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nonatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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chriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
kenappa
1.25. (
er dem Hau
ſerchmn
173. Jahrgang
uren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage: Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
„ 120.
Donnerstag, den 26. Mai.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt,
ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
win
gel
ete. ei
Rot iſt nicht mehr Trumpf in Dänemark!
N. Aus Kopenhagen, 24. Mai, ſchreibt man uns:
as „rote Kabinett” des Herrn Zahle erlitt durch
e däniſchen Reichstagswahlen vom 20. Mai eine
ent=
eidende Niederlage. Während die Chancen des
radi=
len Miniſteriums im Laufe des vergangenen Winters
trchaus nicht übel geweſen waren, änderte ſich die
Situa=
on mit einem Schlage, nachdem im April das
Miniſte=
um, dem Drucke ſeiner Alliierten, der Sozialdemokraten,
rchgebend, den „Landesverteidigungsnihilismus” auf ſein
rogramm ſetzte. Als nicht nur Herr Zahle ſelbſt, ſondern
r Kriegsminiſter, Herr Krabbe, und mit ihm der 32
jäh=
ge Miniſter des Aeußern Scavenius „urbi et orbi”
er=
ärt hatten, daß das Miniſterium ſich bemühen werde, nach
nem eventuellen Wahlſieg die im Vorjahre erſt
angenom=
enen Landesverteidigungsgeſetze umzuſtürzen und an
eren Stelle die famoſe Idee einer „Grenz= und
Seepolizei=
ache” in die Praxis überzuführen, war es mit der
Sym=
rthie gewiſſer Teile der Bauernbevölkerung für die
radi=
le Regierung aus. Die Wahlen brachten der
radikal=
zialdemokratiſchen Wahlallianz in ſo gut
ie allen ländlichen Provinzen eine entſcheidende
iederlage; gegen die „rote Allianz” ſtellten ſich
Schul=
r an Schulter die konſervativen Elemente der
Beamten=
haft und die national=demokratiſchen jütländiſchen
Bau=
n, und nur in der Hauptſtadt Kopenhagen gelang es den
erbündeten Regierungsparteien, drei konſervativen
inak=
ven Offizieren, dem General Madſen, dem Oberſten
enſen und dem Hauptmann Schack ihre Mandate zu
ent=
ißen.
Das Ergebnis der Wahlen läßt ſich dahin
zu=
immenfaſſen, daß die beſonneneren Elemente der
däni=
hen Bauernbevölkerung über die radikal=ſozialiſtiſchen
erbrüderungsideen und Abrüſtungspläne den Sieg
da=
ongetragen haben. Die Radikalen bezeichneten noch vor
enigen Wochen die alte Linke der däniſchen Bauern als
ne völlig aufgeriebene Partei, welche die Macht an den
ußerſten linken Flügel abgeben müſſe. Dieſe
Prophezei=
ng hat ſich als ein Phantaſiegebilde der radikal=
ſozialiſti=
hen „Kopenhagenerei” erwieſen; wer ſo prophezeite, der
chnete nicht mit der außerordentlichen Zähigkeit der
jüti=
hen Bauernbevölkerung, welche niemals geneigt war, ſich
uf „Experimente” in irgendwelcher Beziehung einzulaſ=
An, am allerwenigſten aber auf Experimente in der
Ge=
hmacksrichtung eines ſozialiſtiſchen „
Zukunfts=
aates” unter Betätigung des Abrüſtungsgedankens.
Während die Zahl der Mandate der radikal=
ſozial=
emokratiſchen Regierungsparteien dieſelbe blieb wie im
origen Folkething (Zweite Kammer), nämlich 20 Radikale
nd 24 Sozialdemokraten, iſt die Anzahl der Sitze, welche
ie alte Linke der Bauern im neuen Folkething inne haben
ird, von 49 auf 57 geſtiegen; die alte Linke beherrſcht
lſo genau die Hälfte des neuen Folkethings, das im
gan=
en 114 Sitze hat. Die Rechte iſt von 21 Mandaten auf 13
uſammengeſchrumpft; dies bedeutet eine weſentliche
erabminderung des Einfluſſes der däniſchen Jingopartei.
im großen ganzen darf der Ausfall der Wahlen mit
Ge=
ugtuung begrüßt werden. Dänemark wird nicht den
Schauplatz einer ſozialdemokratiſchen Regierung und der
serſuche eines ſozialiſtiſchen „Zukunftsſtaates” abgeben;
afür iſt die Macht in wohltuender Weiſe nach der Mitte
onzentriert; die Entwicklung dürfte hiernach in der
kom=
ienden Reichstagsperiode eine ruhige werden. Vor allem
ird die einmal angenommene
Landesverteidigungsord=
ung ſtrikte durchgeführt werden; Dänemark wird
hier=
urch in die Lage gebracht werden, im Ernſtfalle ſeine
teutralität wirkſam ſchützen zu können. Inſoweit darf
uch das Ausland das däniſche Wahlergebnis mit
freude begrüßen, während eine Abrüſtung des kleinen und
rponiert liegenden Landes geeignet geweſen wäre, in
zuropa beunruhigend zu wirken.
Das Miniſterium Zahle wird in den nächſten
lagen demiſſionieren. Mit der Kabinettsbildung
dird dann einer der Führer der alten Bauern=Linken
be=
raut werden. Wahrſcheinlich wird der
Exminiſterpräſi=
dent Neergaard der Chef des neuen Kabinetts.
Inwie=
zeit der älteſte und einſt ſo mächtige Führer der
Bauern=
eformpartei, Exminiſterpräſident Chriſtenſen, wieder ans
tuder kommen wird, muß in erſter Reihe vom Ausgang
es gegen ihn ſchwebenden Miniſteranklageprozeſſes
ab=
ängen.
Unruhen in China.
** Aus Schanghai, 24. Mai, wird gemeldet: In
Liangkiang ſind wie vor 1900 zahlreiche Anzeichen
einer fremdenfeindlichen Stimmung und eines
gegen die Dynaſtie gerichteten Wirkens geheimer
Geſell=
ſchaften bemerkbar. Auch Gerüchte von in Nanking
bevor=
ſtehenden ernſten Unruhen ſind im Umlauf. Die modern
ausgebildeten Reichstruppen ſind unzuverläſſig. Auf die
Vorſtellungen des Konſularkorps hat der
Generalgouver=
neur umfaſſende Maßregeln zum Schutze der
Fremden angeordnet. Für die bevorſtehende Nankinger
Ausſtellung ſind zuverläſſige Provinzialtruppen alter
Or=
ganiſation zuſammengezogen, ferner ſind große Mengen
Reis für die Hungerleidenden angekauft worden. Vor
Nanking ſind fremde Kriegsſchiffe, darunter ein deutſches,
ſtationiert und Admiral Sah zieht das Gros der
chineſi=
ſchen Flotte oberhalb und unterhalb von Nanking
zuſam=
men, während von Wuſung und Schanghai Truppen
an=
rücken. Dadurch wird den Unruhen wahrſcheinlich
vorge=
beugt werden.
Hierzu wird uns geſchrieben: Die Meldung der
Deut=
ſchen Kabelgramm=Geſellſchaft, daß der
Generalgou=
verneur von Liangkiang umfaſſende Maßnahmen
getroffen hat, um fremdenfeindliche und gegen
die Dynaſtie gerichtete Unruhen wirkſam zu
unterdrücken, kann mit Befriedigung zur Kenntnis
genom=
men werden. Denn bei der großen Ausdehnung des
ge=
nannten Gebietes würde jede Läſſigkeit in der Abwehr
revolutionärer Strömungen leicht von ernſten Folgen
be=
gleitet ſein. Eine richtige Vorſtellung von der Größe des
in Frage kommenden Gebietes erhält man erſt, wenn man
ſich vergegenwärtigt, daß unter dem Namen Liangkiang
die Provinzen Kiangſu, Kianghſi und Nganhwéi
zuſam=
mengefaßt ſind. Dem Generalgouverneur von Liangkiang
unterſtehen in den drei genannten Provinzen mehr als
57 Millionen Menſchen. Der Sitz des
General=
gouverneurs iſt Nanking, wo die Eröffnung einer
Ausſtel=
lung bevorſteht und beträchtliche Streitkräfte zu Waſſer und
zu Lande behufs Aufrechterhaltung der Ruhe
zuſammen=
gezogen werden. Hat Nanking auch durch die
Taiping=
revolution ſchwer gelitten und ſeine Einwohnerzahl auf
150 000 zurückgehen ſehen, ſo blieb es doch ein äußerſt
wich=
tiger Platz. Nicht nur als Mittelpunkt der Baumwoll=
und der Seideninduſtrie, ſondern auch als „eigentlich
chineſiſch=nationale Reſidenz” und als die
Gelehrtenſtadt Chinas hat es große Bedeutung.
Es leuchtet daher ein, daß die Verhinderung des Ausbruchs
von Unruhen gerade in dieſem Gebiete nichts weniger als
gleichgültig iſt.
Deutſches Reich.
— Die nächſten Reichstagswahlen finden
Blättermeldungen zufolge im Januar 1912 ſtatt. In der
Bundesratsverordnung über die am 1. Dezember 1910
ſtatt=
findende allgemeine Volkszählung wird eine ſchleunige
Fer=
tigſtellung des Zählungsergebniſſes empfohlen, damit
das=
ſelbe bei den für Januar 1912 bevorſtehenden Wahlen zum
Reichstag Verwendung finden könne.
— Die Blätter melden aus Berlin, der
Staats=
ſekretär des Reichsſchatzamtes habe an die
Lei=
ter ſämtlicher Fraktionen des Reichstages ein Schreiben
ge=
richtet, in welchem er ſich bereit erklärt, die Frage der
Veteranenfürſorge und der Deckung des dadurch
entſtehenden Mehrbedarfs einer Beſprechung mit
Mitglie=
dern des Reichstages zu unterziehen. Am 10. Juni ſoll
eine Konferenz im Reichsſchatzamt ſtattfinden.
— Die Bemühungen des Geheimrats Wiedfeldt vom
Reichsamt des Innern, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer
im Baugewerbe zu neuen
Einigungsver=
handlungen zu bewegen, ſind von Erfolg geweſen.
Beide Parteien werden neuerdings Vertreter nach dem
Reichsamt des Innern entſenden. Am Freitag ſollen die
Beratungen über die Grundlagen, auf welchen ein
Ver=
trag möglich iſt, beginnen. In letzter Stunde haben ſich
aber neue Schwierigkeiten in den Weg geſtellt. Die
Arbeit=
geber wollen das von ihnen auf dem Dresdener
Ver=
bandstage entworfene Tarifmuſter als Grundlage für die
Verhandlungen benutzt wiſſen, während die Arbeiter den
alten am 1. April abgelaufenen Tarif als Unterlage gelten
laſſen wollen. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um
das Verlangen der Arbeitgeber, zentrale anſtatt lokale
Ar=
beitsverträge abzuſchließen, und die Anerkennung der
Be=
rechtigung der Akkordarbeit. Ueber die Anregung, daß
beide Parteien ſich dem Schiedsſpruch unterwerfen möchten,
iſt noch kein Beſchluß gefaßt. Die Arbeiteroxganſſationen
ſind der Frage, welche Herren ſie als Unparteiiſche in
Vor=
ſchlag bringen könnten, noch nicht nähergetreten. In der
Beſprechung, die am Freitag ſtattfinden ſoll, wird alſo erſt
eine Baſis für neue Verhandlungen geſucht werden müſſen.
— Wie verlautet, ſteht die Anweſenheit des
Kaiſer=
lichen Statthalters von Elſaß=Lothringen, Grafen von
Wedel, in Berlin in engſtem Zuſammenhange mit der
Verfaſſungsfrage für die Reichslande, über
die jetzt an zuſtändiger Stelle verhandelt wird. Demſelben
Zweck gilt auch die für den 18. Juni in Ausſicht
genom=
mene Reiſe des Staatsſekretärs Delbrück nach Straßburg.
Es iſt ſomit anzunehmen, daß die vorbereitenden Arbeiten
für die Gewährung einer Verfaſſung in abſehbarer Zeit
zum Abſchluß gelangen werden.
— Der „Schwäb. Merkur” meldet: Durch einen Teil
der Preſſe ging die Nachricht, der Vorteil
Württem=
bergs von dem Staatsbahnwagenverband,
der urſprünglich auf rund 300 000—400000 Mark geſchätzt
wurde, beziffere ſich auf rund 720000 Mark. Wie wir von
maßgebender Seite hören, entbehrt dieſe Meldung jeder
tatſächlichen Grundlage. Den Angaben über die
finanziel=
len Wirkungen des Verbandes und den Vorteil
Württem=
bergs aus der Einrichtung kann nach den bis jetzt
bekann=
ten Ergebniſſen eine Bedeutung nicht beigemeſſen werden.
Ausland.
— Die Kammer der Niederlande ſetzte die Beratung
des Antrages Troelſtra betreffend die
Ordensver=
leihungen des früheren Miniſters Kuyper fort. Der
Abgeordnete Lohman hielt eine Unterſuchung mit dem
perſönlichen Charakter der Angelegenheit für unvereinbar.
Loeff (Katholik) ſchien der Antrag ein Racheakt Troelſtras
wegen der Niederlage der Eiſenbahnangeſtellten bei dem
Ausſtande im Jahre 1903; er verteidigte den guten
Glau=
ben Kuypers. Die Antirevolutionäre Ooſterbaan und
Colyn drückten ihr Vertrauen zu Kuyper aus. Der
Alt=
liberale Tydeman hielt es im Intereſſe des Landes für
notwendig, Klarheit zu ſchaffen.
— In ihrer den Botſchaftern der
Schutz=
mächte Kretas überreichten Verbalnote dankt die
Pforte für die Antwort der Botſchafter vom 19. Mai,
in welcher die Uebereinſtimmung des
Standpunk=
tes der Pforte mit dem der Schutzmächte hinſichtlich der
Eidesleiſtung feſtgeſtellt wird. Die Verbalnote wies an
die Konſequenzen der Eidesleiſtung hin, welche, obwohl
rechtlich hinfällig, ernſte Hinderniſſe nicht nur für die
mo=
hammedaniſchen Delegierten, ſondern auch für alle
konfeſ=
ſionellen mohammedaniſchen Zivilbeamten hervorrufe, die
den Eid nicht leiſten wollen, ſo daß das mohammedaniſche
Element vollſtändig aus dem öffentlichen Dienſte
ausge=
ſchieden werde und der größte Teil der Poſten der
konfeſ=
ſionellen Beamten unbeſetzt bleiben würde. Die Pforte
könne nicht weiter unempfindlich bleiben gegenüber dem
Appell des treugebliebenen Teils der Bevölkerung, da die
gefährliche, die türkiſchen Souveränitätsrechte und den
Status quo verletzende Lage unmöglich fortdauern könne.
Die Pforte fordert die Mächte auf, gemeinſam auf
Mittel zu ſinnen, die geeignet ſeien, der gegenwärtigen
Lage ein Ende zu bereiten.
— Durch die in der ruſſiſchen Duma eingebrachten
neuen Univerſitätsſtatuten wird die Tätigkeit
der Hochſchule in allen ihren Teilen der Kontrolle des
Ku=
rators des Lehrbezirks unterſtellt. Der Univerſitätsrektor,
der vom Profeſſorenrat gewählt wird, iſt der
verantwort=
liche Vertreter der Univerſität. Seine Wahl muß vom
Miniſter beſtätigt werden. Ein vom Miniſter nicht
beſtä=
tigter Kandidat darf nicht wiedergewählt werden. Falls
Wahlen zweimal unbeſtätigt bleiben, wird der Rektor vom
Miniſter ernannt. Die Studenten und Profeſſoren haben
nur wiſſenſchaftliche Beziehungen zueinander. Die
Stu=
dentenverſammlungen werden den allgemeinen
Beſtim=
mungen über Verſammlungen untergeordnet und haben
außerhalb der Univerſität ſtattzufinden. Innerhalb der
Univerſität ſind die Studenten nur zu wiſſenſchaftlicher
Ar=
beit vereinigt. Die Lehrſprache iſt überall ruſſiſch;
nur an der Univerſität Dorpat iſt der theologiſchen
Fakul=
tät die deutſche Sprache geſtattet. Außerdem wird an der
Univerſität Warſchau polniſche Sprache und Literatur
pol=
niſch vorgetragen. Die Beſtimmungen über die Aufnahme
von Juden bleiben beſtehen.
— Der engliſche Botſchafter Bryce teilte dem
Stäats=
ſekretär Knox mit, daß die Verhandlungen über das
Rezi=
prozitäts=Handelsabkommen zwiſchen Kanada und den
Vereinigten Staaten nicht vor Herbſt beginnen könnten.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Nummer 120.
Potsdam, B. Aal. Das belg iſche
Kö=
nigspaar trifft am 30. Mai auf der Station Wildpark
ein und wird als Gaſt des Kaiſers im Neuen Palais
woh=
nen. Großer Empfang iſt vorgeſehen. Die Herrſchaften
nehmen auch an den Frühjahrsparaden teil.
* In Koburg fandkam Dienstag die Taufe des dem
ſpaniſchen Infanten Alfonſo Don Orleans und
ſeiner Gemahlin geborenen Prinzeſſin Beatrice von Koburg
am 20. April erſtgeborenen Sohnes ſtatt. Aus dieſem
An=
laß iſt es zu einer Verſöhnung des Prinzenpaares
mit dem ſpaniſchen Königshauſe gekommen. Der Infant
war bekanntlich vom König Alfons ſeines Titels und
ſei=
ner militäriſchen Stellung enthoben worden, nachdem er
die proteſtantiſche Prinzeſſin Beatrice, die Tochter des
Her=
zogs Alfred, Bruders des Königs Eduard, geheiratet hatte.
Jetzt iſt ſeine Mutter, die Infantin Eulalia, die von ihrem
Gatten getrennt lebende Gemahlin des Prinzen Anton von
Orleans, Duca di Galliera, zur Taufe in Koburg
einge=
troffen und mit ihr der jüngſte Bruder des Infanten, Prinz
Philipp von Koburg und verſchiedene andere Verwandte.
* Brüſſel, 24. Mai. Der König der
Bul=
garen beſuchte heute nachmittag in Begleitung des
Königs der Belgier die deutſche Abteilung der
Weltausſtellung. Er wurde von dem
Reichskom=
miſſar Geheimrat Albert empfangen und außer dem
Vor=
ſitzenden des deutſchen Komitees dem Vorſtand des hier
anweſenden Vereins deutſcher Kaufleute und Induſtrieller,
Herren Jacobs, Dr. Waldſchmidt, Direktor Feuer und
Kommerzienrat Happold=Bamberg, vorgeſtellt. Der König
intereſſierte ſich beſonders für die Eiſenbahnausſtellung, bei
welcher er ſich lange mit Bahnmeiſter v. d. Heiden
unter=
hielt. Der König der Belgier äußerte die Hoffnung, bald
wiederkommen zu können, da er noch lange nicht alles
ge=
ſehen habe.
* London, 24. Mai. Der Führer der Arbeiterpartei.
Barnes, der an der Spitze der von der Arbeitspartei
nach Deutſchland entſandten Abordnung ſtand, ſagte in
einer Unterredung, er könne ſich über die induſtrielle
Lage in Deutſchland und über die Wirkung der
Tarife nicht äußern, da er über dieſe Gegenſtände einen
ordnungsmäßigen Bericht zu erſtatten hätte, aber das
könne er ſagen, daß er überall, ſowohl von den
Unterneh=
mern wie von den Arbeitern, mit der außerordentlichſten
Freundlichkeit aufgenommen worden ſei und daß man der
Delegation von allen Seiten verſichert habe, es ſei in
Deutſchland keine Animoſität gegen England vorhanden.
Der Gedanke, es könne zwiſchen den beiden Ländern zu
einem Kriege kommen, errege in Deutſchand nichts weiter
als Heiterkeit.
* London, 24. Mai. Auf Wunſch des Königs, der
Königin und der Königin=Mutter iſt in Ergänzung über
die Anordnung vom 11. Mai über die Landestrauer
Volltrauer bis zum 17. Juni und Halbtrauer bis zum
30. Juni angeſetzt worden. Maßgebend für die Verfügung
war der Wunſch geweſen, daß die in Betracht kommenden
Geſchäfte nicht durch eine Ausdehnung der Trauer bis zum
Ende des Sommers geſchädigt werden ſollen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Mai.
* Kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt wurden:
Pfarrverwalter Döll zu Lampertheim zum
Pfarr=
verwalter in Hitzkirchen Dekanat Büdingen;
Pfarramts=
kandidat Becker zu Friedberg zum Pfarrverwalter in
Lampertheim (zweite Pfarrſtelle), Dekanat Zwingenberg.
n. Vor der Strafkammer gelangte geſtern eine
eigenartige Urkundenfälſchung in der Anklageſache
gegen den Ziegler Hermann Weitz von Hanau zur
Verhandlung. Er iſt vor mehreren Jahren von ſeiner
Frau in Unfrieden weggegangen, lebt ſeitdem von ihr
getrennt und ſoll ſchon wiederholt nicht allzu freundliche
Geſinnung ihr gegenüber zum Ausdruck gebracht haben.
Allerdings hatte er auch verſucht, ſich mit ihr
auszu=
föhnen. Vor einiger Zeit erhielt die auswärts
wohnende Frau eine Depeſche, worin ihr Schwiegerſohn
in Seligenſtadt ſie ſofort dorthin zu kommen bat, während
tatſächlich dieſe Depeſche ohne Wiſſen des angeblichen
Abſenders durch ihren Mann aufgegeben war. Die
ſo ganz unnötig nach Seligenſtadt Gelockte, die ſchon
wiederholt mit beleidigenden Zuſchriften des Mannes
behelligt worden war, ſah nach Ermittelung des
Sach=
verhaltes darin eine abermalige Bosheit und iſt auch
jetzt noch dieſer Anſicht. W. beſtreitet jede böswillige
Abſicht und will lediglich eine
Verſöhnungszuſammen=
kunft bei ſeinem Schwiegerſohne angeſtrebt haben. Die
Anklage ging dahin, daß er rechtswidrig eine
beweis=
erhebliche Privaturkunde (die Depeſche) in der Abſicht,
ſeiner Frau Nachteil zuzufügen, gefälſcht habe. Objektiv
ſtand dieſe Urkundenfälſchung feſt, doch ließ ſich der von
W. behauptete Beweggrund nicht widerlegen. Er war
damals gleichfalls nach Seligenſtadt gefahren und hatte
ſeinen Schwiegerſohn ins Wirtshaus rufen laſſen, dann
aber allerdings auf deſſen Ablehnung der Vermittlung
keine weiteren Schritte getan. Bei dieſer Sachlage
Streifzüge durch die Brüſſeler
Weltausſtellung.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
I.
„Achtung!‟ — Die unfertige Ausſtellung. — Eine
War=
nung. — Der erſte Beſuch. — Allgemeine Eindrücke. —
Lage und Geſtaltung. — Nachteile und Vorzüge. —
Er=
holung und Beluſtigung. — Deutſchlands Beteiligung.
Ehrliches Lob. — Achtung!
„Achtung!‟ — Das kurze Wort drückt mancherlei
aus, Anerkennung und Vorſicht. In ſeiner
verſchie=
denen Weiſe iſt es auch auf die Brüſſeler
Weltaus=
ſtellung anzuwenden. Leider zunächſt mehr in der
vor=
ſichtigen Bedeutung: gebt Acht! — Hundertmal in einer
Stunde ſchallt’s einem auf Franzöſiſch, Flämiſch,
Italie=
niſch, Engliſch und in anderen Kulturſprachen entgegen,
wenn man das Ausſtellungsgebiet beſucht. Denn man
will doch nicht gerädert, getüncht, gegipſt, zerquetſcht
oder auf irgend eine ähnliche Weiſe verſchönert,
ge=
kennzeichnet, reſpektive vernichtet werden. Wild geht’s
noch im weiten Solboſch=Gelände zu, von dem man
90 Hektar der großen Weltmeſſe eingeräumt. Da
kom=
men Eiſenbahnzüge angerollt mit vollgepferchten
Güter=
wagen, ſchwere flamländiſche Gäule ziehen die mit
Kaſten und Kiſten beladenen, plumpen, zweirädrigen
Karren, hohe Eiſenkrane ächzen wie wehleidig über die
ihnen zugemuteten Laſten, Dampfwalzen zerknirſchen
den zum Wegebau verwendeten Koaks, Erde wird an=
und abgetragen, die Geheimniſſe der Waſſerbaukunſt
und elektriſchen Anlagen werden einem offenbar durch
umfaſſende Buddeleien verborgen, einzelne der großen
Bauten wie kleinere Pavillons ſind noch mit Gerüſten
mgeben, bei anderen ſchreckt uns das befeblshaberiſche:
konnte ſich das Gericht nicht davon überzeugen, daß er
das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit gehabt habe und
ſprach ihn frei.
