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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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turen Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.80 Mk. viertelj. Verantwortlichkeit
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ſchriebenen Tagenwird nicht übernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
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werden angenommen in Darmſtadt,
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
X 86.
Donnerstag, den 14. April.
1910.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Die Reichswertzuwachsſtener.
* Der dem Reichstag zugegangene Entwurf
eines Z u wachs ſteuergeſetzes ſieht, wie
in Ergänzung bezw. Berichtigung der geſtrigen
Ausführungen mitgeteilt ſei, die Erhebung einer
Abgabe (Zuwachsſteuer) beim Uebergang des
Eigen=
tums an inländiſchen Grundſtücken, ſowie beim Uebergang
von Berechtigungen vor, für welche die ſich auf
Grund=
ſtücke beziehenden Vorſchriften gelten. Als ſteuerpflichtiger
Wertzuwachs gilt der Unterſchied zwiſchen dem
Erwerbs=
preis und dem Veräußerungspreis. Iſt ein Preis nicht
vereinbart oder nicht zu ermitteln, ſo tritt an deſſen Stelle
der Wert des Gegenſtandes. Die Steuerpflicht trifft den
Veräußerer. Den Gemeinden, in denen eine
Zuwachs=
ſteuer bereits am 1. April 1909 in Geltung war, bleibt der
bisherige Durchſchnittsertrag für fünf Jahre geſichert, im
übrigen ſollen die Gemeinden 40 Prozent des
Er=
trags der Zuwachsſteuer erhalten, die Bundesſtaaten
als Ausgleich für die Verwaltungskoſten 10 Prozent, die
übrigen 50 Prozent verbleiben dem Reich. Die Bemeſſung
der Zuwachsſteuer erfolgt nach Staffelſätzen, wobei für die
Abſtufung der Steuer nicht die abſolute Höhe des
Zu=
wachſes, ſondern deſſen Verhältnis zum Erwerbspreis
maßgebend iſt. Die Steuerſätze bewegen ſich bei 30
jähri=
ger Beſitzdauer zwiſchen 5 und 12 Prozent und erhöhen
ſich bei nicht mindeſtens 30jährigem Beſitz für jedes Jahr
der kürzeren Beſitzdauer um 7 Prozent des
Steuer=
betrages, während andererſeits bei mehr als
zehnjähri=
gem Beſitz von dem ſteuerpflichtigen Zuwachs für das erſte
Jahr der längeren Beſitzdauer 4 Prozent und für jedes
fernere Jahr weitere ¾ Prozent des Erwerbspreiſes
bis zum Höchſtbetrag von 10 Prozent ſteuerfrei gelaſſen
werden. Der Steuerſatz beträgt 5 Prozent bei einem
ſteuerpflichtigen Wertzuwachs von nicht mehr als 10
Pro=
zent des Erwerbspreiſes und erreicht die Höhe von 12
Pro=
zent bei einem Wertzuwachs von mehr als 400 Prozent
des Erwerbspreiſes. In § 89 Abſ. 1 des
Reichsſtempel=
geſetzes vom 15. Juni 1909 wird ſtatt ½ Prozent ½
Pro=
zent geſetzt; Abſatz 6 und 7 werden geſtrichen. Der
100prozentige Zuſchlag zur
Grundwechſelab=
gabe, der dem Reich nach § 90 des genannten Geſetzes
bis zum 1. April 1912 zuſtehen würde, wird bis zum
1. Juli 1914 erhoben. Erreicht der jährliche Anteil des
Reiches an der Zuwachsſteuer den Betrag von 25
Millio=
nen Mark nicht, ſo kommt der Zuſchlag erſt mit dem 1. Juli
des Jahres in Wegfall, in dem dieſe Vorausſetzung
ein=
tritt. Der Geſetzentwurf enthält außerdem Beſtimmungen
über die Fälle, in denen die Zuwachsſteuer nicht
er=
hoben wird, z. B. beim Erwerbe von Todes wegen,
ſowie bei wirklichen Schenkungen unter Lebenden und bei
der Begründung und Fortſetzung der ehelichen
Güter=
gemeinſchaft uſw., ſowie über die zum Erwerbspreis
hin=
zuzurechnenden und vom Veräußerungspreis in Abzug zu
bringende Beträge.
