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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
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werden angenommen in Darmſtadt
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
„ 96.
Dienstag, den 26. April.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Ein Vorſtoß gegen Dernburg?
* Die Vorgänge in der letzten Sitzung der
Budget=
kommiſſion des Reichstages waren von einer
gewiſſen politiſchen Bedeutung. Bezeichnenderweiſe
tra=
ten der Auffaſſung Dernburgs, daß die Kommiſſion gar
nicht befugt ſei, über den Antrag Erzberger ohne
voran=
gegangene erſte Leſung im Plenum zu beraten, nur die
Vertreter der liberalen Fraktionen bei, während mit dem
Zentrum auch die Konſervativen das Recht der
Kommiſſion auf die ſofortige Beratung dieſes Antrages
anerkannten. Die Konſervativen ließen das Zentrum auch
bei dieſer Gelegenheit nicht im Stich, und gerade dieſe
erneute Bekundung der Gemeinſamkeit jenes Blocks iſt
das Auffälligſte an den Vorgängen. Man ſagt, daß der
einſt mit ſo viel Zuſtimmung auch von der Rechten
be=
grüßte Staatsſekretär das Schickſal des Fürſten
Bülow erleiden und dem Groll des Zentrums weichen
ſoll.
Die „Freiſinnige Zeitung” ſchreibt zu demſelben
Thema u. a.: „Die brüske Tonart, die von ſeiten
ver=
ſchiedener Zentrumsredner gegen den Staatsſekretär
an=
geſchlagen wurde, ließ deutlich erkennen, daß der Vorſtoß
ſich gegen den Leiter der Kolonialverwaltung perſönlich
richtet, wenn auch natürlich verſichert wurde, daß dem
Zentrum nichts ferner liege, als den Staatsſekretär zu
ſtürzen. Als vereinbart wurde, die Ausführungen des
Staatsſekretärs in ſtenographiſcher Wiedergabe der
Kom=
miſſion zuzuſtellen, gab Abg. Erzberger der Animoſität
gegen Herrn Dernburg perſönlich in der Weiſe
unge=
ſchminkten Ausdruck, daß er verlangte, der
Staatsſekre=
tär dürfe keine Korrektur an dem Stenogramm
vorneh=
men. Auch ſonſt zog Herr Erzberger wiederholt die
Glaub=
würdigkeit der Erklärungen des Staatsſekretärs und die
Zuverläſſigkeit der von ihm vorgelegten Aktenſtücke und
Karten in Zweifel. Man geht auch vielleicht nicht fehl
in der Annahme, daß das agrariſch=klerikale Vorgehen ſich
gleichfalls gegen den Hanſabund richtet, dem induſtrielle
und kaufmänniſche Kreiſe angehören, die bei Durchführung
des Antrages Erzberger in erſter Reihe getroffen werden
würden. Auf die Weiterentwickelung der Angelegenheit
darf man ſehr geſpannt ſein.”
Die agrariſche „Deutſche Tageszeitung” ſekundiert mit
Drohungen gegen den Staatsſekretär: Wenn er einen
Ver=
trag mit der Kolonialgeſellſchaft abſchließe, der der
Bud=
getkommiſſion nicht gefalle, würde er ſeine Stellung ſtark
gefährden. Zu einem Konflikt werde er es wohl nicht
kommen laſſen.
Leute, die Dernburg kennen, meinen, daß er vor einem
Konflikt keineswegs zurückſcheut, und nach
zuverläſſi=
gen Informationen ſteht der Reichskanzler durchaus auf
ſeinem Standpunkt. Dernburg iſt wahrſcheinlich nicht der
Mann, der ſich vom Zentrum und den Agrariern
nieder=
zwingen läßt. Er wird den Vertrag abſchließen, wie er
ihn pflichtgemäß für gut hält, und dadurch würde er auch
ſicher nicht ſeine Stellung da gefährden, wo die
Entſchei=
dung liegt.
Zur Kriſis im Bangewerbe.
Man ſchreibt uns: Das Zentralorgan der
ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften
be=
zeichnet das Eingreifen der Reichsregierung
in den baugewerblichen Kampf als einen Vorgang von
großer grundſätzlicher Bedeutung und führt hierüber u. a.
folgendes aus: „Es iſt dies, wenn wir nicht irren, das
erſtemal, daß die Reichsregierung in einem wirtſchaftlichen
Kampfe direkt interveniert hat. Daß dieſe Intervention
erſt in letzter Stunde erfolgte, iſt durchaus zu
billigen. Solange noch Ausſichten vorhanden waren,
daß die Parteien ſelbſt eine Einigung finden würden,
konnte es nicht Aufgabe der Regierung ſein, einzugreifen.
Sie hat ganz richtig erſt dann eine Vermittelung verſucht,
als die beiden Parteien vor dem Kampfe ſtanden.”
Die vorſtehende Auslaſſung des Organs der
ſozial=
demokratiſchen Gewerkſchaftsleitung iſt inſofern
beachtens=
wert, als ſie mit klaren Worten grundſätzlich den
Stand=
punkt vertritt, daß amtliche Vermittelungsverſuche bei
wirtſchaftlichen Kämpfen erſt in letzter Stunde gemacht
werden ſollen. Das ſozialdemokratiſche
Gewerkſchafts=
organ unterſcheidet ſich in dieſem Punkt von der
Auffaſ=
ſung bürgerlicher Sozialreformer. Die „Soziale Praris”
z. B. hat die Frage aufgeworfen, ob die amtlichen Vermit=
telungsverſuche nicht beſſere Ausſicht auf Erfolg gehabt
hätten, wenn ſie auf einer früheren Stufe der
Verhand=
lungen beider Parteien erfolgt wären. Im Anſchluß
hieran wies die „Soziale Praxis” auf die in England
getroffene organiſatoriſche Regelung hin, vermöge deren
das Board of Trade durch ſeine Vertrauensleute ſchon
beim erſten Grollen eines ſozialen Unwetters mit den
ſtreitenden Parteien Fühlung nehmen und die
Zuſpitz=
ung des Konflikts zu einem kriegeriſchen Ultimatum
ver=
hüten kann. Der Mißerfolg des ſpäten amtlichen
Eingrei=
fens in den baugewerblichen Kampf ſpricht nicht für die
Richtigkeit der Auffaſſung des ſozialdemokratiſchen
Ge=
werkſchaftsorgans.
Die Reichsverſicherungsordnung und die
Privatangeſtellten.
— Die Freie Vereinigung für die ſoziale
Verſiche=
rung der Privatangeſtellten ſchreibt uns: Gegenwärtig iſt
der Perſonenkreis in den einzelnen Verſicherungszweigen
verſchieden, außerdem iſt er in allen drei Verſicherungen
völlig unzulänglich abgegrenzt, ſo daß die
Privat=
angeſtellten zu einem erheblichen Teile von den
Wohltaten der ſozialen Verſicherung ausgeſchloſſen ſind.
Die Zerſplitterung der Krankenverſicherung beeinträchtigt
ihre Leiſtungsfähigkeit. Die neuerliche Auslegung des
In=
validitätsbegriffs hat zu einer von den Verſicherten mit
Recht beklagten Einſchränkung der Rentengewährung
ge=
führt. Die Leiſtungen der Invalidenverſicherung ſtehen in
gar keinem Verhältnis zu den vorhandenen Bedürfniſſen.
Dieſe und viele andere Mängel berechtigten zu der
Erwar=
tung, daß die Regierung die geplante Vereinheitlichung
der Geſetzgebung nicht vorübergehen laſſen würde, ohne
eine durchgreifende Reform und einen weitgehenden
Aus=
bau in allen Teilen vorzuſchlagen. Statt deſſen hat ſie ſich
auf den rein äußerlichen Verſuch beſchränkt, die geſamten
Verſicherungsgeſetze zu einem einheitlichen
Reichs=
geſetz zuſammenzuziehen. Dieſes Vorgehen hat nicht
ge=
ringe Beunruhigung unter den Arbeitnehmern
hervor=
gerufen und namentlich die Privatangeſtellten fühlen ſich
von neuem zurückgeſetzt und übergangen.
Die „Freie Vereinigung für die ſoziale Verſicherung
der Privatangeſtellten” hat deshalb an den Reichstag
eine Eingabe gerichtet, in der ſie die Wünſche der
Pri=
vatangeſtellten zuſammenfaßt. Es wird darin u. a.
ge=
fordert: Ausdehnung der Kranken= und
Invalidenverſiche=
rung auf alle Angeſtellten mit weniger als 5000 Mark
Jahreseinkommen, der Unfallverſicherung auf alle
Ange=
ſtellten ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Gehaltes;
Beſei=
tigung der Betriebs= und Innungskrankenkaſſen;
Aufrecht=
erhaltung der bisherigen Selbſtverwaltung der
Ortskran=
kenkaſſen; Gewährung der Unfallrente auch bei
Erwerbs=
unfähigkeit durch Gewerbekrankheiten und bei Unfällen
auf dem Wege von und zur Arbeitsſtätte; Erhöhung der
Invalidenrente in allen Klaſſen auf mindeſtens 50 Prozent
des verſicherten Einkommens, Altersrente vom vollendeten
65. Lebensjahre ab, Witwenrente für alle Witwen, jedoch
erhöhte Renten für invalide und erwerbsunfähige
Wit=
wen; die Waiſenrente ſoll für die erſte Waiſe ein Sechstel
der Invalidenrente, für jede weitere Waiſe ein Dreißigſtel
betragen und bis zum 16. Lebensjahre gewährt werden.
Doppelwaiſen ſollen um 50 Prozent höhere Renten
erhal=
ten; die freiwillige Zuſatzverſicherung wird mit der
Be=
gründung abgelehnt, daß ihr Wert problematiſch ſei und
daß der Angeſtellte von ihr nicht in demſelben Maße
Ge=
brauch machen könne wie der Arbeiter, da er in der Regel
ſpäter als dieſer zu einem ausreichenden Einkommen
ge=
lange. Das hauptſächlichſte Bedenken gegen die
Zuſatz=
verſicherung aber ſei, daß durch ſie der notwendige
ſyſte=
matiſche Ausbau der Invalidenverſicherung direkt
verhin=
dert werde.
Die Wahlen in Frankreich.
— Entſprechend der ungewöhnlich leidenſchaftsloſen
Wahlkampagne iſt auch der Wahltag in Frankreich,
von einzelnen Zwiſchenfällen abgeſehen, überaus ruhig
ver=
laufen. Bemerkenswert iſt jedoch, daß die Wahlbeteiligung,
im allgemeinen wenigſtens, ſehr lebhaft war. Nach den
vorliegenden Wahlergebniſſen haben die einzelnen
Par=
teien keine weſentlichen Gewinne oder Verluſte
aufzuwei=
ſen. Die Anhänger der Verhältniswahl erklären das
da=
mit, daß das gegenwärtige Arrondiſſement=Wahlſyſtem
trotz des unleugbaren Wechſels, der ſich in der öffentlichen
Meinung vollzogen habe, einſchneidende Veränderungen in
der Volksvertretung verhindere, Bis Montag=früh waren
531 Wahlergebniſſe bekannt. Gewählt ſind 49
Re=
publikaner, 138 Radikale und Sozialiſtiſch=Radikale, 11
Un=
abhängige Sozialiſten, 30 Geeinigte Sozialiſten, 35
Pro=
greſſiſten, 13 Nationaliſten und 48 Konſervative und
Libe=
rale. 207 Stichwahlen ſind erforderlich.
Im allgemeinen kann man ſagen, daß die Wahlen erſt
am 8. Mai durch die Stichwahlen entſchieden werden,
wobei die größte Zahl der Regierungskandidaten in die
Stichwahl kommt. Auch der Pariſer Sozialiſt Vaillant
kommt ſehr günſtig in die Stichwahl.
Angeſichts der noch ſehr unvollſtändigen
Wahlergeb=
niſſe äußert ſich die Preſſe über die Bedeutung des
Wahl=
tages ziemlich zurückhaltend. Die radikalen Blätter
mei=
nen, das Miniſterium dürfe von den Wahlen, welche einen
republikaniſchen oder demokratiſchen Sieg bedeuten, vollauf
befriedigt ſein. Mit Genugtuung könne auch
hervorge=
hoben werden, daß die Wählerſchaft ihre Pflichten eifrig
erfüllt habe, was die beſte Widerlegung der Behauptungen
der Gegner der Republik und das Parlaments bilde, welche
unermüdlich erklärt hatten, daß das Volk von
Gleichgültig=
keit, ja ſogar von Ekel gegen das bisherige Regime erfüllt
ſei. Die „Humanité” erklärt, der geſtrige Tag ſei für die
geeinigten Sozialiſten ein ſiegreicher geweſen, denn die für
die ſozialiſtiſchen Kandidaten abgegebnen Stimmen zeigen,
daß die Partei immer mehr an Boden gewinne. Schon
jetzt könnten die Sozialiſten auf einen Gewinn von zwölf
Mandaten rechnen. Die nationaliſtſch=klerikale „Libre
Parole” meint, die Konſervativen und die Katholiken
hät=
ten den Wahlkampf beſſer beſtanden, als nach ihrer
mangel=
haften Organiſation zu erwarten geweſen ſei.
Deutſches Reich.
* Nach dem ſoeben veröffentlichten Jahresbericht des
Verbandes deutſcher Arbeitsnachweiſe beſtanden am
An=
fang dieſes Jahres in Deutſchland 462
Arbeits=
nachweiſe, die ſich wie folgt über die
Bundes=
ſtaaten verteilen: Preußen 273, Bayern 66, Heſſen 26,
Sachſen 23, Württemberg, Baden, Elſaß=Lothringen je 16,
Braunſchweig und Waldeck je 3, Sachſen=Weimar,
Olden=
burg, Sachſen=Koburg=Gotha und Hamburg je 2,
Mecklen=
burg=Schwerin, Mecklenburg=Strelitz, Anhalt,
Schwarz=
burg=Sondershauſen, Schwarzburg=Rudolſtadt, Lippe und
Lübeck je 1. Insgeſamt wurden im Vorjahr durch die
öf=
fentlichen Arbeitsnachweiſe Deutſchlands 913981 Stellen
beſetzt, davon kamen 860901 auf Vermittlungen in den
Arbeitsnachweiſen, die dem Verband angegliedert ſind,
dagegen waren durch die dem Verband angegliederten
öffentlichen Arbeitsnachweiſe im Jahre 1908 932956
Stel=
len vermittelt worden, das waren 72055 oder 8,4 Prozent
mehr. Der größte Arbeitsnachweis iſt der in Berlin, durch
den mehr als 80000 Stellen vermittelt wurden, dann
kamen der Nachweis in Stuttgart mit mehr als 60000
ver=
mittelten Stellen, der in München mit mehr als 40000
ver=
mittelten Stellen, die Arbeitsnachweiſe in Dresden,
Düſſel=
dorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln a. Rh. und
Leipzig mit je 20000 bis 40000 vermittelten Stellen.
Mehr als 10000 Stellen wurden vermittelt in Breslau,
Dortmund, Hamburg, Kiel, Magdeburg, Mannheim,
Mül=
hauſen i. E., Nürnberg, Pforzheim, Poſen und Straßburg.
Gelernte männliche Arbeiter konnten im Vorjahre 264954
vermittelt werden.
— In der Kommiſſion des Reichstags zur
Beratung der Entlaſtung des Reichsgerichts
wurde der Vorſchlag der Regierung, wonach die Reviſion
verſagt werden ſoll, wenn die vorhergehenden beiden
In=
ſtanzen gleichlautend geurteilt haben, einſtimmig
abge=
lehnt. Ein Antrag, allgemein die Reviſionsſumme auf
5000 Mark feſtzuſetzen, wurde gleichfalls abgelehnt;
da=
hingegen ein Kompromißantrag, zur Aufarbeitung der
Reſte Hilfsrichter zu beſtellen, zur weiteren Entlaſtung
des Reichsgerichts generell einen neuen Senat
einzufüh=
ren und die Reviſionsſumme allgemein auf 4000 Mark zu
erhöhen, mit 15 gegen 6 Stimmen angenommen.
Zur Wertzuwachsſteuer ſchreibt man der
„Köln. Ztg.”: Bei den bisherigen Verhandlungen über
den Geſetzentwurf betreffend die Beſteuerung des
unver=
dienten Wertzuwachſes iſt ein Umſtand unbeachtet
ge=
blieben, deſſen Berückſichtigung durch die Billigkeit
gebo=
ten iſt. Der Preisunterſchied drückt nämlich dann, wenn
zwiſchen der Erwerbung des Grundſtücks und der
Wieder=
veräußerung ein längerer Zwiſchenraum liegt, nicht allein
den Wertzuwachs, ſondern auch das Sinken oder
Steigen des Goldwertes aus. Die Kaufkraft
des Goldes iſt in den letzten zehn Jahren zweifellos um
ein Viertel geſunken. Von einem Grundſtück, das vor zehn
Jahren um 3000 Mark gekauft worden iſt, müſſen alſo
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Nummer 96.
heute drei Miertek 30 Mark, das ganze Grundſtück alſo
4000 Mark koſten, ohne daß eine Werterhöhung des
Grund=
ſtücks daraus folgt; erſt ein Ueberſchuß über 4000 Mark
würde als Wertzuwachs erſcheinen. Andererſeits iſt der
Fall denkbar, daß die Kaufkraft des Goldes zunimmt und
daß folgeweiſe ſchon in gleichen Preiſen oder ſelbſt in
einer Preisminderung ein Wertzuwachs zum Ausdruck
kommt. Daher erfordert es die Billigkeit, daß eine aus
volkswirtſchaftlich geſchulten Männern beſtehende
Reichs=
kommiſſion gebildet wird, die alljährlich oder in anderen
nicht zu langen Zeitabſchnitten die Schwankungen der
Kaufkraft des Goldes feſtſtellt, wonach der im Kauſpreiſe
ſich ausdrückende Wertzuwachs auf ſeinen wirklichen
Be=
trag zurückzuführen iſt.
— Nach einer vorläufigen Zuſammenſtellung der
Mel=
dungen aus dem Reiche im Bureau der Arbeitnehmer des
Baugewerbes iſt bis zum 22. April früh die Zahl der
ausgeſperrten Bauarbeiter auf rund 241000
geſtiegen. Eine genaue Einzelaufſtellung iſt, da noch in
etwa 20 Orten ſelbſtändige Verhandlungen ſchweben, erſt
nächſte Woche möglich.
— Gegen die Wahl des Abg. Kochan (natl.) in
Oletzko=Lyck iſt durch den Wahlausſchuß der
Konſer=
vativen in Lyck Proteſt eingelegt worden. Als
Proteſt=
punkte werden der „Oſtpreußiſchen Zeitung” zufolge
ange=
geben: Verletzung formeller Wahlvorſchriften, unzuläſſige
Beeinfluſſung von Wählern durch Mißbrauch amtlichen
Einfluſſes und Unterzeichnung von Flugblättern und
Wahlaufrufen durch Beamte unter Angabe ihrer amtlichen
Stellung.
— Eine Vertrauensmännerverſammlung des Bundes
der Landwirte hat beſchloſſen, die
Reichstagskandi=
datur Friedberg=Büdingen Dr. Becker=
Sprend=
lingen anzubieten, unter der Bedingung, daß er im Falle
ſeiner Wahl fraktionslos bleibt. Die Sozialdemokraten
werden nicht den bisherigen Kandidaten Buſoldt, ſondern
den heſſiſchen Landtagsabgeordneten Dr. Fulda aufſtellen.
— Es ſtellt ſich heraus, daß die Mehrheit bei der
Ab=
ſtimmung in der Wahlreformkommiſſion des
preußiſchen Herrenhauſes eigentlich eine
Min=
derheit war. Der „Köln. Ztg.” wird darüber gemeldet:
Für die Schlußabſtimmung in der Kommiſſion des
Herren=
hauſes iſt es bezeichnend, daß mehrere Mitglieder nur mit
ja ſtimmten, damit die Kommiſſion dem Hauſe überhaupt
eine eigene Vorlage unterbreiten könne. Sachlich waren
ſie gegen das Geſetz, das ſomit tatſächlich in der
Kom=
miſſion nur die Minderheit und nicht die Mehrheit für
ſich hatte.
Die beiden linksliberalen Richtungen
Sachſens haben ſich in gemeinſamer Verſammlung
ver=
einigt und den „Landesverband der Fortſchrittlichen
Volks=
partei für das Königreich Sachſen” gegründet.
Ausland.
Man ſpricht in Wien vom bevorſtehenden
Rück=
tritt der ungariſchen Regierung noch vor den Wahlen.
Der erkrankte Premier Graf Khuen=Hedervary
will infolge von Spaltungen im Kabinett zuſammen mit
den angeblich ebenfalls verſtimmten Miniſtern Lukacs
und Zichy zurücktreten, um dem Grafen Tisza, dem
Gegner des allgemeinen Wahlrechts, das Feld zu räumen.
Tisza hat die Leitung der neuen Regierungspartei
an=
geblich ganz an ſich geriſſen und eine ſcharfe Agitation
ge=
gen das allgemeine Wahlrecht eröffnet. Der Premier und
die zu ihm haltenden Miniſter ſind der Anſicht, daß auf
dieſem Wege eine Löſung des politiſchen Problems in
Ungarn unmöglich ſein werde, aber ſie fühlen ſich — ſo
wird behauptet — zu ſchwach, gegen Tisza aufzukommen.
Das Land des Libanon.
lung, deren Schauplatz der hiſtoriſch ſo ehrwürdige
Boden des alten Phöniziens geweſen iſt, ſchil= ſchaffen jetzt in fröhlichem Eifer Hunderte von Frauen
dert W. M. Durban in einem engliſchen Blatte. Dieſe
Wiederauferſtehung eines Gebietes, das Jahrhunderte
hindurch in einem ſcheinbar hoffnungsloſen Verfall
be=
der Metamorphoſe, die mit ganz Syrien vor ſich
ge=
gangen iſt. Von dieſem nur 30 engliſche Meilen an der
Küſte ſich hinziehenden ſchmalen Landſtrich im äußerſten
gegangen, die ſich einen Teil der Welt unterwarf und
ihre Einflüſſe weithin ausdehnte. Von hier zogen die
erſten Seefahrer aus, die das Kap der guten Hoffnung
umſchifften; hier wurde das erſte Glas hergeſtellt, das
erſte Alphabet erfunden. Jeder Zoll ſeines Bodens iſt
berühmt als die Reliquie einer großen Vergangenheit,
denn Phönizien iſt der Schlüſſel, der die Geheimniſſe
der früheſten Ziviliſation aufſchließt.
Dies Land, das für den Geſchichtsſchreiber, den
Archäologen, den Künſtler und Naturforſcher gleich
große Bedeutung beſitzt, war lange Zeit eine öde,
ver=
laſſene Wüſte. Nun hat ſich ein jäher Wechſel
voll=
zogen. Eine neue Epoche begann ſich langſam vor
einem halben Jahrhundert zu regen, als nach dem
Auf=
ſtand der Druſen und Maroniten und nach den
grau=
ſamen Niedermetzelungen der Chriſten vom Libanon
die chriſtlichen Mächte eingriffen und den Grund für
eine beſſere Verwaltung und geregelte Regierung im
nördlichen Syrien legten. Die Bevölkerung fing an,
neu aufzuleben, und der alte Reichtum Phöniziens
wurde zu friſchem Wachstum erweckt. Unter dem
ſtrahlenden Baldachin des ſyriſchen Himmels, von den
fruchtbringenden Strömen geſpeiſt, die von den Höhen
des Libanons herniedereilen, wachſen jetzt Tauſende
von jungen Maulbeerbäumen. Die kriſtallenen Fluten
der Berggewäſſer ziehen ihr ſunkelndes Silberband
durch üppiges Grün; durch Waſſerleitungen wird das
lebenſpendende Naß überall hin geleitet und
verwan=
delt jeden Fleck in einen blühenden Garten. Ueber
den leuchtenden Marmor alter Säulen und Sarkophage,
die Kunde geben von volkreichen, einſt hier blühenden
Städten, neigen ſich mit weihevollem Schatten ſchön
an=
gepflanzte Haine, in denen die Vögel ein Auferſteßungs=
Der oberſte Militärat in Griechenland arbeitet
fleißig an der Reinigung der Armee. Nachdem die
höheren Offiziere durchgeprüft ſind, kommen jetzt die
nie=
deren Offiziere an die Reihe. Es verlautet, daß die
Mit=
glieder des Militärrates mit ungewöhnlicher Strenge
vor=
gehen, ſo daß, wenn dieſer Grundſatz bis zum Schluſſe
beibehalten wird, die Zahl der ausgemerzten Offiziere
über 80, vielleicht ſogar 100 betragen wird. Ueber die
Na=
men der dienſtentlaſſenen Offiziere wird ſtrengſte
Ver=
ſchwiegenheit beobachtet, die Arbeiten des Militäretats
werden vorausſichtlich vor den griechiſchen Oſtern beendet
ſein.