V.V Der Vorſtand des Verkehrs=Vereins hielt im
Hotel „Darmſtädter Hof” ſeine erſte Sitzung im neuen
Vereinsjahre ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung
zum Vorſtande hinzugewählt wurden. Es ſind dies
die Herren: Dr. med. Blumenthal, Miniſterialreviſor
Bruchhäuſer, Baurat Buxbaum, Bäckermeiſter Finger,
Rentner L. Geiſt, Eiſenbahndirektor a. D. Grooß,
Stadtverordneter Henrich, Rentner A. von Heſſert,
Stadtverordneter Dr.=Ing. Heyd, Kaufmann Wilh.
Kalbfuß, Rechtsanwalt Kalbhenn, Hoftheatermaler Kurt
Kempin, Hofrat Alexander Koch, Kaufmann Heinrich
Lautz, Beigeordneter Mueller, Profeſſor Albin
Mül=
ler, Rentner L. Nachtigall, Hoflieferant Niemann,
Apotheker Ramdohr, Hoflieferant A. Reuter,
Kauf=
mann Max Sander, Hoflieferant H. Schneider,
Kauf=
mann Emil Schroeder, Architekt C. Schulz, Kaufmann
A. J. Supp, Kommerzienrat L. Trier,
Oberlandes=
gerichtsrat Wagner, Kabinettsſekretär Dr. Wehner,
Kaufmann E. Wetzſtein, Kaufmann Otto Wolff. Als
neue Mitglieder trat u. a. dem Verein bei die
Orts=
gruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs. Bei der Wahl
des Bureaus wurden die Herren Reichstags= und
Land=
tagsabgeordneter Dr. Oſann zum 2. Vorſitzenden und
Herr Schlachthofdirektor Veterinärrat Dr. Garth zum
Kaſſier einſtimmig wiedergewählt. Beide Herren
nah=
men die Wahl dankend an.
Während der in dieſem Jahre in Brüſſel
ſtattfin=
denden Weltausſtellung wird ein internationales
Ver=
kehrsbureau errichtet. Der Verein hat Schritte getan,
daß auch ſein Reklamematerial dort aufgelegt wird
und zur Verteilung gelangt. In der 1911 in Berlin
ſtattfindenden internationalen Ausſtellung für Reiſe=
und Fremdenverkehr beabſichtigt der Verband
Heſſi=
ſcher Verkehrsvereine geſchloſſen auszuſtellen. Auch
der hieſige Verkehrsverein iſt hieran beteiligt und
wurde eine größere Summe bewilligt für die
Be=
ſchaffung eines wirklich künſtleriſchen
Ausſtellungs=
objekts. Ein Ausſchuß, dem auch mehrere Künſtler
an=
gehören, wird über die gemachten Vorſchläge
ent=
ſcheiden. Bei Beſprechung des neuen
Sommerfahr=
plans wurden viele Wünſche geäußert und auf
be=
ſtehende Mißſtände aufmerkſam gemacht. So wurde
mit Entrüſtung die Nachricht aufgenommen, daß die
Eiſenbahnbehörde immer noch nicht den Anſchluß des
um 7,25 Uhr in Aſchaffenburg von Wien, Karlsbad,
München, Nürnberg uſw. eintreffenden D=Zuges 61 an
den 7,17 Uhr nach Darmſtadt abgehenden Perſonenzug
hergeſtellt hat. Die mit dem Schnellzug in
Aſchaffen=
burg ankommenden Reiſenden ſind, wenn ſie über
Frankfurt nach Darmſtadt fahren, immer noch 19
Mi=
nuten früher in Darmſtadt, als wenn ſie den ſpäter
abgehenden Zug von Aſchaffenburg nach Darmſtadt
be=
nutzen. Die Eiſenbahndirektion begründet dieſen
un=
haltbaren Zuſtand damit, daß mit Rückſicht auf die
Zuganſchlüſſe in Babenhauſen und Darmſtadt der
Perſonenzug 653 in Aſchaffenburg nicht früher
abfah=
ren dürfe. Auf eine weitere Verſchlechterung des
Fahrplans in der Verbindung Darmſtadt-Mainz-
Al=
zey wurde aufmerkſam gemacht. Früher ging ein Zug
nach Mainz um 2,02 Uhr und fand Anſchluß nach Alzey
um 3,15 Uhr, während man jetzt erſt um 3,15 Uhr in
Mainz eintrifft und der Zug nach Alzey genau um
dieſelbe Zeit Mainz verläßt. Auch die zutage
getrete=
nen Verſchlechterungen der Verbindungen nach der
Bergſtraße fanden Beſprechung und wird der
Ver=
kehrsausſchuß der Bergſtraße hierzu Stellung nehmen.
Von einem Vorſtandsmitgliede wurde beantragt, doch
vorſtellig zu werden, daß auf dem hieſigen
Hauptbahn=
hofe Fahrkarten von Darmſtadt nach Ems über
Koblenz, wie ſolche umgekehrt in Ems zu haben ſind,
aufgelegt werden. Als Mißſtand wurde bezeichnet,
daß auf dem Bahnhofe der früheren Ludwigsbahn ein
Fahrplan der Eiſenbahndirektion Frankfurt nicht
aus=
gehängt iſt. Des weiteren wurde darauf hingewieſen,
daß am Karfreitag wohl Sonntagszüge verkehren,
aber Sonntagsfahrkarten nicht ausgegeben werden.
Als ſehr ſtörend wurde bezeichnet, daß der Fernſprecher
im Main=Neckar=Bahnhofe nicht in einem
abgeſchloſſe=
nen Raum (Telephonzelle) ſteht, ſondern offen im
Warteraum. Die auf dem Bahnhofe ſtehenden zwei
großen Stadtpläne ſollen auf den neueſten Stand
er=
gänzt werden. Als wünſchenswert wurde bezeichnet,
daß auch auf dem Perron der Main=Neckar=Bahn
Schilder mit der Aufſchrift: Zug nach . . . . . . welche
vor Abgang der betreffenden Züge aufzuziehen ſind,
angebracht werden. Der Handelsverein hat ſeinen
Jahresbericht überſandt, welcher den Mitgliedern zur
Einſichtnahme zur Verfügung ſteht. Die Firma Woerl
bittet, doch auch ihren Reiſeführer auf dem
Verkehrs=
burean zu verkaufen. Man wird jedoch hiervon
ab=
ſehen und den Verkauf dieſer Bücher den einſchlägigen
Geſchäften überlaſſen. Bei dieſer Gelegenheit wird
auf den vielfach unrichtigen und veralteten Inhalt
„Eintritt verboten!” Und auch in vielen der mächtigen
Hallen wird noch emſig hantiert an der dekoratiten
Ausſchmückung und der Aufſtellung der tauſenderlei
Gegenſtände; der Lärm werktätiger Arbeit umhallt
uns. Maler, Tapezierer, Zimmerleute, Stukkateure,
Tüncher und andere betriebſame Leute ſind tätig, und
alle Augenblicke hallt’s uns warnend zu: „Gebt Acht!”
Das Echo davon aber mag über Belgiens Grenzen
hinaus ſchwirren und jene, die eine möglichſt fertige
Weltausſtellung ſehen wollen, warnen, nicht vor
Mitte Juni Brüſſel zu beſuchen!
Zwei Fragen drängen ſich bei jeder Ausſtellung
von ſelbſt auf: wie zeigt ſie ſich und was bietet ſie uns?
Die letztere Frage läßt ſich erſt in kurzem beſſer
beantworten, wenn ein allgemeiner Ueberblick des
eigentlichen Inhalts möglich iſt. Das ſcheint aber ſchon
heute ſicher zu ſein, daß uns viel Neues und
Eigzn=
artiges kaum geboten wird, falls man nicht beſonderen
Wert legt auf die jüngſten Errungenſchaften der
Tech=
nik und des Maſchinenbaues, die ſich auf Einzelheiten
beſchränken, welche nur dem Kundigen, dem Fachmann
auffallen und für dieſen ſpeziellen Wert haben. Wie
es in der Natur der Sache liegt, dürfte auch hier das
Allerneueſte und Bedeutſamſte nicht gezeigt werden.
Mit Recht hat man der Luftſchiffahrt einen breiten
Raum gewährt; hier werden in erſter Linie die
prak=
tiſchen Erfolge intereſſieren, die, wenn die Witterung
es ermöglicht, in den Sommermonden veranſchaulicht
werden ſollen. In oft bewährter Schönheit zeigt ſich
uns ſchon jetzt das belgiſche, franzöſiſche und engliſche
Kunſtgewerbe, nicht minder glänzend iſt die
Textil=
induſtrie dieſer Länder vertreten; mancherlei Lücken
dürfte dagegen die internationale Kunſt aufweiſen.
Von all dem ſpäter mehr, bringt doch jetzt jeder Tag die
Eröffnung irgend einer neuen Abteilung, eines neuen
Pavillons.
der Woerls Reiſeführer von Darmſtadt aufmerkſam
gemacht.
Von verſchiedenen Seiten wird beantragt, doch
Schritte dafür zu tun, daß die Programme der Mili
tärkonzerte vor dem Neuen Palais und auf dem
Pa=
radeplatz während der Konzerte dort aufgehängt ſint
machte der Vorſitzende bekannt, welche Herren für 1910j Ein wieder an den Verein gerichtetes Geſuch um
Stiftung eines Ehrenpreiſes mußte, wie alle früheren
derartigen Geſuche, infolge der knappen Mittel des
Vereins abgelehnt werden. Da verſchiedentlich
Be=
ſchwerden darüber eingegangen ſind, daß die
Straßen=
bahnverwaltung die Knipskarten, die am 30. April
verfallen waren, einziehen und nicht ganz abfahren
läßt, wodurch dem Inhaber der eingezogenen Karte
immerhin ein Schaden erwächſt, wurde vorgeſchlagen,
die Verwaltung möge doch bei einer ſich
wiederholen=
den Auswechſelung dieſer Karten die neuen Karten
ſchon einen Monat vor dem Verfalltage ausgeben!
Da=
durch wäre es möglich, die alten Karten abzufahren
und das Publikum erhalte dann ſchon die neuen
Kar=
ten. Dem in der Pfingſtwoche ſtattgefundenen
deut=
ſchen Turnlehrertag wurden Heſſiſche Verkehrsbücher
und Bergſtraßeführer für die Teilnehmer überlaſſen.
Nach einer regen Ausſprache über die derzeit hier
ſtattfindende Kunſtausſtellung, ſowie über die
Mit=
tel, den Beſuch derſelben beſſer zu geſtalten, wurde die
hochintereſſante und anregend verlaufene Sitzung um
12¼ Uhr geſchloſſen.
* Saalbaukonzerte. Das erſte
Dienstags=
konzert der Kapelle des Großh. Heſſ. Art.=Regts.
Nr. 61 unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Weber
war nicht minder gut beſucht als das erſte
Donners=
tagskonzert. Namentlich war auch die Jugend zahlreich
vertreten und huldigte fleißig dem Tanze im
Garten=
ſaal. Die Kapelle hatte ein beſonders dem Charakter
der Militärmuſik entſprechendes, hübſches und
abwech=
ſelungsreiches Programm aufgeſtellt, das in bekannter
friſcher und ſchneidiger Weiſe zur Ausführung gelangte
und reichen Beifall erntete.
Das zweite Konzert der Kapelle des
Leibgarde=Regiments, das diesmal ausnahmst
weiſe auf den Freitag (den 27. Mai) verlegt werden
mußte, bringt wieder eine Reihe auserleſener Werke
erſter Tonmeiſter, u. a. Beethovens „Fidelio”=
Ouver=
türe, Griegs „Erſte Peer Gynt=Suite”, Wagners „„
Par=
ſifal=Vorſpiel”, Bizets Ballettmuſik zu „Carmen”
Moszkowskys Spaniſche Tänze Nr. 5 und 6 und die
Internationalen Hiſtoriſchen Märſche von Adolf=
Boettge, des Meiſters der hiſtoriſchen Muſik, die gewiß
das Intereſſe weiteſter Kreiſe der Muſikfreunde in Ans
ſpruch nehmen werden.
* Der Halleyſche Komet hat nicht das gehalten,
was man ſich von ihm verſprochen hat und
hat=
den Erdbewohnern eine allgemeine
Enttäuſchung=
bereitet. Es iſt wohl ausgeſchloſſen, daß er jetzt noch
eine ſo glänzende Erſcheinung bieten wird, wie bei ſeiner
letzten Sonnennähe. Dem bloßen Auge erſcheint er
fort=
geſetzt als eine kleine verwaſchene Nebelſcheibe ohne
Schweifanſätze. Wir nehmen bis auf weiteres von dem
mit ſo vielem Eklat angekündigten harmloſen
Welten=
bummler Abſchied.
— Der Vogelsberger Höhenklub unternimmt
nächſten Sonntag eine Speſſartwanderung. (Näheres
im Anzeigeteil).
— Aus der Beſſunger Bücherhalle (
Beſſunger=
ſtraße 48) wurden im Monat April 973 Bücher
ent=
liehen; eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April 263. Geſchenke
gingen ein: Von Frl. Philippi 4 Jahrgänge
Zeit=
ſchriften. Von Ungenannt 1 Jahrgang „Türmer”
1 desgl. „Die Frau” Von Frl. Jung und Reg.=Rat
Schaffnits Erben 54 Bände. Von Frl. Fr. Hügel
1½ Jahrg. Zeitſchr. Von Herrn Merlau 5 Jahrgänge
desgl. Den gütigen Gebern herzlichen Dank!
Anmel=
dungen weiterer Spenden von Büchern und guten
Zeit=
ſchriften, ſowie Beitrittserklärungen zum „Verein für
Verbreitung von Volksbildung” (Mindeſtbeitrag 2 Mk.)
werden vom Vorſtand des Vereins (Obere
Moosberg=
ſtraße 40) gerne entgegengenommen. Unentgeltliche
Bücherausgabe: Dienstag, Donnerstag und Samstag,
abends 7½ bis 9 Uhr.
— Auerbach, 24. Mai. Im Parkhotel findet heute,
Donnerstag, ein großes Volksfeſt mit Reunion, Tanz
und Kinderbeluſtigungen ſtatt. Die Kapelle des Großh
Art.=Korps unter Leitung des Obermuſikmeiſters
Mickley hat den muſikaliſchen Teil übernommen und
dazu ein volkstümliches Programm aufgeſtellt. Da der
Eintrittspreis ein minimaler iſt, dürfte ſich das
Arrangement eines guten Beſuches erfreuen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
— Langen, 24. Mai. Der Evangeliſche
Kir=
chengeſangverein für Heſſen feierte hier ſein
31. Kirchengeſangsfeſt, das aus allen Teilen des
Groß=
herzogtums zahlreich beſucht war. Nach dem von dem
Vereinsvorſitzenden Prälat D. Dr. Flöring=Darmſtadt
in der vormittags im Hotel „Adler” abgehaltenen
Hauptverſammlung erſtatteten Jahresbericht hat die
günſtige Weiterentwicklung der Kirchengeſangvereins=
Für ſehr viele Beſucher, die nur ihren Augen ein
abwechſelndes Vergnügen verſchaffen wollen, iſt das
Ausſchlaggebende: wie zeigt ſich dieſe
Aus=
ſtellung?
Ein reizvoller Rahmen grüner Waldungen
um=
ſchließt ſie und gewährt ihr viel Friſches und
Anmuten=
des, das man auch ihrem Innern verſchaffte durch
ſchön=
heitsvolle Garten= und Parkanlagen, die in das ſonſt
leicht eintönige und ermüdende Bild erfreuliche
Ab=
wechſelung bringen. An Großartigkeit des Eindrucks
und machtvoller Geſtaltung im Ganzen wie im
Einzel=
nen ſteht aber dieſe Brüſſeler Ausſtellung beträchtlich
hinter der letzten Pariſer und jener in St. Louis
zurück.
Schon der Haupteingang wirkt wenig impoſant
Verzichtete man auch auf allerhand triumphartige Por
tale, was ſehr verſtändig iſt, ſo hätte man doch die ſich
zunächſt darbietenden großen Gartenterraſſen
effekt=
voller mit Springbrunnen=Anlagen und Kunſtwerken,
als den gegenwärtigen recht unbedeutenden und
nichts=
ſagenden, ſchmücken können. Dabei wird der Ueberblick
empfindlich geſtört durch eine beträchtliche Zahl der
ſich rechter Hand in krauſem Gewirr hinziehenden
Kioske im ſpieleriſchen Zuckerbäckerſtil, die
Erfriſchungs=
ſtätten und Verkaufsſtände bergen. Das hätte nicht
ge=
ſtattet werden dürfen. Auf der oberſten Terraſſe
er=
hebt ſich in etwas überladenen Renaiſſanceformen das
Hauptpalais, deſſen langgeſtreckte, buntbewimpelte
Faſſade durch eine Anlehnung an den Klaſſizismus
wahrſcheinlich wuchtiger und würdiger gewirkt hätte;
ſehr glücklich dagegen iſt die Wahl des feinabgetönten
Gelb, das uns auch bei vielen anderen Bauten
begeg=
net, ſo weit ſie nicht die kräftige Färbung früherer
Jahrhunderte angenommen.
Und da kommen wir gleich auf einen weſentlichen
charakteriſtiſchen Vorzug dieſer Ausſtellung in archi=
Kapelle.
iesmal ausnahn
ui) verlegt wert
1berleſener
„Fidelio”
Wagners., Be
zu „.
Enttäuſchun
haß er ietzt nodl
ird, wie bei ſein
erſcheint er ſel
lſcheibe chd
weiteres von di
Wellt
Nummer 120.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
ache in Heſſn augehalten. 10 Vereine ſind im lebten g reißer wieder einſangen, deraber ließ ſch nicht ſo leicht der ſPolihilen ſeſigenommen, worauf eine allgemeine
jahre teils neu entſtanden, teils dem Landesverein einmal errungenen Freiheit wieder berauben. Bald kletterte
eigetreten, und zwar in Starkenburg: Stockſtadt,
Lengfeld, Guſtavsburg, Groß=Rohrheim, Schlierbach
ei Lindenfels, Hähnlein und Winterkaſten; in
Ober=
eſſen: Södel, Deckenbach, Stumpertenrod, Hainchen
nd der Männerchor ehemaliger Chorſchüler in
Fried=
erg; in Rheinheſſen: Bretzenheim, Genſingen,
Dien=
eim und der evangeliſche Männerchor in Budenheim.
der Kirchengeſangverein für Heffen umſchließt nun 175
zereine: 85 in Starkenburg, 41 in Oberheſſen und 46
n Rheinheſſen; ſeit 1901 iſt ihre Zahl von 110 auf 175
eſtiegen. Im Evangeliſchen Kirchengeſangverein für
eutſchland nimmt der Heſſiſche Verein jetzt die
viert=
rſte Stelle ein. Die Einnahmen betrugen 2286,69 Mark,
ie Ausgaben 1922,44 Mark, ſo daß die Jahresrechnung
tit einem Ueberſchuß von 374,25 Mark abſchließt. Das
zereinsvermögen beläuft ſich auf 3331,00 Mark. Eine
hr lebhafte, mancherlei Anregungen bringende
Dis=
uſſion ſchloß ſich an den Jahresbericht an. In dem
eſtgottesdienſte am Nachmittag, in dem Pfarrer
aubitz=Bensheim die begeiſternde Feſtpredigt hielt,
ildeten die Kirchengeſangvereine von Arheilgen,
Drei=
ichenhain, Götzenhain, Langen. Offenthal,
Sprend=
ngen, Steinbach i. T. und Wirhauſen unter
Profeſſor=
rnold Mendelsſohns Leitung einen prächtigen
Peſtchor. Eine von weit über tauſend Perſonen
be=
ichte Nachverſammlung in der Anthesſchen
Liegen=
haft, in der Prälat D. Dr. Flöring, Dekan Wehſarg=
Pgelsbach und Pfarrer Hein=Dreieichenhain
An=
rachen hielten, beſchloß das in allen ſeinen Teilen
ufs ſchönſte verlaufene Kirchengeſangsfeſt.
n Groß=Umſtadt, 25. Mai. Zur Vervollſtändigung
er Ermittlungen (deren Hauptergebnis, die Notwehr
idmans, bereits geſtern gemeldet werden konnte)
ind geſtern nachmittag die gerichtliche Sektion der
eiche des erſchoſſenen Schweizers ſtatt. Sie
be=
ätigte in Verbindung mit der Zeugenausſage des
roßvaters E.s des letzteren Schilderung, daß nach
em Eindringen beider Knechte der von ihnen
nieder=
eriſſene E., auf dem Boden hingeſtreckt, durch den auf
m liegenden Schweizer mit Fauſtſchlägen mißhandelt
urde und jeden Augenblick, nahezu wehrlos.
Schlim=
eres erwarten konnte. Er lag auf dem Leib,
ver=
ochte aber, den zu ſeinem Schutz ſchon am Tage
ein=
ſteckten Revolver aus der Taſche zu ziehen und über
Die Schulter weg, ohne zu zielen, drei Schüſſe
abzu=
eben. Erſt dann ließ der Schweizer los und entfloh
it ſeinem Genoſſen. Letzterer iſt als Mittäter der
egen E. verübten gemeinſchaftlichen gefährlichen
örperverletzung und Hausfriedensbruchs in
Unter=
ichungshaft genommen. Er heißt Ehot.
Offenbach, 25. Mai. Geſtern nachmittag machte ſich die
ierjährige Tochter des Fabrikarbeiters Biſchof in der
ismarckſtraße 8 in Abweſenheit der Mutter mit dem
rennenden Spirituskocher zu ſchaffen, der
um=
el und die Kleider des Kindes in Brand ſetzte. Das
Lädchen erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es abends
enſelben erlag.
— Wackernheim, 24. Mai. Der 20jährige Landwirt
ſch von hier, der, wie gemeldet, durch Blitzſchlag
ge=
tet wurde, hatte ſein Rad in einem Schutzhäuschen
ntergeſtellt und eben das Häuschen aufgeſucht, um ſein
ad herauszuholen. Als er das Rad anfaßte, zuckte ein
litzſtrahl in das Häuschen. Der Blitz ſprang ſofort
1f. das Rad über, das völlig geſchwärzt aufgefunden
urde. Eſch lag tot mit der Hand am Rade daneben.
ogar die unter dem Spargel auf dem Boden des
orbes liegende Luftpumpe war ſchwarz, während ein
n Häuschen befindliches Vogelneſt mit jungen
öglein unverſehrt blieb.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Mai. Die
Fiebererſchei=
ungen bei dem Prinzen Louis zerdinand ließen
euerdings etwas nach, ſo daß von der Herausgabe
amt=
cher Bulletins abgeſehen wurde. Die Kaiſerin und die
rinzeſſin Viktoria weilten heute wiederholt bei dem
kran=
n Prinzen. Gefahr iſt nicht vorhanden. Das
Kronprin=
eupaar befindet ſich noch in Klein=Ellguth und nicht auf
er Reiſe nach Potsdam, wie einige Berliner Blätter
mel=
eten. — Ohne jeden Prunk wurde geſtern der neue
önigliche Botaniſche Garten offiziell in allen
inen Teilen für eröffnet erklärt. Zu der Feier hatten
ch die hervorragendſten Vertreter der botaniſchen
Wiſſen=
haft aus faſt allen Weltteilen eingefunden. — In dem
trozeß wegen der Wechſel des Prinzen
raganza iſt heute das Urteil geſprochen worden. Der
ngeklagte Clarke wurde zu zwei Jahren Gefängnis
ver=
rteilt, die übrigen Angeklagten ſind freigeſprochen worden.
