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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
173. Jahrgang
turen Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dieustags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
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werden angenommen in Darmſtadt,
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ſowie von unſeren Agenturen und
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
N 126.
Donnerstag, den 2. Jnni.
1910.
4 19
1451 2240
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Politiſche Trinkſprüche in Potsdam.
* Bei der Feſttafel zu Ehren des belgiſchen
Kö=
tigspaares im Neuen Palais in Potsdam brachte
er deutſche Kronprinz folgenden Trinkſpruch
lus:
Mit lebhaftem Bedauern, daß es meinem Vater nicht
zergönnt iſt, Eure Majeſtäten zu dieſer Stunde feſtlich zu
egrüßen, läßt der Kaiſer Euren Majeſtäten herzlichen
Willkomm entbieten. Mit warmem Danke empfinden es
zer Kaiſer und die Kaiſerin, daß Eure Majeſtäten ſich bald
tach der Thronbeſteigung bewogen gefühlt haben, ihnen
ie Ehre und Freude Ihres Beſuches zu bereiten. Mit
em Wunſch, daß Eure Majeſtäten in den Tagen, die Sie
ins widmen wollen, nur freundliche Eindrücke empfangen
nögen, verbinden wir die Zuverſicht, daß Eure Majeſtäten
ſich von den aufrichtig freundſchaftlichen und
ichtungsvollen Gefühlen überzeugen werden, die
n Deutſchland Regierung und Volk für Eure Majeſtäten
und Ihr blühendes Land hegen, und die Seine Majeſtät
orgſam weiter zu pflegen geſonnen ſind. Sichtbaren
Aus=
druck haben die freundnachbarlichen Geſinnungen in der
ebhaften Teilnahme gefunden, womit Deutſchland bereit
zeweſen iſt, den ihm gaſtfrei gebotenen Platz bei dem
riedlichen Wettbewerb der Nationen in Eurer Majeſtät
chöner Hauptſtadt einzunehmen. Eine Stärkung finden
dieſe Gefühle in der Genugtuung, daß es dem guten
Wil=
en auf beiden Seiten gelungen iſt, die Schwierigkeiten,
de der Regelung der Grenze zwiſchen
Deutſch=Oſtafrika und dem Kongo
entgegen=
tanden, einer Löſung zuzuführen. Hiſtoriſche
Erinnerun=
gen verbinden unſere Völker, Blutverwandtſchaft beſteht
zwiſchen unſeren Geſchlechtern. In einem deutſchen
Für=
tenhauſe haben Eure Majeſtät eine Lebensgefährtin
ge=
lunden, mit der vereint Eure Majeſtät ein ſo leuchtendes
Beiſpiel glücklichen Familienlebens geben. Eure Majeſtät
dürfen überzeugt ſein, daß alles, was dient, die
Freund=
ſchaft unſerer Völker und unſerer Häuſer zu feſtigen, in den
deutſchen Herzen lebhaften Widerhall findet. Im Namen
meines Vaters gebe ich dem Wunſche Ausdruck, daß Eurer
Majeſtät an der Seite Ihrer Majeſtät der Königin eine
lange geſegnete Regierung zum Heil und Frommen des
belgiſchen Landes beſchieden ſein möge. Wir trinken auf
das Wohl Seiner Majeſtät des Königs Albert nud Ihrer
Majeſtät der Königin Eliſabeth.
Der König der Belgier antwortete mit folgender
Rede:
Ich danke von ganzem Herzen Euerer Kaiſerlichen
Hoheit für die ſchönen Worte mit denen Sie uns, die
Königin und mich, in dieſem ſchönen Palais zu Potsdam
willkommen geheißen haben, in dem uns die herzlichſte
Gaſtfreundſchaft bezeugt wurde. Ich empfinde das
leb=
hafteſte Bedauern, dieſen warmen Dank nicht unmittelbar
an Seine Majeſtät den Kaiſer richten zu können, der
ver=
hindert iſt, den Vorſitz an dieſer Taſel zu führen, infolge
einer Unpäßlichkeit, die, wir wir innig hoffen, keinerlei
Fol=
gen haben wird. Ich bitte Euere Kaiſerliche Hoheit, die
Güte zu haben, bei Ihrem erlauchten Vater Dolmetſcher
unſerer tiefen Dankbarkeit, unſeres herzlichen Bedauerns
und unſerer Wünſche für eine baldige Geneſung zu ſein.
Die Worte Euerer Kaiſerlichen Hoheit berühren in der Tat
nicht bloß unſere Perſon, ſie werden auch in Belgien ohne
Zweifel ein ſympathiſches Echo finden, denn die Belgier
empfinden aufrichtige Freundſchaft für das
deutſche Volk, ihren großen Nachbar im Oſten, eine
Freundſchaft, die unabläſſig gewachſen und in den
beſtän=
digen Beziehungen ausgezeichneter Nachbarſchaft immer
feſter geworden iſt, ſeit dem Tage, an dem unſer Land
ſeine Unabhängigkeit erlangt hat Wir werden nicht
ver=
geſſen, daß erſt kürzlich Deutſchland durch die kaiſerliche
Regierung als eine der erſten mit freundſchaftlichen
Wün=
ſchen die Annexion der Kongokolonie durch
Bel=
gien begrüßt hat, deren Grenze glücklicherweiſe ſoeben
feſt=
gelegt wird, woran Euere Kaiſerliche Hoheit zu erinnern
geruhten.
Endlich legen wir einen großen Wert dem
Freund=
ſchaftsbeweis bei, den gerade in dieſem Jahre die
deutſche Regierung und das deutſche Volk gegeben
haben, die durch ihre offizielle Teilnahme an unſerer
in=
ternationalen Ausſtellung reichlich dazu
beige=
tragen haben, deren glänzenden Erfolg zu erhöhen.
Be=
wundernd nehmen wir Anteil an der induſtriellen,
wiſſen=
ſchaftlichen und kommerziellen Entwickelung, die die
deutſche Nation unter der umſichtigen Leitung des Kaiſers
erreicht hat. In dem friedlichen Wettkampfe, in dem die
arbeitenden Völker rivaliſieren müſſen, werden wir
trach=
ten, uns an dem ſchönen Beiſpiel der Tätigkeit und des
Fortſchritts zu begeiſtern, deren hervorragende Ergebniſſe
die deutſche Abteilung der Brüſſeler Ausſtellung in
groß=
artiger Faſſung zeigt. Zu unſerer Achtung und
Freund=
ſchaft für die benachbarte Nation geſellt ſich die
Bewun=
derung für die erhabene Geſinnung, die den Kaiſer bei
der Erfüllung ſeiner Herrſcherpflichten beſeelt. Er bietet
uns das edle Muſter eines Lebens, das ganz und gar
dem Wohle ſeiner Untertanen, der Ausdehnung der Macht
und Produktivität Deutſchlands ſeiner glänzenden
Ver=
tretung in der Welt ſowie der Erhaltung des
all=
gemeinen Friedens geweiht iſt. dieſer notwendigen
Wohltat für den Fortſchritt der Menſchheit.
So habe ich von Beginn meiner Regierung an in
Be=
rückſichtigung der uns teuren verwandtſchaftlichen Bande
Wert darauf gelegt, mit der Königin Ihren Kaiſerlichen
Majeſtäten unſeren Beſuch abzuſtatten und den Ausdruck
unſerer aufrichtigſten Zuneigung zu übermitteln, überzeugt,
daß die Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern
und unſeren beiden Haufern dadurch ſich noch inniger und
herzlicher geſtalten werden. Ich hege die beſten Wünſche
für das Gedeihen der deutſchen Nation unter der
Regie=
rung Ihrer Kaiſerlichen Majeſtät, und indem ich für den
unvergeßlichen Empfang, den wir an Ihrem Hofe
gefun=
den haben, danke, erhebe ich mein Glas zu Ihren Ehren
und rufe: Es lebe Seine Majeſtät der Kaiſer, es lebe
Ihre huldreiche Majeſtät die Kaiſerin, es lebe die
kaiſer=
liche und königliche Familie!”
Die letzten Worte des Toaſtes ſprach König Albert
deutſch.
Reichstagsnachwahlen.
— Die Zahl der intereſſanten
Reichstagserſatz=
wahlen, die ſchon recht erheblich geworden iſt, wird um
zwei weitere vermehrt. Ein eigentümliches Spiel des
Zu=
falls will es, daß an ein und demſelben Tage zwei
Mit=
glieder des Reichstages verſtorben ſind, die heißumſtrittene
Wahlkreiſe vertraten. Am Montag verſtarb in Dresden
der bekannte Führer der Reformpartei, Oswald
Zim=
mermann, der allerdings ſchon ſeit einiger Zeit leidend
war und faſt zur ſelben Zeit verſchied in Frankfurt (Oder)
der nationalliberale Abgeordnete Detto. Der
Letztge=
nannte trat zwar redneriſch nur ſelten hervor, er war
in=
deſſen einer derjenigen, von denen man nicht viel ſpricht,
die aber um ſo treulicher ihre Pflicht erfüllen und
nament=
lich in den Kommiſſionen eine überaus erſprießliche
Ar=
beit leiſten.
Oswald Zimmermann iſt dagegen im politiſchen
Leben ſeit Jahrzehnten hervorgetreten, er war einer der
Führer der antiſemitiſchen Bewegung, die in ihm einen
überaus geſchickten Führer hatte. Sein Tod trifft die
Partei ſehr ſchwer. Zum erſten Male wurde er 1890 für
den Wahlkreis Alsfeld=Lauterbach in den
Reichs=
tag gewählt. Bei den Blockwahlen ſiegte er im ſächſiſchen
Wahlkreiſe Zſchopau=Marienberg bei einer
Wahlbeteiligung von 92,2 Prozent mit 14734 Stimmen
der geſamten bürgerlichen Parteien über den
Sozialdemo=
kraten Göhre, auf den 11281 Stimmen entfielen. Dieſer
Kreis war im letzten Jahrzehnt ſozialdemokratiſch
ver=
treten, er galt als eine der Hochburgen dieſer Partei, und
ſeine Wegnahme war nur möglich geworden durch das
feſte Zuſammenſtehen der bürgerlichen Parteien. Aehnlich
liegen auch die Dinge in dem Dettoſchen Wahlkreiſe
Frankfurt (Oder), wo das letzte Mal, nachdem der
Wahl=
kreis vorher von den Sozialdemokraten erobert worden
war, es nur durch das Zuſammenſtehen der bürgerlichen
Parteien bei der Stichwahl gelang, den nationalliberalen
Kandidaten durchzubringen. Die meiſte Stimmenzahl
hatte bei der Hauptwahl der Sozialdemokrat Dr. Braun
mit 12388 auf ſich vereinigt, während Detto nur 10070
und ein freikonſervativer Kandidat nur 7722 Stimmen
er=
halten hatten. In der Stichwahl ſiegte Detto mit 17805
gegen 12196 ſozialdemokratiſche Stimmen. Wie ſich die
Parteiverhältniſſe jetzt wieder geſtalten werden, läßt ſich
nicht mit Beſtimmtheit vorausſagen, als ziemlich ſicher
kann man indeſſen annehmen, daß ein Zunehmen der
ra=
dikalen Stimmen zu verzeichnen ſein wird. Denn die
Reichsfinanzreform wird auch hier noch ihre Nachwirkung
ausüben, und dieſes dürfte auch bei der Erſatzwahl in
Zſchopau der Fall ſein. In beiden Wahlkreiſen wird aber
der Ausgang der Wahl nicht in letzter Linie abhängig ſein
von der Haltung der bürgerlichen Parteien. Als ziemlich.
fraglich darf es ſchon jetzt gelten, ob man ſich auf einen
gemeinſamen Kandidaten einigen wird. Die ganze
inner=
politiſche Situation iſt dazu nicht angetan, die
bürger=
lichen Parteien zu einen, und Rechte und Linke ſtehen ſich
ſchroffer als ſeit Jahren gegenüber, wodurch ein
Zuſam=
mengehen begreiflicherweiſe ungemein erſchwert wird.
In=
ſonderheit kann man annehmen, daß es in Frankfurt (Od.),
wo man ſchon das vorige Mal bei der Hauptwahl träge
vorging, es diesmal im Hinblick auf die Differenzen
zwi=
ſchen Konſervativen und Nationalliberalen nicht zu einer
Einigung kommt, wodurch die Ausſichten eines
ſozial=
demokratiſchen Kandidaten bedeutend ſteigen würden.
Die prenßiſche Regierung als Gegnerin
der Roedukation.
* Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe
ſtand am Dienstag ein Antrag der Abgeordneten
Eick=
hoff (Fortſchr. Vpt.) und Dr. Friedberg (natl.) über die
Einführung der Koedukation in höheren
Lehran ſtalten in beſonderen Ausnahmefällen
zur Beratung.
Abg. Eickhoff führte aus: Der Miniſter hat jüngſt
in einer Abendützung die Koednkation bereits bekämpft
ohne vorher eine Begründung gehört zu haben. Win
wünſchen gar nicht ihre allgemeine Einführung, ſondern
nur ihre Zulaſſung in beſonders gearteten
Ausnahme=
fällen. Eine abſchließende Beurteitung der
Mädchen=
ſchulreform iſt heute noch nicht möglich. Schon heute
aber ſteht feſt, daß Hunderte von Gemeinden, in denen
höhere Knabenanſtalten beſtehen, aus finanziellen
Gründen weder Studienanſtalten noch Lyzeen für
Mädchen einrichten können. Dadurch werden unter den
beſtehenden Verhältniſſen zahlreiche Töchter unſeres
Volkes von den Vorteilen der Mädchenſchulreform
aus=
geſchloſſen. Man ſollte doch die Koedukation, den Beſuch
der örtlichen höheren Knabenſchulen durch die Mädchen
zulaſſen. In Nordamerika hat ſich die Koedukation
durchaus bewährt, irgend welche Bedenken haben ſich
nicht ergeben.
Unterſtaatsſekretär D. Schwartzkopff erwiderte
hierauf: Der Miniſter hat zwar ſeine Stellungnahme
ſchon oft zum Ausdruck gebracht. Da aber die Frage
heute eingehender zum Gegenſtande der Erörterung
ge=
macht wurde, bin ich beauftragt, die Gründe zu
ent=
wickeln, die die Unterrichtsverwaltunggegen
die gemeinſchaftliche Erziehung der Mädchen
und Knaben hegt. Man darf zunächſt die Frage nicht
ſo ſtellen, ob man ausnahmsweiſe die gemeinſchaftliche
Erziehung zulaſſen ſoll, ſondern vielmehr derartig, ob
es überhaupt zweckmäßig iſt, die Knabenſchulen den
Mädchen zu öffnen. Bei dieſer Frageſtellung ergibt ſich
in den Ausführungen ein innerer Widerſpruch. Wenn
man nämlich von der Zweckmäßigkeit der Zulaſſung
der Mädchen zu den Knabenſchulen überzeugt iſt, dann
muß man eigentlich den Schluß ziehen, daß man keine
beſonderen Mädchenſtudienanſtalten braucht, ſondern
ihnen die Kuabenſchulen öffnen muß. Nun ſteht aber
Herr Eickhoff ſelbſt auf dem Standpunkt, daß die
Koe=
dukation nur in Ausnahmefällen eintreten darf. We=
Unterrichtsverwaltung hat die Frage der Koedukation
vor der Mädchenſchulreform eingehend geprüft und iſt
da zu folgenden Gründen gegen die
ge=
meinſchaftliche Erziehun g gekommen:
Die Aufgabe der Knabenſchule beſteht darin, den
jungen Leuten eine gewiſſe Unterlage zu bieten, eine
Methode, daß ſie bis etwa zum 27. Lebensjahre weiter
arbeiten können, um dann erſt in einen Beruf
einzu=
treten. Ein Mädchen von 18 bis 19 Jahren aber iſt für
ihren Beruf fertig, da ſie mit 20 Jahren etwa in die
Ehe tritt. Daher ſind denn auch die Mädchen aus
prin=
zipiellen Gründen ganz anders zu unterrichten.
als die Knaben. Nun kann man aber das Mädchen
nicht bis zum letzten Augenblick auf der Schulbank
feſt=
halten, ſondern es braucht noch einige Zeit zur
Charak=
terbildung und um Umgang mit Menſchen zu pfiegen.
Unter dieſem allgemeinen Geſichtspunkt geht die
Unter=
richtsverwaltung davon aus, daß es notwendig iſt,
be=
ſondere Mädchenſchulen einzurichten, und hat dabei vier
Gründe. Erſtens iſt ſie der Anſicht, daß man die
Ent=
ſcheidung der Eltern über die Frage, ob das junge
Mäd=
chen in einen Beruf eintreten ſoll, möglichſt weit
hin=
ausſchiebt. Ferner ſteht ſie auf dem Standpunkt, daß
die Mädchenerziehung unter allen Umſtänden Frauen
als Lehrerinnen erfordert. Drittens muß auf
die körperliche Entwickelung der Mädchen
eine beſondere Rückſicht genommen werden, da in den
Entwickelungsjahren die Mädchen viel mehr der
Schon=
ung bedürfen als die Knaben im gleichen Alter.
Vier=
tens kann man die jungen Mädchen nicht mit derſelben
Haſt und demſelben Zwange erziehen wie die Knaben.
Daher hat die Mädchenſchulreform höchſtens 30 Stunden
in der Woche feſtgeſetzt. Man könnte ſchon im Zweifel
ſein, ob nicht unſere Mädchenſchulreform zu weit
ge=
gangen iſt. Sie hat freilich den Stoff, den die Knaben
in zwölf Jahren bewältigen müſſen, bei den Mädchen
auf dreizehn Jahre verteilt.
Zu den genannten Gründen kommt ſchließlich noch
die Rückſicht auf das hiſtoriſch Gewordene der
Knaben=
lehranſtalten hinzu. Wenn man ganz allgemein den
Mädchen die Knabenſchulen öffnet, muß man doch auch
Frauen als Lehrerinnen dort anſtellen. Nun
wäre doch wahrlich eine Klaſſe von fünf jungen
Mädchen und fünf jungen Knaben von 17 bis 18 Jahren
kein normales Gebilde Andererſeits würde es doch
auch ſeine Bedenken haben, wenn diejenigen jungen
Mädchen, die auf die Knabenſchule geſchickt würden,
in=
nerhalb zwölf Jahren zum Abiturium kommen,
wäh=
rend diejenigen, die die Mädchenſchule beſuchen, dazu
dreizehn Jahre brauchen. Dann würden doch die Eltern
die Kinder überhaupt nicht mehr auf die
Mädchen=
ſtudienanſtalten ſchicken. Wenn die Grundſätze der
Mädchenſchulreform richtig ſind, daß die Studienanſtalt
zur Ausbildung der Mädchen dreizehn Jahre bedarf.
daß man Frauen als Lehrerinnen anſtellen muß, daß
eine beſondere Rückſicht auf die körperliche Entwicklung
der Mädchen genommen werden muß, dann muß man
doch zu der Anſicht kommen, daß die Erziehung der
Mädchen in den Knabenſchulen, noch dazu in einem
Zeitraum von zwölf Jahren, nicht zu
bewerkſtel=
ligen iſt. Dieſe Gründe ſind doch ſchlechthin
überzeu=
gend genug.
Der Antrag wurde gegen Nationalliberale,
Frei=
ſinnige und wenige Freikonſervative abgelehnt.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1910₰
Nummer§126.
Deutſches Reich.
* Der Verlauf der allgemeinen Beſprechung der
Reichsverſicherungskommiſſion über die
Er=
richtung von beſſonderen
Verſicherungs=
ämtern hat gezeigt, daß innerhalb ſämtlicher Parteien
erhebliche Bedenken gegen dieſen Vorſchlag des Entwurfs
beſtehen, namentlich wegen des dadurch bedingten tiefen
Eingriffs in die Organiſation der Einzelſtaaten, ſowie
we=
gen der Koſtſpieligkeit und komplizierenden Wirkung der
neugeplanten Verſicherungsämter. Die Anregung der
Reichspartei, zur Vermeidung dieſer und anderer
Schwie=
rigkeiten bei den vorhandenen unteren
Verwaltungsbehör=
den Abteilungen für Arbeiterverſicherung unter dem
Na=
men: „Verſicherungsamt” zu errichten, hat immer mehr
an Sympathie gewonnen. In der letzten Sitzung lag
ein Kompromißantrag von Konſervativen, Zentrum,
Reichspartei und Nationalliberalen vor, der dieſen
Ge=
danken formuliert und weitere Einzelbeſtimmungen, die ſich
aus ihm ergeben, trifft. Staatsſekretär Dr. Delbrück
erklärte, namens der verbündeten Regierungen noch nicht
zu dem Antrage Stellung nehmen zu können. Bedenken
äußerte er ebenſo wie ein Vertreter der preußiſchen
Regie=
rung hinſichtlich der Koſtendeckung durch den Staat, da
bisher Gemeinden und Verſicherungsträger zu den Koſten
herangezogen ſeien. Demgegenüber wurde jedoch
hervor=
gehoben, daß die Reichsverſicherung den Staaten große
Laſten abnehme und daß auf dieſem Wege auch die
Be=
ſitzersgroßer Kapitalien zu den Verſicherungslaſten
heran=
gezogen würden. Der Kompromißantrag fand in ſeinem
grundlegenden § 34 Annahme. Damit iſt alſo die
Er=
richtung beſonderer Verſicherungsämter
abgelehnt.
* Dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt ein
Ver=
trag zwiſchen Preußen und Elſaß=
Lothrin=
gen zur Regelung der Lotterieverhältniſſe
zur verfaſſungsmäßigen Zuſtimmung zugegangen. Der
Vertrag räumt der preußiſchen Regierung das
ausſchließ=
liche Recht ein, innerhalb Elſaß=Lothringens Loſe und
Losabſchnitte der preußiſchen Klaſſenlotterie zu
vertrei=
ben. Die Elſaß=Lothringiſche Regierung verpflichtet ſich,
während der Dauer des Vertrages für Rechnung ihrer
Landeskaſſe weder eine eigene Lotterie einzurichten, noch
ſich an einer anderen Lotterie zu beteiligen. Als
Gegen=
leiſtung gegen dieſe Zugeſtändniſſe der Elſaß=
Lothringi=
ſchen Regierung zahlt die preußiſche Regierung an die
Elſaß=Lothringiſche Landeskaſſe eine jährliche Rente, die
in den erſten 8 Jahren der Vertragsdauer jährlich 550000
Mark beträgt. In den weiteren Jahren der
Vertrags=
dauer wird für jedes Jahr ermittelt, wieviel Loſe im
Durchſchnitt in der letzten Klaſſe der im vorhergehenden
Jahre abgeſpielten beiden Lotterien, innerhalb Elſaß=
Lothringens abgeſetzt oder feſt übernommen worden ſind,
und dieſe Loſezahl vervielfältigt mit einem Einheitsſatz
von 40 Mark ergibt die Rente, die in den einzelnen
wei=
teren Jahren zu zahlen iſt Der Vertrag iſt auf die
Zeit=
dauer vom 1. Januar 1911 bis 31. Dezember 1930
abge=
ſchloſſen. Es gilt jedesmal als für einen Zeitraum von
5 Jahren verlängert, wenn er nicht mindeſtens ein Jahr
vor Ablauf ſeiner Geltungsdauer von einem der
vertrag=
ſchließenden Teile gekündigt wird.
— Die Einigungsverhandlungen im
Baugewerbe wurden in der Dienstags=Sitzung im
Reichstage zu Ende geführt. Ein poſitives
Ergeb=
nis wurde nicht erzielt. Es wurde jedoch ein
Hauptvertrag aufgeſetzt, zu dem beide Parteien ſich bis
zum 6. Juni beim Reichsamt des Innern zu äußern haben.
Im Falle der Annahme haben ſofort die örtlichen
Ver=
handlungen zu beginnen, die bis zum 13. Juni
abzuſchlie=
ßen ſind. Soweit örtlich keine Einigung zuſtande kommt,
ſollen die Verträge durch ein Schiedsgericht, das ebenfalls
am 13. Juni in Dresden zuſammentreten würde,
endgül=
tig erledigt werden unter Ausſchluß der Berufung. Die
Ausſperrung iſt ſpäteſtens am 15. Juni aufzu=
Streifzüge durch die Brüſſeler
Weltausſtellung.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
II.
Von der Brüſſeler Ausſtellung im beſonderen und den
Ausſtellungen im allgemeinen. — Allerhand Winke für
Beſucher Brüſſels. — Ankunft und Hotels. — Wie und
wo wohnt man. — Verbindungen zur Ausſtellung. —
Brüſſel als Klein=Paris. — Die Abzweigungen der
Weltausſtellung. — Internationale Kunſt. — Tervueren
und die Kolonial=Ausſtellung. — Die nähere und
weitere Umgebung der Stadt.
In dem erſten Aufſatz war ſchon erwähnt worden,
daß die Brüſſeler Weltausſtellung, von ganz beſonderen
Einzelheiten abgeſehen, nicht viel Neues bieten wird.
