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173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
N 165.
Montag, den 18. Juli.
1910.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Zur Erinnerung an Deutſchlands große Zeit!
*⁎* Immer größer wird die Zahl der Jahre, die uns
von den Ereigniſſen trennen, die zur Einigung unſeres
Vaterlandes, zur Erneuerung des deutſchen Kaiſertums
führten. Vier Jahrzehnte ſind nun ſchon verfloſſen, ſeit
dem Tage, wo Frankreich, verblendet durch napoleoniſchen
Größenwahn, in Berlin die Kriegserklärung überreichen
ließ, die nach den Vorgängen in Ems unvermeidlich
ge=
worden war. Napoleon wollte den Krieg, der das
ſtark verblaßte Anſehen des Kaiſers wieder auffriſchen
ſollte. Frevel war es alſo, der Napoleon dem
Norddeut=
ſchen Bunde den Fehdehandſchuh hinwerfen ließ in der
ſtil=
len Hoffnung, daß ihm die alte Uneinigkeit der deutſchen
Stämme zu Hilfe kommen werde. Aber alsbald nach der
Abgabe der Kriegserklärung ſollte der Franzoſenkaiſer
ſeines Irrtums ſich bewußt werden, ganz Deutſchland
er=
hob ſich wie ein Mann, um die Herausforderung
zurück=
zuweiſen. Im Vertrauen auf die gerechte Sache gab es
im Norddeutſchen Reichstage, als Bismarck am 19. Juli
1870 die Kriegserklärung Frankreichs zur Kenntnis brachte,
minutenlanges, ſtets von neuem wiederholtes Beifallrufen
und Händeklatſchen im Hauſe und auf allen Tribünen und
ſofort wurden, allein gegen die Stimmen Bebels und
Liebknechts, 120 Millionen Taler als Kriegskredit
bewil=
ligt. Schon am Tage darauf erklärten die ſüddeutſchen
Regierungen ihren Beitritt zum Bundevertrage mit
Preu=
ßen, und ſo war mit einem Schlage, gleichſam über Nacht,
die militäriſche Einheit Deutſchlands Tatſache geworden.
Wer jene große Zeit miterlebt hat, dem wird die
un=
geheuere Begeiſterung, die damals im ganzen Deutſchen
Reiche herrſchte und auch unſere Landsleute in allen
Erdteilen ergriff, unvergeßlich geblieben ſein. Da war
wirklich unſer Volk einig, da gab es keine Rang= und
Partei=Unterſchiede in der Hingabe für die gute und
ge=
rechte Sache, keine Verzagtheit, kein Wanken und
Schwan=
ken, friſch und fröhlich zogen unſere Heere in den Krieg,
und mit froher Zuverſicht begleitete ſie das Volk auf der
blutigen Bahn. Noch heute ſchlägt uns Aelteren und
Al=
ten das Herz höher, wenn wir jener Tage gedenken, wie
ſtolz waren wir, als die erſten Sieges=Depeſchen kamen,
als ſich erfüllte, was wir erhofft, als Frankreichs Armeen
eine nach der anderen in Trümmer gingen! Mit welcher
Spannung wurden die Nachrichten vom Kriegsſchauplatze
ſelbſt im kleinſten Dorfe erwartet, und mit welchem Jubel
nahm das ganze deutſche Volk die Waffentaten ſeiner
Söhne und Brüder auf! Ein ununterbrochener Siegeszug
war dieſer Krieg, ein Erfolg ohne Gleichen, der mit dem
Tage von Sedan ſeinen Höhepunkt erreicht zu haben
ſchien. „Napoleon gefangen!” ſo hallte es damals durch
Deutſchlands Gauen, und allgemein war die Erwartung
verbreitet, daß nun die Arbeit getan, daß der Krieg zu
Ende ſei. Aber das war nicht der Fall, das franzöſiſche
Volk ſetzte den Kampf fort, und Deutſchland konnte nicht
auf halbem Wege ſtehen bleiben. Noch waren Straßburg
und Metz nicht gefallen, noch ſtand die Loire=Armee
kampf=
bereit, noch war Paris, das Herz Frankreichs, nicht
über=
wunden, noch waren die Hilfsmittel der Republik nicht
verſiegt. Doch der zähen Ausdauer und dem Heldenmut
der deutſchen Truppen, der ſtrategiſchen Ueberlegenheit
un=
ſerer Heerführung konnte nichts widerſtehen, Frankreich
lag uns zu Füßen und mußte ſich unſeren
Friedens=
bedingungen fügen.
Schwer waren die Opfer an Gut und Blut, die das
deutſche Volk in dieſem Kriege bringen mußte, viele
Tau=
ſende ſeiner Söhne ließen ihr Leben. Aber alle dieſe
Opfer waren nicht vergeblich geweſen, wie die Geſchichte
der inzwiſchen verfloſſenen vierzig Jahre gezeigt hat.
Elſaß=Lothringen war wieder deutſch geworden,
Frankreich=
mußte eine hohe Kriegsentſchädigung zahlen, jedoch in
dieſem allen lag nicht der Erfolg, die ſchönſte
Errungen=
ſchaft, der höchſte Lohn des heißen Ringens war vielmehr
die Einigung unſeres Vaterlandes, die am 18. Januar
1871 im Spiegelſaale des Verſailler Schloſſes mit der
Kaiſerproklamation beſiegelt wurde. Das iſt der
unver=
gängliche Preis, den wir errungen und der die beſten
Früchte getragen hat. Denn heute ſteht Deutſchland als
Weltmacht hoch im Anſehen, es iſt zum Friedenshort
ge=
worden für Europa, es hat ſich zum Kolonialreich
ent=
wickelt im friedlichen Wettbewerb mit anderen Nationen
und ſein Handel hat einen ungeahnten Aufſchwung
ge=
nommen. Alles dieſes konnte nur dadurch erreicht wer=
den, daß das Deutſche Reich ſich durch ſeine 1870/71 erziel=
Eroberungspolitik zu treiben.
kommenden Generationen nur in umſo hellerem Lichte Schuld an der Linksſchwenkung der Partei und in den
den Frieden geſichert hat. In Dankbarkeit aber wollen ordneten erſcheinende Mannheimer Generalanzeiger, die
wir und unſere Nachkommen der Tapferkeit, Hingebung! Verſuche, Baſſermann zu ſtürzen, hätten ſo tückiſche und
das große Werk vollbracht werden konnte.
Asqniths Flottenrede.
hat ſich über die Beſchaffenheit der politiſchen Be= das Ende wenigſtens einer großen nationalliberalen
Par=
zu Ausſtellungen gibt. Bei der Schilderung des Maßes Gros würde vermutlich notgedrungen, wenn auch kaum
Irrtümer des Erſten Lords der Admiralität zurückge= ſchwenken.”
kommen. Er ſprach von 4 Schiffen des deutſchen
Dread=
können dabei nur 2 Schiffe, der große Kreuzer „H” und Eiſenach folgende Erklärung beſchloſſen:
das Linienſchiff „Oldenburg” in Frage kommen. Ferner
„Weſtfalen” 37, bei der „Rheinland” 37, bei der „Poſen”
38 Monate betragen, von einer Beſchleunigung der Bau= Arztfrage und eine unverhüllte Feindſeligkeit gegen den
berechnete des weiteren, daß Deutſchland im April 1912
„gewiß oder faſt gewiß 13, möglicherweiſe ſogar 17 des an ſich ſchon unbrauchbaren Entwurfes; ihre Erhe=
Dreadnoughts” haben werde. Tatſächlich wird Deutſch=
17 Dreadnoughts haben. Für Ende 1911 bezifferte
As=
auf 11, während es in Wirklichkeit beſten Falles 9 ſein wer= ten (§§. 377 ff.) gefaßten Beſchlüſſe ſelber für unhaltbar
den. Vier weitere deutſche Schiffe ſollen nach Asquiths und deren völlige Umgeſtaltung in der zweiten Leſung
Anſicht im Frühjahr 1913, vielleicht ſchon Ende 1912, vor= für notwendig erklärt haben, ſo muß erwartet werden,
handen ſein. In Wirklichkeit ſind ſie erſt Ende 1913 zu
erwarten.
mierminiſters, wie leicht einmal gefaßte falſche Vorſtel= zublicken.”
lungen feſtwurzeln, nachdem ſie öffentlich zur Begründung
der engliſchen Flottenbaupläne verwendet worden ſind.
Asquiths Flottenrede hat im übrigen die zahlenmäßige
Ueberlegenheit der engliſchen Seerüſtung über die deutſche
ſo hell beleuchtet, daß es vielleicht kein übertriebener
Op=
timismus iſt, anzunehmen, es ſei der Zeitpunkt nicht
mehr fern, der ganz England über die „deutſche Gefahr”
beruhigt ſieht.
Daily Chronicle ſchreibt: Premierminiſter Asquith
beklagte ſich über das deutſche Flotten=
Pro=
gramm nicht; er ſah darin keine feindſelige Abſicht
ge=
gen Großbritannien. Andererſeits hat er das Recht, zu Damit iſt die neue Bauordnung zum Geſetz erhoben.
erwarten, daß die deutſche öffentliche Meinung ſich auch
darin keine feindſelige Abſicht argwöhnen wird. Die
Kom=
mentare der deutſchen Zeitungen zeigen, daß wir uns in
dieſer Erwartung nicht getäuſcht haben. Gerade ſo wie
wir Deutſchland durchaus das Recht zugeſtehen, Vorſorge
zu treffen, die es zur Verteidigung ſeiner Intereſſen für digenden Betriebsergebniſſe der badiſchen
Staatseiſenbah=
notwendig hält, wird auch uns dasſelbe Recht
zugeſtan=
den. Wenn die Preſſe beider Länder ſtändig dieſe Haltung
bewahrte, ſo würde damit für ein internationales
Ueber=
einkommen in der Zukunft viel getan ſein.
Deutſches Reich.
— Eine beunruhigende Meldung über die
Lage im Süden von Kamerun iſt in Berlin eingetroffen.
Sie iſt in einer Nachricht enthalten, die der Vertreter einer
in Berlin anſäſſigen Kameruner Firma, ein Mann, der
ſeit 25 Jahren in Südafrika lebt, an ſein Haus geſchickt
hat. Der Verfaſſer ſchildert die kürzlich gemeldete
Ermor=
dung des Kaufmanns Bretſchneider und die gefährliche
Lage der Station Dume. Er ſpricht davon, daß die
Ge=
fahr eines allgemeinen Aufſtandes der Makkas
unmittel=
bar droht. Im Reichskolonialamt iſt noch keine
Mel=
dung über ein Weitergreifen der Aufſtandsbewegung
un=
ter den Makkas eingetroffen.
— Das Gerücht, der Führer der
nationallibera=
ten =Erfolge nicht verblenden und dazu hinreißen ließ, len Partei, der Abg. Baſſermann, wolle ein
Reichstagsmandat nicht wieder annehmen, hat zu vielen
So ſoll es auch ferner bleiben, und die Erinnerung Meinungsäußerungen geführt. In der Preſſe der Rechten
an die große Zeit vor 40 Jahren wird bei uns und bei den wurde beſonders betont, Baſſermann trage allein die
erſcheinen in dem Bewußtſein, daß jener Krieg nicht nur eigenen Reihen würden viele ihn gern ſcheiden ſehen. Dar=
Deutſchland die Einheit gebracht, ſondern auch Europa auf erwiderte der am Wohnort des angegriffenen Abge=
und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres und der nichtswürdige Formen angenommen, daß eine ſcharfe Ab=
Opferfreudigkeit unſerer Väter gedenken, wodurch allein wehr geboten ſei. Die überwiegende Mehrheit der Partei
habe zu Baſſermann nach wie vor unbedingtes Vertrauen.
„Der Rücktritt Baſſermanns von der Führerſchaft, wenn
ihn die Rechtsnationalliberalen erzwingen könnten, wäre
nicht nur ein Perſonenwechſel, ſondern eine Schwenkung
Man ſchreibt uns: Der engliſche Premierminiſter der Geſamthaltung der nationalliberalen Partei und alſo
ziehungen Großbritanniens zu Deutſch= tei. Eine kleine Zahl würde eine ſolche durch den
Rück=
land in einer Tonart geäußert, die uns keinen Anlaß tritt Baſſermanns markierte Schwenkung mitmachen, das
unſerer Flottenrüſtung aber iſt Mr. Asquith auf frühere mit innerſter Sympathie, zur bürgerlichen Linken ab=
— Die Krankenkaſſen=Kommiſſion des deutſchen
nought=Programms, betreffs deren im vorigen Herbſt Aerztevereins=Bundes, dem die meiſten
Aerzte=
die Aufträge vorweg erteilt worden ſeien. Tatſächlich 1 vereine mit etwa 24000 Mitgliedern angehören, hat in
Die Verhandlungen der 16. Reichstagskommiſſion
bezifferte Asquith die Dauer der deutſchen Bauzeit auf f über die die Aerzte berührenden Paragraphen des zweiten
Entwurfes einer Reichsverſicherungsordnung haben bei der
33 Monate; tatſächlich hat ſie bei der „Naſſau” 40, bei der Regierung und bei den Vertretern der meiſten Parteien
eine völlige Unkenntnis der elementarſten Tatſachen der
zeit „um faſt die Hälfte” iſt alſo keine Rede. Asquith ärztlichen Stand bewieſen und müſſen die allgemeine
Entrüſtung der deutſchen Aerzte erregen. Die
Kommiſ=
ſionsbeſchlüſſe bedeuten eine erhebliche Verſchlechterung
bung zum Geſetz müßte den unbeugſamen Widerſtand
land erſt im Herbſt 1912 höchſtens 13, ſchlechterdings nicht der organiſierten Aerzteſchaft zur unabwendbaren Folge
haben. Nachdem nun aber der Herr Staatsſekretär im
Reichsamt des Innern und Vertreter fämtlicher Parteien
quith die Zahl der kriegsfertigen deutſchen Dreadnoughts die über das Verhältnis der Krankenkaſſen zu den
Aerz=
daß dabei die ärztlichen Forderungen endlich in vollem
Umfange Erfüllung finden. Allerdings vermag nach dem
bisher Vorgefallenen die Aerzteſchaft den kommenden
Man erkennt an dieſen Irrtümern des engliſchen Pre= Verhandlungen nur mit dem ſtärkſten Mißtrauen entgegen=
— Wie die Blätter melden, iſt nunmehr endlich das
Zuſtandekommen der bayeriſchen Steuerreform
geſichert. In den Beſprechungen zwiſchen der Regierung
und den maßgebenden Kreiſen der Reichsratskammer
wurde eine Verſtändigung erzielt, ſodaß die
Reichsrats=
kammer den fünfprozentigen Tarif der Einkommenſteuer
akzeptierte.
— Die Erſte württembergiſche Kammer
ſtimmte dem von der Zweiten Kammer zu Artikel 70 der=
Bauordnung gefaßten Beſchluſſe einſtimmig zu, wodurch
die letzte Differenz zwiſchen den beiden Häuſern des
Land=
tages ausgeglichen iſt. Die Erſte Kammer nahm ſodann
in der Schlußabſtimmung den Entwurf einſtimmig an.
— Der badiſche Landtag wurde am Samstag
über unſer Flottenprogramm nicht beſchwert fühlt und 1 vormittag 10 Uhr durch den Staatsminiſter v. Duſch in
Allerhöchſtem Auftrage geſchloſſen.
Der Staatsminiſter hielt eine Anſprache, in der er
ei=
nen Rückblick warf auf die geleiſtete Arbeit und betonte,
daß der Weiterentwickelung der Staatsfinanzen nicht ohne
Sorge entgegengeſehen werden könne Die wenig
befrie=
nen und die hohen Anforderungen des Eiſenbahnbaues
in den letzten Jahren hätten ein raſches Steigen der
Eiſen=
bahnſchuld zur Folge gehabt. Es bleibe die Aufgabe der
Regierung, dieſer unerfreulichen Entwickelung
nachdrück=
lich entgegenzuwirken. Der Verſuch, im Hinblick auf die
Erhöhung der Ausgaben eine Steigerung der Einnahmen
aus dem Perſonenverkehr durch Aenderung der
beſtehen=
den Tariſe herbeizuführen, ſei leider zunächſt von keinem
Erfolg begleitet, werde aber zur geeigneten Zeit wiederholt
werden. Die Rede ſchloß: Der Großherzog hat mich
be=
auftragt, Ihnen am Schluß dieſer anſtrengenden Tagung
ſeinen freundlichen Gruß mit dem Wunſche zu entbieten,
daß die Arbeiten des Landtages unſerem teuren
Heimat=
lande zum Segen gereichen möchten. — Die Verſammlung
brachte ſodann ein Hoch auf den Großherzog aus; auch
ein Teil der Sozialdemokraten war anweſend, die auch
während des Hochs auf den Großherzog ſich von ihren
Sitzen erhoben.
Der ſozialdemokratiſche
Parteivor=
ſtand veröffentlicht zur Frage der badiſchen
Bud=
get=Abſtimmung folgende Erklärung: Die
ſo=
zialdemokratiſche Fraktion des badiſchen Landtages hat
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Juli 1910.
Nummer 165.
den Parteivorſtand von ihrer Abſicht, für das Budget zu
ſtimmen, in keiner Weiſe in Kenntnis geſetzt. Der
Par=
teivorſtand bedauert das die Intereſſen der Geſamtpartei
ſchädigende Vorgehen der Landtags=Fraktion der
badi=
ſchen Sozialdemokratie und ſieht darin eine ſchwere
Ver=
fehlung gegen die Einheit der ſozialdemokratiſchen
Par=
tei. Der Parteivorſtand wird den Genoſſen Gelegenheit
geben, ſich zur Haltung der ſozialdemokratiſchen
Land=
tags=Fraktion Badens zu äußern.
Ausland.
— Der zur Unterſuchung der Affäre Rochette
eingeſetzte Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer vernahm
den Kabinettschef des Polizeipräfekten Lepine, Durand.
Dieſer erklärte unter anderem, daß die Polizeipräfektur
von in ihrem Dienſt ſtehenden Anzeigern ſchon ſeit
län=
gerer Zeit Mitteilungen über die Gefährdung der kleinen
Sparer durch die von Rochette ausgegebenen Kapitalien
erhalten habe. Er habe lediglich die ihm erteilten Befehle
erfüllt und könne auf Ehrenwort verſichern, daß er
nie=
manden etwas von der möglichen Verhaftung Rochettes
geſagt habe. Etwa 15 Kommiſſionshäuſer hätten an
die=
ſem Tage vor der Verhaftung Rochettes
Börſenſpekulatio=
nen in Rochette=Aktien ausgeführt, darunter auch das Haus
Rivaud=Kinkelin, von dem er ſeit dem Jahre 1909 einen
Kommanditanteil im Betrage von 12500 Frs. beſitze. Er
ſelbſt habe niemals irgend welche bezüglichen
Börſenſpeku=
lationen gemacht. Er gebe zu, daß er damit eine große
Unvorſichtigkeit begangen habe, daß er den
Polizeipräfek=
ten von ſeiner Beteiligung an dem Hauſe Rivaud=Kinkelin
nicht unterrichtet habe. — Der Advokat Bernard, der
Ver=
teidiger Rochettes, lehnte es unter Berufung auf das
Amts=
geheimnis ab, die Frage betreffs der bei der Verhaftung
Rochettes, ſowie der im Laufe der gerichtlichen
Unter=
ſuchung vorgekommenen Unregelmäßigkeiten zu
beantwor=
ten. Sodann vernahm der Ausſchuß den Staatsanwalt
Monnier. Dieſer legte in ſeiner Ausſage vor dem
Kammer=Ausſchuß eingehend die Gründe dar, die ihn
ver=
anlaßt hatten, von Amtswegen eine ſtrafrechtliche
Unter=
ſuchung gegen Rochette anzuordnen. Auf die Frage, wie
er die Anzeige eines Privatklägers zum Ausgangspunkte
eines gerichtlichen Verfahrens habe nehmen können,
erwiderte Monnier: Ich kann die Einleitung einer
Un=
terſuchung nicht verhindern, wenn Jemand, der durch ein
Vergehen oder Verbrechen ſich für geſchädigt erklärt, als
Privatbeteiligter auftritt und wenn der Kläger von einer
ſo maßgebenden Behörde eingeführt wird, wie es die
Po=
lizei=Präfektur iſt, dann habe ich keinerlei Einwendungen
betreffs ſeiner Perſönlichkeit zu erheben. Es iſt Sache der
Polizei=Präfektur, ſich über die Moralität des Klägers
Auskünfte zu verſchaffen. Bei der hierauf ſtattgehabten
Gegenüberſtellung des Staatsanwaltes Monnier und des
Kabinettsdirektors Durand machte ein
Ausſchußmit=
glied die Bemerkung, die Verhaftung Rochettes wäre alſo
nicht erfolgt, wenn Durand nicht den Auftrag bekommen
hätte, innerhalb 24 Stunden einen Privatkläger zu
beſchaf=
fen. Durand ſagte hierauf: Wir ſind ſchmählich hinters
Licht geführt worden.