Eine drollige Affenjagd gab es geſtern
nachmit=
ig in der Akazienſtraße in Schöneberg. Aus einer
da=
lbſt befindlichen Tierhandlung war ein kleiner
Schim=
anſe entſprungen und miſchte ſich auf der Straße unter
ne Schar rollſchuhlaufender Kinder, wo er zum Gaudium
er Umſtehenden verſuchte, deren Bewegungen
nachzu=
hmen. Mittlerweile war das Verſchwinden des Affen
emerkt worden; der Geſchäftsinhaber wollte den Aus=
ktoniſcher Beziehung zu ſprechen: an verſchiedenen
tellen erſteht vor uns in treuer Nachbildung die
affensfrohe Zeit blühenden, kraftbewußten
Bürger=
ims der Niederlande des 16. und 17. Jahrhunderts.
tolz und anheimelnd zugleich grüßen uns in edlem
usdruck mit kunſtvoll geſchmückten Faſſaden, zierlichen
iebeln und Erkern, ſchlanken Türmchen und Zinnen,
it Bildwerken, Malereien und Vergoldungen
ver=
hene Paläſte, Zunft= und Bürgerhäuſer, wie ſie hien
rüſſel und andere belgiſche Städte, wie ſie Holland er=
Echtet, einen kernig=erfreulichen Ton in das lichte Bild
eingend.
Eines weiteren Vorzuges der Ausſtellung ſei
hier=
ei gedacht: das iſt die Ueberſichtlichkeit der
gan=
n Anlage und ihre Einſchränkung auf ein nicht gar
t umfangreiches Terrain. An der Hand eines Planes
die vorhandenen laſſen zu wünſchen übrig, wie es
ich noch völlig an zweckentſprechenden Katalogen und
nſtigem literariſchen Material fehlt — vermag man
h leicht zurecht zu finden und wird keine der
Sehens=
ürdigkeiten verſäumen. Auch an die „Gebrüder
eenekens” werden nicht gar zu große Anforderungen
ſtellt und kann man, wenn man will, die bekannte
ſchlaffende Ausſtellungsmüdigkeit vermeiden. Und
inn fehlt’s nicht an vielen und ſehr hübſchen Plätzen
rm Ausruhen wie nicht minder an ſolchen zur
leib=
chen Stärkung. Da iſt für alle Anſprüche geſorgt und
i: alle Börſen, wobei gleich erwähnt ſein mag, daß
e Preiſe im allgemeinen nicht unbeſcheiden ſind,
vor=
iufig weuigſtens nicht. Deutſches Bier und deutſcher
ang und Klang ſtehen wieder einmal an erſter Stelle.
Alt=Düſſeldorf‟ — eine rieſige Anlage in altdeutſcher
rt —, „Zillerthal” „Bratwurſtglöckle‟, „Hauſahaus”
ſicken nicht vergeblich und finden ſtarken Zuſpruch
eben dem mit der eigentlichen deutſchen Abteilung ver=
er an einer Hausfaſſade empor und grinſte von einem
Bal=
lon höhniſch auf ſeine Verfolger hinab, bald rannte er
einem Automobil nach. Dann wieder glaubte er in den
Urwäldern ſeiner Heimat zu ſein und ſprang munter von
einem Straßenbaum zum andern. Eine große Menſchen=
1 menge ſah dem drolligen Gratisſchauſpiel zu. Endlich
klet=
terte ein beherzter Junge dem Affen auf einen Baum nach,
holte das anſcheinend bereits ermüdete Tier herunter und
übergab es ſeinem Beſitzer.
Frankfurt, 25. Mai. In der
Entſchädigungs=
klage der Stadtverwaltung Offenbach
ge=
gen den Bankier Wolf von Frankfurt in der bekannten
Kaiſerhofaktien=Angelegenheit ſtand heute
vor der Zivilkammer des Landgerichts abermals Termin
an. Der Prozeß wurde wiederum vertagt und zwar
ſoll auf Beſchluß des Gerichts noch ein Berliner
Sachver=
ſtändiger über die damalige Qualität der Kaiſerhofaktien
vernommen werden.
München, 25. Mai. Karl May teilt der „Augsburger
Poſtzeitung” mit, daß er gegen den Pater Dr. Expeditus
Schmidt wegen deſſen Behauptung, er habe „zu gleicher
Zeit unſaubere Kolportageromane und frömmelnde
Mut=
tergottes=Geſchichten geſchrieben”,
Beleidigungs=
klage erhoben hat. Das kann eine intereſſante
Verhand=
lung geben.
Karlsruhe, 24. Mai. Der Hofbericht der „
Karls=
ruher Zeitung” meldet: Die Großherzogin Luiſe
leidet ſeit etwa 10 Tagen an einem
Bronchial=
katarrh, der im ganzen einen normalen Verlauf
zeigt. Ihre Königl. Hoheit wird infolgedeſſen für die
nächſte Zeit genötigt ſein, ſich vollkommene Schonung
aufzuerlegen.
Dresden, 25. Mai. Als heute früh der Rechtsanwalt
Dr. Frederling mit ſeiner Gattin im großen Park einen
Spazierritt unternahm ſcheute das Pferd der Dame
vor einem Automobil und ging mit der Reiterin durch.
In der Johann Georg=Allee kam das Pferd zu Fall und
begrub die Dame unter ſich. Dieſe erlitt ſo ſchwere
Ver=
letzungen, daß an ihrem Auſtommen gezweiſelt wird.
Leipzig, 24. Mai. Das Reichsgericht verwarf
die Bernfung des Redakteurs Pleißner, der wegen
verſuchter Nötigung des Theaterdirektors Anton
Hartmann und wegen Beleidigung des Kapellmeiſters
Wolf am 18. Februar vom Landgericht Leipzig zu drei
Monaten und zwei Wochen Gefängnis verurteilt
wor=
den war.
Duisburg, 25. Mai. Nach dem Genuß von
Erbſenſuppe erkrankte eine Arbeiterfamilie unter
Vergiftungserſcheinungen. Zwei Kinder ſind bereits
geſtorben, eins liegt hoffnungslos danieder.
Münſter i. Weſtf., 25. Mai. Beim Heizen der
Loko=
motive eines fahrenden Perſonenzuges gewahrte der
Heizer Mehl unter den in die Feuerung geworfenen
Kohlen eine Dynamitpatrone. Schnell
ent=
ſchloſſen griff er in das volle Feuer und holte ſie heraus.
Er verhütete dadurch eine ſchwere Kataſtrophe. Die
Eiſenbahndirektion überwies ihm für ſein heldenhaftes
Verhalten eine namhafte Geldſpende.
Meisburg (Kreis Daun), 25. Mai. Heute früh
über=
flog ein Ballon mit einer Gondel, aber ohne
Inſaſſen, den Ort, und zwar ſo tief, daß er einen
Schornſtein umwarf und dadurch das Dorf alarmierte. Der
Ballon kam ungefähr aus der Richtung von Käln und
ver=
ſchwand nach Bitburg zu.
Wien, 25. Mai. Die Verhandlung im Prozeß
Hof=
richter wurde heute morgen 8 Uhr fortgeſetzt. Heute
werden die Gutachten verleſen werden. Nach den geſtern
veröffentlichten Mitteilungen über den Beginn des
Pro=
zeſſes wurde der Ueberwachungsdienſt noch verſchärft,
da=
mit keine Beeinfluſſung der Richter ſtattfinden könne. Die
Veröffentlichung des Urteils wird erſt nach der Beſtätigung
durch den Gerichtsherrn reſpeltive das Militär=Obergericht
erfolgen. Es können bis zu dieſem Zeitpunkt aber noch
mehrere Wochen vergehen. Weſentliche Momente aus der
Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
ſtatt=
findet ſind nicht bekannt geworden.
Amſterdam, 25. Mai. Morgen wird die Königin
mit der kleinen Prinzeſin Jukianne ihren Einzug
in Amſterdam halten. Faſt jedes Haus der Stadt iſt
beflaggt. Die Häuſer der Reicheren ſind mit koſtbarem
Blumenſchmuck verziert. Die Gärten und Kanäle
wer=
den zum Teil mit leuchtenden Girlanden überzogen.
Ein 5000 Mann ſtarker Chor wird die Nationalhymne
ſingen. Während einer ganzen Woche werden die
Feſt=
lichkeiten dauern, die am 30. ihren Höhepunkt in einem
großen hiſtoriſchen Feſtzuge finden. Die
Vorbereitun=
gen werden in einem Umfang und mit einer Begeiſter= I
ung betrieben, wie ſie Amſterdam ſeit vielen Jahren
nicht mehr geſehen hat. (Frkf. Ztg.)
Paris, 24. Mai. Auch heute nachmittag kam es in
der mediziniſchen Fakultät während der Ausloſung der
Kandidaten für die Dozenturprüfung zu lärmenden
Auftritten, obwohl im Prüfungsſaal zahlreiche
Poliziſten aufgeſtellt worden waren Einer der
Ruhe=
ſtörer, welcher ein Mitglied der Prüfungskommiſſion
mit faulen Eiern beworfen hatte. wurde von einem
Prügelei zwiſchen den Schutzleuten und den
Mani=
feſtanten entſtand. Erſt dem perſönlichen Eingreifen
des Polizeipräfekten Lepine gelang es, die Ruhe
einigermaßen wieder herzuſtellen.
Paris, 24. Mai. 600 Reſerviſten des 232. und
277. Infanterie=Regiments, welche zu einer
Waffen=
übung in das Lager von Ruchand bei Tours geſchickt
worden waren, richteten an den Kriegsminiſter eine
gemeinſame Petition in welcher ſie unter
Hin=
weis darauf, daß das Lager ſich in einer ſumpfigen
Gegend befinde, baten, die Waffenübung in einer
geſünderen Gegend abhalten zu dürfen. Da derartige
gemeinſame Reklamationen verboten ſind, dürfte der
Kriegsminiſter gegen die Reſerviſten ſtrafrechtliche
Maßnahmen treffen.
Paris, 25. Mai. An 300 kürzlich in den Ausſtand
getretene Arbeiter der Steinbrüche in
Mery=
ſur=Oiſe drangen geſtern abend mit ihren Weibern und
Kindern in den Bahnhof ein, um den Abgang eins
mit Steinen beladenen Zuges zu verhindern. Als der
Zug ſich in Bewegung ſetzte, warfen ſich viele Arbeiter
auf die Schienen, einzelne legten ihre Kinder auf das
Geleiſe. Um ein großes Unglück zu verhüten, mußte
der Zug gebremſt werden. Die Ausſtändigen richteten
auch an den Maſchinen der Steinbrüche und an den
Frachtwagen beträchtlichen Schaden an. Sie
verbrach=
ten die Nacht mit ihren Weibern und Kindern auf dem
Bahnhofe unter den Waagons und zündeten mit
herausgeriſſenen Schwellen Feuer an, um ſich zu
wärmen. Der Präfekt des Departements beorderte
über hundert Gendarmen nach Mery=ſur=Oiſe.
Nötigen=
falls ſollen Truppen zur Wiederherſtellung der
Ord=
nung aufgeboten werden.
Paris, 25. Mai. Der römiſche Korreſpondent des „
Ma=
tin” telegraphiert ſeinem Blatte: Aus beſter Quelle kann
ich verſichern, daß die Heirat des Generals di
Toſ=
ſattomit der Baronin von Siemens noch nicht
ſtattgefunden hat. Es iſt allerdings die Rede von dieſer
Heirat. Bisher iſt aber noch kein Zeitpunkt dafür feſtgeſetzt
worden.
Madrid, 24. Mai. Der richtige Name des Mannes,
in deſen Koſſer geſtern eine Bombe explodierte,
iſt Joſé Coregglig Daborelli. Bei einer
Hausſuchung bei Taborelli, der von Buenos=Aires
ge=
kommen und in Barcelona gelandet war, wurden
chemiſche Subſtanzen und zwei Bomben gefunden, die
der geſtern explodierten ähnlich ſind. Taborelli hatte
ſich am Sonntag auf dem Nordbahnhof nach den
An=
kunſtszeiten der Züge erkundigt. Eine große Anzahl
bekannter Anarchiſten wurde verhaftet, doch ſind durch
die Verhaftungen die Spuren der Mitſchuldigen nicht
entdeckt worden.
London, 24. Mai. Eine Lloydmeldung beſagt: Die
deutſche Bark „J. V. Binnen” aus Bremen, von
Hamburg nach Mexiko beſtimmt, iſt im Tau des
Schlep=
pers „Gauntlett” in Cowes eingetroffen. Es wurde
berichtet, daß die Bark mit dem engliſchen Dampfer
„Skerryvore” zuſammengeſtoßen ſei Der
Dampfer iſt geſunken. 22 Mann der Beſatzung werden
vermißt. Einer wurde lebend geborgen, außerdem
die Leiche eines anderen an Bord des Schleppers
ge=
bracht. Der Bug der Bark iſt beſchädigt. — Nach einem
weiteren Telegramm befindet ſich „J. C. Vinnen” in
langſamer Weiterfahrt nach Southampton. — Die
„Skerryvore” hatte 3371 Tonnen Raumgehalt und
ge=
hörte Farrar, Groves u. Co. in London. Der Dampfer
war von Villaricos nach Rotterdam beſtimmt.
Oranienbaum=Kronſtadt, 24. Mai. Ein
Segel=
boot des Kreuzers „Gromoboi” wurde während einer
Uebungsfahrt von einem Windſtoß umgekippt
Sechs Mann ſind ertrunken. Einer wurde halb
erſtarrt auf dem Kiele eines Bootes von den
Rettungs=
mannſchaften aufgefunden.
Porthuron (Michigan), 24. Mai. Der Dampfer
„Frank Goodyear” ſank geſtern abend nach einem
Zuſammenſtoß in der Thundebay. 19 Perſonen ſind
er=
trunken.
Kunſtnotizen.
Aeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc. deren im Nach
gehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Außerordentliches Konzert am 26. Mai
im Städt. Saalbau. Mit einem auserleſenen
Programm, ausgeführt von erſten Solokräften des
Hof=
theakers, vom Muſikverein, Sängerchor des
Lehrer=
vereins, der durch auswärtige Künſtler verſtärkten
Hof=
kapelle und einer bedeutenden pianiſtiſchen Kraft, Frau
Kirſch=Berlin, wird das heutige Konzert ſowohl in
künſt=
leriſcher, wie auch in pekuniärer Beziehung einen würdigen
Abſchluß der dieswinterlichen Konzertſaiſon bilden. Die
Romeo= und Julie=Sinfonie, ein glanzvolles Werk, iſt
ſo recht geeignet, dem Abend ein feſtliches Gepräge
zu geben.
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 25. Mai. Im
Finanzaus=
ſchuß der Zweiten Kammer wurde heute noch
einmal der ganze Gemeindeſteuer=Geſetzent=
bundenen Münchner Haus und dem deutſchen Wein=
Reſtaurant, das ſchon jetzt von der beſten Geſellſchaft
bevorzugt wird.
Natürlich mangelt’s nicht an einem
Vergnü=
gungs=Park mit dem gewohnten Rummel und an
der beliebten „Kermeß”, wie man die künſtleriſcher
geformten Jahrmärkte nach altem Muſter nennt, auf
deutſch „Alt=Brüſſel‟ Dies iſt meiſterhaft gelungen!
Eine kleine Stadt für ſich, mit krummen Gäßchen,
ſchmalbrüſtigen Giebelhäuschen, verwitterten
Innungs=
zeichen, mit ſchattigen Steinlauben und Altanen, mit
ſchmalen Durchgängen und hochgewölbten Brücken, mit
lauſchigen Winkeln und grünbeſponnenen Plätzchen.
Wenn es ein getreues Abbild des einſtigen Brüſſel iſt,
Himmel, welchen Durſt und wieviel Zeit zur Stillung
desſelben müſſen die Altvordern gehabt, über welch’
ab=
geſtumpfte Zwerchfelle müſſen ſie verfügt haben, daß ſie
beim Bechern ſoviel blecherne Muſik ertragen kunnten!
Kneipe an Kneipe, Orcheſter neben Orcheſter, die
be=
dienenden Mägdelein und die dndelnden Männkein in
den Trachten von dunnemals. Aber ſehr gemütlich
alles, zur längeren Raſt einladend. Natürlich ſind
Vergnügungs=Park und Kermeß fix und fertig. Was
Wunder, bedentete doch hier jeder verlorene Tag
ver=
lorenes Geld, und da gilt’s dann gleich, zur rechten
Zeit an der rechten Stelle zu ſein; wo ein Wille, da iſt
auch ein Weg.
Und dieſen Willen hatte auch Dentſchland und
kand zielbewußt den Weg. Wenn wir jetzt erſt von
Deutſchlands Beteiligung an der Ausſtellung ſprechen,
ſo wollten wir uns das Beſte für den Schluß dieſer
flüchtigen erſten Umſchan aufſparen. In der Tat das
Beſte. Nicht was prunkhafte „Aufmachung” anbelangt,
ſondern Gediegenheit, Geſchloſſenheit, Arbeitsluſt und
ekraft, jene Werte und jene Disziplin, die unſeren
Handel und Wandel, unſerer Technik, Induſtrie,
Wiſſen=
ſchaft die hohe und vielbeneidete Stellung in der Welt
verſchaffen. Nicht patriotiſcher Eifer führt hier die
Feder, ſondern ehrliche Freude über das von den
Führern dieſer Abteilung Gewollte und Erreichte. An
einzelnen Mängeln fehlt’s nicht, ſie kommen aber wenig
in Betracht gegenüber der rückhaltloſen Anerkennung,
die das Ganze verdient, das ja kein umfaſſendes Bild
unſeres geſamten wirtſchaftlichen, induſtriellen, geiſtigen,
ſozialen, künſtleriſchen Lebens und Webens gibt,
ſon=
dern nur Ausſchnitte. Aber dieſe ſind trefflich, vieles
und faſt nur Gutes gewährend, in ſich abgerundet,
ge=
ſchickt zur Schan geſtellt.
Das erntet denn auch ſeitens der belgiſchen und
fremden Beſucher warmen Beifall, und die Worte, die
bei dem Eröffnungsbankett der deutſchen Abteilung
der belgiſche Handelsminiſter Hubert geſprochen,
er=
halten ihre Zuſtimmung Tag für Tag aufs neue. Die
deutſche Ausſtellung, hob er hervor, mache in ihrer
Ein=
heitlichkeit und Geſchloſſenheit den Eindruck, als ob ein
Ausſteller ſie veranſtalte. Das Ganze ſei ein
groß=
artiges Schauſpiel, das nur ein Land bieten könne, das
eine ungeheure methodiſche Tätigkeit entfalte. Dieſe
deutſche Ausſtellung, die noch den Vorzug habe, am
Tage der Eröffnung fertig zu ſein, zeige Kraft, Macht
und Größe. Deutſchland trete in Brüſſel in blühender
Jugendkraft, aber daneben auch mit der Disziplin und
Ordnung auf, die der Militärſtagt ſeiner Bevölkerung
anerzogen habe. Und dieſe guten Eigenſchaften machten
ſich auf allen Gebieten des Lebens in Deutſchland
gel=
tend, zum Trinmph des großen Nachbars.
Da klingt uns das Wort entgegen, das wir gleich
an erſter Stelle genannt: Achtung! Wir dürken ſtolz
ſein, daß es auf Deutſchland ſo ehrliche, verdiente
An=
wendung findet!
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Nummer 120.
wurf durchgeſprochen und dann die Abſtimmung
vor=
genommen. Zunächſt wurde über die Grundſteuer
geſprochen und dabei das Prinzip der Beſteuerung nach
dem gemeinen Wert feſtgeſtellt. Die Beſtimmung, wonach
für landwirtſchaftliche Grundſtücke bei erheblichen
Ab=
weichungen von dem gemeinen Wert die Möglichkeit der
Annahme eines mittleren Wertes von Ertrag und
gemei=
nem Wert gegeben wird, wurde vom Ausſchuß
einſtim=
mig zugeſtanden. Die Beſtimmungen über die
Ge=
werbeſteuer wurden alsdann in der geſtern
mitge=
teilten neuen Faſſung der Regierung angenommen. Es
wurde beſchloſſen, die Konſumvereine, auch die
landwirt=
ſchaftlichen, ebenfalls der Beſteuerung zu unterwerfen; dies
entſpricht auch den früheren Beſchlüſſen der Kammer.
Wei=
ter wurde dann genehmigt die Warenhaus= und Filial=
ſteuer mit der Modifikation, daß auch der Umſatz bei der
Beſteuerung mit herangezogen werden kann. Die Steuer
vom gewerbsmäßigen Handel mit ländlichen Grundſtücken
wurde nach den Vorſchlägen der Regierung genehmigt.
Dann kam die Kapital= und die Einkommenſteuer
in der von der Regierung vorgeſchlagenen Faſſung zur
Genehmigung. Die Steuerverteilung iſt ſo
ge=
regelt, daß Grundſteuer, Steuer vom Gewerbebetrieb und
Kapitalvermögen nach einheitlichem Satze für jedes volle
Hundert des für die Beſteuerung feſtgeſtellten Wertes
aus=
geſchlagen wird. Im Verhältnis der Steuern zueinander
heißt es dann, daß für je 1 Pfennig der Steuer vom
Grundbeſitz, Gewerbe= und Kapitalvermögen mindeſtens
3.5 und höchſtens 8 Pfennig auf die Mark ſtaatliche
Steuer auszuſchlagen ſind. Der Gemeindeautonomie iſt
möglichſte Freiheit gegeben; ſo kann die Gemeinde
na=
mentlich die Einkommenklaſſen bis zu 900 Mark
vollſtän=
dig von der Steuer freilaſſen. Das Geſetz wurde in der
Geſamtabſtimmung mit allen gegen die Stimme des Aba.
Ulrich angenommen. Der Ausſchußreferent. Aha.
Mol=
than, wird nunmehr ſeinen umfangreichen ſchriftlichen
Be=
richt über die Vorlage fertigſtellen, was binnen einigen
Wochen geſchehen ſein wird. Es beſteht alsdann die
Ab=
ſicht, das Plenum etwa Anfang Juli zu einer
Sommer=
tagung einzuberufen, damit die Kammer noch
im Juli die Gemeindeſteuer=Reform zur
Verabſchiedung bringen kann.
Handwerkskammer zu Darmſtadt.
St. Darmſtadt, 25. Mai.
Im Rathausſaale fand heute vormittag die 14.
Sitzung der Handwerkskammer ſtatt, der auch die
Her=
ren Miniſter des Innern v. Hombergk zu Vach
Exz., Miniſterialrat Hölzinger, Geh.
Oberregier=
ungsrat Dr. Wagner, Geh. Regierungsrat Noack.
Regierungsbaurat Wagner, Finanzrat
Emmer=
ling und Baurat Knapp beiwohnten.
Der Vorſitzende, Herr Gewerberat Falk, begrüßte
nach Eröffnung der Sitzung die Erſchienenen herzlichſt,
mſonderheit die genannten behördlichen Vertreter, und
warf dann einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit der
Kammer, die nunmehr ein Jahrzehnt beſteht.
Miniſter des Innern v. Hombergk zu Vach
Exz. dankte für die freundlichen Worte der Begrüßung
und führte aus, er habe gern die erſte Gelegenheit
benutzt, um ſich perſönlich den Herren vorzuſtellen und
ſein Intereſſe für das Handwerk kund zu geben, das
im übrigen auch ſchon durch ſeine 25jährige
Zugehörig=
keit zum Landesgewerbe=Verein bewieſen iſt. Die
Handwerkskammer habe in den 10 Jahren ihres
Be=
ſtehens ſich vollauf bewährt auf allen ihr
durch das Geſetz zugewieſenen Gebieten.
Als beſonders erfolgreich hervorzuheben ſei die
Tätig=
keit der Kammer auf dem Gebiete des
Lehrlings=
weſens, des Befähigungsnachweiſes, die umfangreiche,
begutachtende Tätigkeit, die der Auskunftsſtelle und
die Gründung der Handwerkerzentralgenoſſenſchaft,
die ſehr ſegensreich gewirkt hat. Auch über Heſſens
Grenzen hinaus hat die Kammer ſich Anerkennung
er=
worben durch ihre Stellung auf dem Deutſchen
Hand=
werks= und Gewerbekammertag. Redner ſchloß mit
dem Wunſche, daß die Kammer ſich auch in Zukunft
ge=
deihlich fortentwickeln möge. (Lebhafter Beifall.)