— Zur Hebung der Schwierigkeiten in der Lage des
Kabinetts wurde das portugieſiſche Parlament bis
zum 1. Juni vertagt.
Die türkiſche Kammer begann die Beratung
des Budgets. Der Finanzminiſter gab ein längeres
Expoſé über den Stand der Finanzen des
Rei=
ches und erklärte u. a.: Das auf 5 Millionen
veran=
ſchlagte Defizit des Vorjahres habe infolge der
Nachtrags=
kredite eine Höhe von 7 Millionen erreicht, es ſei aber
durch den Reſtbetrag der 7 Millionen=Anleihe und durch
die Mehrerträgniſſe der Einnahmen im Betrage von
an=
derthalb Millionen gedeckt. Das Finanzjahr ſchließe zum
erſten Male für die Türkei ohne Schuld mit einem Saldo
von zwei Millionen ab. Der Miniſter kündigte für die
nächſte Seſſion einen Entwurf betreffend die Regelung der
ſchwebenden Schuld an und führte weiter aus: Obwohl
ſeit Beginn der konſtitutionellen Aera Anleihen im
Be=
trage von 18 Millionen aufgenommen wurden, ſei er in
Bezug auf die finanzielle Situation der Türkei ſehr
opti=
miſtiſch, da alle Einnahmen, insbeſondere die Zölle, eine
Steigerung aufwieſen. Die Regierung beabſichtige, die
Gewerbeſteuer auf die Ausländer auszudehnen, in der
Hoffnung, daß die Mächte dies zulaſſen, da die Befreiung
der Ausländer von dieſer Steuer eine Ungerechtigkeit ſei.
Er hoffe, daß die Verhandlungen über die 4prozentige
Zollerhöhung ein befriedigendes Ergebnis haben werden.
Die hauptſächlichſte Schwierigkeit beſtehe darin, die
Bag=
dadbahngeſellſchaft zu bewegen, auf die Klauſel zu ver=, nach der die Zollüberſchüſſe für die
Kilometer=
garantie beſtimmt ſind. Die Regierung werde keine
Schutz=
zollpolitk ſich zu eigen machen, weil dieſe mit den
Verhält=
niſſen des induſtriearmen Landes nicht vereinbar ſei. Sie
werde die Freihandelspolitik aufrecht erhalten und
gleich=
zeitig den Abſchluß von Handels= und Tarifverträgen
be=
treiben. Schließlich kündigte der Miniſter eine Reform
des Münzweſens an.
* Charbin, 24. April. Auf Anregung ruſſiſcher und
japaniſcher Kaufleute hat ſich hier eine ruſſiſch=
japa=
niſche Geſellſchaft gebildet, die ſich die
gegen=
ſeitige Annäherung der beiden Nationen zur
Auf=
gabe macht. Als Mittel hierfür ſind ins Auge gefaßt: das
Erlernen der Sprachen, das Studium der Kultur und des
Wirtſchaftslebens beider Völker und die Förderung der
Entwicklung der Handelsbeziehungen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. April.
— Ernennungen. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben den Miniſterial=Buchhalter Rechnungsrat
Ludwig Götz in Darmſtadt zum Vorſtand der
Buch=
haltung bei den Miniſterien des Innern und der Juſtiz
mit Wirkung vom 1. Mai 1910 an und den Geometer
1. Klaſſe Adolf Repp aus Homberg a. d. O. zum
Feld=
bereinigungsgeometer ernannt.
— Beſtätigt wurde der von dem Stadtvorſtand zu
Alsfeld auf die vierte Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule
daſelbſt präſentierte Schulamtsaſpirant Adam Götzinger
aus Lindenfels, Kreis Bensheim, für dieſe Stelle.
lied ſingen. Eine große Seideninduſtrie iſt hier
her=
vorgerufen worden, und ſie wächſt mit reißender
*** Die faſt unglaubliche Veränderung und Wand= 1 Schnelle immer mehr. Wo vor ein paar Menſchenaltern
nicht eine lebende Seele mehr wohnte, da arbeiten und
und Mädchen in den Maulbeeranpflanzungen, und
Hunderte von kräftigen Männern legen neue
Pflan=
zungen an. Die bunte Tracht der Frauen fügt ſich
griffen war, iſt nur ein Teil, aber wohl der großartigſte, der Schönheit dieſes Landſchaftsbildes ein; zahlreiche
neue Dörfer, aus denen die großen Gebäude der
Seidenſpinnereien hervorragen, zeugen von Wohlſtand.
Der phöniziſche Boden war einſtmals berühmt
Nordoſten Syriens, dem eigentlichen Phönizien der wegen ſeiner Fruchtbarkeit; nun, da er jahrhunderte=
Geſchichte, iſt im Altertum eine gewaltige Kultur aus= lang brach gelegen hat, ſind ſeine Kräfte von
unſchätz=
barem Wert. In wenigen Jahren iſt dieſe koſtbare
Erde für friſche Kulturen gewonnen worden und hat
reichen Segen geſpendet. Viele Syrier, die vor Jahren
nach Amerika und Auſtralien auswanderten, ſind nach
der Heimat zurückgekehrt. Unter dem Schutze ihres
geliebten Libanon, der als treuer Schirmherr das Land
überragt, ſind ſie zu begüterten, glücklichen Menſchen
geworden. Viele von ihnen haben ſich auch energiſch
an der großen und wundervollen Wiederbelebung der
alten Gebiete von Tyrus und Sidon beteiligt. Die
phöniziſchen Dörfer ſind jetzt von einer aufſtrebenden,
vielverſprechenden Bevölkerung belebt. Die von
ameri=
kaniſchen Miſſionaren errichteten Schulen haben ihnen
Wliſſen und Bildung vermittelt, und ein Geſchlecht von
Kaufleuten, von Handwerkern und Lehrern iſt
heran=
gewachſen, das in ſeiner energiſchen Tatkraft und
jungen Lebensfreude für die Zukunft des Landes
bürgt.
Die Weſte einſt und jetzt.
* Nur wenige Männer von heute, ſo führt der
Herausgeber von „Tailor and Cutter” W. D. F.
Vin=
cent, die in London anerkannte Autorität der
Herren=
mode, in einer engliſchen Wochenſchrift aus, ahnen, wie
ſehr ſie in ihrer Kleidung von dem engliſchen König
Karl II. beeinflußt ſind; denn Karl II. war es, auf
den die Einführung der Weſte als ein regelmäßiges
Bekleidungsſtück des Kavaliers zurückgeht. So
wenig=
ſtens berichtet Pepys in ſeinem Tagebuche am 16.
Ok=
tober 1666: „Der König erklärt, daß er entſchloſſen ſei,
eine neue Mode einzuführen, die er nie mehr ändern
will.” Und bald danach heißt es: „Heute legte Karl II.
Verſetzung in den Ruheſtand. St. Königl.
Hoheit der Großherzog haben den Vorſtand der
Buchhaltung der Miniſterien des Innern und der Juſtiz
Rechnungsrat Ludwig Petry in Darmſtadt auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
Dienſte und unter Verleihung des Charakters als
Geheimer Rechnungsrat mit Wirkung vom 1. Mai 1910
in den Ruheſtand verſetzt.
L. Vor der Strafkammer erſchien geſtern der 24 Jahre
alte Klempner Walter Hühn von Eberſtadt, der bereits
in Karlsruhe und Mainz als Logisſchwindler von Beruf
Strafen erlitten hat, weil er es verſtanden hatte, auch in
Offenbach ſich bares Geld und einen Anzug durch lügen= Vorſpiegelungen zu verſchaffen. Er wurde trotz
hart=
näckigen Leugnens überführt und zu 8 Monaten
Ge=
fängnis verurteilt; der bürgerlichen Ehrenrechte geht er
auf 3 Jahre verluſtig. Bei der Urteilsverkündigung geriet
Hühn in eine ſolche Wut, daß er gefeſſelt werden mußte.
— Der 15 Jahre alte Kaufmannslehrling Adam Büchler
von Steinbach im Odenwald war bei der Firma Dörr
u. Eckert daſelbſt in Stellung und beſtahl dieſe in der
Zeit=
von Weihnachten bis Ende März d. J. in unglaublicher
Weiſe. Nachdem er in 4 bis 5 Fällen im ganzen etwag
30 Mark an ſich genommen hatte, erſchien er auch in der
Nacht vom 20. zum 21. März im Kontor. Er vermutete,
daß viel Geld vorhanden ſei, und täuſchte ſich damit nicht,
denn diesmal fielen 823 Mark in ſeine Hände. Sämtliche
Diebſtähle wurden durch Erbrechen von Behältniſſen
aus=
geführt, erſcheinen mithin als ſchwere. Mit dem zuletzt
er=
beuteten Betrag machte er ſich davon, fuhr nach Frankfurt
und Hamburg, vön dort über Frankfurt nach Baſel und
von da abermals nach Frankfurt. In Weinheim wurde
bemerkt, daß er ſich im Zug befinde, ſofort ſpielte der
Tele=
graph und ſeine Verhaftung war geſichert. Er wird als
intelligent, jedoch heimtückiſch und verſchmitzt geſchildert,
liebte auch mehr, als für ihn gut war, Spiel und Tabak.
Der Tat iſt er geſtändig. Er beſaß bei ſeiner Verhaftung
noch 623 Mark. Der Staatsanwalt Hoos nahm ein
fort=
geſetztes Verbrechen an und beantragte 4 Monate
Gefäng=
nis. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Hoffmann bat vor
allem um Aufhebung des Haftbefehls. Das Urteil des
Gerichts lautete auf 4 Monate Gefängnis unter
Aufrechung der Unterſuchungshaft, ſowie auf Aufhebung
des Haftbefehls. Für eine bedingte Begnadigung ſpricht
ſich das Gericht nur unter der Bedingung aus, daß die
Ueberweiſung des Verurteilten zur Zwangserziehung
erfolgt.
m. Die Staatsprüfungen für Schulverwalter und.
Schulverwalterinnen haben vor 2 Wochen begonnen
und dauern bis kurz vor Pfingſten. Die Zahl der
Teilnehmer iſt ſo ſtark, daß die Prüfung in 6
Ab=
teilungen ſtattfindet.
— Turngemeinde Beſſungen. Samstag, den 23. April,
hielt die Turngemeinde Beſſungen in ihrem Vereinshaus,
Heidelbergerſtraße 131, ihre ſehr gut beſuchte
Hauptver=
ſammlung ab. Durch den 1. Sprecher, Herrn Profeſſor
Kiſſinger, wurde die Verſammlung eröffnet.
Dieſer=
gab einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr, wonach ſich
die Gemeinde in ſehr ſtetem und ruhigem Geſchäftsgang,
was beſonders durch die vorzüglich geregelte
Finanzwirt=
ſchaft bedingt iſt, befindet. Gibt dies doch die Möglichkeit,
daß die Laſten der Gemeinde ſtets geringer werden, ſo daß
in abſehbarer Zeit das Anweſen freies Eigentum der
Ge=
meinde iſt. Ehrend gedachte der 1. Sprecher auch der
ver=
ſtorbenen zwei Vereinsmitglieder, zu deren Andenken die
Verſammlung ſich von den Sitzen erhebt. Nach den
Be=
richten des Vorſtandes und der Vertreter der einzelnen
Ausſchüſſe waren beſonders die Leiſtungen der
Turnmann=
ſchaft wieder recht gut; Kreis= und Gaufeſt waren mit
Er=
folg und Auszeichnung beſucht worden. Auch die
Damen=
abteilung war ſehr gut beſucht und nahm ſtets zu. Das
in dieſem Jahre erſtmalig unter der Leitung älterer
Tur=
ner eingerichtete Schülerturnen hatte ebenfalls eine
rege Teilnahme aufzuweiſen, und es iſt eine Freude, den
Eifer der Buben mitanzuſehen. Die Ueberſicht über die
Rechnung und den Voranſchlag laſſen, wie gewohnt, die
ſehr gute und fachmänniſche Bewirtſchaftung erkennen,
konnte doch wieder mit einem Ueberſchuß abgeſchloſſen
und auch Anteilſcheine ausgeloſt werden. Hierauf ſand in
ſehr würdiger Weiſe die Ueberreichung von Ehrentafeln
für 25jährige Mitgliedſchaft an die Turner Wilhelm
Ger=
hardt. Heinrich Henkel, Wilhelm Leichtweiß, Heinrich
Schü=
ler, Georg Schulz und Wilhelm Wenchel ſtatt, wobei der
1. Sprecher, Profeſſor Kiſſinger, der Hoffnung Ausdruck
gab, daß die Mitglieder noch recht lange der Gemeinde an=
zum erſten Mal ſeine Weſte an; ſie iſt ein ſehr ſchönes
und praktiſches Kleidungsſtück.” Schon vorher waren
hin und wieder Weſten getragen worden, aber das
waren ſeltene Ausnahmen. Es fehlt ſogar nicht an
Anzeichen, daß auch die Damenwelt bei der Einführung.
der Weſte tätigen Anteil genommen hat. Damals
waren dieſe Kleidungsſtücke freilich koſtbar gearbeitete
Kunſtwerke, meiſt weißer Atlas, in den Gold gewebt
war; koſtbare Stickereien ſchmückten die Weſte, es war
ein Prunkſtück, auf das der Träger ſtolz war.
Die Weſten, die Eduard VII., der jetzige König
von England, trägt, unterſcheiden ſich darin völlig von
denen ſeines gekrönten Vorgängers; ſie ſind ein Muſter
von Einfachheit, faſt immer aus ein und demſelben
Stoff gefertigt und meiſt in vollkommener Farben= und
Materialübereinſtimmung mit dem Anzug. König
Eduard trägt einreihige Weſten, die weit genug
aus=
geſchnitten ſind, um einen Teil der ſorgſam geknüpften
Krawatte zu zeigen; immerhin ſind ſie doch noch ſo hoch
geſchloſſen, daß ſie von den Umſchlägen des Rockes nicht
bedeckt werden. Die neue Weſte des Jahres 1910 läuft
vorne in lange ſpitze Zwickel aus; der unterſte Knopf
iſt vier Zoll von dem Ende des Zwickels entfernt. An
den Hüften iſt die moderne Weſte nicht mehr, wie
bis=
her, eckig abgeſteppt, ſondern die Linie verläuft in einer
harmoniſchen Kurve, die ſich bequem den Körperformen
anſchmiegt. Der unterſte Knopf wird in dieſem Jahre
vielfach nicht zugeknöpft, was dem ganzen Anzug ſofoxt
den ungezwungenen Eindruck einer läſſigen Eleganz
verleiht. Aber auch die zweireihige Weſte tritt wieder
auf den Kampfplatz der Mode. Der Prinz von Wales
mit ſeiner ſchlanken Figur hat in den letzten Monaten
die zweireihige Weſte wieder angelegt, und ſein
Bei=
ſpiel iſt von vielen tonangebenden Herren der engliſchen
Ariſtokratie befolgt worden. Mit dem Fortſchreiten der
wärmeren Jahreszeit wandeln ſich dann auch allmählich
die Weſtenſtoffe.
Die Vorliebe für helle Farben hat ſich in dieſem
Jahre verſtärkt, wenn auch zugleich eine Tendenz
vor=
handen iſt, bunte Muſter durch helle, ungemuſterte
Uniſtoffe zu erſetzen. Neu iſt, daß dieſe hellen Weſten
jetzt auch doppelreihig getragen werden; die Mode folgt
hier einer Anregung, die von der letzten
Gartengeſell=
ſchaft des Königs ausging, bei der eine Reihe Herren in
hellen, zweireihigen Weſten erſchien, die mit der linden
Sommerwitterung glücklich zuſammenklangen.
Nummer 96.
gehören möchten. Einen ſchönen Abſchluß gaben
anſchlie=
ßend die durch die Singmannſchaft vorgetragenen zwei
Chöre. In der nun folgenden Wahl des Vorſtandes und
der Ausſchüſſe wurden die beiden Sprecher und ſehr
be=
währten Leiter der Turngemeinde, Herr Profeſſor
Kif=
ſinger und Herr Karl Darmſtädter, ſowie auch der Rechner,
Herr Wilhelm Wenchel, einſtimmig wiedergewählt, auch
die übrigen Aemter kamen alle in beſte Hände. Der 1.
Spre=
cher dankte den Mitgliedern für das ſo zahlreiche
Erſchei=
nen, gab ſeiner Freude über den guten und ſachlichen
Ver=
lauf der Verhandlungen Ausdruck und ſchloß die
Ver=
ſammlung mit einem „Gut Heil” auf das Gedeihen der
Trungemeinde Beſſungen, die immer eine gute Stätte für
die Jugenderziehung und die Pflege für Geiſt und
Körper=
kraft bleiben möge.
Eine heſſiſche Flugſtudiengeſellſchaft iſt hier
ge=
gründet worden. Am 3. Mai findet die erſte
Haupt=
verſammlung ſtatt. Der Geſellſchaft gehören bis jetzt
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Seite 3.
direktor Jakob Lutz, Regierungsrat Georg Müller,
Auguſt Edler von Oetinger, Reichsbankdirektor W.
Offenberg, Proſeſſor Dr. Adolf Watzinger, Stud. elektr.
Heinrich Watzinger.
m. Vom neuen Bahnhof. Im vergangenen Quartal
machten die Arbeiten auf dem Terrain des neuen
Per=
ſonenbahnhofs nur kleine Fortſchritte. Die
Ueberführungs=
brücke an der Griesheimer Chauſſee iſt in ihren Hauptteilen
ſchon fertig. Der Plattenbelag iſt ſchon längere Zeit fertig,
ebenſo die Holzpflaſterung. Unter der Brücke iſt man mit
dem Fortſchaffen der dort noch lagernden Sandmaſſen
be=
ſchäftigt. Sie finden als Anſchüttmaterial für die
Fahr=
wege nach der Brücke Verwendung. Auf dieſen
Fahr=
wegen iſt die Packlagerung, ſowie die Beſchotterung bis an
die beiden Seiten der Brücke hergeſtellt und wartet auf
das Einwalzen. Der Schienenſtrang der
Dampfſtraßen=
bahn iſt auch ſchon bis zur Brücke gediehen und die
Tele=
graphenleitungen haben ſchon ihre Führung über die
Brücke erhalten. An eine raſche Fertigſtellung der Brücke
zur Benutzung iſt vorerſt noch nicht zu denken, da auf
ihrer Weſtſeite das in früherer Straßenhöhe liegende
Ge=
leiſe für Materialzüge von der Beſſunger Seite nach dem
Nordteile des Bahnhofterrains noch benutzt werden muß.
Sind dieſe Materialtransporte beendet, ſo kann in kurzer
Zeit die Auffüllung des Fahrdammes und damit die
Voll=
endung der Brücke bewerkſtelligt werden. Die Brücken, die
auf der Strecke nach Beſſungen zu die Bahn überqueren,
ſind an und für ſich der Vollendung nahe, ſo daß ſie auch
mit Beſeitigung der Geleiſe für die Materialzüge raſch
fer=
tiggeſtellt und dem Verkehr übergeben werden können.
Gegenwärtig wird Baumaterial für die Bahnhofsgeleiſe
auf neugelegten Geleiſen an Ort und Stelle gebracht. Auf
der Brücke nach Griesheim ſind auch zwei Schienengeleiſe
für die elektriſche Straßenbahn gelegt worden. Die Pfeiler
der Brücke ſind zum Teil freigelegt worden, um die Sockel
bearbeiten zu können, welche Arbeiten zum Teil auch ſchon
ausgeführt ſind. Von dieſer ſtarken Ueberführungsbrücke
hat man einen ſchönen Blick nach der Dornheimerwegbrücke
und über das ganze Gebiet des Perſonenbahnhofs. Die
Arbeiten locken ſtets eine ſtattliche Zahl Spaziergänger an.
— Der Komet Halley. Es wird nochmals auf den
am Freitag, 29. April d. Js. im Städtiſchen Saalbau,
nicht, wie irrtümlich mitgeteilt, im Kaiſerſaal,
ſtattfinden=
den Vortrag mit Lichtbildern über das ſehr intereſſante
Thema: „Weltſchöpfung, Weltuntergang und der
Halleyſche Komet” hingewieſen. Der Redner Aug. Kahl=
Hamburg erzielte mit dieſem in allen größeren Städten,
namentlich in Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, München,
Baden=Baden, Dortmund, Kiel uſw. die größten Erfolge
und zwar ſtets vor ausverkauften Häuſern. — Es
empfiehlt ſich daher, ſich mit Karten zu verſehen.
— Vortrag. Heute nachmittag iſt für die katholiſchen
Frauen und Jungfrauen unſerer Stadt in der St.
Eliſa=
bethenkirche ein religiöſer Vortrag. Profeſſor Wenger
wird ſprechen über das Thema: Stellung und Aufgabe
der Frau im Chriſtentum” (Siehe Inſerat.)
— Die Generalverſammlung des Deutſch=Evang.
Frauenbundes wird Ende Juni in Koblenz tagen.
Auf der Tagesordnung ſtehen Referate über die Dienſt=
botenfrage, das kirchliche Stimmrecht der Frauen und
die Zulaſſung der Mädchen in die höheren
Knaben=
ſchulen.
— Ausſtellung. Im Schaufenſter der
Hofſilber=
warenfabrik E. L. Vietor, Wilhelminenſtraße 7, iſt der
Streich=Ebhardt=Wander=Pokal zur Zeit ausgeſtellt. Der
ſchöne Preis wurde im Februar d. J. für den
Darm=
ſtädter Schlittſchuhklub=Sportverein im Junioren=
Schnell=
laufen auf dem Rieſſerſee bei Garmiſch von Herrn Eugen
H. Freytag errungen.
6. Handlungsgehilfentag für Heſſen und
Heſſen=Naſſau. Auf Einladung des Deutſchnationalen
Handlungsgehilfen=Verbandes findet am Sonntag, den
1. Mai, in Kaſſel der 6. Handlungsgehilfentag für
Heſſen und Heſſen=Naſſau ſtatt. Auf der Tagesordnung
ſtehen folgende Vorträge: 1. Die Arbeitszeiten in den
Kontoren des Handelsgewerbes (Berichterſtatter: Herr
F. Wittmann=Hanau a. M.), 2. Kaufmänniſcher
Fach=
oder Haushaltungsunterricht für die weiblichen
Ange=
ſtellten des Handelsgewerbes? (Berichterſtatter: Herr
Julius Schellin=Frankfurt a. M.), 3. die Sonntagsruhe
im Handelsgewerbe in Heſſen und Heſſen=Naſſau (
Be=
richterſtatter: Herr Gerhard Dahmen=Darmſtadt). Die
Verhandlungen ſind öffentlich. Aus mehr als 50 Orten
haben bereits Vertreter ihr Erſcheinen zugeſagt.
Zum Schreinerſtreik. Die Firma Ludwig
Alter teilt uns mit, daß ſie von dem Streik der
Schreiner nicht betroffen wird.