Der Ausſchuß vertagte ſich ſodann bis zum
26. Juli und beſchloß, an dieſem Tage den Polizei=Prä=
fekten Lepine, den Unterſuchungsrichter Berr, den Direktor
der geheimen Polizei Moquien und den Staatsanwalt
Fabre zu vernehmen.
— Die Wiener Neue Freie Preſſe dementiert die
Nach=
richt des Berl. Lok.=Anz., daß Oeſterreich=Ungarn ſich
ge=
weigert habe, ſeine Zuſtimmung zu der bevorſtehenden
Erhebung Montenegros zum Königreich zu
ge=
ben. Es ſei im Gegenteil eine feſtſtehende und von allen
europäiſchen Mächten ſanktionierte Tatſache, daß die
betref=
fende Proklamation zum Jubiläumstage im Auguſt d. J.
ſtattfinden werde. Möglicherweiſe wird das neue
König=
reich unter einem anderen Namen figurieren. Die
ſpä=
tere Hofetikette ſoll ſtreng nach Wiener Muſter durchgeführt
werden.
— Der ſeit einigen Tagen in Paris weilende türkiſche
Finanzminiſter erklärte über den Zweck ſeiner Reiſe einem
Mitarbeiter des Temps: „Mir liegt vor allem daran,
mich perſönlich über die Bedingungen zu unterrichten,
un=
ter denen ſich künftig die franzöſiſchen und
tür=
kiſchen Intereſſen verbinden können und ſollen.
Kein Land iſt uns moraliſch näher als Frankreich, das
auch politiſch in vollkommener Eintracht mit uns iſt. Kein
Land hat ſo viel Kapital in der Türkei angelegt als
Frank=
reich. Aus all dieſen Gründen ſollte man ſich auf beiden
Seiten klar machen, was man will und wohin man geht.
Die Veränderungen, die in die politiſche und
konſtitutio=
nelle Ordnung der Türkei gekommen ſind, haben eine
Rückwirkung auf die ökonomiſchen Bedingungen gehabt.
Die alte Regierung, die mehr perſönlich als nationai war,
hatte es nötig, diplomatiſche Gefälligkeiten durch materielle
Opfer zu erkaufen. Die neue Regierung hat nötig, ſich
offen loyale Mithilfe zu ſichern, die gleich nützlich iſt für
den, der ſie gibt, wie für den, der ſie empfängt. Die
Re=
gierung, die entgegen dieſen Grundſätzen handeln würde,
würde ſicher ſcheitern. Sie hätte keine Autorität, weder
im Lande, noch im Parlament. Sie ſehen, daß meine
Reiſe nicht den Zweck einer finanziellen Unterhandlung
hat. Dieſe finanzielle Unterhandlung hätte übrigens nicht
mein Kommen nach Paris gefordert. Ich faſſe nicht die
Gegenwart, aber die Zukunft ins Auge, und ich möchte
beim Verlaſſen Ihres Landes ſagen können, daß die
Grundlagen für ein fruchtbares franzöſiſch=türkiſches
Zu=
ſammenarbeiten endgültig gegeben ſind.
— Der japaniſche Kriegsminiſter Terautſi, der ſich
nach Söul begibt, erklärte, Japan werde in Korea nicht
eine gepanzerte Fauſt gebrauchen, noch ſonſt irgend etwas
tun, was die Eiferſucht der fremden Mächte wachrufen
vürde. Er glaube indeſſen, daß eine gründliche
Aende=
rung des Regierungsſyſtems in Korea nötig werde.
* Oſterode (Oſtpreußen), 16. Juli. Auf das von
den zur Feier des Gedächtniſſes der Schlacht.
bei Tannenberg hier verſammelten Mitgliedern des
deutſchen Oſtmarkenvereins an den Reichskanzler
abgeſandte Telegramm iſt laut Oſteroder Zeitung folgende
Antwort an dieſen, zu Händen des Generalleutnants
D. Haack eingegangenen: „Eurer Exzellenz und allen
Teilnehmern an der Oſteroder Gedächtnisfeier danke ich
aufrichtig für den telegraphiſchen Gruß, den Sie an dieſem
ernſten Gedenktage an mich gerichtet haben. Die fortge=
ſetzte nachhaltige Sorge für die nationale Konſolidierung
und die kulturelle Hebung der Oſtmark kann Preußen
nicht aus dem Auge laſſen, wenn es ſich nicht mit der
ganzen Entwickelung in Widerſpruch ſetzen will. Die
daraus erwachſenden Aufgaben können nur gelöſt
wer=
den, wenn die Regierung in der unveränderten
Fortfüh=
rung unſerer bewährten Oſtmarkenpolitik eine tatkräftige
und einmütige Unterſtützung aller Oſtmärker findet, die,
wie er hoffe, gerade aus den Erinnerungen des heutigen
Tages die Mahnung zur Einigkeit entnehmen.”
* Baleſtrand, 15. Juli. Der Kaiſer unternahm
geſtern vormittag einen längeren Spaziergang und beſuchte
den hier in Balholm wohnenden Maler Hans Dahl, der
mit ſeiner Familie, ebenſo wie der eingetroffene
Bild=
hauer Profeſſor Unger, zur Abendtafel geladen war,
Nachmittags verblieb der Kaiſer wegen der großen
Wärme=
an Bord. Heute vormittag beſichtigte der Kaiſer das=
Schulſchiff „Hanſa” und unternahm mit den Herren
der Umgebung bei ſchönſtem Wetter eine Fahrt auf dem
„Sleipner‟. Die Umgebung der Ankerſtelle bei Balholm
gehört beſonders bei dieſem Sonnenſchein zu dem Schön=, was Norwegen bieten kann. Morgen früh etwa
9 Uhr geht die „Hohenzollern” in See nach Olden, wo die
Ankunft etwa 7 Uhr abends erfolgt. An Bord iſt alles
wohl.
* Brüſſel, 15. Juli. Der König und die Kös
nigin ſind heute abend von Paris wieder hier
einge=
troffen.
* Baltiſchport, 15. Juli. Der Kaiſer und
die Kaiſerin ſind an Bord der „Standart” nach Riga
abgereiſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Juli.
— Uebertragen wurde der Schulamtsaſpirantin
Emilie König aus Ilbenſtadt, Kreis Friedberg, eine
Lehrerinſtelle an der Gemeindeſchule zu Viernheim,
Kreis Heppenheim.
* Militärdienſtnachricht. Keyl,
Oberkriegsgerichts=
rat beim Generalkommando XVIII. Armeekorps, auf
ſeinen Antrag mit der geſetzlichen Penſion in den
Ruhe=
ſtand verſetzt.
* Staatsminiſter Dr. Ewald hat einen längeren
Urlaub angetreten. Er begibt ſich nach Egern in
Oberbayern.
L. Die Ferienſtrafkammer begann ihre Sitzungen
am Samstag mit der Strafſache gegen den 26 Jahre
alten Muſiker Alfred Rudolph Albert Meinel von
Leidolsheim in Sachſen wegen Betrugs und Diebſtahls.
Der Angeklagte ſtand hier einige Zeit bei einem Re= und zeichnete ſich ſchon von früh an durch Leicht= und einen ſtarken Hang zum weiblichen Geſchlecht
aus. Auch Mädchen ohne Geld verſchmähte er nicht, er
verſicherte einem, daß er ihm ewig treu bleiben werde,
mit einem anderen wollte er ſogar das trockene
Brot=
teilen. Lieber waren ihm aber ſolche, bei denen etwas
zu holen war. Eine Zeit lang beſaß er gleichzeitig
drei Bräute; die eine hatte ein Kind von ihm und ſollte
Weihnachten 1909 geheiratet werden, das gleiche
Ver=
ſprechen hatte er auch der Minna Rupp gemacht, die
Helene Maſchke verſprach er ſogar ſchon Weihnachten
1908 vor den Altar zu führen. Die Letztgenannte
gab=
ihm, um ſeine Liebesbeteuerungen und Bettelbriefe zu
beantworten, nach und nach etwa 200 Mark. Als die
Heiratsſtunde ſchlagen ſollte, merkte ſie, daß ſie betrogen
war. Die augenſcheinlich ſehr leichtgläubige Rupp
ver=
anlaßte er, auf einmal 200 Mark herauszurücken,
in=
dem er klagte, er müſſe einen Rechtsanwalt bezahlen,
tue er das nicht, werde er vom Militär gejagt.
Den=
ſelben Betrag gab das törichte Mädchen auch nach und
nach in kleineren Beträgen heraus. Auch wußte Meinel
ſich in den Beſitz eines dem Mädchen gehörigen
Spar=
kaſſebuchs mit 340 Mark Einlage zu ſetzen. Der Staats=
Rieſenbauten einſt und jetzt.
( Die gewaltigen Bauten, die moderne
Ingenieur=
kkunſt errichtet, erſcheinen uns nicht ſelten als der
Höhe=
punkt des Grandioſen, und wir glasben dann wohl,
daß ſo koloſſale Maße in der Weltgeſchichte nicht
vor=
handen ſind. Wir vergeſſen aber dabei die gigantiſche
Größe antiker Monumente, die in der Frühzeit der
Weltgeſchichte von Menſchenhand emporgetürmt
wur=
den. Marcel Dieulafoy zieht im neueſten Heft von
Je ſais tout einen intereſſanten Vergleich zwiſchen
die=
ſen Monumenten alter und neuer Zeit und kommt zu
dem Reſultat, daß den Wundern altchaldäiſcher und
altägyptiſcher Baukunſt durchaus der Vorrang vor den
Werken unſerer Tage gebührt.
Das alte Babylon bedeckte eine größere Fläche als
irgend eine moderne Hauptſtadt. Die Karawanen
brauchten mehr als einen Tag, um vom Nordtor bis
zum Südtor zu ziehen. Es war eine ganze große
Provinz, etwa wie das heutige Seine=Departement, die
von den Stadtmauern eingefaßt war. Da lag neben
der Wohnſtätte der Menſchen mit ihren wundervollen
Gärten die Stadt der Götter mit ihren ungeheuren
Tempelbauten. Dieſer Rieſenplatz, der den chaldäiſchen
Namen Imgur=Bel führte, hatte quadratiſche Form und
jede Seite war 22 Kilometer lang, ſo daß im ganzen
ein Umfang von 88 Kilometern erreicht wurde. Er
war umſchloſſen von einer Mauer, die aus zwei
Wall=
anlagen und zwei Gräben beſtand. Die Mauer war 50
alte Ellen hoch, d. h. 26,25 Meter, und die ganze
Mauer=
anlage hatte eine Breite von 200 Ellen oder 105 Meter.
Innerhalb dieſer gewaltigen Umwallung erhoben ſich
nun die Stufenpyramiden, von denen einige auf einer
Baſis von 300 Meter ruhten, dann die gigantiſchen
Tempel und Paläſte.
Eine ähnlich rieſenhafte Größe der Bauformen
fliebten die Aegypter, deren Pyramiden das ewige
Monument einer ungeheuren Geſtaltungskraft bleiben
werden. Man ſtelle nur etwa die Cheopspyramide,
deren Höhe 145 Meter, deren größte Breite 233 Meter
beträgt, und bei der 2600000 Kubikmeter Steine
ver=
wendet ſind, mit den höchſten Kirchenbauten der
Neu=
zeit, mit dem Straßburger Münſter, deſſen Turm 142
Meter hoch iſt, mit St. Peter in Rom (132 Meter), mit
St Paul in London (110 Meter) und der Kuppel des
Invalidendomes in Paris (105 Meter) in Vergleich.
Ganz unfaßlich war die Zahl der Menſchenmaſſen, die
bei dieſen Bauten der Pharaonen beſchäftigt waren.
Hunderttauſend Menſchen, die alle drei Monate von
anderen abgelöſt wurden, waren während 106 Jahre
nach dem Zeugnis Herodots beim Pyramidenbau
be=
ſchäftigt. Als Lohn empfingen ſie ſo viel Knoblauch,
ZZwiebeln und Peterſilie, wie ſie zu ihrer Nahrung nötig
hatten. Die Zeit, in der dann die großen Tempel,
Pylonen, Obelisken und Sphinxalleen erbaut und
aus=
geführt wurden, zeigt nicht minder gewaltige
Anſtren=
gungennder=Menſchenkraft. Die Säulenhalle vor dem
Ammontempel von Karnak umfaßt eine Fläche, die ein
Drittel ſo groß iſt wie der Hof des Louvre, nämlich
102 Meter zu 51 Meter gegenüber einem Quadrat von
118 Meter die Seite, ſo daß der Säulenhof 5202
Qua=
dratmeter gegen 14000 Quadratmeter des Louvrehofes
beträgt. In dem Säulenwald von 134 Säulen haben
die der mittleren Reihe die Dicke der Vendömeſäule
und eine Höhe von 23 Metern. Dieſe Maße wurden
von anderen Bauten noch übertroffen, z. B. von dem
Thronſaal zu Suſa, dem Heiligtum der
Achämeniden=
könige, deſſen Höhe dem Mittelbau des Tempels von
Karnak gleichkam, und der eine Fläche bedeckte, ſo groß
wie der ganze Louvrehof. Die Geſamtbauten des
per=
ſiſchen Königspalaſtes waren auf einer Terraſſe
errich=
tet, die eine künſtliche Höhe von 20 Metern beſaß, auf
einer Fläche von 123 Hektar. Um die Fundamente zu
errichten, war eine Bewegung von 24600000 Kubikmeter
Erde notwendig, die Korb für Korb
forttransportiert=
werden mußte.
Die Griechen haben nicht ſo gigantiſche
Architektur=
werke aufgeführt, aber ſie ſchufen doch im Parthenon
eine Baugruppe von 72 Meter Länge zu 32,32 Meter
Breite, alſo auf einer Fläche von 2500 Quadratmeter.
Rieſenhaft war auch die Größe der Bildwerke, die in
Chaldäa, Aegypten und Perſien entſtanden.
Gewöhn=
lich genügte es allerdings, die Geſtalten der Götter
doppelt ſo groß zu machen wie die der Menſchen; aber
ins Ungeheuere wuchſen die Sphinx von Gizeh, die
bei=
den Statuen des Amenophis III., die die Griechen die
Koloſſe von Memnon nannten, die gigantiſchen
Bild=
werke des Ramſes und ſeiner Frau, die den Tempel
von Ipſambul ſchmücken. Gegen ſolche Koloſſe, kann
man in unſerer modernen Zeit die Statue der Freiheit
im Hafen von New=York anführen, dann den Eiffelturm
und vor allem die grandioſen Brückenanlagen, ſo die
Brücken von Porto und Garabit, die eine Länge von
448 Meter, eine Höhe von 122.50 Meter und eine
Bogen=
öffnung von 160 Meter haben, oder die Brücke von
Viaur mit einer Länge von 460 Meter, einer Höhe von
111,80 Meter und einer Bogenöffnung von 120 Meter.
Ein Charakterbild König Georgs V.
*⁎* Der bekannte Publiziſt W. T. Stead entwirft
in ſeiner Review of Reviews ein eingehendes
Cha=
rakterbild des neuen engliſchen Königs, in dem er es
ſich vor allem zur Aufgabe macht, den Herrſcher gegen
allerlei Verdächtigungen zu verteidigen und einige
Legenden zu zerſtören, die ſich um ſeine Perſönlichkeit
gebildet haben. Er geht von einem Ausſpruch Lord
Roſeberys aus, der von Georg V. geſagt hat: „Er hat
ein geſundes und enthaltſames Leben geführt; er iſt
ein guter Gatte und ein guter Vater. Er wird jene
häuslichen Tugenden auf den Thron erheben, die ſeinem
Lande teuer ſind.” So erläutert er denn zunächſt des
neuen Königs Enthaltſamkeit und behauptet, daß
Georg V. der enthaltſamſte König=ſei, der jemals=den.
engliſchen Thron beſtiegen habe. Zwar iſt er kein
Abſtinenzler, aber ſein tägliches Getränk beſteht in
Mineralwaſſer und Milch. Das Gerücht, demzufolge
er jeden Abend einen Whisky mit Soda zu ſich nehme,
iſt völlig unhaltbar; der König trinkt etwas Wein zum
Frühſtück oder zum Diner; aber auch im Trinken iſt
er, wie in ſeinem ganzen Leben, durchaus nüchtern,
mäßig und von exemplariſcher Strenge in der
Durch=
führung ſeiner Prinzipien. Niemals hat er ſich irgend
einem Exzeß irgendwelcher Art hingegeben. Nur ein
nüchterner Mann kann die ſichere Hand des
Meiſter=
ſchützen haben, der König Georg iſt. Er ſchießt jeden
Vogel im Fluge und verfehlt nie ſein Ziel. Der König
iſt ganz erfüllt von ſeiner ſchweren Aufgabe und von
der Notwendigkeit einer erblichen Monarchie
über=
zeugt, die eine Stetigkeit und einen engen
Zuſammen=
hang in unſeren ſonſt ſo ſchwankenden Zeitläuften
ver=
bürgt. Das brachte ihn in einen amüſanten Gegenſatz
zu dem Verherrlicher der „triumphierenden
Demokra=
tie”, zu Carnegie. Auf die Aeußerung ſeiner Anſichten
hin erwiderte der Amerikaner: „Sir, wenn Sie ſich
ein=
mal die Porträts der Männer anſehen, die zwiſchen
George Waſhington und Abraham Lincoln den
Präſi=
dentenſitz in den Vereinigten Staaten eingenommen
haben, und dann die Bildniſſe der Herrſcher betrachten,
die zu derſelben Zeit auf dem engliſchen Throne ſaßen,
dann werden Sie nicht finden können, daß die
Ameri=
kaner Grund hätten, die Annahme des Wahlprinzips!
zu bedauern.‟ Der König iſt, wie ihn der Dean von
Norwich genannt hat, „der beſte Typus des engliſchen
Gentlemans, arbeitſam, geübt im Ertragen von
Schmer=
zen, ernſthaft in allem, womit er ſich beſchäftigt,
zweifel=
los ein ſtarker Mann und mit einem eigenen Willen;
das Muſterhaupt eines engliſchen Muſterheims”. Alles
Glück ſeines Lebens geht von ſeiner Häuslichkeit aus;
ſein größtes Vergnügen war immer, mit ſeinen Kindern
zu ſpielen. Seit der Geburt ſeines erſten Kindes hat
er immer gern neue Spielſachen mit nach Hauſe
ge=
bracht, ſeine Jungens verehren in ihm den beſten
Strategen, der die Bleiſoldaten in der prächtigſten
Weiſe aufmarſchieren ließ und unermüdlich war in der
Kunſt, Befeſtigungen anzulegen. Aber nicht nur am
Spiel ſeiner Kinder, ſondern auch an ihrer Erziehung
nahm der jetzige König den regſten Anteil. Eine
be=
ſondere Vorliebe für Sport irgendwelcher Art hat
Georg V. nicht; nur aus Pietät behält er den Rennſtall
ſeines Vaters bei, und Stead iſt eigentlich der Meinung,
daß er ihn auf Grund ſeiner Prinzipien abſchaffen
müßte. Seine Hauptleidenſchaft war bekanntlich das
Sammeln von Briefmarken; er war Präſident des
Londoner Philateliſtenbundes, und ſeine Sammlung iſt
eine der ſchönſten der Welt. Dinge aus dem Bereich
der Wiſſenſchaft ſind ſtets ſeiner Aufmerkſamkeit ſicher,
und in ſeinem Bekanntenkreiſe ſpielten Gelehrte eine!
große Rolle. Sein perſönlicher Geſchmack iſt fern von
jedem Prunk, jedem Aufſehen; Einfachheit und
Zurück=
haltung ſind Grundelemente ſeines Charakters.
Nummer 165.
Darmſtädter Tägblatt, Montag, den 18. Jnki 1910.
Seite 3.
aanwalt beantragte 1 Jahr 9 Monate Gefängnis nebſt
Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre.