Den Bericht über die Tätigkeit des
Vor=
ſtandes erſtattete Syndikus Engelbach. Er
ge=
dachte zunächſt der erfolgreichen zehnjährigen Tätigkeit
der Handwerkskammer und führte u. a. aus: Zunächſt
übte der ſogenannte kleine Befähigungsnachweis noch
einen ſehr merkbaren Einfluß auf unſere Geſchäfte
aus. Im Laufe des Jahres wurden uns noch etwa
2000 Anträge auf Verleihung der Befugnis zum An=
Kleines Feuilleton.
ngc. Kleine Bilder aus dem Leben der
Großſtadt. Die große Ausdehnung vieler Berliner
Reſtaurants und Cafés, von denen einige ganze
Häu=
ſer, viele mehrere Stockwerke in Anſpruch nehmen, hat
eine Einrichtung ins Leben gerufen, die früher
unbe=
kannt und auch unnötig war: das Treffbuch. In
das ſtattliche in der Nähe des Eingangs ausliegende
Buch trägt man ſeinen Namen und das Zimmer oder
den Saal ein, in dem man Platz gefunden hat, um
Freunden und Bekannten, mit denen man ſich
verab=
redet hatte, das Suchen zu erſparen. Denn das
Sich=
finden in dieſen zu manchen Tagesſtunden übervoll
be=
ſetzten Räumen iſt ohne ſolche Hilfe gar keine
Klei=
nigkeit.
Der jüngſt verſtorbene Kempinski, der in ſeiner
Art ein organiſatoriſches Genie war, ſoll das Treffbuch
„erfunden” haben. Jedenfalls wurde es bei ihm zuerſt
in Berlin eingeführt, und hat dann auch in anderen
Reſtaurants, Cafés und Konditoreien Eingang
gefun=
den. Beſonders in den letzteren iſt das Treffbuch zu
einer amüſanten Lektüre geworden, denn die
Konditoreien ſind ſehr beliebt als Treffpunkt verliebter
Pärchen. Sie benutzten das Treffbuch über ſeinen
eigentlichen Zweck hinaus allerdings nicht gerade dazu,
um ſich das Sichfinden in dem verabredeten Lokal ſelbſt
zu erleichtern, ſondern um ſich auf dieſem Wege
Nach=
richten zukommen zu laſſen, die ſie der Poſt nicht
an=
vertrauen können, weil er häufig von ihr nur weiß,
daß ſie Martha, und ſie von ihm nur, daß er Georg
heißt. Und ob ſie ſich noch einmal treffen werden,
wenn ſie ſich hier verfehlt haben, iſt auch ungewiß,
aber Liebe, Sehnſucht, Aerger und Enttäuſchung füllen
die Bruſt bis=zum Rande und der Ueberfluß wird im
Treffbuch abgelagert. Die Naive, die ſchon zum
zwei=
ten Mal ſitzen gelaſſen worden iſt, aber an ein ſo
ſchnelles Erkalten der Liebe noch nicht glauben mag,
ſchreibt mit ziemlich ungelenker Handſchrift: „Süßer
Fratz! Seit Punkt vier Uhr habe ich Dich vergebens
erwartet! „Muß” — „muß” dreimal unterſtrichen —
„jetzt nach Hauſe. Hoffentlich haſt Du morgen Zeit.
T. K. Olga.” Falls der, an den der Stoßſeuſzer
adreſ=
ſiert warde, ſich überhaupt die Mühe genommen hat,
leiten von Lehrlingen durch die Verwaltungsbehörde
übermittelt, welche wir zu begutachten hatten. Für
einen nicht unbedeutenden Teil derſelben waren
aus=
führliche Gutachten notwendig, da es ſich hierbei um
Geſuche von Ausnahmen handelte. Im allgemeinen
vollzieht ſich die Durchführung des kleinen
Befähig=
ungsnachweiſes zufriedenſtellend, es darf allerdings
nicht verſchwiegen werden, daß hier und da auch noch
Unklarheit herrſcht und den Vorſchriften noch nicht
überall nachgekommen wird. Eine weitere, allerdings
vorausgeſehene Steigerung brachte der kleine
Befähig=
ungsnachweis bei den Meiſterprüfungen.
Wäh=
rend im Vorjahre die Geſamtzahl der
Meiſterprüfun=
gen 150 betrug, ſtieg ſie im Berichtsjahre auf die
ſtatt=
liche Zahl von 404. Mit Befriedigung kann feſtgeſtellt
werden, daß auch die Leiſtungen der Teilnehmer an
den Prüfungen ſich in aufſteigender Linie befinden.
Für die Kammer bedeutet die Zunahme der
Prüf=
ungen naturgemäß ebenfalls eine Mehrbelaſtung.
Einen großen Teil unſerer Tätigkeit nimmt das
Lehrlingsweſen, dieſes für das Geſamthandwerk
ſo überaus wichtige Gebiet, in Anſpruch. Die
Betätig=
ung der Kammer hierfür hat durch den kleinen
Be=
fähigungsnachweis eine Verſtärkung erfahren, weil
vor allem deſſen Durchführung zurzeit noch einer
ſorgfältigen, fortwährenden Kontrolle bedarf. Die
Ge=
ſellenprüfungen haben im laufenden Jahre
ebenfalls wieder Fortſchritte gemacht, da ſich zuſammen
2 2 46 Lehrlinge der Prüfung unterzogen, gegen das
Vorjahr eine Zunahme von 328. Seit Errichtung der
Prüfungsausſchüſſe haben insgeſamt 14161 Lehrlinge
ſich der Geſellenprüfung unterzogen. Im
Berichts=
jahre wurden vier
Geſellenprüfungsaus=
ſchüſſe neu errichtet, bei der Freien Schreiner=
Innung in Schotten, der Bäcker=Zwangsinnung für
den Landkreis Worms, der Freien Zimmermeiſter=
Innung zu Mainz und ein Prüfungsausſchuß der
Handwerkskammer für das Portefeuillergewerbe in
Obertshauſen. Im Kammerbezirk iſt die Zahl der
Prüfungsausſchüſſe nunmehr auf 170 angewachſen.
Was den Stand der gewerblichen
Korporatio=
nen im Kammerbezirk betrifft, ſo waren zu Ende des
Berichtsjahres 126 Ortsgewerbevereine und 39 freie
Fachvereinigungen vorhanden. Die Zahl der
Innun=
gen iſt in 1909 auf 77 geſtiegen. Neu gebildet haben
ſich 9 Innungen. Als beſonders bedeutungsvoll
er=
ſcheint die Gründung der Dentiſten=Innung für
das Großherzogtum Heſſen, da durch die Genehmigung
der Statuten durch die zuſtändige Verwaltungsbehörde
die Dentiſten in Heſſen den Vorſchriften der
Gewerbe=
ordnung unterſtellt, ſomit zum Handwerk gerechnet
werden und damit bezüglich des Nachweiſes ihrer
Be=
fähigung wie der Ausbildung ihres Nachwuchſes unter
Umſtänden nicht unbedeutende Rechte erlangen.
Die gutachtliche Tätigkeit der Kammer
für Staats= und Gemeindebehörden und ſonſtige
Stel=
len iſt eine außerordentliche, ein Beweis dafür, daß
unſere Tätigkeit nicht nur von den Handwerkern ſelbſt,
ſondern auch bei den Dienſtſtellen ihre Anerkennung
findet. Betreffs der Ausführung erlaſſener Geſetze
hatten wir verſchiedentlich Anlaß zur Erteilung von
Gutachten auf Antrag heſſiſcher Verwaltungsbehörden
Insbeſondere gilt dies von dem neuen Geſetz über
die Bekämpfung des unlauteren
Wett=
bewerbs, zu dem wir uns auf Anſuchen mehrerer
Kreisämter geäußert haben. Zum Entwurf, ſelbſt
machten wir geltend, daß klar und deutlich zum
Aus=
druck gebracht werde, daß die Bezeichnung „
Konkurs=
ausverkauf” nur dann angewendet werden darf, wenn
und ſolange ſich die Maſſe tatſächlich in der
Verfüg=
ungsgewalt des Konkursverwalters befindet, daß alſo
Konkursausverkäufe nur vom Konkursverwalter
ver=
anſtaltet und angekündigt werden dürfen. Auf dem
Gebiete des Vergebungsweſens haben wir, wie
bisher, im Intereſſe des Handwerks gewirkt. Zum
zweiten Male waren wir jetzt in der Lage, an ſolche
Handwerker, welche mindeſtens 25 Jahre ohne
Unter=
brechung in ein und demſelben Betriebe tätig waren,
auf Antrag künſtleriſch ausgeführte
Ehren=
urkunden zu verleihen, und zwar hat die
Verleih=
ung an Weihnachten ſtattgefunden. Insgeſamt waren
es 55 Arbeitnehmer, die auf ſolche Weiſe ausgezeichnet
wurden, ein ehrendes Zeugnis für Arbeitgeber und
Arbeitnehmer.
Des weiteren erwähnte Redner die
Reichsver=
ſicherungsordnung, den
Arbeitskammer=
geſetzentwurf, die Einführung der jetzt im
Ent=
wurfe vorliegenden Fernſprechgebührenord=
nung, die Sicherung der
Bauforder=
ungen, die große Gewerbenovelle, die Frage
der Aufhebung des § 1009 der
Reichs=
gewerbeordnung, wonach bekanntlich die
Zwangsinnung ihre Mitglieder in der Feſtſetzung der
Preiſe nicht beſchränken darf, das Recht zum
Ab=
ſchluß von Tarifverträgen, die Beſchwerde
über die Wanderlager bezw. die von ihnen
ver=
anſtalteten Ausverkäufe u. a. m.
Die Gründung eines
Haftpflichtverſicher=
ungsverbandes der Handwerks= und
Ge=
werbekammern gegen Anſprüche aus
Un=
fällen bei Prüfungen hat den Ausſchuß
wieder=
holt beſchäftigt und iſt durch Rundfrage bei den
ein=
zelnen Kammern feſtgeſtellt worden, daß prinzipielle
Geneigtheit zum Beitritt zu einem derartigen
Ver=
bande beſteht. Unter dieſen Umſtänden werden zurzeit
weitere Vorarbeiten für die Gründung eines
Verban=
des in die Wege geleitet. — Bekanntlich werden in
Heſſen die beſtandenen Meiſterprüfungen
auf den Meiſterbriefen nicht mit verſchiedenartigen
Noten kenntlich gemacht, ſondern es wird ganz
gleich=
mäßig in allen Meiſterbriefen nur zum Ausdruck
ge=
bracht, daß die Prüfung mit Erfolg abgelegt worden
ſei. Nunmehr iſt im Ausſchuß des Kammertags
an=
geregt worden, in allen Kammerbezirken ein gleiches
Verfahren mit Rückſicht darauf einzuführen, daß die
Fälle nicht ſelten ſind, daß Handwerker, welche das
Prädikat „gut” bei der Meiſterprüfung erhielten, dies
gegenüber ihren Kollegen, welche nur „genügend”
er=
hielten, mittels Reklame und ſonſtwie geſchäftlich
aus=
genutzt und ſo Anlaß zu Neid und Streit gegeber
haben. Der Ausſchuß hat in Anbetracht dieſer
immer=
hin nicht unwichtigen Frage beſchloſſen, die
Durchführ=
ung der Meiſterprüfungen auf die Tagesordnung des
diesjährigen Kammertags zu ſetzen. Redner ſchloß mi
dem Wunſche, daß ſich die Kammer in der gleichen
Weiſe, wie ſeither, auch für die Folge günſtig
fort=
entwickeln möge, zum Wohle und Segen unſeres heſſi
ſchen Handwerks.
Der Rechnungsabſchluß für 1909
ergib=
als Einnahme 49605,78 Mark, als Ausgabe 48900,4
Mark, ſodaß ein Barvorrat von 705,33 Mark verblieben
iſt. Laut Kapitalnachweiſung betrug der Stand der
Beamten=Penſionsfonds Ende 1909 8898,94 Mark, ar
Aktien bei der Heſſiſchen Handwerker=Zentral=Genoſſen
ſchaft Darmſtadt waren 3000 Mark vorhanden. De=
Stand des Reſervefonds betrug Ende 1909 142,13=Mar=
und für ſonſtige kleinere Fonds waren Ende 1909 ins
geſamt 3179,83 Mark angelegt. Dem Kaſſenführe
wird Entlaſtung erteilt. Ueber den
Haushaltsplan für 1911
erſtattet der Vorſitzende Bericht und erläutert die
Al=
weichungen gegen das Vorjahr; ſeinem Antrag de=
Haushaltsplan zu genehmigen, wird einſtimmig
ent=
ſprochen. Der Haushaltsplan ſchließt ab in Einnahm=
und Ausgabe mit 32085 Mark, wovon der Zuſchuß de
Staates und der Kreiſes des Landes zuſammen 2110
Mark beträgt.
Ueber Errichtung neuer Geſellenprü
ungsausſchüſſe und Beſtätigung der Ner
wahl der Mitglieder aller Prüfungs
ausſchüſſe für 1910—12
berichtet Lautz=Darmſtadt. Die Freie Schreiner
Innung Schotten und die Freie Zimmermeiſter
Innung Mainz haben um die Errichtung von Geſeller
prüfungs=Ausſchüſſen nachgeſucht. Sodann hat ſich di
Errichtung eines Handwerkskammer=Prü
ungsausſcchuſſes für das Portefeuiller
gewerbe in Obertshauſen als notwendig er
wieſen.
Weiter iſt die Amtsperiode ſämtlicher bisher er
richteten Geſellenprüfungsausſchüſſe mit dem 1. Je
nuar 1910 abgelaufen, ſodaß entſprechende
Neuwahle=
vorzunehmen waren. Die erforderlichen Vorſchläg
zur Neubeſetzung für die Amtsperiode 1910—12 habe
ſtattgefunden Sämtlichen Anträgen des Referente
wird entſprochen.
Zu dem
Geſetzentwurf, betreffend Arbeiterſchu
und Unfallverhütung bei Bauten,
führt Stadtv. Sames aus, daß er infolge ſeines gri
ßen Umfanges an Ueberſichtlichkeit viel zu wünſche
übrig laſſe. Es dürfte ſich zum beſſeren Verſtändni
und leichteren Handhabung empfehlen, die jeweils gü
tigen Unfallverhütungsvorſchriften der Heſſer
im Treffbuch nach Spuren dieſer von ihm
ausgelöſch=
ten Flamme zu ſuchen, wird er wohl auch enträſelt
haben, was die Buchſtaben T. K. bedeuten, — auch ſie
ſind dreimal unterſtrichen. Sehr viel energiſcher
äu=
ßert ſich Liſa B. im Treffbuch: „7 Uhr 45 Minuten.
Verſetzen gibts bei mir bloß einmal. Aus!” Ein
ge=
bildeter Jüngling, der gleichzeitig romantiſch und
mu=
ſikaliſch angehaucht zu ſein ſcheint, denn er hat im
Noten als Erkennungszeichen Lohengrins „Nie ſollſt
Du mich befragen” in die Rubrik ſeines Namens
ein=
getragen, ſchreibt ſeufzend: „My love, — ich warte
lange und vergeblich. Erſt Donnerstag um die
be=
ſtimmte Stunde bin ich wieder frei.” Erſt Donnerstag,
— er ſchrieb am Dienstag. Tief blicken läßt die
fol=
gende, augenſcheinlich in großer Haſt geſchriebene
War=
nung: „Geh nicht hinauf — Deine Mutter, Thekla und
Fritz ſitzen oben. Bis morgen! A. S.”
Aber auch brave Ehepaare ſcheinen ſich unter
Um=
ſtänden des Treffbuches zu bedienen, um ſich
Nachrich=
ten zukommen zu laſſen. Wenigſtens läßt ſich die
fol=
gende Eintragung leicht auf eine in einem weſtlichen
Vorort wohnende Dame deuten, die Beſorgungen in
Berlin gemacht hat und ihren Gatten nach Schluß
ſei=
ner Geſchäftsſtunden in der Konditorei nach
gemein=
ſchaftlicher Heimfahrt zu treffen verſprochen hatte:
„Muß früher zurück. Kurtchen heulte den ganzen Tag,
— es läßt mir keine Ruhe. Uebrigens kannſt Du auf
dem Wege zum Bahnhof zu” — folgt die Adreſſe einer
Modiſtin — „herangehen und meine Rechnung
bezah=
len. (!) Natürlich hatte ich nicht genug Geld mit.
Adelheid.‟ Etwas ungeduldig ſcheint die Familie
Krummhals geworden zu ſein, die der Familie
Rich=
now ins Treffbuch ſchrieb: „Länger warten wir nun
nicht. Falls Ihr noch kommen ſolltet, findet Ihr uns
im Rheingold.” Man ſieht, es klappt trotz des
Treff=
buches nicht immer mit den Verabredungen. Aber das
iſt nicht die Schuld dieſer trefflichen Einrichtung, — ſie
hat auch in ſolchen Fällen immer noch das Gute, daß
ſie geduldig allen Aerger aufnimmt, der ſich in einer
Stunde vergeblichen Wartens anzuſammeln pflegt.
* „Militärcapes für Damen” — das iſt
der neueſte Clou auf dem Gebiete der Mäntelmode. In
Hellgrau, Hellblau, Rot, Grün, Gelb, Erdbeerfarbe uſw.
repräſentieren ſich die Nachahmungen unſerer Offizier=
capes, aber während dieſe bis zur Troſtloſigkeit ein
förmig ſind und nur zum Schutz gegen Unwetter
diene=
ſind die neueſten Damencapes mit Kragen und Litze=
Knöpfen und Bruſtaufſchlägen verziert. Sogar ein ge
bes Cape, ganz nach dem Muſter und Schnitt der öſte:
reichiſchen Offizierkorps, will man ſchon geſehen habe=
* Sparſamkeit. Mainzer Blätter melden au=
Mainz: Die Eiſenbahnverwaltung macht ihre Beamte
darauf aufmerkſam, daß Dienſtkuverts ohne große Müh
mehrmals verwendet werden können. Um dies möglie
zu machen, ſollen ſie niemals ganz zugeklebt, ſondern nu
etwas befeuchtet werden. Geſchloſſene Briefumſchläge ſin
nicht aufzuſchneiden, ſondern ſo zu öffnen, daß die
Ve=
ſchlußklappe unverſehrt bleibt. Das nennt man doch ein
mal Sparſamkeit am — — rechten Platze!
* Ein Bureaukratenſtückchen. Einen nette
Beitrag zum Kapitel „Bureaukratismus” liefert folgende
nicht einmal ſo ſehr ſelten vorkommender Fall. Die
G=
noſſenſchaftskaſſe N. N. im Großherzogtum K. erläßt ei
Anforderungsſchreiben wegen 2 Pfg. Jahresbeitrags, da
vom Kreisamt zur Amtshandlung an die Bürgermeiſter
weitergegeben wird. Dieſe erteilt dem Gemeinderechn=
Ausgabe=Anweiſung über 2 Pfg. Letzterer zahlt die 2 Pf
durch Poſtanweiſung an die Genoſſenſchaftskaſſe ein un
entrichtet hierfür 10 Pfg. Porto. Weiter nimmt er Buchur
über 2 Pfg. in ſeinem Tagebuch und Handbuch vor. D
Genoſſenſchaftskaſſe muß bei Empfang der 2 Pfg. ein B
ſtellgeld von 5 Pfg. zahlen, erleidet alſo tatſächlich eine
Verluſt von 3 Pfg. Der Gemeinderechner ſtellt am Jal
resſchluſſe die 2 Pfg. in der Rechnung in Ausgabe, ur
nun erwachſen der Gemeinde für die Prüfung dieſer 2 Pf
zu guter Letzt noch 20 Pfg. Gebühren!
* Eine Mahnung an der Kirchentü
Folgenden originellen „Erlaß” hat, wie ein Innsbruck
Blatt mitteilt, der Seelſorger von Vierſchach (Tire
an ſeine Pfarrkinder gerichtet und fein ſäuberlich g
rahmt an der Kirchentür anbringen laſſen:
Betritt mit Andacht dieſes Haus
Und geh ſtets ſchweigſam ein und aus.
Blick nicht auf andere kreuz und quer
Und ſpuck nicht auf den Boden her.
Bedenke es, mein lieber Chriſt,
Daß Gottes Haus kein Spucknapf iſt.
inapp
ſich Hochba
ammenge
die beiden
Nummer 120.
Naſſauiſchen Baugewerks=, der Tiefbau=, der Eifen=, werde, Anerkennung aus. Das Finanzminiſterium
der Stahl,= ſowie der Steinbruchberufsgenoſſenſchaft, und das Miniſterium des Innern hätten ſich noch
gebern und Arbeitnehmern unter Mitwirkung des Entwurf noch von der Baubehörde geprüft werden.
heitlichen Kontrolle liegen würde. Was die Verant= fen. — Stadtv. Rockel empfahl unter Bezugnahme auf
nehmer, ſondern auch die übrigen bei der Ausführung der Handwerkskammer, der gegebenen Vertreterin ihrer
ung heranzieht, weiter als bisher Gepflogenheit war. dem Vorredner zu.
Die ſpeziellen Beſtimmungen der Unfallverhütung
er=
örtert Redner in eingehender Weiſe. Herr Baurat heſſiſchen Handwerker=
Zentralgenoſſen=
lich Hochbau und Tiefbau in einer Beſtimmung
zu=
ſammengefaßt hat, im Gegenſatz zu Bayern, woſelbſt
die beiden Gebiete getrennt wurden. Dadurch ſind die
heſſiſchen Beſtimmungen zwar etwas komplizierter,
doch auch umfaſſender geworden. Im übrigen beſteht
alzeptieren.
Ein Vertreter des Geſellenausſchuſſes verbreitet
ſich eingehend über einzelue Schutzbeſtimmungen, die Arbeitsanſtalt in Dieburg Arbeiten ausgeführt würden,
Stadtv. Sames ſtellt feſt, daß die Arbeitgeber ſich
keinesfalls der ihnen zukommenden Verantwortung
entziehen wollen. Ebenſo ſpricht ſich Herr Petri aus. Prüfungskandidaten in Oberheſſen, die den Meiſterkurſus
Schluß, daß von der Einrichtung der geplanten
Ver=
ſicherungsämter keine Vorteile, ſondern nur Nachteile,
namentlich hinſichtlich der Koſten für die Arbeitgeber, zu kurſe ſeien private Angelegenheiten der Gewerbevereine
erwarten ſeien. Bei der Fürſorge für die deutſchen
Arbeiter müſſe auch die Grenze der Leiſtungsfähigkeit! tung, daß die Lehrer, die den Unterricht erteilten, auch
des Gewerbes in Betracht gezogen werden.
Zu Punkt 8 der Tagesordnung:
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Vergebung
Lieferungen an Handwerker=Vereinig= ſen; es folgte ein gemeinſames Eſſen im Reſtaurant
ungen
führt Referent Stadtv. Rockel= Darmſtadt aus:
In neuerer Zeit iſt immer mehr darauf
hingewie=
ſen worden, daß es ein Hauptziel der
Gewerbeförder=
ung ſein müſſe, dem Handwerkerſtand einen Anteil an
Großlieferungen zuzubilligen, und zwar auf die Art,
daß dieſe, ſofern ſie für einzelne Mittel= und
Klein=
meiſter zu groß ſeien, an Korporationen vergeben
werden ſollen, damit ſich die einzelnen Mitglieder
der=
ſelben je nach ihrer Leiſtungsfähigkeit beteiligen
könn=
ten. In Oeſterreich wird ein Viertel des ganzen
Hee=
resbedarfs an Fußbekleidung im Betrage von jährlich Herren Karl und Wilhelm Opel gemachten „Stiftung
250.000 Kronen und Lederzeug in Höhe von 250000 Kr.
jährlich bei Kleingewerbetreibenden beſtellt. Die
Ver=
teilung erfolgt nicht an Einzelhandwerker, alle
Arbei=
ten werden vielmehr an Genoſſenſchaften vergeben.
Durch den preußiſchen Miniſter des Innern wurde
eine Verfügung erlaſſen, welche die Zulaſſung und
Be=
rückſichtigung der Handwerkervereinigungen bei
Sub=
miſſion nach Möglichkeit anordnet. Im Jahre 1908
konnte man auch in Deutſchland ſchon auf einige
Er=
folge zurückblicken. Die Heeresverwaltung hatte an
Handwerkervereinigungen im verfloſſenen Jahre für
600000 Mark Tuche, für 25000 Mark ſonſtige Stoffe,
für 30000 Mark Ausrüſtungsſtücke, für 10000 Mark
Inſtandſetzung von Lederzeug, für 1 Mill.