Der Kampf im Baugewerbe.
* In einer längeren vom Verband der
Arbeit=
geber des Baugewerbes ausgehenden Darlegung
heißt es:
Es muß die Grenzlinie gezogen werden, bis zu
wel=
cher das Recht des Arbeitaebers, in ſeinem Betriebe zu
be=
ſtimmen, unantaſtbar bleiben, nicht dem Spruche der
Ge=
werkſchaftsführer unterworfen ſein ſoll. Die
Unternehmer=
verlangen nicht mehr, als was in jedem anderen Betriebe,
in jeder Verwaltung recht iſt. Den Arbeitgebern wird
von der ſozialdemokratiſchen Preſſe frivoles Spiel
vor=
geworſen, die Verantwortung für die zungeheure
wirt=
ſchaftliche Schädigung” zugeſchoben. So etwas hat man
bei den Abertauſenden von Streiks, die die Arbeiter
vom Zaune gebrochen haben, um ihre Forderungen
durch=
zudrücken, niemals gehört. Nun die Arbeitgeber endlich
auch geeinigt daſtehen und ſich nicht mehr als Spielball
der Gewerkſchaftsführer benutzen laſſen wollen, erſcheint
dieſen deren Vorgehen — frivol. Wir können darin, daß
die Arbeitgeber an Forderungen feſthalten, die bisher
lediglich im Baugewerbe nicht ſelbſtverſtändlich waren,
nichts Frivoles erblicken.
Die württembergiſche Regierung hat bei
den württembergiſchen Arbeitgebern Erkundigungen
dar=
über eingezogen, wie ſie ſich zu einem
Vermittlungs=
verſuch der Regierung bei dem angekündigten
Tarif=
kampf verhalten würden. Dieſe Erkundigung hat jedoch
ergeben, daß die Arbeitgeber, wenigſtens zurzeit, jedem
Vermittlungsverſuch der Regierung ſchon deshalb ableh= ſ.
nend gegenüberſtehen, weil ſie dem Deutſchen Arbeitgeber=
Bund gegenüber gebunden ſind. Unter dieſen Umſtänden
hat die Regierung im jetzigen Zeitpunkt von der
Einlei=
tung formeller Verhandlungen mit beiden Teilen als
kei=
nerlei Erfolg verſprechend abgeſehen.
Die in Berlin am Dienstag zwiſchen den
Vertre=
tern der Arbeitgeber und den Beauftragten der Maurer
und Bauhilfsarbeiter erneut begonnenen Verhandlungen
dauerten faſt ſechs Stunden und wurden erſt gegen
10 Uhr abends beendigt. Ein endgültiges Ergebnis
wurde einſtweilen nicht erzielt.
Inzwiſchen ſind weitere Ausſperrungen
ver=
fügt worden in Mainz, Dresden, Halle, Königsberg,
Lübeck, Magdeburg, München, Mannheim und Plauen.
Die Chronfolge im Fürſtentum Monaco.
* In der Tatſache, daß der Fürſt Albert von
Monaco das von ihm errichtete Ozeanographiſche
Mu=
ſeum dem Pariſer „Inſtitut Océanographique”
angeglie=
dert hat, haben einige franzöſiſche Blätter einen
vorberei=
tenden Schritt zum künftigen Uebergange des Fürſtentums
an Frankreich ſehen wollen und hinzugefügt, dieſer
Ueber=
gang ſei um ſo wahrſcheinlicher, als der Erbprinz
Louis im Lande zu wenig beliebt ſei, um einſt, nach
ſeines Vaters Tode, die Unabhängigkeit Monacos
auf=
recht erhalten zu können. Andererſeits iſt es viel bemerkt
worden, daß der Erbprinz Louis bei der feierlichen
Ein=
weihung des Ozeanographiſchen Muſeums nicht zugegen
war, daß aber der Herzog von Urach, ein Vetter des
Fürſten Albert, der Feier beiwohnte.
