exped. (17374dfs
Gelegenheit
zu ſofort. guten Verdienſt bietet ſich
verkehr=
gewandter, ſtadtkundiger, nurgut empfohlener
Perfönlichkeit.
Gefl. Off. u. R 14 an die Exped. (*21803dfs
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Techniker (Maſchinenbauer)
für einige Abende der Woche. Angebote
unter P 89 an die Expedition. (*21743md
als Werkführer für ein
Weissbinder mittleres Geſchäft gegen
gute Bezahlung geſucht. Offerten unter
P 63 an die Expedition ds. Bl. (*21587imd
Owei tücht. ſelbſtänd.
Rockarbeiter-
innen, zwei tücht. ſelbſt. Taillen=
Arbeiterinnen, zwei tüchtige ſelbſt.
Schneider für Paletots und Mäntel
ſofort bei hohem Lohn geſucht (16938a
Gottfried Proeser
Schneidermeister. Schulstr. 8, I.
Schneider auf Grobstuch
für Werkſtätte geſucht (17418ds
J. G. Kahlert & Söhne.
Herrſchaftsgärtner!
geſucht. Derſelbe muß ſtreng ſolid, tledig u.
erfahren im Gemüſe= u. Obſtbau ſein. Off. an
Jak. Leißler, Landſchaftsg., N.=Ramſtadt=
Trautheim, Tel. 671, Amt Darmſtadt. (*21860dsi
für in oder außer dem
Schuhmacher Hauſe ſofort geſucht (*21877
Günther, Wendelſtadtſtraße 24.
*21878df) Schuhmachergeselle ſof.
geſucht Lichtenbergſtraße 68, part.
1 gewandter, zuverläſſiger Burſche
eſucht. Etwas Kaution muß geſtellt
werden. Zu erfr. in der Exped. (17272mdf
Jung. Durſchcyen
welches radfahren kann, für nachmittags
geſucht
(17372
A. Merz, Schulstrasse.
Sauberer, ſtadtkundiger
Bausbariche
(Radfahrer) alsbald geſucht.
(17404
42 Elisabethenstrasse 42.
Kutscher
ſtadtkundig, geſucht
(B17410
Heidelbergerſtraße 25.
Erbacherstr. 45
Billig zu verkaufen: 2 leichte Braune,
5—6 Jahre alt, geeignet zu jedem Gebrauche,
2 Rappen, Doppel=Poni, 6—7 Jahre alt,
2 Fohlen, ¼ Jahr alt.
(*21899
Einige taufend
alte Dachziegel
verden zu kaufen geſucht von (17423df
Heinr. Weiler, Hofdachdeckermeiſter,
Mühlſtraße 60.
zut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen
21883ds) Pankratiusſtr. 47, 1. St. I.
Nummer 210,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. September 1910.
Seite 13,
Fackeit= und Mänkelmoden für Veröſt und Winker 1910.)
Flimmernder Altweiberſommer ſpannt ſeine ſilbernen
Zäden von Baum zu Baum und die Grillen ſchlagen in
luſtigem Gezirp den Takt dazu. Noch ſtrahlt und wärmt
die Sonne, aber die glänzenden Fäden ſind die leiſen
Mahner, daß es mit der Sommerherrlichkeit bald vorüber
ſein wird. Und wenn der erſte leichte Nachtfroſt und
fühlere Temperaturen uns die Notwendigkeit der
Doppel=
fenſter in baldige Ausſicht ſtellen, dann iſt für die
Mittel=
europäerin Zeit, ſich umzuſchauen, was die Mode für die
kühleren Tage in Bereitſchaft hält. Das Nächſtliegendſte
wird ihr immer das Straßenkoſtüm ſein, denn ohne ein
ſolches kommt auch die Beſcheidenſte heute nicht mehr
aus, ſofern ſie die Mode nicht ganz ignorieren will.