Lederliefe=
rungen durch kleinere Betriebe, für 600 000 Mark
Hand=
werkerarbeiten, insgeſamt für 2 271500 Mark
Lieferun=
gen vergeben. Daß Erfolge bisher noch nicht in
grö=
ßerem Umfange erzielt wurden, liegt hauptſächlich
daran, daß die Sache in Deutſchland noch zu neu iſt
und daß daher weder die Beamten noch die
Genoſſen=
ſchaften ſich bisher richtig in die Materie einarbeiten
konnten. Eine ziemlich ſchwierige Frage iſt weiter, wer
die Verantwortung bezw. Haftung dafür übernehmen
ſolle, daß die der Korporation übertragenen Arbeiten
tatſächlich auch gut, gewiſſenhaft und pünktlich
ausge=
führt werden.
Was ſpeziell die heſſiſchen Verhältniſſe anbelangt,
ſo ſind unſeres Wiſſens bisher auch in Heſſen bereits
in einer Anzahl von Fällen Vergebungen ſtaatlicher
und kommunaler Lieferungen und Arbeiten an
Hand=
werkervereinigungen erfolgt. Die Erfahrungen, die
da=
bei gemacht wurden, lauten nach unſeren
Informatio=
nen überwiegend günſtig; allerdings ſind auch Fälle
vorgekommen, in welchen die vergebenen Stellen wegen
angeblicher Unregelmäßigkeiten den betreffenden
Ver=
einigungen die Lieferungen wieder entzogen und ſie an
Einzelunternehmer vergaben.
Die Regierung hat der Kammer eine Vorlage zum
Verdingungsweſen
zur Aeußerung überwieſen, zu welcher Syndikus
Engelbach Bericht erſtattet. Er führt unter
ande=
rem aus: Im allgemeinen dürfen wir ſagen, daß das
heſſiſche Vergebungsweſen durch den Erlaß vom 16.
Juni 1893 mit ſeinen Nachträgen durchaus gut geregelt
iſt. Durch den Entwurf wird nunmehr auch den
Wün=
ſchen Rechnung getragen, die dahin gingen, daß die zu
vergebenden Leiſtungen und Lieferungen klargeſtellt,
wichtige Einzelheiten auch in größerem Maßſtabe ſchon
für die Verdingung zeichneriſch dargeſtellt werden
müſ=
ſen. Ebenſo wird die Vorſchrift begrüßt werden, daß
für die Folge die Vergebung nach Anſchlagstiteln nicht
mehr wie bisher bei den größeren Hochbauten, ſondern
ſoweit angängig, bei allen Hochbauten zu erfolgen
hat. Bezüglich der Zuſchlagserteilung ſieht
der Entwurf vor, daß bei zur Wahl ſtehenden
Bewer=
bern, die nicht berechtigt ſind, den Meiſtertitel zu
füh=
ren, eine gewiſſenhafte Prüfung darüber ſtattfindet, ob
ihnen trotzdem der Zuſchlag erteilt werden kann.
Aus=
geſchloſſen ſollen für die Folge ſolche Bewerber
wer=
den, welche für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen
gegenüber ihren Handwerkern und Arbeitern nicht die
erforderliche Sicherheit bieten. Eintretendenfalls hat
eine beſondere Prüfung der Löhne und
Arbeitsverhält=
niſſe des betreffenden Bewerbers ſtattzufinden, und,
ſo=
fern ſich ergibt, daß das billige Angebot durch
Lohn=
drückerei oder ähnliches herbeigeführt iſt, kann der
Zu=
ſchlag verſagt werden. Alles in allem, meine Herren,
darf man ſagen, daß der Entwurf die häufiger
vorge=
brachten Wünſche aus den Kreiſen des Handwerks und
Gewerbes berückſichtigt hat. Es gereicht uns zur
be=
ſonderen Freude, unſere bei allen Gelegenheiten
er=
hobenen und mit Nachdruck vertretenen Forderungen
ſoweit berückſichtigt zu ſehen, daß wir in der Lage
waren, Ihnen heute bereits die Vorlage zur Kenntnis
bringen zu können.
Baurat Wagner erklärte, er möchte ſich nicht auf
Einzelheiten einlaſſen, wenn es nicht gewünſcht werde. Er
drückte für die wohlwollende Beurteilung des Entwurfes,
die auch hoffentlich bei der Ausſchußberatung anhalten
welch erſtere infolge 25jähriger Erfahrung von Arbeit= ihre Stellungnahme vorbehalten, auch würde der
Reichsverſicherungsamtes feſtgeſetzt und weitgehender Ebenſo werde noch die Frage der Vergebung von Arbeiten
wie die im Entwurf vorgeſehenen Beſtimmungen ſind, an Innungen weiter geprüft werden. — Gewerberat Falk
in der Verordnung für das Großherzogtum Heſſen für erklärte, am Montag werde ſchon eine Sitzung des
Vorſtan=
gültig zu erklären, was auch im Intereſſe einer ein= des anberaumt, um die Vorſchläge der Regierung zu
prü=
wortlichkeit im allgemeinen anbelange, ſo gehe aller= einen beſtimmten Fall, daß Innungen bei Anfragen an
Be=
dings der Entwurf, indem er nicht nur den Unter= hörden und in ähnlichen Verhältniſſen ſich der Vermittlung
der Bauten beteiligten Perſonen mit zur Verantwort= Intereſſen, bedienen ſollen. — Gewerberat Falk ſtimmte
Stadtv. Rockel wies hin auf die großen Erfolge der
Knapp weiſt darauf hin, daß man in Heſſen abſicht= ſchaft; u. a. habe ſie auf der Ausſtellung in Wiesbaden
ſehr gut abgeſchnitten. Der Erfolg ſei ferner der
gemein=
ſame Kohlenbezug der Bäckermeiſter. Einer Anregung von
Baurgt Joſt. Holzlager für Schreiner uſw. auf
genoſſen=
ſchaftlicher Grundlage zu errichten, hätte man leider nicht
die Geneigtheit, die von der Tiefbauberufsgenoſſen= entſprechen können. Der Genoſſenſchaftsgedanke müſſe
im=
ſchaft gemachten Vorſchläge in veränderter Form zu mer mehr in den heſſ. Handwerkerſtand eindringen, damit die
Zentralgenoſſenſchaft weiter beſtehen könne.
Ein Mitglied der Kammer beſchwert ſich, daß von der
die Arbeiter nicht entbehren könnten. — Referent wodurch die Handwerker geſchädigt würden. — Der
Vor=
ſitzende verſprach, die Angelegenheit zu prüfen.
Mitglied Bücking=Alsfeld wies darauf hin, daß die
Der Vorſitzende referiert über die Reichsver= in Gießen nicht beſucht hätten. regelmäßig durchfielen. Die
ſicherungsordnung. Redner kommt zu dem Lehrer, die den Kurſus abhielten, hielten zugleich auch die
Prüfung ab.
Syndikus Engelbach erwiderte, die Vorbereitungs=
und nicht unmittelbar Sache der Kammer. Die
Behaup=
prüften, wäre falſch. Beſchwerden der Junameiſter=
Ver=
einigung von Büdingen=Nidda in gleicher Richtung wären
ebenſo übertrieben. Die Angelegenheit ſolle noch weiter
öffentlicher Arbeiten und unterſucht werden. — Hierauf wurde die Sitzung geſchloſ=
Sitte.
Stadtverordneten=Verſammlung.
4. Sitzung.
St. Darmſtadt, 25. Mai.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing exöffnet die
Sitzung um 3¾ Uhr mit folgenden
Mitteilungen:
Der Verkehrs=Verein hat aus der von den
zur Verſchönerung der Stadt” zwei Bronze=
Blumenvaſen für das Alicedenkmal
her=
ſtellen laſſen und der Stadtgärtnerei zur Bepflanzung
überwieſen. Die Bürgermeiſterei hat dem Verein für
die Beſchaffung der Vaſen, die einen hervorragenden
Schmuck des Denkmals bilden, den Dank der Stadt
ausgeſprochen.
Die Bürgermeiſterei beabſichtigt, an die Heizer der
ſtädtiſchen Schulgebäude für ſparſames Umgehen mit
dem Brennmaterial beſondere Heizprämien zu
verteilen, um hierdurch eine Herabminderung
des Verbrauchs an Brennmaterial zu erreichen.
Für die kommende Heizperiode ſollen zunächſt zwei
Heizprämien von 50 und 30 Mark vergeben werden.
Von den Stadtvv. Möſer und Dr. Noellner wird
angeregt, auch den Straßenbahnſchaffnern Prämien
zu gewähren, doch teilt Beig. Ekert mit, daß dies hier
nicht angängig iſt.
Der Unternehmer Friedrich Ganß, dem die
Niederlegung des Hintergebäudes der Hofreite
Bis=
marckſtraße 40 übertragen worden war, bittet um
Be=
willigung einer Entſchädigung, da ſich beim Abbruch des
Gebäudes herausgeſtellt habe, daß die ſämtlichen
Holz=
teile im unterſten Stockwerk durch Schwamm vernichtet
ſind.
Zur gemeinſamen Beratung über den von der
Stadtverordnetenverſammlung angenommenen Antrag
des Stadtv. Gallus wegen der Beſteuerung des
landwirtſchaftlich benutzten
Grundver=
mögens findet am 28. d. Mts. in Mainz eine
Be=
ſprechung von Vertretern der fünf größten heſſiſchen
Städte ſtatt. Als Vertreter der
Stadtverordnetenver=
ſammlung ſollen hieran die Stadtvv. Gallus,
Hen=
rich, K. Müller und Markwort teilnehmen. Die
Verſammlung iſt damit einverſtanden.
Die Bewohner der oberen Beckſtraße, der Erbacher,
Dreibrunnen= und Wingertsbergſtraße bitten um
Er=
ſeöffnung der Teilſtrecke der Landgraf=Georgs=
Straße zwiſchen Stifts= und Beckſtraße.
Die hieſigen Konditoren bitten um Ermäßigung
des Preiſes für das zur Heizung von Gasbacköfen
ver=
wendete Gas auf den Preis für Motorgas. Es ſollen
zunächſt Erhebungen über die in Frage kommenden
Gasmengen angeſtellt werden.
Die Geſchäftsleitung für den Kriegsveteranen=
Appell hat für den bewilligten Koſtenbeitrag uſw.
ge=
dankt.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten.
Unterhaltung der Turngeräte der ſtädt.
Schulen.
Die im Laufe des Verwaltungsjahres 1910
vor=
kommenden Unterhaltungsarbeiten an den Turngeräten
der ſtädt. Schulen ſollen dem Schreinermeiſter J.
Bick=
hardt und dem Sattlermeiſter K. Schad hier übertragen
werden. Der Schulausſchuß hat den vorgelegten
Ver=
trag befürwortet. — Stadtv. Stephan meint, Herr
Bickhardt habe den Tarif nicht anerkannt und bittet,
ihm darum die Arbeit nicht zuzuſprechen. Dem tritt
der Vorſitzende entgegen. Die Stadt könne ſich
nicht in den Lohnkampf einmiſchen. Ebenſo ſprechen
Seite 5.
ſich die Stadtvv. Nöllner, Pickert und Dr.
Ben=
der aus. Dem Vertrag wird dann zugeſtimmt.
Refe=
rent Stadtv. Pickert.
Herſtellung eines Darmbachdurchlaſſes, bund (Ortsgruppe Darmſtadt). Uns wird
geſchrie=
bachdurchlaß unter dem Feldweg vor dem Gehabor= liſchen Frauenbundes in Koblenz vom 20. bis 25.
ner Hof iſt für den Ablauf der aus der Stadt kom= 1 Juni dürfte weit über den Kreis unſerer Mitglieder
folge ſeines ſchlechten baulichen Zuſtandes iſt er bei des Verſammlungsortes, das ſchöne Rheinland, verleiht
heftigen Regengüſſen wiederholt teilweiſe eingeſtürzt. an ſich ſchon eine gewiſſe Anziehungskraft; weit mehr
Da die unterhaltungspflichtige Gemeinde Weiterſtadt tun dies aber die wichtigen Fragen, welche zur=Beſprech=
Durchlaſſes abgelehnt und nur den früheren, unzu= ren Knabenſchulen” berührt für Preußen noch immer
reichenden Zuſtand wiederhergeſtellt hat, iſt von dem unerfüllte Wünſche —, während dieſe Angelegenheit
Referat des Beig. Jäger ſtimmt die Verſammlung
Poſition dem Referat des Beig. Jäger entſprechend in
ablehnendem Sinne erledigt.
Die Waſſerleitung im Gaswerk.
Zum Schutze des im Freien befindlichen bedeuten=
dem zu.
Herſtellung des Dreiſchläger Wegs=
Von verſchiedenen Intereſſenten iſt angeregt
wor=
den, den Dreiſchläger Weg zwiſchen Kranichſteiner
Straße und Bahnhof Kranichſtein als Kreisſtraße
aus=
zubauen. Die Bürgermeiſterei hat bei dem Mangel
jeglichen Intereſſes der Stadt an dem Straßenbau und
mit Rückſicht auf den von der Stadt zu übernehmenden
erheblichen Koſtenbeitrag einen ablehnenden
Stand=
punkt eingenommen, dem ſich auch die Tiefbau=
Deputa=
tion angeſchloſſen hat. Nach kurzer Debatte wird die
den Kohlenlagers des ſtädt. Gaswerks ſoll die
Waſſer=
leitung auf dem Gaswerksgrundſtück bis zum
Kohlen=
lager verlängert und die Aufſtellung von zwei
Ober=
flurhydranten vorgenommen werden. Außerdem ſollen
im Badehaus des Gaswerks acht weitere Brauſezellen
hergeſtellt werden, da die vorhandenen acht Zellen nicht
ausreichen. Die Koſten können aus vorhandenen
Mit=
teln gedeckt werden. Die Gaswerks=Deputation und
der Finanzausſchuß haben den beiden Projekten
zuge=
ſtimmt. Nach dem Referat des Stadtv. Nöllner tut
die Verſammlung das gleiche.
Darmſtadt im Blumen= und Pflanzens
ſchmuck.
Das Komitee „Darmſtadt im Blumen= und
Pflan=
zenſchmuck” hat um Stiftung von Ehrenpreiſen für die
diesjährige Prämiierung nachgeſucht. Die
Bürger=
meiſterei empfiehlt mit Zuſtimmung des
Finanzaus=
ſchuſſes, dem Geſuch wie ſeither durch Ueberlaſſung von
Pflanzen im Werte von 200 Mark aus den Beſtänden
der Stadtgärtnerei zu entſprechen. Die Verſammlung
beſchließt demgemäß. (Referent Stadtv. Kahn.)
Verbot des Verkaufs von Speiſeeis.
Der Verkauf von Speiſeeis auf öffentlichen
Stra=
ßen und Plätzen durch ſogen. fliegende Eishändler hat,
inſoweit der Verkauf an die Schuljugend oder
ſonſtige Kinder in Frage kommt, zu erheblichen
Miß=
ſtänden geführt. Das Großh. Polizeiamt hat daher nach
dem Vorbilde anderer Polizeibehörden im
Einverſtänd=
nis mit dem Kreisgeſundheitsamt die folgende
Polizeiverordnung ausgearbeitet undszur
Be=
ſchlußfaſſung vorgelegt:
Die Verordnung enthält folgende Beſtimmungen:
§ 1. Speiſeeis darf an Kinder unter 147Jahren und
an Schüler, die als ſolche kenntlich ſind, auf
öffent=
lichen Straßen, Plätzen und Wegen nicht vverkauft
werden.
§ 2. Perſonen, die Speiſeeis feilhalten, dürfen in
der Ausübung dieſes Gewerbes Spielplätze während
der Dauer von Bewegungsſpielen nicht betreten und
ſich ihnen auf weniger als 200 Meter Entfernung nicht
nähern. Den genannten Perſonen iſt ferner verboten,
ſich den Schulgrundſtücken während der Zeit von einer
halben Stunde vor Beginn des Unterrichts bis eine
halbe Stunde nach ſeinem Schluß, namentlich während
der Unterrichtspauſen, auf weniger als 200=Meter zu.
nähern.
§ 3. Zuwiderhandlungen werden, inſoweit nicht
andere Strafbeſtimmungen zur Anwendung zu kommen
haben, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
Referent Stadtv. Pickert befürwortet die
Vor=
lage. Stadtv. Stephan iſt gegen die Verordnung.
Man habe gerade Polizeiverordnungen genugeund ſo
wichtig ſei die Sache doch nicht. Stadtv. Roth iſt für
die Vorlage. Es ſoll ſogar vorgekommen ſein, daß die
Eisverkäufer den Kindern Kredit einräumen, ſodaß dieſe
das Schuldenmachen lernen. Stadtv. Kolb iſt gegen
die Vorlage. Das Eis ſei ſehr geſund und würde
viel=
fach von Aerzten verordnet, u. a. bei
Blinddarment=
zündung. Hingegen meint Beig. Mueller, daß
ver=
ſchiedentlich feſtgeſtellt wurde, daß das Eis, das auf der
Straße verkauft werde, meiſt minderwertig und direkt
ge=
ſundheitsſchädlich iſt. (Sehr richtig.) Stadtv. Schupp
iſt für die Verordnung. Die Stadtvv. Kalbfuß,
Lehr, Bormet ebenfalls Hingegen ſprechen die
Stadtvv. Henrich, Dr. Bender, Gallus und
Säng gegen die Verordnung, zum mindeſten gegen
§ 1 derſelben. Die Bürgermeiſterei und der
Schulaus=
ſchuß haben dem Entwurf zugeſtimmt. Der
Sozial=
politiſche Ausſchuß hat ſich mit Mehrheit’ gegen den § 1
der Polizeiverordnung ausgeſprochen, im übrigen dem
Entwurf ebenfalls zugeſtimmt. — Nach einem
Schluß=
wort des Referenten wird die
Polizeivexord=
nung nach der Vorlage angenommen.
Freie Lernmittel in den Volksſchulen.
Hierüber referiert der Vorſitzende. Der Beſchluß
der Stadtverordnetenverſammlung vom 19. Dezember
1907 über die unentgeltliche Lieferung von Lernmitteln
wird durch eine neuere Vorlage der Bürgermeiſterei
in einſchränkendem Sinne dahin interpretiert, daß die
abzugebenden Bücher, deren Kennzeichnung nach wie
vor unterbleibt, in das Eigentum der Kinder nur dann
übergehen, wenn ſie bezahlt ſind. Auch ſoll bei der
Abgabe der kleineren Lernmittel ein Erſatz in geeignet
erſcheinenden Fällen verſucht werden. Dieſer Erſatz
entſprach auch bereits der früheren Beſchlußfaſſung der
Stadtverordnetenverſammlung vom Jahre 1907. Bei
der Abgabe der kleineren Lernmittel ſoll der
Laden=
preis und nicht der Selbſtkoſtenpreis zu Grunde gelegt
werden.
Stadtv. Stephan hält die Vorlage nicht für
aus=
reichend. Die Stadt habe die Pflicht, mindeſtens die
kleineren Lernmittel völlig frei zu geben. Hier ſparen,
ſei durchaus falſch. Der Vorſitzende tritt dem entgegen.
Die Stadtvv. Säng und Hüfner ſind für die
Vor=
lage, die dann angenommen wird.
Damit iſt die Tagesordnung erledigt.
Vermiſchtes.
Deutſch=Evangeliſcher Frauen=
Der in der Gemarkung Weiterſtadt gelegene Darm= ben: Die diesjährige Tagung unſeres Deutſch=
Evange=
menden Flutwaſſer bei weitem nicht ausreichend. In= hinaus die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Die Nähe
die ihr angeſonnene erforderliche Vergrößerung desi ung ſtehen: „Die Zulaſſung der Mädchen in die höhe=
Tiefbauamt ein Projekt für einen ſachgemäßen Bau für Heſſen ſchon ſeit einigen Jahren in günſtiger Weiſe
des Durchlaſſes ausgearbeitet worden, das nunmehr geregelt iſt. Das Thema „Die Frau als Glied der
zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Frage wegen 1 Kirchengemeinde” wird ſich mit Fragen beſchäftigen, die
Uebernahme der entſtehenden Koſten bleibt hierbei zu= auch hier ſchon ein gewiſſes Intereſſe gefunden haben,
nächſt außer Betracht und ſoll durch beſondere Verhand= aber noch der allgemeinen praktiſchen Löſung harren.
lungen ausgetragen werden. Die Tiefbau=Deputation 1 Ein völlig neues Gebiet für Frauenbetätigung und
hat das vorliegende Projekt gutgeleißen. Nach dem‟ Fraueneinfluß zollt das „Gemeindebeſtimmungsrecht”
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910
Nummer 120.
auf. In zwei Referäten wird der Deutſch=Evangeliſche
Frauenbund das „Für” und „Wider” eingehend prüfen
und ſeine prinzipielle Stellung gegenüber dieſen neuen,
ſeit kurzem die geſamte Frauenbewegung
beſchäftigen=
den Problemen klarlegen. Allgemeine Aufklärung und
Feſtigung des Verſtändniſſes erſtrebt der Vortrag
„Die ſittliche Notwendigkeit der Frauenbewegung”.
Eine ganze=Reihe von Anträgen aus den Ortsgruppen
legen zudem Zeugnis ab von dem inneren und
äuße=
ren Wachstum des Deutſch=Evangeliſchen
Frauen=
bundes.
* Der Heſſiſche Hauptverein des
Evan=
geliſchen Bundes wird ſeine diesjährige
Landes=
verſammlung, die urſprünglich für Mitte September
in Ausſicht genommen war, bereits am 10. und 11. Juli
in Mainz abhalten.
— Der Deutſche Verein gegen den
Miß=
brauch geiſtiger Getränke hält ſeine 27.
Jahres=
verſammlung vom 15. bis 18. Juni in Kiel ab. Zu
Aus=
künften aller Art ſind Frau Schaumann, Kiel,
Gerhard=
ſtraße 22, ſowie die Geſchäftsſtelle des Geſamtvereins,
Berlin W. 15. Uhlandſtraße 146, bereit.
Poſtausweiskarten. Für den inneren
deutſchen Verkehr beſteht die Einrichtung der
Poſtaus=
weiskarten, die dazu beſtimmt iſt, beim Empfange
von Poſtſendungen Weiterungen zu vermeiden, und
auf die wir bei Beginn der Reiſezeit beſonders
auf=
merkſam machen möchten. Die Karten dienen als
voll=
gültiger Ausweis an den Poſtſchaltern wie auch
gegen=
über dem Poſtbeſtellperſonal. Bei der Abtragung von
Poſtanweiſungen ſowie von Wert= und
Einſchreibſen=
dungen an einen dem beſtellenden Boten unbekannten
Empfänger, der ſich durch Vorlegung einer
Poſtaus=
weiskarte ausweiſen kann, bedarf es daher der ſonſt
vorgeſchriebenen Bürgſchaftsleiſtung durch den
Gaſt=
wirt oder eine andere bekannte Perſon nicht. Die
Poſtausweiskarten haben eine Photographie, eine kurze
Perſonalbeſchreibung und die eigenhändige Unterſchrift
des Inhabers zu enthalten. Für ihre Ausſtellung iſt
eine Schreibgebühr von 50 Pfg. zu entrichten.
Ax=
träge auf Ausſtellung ſind an ein Poſtamt perſönlich
unter Vorlegung einer unaufgezogenen, nicht zu
dunklen Photographie in Viſitformat zu richten. Dem
Poſtamt unbekannte Perſonen haben ſich durch eine
andere bekannte Perſon oder in ſonſt zuverläſſiger Art
auszuweiſen. Poſtausweiskarten ſind ein Jahr, vom
Tage der Ausſtellung ab gerechnet, gültig.
Poſtaus=
weiskarten, während deren Gültigkeitsdauer im
Aus=
ſehen des Inhabers ſolche Aenderungen eintreten,
daß=
die Photographie oder die Perſonalbeſchreibung nicht
mehr zutreffen, müſſen ſchon vor Ablauf der Friſt
er=
neuert werden. Die in Deutſchland ausgeſtellten
Poſt=
ausweiskarten werden auch im Schutzgebiete Deutſch=
Südweſtafrika, in Oeſterreich, Belgien, Dänemark,
Luxemburg, Norwegen, Schweden und in der Schweiz
bei der Aushändigung von Poſtſendungen als
vollgül=
tige Ausweispapiere angeſehen.