Das iſt ja auch ganz erklärlich. Früher, als der
inter=
nationale Verkehr noch nicht ſo regſam war und nicht
ſo umfangreich und mannigfaltig der Austauſch der
Erzeugniſſe der verſchiedenen Länder und Erdteile, da
erfüllten die Weltausſtellungen ihren eigentlichen
Zweck: eine umfaſſende Ueberſchan zu geben deſſen, was
innerhalb der letzten Jahrzehnte Menſchengeiſt erdacht
und Menſchenhände gefertigt. So noch auf den erſten
derartigen Ausſtellungen in Paris, London, Wien.
Seitdem hat ſich vieles verändert, mit der gewaltigen
Zunahme von Handel und Wandel. Wenn wir heute
durch die Hauptſtraßen der großen Städte ſchlendern
und unſere Blicke über die Auslagen der Magazine und
Läden wandern laſſen, dann haben wir ja ſchon eine
internationale Ausſtellung im kleinen, zumal was das
Kunſtgewerbe anbelangt. Um nur ein Beiſpiel für
viele zu geben: Japans, Chinas, Indiens fremdartige
Sachen, früher als Seltenheiten angeſtaunt, ſind heute
faſt zum Allgemeingut geworden.
Seien wir ehrlich — für die überwiegende
Mehr=
zahl der Ausſtellungsbeſucher geben die Ausſtellungen
nur den Grund ab, maledie heimiſchen Grenzen zu
heben. Die getrofenen Schiedsſprüche bewegen ſich in
mittlerer Linie und es iſt zu erwarten, daß beide Parteien
1 den Vertragsentwurf annehmen.
Derneuefranzöſiſche Zolltarif iſt
nun=
mehr zwei Monate in Kraft und hat nach zahlreichen
Mit=
teilungen aus der deutſchen Ausfuhr=Induſtrie ſeine
un=
günſtigen Wirkungen für Deutſchland ſchon ſtark
bemerk=
bar gemacht. Der Bund der Induſtriellen hat
an die Reichsregierung den dringenden Wunſch gerichtet,
daß Deutſchland gegenüber den rückſichtsloſen
Zollerhöhun=
gen Frankreichs Gegenmaßregeln ergreifen möge, um
Frankreich dadurch zu der notwendigen Rückſichtnahme auf
die beiderſeitigen Handelsintereſſen zu veranlaſſen. Die
Reichsregierung beabſichtigt, zunächſt über die Wirkungen
des franzöſiſchen Zolltarifes Erhebungen zu veranſtalten.
— Unter der Aegide der Turiner Handelskammer
be=
ſuchen gegenwärtig eine Anzahl der hervorragendſten
piemonteſiſchen Kaufleute Deutſchland.
Zweck des Beſuches iſt der aus der Initiative der
Pie=
monteſen entſprungene Wunſch, Deutſchland aus eigener
Anſchauung kennen zu lernen und die geſchäftlichen
Be=
ziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien zu
fördern. Die Herren werden von dem Reichskanzler, der
Stadt Berlin, den Aelteſten der Kaufmannſchaft, den
Han=
delskammern Berlin und Potsdam und dem Deutſchen
Handelstag begrüßt bezw. bewirtet. Ihre Reiſe über
Hamburg, Köln führt ſie am 10. Juni abends nach
Frank=
furt a. M. Die Handelskammer Frankfurt a. M.
hat beſchloſſen, den Gäſten am 11. Juni, abends 8 Uhr,
in der Sport= und Spiel=Ausſtellung ein Diner zu geben.
Den Frankfurter Kaufleuten und Induſtriellen,
insbeſon=
dere, ſoweit ſie Intereſſe am Verkehr mit Italien haben,
iſt Gelegenheit geboten, ſich an dem Diner zu beteiligen.
Anmeldungen werden bis zum 8. Juni an das Sekretariat
der Handelskammer erbeten.
Ausland.
— Im Finanzausſchuſſe des öſterreichiſchen
Abge=
ordnetenhauſes machte der Finanzminiſter Bilinski
Mit=
teilungen über die vorausſichtlichen künftigen
Bedürf=
niſſe des Staatshaushaltes. Die ſoziale
Ver=
ſicherung werde 80 bis 90 Millionen erfordern. Die
Ver=
kürzung der Dienſtzeit bedinge infolge Erhöhung des
Re=
krutenkontingents dauernde Mehrausgaben von
min=
deſtens 90 Millionen, die auf 4—5 Jahre geſtaffelt werden
können; daneben bedeutende einmalige Forderungen für
neue Kaſernen, Uniformen, Vorräte, ſowie für die
Ver=
vollſtändigung der Befeſtigungen. Die Flottenausgaben
werden bedingt teils durch den Erſatz der abgebrauchten
Schiffe teils durch den Bau von Dreadnoughts und die
damit zuſammenhängenden ſonſtigen Schiffseinheiten.
Hierfür werden mehr als 300 Millionen erforderlich ſein,
die allerdings durch Anleihen aufzubringen ſind und nicht
auf eine größere Reihe von Jahren verteilt werden
kön=
nen. Bei rechtzeitiger Vorſorge für das jetzige Defizit
werde das Budget genügend elaſtiſch ſein, um den
künf=
tigen Militärauslagen ohne Einführung neuer Steuern
gerecht werden zu können.
— Der römiſche Korreſpondent des „Matin” ſendet
ſeinem Blatte folgendes Telegramm: Ueber die
verſchie=
denen Gerüchte, die bezüglich einer Annäherung zwiſchen
dem Vatikan und der franzöſiſchen Regierung in Umlauf
ſind, kann ich Ihnen aus ſicherſter Quelle folgendes
mit=
teilen: Infolge der Wahlen haben ſich verſchiedene
fran=
zöſiſche Perſönlichkeiten aus dem kirchlichen und politiſchen
Lager mit dem Studium der durch die letzten Wahlen
ge=
ſchaffenen neuen Situation beſchäftigt und ſind mit dem
Vatikan in Verbindung getreten, um von ihm Weiſungen
zu erlangen. Nach beſtbeglaubigten Auskünften will der
Vatikan nach wie vor nur mit dem Miniſterpräſidenten
Briand direkt in Verbindung treten. Wie es ſcheint, hat
er aber die Biſchöfe erſucht, ihm ihre Ideen darzulegen, auf
welche Art und Weiſe die Lage der Kirche und der
Geiſt=
lichkeit in Frankreich verbeſſert werden könne. Es handelt
überſchreiten und ſich „draußen” etwas umzuſchauen. 1 Fragen behandelt und reiches Material für das
Ve=
von ausſchlaggebender Wichtigkeit, in welch weitge= praktiſch iſt ferner der kleine franzöſiſche, blau=ka
ſpannten Rahmen ſich eine Weltausſtellung fügt. Und tonierte Führer: „Bruxelles et IExposition” (1 Fres
bei der diesmaligen Weltausſtellung hat Brüſſel in während die ſonſtigen bisherigen literariſchen Erſche
glänzender und lockender Weiſe für die ſo nötige ent= nungen über die Ausſtellung durchaus minderwert
ſprechende Umrahmung geſorgt. Da wird jeder auf ſind; wer Belgien durchqueren will, kaufe ſich de
ſeine Rechnung kommen, wird keiner enttäuſcht wer= überall ausliegenden gelb=rötlichen „Indicateur offiei
den, dürften alle freundliche und eindrucksvolle Erinne= des trains” (60 Cent.), nur beachte man genau die vie
rungen mit heimnehmen. Deshalb hört man auch viel fachen Zeichen und mache ſich mit ihrer Bedeutung ve
weniger Murren und Knurren über die Unfertigkeit traut, und erkundige ſich nach den billigen Rundreiſ
der Ausſtellung, als es ſonſt der Fall wäre. Und da es heften reſp. vierzehntägigen Abonnementskarten. Un
im Ausſtellungsgelände zum Teil noch recht unbehaglich noch eins: ſelbſt im Hochſommer vergeſſe man nid
hergeht, ſei der heutige Streifzug Brüſſel ſelbſt und etwas wärmere Kleidung mitzunehmen; das Klin
dem, was für Ausſtellungsbeſucher von Wichtigkeit iſt, Brüſſels iſt ſchwankend, und heißen Tagen folgen I
gewidmet.
Die Ankunft der Reiſenden aus Deutſchland Regengüſſen kein Mangel iſt.
erfolgt auf dem Nordbahnhofe. Man vermeide es
möglichſt, bei Nacht einzutreffen, man iſt dann der anbelangt, ſo dürften die nahe dem Oſtbahnhofe ur
Willkür der Herren Kutſcher und Hotelportiers, die dem von regſtem Leben erfüllten Boulevard Anspe
mit der Gleichgültigkeit der ermüdeten Reiſenden rech= liegenden mehr zu empfehlen ſein, wie jene unweit d
nen, zu ſehr ausgeſetzt Ein ſehr guter D=Zug mit Ausſtellung, falls nicht einzelne Beſucher frühen Schl
erſter und zweiter Klaſſe, auch Speiſewagen, geht jetzt wünſchen. In der Ausſtellung ſelbſt iſt es jetzt ſchi
in Berlin, Friedrichſtraße, 8 Uhr vormittags ab, iſt um 9, um 10 Uhr ſtill, und ſogar in „Alt=Brüſſel” iſt
in Köln 3 Uhr 53 Min. nachmittags, in Aachen 5 Uhr um 11 Uhr mit dem luſtigen Getriebe zu Ende, freili
32 Min., in Lüttich 6 Uhr 16 Min., in Brüſſel kurz vor wider Willen; auch die ſeßhafteſten Zecher werden dar
8 Uhr. Es iſt ratſam, ſich ſeine Wohnung vorher zu erſucht, ſchleunigſt das Lokal zu verlaſſen. Aber daf:
beſtellen. Bei der Auswahl der Hotels und gibt’s ja in Brüſſel genug andere, die ihnen die gan
Penſionen verſchiedenen Grades verlaſſe man ſich Nacht hindurch mit Sang und Klang, mit München
unbedingt auf die neue, eben erſchienene Auflage von und Pilſener, mit Rhein= und Moſelwein, Bordean
Bädekers „Belgien und Holland”; einen zuverläſſigeren und Burgunder ein froh Willkommen bieten. „W
Begleiter kann man ſich nicht wünſchen. Ferner ſei nicht liebt Wein, Weib und Geſang”, — —
erwähnt, daß Heft 10 der ſehr praktiſchen Hendſchel= 1 Brüſſeler ziehen nicht die Schlußfolgerungen der lie
ſchen Führer „Luginsland” (1 Mark) der Linie Köln- lichen Weiſe, und die hübſchen, ſchicken, lebensfreudig
Aachen-Lüttich-Brüſſel-Antwerpen-Oſtende gewid= Brüſſelerinnen wiſſen genau, daß ſie ihre luſtig
met iſt und, mit hübſchen Illuſtrationen verſehen, vielen Schelmenaugen nicht dazu erhalten haben, um d
Anregung und Unterhaltung gewähren dürfte. Wer i Pflaſterſteine zu zählen!
ſich mit dem Studium des neuen Belgiens eingehender
beſchäftigen will, der greife zu dem grundlegenden den Verkehr zwiſchen der Stadt und Aus
Werke H. Siöſteens, das in anſprechender Form er=ſtellung, ſo u. a. vom Nordbahnhofe und von d
ſchöpfend die bedeutſamſten wirtſchaftlichen undsſozialen
ſich hier kediglich um einen Mochus virondt und nicht un
einen klaren Vertrag. Es handelt ſich auch nicht um ei
Entgegenkommen ſeitens des Vatikans und auch nicht ſe
tens der franzöſiſchen Regierung, ſondern lediglich
un=
eine ganz verſtändliche Bemühung von Seiten der Biſchöf
und der katholiſchen Kreiſe, die Exiſtenzbedingungen de
katholiſchen Kultus in Frankreich zu verbeſſern.
— Die „Gaceta” veröffentlicht ein Dekret über da
Vereinsrecht in Spanien, das alle Vereine und
Kor=
gregationen, mit Ausnahme der durch das Konkordat ge
nehmigten, verpflichtet, die Genehmigung nachzuſucher
Die Kongregationen, die induſtriell tätig ſind, ſollen Ge
werbeſcheine löſen.
— Nachrichten der Pforte zufolge erwiderten d
Kretamächte auf die Schritte der türkiſchen
Botſcha=
ter betreffs die Erregung der öffentlichen Meinung übe
die Kretafrage, die öffentliche Meinung brauche ſich nid
zu beunruhigen, da bei der definitiven Löſung die Son
veränitätsrechte aufrecht erhalten bleiben würden. Di
Pforte naheſtehende Kreiſe erklären, die Pforte begnüge ſie
nicht mehr mit der Wiederaufnahme der mohammedan
ſchen Deputierten in die kretiſche Kammer, ſie beſtehe ar
einer definitiven Löſung der Kretafrage.
Die „Agence Havas” meldet: Die kretiſche R
gierung antwortete auf die Note der Konſuln,ſ
mache alle Anſtrengungen, um die Ordnung und Siche
heit der muſelmaniſchen Bevölkerung aufrecht zu erhalte:
Sie fordert moraliſche Unterſtützung der Schutzmächte, d
die gegenwärtige Lage ſich nicht ins Unbeſtimmte verlär
gern dürfe. Kreta könne außerhalb der griechiſchen
Staat=
einrichtungen nicht beſtehen. Das helleniſche Regimeſ
das allein mögliche. Die Schutzmächte würden die g
ſchaffene Lage nicht aufs Spiel ſetzen wollen und nie
zögern, der Vereinigung Kretas mit Griechenland zuzu
ſtimmen. Kreta werde ihnen ewig dankbar dafür ſein.
— In der ſerbiſchen Skupſchtina wurde von der N
tionalpartei ein ausführlicher Entwurf zu einer Verfa
ſungsreviſion eingebracht. Die Vorlage wird j
doch in der kurzen Arbeitszeit, die der Skuſchtina no
zur Verfügung ſteht, nicht mehr zur Verhandlung
gela=
gen. Verlangt wird unter anderem in der Vorlage d
Streichung des beſtehenden Wahlzenſus und das allg
meine Wahlrecht.
— Wegen der Trauer um den dahingeſchiedenen K
nig Eduard verlief der allgemeine Feiertag, der aus
A=
laß der formellen Proklamierung der Union von Sü
afrika für den 31. Mai angeordnet war, in aller Still
Die kirchlichen Feiern in Kapſtadt, Johannesburg ur
Pretoria waren ſtark beſucht. Der Generalgouvernen
Lord Gladſtone und die Mitglieder des Kabinetts d
neuen Union wurden in Pretoria vereidigt. Die Verl
ſung der Ernennung des Generalgouverneurs erfolgte
engliſcher und holländiſcher Sprache.
— Die Zahl der deutſchen Auswandere
iſt zwar im Jahre 1909 gegen 1908 etwas geſtiegen,
ab=
die deutſche Auswanderung war immer noch ſehr gerin
Von 19883 im Jahre 1908 ſtieg die Auswanderung ve
deutſchen Reichsangehörigen auf 24921 im vergangene
Jahre, auf je 10000 Einwohner kamen im Jahre 1908 3
und im Jahre 1909 3,9 Auswanderer. Von den deutſche
Auswanderern gingen 18315 über deutſche Häfen und 45.
über Rotterdam und Amſterdam. Nach den Vereinigte
Staaten zogen 19930 Deutſche, nach Britiſch=Nordameri
und nach Braſilien je 367, nach anderen Teilen Amerike
3889, nach Auſtralien 178 nach Afrika 26, nach Großbr
tannien 164. Nach der Bevölkerungszahl gemeſſen, ſtell
Bremen die meiſten Auswanderer, hier wanderten von
100000 Bewohnern 222 aus, dann folgte Hamburg m
78 Auswanderern auf je 100000 Einwohner.
Oldenbu=
mit 75 und Hannover mit 68 Auswanderern auf je 10000
Einwohner. Nach Berufsgruppen geordnet, gingen ir
Ausland 5570 aus der Land= und Forſtwirtſchaft, 6840 au
der Induſtrie und dem Baugewerbe, 2561 aus dem
Ha=
dels= und Verſicherungsgewerbe, 1988 Dienſtboten uſt
Die höchſte Zahl der Auswanderer ſtellte der Mai m
2984, die niedrigſte Zahl ſtellte der Januar mit 1010 Au
Der Zweck beiligt die Mittel! Daher iſt’s denn auch ſtändnis des Landes und ſeiner Bewohner bietet. Rec
recht kühle Abende und Nächte, wie auch an plötzlich
Was die Lage der Hotels und Penſione
D
Zahlreiche elektriſche Straßenbahnen vermitte
Börſe; Preis 20 reſp. 255Cent. und Fahrtdauer eit
Seite 3.
vanderern. Vou 20385 Auswanderern iſt die
Geſchlechts=
ugehörigkeit feſtgeſtellt worden, danach wurden 12 234
nännliche und 8151 weibliche Auswanderer gezählt.
— 45. Geburtstag des Königs Georg V.
hon England. Am Freitag, den 3. Juni, feiert König
Seorg V. von England ſeinen 45. Geburtstag, den erſten
Beburtstag ſeit ſeiner Thronbeſteigung. Der Hof= und
Familientrauer wegen wird der Tag ohne laute Feſte
egangen werden. Aber man erwartet die Verleihung
iner Anzahl von Auszeichnungen und ſonſtigen
Gnaden=
eweiſen, mit denen vermutlich in erſter Linie die Perſonen
der Umgebung des verſtorbenen Königs Eduard Vll.
be=
hacht werden dürften. Es ſteht im übrigen noch nicht feſt,
b der 3. Juni künftig als der offizielle Geburtstag des
teuen Königs gelten ſoll. Es heißt vielmehr, daß Georg V.
tach dem Beiſpiele ſeines Vaters für die öffentliche Feier
es Tages, an dem er das Licht der Welt erblickte, ein an=
Aheres, der Londoner Seaſon” zeitlich näheres Datum
be=
timmen werde, um den Gewerbetreibenden beſſere
Gele=
jenheit zum Verdienſte zu geben. Denn am 3. Juni iſt
ie „Seaſon” in London ſchon am Erlöſchen und der
rößte Teil der vornehmen, zahlungskräftigen
Geſell=
chaftskreiſe hat die Hauptſtadt des vereinigten
Königrei=
hes dann ſchon verlaſſen.
* London, 31. Mai. Rooſevelt begab ſich in
iner Gala=Equipage zum Lordmayor zur Guildhall. Trotz
Des Regens wurde er von einer großen Menſchenmenge
n den Straßen begrüßt. In der Guildhall waren u. a.
Sir Edward Grey, Balfour und der Erzbiſchof von Can=
Perbury erſchienen. Rooſevelt nahm hier eine in goldener
Kaſſette überreichte Urkunde entgegen, welche ihm das
Londoner Bürgerrecht verleiht, und hielt ſodann
ine Rede, in der er der engliſchen Verwaltung in
lganda und im Sudan hohe Anerkennung zollte und
er=
lärte, England habe Aegypten die beſte Regierung gege=
Aen, die es ſeit 2000 Jahren gehabt habe; aber die engliſche
Regierung habe in gewiſſen vitalen Fragen zuviel
Aengſt=
ichkeit gezeigt. Sentimentalität könne mehr Unheil
ver=
irſachen als Gewalt und Ungerechtigkeit. Die
Natio=
taliſten in Aegypten hätten weder den Wunſch noch die
Fähigkeit, die erſten Anforderungen der Gerechtigkeit
ſicher=
uſtellen, und verſuchten, ein mörderiſches Chaos im Lande
u ſchaffen. Die Anweſenheit Englands in Aegypten ſei
ntweder berechtigt oder unberechtigt. Wenn ſie
unberech=
igt ſei, möge England ſich zurückziehen. Aber irgend eine
Mation müſſe dort herrſchen. Er hoffe, daß England ſich
dafür entſcheiden werde, daß es ſeine Pflicht ſei, dieſe
Nation zu ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
* Vom Hofe. Die Großherzoglichen
Herr=
chaften ſind geſtern vormittag 8 Uhr 10 Min. mit
Sonderzug ab Frankfurt a. M. von Wernigerode in
Jagd=
chloß Wolfsgarten wieder eingetroffen. (Darmſt. Ztg.)
— Ernannt wurden der Johann Friedrich Winter
n Offenbach zum Schreibgehilfen bei dem Amtsgericht
Offenbach und der Philipp Göckel in Groß=Umſtadt
um Schreibgehilfen bei dem Amtsgericht Groß=Umſtadt.
— Das Großh. Regierungsblatt Nr. 11 enthält:
. Geſetz, die Abänderung des Artikel 227 Abſ. 1 des
Polizeiſtrafgeſetzes in der Faſſung des Geſetzes vom
5. Juni 1904 betreffend. 2. Verordnung, die Enteignung
von Gelände zur Erweiterung des Bahnhofs Friedberg
betreffend. 3. Bekanntmachung, die „Emil Schumacher=
Stiftung” zu Offenbach betreffend. 4. Bekanntmachung,
ie Anlage eines Anſchlußgleiſes für das
Brauneiſen=
tein=Bergwerk Gewerkſchaft „Louiſe” in Nieder=Ohmen
getreffend.
* Schwurgericht. Im zweiten Quartal des
dies=
ährigen Schwurgerichtes kommen folgende Fälle zur
Verhandlung: Montag, 6. Juni: gegen Valentin
Breidert, Monteur aus Offenbach, wegen
Totſchlags=
werſuchs uſw. Dienstag, 7. Juni, und Mittwoch,
Juni: gegen Matthäus Adolf Leichum, Buchdrucker,
und Sophie Leichum von Neu=Iſenburg und Friedrich
Willy Emmermann, Notariatsgehilfe in Frankfurt
1. M., wegen betrügeriſchen Bankrotts und Beihilfe.
Tonnerstag, 9. Juni: gegen Franz Worret, Schloſſer,
Johann Rückert, Schuhmacher, Friedrich Rath, Gürtler,
on Offenbach wegen Münzverbrechens. Freirag,
10. Juni: gegen Johann Wilhelm Vetter, Uhrmacher
und Kaſſenrechner von Seeheim, wegen
Sittlichkeits=
verbrechens. Samstag, 11. Juni: gegen Martin Born,
früher Landbriefträger, von Dudenhofen wegen
Ver=
brechens im Amt. Montag, 13. Juni: gegen Johann
Georg Catta, Schuhwarenfabrikant aus Offenbach,
wegen Verbrechens und Vergehens gegen die
Konkurs=
gordnung. Dienstag, 14. Juni: gegen Jakob Polſter IV.
Taglöhner aus Pfungſtadt, wegen Brandſtiftung.
Mittwoch, 15. Juni: gegen Franz Adam Klein II.,
M
halbe Stunde. Für einen Zuſchlag von 5 Cent. kann
man in das Ausſtellungsgebiet hineinfahren und auch
von ihm die Rückfahrt antreten; letzteres empfiehlt ſich
abends, da man ſicher iſt, einen Platz zu finden. Auf
jede Frage wird man willige und freundliche Auskunft
erhalten; daß man vorſichtig ſein muß, falls ſich ein
Begleiter aufdrängt, iſt ſelbſtverſtändlich, bei
Begleite=
rinnen ſei’s jedem ſelbſt überlaſſen, Vorſicht oder
Nach=
ſicht zu üben! Die Preiſe in den Hotels und
Reſtau=
rants ſind gegenwärtig durchaus nicht hohe, und bei
der ſtarken Konkurrenz iſt es kaum anzunehmen, daß
ſie beträchtlich anſchwellen werden; wer nicht beſondere
Anforderungen ſtellt, dürfte, von der Wohnung
abge=
ſehen, mit 10 bis 12 Mark täglich recht gut auskommen.
Dies ſei beſonders hervorgehoben, weil in Deutſchland
vielfach eine andere Meinung verbreitet iſt. Auch ſonſt
iſt Brüſſel eine billige Stadt, namentlich was Putz und
Schmuck anbelangt, es gehört ſchon eine tüchtige
Widerſtandskraft dazu, nicht fortwährend in die Taſche
zu greifen. Stets ſind in den Auslagen der Läden die
Preiſe beigefügt; umfaſſende Warenhäuſer erleichtern
Beſichtigung und Auswahl, alles iſt adrett und
ein=
ladend zur Schau geſtellt, oft genug ſtockt der Fuß auch
der Eilfertigen, um dies und jenes zu betrachten, zu
bewundern, zu begehren.
Na, überhaupt Brüſſel! Es verdient vollauf
ſeinen Ehrennamen des „Klein=Paris” nur daß es ſich
hier noch beſſer und billiger hauſen läßt, als bei der
großen Schweſter an der Seine. Wie bei letzterer
fin=
den wir auch hier den gleichen anmutenden Frohſinn,
eine erquickende Leichtigkeit in der Lebensauffaſſung,
die großen Erinnerungen einer kunſtfreudigen,
ſchaffensreichen Zeit und die in erſter Linie dem
ver=
ſtorbenen König Leopold zu dankende ſchönheitsvolle
Geſtaltung der modernen Quartiere, mit dem
Be=
ſtreben, Luft und Licht hineinfluten zu laſſen in die
Steinmaſſen, neue, herrliche Parkanlagen zu ſchaffen
und die Plätze mit Bäumen und Blumen zu ſchmücken.