Das Urteil des Gerichts lautete dahin, daß er wegen
jje eines Betrugs zum Nachteil der Maſchke und Rupp
zu 1 Jahr Gefängnis zu verurteilen ſei; 3
Mo=
nate ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Wegen
der Wegnahme des Sparkaſſebuchs wurde auf
Frei=
ſprechung erkannt. Meinel trat die Strafe ſofort an.
Von der Techniſchen Hochſchule. Auf
einſtim=
migen Antrag der Abteilung für Chemie wurde durch
Beſchluß von Rektor und Großem Senat der
Tech=
niſchen Hochſchule zu Darmſtadt dem Vorſtande der
landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation für das
Großher=
zogtum Heſſen zu Darmſtadt Herrn Geheimen Hofrat
Profeſſor Dr. Paul Wagner die Würde eines „
Dok=
tor=Ingenieurs ehrenhalber” verliehen,
weil er durch ſeine hervorragenden Arbeiten über das
Leben und die Ernährung unſerer Kulturpflanzen,
ſo=
wie durch die Ausbildung allgemein gültig gewordener
Methoden des agrikulturchemiſchen Arbeitens der
wiſſenſchaftlichen Forſchung auf dieſem Gebiet neue
Bahnen gewieſen, durch zahlreiche Schriften die
wert=
vollen Ergebniſſe ſeiner Forſchung in weiteſten Kreiſen
verbreitet und damit nicht nur die Landwirtſchaft,
ſon=
dern auch die mit ihr verbundenen Zweige der
chemi=
ſchen Induſtrie in hohem Maße gefördert hat.
S. Die Gartenſtadt=Genoſſenſchaft. Durch
Rund=
ſchreiben an ihre Mitglieder macht die
Garten=
ſtadt=Genoſſenſchaft bekannt, daß ſie Baugelände
rechts der Dieburgerſtraße am Seiterswieſenweg zum
Preiſe von 5,50 Mark pro Quadratmeter angekauft
hat. Nach Abzug der weſentlichen Unkoſten (für
Stra=
ßenherſtellung, Kanaliſation, Gas= und
Waſſerverſorg=
ung) wird der Quadratmeter reinen Baugeländes
vor=
ausſichtlich 7—8 Mark koſten. Das ganze Gelände ſoll
in Bauplätze von mindeſtens 300 und höchſtens 700
Quadratmeter eingeteilt werden. Für die Bewerber
um Bauplätze, die ihre Anträge nach dem 1. Oktober
dieſes Jahres bei dem Vorſtand einbringen, wird eine
ſtete Preiserhöhung eintreten, indem die inzwiſchen
erwachſenen Kapitalzinſen auf die Grundſtücke
geſchla=
gen werden müſſen.
Die Kapitalbeſchaffung bleibt Sache der Genoſſen.
Erſte Hypotheken (bis zu 60 Prozent) werden leicht zu
beſchaffen ſein. Die anderen 40 Prozent der
Geſamt=
baukoſten hat das Mitglied auf anderem Wege
aufzu=
bringen. Den Genoſſen, die hierzu nicht in
der Lage ſind, wird bezüglich ihrer
Bau=
gelüſte die größte Vorſicht empfohlen.
Der Vorſtand hat einen Fragebogen verſandt, in
dem die Mitglieder erſucht werden, unter anderem zu
erklären, ob und in welcher Größe ſie einen Bauplatz
in dem oben bezeichneten Gelände erwerben wollen und
wann ſie die Abſicht haben, zu bauen. Weiter wird
an=
gefragt, wer von den Mitgliedern, die aus irgend einem
Grunde einen Bauplatz an der Dieburgerſtraße nicht
wünſchen, gewillt iſt, einen ſolchen an der
Frank=
furterſtraße (Gemarkung Arheilgen), etwa ½
Kilo=
meter nördlich der Hammelstrift, zu erwerben. Wie
das Rundſchreiben erläuternd bemerkt, handelt es ſich
hier um ein ſehr günſtiges Angebot, da der Beſitzer der
meiſten in Frage kommenden Grundſtücke ſich bereit
erklärt, beim Ankauf durch die Genoſſenſchaft auf eine
Verzinſung des nicht bebauten Geländes während der
erſten 2 Jahre zu verzichten und außerdem ſich erbietet,
auf Häuſer, die auf ſeinen Grundſtücken erbaut
wer=
den, zweite Hypotheken bis zu 80 Prozent der
orts=
gerichtlichen Schätzung gegen mäßige Zinſen und
Tilg=
ung zu geben. Der Quadratmeter dieſes Geländes
würde ohne Nebenkoſten (Straßenherſtellung) etwa
7 Mark koſten.
Es wird wohl manchem Mitglied der
Baugenoſſen=
ſchaft dieſes Geländeangebot beachtenswert erſcheinen,
zumal ſchon eine Reihe von ſtädtiſchen Familien (
Be=
amte, Kaufleute) ſich in dieſer Gegend angeſiedelt
haben.
K.-V. Kunſtverein. Bis Ende September d. Js.
bleibt die Kunſthalle am Rheintor geſchloſſen.
— 25jähriges Jubiläum. Geſtern feierte der in
weiten Kreiſen bekannte Werkmeiſter der Firma
Maſchinenfabrik und Mühlenbauanſtalt G. Luther
A.=G., Herr Robert Ruppert ſein 25jähriges
Dienſt=
jubiläum, aus welchem Anlaß er ſeitens der Direktion,
Beamten und Arbeiterſchaft durch Ueberreichung von
Geſchenken geehrt wurde. Herr Ruppert erfreut ſich der
größten Beliebtheit und Wertſchätzung, wofür die ihm
zu Teil gewordene außerordentliche Ehrung ein Beweis
iſt. Möge es ihm vergönnt ſein, noch lange Jahre in
körperlicher und geiſtiger Friſche tätig zu ſein.
— Deutſches Feſt. Die vereinigten drei hieſigen
Orts=
gruppen des Vereins für das Deutſchtum im Ausland
(Allgemeiner Deutſcher Schulverein) haben beſchloſſen, in
dieſem Jahre wieder das Deutſche Feſt zu feiern.
Es ſoll am 5. November in den Räumen des Städtiſchen
Saalbaues ein Heſſiſches Volksfeſt zur Darſtellung
kommen. Mit den Vorbereitungen hierzu wird nach
be=
endeter Reiſezeit begonnen werden.
— Saalbau. Zu dem morgen im Städt. Saalbau
ſtattfindenden Dienstags=Konzert iſt Streichmuſik in
Ausſicht genommen. Herr Muſikmeiſter Weber hat
ſeine Kapelle für dieſes Konzert durch hieſige erſte
Kräfte verſtärkt und dürfte dieſes Konzert von
be=
ſonderem Intereſſe ſein, indem Gelegenheit geboten iſt,
die Kapelle auch in ihrer Streichmuſik kennen zu lernen.
U. a. kommt die unſterbliche C. M. von Weberſche
Oberon=Ouvertüre zur Aufführung. (Näheres ſ. Anzeige.)
* Hotel „Heß”. Man ſchreibt uns: Der Opern=
und Operetten=Abend bewies wieder, welcher Beliebtheit
ſich die Künſtler=Konzerte erfreuen. Parterre=Lokalitäten
und Galerie waren voll beſetzt. Das, was die Künſtler
boten, war „erſtklaſſig”! Gerade bei ſolchen Spezial=
Abenden kommt Herrn Konzertmeiſter Meiers
ſeelen=
volles Spiel ſchön zur Geltung, und jeder der Künſtler
ſetzt ſein volles Können ein. Für kommenden Dienstag
iſt ein „Novitäten=Abend” in Ausſicht genommen.
2 Die Wochenmärkte der vergangenen Woche
waren gut beſchickt und von Kaufenden gut beſucht,
be=
ſonders wies der Samstagsmarkt bei günſtigſter
Witte=
rung die reichſten Zufuhren an allen Viktualien,
haupt=
ſächlich auch an Obſt und Frühgemüſen auf. An
Durch=
ſchnittspreiſen ſind zu verzeichnen: Butter ½ Kg. 1,30 M.,
in Partien 1,20 M., Eier 7—8 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr.
20 Pf., Handkäſe 4—10 Pf., vorjährige
Kartof=
feln Zentner 5 M., Kumpf (10 Liter) 80 Pf., neue
ein=
heimiſche ½ Kg. 6—7 Pf., Zentner 7 M., Italiener
½ Kg. 10 Pf., Malta ½ Kg. 15 Pfg., Obſt, Beeren
u. dgl.: Walderdbeeren ½ Ltr. 20 Pf., Heidelbeeren desgl.,
Stachelbeeren ½ Kg. 14 Pf., Zitronen 6 Pf., Apfelſinen
3—5 Pf., Johannisbeeren ½ Kg. 20 Pf., Himbeeren
½ Ltr. 40 Pf., Aprikoſen ½ Kg. 50 Pf., Pfirſiche ½ Kg.
60 Pf., Salat, Gemüſe u. dgl.: Kopfſalat 5—6 Pf.,
Bündel Radieschen 2 Pf., Rettiche 5—8 Pf., Meerrettich
30 Pf., Rhabarber ½ Kg. 12 Pf., Bündel Roterüben 6 Pf.,
Zwiebeln ½ Kg. 10 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 35 Pf.,
Schälgurken 10—30 Pf., Gurken zum Einlegen 100 Stück
2—3 M., Wirſing 5—25 Pf., Kohlrabi 3—6 Pf.,
Blumen=
kohl 20—50 Pf., Rotkraut 15—40 Pf., Weißkraut 10 bis
40 Pf., Bündel Römiſch=Kohl, Schnittlauch u. dgl. 2 Pf.,
Spinat ½ Kg. 25 Pf., Bündel Karotten 3—4 Pf.,
Kern=
erbſen ½ Kg. 20 Pf., Bohnen ½ Kg. 25 Pf.;
Wild=
bret, Geflügel; junge Gänſe 7—8 M., Enten 3 bis
4 M., Hahnen und Hühner 2,00—3,50 M., Tauben 60 bis
70 Pf., Lapins 0,80—1,00 M.; Fiſche ½ Kg.: Hecht,
Aal 1 M., andere Rheinfiſche 40 Pf., Rotzungen 50 Pf.,
Kabeljau, Seehecht, große Schellfiſche 25 Pf., kleine 18 bis
20 Pf.; in den Fleiſchſtänden ½ Kg.: Rindfleiſch
60—64 Pf., Hackfleiſch 64 Pf., Rindsfett 50 Pf.,
Rinds=
würſtchen (Stück) 15 Pf., Schweinefleiſch 90 Pf., Blut=
und Leberwurſt 64 Pf., Fleiſchwurſt und
Schwarten=
magen 85 Pf.
Offenbach, 15. Juli. Die Offenb. Ztg. ſchreibt:
Die Kriſis im Bauamt ſcheint ſchneller, als man
annehmen zu können glaubte, ihrer Löſung
entgegen=
zugehen. Wie wir erfahren, hat der Bürgermeiſter im
Verfaſſungsausſchuß mitgeteilt, daß der Beigeordnete
Walter bereit ſei, von ſeinem Amte
zurückzu=
treten, wenn die Stadtverordnetenverſammlung
ihm zwei Drittel ſeines Gehalts als Penſion zuſichere,
und von einer Geltendmachung jeglicher
Regreßan=
ſprüche abſehe. Der Verfaſſungsausſchuß hat ſich
je=
doch dieſer Erklärung gegenüber ablehnend
ver=
halten und beſchloſſen, die Unterſuchung der
Kanal=
affäre dem Kontrollausſchuß zu überlaſſen, wie der
Bürgermeiſter in der geſtrigen
Stadtverordnetenver=
ſammlung bekannt gab. Beigeordneter Walter hat ſein
Anſinnen auf Verzicht der Regreßanſprüche damit
be=
gründet, daß er, wenn er penſioniert ſei, nicht mehr in
der Lage ſei, ſich zu verteidigen, da ihm dann die
Ein=
ſicht in die Akten entzogen ſei. Seinen Wunſch nach
Penſionierung begründet Herr Walter mit ſeiner
an=
gegriffenen Geſundheit, die es ihm nicht ermögliche,
noch länger im Djenſt zu bleiben. Der Arzt habe ihm
geraten, unverzüglich Urlaub zu nehmen, da ihm
wei=
tere Aufregungen dauernden Schaden bringen könnten.
Gernsheim, 15. Juli. Das Hochwaſſer iſt nun
endlich in langſamem Fallen begriffen. Infolge
des langanhaltenden Hochſtandes hat es faſt ſämtliche
Hauskeller unter Waſſer geſetzt; auch die ſogenannten
Weiher= und Waſſerſcheidsgärten, ſowie viele in
näch=
ſter Nähe des Winkelbachs gelegene Ackergelände im
Oberfeld ſtehen teilweiſe unter Waſſer. Und zu dieſen
wirtſchaftlichen Schäden hat das Hochwaſſer noch eine
faſt unerträgliche Schnakenplage gebracht.
t. Lindenfels, 15. Juli. Bei der heute
ſtattgefun=
denen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige
Bürgermeiſter, Herr G. Schnellbächer, mit 190
Stimmen wiedergewählt. Von 269 Wahlberechtigten
machten 193 von ihrem Wahlrechte Gebrauch.
Mainz, 16. Juli. Am 6. Juni dieſes Jahres wurde
der verheiratete 65jährige Bahnarbeiter Jak.
Läm=
mersdorf aus Nauheim hier auf dem Hauptbahnhofe
von einer Rangiermaſchine erfaßt und überfahren. L.
erlitt damals erhebliche Verletzungen an den Armen
und Beinen, er wurde ins Rochushoſpital gebracht und
operiert. Vorgeſtern trat eine Herzlähmung hinzu, die
den Tod des Verunglückten zur Folge hatte.
Nieder=Hilbersheim, 15. Juli. Der älteſte
heſ=
ſiſche Lehrer Zehnbauer, der 40 Jahre in
unſerer Gemeinde ſegensreich wirkte und ſich die
Liebe der geſamten Einwohnerſchaft in hohem
Maße erworben hat, iſt in Frankfurt an demſelben
Tage verſchieden, an dem er 75 Jahre zuvor in Ober=
Flörsheim in den Dienſt getreten war. Er erreichte
ein Alter von 95 Jahren, von denen er 43 Jahre
als Lehrer und 33 Jahre als Penſionär verlebte, davon
15 Jahre in Mainz.
— Bad Nanheim, 16. Juli. Bis zum 14. Juli ſind
19451 Kurgäſte angekommen, wovon an genanntem
Tage noch 7286 anweſend waren. Bäder wurden bis
zum 14. d. M. 223 574 abgegeben.
(*) Lehnheim bei Grünberg, 15. Juli. Einer der
dienſtälteſten Bürgermeiſter Heſſens,
das hieſige Ortsoberhaupt, Bürgermeiſter Seng,
wurde nach 36 Dienſtjahren zum fünften Male
ein=
ſtimmig wiedergewählt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 16. Juli. Zum Beſuche
der Ton=, Zement= und Kalkinduſtrieausſtellung in
Baumſchulenweg bei Berlin iſt der Verein
fran=
zöſiſcher Zementfabrikanten in der
Reichs=
hauptſtadt eingetroffen. Die franzöſiſchen Gäſte, die
ſehr zahlreich in Begleitung ihrer Damen erſchienen
ſind, unternahmen am Mittwoch einen Ausflug nach
den Rüdersdorfer Kalkbergen, wo ſie durch
Vermittel=
ung des franzöſiſchen Botſchafters und mit
Genehmig=
ung des Miniſters für Handel und Gewerbe die
fis=
kaliſchen Betriebe eingehend beſichtigten. — Unter den
Beamtinnen des Rixdorfer Fernſprechamts
herrſcht augenblicklich große Beſtürzung. In wenigen
Tagen ſind fünf ihrer Kolleginnen an Typhuus
er=
krankt, von denen eine bereits der Krankheit erlegen
iſt. Geſtern nachmittag ſollen nun wieder 2
Typhus=
fälle aufgetreten ſein. Jedenfalls erkrankten 2
Tele=
phoniſtinnen unter den dem Typhus eigenen
Erſchein=
ungen ſo ſchwer, daß ſie den Dienſt verlaſſen und ſich
in ärztliche Behandlung begeben mußten. Wie geſtern
ſpät abends gemeldet wurde, iſt das Befinden der
beiden Neuerkrankten ſehr ernſt, wenn auch keine
un=
mittelbare Lebensgefahr vorzuliegen ſcheint. — Zu
dem Erpreſſungsverſuch an dem Fürſten
Henckel von Donnersmarck über welchen
wir berichteten, wird weiter gemeldet: Das geſamte
Material, das der am Pariſer Platz feſtgenommene,
ſpäter wieder entlaſſene Schriftſteller Hirſch dem
Für=
ſten Henckel von Donnersmarck gegen eine
Entſchädig=
ung überreichen wollte, iſt jetzt zuſammen mit den
polizeilichen Akten der Staatsanwaltſchaft beim
Land=
gericht I überſandt worden. Dort wird zurzeit
ge=
prüft, ob gegen Hirſch wegen verſuchter Erpreſſung
vorgegangen werden kann, Es erſcheint dies
zweifel=
haft, weil der Verſuch einer Erpreſſung formell nicht
begangen worden iſt, zumal der Fürſt zurzeit nicht in
Zerlin weilt. Er hat ſogar erſt nach der Feſtnahme
des Hirſch Kenntnis von der ganzen Affäre erlangt.
Auch materiell iſt es fraglich, ob ein Vergehen vorliegt,
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Friede im Reich der Bühne? Wie die
All=
gemeine Korreſpondenz für Kunſt aus ſicherer Quelle
erfährt, ſind ſeit geraumer Zeit bereits
Unterhand=
lungen im Gange, die eine Ausſöhnung im
Schauſpie=
lerſtaate bezwecken, eine Verſöhnung zwiſchen dem
„Bühnenverein” dem die meiſten
Theaterdirek=
toren angehören, und der „
Bühnengenoſſen=
ſchaft” die in der Hauptſache den deutſchen
Schau=
ſpielerſtand bedeutet. Zwar werden die Verhandlungen
noch ſehr „hinter den Kuliſſen” betrieben, doch iſt die
Tatſache nicht mehr fortzuleugnen, daß man ſich hüben
wie drüben nach einer Verſtändigung ſehnt, die allen
Mißlichkeiten ein Ende bereitet, vor allem all jenen
durch die Feindſchaft entſtandenen Unzuträglichkeiten,
unter denen nicht zuletzt die Wohlfahrtsbeſtrebungen
des Schauſpielerſtandes zu leiden hatten. Man hofft,
daß im Herbſt alles ſoweit geregelt ſein wird, daß man
von einem offiziellen Friedensſchluß reden kann,
ver=
ſchließt ſich jedoch nicht der Anſicht, daß, ehe es ſoweit
iſt, noch manches zu erledigen, manches aus dem Wege
zu räumen iſt, und daß vor allem jene führenden
Gei=
ſter im Kampfe fallen, bezw. ſich ſehr beſcheiden müſſen,
die ſo lange Zeit den Krieg ſchüren halfen. Vor allem
dürfte es, wie auch ſeine augenblickliche Rechtsſache ſich
regeln wird, Herr Hermann Niſſen, der ſtreitbare
Prä=
ſident der Genoſſenſchaft ſein, der dem Streit der
Par=
teien zum Opfer fallen muß.
* Dr. Georg Freiherr v. Liebig, der Sohn des
berühmten Chemikers Juſtus v. Liebig, der 50 Jahre
als Arzt in Bad Reichenhall tätig war und ſich
um die Entwickelung dieſes Kurorts große Verdienſte
erworben hat, ſoll an dem Ort ſeiner Wirkſamkeit ein
Denkmal erhalten. Der Plan dürfte in nicht allzu
langer Zeit verwirklicht werden.
** Telephon London-Berlin. Die
tele=
phoniſche Verbindung des britiſchen Inſelreichs mit dem
Kontinent iſt hergeſtellt, das neue Kabel, das London
mit dem Feſtland verbindet, hat über alles Erwarten
gut die Probe beſtanden und eine ausgezeichnete
Ver=
ſtändigung ermöglicht. Man kann künftig von
Lon=
don Paris, die nordfranzöſiſchen und die belgiſchen
Städte anrufen. Es ſoll jetzt verſucht werden, 5b die
Verſtändigung von London bis Marſeille möglich iſt.