Der diesjährige Darmſtädter Frühjahrs=
Pferde=
markt findet am 9., 10. und 11. Mai ſtatt. Für die
Prä=
miierung der Pferde und Fohlen ſtehen 2000 Mark zur
Verfügung. Zur Prämiierung kommen: 1. Händlerpferde,
2. Mutterſtuten mit dem im laufenden Jahre geborenen
Fohlen, 3. dreijährige (1907 geborene) Fohlen. Die
An=
meldungen zur Prämiierung von Stuten und Fohlen
haben bis ſpäteſtens 4. Mai ſchriftlich bei dem Schriftführer
des Pferdemarktes, Herrn W. Tönges in Darmſtadt,
Her=
mannſtr. 7, zu erfolgen. Anmeldungen von
Händlerpfer=
den zur Prämiierung werden Montag, den 9. Mai,
vor=
mittags von 8—9 Uhr, im Geſchäftszimmer des
Pferde=
markts, Holzhofallee 32, entgegengenommen. Die zur
Ver=
loſung angekauften Gegenſtände ſind während der
Markt=
tage im Ausſtellungsraum des Pferdemarktgebäudes
aus=
geſtellt. Der Ankauf von Pferden und Fohlen zur
Ver=
loſung, ſowie das Vorführen der Pferde und Fohlen zur
Muſterung und Prämiierung beginnt Montag, den 9. Mai,
vormittags 9 Uhr; nachmittags 3 Uhr findet die
Preisver=
teilung ſtatt. Dienstag, den 10. Mai ird
erforderlichen=
falls der Ankauf der Pferde und Fahen zur Verloſung
fortgeſetzt. Mit dem Pferdemarkt iſ eine Verloſung von
Pferden, Wagen, landwirtſchaftlichen und ſonſtigen
Gegen=
ſtänden verbunden, die Mittwoch, den 11. Mai,
nachmit=
tags 2 Uhr, in den unteren Räumen des
Pferdemarkt=
gebäudes beginnt. Donnerstag, den 12. Mai, vormittags
9 Uhr, erfolgt auf dem Pferdemarktplatz die Abnahme der
zur Verloſung angekauften Pferde und Fohlen.
— Orpheum. Nach den künſtleriſch vornehmen
Dar=
bietungen der „Münchener Scharfrichter” die leider nicht
das Intereſſe in Darmſtadt fanden, das ſie vollauf
ver=
dienten — nur die beſſeren und beſten Plätze waren
all=
abendlich beſetzt — bringt die Direktion noch kurz vor
Toresſchluß Proben der leichteſten Pariſer
Schwanklitera=
tur. Das Berliner Vaudeville=Enſemble
gibt eine Reihe von Gaſtſpielen, die dem Darmſtädter
Pu=
blikum die Bekanntſchaft vermitteln mit dieſem leichteſten
Genre der Bühnenliteratur, mit Stücken, die anderswo
100 und mehr ausverkaufte Häuſer brachten. In
Darm=
ſtadt dürfte dies nicht der Fall ſein und wenn eingangs
ein Tadel ausgeſprochen wurde, ſo ſoll das Konſtatieren
dieſer Tatſache kein Vorwurf ſein. — Das Enſemble
bringt zuerſt den vieraktigen Schwank „Kümmere Dich
um Amélie!” von Georges Feydeau, bearbeitet von
Bol=
ten=Baeckers. Ein tolles Ding, dieſer Schwank, in vem
mit den unerlaubteſten Mitteln gearbeitet wird, um
gro=
teske Wirkung zu erzielen. Aber gelacht wird ſehr viel.
Man muß ja über manche Dummheit im Leben lachen,
und wer das Bedürfnis fühlt, ſich einmal auszulachen, dem
mag der Beſuch empfohlen ſein. Den Inhalt des Stückes
anzugeben, mag man uns erlaſſen. Es iſt auch
wirkungs=
voller, wenn der Beſucher im erſten Akt noch nicht weiß,
was ſeiner im dritten und letzten harrt. — Geſpielt wurde
recht flott, wenn man auch den Eindruck eines gewiſſen
Dilettantismus nicht ganz los wurde. Frl. Tilly
Del=
lon, die die Titelheldin ſpielte und für derartige Rollen
beſonders prädeſtiniert ſcheint, überragte alle übrigen
Mit=
glieder des Enſembles im Spiel um mehr als
Hauptes=
länge. Sie löſt die ſchwierige und auch phyſiſch anſtrengende
Aufgabe reſtlos. Sonſt ſeien noch genannt die Herren
Karl Roſen, Karl Jönſſon, Richard Weichert,
Al=
bert Glück, Kurt Heine Leopold Saar, Adolf
Kal=
mär und die Damen Emma Rohden und Mia
Hell=
muth, die durchweg ihr Beſtes geben.
§ Seinen Verletzungen erlegen iſt der Ingenieur
Wilhelm Scubach aus Köln, der ſich am Samstag
abend gegen 9 Uhr ſeiner Feſtnahme durch die Flucht
entziehen wollte und durch Abſturz vom Dache des
Hauſes Marktplatz 7 ſchwere Verletzungen davontrug, am
Sonntag abend ¾7 Uhr im ſtädtiſchen Krankenhaus.
S. Auerbach, 25. April. Geſtern wurde in ſpäter
Abendſtunde unſer Ort in große Aufregung verſetzt.
Drei Kinder, Mädchen im Alter von 4—7 Jahren
aus drei verſchiedenen Familien, wurden vermißt,
ſodaß gegen 11 Uhr die Feuerwehr alarmiert werden
mußte, um die Vermißten zu ſuchen. Bald darauf traf
von dem 1½ Stunden entfernten Heppenheim die
Nachricht ein, daß die Kinder von Radfahrern, welche
die erſteren auf der Straße nach Heppenheim weinend
angetroffen hatten, nach dort geſund und munter
ein=
gebracht worden ſeien.
H. Gerſprenz, 24. April. Nachdem Se. Erlaucht
der Herr Graf von Erbach=Erbach auf der Jagd des
Herrn Stemmer=Darmſtadt auf dem Morsberg
einen Auerhahn geſchoſſen hat, hatte Herr Stemmer
heute ſelbſt das ſeltene Weidmannsglück, ebenfalls
einen kapitalen alten Auerhahn abſchießen zu können.
Mainz, 25. April. Wegen der Ausſperrung
der Bauarbeiter am Theaterumban hatte ſich am
Samstag der Bürgermeiſter Baurat Kuhn nach
Frank=
furt begeben und hat dort mit den
Vorſtandsmitglie=
dern des weſtdeutſchen Bauarbeitgeberbundes
perſön=
lich wegen der Aufhebung der Sperre für den
Theater=
umbau Rückſprache genommen. Heute nachmittag wird
der Theaterumbau von den Vorſtandsmitgliedern
be=
ſichtigt, in einer am Abend in Frankfurt ſtattfindenden
Vorſtandsſitzung ſoll dann die Entſcheidung fallen, ob
die Sperre für den Theaterumbau aufgehoben wird.
Lich, 25. April. Die Stadt Lich gehört zu den
weni=
gen Orten, die noch ihren Turmwächter und
da=
mit eine Einrichtung haben, die aus früheren
Jahr=
hunderten erhalten geblieben iſt. Der jetzige Wächter,
der bald 80jährige Johann Adam Schmidt, iſt ſchon
gar lange Zeit der „höchſte” Licher Einwohner. Denn
er wacht mit ſeiner Familie von ſeiner über 40 Meter
hohen Wohnung bereits 49 Jahre über das Wohl und
Wehe der Stadt. Seine Frau iſt noch länger auf dem
alten Feſtungsturm daheim, ſie hat dort oben das Licht
der Welt erblickt, iſt alſo recht „hoch” geboren. Im
nächſten Jahre gedenken die braven Wächtersleute mie
dem goldenen Wächterjubiläum zugleich auch
die Feier ihrer goldenen Hochzeit zu begehen. Die noch
rüſtigen Alten haben ſich ſo ſehr an die hohe Wohnung
und damit die verbundenen Unbequemlichkeiten
ge=
wöhnt, ſie fühlen ſich da oben ſo wohl, daß ſie gar nicht
daran denken, noch auszuziehen. Sie verſehen ihr Amt
und die dazu gehörigen Obliegenheiten wie in
jünge=
ren Jahren noch mit der größten Gewiſſenhaftigkeit
und der genaueſten Pünktlichkeit. Und das iſt für
Leute in ſo hohem Alter noch eine große Leiſtung, wenn
man bedenkt, daß hier auch noch während der Nacht und
morgens um 4 Uhr geläutet wird.
Lanterbach (Oberh.), 25. April. Die Blätter
mel=
den von hier: Vor zwei Jahren wurde im
Kxanken=
haus zu Darmſtadt ein 12jähriger Zigeunerknabe
mit einer ſchweren Schußverletzung im Unterleib
ein=
geliefert, an deren Folgen er bereits zwei Tage ſpäter
ſtarb. Der Vorfall konnte damals nicht aufgeklärt
werden. Nunmehr hat die Zigeunerin Berta
Winter=
ſtein den 18jährigen Zigeuner Peter Ferdinand
Rein=
hardt aus Rohrbach beſchuldigt, den Knaben erſchoſſen
zu haben, weil dieſer ihm keinen Platz am Feuer
macht habe. Der Täter iſt bereits verhaftet wor:
doch ſucht die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt die El en
des Erſchoſſenen, den Zigeuner Adam Bern aus See=
Kunſtverein.
II.
Ohne innere Wärme ſind auch die meiſten Bilder
des Karlsruher Malers Hermann Braun, der in
einer umfangreichen Kollektivausſtellung ein Zeugnis
ſeines Schaffens gibt. Eines Schaffens, das wohl auf
den erſten Blick großes, feſtfundiertes Können verrät
beſonders im Zeichnen, in der Auffaſſung und
Raum=
einteilung, und das Intereſſe erregen muß, weil der
Künſtler ſelbſt in ſeinen Arbeiten Intereſſe verrät an
Dingen, die ſonſt kaum einen künſtleriſch empfindenden
Menſchen reizen; denn wen ſollte wohl z. B. der düſtere
Keller irgend einer Apotheke mit dem Durcheinander
von Flaſchen, Kiſten und Körben künſtleriſch
be=
einfluſſen? Anders iſt es ſchon mit den des Reizes
ſelten entbehrenden winkeligen Straßenzügen, engen
Gaſſen, mit Faſſaden alter Häuſer, mit Interieurs aller
Art. Dies alles, dazu Landſchaften, Maſſenſzenen
uſw., boten dem Künſtler willkommene Objekte für
ſeinen Kohle= und Kreideſtift und luſtig und flott, wie
ſie empfunden, hat er alle die Eindrücke feſtgehalten,
geklärt und ungeklärt, wie er ſie gerade erſchaut,
ſcheinbar ohne lange zu ſuchen, zu ſtudieren. Zu
flott ſcheinen gar einige dieſer Bilder hingeworfen, nur
als Skizzen ſind ſie aufzufaſſen, und doch liegt in
einigen der Blätter viel und tiefer Sinn. Man ſehe
z. B. das in der Wiege liegende Kindchen mit dem
Bett der Mutter daneben. Trotz aller ſcheinbaren
Unklarheit ſagt dieſes Blatt etwas, es wirkt wie ein
flüchtiger Blick in ein kleines Reich, ein Reich der
Armut oder Krankheit, oder auch beſcheidenen Glücks.
Das iſt unklar. Aber vielleicht liegt gerade darin
der Reiz.
Alſo ſtarkes Können, meiſterliche Beherrſchung der
Technik künden dieſe Blätter und ein reifes Talent.
Aber was künden ſie uns Erhabenes, Großes; wie
er=
füllen ſie die hohe Miſſion der Kunſt, hinauszuheben
über des Daſeins Schwere, Herz und Gemüt zu
ver=
edeln, Charaktere zu bilden? Dekorative Bilder ſind
das wohl, wenige der Blätter ſind mehr. Es iſt wie
ein Verkennen der großen, ſchweren und erhabenen
Aufgabe, das durch die lebende Generation geht. Von
den Größen natürlich abgeſehen. Nicht jeder kann eine
Größe ſein, aber jeder ſollte ihn wagen, den Flug zur
Sonnenhöhe. Es genügt nicht, Dinge zu malen, der
Künſtler ſoll Ideen, Phantaſie haben. — Von dem
Maler Braun iſt nicht viel zu ſagen. Die paar
Bilder, die er geſchickt hat, ſcheinen wie Verſuche
der Farbenmiſchung, des Kolorits. Als Gemälde ſagen
die kaum etwas. Aber dieſe Verſuche ſind ebenfalls
intereſſant. Es ſind Anſätze zum Stimmunggeben
da und hin und wieder ſind dieſe Anſätze zu reizvollen
Partien ausgereift. Das ſtarke Talent ſpricht auch
hier. Vielleicht bringt die Zukunft noch etwas von dem
Künſtler.
Ein Bild von maleriſchem Reiz iſt der „
Buchen=
wald” von Bodo Wille=Düſſeldorf im gleichen
Raum. Für den Modernen hat ſich der Künſtler
viel=
leicht zu liebevoll mit den Details beſchäftigt, aber er
hat doch die Geſamtwirkung der Farbeneinheiten, wie
die Natur ſie gerade im Herbſt bietet, nicht dadurch
be=
einflußt. Vielleicht ſtört auch manchen das viele Gelb.
Aber in der herbſtlichen Natur iſt nun einmal gelb
herrſchend, wenn auch die Palette dieſer größten
Künſt=
lerin nuancenreicher iſt. Das iſt vielleicht das einzige,
was in dieſem Bilde zu beanſtanden wäre.
Richard Albitz’ gelbe Roſen in blauer Vaſe
wirken von weitem ſehr reizvoll, aber für die zarten
Farbentöne der Roſe ſcheinen die Pinſelſtriche denn doch
zu wuchtig, zu derb. Das Bild reizt zum Vergleich mit
einem gleichen Vorwurf von Adolf Beyer aus einer
früheren Kollektion, in dem der weiche Farbenreiz der
Roſen trotz der modernen Technit viel treffender
ge=
malt war. Von den übrigen Bildern des Künſtlers
ſei der „Wintertag an der Spree” hervorgehoben, der
recht glücklich die reizvolle Stimmung feſthält und im
Kolorit mehr Reife verrät, als die weniger intereſſant
wirkenden beiden Bilder im Raum VI.
In ſehr impreſſioniſtiſchem Fahrwaſſer ſchwimmt
M. Corradini=Braßſchaed, der einige flott und
gut gemalte Bilder ſchickte die vor allem einen
unge=
mein ſeinen Farbenſinn verraten, wenn die von der
franzöſiſchen Schule ſtark beeinflußte Malweiſe auch
nicht allen Bildern zugute kommt. Ganz reizend iſt
„Im Korn” und dann die intereſſante Lichtſtudie „Der
Geſang des Keſſels” ein Bildchen von intimer
Schönheit.
Dann ſind von neuzeitlichen Künſtlern noch
ver=
treten Paul von Ravenſtein=Karlsruhe, der in
ſeinem Bilde „Im Kirnacher Tal” eine recht gut
charak=
terifierte und einwandfreie, wenn auch etwas düſter
gemalte Landſchaft gibt, die auch der Stimmung nicht
entbehrt, und in der „Vorfrühlingsſtudie” und „
Enten=
burg” recht intereſſante, feingetönte Kolorite aufweiſt,
ohne daß dieſe beiden Bilder dem erſtgenannten an
künſtleriſchem Wert gleichkommen. Wilhelm
Frahm=Hamburg ſtellt ein Gemälde „
Zimmermanns=
werkſtatt” aus, das recht gut empfunden iſt und eine
intereſſante Beleuchtungsaufgabe — durch ein ſeitliches
Fenſter wird die ſonſt ziemlich düſtere Werkſtatt
er=
leuchtet — nicht ohne Erfolg löſt, wenngleich dieſe an
ſich reizvolle Aufgabe auch anders und wirkungsvoller
gelöſt werden könnte.
Klara Walter=München hat ſich in ihrem
„Interieur” an eine Aufgabe gewagt, der ſie die Löſung
ſchuldig bleiben mußte. Grau in Grau reizvoll und
maleriſch ſchön zu geben, erfordert große Künſtlerſchaft.
Immerhin iſt der Verſuch bemerkenswert. — Auch von.
dem Bilde „Herbſttag” darf das geſagt werden, das
C. A. Heinrich=München ſandte, während das
„Seeufer” von dem gleichen Künſtler ſchon höher zu
bewerten iſt. Das Bild iſt recht gut gemalt. Die
„Gaſſe in Stollberg” von M. E. Horſt=Berlin=
Friedenau ſcheint nicht einwandfrei gezeichnet. Auch
das Kolorit dürfte, wenn es vielleicht auch dem
Vor=
wurf entſpricht, etwas harmoniſcher abgetönt ſein.
Im Raum Vl hängt eine Anzahl Aquarelle von
drei Künſtlern, die in der Bewertung ziemlich
gleich=
ſind trotz der Verſchiedenheit der Vorwürfe und der
techniſchen Durchführung. Dem Charakter der
Waſſer=
farbe entſprechen dieſe Bilder ſämtlich. Hans Klohſ=
Stargard hat ſeine Kunſt wenig reizvollen Vorwürfen
gewidmet; das iſt bedauerlich, denn die flotte, lockere
Malweiſe würde z. B. den Bildern von Paul
Schäfer=Magdeburg, die m. E. zu diffizil gemalt
ſind, zum Vorteil gereichen. „Trauereſchen” von dieſem
Maler iſt ein ganz reizvolles Bild. Der Dritte im
Bunde iſt Max Fritz=Lübben, der der reifſte zu ſein
ſcheint. Dieſe Bilder ſind durchweg gelöſte, und zwar
gut gelöſte Aufgaben, wenn auch das Waſſer
eine etwas fremd anmutende Farbe zeigt. In dieſer
Beleuchtung kann es ſehr wohl ſo erſcheinen.
Blieben noch zu nennen — last not least — zwei
Meiſter, die aus dem Rahmen dieſer Modernen etwas
heraus fallen, die aber nirgends ſtörend wirken
wer=
den, weil ſie in ihrer Art Meiſterwerke ſind. Es ſind
dies Theodor Alt und Rudolf Hirth du
Frénes=München. In ihrem, wenn auch
unver=
kennbar liebevollen, ſo doch pedantiſch anmutenden
Er=
ſchöpfen der intimſten Details in der Zeichnung wirken
dieſe Bilder unmodern, trotz aller Schönheit, die
namentlich in dem ungemein harmoniſchen Kolorit, das
außergewöhnlich hohe Reize birgt, liegt. Am wenigſten
ſtört das noch in den Porträts — das des Pfarrers Alt
und des Hundertjährigen iſt ſogar ziemlich locker in
der Technik — und in dem Stilleben. Auch die
Land=
ſchaft „Katwyk” und namentlich das große „
Holunder=
blüten” wirken faſt modern, hingegen die „Kegelpartie‟
und mehr noch „Das Bilderbuch” ſind gar zu
konventio=
nell. Aber wie geſagt, Meiſterwerke ſind das, und wer
daran etwa zweifelt, dem dürften dies die Preiſe
M. St.
1500 bis 3500 Mark — beweiſen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Nummer 96.
bach und deſſen Ehefrau Katharine, geb. Rochter als
Zeugen.
(*) Klein=Linden, 24. April. Einen wichtigen
Münzfund aus den Kriegszeiten’ der franzöſiſchen
Revolution, die bis in unſere Gegend ſpielten, machte
der Bahnarbeiter Jakob Bieber. Er arbeitete beim
alten Friedhof hinter der Burg und fand in alten
Scherben eine franzöſiſche Silbermünze von
Taler=
größe. Nach der Reinigung waren die Schriſten
deut=
lich zu erkennen. Die Vorderſeite trägt die Auf
ſchrift: Republique Frangaiſe und L’An II. Die
Auf=
ſchrift auf dem Wappen iſt nicht gut leſerlich, rechts
und links ſind Aehren und Weintrauben. Die
Kehr=
ſeite zeigt die Schrift: „Liberté Egalité At. 1793. Die
Mitte ſchmückt ein Lorbeerkranz und eine Wage, die
ein Jakobinerhut krönt; mitten im Kranze ſteht 2 S.
An dem Platze dürften ſich noch mehrere Münzen
finden.
(*) Alsfeld, 24. April. Eine Abſchiedsfeier
zu Ehren des ſeitherigen Kreisrats, Miniſterialrat
Hölzinger, und des Kreisamtmanns
Emmer=
ling fand geſtern abend im „Deutſchen Haus” auf
Einladung des Kreistages, des Kreisausſchuſſes, der
Kreisſchulkommiſſion und des landwirtſchaftlichen
Ver=
eins ſtatt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. April. Zur
Jubel=
ſeier der Berliner Univerſität wurde geſtern
von einem vorbereitenden Komitee beſchloſſen, die
Gründung eines Studentenheims in der Nähe der
Univerſität in die Wege zu leiten. — Wie aus
Allen=
ſtein berichtet wird, iſt die an den Juſtizminiſter
ge=
richtete Beſchwerde des Schriftſtellers A. O. Weber,
des Mannes der Frau v. Schönebeck, über den
Erſten Staatsanwalt Nietzki im Falle Schönebeck als
durchweg unbegründet verworfen und das Verhalten
des Erſten Staatsanwalts in der ganzen
Angelegen=
heit vom Juſtizminiſter als völlig korrekt und
ſachgemäß bezeichnet worden. — Gegen den
Schrift=
ſteller A. O. Weber hat das Schöffengericht
Char=
lottenburg eine Zwangsmaßnahme beſchloſſen. Vor
dem Schöffengericht ſollte wegen verleumderiſcher
Be=
leidigung gegen Weber verhandelt werden. Kläger war
der Verleger Ehbock vom Konkordiaverlag. Als
Zeu=
gen waren etwa fünfzehn Schriftſteller und Verleger
geladen. Wegen der Schwere der Beleidigung war
die Staatsanwaltſchaft von Amts wegen eingeſchritten
und der Beleidigte im Beiſtand des Rechtsanwalts
Siebert als Nebenkläger zugelaſſen. Bei Aufruf der
Sache ergab ſich, daß Weber nicht erſchienen war. Der
Staatsanwalt beantragte die Verhaftung Webers. Das
Gericht ordnete daraufhin die zwangsweiſe
Vorführ=
ung Webers zum nächſten Termin an. — Der
Mord=
prozeß Jünemann, der am nächſten Dienstag
vor dem Schwurgericht des Landgerichts I in zweiter
Auflage beginnen ſollte, iſt auf Mittwoch und folgende
Tage verſchoben worden, da der augenblicklich
verhan=
delte Prozeß wegen des Raubanfalls auf den
Geld=
briefträger Eulenburg auch am Montag noch nicht zu
Ende geführt werden kann.
— Frankfurt, 25. April. Die
Geſchäfts=
bedarfs=Ausſtellung iſt am geſtrigen Sonntag
von über 16000 Perſonen beſucht worden. Der
An=
drang zu den einzelnen Ständen war verſchiedentlich
derartig ſtark, daß man die Demonſtrationen auf kurze
Zeit unterbrechen mußte, um das Publikum zum
Wei=
tergehen zu veranlaſſen. Der Beſuch iſt ein
über=
zeugender Beweis dafür, daß die gelungene und
prak=
tiſche Veranſtaltung ſich raſch das Intereſſe des
gro=
ßen Publikums erworben hat. Da die Ausſtellung,
die augenſcheinlich einem Bedürfnis entſprach, bereits
am kommenden Sonntag geſchloſſen wird und ein
ein=
maliger Beſuch der Ausſtellung, wie ſich gezeigt hat,
für eine gründliche Beſichtigung kaum ausreicht, mag
hierauf noch beſonders hingewieſen werden.