— Stenographie und Gericht. In den
Kreiſen der Richter, beſonders an größeren
Landge=
richten, beſtand ſeit längerer Zeit der Wunſch nach
Ein=
führung der Stenographie in den Gerichtsdienſt, um
von dem ſehr zeitraubenden Niederſchreiben der Urteile
und anderen Arbeiten entlaſtet zu werden. Die
preu=
ßiſche Juſtizverwaltung iſt dieſem Wunſche
entgegen=
gekommen, indem ſie zunächſt bei einer beſchränkten
Zahl von Landgerichten in großen Städten
verſuchs=
weiſe amtliche ſtenographiſche Kurſe für Richter und
Bureaubeamte einrichtete, die unentgeltlich von
Rich=
tern und Vertretern ſtenographiſcher Vereine erteilt
wurden. Dieſe Verſuche haben ſich im allgemeinen
durchaus bewährt, und der Zuſpruch zu dem Unterricht
war teilweiſe ſo groß, daß Doppelkurſe eingerichtet
werden mußten. Auf Grund dieſer Erfahrungen iſt die
Juſtizverwaltung zu Verſuchen in erweitertem
Um=
fange übergegangen, um zunächſt die Verwendbarkeit
der Stenographie für die Gerichtsbehörden, über die
auch in Richterkreiſen noch erhebliche
Meinungsver=
ſchiedenheiten beſtehen, zu erproben und feſtzuſtellen,
wie die großen entgegenſtehenden Schwierigkeiten zu
überwinden ſind. Die Verwendung der Stenographie
bei den Gerichten iſt in erſter Linie in der Weiſe
ge=
dacht, daß der Richter ſeine Urteile oder längere
ſchrift=
liche Arbeiten einem Stenographen in die Feder
dik=
tiert, der ſie dann auf der Schreibmaſchine in
Kurſiv=
ſchrift überträgt und dem Richter zur Durchſicht
vorlegt.
Luftſchiffahrt.
sr. Die Münchener Flugwoche erfuhr am
zweiten Tage infolge des herrſchenden ſtarken Windes
eine Unterbrechung. Von den Fliegern wagte ſich
niemand heraus, ſo daß die Hunderte von Zuſchauern;
unter denen ſich auch Prinz Alfons von Bayern befand,
am Abend unverrichteter Dinge heimkehren mußten.
* Metz 25. Mai. Der geſtern abend in Köln zu
einer Fernfahrt anfgeſtiegene Ballon „Budy”
lan=
dete heute mittag 11¼ Uhr ſehr glatt 1 Kilometer von
der franzöſiſchen Grenze bei Amanweiler; in der
Gon=
del befand ſich als Führer der Kölner Architekt
Mar=
tens mit drei Offizieren.
Literariſches.
— Der Traum jedes weiblichen Weſens iſt der, ei
tadelloſe Erſcheinung in tadelloſer Gewandung vor
ſtellen. Nun beſitzen ja die weitaus meiſten Damen
e=
tadelloſe Erſcheinung, aber mit der Gewandung hap
es oft bedenklich. Woran liegt das? Nun, die Dam
werden antworten: Weil die Toiletten zu teuer ſind. T
iſt aber nicht ganz richtig, jedenfalls koſten ſie lange ni
ſoviel, als manche Dame glaubt. Im Gegenteil, me
kann ſich die entzückendſten Koſtüme unglaublich bill
ſelbſt herſtellen, und zwar mit Hilfe des tonangebend
Weltmodenblattes Große Modenwelt” mit bun=
Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W.;
Was Reichhaltigkeit, Vornehmheit und Billigkeit an
trifft, iſt dieſem Unternehmen ſicher kein anderes an
Seite zu ſtellen. Abonnements auf „Große Modenwe
mit bunter Fächervignette zu 1 Mk. vierteljährlich nehm
ſämtliche Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgeg
Gratis=Probenummern durch erſteren und den Ver
John Henry Schwerin, Berlin W. 57.
Im Verlag der Freya, Zeitſchrift für das deutſ
Bürgerhaus, Rich. Herm. Dietrich, Dresden, erſchien
erſte Band („Der Sohn des Tagelöhners”) eines ner
literariſchen Unternehmens, welches den Titel führt: Di
trichs Bibliothek für die reifere Jugend und de=
Freunde. In Bänden von 14 bis 15 Druckbogen (224
240 Seiten) Inhalt, mit einem bunten und drei
Schwa=
druckbildern. Preis eines Bandes (gebunden) 1 M. 50
Allgemein erſchallt der Ruf nach guter Lektüre für d
Volk, insbeſondere für die Jugend! Trotz der unzählig
Märchen= und Jugendbücher iſt Mangel an wirklich gu
und neuen, dabei aber auch die Jugend intereſſierene
Büchern. Jeder Band enthält eine oder mehrere
Erzäh=
lungen. Als Alter der Leſer iſt die Jugend von 10 bis
15 Jahren gedacht; daher können die Schickſale der Helden
und Heldinnen der Erzählungen ins ſpätere Alter
hinüber=
ſpielen. Die Erzählungen der Bibliothek ſind zur Lektüre
für Knaben und Mädchen beſtimmt. Sagen und Märchen
ſind ausgeſchloſſen, dagegen ſind kurze, intereſſante
Aben=
teuer=Erzählungen aufgenommen, die aber nicht aufregend,
ſondern mehr humoriſtiſch wirken. Die Stoffe der
Erzäh=
lungen werden vielfach dem Leben der Gegenwart
ent=
nommen; ſie ſollen praktiſche Lebensauffaſſung lehren.
Auch der Humor kommt oft zu ſeinem Rechte, ſowohl in
den Erzählungen, als durch ſeparate Humoresken.
— Georg Epſtein, Ins neue Land . . . (Boll &
Pickardt, Verlagsbuchhandlung, Berlin. Broſch. M. 2.50,
geb. M. 3.50.) Die ſteinernen Meere der Großſtädte bergen
— glücklicherweiſe — nicht nur das raſtlos treibende Haſten
des modernen nervöſen Geſchäfts= und Fabrikbetriebs in
ſich, auch manche zarte Idylle ſpielt ſich in ihnen ab, zart
und duftig, wie in der Großväter romantiſchen Tagen.
Wie es Epſtein gelungen iſt, in ſeiner feinen ſtillen Manier
dieſes wohltuend ruhige Stück Menſchenleben anziehend
und anſchaulich zu ſchildern, ſo weiß er nicht minder
an=
ſchauliche Bilder aus dem Leben Breslaus, wo der
Ro=
man ſpielt, geſchickt einzuflechten, wie aus den Betrieben
einer kleinen Redaktion und einer großen Zeitungsfabrik.
— Die Deutſche Freskomalerei auf der Brüſſeler
Welt=
ausſtellung ſchildert in voller Anſchaulichkeit ein feſſelnder,
reich mit Bildermaterial verſehener Aufſatz von Dr. Oskar
Anwand, der das Schaffen des Dekorativmalers Hugo
Vogel, von deſſen Hand auch die berühmten Wandbilder
des Hamburger Rathauſes ſtammen, in ſeiner ganzen
Bedeutung wiederſpiegelt. Einen zweiten, mit bunten und
ſchwarz=weißen Bildern verſchwenderiſch ausgeſtatteten
Aufſatz, der ſich in dem neueſten (17.) Hefte der
illuſtrier=
ten Zeitſchrift „Moderne Kunſt‟ (Verlag von Rich. Bong,
Berlin W 57, Preis des Vierzehntageheftes 60 Pf.) findet,
hat Dr. Max Osborn dem Königsberger Ludwig
Dett=
mann gewidmet, deſſen kräftige, volkstümliche und
zu=
gleich vornehme Kunſt ſich immer weiteren Kreiſen
er=
ſchließt. Aus dem übrigen Inhalt des Heftes ſeien noch
der dramatiſche und harmoniſche Abſchluß von Carl Conte
Scapinellis Roman „Die Künſtlerkolonne” und Fritz
Reu=
ters humorvolle Skizze „Um ein Armband” hervorgehoben.
Der Zick=Zack=Bogen veröffentlicht einen feſſelnden
Auf=
ſatz über das Kaiſerſchloß in Poſen und ſchöpft aus dem
Kunſt=Varieté, Sport= und Geſellſchaftsleben ſeine in Bild
und Wort oiriginellen feingeſchliffenen Beiträge.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 25. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg.” ſchreibt:
Die ausländiſche Preſſe beſchäftigt ſich mit einem
Be=
richt des „Matin” nach dem der Kaiſer in einer
Unterredung mit dem Vertreter der franzöſiſchen
Regierung P ichon in London von der Gründung
einer europäiſchen Konföderation geſprochen haben ſoll.
Richtig iſt, daß Seine Majeſtät Pichon gegenüber ſeine
Zuverſicht in die Aufrechterhaltung des europäiſchen
Friedens und den feſten Willen, alles, was an ihm liegt,
dazu beizutragen, ausgeſprochen hat. Der Gedanke,
einen europäiſchen Staatenbund zu bilden, iſt nicht
Gegenſtand des Geſprächs geweſen und liegt Seiner
Majeſtät fern.
** Wildpark, 25. Mai. Der Kaiſer traf heute morgen
7 Uhr auf der Station Wildpark ein. Zum Empfang
hat=
ten ſich eingefunden die Kaiſerin und die Prinzeſſin
Vik=
toria Luiſe. Die Herrſchaften begaben ſich ins Neue
Palais.
* Potsdam, 25. Mai. Vom Kronprinzlichen
Hof=
marſchallamt wird bekannt gegeben: Das Befinden
des Prinzen Louis Ferdinand iſt beſſer. Er war
morgens fieberfrei
* Kiel, 25. Mai. Der in der Jeßſtraße wohnhafte
Arbeiter Bue hat heute nacht ſeine Ehefrau durch drei
Revolverſchüſſe getötet und iſt dann geflüchtet.
* Paris, 24. Mai. Nach Meldungen, die im
Kriegs=
miniſterium eingegangen ſind, handelt es ſich bei der
Weigerung der 80 im Lager von Maſſillan
unter=
gebrachten Reſerviſten, die Nacht in Zelten
zuzu=
bringen, nicht um eine antimilitariſtiſche Kundgebung,
ſondern lediglich um einen unüberlegten Streich dieſer
Reſerviſten, die ſich für eine Nacht der im Lager
herr=
ſchenden Disziplin entziehen wollten.
* Paris, 25. Mai. Zu der Meuterei der
Reſer=
viſten von Maſſillan wird aus Nimes weiter
ge=
meldet, daß vier Anſtifter der Meuterei, von denen einer
gegen den Regimentsoberſt einen Schlag geführt hat, ins
Gefängnis gebracht wurden. Das Lager wurde geſtern
abend durch den anhaltenden Regen von neuem
über=
ſchwemmt. Da man abermals eine Meuterei befürchtete,
erhielten zwei Artillerie=Regimenter und ein Infanterie=
Regiment Bereitſchaftsbefehl. General Gallieni, Mitglied
des oberſten Kriegsrates, hat ſich behufs Einleitung einer
Unterſuchung nach Nimes begeben.
* Saloniki, 25. Mai. Dem Komitee für Einheit
und Fortſchritt naheſtehende Blätter erklären, angeſichts
der hinziehenden Politik der Schutzmächte ſtehe die
vttomaniſche Nation vor der Pflicht, der Welt zu
be=
weiſen, daß ſie ihre Ehre zu ſchützen wiſſe. Die
mili=
täriſchen Vorbereitungen Griechenlands ließen ein
weiteres Zaudern zwecklos erſcheinen; es gebe keinen
anderen Ausweg, als den Marſch gegen Griechenland
anzutreten.
* Buenos=Aires, 25. Mai. Der Präſident
veranſtaltete im Regierungspalais ein Bankett, an dem
die Infantin Iſabella, der Präſident von Chile, Monett,
das diplomatiſche Korps, die fremden Generale und
Admirale, ſowie die Miniſter und höheren Beamten
teilnahmen. Der Präſident gab in ſeinem Trinkſpruch
der Dankbarkeit Ausdruck für die Argentinien
anläß=
lich der Zentenarfeier ſeitens der ziviliſierten
Natio=
nen dargebrachten Huldigungen und eerhob ſein Glas
zu Ehren der bei der Feier vertretenen Völker.
— Flensburg, 25. Mai. Heute früh wurde der
18jährige Dienſtknecht Soerenſen, der die Ehefrau
Lo=
renſen in Juhlſchau ermordet hatte, hingeerichtet.
Abonnement
auf das
Darmstädter Tugblatt
Bestbewährte
gesunde
und
magen-
darmkranke
Nehrung für:
sowie
schwächliche,
Win er kntricklung
zurückgebliebene
Kinder.
bekömmlichſter, feinſter
Eitrovin
Essig.
Ueberall zu haben.;
Fabrikanten: Frilz Scheller Söhne, Homburg v. d. Höhe. (108699f
84ßé
Berlin, S. 42 Ritterstr. 11
Wien-Paris.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen innigſtgeliebten Gatten, unſeren
un=
vergeßlichen Vater, Bruder, Schwiegervater,
(10889
Schwager und Onkel
Herrn Gr. Oberhoflakai
Joseph Leinberger
heute nacht 1½ Uhr durch einen ſanften Tod
zu erlöſen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Kath. Leinberger Wwe.,
geb. Obst.
Darmſtadt, den 24. Mai 1910.‟
Wilhelminenplatz 15.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den
27. Mai, nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Darmſtädter Friedhofes aus.
Gottesdienſt bei der israelitiſchen Keligiousgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 27. Mai 1910.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 28. Mai 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Predigt:
9 Uhr 20 Min. Sabbatausgang 9 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religiong=
geſellſchaft.
Samstag, den 28. Mai.
Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 9 Uhr
20 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 29. Mai an:
Morgens 6 Uhr — Min. Nachmittags 7 Uhr — Min.
Abends 9 Uhr 20 Min.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Die
Wetter=
lage weiſt fortgeſetzt wenig Aenderung auf. Unter dem
Einfluß eines großen über den britiſchen Inſeln
lagern=
den Hochdruckgebietes haben wir trockenes, am Tage
warmes, nachts kühles Wetter. Die Nordwinde ſind
etwas ſchwächer geworden. Da das Nordweſthoch
lang=
ſam oſtwärts vorrückt, wird bei nur vorübergehend
wolkigem Himmel morgen etwas wärmere Witterung
eintreten.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 26. Mai:
Nur vorübergehend etwas wolkig, am Tage wärmer als
heute, trocken.
Tageskalender.
Konzert zum Beſten des Hilfsfonds der Großh.
Hof=
muſik um ½8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 6 Uhr im Garten des Katholikenvereins.
Konzert um 6 Uhr in Erkers Brauerei.
Konzert um 7 Uhr auf Hugenſchütz’ Felſenkeller.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß und im Bürgerkeller.
Konzert um 8 Uhr im Perkeo”
Konzert um 4 Uhr im Parkhotel zu Auerbach.
1. Darmſtädter Kinema tograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 27. Mai.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr in der
„Ludwigshalle‟
Heugras=Verſteigerungen von ſtädtiſchem „
Ge=
lände: Zuſammenkunft um 3 Uhr am Viadukt des
Pfarrwieſenwegs und um 3½ Uhr auf der
Gräfen=
häuſer Chauſſee am Darmbach.
Gewerbe=Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
v. 11—12½ Uhr, Sonntags v. 11—1 Uhr. Eintritt frei.
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
von 10—7 Uhr).
Gemälde=Ausſtellung im „Darmſtädter Hof” zu
Eberſtadt; geöffnet von 8—12 und 2—6 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: S. Kroß, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nichs
zurückgeſandt.
Nummer 120.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Seite 7.
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Seiten=
bau 1. Stock, ſchön möblierte Zimmer, per
Woche 3 Mk., ſofort zu vermieten.
Kurſe vom 25. Mai 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
3f. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,50
3½ Deutſche Reichsanl. . (2,80
84,40
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 101,00
3½ do. Conſols . . . . 92,80
84,50
3 do. d0,
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,70
93,70
do.
3½
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,00
92,10
do.
do.
83,10
4 Hamburger Staatsanl. 101,90
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,30
91,90
do.
a
80,80
do.
3 Sächſiſche Reute . . . 83,60
4 Württemberger v. 1907 101,80
93,50
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 100,50
Griechen v. 1887.
3¾ Italiener Rente . . .
½ Oeſterr. Silberrente . 98,10
do. Goldrente . . 99,40
do, einheitl. Rente 94,10
Portug. unif. Serie I 66,50
do. unif. Ser. III 68,40
do.
Spezial . 13,50
5 Rumänier v. 1903 . . 102,59
4. do. v. 1890 . . 94,80
do. v. 1905 . . 91,00
4 Ruſſen v. 1880 . . . . 92,30
InProz.
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 92,80
4½ do. v. 1905 . . . . 100,40
. 96,80
3½ Schweden.
4 Serbier amort. v. 1895 85,40
4 Türk. Admin. v. 1903 88,80
4 do. unifiz. v. 1903 94,80
4 Ungar. Goldrente . . 95,10
4 do. Staatsrente 92,30
5 Argentinier . . . . . . 101,90
do.
91,20
4½ Chile Gold=Anleihe 93,00
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,50
do.
99,90
4½
4½ Japaner .
. . . . 98,00
5 Innere Mexikaner . . 100,60
do.
3
4 Gold=Mexikan. v. 1904 97,00
5 Gold=Mexikaner . . . 100,75
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
.143,70
4 Nordd. Lloyd
. .112,20
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 123,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408 120,00
4 Baltimore & Ohio . . 114,60
4 Gotthardbahn . . . .
InProz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 162,60
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 20,50
4 Pennſylvania R. R. 133,30
Induſtrie=Aktien,
Mainzer Aktienbrauerei . 200,00
Werger=Brauerei
. 82,00
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 482,00
Fabrik Griesheim . . . . 264,00
Farbwerk Höchſt . . . . 489,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 322,00
Lahmeyer . .
.117,90
Schuckert
.165,90
Siemens & Halske . 247,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 414,50
Bochumer Bb. u. Guß . . 225,25
Gelſenkirchen .
.210,20
Harpener . . . . . . . . . 195,60
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb . . .
. . . . 224,50
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 89,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 101,40
do.
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,80
do. ſteuerfrei . 99,20
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,30
do.
98,00
do. alte .
5 Oeſterr. Südbahn . . 100,25
do.
do.
57,60
Raab=Oedenburger . .
Ruſſ. Südweſt..
90,40
4 Kronpr. Rudolfbahn . 99,40
In Proz.
Sf.
2¼/10 Livorneſer . . . . . . 75,90
4 Miſſouri=Pacific .
4 Bagdadbahn Mk. 408 87,20
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 102,00
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ.
4 Darmſtädter Bank . .
Deutſche Bank . . . .
4 Deutſche Vereinsbank
4 Diskonto=Geſellſchaft
„
4 Dresdner Bank.
4 Mitteldeut. Kreditbk.
4 Nationalbk. f. Deutſchl.
1
4 Pfälzer Bank.
4 Reichsbank
4 Rhein. Kredit=Bank
4 Wiener Bank=Verein!
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17
3½ do. S. 19. . . . .
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26
4 Hamb.=Hypoth.=Bank
do.
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
do.
½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
½
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,20
do. (unk. 1914)
3½
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf.
3½
do,
174,00
130,90
251,00
128,10
187,70
158,50
119,90
123,60
101,20
145,50
139,00
137,00
100,30
92,50
99,60
100,50
91,00
92,20
91,10
91,60
100,40
92,40
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt . . . . .
3½ do.
4 Frankfurt .
3½ do.
4. Gießen .
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
4 Karlsruhe
3½ do.
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
4 München .
3½ Nauheim
4 Nürnberg.
3½ do.
4 Offenbach .
3½ do.
4 Wiesbaden . .
3½ do.
4. Worms . . . . . . ..
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886.
InProz.
91,50
100,90
94,70
100,10
100,50
91,60
100,90
101,20
92,00
100,60
100,80
100,20
82,60
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100
3½ Cöln=Mindner „ 100 137,90
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Hall, Komm. „ 100
Zf.
In Proz.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
. 136,20
4 Oeſterr. 1860er Loſe 175,00
3 Oldenburger .
.. 125,40
2½ Raab=Grazer fl. 150 116,10
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger Tlr.
Freiburger
Mailänder
Fs.
do.
Fs.
Meininger
fl.
Oeſterreicher v. 1864 „
do. v. 1858 „
Ungar. Staats „
Venediger
Frs.
Türkiſche
, 9
20 212,00
15 58,80
45
10
7 38,80
100 570,00
100 464,00
100 390,00
30
100 185,60
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns .
20 Franks=Stücke
Oeſterr. 20=Kronen .
Amerikaniſche Noten .
Engliſche Noten
Franzöſiſche Noten.
Holländiſche Noten . . . .
Italieniſche Noten .
Oeſterr.=Ungariſche Noten
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . .
20,44
16,23
16,90
4,10
20,49
81,15
.169,15
80,75
85,05
81,15
Reichsbank=Diskonto . . . 4%
Reichshank=Lombard Z3f. 5½
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Nummer 120.
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Riffe der Liebe.
10)
Ein Blankeneſer Roman
von Ewald Gerhard Seeliger.
(Nachdruck verboten.)
Da ſchrillte die ſcharfe Stimme Geſche Suxdorfs
über den Strand. Sie hatte Ewes Fehlen ſchon längſt
bemerkt, rief ſie aber erſt, als Gorch Holmquiſt, der
ein=
ſam am Tiſche ſaß, ſie auf das gänzlich Ungehörige
die=
ſes ſpäten Weglaufens aufmerkſam machte.
Martin gab ſie frei, verfolgte ihre leichten Tritte
mit dem Ohr, bis die Glocke der Ladentür tönte, und
zing heim.
Er war ein anderer geworden. Ohne Ewe konnte
er ſich ſein Leben nicht mehr vorſtellen. Sorgſam holte
er ſein Geld heraus und begann zu rechnen.
Als Wilken Wobbe ihn am nächſten Morgen
aus=
zorchen wollte, ſtellte er ſich taub.
Haſt Du ſchon Deinen Walzer gelernt? fragte er
dann und lächelte vielſagend.
Junge! ſchrie der Alte freudig. Du kannſt, meiner
Seele, mehr als Speck eſſen!
Dabei war keine Kunſt, ſagte Martin ſchlicht. Wenn
iich zwei ſo lieb haben wie wir, dann kommt alles
an=
here von ſelbſt.
Junge, Junge! rief Wilken Wobbe und rieb ſich
ſchadenfroh die ſteifen Finger. Da werden ſich aber
die Blankeneſer ärgern. Kommt ein fremder Seemann
und fiſcht ihnen die ſchönſte Deern, die ſie haben, vor
der Naſe weg. Und der andere?
Keine Peaht achte Ratier verihlich. Den ied
ich zur Hochzeit ein. Iſt ein ganz braver Kerl. Da
kannſt Du dann mit ihm Walzer tanzen und ihm ſelbſt
auf die Zehen treten.
Dann ſetzten ſich die beiden ins Schifferhaus, denn
es war noch zu zeitig, bei Frau Geſche vorzuſprechen,
um ſie um die Hand ihrer Tochter zu bitten, und
lie=
ßen einige Flaſchen auf den Tiſch ſtellen.
Um dieſe Zeit hatte Frau Geſche mit Ewe eine
ſehr erregte Unterredung. Gorch Holmquiſt nämlich
hatte in Hamburg über Martin Fock allerhand
Erkun=
digungen eingezogen und Frau Suxdorf heute morgen
die Reſultate mitgeteilt. Dieſe Auskünfte waren nicht
beſonders glänzend, ſoweit die Vermögensverhältniſſe
in Betracht kamen. Martin Focks berufliches Leben
dagegen erwies ſich nach dieſen geheimen Berichten als
einwandfrei, was aber Gorch Holmquiſt nicht abhielt,
die Zuverläſſigkeit dieſer Meldungen ſtark in Zweifel
zu ziehen. Doch inbezug auf die
Vermögensverhält=
niſſe war Martin Fock, trotz ſeiner Tauſendmarkſcheine,
Gorch Holmquiſt gegenüber ein wahrer Waiſenknabe.
Das alles hielt Frau Geſche ihrer Tochter vor die
Augen und verbot ihr aufs ſtrengſte jeden Umgang
mit dieſem gefährlichen Hochſtapler.
Wie erſtaunte ſie aber, als ſie zum erſten Male bei
der ſanften Ewe auf nachhaltigen Widerſtand ſtieß. Die
Mutter wurde heftig, Ewe blieb feſt und ruhig.