Wenn die Experimente den Erwartungen entſprechen,
ſo wird in den nächſten Wochen auch der Anſchluß an
Deutſchland hergeſtellt, nach deſſen Vollendung man
auch zwiſchen Berlin und London telephoniſch
verkeh=
ren können wird.
— Elektriſch gereinigte Schwimmbäder.
Aus London wird berichtet: Auf Grund von
umfang=
reichen Unterſuchungen des Kreisarztes Dr. F. W.
Alexander iſt beſchloſſen worden, in allen
Badeanſtal=
ten des Stadtteils Poplar künftig das Waſſer der
gro=
ßen Schwimmbaſſins auf elektriſchem Wege zu reinigen.
Die Experimente haben gezeigt, daß durch eine
elel=
triſche Strömung das Waſſer ſauber und friſch
erhal=
ten wird, während ſonſt in den großen Schwimmhallen,
in denen das Waſſer unmöglich täglich ernenert
wer=
den kann, Schmutz und Krankheitserreger ſich
anſam=
meln, die für die Badenden eine ſtete Auſterkungsgefahr
bilden.
Kleines Feuilleton.
CK. Was König Eduards Begräbnis
koſtet. Die genauen Zahlen der Koſten, die England
ir die würdige Beſtattung König Ednards aufwandte,
ind in der Vorlage enthalten, die das Miniſterium des
nnern den Parlamenten jetzt zugeſtellt hat.
Insge=
imt hat das Begräbnis 810000 Mark gekoſtet. Die
ein=
elnen Beträge verteilen ſich wie folat: Dem
Ober=
eremonienmeiſter, für Inſtandſetzung der Gemächer
der königlichen Gäſte, für Trauerabzeichen und für
Zu=
hüſſe an die Dienerſchaft zur Anſchaffung von
Trauer=
leidern 76000 Mark. An den Oberhofmeiſter für die
Zewirtung der fremden Fürſtlichkeiten und Gäſte
00000 Mark. An den Oberſtallmeiſter für
Wagen=
niete, gemieteie Pferde, Eiſenbahnkoſten uſw. 92000
ark. An die Admiralität für Reiſe und
Unterhalt=
oſten der Marineoffiziere und Matroſen 76000 Mark.
An das Kriegsminiſterium für Reiſegelder,
Nahrungs=
nittel und Unterkunſt der Truppen 300000 Mark. An
as Miniſterinm der öffentlichen Arheiren für die
In=
tandſetzung der Weſtminſter Hall und der St. George
hapel, ſowie für beſondere Arbeiten in den königlichen
arkanlagen 110000 Mark, und ſchließlich beſondere
nsgaben der Beamien des Oberzeremonienmeiſters,
eſondere Ausgaben des Domkapitels von Windfor,
er iriſchen Konſtabler, der Polizei von Dublin und
ür beſondere Schiffe ſür die fremder Gäſte 50000
Nark. Die Vorlagr, entkält unch einige intereſante
Angaben über die Koſten königlicher Beſuche. Man
er=
ſieht daraus, daß der Beſuch König Eduards und der
Königin Alexandra in Berlin den engliſchen
Herr=
ſchaften genau 53700,75 Mark gekoſtet hat. Der
Be=
ſuch des Zarenpaares in Cowes koſtete 15910 Mark
und der Beſuch des Königs von Portugal in London
138 960,93 Mark.
— Amerika in Hemdsärmeln. Die
Hitz=
elle, die ſeit Wochen über den Oſtſtaaten der Union
aſtet, will nicht weichen. Die Kinderſterblichkeit iſt in
eſorgniserregender Weiſe gewachſen, und die Aerzte
iſſen keinen Rat. Die Erwachſenen ſind um Abhilfe
r ſich ſelbſt kaum verlegen, die Erfahrungen früherer
ahre haben ſie gewitzigt, man hält im Eſſen und
rinken ſtrenge Diät, man beſchränkt die
Kleidungs=
tücke auf ein Minimum, die Arbeitszeit wird verkürzt,
ind den Reſt tun die Eiswerke, die alle Städte des
ſtens mit gewaltigen Mengen ihrer kühlen Waren
berſchwemmen. In der Wallſtreet in New=York ſieht
kan die Männer in Hemdsärmeln ihren Geſchäften
achgehen, kein Menſch achtet mehr darauf, im
Gegen=
eil, man krempelt ſogar die Hemdsärmel noch herauf.
n wenigſtens am Unterarm ein wenig Luftzug zu
erſpüren. An der Ecke der Wallſtreet, gegenüber dem
beſchäftshauſe von Pierpont Morgan, ſah man in
die=
en Tagen einen eifrigen Geiſtlichen, der als „der
Ziſchof von Wallſtreet” im Volke populär iſt. Der
ürdige Herr ließ es ſich nicht nehmen, die Makler und
örſenleute ernſtlich zu vermahnen, allen Aufregungen
us dem Wege zu gehen. Aerger, Befürchtungen,
Sor=
en und geſchäftliche Wagniſſe, ſo predigt der
Gottes=
ann ſeinen Zuhörern, erhöhen die Körpertemperatur;
ite Gedanken, Frieden der Seele und frommes Wollen
ber erfriſchen und kühlen den Geiſt wie eine
ſommer=
che Abendbriſe. In den Kirchen nehmen die Frauen
hre Hüte ab, und die Männer zögern nicht, ihre Röcke
bzuſtreifen. In Waterbury, Connectieut, hat der Re=,
rend Henry Merritt ſeinen geiſtlichen Amtsbrüdern
in kühnes Beiſpiel gegeben und ſeine Predigt in
emdsärmeln gehalten. „Geliebte Brüder,” ſo begann
er Seelenhirte ſeine Erbauungsrede, „es iſt heiß.
ie Gemeinde blickte verſtändnisvoll und voller
Mit=
leben an dem Redner empor, aber ſie bewahrte
ehr=
irchtiges Schweigen. „Iſt irgend jemand hier,” ſo
ihr der Reverend fort, „der einen ſchweren Verſtoß
rin ſehen würde, wenn ein Mann der Kirche
wäh=
nd des Gottesdienſtes ſeinen Ueberrock ablegt?” In
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Möntag, den 18. Juli 1910.
Nummer 165.
da das Strafgeſetz für die Erpreſſung das
Vorhanden=
ſein von Gewalt oder Drohung verlangt. Aus dieſen
Gründen iſt der Schriftſteller Hirſch geſtern wieder
ent=
laſſen worden. — Den Weg durchs Fenſter
wählte geſtern ein Gaſt in dem im Parterregeſchoß des
Hotals Exzelſior in der Königgrätzer Straße
befind=
lichen Café. Als er draußen eine ihm bekannte Dame
erblickte, wollte er ſchnell auf ſie zueilen und bemerkte
nicht, daß die große Spiegelſcheibe, die am Tage
ge=
wöhnlich hochgezogen iſt, während des Regens
nieder=
gelaſſen war. Mit voller Wucht lief er gegen die
Scheibe, die in tauſend Stücke zertrümmert
wurde, während der Gaſt ſelbſt nur verhältnismäßig
geringe Verletzungen erlitt. Er wurde auf der nahe
gelegenen Unſallſtation verbunden und die Scheibe in
kurzer Zeit wieder eingeſetzt.
Frankfurt, 16. Juli. Bei den
Stadtverord=
netenſtichwahlen in den Vororten wurden 2
Fortſchrittliche Volksparteiler und 1 Sozialdemokrat
gewählt. Die Parteikonſtellation im
Stadtverordneten=
kollegium ergibt nunmehr folgendes Bild: Dem 71
Vertreter zählenden Kollegium gehören an: 34 (bisher
32) Mitglieder der Fortſchrittlichen Volkspartei, 20
(bisher 15) Sozialdemokraten, 11 Nationalliberale, 4
Mittelſtändler und 2 Fraktionsloſe. Drei Mandate
(1 Demokrat und 2 Sozialdemokraten) ſind zurzeit
durch Fortzug oder Tod unbeſetzt.
Landau a. Jſar, 16. Juli. Bei dem ſtarken
Ge=
witter geſtern nachmittag wurde der Taglöhner
Winkler, Vater von vier Kindern, vom Blitz
er=
ſchlagen, und der Taglöhner Arbinger, ebenfalls
Vater von vier Kindern, ſchwer verletzt. Zwei Kinder
Winklers wurden ziemlich ſtark verletzt. Die
Ver=
unglückten hatten unter einem Birnbaum Schutz
ge=
ſucht.
Saarbrücken, 16. Juli. Geſtern abend wurde die
ledige Näherin Kermer von ihrem Liebhaber Richard
Schwarz bei einer Gärtnerei, in der Nähe von St.
Ar=
nual, erſchoſſen; die Beiden hatten ein
Liebesver=
hältnis, das das Mädchen zu löſen trachtete. Der
Mör=
der wurde verhaftet.
Hamburg, 16. Juli. Auch in Hamburg ſind die
Erpreſſer fleißig bei der Arbeit. So erhielt der in
der Adolfſtraße wohnende Privatier Auguſto de
Frei=
tas einen Drohbrief, der eine große Summe Geldes
fordert oder bei Nichtgewährung dem Briefempfänger
ſeinen gewaltſamen Tod in Ausſicht ſtellt. Der Brief
iſt unterzeichnet: „Im Namen der Hand des Teufels.”
Am Schluß des Briefes heißt es: „Hüten Sie ſich vor
Verrätereien, der Tod iſt Ihnen ſicher.” Im Briefe
ſelbſt iſt hauptſächlich von dem Kinde der Freitasſchen
Eheleute die Rede. Auch einige Nachbarn Freitas
er=
hielten Drohbriefe ähnlichen Inhalts. Die Briefe ſind
alle in klarer Tintenſchrift und ſehr geläufig
ge=
ſchrieben.
Aus der Schweiz, 16. Juli. Geſtern iſt die neue
Drahtſeilbahn auf den Nieſen bei Spiez am
Thuner See dem Publikum eröffnet worden. Damit
hat auch die Intereſſentengruppe des ſüdlichen Thuner=
Seeufers, ſowie der Kurorte des Kander= und
Simmen=
tals eine nahe durch Bahn zugängliche Bergempore
er=
halten. Nieſen-Kulm iſt von Bern in zwei Stunden,
von Interlaken und Thun in 1¾ Stunden, und von
Spiez in einer Stunde erreichbar. Die Talſtation
Mülenen wird durch die Sektion Spiez=Frutigen der
Lötſchbergbahn bedient. Da dieſe in nächſter Zeit den
elektriſchen Betrieb erhält, werden von Spiez aus
neben den eigentlichen Talzügen in kurzen
Zwiſchen=
räumen elektriſche Tramzüge eingeſchaltet. Nach
Er=
öffnung der Berner=Alpenbahn durch den Lötſchberg
wird der Nieſen an eine großartige Tranſitbahn gerückt
ſein und von 22 Zügen täglich bedient werden können.
Genf, 16. Juli. Ueber den Strafvollzug an
Lu=
cheni, den Mörder der Kaiſerin Eliſabeth, im Genfer
Gefängnis waren kürzlich geſchmackloſe Berichte eines
amerikaniſchen Journaliſten veröffentlicht worden, der
Lucheni in unbegreiflicher Weiſe in ſeiner Zelle
be=
ſuchen konnte. Danach ſollte der Verbrecher ſich
aller=
hand Vergünſtigungen erfreuen und mit großer
Rück=
ſicht behandelt werden. Der Vorſteher des Genfer
Juſtizdepartements hat nun den Gefängnisdirektor
an=
gewieſen, ſolche Beſuche im Gefängnis in Zukunft zu
verhindern. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß
dem Mörder keine Bevorzugung zuteil werde; die
Strafe werde an ihm vorſchriftsmäßig vollzogen.
der Halle war es ganz ſtill. „Wer damit einverſtanden
iſt, daß ich meine Predigt in halbwegs bequemer Weiſe
halte, möge ſeine Hand erheben.” Ueberall im
Kirchen=
raumefuhren die Hände in die Höhe, die Frauen waren
die eifrigſten. Der Reverend Merritt iſt ein junger
und ſehr populärer Mann, der eine ſchlanke, ſtattliche
Figur hat. Er zählte die Hände und meinte dann:
„Im Einverſtändnis mit Euren Wünſchen preiſe ich
nun Gott in Hemdsärmeln.‟ Dabei zog er ſchnell
ſeinen Rock aus und erſchien in einem weiten weißen
Hemde. Der Reverend erklärte ſpäter, daß er künftig,
ſo lange die Hitze anhält, ſtets in Hemdsärmeln ſeine
Andachten abhalten will.
* Der Geſichtsausdruck der
Abgeſtürz=
ten. Bei dem ſchrecklichen Unglück des Ballons „
Erbs=
löh” ſowie in früheren gleichartigen Fällen wird ſtets
die Frage aufgeworfen, ob die Verunglückten
Todes=
angſt ausgeſtanden und Schmerzen gelitten haben. Aus
den ruhigen oder verzerrten Geſichtern der Toten will
man auf das Vorhandenſein oder Nichtvorhandenſein
von Qualen und Schmerzen ſchließen. Ein Leſer
ſchreibt hierzu der Tägl. Rundſchau: Ich bin vor 15
Jahren in den norwegiſchen Alpen am Brixdal=
Glet=
ſcher im Nordiford abgeſtürzt und wurde durch einen
wunderbaren Zufall, nachdem ich ſechs Stunden
be=
ſinnungslos gelegen hatte, von zwei ſchwediſchen
Tou=
riſten aufgefunden. Ich habe von Angſt oder Schmerz
nicht das mindeſte empfunden, ja, ich weiß über den
ganzen Vorgang, über die Urſache des Sturzes und
den Sturz ſelbſt gar nichts. Ich habe die bekannte
Er=
fahrung gemacht, die auch andere in gleicher Lage an
ſich feſtgeſtellt haben, daß der Tod durch Abſturz ein
vollſtändig leichter und ſchmerzloſer iſt, da durch den
furchtbaren Anprall auf dem feſten Boden die
Beſin=
nung ſchneller geſchwunden iſt, als die Nerven Zeit
haben, die Schmerzempfindung auszulöſen. Während
der Zeit des Falles haben andere, weit entfernt von
Angſtgefühlen, vielmehr angenehme, ja wenige
Emp=
findungen gehabt. Ich ſelbſt habe gar nichts empfunden.
* Ein Leopard im Rachen einer
Rieſen=
ſchlange. Daß Rieſenſchlangen es ſogar mit
Raub=
tieren aufnehmen, dürfte wenig bekannt ſein. Am 8.
Juni wurde, wie die Deutſch=Oſtafrikaniſche Zeitung
ſchreibt, auf der Plantage Bombuera bei Tanaa des
Herrn B. von Lekow beim Buſchſchlagen eine
Rieſen=
ſchlange getötet, aus deren Rachen etwa handbreit die
beiden Hinterpranken eines Leoparden herausragten.
Der verſchluckte Leopard hatte eine Länge von 1,53
Meter.
Neapel, 16. Juli. Ein vermögender Weinhändler
hielt ſeine Frau und zwei Kinder im Landhauſe einz
gemauert, und zwar jedes Familienmitglied in
einer beſonderen Zelle. Durch ein kleines Schaufenſter
verabreichte er den Unglücklichen täglich Nahrung. Bis
an die Zähne bewaffnet und von Hunden umgeben
wachte er, daß niemand der Villa nahe komme. Der
Mann war verrückk geworden, weil er glaubte, ſeine
Frau und ſeine Söhne würden ſein Vermögen
ver=
ſchleüdern. Nur mit Anwendung großer Liſt gelang
es, den gefährlichen Narren zu überwältigen und die
unglückliche Familie zu befreien.
Paris, 16. Juli. In Romans (Departement
Dröme) wurde der Großkaufmann und Richter beim
Handelsgericht, Prenay, in der verfloſſenen Nacht auf
der Straße tot aufgefunden. Die Feſtſtellungen
ergaben, daß Prenay ermordet worden iſt. Von den
Mördern fehlt noch jede Spur.
London, 16. Juli. Wie der Daily Mail aus Madrid
telegraphiert wird, ereignete ſich geſtern morgen ein
ſchwerer Eiſenbahnunfall bei
Vallodo=
lid. Kurz vor der Ankunft im Bahnhofe von
Vallo=
dolid geriet die Achſe eines Wagens dritter Klaſſe des
Expreßzuges Madrid=Hendaye in Brand. Der
Reiſen=
den bemächtigte ſich eine Panik und ſie zogen die
Alarmglocke. Die Flammen griffen raſch um ſich und
ſie griffen auch auf andere Wagen über, die aus dem
Gleiſe ſprangen. Die Paſſagiere verließen die Wagen
und ſtanden zum größten Teile auf dem Nebengleiſe.
In dieſem Augenblick brauſte der Süd=Expreß mit
voller Geſchwindigkeit heran. Ein Teil der Reiſenden
des verunglückten Zuges konnte ſich nicht mehr in
Sicherheit bringen und wurde vom Expreßzuge
über=
fahren. Zwei Perſonen, darunter ein Prieſter, ſind tot,
19 wurden ſchwer, etwa 30 leichter verletzt.
Großherzogliche Zentrale für Säuglings= und
Mutterſchutz in Heſſen.
St. Darmſtadt, 16. Juli.
Die Mitgliederverſammlung der Großh. Zentrale für
Säuglings= und Mutterfchutz in Heſſen fand heute
vormit=
tag in den Räumen des Saalbaues unter dem Vorſitz des
Miniſters des Innern von Hombergk zu Vach Exz.
ſtatt.
Der Vorſitzende teilte zur Eröffnung der
Verſamm=
lung mit, daß Ihre Kgl. Hoheiten der Großherzog
und die Großherzogin bedauerten, der Verſammlung
nicht beiwohnen zu können. Im Auftrage des
Großher=
zogspaares heiße er die ſo zahlreich Erſchienenen herzlichſt
willkommen und habe weiter die Mitteilung zu machen,
daß der Großherzog den Herrn Finanzminiſter Braun
Exz. zum Vorſtandsmitglied und zum ſtellvertretenden
Vorſitzenden berufen habe, während der Vorſitzende der
jeweilige Miniſter des Innern kraft ſeines Amtes laut
Satzung iſt.
Es wird dann alsbald in die Verhandlungen
einge=
treten. Die vorgeſchlagenen Satzungsänderungen,
die bedingt ſind durch die Berufung Sr. Exz. des Herrn
Finanzminiſters und die nur redaktioneller Art ſind,
wer=
den debattelos genehmigt. Die Erſatzwahl zum
Ausſchuß hatte folgendes Ergebnis: Für das
ausſchei=
dende Mitglied Frl. Dr. Konrad=Worms wird Herr
Bür=
germeiſter Dr. Schmidt=Mainz gewählt. Neugewählt
werden die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
und als deſſen Stellvertreter Beigeordneter Mueller;
Direktor Dr. Rebentiſch vom Krankenhauſe Ofſenbach,
Oberbürgermeiſter Köhler=Worms und Provinzial=
Direktor Dr. Breidert=Mainz.
Es folgt dann Beſchluß über die Titeländerung.
In dem vom Vorſitzenden vorgeſchlagenen neuen Titel
Großh. Zentrale für Mutter= und.
Säug=
lingsfürſorge in Heſſen, Darmſtadt” vermißt
Frau Dr. Balſer das ſchöne deutſche Wort „
Mutter=
ſchutz” doch iſt der Vorſitzende der Meinung, daß das
Wort „Fürſorge” ebenſo deutſch und ebenſo ſchön iſt.
Der Titel wird dann in der vorgeſchlagenen Faſſung
ge=
nehmigt.
Darauf erſtattet Herr Regierungsrat Piſtor den
Ge=
ſchäftsbericht des Vorſtandes über das abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr Juni 1909 bis April 1910, der ſich auch auf die
Jahresrechnung und den Vermögensbericht erſtreckt. (Wir
haben den Bericht bereits auszugsweiſe mitgeteilt. D. R.)