Hierzu ſchreibt man der „N. G. C.” von
gutunter=
richteter Seite: Der Fürſt von Monaco hat ſein Muſeum
wohl nur deshalb an das Pariſer Inſtitut angegliedert,
weil er ein gedeihliches Zuſammenarbeiten dieſer beiden
wiſſenſchaftlichen Anſtalten ermöglichen und die
Gewiß=
heit haben wollte, daß das Muſeum zu Monaco, wenn er
einſt die Augen geſchloſſen haben wird, auf
wiſſenſchaft=
licher Höhe bleibt. Der Gedanke, ſein Land zu Lebzeiten
oder im Augenblicke ſeines Todes an Frankreich
abzutre=
ten, liegt dem Fürſten vollſtändig fern und wäre auch,
aus mancherlei Gründen, unausführbar. Dagegen
ſpre=
chen ernſthafte Anzeichen dafür, daß der Erbprinz
Louis nach dem Willen ſeines Vaters nicht zur
Regie=
rung gelangen ſoll und daß Fürſt Albert bereits die
ent=
ſcheidenden Schritte getan hat, um ſeinen Sohn von
ſeiner Nachfolge auszuſchließen. Er hat ſich
ſchon ſeit Jahren von ihm losgeſagt, hauptſächlich wohl,
weil der Erbprinz — entweder in freier Verbindung oder
in einer vom Vater nicht genehmigten und daher gegen
das fürſtliche Hausgeſetz von 1882 verſtoßenden Ehe
mit einer Dame einfachen Standes zuſammenlebt, die ihn
mit mehreren Kindern beſchenkt hat. Da der Fürſt
abſo=
luter Souverän iſt, kann er ſeinen Sohn ohne weiteres
durch einen einfachen Willensakt, z. B. durch ſein
Teſta=
ment, von der Thronfolge ausſchließen. Der jetzt 39
jäh=
rige Erbprinz Louis iſt das einzige Kind aus der erſten,
1869 geſchloſſenen und 1880 aufgelöſten Ehe des Fürſten
mit Lady Mary Douglas=Hamilton, wiedervermählter
Gräfin Taſſilo Feſtetics von Tolna. Die zweite, 1889
ge=
ſchloſſene und 1902 getrennte Ehe des Fürſten Albert mit
der verwitweten Herzogin von Richelieu, geborenen Alice
Heine, blieb kinderlos. Der Erbprinz Louis iſt der letzte
Sproß des Hauſes Grimaldi=Monaco. Scheidet er für die
Thronfolge aus, ſo geht dieſe nach dem Hausgeſetze an
die Nachkommenſchaft weiblicher Linie des Fürſtenhauſes
über. Als nächſter Thronanwärter käme dann der Herzog
Wilhelm von Urach, Graf von Württemberg, in Betracht,
der das Haupt eines katholiſchen morganatiſchen
Seiten=
zweiges des württembergiſchen Königshauſes und ein
Sohn der 1897 verſtorbenen Prinzeſſin Floreſtine von
Monaco, einer Vaterſchweſter des Fürſten Albert, iſt. Der
Herzog iſt 46 Jahre alt, mit der Herzogin Amalie in
Bayern, der einzigen Tochter erſter Ehe des verſtorbenen
Herzogs Karl Theodor, verheiratet und Vater von ſieben
Kindern. Er befehligt als Oberſt die 26. Kavalleriebrigade
in Ludwigsburg. Der Herzog iſt ſehr religiöſen Sinnes,
und die Frage, ob unter ſeiner Regierung der Spielbank
von Monte Carlo noch ein ſehr langes Daſein beſchieden
wäre, erſcheint uns nicht ganz unbegründet.
Dertſches Reid.