Und welche Feierſtunden kann man zubringen in den
Muſeen, vor allem im Königl. Muſeum der Alten Kunſt
Taglöhner aus Hainſtadt, wegen Körperverletzung mit
tödlichem Erfolg. Donnerstag, 16. Juni: gegen Anna
Eliſabethe Krämer, Hebamme aus Ober=Beerbach,
wegen Abtreibung.
L. Die Strafkammer hatte geſtern mit jugendlichen
Uebeltätern zu tun. Etwa ein halbes Hundert Lehrlinge
und Schüler benutzten in Offenbach den ſchlecht bewachten
Lagerplatz mit Schuppen der Firma Martenſtein zum
Spielplatz. Am 27. Dezember vorigen Jahres artete das
Spiel jedoch zu einem großen Unſug aus. Nachdem die
Uebeltäter über den Zaun geſtiegen, zertraten und
zerſchlu=
gen ſie Fenſterſchreiben, zerſtörten umherliegende Sachen,
beſudelten Geſchäftsbücher und Geſchäftsempfehlungen und
nahmen ſolche mit fort. Der 13 Jahre alte Schüler Wilh.
Pfiſter von Frankfurt und der 15 Jahre alte Lehrling
Ernſt Geupel von Wehlheiden wurden beim
Fenſter=
zertrümmern beobachtet, der 13 Jahre alte Schüler Jakob
Hoos von Offenbach leugnet nicht, Papiere
weggenom=
men zu haben. Alle drei wurden wegen
Hausfriedens=
bruchs, Hoos auch wegen Diebſtahls und Geupel und
Pfiſter wegen Sachbeſchädigung angeklagt; gegen die
mei=
ſten Teilnehmer konnte ein Strafverfahren nicht eingeleitet
werden, weil ſie noch nicht 12 Jahre alt waren. Strafe
trugen nur Geupel und Pfiſter davon, die ihre
Sachbeſchä=
digung mit je 10 Mark Geldſtrafe büßen, im übrigen
er=
folgte Freiſprechung. Das Gericht nahm ebenſo wie der
Verteidiger Rechtsanwalt Geßner an, daß Hoos die auf
dem Boden liegenden beſchmutzten Bücher für wertlos hielt
und daß den Angeklagten das Bewußtſein fehlte, ſich
we=
gen Hausfriedensbruchs ſtrafbar zu machen.
Zu dem geſtrigen Strafkammerberichte,
nach dem ſowohl ſein Verhalten wie das freiſprechende
Ur=
teil ſchwer verſtändlich erſcheine, erſucht uns Herr Dr.
Sellentin um folgende Richtigſtellung: 1. Das
Fie=
ber bei der fraglichen Wöchnerin iſt nicht während
mei=
ner Behandlung „zutage” getreten, ich wurde vielmehr erſt
einige Zeit nach Beginn der Erkrankung zugezogen. 2. Ich
habe weder am 4. Oktober noch ſpäter „die Hebamme
ge=
fragt”, „ob ſie Anzeige erſtattet habe” habe überhaupt die
Hebamme niemals geſprochen. 3. „Kindbettfieber” und
Fieber im Kindbett ſind, wie von mir vor Gericht
wieder=
holt hervorgehoben wurde, zwei ganz verſchiedene Dinge,
die ſtreng auseinanderzuhalten ſind. Denn eine Frau
kann natürlich im Kindbett, wie jeder andere Menſch,
bei=
ſpielsweiſe an Scharlach, Diphtherie. Typhus uſw.
erkran=
ken, ohne daß man dann von „Kindbettfieber” ſpricht.
Das war bei der Gerichtsverhandlung u. a. das
Ent=
ſcheidende.
Poſtdienſtnachrichten. Etatsmäßig
ange=
ſtellt: die Telegraphengehilfinnen Lina Decher in
Darmſtadt und Magdalene Klinger in Mainz.
An=
genommen: als Poſtgehilfe: Böck in Gießen und
Stoll in Wendelsheim; als Telegraphengehilfin:
Katharine Fix in Offenbach; als Poſtagent: Karl
Germer in Klein=Linden; als Poſtagentin: Erneſtine
Herold in Buchſchlag. Freiwillig
ausgeſchie=
den: die Telegraphengehilfinnen Göttelmann in Alzey
und Oberländer in Offenbach. Entlaſſen:
Tele=
graphengehilfin Dietz in Darmſtadt (krankheitshalber).
Geſtorben: Poſtverwalter a. D. Georg Schmidt in
Darmſtadt.
* Keine Ausſtellungslotterie. Die durch
Ver=
fügung vom 15. Februar I. Js. genehmigte Lotterie
zum Beſten der IV Ausſtellung des Deutſchen
Künſtlerbundes Darmſtadt 1910 wird nicht
durchgeführt.
** Der Evangeliſche Hauptverein der Guſtav Adolf=
Stiftung wird, wie wir hören, ſein diesjähriges
Jah=
resfeſt am 28. und 29. Juni in Groß=Zimmern
abhalten.
Odenwaldklub. Man ſchreibt uns: Schon ſeit
einer Reihe von Jahren veranſtalten die in der
Um=
gegend der Tromm wohnenden Klubmitglieder geſellige
Zuſammenkünfte, um einige Stunden fröhlichen
Bei=
ſammenſeins zu feiern. Einer mehrfach ergangenen
An=
regung folgend, beabſichtigen nun auch die in der Nähe
des Otzbergs liegenden Ortsgruppen eine ähnliche
Zu=
ſammenkunft, und zwar am Sonntag, den 5. Juni,
nach=
mittags, in dem Gaſthaus von Gebr. Becker in Zipfen.
Es wäre zu wünſchen, daß auch recht viele Mitglieder
der Darmſtädter Sektion mit ihren Damen an dieſer
Veranſtaltung teilnehmen. Nach den getroffenen
Vor=
bereitungen können einige genußreiche Stunden in
ſichere Ausſicht geſtellt werden. Mit dem Beſuche der
Zuſammenkunft laſſen ſich bequem einige ſchöne
Wan=
derungen verbinden.
— Großes Sportfeſt in Darmſtadt. Der Veloziped=
Klub Darmſtadt verſendet ſoeben die Ausſchreibungen
für die am 26. Juni a. c. ſtattfindenden Wettbewerbe anläß
lich der hier zum Austrag gelangenden 25 km=
Meiſter=
ſchaft von Deutſchland. Danach werden auf der
Radrennbahn, Heidelbergerſtraße, außer dieſer Meiſter=
mit den herrlichen Schätzen der Rubens=Epoche, und
im benachbarten Muſeum der Neuen Kunſt mit ſeiner
erleſenen Wahl der künſtleriſchen Ausbeute des letzten
halben Jahrhunderts.
Die Ausſtellungsleitung ſcheint darauf bedacht
ge=
weſen zu ſein, den Beſuchern die Schönheiten Neu=
Brüſſels zu weiſen, indem ſie einzelne Teile der
Aus=
ſtellung von dieſer abzweigte und ſie außerhalb des
Ausſtellungsgebietes unterbrachte. So die vor wenigen
Tagen feierlich eröffnete Internationale
Kunſt=
ausſtellung in einem der Palais du
Einquante=
naire, jener großartigen baulichen und gärtneriſchen
Triumphanlage, beſchloſſen anläßlich des 50jährigen
Beſtehens Belgiens, aber erſt in den letzten Jahren
ausgeführt. Dieſe Auſtellung, auf die ich noch näher
eingehe, verlohnt allein eine Fahrt nach Brüſſel. In
vielumfaſſender Weiſe ſind hier die beſten Werke der
neueren und neuen Kunſt Belgiens, Hollands,
Frank=
reichs (dieſe allein nicht weniger wie 22 Säle füllend),
Italiens, Spaniens ausgeſtellt, einen glänzenden
Ueberblick gewährend, wie er uns bisher kaum geboten
worden. Deutſchland ſchloß ſich leider aus; wir hatten,
wie man ſagt, kein Geld, d. h. wir hatten dafür kein
Geld! Wohl beherbergt unſere deutſche Abteilung in
der Ausſtellung eine kleinere Zahl recht guter moderner
Gemälde und Bildwerke, aber ſie können nicht als eine
würdige Vertretung der neueren deutſchen Kunſt
be=
trachtet werden, was ja auch nicht beabſichtigt war.
Mit jener Internationalen Kunſt=Ausſtellung, an der
ſich Luxemburg, und zwar recht gut, korporativ, einzelne
andere Länder nicht korporativ beteiligen, wird in
wenigen Wochen eine Ausſtellung der Alten Kunſt der
Niederlande verbunden ſein, welche das 17.
Jahrhun=
dert umfaßt. Nicht nur die Muſeen und Kirchen
Bel=
giens und Hollands werden ihre Schätze ſpenden, auch
jene der übrigen Kulturſtaaten; auf die Verfügung
unſeres Kaiſers hin, an den ſich die Ehrenpräſidentin,
die Gräfin von Flandern, Mutter des Königs Albert,
gewandt, werden auch aus Berlin erleſene Werke
ein=
treffen.
ſchaft folgende Konkurrenzen ausgefahren: Ein Vierer=
Mannſchafts=, ein Vorgabe=, ein Mehrſitzer= und zwei
Motorfahren, gewiß ein Programm, das man ſelten zu
ſehen bekommt und das ſicher eine große
Anziehungs=
kraft auf die Anhänger und Freunde des Radſportes
ausüben wird, umſomehr, als die einzelnen Rennen eine
Beſetzung aufweiſen werden, die in jeder Beziehung
intereſſant zu werden verſpricht. Einen Glanzpunkt des
Tages dürfte der große Preis= und
Blumen=
korſo bilden, der vor dem Rennen durch die Straßen
unſerer Stadt gefahren wird und aus Wettbewerben
für Vereine bis 18, 30 und über 30 Mitglieder, ſowie
Einzelgruppen und Automobile beſteht. Beſonders
wert=
volle Preiſe ſind vom Veloziped=Klub ausgeſetzt für
ſchönſten Blumenſchmuck der Einzelgruppen und
Auto=
mobile. Näheres iſt aus der Veröffentlichung im
heutigen Inſeratenteil erſichtlich.
— Sektion Darmſtadt des Alpenvereins. Die
Sektionsmitglieder und alle Freunde der alpinen Sache
werden auf die letzte Sektionsſitzung vor der Reiſezeit,
Samstag, 4. Jumi, beſonders aufmerkſam gemacht, in
der Herr Dr. Tenner die Touren des vergangenen
Jahres beſprechen wird. (S. Anzeige.)
— Die Liedertafel veranſtaltet am Samstag im
Schützenhof einen Familienabend. (Näheres ſ. Anzeige.)
— Stenographie. Wie aus dem Anzeigenteil
er=
ſichtlich, eröffnet der hieſige Hauptverein für Rollerſche
Weltſtenographie am Freitag, den 3. Juni in ſeinem
Unterrichtszimmer, Grafenſtraße 21, einen Kurſus in
der leicht erlernbaren Rollerſchen Weltſtenographie.
— Donnerstags=Konzert im Saalbau. Den
Mit=
telpunkt des heutigen Programms des Saalbau=
Kon=
zerts bildet zweifellos Beethovens große Leonoren=
Ouvertüre (Nr. 3), die bekanntlich einen Prüfſtein für
jedes Orcheſter bildet. Es ſei ausdrücklich darauf.
hin=
gewieſen, daß außer einer Anzahl bedeutender
Kom=
poſitionen auch eine Reihe ſolcher leichteren Genres
vertreten ſind. Bei ungünſtigem Wetter wird dasſelbe
Programm mit dem gleichen Orcheſter im großen
Kon=
zertſaal durchgeführt werden. (S. Anz.)
— Schützenhof. Heute und morgen kommt im
Schützenhof Bockbier zum Ausſchank. Abends von 7 Uhr
an wird die Kapelle des Artillerie=Regiments Nr. 61
bei freiem Eintritt konzertieren. (Siehe Anzeige.)
— Ober=Ramſtadt, 1. Juni. Geſtern feierte der in
weiten Kreiſen beliebte Lehrer Philipp Hofmann, der
früher nahezu 15 Jahre in Beerfelden ſtand, mit ſeiner
Gattin das Feſt der ſilbernen Hochzeit.
Rüſſelsheim, 31. Mai. Nach Fabrikſchluß ging der
aus Biſchofsheim ſtammende 18jährige Arbeiter Lipp
an den Main, um ſich zu baden. An der betreffenden
Stelle iſt das Baden verboten. In kurzer Entfernung
vom Ufer geriet er unters Waſſer und ertrank, trotz
raſcher Hilfe. Die Leiche konnte noch nicht gefunden
werden.
Offenbach, 31. Mai. Bürgermeiſter Dr. Dullo
hat ſich zur Heilung ſeines rheumatiſchen Leidens zu
einer vierwöchigen Kur nach Bad Nauheim begeben.
Die Vertretung haben lt. „Offb. Ztg. die
Beigeordne=
ten Porth, Walter und Rech übernommen. — Bei,einem
Zuſchuß des Kreiſes von 40074 Mk. und einem
Staats=
beitrag von 1200 Mark betragen die Einnahmen der
Kreiserziehungsanſtalt in Mühlheim
insgeſamt 54 452 Mark 32 Pfg. Aus dem Ertrage der
Beſchäftigung der Zöglinge, des Ackerbaues und der
Viehhaltung wurden 10092,11 Mark gelöſt. Der
Vor=
anſchlag für 1910 ſchließt in Einnahmen und Ausgaben
mit 51000 Mark ab. Der Zuſchuß des Kreiſes wird
auf 40 200 Mark erhöht.
Mainz, 1. Juni. Hier findet zum Beſten von
Wohl=
fahrtseinrichtungen ein Reiterfeſt in der Stadthalle
ſtatt, das das Offizierkorps des 6. Dragonerregiments
am 29. Juni und 1. Juli veranſtaltet. Den
Aufführ=
ungen liegt die einheitliche Idee zu Grunde, daß der
neugewählte Kurfürſt Johann Friedrich Karl von
Oſtein (1743—1763), der ſoeben in ſeine Reſidenzſtadt
feierlich eingeritten iſt, ſich mit dem ganzen Zug in
einen Hof des Schloſſes begibt, um dort Darſtellungen
und Spiele anzuſehen, welche zu ſeinen Ehren
veran=
ſtaltet werden. Die Stadthalle iſt als ein Teil des
kurfürſtlichen Schloſſes zu denken; ſie wird im Stile
der Zeit ausgeſchmückt. Nachdem der kurfürſtliche
He=
rold einen Prolog geſprochen, ziehen nacheinander
fol=
gende Gruppen in den Hof ein: Fanfarenbläſer,
Huſa=
rengarde, Infanterie, Kammerherren, eine Kutſche mit
Damen, die Generalität, die Staatsbeamten und
Hof=
ämter, das Domkapitel, die Erbämter (Marſchall,
Truch=
ſeß, Schenk und Kämmerer), endlich inmitten ſeiner
Leibgarde zu Pferd der Kurfürſt, im kurfürſtlichen
Habit. Er ſteigt ab und nimmt auf einer Tribüne
Platz, umgeben von ſeinem Hofſtaat. Nun folgen die
Aufführungen. (Näheres ſiehe Anzeigenteil.)
Von jenem Palais du Einquantenaire führt eine
Prachtſtraße — eine der Lieblingsſchöpfungen des auf
Brüſſeler Verſchönerung ſo ſehr bedachten Köni=
Leopold — nach Tervueren, wo die Kolonial
Ausſtellung ihre Stätte erhalten: Sie iſt ſo mäßig,
daß ſie allein die einſtündige Tramfahrt nicht lohnt.
Wohl aber der wundervolle, über 200 Hektare bedeckende
Park mit ſeinem anſprechenden Reſtaurant und dem
erſt im vergangenen Jahre im Stile Ludwigs XVI.
er=
richteten ſchönen Palais des Kongo=Muſeums mit
ſeinem trefflich geordneten, ſehr ſehenswerten Inhalt.
Wer einen halben Tag in idylliſcher Ruhe verbringen
will, ſich freuend an einer ſegenſpendenden Natur, der
laſſe Tervueren nicht aus ſeinem Programm. Und
natürlich auch nicht Laeken, den Sommerſitz des
Königspaares, mit ſeinen blumenüberſchütteten
Gär=
ten und grünumhegten Ausſichtspunkten, das leicht zu
erreichen iſt, und eventuell das Schlachtfeld von
Waterloo, zu dem man mit der Bahn gelangt und
wohin auch Geſellſchaftsfahrten — jeden Morgen 9 Uhr
von der Börſe ab — unternommen werden; man muß
ſchon 5—6 Stunden im ganzen rechnen.
Und nun die weitere „Umgebung” Brüſſels,
zu der man bei den geringen Entfernungen Antwerpen
(kaum eine Stunde), Gent (1 Stunde), Brügge (kaum
2 Stunden), Oſtende (2½ Stunden, die Saiſon beginnt
nicht vor Anfang Juli) rechnen kann, neben Spa,
Na=
mur, Mecheln, Löwen uſw. Wievieles Denkwürdige
bietet uns jeder dieſer Ausflüge, der ſtets mit anderen
verbunden werden kann, dar, welch’ erhabene Zeugen
der Geſchichte und Kunſt, des zielbewußten
Bürger=
ſinnes und ſtolzen Patriziertums umgeben uns in den
altertümlichen Städten, die uns wie ein Traum
um=
fangen, der beruhigend und veredelnd das
nimmer=
müde, lärmende Getriebe modernen Lebens heimiſch
und anheimelnd unterbricht.
Von dieſem Traum nun aber zurück zu dem
viel=
geſtalteten Ausdruck modernſten Lebens, zur
Weltaus=
ſtellung!
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Jnni 1910.
Nummer 126.
* Mainz, 1. Juni. Das
Begnadigungs=
geſuch des wegen Mordes an dem Lehrer Kruger in
Worms zum Tode verurteilten Hausburſchen Selzer
iſt vom Großherzog von Heſſen abgelehnt worden.
Worms, 1. Juni. Geſtern mittag wurden die
Pferde eines Brauereifuhrwerkes ſcheu. Sie raſten
die Feſthausſtraße hinab und geradenwegs auf die
Apotheke des Herrn Mignon in der Kaiſer
Wilhelm=
ſtraße zu. Sie ſtürmten durch das große Glasfenſter,
hinter dem das Bureau liegt, durchbrachen die
Schran=
ken und ſtürzten erſt im Innern des Raumes
ſchwer verletzt nieder. Die Verwüſtungen im Innern
ſpotten jeder Beſchreibung; die Regale, der Ofen, der
Schreibtiſch ſind zertrümmert, der Kaſſenſchrank iſt
ver=
bogen. Der Beſitzer der Apotheke hatte zum großen
Glück einen Augenblick vorher den Raum verlaſſen,
ſonſt hätte das Ereignis mit einem großen Unheil
ab=
ſchließen können. (W. Ztg.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 31. Mai. Die Heilung
der Operationswunde des Kaiſers verläuft
weiter normal. Durch Profeſſor Dr. Bier und
Leib=
arzt Dr. von Ilberg wurde der Verband erneuert. Die
Schwellung des Unterarmes iſt weiter zurückgegangen
und die durch die Wundſpannung hervorgerufenen
Schmerzen ſind geſchwunden. — Das dem
Kunſtgewerbe=
muſeum im Januar dieſes Jahres aus einem
Schau=
kaſten geſtohlene Bronzerelief „Friedrich
den Großen” darſtellend, iſt, wie gemeldet, in einem
Zigarrenladen des Oſtens der Stadt ermittelt worden.
Der Kriminalkommiſſar Klonghammer hatte in
Er=
fahrung gebracht, daß dieſes Relief in einem
Zigarren=
laden aushänge. Er ſetzte ſeine Patrouillen in
Beweg=
ung, und es gelang den Kriminalbeamten Rincke und
Schambacher, das wertvolle Stück auch tatſächlich in
einem Zigarrenladen des Südoſtens zu ermitteln. Der
betreffende Zigarrenhändler hatte das Relief von einem
Kunden erhalten, der es für ein altes Familienerbſtück
ausgab und behauptete, ſich angenblicklich in großer
Geldverlegenheit zu befinden. Der Ländler gab dem
Mann darauf 10 Mark. Eine Gravierung in der
rech=
ten Ecke „Eigentum des Kunſtgewerbemuſeums” war
entfernt worden. Das Relief iſt dem
Kunſtgewerbe=
muſeum bereits wieder zugeſtellt worden. Es wird in
den nächſten Tagen ausgeſtellt werden. Dem
Verkäu=
fer des wertvollen Stückes, von dem man allerdings
noch nicht weiß, ob er der Hehler oder der Dieb iſt, iſt
man auf der Spur. — Heute morgen hat ſich auf einem
Abbruch=Grundſtück in der Lützowſtraße wiederum ein
ſchwerer Bauunfall ereignet. Beim Abreißen
einer Mauer ſtürzte dieſe plötzlich zuſammen und
be=
grub drei Arbeiter unter ſich. Zwei wurden ſchwer,
einer leichter verletzt. Einer der Schwerverletzten iſt
im Krankenhaus geſtorben.
Frankfurt, 1. Juni. In den Adlerwerken ſtürzte
heute früh 9 Uhr der 48 Jahre alte Maurer Heinrich
Stammler aus Dieburg durch ein Glasdach aus
einer Höhe von 10 Metern. Er erlitt einen
Schädel=
bruch, an deſſen Folgen er bald darauf ſtarb.
Stamm=
ler hinterläßt eine Frau mit 10 Kindern.
Wiesbaden, 1. Juni. Durch die Exploſion
einer Petroleumlampe gerieten geſtern abend
gegen 11 Uhr in dem Hauſe Bingerſtraße 13 die
Klei=
der des 20 Jahre alten Dienſtmädchens Alma Hektor
in Brand. Die Unglückliche rannte in ihrem Schmerz
mehrmals die Treppen auf und ab und ſtürzte ſich dann
aus dem zweiten Stock auf den aſphaltierten Hof
her=
ab, wo ſie mit einer klaffenden Stirnwunde, am
gan=
zen Körper brennend, liegen blieb. Sie ſtarb bald
darauf.
Saarbrücken, 1. Juni. Der Mörder der
Kell=
nerin Rheinfrank iſt ermittelt worden. In
den Papieren der Ermordeten fand man Briefe und
eine Photographie eines Metzgers Ullrich Riſt aus
Hannover, der in Frankfurt a. M., Stuttgart und
zuletzt in Mannheim als Kellner und Hausburſche
ge=
arbeitet hat. Riſt hatte ein Verhältnis mit der
Rhein=
frank, das von dieſer gelöſt wurde. Seit der Zeit
ver=
folgte er ſie von Stadt zu Stadt. Hier hatte er ihre
Stelle in der „Traube” ausgekundſchaftet und wartete
geſtern, bis ſie nach Hauſe ging. Auf dem Heimwege
hat er dann die Rheinfrank, die nichts von ihm wiſſen
vollte und im Juli einen Kutſcher zu heiraten
beab=
ſichtigte, in der bekannten beſtialiſchen Weiſe ermordet.
Darauf begab er ſich in das Gaſthaus, in dem er
lo=
gierte, zurück und iſt ungehindert abgereiſt. Bis jetzt
gelang es noch nicht, ihn zu verhaften.
— Bonn, 1. Juni. Vor der hieſigen
Strafkam=
mer beginnen heute die Verhandlungen gegen eine
ganze Anzahl von Mitgliedern der Bonner
Korps, die am 4. Dezember vorigen Jahres,
ge=
legentlich eines Exbummels, einen Eiſenbahntransport
gefährdeten und andere ſchwere Ausſchreitungen
be=
gingen. Bekanntlich haben ſich erſt vor wenigen Wochen
zwei Mitglieder der „Boruſſen” vor den hieſigen
Ge=
richten zu verantworten gehabt, weil ſie ſich gegen den
Einjährig=Freiwilligen=Unteroffizier Feith des
Haus=
friedensbruchs ſchuldig gemacht hatten. Die beiden
An=
geklagten, die vom Schöffengericht zu je 14 Tagen
Ge=
fängnis verurteilt worden waren, erzielten in der
Be=
rufungsinſtanz eine Ermäßigung der Strafe auf je acht
Tage Gefängnis. Viel ſchwerer charakteriſieren ſich die
Vergehen, die der erneuten Anklage zugrunde liegen.