Stuttgart, 24. April. Die
Landesverſamm=
lung des württembergiſchen
Jour=
naliſten= und Schriftſtellervereins wurde
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Schillers Ode auf den Tod
Wild=
meiſters. Aus Prag wird geſchrieben: Das
Inter=
eſſe an dem von Ottomar Keindl im „Prager Tagblatt‟
veröffentlichten Fund eines verloren geglaubten
Jugendgedichtes Schillers, das auch wir brachten, zieht
immer weitere Kreiſe. Ein bekanntes Münchener
Antiquariat hat ſich an Herrn Keindl um Ueberlaſſung
des Manuſkripts gewendet und dafür den Betrag von
600 Mark geboten. Allein Herr Keindl hat, einer an
ihn gelangten Aufforderung des Schwäbiſchen Schiller=
Bereins Folge gebend, dem Vorſtand des Schiller=
Muſeums in Marbach, Hofrat Profeſſor Dr. Otto
Güntter, verſprochen, die ehrwürdige Reliquie dieſem
Muſeum zu ſtiften. Einſtweilen iſt das Manuſkript
an Profeſſor Richard Weltrich gegangen, der es zum
Gegenſtand einer literariſch=kritiſchen Unterſuchung zu
machen gedenkt. Der Fund hat in Amberg, wie der
Verwalter des dortigen Stadtmuſeums, Herr Lehrer
Klement Schinhammer, ſchreibt, beſonderes Intereſſe
erregt, weil der von Schiller beſungene Hauptmann
Joh. Joſ. Ant. Franz Kaver Wildmeiſter in Amberg
geboren war am 17. Januar 1739 als Sohn des
Rent=
kammerrates Kaſpar v. Wiltmaiſter, welch letzterer 1783
eine bedeutſame Chronik der Stadt Amberg
herausge=
geben hat.
* Eine Gedenktafel für Richard
Wag=
ner in Venedig. Der Palazzo Vendramin in
Venedig, in dem Richard Wagner geſtorben iſt, ſoll mit
einem marmornen Basrelief des Meiſters geſchmückt
werden. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß
die Idee dieſer Ehrung von in Paris anſäſſigen
Wagner=Verehrern ausgeht. Der venezianiſche
Bild=
hauer Ettore Cadorja iſt mit der Anfertigung des
Monuments betraut, deſſen Enthüllung im Oktober
d. J. ſtattfindet.
— Eine Gruppe Berliner Künſtler, die zu den
Zurückgewieſenen der Sezeſſion gehört, hat ſich zu
einem Verband „Neue Sezeſſion 1910”
zu=
ſammengeſchloſſen. Es wird beabſichtigt, im nächſten
Monat eine Ausſtellung unter dem Namen „
Aus=
ſtellung von Zurückgewieſenen der Sezeſſion” zu
ver=
inſtalten.
* Frankfurter Theater=Spielplan.
1. Opernhaus: Dienstag, 26. April: Fra Diavolo.
Mittwoch, 27. April: Gaſtſpiel von Mme. Aino Ackté
von der Großen Oper in Paris: Salome.
Donners=
tag, 28. April: Undine. Freitag, 29. April: Gaſtſpiel
der k. u. k. Kammerſängerin Frau Anna von
Milden=
urg vom k. u. k. Hofoperntheater in Wien, unter
Lei=
tung des Komponiſten Richard Strauß: Elektra.
Sams=
tag, 30. April: Der Troubadur. Sonntag, 1. Mai:
heute mit einem Feſtakte im Rathauſe eröffnet. Der
Miniſterpräſident überbrachte im Auftrage des Königs
die Grüße und Wünſche des Landesherrn und
diejeni=
gen der Königlichen Staatsregierung. Abends waren
die Teilnehmer im Auftrage des Königs zum Beſuch
der Vorſtellung im Hoftheater geladen.
Hannover, 24. April. Vor dem hieſigen
Schöffen=
gericht hatten ſich heute der Privatier Willi v. Lepel aus
Wilmersdorf und der Fabrikbeſitzer Dr. Fritz v.
Lieber=
mann aus Berlin wegen gegenſeitiger gefährlicher
Körperverletzung zu verantworten. Die beiden
An=
geklagten ſind Mitglieder des Aufſichtsrats der Springer
Kalkwerke Aktiengeſellſchaft und Todfeinde. Am 24. Juli
v. J. gerieten ſie auf dem Bahnhof in Hannover ins
Hand=
gemenge; v. Lepel bediente ſich beim Schlagen eines
Gummiſchlauches, v. Liebermann, als der Kräftigere,
ver=
mochte ſich in dem Kampf des Gummiſchlauches zu
bemäch=
tigen. Er will damit aber nicht geſchlagen haben. Das
Gericht erkannte auf Grund der Verhandlung den
Ange=
klagten v. Lepel der gefährlichen Körperverletzung und
Belei=
digung v. Liebermanns ſchuldig und dieſen der einfachen
Körperverletzung v. Lepels überführt. Es verurteilte
v. Lepel zu 350 Mark Geldſtrafe oder 65 Tagen Gefängnis,
v. Liebermann zu 150 Mark Geldſtrafe oder 30 Tagen
Ge=
fängnis.
Breslau, 25. April. Nach einer geſtern abend
ab=
gehaltenen Verſammlung der Demokratiſchen
Ver=
einigung, in der Dr. Breitſcheid referierte, kam es zu
Zuſammenſtößen zwiſchen dem Publikum und
der Polizei, die blank zog. Es wurden mehrere
Ver=
haftungen vorgenommen.
Birnbaum, 25. April. Einen bemerkenswerten
Erfolg hat der Berliner Polizeihund Bolko
in dem Dorfe Möckritz gehabt. Vor einigen Wochen
war aus Möckritz plötzlich der Lehrer Paul Ismer
ver=
ſchwunden. Die Ermittelungen ergaben, daß er
zu=
letzt mit dem Bauern Kuhenert nach dem zwei
Stun=
den entfernt gelegenen Orte Neuzatun zu gegangen
war. Kuhenert behauptete nun, er ſei mit Ismer
zu=
ſammen vor dieſem über einen Wieſenſteg gegangen,
der einen Graben überbrückt. Plötzlich ſei Ismer
hin=
ter ihm verſchwunden und er habe ihn nicht
wieder=
finden können. Das war um ſo auffallender, als auch
ein gründliches Abſuchen des Grabens die Leiche des
Vermißten nicht zutage förderte. Sieben Tage ſpäter
ließ ſich die Polizeibehörde Bolko von Berlin
kom=
men. Der Hund erhielt von Kleidungsſtücken des
Leh=
rers Witterung, ſpürte aber an dem Steg nichts auf.
Dagegen ſpürte er mit erneuter Witterung nach der
Warte, von dort über eine Grasnarbe nach einem
Buhnenkopf. Von dieſem ſprang er endlich ins Waſſer.
Als man die Warte abſuchte, kand man am
Buhnen=
kopf Ismers Leiche; ſie wies ſchwere Verletzungen und
Würgemale am Halſe auf. Es wurde weiter feſtgeſtellt,
daß der Bauer in einen Strafprozeß verwickelt iſt
und mehrmals verſucht hat, den Lehrer zu einer
fal=
ſchen Ausſage zu verleiten. Kuhenert wurde darauf
unter dem dringenden Verdacht, den Lehrer umgebracht
zu haben, in Haft genommen.
Prag, 23. April. Wie ſchon aus Jungbunzlau
gemel=
det wurde, war geſtern die Straße zwiſchen dieſer Stadt
und Kosmanow der Schauplatz eines ſchweren
Auto=
mobilunglücks. Der Wiener Ingenieur Kerpy und
der Vertreter einer Automobilfirma Neboziſek, ſowie ein
Chauffeur und ein Arbeiter machten mit einem neuerbauten
Automobil eine Verſuchsfahrt. Der Chauffeur und der
Ar=
beiter ſaßen vorn, der Ingenieur und Neboziſek im
Wagen=
innern. Bei der raſchen Fahrt fuhr das Automobil auf
einen Rinnſtein auf, ohne jedoch irgendwelche
Beſchädi=
gungen zu erleiden oder in ſeiner Bewegung auch nur
auf=
gehalten zu werden. Dagegen wurden Kerpy und
Nebod=
ziſek durch die Gewalt des Stoßes aus dem Kraftwagen
hinausgeſchleudert und blieben tot auf der
Straße liegen. Der Chauffeur und der Arbeiter hatten
jedoch keine Ahnung davon, was ſich hinter ihnen
zuge=
tragen hatte, ſie ſauſten weiter und bemerkten erſt in
Jung=
bunzlau, daß ſie unterwegs die Inſaſſen verloren hatten.
Sie machten ſofort Kehrt, fuhren zurück und fanden die
beiden Leichen.
New=York, 24. April. Starker Froſt hat den
ganzen Weſten mit ausgiebigen Schneefällen
heim=
geſucht. In vielen Gegenden iſt die Ernte ſchwer
ge=
ſchädigt. Die Zentralſtaaten berichten über
Vernicht=
ung der ganzen Ernte. Der Schaden wird auf
Hun=
derte von Millionen berechnet.
Chicago, 25. April. Im mittleren Weſten der
Ver=
einigten Staaten gingen ſchwere Unwetter
nie=
der. Der auf den Feldern angerichtete Schaden wird
auf 30 Millionen Dollar beziffert.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Richard Wagner=Verein. Das Konzert
des Wiener Konzertvereins=Orcheſters
am kommenden Donnerstag, den 28. dieſes Monats,
wird auch die Erſtaufführung eines Werkes von Hans
Pfitzner des gerade in dieſen Tagen viel
genann=
ten Straßburger Komponiſten, bringen; ſeine
Ouver=
türe zu Kleiſts „Käthchen von Heilbronn”
„Dem unvergänglichen Dichter als geringe Huldigung‟
widmete der Komponiſt die Partitur und ſtellte dem
Werke folgende, die Situation im allgemeinen
kenn=
zeichnenden Worte vorun: „Von dem allgemeinen
zeit=
lichen Hintergrund einer Welt voll rüdluſtiger
Ritter=
lichkeit, voll fröhlicher Kämpfe mit Schwert und Pferd,
die die erſten Klänge vor uns auftun, führt uns die
Muſik alsbald an einen beſtimmten Ort — es iſt der
„zerfall’ne Mauernring, wo in ſüßduftenden
Holun=
derbüſchen ein Zeiſig zwitſchernd ſich das Neſt gebaut”,
das Lieblingsplätzchen des kleinen Käthchen, welche
Strahl, unter eigenen Schmerzen, gegen ſein innerſtes
Gefühl von ſich fortſtoßen zu müſſen glaubt, da er die
tiefe innere Beziehung, in die dieſe zwei Menſchen
vom Schickſal geſtellt ſind, noch nicht erkannt hat. Sie
wird ihm offenbar durch einen Cherub, deſſen „
Ver=
kündigung, daß ſie die Tochter ſeines Kaiſers ſei” in
die wirre Fiebernacht klingt, in der der Ritter auf
ſeinem Schloß zu Strahl „totkrank am Nervenfieber”
liegt. Dies der nächſte größere Abſchnitt der Muſik
Dem Leben in voller Friſche zurückgegeben,wird
Strahl=
von den Ereigniſſen bald dahin gebracht, vor der Welt
darzutun, daß Käthchen, „die erſt’ itzt vor den
Menſchen=
iſt, was ſie vor Gott längſt war” und kann nun, ohne
daß Kaiſer und Welt es hindern oder mißbilligen, das
Käthchen an ſein Herz ziehen.” — Ein freundlicher
Zu=
fall will es, daß gerade am Tage vorher im Hoftheater
das Kleiſtſche Werk ſelbſt zur Aufführung gelangt.
72. Kreisturntag des Mittelrheinkreiſes
deutſcher Turnerſchaft.
W. Oberlahnſtein, 24. April.
Der 72. Kreisturntag führte die Vertreter des
Mit=
telrheinkreiſes in den nordweſtlichen Teil ſeines
weit=
ausgedehnten Gebietes, dort, wo der alte Rhein die
Wellen der Lahn in ſeine grünen Fluten aufnimmt,
in das maleriſch gelegene Städtchen Oberlahnſtein.
Herzlich war die Begrüßung, reich die Arbeit, mit
Freude und Fröhlichkeit gewürzt die geringe arbeits=,
freie Zeit. Schon am Samstag, den 23. April,
ver=
ſammelte ſich der Kreisausſchuß, der aus dem Ge= und Turnausſchuß, ſowie den
ſämt=
lichen Gauvertretern beſteht, zur Erledigung einer
um=
fangreichen Tagesordnung, aus der erwähnt ſei, daß
fünf Turnvereine Unterſtützungen zu
Turnhallebauten=
erhielten. Der Kreisturntag wurde Sonntag morgen
11 Uhr von dem erſten Kreisvertreter, Schulratt
Schmuck=Darmſtadt, eröffnet. Der zweite
Kreisver=
treter Schatt iſt durch Krankheit verhindert, zu
erſchei=
nen. Herr Bürgermeiſter Schütz von Oberlahnſtein
begrüßte die Verſammlung im Namen von Stadt und
Turnverein aufs herzlichſte, die hohe Bedeutung des
Turnens für den Einzelnen wie das ganze Vaterland.
betonend. Schmuck dankte und ging zur
Berichterſtat=
tung über. Ein Rückblick auf die 50jährige Jubelfeier
des vorigen Jahres, die den Kreis in ſtrahlendem
Lichte zeigte, leitete zu einem Blick in die Zukunft
über, der als Leitſterne ſtets Vaterlandsliebe, Arbeit
Manon. Montag, 2. Mai: Die geſchiedene Frau. — 2.
Schauſpielhaus: Dienstag, 26. April: Zum erſten
Male: Die Rampe. Schauſpiel in 4 Akten von Henrc
de Rothſchild. Mittwoch, 27. April: Gaſtſpiel von Irene
Trieſch: Herodes und Mariamne‟ Donnerstag,
28. April: Hedda Gabler. Hedda: Irene Trieſch.
Frei=
tag, 29. April: Tantris der Narr. (Iſot: Irene Trieſch.)
Samstag, 30. April: Rosmersholm. (Rebekka Weſt:
Irene Trieſch.) Sonntag 1. Mai, 3½ Uhr: Das
Kon=
zert. 7 Uhr: Letztes Gaſtſpiel Irene Trieſch: Herodes
und Mariamne. Montag, 2. Mai: Die Rampe.
Kleines Feuilleton.
CK. Hühner als Wetterpropheten. Nicht
jeder Bürger, der mit Spannung dem kommenden
Tag entgegenblickt und wiſſen möchte, ob warmer
Sonnenſchein oder kalter Regen und unfreundlicher
Wind ſeiner harren, kann ſich den Luxus eines
Baro=
meters geſtatten, denn ein guter Barometer iſt nicht
allzu billig, und das Leben ſo wie ſo ſchon teuer. Nun
hat ein Geflügelhändler, ſo wiſſen „Nos Loiſirs” ihren
Leſern zu erzählen, ein eigenartiges Verfahren
ent=
deckt, um mit Hilfe ſeiner Vögel die Witterung
voraus=
zuahnen. Bei den Vögeln, insbeſondere weißen
Hüh=
nern, wird ein kleines Quantum Pfeffer der Nahrung
zugeſetzt; dieſer Pfeffergenuß ſoll die
unerwar=
tete Wirkung haben, daß das Gefieder eine rötliche
Färbung annimmt. Die auf dieſe Weiſe genährten und
gefärbten Hühner werden damit zu zuverläſſigen
Wetterpropheten und erſetzen den Barometer
voll=
kommen. Alle Temperaturſchwankungen künden ſie
vorher an. Wenn Regen naht, ſo wandelt ſich die
röt=
liche Färbung des Gefieders in einen dunkleren
Farb=
ton; wenn die atmoſphäriſche Depreſſion und die
Feuchtigkeit der Luft ſehr groß ſind, ſo werden die
Hühner geradezu ſcharlachrot. Die franzöſiſche
Zeit=
ſchrift, die von dieſem ſeltſamen Vorgange der Natur
erzählt, weiſt dabei auch auf die wetterprophetiſchen
Eigenſchaften der Wundnarben hin. Bei
Witterungs=
wechſel verändert ſich die Farbe der Narbe, das Rot
ſpielt dann ins Violette, und alte Veteranen erkennen
daran jeden Witterungsumſchlag im voraus.
* Mark Twain und der Tabak. Der
be=
rühmte amerikaniſche Humoriſt Mark Twain iſt ein
Opfer ſeines übertriebenen Tabakgenuſſes geworden.
Er hatte ein „Tabakherz‟ Die Havanna war ſeine
beſte Freundin; ſie führte ſeinen Geiſt auf leicht
ge=
kräuſelten Wolken in das Land jenen Humors, der
uns aus allen ſeinen Erzählungen entgegenlacht. Er
war an die Zigarre ſo gewöhnt, daß ſeine Bücher, nach
ſeinem eigenen Geſtändnis, ohne Tabakrauchen nicht
gerieten. Er verbrannte eines Tages ſogar ſeine
auto=
biographiſche Schrift „Im Silberland Nevada”, die er
in ſeinem „Nichtraucher=Jahr” verfaßt hatte, und
ſchrieb ſie ein zweites Mal — mit der Zigarre im
Munde. Zwei Jahrzehnte lang verpaffte er
tagtäg=
lich vierzig Zigarren. Und trotzdem brachte er es auf
75 Jahre. Vor kurzem ſtarb in Mark Twains
Vater=
land ein gewiſſer Abraham Elemar, der ein Alter von
119 Jahren erreichte, von denen er nicht weniger als
hundert verraucht hatte.
* Eine romantiſche Hochzeit. Der
ſpa=
niſche Violinvirtuoſe Joan Manén, der Komponiſt
der Oper „Acté”, hat ſich dieſer Tage nach Havana
be=
geben, um dort ſeine Hochzeit zu feiern. Der
be=
rühmte Geigerkomponiſt tritt dort mit der Tochter
eines der reichſten Tabakpflanzer, J. Rodriguez,
in=
der Stand der Ehe. Die Vorgeſchichte dieſer
Heirat=
entbehrt nicht einer gewiſſen Romantik. Frl.
Rodri=
guez war von ihren Eltern zur Erziehung in ein
Klo=
ſter bei Bärcelona geſchickt worden, in deſſen
Nähe=
ſich die Villa Manéns befindet, die er im Sommer zu
bewohnen pflegt. Als im vergangenen Jahre die
Re=
volution in Barcelona ausbrach und u. a. auch das
Kloſter, in dem ſich die Dame befand, von Pöbelhaufen
geſtürmt wurde, befreite Manén mit Hilfe anderer
Bürger die weiblichen Inſaſſen der Erziehungsanſtalt
aus den Händen der Aufrührer. Frl. R. lernte ihren
Befreier kennen und lieben, und ſo hat die Revolution
hier einen Bund fürs Leben zuſtande gebracht.
* Ein Zungen=Athlet. In Caſtans
Panop=
tikum in Berlin tritt zurzeit ein Mann auf, der ſich
Habu et Ilta oder auch „der Mann mit der eiſernen
Zunge” nennt und ein faſt unglaubliches Kunſtſtüch
vollführt. Der „Fakir” hat ſeine Zunge mit einem
eiſernen Haken durchbohrt und hebt daran bis 25
Kilo=
gramm ſchwere Gewichte mit Leichtigkeit in die Höhe
oder zieht ſogar eine erwachſene Perſon und außerdem
noch Gewichte auf einem Brett von der Stelle.
Natür=
lich konnte dieſe erſtaunliche und ungewöhnliche
Zungengewandtheit nur nach jahrelanger Uebung
er=
reicht werden und ſetzt jene Abſtumpfung gegen
Schmer=
zen voraus, die die indiſchen Fakire auszeichnet.
B. Schinken aus der Luft. Aus Bingen
ſchreibt man uns: Wie jetzt bekannt wird, iſt am
Frei=
tag bei der Fahrt der Militärluftſchiffe von
Köln nach Homburg unweit von Caub auf einſen
Schleppkahn des Schiffers Mundſchenk von hier von
dem Parſeval=Luftſchiff ein ſechs Pfund ſchwerer
Schinken auf das Schiff gefallen. Der Hund des
Schiffes entdeckte den Leckerbiſſen ſofort, worauf auch
die Schiffsleute darauf aufmerkſam wurden. Das
Schiff hatte das Erſcheinen der Luftſchiffe gerade durch
Böllerſchüſſe begrüßt, vielleicht wurde ihm als, Dank
dafür der ſaftige Schinken beſchert.
Nummer 96.
Darmſtädtrr Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Seite 5.
und Einigkeit voranleuchten mögen. Ueberall entſtehen
neue Vereinigungen, die plötzlich den Wert des
Tur=
mens erkannt haben; alles aber, was die Deutſche
Tur=
verſchaft, die den Grund geſchaffen, geleiſtet hat und
leiſtet, als minderwertig hinſtellen.
Der Mittelrheinkreis hat im abgelaufenen Jahre
wieder bedeutend zugenommen: In 1017 Orten befinden
ſich 1147 (* 63) Vereine mit 114 285 (— 5283)
Mitglie=
dern. Unter dieſen ſind 20884 Zöglinge (— 1554). Ihre
Zahl legt den Vereinen beſondere Verpflichtungen in
leiblicher und geiſtiger Beziehung auf. Die Zahl der
turnenden Frauen beträgt 2624 (—— 502). In den
Kna=
benabteilungen turnen 4520 Knaben, in den
Mädchen=
abteilungen 1435 Mädchen. Vereinseigene Turnplätze
beſtehen 311 (— 10), Turnhallen 165 (— 4). Eine große
Zahl von Büchereien weiſt darauf hin, daß, entgegen
manchen Behauptungen, auch die geiſtige
Weiterbild=
ung nicht vernachläſſigt wird. Der Bericht des erſten
Kreisturnwarts Volze betonte die ruhige
Weiterent=
wicklung auf turneriſchem Gebiet, die Einführung
einer neuen Vereinsturnordnung, und ſchilderte die
wichtigeren turneriſchen Ereigniſſe des vergangenen
Jahres. Beſondere Beachtung und ausgedehntere
Pflege verdienen die Turnſpiele. Der Bericht des
Vertreters für die Preſſe ſtellt feſt, daß auch im
abge=
laufenen Jahre die Tagespreſſe mit wenigen
Ausnah=
men großes Entgegenkommen in der Aufnahme
tur=
neriſcher Artikel gezeigt habe. Die Zahl der
Send=
ungen betrug über 3000. Die Kreiskaſſe ſchließt in
Ein=
nahme mit 17 166,13 Mark und in Ausgabe mit 16 728,15
Mark ab. Das 29. Kreisturnfeſt in Kreuznach findet
vom 30. Juli bis 3. Auguſt ſtatt. Der Feſtbeitrag für
Turner beträgt 2 Mark, mit Freiquartier 3 Mark. Das
30. Kreisfeſt für 1912 wird Aſchaffenburg übertragen.
Das dauernde Erſcheinen der Kreiszeitung in der
Stärke von 12 Seiten wird einſtimmig genehmigt.
Bezug nur durch die Poſt. Alle Vereine ſind zum
Hal=
ten verpflichtet, da alle Bekanntmachungen des Kreiſes
nur noch in ihr veröffentlicht werden. Dem Fechten,
Spielen und Schwimmen als natürlichen Beſtandteilen
des Turnens wird in Zukunft erhöhte Beachtung
ge=
ſchenkt. Ihre gewählten Vertreter: Staſſen=Hanau,
Wahl=Bockenheim und Poller=Malſtatt werden beſtätigt.
Der turneriſche Teil während der internationalen
Ausſtellung für Sport und Spiel in Frankfurt a. M.
wird von der Turnerſchaft Frankfurt a. M. beſtritten.
Vertreten waren außer dem Kreisausſchuß 199
Ver=
eine mit 307 Abgeordneten; zuſammen 353 Stimmen.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 25. April. Zunächſt werden
Petitionen
erledigt. Die Petition des erſten Deutſchen
Blinden=
kongreſſes um Bevorzugung bei Eiſenbahnfahrten
(für Begleitperſonal) und Verbilligung des Poſtportos
(für die umfangreichen Blindenſchriften) wird, nachdem
der Abg. Giesberts (Zentr.) die Petition befürwortet.
hat, gemäß dem Antrage der Kommiſſion der Regierung
als Material bezw. zur Erwägung und Berückſichtigung
über=
wieſen. — Eine Petition betr. Abſchaffungder
Ani=
mierkneipen wird der Regierung zur Berückſichtigung,
eine andere betr. den Verkehr mit Kaffeeſurrogaten der
Regierung zur Erwägung überwieſen.