Sollte ſie aber (oder der Herr Gemahl) in einer
Anwandlung von Sparſamkeit ſo vermeſſen ſein, zu
glauben, daß es noch mit dem vor=”
jährigen Jackenkleide ginge, ſo ſei ſie gleich
von vornherein belehrt, daß die langen,
halbloſen Jacken vom letzien Jahre direkt
als unmodern gelten, da die Mode
neben langen Mänteln ihre Gunſt
ausſchließlich den kürzeren, anliegenderen
Formen zuwendet. Und es läßt ſich nicht
leugnen, daß dieſe viel hübſcher, graziöſer
und verſchiedenartiger ſind, als die
lang=
weilige Uniform der langen, oft ſchlottrigen
Jacketts. Bis auf wenige Ausnahmen, die
wieder den gewiß Vielen willkommenen
Stehkragen aufweiſen, ſind die neuen Jacken
meiſt halsfrei, d. h. mit Schal=,
Revers=
oder Blendenabſchluß gearbeitet. Beſonders
beliebt an ihnen iſt der doppelreihige Schluß,
ebenſo kehren Gürtelmotive öfters wieder
und der Aermel zeigt allerlei Neigungen zu
Extravaganzen. Was nicht ausſchließt, daß
der leicht keulige, ſchlanke Aermel das Feld
behauptet. Das Charakteriſtiſchſte am ganzen
Koſtüm aber iſt die vollſtändige
Ueberein=
ſtimmung von Jackett und Rock, die ſich
vor allem in der Schnitfſorm kundgibt.
Als typiſches Beiſpiel mag dafür unſer
hoch=
modernes Modell Nr. 1983 gelten, bei deſſen
ziemlich anliegender Jacke den Vorder= und
Rückenteilen je eine breite Spange
ange=
ſchnitten iſt, die über die Seitenteile
hinweg=
greift. Das gleiche Motiv wiederholt ſich
an dem engen, glatten Rock, wo die loſe hängende
Spange der durchgehenden Vorder= und
Hinter=
bahn angeſchnitten iſt und gewißermaßen die leicht
ſerpentineförmig geſchnittenen Seitenbahnen
zuſammen=
hält. Den Halsabſchluß bildet hier ein ſich kief
herab=
ziehender Reverskragen, den Vorderſchluß bewirken zwei
Knöpfe. Auch an dem zweiten hier veranſchaulichten
Modell, Nr. 1985, läßt ſich die völlige Uebereinſtimmung
von Rock und Jacke deutlich erkennen. Denn die glatte
Rock=Vorderbahn, der hier die breite Randblende
ange=
ſchnitten iſt, bildet gewiſſermaßen die Fortſetzung der
Jackettfront. Bemerkenswert an dieſem kleidſamen Koſtüm
iſt außerdem der durch eine ſtark geſchrägt verlaufende
Blende aus ſchwarzem Atlas betonte Halsabſchluß und
der angeſetzte Schoß, deſſen Anſatz gleichfalls Seidenblenden
verdecken, die den Gürtel imitieren. Bei einem dritten
Beiſpiel waren die Jackettvorderteile und der Rücken nach
unten ſtark ausgeſchweift, dieſes Arrangement wiederholte
ſich dann auf der breiten, glatten Vorder= und Hinterbahn
des Rockes, während die Seitenbahnen Pliſſeefalten
auf=
wieſen, die bei der engen Form ein bequemes Ausſchreiten
ermöglichten. Man trägt dieſe Koſtüme gern aus dunklem
Eheviot mit feinen weißen Streifen bei ca. 1em Abſtand.
Das Streifenmuſter wird dabei bald längs, bald quer
oder ſchräg verwendet, wodurch die verſchiedenartigſten
Effekte entſtehen. Für elegante Koſtüme gelten ſchwarzer
und dunkelblauer Atlas und Sammet, der gern mit Tuch
kombiniert wird, als die bevorzugten Materialien. Man
Modell Nr. 1989.
Modell Nr. 1985.
Modell Nr. 1983.
garniert ſie zunächſt mit reichen Verſchnürungen, ſpäter
mit Pelz, der als Beſatz wie als Material eine größere
Rolle denn je ſpielen wird. Von weiteren Jackenformen
meldet ſich als alter Bekannter die Ruſſenbluſe wieder.