Nach der Entlaſtung des Vorſtandes macht Herr
Fi=
nanzminiſter Braun Exz. einige Ausführungen zum
Voranſchlag 1910, in denen er ſich insbeſondere über die
Verwendung der Mittel verbreitet und der immer noch
hin und wieder auftauchenden Meinung entgegentritt, daß
das Geld aus dem ganzen Lande nach Darmſtadt gezogen
und im weſentlichen hier verwendet werden ſoll. Das
ſei abſolut nicht der Fall. Die Zentrale arbeite für das
ganze Land und für alle ſchon beſtehenden Inſtitutionen
gleicher Beſtrebungen. Die Verwaltungskoſten mit 7000
Mark ſcheinen doch ſehr hoch gegriffen und ſei zu hoffen,
daß die tatſächliche Geſchäftsführung doch mit weniger
Mittel auskommen werde. Auch vor Aufwendung zu
gro=
ßer Summen für Beiträge zu Verbänden uſw. müſſe
ge=
warnt werden. Herr Bürgermeiſter Dr. Schmidt
ſpricht über den Ausbau der örtlichen Organiſationen,
inſonderheit die Fürſorge für die unehelichen Kinder.
Es würde zwar ſchon durch geſetzliche Fürſorge für den
Schutz der unehelichen in fremder Pflege gegen Entgelt
befindlichen Säuglinge geſorgt, aber in ungenügender und
unzulänglicher Weiſe. Es ſei feſtgeſtellt, daß ein Drittel
der unehelichen Kinder durch ſpätere Heirat der Eltern
legitim würde, ein Drittel in Stiefverhältnis komme, d. h.
die Mutter heiratet einen anderen Mann. Dieſen beiden
Dritteln gehe es nach der Statiſtik gleich gut. In Gefahr
hingegen iſt das letzte Drittel, das entweder bei
Frem=
den oder Angehörigen der Mutter in Pflege iſt. Hier
müſſe die lokale Organiſation mehr tätig ſein. Vor allem
fordert Redner Berufsvormundſchaft. Miniſter des
In=
nern von Hombergk zu Vach Exz. hält die
gegebe=
nen Anregungen für ſehr unterſtützungswert und iſt auch
bereit, ſie im Miniſterium des Innern zu befürworten.
Frau Profeſſor Berger berichtet über den Antrag
der Beratungsſtelle des Allgemeinen Deutſchen
Frauen=
vereins, der dahin geht, für die „einzige praktiſche Arbeit”
in Darmſtadt einen dauernden Beitrag zu bewilligen, der
mit dem von der Stadt gegebenen Beitrag die Höhe von
1000 Mark erreichen ſoll; ein Antrag, der vom Vorſtand
als vorerſt nicht annehmbar bezeichnet wird.
Finanzmini=
ſter Braun Exz. ſtellt dazu feſt, daß die nächſten
Beſtre=
bungen der Zentralſtelle doch zuerſt auf den Ausbau der
Landesorganiſation gerichtet ſein müſſen. — Herr Beig.
Mueller ſtellt den Irrtum richtig, als ob die Stadt
Darmſtadt den Beitrag für die Beratungsſtelle von 600
auf 300 Mark herabgeſetzt habe. Das ſei nicht der Fall,
denn der Beitrag habe immer nur 300 Mark betragen. Nur
ſei im Vorjahre für beſondere Zwecke ausnahmsweiſe ein
weiterer Betrag in gleicher Höhe bewilligt worden.
Herr Dr. Herzog berichtet über die Mainzer
Or=
ganiſation. Desgleichen Herr Dr. Bach=Mainz, der na=
mentlich dafür eintritt, daß die aufgewendeten Mittel auch
wieder den einzelnen Landesteilen zufließen, was von Sr.
Exzellenz dem Herrn Finanzminiſter zugeſagt wird. Nach
weiteren Mitteilungen geſchäftlich=interner Natur wird die
Sitzung mit dem Ausdruck herzlichſten Dankes für die
Er=
ſchienenen geſchloſſen.
Luftſchiffahrt.
* Metz, 16., Juli. Das Luftſchiff „2 I” iſt
heute um halb 7 Uhr früh aufgeſtiegen und hat dier
Richtung nach Diedenhofen eingeſchlagen, kehrte
aber=
ſchon gegen halb 8 Uhr wieder zurück.
* Metz, 16. Juli. Nach ſeiner Rückkehr heuter
morgen gegen 7½ Uhr hat ſich das Luftſchiff „2I
abermals gewendet und wieder nördlichen Kurs
ge=
nommen.
* Diedenhofen, 16. Juli. Um 8¾ Uhr wurde
„2 I‟ in Nieder=Jeutz geſichtet, wo es einige Zeit
kreuzte. Von 9 Uhr ab manövrierte das Luftſchiff in
der Gegend zwiſchen Diedenhofen und Königsmachern
wo zurzeit eine größere Felddienſtübung der Dieden
hofener Garniſon ſtattfindet.
* Metz, 16. Juli. Das Luftſchiff „2 I” iſt von
der Fahrt in die Diedenhofener Gegend gegen 10½ Uhr,
öhne die Stadt zu berühren, zurückgekehrt und um
10 Uhr 40 Minuten vor der Halle glatt gelandet.
* Breslau, 16. Juli. Der Militärballon
„P V‟ iſt heute früh um 8 Uhr in Kudowa
aufgeſtie=
gen und um 9 Uhr in Glatz gelandet; er wird heute
mittag in Breslau eintreffen.
* Breslau, 16. Juli. Das Luftſchiff „P V
mußte in der Nähe von Glatz wegen ſtarken
Gas=
verluſtes bei einer Zwiſchenlandung, die durch Reis
ßen der Reißbahn beſchleunigt werden mußte,
abmon=
tiert werden. Es wird mit der Bahn nach Breslau
Lefördert.
* Breslau, 16. Juli. Bei einem Verſuche mit
cinem Fallſchirm iſt heute nachmittag auf dem
Flugplatz Wilhelmsruh ein Mann abgeſtürzt.
Es mußte mit ſchweren inneren Verletzungen nach
der königlichen Klinik gebracht werden.
— Erſter deutſcher Ueberlandflug,
Der Deutſche Fliegerbund wird Mitte Auguſt einen
Ueberlandflug veranſtalten, der in Frankfurt a. M.
beginnen und über Wiesbaden, Mainz nach
Mann=
beim führen ſoll. Die Länge der Strecke beträgt zirka
100 Kilometer. Eine noch feſtzuſetzende Anzahl von
Zwiſchenlandungen ſoll geſtattet werden. Im
gan=
zen kommen Preiſe in Höhe von etwa 50000 Mark
und mehrere von hohen Gönnern geſtiftete
Ehren=
preiſe zum Austrage. Die Propoſitionen werden von
einer aus aktiven Fliegern beſtehenden Kommiſſion
ausgearbeitet und können vom 27. Juli ab von
Teil=
nehmern am Fluge beim Deutſchen Fliegerbund
Frankfurt, Neue Mainzerſtraße 76II eingefordert
werden.
sr.* Das Flugmeeting von
Bourne=
mouth bei dem am erſten Tage der Engländer
Rolls tödlich verunglückte, brachte am
Donnerstag=
einen neuen Sturz des Piloten Rawlinſon, der
mit ſeinem Farman=Apparat um den Geſchwindigkeits=
Preis ſtartete. Nach kurzem Fluge ſtürzte der Apparat
plötzlich ab und zertrümmerte vollſtändig. Rawlinſon
mußte unter den Trümmern hervorgeholt werden; er
war zunächſt längere Zeit bewußtlos, ſodaß man ihn
ſchon tot glaubte. Später erlangte er jedoch die
Be=
ſinnung wieder. Er hat ſchwere Brüche
davongetra=
gen, unter anderem einen komplizierten Beinbruch,
daß er ſich einer Operation wird unterziehen müſſen.
Es flogen bei der wenig günſtigen Witterung noch
Dickſon (Farman), Morane (Blériot) und Graham
White (Farman).
Der Aeroplanflug um den Eiffelturm,
der im Herbſt vorigen Jahres vom Grafen Lambert
mit einem Wright=Apparat ausgeführt wurde, fand jetzt
durch den jugendlichen Aviatiker Buſſon eine
Wieder=
holung. Buſſon ſtieg vom Flugplatz Juviſy auf,
um=
flog den Eiffelturm und landete nach 40 Minuten
wie=
er glatt auf dem Flugvlatze.
* Kopenhagen, 17. Juli. Der däniſche
Avia=
tiker Svendſen ſtieg 4 Uhr früh hier auf und
überflog den Sund. Er landete nach 31
Minu=
ten wohlbehalten bei Malmoe.
Sport.
* Frankfurt a. M., 17. Juli.
Interna=
tionale Ausſtellung für Sport und
Spiel. 10 Kilometer=Motor=Rennen: Erſter:
Hoff=
mann=Treptow, 8 Minuten, 22,8 Sekunden. Zweiter:
Pawke=Berlin, 180 Meter zurück. Großer Arena=
Preis (Stundenrennen). Erſter: Scheuermann=
Breslau, 82 Kilometer 740 Meter; Zweiter:
Przy=
rembel=Berlin, 1210 Meter zurück; Dritter Huybrechts=
Antwerpen, 6650 Meter zurück. Kleiner Arena=Preis
(50 Kilometer=Rennen). Erſter: Hoffmann=
Trep=
tow, 39 Minuten 36½ Sekunden; Zweiter: Weiß=
Frankfurt a. M., 1200 Meter zurück; Dritter: Pawke=
Berlin, 2100 Meter zurück.
* Petersburg, 16. Juli. Bei der heute
erfolg=
ten Verteilung der Preiſe für das Automobil=
Rennen erhielten die Mercedeswagen außer dem
Kaiſerpreis noch fünf Preiſe. Gaggenau erhielt drei,
Benz zwei Preiſe, Adler und ſechs andere Typen je
einen Preis.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
An den Herrn Einſender M.
Hätte der Herr Einſender über die Urſachen ſeiner
Klagen nachgedacht, dann wäre er ſehr wahrſcheinlich zu
der Ueberzeugung gelangt, daß die Automobile an dem
Straßenſtaub eigentlich unſchuldig ſind. Der Staub iſt
nun einmal da und wenn für die nötige Beſprengung
geſorgt wird, kann kein Automobil Staub verurſachen.
Der Herr Einſender verwechſelt Urſache und Wirkung.
Man ſchaffe die erſtere weg und es gibt keinen Staub.
Deshalb, lieber Herr Einſender M., richten Sie Ihre
Be=
ſchwerde an das ſtädt. Tiefbauamt und veranlaſſen Sie,
daß öfter und reichlicher geſprengt wird, und kein
Staub wird Sie mehr beläſtigen.
z.
Kongreſſe und Verbandstage.
* Weilburg, 15. Juli. Heute fand hier der 22.
Verbandstag des Verbandes Naſſauiſcher
Ge=
noſſenſchaften ſtatt, der von etwa 300
Genoſſen=
chaf tern beſucht war. Der Verband zählt 215
Verbands=
genoſſenſchaften mit 22255 Mitgliedern, darunter 127
Kre=
ditgenoſſenſchaften.
Nummer 165.
Darmſtädter Tagbkatt, Montag, den 18. Juli 1910.
Deutſchen Schachbundes, veranſtaltet vom Ham=
Dr. J. Berger=Graz und Schachmeiſter Karl
Schlechter=
fremden Ländern iſt groß.
* Bern, 16. Juli. Der Internationale
Eiſenbahnkongreß hielt heute ſeine
Schluß=
ſitzung ab. Alle von den fünf Arbeitsſektionen vorbe= und ſeine von Waßmannsdorff geläuterte Turnſprache,
ſchlagenen Anträge genehmigt, darunter ſolche
be=
treffend die Vervollkommnung des
elektri=
ſchen Bahnbetriebes. Zu dem nächſten
Ver=
ſammlungsort des Kongreſſes wurde Berlin gewählt.
Der erſte deutſche Delegierte, Geheimer Oberbaurat
Petri=Berlin, dankte namens der deutſchen Delegierten
für dieſe Wahl und gab die Zuſicherung, daß die
deut=
ſtreben werden, den Kongreß in Berlin im Jahre 1015 des Innern und die Großh. Direktion des
Ludwig=
würdig durchzuführen.
Vermiſchtes.
— Bismarck=Nationaldenkmal. Die
Or=
ganiſations= und Sammeltätigkeit für das auf der
Eliſen=
höhe bei Bingerbrück=Bingen zu erbauende Bismarck=
Nationaldenkmal nimmt einen erfreulichen Fortgang, doch
muß betont werden, daß die notwendige Summe noch
nicht zur Hälſte beiſammen iſt. In jüngſter Zeit hat ſich
auch die Provinz Poſen landſchaftlich organiſiert und wird
im Herbſte mit den Sammelarbeiten im Kleinen beginnen.
Zur Unterſtützung dieſer Arbeiten wird demnächſt ein von
Künſtlerhand entworfenes Straßenplakat heransgegeben
werden, um deſſen Aufhängung auch die Rektoren der
deut=
ſchen Univerſitäten und anderer Hochſchulen, ſowie die
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaften mit Perſonenbeſörderung
ge=
beten worden ſind. Erfreulicherweiſe hat ſich ſchon eine
ganze Anzahl dazu bereit erklärt, dieſes Werk nationaler
Dankbarkeit tatkräftig zu unterſtützen. An alle
Bismarck=
freunde, wie an alle deutſchgeſinnten Frauen und Männer
wird wiederholt die herzliche Bitte gerichtet, Beiträge zu
ſpenden oder zu Sammlungen anzuregen. Auskunft
er=
teilt gerne die Geſchäftsſtelle zur Errichtung eines
Bis=
marck=Nationaldenkmals in Köln, Königsplatz 17.
— Naturaliſation in Frankreich. Die
jüngſten ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen über den
Be=
völkerungszuſtand in Frankreich, die durch ihre
troſt=
loſen Geburtsziffern jenſeits der Vogeſen ſo lebhafte
Beſorgnis erregt haben, gewähren einen intereſanten
Einblick in den Zuwachs der franzöſiſchen Untertanen
durch die wachſende Zahl der Fremden, die ſich in
Frankreich nattraliſieren laſſen und damit kranzöſiſche
Staatsbürger werden. Im vergangenen Jahre ſind
insgeſamt 5926 Perſonen, 3477 Männer und 2449
Frauen franzöſiſche Staatsangehörige geworden In
den letzten 20 Jahren hat Frankreich durch die
Naturaliſation von Ausländern eine
Bevölkerungszu=
nahme von mehr als einer Viertelmillion
Staatsbür=
gern zu verzeichnen; es waren genau 261453 Perſonen,
die in den franzöſiſchen Staatsverband eintraten.
liſche Kommiſſion, der die Ueberwachung der Kinderarbeit
gegeben, der auf die ſchweren ſittlichen Gefahren hinweiſt,
zwecken mit ſich bringt. Die Statiſtik zeigt, daß ein großer
Teil der jugendlichen Straßenhändler ſpäter in die Armee
der Gewohnheitsverbrecher übergeht. In dieſem Zuſam= Auguſt 1908 auseinander. Gegenüber den Broſchüren
die in England im Straßenhandel beſchäftigt ſind, beſon=
Liverpool nehmen einige Kinder 3,50 Mark für den Abend Beleuchtung.
ein und in Edinburg verdienen beſonders geſchickte Jungen
20 Mark in der Woche mit dieſer Nebenbeſchäftigung.
— Neue Briefmarken. Portugal hat eine
Reihe von acht Marken erſcheinen laſſen, die, mit dem
Porträt des Königs Manuel II. verſehen, ſich recht
nett ausnehmen. Auch die portugieſiſche Beſitzung
Azoren, die, gevgraphiſch zu Europa gehöria, in
Hand=
büchern und Albums noch vielfach unter Afrika
aufge=
führt iſt, verausgabt vierzehn neue Wertzeichen und
dürften die anderen portugieſiſchen Kolonien wohl bald
mit ähnlichen Neuansgaben folgen. Die am 20. Mat
1902 mit amerikaniſchem Beiſtand begründete Republit
Kubct im weſtindiſchen Archipel trit mit einer Serie
von neun Werten auf den Plan. Dieſe jüngſte der
Repübliken hat es ſich nicht verſagen können, ihrer
Vorkämpfer zu gedenken, und ſo finden wir auf den
Namen uns erſt durch die Unterſchrift bekannt werden.
Gedenkmarken ſcheinen jetzt ſehr in Mode zu kommen.
So hat Argentinien eine ganze Reihe von neunzehn
Werten verausgabt, die zumeiſt in Querformat anſtatt
dem üblichen Hochformat ausgeführt ſind. Wenn
Neu=
dieſe, in feinem Stahlſtich hergeſtellten argentiniſchen
Gabon, eine der Provinzen von Franzöſiſch=Kongo,
verausgabte ſechzehn Werte in drei verſchiedenen
Dar=
ſtellungen. Belgiſch=Kongo vier verſchiedene Werte,
Rica ſechs Werte, Guatemala in einem Wert, von
Bolivia 4 Werte.
Literariſches.
gegeben, das allen, die Adolf Spieß‟ Wirken zum gen führen. Es gibt keine andere Löſung des Problems,
Buchhandlung, Berlin 8W. 68). Nicht beſſer als durch an der Erledigung der Staatsaufgaben poſitiv mit=
Adolf. Spieß eine um ſo dankbarere Aufgabe, als er renden politiſchen Einfluß zu verſchaffen.
bei aller Wertſchätzung und Würdigung, die ihm von
Seite 3.
2 Hambürg, 17. Zul. Der 1r. Kongreß des ſ inn, als ſeine Schöpfung nicht mehr mit dem kritiſchen ſ bürgerlichen Polikerm geleilt ſo lange in der
nordeut=
burger Schachklub aus Anlaß ſeines 80jährigen Be=turnen betrachtet werden darf; man ſollte ſich vielmehr Artikel des Vorwärts ſprach und heute aus vielen
an=
ſtehens, wurde hier eröffnet. In der ordentlichen Mit= bemühen, Spieß als den Schöpfer einer Sache zu be= deren Parteiblättern ſpricht, bleiben Vorkommniſſe und
gliederverſammlung wurde beſchloſſen, die Wahl des uiteilen, von der, wie Neuendorff in ſeiner
feinſinni=
nächſten Vorortes dem Vorſtande zu überlaſſen und gen Würdigung des großen Turnmeiſters ſagt, mehr men. Die Leipziger Volkszeitung, die den Streit in ſeiner
dafür für 1911 Köln in Ausſicht genommen. Profeſſor oder weniger alle ausgingen, die nach ihm am deut= Bedeutung allerdings unterſchätzt, warnt davor, über die
ſchen Schulturnen arbeiteten, ſoweit ſie ſich auch nach= „Affäre” noch viel Worte zu verlieren (!) und ſagt:
Wien wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Teil= her Schritt um Schritt von ihm entfernten. Sie
jan=
nahme von erſten Schachſpielern aus Deutſchland und den ſein Turnen als Organiſation der Schule vor, ſie! ſatt, ſich noch länger von den Kolb, Frank und Genoſſen
ſchäftigung der Maſſen, die doch nun einmal auf den die vielen Worte, die ſchon in der Budget= und mancher
reiteten Fragen wurden in der Plenarverſammlung ſie lernten von ihm und ſeinem mit ſo feinem pädago= Parteibeſchlüſſe ſtellt, ſoll auch die Konſequenzen
ebenfalls beraten und die von den Sektionen vorge= giſchen Takt und ſo reicher Erfahrung begabten Schü= tragen.
ler Alfred Maul zahlloſe Einzelheiten der praktiſchen
Methodik, durch welche das turneriſche Können
ent=
wickelt werden kann, ſie vergaßen auch nicht ſeinen oft
wiederholten Hinweis, daß das turneriſche Können,
ſchen Regierungen und Eiſenbahnverwaltungen ſich be= bildung des Willens.‟ Das Großh. Heſſ. Miniſterium
Georgs=Gymnaſiums ſtellten dem Verfaſſer das
ein=
direktor Spieß zu Baſel machte perſönliche ſchriftliche der Kapelle des Leibgarde=Inf.=Regts. unter Leitung
und mündliche Mitteilungen über ſeinen Vater.
Detektivromane von A. K. Green. Dritter Band:
Um Millionen; illuſtriert von R. Gutſchmidt; 336 S.
Preis geh. 2,50 Mark, in Leinwand gebd. 3,50 Mark. Tanz im großen Saale, der mit einer Gartenpolonäſe
(Verlag von Nobert Lutz in Stuttgart). Die Gebildeten eröffnet wurde an der 125 Paare teilnahmen. Das
minalromans zu ſchätzen, und ſie zuerkennen dem guten
Kriminalroman den ihm gebührenden Platz auf dem
Büchermarkt. Die deutſche Ausgabe dieſer ſpannenden
Romane erfreut ſich einer ſtarken Verbreitung, wie wir
dem Titelblatt des vorliegenden Bandes entnehmen,
das die Bezeichnung 7. Auflage trägt.