Die gerichtliche Vorunterſuchung hatte ſich auf nicht
weniger als 56 Studenten erſtreckt, von denen die
mei=
ſten dem Korps „Palatia” angehörten, das bisher in
der Bürgerſchaft ſowohl wie im Köſener S. C. ſich des
beſten Anſehens erfreut hatte. Der Senat der
Uni=
verſität hat bereits die Konſequenzen aus den
Aus=
ſchreitungen gezogen und das Korps „Palatia” auf
zwei Semeſter ſuspendiert, ſodaß die violetten
Stür=
mer auf ein Jahr lang von den Straßen Bonns
ver=
ſchwunden ſind. Die zur Anklage ſtehenden Straftaten
haben die Angeklagten unter dem Einfluß des Alkohols
begangen, dem auf einem gemeinſamen Ausflug der
hieſigen Korps nach Rüngsdorf fleißig zugeſprochen
worden war. Zur Rückfahrt von Rüngsdorf nach Bonn
hatten ſich die Studenten einen Extrazug der
Dampf=
ſtraßenbahn Bonn-Godesberg-Mehlem beſtellt, der in
Rüngsdorf die Teilnehmer an dem Ausfluge
aufneh=
men ſollte. Sobald der Sonderzug hielt, beſtieg ein
Teil der Studenten die Lokomotive und begann allerlei
Unfug zu treiben. Sie gaben Signale mit der
Dampf=
pfeife und verſuchten, die Maſchine von den drei
Wa=
gen loszukuppeln. Nachdem verſchiedene Verſuche, die
Maſchine abzukoppeln, durch die Beamten vereitelt
worden waren, gelang dies doch den auf dem
Vorder=
perron des erſten Wagens Stehenden, und zwar an
einer abſchüſſigen Stelle des Weges. Der
Lokomotiv=
führer konnte nur mit großer Mühe verhindern, daß
die Wagen auf die Maſchine aufliefen. Als die
Stu=
denten trotz aller Verbote die Loskoppelung zum
zwei=
ten Male verſuchten, wußte der Zugkontrolleur kein
anderes Mittel, als ſich ſelbſt auf die Koppelung zu
ſtellen. Es wurde ihm zwar von den Studenten die
Mütze vom Kopf geſchlagen, er harrte aber auf ſeinem
Poſten aus. Inzwiſchen waren auch die Inſaſſen der
Wagen nicht müßig geweſen. Die Lichter in den
Wa=
gen wurden ausgelöſcht und gegen 37, zum Teil große,
Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Anklage lautet auf
Gefährdung eines Eiſenbahntransportes und
rechts=
widrige Zerſtörung von Gegenſtänden, die dem
öffent=
lichen Nutzen dienen. Die Angeklagten gehören ſechs
verſchiedenen Korps an. Auf die Mitteilungen in der
Preſſe über die ſchweren Ausſchreitungen entſtand in
den betreffenden Korps und namentlich in deren Alte=
Herrenſchaften große Empörung über das Verhalten
ihrer Angehörigen, die bereits zum Teil mit den
übli=
chen ſtudentiſchen Verbindungs=Strafen belegt worden
ſind. Allerdings ſind derartige Vorkommniſſe tief
be=
dauerlich.
Dortmund, 1. Juni. In der letzten Zeit wurde im
rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet eine äußerſt ſtarke
Abwanderung polniſcher Bergarbeiter
nach Frankreich konſtatiert. Der polniſche Fürſt
Czar=
toryski hatte für ſeine im Departement Pas de Calais
gelegene Kohlenmine mehrere hundert polniſche
Berg=
arbeiter anwerben laſſen. Dieſe Anwerbung benutzten
nun Schwindler, um anderen polniſchen
Bergleu=
ten die Adreſſe des Werbe=Bureaus gegen Summen
bis zu 25 Mark zu verkaufen. Hunderte von polniſchen
Bergleuten zogen infolgedeſſen mit dieſen von den
Schwindlern erkauften Adreſſen mit ihren Familien
nach Frankreich, ſodaß eine große Anzahl von
Wohn=
ungen im Induſtriegebiet in der letzten Zeit leer
ſtan=
den. Die königliche Polizei läßt jetzt eine öffentliche
Warnung verbreiten, daß es ſich, abgeſehen von der
urſprünglichen Adreſſe des Fürſten Czartoryski, um
ein Schwindel=Manöver handelt. Die in der letzten
Zeit nach Frankreich gereiſten Bergarbeiter ſind dort,
da Arbeit für ſie nicht zu finden war, dem größten
Elend verfallen und kehren gänzlich mittellos nach
Deutſchland zurück. Einen wie großen Umfang die
Schwindelei angenommen hatte, geht daraus hervor,
daß den Grubenarbeitern von den Schwindlern erzählt
worden war, in Frankreich würden mehrere tauſend
Bergleute — man ſprach von 5000 — gebraucht. In
Bochum ſollen geſtern zwei Sonderzüge für den
Trans=
port von Bergarbeitern aus dem Induſtriegebiet mit
hren Familien nach Frankreich bereit geſtanden haben.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Den Berliner Blättern wird folgende Erklät
ung der Berliner königlichen Kapelle übe:
ſandt: „Der k. und k. Hofoperndirektor v. Weingart
ner hat öffentlich erklären laſſen, die Berliner könig
liche Kapelle ſei in undankbarer und ungerechter Weiſe
gegen ihn vorgegangen. In Wirklichkeit iſt aber ſeiner
zeit alles geſchehen, um ihn uns zu erhalten; trotzder
hat er im Vertragsbruch gegen uns ſeine Tätig
keit für die Königliche Orcheſterwitwenkaſſe rückſichts
los und widerrechtlich eingeſtellt. Wir weiſen ſein
unbegründeten Vorwürfe hierdurch mit Entrüſtung
zurück und fordern ihn auf, ſeine Aeußerungen
en=
weder zurückzunehmen oder zu beweiſen. Die
König=
liche Kapelle zu Berlin. J. A.: Das Komitee: Gentz
Nicking, Lucke, Eßberger.‟ Direktor v. Weingartne
erwidert darauf: „Ich habe keinen Vertragsbruch be
gangen. Die Vertragsverletzung fällt einzig der Ge
neralintendanz der königlichen Schauſpiele, die
Un=
dankbarkeit dem Komitee der königlichen Kapelle ir
Berlin zur Laſt. Der an mich ergangenen Aufforder
ung, die Beweiſe hierfür zu erbringen, werde ich gerne
nachkommen, jedoch nur vor dem ordentlichen Gericht
falls es den genannten Behörden darum zu tun iſt
dieſe Beweiſe zu erlangen.”
sh. Das erſte Zeppelin=Denkmal. Das
freundliche Mecklenburg=Schwerinſche Städtche
Bützow darf den Ruhm für ſich in Anſpruch neh
men, dem Grafen Zeppelin noch bei ſeinen Leb
zeiten das erſte Denkmal im deutſchen Lande er
richtet zu haben. Die Grafen Zeppelin werden ur
kundlich zum erſten Male im Jahre 1286 erwähnt, und
zwar hier in Bützow ſelbſt. Es gab eine Linie de
Geſchlechts, die ſich Bützow und eine, die ſich Zeppelin
nannte. Beide waren anſcheinend eng miteinander
verwandt, denn ſie führten dasſelbe Wappen. Da die
Bützows ſpäter nicht mehr erwähnt werden, iſt anzu
nehmen, daß ſie den Namen der mächtigeren Zweig
linie Zeppelin angenommen haben. Die
Einweih=
ungsfeierlichkeiten fanden am Dienstag nachmittag
3½ Uhr ſtatt. Für das Großherzogliche
Finanzmini=
ſterium war erſchienen Exzellenz v. Schuckmann;
fer=
ner waren anweſend Oberjägermeiſter v. Monroy und
Geh. Kammerrat Dr. Baller. Die Familie Zeppelin
vertrat Graf Konſtantin Zeppelin aus Eberswalde.
Das Denkmal macht einen eigenartigen Eindruck und
bietet dabei einen ungemein künſtleriſchen Reiz. Wie
auf den alten Thing= und Opferplätzen erheben ſich auf
einem Erdwall, der ſich in einem flachen Bogen ſpannt,
24 Granitfindlinge, die den 24 Hufen des Dorfes
Zep=
pelin entſprechen. Die Findlinge ſind durchſchnittlich
1 Meter hoch und werden rechts und links von zwei
mächtigen alten Eichen flankiert. Inmitten dieſer
Naturanlage erhebt ſich auf drei Granitſteinen ein
im=
poſanter, altersgrauer Granitfindling von 3½ Meter
Höhe. Die Vorderſeite trägt eine Bronzetafel mit der
Inſchrift: „Dem Grafen Ferdinand v. Zeppelin an der
Urſprungsſtätte ſeines Geſchlechts. 1286—1910.‟ Auf der
Rückſeite des Steins iſt das Wappen der Grafen
Zep=
pelin mit dem bekannten Eſelskopf, den die jüngere
Linie führt, angebracht. Der Graf Zeppelin hat an
den Schulzen ſeines Stammortes ein Dankſchreiben
gerichtet.
Kleines Feuilleton.
(* Die Krankheit des Kaiſers. Die
Tat=
ſache, daß der Kaiſer infolge einer Entzündung, die
ihn im Gebrauche der rechten Hand behindert, den
Kronprinzen damit beauftragt hat, ſtatt ſeiner die
laufenden Unterſchriften zu vollziehen, hat wohl
haupt=
ſächlich deshalb ſo großes und allgemeines Aufſehen
erregt, weil man ſich den ſtets körperlich und geiſtig ſo
friſchen und regen Monarchen nur ſchwer als einen
an das Zimmer gebundenen Patienten vorſtellen kann.
Denn Kaiſer Wilhelm II. iſt in den 22 Jahren ſeiner
Regierung noch niemals ernſtlich krank geweſen.
Er=
kältungen und andere kleinere Unpäßlichkeiten ſind auch
ihm nicht erſpart geblieben. Sie gingen aber immer
ſchnell vorüber. Der Kaiſer tat jedesmal alles, was
in ſeiner Macht ſtand, um ſeine Geneſung zu
beſchleu=
nigen und ſobald wie möglich wieder auf dem Poſten
Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. Die Affäre erregt
das größte Aufſehen.
Kopenhagen, 31. Mai. Das größte und peinlichſte
Aufſehen erregt die Nachricht von großen
Verun=
treuungen, deren ſich Dr. Mollerup, der
Direk=
tor des Chronologiſchen Muſeums, des national=
hiſto=
riſchen Muſeums und des Muſeums im Schloß
Roſen=
borg zu Kopenhagen ſchuldig gemacht hat. Die Höhe
der veruntreuten Beträge beziffert ſich im ganzen auf
etwa 60000 Kronen. Daß die Unterſchlagungen haben
jahrelang unentdeckt bleiben können, iſt darauf
zurück=
zuführen, daß der Direktor ſein eigener Kaſſierer war.
Eine ſachverſtändige Reviſion gab es überhaupt nicht.
Die veruntreuten Beträge ſind hauptſächlich in der
täglichen Haushaltung des Direktors verwendet
wor=
den. Der Direktor wurde von ſeinen ſämtlichen
Aem=
tern verabſchiedet.
Paris, 1. Juni. Vorige Nacht wurde das
Poſt=
amt von Tournau (Departement Seine et Oiſe)
von Einbrechern ausgeplündert, die, wie
die Nachforſchungen ergaben, in einem Automobil aus
Paris eingetroffen waren. Die Pariſer Polizei, die
ein genaues Verzeichnis der geſtohlenen Wertpapiere
erhalten hatte, konnte bereits geſtern zwei Frauen, die
einen aus dieſem Diebſtahl herrührenden Scheck einem
Bankhauſe zur Auszahlung vorlegten, in Haft nehmen.
Die Frauen weigerten ſich, ihre Namen zu nennen.
Petersburg, 1. Juni. Das Kriegsgericht
fällte das Urteil über die Räuberbande, die beſchuldigt
iſt, 33 bewaffnete räuberiſche Ueberfälle und mehrere
Raubmorde verübt zu haben. 29 wurden zum Tode
verurteilt, 13 freigeſprochen. Die übrigen
erhiel=
ten Gefängnisſtrafen.
Bo’neß (Linlithgowſhire), 31. Mai. Auf dem
Holz=
platze von Kinniel kam es heute früh zu einem ſchweren
Zuſammenſtoß zwiſchen ſtreikenden
Holz=
arbeit ern einerſeits und Nichtſtreikenden, ſowie
Polizeibeamten andererſeits. Die Ausſtändigen
grif=
fen, mit Stöcken und Schürſtangen bewaffnet, die
Ar=
beitenden an. Die Polizei trat ihnen entgegen, wurde
aber nach heftigem Kampf überwältigt. Dann trieben
die Ausſtändigen die Arbeitenden nach allen Richtungen
auseinander und ſchlugen ſie nieder. 50 der
Beteilig=
ten wurden ſchwer verletzt.
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 1. Juni. Zu den
Verun=
treuungen des Notars Hubert in
Oppenheim=
hat der Abgeordnete des 6. rheinheſſiſchen Wahlkreiſes,
Rechtsanwalt Dr. Winkler=Oppenheim, ſoeben
fol=
gende dringliche Anfrage an die Regierung gerichtet:
Ich frage hiermit an: 1. Iſt Großh. Regierung
be=
reit, den Perſonen Entſchädigung zu gewähren, welche
durch die in amtlicher Eigenſchaft begangenen
Verun=
treuungen des Notars Hubert betroffen worden ſind?
2. Iſt die Großh. Regierung bereit, wenigſtens
den=
jenigen Geſchädigten Erſatz zu gewähren, die deſſen
be=
dürftig ſind? 3. Welche Maßnahmen gedenkt die Großh=
Regierung zu ergreifen, um die Wiederholung der
artiger Fälle nach Möglichkeit zu verhindern?.
*X* Darmſtadt, 1. Juni. Der Sonderaus
ſchuß für die Verwaltungsgeſetzreviſior
erledigte heute nach dem Referat des Abg. Dr. Gläſ
ſing die Artikel 154—202 des Geſetzentwurfes üben
die Städteordnung vorbehaltlich einer näherer
Ausſprache mit der Regierung über mehrere wichtig=
Differenzpunkte. Die Artikel behandeln die Vorſchrif
ten über die Verwaltung des ſtädtiſchen Vermögens
den ſtädtiſchen Voranſchlag und die ſtädtiſche
Rech=
nung; ferner die Verwaltung und Verwendung des
Vermögens von Stiftungen, dann die Beitreibung de=
Gemeindeeinkünfte, die beſonderen Ausſchläge,
Ge=
bühren und Abgaben. Die Vorſchriften über die
diszi=
plinariſche Beſtrafung der ſtädtiſchen Beamten, der
Stadtrechner, den ſtädtiſchen Voranſchlag und die
ſtädtiſche Rechnung haben eine neue Faſſung erhalter
im Sinne einer Vereinfachung der ſtaatlichen Tätig
keit und der ſtädtiſchen Verwaltung. Hinſichtlich
de=
ſtädtiſchen Rechnung wurden die Anträge des Referen
ten, Abg. Dr. Gläſſing, angenommen, die derſelbe in
Februar d. J. zur Vereinfachung des ſtädtiſchen Rech
nungsweſens geſtellt hat. Hiernach kann angeordne
werden, daß die Stadtrechnung nur die Rubriken
Summen der Einnahmen und Ausgaben, den Abſchluß
den Nachweis über Vermögens= und Schuldenſtant
enthält und daß fernerhin mit Genehmigung der
Auf=
ſichtsbehörde auch die Rechnungsreviſion unbeſchade
des Reviſionszweckes eine bedeutende Vereinfachung
erfährt. Die Autonomie der Selbſtverwaltung ſol
auch im Gebiete der indirekten Abgaben, der Aus
zu ſein. Wenn er ſich z. B. auch nur einen Schnupfer
zuzog, legte er ſich ſofort ins Bett und ſchonte ſich auf:
äußerſte. Dieſes Mittel, von den Aerzten angeraten
erwies ſich denn auch immer als das zweckmäßigſte
und meiſt konnte der Kaiſer ſchon nach wenigen Tager
die Regierungsgeſchäfte in vollem Umfange wieder
aufnehmen. Der Grundſatz der Leibärzte des Kaiſers
ihn auch vom kleinſten Leiden ſo raſch und ſo gründ
lich zu befreien, als es ihre Kunſt geſtattet, iſt auch dies
mal angewendet worden. Die Entzündung an de
Hand des Kaiſers trägt einen vollkommen gutartiger
Charakter, und der Heilungsprozeß nimmt den nor
malen Verlauf. Ein gewöhnlicher Sterblicher würd
die Hand dabei vielleicht ruhig wie ſonſt gebrauchen
Aber für den Kaiſer lag die Gefahr der
Ueberanſtreng=
ung der Handmuskeln und dadurch einer Verlang
ſamung der Heilung vor. Seinen Namen zu ſchrei
ben, ſcheint ja an ſich keinen Aufwand an Kraft zu be
anſpruchen. Der Kaiſer aber leiſtet ſeine Unter
ſchrift manchmal, namentlich an den Vortragstager
ſeiner drei Kabinettschefs, in kurzem Zeitraume Hun
derte von Malen nacheinander. Einige
de=
regelmäßigen Vorträge hatten nun während der Ab
weſenheit des Kaiſers in England ausfallen müſſen
und infolgedeſſen waren die der kaiſerlichen Unter
ſchrift bedürfenden Papiere ganz erheblich angehäuft
Dieſer Anſpannung wollten die Aerzte die Hand des
Kaiſers nicht ausſetzen, trotzdem gerade ſeine recht
Hand, im Vergleiche zu der ſeit der Geburt ſchwäche
ren linken, außerordentlich kräftig gebildet iſt. De
Kaiſer beſitzt in ſeiner rechten Hand eine ſo erſtaun
liche Stärke, daß er ſich bei fröhlicher Laune wohl der
Spaß macht, dieſem oder jenem guten Bekannten di
Hand derart zuſammenzudrücken, daß er unwillkür
lich aufſchreit und ſich vergeblich aus der eiſernen Um
klammerung zu befreien verſucht.
2) Eine Improviſation. Das Operntheate
in Boſton, ſo erzählt der „Gaulois” war kürzlich de=
Schauplatz eines amüſanten Theaterſkan
dals. Man gab die „Tosca” und zwar auf italieniſch
Die beiden Vertreter der Hauptrollen ſangen gerad
tingsr
han
Startpreis
Netern
Nummer 126.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Junt 1910.
ſchläge und Gebühren eine Stärkung erfahren. In
der morgigen Sitzung ſteht noch die Einrichtung der
Magiſtratsverfaſſung und die ſtaatliche Oberaufſicht
über die ſtädtiſche Verwaltung zur Beratung. Der
Ausſchuß hofft, morgen die Beratung zu Ende zu
füh=
ren und dann in der nächſten Woche in gemeinſamen
Sitzungen mit der Regierung die Differenzpunkte
er=
ledigen zu können.
Militäriſches.
*⁎* Auf den Truppenübungsplätzen wird
jetzt eine Maßregel allgemein durchgeführt, die bisher
wohl nur bei den Fußtruppen üblich war. Sämtliche
Einjährig=Freiwilligen werden während des
Aufenthalts ihres Truppenteils auf den Uebungsplätzen
mit den übrigen Mannſchaften zuſammen in den
Ba=
racken oder Zelten untergebracht. Es iſt ihnen künftig
nicht mehr erlaubt, ſich in den benachbarten Gaſthöfen
oder in Privathäuſern auf eigene Koſten einzumieten.
Sie lernen ſomit die Unbequemlichkeiten des Zuſam=
Seite 5.
kennen. Gleichzeitig gewinnen ſie durch die enge
Be=
rührung mit der Mannſchaft einen beſſeren Einblick in
deren Lebensgewohnheiten und Denkweiſe, als dies
bisher der Fall war. — Wie die „N. G. C.” erfährt,
führt ſich dieſe Anordnung auf eine Kaiſerliche
Willensäußerung zurück, die den in manchen
Regimentern von den Einjährigen getriebenen Luzus
jeder Art aufs Nachdrücklichſte eingeſchränkt wiſſen will.
Wie beim Offizier, ſo ſei erſt recht bei den Einjährig=
Freiwilligen eine einfache Lebensführung die
Grund=
lage guter dienſtlicher Leiſtungen. Auf gleichen
Ur=
ſprung zurückzuführen iſt wohl auch das jetzt an die
Einjährigen ergangene ausdrückliche dienſtliche Verbot,
ihren Vorgeſetzten Geſchenke irgend welcher Art zu
machen oder ſich ihnen gegenüber in anderer Weiſe
frei=
gebig zu erweiſen. Wer künftig dieſem Verbot zuwider
handelt, hat Beſtrafung wegen Ungehorſams, wenn
nicht gar wegen Beſtechungsverſuchs zu gewärtigen.
Luftſchiffahrt.
Die Zeppelinfahrt nach Wien.
* Wien, 31. Mai. Heute vormittag fand im
Rat=
hauſe unter Teilnahme des Fürſten zu Fürſtenberg,
des Bürgermeiſters, und der Vertreter der Militär=
und Polizeibehörden eine Konferenz zur
Feſtſtell=
ung des Programms für die Ankunft
Zep=
pelins ſtatt. Fürſt zu Fürſtenberg teilte die
Fahrt=
dispoſitionen Zeppelins mit, welcher am 9. Juni
abends in Friedrichshafen aufzuſteigen, und am 10.
Juni, 3 Uhr nachmittags, in Wien einzutreffen und
nach langſamer Fahrt über der Stadt auf der
Simme=
ringer Heide zu landen gedenke. Der Kaiſer wird den
Flug vom Schönbrunner Schloſſe aus beobachten und
den Grafen Zeppelin ſodann auf dem Landungsplatze
begrüßen. Das Luftſchiff ſoll etwa 24 Stunden
verankert bleiben. Seitens des
Kriegsminiſte=
riums werden alle Garniſonen von der bayeriſchen
Grenze bis Wien und von Wien bis Troppau
angewie=
ſen, dem Grafen Zeppelin jederzeit zur Verfügung zu
ſtehen. Außerdem ſteht ein vollſtändig ausgerüſteter
Zug der Staatsbahn zu eventuellen Hilfeleiſtungen
be=
reit. Die Konferenz konſtituierte ſich als
Empfangs=
komitee unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters. Seitens
der Gemeindevertreteung ſind dem Grafen Zeppelin
mehrfache Ehrungen zugedacht.
* Frankfurt, 31. Mai. Nach lebhafter
Erörter=
ung beſchloß die Stadtverordnetenverſammlung gegen
eine beträchtliche Minderheit, der Deutſchen
Luft=
ſchiff= Aktiengeſellſchaft ein größeres
Ge=
lände öſtlich des Rebſtöckerwaldes zur Errichtung
einer Luftſchiffhalle zur Verfügung zu ſtellen;
ſtellte aber die Bedingung, daß der Magiſtrat den mit
der Geſellſchaft abzuſchließenden Vertrag den
Stadtver=
ordneten zur Genehmigung vorlege.
sr. Das Endklaſſement des
Flugmee=
tings von Veron a ergab den Sieg von
Paul=
han (Farman) in allen drei Hauptkonkurrenzen. Den
Startpreis gewann er mit einem beſten Anlauf von 23
Metern vor Efimoff (Farman) mit 42,95 Metern; den
Paſſagierpreis gewann er mit einer Flugleiſtung von
44 Kilometern vor Cheuret, der acht Kilometer und
Duray, der vier Kilometer flog. In dem Wettbewerb
der Geſamtflugleiſtung ſteht Paulhan mit 442
Kilo=
metern an erſter Stelle, dann folgt Efimoff mit 326 Ki=
lometern, Catino mit 144, Chavez mit 66 und Cheuret
mit 40 Kilometern.
Das Flugmeeting von Rouen, das vom
19. bis 26. Juni ſtattfindet und mit 200000 Franks an
Preiſen und Prämien dotiert iſt, hat zahlreiche
Meldun=
gen erhalten. Es nannten bisher Morane (Blériot),
Chriſtians (Farman), Metrot (Voiſin), van den Born
(Farman), Dickſon (Farman), Gaudart (Voiſin),
Efi=
moff (Farman), Bruneau de Laborie (Farman),
Bre=
guet (Breguet), Dubonnet (Tellier), Mignot (Voiſin),
Mlle. de la Roche (Voiſin) und Latham (Antoinette).
* London, 1. Juni. Die heutige Meldung der
„Morningpoſt”, daß ein internationales
Luft=
ſchiffahrtsabkommen zwiſchen den
Vereinig=
ten Staaten und Mexiko bevorſtehe, iſt, wie aus
Waſhington gemeldet wird, dahin zu ergänzen, daß das
Abkommen bereits fertig vorliegt und dem Senate zur
Ratifikation unterbreitet worden iſt. In dem Abkommen
iſt u. a. auch die Beſtimmung enthalten, daß die
Luft=
ſchiffer, die den Bedingungen des Vertrages nicht
ent=
ſprechen, wie Seeräuber und Schmuggler behandelt
wer=
den ſollen.
* New=York, 1. Juni. Die „New York World”
und die „St. Louis Diſpatch” ſetzten gemeinſam einen
Preis von 30000 Dollars für einen Flug von New=
York nach St. Louis mit einem Aeroplan aus. Die
„New=York Times” und die „Chicago Eveningpoſt” wollen
einen Flug von New=York nach Chicago mit 25000 Doll.
dotieren.