Es folgt der
Bericht der Budgetkommiſſion betr. die
Verminderung der Reichstagsdruckſachen.
Abg. Erzberger (Zentr.) befürwortet namens der
Kommiſſion mehrere Anträge, die beſonders dahin
abzie=
len, die Druckſachen in erſter Linie in der Reichsdruckerei
herſtellen zu laſſen. Im übrigen ſollen weniger wichtige
Druckſachen vom Reichsamte des Innern gleich in der
er=
forderlichen Anzahl hergeſtellt und dem Reichstage
zu=
gänglich gemacht werden, um wiederholte Druckkoſten zu
vermeiden. Nach kurzer Debatte wird der Antrag der
Kom=
miſſion angenommen.
Es folgt die
erſte Leſungeines Geſetzentwurfesüber die
Errichtung eines Kolonial= und
Konſular=
gerichtshofes.
Staatsſekretär Dernburg: Die Vorlage hätten
wir ſchon gern früher eingebracht, aber es waren
mancher=
lei Schwierigkeiten zu überwinden. Wir bitten, der
Vor=
lage jetzt, wenn auch weniger Liebe, dann aber möglichſte
Arbeitsfreudigkeit entgegenzubringen. — Nach
unerheb=
licher Debatte wird die Vorlage an eine Kommiſſion
von 14 Mitgliedern überwieſen.
Es folgt die
erſte Leſung eines
Konſulatsgebühren=
geſetzes.
Die Vorlage wird nach kurzer Debatte der
Budgetkom=
miſſion überwieſen.
Bei der erſten Leſung des
Geſetzes über die Ausgabe kleiner Aktien
in den Konſulargerichtsbezirken und
Kiautſchou
führt Staatsſekretär v. Schön aus: Die Bedenken, daß
bei den kleinen Aktien die Spekulationsluſt der kleinen
Leute angeſpornt wird, treffen nicht zu. Im Auslande
be=
ſteht dieſes Recht ſchon lange. Es handelt ſich darum,
un=
ſere Handelskreiſe gegen die ausländiſche Konkurrenz zu
ſtärken. Ich bitte um Annahme der Vorlage. —
Kommiſ=
ſar des Reichsmarineamtes Kapitän Brüninghaus:
Die Kaufmannſchaft von Oſtaſien wünſcht die kleinen
Aktien. Die Handelskreiſe würden geſchädigt, wenn dieſe
Vorlage nicht Geſetz würde. — Abg. Schwarze=
Lipp=
ſtadt (Zentr.): Wir haben ſchwere Bedenken gegen die
Vorlage. — Abg. Ortel (nl.): Ich bedauere, daß nicht
auch für die übrigen Schutzgebiete dieſes Geſetz Geltung
haben ſoll. Ich beantrage Verweiſung der Vorlage an
eine Kommiſſion von 14 Mitgliedern. — Abg. v.
Richt=
hofen (Damsdorf): Die Bedenken des Zentrums teilen
wir nicht. — Abg. Kämpf (fortſchr. Vp.): Es wäre
beſſer geweſen, die Pfundaktien bei uns zu laſſen, als ſie
an die engliſchen Intereſſenten zu verweiſen. — Abg.
Eich=
horn (Soz.): Wir werden gegen die Vorlage ſtimmen.
Staatsſekretär v. Lisco: Die Befürchtung, daß mit
der Vorlage ein Einbruch in die innere Geſetzgebung
vor=
bereitet wird, iſt nicht berechtigt. Ich bitte, dem Entwurf
die Zuſtimmung nicht zu verſagen.
Abg. Schulz (Rp.): Wir ſind bereit, die Vorlage
eingehend zu prüfen. — Abg. Lattmann (wirtſch. Vgg.):
Die Vorlage ſollte glatt abgelehnt werden. — Abg.
Heck=
ſcher (fortſchr. Vp.): Der Entwurf iſt von größter
Be=
deutung. Wir ſollten alles tun, daß bei uns ein ſo
gefähr=
liches Spekulantentum nicht aufkommt. — Abg. Arendt
(Rp.) ſtimmt für die Vorlage.
Die Vorlage geht darauf an die Budgetkommiſſion.
Nächſte Sitzung Dienstag, 2 Uhr. Wahlprüfungen.
Schluß 6½ Uhr.
Berlin, 25. April. In der
Budgetkom=
miſſion des Reichstages erklärte
Staatsſekre=
tär Dernburg, daß er einen neuen Vertrag der
Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika nach den von der
Budgetkommiſſion bei der Vorlage des nicht gebilligten
Vertrages gegebenen Richtlinien abgeſchloſſen habe.
Nach demſelben bleibt das früher nicht geſperrte
Ge=
biet, das nach dem früheren Vertrage gleichfalls
ge=
ſperrt werden ſollte, offen; es wird dort eine Gebühr
von zwei Prozent zugunſten der Kolonialgeſellſchaft
erhoben. In dem geſperrt geweſenen Gebiete bleibt
die Sperre aufrecht erhalten, um das Eindringen
fremden Kapitals zu verhindern. — Die Diamanten=
Geſellſchaft gibt nach einer Vorzugsdividende von ſechs
Prozent dem Fiskus eine Gewinnbeteiligung von 31½
Prozent; damit ſteigert ſich die Nettobelaſtung der
Diamanten=Geſellſchaft auf 73¼ Prozent gegenüber 55
Prozent bei anderen Geſellſchaften und 91½¼Prozent
bei der Diamantpacht=Geſellſchaft, die dem Fiskus
zu=
fließen. Der Staatsſekretär fügte hinzu, dies ſei ſicher
ein günſtiges Ergebnis; mehr ſei aber auch in den
wochenlangen Verhandlungen mit der Geſellſchaft nicht
zu erzielen geweſen und ſei auch nicht zu erreichen.
Staatsſekretär Dernburg bezeichnete die
Dar=
ſtellung der Lüderitzbuchter Denkſchrift über die
Dia=
mantverhältniſſe als unrichtig; die Regierung
habe dazu geſchwiegen, nur um die Verhandlungen
mit der Kolonialgeſellſchaft nicht zu erſchweren. Die
Denkſchrift bringe kein Material bei, das die
Feſt=
ſtellungen der Denkſchrift des Reichskolonialamts
er=
ſchüttere. Die Hetze gegen die Kolonialgeſellſchaft für
Südweſtafrika ſei ungerechtfertigt. Hoheitsrechte ſeien
ihr nicht übertragen. Die Geſellſchaft, die nur einen
20 Meilen breiten Landſtreifen erwarb, könne nicht
für die Koſten der Verwaltung oder die Sicherung des
ganzen Schutzgebietes haftbar gemacht werden.
Der Staatsſekretär wandte ſich dagegen, daß der
Bundesrat und der Reichstag mit der Erteilung
von Konzeſſionen und Sonderberechtigungen
be=
faßt werden ſollten; es ſei umgekehrt nötig, die
Selbſt=
verwaltung der Schutzgebiete möglichſt auszubauen. —
Abg. Semler führte aus, die Diamantregie ſei
ein beſonderes Verdienſt des Staatsſekretärs, ebenſo
die Sperre der Diamantenfelder. Der neue Vertrag
des Staatsſekretärs müſſe von der Kommiſſion geſtützt
werden, ſonſt kompromittiere man den Staatsſekretär
und die Kommiſſion ſelbſt. Das liege in den Anträgen
Erzberger und Lattmann. — Abg. Lattmann
führte aus, es handele ſich nicht um eine dauernde
Steuer, ſondern um einen einmaligen Betrag. Der
Grundgedanke ſeines und des Antrags Erzberger ſei
durchaus berechtigt. — Abg. Liebert (Rpt.) verwarf
alle drei Anträge. — Abg. Richthofen (konſ.) fand
den freiſinnigen Antrag noch weniger annehmbar als
den Erzbergers und kündigte eine Reſolution an, die
eine andere Löſung der Frage bezweckt. — Abg.
Lede=
bour (Soz.) erklärte den Grundgedanken Erzbergers
für richtig, ebenſo den des freiſinnigen Antrages, die
Schuld dem Schutzgebiet zu überweiſen. Sie müſſſe
dann durch die Wertzuwachsſteuer getilgt werden.
Dieſe Anregung legt der Redner in einem Antrage
vor. — Abg. Erzberger trat nochmals für ſeinen
Antrag ein. Er verwahrte ſich energiſch gegen den
Vorwurf, er habe einen Schritt gegen den Kaiſer
unter=
nehmen wollen, und ſagte, in dem Antrag Lattmann
erblicke er Verbeſſerungen ſeines Antrages. Er ſtreite
für die Allgemeinheit und den Fiskus, das möge man
beachten: — Staatsſekretär Dernburg erklärte, er
habe den Kaiſer nicht in die Debatte gezogen, ihn
ledig=
lich als Inſtitution und als Rechtsträger erwähnt.
Nach den neueren Erklärungen Erzbergers habe ſer
keinen Anlaß, den Vorwurf aufrecht zu erhalten.
Nach fünfſtündiger Sitzung vertagte ſich die
Kom=
miſſion auf Dienstag vormittag.
Luftſchiffahrt.
„Z. II‟.
* Limburg, 25. April. Die Nachfüllung des
„Z. II” hat noch nicht begonnen. Jetzt herrſcht Südwind,
der für die Fahrt nach Köln nicht ungünſtig wäre. Wann
die Weiterfahrt angetreten wird, ſteht noch nicht feſt.
* Limburg, 25. April. Die Ballonfüllung iſt
inzwiſchen in Angriff genommen worden. Bei ſehr
günſtigem Wetter wird im Laufe des Nachmittags der
Aufſtieg erfolgen.
Köln, 25. April. Nach Meldungen aus Limburg
erfolgte die Landung des „Z. II” nicht allein wegen
heftiger Böen, ſondern auch wegen eines Defektes, den
der Ballon unterwegs erlitten haben ſoll. Die
Land=
ung erfolgte etwa 30 Minuten von Limburg entfernt.
Das unerwartet plötzliche Niedergehen des Ballons
rief unter den Bewohnern der Umgebung großes
Auf=
ſchen hervor. Tauſende ſtrömten nach dem
Landungs=
platze. Die Limburger Feuerwehr leiſtete bei der
Landung die erſte Hilfe. Unterdeſſen traf ein
Batail=
lon des 160. Infanterie=Regiments aus Diez ein, das
die Verankerung des Ballons vornahm und die
Land=
ungsſtelle abſperrte. In dem Ballon befanden ſich drei
Offiziere.
* Limburg, 25. April. Das Luftſchiff „Z. II‟
riß ſich heute mittag 1 Uhr, nachdem es eine Gasfüllung
erhalten hatte, unerwartet von der Verankerung
los und flog in ſüdweſtlicher Richtung davon. Das
füh=
rerloſe Luftſchiff ging um 1 Uhr 30 Minuten bei
Webers=
berg bei Weilburg ganz zerſtört nieder.
* Limburg, 25 April. „Z. II” riß ſich um 1
Uhr infolge plötzlich heftig auftretender Böen von der
Verankerung los, deren Drahtſeile brachen. Zwei
Kampagnien vermochten das Schiff nicht zu halten; es
trieb nach Nordoſten ab und landete nach 20 Minuten
am Tunnel bei Weilburg. Perſonen wurden
in Limburg nicht verletzt.
* Weilburg, 25. April. „Z. II” wurde vom
Sturme um 1 Uhr 17 in. über Weilburg getrieben. Das
Luftſchiff ſtieß gegen einen Felſen des
ſoge=
nannten Webersberges und ging dann ſchwer beſchädigt
zur Erde nieder. Der hintere Teil iſt faſt ganz
zer=
trümmert, während der vordere Teil wenig beſchädigt
iſt. Die erſte Hilfe wurde ſofort von der Unteroffizier=
Vorſchule und von der Feuerwehr in Weilburg
ge=
leiſtet. Das Luftſchiff war unbemannt.
* Weilburg, 25. April. Wie das „Kreisblatt‟
meldet, iſt das Schiff mitten durch gebrochen
und hängt in den Bäumen, die auf dem Webersberg
ſtehen. Die Unteroffizierſchule und die Feuerwehr
ſperren ab und verſuchen, den Ballon zu verankern.—
Soeben iſt ein Extrazug von Limburg mit
Hilfsmann=
ſchaften eingetroffen.
* Weilburg, 25. April. (Von unſerem beſonderen
Berichterſtatter.) Das Luftſchiff, 3 II” hatte ſchon
wäh=
rend des ganzen Vormittags auf ſeinem Landungsplatz
bei Limburg mit ſtarken Böen zu kämpfen gehabt. Kurz
vor 1 Uhr wurde es in der Flanke von einer beſonders
heftigen Bö gefaßt, die eine Geſchwindigkeit von zirka
18 Sekundenmetern gehabt haben dürfte. Die Stahltroſſen,
mittelſt welchen das Luftſchiff verankert war, riſſen und
vergeblich bemühten ſich die Wachtmannſchaften, das Schiff
zu halten. Um ein Unglück zu verhüten, mußten die
Mannſchaften zum Loslaſſen aufgefordert werden. Das
Luftſchiff ſtieg dann ſofort 200 Meter hoch und wurde von
dem Winde nach der Richtung von Weilburg fort getrieben.
Um 1.20 Uhr wurde „Z II” vor Weilburg geſichtet. Er
flog auf das Godesbacher Feld zu und man hatte den
Ein=
druck, als wollte das Luftſchiff landen. Plötzlich,
wahr=
ſcheinlich durch einen nach dem Boden zu
gerich=
teten Windſtoß, wurde das Luftſchiff in das
Lahntal herabgedrückt.
Hinter Weilburg erhebt ſich faſt ſenkrecht über der Lahn
an einer Eiſenbahnlinie der Webersberg. Das
Luft=
ſchiff wurde bis auf den Bahndamm
herabge=
drückt, wobei die Telegraphenleitungen zerſtört wurden.
Es erhob ſich dann wieder, um auf den äußerſten Gipfel
des Webersberges geſchleudert zu werden. Der hintere
Teil des Schiffes mit dem Steuer blieb an dem Pavillon
des Kurhauſes hängen, während der vordere Teil, der über
den Berg hinausragte, in der Mitte abgeknickt wurde. Das
Schiff ſenkte ſich dann den Abhang des Berges hinunter
nach dem Tale zu. Der Ballon iſt zerſtört.
Es eilten ſofort die Weilburger Unteroffiziervorſchule,
Gendarmerie und Polizei, ſowie Feuerwehr zur Stelle,
um Hilfe zu leiſten und die herbeiſtrömenden
Menſchen=
maſſen fernzuhalten. Auch die Luftſchiffoffiziere mit
Ma=
jor Neumann an der Spitze waren von Limburg
her=
beigekommen, um die Leitung der Bergungsarbeiten zu
übernehmen, die vorausſichtlich 5 bis 6 Tage dauern
wer=
den. Mit der Demontierung des vorderen
Teiles iſt bereits begonnen worden. Die
vor=
dere Gondel iſt bereits beſeitigt. Die Motoren ſind
intakt geblieben.
Es handelt ſich um ein reines Naturereignis, um einen
vergeblichen Kampf gegen die Elemente. Alle
Vorſichts=
maßregeln waren getroffen und es iſt in dieſer Richtung
nichts verſäumt worden, aber die Menſchenkräfte reichten
nicht aus. Perſonen ſind nicht verletzt und
Niemand iſt zu Schaden gekommen.
„Z. II” war das Erſatzſchiff für das bei
Echterdin=
gen zerſtörte. Es iſt das Fahrzeug, das am 31. Juli
vorigen Jahres zur „Ila” nach Frankfurt kam und
damals auch über Darmſtadt fuhr.
* Paris, 25. April. Das Sportblatt „Auto”
meldet, daß der belgiſche Aviatiker de Caters
mit einem Zweiflächer geſtern nachmittag von
Mour=
melon=le=Grand nach Chamboeuf geflogen iſt. Nach
einer weiteren Depeſche des „Auto” hatte Baron de
Caters, der auf ſeinem Fluge von ſeinem Mechaniker
begleitet wurde, die Abſicht, in Dole (Dep. Jura) zu
landen, mußte aber infolge eines Motordefekts aus
einer Höhe von 206 Metern im Gleitfluge bei
Cham=
boeuf niedergehen, wobei ſein Zweiflächer ſchwer
be=
ſchädigt wurde, de Caters habe damit zwei neue
Re=
korde geſchlagen.
* Nizza, 24. April. Latham unternahm heute
zwei Flüge über das Meer von Nizza nach Antibes und
zurück. Bei einem dritten Fluge ſtürzte er infolge
Motor=
defekts vor Antibes ins Meer, wurde jedoch unverſehrt
ge=
borgen.
Das Kaiſerpaar in Straßburg.
* Straßburg, 25. April. Die Kaiſerin und
die Prinzeſſin Viktoria Luiſe beſuchten heute
morgen das Münſter. Um 11 Uhr nahm der Kaiſer
einen Vorbeimarſch der Truppen der Garniſon ab=
Seine Majeſtät erſchien im Dienſtanzug eines General=
Feldmarſchalls unter der Säulenhalle des
Kaiſer=
palaſtes, begleitet von dem Statthalter Grafen v.
We=
del und den Herren der militäriſchen Umgebung. Die
Kaiſerin und die Prinzeſſin ſahen den Vorbeimarſch
von dem Balkon des Palaſtes. Der Vorbeimarſch
wurde kommandiert von dem Generalleutnant Frhrn.
von der Goltz. Die Truppen defilierten in
folgen=
der Ordnung: 4. Unterelſäſſiſches Infanterieregiment
Nr. 143, 1. und 2. Bataillon mit Maſchinengewehr=
Kompagnie; Königlich Sächſiſches Infanterieregiment
Nr. 105, König Wilhelm II. von Württemberg, mit
Maſchinengewehr=Kompagnie; 4. Lothringiſches
In=
fanterieregiment Nr. 136; 8. Königlich
Württembergi=
ſches Infanterieregiment Nr. 126, Großherzog von
Baden; 1. Unterelſäſſiſches Infanterieregiment Nr.
132, mit Maſchinengewehr=Kompagnie; 3.
Oberelſäſſi=
ſches Infanterieregiment Nr. 172, 2. Bataillon,
Maſchi=
nengewehrabteilung Nr. 3; Niederſächſiſches
Fußartil=
lerieregiment Nr. 10; Badiſches Fußartillerieregiment
Nr. 14; Badiſches Pionierbataillon Nr. 14; 1.
Elſäſſi=
ſches Pionierbataillon Nr. 15; 2. Elſäſſiſches
Pionier=
bataillon Nr. 19: 2. Rheiniſches Huſarenregiment
Nr. 9; 1. Oberelſäſſiſches Fußartillerieregiment Nr. 15 Abteilung; 2. Oberelſäſſiſches
Fußartillerieregi=
ment Nr. 51 und Elſäſſiſches Trainbataillon Nr. 15.
Sämtliche Truppen gingen zu Fuß vorbei, die
Infan=
terie in Zugkolonnen. — Nach dem Vorbeimarſch nahm
der Kaiſer eine Reihe von militäriſchen Meldungen
entgegen. Das Wetter iſt bedeckt. Zahlreiches
Publi=
kum wohnte dem militäriſchen Schauſpiele bej. Der
Kaiſer hat einer Anzahl von Offizieren
Ordensaus=
zeichnungen verliehen.
Heute mittag folgte der Kaiſer einer Einladung
des kommandierenden Generals zur Tafel.
Bei Tiſch ſaß der Kaiſer zwiſchen Frau von Fabek und
dem Statthalter Grafen von Wedel; gegenüber dem
Kaiſer ſaß der kommandierende General von Fabek.
Unter den Gäſten befand ſich neben den höheren
Offi=
ieren, welche in der Parade geſtanden hatten, auch der
Staatsſekretär Freiherr Zorn von Bulach.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Nummer 96.
Stimmen aus dem Publikum.
Menerteiten unſen . ne etchte t
— Am letzten Sonntag morgen haben ſich wieder auf
der Straße durch zerbrochene Glasſcheiben Spuren
bemerk=
bar gemacht, die das nächtliche Durchſtreifen Betrunkener
durch die Straßen beweiſen. Mindeſtens ein Dutzend
La=
ternen in der Hochſchul=, Lauteſchläger=, Gutenberg=,
Taunus= und den angrenzenden Straßen, die zur
öffent=
lichen Beleuchtung dienen, wurden in der Nacht vom
Samstag auf Sonntag demoliert, was für die Stadt
wie=
der einen recht erheblichen Schaden bedeutet. Leider
wer=
den derartige Roheiten nur ſelten oder überhaupt nicht zur
Anzeige gebracht, und wenn die betreffenden Helden
ermit=
telt werden, ſo begnügt man ſich damit, wenn der Schaden
erſetzt wird. Solche Rückſichtnahme iſt nicht am Platze und
es wäre ſehr erwünſcht, wenn die Polizeibehörde im
Inter=
eſſe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit gegen
der=
artige Täter ſchärfer vorgehen würde. Pflicht des
Publi=
kums iſt es auch, bei Wahrnehmung ſolcher Roheiten den
Täter ſofort feſtzuſtellen und zur Anzeige zu bringen.
Ein Ordnungsliebender.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 25. April. Aus der Nordweſtprovinz
Deutſch=Oſtafrikas, Sultanat Ruanda, wird ſoeben die
Ermordung eines katholiſchen Miſſionars
gemeldet. Nach einem telegraphiſchen Bericht des
ſtellver=
tretenden Gouverneurs hatte Pater Loupias den gegen
den Sultan Mſinga rebelliſchen Grenzhäuptling Lukarra
aufgeſucht, um die Klage der Eingeborenen wegen
Vieh=
raubs zu vertreten. Lukarra wollte ſich entfernen, angeblich
um das Vieh zu holen. Der Pater faßte ihn am Arm, um ihn
zurückzuhalten, worauf die Leute Lukarras auf deſſen
Be=
fehl den Pater mit Speeren töteten. Die Mörder
flüch=
teten nach der anderen Seite des Muhavura auf
kongobel=
giſches Gebiet. Der Vorfall ereignete ſich am 1. April. Am
5. April wurde eine von der 11. Kompagnie verſtärkte
Po=
lizeiabteilung an der Grenze in Marſch geſetzt. Der
Vor=
fall iſt nach der Auffaſſung des Reſidenten für Ruanda
rein perſönlicher Bedeutung und wird vorausſichtlich ohne
weitere Folgen für die Ruhe des Landes bleiben. Die
übrige Grenzbevölkerung beteiligt ſich an der Verfolgung
der Mörder.
Brandenburg, 25. April. Geſtern
nachmittag=
kenterte auf dem Plauſee ein Boot mit vier
In=
ſaſſen bei dem Verſuch, es an einem Schleppzug zu
be=
feſtigen. Zwei Knaben im Alter von 13 und 8 Jahren
ſind ertrunken, während Vater und Onkel gerettet
wurden.
* Brüſſel, 25. April. Der König und die
Köni=
gin trafen heute vormittag um 10 Uhr zu eingehender
Beſichtigung der deutſchen Abteilung der
Weltausſtellung ein. In ihrer Begleitung
waren der Miniſterpräſident, der Miniſter für
Indu=
ſtrie und Arbeit Hubert und der Miniſter des Aeußern
Davignon. Nachdem der Reichskommiſſar Geh.
Regier=
ungsrat Albert, der Geſandte von Flotow, ſowie die
Herren Generalkonſul Franz von Mendelsſohn, Geh.