Lexikon für Photographie und
Reproduktiogstechnik. Von Profeſſor G. H.
Emmerich, Direktor der Lehr= und Verſuchsanſtalt
für Photographie uſw. in München. 60 Druckbogen, welche der deutſch=japaniſche Handels= und Schiff=
Lexikon=Oktav. Mit 36 Tafeln und 411 Abbildungen
im Texte. — Das Werk erſcheint in 20 Lieferungen zu
50 Pfg. (A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig.)
— Es liegen weitere fünf Lieferungen dieſes
photogra=
phiſchen Lexikons vor, welche im ganzen 15 Bogen, das
ſind 240 Seiten umfaſſen. Innerhalb dieſer 5 Liefe= mädchen Luiſe Müller aus Karchen bei Friedberg war
rungen werden ausführlich behandelt u. a. die
Stich=
worte Gummidruck, Heliogravüre,
Hochgebirgsphoto=
graphie, Aſtro=Photvinſtrumente, Kamera, Kollodium=
Emulſionsverfahren, der Lichtdruck, die Fabrikation von
Linſen, die Maſchinen zur Trockenplatten= und
Papier=
fabrikation, Meteorologiſche und Mikro=Photographie,
der Oelpigmentprozeß und anderes. Allen dieſen Haupt= 12 Uhr auf der Radrennbahn in der Arena. Der
fran=
ſtichworten ſind, wo angängig, auch Tafeln beigegeben.
Im Text ſind eine Unzahl erklärender Abbildungen
ragend rezenſiert worden.
— Im Verlage von Reichl u. Ko., Berlin W. 9,
Voßſtraße 17, erſchien: Die kirchliche Aufklär=
O. K. Kinder als Straßenhändler. Die eng= ung im katholiſchen Deutſchland. Eine
Ab=
übertragen iſt, hat ſoeben einen großen Bericht heraus= „kirchlicher” und „unkirchlicher‟ Geſchichtsſchreibung mehreren Rednern die Entfernung des
Fa=
die die Verwendung von Kindern zu Straßenhändler= logie an der Univerſität Würzburg. In dieſer Schrift der diesjährigen Ausſtellung im Glaspalaſt
be=
ſetzt ſich der bekannte Würzburger Kirchenhiſtpriker ſprochen. Staatsrat Lößl gab als Vertreter des
Mini=
mit den Kritikern ſeines Berliner Vortrages vom 20, ſterpräſidenten eine längere Erklärung ab. nach der das
von Röſch und Sägmüller, wie gegen die Angriffe der verän eines befreundeten Staates aufgefaßt werden
menhang gewinnt die überraſchend große Zahl der Kinder, „Stimmen aus Maria Laach” u. a. hält er auf Grund müſſe. Das Bild erregte bei allen monarchiſch geſinnten
eines reichen hiſtoriſchen Materials ſeine in Berlin Ruſſen den größten Anſtoß. Der Redner habe das Bild
dere Bedeutung. In London zählte man im Juli 1909 nicht vertretene Auffaſſung durchweg feſtl. Nachdem der beſichtigt und von der Ausſtellungsleitung die Entfernung
weniger als 13873 Jungen und über 1000 Mädchen. Im Streit vom geſchichtlichen Gebiet auf das prinzipielle verlangt, die ſofort erfolgt ſei. Die Beſchwerde der
ruſſi=
übrigen England (ohne Schottland und Irland) belief ſich hinübergeſpielt wurde darf das letzte Kapitel „Mein ſchen Geſandtſchaft wartete man nicht erſt ab. Das
Vor=
die Zahl auf 19249 Jungen und 2945 Mädchen unter Standpunkt und die Kirche” die Beachtung weiteſter gehen des Miniſteriums ſei nicht eine Schwäche oder De=
16 Jahren, die über Genehmigungsſcheine zum Straßen= Kreiſe beanſpruchen. Die Verſuche ſeiner Gegner, ihre mütigung der bayeriſchen Regierung oder der Münchener
handel verfügen. In London waren 10 486 Knaben, die Anſchauung als die ausſchließlich katholiſche zu behan= Künſtlerſchaft, ſondern ein Akt der Courtoiſie gegenüber
zwiſchen 11 und 14 Jahre alt waren, im Straßenhandel! deln, erfahren durch den Verfaſſer eine nicht nur den dem Souverän eines befreundeten Staates. Das Bild
tätig. Die Kinder verdienen verhältnismäßig viel; in Tbeologen, ſondern jeden Gebildeten intereſierende wäre von der Ausſtellungskeitung von vornherein nicht
Gegenſätze in der Sozialdemokratie.
kalen, die jetzt wieder gegen den badiſchen Revi= griffe zurück und betonte, er würde es bedauern, wennzer
ſionismus mobil machen, antwortet Wilhelm! mit den Rednern einer Meinung ſein müßte. Redner
Kolb ſehr energiſch:
billigt die von der Fraktion befolgte Taktik; ſie billigt auch gewußt. Damit wurde der Gegenſtand als erledigt
be=
deren Zuſtimmung zum Budget aus dem ſehr einfachen trachtet.
Grund, weil ſie weiß, daß die entgegengeſetzte Taktik den
Erfolg der ganzen politiſchen Arbeit paralyſiert und auf Metzeler, Gründer der Gummifabrik=Aktiengeſell=
Jahre hinaus die politiſche Aktionsfähigkeit gefährdet! ſchaft Metzeler und Co., iſt geſtorben.
hätte. Ueber die Jahre der bloßen Agitationspolitik ſind
wir in Baden hinausgewachſen; das muß jeder wiſſen, ſtellung für Hotel= und Wirt
ſchafts=
der ſich kritiſch über die von der badiſchen Sozialdemokra= weſen, Kochkunſt und verwandte Gewerbe iſttheute
Marken Geſichter kubaniſcher Freiheitshelden, deren tie befolgte Taktik äußern will. Der Großblocklandtag vormittag im Auftrage des Protektors, des Königs
Zuſammenarbeitenzwiſchen Liberalismus öffnet worden.
und Sozialdemokratie möglich iſt, ohne daß die
Grundſätze der beiden Parteien dabei irgendwie irritiert hundertfeier des Schwabenkorps zfand heuts
heiten ſo geſchmackvoll und ſauber ausgeführt ſind, wie werden. Freilich, die Prinzipienreiterei, ein ebenſo leichtes abend in den prächtig geſchmückten und beleuchteten
als bequemes Vergnügen, kommt dabei nicht auf ihre Räumen der Schloßruine ein glänzend arrangiertes
Marken, ſo kann man ſich ſchnell mit ihnen befreunden, Koſten. Dieſes Vergnügen kann man ſich immer nur ge= Schloßfeſt ſtatt. Zu der Feier war Prinz Max von
denn ſie bilden eine wirkliche Zierde des Albums, rade ſo lange leiſten, als man ſich den politiſchen Folgen Bladen erſchienen.
derſelben entziehen kann. Was bei uns in Baden ſich ſeit Profeſſor Johann Fiore von der Albertina=Akademie in
ſechs bis ſieben Jahren in der politiſchen Entwicklung
ab=
ſpielt, iſt weiter nichts als die Ouvertüre zu dem Turin und ſeine Schweſter in der Villa des Grafen
ferner erſchienen Neuheiten von Schweden drei Werte, großen politiſchen Problem, das nolens volens Croce, wo ſie zum Sommeraufenthalt weilten,zer mor=
Italien zwei Werte, Braſilien in einem Wert, Coſta= auch für die Reichspolitik in abſehbarere Zeit gelöſt wer= ſcheinlich im Kampfe mit den Ermordeten verwundet
den muß. Wer politiſch nicht erblindet iſt, der ſieht jetzt worden ſind, fehlt jede Spur.
ſchon die Anfänge der Entwicklung auch für die Politik im
Reich. Fürſt Bülow hat den Verſuch gemacht, die Partei zufolge, beſchloſſen die Kretaſchutzmächte, die
des parlamentariſchen Jeſuitismus, das Zentrum, ſchach= zweiten Stationsſchiffe aus den kretiſchen Gewäſſern
* Adolf Spieß. Ein Gedenkblatt zu ſeinem matt zu ſetzen; dieſer Verſuch mußte, weil mit untauglichen abzuberufen. Der Kreuzer „Condé” erhielt demgemäß
100jährigen Geburtstage. Unter dieſem Titel hat Pro=1 Mitteln unternommen, notwendigerweiſe ſcheitern. Jeder den Befehl, ſobald als möglich nach Frankreich
zurück=
feſſor Dr. Karl Roller=Darmſtadt ein Buch heraus= künftige ähnliche Verſuch wird und muß zu denſelben Fol= zukehren.
Wohle des Volkes und zur Hebung ſeiner Kraft kennen der Reaktion erfolgreich zu begegnen, als daß man es der Mulel Bacha ging von Brau eine Batterie Artillerie
lernen wollen, willkommen ſein wird (Weidmannſche Sozialdemokratie ermöglicht, im beſten Sinne des Wortes zur Verſtärkung nach Taurit.
die Worte des Autors ſelbſt kann das Buch gewürdigt zuwirken. In dieſer Möglichkeit liegt zugleich die
an=
werden. Im Vorwort heißt es u. a.: „Es iſt dies bei dere mit eingeſchloſſen, dem Liberalismus den ihm gebüh= Großherzog von Heſſen das Goldene
Die Kölniſche Zeitung bemerkt hierzu: Die Anſicht des
ſeinen Zeitgenoſſen zuteil wurde, und die ihm auch badiſchen Reviſioniſten, daß die Frage der praktiſchen Mit= nach Kapſtadt abgereiſt. Nach einem kurzem Aufenthalt
jetzt noch entgegengebracht wird, doch auch vielfach ver= arbeit der Sozialdemokratie auch für das Reich in abſeh= in Südafrika begibt ſich Scott nach Neuſeeland, von wo
kannt wurde. Man ſollte dies heute um ſo weniger barer Zeit gelöſt werde, wird freilich nur von wenigen 1 aus er ſodann die Südpolarexpedition antritt.
Auge der Gegenwart und ihrer Strömungen im Schul= ſchen Partei der Geiſt lebt, der geſtern aus dem ſcharfen
Parteigruppierungen, wie wir ſie in Baden ſehen, Ausnah=
Die große Mehrheit der Genoſſen hat es nun endlich
lernten von Spieß wichtige Grundſätze für die Be= brüskieren zu laſſen und verlangt, daß endlich einmal auf
Schulen vorhanden ſind, ſie übernahmen ſeine Geräte andern Frage vergeudet worden ſind, entſprechende
Taten folgen. Wer ſich ſelbſt konſequent außerhalb der
Darmſtadt, 18. Juli.
* Der Mozartverein veranſtaltete bei prachtvollem
auf das die verſtändnisloſe Menge als brotloſe Kunſt Wetter am Samstag abend ſein diesjähriges
Som=
herabzuſehen liebt, ſo ſehr wichtig iſt für die Erhalt=mernachtfeſt im Saalbau. Der große Garten war
ung der Turn= und Spielluſt, aber auch für die Aus= mit dunkelroten Lampions und zahlreichen farbigen, die
Baumſtämme umkränzenden Lämpchen reich und
herr=
lich beleuchtet und bot im Verein mit den ſommerlichen
Toleten der jungen, ſehr zahlreich erſchienenen Damen
ſchlägige Aktenmaterial zur Verfügung; Gewerbeſchul= einen feſtlichen Anblick. Während des Gartenkonzertes
des Herrn Obermuſikmeiſters Hauske promenierte die
— Detektiv Gryce=Serie. Kriminal= und Jugend im Garten. Die Kapelle ſpielte ausgewählte
Stücke von Richard Wagner, dAlbert, Lehar, Nicolai
und populäre Märſche uſw. Gegen 11 Uhr begann der
aller Stände, die ſich ihr Urteil durch das Schlechre von ſchönſtem Wetter ſchöner Muſik und ſchöner
Stim=
nicht trüben laſſen, wiſſen die Lektüre eines guten Kri= mung begünſtigte Feſt verlief zu allgemeiner
Be=
friedigung.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 16. Juli. Der hieſige japaniſche
Botſchafter hat dem Auswärtigen Amt im
Auf=
trage ſeiner Regierung eine Note übermittelt, durch
fahrtsvertrag und der Konſularvertrag vom
4. April 1896 ſowie die Nachtragskonvention nebſt dem
Tarif zu dem erſteren Vertrage vom 26. Dezember, 1808
zum 17. Juli 1911 gekündigt werden.
* Frankfurt a. M., 17. Juli. Das 17jährige
Dienſt=
bei brennender Petroleumlampe
einge=
ſchlafen. Die Lampe ſtürzte um und das Mädchen
er=
litt ſchreckliche Brandwunden, denen es heute nachmittag
erlegen iſt.
* Frankfurt a. M., 17. Juli. Ein ſchwerer
Un=
glücksfall ereignete ſich heute vormittag kurz vor
zöſiſche Schrittmacher Antonio Gregori, der trainieren
wollte und ſich zum erſten Male auf der Frankfurter
Renn=
eingedruckt. Das Emmerichſche Lexikon iſt von der bahn befand, ſauſte mit voller Wucht die weſtliche Kurve
unabhängigen in= und ausländiſchen Fachpreſſe hervor= hinauf und rannte gegen die obere Brüſtung, wobei er vom
Motorrad flog. Er hatte den Schädel gebrochen und war
ſofort tot.
* München, 16. Juli. In der heutigen
Kammer=
wehr und zugleich ein Beitrag zur Charakteriſtik ſitzung wurde bei der Beratung des Kultus=Etats=von
ron D. Dr. Sebaſtian Merkle, Profeſſor der Theo= bianskiſchen Bildes „Der Progrom in Kiew” aus
Bild zweifellos als ein tendenziöſer Angriffkauf den
Sou=
zugelaſſen worden, wenn man den politiſch anſtößigen
Charalter erkannt hätt. Mehrere ſozlaldemoraiſche
Red=
ner richteten heftige Angriffe gegen Lößl und bezeichneten
ſein Vorgehen als eine Blamage, wofür der Präſident
* Karlsruhe, 16. Juli. Den norddeutſchen Radi= ihnen eine Rüge erteilte. Staatsrat Lößl wies die
An=
teilte ſchließlich mit, er habe auf eigene Verantwortung
Die große Mehrheit der badiſchen Sozialdemokratie gehandelt; v. Podewils habe von der Angelegenheit nichts
* München, 17. Juli. Kommerzienrat R. F.
* Stuttgart, 16. Inli. Die deutſche Fachaus=
1909/10 hat den Beweis erbracht, daß ein poſitives von Württemberg, durch den Staatsrat Moſthaf er=
* Heidelberg, 16. Juli. Als Glanzpunkt der Jahr=
* Turin, 16. Juli. In Pinotorineſe wurde der
det aufgefunden. Von den Mördern, Fdie wahr=
* Paris, 16. Juli. Einer Note der Agence Havas
* Paris, 17. Juli. Infolge der Kämpfe bei
* Madrid, 16. Juli. Der König verlieh dem
Vließ.
* London, 16. Juli. Kapitän Scott iſt von hier
Seite 6.
Darmſtädter Tagblätt, Möntag, den 18. Juli 1910.‟
Nummer 165.
Kriſtiania, 16. Juli. Der Kaiſer erbot ſich durch
den König Haakon, dem norwegiſchen Volke als
Dank für ſeine gaſtfreie Aufnahme während ſeinen
Nord=
landreiſen eine Frithjofsſtatue zu ſchenken. Der
Kaiſer nahm eine Anhöhe im Sogne=Fjord bei Framnes
in der Nähe von Frithjofs Grab für die Aufſtellung der
Statne in Ausſicht. König Haakon dankte namens des
norwegiſchen Volkes für dieſe Aufmerkſamkeit. Prof.
Unger=Steglitz wurde mit der Ausführung der Statue
beauftragt.
* Petersburg, 16. Juli. Seit geſtern ſind hier
13 Perſonen an Chollera erkrankt; fünf ſind geſtorben.
* Riga, 16. Juli. Der Kaiſer und die
Kaiſe=
rin ſind heute nachmittag an Bord der „Standart” hier
eingetroffen.
Riga, 17. Juli. Kaiſer Nikolaus beſuchte
geſtern das Ritterhaus. Landmarſchall Pilar von Pilchau
begrüßte den Gaſt und ſagte: Der Adel halte es für ſeine
Ehrenpflicht, den Peter dem Großen und ſeinen
Nach=
folgern geleiſteten Eid der Treue den künftigen
Gene=
rationen als Heiligtum zu vererben. Der Kaiſer dankte
für die Ergebenheit und Liebe des livländiſchen Adels
zum Kaiſer und dem gemeinſamen Vaterlande; er ſchätze
ſie gleich ſeinen Vorgängern. Er bedauere, daß eine
Unpäßlichkeit die Kaiſerin an dem Beſuch des gaſtlichen
Ritterhauſes verhindert habe.
* Baku, 17. Juli. In den Naphtawerken von
Schibjew ſind 300000 Pud Oel und Petroleum in
Brand geraten. Das Feuer ging auf die Werke der
Kaukaſiſchen Geſellſchaft über, wo ein Reſervoir
aus=
gebrannt iſt; mittags war das Feuer noch nicht gelöſcht.
Konſtantinopel, 17. Juli. Die Pforte forderte
das Patriarchat auf, fremde Untertanen nicht mehr als
Lehrer an griechiſchen Schulen anzuſtellen und die
Ent=
laſſung aller im Dienſte befindlichen griechiſchen Lehrer
herbeizuführen.
* Henderſau (Kentucky), 16. Juli. Durch einen
Wolkenbruch wurde in drei Grafſchaften Kentuckys
ſchwerer Schaden angerichtet, der auf zwei Millionen
Dollars geſchätzt wird. Hauptſächlich ſind die Tabak=,
Mais= und Weizenernte, ſowie der Viehſtand betroffen.
Bilbao, 17. Juli. Die Streikenden
be=
warfen die Bureaus der Geſellſchaft mit Steinen und
verſuchten, mit Gewalt in die Mine einzudringen. Ein
Streikender wurde dabei tödlich verwundet. In
dem Bergarbeiterdorf Ontuella griffen die Ausſtändigen
mehrere Poſten an, die darauf Feuer gaben. Ein
Mann wurde verwundet. Wie verlautet, ſoll am
Mon=
tag der Generalſtreik erklärt werden.
* Santiago de Chile, 17. Juli. Präſident Monit
iſt geſtern nach Valparaiſo abgereiſt, von wo er ſich auf
dem Kreuzer „Esmeralda” nach Panama begeben wird.
Er wird danach New=York und Europa beſuchen.
* Hongkong, 17. Juli. Die Kanonenboote „Patria‟
und „Macao” erneuerten heute morgen die
Be=
ſchießung des Forts Colowan. Der Kreuzer
„Rainha dona Amelia” landete eine Truppenabteilung.
Eine Flotte von 14 chineſiſchen Regierungsſchiffen
unter=
ſtützt die Portugieſen, um die Inſel Colowan vollſtändig
abzuſperren. Der Kreuzer „Vasco da Gama” wurde aus
Japan zurückberufen und wird mit dem erwarteten
Kreuzer „Sao Gabriel” ſofort vorgehen.
H. B. Berlin, 16. Juli. Die Strafprozeß=
Kom=
miſſion hat ſich bis zum 20. September vertagt.
H. B. Hamburg, 16. Juli. Heute vormittag kam ein
ruſſiſcher Sachſengänger zu einem Landmann
in Hermsdorf bei Hamburg, bei dem er ſich als Knecht
verdingen wollte. Da der Landmann ſich jedoch nicht mit
dem Knechte verſtändigen konnte, rief er einige zur Zeit
in Hamburg zu Beſuch weilende Herren aus Rußland zu
Hilfe. Bei dieſer Gelegenheit bekamen dieſe Herren die
Papiere des Sachſengängers zu ſehen und ſie entdeckten,
daß der Inhaber dieſer Papiere der lange von der
Staats=
anwaltſchaft geſuchte Raubmörder Bednarz war.
Es erfolgte die ſofortige Verhaftung des
Raub=
mörders.
H.B. Dresden, 16. Juli. Heute mittag machte der
am 15. Januar 1888 in Waag in Ungarn geborene
Bureaudiener Stephan Vran auf ſeine 22 Jahre alte
Geliebte aus Eiferſucht einen Mordanſchlag. Er
lauerte ihr im Hausflur auf und richtete dort einen
Revolver auf ſie. Als das Mädchen in einen Laden
flüchtete, folgte er ihr auch dorthin und gab drei
Schüſſee auf ſie ab, von denen aber das Mädchen nur
einmal am linken Oberſchenkel getroffen wurde.