Sport.
K. A. K. Prinz Heinrich=Fahrt 1910. Der
große Wettbewerb um den vom Prinzen Heinrich von
Preußen vor drei Jahren geſtifteten Wanderpreis gelangt
mit der diesjährigen Prinz Heinrich=Fahrt, die in der
Zeit vom 2. bis 8. Juni ſtattfinden wird, zur Entſcheidung.
Nach den Satzungsbeſtimmungen der Veranſtaltung ſoll
der Preis in den Beſitz desjenigen übergehen, der zweimal
geſiegt hat. Tritt dieſer Fall nicht ein, entſcheidet unter
den drei Siegern das Los. Die Fahrt, die in dieſem
Jahre der Kaiſerliche Automobilklub gemeinſam mit dem
Bayeriſchen Automobilklub veranſtaltet, wird in ihrer
Streckenführung in ſechs Tagesetappen von Berlin über
Braunſchweig, Kaſſel, Nürnberg, Straßburg, Metz nach
Hom=
burg v. d. H. geleitet werden. In ſechstägiger Tourenfahrt
wird eine vorwiegend über hügeliges Gelände führende,
nahezu 2000 Kilometer lange Strecke zurückgelegt und
hierdurch Gelegenheit gegeben werden, die Zuverläſſigkeit
und Leiſtungsfähigkeit der modernen Tourenwagen zu
be=
weiſen. Da aber bei dieſen Fahrzeugen nicht nur die
Be=
triebsſicherheit, ſondern auch die Schnelligkeit eine Rolle
ſpielt, ſo ſind in den Rahmen der Veranſtaltung der Prinz
Heinrich=Fahrt zwei Schnelligkeitsprüfungen eingefügt,
von denen die eine am erſten Fahrtage auf der Strecke
zwiſchen Plaue und Genthin, die andere am vorletzten
Fahrtage in der Nähe von Kolmar i. Elſ. abgehalten
wird. Die Startliſte der diesjährigen Fahrt weiſt die
große Zahl von 127 Teilnehmern auf, die bemüht ſein
werden, in ſtrenger Einhaltung der Satzungsvorſchriften
ihre Wagen nach ſechstägiger Fahrt, ohne Defekte — und
ohne Strafpunkte — ans Ziel zu bringen.
Im Kurhauſe in Hombura v. d. H. wird am 9. Juni
abends beim Feſtmahle die Bekanntgabe der Reſultate,
die Zuerkennung des Prinz Heinrich=Preiſes und die
Ver=
teilung der zahlreichen anderen Ehrenpreiſe ſtattfinden,
die vom König von Württemberg, vom Großherzog von
Baden, vom Großherzog von Heſſen, von der Erbprinzeſſin
von Sachſen=Meiningen, von der Prinzeſſin Heinrich von
Preußen, vom Herzog=Regenten von Braunſchweig und
dem Herzoglich Braunſchweig=Lüneburgiſchen
Staats=
miniſterium, vom Kaiſerlichen Statthalter von Elſaß=
Lothringen, Grafen Wedel, von den Städten
Braun=
ſchweig, Kaſſel, Homburg v. d. H. und Nürnberg, vom
Kaiſerlichen Automobilklub, Berlin, vom Bayeriſchen
Au=
tomobilklub, München, u. a. für die Prinz Heinrich=Fahrt
1910 gewidmet worden ſind. Ueber den Verlauf der
Fahrt, an der Prinz Heinrich perſönlich teilnehmen wird
und die nach den Vorſchriften der Satzungen als
Touren=
fahrt zur Durchführung gelangt und, mit Ausnahme der
beiden Schnelligkeitsprüfungen auf nur 5½ Kilometer
lan=
ger Strecke, kein Rennen ſein ſoll, werden wir ausführlich
berichten.
Handel und Verkehr.
freie marokkaniſche Staatsanleihe im Nomi=
— 101 124000 ſpan. Peſetas, wird am 7. Juni in Berlin
ein leidenſchaftliches Duett, Mario Caravadoſſi und
die Tosca entluden ihre Gefühle in den höchſten Tönen,
als plötzlich im erſten Rang ein krampfhaftes Lachen
ertönte und die Weihe des Augenblickes völlig
zer=
ſtörte. Was war geſchehen? Aus welchem Anlaſſe
konnten rückſichtsloſe Kunſtbanauſen die ausgezeichnete
Darſtellung verhöhnen und die ganze Aufführung
ſtören? In der Tat, es war etwas Ungewöhnliches
geſchehen, wenngleich nicht gerade etwas Furchtbares.
Die Tosca hatte gemerkt, daß das Beinkleid ihres
ge=
liebten Mario Caravadoſſi irgend einer beſonders
lei=
denſchaftlichen Bewegung nicht ſtandhielt: der
Hoſen=
boden vergaß ſeine Pflicht und zerriß. Als gute
Kol=
legin ſah ſie voraus, daß ihr Partner wegen dieſes
Un=
glücks vom Publikum verlacht werden könnte. Sie
wollte ihn warnen, und in der Annahme, daß ja doch
wohl niemand Italieniſch verſtehe, ſang ſie mit
tragi=
ſchen Gebärden und beſtrickenden Leidenſchaftlichkeit:
„Drehen Sie ſich nicht um, Ihre Hoſe iſt hinten
aufge=
platzt.” Aber die Primadonna hatte ſich verrechnet.
Der Aufführung wohnten eine Anzahl Italiener bei,
die mit begreiflichem Staunen dieſe immerhin
merk=
würdige Aeußerung der in höchſten Seelennöten ſich
windenden Tosca hörten und ſchließlich ihrer
Heiter=
keit nicht Herr werden konnten. Das amerikaniſche
Publikum, das von der Improviſation nichts gemerkt
hatte, war empört, die Störenfriede wurden aus dem
Saal gewieſen und man führte ſie zur Polizeiwache.
Dort erklärten ſie den Zuſammenhang ihres Lachens
mit der Oper von Puccini. . . .
** „Eile mit Weile.” Es war an einem ſchönen
Maitag des Jahres 1881, als der Beſitzer einer Pariſer
Apotheke in der Rue Drouot einen Brief bei ſeinem
Poſtamt aufgab, der eine weite Reiſe zurücklegen
mußte; denn der Brief des Apothekers ſollte nach
Coſta Rica gehen, der mittelamerikaniſchen Republik,
die kürzlich im Zuſammenhang mit der großen
Erd=
bebenkataſtrophe wieder viel genannt wurde. Der
Brief ging auch ab und voll Spannung wartete der
Abſender auf die Antwort, denn es iſt immer ein
ſchönes Gefühl, Briefe zu erhalten, die aus fernen,
fernen Landen kommen und ſeltſame, bunte
Briefmar=
ken auf dem Umſchlag tragen. Wie lange braucht ein
Brief von Paris bis Coſta Rica? Er braucht lange,
er braucht ſogar ſehr lange. Der Abſender wartete
und wartete auf Antwort, Tage, Wochen und Monate
verſtrichen, dann kamen die Jahre, eins, zwei, drei uſw.,
nur keine Antwort. Nun endlich, nach genau 29
Jah=
ren, hat der Abſender wieder etwas von jenem Briefe
gehört Der Briefträger trat in die Apotheke in der
Rue Drouot und brachte dem würdigen Mann, deſſen
Haar inzwiſchen von der Zeit gebleicht wurde, den
Brief zurück, den er damals als rüſtiger, junger Mann
geſchrieben. Er war noch tadellos erhalten, dieſer
Brief nach Coſta Rica, trotz der 29 Jahre; nur ein
ver=
wiſchter, unleſerlicher Poſtſtempel und eine Inſchrift
auf der Rückſeite des Kuverts erzählen von der großen
Reiſe nach Zentralamerika. Die Inſchrift lautete:
„Empfänger in Coſta Rica unbekannt. Zurück an den
Abſender.” 29 Jahre! Odyſſeus, deſſen Irrfahrten
un=
ſterblich geworden ſind, brauchte nur 10 Jahre, um
wieder nach Hauſe zu kommen.
* Ein 119Jähriger. In Moskau hat ſich, wie
der „Matin” mitteilt, ein Greis namens Kuarzeneff im
Alter von 119 Jahren gefunden, der ſich gleifalls noch ganz
genau an alle Einzelheiten beim Einzuge Napoleons 1812
in Moskau erinnert. Der ruſſiſche Generalſtab beabſichtigt,
ihn nach Petersburg kommen zu laſſen, um ſich über dieſe
Tage berichten zu laſſen. Der Mann iſt noch im vollen
Beſitze ſeiner körperlichen und geiſtigen Kräfte.
* Der ſchlafende Wahlvorſteher. Im
ver=
gangenen Herbſte wurden in Kamen i. W.
Stadtver=
ordnetenwahlen vollzogen, bei denen die Handwerker=
und Bürgerpartei unterlag. Die Vertreter dieſer
Par=
tei haben gegen die Gültigkeit der Wahl Proteſt
er=
hoben, der aber von dem Kollegium verworfen wurde.
Daraufhin haben ſie den Klageweg beſchritten und
be=
haupten, der Wahlvorſteher habe während des
Wahl=
aktes zeitweiſe geſchlafen. Der Bezirksausſchuß hatte
zur Feſtſtellung der Behauptung der Kläger einen
Orts=
termin anberaumt, in welchem mehrere Zeugen
be=
kundeten, der Vorſteher habe tatſächlich bei dem
Wahl=
akte geſchlafen. Die Wahl dürfte daher für ungültig
erklärt werden.
bei den Bankhauſe Mendelsſohn u. So., der Direktion der
Diskonto=Geſellſchaft, der Berliner Handelsgeſellſchaft,
beim Bankhauſe S. Bleichröder und in Frankfurt a. M.
bei der Direktion der Diskonto=Geſellſchaft zum Kurſe
von 96¾ Prozent vom Nominalbetrage in Mark zur
Subſkription aufgelegt. Gleichzeitig erfolgt die Emiſſion
der Anleihe in Paris, Madrid und Tanger.
II. Frankfurt a. M., 1. Juni. (
Frucht=
marktbericht.) Am Wochenmarkt hält die flaue
Stimmung an, dabei bleibt das Geſchäft deſſen
unge=
achtet ein ſehr geringes, da die Mühlen und der
Kon=
ſum nur das Notwendigſte kaufen. Landweizen iſt noch
reichlich angeboten, ebenſo Landroggen, welch letzterer
im Preis ebenfalls nachgeben mußte. Auch für
auslän=
diſche Brotfrüchte zeigen die Abgeber jetzt mehr
Ver=
kaufsluſt zu nachgiebigeren Preiſen. Hafer ſtark
ange=
boten und unverändert gegen die Vorwoche. Mais und
Gerſte ſehr ſtill und preishaltend. Futterartikel und
Mehl flau.
Der Mannheimer Getreidemarkt iſt
flau, doch finden die ermäßigten Forderungen
verbef=
ſerte Kaufluſt.
An der Berliner Produktenbörſe war
Ge=
treide matt auf dringenderes und billigeres Angebot
der Provinz, bei großer Zurückhaltung der Käufer. Da
die Provinz beſonders für September verkauft, glaubt
man, daß auch die Landwirte die Ernteausſichten für
ſehr günſtig halten. Liverpool ſandte ebenfalls
wei=
chende Kurſe. Die ruſſiſchen Offerten lauteten
unver=
ändert; dagegen Laplata=Weizen billiger offeriert.
Ha=
fer lag auf ſtärkeres Provinzangebot matt.
Nach den letzten Kabelnachrichten von den
ameri=
kaniſchen Getreidemärkten (Chicago und
New=York) war Weizen anfangs ſchwach auf günſtiges
Wetter im Weſten der Vereinigten Staaten und à la
Baiſſe lautende Meldungen über Ankünfte im
Nord=
weſten. Dann trat Stimmungswechſel ein auf die
beſ=
ſere Nachfrage für Mehl in Minneapolis und beſſere
Nachfrage für Lokoware in Chicago; auch bot der
hauſſelautende Viſible Supply=Ausweis einen guten
Rückhalt. Gegen Schluß wurde die Tendenz wieder
ſchwächer, da die Baiſſiers auf den Markt drückten.
Mais war auf große Vorräte zu Beginn ſchwach, dann
erholt und ſchließlich übereinſtimmend mit Weizen
nach=
gebend. Die ſichtbaren Weizenvorräte ſind dort in
die=
ſer Woche von 22,03 Millionen Buſhels auf 20,13 Mill.
Buſh. und die Maisvorräte von 6,54 Millionen Buſh.
auf 5,49 Mill. Buſh. zurückgegangen. Auch in Kanada
erfuhren die Weizenvorräte in dieſer Woche eine
Ver=
minderung von 7,88 Mill. Buſh. auf 6,36 Mill. Buſh.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilogramm wie
folgt: Weizen, hieſiger und Wetterauer, 20.00,
Kurheſſiſcher 20.00, Norddeutſcher 20.00, Redwinter
20.50—21.00, Laplata 20.50—21.00, Kanſas 20.50—21.00,
Rumäniſcher 21.25—21.50, Ruſſiſcher 21.50—21.75,
Donau=
weizen 21.25—21.50, Walla Walla ——; Roggen,
hie=
ſiger, 15.00—15.10, Bayeriſcher (Pfälzer) 15.00—15.10,
Ruſſiſcher —.—, Rumäniſcher —.— Amerikaniſcher —
Gerſte, Pfälzer, 16.50—17.00, Riedgerſte 16.50—17.00,
Fränkiſche 16.50—17.00, hieſige und Wetterauer 16.00 bis
17.00, Kurheſſiſche Futtergerſte 12.00—12.25, Ungariſche
; Hafer hieſiger, 15.00—15.60, Bayeriſcher 15.10
bis 15.60, Ruſſiſcher —.—, Rumäniſcher ——,
Amerika=
niſcher ——; Mais mixed 16.10—16.40, Donau=Mais
16.10—16.50, Laplata 16.10—16,40, Weißer Mais 16.20
bis 16.50, Ruſſiſcher 16.00—16.50, Rumäniſcher 16.00 bis
16.40; Weizenſchalen 9.50—10.00, Weizenkleie 9.00—9.50,
Roggenkleie 9.50—10.00, Futtermehl 12.50—14.00,
Bier=
treber, getrocknet, 12.60—13.25, Weizenmehl, auf
Liefe=
rung per September=Dezember, 27.00—27.50;
Weizen=
mehl, hieſiges, Nr. 0 28.00—28.50, feinere Marken
28.75— 29.00: Nr. 1 27.50—27.75, feinere Marken 28.00
bis 28.25; Nr. 2 27.00—27.25, feinere Marken 27.50 bis
27.75: Nr. 3 26.00—26.50, feinere Marken 26.75—27.00;
Nr. 4 25.50—25.75, feinere Marken 26.00—26.25.
Rog=
genmehl, hieſiges, Nr. 0 22.50—23.00, Nr. 1 19.50
bis 20.00, Nr. 2 16.00—16.50.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Es iſt an dieſer Stelle ſchon ſo häufig über
mancherlei Uebelſtände in unſerer Reſidenz geſchrieben; es
* Berlin, 1. Juni. Die neue 5prozentige ſteuer= wird aber an betreffender Stelle ſelten Notiz von
be=
rechtigten Klagen der Bewohner genommen und noch
nalbetrage von 81910 440 Mark — 101 124000 Franken weniger Abhilfe geſchaffen. Vor längerer Zeit bat ein
Leſer höflich um Aufklärung, weshalb das Gas hier ſo
viel ſchlechter und teurer ſei wie in vielen anderen Groß=
und Kleinſtädten. Darauf kam ein langer hochgelehrter
Aufſatz über Gasfabrikation uſw. mit allen möglichen
Fachausdrücken, aber keine für das Publikum
verſtänd=
liche Erwiderung. Seit einiger Zeit iſt das Gas nun
wieder ſo ſchlecht, daß einem die Annehmlichkeit, auf Gas
zu kochen, ſehr verleidet wird und eine Klage darüber
wohl berechtigt iſt. Vielleicht achten ſparſame
Haus=
frauen mal ſelbſt darauf, wie ſchlecht das Gas beſonders
in der Zeit zwiſchen 11 und 1 Uhr mittags brennt.
Schon beim Anzünden ſtrömt vorher eine Menge Luft
aus, die nicht brennt, wohl aber in der Gasuhr
mitge=
meſſen wird und von uns als gutes Gas bezahlt werden
muß; die Flammen brennen rot und ſehr unruhig und
geben wenig Hitze. Jetzt hat man uns noch eine hohe
Gasſteuer” von über 30 Proz. auferlegt, obgleich die
Stadt doch bedeutende Ueberſchüſſe bei der Gasanſtalt
zu verzeichnen hat. Da wäre doch wohl Selbſthilfe
ge=
boten und müßten wir Hausfrauen den Vätern der
Stadt einfach den Krieg erklären dadurch, daß wir den
Gasverbrauch auf das allernötigſte
be=
ſchränken und unſeren Männern die hohen Steuern
ein wenig erleichterten. Ich habe meinen alten noch
guten Petroleumkocher wieder hervorgeholt und auch die
hübſchen Petroleumlampen wieder in Ordnung gebracht;
wenn beide ſtets ſauber gehalten und täglich gebraucht
werden, brennen ſie ſehr gut und riechen faſt gar nicht=
Es iſt ein ſehr angenehmes Kochen und wie traulich iſt
es abends im Zimmer bei der gemütlichen Lampe.
Hoffentlich folgen viele Hausfrauen meinem Rat und
Beiſpiel. Vielleicht haben die geſtrengen Oberhäupter
der Stadt ſchließlich doch ein Einſehen und führen einen
Einheitspreis von 12 Pfg. anſtatt 16 Pfg. ein; die
Ein=
nahmen würden ſich ſicher trotz des niedrigen Preiſes
weſentlich erhöhen. Wenn dann das Gas auch noch
„beſſer” hergeſtellt würde, würden ſicher keine Klagen
mehr von uns eingeſandt werden.
Eine ſparſame Hausfrau=
Vermiſchtes.
— Feuerwehr=Auto. Vor einigen Tagen
fand in Karlsruhe im Beiſein zahlreicher
Ver=
treter der Behörden die offizielle Abnahme der neuen,
für die ſtändige Feuerwehr in Dienſt geſtellten Auto=
mobil=Fenerſpritze ſat. Nach knap drei
Mi=
nuten war dieſe Spritze, die gleichzeitig einen Erſatz
des Mannſchaftswagens mit der Kohlenſäureſpritze
und der Dampfſpritze nebſt Beiwagen (Tender) bildet, zur
Stelle. Ein Ruck an dem Hebel des Motors, ein raſches
Abrollen mehrerer Schläuche, und ſchon nach Verlauf
einer weiteren Minute — alſo vier Minuten nach dem
Alarm — gab die neuartige Spritze aus zwei Rohren
Waſſer. Es wurde hierzu noch das in dem Keſſel
mit=
geführte Waſſer benutzt, bis nach einer weiteren
Mi=
nute die Verbindung mit den Hydranten hergeſtellt
war und nunmehr die volle Ausnutzung der
motori=
ſchen Kraft erfolgen konnte. Zunächſt aus vier, dann
ſpäter aus acht Leitungen wurden enorme
Waſſer=
maſſen bis zu einer Höhe von etwa 30 Metern
ge=
ſchleudert und man bewunderte allgemein die
außer=
ordentliche Leiſtung dieſer neuen Erfindung. Bei der
Benutzung von Strahlrohren mit 12—30 Millimeter
lichter Weite gelang es, eine Höhe bis zu 50 Metern
zu erreichen, eine bei gleicher Waſſerſtärke noch nie
er=
zielte Leiſtung. Dann wurden noch mit der Maſchine
am Stadtgartenſee Saugproben vorgenommen, welche
bewieſen, daß das neue Feuerwehrgerät ebenſo
ſinn=
reich wie in techniſch kunſtvoll durchgeführter
Konſtruk=
tion hergeſtellt iſt. Die neue Spritze iſt ein
Benzin=
auto mit Hochdruckzentrifugalpumpe, ſie kann das
Waſſer entnehmen aus Hydranten oder aus Brunnen
und Waſſerläufen. Die Pumpe iſt fünfſtufig gebaut
und kann in der Minute 1500 Liter bei ſechs
Atmo=
ſphären fördern. Die maximale Fahrgeſchwindigkeit
beträgt 38 Kilometer bei gerader Strecke und voller
Beſetzung. — Die Koſten eines ſolchen Wagens
be=
tragen 25000 Mark, während ein Auto=Löſchzug mit
Dampfſpritze, Beiwagen und Kohlenſäureſpritze 87000
Mark koſten würde. Außerdem iſt der Betrieb billiger
wie bei Pferdebeſpannung. Die feuerwehrtechniſche
Ausführung ſtammt aus den Vereinigten
Feuerwehr=
gerätefabriken Ulm=Nürnberg. Für die Feuerwache
Wiesbaden iſt die Anfertigung einer ſolchen
automobi=
len Feuerſpritze in Auftrag gegeben, während in
Frankfurt a. M., St. Gallen, Brüſſel uſw. ſolche ſchon
längere Zeit mit dem beſten Erfolg in Gebrauch ſind.
— Der Deutſche Richterbund, welcher mit
dem Jahre 1909 ins Leben getreten iſt, will bei den
Refor=
men, die auf allen Gebieten der Rechtspflege in Ausſicht
ſtehen, dem Richterſtande die ihm gebührende Mitwirkung
ſichern. Er beſteht aus den meiſt erſt in jüngſter Zeit
ge=
gründeten Landesrichtervereinen von Preußen, Bayern,
Sachſen, Württemberg, Elſaß=Lothringen, Heſſen und
mehreren kleineren Bundesſtaaten. In der kurzen Zeit
ſei=
nes Beſtehens hat er es auf mehr wie 5700 Mitglieder
gebracht; die Zahl ſeiner Mitglieder bleibt nur noch um
etwa 1500 hinter der des ſeit Jahrzehnten beſtehenden
Deutſchen Anwaltvereins zurück.
Literariſches.
— Das Drama. Bd. I: Von der Antike zum
franzöſiſchen Klaſſizismus. Von Dr. Bruno Buſſe.
Mit drei Abbildungen. („Aus Natur und Geiſteswelt.”
Sammlung wiſſenſchaftlich=gemeinverſtändlicher
Darſtel=
lungen aus allen Gebieten des Wiſſens. 287. Band.)
Ver=
lag von B. G. Teubner in Leipzig. 8. 1909. Preis geh.
M. 1.— in Leinw. geb. M. 1.25. Dem Charakter der
Samm=
lung entſprechend iſt im weſentlichen nur der Gang der
Entwicklung mit knappen Strichen gezeichnet, doch hat der
Verfaſſer beſonderen Wert darauf gelegt, Perſönlichkeit
und Lebenswerk wenigſtens der großen Meiſter des
Dramas — Aiſchylos, Sophokles, Euripides, Ariſtophanes,
Plautus, Terenz, Marlowe, Vondel, Lope, Calderon,
Corneille, Racine, Moliere und vor allem Shakeſpeare —
möglichſt eingehend zu behandeln. Das Bändchen, dem
zwei weitere folgen ſollen, die die Darſtellung bis zur
Gegenwart führen, ſei der Beachtung unſerer Leſer beſtens
empfohlen.
Das belgiſche Königspaar am Kaiſerhofe.
* Potsdam, 31. Mai. Nach der Tafel hielten
die Herrſchaften im Muſchelſaal Cercle. Nachmittags
wurde eine Ausfahrt unternommen. Die Kaiſerin fuhr
mit der Königin, der König im zweiten Wagen mit der
Prinzeſſin Viktoria Luiſe. Man begab ſich nach der Villa
Liegnitz zu dem Prinzenpaar Auguſt Wilhelm und fuhr
dann nach Glienicke zu dem Prinzenpaar Friedrich
Leo=
pold. Außerdem wurde das Marmorpalais beſucht, wo
das Kronprinzenpaar mit ſeinen Kindern die hohen Gäſte
empfing. Man begab ſich dann über die Orangerie unv
Belvedere nach der Villa Ingenheim, wo bei dem
Prinzen=
paar Eitel Friedrich der Tee genommen wurde. Die
Kö=
nigin der Belgier machte ſodann mit dem
Kronprinzen=
paar und den Prinzenſöhnen einen Spazierritt.
Der König machte dem Kaiſer in deſſen
Ge=
mächern einen Beſuch und verweilte dort eine Stunde bis
unmittelbar vor der Tafel. Der König verlieh eine große
Reihe von Orden.
* Berlin, 1. Juni. Auch die Parade der
Ber=
liner Garniſon auf dem Tempelhofer Feld, die heute
vormittag bei herrlichem Wetter ſtattfand, wurde in
Ver=
tretung des Kaiſers von dem Kronprinzen
abgenom=
men. Der Parade wohnten die Kaiſerin, der
Kö=
nig und die Königin der Belgier, die
Kronprin=
zeſſin, die übrigen Prinzen und Prinzeſſinnen, die
chine=
ſiſche Militärmiſſion, Mitglieder der deutſch=amerikaniſchen
Kriegervereine und zahlloſes Publikum bei.