Kommerzienrat Goldberger, Miniſterialdirektor Juſt,
Geheimrat Schieß, Profeſſor Clemen=Bonn vorgeſtellt
waren, wurde der Rundgang angetreten. Frau Albert
überreichte der Königin ein Blumenbukett.
* Konſtantinopel, 25. April. Den Blättern zufolge
hat die Pforte die Antwort der
Kretaſchutz=
mächte in der Schwurfrage für unbefriedigend
be=
funden. Sie wird neue Schritte unternehmen.
* Rio de Janeiro, 25. April. Präſident Dr. Nilo
Pecanha hielt geſtern bei dem Beſuch des neuen
Panzer=
ſchiffes „Minos Geraes” eine Anſprache, in der er auf die
friedlichen Gefühle hinwies, die die internationale
Po=
litik Braſiliens beſtimmten und auf die
Sym=
pathien, die Braſilien den Schweſterrepubliken
entgegen=
bringe. Der Geiſt, der bei der Reorganiſation der
bra=
ſilianiſchen Marine und bei der Schaffung eines neuen
Geſchwaders gewaltet habe, ſei derſelbe, der ſeinerzeit die
konſtituierende Verſammlung beſeelt habe, als ſie die
Ab=
ſchaffung von Eroberungskriegen proklamierte und ſich
für die Einführung von obligatoriſchen Schiedsgerichten
zur Löſung internationaler Streitigkeiten ausſprach.
Berlin, 25. April. Der „Berliner Lokal=
Anzeiger” meldet: Im Terraſſen=Reſtaurant in
Ha=
lenſee kam es heute früh zu ſchweren
Zuſammen=
ſtößen zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen. Ein
Arbeitswilliger gab auf einen Streikenden einen Schuß ab
und traf ihn in die Bruſt. Er will in Notwehr gehandelt
haben.
Paris, 25. April. Im Miniſterium ſind jetzt 587
Wahlreſultate bekannt. Es ſtehen nur noch 10 aus,
darunter die Reſultate aus den Kolonien. Insgeſamt ſind
230 Stichwahlen notwendig. Die 357 definitiv Gewählten
verteilen ſich wie folgt: Konſervative 59 (bisher 62),
Na=
tionaliſten 13 (bisher 12), Gemäßigte 39 (bisher 40),
Links=
republikaner 65 (bisher 57), Radikale und Radikal=
Sozia=
liſten 144 (bisher 146), unabhängige Sozialiſten 9 (wie
bisher), orthodoxe Sozialiſten 28 (bisher 25).
— Petersburg, 25. April. Im Tſchudow=Kloſter in
Moskau wurden ebenfalls große Diebſtähle entdeckt.
Wertvolle Handſchriften und alte Goldbrokate ſind
ver=
ſchwunden, Edelſteine durch falſche erſetzt, koſtbare
Meß=
gewänder durch minderwertige vertauſcht.
eitut
AufButterbrot eine appetitreizende Dilicateſſe.
c. A. Stützer Nachf.
Tapeten
in grösster Auswahl Schützenstrasse.
Se.
SeenenSerde
gegen.
&usten „Keiherkeit.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Ieute Nachmittag erlöste Gott der Herr meinen geliebten Mann, meinen
treuen Vater
den Königl. Preussischen Hauptmann a. D.
Heinrich von Ernst
von langen Leiden.
Darmstadt, den 24. April 1910.
(B8978
Amélie von Ernst,
geb. von Winterfeld,
Waldemar von Ernst,
Oberleutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier-
Regiment Nr. 109.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 5 Uhr von der Friedhofskapelle aus, statt.
Einsegnung daselbst ½ Stunde vorher.
Unterzeichnete erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre I. A. H. A. H. und I. A. I. A. von
dem am 21. d. M. zu Schömberg bei Wildbad
erfolgten Ableben ihres I. A. H.
(8954
Ludwig Pfeiffer
Großh. Amtsrichter i. P.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Heidelberg, den 24. April 1910.
Die Verbindung „Karlsruhensia‟.
J. A.: Becker
XX
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute verſchied ſanft nach langem, ſchweren
Leiden unſere gute Tochter, Schweſter, Enkelin,
Nichte und Couſine
Kätha Gomof
im 19. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Gompf, Eisenbahnsekretär
Darmſtadt, den 25. April 1910.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den
27. April, nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe
Heidelbergerſtraße 119 aus, auf dem Beſſunger
Friedhofe.
(B8996
Todes-Anzeige.
Heute Nachmittag entſchlief nach kurzem
Leiden unſer innigſtgeliebter Vater,
Schwieger=
vater, Großvater und Urgroßvater (9010
Herr
Friedrich Wilheln Anselm Wolf.
Förster i. P.
im vollendeten 90. Lebensjahre.
Die traueruden Hinterbliebenen:
Heinrich Wolf, Hoflieferant u. Frau,
geb. Schweikert.
Katharine Wolf.
Frau Miniſterialkanzliſt Spamer Wwe.,
geb. Wolf.
Frau Bahnmeiſter Kneib Wwe., geb. Wolf.
Wilhelm Wolf Wwe.
Jakob Wältner u. Frau, geb. Wolf.
Darmſtadt, den 25. April 1910.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. April,
nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe,
Wieners=
ſtraße 44 aus, auf dem Beſſunger Friedhof,
ſtatt. Die Einſegnung ¼ Stunde vorher.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme
bei dem Ableben unſeres lieben
(9008
Herrn
Hermann Petsch
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. April 1910.
Wetter.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, den 26. Aprii:
Böige nordweſtliche Winde, Regenſchauer, im Gebirge
Schnee, kühler.
Großh. Landesmuſeum. Gebfnet Sonn= und
Feiertags von 10—1 Uhr, Mittwochs und Sonntags
von 3—5 Uhr, Eintritt frei; Dienstags, Donnerstags
und Samstags von 11—1 Uhr gegen Eintrittsgeld.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die überaus zahlreichen Blumenſpenden
bei der Beerdigung meines unvergeßlichen
ge=
liebten Gatten und unſeres Vaters
(8952
Conrad Creter
Hofsäcklermeister
ſagen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Diehl
für ſeine troſtreiche Grabrede, den Barmherzigen
Schweſtern für ihre liebevolle Pflege, innigſten
Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Creter Wwe.,
Anna Creter,
Ernſt Creter.
Meretene
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „La Traviata”.
Vorſtell ung um 8 Uhr im Orpheum.
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 27. April.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr in der
„Ludwigshalle‟.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der Drag.=
Kaſerne (Regt. Nr. 24).
Kunſtverein. Täglich geöffnet von 11—1 Uhr,
Sonntags von 10—1 Uhr, Mittwochs von 3—5 Uhr.
Hochzeitsturm. Turmzimmer und
Ausſtellungs=
räume, täglich geöffnet von 9—12 und 3—6 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht herückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſendt.
ist und bleibt das beste
Ste
moderne Waschmittel
Preis pro Paket (½ Pfd.) nur 15 Pfg.
Zu haben in allen einschlägigen Geschäften.
(8993a
geſtützt auf
Jüng. tücht. Verkäuferin gute
Zeug=
niſſe, ſucht Stellung, am liebſten in der
Papierbranche. Gefl. Off. u. I14 Exp. (*10422
Fräulein, auf einem Bureau
tätig war und gutes Zeugnis beſitzt, ſucht
per 1. oder 15. Mai Stellung, geht auch in
ein feines Geſchäft als Verkäuferin. Offert.
unter J 13 an die Exped. d. Bl. (*10424
Ein Fräulein
das längere Zeit im Ausland geweſen iſt,
gewandt in der Buchführungku.
Maſchinen=
ſchreiben, ſucht alsbald Stellung. Näheres
Kiesſtraße 47, 2. Stock.
(*10404
ſucht für Sams=
Perfekte Büglerin tags noch Arbeit! erfahrene Pflegerin
M. Todt, bei Fr. Mörſchel,
Sandberg=
ſtraße 37, 2. Stock Hth.
(*10462
Gefl. Off.
Frau ſucht ſchriftl. Arbeit. unter3 16
an die Expedition ds. Blattes.
(*10438
Fräulein
25 J., im Weißnähen, Schneidern, Bügeln
perf., ſucht Stelle. Angeb. unter G P M
Ludwigshafen Rh. poſtl. Kaiſer=Wilh.=
Straße erbeten.
(8919oim
Tunge Schneiderin wünſcht mit älterer
Schneiderin außer dem Hauſe zu nähen
*10171soi)
Hügelſtraße 73, bei Noll.
Geb. ält. Fräulein
ſucht Stelle als Haushälterin in frauenloſen
Haushalt oder zu einz. Herrn per 1. oder! *10177soim)
15. Mai. Offert. u. J 12 a. d. Exp. (*10425
*10426) Mädchen ſucht Laufdienſt.
Babel, Kleine Kaplaneigaſſe 3.
Fräulein, ſelbſtändig, ſucht Stellung von
morgens b. ü. Mittag, ſelbige n. ſof.
Aus=
hilfe an Näh. Waldſtraße 6, 1. St. (*10403
30 jährige gebildete Frau
alleinſt., von beſſ. Hauſe, mit g. Schulbildung
ſucht Stelle als Haushälterin.
Sieht mehr auf gute Behandlung als auf
hohen Lohn. Eintritt bis 15. Mai oder
ſpäter. — Offerten unter J. 5 an die
Expedition dieſes Blattes. (*10402im
*10411) Frau geht Waſchen u. Putzen
Neue Lichtenbergſtr. 23, Seitenb. Manſ.
*10413im) Junge Frau ſucht Laufdienſt
Stiftſtraße 50, Seitenbau, Seris.
aus guter Familie, in Oberh.,
Mädchen 20 J. alt, ſucht Stelle als Stütze
oder beſſ. Hausmädchen. Es wird mehr
auf anſtändige Behandlung als hohen Lohn
geſehen. Offerten unter H 71 an die
Expedition ds. Blattes erbeten. (*10436
aus g. Fam., in Oberh., 18 J. alt, ſucht
Stelle in beſſ. Hauſe zwecks Erlernung des
Haushalts ohne gegenſeitige Vergütung.
Offerten unter H 72 an die Exped. (*10437
*10435) Frau ſucht Laufd. für morgens) B8994) Lauffrau geſucht
2—3 Std. Dieburgerſtr. 42, Seitenb. 1. St.
*1042) Saub. fl. Frau ſucht Laden oder
Bureau zu putzen. Näh. Gardiſtenſtr. 5, part.
*10440) Reinl. Stundenmädchen ſ. Laufd.
morg. u. nachm. Lauteſchlägerſtr. 48, Manſ.
*10445im) Junge, ſaubere, unabhängige
Frau, ſucht tagsüber Beſchäftigung. Zu
erfragen Gr. Kaplaneigaſſe 35, Stb., 1. St.
B8995) Junges Mädchen ſucht
Tages=
ſtelle, wo möglich bei Kindern. Offerten
unter J 17 an die Exped. d. Bl.
*10376id) Brave Frau ſucht Laufdienſt
Wendelſtadtſtraße 35, 2. Stock.
*10464) Mehrere Alleinmädch.
die kochen u. nicht koch. können,
ſowie Hausmädchen d. nähen
u. bügeln kann, m. gut. Zeugn.,
suchen ſofort und 1. Mai
Stellung durch
Zentral-Stellenbureau von
Auguste Schmitt, Ballonplatz5, II.
*10473) Stelle suchen: Haushälterin,
Mädchen, die ſchon ged., b. Hausmädchen
Stellenbureau Fr. Scheid.
geſucht von anerkannt zuverläſſigem und
gewiſſenhaftem, älteren aber ſehr rüſtigen
Kaufmann, derſelbe verheirat., mit heſſiſch.
Juriſtentochter, mit Sprachkenntniſſen, im
Bilanzabſchluß ꝛc. bewandert, ſeither Beſitzer
bezw. Leiter eines Zeitungsverlages, war
vorher kauf. Leiter einer erſtklaſſig.
Maſchinen=
fabrik. Prima Zeugniſſe und Referenzen.
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Manchmal fällt mir das Choralſingen und Beten
und das Schweſter= und Brudergerufe ſo auf die
Ner=
ven, daß ich heulen möchte. Aber wenn ich bedemke,
wie himmliſch gut ſie alle zu mir ſind, bin ich voll
Reue. Man hat mich ſogar aufgefordert, fürs
Miſ=
ſionsblatt zu ſchreiben. Iſt das nicht Triumph genug
für jeglichen Sünder?
Deine Briefe ſind mir ſolch ein Troſt. Ich leſe ſie
wieder und wieder und weiß viele Teile auswendig.
Seit ich ein kleines Mädchen war, hab’ ich immer den
brennenden Wunſch gehabt, Deinen Beifall zu finden.
Ich weiß noch, wie Du einmal ſagteſt, ich ſei ſtärker
als der kleine Nachbarknabe, und wie ich mir den Rücken
verdehnte, um es zu beweiſen. Und nun, wenn Du
ſolche ſchönen Dinge über mich ſchreibſt und mir ſagſt,
wie gut und tapfer ich bin, ſiehſt Du, da würde ich mir
gern noch was Schlimmres als den Rücken verdrehen,
um Deiner Anerkennung würdig zu ſein.
Aber mein Mut iſt nicht immer goldecht,
Kamera=
din, manchmal ſieht’s damit windig aus. Wenn Du
von echtem Heroismus wiſſen willſt, ſo höre folgende
Geſchichte. Es war eine kleine amerikaniſche
Miſſio=
narin, die nach zwanzigjährigem, harten Dienſt
end=
gültig heimkehrte. Auf das Erſuchen der Miſſion unter=
brach ſie ihre Reiſe in der Ausſätzigenkolonie, um über
ſie zu berichten. Bald nachdem ſie die Heimat erreicht
hatte, entdeckte ſie an ihrer Hand einen kleinen weißen
Fleck, und als ſie den Arzt fragte, fand er, daß es
Aus=
ſatz ſei. Ohne ein Wort darüber zu äußern, ſagte ſie
ihren Verwandten und Freunden fröhlich Lebewohl
und kam geradewegs in die Ausſatzkolonie, wo ſie die
Arbeit unter den Ausgeſtoßenen aufnahm. Niemals
ein Aufſchrei oder nur ein Seufzer, nicht einmal eine
Bitte um Mitleid! Was ſagſt Du zu ſo einer Heldin!
Es iſt wirklich kalt heute, und ich genieße den Luxus
eines mächtigen Feuers. Du weißt, die Eingeborenen
benutzen winzige Oefchen, die ſie mit ſich herumtragen
und Hibachi nennen. Doch wie kalt es auch ſei, der
Hof iſt voll von Roſen, und die Teepflanzen ſtehen
herrlich. Es wundert mich gar nicht, daß ſogar das
Klima verdreht iſt. Alles ſteht hier auf dem Kopfe.
Wonach glaubſt Du wohl, daß ich mich heut’ den
lieben langen Tag geſehnt habe? Nach einem guten
Reitpferd! Ich glaube, ein flotter Galopp würde mich
bald ins Gleiſe bringen. Aber das einzige Pferd in
Hiroſhima iſt ein Maultier, ein krummbeiniges,
ſchie=
lendes, altes Maultier, das ſich tödlich beleidigt fühlt,
weil es an eine Karrete geſpannt iſt, die halb
Schieb=
karren, halb Babykutſche vorſtellt. Der Treiber ſteht
darin, aus dem einfachen Grunde, weil er keinen Sitz
hat! Wir haben dieſe Kutſche einmal des Spaßes und
der Neuheit wegen probiert. Die Erfahrung haben
wir alſo, aber ich bin nicht ſicher, ob der Spaß ſehr groß
war. Wir ratterten durch die engen Straßen,
rann=
ten erſt gegen das eine, dann gegen das andere Haus,
während unſer Diener — wir hatten ſogar einen
Die=
ner! — neben dem Vollblut einherlief, um ihm
aufzu=
helfen, wenn es ſtolperte.
Morgen werden wir Geſellſchaft haben. Ein
Hal=
lelujamädchen kommt aus Tokio herüber mit ihrer
Blechkapelle. Es iſt das zweitemal in der Geſchichte
der Stadt, daß die Leute Gelegenheit haben,
Blech=
inſtrumente zu hören, folglich ſind ſie koloſſal
aufge=
regt. Ich muß ſagen, ich bin ſelbſt angeſteckt, und Miß
Leſſing ſagt, ſie will mich im Auge behalten, weil ſie
fürchtet, ich könnte der Trommel nachlaufen. Sie
braucht aber gar keine Angſt zu haben. Ich folge gar
nichts anderem mehr in dieſer Welt als meiner eigenen
Naſe.
Hiroſhima, den 25. März 1902.
Ich bin heute im ſiebenten Himmel. Gerade als
ich glaubte, mein ſchöner Traum von einem freien
Kindergarten müſſe aufgegeben werden, kamen die
Schecks von zu Hauſe an. Das haſt Du ganz famos
gemacht, ſie alle ſo dafür zu intereſſieren, und es iſt
herrlich, wie ſie beigeſteuert haben. Aber warum haſt
Du es Jack geſagt? Er hätte nicht ſoviel ſenden ſollen.
Ich würde es zurückſchicken, hätte ich nicht Angſt, daß
ich ihn verletzen könnte.
Mein Kopf wimmelt von Plänen! Wir werden die
Schule ſofort eröffnen, und da gibt es hunderterlei zu
bedenken. Trotz allem Heimweh und aller Einſamkeit
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Nummer 96.
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und Sehnſucht nach Euch Geliebten würde ich jetzt nicht
heimkehren, auch wenn ich könnte! Es iſt das
Bewußt=
ſein, daß ich hier nützlich bin, daß ein großes Vorhaben
nicht ausgeführt wird, wenn ich es nicht tue; dadurch
kommen meine kleinen Wünſche und Bedürfniſſe
ein=
fach außer Frage.
Geſtern hatten wir die Mütter eingeladen, und ich
muß heute noch manchmal über ſie lachen. Es ſcheint,
ſie hielten es für paſſend, ihren Beifall durch
Feierlich=
keit kundzugeben. Nachdem Tee und Kuchen
herumge=
reicht waren, ſaßen ſie mäuschenſtill da. Nicht ein Wort,
nicht ein Lächeln war aus ihnen herauszubringen. Als
ich’s nicht mehr aushalten konnte, erklärte ich Miß
Leſ=
ſing, daß ich jetzt auf jeden Fall das Eis brechen wolle.
Mit Hilfe eines Dolmetſchers teilte ich allen mit, daß
wir ein amerikaniſches Spiel verſuchen wollten, und
fragte, ob ſie uns ihren geehrten Beiſtand dazu leihen
würden. Dann rief ich dreißig unſerer Schulmädchen
herein und ſagte ihnen, ſie ſollten jede eine der Mütter
zum Hüpfen auffordern. Die Mütter waren natürlich
zu höflich abzulehnen, und ſo begann der Spaß nach
der Melodie: Miſter Johnſon, laßt mich los! Miß
Dixon konnte es nicht im Zimmer aushalten vor
Lachen. Die Alten und die Jungen, die Dicken und
die Dünnen kapierten den Spaß und hüpften und
ſprangen im Kreiſe herum mit der größten
Begeiſter=
ung. Als ſie nicht mehr konnten, ſpielten wir alle
zu=
ſammen Katze in der Ecke und der Plumpſack geht rum.
Dabei lachten und ſchwatzten ſie wie eine Schar
Kin=
der. Vier Stunden waren ſie da, und heute ſammeln
wir den verlorenen Haarſchmuck.
Ueber meinem Tiſche hängt Dein kleines Bild:
Der Pfad, der ſich endlich wendet! Du ſagteſt immer,
daß ſich auch mein Pfad einmal wenden müſſe, und
ſiehe! Er hat mich auf eine breite Straße geführt,
be=
pflanzt mit Kirſchbäumen und Viſterig. Aber Liebe,
nun mußt Du nicht glauben, es ſeien keine Pfützen und
Löcher mehr da; ach, genug! Wenn ich die vor mir ſehe
gehe ich vorſichtig drum herum oder klettere halt auf
den Zaun!
Gegenwärtig iſt man ſehr aufgeregt wegen der
Kriegsausſichten. Die Soldaten exerzieren zu
Hun=
derten, und die Hörner blaſen den ganzen Tag. Es
läuft mir jedesmal kalt den Rücken hinunter, aber Miß
Leſſing ſagt, es wird nichts daraus werden; in Japan
ſei immer viel Lärm um nichts. Aber die
Transſibi=
riſche Eiſenbahn hat jegliche Frachtbeförderung
ver=
weigert, weil ſie ſo viel Soldaten und Proviant nach
Wladiwoſtok zu ſchaffen hat.
Wladiwoſtok erinnert mich an unſeren
Sommer=
plan. Miß Dixon, die Lehrerin, die krank war, geht
dieſen Sommer nach Rußland und iſt ganz eckig darauf,
daß ich mit ſoll. Es würde nicht viel teurer ſein als
in Japan zu bleiben und dabei ungeheuer intereſſant.
Erwähne es, bitte, noch nicht zu Hauſe, aber ſchreib,
was Du darüber denkſt.
Ich wünſchte, Du hätteſt geſtern abend in mein
Zimmer gucken können. Vier oder fünf der Mädchen
ſchlüpften herein, nachdem die Abendglocke geläutet
hatte. Wir ſaßen ums Feuer an der Erde und tranken
Tee, wobei ich ihnen Photographien zeigte. Sie ſelber
in ihren bunten Kleidern und mit roten Backen gaben
ein ſo hübſches Bild ab. Alle meine Sachen entzückten
ſie, am meiſten die Bilder von zu Hauſe, beſonders die
beiden von Dir und von Jack, die ich in einen
Doppel=
rahmen geſteckt habe. Zuerſt hielten ſie Euch für ein
Ehepaar, und als ich verneinte, machten ſie Euch zu
einem Brautpaar. Dabei ließ ich ſie.
Nachdem ſie zu Bett gegangen waren, ſaß ich noch
lange und ſtudierte die beiden Bilder im
Doppelrah=
men. Ich wunderte mich, wie es kommt, daß Ihr, Jack
und Du, Euch nicht doch noch verlobt habt. Ihr lebt
beide mit dem Kopf in den Wolken. Ihr hättet
eigent=
lich längſt ſchon anfeinander losplatzen müſſen. Er
erzählte mir einmal, Du hätteſt weniger Fehler als
alle anderen Frauen. Mir von anderer Leute Tugen=
den zu erzählen, war immer eine von Jacks
Lieblings=
beſchäftigungen.
Nun iſt meine Friſt abgelaufen, ich muß Dir
Gute=
nacht ſagen. Ich ſtehe jetzt immer um fünf Uhr auf,
um alles fertig zu kriegen, was ich vorhabe.
Hiroſhima, den 31. Mai 1902.
Unter der Bedingung, keinen langen Brief zu
ſchreiben, iſt es mir heute früh geſtattet worden, einen
an Dich zu beginnen. Miß Leſſing ſchrieb die letzte
Woche, daß ich krank geweſen ſei. So gehts, ich nahm
mir zuviel vor und mußte mit zwei Wochen im Bett
dafür bezahlen. Vielleicht werde ich mir in der nächſten
Welt ein wenig Verſtand aneignen, jedenfalls habe ich
in dieſer keinen. Japan paßt nicht für lebhafte,
energiſche Leute. Wer nicht faul ſein kann, hält es
nicht lange aus.
Mir fehlen die Worte für Miß Leſſings
Freundlich=
keit. Sie ſchlief mit mir, pflegte mich und hatte mich
lieb wie ihr eigenes Kind. Auch die Mädchen wären
rührend und haben mir faſt ſtündlich Gaben geſchickt.
Eins der kleinen Mädchen ſtand bei der Andacht eines
Abends auf, faltete die Hände und ſagte: Lieber Gott,
bitte, mache die Hüpfſenſei wieder geſund und hilf mir,
meinen Mund ſtillzuhalten, denn ſie iſt ſo gut zu uns
geweſen, und wir haben ſie alle ſo lieb. Der Himmel
weiß, daß die Hüpfſenſei aller Gebete der ganzen
Ge=
meinde bedarf, um brav zu werden.