Da=
gegen wurden durch die Schüſſe eine anweſende
Kun=
din und der Ladeninhaber verletzt. Schließlich
ver=
ſuchte ſich der Täter zu erſchießen, doch verſagte die
Waffe. Er wurde überwältigt und der Polizei
über=
geben.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nachmittag 5 Uhr entſchlief ſanft
nach längerem Leiden unſere liebe Tante und
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Tochter des verstorbenen Medizinalrats
Dr. August von Ploennies.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 16. Juli 1910.
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nachmittags 5 Uhr, vom Portale des
Darm=
ſtädter Friedhofes aus, ſtatt.
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ausgenommen). — Leſeabende: Dienstags und
Frei=
tags, abends von 8—10 Uhr.
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Montags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
5½—6½ Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldacßel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſk, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
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4 Dſche. Reichsſchatzanw.
3½ Deutſche Reichsanl..
do.
3
4 Preuß. Schatzanweiſg.
3½ do. Conſols .
B do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . .
do.
3½
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl.
do.
3½
do.
4 Hamburger Staatsanl
4 Heſſ. Staatsanleihe . .
do.
3½
do.
3 Sächſiſche Rente . . .
Württembergerv. 1907
do.
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl
1¾ Griechen v. 1887
3¾ Italiener Rente .
½ Oeſterr. Silberrente .
do. Goldrente . .
do. einheitl. Rente
Portug. unif. Serie 1
do. unif. Ser. III
Spezial .
do.
Rumänier v. 1903 . .
do. v. 1890 . .
do. v. 1905 . .
Ruſſen v. 1880 ₰ .
In Proz.
100,50
93,25
24,60
102,20
93,40
84,60
101,75
24,00
101,50
91,90
83,30
101,70
101,50
81,00
83,50
101,90
92,80
101,30
48,60
98,00
99,40
94,00
66,10
68,10
101,70
90,50
92,10
A
Bf.
4 Ruſſen v. 1902 . . .
4½ do. v. 1905 .
3½ Schweden . . . . .
4 Serbier amort. v. 1895
4 Türk. Admin. v. 1903
do. unifiz. v. 190a
4 Ungar. Goldrente .
4 do. Staatsrente
5 Argentinier . . . . . .
do.
4½ Chile Gold=Anleihe
5 Chineſ.
Staatsanleih=
do.
4½
4½ Japaner . . .
5 Innere Mexikaner .
3
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904
5 Gold=Mexikaner . . .
InProz.
93,10
100,10
93,00
85,00
88,10
93,70
95,20
92,30
102,00
91,10
93,00
102,30
99,00
97,80
99,75
95,50
100,10
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
* Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt . . . . . . . . 142,70
4 Nordd. Lloyd . . . . 109,70
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 122,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408 119,00
4 Baltimore & Ohio . . 108,75
4 Gotthardbahn . . . .
InProz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 158½
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 21,20
4 Pennſylvania R. R. 129,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 250,00
Werger=Brauerei
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 479,20
Fabrik Griesheim . . . . 259,00
499,50
Farbwerk Höchſt .
Verein chem. Fabriken
324,10
Mannheim.
Lahmeyer .
112,30
Schuckert
160,50
Siemens & Halske . . . 240,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 415,80
Bochumer Bb. u. Guß . . 230½
Gelſenkirchen .
.205,75
Harpener .
.189,90
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb
.223,75
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 89,40
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,50
3½ do.
92,00
-
4 Eliſabeth., ſteuerpfl.
do. ſteuerfrei . 98,30
5. Oeſterr. Staatsbahn. 103,50
do.
97,90
do. alte .
5 Oeſterr. Südbahn . . 99,10
do.
78,75
do.
55,80
26
3 Raab=Oedenburger . . 75,10
4 Ruſſ. Südweſt.
90,10
4 Kronpr. Rudolfbahn . 98,50
In Pro;
Sf.
75,60
2¾/10 Livorneſer . .
4 Miſſouri=Pacific
Bagdadbahn Mk. 408 86,75
Anatoliſche Eiſenb..
. 102,10
5 Tehuantepec .
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank
Deutſche Bank
Deutſche Vereinsbank
Diskonto=Geſellſchaft .
Dresdner Bank.
Mitteldeut. Kreditbk.
Nationalbk. f. Deutſchl.
Pfälzer Bank .
Reichsbank
Rhein. Kredit=Bank
Wiener Bank=Verein
167,80
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4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,20
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do. S. 19. . .
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S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do.
90,50
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
92,80
do.
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
91,10
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,20
do. (unk. 1914) 91,00
3½
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3½
do,
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3½ do.
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3½ do.
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3½ do.
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3½ do.
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3½ Nauheim
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3½ do.
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½ do.
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3½ do.
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3½ do.
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In Pcoz.
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101,10
00,40
-
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In Proz.
Zf.
3 Madrider Fs. 100 77,90
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe. .
. 136,25
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Unverzinsliche
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Nummer 165.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Juli 1910.
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53)
Diedrich Geſterling konnte dieſer unerbittlichen
Konſequenz ſeine heimliche Achtung nicht verſagen, wie
überhaupt ſeine perſönliche Wertſchätzung des Gegners
durch den Kampf nur gefeſtigt worden war. Je tiefer
ſich Matthias Harms in ſeinen Kredit hineinritt, in um
ſo ſchärferer Beleuchtung zeigten ſich ſein glänzendes
kaufmänniſches Talent und ſein unerſchrockener Mut,
der alles wagte und dem alles glückte.
So ſah ſich Diedrich Geſterling vor die
Notwendig=
keit geſtellt, ſeinen Gegner von der Zweckloſigkeit ſeines
Starrſinns zu überzeugen, und gab Harriets Bitten
endlich nach, ihre Verlobung mit dem Maler zu
ver=
öffentlichen.
Das angenommene Bild erleichterte ihm den
Ent=
ſchluß. Auch die Hochzeit ſollte bald gefeiert werden.
Wenn Matthias Harms ſah, daß Harriet für ihn nicht
mehr erreichbar war, würde er ſchon ganz von ſelbſt
den Kampf aufgeben und zur Vernunft kommen.
Harriet war ſelig, Frau Abel ſchwamm in eitel
Glück, und Arno ſah in dieſer Verlobung die Gewähr,
daß ſich der Vater zu einem beſſeren Kunſtverſtändnis
bekehren wollte. Kurt Egloff ließ es ſich nicht nehmen,
mit eigener Hand die Verlobungsanzeigen zu
ent=
werfen, und ſchnurſtracks lief er in ſein Atelier und
rieb die Farben, denn es ſollte etwas ganz Stilvolles
werden.
Als er gerade im beſten Miſchen war, trat Frau
Dora Fedderſen zu ihm herein, um ihm ihre gewohnte
Viſite zu machen. Neugierig beugte ſie ſich über das
Reißbrett, auf dem er den Karton ausgeſpannt hatte,
und die Spitzen ihres hellblauſeidenen Morgenkleides,
die ihr von der vollen Bruſt trottelten kitzelten ihm
den Nacken.
Ach! rief ſie überraſcht, als ſie die Buchſtaben
ent=
ziffert hatte und legte die runden Fingerchen auf die
Herzgrube. Sie haben ſich verlobt?
Jawohl, ſprach er zerſtreut und pinſelte eifrig
weiter. Sie dürfen mir gratulieren.
Das tat ſie denn auch, wobei er flüchtig ihr
weich=
gepolſtertes Händchen berührte.
Fräulein Harriet Geſterliug? las ſie langſam. Das
iſt wohl eine ſehr feine Dame?
Gewiß, beſtätigte er, ohne ſich weiter ſtören zu
laſſen.
Und jung natürlich?
Noch nicht zwanzig.
Fran Dora verzog das Geſicht, als wollte ſie ſagen:
Solch ein Gänschen!
Und wann iſt die Hochzeit?
In drei Monaten?
Schon! rief ſie erſchrocken und ſchlug die Hände
zu=
ſammen.
Wir gehen dann nach Italien.
Ach Gott! ſeufzte ſie, preßte beide Hände auf die
Spitzen ihres Morgenrockes und ſank in den
Korb=
ſtuhl. Was iſt das für ein Glück! Aber Sie ſind ja
noch bis Januar bei mir in Penſion!
Na! meinte er und ſah plötzlich auf. Sie können
mir ja den Reſt herausgeben.
Wollen Sie’s gleich haben? fragte ſie ſpitzig und ihr
ſchöner Buſen wogte heftig.
Wenn Sie’s gerade bei der Hand haben, erwiderte
er ziemlich gleichgültig und wandte ſich wieder ſeiner
Arbeit zu.
Frau Dora erhob ſich und rauſchte tief gekränkt der
Türe zu; hier drehte ſie ſich noch einmal um.
Wo wohnt denn Ihre Braut? fragte ſie plötzlich,
und ihre kleinen grauen Augen begannen zu funkeln.
Sie werden doch die Villa Geſterling kennen!
ant=
wortete er und ſah ſie verwundert an. Sie war doch
ein pompöſes Weib, beſonders, wenn ſie den
hellblau=
ſeidenen Morgenrock anhatte.
Da rauſchte ſie vollends hinaus. Bewundernd
ſchante er ihr nach. Wie alt war ſie wohl?
Er ſchätzte ſie auf höchſtens ſechsunddreißig. Aber
ihr Bild verblaßte ſofort, als er wieder an Harriet
dachte; mit der konnte ſie doch nicht konkurrieren.
Frau Dora aber ſchloß ſich in ihrem Zimmer ein
und ſchrieb zum erſten Male in ihrem Leben einen
anonymen Brief. Der enthielt außer neun groben
orthographiſchen Fehlern dreimal den Namen Guſchi
Heggbloom und fünfmal den Namen Karl. Wer dieſen
Brief las, konnte ſich nie wieder von der Vorſtellung
Dehelaate
Treis0
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Jnli 1910.
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befreien, daß der Maler Kurt Egloff ein unheimlich
böſer und ſchlechter Menſch wäre. Auch das Bild, das
in Berlin in der Kunſtausſtellung hing, wurde als
Be=
weismittel angeführt. Unterzeichnet war dieſes
Schrei=
ben mit den geheimnisvollen Worten: „Eine
aufrich=
tige Freundin”, und adreſſiert wurde es an Fräulein
Harriet Geſterling.
Als Harriet den Brief am nächſten Morgen öffnete,
ſtieg ihr die Scham brennend: in die Wangen! Sie
wollte ihn erſt zerreißen, weil ſie überzeugt war, daß
er nichts als Lügen und niederträchtige
Verdächtigun=
gen enthielt. Doch dann ſtutzte ſie, weil ſie ſich an den
Blick, den Guſchi eines Abends Kurt Egloff zugeworfen
hatte, und an das zerbrochene Teegeſchirr erinnerte,
und zeigte den Brief ihrem Vater. Auch Frau Abel
(erhielt gleichzeitig Kenntnis davon und war gänzlich
faſſungslos.
Diedrich Geſterling, dem dieſer Zufall ſehr
uner=
wünſcht kam, weil er den Ausgang des Kampfes mit
Matthias Harms hinauszuzögern imſtande war, ſtellte
zunächſt die Notwendigkeit feſt, dieſe anonymen
Be=
ſhauptungen auf ihre Stichhaltigkeit hin zu prüfen, und
ſchickte Frau Abel mit Harriet nach Berlin, damit ſie
ſich das Bild daraufhin anſähen, ob Guſchi wirklich dazu
geſeſſen hätte.
Sie reiſten auch ſofort ab. Er ſelbſt nahm den
Brief mit ins Geſchäft, kopierte ihn als gewiſſenhafter
Kaufmann mit allen Fehlern ab und ſchickte die Kopie
durch die Poſt an Kurt Egloff mit dem Bemerken, daß
er ihn am Abend erwarte. Es würde ihm gewiß nicht
ſchwer fallen, die beiliegenden Verdächtigungen zu
ent=
kräften.
Als Kurt Egloff am Nachmittag mit der ſtilvollen
Verlobungsanzeige in der weißen Villa erſchien, wurde
er abgewieſen, weil die Herrſchaften plötzlich verreiſt
wären. Als er nach Hauſe kam, lag Diedrich
Geſter=
lings Brief auf dem Tiſche. Zerknirſcht ſank er in den
Korbſtuhl und ließ den Kopf hängen.
Nun war alles aus! Es war ihm unmöglich, die
beiliegenden Anſchuldigungen zu entkräften.
An dieſem Abend wartete Diedrich Geſterling
ver=
geblich auf den Maler.
Mit dem Neun=Uhr=Zuge ſchon kamen Frau Abel
und Harriet von Berlin zurück.
Nun? fragte Diedrich Geſterling, und ſah geſpannt
auf Harriet, die bleich war, und die Lippen feſt
zu=
ſammenpreßte.
Es iſt Guſchi! rief Frau Abel, ſittlich entrüſtet, und
von der langen Bahnfahrt ſichtlich überanſtrengt.
Willſt Du unter dieſen Umſtänden die Verlobung
aufrecht erhalten?
Nein! ſprach ſie kurz und ſchauderte einen Möment
zuſammen. Ich habe Herrn Harms ſchon zu morgen
eine Einladung geſchickt . . . Dann warf ſie den Kopf
trotzig zurück und ging hinaus.
Iſt es wahr? fuhr Diedrich Geſterling auf.
Ja, nickte Frau Abel erſchöpft. Schon von
Ber=
lin aus.
So hat er doch geſiegt! rief Diedrich Geſterling
glücklich, ſchloß ſeine Frau in die Arme und gab ihr
zum erſten Male ſeit langen Jahren unaufgefordert
einen langen Kuß.
Kurt Egloff ſaß noch immer einſam in ſeinem
Korb=
ſtuhl und ſtarrke regungslos vor ſich hin. Wer konnte
dieſen Brief geſchrieben haben? Wer anders als Guſchi!
So ſchwer hatte er ſich alſo in ihr getäuſcht. Und er
verzweifelte langſam an der ganzen Welt. So dunkel
es um ihn war, ſo dunkel war es in ſeinem Innern.
Da klang der Gong durchs Haus. Frau Dora
mußte heute lange warten, ehe der Gaſt an der Tafel
erſchien. Sie war heute beſonders feſtlich gedeckt; auch
bei ihrer Toilette hatte Frau Dora ihre geſamte Kunſt
aufgeboten.
Was iſt Ihnen denn? rief ſie ihm entgegen, als
er geſenkten Kopfes und ſchleppenden Schrittes über
die Schwelle des Speiſezimmers trat.
Nichts, erwiderte er und machte eine müde,
ab=
wehrende Handbewegung.
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Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 Pinſcher. 1 Spitzhund, 1 Dachshund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung,
die Aufſtellung der Kehrichtgefäße betreffend.
Beſtehender Vorſchrift zufolge iſt das Aufſtellen der Kehrichtgefäße vor den
Hofreiten auf der Straße verboten. Ebenſo dürfen offene Kehrichtgefäße innerhalb
der Hofreiten an den Eingängen nicht ſo aufgeſtellt werden, daß ihr oft widerwärtiger
oder Ekel erregender Inhalt von der Straße aus geſehen werden kann.
Die Schutzmannſchaft iſt erneut angewieſen, hierauf ein beſonderes Augenmerk
zu haben und gegebenenfalls einzuſchreiten.
(14360oi
Darmſtadt, den 14. Juli. 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhaus zu Darmſtadt.
Die Inhaber der Pfandſcheine Nr. 35 245 bis einſchließlich Nr. 67 794
werden hiermit aufgefordert, die Verſatzeit der Pfänder von jetzt ab bis 31. Auguſt
I. Js. gegen Entrichtung der einfachen Verlängerungsgebühr, ſowie ferner vom
1. bis 10. September ds. Js. gegen Zahlung der doppelten Gebühr verlängern
zu laſſen.
Alle Pfänder, deren Verſatzzeit bis zum 10. September 1910 nicht verlängert
wurde, ſind bis längſtens Samstag, den 22. Oktober I. Js., vormittags 12 Uhr,
auszulöſen, widrigenfalls dieſelben von Montag, den 24. Oktober 1910 ab,
ver=
ſteigert werden.
(14365a
Darmſtadt, den 1. Juli 1910.
Die ſtädtiſche Pfandhaus=Verwaltung.
Paul, Vorſteher.
Bank für Handel und Industrie, Darmstadt
Depositenkasse Wilhelminenstrasse 14.
Wir bfingen hierdurch zur öffentlichen Kenntniss, dass wir in
unserem
feuer- und diebessicheren Gewölbe
neben der bereits länger bestehenden Einrichtung grösserer Stahlkammern
neue Sparkassen-Safes
kleineren Rauminhaltes aufgestellt haben. Diese Safes eignen sich
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sonders zur Aufbewahrung von Schmuck- und änderen Wertgegenständen
geringeren Umfanges, sowie von Sparbüchern, Policen etc. etes
Der Mietpreis eines Sparkassen-Safes beträgt
Mk. 5.— pro Jahr.
Wir bitten um Besichtigung unserer Stahlkammeranlagen in den
Geschäftsstunden von 8½—12½ vormittags und von 3—5½ Uhr
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mittags (Samstag nachmittags von 2½—3½ Uhr).
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Bank für Handel und Industrie, Darmstadt
Depositenkasse, Wilhelminenstrasse 14.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten und Verbrauchsgegenſtänden in
der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1910:
Weizen p. Sackà 100 Ko. v. Mk. 20.— bis 24.75
Korn „ „„ „ „ „ „ 15.50 „ 18.—
Gerſte „ „ „ „ „ „ „ 14.50
17.—
Hafer —
16.50 „ 17.75
Butter ½ Kilo Mk. 1.30
Butter in Partien Mk. 1.20
Eier per Stück 7½ Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück Mk. 1.75
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 10.—
Kartoffeln per 25 Kilo Mk. 2.50
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 3.50
Heu per 50 Kilo Mk. 4.50
Darmſtadt, den 15. Juli 1910.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
In unſer Handelsregiſter 4 wurden fol=
I gende Einträge vollzogen:
Am 12. Juli 1910.
Hinſichtlich der Firma:
Heinrich Bober, Darmſtadt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann
Heinrich Bober in Frankfurt a. M.
über=
gegangen.
Der Uebergang der in dem Betriebe
des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten
und Forderungen iſt bei dem Erwerbe des
Geſchäfts durch Heinrich Bober
ausge=
ſchloſſen.
Hinſichtlich der Firma:
L. Simon, Darmſtadt.
Kaufmann Julius Simon in Darmſtadt
iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender
Geſellſchafter eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am
12. Juli 1910 begonnen.
Am 14. Juli 1910.
Hinſichtlich der Firma:
Adam Horn, Darmſtadt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann
Friedrich Jakob Horn in Darmſtadt
über=
gegangen.
(14349
Der Uebergang der in dem Betriebe des
Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten und
Forderungen iſt bei dem Erwerbe des
Ge=
ſchäfts durch Friedrich Jakob Horn
ausge=
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 15. Juli 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Offenlage von Stenerhebregiſtern.
Das Gemeinde=und Kirchenſteuer=
Nach=
trags=Hebregiſter Nr. 51 der Gemeinde
Darmſtadt für 1909 liegt vom 18. I. Mts.
an acht Tage lang auf dem Bureau der
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zur Einſicht auf.
Beſchwerden gegen die Beitragspflicht
oder gegen das angenommene
Beitrags=
verhältnis müſſen hinnen der erſten vier
Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt
ſchriftlich oder mündlich) bei
Großberzog=
lichem Kreisamt vorgebracht werden. Später
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Be=
rückſichtigung.
Darmſtadt, den 14. Juli 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt. (14354
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Die Ausführung der Erdarbeiten bei
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zum Ausstoss und Versand.
Kiegnetnanen=Zpel 1910.
Aufruf.
Nach den vorliegenden Meldungen treffen bereits am Samstag, den 13. Auguſt,
ungefähr 2500 Veteranen hier ein, für welche Freiquartiere zu beſchaffen ſind. Die bis
jetzt gezeichneten Freiquartiere und freiwilligen Beiträge zur Beſchaffung von ſolchen
reichen bei weitem noch nicht aus, um die gemeldete Anzahl Veteranen unterbringen
zu können.