* Berlin, 1. Juni. Die Parade wurde, wie
bereits bemerkt, in Vertretung des Kaiſers durch den
Kronprinzen abgenommen. Die Truppen nahmen, wie
immer, in zwei Treffen Aufſtellung, im zweiten die
Verinenen, Die Parade nurde kommandiert von dem
kommandierenden General Generaladjutant von
Löweufeld. Die Kaiſerin, die fürſtlichen Gäſte und der
Kronprinz trafen in Automobilen von Potsdam ein.
Der Kronprinz, in der Uniform der Paſewalker
Küraſſiere, und der König der Belgier, in der Uniform
ſeiner 16. Dragoner, ſtiegen mit den übrigen
Fürſtlich=
keiten zu Pferde. Die Kaiſerin, die Königin der
Bel=
gier und die Prinzeſſin Viktoria Luiſe beſtiegen einen
offenen, à la Daumont gefahrenen, vierſpännigen
Wagen; in weiteren Wagen nahmen die Kronprinzeſſin
und die übrigen Prinzeſſinnen Platz. Der Kronprinz,
den König der Belgier zu ſeiner Rechten, ritt mit den
übrigen Fürſtlichkeiten unter dreifachem Hurra die
Fronten ab, während die Truppen gemeinſam
präſen=
tierten. Der erſte Vorbeimarſch erfolgte in
Kom=
pagniefronten, beim zweiten defilierte die Infanterie
in Regimentskolonne und die berittenen Truppen im
Galopp. Nach der Parade fuhren die Kaiſerin und die
Königin der Pelgier, eskortiert von der Leibgarde des
Kaiſers, zum Berliner Schloß; auch der König der
Belgier begab ſich dtrekt ins Schloß zurück. Der
Kron=
prinz ſetzte ſich an die Spitze der Fahnen und
Stan=
darten. Das Publikum bereitete der Kaiſerin, dem
Kronprinzen und dem belgiſchen Königspaare herzliche
Huldigungen.
Die bosniſche Reiſe Kaiſer Franz Joſefs.
* Serajewo, 31. Mai. Heute vormittag
emp=
fing der Kaiſer im Palais die Landesregierung und
den Bürgermeiſter Serajewos mit dem Gemeinderat,
ferner Abordnungen aller Riten, eine ſerbiſch=orthodoxe,
eine moslemiſche und eine katholiſche Laiendeputation,
eine Abordnung der Landesbeamten, eine Deputation
der Handelskammer und der Advokatenkammer, deren
Führer an den Kaiſer Huldigungsanſprachen hielten.
In ſeiner Erwiderung dankte der Kaiſer für die
Ver=
ſicherungen der Treue und Ergebenheit und verſicherte,
ſeine Beſtrebungen ſeien auf den Schutz und das
Wohl=
ergehen der Bevölkerung gerichtet, die ſeines
Wohlwol=
lens ſicher ſein könne. Ferner empfing der Kaiſer die
fremdländiſchen Konſuln, das Offizierkorps, Vertreter
der Bank=, der Großinduſtrie= und der Finanzwelt.
Mit=
tags kehrte der Kaiſer nach Konak zurück, von einer
großen Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt.
* Serajewo, 31. Mai. Der Kaiſer beſichtigte
heute nachmittag die Kirchen aller Konfeſſionen, ſowie
das Rathaus. Der Monarch, welcher ſich eines
ausge=
zeichneten Befindens erfreut, war von den herzlichen
Ovationen, welche ihm die Bevölkerung überall
berei=
tete, ſichtlich angenehm berührt. Nach dem Diner reiſten
die Miniſterpräſidenten Freiherr von Bienerth und
Graf Khuen=Hedervary nach Wien bezw. Peſt ab.
* Serazewo, 1. Juni. Heute früh wurde in
den Straßen eine vom 31. Mai datierte Allerhöchſte
Entſchließung angeſchlagen, nach welcher 200
Sträf=
lingen der Strafarreſt erlaſſen wird; darunter
befinden ſich 31 Militärſträflinge, ſechs wegen
Hochver=
rats Verurteilte und andere wegen politiſcher
Ver=
brechen Verurteilte.
* Serajewo, 1. Juni. Der Kaiſer nahm heute
vormittag die Parade über die Truppen der Garniſon
ab. Eine zahlloſe Menſchenmenge bereitete ihm
ſtür=
miſche Sympathretundgebungen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 1. Juni. Als der Kronprinz heute
mit=
tag nach Schluß der Parade über den Schloßplatz durch
den Luſtgarten zum Schloß ritt, wurde von einem Manne
eine Konſervenbüchſe geworfen, die vor die Füße
eines Schutzmanns fiel. Der Mann wurde feſtgehalten.
Wie ſich herausſtellte, war die Konſervenbüchſe mit
Perl=
bohnen gefüllt. Der Mann, der ſie geſchleudert hat, iſt der
Polizei ſchon ſeit längerer Zeit als Geiſteskranker
bekannt. Er heißt Abraham Eierweiß, iſt geborener Ruſſe,
betreibt hier in der Kaiſer Wilhelm=Straße ein
Partie=
warengeſchäft und wohnt in der Meyerbeerſtraße.
* Verlin, 1. Juni. Die „Norddeutſche Allgemeine
Zeitung” druckt aus der von der „Germania”
veröffent=
lichten Ueberſetzung der neuen päpſtlichen
Enzyklika verſchiedene gegen die
Refor=
matoren gerichtete Stellen ab und bemerkt,
daß dieſe Aeußerungen in evangeliſchen Kreiſen großes
Aufſehen erregen. Sie zitiert im Anſchluß daran folgende
Bemerkung der „Kreuzzeitung‟: Einem ſolchen Vorgehen
des Papſtes gegenüber — wenn es wirklich erfolgt iſt —
müſſen alle Verſuche, den äußeren Frieden unter den
Kon=
feſſionen zu fördern, erfolglos bleiben.
* Berlin, 1. Juni. Der italieniſche Miniſter des
Aeußeren, San Giuliano, trat heute vormittag
8 Uhr die Rückreiſe nach Rom an. Auf dem
Bahn=
hofe fanden ſich zur Verabſchiedung der italieniſche
Botſchafter Panſa mit dem Perſonal der Botſchaft und
Staatsſekretär Freiherr von Schön ein.
* Ulm, 1. Juni. Der Lordmayor von
Bir=
mingham iſt geſtern abend in Begleitung von ſieben
Herren hier eingetroffen, im Münſter=Hotel abgeſtiegen
und hat heute die ſtädtiſchen Wohlfahrtseinrichtungen
beſichtigt.
* Peſt, 1. Juni. (Reichstagswahlen.) Bis
Mittag ſind gewählt: 41 Mitglieder der Nationalen
Arbeitspartei, 6 von der Koſſuthpartei, und 5 parteiloſe
Siebenundſechziger, je einer von der Juſthpartei und der
klerikalen Volkspartei, ein Slovake, ein Rumäne und ein
parteiloſer Achtundvierziger. Die Koſſuthpartei gewinnt
einen und verliert ſechs, die Volkspartei verliert vier, die
Zuſthpartei und die Runänen ſe einen Sitz. ſinter der
Gewählten befinden ſich Graf Stephan Tisza, ſowie di
früheren Miniſter Koſſuth, Baranyi und Graf Juliu=
Andraſſy.
* Serajewo, 1. Juni. Die Eröffnung des bos
niſchen Landtages wurde auf den 15. Juni feſt
geſetzt.
* Kopenhagen, 1. Juni. Das Ritzauſche Bureg
teilt mit: Da unter den gegenwärtigen politiſchen Ver
hältniſſen die Bildung eines neuen Kabi
netts auf Schwierigkeiten geſtoßen iſt, forderte
König heute den Miniſterpräſidenten Zahle auf
Demiſſion des Miniſteriums zurückzuzieh
was darauf geſchah.
* Kopenhagen, 1. Juni. Der Miniſterpräſident Zahl
äußerte ſich einem Vertreter von „Ritzaus Bureau” gegen
über, daß das Miniſterium wieder ſein Entlaſſungs
geſuch einreiche, ſobald der Reichstag, nachdemd
Urteil des Reichsgerichts im Verfahren gegen den frühere
Miniſterpräſidenten Chriſtenſen und den früheren Miniſte
des Innern Berg ergangen ſein werde, einberufen ſei.
* Konſtantinopel, 1. Juni. Wie „Ikdam” erfährt
ſoll Rußland den übrigen Schutzmächten mitgeteit
haben, daß eine andere Löſung geſucht werden müſ
da die Wiedereinſetzung Zaimis die Pforte nicht
friedenſtelle.
* Buenos Aires, 1. Juni. Der Feier der
Grund=
ſteinlegung zu dem von der deutſchen Koloni
geſtifteten Monumentalbrunnen wohnten Pre
ſident Fiqueroa Alcorta, mehrere Miniſter, höhere Of
ziere, ſowie die deutſche Kolonie bei. Generalober
von der Goltz beglückwünſchte die Deutſchen zu den
Beweis der Achtung für Argentinien und drückte i
Namen des Kaiſers und ſeinem eigenen die Sympathi
für die argentiniſchen Kameraden aus. (Lebhafter Bei
fall.) — Die Mannſchaften des deutſchen Kreuzers „Bre
men” und argentiniſche Truppen erwieſen die milite
riſchen Ehren.
H.B. Mailand, 1. Juni. Unter den in der Umgeb
ung von Ravenna von einer
Maſſenvergiftun=
durch den Genuß von Speiſe=Eis Betroffenen i
ein vierter Todesfall zu verzeichnen. Der Zuſtand de
70 in Maſſena Erkrankten verſchlimmert ſich.
Darmkatarrhe
Brechdurchfälle
man die Säuglinge ſchützen durch die Ernährung
mit „Kufeke” und Milch, welche im Magen gut
ver=
daut werden und im Darm weniger leicht zur Gärung
kommen wie die Kuhmilch allein.
(13075
Magenleidende, Gichtiker,
Rhenma=
tiker etc. können laut
Anerkennungs=
ſchreiben köſtliche Salate, ſaure Speiſen
etc. genießen mit Citrovin=Eſſig.
11313
M.
1 Post
eosenbraurlaschenbiere
sind hochfeine Qualitätsbiere.
Nummer 126₰
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1910.
Seite 7.
Haes wohl für jedermamn von Vorteit ſein dürſte,
ſeine Einkäufe in Herrentuchen und
Damenkleider=
ffen nur bei ſolchen Geſchäften zu machen, die ſtets
ſtrebt ſind, ihre Kundſchaft mit nur guter Ware bei
ißerſt billigen Preiſen zu bedienen, ſo ſſei auf den
r heutigen Nummer beigefügten Proſpekt der Firma
chwetaſch & Seidel, Tuchfabrik und Verſandhaus,
(11322
premberg N. L., aufmerkſam gemacht.
meeeneene
2 a 2
Bestellungen
auf das
= Darmstädter Taablatt
mit illustriertem Unterhaltungsblatt
werden von allen Kaiserl. Postanstalten,
Briefträgern, von der Expedition (Rheinstr. 23)
den Zeitungsträgerinnen, sowie von den
Agenturen jederzeit entgegengenommen.
IIIIIIN1111!
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Der geſtern
über Mitteleuropa lagernde Rücken hohen Drucks hat
ſich verſtärkt und das nördliche Tief abgehalten. Bei
lebhaftem ſüdweſtlichen Winde blieb daher das Wetter
ganz trocken und zeitweiſe heiter. Heute morgen bringt
der Süd zunehmende Erwärmung. Bei hohem Druck
über Oſt= und Südeuropa iſt die Bildung kleiner
Rand=
wirbel zu erwarten, die ſtrichweiſe einzeln Regen bringen.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 2. Juni:
Vielfach heiter, nur ſtrichweiſe geringer Regen, warm.
Großh. Landesmuſeum. Geöffnet: Sonn= und
Feiertags von 10—1 Uhr, Mittwochs und Sonntags
von 3—5 Uhr, Eintritt frei; Dienstags, Donnerstags
und Samstags von 11—1 Uhr gegen Eintrittsgeld.
Gottesdienſt bei der israelitiſchen Keligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 3. Juni 1910.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 4. Juni 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbat=
ausgang 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag den 4. Juni
Vorabend 7 Uhr 40 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 9 Uhr
30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 5. Juni an:
Morgens 6 Uhr — Min. Nachmittags 7 Uhr — Min.
Abends 9 Uhr 30 Min.
NB. Mittwoch, den 8. Juni:
Rausch Chaudesch Sivon.
Statt Karten!
Die glückliche Geburt eines gesunden
kräftigen Knaben zeigen hocherfreut an
A. Binzel, Grossh. Oberlehrer
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Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 7 Uhr im „Schützenhof”.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo”
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 3. Juni.
Aecker=Verſteigerung des Martin Fuchs um 10 Uhr
auf dem Ortsgericht I.
Hofreite=Verſteigerung des Adolf Theiß (
Beſ=
ſungerſtraße 88) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
von 10—7 Uhr).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſez
für den Inſeratenteil: Jſ. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nichs
zurückgeſandt.
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Kurſe vom 1. Inni 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
3f. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,40
3½ Deutſche Reichsanl. . 92,80
64,30
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,50
3½ do. Conſols . . . . 92,80
84,30
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,70
93,60
do.
3½
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,70
92,20
do.
do.
3
4 Hamburger Staatsanl. 101,90
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,30
91,70
do.
80,80
3 Sächſiſche Rente . . . 83,60
4 Württembergerv. 1907 101,90
do.
3½
3½,
5 Bulgaren=Tabak=Anl.
1¾ Griechen v. 1887 . .
3¾/ Italiener Rente . .
4½ Oeſterr. Silberrente.
do. Goldrente . .
do. einheitl. Rente
Portug. unif. Serie I
do. unif. Ser. III
do. Spezial.
5 Rumänier v. 1903 . . 1
do. v. 1890 . .
do. v. 1905 . .
4 Ruſſen v. 1880. . . .
93,10
.48,60
97,90
99,20
* 94,20
I 66,10
68,00
13,00
102,50
94,90
90,60
92,00
90,00
InProz.
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 92,75
4½ do. v. 1905 . . . . 100,25
92,50
3½ Schweden . . .
4 Serbier amort. v. 1895 85,50
4 Türk. Admin. v. 1903 88,50
4 do. unifiz. v. 1903 94,70
4 Ungar. Goldrente . . 95,10
do. Staatsrente . 92,25
5 Argentinier . . . . . . 101,90
do.
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,20
Chineſ. Staatsanleihe 102,60
90,60
do.
4¼ Japaner . . . . . . . 97,90
5 Innere Mexikaner . . 100,50
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 97,00
5 Gold=Mexikaner . .
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
. . . 145,00
4 Nordd. Lloyd . . . . 112,90
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 123,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408 120,20
4 Baltimore & Ohio . . 113,00
4 Gotthardbahn . . . .
InProz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 161,30
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23,60
4 Pennſylvania R. R. 132,50
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 200,20
. 82,00
Werger=Brauerei
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 482,75
Fabrik Griesheim . . . . 260,60
Farbwerk Höchſt . . . . . 483,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 324,00
Lahmeyer . . .
..117,25
Schuckert .
.. . . 166,00
Siemens & Halske . . . 248,50
Adlerfahrradwerke Kleyer 416,75
Bochumer Bb. u. Guß . . 237,52
Gelſenkirchen . . . . . . . 213,40
Harpener . . . . . . . . . 198,30
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 226,70
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . .
4 Pfülzer Prt. . . . . . 101,00
92,20
3½ do.
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,20
do. ſteuerfrei . 99,30
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,20
do.
97,80
alte .
do.
5 Oeſterr. Südbahn . . 99,50
do.
82,80
do.
3 Raab=Oedenburger . . 75,20
Ruſſ. Südweſt. . . . . 90,40
4 Kronpr. Rudolfbahn .
In Proz.
Bf.
2¼ Livorneſer . . . . . . 76,20
4 Miſſouri=Paciſic . . . 80,25
4 Bagdadbahn Mk. 408 87,40
5 Anatoliſche Eiſenb.. .
5 Tehuantepec . . . . . 102,00
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. 173,50
4 Darmſtädter Bank 130,50
250,70
Deutſche Bank
4 Deutſche Vereinsbank 128,00
4 Diskonto=Geſellſchaft 188,40
Dresdner Bank 159,00
Mitteldeut. Kreditbk. 119,70
Nationalbk. f. Deutſchl. 123,50
101,20
4 Pfälzer Bank . .
145,00
4 Reichsbank
Rhein. Kredit=Bank . 139,25
Wiener Bank=Verein 137,00
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,20
do. S. 19 . . . . . 92,40
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do.
91,00
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
do.
92,20
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
91,10
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917)100,10
do. (unk. 1914) 91,30
4 Südd. Bd.=Kr.=Br.=Pf. 100,60
do,
3½
92,50
Bf.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt . . . . .
3½ do.
4 Frankfurt . . .
3½ do.
4 Gießen .
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
4 Karlsruhe
3½ do.
4 Magdeburg. .
3½ do.
4 Mainz .
3½ do.
4 Mannheim .
3½ do.
4 München . .
3½ Nauheim
Nürnberg . .
3½ do.
4 Offenbach .
3½ do.
4 Wiesbaden .
3½ do.
4 Worms . .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886 ₰
InProz.
.100,20
91,50
.100,90
95,10
100,50
91,60
91,40
.100,10
100,10
.100,60
102,00
91,20
83,30
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 163,00
3½ Cöln=Mindner „ 100
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Hall, Komm, „ 100 105,50
In Proz.
Zf.
3 Madrider Fs. 100 78,10
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
.135,50.
4 Oeſterr. 1860er Loſe 174,55
3 Oldenburger .
.116,00
2½ Raab=Grazer fl. 150
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger Tlr.
Freiburger
Fs.
Mailänder
Fs.
do.
Fs.
Meininger
fl.
Oeſterreicher v. 1864 „
do. v. 1858 „
Ungar. Staats „
Venediger
Frs.
Türkiſche
,
20 212,90
15 —
45 —
10 —
39,25
100 573,00
100 468,00
100 389,00
30 40,10
400 185,60
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns .
20,44
20 Franks=Stücke .
16,22
Oeſterr. 20=Kronen . .
16,90
Amerikaniſche Noten .
4,19
Engliſche Noten .
20,49
Franzöſiſche Noten . . . . 81,05
Holländiſche Noten . . . . 169,15
Italieniſche Noten . . . . 80,65
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,00
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 81,05
Reichsbank=Diskonto . . .
Reichsbank=Lombard 83f. 5%
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Jun 1910.
Nummer 126.
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1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Reles.
Donnerstag, 2. Juni.
1910.
Voranz
Die morgige Nummer dieſer Zeitung enthält den Wegweiſer durch unſere großzügig
angelegten 95 Pfennig=Angebote. Auf folgende Punkte weiſen wir ſchon heute die geehrten
Leſer hin:
Erſtens: Die 95 Pfg.=Woche beginnt Samstag, den 4. Juni, morgens um 9 Uhr. Der
Vorbereitungen wegen wird unſer Geſchäft an dieſem Tage erſt um 9 Uhr
früh geöffnet.
Zweitens: Durch mühevolle Vorbereitungen werden alle ähnlichen Veranſtaltungen der
letzten Jahre in den Schatten geſtellt werden.
Drittens: Auch anſpruchsvolle Kreiſe der Bürgerſchaft werden an der Hand der morgen
erſcheinenden Preisliſte in reicher Fülle hervorragende Angebote in dieſer
Preislage finden.
Viertens: Der Warenverſand geſchieht an dieſen Tagen erſt von 5 Mark an.
Auswahl=
ſendungen von den angezeigten Waren können nicht verabfolgt werden.
Hin=
gegen geſtatten wir gern den Umtauſch nach Ablauf der 95 Pfg.=Woche.
Fünftens: Die Eröffnung der Schaufenſter findet Freitag, den 3. Juni gegen Abend ſtatt.
Die Beleuchtung der Fenſter dauert am Freitag Abend bis 11 Uhr.
Ein Spaziergang durch die Ludwigſtraße dürfte Sie überraſchen.
Beachten Sie Fenſter und die morgen erſcheinende =Annonce.
(11316
S. Wronker 8 Lo., Darmstadt.
Riffe der Liebe.
Ein Blankeneſer Roman
von Ewald Gerhard Seeliger.
(Nachdruck verboten.)
15)
Aber der Vater ließ nicht locker. Arno mußte ihm mit
Büchern und Heften ins Arbeitszimmer folgen. Hier
wurde zunächſt unter vielen Schmerzen der lateiniſche
Auf=
ſatz geboren. Die mathematiſchen Aufgaben, die dann an
die Reihe kamen, waren noch viel qualvoller.
Während=
deſſen hielt der Vater ſeinem Sprößling eine Strafpredigt
in Fortſetzungen über das Thema: Was ſoll aus Dir
wer=
den, wenn Du nichts in der Schule lernſt?
Arno hatte wohl eine paſſende Antwort darauf, er
brauchte nur an ſein Skizzenbuch zu denken. Doch er hütete
ſich davor, ſie zu verraten. Er hätte damit keinen Beifall
geerntet.
Als Diedrich Geſterling am Montag morgen, ehe er in
die Kommiſſionsſitzung ging, für ein paar Augenblicke in
den Geſchäftsräumen ſeiner Firma erſchien, fand er auf
dem Schreibtiſch ſeines Privatzimmers einen Brief, in dem
Matthias Harms höflich und korrekt ſeine Kündigung
aus=
ſprach. In der erſten Aufwallung wollte er dieſes
Schrei=
ben in tauſend Stücke zerreißen. Dann aber drückte er auf
den Knopf und ließ den Abſender zu ſich bitten.
Matthias Harms trat ein. Verlegen und unſicher
ſuchte er ſeine großen Hände irgendwo zu verſtecken.
End=
licllegte er ſie auf den Rücken,
Se wnden biſ. älndigung urüſchichet bichl der
Chef.
Der Prokuriſt nahm die Hände wieder nach vorn und
rang ſie, daß ſie noch röter wurden.
Weshalb wollen Sie gehen? fragte Diedrich
Geſter=
ling ärgerlich.
Ich will mich ſelbſtändig machen, erwiderte Matthias
Harms, und das Wort erlöſte ihn wie mit Zauberei von
ſeiner inneren Bedrängnis. Jetzt ließ er die Hände ſinken.
Ich nehme die Kündigung nicht an, entſchied der Chef,
reichte den Brief zurück und erhob ſich. Sie wiſſen, ich kann
Sie nicht entbehren.
Kein Menſch iſt unerſetzlich, wagte Matthias Harms
zu behaupten und ſtreckte unwillkürlich ſeine rechte Hand
aus, um das Papier nicht auf die Erde fallen zu laſſen.
Und ſchon griff er zu.
Ich bin über die Gründe, die Sie zu dieſem Schritt
veranlaßt haben, vollſtändig orientiert, ſprach Diedrich
Geſterling, befriedigt von dem Ausgang.
Harriet iſt gegen Sie ungezogen geweſen. Legen Sie
dem weiter kein Gewicht bei. Sie wiſſen, wie ſehr ich Sie
ſchätze. Meine väterliche Gewalt hat allerdings ihre
Gren=
zen, beſonders einer Tochter gegenüber. Ich kann ſie nicht
dazu zwingen, Ihre Liebe zu erwidern. Das müſſen Sie
ſchon ſelbſt beſorgen. Aber ich kann verhindern, daß Ihnen
ein anderer in den Weg kommt. Und das werde ich
ver=
hindern. Darauf gebe ich Ihnen meine Hand.
Jetzt ſtrahlte Matthias Harms vor Glück. Er preßte
ſeinem Chef die Hand, als wollte ersſie zerbrechen, und=
ſahſte der ſchindicher Aundigangednif gemhtint in die
Hoſentaſche.
Sie ſind Samstag wieder bei uns? mahnte ihn
Died=
rich Geſterling und ſpreizte ſeine Finger auseinander, um
zu ſehen, ob ſie ganz geblieben waren. Ich lade Sie
aus=
drücklich ein.
Gern! ſeufzte der Prokuriſt, indem er ſchon wieder
ſeine Handflächen zu kneten begann. Aber ich kann nicht.
Ich kann nicht eher kommen, bis Fräulein Harriet mich
einlädt.
Dieſe merkwürdige Bedingung fand Diedrich
Geſter=
ling zwar nicht unberechtigt, aber ſehr unbequem. Wie
denken Sie ſich das? lächelte er unſicher. So weit reicht
meine Macht nicht. Ich würde Ihnen raten, Ihre Sache
ſelbſt zu führen. Beharren Sie aber auf dieſer
Beding=
ung, ſo nehmen Sie ſich vorläufig jede Möglichkeit dazu.
Dann werde ich warten, preßte ſich Matthias Harms
heraus. Ich kann Fräulein Harriet nicht unter die Augen
treten, bevor ich nicht weiß, daß ich ihr nicht läſtig falle.