Sobald die Schule geſchloſſen wird, brechen Miß
Dixon und ich nach Rußland auf. Es iſt gut, daß die
Ferien nahe ſind, denn ich habe es ſatt, Miſſionarin und
Schultante zu ſein, mit anderen Worten: ich habe es
ſatt, brav zu ſein.
Sorge Dich nicht um mich, es iſt alles in Ordnung.
Ich bin nur eben kaput und brauche ein biſſel Spaß
um mich wieder für ein Jahr friſch zu machen.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 96.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Seite 11.
Amtliche Nachrichten deg Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Großh. Miniſterium des Innern hat dem Rennverein für Mitteldeutſchland in
Gotha die Erlaubnis erteilt, 25000 Loſe einer am 25. und 26. Mai 1910 auszuſpielenden
Geldlotterie innerhalb des Großherzogtums zu vertreiben.
Nach dem von der zuſtändigen Behörde genehmigten Verloſungsplan dürfen
125000 Loſe à 1 Mk. das Stück ausgegeben werden.
Zum Vertrieb in Heſſen dürfen nur mit dem heſſiſchen Zulaſſungsſtempel
ver=
ſehene Loſe in der Zeit vom 15. April 1910 bis 26. Mai 1910 gelangen.
(8960
Bekanntmachung,
betreffend Gefährdung der Verkehrsſicherheit auf der Straße durch Radfahrer.
Es ſind in letzter Zeit mehrfach Klagen darüber geführt worden, daß die
Ver=
kehrsſicherheit in den Straßen durch das Verhalten der Radfahrer beeinträchtigt
werde. Abgeſehen von dem zu ſchnellen Fahren und dem Fahren ohne Laterne nach
Einbruch der Dunkelheit, ſowie unrichtigem Ausweichen und Ueberholen, wurde
oft=
mals bemerkt, daß auf den Fahrrädern größere Gegenſtände mitgeführt werden,
welche entweder dem Fahrer den freien Ausblick benehmen oder ihn nötigen, die eine
Hand ſtändig zum Feſthalten des Gegenſtandes zu verwenden. Wenn auch geübte
Fahrer im allgemeinen ihr Rad mit einer Hand zu lenken vermögen, ſo kann an
ver=
kehrsreichen Punkten im Innern der Stadt auch der geübteſte Fahrer in Lagen kommen,
in welchen er zur Lenkung des Fahrrades beider Hände bedarf. Iſt ihm in ſolchen
Fällen der Gebrauch der einen Hand durch Feſthalten des Gegenſtandes benommen,
ſo iſt ein Unglücksfall oft unvermeidlich, was infolge der oft erheblichen Größe und
Schwere des mitgeführten Gegenſtandes ſowohl für den Radfahrer, als auch für das
Publikum um ſo gefährlicher werden und für den Radfahrer ſtrafrechtliche Verfolgung
wegen fahrläſſiger Körperverletzung oder Tötung, ſowie bedeutende zivilrechtliche
Schadenserſatzpflichten zur Folge haben kann.
Wir ſehen uns demgemäß veranlaßt, erneut auf genaues Einhalten der für den
Radfahrverkehr beſtehenden Vorſchriften, insbeſondere auch in der Hinſicht
hinzu=
weiſen, daß jeder Radfahrer die gehörige Vorſicht bei Leitung ſeines Fahrrades
beachtet. Dieſe würde derjenige außer Acht laſſen, der in verkehrsreichen Straßen
größere Gegenſtände, die den freien Ausblick oder den Gebrauch beider Hände zum
Lenken des Fahrrades verhindern, auf dem Rade mit ſich führt.
Unſere Beamten ſind zu ſcharfer Beaufſichtigung des Radfahrverkehrs und
energi=
ſchem Einſchreiten bei Zuwiderhandlungen angewieſen.
Darmſtadt, den 22. April 1910.
(8927oi
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Im wiederholt geäußerten Wünſchen des Publikums entgegen zu kommen, haben
wir mit Wirkung vom Monat April d. Js. die gemeinſame Aufnahme der
Gas=, Waſſer= und Elektrizitätsmeſſer und die gemeinſame Erhebung des
Gas=, Waſſer= und Stromgeldes angeordnet.
Von dem bezeichneten Monat ab werden alle in einem Anweſen angeſchloſſenen
Meſſer durch einen Bedienſteten monatlich aufgenommen; ein Erheber wird die
Ver=
brauchsabgaben — auch das Waſſergeld — monatlich gegen Ueberreichung einer
quit=
tierten Rechnung einziehen.
Die Verbrauchszettel fallen weg. Dagegen werden die Meſſerſtände auf der
Rechnung verzeichnet.
Die Aufnahme=Tätigkeit wird je am 27. eines Monats beginnen und etwa am
8. des folgenden Monats beendet ſein. Die Erhebung des Geldes beginnt einige Tage
nach Aufnahme des Verbrauchs.
Die Berechnung und Erhebung der Verbrauchsabgaben — alſo auch des Gas=
Geldes — iſt der Stadtkaſſe übertragen.
In der Bedienung der Gas=Automaten tritt eine Aenderung nicht ein.
Wir bitten die Gas=, Waſſer= und Stromabnehmer, in der Uebergangszeit
Nach=
ſicht zu üben und die Einrichtung durch Entgegenkommen in jeder Weiſe zu fördern.
Darmſtadt, den 7. April 1910.
(8526msi
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Dr. Gläſſing.
Grossherzogliches Neues Gymnasium zu Darmstadt.
Die Ausſchreibung des Bedarfs an Koks für unſere
An=
ſtalt wird hiermit zurückgenommen.
Die Großherzogliche Direktion.
Dr. Forbach.
9003)
Berdingung.
Neubau der kath. Kirche mit Pfarrhaus in Eberſtadt bei Darmſtadt.
Es ſollen verdungen werden:
A. Pfarrhaus — Schmiede= und Kunſtſchmiede=, Schreiner=, Glaſer=, Tüncher=
und Inſtallationsarbeiten;
B. Kirche — Blitzableiter und ſämtliche vorſtehende beim Pfarrhaus angeführten
Arbeiten ausſchl. Tüncher= und Inſtallationsarbeiten.
Planzeichnungen 1/20 und Bedingungen liegen im kath. Pfarrhauſe zu Eberſtadt
von Donnerstag, den 28. d. Mts., bis einſchl. Samstag, den 30. d. Mts., vormittags
von 10—12 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr zur Einſicht offen.
Die Bedingungen ſind gegen Erſtattung der Kopialgebühren daſelbſt zu beziehen.
Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die Planzeichnungen bei dem Architekten
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Büroſtunden einzuſehen ſind und daſelbſt Auskunft erteilt wird. Verſiegelte, mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehene Angebote ſind bis längſtens Montag, den 2. Mai
1910, mittags 12 Uhr, beim kathol. Pfarramt Eberſtadt portofrei einzureichen.
(8951
Eberſtadt, den 25. April 1910.
Der kathol. Kirchenvorſtand.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 27. April 1910, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle‟, Obergaſſe, zwangsweiſe
gegen Barzahlung:
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mobilien durch alle Rubriken.
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Die fettgedruckten Sachen kommen beſtimmt zur Verſteigerung.
(8974
Darmſtadt, am 25. April 1910.
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag, den 26. April, 3 Uhr nachmittags, verſteigere ich im Pſandlokal
Ludwigshöhſtraße 4 meiſtbietend gegen gleich bare Zahlung:
zwei eiſerne Viehkrippenformen mit Wulſten, je 1 bezm. 2 Meter lang.
(8717fsi
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, 21. April 1910.
Nelle, Pfandmeiſter.
Konkurs=Ausverkauf
Von Dienstag, den 26. April er. ab,
vormittags 9—12 und mittags 2—6 Uhr,
wird der Warenbeſtand der Bavaria=
Drogerie, Darmſtadt, Fuhrmannſtraße 2,
beſtehend in Kolonial=, Material= und
Farbwaren, ſowie Drogen einem
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kauf unterſtellt. Günſtige Kaufgelegenheit
für Weißbinder und Wiederverkäufer.
Darmſtadt, den 25. April 1910. (8949
Reibſtein, Konkursverwalter.
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Darmſtadt.
Nach dem Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 4. April 1910 ſoll das
Grund=
kapital um 6000000 Mark erhöht werden.
Dieſe Erhöhung iſt erfolgt; das
Grund=
kapital beträgt jetzt 160000000 Mark.
Durch den Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 4. April 1910 ſind die
Beſtim=
mungen der Satzungen über das
Grund=
kapital (§ 4) geändert.
Darmſtadt, den 22. April 1910. (8976
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12.
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Deutſche Reichsanl. . 93,20
84,75
do.
Preuß. Schatzanweiſg. 101,00
93,20
3½ do. Confols .
84,70
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,60
94,00
do,
3½
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 102,00
92,90
do.
3½
83,60
3
do.
4 Hamburger Staatsanl. 102,00
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,50
do.
92,10
31
do.
84,00
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Württemberger v. 1907 101,90
93,50
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1¾ Griechen v. 1887 49,50
3¾ Italiener Rente . .
4½ Otſterr. Silberrente 98,40
4 do. Goldrente . . 100,10
4 do, einheitl. Rente
3 Portug. unif. Serie I 66,00
3. do. unif. Ser. III 66,90
3. do. Spezial. 13,20
Rumänier v. 1903 . . 102,50
do. v. 1890 . . 94,90
d9. v. 1905 . . 91,30
4 Ruſſen p. 1880 . . . . 91,60
In Proz.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 91,20
do. v. 1905 . . . . 100,40
96,90
½ Schweden . .
Serbier amort. v. 1895 86,40
Türk. Admin. v. 1903 89,00
do. unifiz. v. 1903 95,00
Ungar. Goldrente . . 95,60
do. Staatsrente . 92,75
Argentinier . . . . . . 101,80
91,75
do.
Chile Gold=Anleihe 93,40
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,70
99,90
do.
. . . . 94,80
4½ Japaner
5 Innere Mexikaner . . 100,60
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Deutſche Bank
4 Deutſche Vereinsbank 127,40
4 Diskonto=Geſellſchaft . 187,00
Dresdner Bank . 158,00
4 Mitteldeut. Kreditbk. 119,50
4 Nationalbk. f. Deutſchl. 123,30
4 Pfälzer Bank . . . . . 101,30
144,50
4 Reichsbank
4 Rhein. Kredit=Bank 139,10
4 Wiener Bank=Verein 136,80
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,30
92,50
do. S. 19.
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do.
91,00
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp. Bk. 101,60
92,50
do.
½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
91,10
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,30
do. (unk. 1914) 91,60
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,30
do.
93,30
3½
InProz.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .
3½ do.
.100,90
4 Frankfurt .
95,50
do.
.100,00
4 Gießen .
3½ do.
.100,10
4 Heidelberg
91,50
3½ do.
.100,50
4 Karlsruhe
3½ do.
91,30
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
92,00
4 München .
100,70
3½ Nauheim
92,00
4 Nürnberg .
101,50
3½ do.
4 Offenbach .
99,75
3½ do.
4 Wiesbaden . . . . . . 102,20
3½ do.
4 Worms .
3½ do.
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3½ Cöln=Mindner 100 137,60
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. „ 100 104,90
InProz=
Zf.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe. .
.. . . 136,00
4 Oeſterr. 1860er Loſe 174,10
3 Oldenburger
2½ Raab=Grazer fl. 150
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
fl.
Tlr.
Fs.
Fs.
Fs.
fl.
7 40,10
20 215,50
15 —
15 —
10 —
7 39,30
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do. v. 1858 „ 100 463,00
Ungar. Staats „ 100 392,00
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20 Franks=Stücke . . . .
Oeſterr. 20=Kronen . . . .
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Engliſche Noten . . . . .
Franzöſiſche Noten . . . .
Holländiſche Noten . . . .
Italieniſche Noten . . . .
Oeſterr.=Ungariſche Noten
Ruſſiſche Noten . . . .
Schweizer Noten . . . . .
20,43
16,20
16,90
4,19
20,47
81,15
169,25
80,75
85,00
81,05
Reichsbank=Diskonto .
Reichsbank=Lombard Zsf.
Nummer 96.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Seite 13.
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Seite 14.
Nummer 96,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1916.
Sport.
— Hunde=Ausſtellung Darmſtadt
Nach=
trag der Prämiierung. Im ganzen hatten aus
Darm=
ſtadt und der nächſten Umgegend 85 Beſitzer 97 Hunde
ausgeſtellt, von denen 52 Beſitzer mit Hunden 1. bis 4.
Preiſe erhielten. Die Namen eines Teils derſelben
wurden ſofort nach Schluß der Ausſtellung
veröffeut=
licht, der Reſt konnte erſt nach genauer Durchſicht der
Liſten geſtern bekannt gegeben werden. Es ſind dies
fol=
gende: Val. Arnold I., Pfungſtadt, für deutſche Boxer,
drei 1., einen 4. Preis; A. Bajer, Ober=Ramſtadt, für
deutſche Boxer, vier 1., zwei 4. Preiſe; F. Beyer,
Darm=
ſtadt, für Dobermann, einen 2., einen 3. Preis; F.
Cröß=
mann II., Pfungſtadt, für deutſche Boxer, einen 1.,
einen 3., 1 vierten Preis; L. Crößmann, Pfungſtadt, für
deutſche Boxer, einen 1. Preis; G. Degen, Darmſtadt,
für deutſche Doggen, zwei 1., einen Ehrenpreis; R.
Eller, Darmſtadt, für Dobermann, einen 4. Preis; A.
Engelhardt, Pfungſtadt, für Zwergſpitze, einen 1. Preis;
Leutnant Gerheim, Darmſtadt, für Foxterrier, einen
d., einen 3. Preis; Ernſt Habermann, Darmſtadt, für
deutſche Doggen, einen 3. Preis; Gottl. Hertfelder,
Ober=Ramſtadt, für Zwergſpitze, einen 1. Preis; A.
Holzapfel, Groß=Umſtadt, für Dobermann, einen 2.
Preis; B. Kekulé, Groß=Umſtadt, für Dachshunde, einen
4., einen Ehrenpreis; E. Kunz, Darmſtadt, für
Dachs=
hunde, einen 2. Preis; Leutnant von Lekow, Darmſtadt,
für Dachshunde, einen 3. Preis; H. Lohr, Darmſtadt,
für Dobermann, einen 4. Preis: Mart. Mertens,
Darmſtadt, für Airedale=Terrier, einen 3. Preis; Klem.
Pauly, Eberſtadt, für deutſche Vorſtehhunde, einen 2.,
einen 4. Preis; Zahlmeiſter Rokette, Darmſtadt, für
Dobermann, einen 3., einen 4. Preis, zwei Ehrenpreiſe;
Mart. Röder, Darmſtadt, für Dobermann, einen 2.,
einen 3. Preis; Peter Sauerburger, Darmſtadt, für
altdeutſche Schäferhunde, zwei 1. Preiſe: H. Schäfer,
Eberſtadt, für St. Bernhardshunde, einen 2. Preis;
W. Straub, Darmſtadt, für Dobermann, einen 1., einen
4. Preis; H. Thierolf, Darmſtadt, für Dachshunde, einen
3. Preis: H. Walther, Darmſtadt, für Dachshunde,
einen 1. Preis; H. Wedel, Darmſtadt, für Vorſtehhunde,
einen 1., einen 3. Preis; F. Will, Grube Meſſel, für
Pudel, zwei 2. Preiſe; W. Wittmer, Darmſtadt, für
Vorſtehhunde, einen 1., einen 4. Preis; E. Wurm,
Darmſtadt, für Malteſer, einen 1. Preis: Ludw.
Zimmermann, Darmſtadt, für Dachshunde, einen 3.
Preis.
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Jagd=Rennen. Preis 4000 Mark, Diſtanz 3500 Meter:
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Brieſes Sageſſe (Printen). 3. Hrn F. von Schmidt=
Paulis Gala (Weißhaupt). Tot. 23:10, Pl. 13, 14, 18:10.
Unpl.: Tugela (4.), Pariſienne, Tithonogen, Reine du
jeur, Ariel. Verhalten 4—4 Lg. — Märkiſches
Handi=
cap. Preis 5000 Mark, Diſtanz 3000 Meter. 1. Geſt.
Gürzenichs Aſa (Naſh), 2. Fürſt Hohenlohe=
Oehrin=
gens Quiproquo (Lippold), 3. Herrn Fr. Gronows
Etoile (H. Brown). Tot. 58:10, Pl. 18, 13, 17:10. Unpl.:
Kreml (4), Fiſcher, Myrrha, Ritterſchlag. Kampf, Kopf.
3 Lg. — Owambo=Preis. 5000 Mark, Diſtanz 1200
Meter. 1. Kgl. Haupt=Geſt. Graditz” Baltimore
(Weatherdon) 2. Herrn H. von Tresckows Stör (O.
Müller), 3. Jwnwſeb (Torke). Tot.: 27110, Pl. 21,
*22110. Unpl. Grane (4), Polykrates, Münchhauſen.
Sicher ¾—8 Lg. — Berliner Offizier=Jagd=Rennen.
Ehrenpreis und 8000 Mark, Diſtanz 4000 Meter.
1. Major von Baumbachs Corbais (Lt. von
Baum=
bach), 2. Lt. Stahlknechts Lootſe (Lt. von Mitzlaff),
Rittm. von Goßlers Fighting Pat (Lt. von Raven).
Tot. 145:10, Pl. 19, 12, 12:10. Unpl.: Melton Pet (4),
Fairfax, Erzherzogin, Gay Paris, Politeſſe, Ruſticana.
2—2½—1 Lg. Eichkamp=Handicap. Preis 6200 Mark,
Diſtanz 1600 Meter. 1. Herrn K. von Goſſow=
Schön=
borns Dinas (Kuda), 2. Graf Bernſtorff=Gyldenſteens
(hernot (Jentzſch), 3.— Rittm. von Madeyskis Angriff
(Torke), 3.* Frhrn. S. A. von Oppenheims
Firle=
fanz (Sumpter). Tot. 104:10, Pl. 33, 24, 14, 13:10.
Unpl.: Hades, Don Carlos, Admiral, Adlerhorſt.
Kampf, Kopf—1 Lg. Totes Rennen. — Preis von Golm.
Ehrenpreis und 3000 Mark, Diſtanz 3500 Meter.
1. Graf Frankenbergs Nordpol (Lt. Graf Schmettow),
2 Herrn F. von Beltheims Jaeevurnaſy (Lt. von
Bethuſy=Huc). 3,— Herrn E. Müllers Conte de Fee
(Lt. von Mitzlaff), 3.— Herrn F. Schmidts Dennoch
(Lt. von Zobeltitz). Tot. 46:10, Pl. 20, 23, 15, 9.10.
Unpl.: Lindenwirtin (gef.), Landſturm, Lord Wick,
Ga=
ribaldi, Bluebell, Mumclas. Leicht 1—1½
Tiergarten=Jagd=Rennen. Preis 6000 Mark, Diſtanz
4000 Meter. 1. Herrn K. von Tepper=Laskis Hans (H.
Brown), 2. Herrn H. Widmers Angola (Franke), 3.
Geſt. Brandwerders Dern (Martimſ. Tot. 1610, Pl.
14, 33:10. Unpl.: Edda, George. Leicht 6—2 Lg.
Die Rennen zu Frankfurt a. M.
wur=
den am Sonntag nur von ſchwachen Feldern beſtritten
und nahmen im allgemeinen den erwarteten Verlauf.
Im einleitenden Meliboens=Flach=Rennen gewann
Enges unter Lt. von Görne nach ſcharfem Kampf um
einen Kopf gegen die von ihrem Beſitzer Dr. Rieſe
ge=
ſteuerte Magslieb. Ein gegen den Sieger eingeleater
Proteſt wurde zurückgewieſen. Lt Braune hatte mit
Myrthe und Lohengrin II einen Doppelerfolg zu
ver=
zeichnen. Die genauen Reſultate waren: Melibveus=
Flach=Rennen. 1. Herrn J. Erkens Gyges (Lt. von
Görne), 2. Maaslieb (Beſ.), 3. Warum (Lt. von
Pla=
ten). Tot. 35:10, Pl. 14, 13:10. Unpl.: Merveille, Le
Capiſton. Kampf. Kopf. 2 Lg. — Altkönig=Jagd=
Ren=
nen. 1. Lt. Frhrn. von Roſens Hofnarr (Lt. von
Pla=
ten), 2. Rajah (Beſ.), 3. Bora (Lt. Loſe). Tot. 35:10,
Pl. 14, 14:10. Unpl.: Sophocles. — Feldberg=Jagd=
Rennen. 1. Herrn M. Schmidt=Schröders Myrthe (Lt.
Braune), 2. Baby II. (Beſ.) 3. Patina (Hr. O. Lerbs). I
Tot. 15.10, Pl. 11, 11:10. Unpl.: Hahnepampel. Sicher
1—1 Lg. — Zinneberg=Jagd=Rennen. 1. Lt. von
Volk=
manns St. Mihiel (Lt. Loß), 2. Kingsway (Dr. Rieſe),
3. Schönburg (Lt. von Platenſ. Tot. 72:10, Pl. 21, 14,
21:10. Unpl.: Berceau II., Leavings, Rasper, Finis
(angeh.). Leicht 2—1 Lg. — Taunus=Hürden=Rennen.
1. Geſt. Brandwerders Lohengrin II. (Lt. Braune),
2. Diana (Lt. von Moßner), 3. Barrikade (Dr. Rieſe).
Tot. 16.10, Pl. 11, 12:10. Unpl.: Paneſolo. Sehr leicht
4—1 Lg. — Waldfried=Jagd=Rennen. 1. Major von
Baumbachs Marder (Lt. Fürſt Wrede), 2. Sands (Lt.
von Görne), 3. Forefather (Beſ.). Tot. 37110, Pl. 15,
17:10. Unpl.: Huſſein. Ueberlegen 10—8 Lg.
Rennen zu Leipzig. Totaliſator=Rennen.
Preis 2000 Mark, Diſtanz 1350 Meter. 1 Herrn R.
Erlers Glorioſus (Liſter), 2. Emma Olivia (
Lom=
matzſch), 3. Cara (Aylin). Tot. 67110, Pl. 19, 28, 21:10.
Unpl. Forfar, Hille Bobe, Talanda, Charis. Sicher
* Lg. — Rhode=Rennen. Ehrenpreis und 2000
Mark, Diſtanz 1800 Meter. 1. Mr. H. Sollways
Pre=
mier (Hr. von Weſternhagen), 2. Medicis Pride (
Mä=
jrr von Wuthenau), 3. Longchamps (Dr. Boigt). Tpt.
240:10, Pg. 72. 23, 32:10. Unpl.: Peene, Heiotohoh.
Flo=
wer ſeller, Dreamleß, Bertha, Queyrac. —— April=
Jagd=Rennen. Ehrenpreis und 2100 Mark, Diſtanz
3200 Meter. 1. Herrn W. Fuchs Money Mart (Beſ.),
2. Grünſpecht (Dr. Voigt), 3. Goldorfe (Lt. Schultze).
Tot. 55710, Pl. 18, 13:10. Unpl.: Wieſentheid. Kampf,
Hals—3 Lg. — Frühjahrs=Preis. 15 000 Mark, Diſtanz
2000 Meter. 1. Herrn M. Romanus Walter Stolzing
(Liſter), 2 Wandersmann (Bullock), 3. Saraſate (C.
Aplin). Tot. 33:10, Pl. 13, 12110. Unpl.: Belſazar,
Patriarch. Leicht 34—2 Lg. — Wilhelm Lücke=
Handi=
cap. 3300 Mark, Diſtanz 2000 Meter. 1. Herrn W.
Thiedes Germania I (Bullock) 2. Lockenkopf (Liſter),
3. Michael (E. Anlin). Tot. 18310, Pg. 10, I10. Unpl.;
Aſſalaide. Kampf, Hals-½ Lg. — Frühjahrs=Jagd=
Rennen. Ehrenpreis und 2500 Mark, Diſtanz 3600
Meter. 1. Major von Wuthenaus Eleetrieity II. (Lt.
von Wangenheim, 2. Calino (Dr. Voigt), 3.