Diesmal mit Vorderſchluß, kurzem Schoß, reicher
Paſſemen=
terieverſchnürung und in Begleitung des fußfreien engen
Rockes. Für junge Mädchen hat man halbloſe Jäckchen,
doppelreihig, geſchloſſen und mit oberem Ausnäher, zu
denen gern der ſchlankfallende Pliſſeefaltenrock getragen
wird. Die Koſtümröcke ſind ausnahmslos ziemlich eng
und fußfrei, oft ſogar kurz, wodurch ſie recht jugendlich
wirken. Die Sucht nach äußerſter Schlankheit hat gerade
an ihnen recht groteske Blüten getrieben, deshalb ſollte
das Extreme beſſer vermieden werden, da es nebenbei
auch ein flottes Ausſchreiten zur Unmöglichkeit macht.
Neben dem Koſtüm wird in der kommenden Saiſon
der lange, lang vernachläſſigte Mantel wieder eine große
Rolle ſpielen. Vielleicht aus dem Grunde, weil man
in den engen, kurzen Röcken, die nur ganz wenig
Unter=
kleidung zulaſſen, ſonſt gar zu ſehr frieren möchte. Und
wie leicht läßt ſich unter ſolch einer praktiſchen Hülle
ein nicht mehr ganz einwandfreies Kleid verbergen! Man
trägt dieſe Mäntel aus grobfädigem Cheviot, engliſchen
Stoffen, Sammet, Plüſch und Seide, je nach den Anſprüchen
an Eleganz und Wärme. Am eleganteſten ſind ſie aus
dunklem Sammet mit reicher Pelzgarnitur, die nicht nur
den breiten Schaltragen und die Aermelmanſchetten
ergibt, ſondern ſich auch als breiter Beſatz um den
unteren Rand zieht. Bei einem beſonders
ſchönen Modell dieſer Gattung war der
untere Rand nach der vorderen Mitte zu
abgerundet und derart mit Pelz
gar=
niert, daß ſich der breite Streifen
beim Aufſteigen an der gerundeten Kante
ſtark verſchmälerte, ſo daß er als ſchmaler
Revers unterhalb der Taille der Spitze
des Schalkragens begegnete. Trotzdem
dieſe Mäntel ziemlich weit ſind, wirken
ſie daher nicht plump und ſackartig, wenn
ſie auch ſonſt nicht für jede Figur geignet
ſind. Ihre Form iſt im Gegenſatz zu
den neuen Herbſt= und Strapaziermänteln,
die man aus ſtarken Wollſtoffen trägt,
ziemlich einfach, denn die letzteren gefallen
ſich in oft recht verzwickten Schnittformen.
So hatte unſer reichlich weiter, aus
braunem, ſtarkfädigem Stoff gefertigter
Mantel Nr. 1989 nicht allein den bluſigen,
die abfallende Schulter betonenden
Raglan=
ärmel, ſondern auch unterhalb der Büſte
Quernähte, die am Vorderſchluß — den
zwei Knöpfe bewirkten — endigten. Dann
große Taſchenpatten, die bis zur
Rücken=
naht liefen und ſcheinbar durch
ange=
ſchnittene Klappen ſeſtgehalten wurden
und als Abſchnitt des tiefen ſpitzen
Hals=
ausſchnittes einen breiten Beſatz von
ſchwarzem Libertyatlas, auf den der
Aermel übergriff. Einfachere Mäntel, die
enger gehalten ſind, haben meiſt doppelreihigen Schluß
und trotz des anliegenden Rückens öſters einen Riegel.
Zwiſchen dieſen beiden Extremen aber gibt es noch eine
ganze Anzahl Formen, die alle Stufen vom Hyvermodernen
bis zum Stapelgenre durchlaufen, ein Beweis, daß
die Mode und Induſtrie die Auferſtehung des durch
ſeine verhüllenden Eigenſchaften recht praktiſchen Mantels
M. H.
nach Kräften betreiben.
*) Bearbeitet und mit Abbildungen verſehen von der
Internationalen Schnitt manufaktur, Dresden=N.
Reichhaltiges Modenalbum und Schnittmuſterbuch à 60 Pf.
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Ina Uosobh Staue N Euun Ladwigssaffor
Ei nech glir graſr il. eſt.
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