Gut, erwiderte Diedrich Geſterling und griff zu ſeinem
Zylinderhut, um die wichtige Kommiſſionsſitzung nicht zu
verſäumen. Wir bleiben alſo die Alten. Ich will
ver=
ſuchen, Ihnen eine Einladung zu verſchaffen.
Der Prokuriſt begleitete ſeinen verehrten Chef bis zur
Tür und ging eine halbe Stunde ſpäter über den
Alten=
wall zur Börſe, um für das Haus Geſterling & Ko. treu
und gewiſſenhaft zu wirken. Der Frachtenmarkt aber zeigte
noch immer keine Neigung, ſich zu beſſern, und die beiden
Viertauſendtonsdampfer, die im Hafen
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ches zu bringen.
Geh’n wir an den Strand? fragte Arno ſeine Schweſter
als er aus der Schule gekommen war, wo er ſich nicht mit
Ruhm bedeckt hatte und die Bücher in die Ecke geworfen
hatte. Aber Harriet hatte keine Luſt. Sie wollte nicht mit
Kurt Egloff zuſammentreffen. Und der ſaß auch wirklich
wieder vor ſeinem Ewer, hatte den Sand von der Farbe
heruntergekratzt und förderte kräftig ſein Seeſtück, mit dem
er mindeſtens zehntauſend Mark zu verdienen hoffte. Als
ſich Arno bei ihm einfand, wurde die Sitzung
unterhalt=
ſamer. Jeden Nachmittag ſtellte er ſich pünktlich ein. Kurt
Egloff erteilte ihm nebenbei Unterricht, der zwar ſehr
lückenhaft war, aber bei Arnos natürlicher Begabung
be=
achtenswerte Ergebniſſe zeitigte.
Am liebſten möchte ich auch mit Farbe malen! geſtand
er nach einigen Tagen.
Kurt Egloff erfüllte ſein Begehren und lud ihn zu ſich
ein, weil es gerade regnete.
Wie riß Arno die Augen auf, als er über die
geheim=
nisvolle Schwelle des bunten Trödellagers treten durfte,
das wie ein Maleratelier ausſah. Kurt Egloff hatte ihm
aus Hamburg einen kleinen, zierlichen, nagelneuen
Mal=
kaſten mitgebracht (bezahlt war er allerdings noch nicht),
und Arno fing an zu kleckſen. Zuerſt bemalte er ſich ohne
Pinſel die Finger, dann mit den Fingern die Leinwand,
dann mit der Leinwand den Anzug und endlich mit dem
Pinſel die Leinwand. Vorläufig hielt er ſich an tote
Modelle.
Die Mutter, die er in ſeine Geheimniſſe einweihte,
ſchaute voll Bewudnerung auf ihn. Vor dem Vater aber
mußte die Kunſt ſtreng verborgen gehalten werden.
Denn deſſen Laune verſchlechterte ſich zuſehends. Seine
Ausſchia ſe de Wacht veren niht ertenlih, Erheie
in einer Sitzung die vertrauliche Bemerkung gehört, die
den Rückgang der alten, guten Firma Geſterling & Ko.,
der offenkundig war — die beiden Schiffe im Hafen
be=
wieſen das —, mit ſeiner eigenen kaufmänniſchen
Unfähig=
keit, nicht aber mit der allgemeinen Mißlage des geſamten
geſchäftlichen Verkehrs in Verbindung brachte.
Dazu kam noch, daß ſich in den letzten Tagen die
ſchlechten Nachrichten über Arnos Schulfleiß in einer
be=
denklichen Art und Weiſe häuften. Der Vater ſpürte den
Urſachen nach, fand an Arnos Fingern zuweilen
merkwür=
dige Farbenflecke und ertappte ihn eines Tages im
hinter=
ſten Winkel des Parkes, wo er aus drei dicken
Karmin=
tuben zwei dunkelrote Roſen auf die Leinwand zu bannen
trachtete.
So alſo verbringſt Du Deine Zeit! rief der Vater außer
ſich, riß Pinſel, Tuben, Kaſten und Leinwandrahmen an
ſich und warf den ganzen Krempel über das hohe Gitter
in den tiefergelegenen Nachbargarten.
Arno, dem der Ueberfall ganz überraſchend gekommen
war, fuhr wie ein Wilder auf den Vater los. Dieſer kleine,
zarte Junge ſprühte vor Zorn! Er ballte die Fäuſte, ſein
Atem ging ſtoßweiſe, die Adern am Halſe ſchwollen ihm.
Der Vater fing den Raſenden, der jede Beſinnung
verloren hatte, mit feſtem Griffe ab. Er war im höchſten
Grade beſtürzt über die Energie, mit der ſich der Junge
auf ihn warf. Mit Mühe bändigte er ihn. Und der
Widerſtand des Beſiegten löſte ſich in einem heiſeren,
ver=
ſtockten Schluchzen. Das reizte den Vater wieder, der das
Weinen für einen Jungen entwürdigend fand. Er faßte
ihn am Arm und ſchüttelte ihn kräftig durch, bis er das
Schreien aufgab. Dann erſt ließ er ihn los.
Arno ſtand mit fliegender Bruſt, bebendem Herzen und
zitternden Händen vor ſeinem Vater, dem Zerſtörer ſeiner
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Frende, in dem er jebt ſeinen geſchworenen Feind e
kannte. Seine bleichen Lippen waren krampfhaft geſchlo
ſen und in ſeinen großen Augen flackerte der Haß. Diedri
Geſterling war nicht der Mann, vor eines Knaben Tro
den Rückzug anzutreten. Leider hatte er keine Zeit, d
Angelegenheit näher zu unterſuchen, denn er mußte heu
an einer ſehr wichtigen Abendſitzung teilnehmen. Deshal
machte er es kurz.
Unterſteh’ Dich nicht noch einmal! drohte er. Un
wirſt Du dieſes Jahr wieder nicht verſetzt, dann komm
Du ins Kontor zu Herrn Harms.
Arno ſtand und rührte ſich nicht, ſtarrte den Vat
unverwandt an und biß die Zähne zuſammen.
In ſtarker Erregung durchſchritt Diedrich Geſterlit
den Garten, um ſeine Kommiſſion nicht zu verſäumen, ur
ſah Harriet unter dem Leinwandzelt ſitzen. Sie war ih
die ganze Woche über ausgewichen. Auch ſie widerſtreb
ſeinen Abſichten! Er ſchritt auf ſie zu.
Herr Harms fühlt ſich durch Dein Benehmen gekränk
ſprach er, und ſeine Stimme ſchwankte merklich. Er wit
nicht eher wiederkommen, bis er Deine perſönliche
Ei=
ladung hat.
Dann wird er nie wiederkommen, entgegnete ſie ruhi
Du wirſt es Dir hoffentlich noch überlegen, warn
er ſie.
Dann ging er ins Haus zurück, nahm Hut, Stock ur
Ueberrock und fuhr mit der Eiſenbahn nach Hamburg.
Arno warf die Lippen trotzig auf, ballte die Fauſt ur
holte ſich ſofort ſeine Malgeräte wieder aus dem Nachba
garten. Als er durch den Park ſchlüpfte, um dieſe teure
Wertgegenſtände an ſicheren Orten zu bergen, traf er Ha
riet, die eben im Begriff war, zum Strande hinunterzi
gehen. Er ſchloß ſich ihr an.
(Fortſetzna”folgt.)
ien ha
[ ← ][ ][ → ]Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
4 6l.
Donnerstag, 2. Inni.
1910.
Bekanntmachung.
Im Juni d. Js. beginnen die Scharfſchießübungen der Feld=Artillerie auf
em Truppenübungsplatz Darmſtadt. Es wird deshalb das Nachſtehende hierdurch
ur allgemeinen Kenntnis gebracht:
1. Nach der Polizei=Verordnung vom 10. März 1908 iſt das Betreten des
ruppenübungsplatzes für Zivilperſonen ohne Erlaubnisſchein der Kommandantur
erboten.
2. Wer die bei den Uebungen der Artillerie verſchoſſene Munition ſich
wider=
echtlich zueignet, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraſt (§ 291 des
Reichs=
rafgeſetzbuches).
3 Die Erlaubnis zum Suchen verſchoſſener Munition auf dem
Truppenübungs=
latze Darmſtadt wird keiner Zivilperſon erteilt.
4. Die auf dem Uebungsplatze gelegentlich gefundenen und die im
Aus=
aufgelände aufgehobenen Munitionsteile müſſen an die im Lager eingerichtete
lbnahmeſtelle abgeliefert werden, welche dafür entſprechende Geldvergütung zahlt.
5. Zünder mit Zündladungen, einzelne Zündladungen oder blind gegangene
geſchoſſe dürfen unter keinen Umſtänden berührt werden, weil dies mit
Lebens=
efahr verbunden iſt. Ein Nachgraben oder Freilegen von tiefer in die Erde
einge=
rungenen Geſchoſſen iſt ſtreng verboten. Dabei iſt es gleichgültig, ob das Geſchoß
ine Granate oder Schrapnel, ob es mit Zünder verſehen iſt oder nicht, ob der Finder
on der Ungefährlichkeit überzeugt iſt oder nicht. Der Finder hat zunächſt weiter nichts
u tun, als den Fund zu melden und nötigenfalls die Stelle kenntlich zu machen.
Die Zertrümmerung der Blindgänger uſw. iſt lediglich durch die von dem
unde in Kenutnis zu ſetzende Kommandantur zu veranlaſſen. Der Finder erhält
le Findegeld für ein blind gegangenes Geſchoß mit Zünder 1 Mk., für einen einzelnen
harfen Zünder oder für ein Geſchoß ohne Zünder 50 Pfg.
6. Das Betreten des Uebungsplatzes gleich nach dem Abſchießen iſt auch den
zivilperſonen, die Erlaubnisſchein beſitzen, verboten. Es wird dies erſt 2 Stunden
ach Beendigung des Schießens geſtattet. Perſonen, welche gegen dieſes Verbot
ver=
oßen, wird der Erlaubnisſchein zum Betreten des Platzes entzogen.
Darmſtadt, den 20. Mai 1910.
(10705a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
aife
ſie
Bekanntmachun g.
Zetreffend: Die Ausführung der praktiſchen Arbeiten für die Erdmeſſung.
Den, abſchriftlich nachſtehenden offenen Ausweis für den Obſervator an dem
königlich Preußiſchen Geodätiſchen Inſtitut bei Potsdam, Profeſſor Dr. Haaſemann,
ringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 28. Mai 1910.
(11277
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
lbſchrift.
Die von dem Obſervator an dem Königl. Geodätiſchen Inſtitut bei Potsdam
uszuführenden praktiſchen Arbeiten für die Erdmeſſung werden in dieſem Jahre auch
in Großherzogtum Heſſen vorgenommen. Zur Ausführung dieſes gemeinnützigen und
viſſenſchaftlichen Unternehmens iſt die Mitwirkung der Grundeigentümer und Einſaßen,
er Geiſtlichen, der Landesverwaltungsbehörden und=Beamten, ſowie der Forſtbeamten
rforderlich. Es werden deshab dieſe Behörden und Perſonen hierdurch aufgefordert,
ur Erreichung der Abſicht auch ihrerſeits kräftig mitzuwirken.
Die den genannten Beanten zu gerwährenden Hiſsteſtungen beſtehen vorziglich
in folgendem:
4. Bei Beſichtigung der Gegenden ſind auf Verlangen ortskundige, verſtändige
Führer gegen ortsübliche Lohnzahlung zu ſtellen, ebenſo Arbeiter für anderweitige
not=
wendige Arbeiten oder Botengänge.
2. Die zur Beſteigung von Türmen und zur Herſtellung von
Beobachtungs=
einrichtungen auf dieſen etwa erforderlichen Anſtalten ſind zu geſtatten.
3. Das zur Errichtung der Signale erforderliche Holz iſt von den Großh.
Ober=
förſtereien aus den Domanialwaldungen gegen Bezahlung des Tarifpreiſes zu
verab=
folgen, die Nebenkoſten (Hauer= und etwaige Rückerlöhne bis zum Abfuhrwege) werden
der Forſtkaſſe ebenfalls erſtattet. Die Großh. Oberförſtereien werden angewieſen. bei
den zur Gewinnung von Durchſichten unumgänglich notwendigen Durchhauen
Unter=
ſtützung zu leiſten.
4. Wo Holzbeſchaffung aus Domanialwaldungen des Zeitverluſtes oder der
un=
verhältnismäßig großen Anfuhrkoſten wegen nicht möglich iſt, werden die Grundbeſitzer
aufgefordert, die erforderliche Menge aus ihrem Gehölze gegen den üblichen Preis
ab=
zugeben.
5. Alle Behörden und Beamten, welche Karten und Aufnahmen von Teilen des
aufzunehmenden oder zu erkundenden Geländes beſitzen, werden angewieſen, dieſe auf
Erfordern zur Einſicht und falls nötig Abzeichnung mitzuteilen, ſowie die erforderlichen
Notizen zur Anfertigung genauer ſtatiſtiſcher Bemerkungen ſo ausführlich wie möglich
zu geben.
6. Die Ortsbehörden haben für geeignetes Fuhrwerk zu ortsüblichen Preiſen zum
Fortſchaffen des etwa 40 Zentner ſchweren Gepäcks von einer Station zur anderen
zu ſorgen.
Schließlich wird auch ſonſt auf bereitwillige Unterſtützung dieſes Beamten zur
Erleichterung ſeiner ſchwierigen Aufgabe, insbeſondere durch die Grundbeſitzer, Geiſtlichen,
Lehrer pp. gerechnet.
Darmſtadt, den 26. April 1910.
Großherzogliches Miniſterium des Innern
(gez.) von Hombergk
Großherzogliches Miniſterium der Finanzen
(gez.) Braun.
Offener Ausweis
für den Obſervator an dem Königl. Geodätiſchen Inſtitut bei Potsdam, Herrn Profeſſor
Haaſemann an die oben bezeichneten Behörden, Beamten, Grundbeſitzer pp. im
Groß=
herzogtum.
Bekanntmachung.
Nach Mitteilung des Großh. Kreisamts Groß=Gerau iſt wegen Herſtellung von
Kleinpflaſter die Kreisſtraße Darmſtadt-Leeheim und zwar von km 11,469 (Ortsausgang
Wolfskehlen) bis km 12,700 am ſogenannten Forſt vom 3. Juni I. J. ab auf die Dauer
von 6—7 Wochen für ſämtliches Fuhrwerk geſperrt.
Der Durchgangsverkehr kann den aufgeſtellten Tafeln entſprechend über Dornheim
oder Goddelau erfolgen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1910.
(11288
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
inden ſich: 1 Kriegshund, 1 Boxer.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
verden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
ag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Zetreffend: Vorkehrungen zur Verhütung von Ueberſchwemmungen kanaliſierter
Grundſtücke.
Im Hinblick auf die bei heftigen Regenfällen eintretenden Ueberſchwemmungen
analiſierter Grundſtücke innerhalb der Stadt erſcheint es angezeigt, nachſtehend einige
Schutzmaßregeln bekannt zu geben, durch deren Beachtung ſolchen Ueberſchwemmungen
vorzubeugen iſt.
Nach unſeren Feſtſtellungen ſind die Ueberſchwemmungen meiſtenteils
zurückzu=
ühren auf eine unſachgemäße Anordnung oder mangelhafte Unterhaltung und
Be=
dienung der Hausentwäſſerungsanlagen und der in dieſe eingeſchalteten Rückſtauverſchlüſſe.
Wir empfehlen den Hausbeſitzern, deren Grundſtücke ſeither infolge
unzu=
eichender Ausbildung der Entwäſſerungsanlagen durch Ueberſchwemmungen zu
eiden hatten, ſich mit dem Tiefbauamte ins Benehmen zu ſetzen, das dann durch
ine nenaue Unterſuchung feſtſtellen wird, in welcher Weiſe mit nicht zu hohen Koſten
Abhile zu ſchaffen iſt.
*Die Hofſinkkaſten ſind möglichſt rein von Sand und Schlamm zu halten und iſt
beſonders darauf zu achten, daß der Einfluß des Waſſers nicht durch die Ueberdeckung
der Einfallaitter mit Laub, Papier, Stroh ꝛc. erſchwert wird
Zur Verhütung des Eindringens von Waſſer in die Gebäude ſind die
Hofſink=
aſten von dieſen mindeſtens 2 Meter entfernt, am beſten im mittleren Teile des Hofes,
zu verſetzen. Aus gleichem Grunde ſollen Kellerfenſter, Lichtſchachte, Keller= und
Haus=
ingänge mit ihren Schwellen erhöht gegen die anſchließenden Hof= und
Straßen=
lächen ſitzen.
Iſt ſolches nicht zu ermöglichen, ſo müſſen Schutzvorkehrungen gegen den Eintritt
des Waſſers in tiefgelegene Räume geſchaffen werden, wie die Abdeckung der
Licht=
chachte durch Glasplatten, Anbringung von Kellerkränzen an den Kellerfenſtern, von
Falzen und dichtſchließenden Schutzbrettern an tiefgelegenen Eingängen.
Die in die Hausentwäſſerungen eingeſchalteten Vorrichtungen gegen Rückſtau ſind
während der Zeit der heftigen Regenfälle, alſo von Mitte März bis Mitte September,
n betriebsfähigem Zuſtande zu erhalten. Es empfiehlt ſich, dieſe Vorrichtungen mit
Beginn genannter Periode und auch nach jedem heftigen Regenfalle in allen Teilen
vom Schmutze zu reinigen und bei Klappvorrichtungen die Scharniere, bei Hähnen die
Gleitflächen des Konus und bei Schiebern die Schieberſcheibe, die Gleitflächen und
Schrauben gründlich einzufetten. Um ſolches bequem ausführen zu können, ſollen die
Vorrichtungen an einem leicht zugänglichen Orte verſetzt ſein.
Selbſtverſtändlich hängt die richtige Wirkung der Rückſtau=Vorrichtungen auch
von einer zweckentſprechenden Einfügung derſelben in die Hausleitungen ab.
Nicht ſelten werden ſolche derart in den Hauptſtrang eingefügt, daß durch ſie
allerdings der Rückſtau aus dem angeſtauten Straßenkanal verhütet, dabei aber auch
der Abſluß des Regenwaſſers vom Grundſtück nach dem Straßenkanal unmöglich
gemacht wird. Ueberſchwemmungen der Grundſtücke durch die ſich allmählich
anſammeln=
den Regenmengen ſind die Folge hiervon. Um ſolches zu verhüten, dürfen daher
Rückſtau=Vorrichtungen nur in Zweigleitungen eingeſetzt werden, in die
Regen=
abfallrohre und Regeneinläufe oberhalb der Rückſtau=Vorrichtung nicht einmünden.
Die im Keller verſetzten Eineüſſe und Reviſionsſchachte ſind durch geeignete
Verſchlußvorrichtungen gegen den Rückſtau zu ſichern. Die von Hand bedienbaren
Vorrichtungen ſind während der Periode der heftigen Regenfälle geſchloſſen zu halten,
und ſollen dieſelben jedenfalls nicht über Nacht offen ſtehen.
Die an die Kanäle angeſchloſſenen Regenrohre ſind bei Eintritt des Frühjahrs
zu unterſuchen, ob ſolche nicht unter der Einwirkung des Froſtes gelitten haben und
ſind etwa vorgefundene Mängel zu beſeitigen.
Nächſt den Fundamentmauern ſollen die Regenrohranſchlüſſe nur aus ſoliden
eiſernen Rohren gebildet werden, da die Tonröhren eine zu geringe
Widerſtands=
fähigkeit gegen den Froſt beſitzen und auch bei Setzungen des Straßenuntergrundes
leicht Beſchädigungen ausgeſetzt ſind.
Häufig wird auch der Abfluß des Dachwaſſers durch die Anſammlung von
Feſt=
körpern in den Regenrohrkanälen erſchwert. Derartige Verſtopfungen werden verhütet
durch die Einfügung kleiner eiſerner Sinkkaſten mit feſtſtehendem Gitter.
Bei manchen älteren Hausentwäſſerungsanlagen finden ſich noch in den
Keller=
räumen ſchlecht gedichtete Tonrohre, die infolge ihrer undichten Stellen die Veranlaſſung
zu Ueberſchwemmungen geben. Da die hierdurch veranlaßten Mißſtände von
nach=
teiligſter Einwirkung auf den Geſundheitszuſtand der Hausbewohner ſind, ſo ſollten
derartige undichte Tonrohrleitungen durch ſolide eiſerne, mit Blei zu dichtende
Rohr=
ſtränge erſetzt werden; zum mindeſten müßten aber die mit Letten gedichteten Muffen
ſolcher Tonrohr=Stränge nachträglich gut ummauert werden, um dem Austritt des
Schmutzwaſſers und der Kanalgaſe vorzubeugen.
Nicht ſelten tritt auch das Regenwaſſer von Straßen und Höfen durch undichte
Stellen der Grundmauern in die Keller ein, beſonders dort wo die
Verſorgungs=
leitungen und die Kanalanſchlüſſe durch dieſe Mauer geführt ſind. Die hierdurch
ver=
anlaßten Auswaſchungen der Mauerfugen ſind von nachteiligſter Einwirkung auf den
Beſtand der Grundmauern, und es ſollte dem Tiefbauamt unverzüglich Mitteilung von
derartigen Mängeln gemacht werden, damit dasſelbe eine genaue Feſtſtellung der
Urſache veranlaſſen kann.
Eine ſorgfältige Ausbeſſerung und Dichtung der Grundmauern iſt in ſolchen
Fällen dringend geboten.
Darmſtadt, den 1. Juni 1910.
Städtiſches Tiefbauamt.
Keller.
(11290dt
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 9. Jnni 1910, nachmittags 2 Uhr,
ſollen die dem 1. Philipp Hotz, 2. Georg Hotz in Eberſtadt bei Darmſtadt
gemein=
ſchaftlich zugeſchriebenen Liegenſchaften in hieſiger Gemeinde, Heidelbergerſtraße Nr. 33,
Flur I Nr. 395¾10 — 476 am Grabgarten, das Dorf,
580 „ Hofreite daſelbſt,
, 398 ¾/1e
Hofreite daſelbſt,
457
I „ 3985
12 „ Straße daſelbſt,
„ 398/0
auf unſerem Bureau öffentlich zwangsweiſe verſteigert werden. In dem Anweſen
wird eine Glaſerei ꝛe. betrieben und eignet ſich dasſelbe auch zu jedem anderen
Ge=
ſchäfts= und Fabrikbetrieb.
(11170md
Eberſtadt bei Darmſtadt, den 30. Mai 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Schäfer.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 2. Juni 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
a) für beſtimmt:
1 Büfett mit Aufſatz, 5 Kiſten Pepſin=Bittern und eine Partie Zigarren.
b) ferner vorausſichtlich:
12 Vertikos, 10 Diwans. 3 Büfetts, 6 Waſchtiſche, 8 Sofas 2 Seſſel,
3 Spiegelſchränke, 12 vollſtändige Betten, 10 Stühle, 3 Tiſche, 5 Ziertiſchchen,
2 Nähmaſchinen, 2 Pferde, 3 Wagen, 1 Brotgeſtell, 4 Nachtſchränkchen,
4 Trumeaux, eine Partie Bilderleiſten, 2 Fahrräder uſw.
c) ferner an Ort und Stelle für beſtimmt:
1 Ladentheke mit Marmorplatte, 1 vernickeltes Brotgeſtell, 1
Schreib=
ſekretär, 1 Sofa, 1 Kommode, 1 zweitüriger Kleiderſchrank, 1 ovaler
Tiſch, 1 Spiegel, 5 Bilder, 2 Blumenſtänder, 14 Sack Mehl.
Zuſammenkunft der Steigerer Rundeturmſtraße 16.
(11275
Darmſtadt, den 1. Juni 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 30. Juni I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die dem Kaufmann Hermann Diehm
dahier zugeſchriebenen Immobilien:
Flur Nr. am
I 989¼/0 2116 Hofreite
Louiſen=
ſtraße 32 und 34,
I 997½10 1379 Hofreite daſelbſt
Nr. 36 und 38,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(B310
werden.
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 13. Mai 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L10390,69
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Juni l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Eva Diefenbach dahier
zu=
geſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. am.
II 710¼10 586/10 Hofreite
Kies=
ſtraße 18,
II 713½/0 367 Holzplatz daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(Ki5/10
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
ereicht.
Darmſtadt, den 23. Mai 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
(L10857,69
Müller.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Inni 1910.
Nummer 126.
Stedertreie Haronkanische Slauis Aileie
vom Jahre 1910
im Nominalbetrage von
Mark 81,910,440 — Francs 101,124,000 — Span. Pesetas 101,124,000.
Sichergestellt durch den verfügbaren Teil der Zolleinkünfte, durch die Einkünfte aus dem Monopol für Tabak und Kiff, die Einkünfte
aus den Mostafadet in den Häfen u. den Sakkat, aus staatlichen Grundstücken u. aus dem Anteil der Regierung an städtischen Steuern,
Verlosbar zum Nennwert vom Jahre 1911 an binnen 74 Jahren.