So kämpften ſie den ganzen Vormittag, bis
Mar=
tin in den Laden trat. Da er etwas getrunken hatte,
war er noch mutiger als ſonſt. Er machte nicht viel
Unſchweiſe un e
er gekommen ſel. Fran Geſche würdigte in keiner
Antwort und drehte ihm verachtungsvoll den Rücken zu.
Das nahm er für eine Aufforderung, Ewe, die
ratlos dazwiſchen ſtand, beim Kopf zu faſſen und ſo zu
küſſen, daß ſie faſt den Atem verlor.
Frau Geſche Suxdorf begann ihre völlige
Macht=
loſigkeit einzuſehen, und rang vergeblich mit ihrer
wortloſen Entrüſtung über dieſe namenloſe Frechheit.
Martin, der von dem frühen Trunke einen ganz
ausgelaſſenen Mut mitgebracht hatte, wagte ſich nun
auch an Frau Geſche heran und wollte ſie als ſeine
Schwiegermutter, ſo wie es ſich gehörte, mit einem Kuß
begrüßen. Doch ſie entfloh vor ihm in die Hinterſtube
und riegelte die Tür feſt zu.
Das war ihm gerade recht. Jetzt hatte er mit Ewe
den dunklen Laden allein. Es war ihm ein Leichtes,
ihre Bedenken über den Zorn der Mutter zu zerſtreuen.
Ich hab’ die Junge berumgekriegt, die Alte krieg?
ich auch herum! lachte er triumphierend und ſtellte ſich
hinter den Ladentiſch.
Denn ſchon erſchien derserſte Kunde in der Perſon
Wilken Wobbes und verlangte ein halbes Pfund von
ſeinem Stinkkanaſter.
Martin wollte ihm durchaus eine beſſere Sorte für
denſelben Preis aufnötigen, aber er kam an den
Un=
rechten. Dann wurde der Alte mit mehreren vollen
Bierflaſchen in den Garten abgeſchoben, damit er ſich
nicht länger über das fortwährende Küſſen aufzuhalten
brauchte. Mit den ſchmucken Dienſtmädchen, diegim
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Laufe des Mittags die ſchrille Türſchelle in Bewegung
ſetzen, verſtand Martin ſo gut umzugehen, daß ſogar
Ewe über ſeinen Uebermut hell auflachte. Und ſie
lachte ſchon von Natur aus ſehr ſelten.
Endlich trappſte Gorch Holmquiſt heran.
Was wünſchen Sie? fragte Martin mit einer
höf=
lichen Verbeugung.
Dem dicken Reeder blieb vor Verwunderung der
Mund offen ſtehen. Dieſe ziemlich lange Pauſe
be=
nutzte Martin, um Ewe ſchnell an ſich zu drücken, um
ihr ein pagr Küſſe zu rauben. Gorch Holmquiſt ſchnaufte
hörbar nach Luft und klappte den Mund endlich zu.
Aber er wurde ſchnell Herr ſeiner Verblüffung.
Ver=
lobt iſt noch nicht verheiratet! dachte er ſtill und machte
gute Miene zum böſen Spiel.
Da darf man wohl gratulieren? ſchnarrte er, ſo
freundlich wie möglich. Ewe nickte und dankte ihm,
und er verzog ſich bald wieder, weil Frau Geſche die
Tür durchaus nicht öffnen wollte.
Am nächſten Morgen aber mußte ſie
herauskom=
men. Doch ihre Miene, mit der ſie ſich ins
Unvermeid=
liche fügte, war mehr als ſauer. Martin kümmerte ſich
nicht darum, und Ewe war glücklich. Eine ſchönere
Brautzeit konnten ſie ſich gar nicht wünſchen. Martin
ſchlief im Strandhotel und wohnte bei Suxdorfs. Auch
Mittag aß er da, was ſeine noch immer ſtark ſchmollende
Schwiegermutter nicht verhindern konnte und mochte,
weilger bar bezahlte, was er verzehrte. Sie mußte
ſogar für ihn kochen.
In Blankeneſe aber verbreitete es ſich wie auf den
Flügeln des Windes, daß ſich die ſchöne und ſtolze Ewe
Suxdorf mit einem Hamburger Schiffsoffizier, der im
Strandhotel logierte, verlobt hätte, und daß ſie genau
ſo verliebt in ihn ſei, wie jede andere gewöhnliche Braut
in ihren Bräutigam. Aber die guten Blankeneſer
ärgerten ſich doch darüber mehr als ſie zugaben.
Wil=
ken Wobbe ſorgte ſchon dafür, daß ſeine geliebten
Mit=
bürger, die das ehrſame Gewerbe der Väter
ver=
aſſen hatten und ſich zumeiſt durch die Fütterung der
Fremden am Leben erhielten, dieſe Verlobung als eine
allgemeine Ortsſchmach erkannten.
Noch zehn Tage blieb das Verhältnis zwiſchen
Frau Geſche und Martin unklar. Dann erſt gab ſie
klein bei und ließ ſich von ihm auf die hagere Wange
küſſen. Gorch Holmquiſt ſaß dabei, ſchnaufte, ſuchte ſich
in die Rolle eines Stiefſchwiegervaters zu finden, und
gab die Hoffnung, daß dieſe übereilte Verlobung
wie=
der aus dem Leime gehen würde, nicht auf.
Am nächſten Morgen kam Jaſper Dunt mit ſeinem
vollen Ewer vorbei, löſchte ſeine Ladung an den
Al=
tonaer Fiſchhallen und ging am Abend auf ſeinem
alten Platz hinter dem Strandhotel vor Anker. Seine
Schwägerin erwartete ihn ſchon am gedeckten Tiſch.
Wie immer, fragte er ſie, noch bevor er den erſten Biſſen
aufnahm, wie ſie die Tage verbracht hätte und was in
Blankeneſe inzwiſchen paſſiert ſei.
Ewe Suxdorf hat ſich verlobt, ſprach die blaſſe Frau,
die ihn liebte, ohne daß er es merkte, wie ihre Finger
zitterten, denn ſie bangte ſich um ihn.
Da legte er die Gabel hin, ſtand langſam auf, griff
die Mütze und ging hinaus. Als er an der kleinen
grünen Pforte war, holte er tief Atem. Er durchſuchte
den Garten, deſſen Buchenhecken ſchon die Dämmer der
Nacht füllten. Dann ſtieß er die Tür des Ladens auf
und fand neben Ewe Suxdorf einen unbekannten
Man=
ſitzen.
Ich hab’ mit Dir was zu reden, ſprach Jaſper Dun
ruhig. Komm’ ’raus.
Martin Fock folgte ihm, und Ewe, die Martin
al=
einen ruhigen, bedächtigen Mann kannte, ahnte nicht.
Schlimmes und ließ ſie allein.
Draußen blieben die beiden ſtehen und maßen ſich
Was willſt Du von mir? rief Martin barſch, der
Jaſper Dunt fremd war.
Ich will Dir nur ſagen — ſprach Jaſper, und ſein
breite Bruſt hob ſich. Ich will Dir nur ſagen, daß Di
von der Deern läßt. Ich hab’ hier ältere Rechte!
Vor Martins Blick lohte plötzlich eine rote Flamme
ſein alter Jähzorn packte ihn, und mit einem unter
drückten Wutſchrei ſtürzte er ſich auf den Feind, der
e=
gewagt hatte, Ewe zu beſchimpfen. Jaſper, der dieſer
Angriff nicht erwartet hatte, prallte zurück und kam in:
Gedränge. Obwohl er ſich wehrte, blieb er doch trot
ſeiner größeren Kraft im Nachteil, weil Martin wi
blind auf ihn losſchlug. Doch nun kam Jaſper bei den
Kampf auch in Hitze und packte wilder zu.
Mit einem Schrei des Entſetzens ſchoß Ewe aus den
Laden, als ſie das wüſte Geſtampf und Gekeuch de
Ringenden hörte.
Martin! ſchrie ſie verzweifelt und fiel ihm in der
Arm.
Das brachte ihn zur Beſinnung und er ließ los.
Er hat geſagt, ſtöhnte er aüßer ſich und wies au
Jaſper, der ſchweratmend an der Hauswand lehnte. Ex
hat geſagt, er hat geſagt, er hat ältere Rechte, dieſer
(Fortſetzung folgt.)
hundsgemeine Schuft!
igungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Domersiag, 26. Mal.
1910.
äser
äse
Bekanntmachung.
Betreffend: Sitzungen des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß eine Sitzung des Kreistags
Samstag, den 28. Mai 1910, vormittags 11 Uhr.
n dem Rathausſaale dahier (Marktplatz 8) ſtattfindet.
Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände:
1. Vorlage der Verwaltungsberichte des Kreisausſchuſſes pro 1908 für die Kreiskaſſe
und die Kreisabdeckereikaſſe.
2. Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung und der Rechnung der
Kreis=
abdeckereikaſſe für 1908.
3. Feſtſetzung der Voranſchläge über Einnahmen und Ausgaben der Kreiskaſſe und
der Kreisabdeckereikaſſe für 1910.
4. Wahl eines Mitgliedes der Veranlagungs=Kommiſſion für die Einkommenſteuer
I. Abteilung an Stelle des verſtorbenen Großh. Bürgermeiſters Pons zu
Gräfen=
hauſen, für den Reſt der laufenden Wahlperiode, d. i. bis Ende März 1912.
Darmſtadt, den 14. Mai 1910.
(10381dd
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Betreffend: Straßenſperre in Langen und Neu=Iſenburg.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß laut Anordnung des Großh. Kreisamts
Offenbach wegen Vornahme von Walz=Teerarbeiten die Kreisſtraße Darmſtadt —
Frankfurt und zwar die Ortsdurchfahrt Langen (km 12,00—13,21) vom 17. Mai ab
auf die Dauer von etwa 10 Tagen und die Ortsdurchfahrt Neu=Iſenburg (km 20,4 —
21,138) vom 30. Mai ab auf die Dauer von etwa 12 Tagen für ſämtliches Fuhrwerk,
Automobile, Motorräder ꝛc. geſperrt iſt.
Der Durchgangsverkehr kann, den aufgeſtellten Tafeln entſprechend über Egelsbach,
Sprendlingen, Offenbacher Kreisſtraße, Neu=Iſenburg, bezw. umgekehrt erfolgen.
Leichtere Fuhrwerke können den unbefeſtigten Feldweg „Egelsbach-Langen” ſowie die
unbefeſtigten Wege bei Neu=Iſenburg und die Ortsſeitenſtraßen benutzen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1910.
(10057a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
inden ſich: 1 Pinſcher, 1 Foxterrier.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
ſag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Verloſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt ſind heute
nachſtehende 3½ prozentige Schuldverſchreibungen auf den Inhaber durch Verloſung zur
Rückzahlung berufen worden, nämlich:
I. Rückzahlbar am 1. September 1910.
Buchſt. V Abt. I Nr. 19, 84, 148, 162, 298, 316, 342, 390, 481, 488, 537, 643.
II „ 81, 149, 161, 288, 508, 572, 595, 597, 658, 682, 752, 778.
III „ 110, 124, 168, 211, 339, 377, 431, 446, 508, 582, 749, 786.
94, 99, 100, 189, 268, 377, 385, 389, 414, 417, 449, 566, 667,
IV
7
963, 978.
II. Rückzahlbar am 1. November 1910.
Buchſt. J Abt. I Nr. 63, 197, 226, 238, 266, 330, 513, 574, 656, 749.
II
33, 85, 118, 184, 281, 301, 396, 422, 507, 616, 748, 775, 793.
24, 31, 52, 231, 247, 314, 408, 423, 448, 515, 555, 571, 588,
III
657, 785, 838, 903, 929.
IV
20, 69, 147, 165, 190, 254, 287, 351, 448.
Die Rückzahlung erfolgt bei der Stadtkaſſe und bei den Niederlaſſungen der
Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung hört mit den oben genannten Verfallterminen auf.
Die nachverzeichneten 3½ prozentigen Schuldverſchreibungen ſind bereits gekündigt,
iber noch nicht zur Einlöſung gekommen, und zwar:
auf den 1. September 1907:
Buchſt. V Abt. IV Nr. 392;
auf den 1. Juli 1909:
Buchſt. G Abt. II Nr. 641,
„ III „ 177, 231,
„ K „ III „ 1020;
auf den 1. September 1909:
Buchſt. V Abt. II Nr. 395, 712,
30,
„ III
n
„ .„ „ IV „ 190, 535, 921;
auf den 1. Oktober 1909:
Buchſt. L. Abt. II Nr. 689, 1338, 1540, 1970;
auf den 1. November 1909:
Buchſt. 3 Abt. I Nr. 18,
„ III „ 990,
„ IV „ 447;
auf den 1. Februar 1910:
Buchſt. HI Abt. I Nr. 833,
„ IV „ 403.
Die Verzinſung derſelben hat von den angegebenen Tagen ab aufgehört.
Darmſtadt, den 20. Mai 1910.
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Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung,
betr. Maßnahme zur Verminderung der Säuglingsſterblichkeit.
In den heißen Sommermonaten nimmt die Sterblichkeit unter den Säuglingen,
beſonders den künſtlich genährten, regelmäßig in erheblicher Weiſe zu.
Nach dem übereinſtimmenden Urteil der Aerzte iſt die Haupturſache dieſer
Er=
ſcheinung in dem Genuſſe verdorbener Milch zu ſuchen, die Darm= und
Magenerkrank=
ungen bei den Kindern hervorruft.
Wir haben deshalb mit Zuſtimmung der Stadtverordneten=Verſammlung unter
Zuhilfenahme eines Zuſchuſſes aus der Stadtkaſſe eine Einrichtung getroffen, durch die
denjenigen Einwohnern Darmſtadts, die nur über geringe Mittel verfügen, der Bezug
einwandfreier Milch in den heißen Sommermonaten erleichtert werden ſoll.
Es kann ſowohl ſteriliſierte Milch, wie auch gekochte und rohe Vollmilch,
be=
zogen werden.
Die ſteriliſierte Milch wird in 4 Sorten hergeſtellt:
I. Sorte, für Säuglinge im Alter von 1 Monat: ½ Milch, ½ Waſſer,
„ 2—4 Monaten: ½ Milch, ½ Waſſer,
II.
„ 4—6 Monaten: 2 Milch, ½ Waſſer,
IIII.
„ über 6 Monaten: Milch ohne Waſſerzuſatz.
IV.
Die Milch iſt ſteriliſiert, trinkfertig gemiſcht in Fläſchchen von ½ Liter und von
beſter Qualität. Zum Zwecke der Verabreichung braucht die Milch nur in dem
Fläſch=
chen entſprechend erwärmt und ſodann nach Entfernung des Verſchluſſes der — vorher
ſorgfältig gereinigte — Gummi=Sauger aufgeſetzt zu werden. Die Erwärmung der
Milch erfolgt am zweckmäßigſten durch Einſtellen des Fläſchchens in warmes Waſſer.
Umgießen der Milch in ein anderes Gefäß zwecks Erwärmung iſt unzuläſſig, weil ſchädlich.
Durch den ſtädtiſchen Zuſchuß konnte der Verkaufspreis eines Fläſchchens von
½ Liter Inhalt, wie folgt, feſtgeſetzt werden:
IV. Sorte:
III. Sorte:
11. Sorte:
I. Sorte:
6 Pfg.
4 Pfg.
3 Pfg.
2 Pfg.
Die abgekochte, gereinigte Vollmilch wird in
1 Liter=, ½ Liter= und ½ Liter=Flaſchen
verkauft.
6 Pfg.
zum Preiſe von 24 Pfg. 12 Pfg.
Die rohe, gereinigte Vollmilch wird nur in 1 Liter= und ½ Liter=Flaſchen zum
Preiſe von 23 Pfg. (* Liter 12 Pfg.) verkauft.
Der ſtädtiſche Zuſchuß wird nur geleiſtet:
beim Bezug ſteriliſierter Milch: für eine Höchſtzahl von täglich 6 Flaſchen,
„ abgekochter Milch in ½ Liter=Fläſchchen: für eine Höchſtzahl von täglich
6 Flaſchen,
gekochter und roher Milch: für eine Höchſtmenge von täglich 1½ Liter.
Für über dieſes Maß hinaus täglich bezogene Milch beträgt der Verkaufspreis für
das Fläſchchen ſteriliſierter oder gekochter Milch 2 Pfg.
„ Liter gekochter Milch 6 Pfg. und
2 „ mehr.
„ roher
Die Gewährung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes iſt auf eine Längſtdauer von 4 Monaten
beſchränkt. Eine frühere Einziehung der Zuſchußleiſtung bleibt vorbehalten.
Die Milch wird den Abnehmern ins Haus gebracht. Jedoch wird, auf Wunſch
der Abnehmer, die Milch auch in den Geſchäftsräumen des Lieferanten, der Firma
Chriſtoph Reich, Wienersſtraße 61, jederzeit — außer Sonntag nachmittag — abgegeben.
Die Abgabe der Milch beginnt am 1. Juni.
Beſtellungen werden in unſerem Bureau, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 2, in den
Geſchäftsſtunden von 8 bis 12½ Uhr vormittags und 2½ bis 5 Uhr nachmittags, mit
Ausnahme des Samstaa nachmittag, entgegengenommen. Die nach dem 1. Jnni er=
gehenden Beſtellungen werden vom folgenden Tag ab ausgeführt. Bei der Beſtellung
werden dem Beſteller auf ſeinen Namen lautende und für je einen Monat beſtimmte
Lieferſcheine ausgehändigt, die als Ausweis über die Berechtigung zum Bezug der
Milch dienen und am Schluſſe des Monats oder am Schluſſe des Milchbezugs, nach
Eintrag der gelieferten Menge dem Bedienſteten der Firma Chriſtoph Reich als
Aus=
weis über die erfolgte Lieferung zu übergeben ſind.
Der Zeitpunkt, von dem ab eine andere Sorte Milch oder eine kleinere oder
größere Menge geliefert werden ſoll, iſt von dem Abnehmer dem Milchfahrer bekannt
zu geben.
Die Milch iſt bei der Ablieferung dem Milchfahrer ſofort zu bezahlen.
Beſchwerden über etwaige Unregelmäßigkeiten können auf unſerem oben bezeichneten
Bureau vorgebracht werden.
Die Firma Chriſtoph Reich iſt berechtigt, von den Abnehmern für jede nicht
zurückgelieferte Flaſche und für jeden nicht zurückgelieferten oder beſchädigten
Verſchluß=
teil Entſchädigung zu verlangen.
(10876a
Darmſtadt, den 24. Mai 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Mueller.
Güter=Verpachtung.
Samstag, den 28. ds. Mts., von nachmittags 5 Uhr an, werden an Ort
und Stelle nach Zuſammenkunft auf der Ludwigshöhſtraße, folgende Parzellen in
Gemarkung Beſſungen: Aecker Fl. V Nr. 69 und 71, Fl. VIII Nr. 261, 262, 263, 297.
Wieſen Fl. XXXV Nr. 10, 11, 17, 19 und 20 von Anfang I. Js. an auf 10 Jahre
öffentlich verpachtet.
(10877
Darmſtadt, 22. Mai 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Heinemann.
Grassamen=Versteigerung.
(Stadtwald.)
Montag, den 30. Mai l. Js., morgens 9 Uhr, ſoll im „Darmſtädter Hof”
zu Griesheim die diesjährige Grasſamenernte im Darmſtädter Stadtwald verſteigert
werden.
(10855ds
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 26. Mai 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
a) für beſtimmt:
1 Fahrrad, 1 Büfett mit Aufſatz, 1 Nähmaſchine und eine Partie
Zigarren.
b) vorausſichtlich:
10 Vertikos, 6 Diwans, 4 Sofas, 3 Schreibtiſche, 6 Kleider=, 3 Glas= und
2 Eisſchränke, 5 Waſchtiſche, 3 Pianinos, 4 Betten, 2 Seſſel, 7 Stühle, 3
Fahr=
räder, 1 Brotgeſtell, 40 Dtzd. Servietten, 2 Warenſchränke, 200 Bilderleiſten=
(10853
ſtäbe, 34 Paket Schreibhefte, 1 Pferd, 4 Schweine ꝛc.
c) ferner an Ort und Stelle:
Eine Partie Schieferſteine, Falzziegel und eine vollſtändige Ladeneinrichtung
mit Zubehör.
Zuſammenkunft Rundeturmſtraße 16.
Darmſtadt, den 25. Mai 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 27. Mai I. Js., vormittags 9 Uhr,
verſteigere ich in der „Ludwigshalle”, Obergaſſe, auf freiwilligen Antrag wegen
Auflöſung des Haushaltes meiſtbietend gegen Barzahlung:
2 kompl. Betten, 1 gr. 2türiger Kleiderſchrank, 1 Sofa mit br. Damaſtbezug,
1 ovalen Tiſch, 6 Rohrſtühle, 1 nußb. pol. Glasſchrank, 1 nußb. pol.
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Hausrat.
Ferner: 1 Cauſeuſe mit 4 Seſſeln (ſehr gut erhalten) in grauem gepr.
Plüſch, 1 Klavierſtuhl, verſchiedene Stühle, Tiſche und andere Gegenſtände
Darmſtadt, 24. Mai 1910.
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxator.
Mühlſtraße 62.
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Bin unter Mr. 1954
an das Fernſprechnetz angeſchloſſen.
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Hessische Handelslehranstalt
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I. Einjährige Handelsschule mit vollem Tagesunterricht.
II. Halbjahrskurse zur Vorbereitung für den kaufm. Beruf.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 5. Juli, 8 Uhr.
Anmeldungen werden frühzeitig erbeten.
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Seite 12.
Heugras=Verſteigerung.
Freitag, den 27. ds. Mts., nachmittags
3 Uhr beginnend,
wird die Gras= und Kleenutzung von den
ſtädtiſchen Grundſtücken an dem Darmbach,
zunächſt des Pfarrwieſenwegs, ſodann die
Heugrasernte von der Pallaswieſe an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Zuſammenkunft um 3 Uhr am Viadukt
des Pfarrwieſenwegs, um 3½ Uhr auf
der Gräfenhäuſer Chauſſee am Darmbach.
Hier gelangt zuerſt die Futternutzung von
dem früher Venuleth’ſchen Gelände zum
(10746md
Ausgebot.
Darmſtadt, den 23. Mai 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Juni l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Ludwig Hennemann
Ehe=
leuten zu Frankfurt a M., im Grundbuch der
Gemarkung Darmſtadt zugeſchriebene
Lie=
genſchaft:
qm
Flur Nr.
IV 60895/100 473 Hofreite
Arheilger=
ſtraße Nr. 92,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K72/10
werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
(L10045,69
Müller.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Junt l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Ludwig Hennemann
Eheleuten, früher in Heidelberg, jetzt in
Frankfurt a. M. wohnhaft, im Grundbuch
der Gemarkung Darmſtadt zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 9415/100 285 Hofreite Heinrichſtr.
Nr. 126,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K67/10
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (L10044,69
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Juni l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Eva Diefenbach dahier
zu=
geſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 710//10 586//10 Hofreite
Kies=
ſtraße 18,
II 713½/10 367 Holzplatz daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K15/10
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 23. Mai 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L10857,69
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Abendkurſe in Kochen und Handarbeiten.
Anfangs Juni ſollen zwei Abendkurſe eröffnet werden, der eine im Schulhauſe
in der Rundeturmſtraße, der andere im Mittelſchulhauſe in der Hermannsſtraße.
In dieſen Kurſen ſollen Mädchen und Frauen, welchen es durch anderweitige
Beſchäftigung tagsüber nicht möglich iſt, ſich mit den Hausarbeiten vertraut zu machen,
im Kochen, Einmachen und Einkochen von Früchten, ſowie im Nähen, Flicken und
Stopfen unterwieſen werden.
Die Zahl der Unterrichtsabende iſt auf 60 feſtgeſetzt.
Die Verteilung derſelben auf die einzelnen Wochen und Tage unterliegt ſpäterer
Vereinbarung.
Die Unterrichtszeit liegt zwiſchen 7 und 10 Uhr abends.
Das Schulgeld für den ganzen Kurſus beträgt:
a) für hieſige Schülerinnen zwei Mark,
b) für auswärtige Schülerinnen vier Mark
und iſt bei der Anmeldung zu entrichten.
Anmeldungen von Teilnehmerinnen aus dem Stadtbezirk Darmſtadt werden
Montag, den 30. Mai, von 7—8 Uhr abends, in der Schulküche, Rundeturmſtraße 11,
und von ſolchen aus dem ehemaligen Beſſunger Bezirk Dienstag, den 31. Mai, von
7—8 Uhr abends, in den Fortbildungsſchulräumen Hermannsſtraße 21, von dem
Leiter der Schule entgegengenommen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1910.