Scholar=
ſhip (Hr. von Weſternhagen). Tot. 27.10 Pl. 13, 13.10.
Unpl.: Fitying, Poulbouy, Inverrary. Sicher 1—1 Lg.
Rennen zu Hannover, den 24 April. 1.
Ren=
neu. 1. Bethlen (Beſ.), 2. Guerrir (Beſ.), 3. Andacht
(Lt. Haenichen). Tot. 49:10, Pl. 19, 28, 21:10. Unpl.:
Goldelſe, Londsdale. Ueberlegen 8—10 Lg. — 2.
Ren=
nen. 1. Jutta (Lt. Meyer), 2. Granitha (Lt. von
Pla=
ten), 2. Artus (Beſ.). Tot. 19.10, Pk. 15, 22210. Unpl.;
Ems, Collan, Devol. 3—2 Lg. — 3. Rennen. 1. Hatto II.
(Beſ.), 2. Lord Orville (Lt. von Keller), 3. Gan Lad
(Beſ.). Tot. 34:10, Pl. 13, 12, 18:10. Unpl.: Baron
Mikoſch, Menia, Minersville, Cudmar, Charity
Con=
cert. — 4. Rennen. 1. Jonathan (Beſ.), 2. Baroneß
(Beſ.), 3. Beatrice (Lt. Meyer). Tot. 18:10, Pl. 10,
11:10. Unpl. Merajot, Oadfield, Rhineanne, College,
Bartavelle II. Sicher 1—8 Lg. — 5. Rennen. 1. Giualan
(Beſ.), 2. St. Obrian (Lt. von Wiedesheim). 3.
Smyl=
lum (Lt. Braun). Tot. 32110, Pl. 19, 18.10. Unpl.:
Ri=
colett. Antoninus.
Roi Negre Ueberraſchungsſieger im
Hamburger Frühjahrs=Handicap. Das
zwei Tage umfaſſende Hamburger Frühjahrs=Meeting
nahm am Sonntag bei trübem, unfreundlichem Wetter
feinen Anfang, die Bahn auf dem Horner Moor zeigte
daber nicht den gewohnten Maſſenbeſuch. Die
Haupt=
konkurrenz, das mit 20 000 Mark ausgeſtattete
Früh=
jahrs=Handicap, endete mit einer großen
Ueberraſch=
ung, da Herrn A. Hülſenbuſch Roi Negre nach Kampf
gegen Zoſeph I. Hock und 11 weitere Gegner ſiegte,
Ueber den Verlauf des 1800=Meter=Rennens wird
be=
richtet: Das Feld wurde nach kurzem Aufenthalt am
Start gut geſchloſſen entlaſſen, lockerte ſich aber bald.
Nummer 96,
Joſeph I., Hock und Sideſhip, während die den
Be=
ſchluß bildende Werra II. und Falſchmünzer nie ins
Rennen kamen. Auch Hüon fiel bald zurück, da der
Hengſt am Start von einem anderen Pferde einen
Schlag erhalten hatte. Auf der gegenüberliegenden
Seite hatte ſich Edelmann neben den führenden
Kohi=
nor geſchoben, dahinter lagen Joſeph I., Hock und
Sideſhip. Ende der Seite übernahm Hock allein das
Kommando vor Kohinor, Cape Common und
Jo=
ſeph I. Während Edelmann und bald darauf Sideſhip
dort geſchlagen waren, verbeſſerten Roi Negre und
Ga=
lago ihre Poſition. Kohinor und Cape Common
hiel=
ten ſich nur bis zur Diſtanz im Vordertreffen, dann
drangen Joſeph I. und Roi Negre auf den führenden
Hock ein. Es entſpann ſich ein ſchönes Finiſh, aus
dem Roi Negre mit dreiviertel Längen als
Sieger=
gegen Joſeph I. hervorging. Anderthalb Längen
zu=
rück folgte Hock vor Kohinor und Galagv.
Rr. Die Breslauer Eröffnungs=
Rad=
rennen auf der Bahn von Grüneiche gingen am=
Srnntag bei ſchönem Wetter und gutem Beſuch
vor=
ſich. Die Hauptkonkurrenz, den Großen Frühjahrs=
Preis über 20 und 50 Kilometer, gewann der
Heidel=
bezger Salzmann, indem er beide Läufe als Erſter
be=
endete. Während Salzmann das 30 Kilometer=Rennen
überlegen gewann, hatte er ſeinen Erfolg im zweiten
Lauf nur einem Motordefekt von Scheuermann zu
ver=
danken, der bis fünf Runden vor Schluß trotz aller
An=
griffe von Salzmann die Führung behauptete.
Stell=
brink und Roſenlöcher verſagten. Auch Rütt vermochte
im Hauptfahren keinen Erfolg zu erringen, wurde
vielmehr von Stabe und Wegener leicht geſchlagen.
Der Rheinländer entſchädigte ſich durch die Siege im
Vorgabe= und Prämienfahren.
sr. Emmerich Rath im Dresdener Armee=
Gepäckmarſch geſchlagen. Der bekannte Wettgeher
Emmerich Rath=Prag, der Sieger vieler
internatio=
naler Gehkonkurrenzen, erlitt am Sonntag in dem
über 30 Kilometer führenden Gepäckmarſch Dresden-
Radeberg-Dresden eine unerwartete Niederlage. Am
Start hatten ſich 160 Konkurrenten eingefunden,
dar=
unter 90 Soldaten. Rath=Prag führte bis Radeberg,
wurde dann aber von Albert Schulze=Dresden
einge=
holt. 6 Kilometer vor dem Ziel gab Rath entmutigt
auf, nachdem er ſchon drei Minuten hinter Schulze
zu=
rücklag. Der Dresdener ſiegte in der vorzüglichen Zeit
von 3 Stunden 49 Minuten 50 Sekunden: 2. Sergeant
Salcher vom Bautzener Inkanterie=Regiment Nr. 103
in 3:55-50; 3. Hackenſchmidt=Chemnitz, 3:56:20; 4. Joh.
Jenke=Dresden, 3157.00; 5. A. Paufler vom 13. Jäger=
Vataillon in 3.57.25.
„Bekamen rote Backen.”
Berlin, Ratboſtr. 1907. Inkz, 21. Pliober 190.
„Es iſt mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen für Ihre vorzügliche
Scotts Emulſion meine ganze Anerkennung auszuſprechen, denn
nur durch Scotts Emulſion ſind meine Kinder das geworden, was
ſie jetzt ſind. Franz und Frieda waren ſehr zart, zumal das
Mädchen, das lange nicht ſtehen, geſchweige denn gehen konnte.
Der Zuſtand der beiden Kinder hat mir große Sorge gemacht,
und Sie können gewiß meine Freude begreifen, als ich ſchon nach
der erſten Flaſche bemerken konnte, wie der Appetit der Kinder
zunahm, ſie anfingen, rote Backen zu bekommen und wie das
ganze Ausſehen ein beſſeres wurde. Jetzt läuft das Mädel von
Tag zu Tag mehr und ſie weiß ganz genau, wann ſie Scotts
Emulſion einnehmen muß, denn ſie kommt jedesmal nach dem
Eſſen mit dem Löffel in der Hanb und ſagt: „Frieda will was
haben.‟ Sie und ihr Brüderchen haben Scotts Emulſion von
Anfang an ſehr gerne genommen.” (gez.) Frau Piotrowitz:
Der Grund eines allzu zarten
Knochen=
baues der Kinder und der damit
ver=
bundenen Schwierigkeit im Erlernen des
Gehens iſt auf die Kalkarmut der Knochen
zurückzuführen. Die fehlenden mineraliſchen
Stoffe müſſen dem Körper alſo in Form
eines Kräftigungsmittels zugeführt werden
was am beſten durch Scotts Emulſion
geſchieht. Dank ihrem Gehalt an ſolchen
Subſtanzen feſtigen ſich die Knochen raſch,
werden ſtart und widerſtandsfähig,
Nur echt mit dieſer
Marke-demfiſcher während der dem Lebertran eigene hohe
— dem Garanties Nährwert den Anſatz kräftigen Fleiſches
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Dienstag, den 26. April 1910.
164. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement B 41.
La Traviata.
Oper mit Tanz in 4 Akten
von Joſeph Verdi.
Muſikal. Leitung: Kapellmeiſter Kittel.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek.
Perſonen:
Violetta Valery
. Frl. Suchaner.
Flora Bervoix
. . Frl. Zeiller
Alfred Germont
. Hr. H. Hacker
Georg Germont, ſein Vater Hr. Weber
Gaſton Vicomte von
Létorieres .
. Hr. de Leeuwe
Baron Douphal
. Hr. Schwarze
Marquis von Obigni
Hr. Klotz
Doktor Grenvil.
. Hr. Riechmann
Annina ) in Violetta’s . Frl. Birkholz
Joſeph Dienſten
.Hr. Sautier
Ein Diener bei Flora
.Hr. Waigandt
Nach dem 2. und 3. Akte findet je eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 6 Mk., Fremdenloge 6 Mk.,
Balkonloge 5 Mk., 1. Rang 4.50 Mk., 2. Rang
(1. bis 6. Reihe) 2.50 Mk., (7. und 8. Reihe,
2.— Mk., Sperrſitz (1. bis 13. Reihe) 4.— Mk.)
(14. bis 20. Reihe) 3.20 Mk., Parterre (1. bis
(5. Reihe) 2.70 Mk., (6. bis 8. Reihe) 2.20 Mk.,
1. Galerie 1,20 Mk., 2. Galerie 60 Prs.
Anfang 7 Uhr. — Ende nach 9½ Uhr.
Kartenverkauf von 11—1 Uhr und von
6 Uhr an.
Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtebungen:
Mittwoch, 27. April. 165. Ab.=Vorſtell.
A. 42. Neu einſtudiert: „Das
Käth=
chen von Heilbronn.” Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 28. April. 166. Ab.=Vorſt.
D 42, „Orpheus und Eurydice”
(Gluck). Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 29. April. 167. Ab.=Vorſtell.
C 42. Neu einſtudiert: „Robert und
Bertram.” Kleine Preiſe. Anf. 7 Uhr.
Aus dem Spielplan,
Samstag, den 30. April 1910.
Außer Abonnement.
Zum Beſten des Hoftheater= und
Hof=
muſik=Penſionsfonds bei Abonnements=
Preiſen.
Anfang 7 Uhr.
Die Fledermaus.
Operette in 3 Aufzügen nach dem
Fran=
zöſiſchen des Meilhac und Halevy. Deutſch
bearbeitet von C. Haffner u. Michel Genée.
Muſik von Joh. Strauß.
Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 4.— Mk., Fremdenloge
4.— Mk., Balkonloge 3.50 Mk., 1. Rang
.— Mk., 2. Rang 1.50 Mk., Sperrſitz
2.50 Mk., Parterre 1.80 Mk., 1. Galerie
1.— Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
Die verehrl. Abonnenten haben ein
Vor=
kaufsrecht in der Art, daß ſie ſich am
Mittwoch, den 27. April, gegen
Vor=
zeigung ihrer Abonnementskarten, Plätze
(ihrem Abonnementsplatz entſprechend) an
der Tageskaſſe ſichern können und zwar
Ganz=Abonnenten von 3½ bis 4 Uhr und
Teik=Abonnenten von 4 bis 5 Uhr.
Der allgemeine Kartenverkauf zu dieſer
Vorſtellung findet Donnerstag, den
28. April a) für die Galerien von 1 bis
1¼ Uhr b) für die anderen Plätze von
3½ bis 5 Uhr, ſowie an den
darauffolgen=
en Tagen, vormittags von 11 bis 1 Uhr,
für die noch vorhandenen Plätze an der
Tageskaſſe im Großh. Hoftheater ſtatt.
Aufpolieren von Möbeln
neuen Vereinsjahres: 1. April. (8871aSpezialltät: uſw., ſowie alle vorkom=
(237a
Der Vorſtand.menden Schreinerarbeiten.
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Die Wäſcherei und Bügelanſtalt
Frau Aug. Korbus. Luiſenſtraße 34,
Schmidt, Dieburgerſtr. 36, 2. St. (*10386
Eine Näherin
Kind genommen. Offerten unterlempfiehlt ſich in Kundenhäuſer zum Aus=
J 6 an die Expedition ds. Bl. (*10410 beſſern von Kleider und Wäſche. Eber-
(*10441
Gardinen gebügelt, das Blatt 50 Pfg. Verloren Sonntag, den 24. d. M.,
Bügelei, Schuchardſtraße 9.‟ nachmittags, auf dem Friedhof ein
(*10406 monnaies u. Taſchentuch. Gegen Belohnung
Erbacherſtraße 6, im Hinterhaus part.abzugeben in der Expediton d. Bl. (*10444
4
Schiffsbericht.
Mitgeteilt von dem Vertreter Herrn Adolf
Lauteſchlägerſtraße 7, 1. Stock. Rady, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Hamburg=Amerika=Linie.
8
jeder Art wird zum Bügeln
Wäſche und Glanzbügeln angenom=
Dampfer „Piſa”, von Philadelphia
kom=
men; auf Wunſch abgeholt
(*10244simend, 23. April 7 Uhr morgens auf der
Karlſtraße 63½, 1. St. links. Elbe. Dampfer „Mecklenburg”, von
Weſt=
ſLäſche u. dergl. wird ſorgfältig ausge=indien kommend, 22. April 6 Uhr abends
beſſert. Zu erfr. in d. Exp. (*9989fsoi! in Hamburg.
Außer Abonnement.
Bei ermäßigten Preiſen.
Der Ring des Nibelungen.
Bühnenfeſtſpiel in 3 Tagen u. einem
Vor=
abend von Richard Wagner, unter
Mit=
wirkung des Königl. Württemb.
Kammer=
ſängers Hrn. Oskar Bolz vom Hoftheater
in Stuttgart.
Montag, den 2. Mai 1910: Vorabend,
Das Rheingold.
Loge Hr. Carl Gentner vom Opernhaus
in Frankfurt a. M., als Gaſt.
Dienstag, den 3. Mai 1910: 1. Tag,
Die Walküre.
Siegmund Hr. Bolz.
Freitag, den 6. Mai 1910: 2. Tag,
Siegfried.
Siegfried Hr. Bolz.
Sonntag, den 8. Mai 1910: 3. Tag,
Götterdämmerung.
Siegfried . Hr. Bolz.
Die verehrl. Abonnenten haben ein
Vor=
kaufsrecht in der Art, daß ſie am
Frei=
tag, den 29. April, gegen Vorzeigung
ihrer Abonnements=Karten ſich Plätze
(ihrem Abonnementsplatz entſprechend) für
den Zyklus (vier Abende) ſichern können,
und zwar Ganz=Abonnenten von 3½ bis
4 Uhr, und Teil=Abonnenten von 4 bis
5 Uhr.
Der allgemeine Kartenverkauf für den
Zyklus (vier Abende) findet Samstag,
den 30. April a) für die Galerien von 1 bis
1¼ Uhr, b) für die anderen Plätze von
3½ bis 5 Uhr, ſowie am Sonntag, den
1. Mai, vormittags von 11 bis 1 Uhr, zu
den nachſtehenden ermäßigten Preiſen an
der Tageskaſſe im Großh. Hoftheater ſtatt.
Proſzeniumsloge 16.— Mk., Fremdenloge
16.— Mk., Balkonloge 14.— Mk., I. Rang
12.— Mk., II. Rang 6.— Mk., Sperrſitz
10.— Mk., Parterre 7.20 Mk., 1. Galerie
4.— Mk., 2. Galerie 2.— Mk.
An den betreffenden Vorſtellungstagen
werden Karten nur zu Tageskaſſepreiſen
(Proſzeniumsloge 6.— Mk., Erſter Rang
4.50 Mk., Sperrſitz 4.— Mk. uſw.) verkauft.
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. April 1910.
Nummer 96.
e
e
2
im Brauerei=Ausſchank
Frunstucke Zzum Hessenbräus
Kirchstrasse 3.
(
eingetragener Verein
Wilhelminenſtr. 19, 1. St.
Wilhelminenſtr. 19, 1. St.
Haupt=Versammlung
Montag, den 2. Mai 1910, abends 8½ Uhr,
im Gaſthof Prinz Carl, Karlſtraße 1, 1 Treppe.
Tages=Ordnung.
1. Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr, Rechnungsablage,
Bericht der Rechnungsprüfer, Feſtſetzung des Voranſchlags,
Ergänzungswahl des Vorſtandes.
2. Vortrag des Herrn Regierungsrat, Direktor der
Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank, Bastian
Der Geldmarkt.
Etwaige Anträge bittet man bis längſtens 30. April ds. Js., bei dem
Vorſtand einzureichen.
Wir erſuchen unſere Mitglieder, Herren wie Damen, zahlreich erſcheinen zu wollen.
8856sio)
Der Vorstand.
Verem Staur. Beumten zu Darmstaut.
Einladung zur Mitgliederversammlung
Samstag, den 30. April I. Js., abends 8 Uhr im ſtädt.
Saalbau (Gartenſaal).
Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn Reviſors Erb über die Heſſiſche Beamtenſterbekaſſe;
2. Beratung verſchiedener Vereinsangelegenheiten.
(8950
Der Vorſtand.
Richard Wagner-Verein Darmstadt.
Donnerstag, den 28. April 1910, abends 8 Uhr
im Festsaale der Turngemeinde:
Konzert
des
Wiener Konzertvereins-Orchesters
unter Leitung von Herrn Kapellmeister Martin Spörr.
Programm: 1. Abteilung. 1. Ouvertüre zu Kleist’s „Käthchen von Heilbronn‟
von Hans Pfitzner. 2. Scherzo in E-moll, op. 19, von Karl Goldmark. 3. Ouvertüre
und Bacchanale aus der Oper Tannhäuser” von Richard Wagner. (Pariser
Bearbei-
tung). 2. Abteilung. 4. Fünfte Sinfonie in B-dur von Anton Bruckner. (Sämtliche
Werke werden in Darmstadt zum ersten Male aufgeführt).
(8985
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz zu 5 M., Saal zu 3 M. und
Galerie zu 2 M. in Arnold Bergstraessers Hofbuchhandlung und im Verkehrsbüro;
Studentenkarten zu 1.50 M. bei Georg Thies Nachfolger und Schülerkarten zu 1 M.
abends an der Kasse. — Beitrittserklärungen für das laufende Vereinsjahr,
welche noch vor dem obigen Konzerte erfolgen, berechtigen zum,freien Besuche
desselben. Der Beitrag für den Rest des Jahres (8 Konzerte und Vorträge)
be-
trägt 10 M.
Der Vorstand.
Der koherkafe
Saalbau.
Freitag, den 29. April, abends 8½ Uhr:
Populärwissenschaftlicher
Zh
Vortrag
Hr
mit Lichtbildern
Weltschöpfung, Weltuntergang
und der Halley’sche Komet.
Eine Darstellung d. kosmischen Prozesse
vom Werden u. Vergehen der Weltkörper.
Redner: August Kahl-Hamburg.
Grösster Erfolg in Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Augsburg,
München, Dortmund, Kiel etc. etc.
Karten im Vorverkauf bei Gg. Thies Nachfolger (Leopold
Schutter) zu Mk. 1.50, 1.—, 0.80; an der Abendkasse zu Mk. 2.-
1.50, 1.—. Interessant ausgestattete Verzeichnisse der Lichtbilder
sind an der Kasse à 10 Pfg. erhältlich.
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Dinderbettlädchen, gut erhalten (eichen),
uterh., weiß. Kinderſportwagen 3 für 8 Mk. zu verkaufen
(*10380
. abzug. Dreibrunnenſtraße 3. I. (*10364oi
Friedrichſtraße 18, parterre.
er Dackersgselblau!
Trotz altem Bierpreis habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das ſtärkſt
ein=
gebraute Bier am Platze herzuſtellen und zeichnet ſich dasſelbe als
wohl=
ſchmeckendes, vollmundiges Bier aus, das nur aus erſtklaſſigem Hopfen
und ſelbſtfabriziertem Malz hergeſtellt wird. Außerdem wirkt meine
ausgezeichnet arbeitende Kellerventilation auf einen reinen geſunden Geſchmack
des Bieres hin, wovon ſich jeder überzeugen kann. Es ſind daher alle
Behauptungen von einer geringeren Qualität des Erbacher=Hof=Bräus
— gänzlich ausgeſchloſſen.
Verſand in Flaſchen an Private . . 1 Flaſche 18 Pfg.=
F
„
12 „ 10
in jeder Größe
Verſand in Fäſſern : an Private: . . das Liter 20
Bestellungen nur nach Karlstr. 10 erbeten.
Brauerei G. Grohe.
*10326)
Sektion II der Hessen-Nassauischen
Baugewerks-Berufsgenossenschaft.
Unsere Diensträume befinden sich
ab 25. April 1910 im Hause
Rheinstrasse Nr. 47, 1. St.
8795soi)
Der Vorstand:
Sames.
Catolg-Ohelen
reinigen aie Mieren.
Zur Frühjahrskur trinken Sie bei
Stö=
rungen der Rierenfunktionen und der
harnorgane, Steinleiden und Gicht täge
lich frühmorgens 1 Fl.
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Erfolg zu überzeugen. Fragen Sie Ihren
hausarzt! In allen Kpotheken u. beſſ.
Mineralwaſſerhandlungen erhältlich.
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Literatur u. neueste Brunnenschrift durch Carolabad A. G. Rappoltsweiler, Südvogesen.
I
6
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65
Darmstädter Konsum-, Spar- u.
Produktions-Genossenschaft
Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung.
Telefon 94. Kontor: Schlossgartenplatz 6. Telefon 94.
6
Genosensehat, nicht Seite, nieht Partei
Man frägt nicht, welchen Glaubens jemand sei
Noch welcher Farb, welcher Richtung, nein
Ein Friedenswerk hoch über den Partei’n!
Jedermann kann in diesem gemeinnützigen Institut mit 60 Pfg.
Mitglied werden.
Die Erübrigung wird am Jahresschluß nach Maßgabe der
Waren-
entnahme an die Mitglieder verteilt.
(3098a
Sgsagenannnhanaannennne eahhun h n n e e n en e n e en n n n s h s r e geg eg 5
Zum Abonnement empfohlen:
Blbllothek der Unterhaltung
34. Jahrgang
1910.
una des Wissens.
34. Jahrgang
1910.
Unſere „Bibliothek” hat ſich während ihres 33 jährigen Beſtehens
durch den intereſſanten Inhalt ihrer ſtattlichen Bände, ſowie durch deren
trotz der Billigkeit glänzende Ausſtattung eine von Jahr zu Jahr ſich
mehrenden Zahl von treuen Freunden erworben und iſt daher in
vielen Millionen von Bänden verbreitet.
Ihre Hauptaufgabe beſteht darin:
jedem Bücherliebhaber Gelegenheit zu geben zur Anlegung einer
wirklich gediegenen, ſpannendſte Unterhaltung und eine
uner=
ſchöpfliche Fundgrube des Wiſſens zugleich bietenden
Privatbibliothek.
Die „Bibliothek der Unterhaltung und des Wiſſens” erſcheint in
13 vierwöchentlichen, reich illuſtrierten, elegant in engliſche Leinwand
gebundenen Bänden mit Goldrücken= und Deckelpreſſung. Jeder
Band iſt mit einem hübſchen farbigen Umſchlag verſehen. Um die
An=
ſchaffung auch weniger Bemittelten zu ermöglichen, beträgt der
Abonnementspreis
nur 75 Pfennig für den Band
ein Preis, zu welchem der Buchbinder im einzelnen noch nicht einmal
den bloßen Einband zu liefern im ſtande wäre.
Beſtellungen nehmen Buch= und Kolportagehandlungen, Journal=
Expeditionen ꝛc. entgegen.
Anion Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.
C2879,51)