Rückzahlung auf Grund verstärkter Verlosung oder Gesamtkündigung bis zum 1. Oktober 1926 ausgeschlossen.
Der Prospekt ist in No. 126 des Deutschen Reichsanzeigers (vom 1. Juni 1910) veröffentlicht.
Subscriptionsstellen erhältlich.
Exemplare des Prospektes sind bei der
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5%/0 steuerfreien Marokkanischen Staats-Anleihe vom Jahre 1910
im Nominalbetrage von
Mk. 81,910,440 - Francs 101,124,000 — Span. Pesetas 101,124,000
eingeteilt in 202,248 Abschnitte von Mark 405 — Franks 500 —
Span. Pes. 500 erfolgt gleichzeitig in Deutschland, Paris, Madrid u. Tanger.
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Die Subscription in Deutschland findet statt:
Dienstag, den 7. Juni 1910
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bei dem Bankhause Mendelssohn & Co.
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„ dem Bankhause S. Bleichröder
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während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden zu nachfolgenden
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1. Der Subscriptionspreis beträgt 96%% vom Nominalbetrage in Mark
zuzüglich Stückzinsen à 5% vom 1. Juni c. bis zum Abnahmetage
Den Stempel der Zuteilungsschlussnote trägt der Zeichner zur Hälfte
2. Die Subscription erfolgt auf Grund des zu diesem Prospekt gehöriger
Anmeldungsformulares, welches von den vorgenannten Stellen bezogen
werden kann. Jeder Subscriptionsstelle ist die Befugnis vorbehalten
die Subscription auch schon vor Ablauf der festgesetzten Frist z
schliessen und nach ihrem Ermessen den Betrag jeder einzelnen Zu
teilung zu bestimmen. Die Zuteilung erfolgt so bald wie möglicl
nach Schluss der Subscription.
3. Bei der Subscription ist eine Kaution von 5% des gezeichneten Nominal
betrages in bar oder in solchen Effekten zu hinterlegen, die die Suk
scriptionsstelle als zulässig erachten wird.
4. Die Abnahme der zugeteilten Beträge hat gegen Zahlung des Preise
vom 17. Juni bis 29. Juni d. J. zu geschehen.
Zugeteilte Beträge bis zu 10 Obligationen sind am 17. Junig d. J. ur
geteilt zu ordnen.
Bei vollständiger Abnahme wird die hinterlegte Kaution ver
rechnet oder zurückgegeben.
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ausgestellten Interimsscheine in Original-Obligationen umgetauscl
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Nummer 126,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1910.
Seite 15.
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R2
Unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Königlichen Hoheit des
Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
I. Rammeriuel Fest
zu Darmstadt.
am 3., 4., 5. Juni 1910 im grossen Festsaale des Städt. Saalbaues.
Freitag den 3. Juni
I. Festtag:
1. Sonate für Klavier und Flöte (H-moll) .
. J. S. Bach.
Hofrat de Haan, Kammermusiker A, Köhler.
Chr. W. Gluck.
2. Lieder für Sopran . .
J. Haydn.
Frau Lauprecht-Lammen, Frankfurt a. M.
3. Streichquartett . . . .
. J. Haydn.
Die Kammermusikvereinigung Darmstadt
Hofrat de Haan, Konzertmeister Schmidt,
Borne-
mann, Hofmusiker Delp, Andrae.
½ Stunde Pause.
4. Fantasie (op. 17, C-dur) für Klavier . . . . . ..
Herr Frédéric Lamond, Berlin
R. Schumann.
5. Lieder für Alt .
Zur Feier des
Frau Jlona Durigo, Budapest
(100-jährig. Geburts-
6. Klavierquintett (op. 44, Es-dur) . . .
tages (8. Juni 1810).
Die Kammermusikverelnigung Darmstadt.
Konzertflügel: Bechstein aus dem Hofpianolager A. W. Zimmermann, Marienplatz
Samstag den 4. Juni
II. Festtag:
1. Streichquartett (F-dur Köchel 590) . .
. W. A. Mozart.
Havemannquartett, Hamburglaust. Havemann(Violine I)
Karl Grötzsch (Violine II), Anton Grünsfelder (Viola)
Dr. J. Sakom (Violoncello).
2. Lieder für Sopran . . . . .
. F. Schubert,
,
Frau Lauprecht-Lammen.
3. Klavierquartett (op. 60, C-moll)
. J. Brahms.
, „
Prof. Max Reger (Leipzig) und Havemannquartett.
Konzertflügel; Rud. Ibach Sohn, Barmen, aus dem Lager von Georg Thies Nachf.
(Leopold Schutter), Elisabethenstrasse.
½ Stunde Pause.
4, Sonate für Klavier . .
. L. van Beethoven.
Herr Frêdéric Lamond, Berlin.
5. Lieder für Alt .
. . . Hugo Wolf.
.,
Frau Jlona Durigo, Budapest.
6. Octett für Streichinstrumente . . . . . . . . . . . J. Svendsen.
Havemannquartett und Kammermuslkverelnigung Darmstadt.
Konzertflügel: Bechstein aus dem Hofpianolager A. W. Zimmermann, Marienplatz.
I. Festtag:
Sonntag den 5. Juni
1. Trio für Klavler, Vlellne und Violoncello
. . . Steph. Krehl.
Prof. Max Reger, Gustav Havemann, Dr. J. Sakom.
M. Schillings.
2. Lieder für Alt
u. Pfitzner.
M. Reger.
Frau Jlona Durigo, Budapest.
3. Klavlerqulntett
. H. Pfltzner.
,
Der Komponist mit der Kammermuslkvereinlgung Darmstadt.
½ Stunde Pause.
. F. Woyrsch.
4. Streichquartett .
, ,
Havemannquartett, Hamburg.
. Cl. Debussy.
5. Lieder für Sopran . . . . . . . .
Frau Lauprecht-Lammen.
6. Klavierquartett
. Max Reger.
, ,„,
Der Komponist mit dem Havemannquartett.
Konzertflügel: Rud, lbach Sohn, Barmen, aus dem Lager von Georg Thies Nachf.
(Leopold Schutter), Elisabethenstrasse.
Ende: ca. 8¾/ Uhr.
Anfang: 6 Uhr.
Saal- und Kasseöffnung: 5½ Uhr.
— Die Hüte müssen vor dem Eintritt in den Konzertsaal abgenommen werden.
Elntrittskarten für die drei Konzerte in der Hofmusikalienhandlung e. Thies
Nachf., Elisabethenstrasse, vom 9. Mal ab. (Besonderer Sperrsitz 15 M.,
Sperrsitz 12 M., Estrade und Balkon, 1. Reihe 9 M., Saal 8 M., Estrade
und Balkon, nichtnumeriert 5 M.)
Vorausbestellungen (schriftlich) an Herrn J. Harres, Saalbaustrasse 79.
Einzelkarten (6, 5, 4, 3, 2, 1 M.) vom 25. Mai ab bei g. Thies Nachf. und an
der Tageskasse im Saalbau.
Textbuch (Programme und Texte für die drei Konzerte) in den Buch- und
Musikalienhandlungen und an der Kasse (50 Pfg.).
Der Festausschuss.
8942a)
Städtischer Saalbau.
Veidehped eur- Darmstauf
Ausschreibung
Anlässlich des am 26. Juni hiersstattfindenden
Grossen Preis- u. Blumen-Corsos
gelangt u. a. ein Wettbewerb im Blumenschmuck, offen für
Rad-
fahrer und Radfahrerinnen, oder Gruppen bis zu 6 Fahrern, zum
Austrag, für die 3 wertvolle Ehrenpreise zur Verteilung kommen.
— Meldungen nebst 3 Mk. Einsatz beliebe man an Herrn H. Ullrich,
1. Vors. des Velociped-Clubs, Dieburgerstr. 76, zu richten. —
Für den Wettbewerb gelten die Bestimmungen des Deutschen
Radfahrer-Bundes.
Zu recht lebhafter Beteiligung der hiesigen Radfahrerschaft
laden wir ergebenst ein.
(11289
Der Vorstand des Velociped-Clubs Darmstadt.
UdenWald-Alus
Ortsgruppe Darmstadt (E. V.)
Am Sonntag, den 5. Juni, nachmittags 3 Uhr,
((11273
findet bei
Gastwirt Becker in Zipfen
eine
gesellige Zusammenkunft
der in der Umgebung des Otzbergs wohnenden Ortsgruppen des
Klubs ſtatt. Wir geben unſeren Mitgliedern hiervon mit dem
Mäte
Erſuchen um recht zahlreiche Beteiligung an dieſer Veranſtaltung
Kenntnis.
Liederbücher ſind mitzubringen.
Der Vorstand.
Deutſcher und Geſterreichtſcher Alpenverein
Sektion Darmstadt
(E. V. Gegründet 1870.)
Samstag, den 4. Inni 1910, abends präzis 8 Uhr,
im Vereinslokale der Restauration Sitte, Karlstr. 15:
Monats-Versammlung.
1. Bericht des Herrn Dr. Ih. Tenner über die Touren der Mitglieder im
Sommer 1909 und Vorbeſprechung geplanter Gebirstouren für dieſen Sommer.
2. Gemeinſchaftliches Abendeſſen, das Gedeck ohne Wein zu 2 Mk.
Anmeldungen zu dem Abendeſſen werden an Herrn’Apotheker Dr. Th. Tenner,
Adler=Apotheke, erbeten.
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Bitte um gefl. Zuspruch
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Internationale Ausstellung
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Sport und Spiel
Frankfurt a. M.
Ab vorm. 8 Uhr: Intern. Fechttournier.
Donnerstag, den 2. Junl. Mannschaftskämpfe: Degen, Säbel, je
9 Mannschaften. Entscheidungskämpfe voraussichtlich von
4 Uhr nachm. ab. Abends 6 Uhr: Grosse Schlussakademie mit
Preis-
verteilung im Weinrestaurant; Amateure gegen Meister. Von nachm.
4 Uhr ab: Preisschiessen. Militär-Doppelkonzerte.
Italienische Nacht.
Grosse Lampionsbeleuchtung. Rasen-IIumination.
am 2. Juni, 8 Uhr abends:
III. Vonnerstags-Konzert
ausgeführt vom
vollständigen Orchester der Kapelle des Leibgarde-Regiments.
Leitung: Obermusikmeister H. Hauske.
Programm: C. M. v. Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe” Chopin: Präludium in
Freitag, den 3. Juni.
Nachm. 4 Uhr: Preisschiessen. Militär-
Doppelkonzerte.
Eintritt 50 Pfg., für die Herren Studierenden 30 Pfg., Dutzendkarten à 4 Mk.
im Verkehrsbüro, bei L. Schutter, Hugo de Waal und an der Abendkaſſe.
Bei ungünſtigem Wetter wird dasſelbe Programm mit dem gleichen Orcheſter
im großen Konzertſaale durchgeführt werden.
Eledertarer Darmstaut.
Samstag, den 4. Juni 1910, abends 8½ Uhr,
im Saale des Schützenhofes
Familienabend mit Tanz.
Wir laden unſere Mitglieder nebſt Freunde des Vereins höflichſt ein. (11280
Der Vorstand.
Nachm. 3 Uhr: Beginn der internatio-
Samstde, den 4. Junl. nalen Laun-Tennis-Turniere. Länder-
Rückwettspiele. Oesterreich gegen Deutschland Von 4 Uhr ab:
Preisschiessen.
Arena: Deutsche Turnerschaft IX. Kreis. Von 3 Uhr nachm. ab:
Wettspiele von ca. 60 Mannschaften des Mittelrheinischen
Spielverbandes.
Benutzung der Arenatribüne, ausser Logentribüne, frei. Abends
ab 9 Uhr Schaubühne.
Programm vom 1.—15. Juni:
Felix Brunner, Kunstradfahrer.
Loja-Truppe, Drahtseilkünstler.
7 Grunathos, unübertreffliche Akrobatenfamilie.
Vollendetster Damenakt in Balltoilette.
4 Bassy mit neuen Tricks.
Batty’s dressierte Bärengruppe.
Nach Schluss des Schaubühnen-Programms — Kinematographische
Freilicht-Projektion — durch die Deutsche Tonbild-Theater-
Gesell-
schaft Frankfurt a. M. auf der rückwärtigen Projektions- Wand.
Rodelbahn, Kunstglasbläserei, Hippo-
Vergnügungspark: drom, Kasperlethenter, Tanzboden.
Voranzeige! Sonntag, den 5. Juni: Schauturnen der Turnerschaft
Frankfurt a. M.
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1910.
Nummer 126,.
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Wien-Paris.
BESTE
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Sport.
— Darmſtädter Sportklub 1905. Die
Wettſpiele der 2. und 4. Mannſchaft gegen die 2.
Mann=
ſchaft des F.=K. „Hanau 94‟ reſp. die 1. Mannſchaft der
Jugendvereinigung der Petrusgemeinde endeten 1:1
bezw. 222 Toren. Am kommenden Sonntag ſteht der
1. Mannſchaft die gleiche Mannſchaft der Bockenheimer
Fußballvereinigung auf der Windmühle gegenüber.
— Leichtathletik. Der Darmſtädter
Verein für Bewegungsſpiele wird im
Mo=
nat Juni mehrere ſeiner Mitglieder auf
leichtathle=
tiſche Wettkämpfe entſenden, und zwar: am 5. Juni
nach Mannheim, am 10., 11. und 12. Juni zu der
Sportausſtellung in Frankfurt a. M., am 19. Juni zu
den Internationalen Spielen in Ludwigshafen und
am 26. Juni zu den Meiſterſchaftskämpfen der
Sport=
ausſtellung in Frankfurt a. M.
— Radfahr=Sport. Am 12. Juni veranſtaltet
der Süddeutſche Rennfahrer=Verband eine
Fern=
fahrt über 200 Kilometer auf der Strecke
Ludwigs=
hafen=Mannheim=Heidelberg=Weinheim=
Bens=
heim=Darmſtadt=Ginsheim=Mainz=Worms=
Frankenthal=Ludwigshafen.
sr. Das internationale Lawn=Tennis=
Turnier zu Mannheim brachte bereits mehrere
Entſcheidungen. Die Damenmeiſterſchaft von
Süd=
deutſchland gewann Fräulein von Krohn=Freiburg in
der Schlußrunde mit 8—6, 5—7, 6—4 gegen Frau Dr.
Neresheimer=München, die in der Damenmeiſterſchaft
von Mannheim über Frau Amann 6—0, 7—5 im
End=
kampf triumphierte. Frau Dr. Neresheimer überließ
dann ihrer Gegnerin in der Meiſterſchaft das Damen=
Einzelſpiel mit Vorgabe ohne Spiel, während beide
gemeinſam im Damen=Doppelſpiel über Frau
Boeh=
ringer=Frl. Ladenburg 2—6, 6—1 ſiegten.
Vermiſchtes.
CK. 20 Millionen Mark für einen Boxkampf. Aus
New=York wird berichtet: Mit welcher Leidenſchaft die
Amerikaner auf den „großen Augenblick” warten, in
dem die berühmten Meiſterboxer Jim Jeffries und
der Neger Jack Johnſon die Kraft ihrer Fäuſte
mit=
einander meſſen, davon geben die gewaltigen
Sum=
men ein ſchwaches Abbild, die bei dieſem Kampfe
ge=
wonnen, verloren, verdient oder geopfert werden.
Der große Zweikampf ſoll am 4. Juli in San
Fran=
zisko ſtattfinden. Wie immer er endet, beide Kämpfer
werden aus dem großen Boxduell als reiche Leute
her=
vorgehen, die fortan bequem von ihren Zinſen leben
können. Wenn z. B. Jeffries Sieger bleibt, ſo wird
er damit verdient haben: den großen Preis von 303000
Mark, von den kinematographiſchen Aufnahmen eine
Prämie von 1222220 Mark, durch die große
Welt=
tournee, die er im Falle ſeines Sieges antritt, laut
Vertrag 60000 Mark, und dazu kommen noch die 240000
Mark, die er für ſeine jetzige Tournee erhält, ſodaß
er insgeſamt 2476320 Mark verdient. Der Neger
würde im Falle ſeiner Niederlage immerhin noch
1640 320 Mark verdienen, genau 101000 Mark Prämie,
1220220 Mark für die kinematographiſchen Aufnahmen,
deren Einnahmen beide Kämpfer teilen, und 80000
Mark, die er bisher auf ſeiner Tournee verdient hat.
Intereſſant bleibt es, daß der Neger weniger verdienen
wird, wenn er Sieger bleibt. Er erhält dann den
Preis von 303000 Mark, aber die Einnahmen aus der
kinematographiſchen Aufnahme reduzieren ſich auf die
Hälfte, weil die Geſellſchaften mit dem Verkauf der
Films nicht ſo gute Geſchäfte zu machen hoffen, wenn
der Neger gewinnt. Johnſon würde alſo nur 666 660
Mark an den lebenden Photographien verdienen,
ſo=
dann noch 400000 Mark für eine Varietétournee, zu
der er ſich im Falle ſeines Sieges verpflichtet hat, alles
in allem 1449660 Mark, während Jeffries im Falle
ſeiner Niederlage immer noch 1707660 Mark ein=
nehmen würde. Aber nicht nur die beiden Boxer, auch
die Veranſtalter des ſenſationellen Zweikampfes
wer=
den vorausſichtlich als reiche Leute aus dem
Unter=
nehmen hervorgehen. In San Franzisko wird für
das Duell eine beſondere Arena errichtet, die 30000
Menſchen faßt. Der Kampfplatz iſt oval bei einer
Breite von 260 Fuß. Die Eintrittspreiſe ſchwanken
zwiſchen 20 und 200 Mark, der Durchſchnittspreis iſt
80 Mark. Die Nachfrage nach Karten iſt jedoch ſchon
heute ſo groß, daß die 30000 Plätze bis zum letzten
ver=
kauft werden. Das bedeutet eine Einnahme für
Bil=
letts von rund 2 400000 Mark. Hiervon wird der Bau
der Arena beſtritten, die Honorare für die
Preis=
richter, die Nebenausgaben, die Reklame uſw. Sicher
iſt, daß die Unternehmer mit einem Reingewinn von
mindeſtens 1200000 Mark abſchließen werden. Dazu
kommt noch der Ertrag der kinematographiſchen
Auf=
nahmen, von denen die Veranſtalter ein Drittel
be=
ziehen; wenn Jeffries ſiegt alſo 1222220 Mark, wenn
Johnſon ſiegt 666660 Mark. Alles in allem wird
durch dieſen Borkampf ein Kapital von insgeſamt 20
Millionen Mark umgeſetzt, ohne die Wetten.
Von den Herrgottſchnitzern in
Oberammer=
gau plaudert Max Kemmerich in einem reich illuſtrierten
Aufſatz des Juniheftes von „Weſtermanns
Monats=
heften‟ Grade in dieſem Jahr denkt man beim
Hören des berühmten Ortsnamens faſt nur an die
Paſſionsſpiele, ohne ſich zu vergegenwärtigen, daß ſie
nur alle 10 Jahre ſtattfinden, und daß es deshalb für
einen Ort unmöglich iſt, davon allein zu leben. Fällt
doch auf den Durchſchnittsſchauſpieler nur ein Betrag
von etwa 450 Mk. für ſeine Leiſtungen im Sommer
und die nötigen Vorſtudien den ganzen Winter hindurch.
Seit Jahrhunderten iſt das eigentliche Gewerbe der
Oberammergauer die Holzſchnitzerei, und mancher
prak=
tiſch denkende Dorfbewohner beklagt wohl die ganze
Paſſionsſpielerei. Mag ſie auf einmal erkleckliche Summen
abwerfen, vor allem der Eiſenbahn, den Unternehmern,
dem Staat uſw., der Ort ſelbſt muß Jahre hindurch
da=
für büßen. Im Paſſionsjahr iſt es unmöglich, größere
Aufträge anzunehmen. Denn die Schnitzer müſſen alle
ihre Rollen ſtudieren und kommen wenig zu ernſter
Arbeit. Die Folge iſt, daß manche auswärtige
Geſchäfts=
verbindung ſich lockert und von neuem angeknüpft
werden muß. Im Ort gibt es mehrere Schnitzſchulen,
und es iſt intereſſant, die Schnitzkünſtler bei der Arbeit
zu beobachten. Während der eine aus einem
Baum=
ſtamm mit wuchtigen Hieben die Konturen einer
Madonna heraushaut — die Vorzeichnung beſchränkt
ſich auf wenige Linien, ſonſt arbeitet der Künſtler völlig
frei wie ein Konzertbildhauer —, bearbeitet der andere
die Falten einer Heiligenſtatue. Ein dritter iſt damit
beſchäftigt, in vollendeter Weiſe Leonardos „
Abend=
mahl” in hartes Holz zu ſchnitzen, eine Tätigkeit, die
mehrere Wochen in Anſpruch nimmt. Wieder einer
poliert die ſoeben vollendete Chriſtusſtatue. Niemand
arbeitet nach einem Modell, alles aus dem Kopf oder
auf Grund einer winzigen Zeichnung, etwa einer
An=
ſichtspoſtkarte. Sie ſchneiden nach, was man ihnen gibt.
Nur ein lebendes Modell zu treffen, ſoll ihnen nicht
leicht gelingen. Das mag daran liegen, daß
außerordent=
lich ſelten Porträtaufträge erteilt werden. Und doch iſt
gar kein Grund einzuſehen, weshalb eine in Holz
ge=
ſchnitzte Büſte weniger ſchön oder künſtleriſch ſein ſollte
als eine in Marmor ausgehauene. Unſere alten Meiſter
haben wahre Wunderwerke auch in realiſtiſchen
Bild=
niſſen geliefert. Es iſt ſehr bedauerlich, daß das Fehlen
der Mäzene hier ein Hemmnis bildet.
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Im Verlag von Joſ. C. Huber in Dieſſen vor
München iſt ſoeben erſchienen: „Text des
Ober=
ammergauer Paſſions=Spiels”.
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222706 226987
2 Gewinne zu 6000 Mk. 267002 281435
35 Gewinne zu 3000 Mk. 1344 11230 18497 459
76691 87123 92452 99010 101066 106671 107716 1101
113304 115319 130647 136371 140277 145733 1610
170407 173691 176656 178092 187022 210868 2161
217099 220678 227239 229838 237278 238010 2575
265313 274817
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20303 20936 23768 34504 35092 37636 40807 411
41962 50028 51348 63774 54522 58604 59109 665
67682 69180 83157 83448 84606 84816 85287 862.
87287 93933 97646 98430 102126 104516 1061
117086 117693 121429 122377 122475 123614 1343
135089 140950 141072 141727 143180 162761 1649
165107 172500 176640 181071 181238 189447 1941
194891 201560 202365 209054 209907 213060 2162
216249 219452 221134 236607 242439 249668 2509
263095 264491 264873 269629 270257 286642 2871
289751 296603
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29094 29440 32285 33097 33114 33642 42216 434
45215 46399 46956 64702 55249 57459 68931 704
70768 71178 79556 81173 81248 84963 86568 887
91901 97222 103061 107778 108885 111604 1126
114733 1169377117638 117771 120257 124368 1270
128184 131531 133987 136409 138582 138969 1417
141987 142984 143043 143530 144397 145164 1485
154974 167533 167608 168152 170282 175935 1823
184612 186293 187316 187673 197961. 204775 2049
206093 207409 208963 209741 211851 211918 2120
218671 224262 224480 226449 230644 233556 2370
240322 243813 246273 246424 247201 252115 2646
265060 267047 258458 261579 267905 270138 2722
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24691 31502 36463 36844 44549 60733 78649 790
84211 84407 85695 90582 93589 94650 99883 1076
111431 116502 119952 123457 125339 138108 1417
145413 152831 154161 154503 159740 166210 1686
180875 200636 207164 208006 218532 223761 2276
227994 244290 254327 254982 258838 262801 2647
269141 272602 273473 274394 287529 287606 2916
65 Gewinne zu 1000 Mk. 2683 11700 16691 167
19266 25422 32276 33916 40113 42279 50407 627
65583 66607 70344 72681 74615 74618 79346/939
96842 103734 10506 114262 114607. 123241. 1362
138093 140989 141599 148650 167072 159498 164e
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168644 169579 170750 175737 178881 1796426184g
185272 190802 192177 196747 197276 198389 1997
207474 227102 227678 228617 232128 241201. 2471
248081. 248760 261171 271276 274659 274714 2788
294328 297390 302846
134 Gewinne zu 600 Mk. 2037 4052 682576
11696 18496 17404 19833 21636 23406 27347 284a
32392 38063 41393 46005 48558 51644 54874 614
61768 67771 70765 73364 81724 62123 82791 886
86111 67244 89335 94489 96019 96460 97964. 1001
101379 103883 104434 104461 106496 111424 1134a
114282 114640 114684 116585 118490 119120 1192
119997 122259 122598 125361 126319 126400 1260
129415 129422 134909 138119 138791 139995 1417
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202045 204453 214132 215902 216366 217106 2174
221796 227976 229782 231228 232083 282839 2358
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283860
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