Der Vorſtand:
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
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Darmstädter Spruch- und Handeisschule
Leiter: Emil Held
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Seite 13,
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10754a) Kinderloſe Witwe reiferen
Alters, die reiche Erfahrung in Kranken
pflege und Kindererziehung beſitzt
ſucht Stellung
in der ihr Gelegenheit geboten würde, ihre
Kenntniſſe zu verwerten. Es wird weniger
auf hohen Gehalt als auf gutes Einvernehmer
innerhalb des Berufskreiſes geſehen. Näh.
Bismarckſtraße 72. wünſcht baldigſt Stellung als
Mädchen Hausmädchen oder zu Kin
dern. Es wird mehr auf gute Behandlung
als auf Lohn geſehen.
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über Beſchäftigung am liebſten zu Kinder)
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Töchterſchulbild. gen. u. iſt muſik. (Klavier),
ſucht ſof. od. 1. Juni Stelle zu Kindern od
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auch ausw. Referenzen ſtehen zu Dienſten
Offerten unter P 5 an die Expedition. *12931) Strebſamer, redegew. Geſchäfts
mann geſetzten Alters, mit flotter Hand=
ſchrift u. d. Buchführung vertraut, ſucht Stell
auf Bureau als Lageriſt oder Kaſſier
Offerten unter P 2 an die Expedition. empfiehlt ſich, nimmt
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ſtraße 48, Engelhar
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Putzen Nieder=Ramſtädterſtraße 1, Manſ. *12910) Eine jg. Frau mit gut. Empfehl=
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19 Jahre, ſucht Stellung als Hausmädch
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Heppenheim a. d. Bergſtraße. (*12972d *12980) Fleiß. Mädchen, das alle Haus=
arbeit verſt. und kochen kann, ſucht Aushilfe
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dein, Schützenſtraße 10½. Telephon 531. *12960) Junge Frau hat noch halbe Tage
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über die Straße.
Nummer 120.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26, Mai 1910.
Seite 14.
Handel und Verkehr.
II. Frankfurt a. M., 24. Mai. (
Fruchtmarkt=
bericht.) Am Wochenmarkt war die Stimmung
wei=
ter ſehr flau. Landweizen kaum gehandelt, da der
Kon=
ſum noch wenig Kaufluſt zeigt. Landroggen iſt
ver=
hältnismäßig gut behaupter, weil dafür mehr Nachfrage
vorhanden. Gerſte geſchäftslos. Hafer anhaltend ſtart
angeboten, aber die Preiſe hielten ſich wie in der
Vor=
woche. Ausländiſche Brotfrüchte tommen jetzt
reich=
licher auf den Martt, wobei die Verkäufer nachgebende
Forderungen ſtellen. Mais gering vorhanden und eher
feſt. Futterartikel leicht abgeſchwächt. Mehl offeriert
bei nur mäßigem Begehr.
Der Marsheimer Getreidemarkt war
durch=
weg flau; ruſſiſcher Weizen iſt 2 Pfg. unter Notierung
erhältlich. Direkte argentiniſche Offerten fehlen.
An der Berliner Produktenbörſe war
Getreide flau auf das ſchöne Wetter und die weitere
Herabſetzung der ausländiſchen Forderungen. Ruſſiſche
Offerten, amerikaniſcher und La Plata=Weizen warer
anſehnlich billiger; auch Roggen nachgebend. Das
in=
ländiſche Angebot war ſtark bei billigeren Preiſen;
ebenſo Hafer niedriger, da das Angebot der Provinz
bedeutend und nur geringe Nachfrage vorhanden war.
Nach den letzten Kabelnachrichten von den
ameri=
kaniſchen Getreidemärkten (Chicago und
New=York) eröffneten die Märkte ganz unter dem
Ein=
druck über die finanziellen Verlegenheiten einer
bedeu=
tenden Getreidefirma in Albany, und es war die
Ten=
denz eine ſchwache. Im ferneren Verkehr führten
Ab=
gaben Armours und ungünſtige Kabelberichte zu
wei=
teren Preisrückgängen, die im Verein mit den günſtig
lautenden Witterungsverhältniſſen aus dem Weſten,
und umfangreichen Poſitionslöſungen der
Kommiſſions=
häuſer die Kursbewegung nach unten foreierten. Mais
ſchwankend, aber ſchließlich dem Weizenrückgang
lang=
ſam folgend. Die ſichtbaren Weizenvorräte ſind dort
in dieſer Woche von 22,87 Mill. Buſh. auf 22,03 Mill.
Buſh. und die Maisvorräte von 7,78 Mill. Buſh. auf
6,54 Mill. Buſh. zurückgegangen. Hingegen ſind in
Kanada die Weizenvorräte in dieſer Woche von 7,53
Mill. Buſh. auf 7,88 Mill. Buſh. geſtiegen.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 20—20.25, nordd.
20—-20,25, kurheſſiſcher 20—20,25, rumäniſcher 21, lis
22,50, ruſſiſcher 21,50—22,75, La Plata 20,75—21,75;
Roggen, hieſiger 15,60—16,75, bayeriſcher (Pfälzer)
15,60—16,80, ruſſiſcher ——, amerikaniſcher —,—,
rumä=
niſcher ——; Gerſte, Pfälzer 16,50—17, hieſige und
Wetterauer 16—17, Riedgerſte 16,50—17, ruſſiſche
Futter=
gerſte 12—12,25, fränkiſche 16,50—17, ungariſche
Hafer, hieſiger 15—15,75, bayeriſcher 15—15,75,
ruſſi=
ſcher ——, amerikaniſcher ——; Mais, mixed 16—16,25,
Donaumais 16,20—16,40, rumäniſcher 16,25—16,50, La
Plata 16—16,25, ruſſiſcher 16,25—16,50, Weizenſchalen
10—10,50, Weizenkleie 9,75—10, Roggenkleie 10—10,50,
Futtermehl 12,75—13,50, Biertreber, getrocknet 12,75 bis
13,25; Weizenmehl Nr. 0 (Baſis ab Mannheim)
28,50—29, feinere Marken 29—29,25, Nr. 1 27,75—28,
feinere Marken 28,25—28,50, Nr. 2 26,75—27, feinere
Marken 27,25—27,50, Nr. 3 25,75—26, feinere Marken
26,25—26,50, Nr. 4 25—25,25, feinere Marken 25,50 bis
25,75; Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 23—23,50, Nr. 1
20—20,50, Nr. 2 16,75—17,25 Mk.
Sport.
sr. Im Großen Preis von Hamburg, dem
erſten der drei deutſchen 100000 Mark=Rennen, wird
aller Wahrſcheinlichkeit nach nur ein kleines Feld
zu=
ſammenkommen. Der Graditzer Stall hat einen ſeiner
beſten Kandidaten, die zweijährige ungeſchlagene
Ant=
wort, eingebüßt, da die Ard Patrick=Tochter, die ſchon
bei ihrem diesjährigen Debut in dem Hoppegartener
Heuckel=Rennen enttäuſchte, ſich andauernd nicht auf
dem Poſten befindet und vorläufig nicht trainiert
wer=
den kann. Graditz wird ſich nunmehr auf Stoßvogel
ſtützen, der allerdings das Steeplergewicht von 67
Kilo=
gramm zu tragen hat. Allerdings hat das Königlich
Preußiſche Hauptgeſtüt Graditz auch noch Arnfried,
Germanieus, Horniſt, Ladislaus im Rennen, während
Orient wegen ſeiner Entſendung zum öſterreichiſchen
Derby nicht in Betracht kommt. Die Herren v.
Wein=
berg, die für Fervor, Inamor, Eſto, Hort und Pakt
die Konkurrenzberechtigung wahrten, werden ihre
Far=
ben wahrſcheinlich durch Inamor an den Start tragen
laſſen. Der Vierjährige zeigt ſich gegenwärtig in der
Arbeit ſo glänzend, wie nie zuvor auf dem Poſten. Von
den übrigen vorausſichtlichen Kandidaten Raimondo,
Meiſter oder Littoral, Gouvernante, Walter Stolzing,
Mikado III. und Schuhplattler verdient Schuhplattler
wegen ſeines leichten Gewichts beſondere Beachtung.
Vermiſchtes.
— Hebung verſunkener Ladungen durch
Elektro=
magneten. Eine Reihe erfolgreicher Experimente,
ver=
ſunkene Schiffsladungen durch Elektromagneten wieder
zu heben, hat der nordamerikaniſche Stahltruſt gemacht,
und dieſes Mittel ſoll in Zukunft häufig angewendet
werden, wenn es ſich um wertvolle Eiſengüter handelt,
die an der Küſte oder im Bette eines Fluſſes verſunken
ſind. Man benutzt dazu, wie die Internationale
Wochen=
ſchrift für Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik berichtet,
einen Elektromagneten, der dreieinhalb Fuß Durchmeſſer
hat und 3000 Pfund wiegt. Er wird in die Oberfläche
des Waſſers getaucht und der elektriſche Strom dann
angeſtellt. So gelang es vor kurzem bei New=Orleans
eine ganze Schiffsladung von Faßnägeln von einem
untergegangenen Miſſiſſippidampfer zu bergen. Es war
dabei möglich, 5 oder 6 Fäſſer auf einmal aus einer
Tiefe von 70 Fuß empor zu heben, und zwar völlig
un=
verſehrt. Etwa 85 bis 95 Proz. der verſunkenen Ladung,
deren Wert ſich auf 45 Dollars für die Tonne ſtellte, konnten
auf dieſe Weiſe gerettet werden, während bei jeder
anderen Art der Bergung größere Koſten entſtanden
wären und man außerdem kaum die Fäſſer hätte alle
unbeſchädigt wieder heraufbringen können.
C.K. Der Kampf gegen die Heuſchrecken. Die
verſchiedenen Kolonien Südafrikas haben in letzter
Zeit ein „Central Locuſt=Bureau” errichtet, das den
Auf=
trag hat, alle Kräfte im Kampfe gegen die Heuſchrecken
zuſammenzufaſſen, die aus bisher unerklärten Gründen
in den letzten Jahren ſich außerordentlich vermehrt und
den größten Schaden angerichtet haben. Einige wollen
die Urſache dieſer Zunahme der Heuſchrecken in der
Aus=
rottung verſchiedener Vogelarten durch die Jäger
er=
blicken, und ſo hat die Regierung von Natal mehrere
fremde Vogelarten mit Erfolg im Lande anzuſiedeln
ver=
ſucht, die ſich ausſchließlich von den Heuſchrecken in den
verſchiedenen Phaſen ihrer Entwicklung nähren.
Trans=
vaal iſt dieſem Beiſpiel gefolgt; man hat in der Tat
beobachtet, daß die Einführung dieſer Vögel ebenſo viel
zu der Vernichtung der Heuſchrecken beigetragen hat wie
die Tätigkeit der Eingeborenen, die man ausſchließlich
für dieſe Aufgabe angeſtellt hat. Beſonders haben die
Perlhühner einen feinen Spürſinn bei der Auffindung
er Heuſchreckeneier bewieſen. Ein von dem genannten
Bureau veröffentlichter Bericht ſchätzt den Schaden, den
die braune Heuſchrecke während der letzten vier Jahre
in Transvaal angerichtet hat, auf nicht weniger als
16 Millionen Mark. Um ſich gegen dieſe Geißel zu
wehren, hat dieſe Kolonie ein beſonderes Korps von 117
„locust officiers” gebildet, die mit Hilfe der Koloniſten
und Eingeborenen in vier Jahren 8287 „Schwärme‟
haben zerſtören können. Die Ausgaben für dieſen
Kampf beliefen ſich auf etwa 180000 Mk., aber man
chätzt, daß die vernichteten Schwärme dem Ackerbau
einen Schaden von wenigſtens 40 Millionen zugefügt
hätten.
Gewinnauszug
der
222, Königlich Preußiſchen Klaſſenlotterie.
5. Klaſſe. 14. Ziehungstag. 24. Mai 1910.
(Nachdruck verboten.)
(Ohne Gewähr. A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne
über 240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 150000 Mk. 9023
2 Gewinne zu 10000 Mk. 33878 87403
4 Gewinne zu 5000 Mk. 83631 14648a 230331 235316
34 Gewinne zu 3000 Mk. 1908 3104 5890 11769
16646 20138 40035 65324 64246 67034 73387 77694
77731 81441 93220 95403 105486 118175 120942 127302
127502 136900 163182 176951 226733 228548 235677
247470 248794 256943 290830 292250 295146 303627
79 Gewinne zu 1000 Mk. 392 6989 10055 11605
12900 14386 15639 15997 18450 23191 24696 25503
30182 34463 38727 49209 52108 65222 66716 67956
68621 72314 85947 90481 92819 98056 99092 101391
101427 104060 105069 106050 107879 109073 120164
120904 127962 128937 131545 135120 135192 137718
142080 143302 158097 159958 162949 163534 166703
180006 185247 190096 190716 203625 206263 207427
215041 222460 226504 229799 235860 244441 246947
249295 252802 257653 264515 266627 267693 268712
270779 271796 274452 276213 278960 282045 287763
294520 300278
108 Gewinne zu 500 Mk. 4569 5897 7679 7682
13983 15581 15882 20843 22959 24740 29733 33256
33617 38068 49870 51378 52543 57032 58355 63887
66202 67328 71502 71931 73590 75495 80251. 90131
98062 99322 99772 109090 109837 119635 120081
123760 125463 127772 128416 128934 129649 131497
132330 132359 133899 138698 140337 141920 143666
150793 151619 152521 152665 153043 154283 156892
159347 163871 165311 165574 165903 169863 171644
173764 177148 192197 199288 202791 202817 206388
207006 210729 212432 216630 216740 217978 221187
223079 227123 229887 232186 233787 236683 246592
256037 257494 259095 259796 260022 261014 261187
261581. 261630 266463 271868 275586 275760 280902
281049 281837 286541 288359 289482 292096 294566
294989 300386 302016
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
4 Gewinne zu 5000 Mk. 92725 114599 136980 279436
34 Gewinne zu 3000 Mk. 8963 20674 24183 35121
38407 43695 52235 83284 97816 98521 103993 127353
128320 129416 145824 147098 161002 167444 169763
172316 180496 182955 185679 194001 202289 203076
207633 209373 246638 255346 262734 266561 269823
292960
47 Gewinne zu 1000 Mk. 2801 10424 15678 15848
29774 31574 35707 39998 50414 54748 57183 69939
77693 92415 92816 94557 129407 130135 140607
142407 148304 148523 154595 154682 160605 166406
174982 176532 179818 180205 184309 187700 192718
225682 226565 234794 247142 254056 278581 279304
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60667 66616 66630 66845 67208 67420 67482 68131
69668 72617 74169 74561 75021 75195 76421. 77057
79027 79085 84148 84391 84741 90034 94654 95116
97107 101254 105901 108887 117647 116639 125214
128373 134294 135859 144241 148785 149535 157322
158428 162249 168766 171905 173694 ℳ 175494 178483
183589 186300 187596 188006 191393 195998 196506
196699 210268 210408 212691. 217212 220976 222341
228799 231823 233608 234347 240602 244016 244518
246846 249250 249366 257476 259213 260418 263646
266255 267251 270077 271172 271655 272988 273850
274199 275039 280024 280714 281144 285093 288389
288928 293797 295627 296836 296895 297144 299735
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Der ehrl. Finder wird gebeten, den
Schlüſſel in der Expedition abzugeben.
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Mai 1910.
Nummer 120.
Unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Königlichen Hoheit des
Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Annnnunaanunnannunnannnnannnnannnannsannnunanaannannnnngn
Kannnermusi Fest
zu Darmstadt.
am 3., 4., 5. Juni 1910 im grossen Festsaale des Städt. Saalbaues.
I. Festtag:
Freitag den 3. Juni
1. Sonate für Klavier und Flöte (H-moll) . . . .
Hofrat de Haan, Kammermusiker A. Köhler.
J. S. Bach.
2. Lieder für Sopran . . . . . . . . . . . . .
Frau Lauprecht-Lammen, Frankfurt a. M.
,,
3. Streichquartett . . . . .
Die Kammermusikvereinigung Darmstadt
Hofrat de Haan, Konzertmeister Schmidt,
Borne-
mann, Hofmusiker Delp, Andrae.
½ Stunde Pause.
1 Chr. W. Gluck.
7 J. Haydn.
J. Haydn.
4. Fantasie (op. 17, C-dur) für Klavier . . .
Herr Frédéric Lamond, Berlin
5. Lieder für Alt . .
,
Frau Jlona Durigo, Budapest
6. Klavierquintett (op. 44, Es-dur) .
Die Kammermusikvereinigung Darmstadt.
Konzertflügel; Bechstein aus dem Hofpianolager A. W. Zimmermann, Marienplatz.
R. Schumann.
Zur Feier des
100-jährig.
Geburts-
tages (8. Juni 1810).
Samstag den 4. Juni
II. Festtag:
. W. A. Mozart.
1. Streichquartett (F-dur Köchel 590) . . .
Havemannquartett, Hamburg (Gust. Havemann(Violine I)
Karl Grötzsch (Violine II), Anton Grünsfelder (Viola)
Dr. J. Sakom (Violoncello).
F. Schubert.
Z.WLieder für Sopran . . . . . .
Frau Lauprecht-Lammen,
. J. Brahms.
3. Klavierquartett (op. 60, C-moll)
Prof. Max Reger (Leipzig) und Havemannquartett.
Konzertflügel; Rud. lbach Sohn, Barmen, aus dem Lager von Georg Thies Nachf.
(Leopold Schutter), Elisabethenstrasse.
½ Stunde Pause.
. L. van Beethoven.
4. Sonate für Klavier . .
,
Herr Frederic Lamond, Berlin.
5. Lieder für Alt .
. Hugo Wolf.
. „ . „ 1 . . „
Frau Jlona Durigo, Budapest.
6. Octett für Streichinstrumente . . . . . . . . . . . J. Svendsen.
Havemannquartett und Kammermusikvereinigung Darmstadt.
Konzertflügel: Bechstein aus dem Hofpianolager A. W. Zimmermann, Marienplatz.
. Festtag:
Sonntag den 5. Juni
I. Trio für Klavier, Violine und Violoncello
. Steph. Krehl.
Prof. Max Reger, Gustav Havemann, Dr. J. Sakom.
M. Schillings.
2.-Lieder für Alt .
H. Pfitzner.
M. Reger.
Frau Jlona Durigo, Budapest.
3. Klavierquintett
. H. Pfitzner.
,
Der Komponist mit der Kammermusikvereinigung Darmstadt.
½ Stunde Pause.
. F. Woyrsch.
. Cl. Debussy.
4, Streichquartett
Havemannquartett, Hamburg.
5. Lieder für Sopran
,
Frau Lauprecht-Lammen.
6. Klavierquartett
. Max Reger.
Der Komponist mit dem Havemannquartett.
Konzertflügel; Rud. lbach Sohn, Barmen, aus dem Lager von Georg Thies Nachf.
(Leopold Schutter), Elisabethenstrasse.
Anfang: 6 Uhr.
Ende: ca. 8¾ Uhr.
Saal- und Kasseöffnung: 5½ Uhr.
— Die Hüte müssen vor dem Eintritt in den Konzertsaal abgenommen werden.
Eintrittskarten für die drei Konzerte in der Hofmusikalienhandlung a. Thies
Nachf., Elisabethenstrasse, vom 9. Mai ab. (Besonderer Sperrsitz 15 M.,
Sperrsitz 12 M., Estrade und Balkon, 1. Reihe 9 M., Saal 8 M., Estrade
und Balkon, nichtnumeriert 5 M.)
Vorausbestellungen (schriftlich) an Herrn- J. Harres, Saalbaustrasse 79.
Einzelkarten (6, 5, 4, 3, 2, 1 M.) vom 25. Mai ab bei G. Thies Nachf. und an
der Tageskasse im Saalbau.
Textbuch (Programme und Texte für die drei Konzerte) in den Buch- und
Musikalienhandlungen und an der Kasse (50 Pfg.).
Der Festausschuss.
8942a)
eeeeeeee
Donnerstag, den 26. Mai 1910, abends halb 8 Uhr:
Ausserordentiches Ronzert
im Städtischen Saalbau
zum Besten des Hilfsfonds der Grossherzoglichen Hofmusik
unter Leitung des Hofkapellmeisters Herrn Hofrat W. de Haan
und unter Mitwirkung der Hofopernsängerin Fräulein Kathleen Howard,
der Herren Hofopernsänger Hans Hacker und Alfred Stephani, der
Pianistin Frau Hedwig Kirsch aus Mannheim, der aktiven Mitglieder
des Musikvereins und des Sängerchors des Lehrervereins, sowie einiger
auswärtiger Künstler aus Frankfurt a. M., Mainz und Wiesbaden.
Programm:
(10843
1. Ouvertüre zu =Iphigeniee
Gluck.
2. Konzert (G-dur) für Klavier mit Orchesterbegleitung L. van Beethoven.
(vorgetragen von Frau Hedwig Kirsch).
3. Romeo und Julie, dramatische Sinfonie für Soli,
Chor und Orchester
Hector Berlioz.
Der Konzertflügel ist von Bechstein (Vertreter: A.W. Zimmermann, Marienpl. 3).
Preise: Besonderer Sperrsitz 5 Mk., Sperrsitz 4 Mk., Saal 3 Mk.,
I. Reihe Estrade 3 Mk., II. Reihe Estrade 2 Mk., I. Reihe Balkon 3 Mk.,
Vorsaal, Estrade und Balkon 1.50 Mk. — Die Eintrittskarten sind zu haben in
der Hofmusikalienhandlung von Gg. Thies Nachf. (L. Schutter), Elisabethenstr. 12.
Dort sind auch Musikführer für die Romeo und Julie-Sinfonie
5 20 Pfg. zu haben.
Restaurant
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Anfang 7 Uhr.
Eintritt frei
Konzertsaal PERKEO.
Täglich
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Kölner
Anfang abends 8 Uhr
wozu ergebenſt einladet
Jakob Schnauber.
uuerbach — Park-bofel.
Heute Donnerstag,
den 26. Mai: Grosses Militär-Konzert
ausgeführt von der Kapelle des Großh. Artillerie=Korps.
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter F. Mickley. (10852
Volksfest:: Réunion . Tanz: Kinderbelustigungen.
Eintritt à 30 Pfg.
Anfang 4 Uhr.
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Frankfurt a. M.
Eintrittspreis den
Donnerstag, den 26. Mai
ganzen Tag 50 Pf.
Nachmittags 4 Uhr Preisschießen.
Nachmittags u. abends: Elite-Doppelkonzerte der British-
Northumberland-Military-Band aus New-Castle-on-TIyne
und letztes Konzert des Musikkorps des Inf.-Reg. Nr. 32,
Meiningen.
Abends große bengalische Beleuchtung des ganzen
Ausstellungsgeländes.
Abends von ¾9 Uhr ab: Stabübungen der Turnerinnen
der Turngemeinde Bornheim.
Freitag, den 27. Mai vormittags von 8 Uhr ab:
Intern. Fechtteurnier
Junioren Florett und Säbel
Nachmittags 4 Uhr Preisschießen.
Samstag, den 28. Mai vormittags von 8 Uhr ab:
Intern. Fechttournier
Senioren Florett
Arena: Nachmittags 5 Uhr Hockey-Wettspiele. Frankfurter
Fußballklub 1894 gegen Heidelberger Hockey-Club.
Die Tribünen der Arena, außer der Logentribüne, sind frei.
Am Freitag und Samstag nachmittags und abends:
Elite-Doppelkonzerte der British-Northumberland-
Military-Band aus New-Castle-on-Tyne und des
Musik-
korps der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung Cuxhaven.
An allen Tagen abends von 9 Uhr ab: Schaubühne, Rodel- und
Roll-
schuh, Akrobaten, Römische Gladiatorenspiele.
Akitaro Ono, Champion des Jiu-Jitsu-Kampfes. Marokkanische
Springer. Turnseilkünstler.
Eintrittspreise zur Schaubühne: 1 Mk., 50 Pfg., 20 Pfg., 10 Pfg.
Vergnügungspark: Rodelbahn, Schießhalle, Toboggan, Teufelsmühle,
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Glasbläserei, Kasperletheater, Tanzboden