Der unterzeichnete Ausſchuß richtet daher an alle diejenigen, welchen aus irgend
einem Verſehen die Liſten noch nicht vorgelegt wurden und welche infolgedeſſen noch
nichts gezeichnet haben, die dringende und freundliche Bitte, uns durch Zeichnung von
Freiquartieren und freiwilligen Beiträgen hilfreich an Hand zu gehen, damit die alten
Veteranen ſo untergebracht werden können, wie es ſich geziemt und wie wir es dieſen
tapferen Männern, die unſer Vaterland in Stunden ſchwerer Gefahr ruhmvoll gerettet
und wieder neu aufgebaut haben, gegenüber ſchuldig ſind.
Die Liſten ſind nicht mehr im Umlauf und wird deshalb freundlichſt gebeten,
Meldungen von Freiquartieren und freiwilligen Beiträgen an den Vorſitzenden des
Wohnungsausſchuſſes
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Herrn Kaufmann Carl Ritsert
Roßdörferſtraße 35
bis längſtens 25. Juli zu richten.
Darmſtadt, den 18. Juli 1910.
Der Wohnungsausschuss.
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Aussergewöhnliches Orchester-Konzert
der verstärkten Kapelle des Grossh. Hess. Art.-Regts. Nr. 61
Leitung: Herr Muſikmeiſter M. WEBER. (14386
Auf vielfachen Wunsch Streichmusik.
Im Programm: Ouvertüre zu „Oberon”. „Zampa” Fantaſien aus „Lohen;
grin”. „Carmen”. „Prima Ballerina”. „s kommt ein Vogel geflogen”, nach dem Stil
älterer und neuerer Meiſter. „Der Liebestraum” Solo für Trompete: Herr Franke.
Eintritt 50 Pfg., Militär und Studenten 30 Pfg. Dutzendkarten Mk. 4.—
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3 ₰ 5 ₰ 10 ₰
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Krug
blau delft
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1 Suppenterrine
1 Gemüseschüssel
1 Fleischplatte
1 Sauciers
komplett
6 tiefe Teller
6 flache Teller
6 Dessert-Teller
Tafelſervice „Goldkönigin‟
(Blumen mit Gold) bestehend aus:
1 Suppenterrine
1 Gemüseschüssel
1 Fleischplatte
1 Sauciers
komplett
6 tiefe Teller
6 Hlache Teller
6 Dessert-Teller
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Darmstadt
Nummer 165.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Juli 1910.
Seite 15,
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00 gtie
Plissé-Volant
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Juli 1910.
Nummer 165.
Aus Königin Luiſes Jngend und
Brautzeit.
*⁎* Obwohl Luiſe eine mecklenburgiſche Prinzeſſin
war und in Hannover geboren wurde, iſt ſie doch
eigent=
lich ein Kind rheiniſcher Luft und rheiniſcher Sonne, in
der auch ihre Mutter emporgeblüht war und die das
heſ=
ſiſche Erbteil geſunder Sinnenfreunde und Lebensluſt in
ihr zur reifſten Entfaltung brachte. Mit 6 Jahren hatte
das Kind an der Bahre der Mutter geſtanden, mit 9
Jah=
ren mußte ſie ſehen, wie auch ihre zweite Mutter zu Grabe
getragen wurde. Der tiefgebeugte Vater nahm ſeinen
Ab=
ſchied aus hannöverſchen Dienſten und ging auf Reiſen;
die drei verwaiſten Prinzeßchen Thereſe, Luiſe und
Frie=
derike kamen zur Großmutter nach Darmſtadt, und mit
ihnen zog Sonnenſchein und Frohſinn in das ſtille „alte
Schloß” am Markt, ſo daß die Großmutter, „eine
Pfäl=
zerin durch und durch, in ihrer Sprache wie in ihrem
Weſen eine kerndeutſche Natur, leichtblütig, voll Gemüt
und Frohſinn” wieber mit jung wurde. In dieſem
luſti=
gen Kreiſe vertrat das ernſte und ſtrenge Regiment das
würdige Fräulein Salome von Gélieu, die die Erziehung
Luiſens und Friederikens bis zu ihrer Vermählung leitete
und von der Königin bis zu ihrem Tode verehrt und
reich=
lich unterſtützt wurde. Sie hat einmal als ihr einziges
Verdienſt bezeichnet, daß ſie „das glückliche Naturell
Lui=
ſens nicht verdorben habe‟
Jedenfalls ward die Frohnatur der Prinzeſſin nicht
durch allzu großen Lerneifer getrübt. Sie war eine
ziem=
lich mittelmäßige Schülerin; ſchon der Zuſtand ihrer Hefte
würde ihr heute ungezählte „Tadel” zuziehen, meint Paul
Bailleu in ſeiner ausgezeichneten Biographie, ſo
nach=
läſſig ſind ſie geführt, bedeckt mit Zeichnungen, auf denen
Damen in karikiertem Modeputz, mit Toupés und
Stöckel=
ſchuhen einherſtolzieren, oder beſchrieben mit übermütigen
Bemerkungen, wie dem nur zu wahren Selbſtbekenntnis:
„Inhalt geſchmiert, den 22. April, 13 Jahre alt; Schand
über alle Schande. 1789.‟ Und welche Aufſchriften: „Hefte
für die Aufſätze, die mehr als zwölf Fehler haben.” Oder
auf den franzöſiſchen Heften der Zwölfjährigen: „Cayez”;
erſt die Dreizehnjährige, die ſich etwas mehr
zuſammenzu=
nehmen ſcheint, ſchreibt richtig Cahier. Freilich —
ortho=
graphiſch deutſch oder franzöſiſch ſchreiben, hat Luiſe
nie=
mals gelernt, ſo oft auch Fräulein von Gelieu ihr für
ſchlechte Arbeiten mittags den Nachtiſch entzog. So ſchreibt
ſie an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm als Braut:
„Großmutter wollte, daß ich ein Konzept für den Brief
an Sie mache, weil ich nicht richtig orthographiſch ſchreibe;
ich geſtehe, daß das nicht ſchön iſt . . . vielleicht, wenn ich
in meiner Kindheit fleißiger geweſen wäre, wäre ich in der
Lage, Ihnen ohne Fehler die Empfindungen meines
Her=
zens zu ſagen, ſo kann ich es nur immer fehlerhaft.‟ Die
Fünfzehnjährige lernte noch, daß die Erdkunde „eingeteilt
wird in Nordn und Süden, in Weſten und Oſten”, und
antwortete auf die Frage nach den „Hauptgebirgen”
Europas: „Die Allpen, Montblanc, Montjurat; dieſe ſind
es, die ich mir in dieſem Augenblick beſinne.” Begabung
zeigte Luiſe im Zeichnen; ſie hat auch als Königin noch
bei Genelli Zeichenunterricht genommen und überhaupt
viel Verſtändnis für bildende Kunſt gehabt. Im
Gegen=
ſatz zu ihrer ſanften und träumeriſchen Schweſter
Friede=
rike war ſie ein naſeweiſes, wildes Ding, die „tolle Luiſe‟
wie ſie ſich wohl ſelbſt nannte, der „Wildfang”, „Jungfer
Huſch‟ Den ernſten und bedeutenden Grundzug ihres
Weſens zeigte ſie nur im Religionsunterricht, und ihre
Religionshefte, die ſich auch äußerlich von den
Schreib=
heften vorteilhaft unterſcheiden, ſind Zeugniſſe von
lau=
terer Frömmigkeit und innigem Empfinden.
Die Konfirmation, die am 15. Juni 1792 in der
Stadt=
kirche zu Darmſtadt vollzogen wurde, war ihr erſtes
großes Erlebnis. „Heute iſt der wichtigſte Tag meines
Lebens, der Tag meiner Konfirmation” ſchrieb ſie
fran=
zöſiſch in ihr Erbauungsbuch. „Gott gebe mir die Stärke,
alle die Verſprechungen zu erfüllen, die ich ihm gemacht
habe, ihm, dem Zeugen meiner Schwüre.” Bald danach
warfen die durch die franzöſiſche Revolution
hervorgeru=
fenen gewaltigen Ereigniſſe, die ſpäter ſo entſcheidend in
Luiſens Schickſal eingreifen ſollten, ihre erſten Schatten
voraus: vor der Revolutionsarmee flüchtete man aus
Heſſen=Darmſtadt nach Hildburghauſen. Hier verlebte
Luiſe eine vergnügte Zeit, mußte ſich aber manche
Aus=
gabe bei den winterlichen Vergnügungen verſagen, denn
die Einnahmen der ſiebzehnjährigen Prinzeſſin waren ſehr
beſcheiden. Sie erhielt ein monatliches Taſchengeld von
3 Gulden 30 Kreuzern; doch verausgabte ſie im Februar
1793 ganze elf Gulden für Geſchenke, kleine Putzſachen,
Kartengeld und — ein Dutzend Brezeln. Den Monat
darauf wurden bei einem Beſuch in Frankfurt die erſten
Fäden zu dem Bande geknüpft, das Luiſe mit dem
preu=
ßiſchen Hofe vereinigen ſollte. König Friedrich Wilhelm II.,
der mit ſeinen beiden älteſten Söhnen in Frankſurt weilte,
ließ ſich von der Landgräfin von Heſſen im „
Komödien=
haus” ihre beiden Enkelinnen vorſtellen und war von
ihrem Liebreiz entzückt. „Wie ich die beiden Engel zum
erſten Mal ſah” ſchrieb er drei Tage ſpäter nach Berlin,
„es war am Eingang der Komödie, ſo war ich ſo
frap=
piert von ihrer Schönheit, daß ich ganz außer mir war,
als die Großmutter ſie mir präſentierte. Ich wünſchte
ſehr, daß ſie meine Söhne ſehen möchten und ſich in ſie
verlieben.” An demſelben Theaterabend war auch der
Kronprinz im Zuſchauerraum geweſen und hatte ſich die
Augen nach den ſchönen mecklenburgiſchen Prinzeſſinnen
ausgeſchaut. Er wechſelte ſogar ſeinen Platz während des
Stückes, um beſſer in ihre Loge ſehen zu können, konnte
ſich ihnen aber erſt am nächſten Tage bei einem Ball im
„Weißen Schwan” nähern, wo er fleißig mit Luiſe tänzte.
Drei Tage darauf durfte er um ihre Hand anhalten. „So
froh ich war” ſchrieb er ſpäter im Andenken an dieſe
un=
vergeßlichen Stunden, „ſo verlegen war ich dennoch, und
nach vielem Stottern und unzuſammenhängenden Phraſen
faßte ich endlich Mut und trug ohne viel Umſtände mein
Anliegen vor. Wir ſtanden am Fenſter, meine Frau mit
dem Rücken an die Fenſterwand gelehnt. Mit
jungfräu=
licher Beſcheidenheit, aber herzlichem Ausdruck willigte ſie
ein, ich frug, ob ich dürfe, und ein Kuß beſiegelte dieſen
feierlichen Augenblick.”
Nun begannen glückliche Monde der Brautzeit, die
ihren Höhepunkt in den Beſuchen des Kronprinzen
er=
reichten, von denen aber auch der herzlich=fröhliche
Brief=
wechſel beredt erzählt. Keine überſchwängliche
Liebes=
ſchwärmerei ſpricht daraus, aber eine immer inniger und
feſter werdende Neigung. Luiſe legt dem Kronprinzen
Früchte bei, „damit die Briefe einen guten Geſchmack
be=
kommen” ſie ſtickt ihm Börſen und ſendet
Stammbuch=
verſe. In ihrem glücklichen Uebermut beginnt ſie einen
Brief mit den Worten: „Grüne, grüne Peterſilie und
Rauf=
ſalat‟. Ein andermal ſchreibt ſie: „Ich tu’ nichts als
ſingen und tanzen, ſo daß alle Welt glaubt, daß mir die
Hitze ein wenig zugeſetzt hat. . . . Ich werde ſo glücklich
ſein, wenn ich Sie wiederſehe, daß ich, glaube ich, imſtande
bin, wie Herodes’ Töchterlein ein Solo vor der ganzen
Armee zu tanzen nach der Melodie: Wenn’s immer,
wenn’s immer ſo wär' . . . Adieu, Königliche Hoheit
meines Herzens. Ich muß fort in die Kirche gehen, ſonſt
ſchlägt mich mein alt Großmäme.” Vor der Großmäme
hat ſie überhaupt Angſt: „Ich eſſe eben beim Schreiben
köſtliche Klöße, mit Brot und Butter; wenn Großmama
das bei Tiſch merkt, ſo wird Luiſe, obgleich ſie eine Braut
iſt, einen tüchtigen Wiſcher kriegen.” Nicht immer ſind
die Briefe kalligraphiſch geſchrieben: „So eine infame
Feder beſinne ich mich nicht, gehabt zu haben. Sie iſt wie
ein Beſenſtiel ſo dicke. Wenn Sie mit meinem Geſchmiere
zu Ende ſind, werden Sie ſagent Pfui Teufel, wie hat die
Jungfer Luiſe geſchrieben. Gnädiger Herr, ſie kann nichts
dazu, und damit Amen.” Während ſo der Sommer
glück=
lich verlebt und verplaudert wird, nehmen dann im Herbſt
die Ausſtattungsſorgen überhand. Auf die in Lyon
be=
ſtellten Seidenſtoffe, aus denen die Brautkleider gemacht
verden ſollen, muß man ſchrecklich lange warten. Aber
endlich am 13. Dezember beginnt in Großmutters altem,
ſlaſchengrünem Reiſewagen, der auf ſeinem Untergeſtell
ſo wackelt, die Reiſe ins neue Leben. Am neunten Tage
trifft ſie in dem feſtlich geſchmückten Potsdam mit dem
Kronprinzen zuſammen, und nun erfolgt der feietliche
Ein=
zug in Berlin in der prächtigen, goldſtrotzenden Karoſſe,
die noch heute die preußiſchen Königsbräute aufnimmt...
Handel und Verkehr.
H. Fran kfurt a. M., 16. Juli. (
Börſen=
wochenbericht.) Die Kursbewegungen in New=
York waren auch in der abgelaufenen Woche ſehr ſtark;
äber es iſt ſchon mehr Beruhigung zurückgekehrt, ſo
daß wir jetzt eher mit feſteren Börſen rechnen können.
Wenn auch die Tendenz an den Metallmärkten nicht
zur Beſſerung neigt, ſo iſt dies zum Beiſpiel bei
Kup=
fer infolge der Ueberproduktion der Fall und werden
die erfolgten Betriebseinſchränkungen bald wieder
eine Ausgleichung bewirken, um ſo mehr dies Metall
durch die ſtarke Tätigkeit der Elektrizitätsgeſellſchaften
viel Bedarf erfordert. Der Beſchluß der Interſtate
Commiſſion, eine viermonatliche Prüfungszeit für
öſtliche Frachtraten zu beanſpruchen, ſo daß während
dieſer Zeit keine Erhöhung erfölgen kann, hat einen
guten Eindruck gemacht; auch haben die letzten Regen=
fälle in den Vereinigten Staaten die Ausſichten
etwas=
gebeſſert; es ſind ſo von dort vorerſt keine neuen
Ueber=
raſchungen zu gewärtigen, und dann eher zum Beſſeren=
Hoffnung. Unſere Märkte bekundeten daher
ebenfalls=
eine feſte Haltung, ſohneidaß jedoch der „Verkehr
bedeu=
tend geweſen wäre. Die Hautefinance iſt inſden
Bä=
dern und damit der Hauptfaktorfder Börſen, dier
Spe=
kulation, in Ferien verſetzt. Der Geldmarkt bleibt
ſtabil und auch die=Londoner Medioliquidation konnte
daher einen glatten Verlauf nehmen.
Zu den Einzelheiten des ſehrsſtillen Geſchäfts
über=
gehend, ſind deutſche Renten, außer den umsBruchteile‟
billigeren 3prozentigen Gattungen, im allgemeinen
unverändert. Von den ausländiſchen Staatsfonds
waren die ruſſiſchen, ſowie auch die ruſſiſchen
Eiſen=
bahnprioritäten mehr beachtet und im Preis anziehend,
Man hört fortgeſetzt, daß die dortige Ernte eine vor=k
zügliche werden ſoll. Oeſterreichiſch=ungariſche Renten
waren niedriger, namentlich Ungariſche Kronenreni
(92.20), auf die im Herbſt bevorſtehende Anleihe vo
560 Millionen Kronen. Recht feſt lagen hingegen noh
4prozentige Türken und Türkiſche Loſe, für welche der
Pariſer Platz ſtark als Käufer auftritt. 5prozentige
Marokkaner wurden bis 100.10 gehandelt.
Am Markt für Transportaktien iſt die Steigerung
der Orientbahnen bis 148½ erwähnenswert; ferner
ſind Baltimore and Ohio anſehnlich höher auf die
Er=
klärung einer Semeſtral=Dividende von 3 Proz. Das=
Bankengebiet unterlag mehrfachen Schwankungen;
zu=
nächſt ſtimulierten die noch ungeklärten Verhältniſſe
bei der Niederdeutſchen Bank, die eine dreitägige
Kaſ=
ſenſchließung, während der beantragten Reviſion durch
die Treuhandgeſellſchaft, beſchloſſen hat. Da inzwiſchen
noch die Reichsbank ſelbſt die Initiative zu einer
Hilfs=
aktion ergriffen, ſo dürfte hier bald eine Klärung
er=
folgen.
Bei Wochenſchluß waren alle Aktien der
tonan=
gebenden Banken anſehnlich im Kurs geſtiegen, was
auf eine günſtigere Beurteilung obiger Vorgänge
ſchließen läßt. Matter ſchließen Pfälzer Bank (101).
An der Berliner Börſe haben die Aktien der ruſſiſchen
Banken, auf die wirtſchaftliche Steigerung Rußlands,
ebenfalls bedeutend im Kurs profitieren können. Das
Montangebiet bekundete durchweg eine gute Haltung,
trotz der verſchiedenen Nachrichten über billigere
Eiſenpreiſe und Feierſchichten auf den Zechen in
Rhein=
land=Weſtfalen. Man ſetzte insbeſondere bezüglich der
Oberſchleſiſchen Werte einige Hoffnungen auf das zur
Zeit eine bedeutungsvolle Rolle ſpielende Rußland.
Schwächer waren nur Kaliaktien.
Am Kaſſainduſtriemarkte war geteilte Tendenz.
Während Höchſter Farbwerke weiter lebhaft waren,
und zeitweiſe die 500er überſchritten, ſowie
Elektrizi=
tätsaktien durchweg ſehr geſucht waren, lagen einzelne,
wie Kunſtſeide (149) und Neue Photographiſche
Geſell=
ſchaft (66½) recht matt. Für erſtere wurde geltend
ge=
macht, daß die Sommerergebniſſe minder ergebnisreich
ſeien. Brown Boweri haben ſich wieder bis 171.50
er=
holen können. Zuckerſabrik Waghäuſel ſtiegen auf
203.50; Illkirchener Mühlenwerke bis 123.00. Einen
recht befriedigenden Geſchäftsbericht bieten Benz &
Co., Rheiniſche Motorenfabrik Mannheim, die wieder
8 Prozent (gegen 0 Prozent im Vorjahre) verteilen
können, und gleichzeitig eine Erhöhung ihres
Aktien=
kapitals um 4 Millionen Mark beabſichtigen.=
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77.00, in Proz.; ferner ſchließen: 4proz. bis 1918 unkdb.
Reichs. 102.05, 3½proz. Reichs. 93.25, 3proz. Reichs.
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1906 101.20, Aproz. Heſſen von 1908/09 101.45, 3½proz.
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(Serie 1—3) 92.80 G, 3½proz. Heſſiſche Komm. (Serie
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Ankauf
alter Flaſchen, Eiſen und Metalle,
Lumpen und Papier (*17513so
H. Zwickler, Lauteſchlägerſtraße 11.
Tachſamer Hofhund mit Hütte zu verk.
Näh. in der Exp. ds. Bl. (*17525
Flechten
Kopfſchuppen
Hautausſchläge
durch
Obermeyers Herba=Seife
gründliche Heilung.
Herr E. Fiedler, Naturheilkundiger
in Dresden, erklärt, daß er bei
ver=
ſchiedenen Hauterkrankungen, wie
Kopf=
ſchuppen, Flechten ꝛc. mit Herba=Seife
gründliche Heilungen erzielt hat. (14369f
Obermeyers Herba=Seife zu haben in
all. Apoth. u. Drog. à Stck. 50 Pfg., 30
ſtärkeres Präparat (ſtärkere Wirkung) Mk. 1.