* Die nach der Verfaſſung notwendige zweite
Abſtim=
mung über die preußiſche Wahlrechtsreform
iſt nun auch vorüber, und nun hat noch das Herrenhaus
das Wort, um entweder der „Reform” in der Faſſung der
Zweiten Kammer zuzuſtimmen oder Abänderungen vor=
zunehmen, die dann erſt wieder der Billigung des
Abge=
ordnetenhauſes bedürfen. Wie zu erwarten war, iſt es
bei der zweiten Abſtimmung des letzteren bei den
Be=
ſchlüſſen vom 16. März geblieben und die einzelnen
Par=
teien beharrten auf ihrer damals eingenommenen
Stel=
lung, ſo daß die Vorlage nur mit der konſervativ=
kleri=
kalen Mehrheit zur Annahme gelangte, während die
Frei=
konſervativen, die Nationalliberalen, die Polen und die
Parteien der Linken aus dieſem oder jenem Grunde
da=
gegen ſtimmten. Der Wunſch der Regierung und der
Konſervativen, auch andere bürgerliche Parteien möchten
der „blau=ſchwarzen” Mehrheit beitreten und vor dem
Volke die Verantwortung mitübernehmen, iſt nicht in
Er=
füllung gegangen, und es war auch nicht zu erwarten, daß
die Liberalen, entgegen ihrer früheren Haltung, ſich mit
einer ſolchen Reform einverſtanden erklären ſollten, die
gegenüber dem Regierungsentwurf noch eine
Verſchlech=
terung bedeutet. Irgendwelche neue Momente kamen bei
der Beratung am Montag nicht zum Vorſchein, es war in
den letzten Monaten über die Wahlrechtsreform eben alles
geſagt worden, was nur geſagt werden konnte.
— Gegenüber der von Juſtizrat Michaelis, dem
An=
walt von Herrn Hellfeld, ausgehenden Mitteilung zum
Falle Hellfeld, die dieſer Tage veröffentlicht wurde,
teilt Rechtsanwalt Alexander Loeb, der Vertreter des
Bank=
hauſés Mendelsſohn u. Co., mit: Bekanntlich erhob am
29. Dezember 1909 der preußiſche Miniſter der
Auswär=
tigen Angelegenheiten in der Zwangsvollſtreckungsſache
Hellfeld gegen den Fiskus des ruſſiſchen Reiches den
Kompetenzkonflikt, weil er den Rechtsweg für
unzuläſſig erachtet hat. Bis jetzt hat der
Kompetenz=
gerichtshof ſein Urteil nicht gefällt. Infolge der Erhebung
des Kompetenzkonfliktes iſt gemäß den Paragraphen 7
und 19 der Verordnung vom 1. Auguſt 1879 das
Verfah=
ren unterbrochen und die einſtweilige Einſtellung der
Zwangsvollſtreckung von Amtswegen angeordnet worden.
Die Unterbrechung hat zur Folge, daß die Beſchwerdefriſt
für die ruſſiſche Regierung noch nicht abgelaufen iſt. Die
Unterbrechung und Einſtellung dauert noch fort, deshalb
iſt auch eine Erledigung der Erinnerung und Beſchwerde
der Drittſchuldnerin, der Firma Mendelsſohn, gegen den
Pfändungsbeſchluß noch nicht erfolgt. Weder die
Pfändung, noch die Ueberweiſung iſt daher rechtskräftig
geworden, und zwar weder gegenüber der ruſſiſchen
Re=
gierung, noch gegenüber der Drittſchuldnerin. Bei dieſem
Sach= und Rechtsſtande fehlt einer etwaigen Klage
Hell=
felds gegen die Drittſchuldnerin zurzeit die Grundlage:
— Die endgültige preußiſche Geſetzesvorlage
über Einführung der Schiffahrtsabgaben
auf deutſchen Flüſſen iſt Zeitungsmeldungen zufolge vor
ihrer Beratung im Bundesrat am Samstag den
einzel=
ſtaatlichen Regierungen zur Kenntnisnahme zugeſtellt
worden. Das Geſetz, deſſen Annahme im Bundesrat Mitte
Mai erwartet wird, hat — vorbehaltlich der Zuſtimmung
des Reichstags — den 1. April 1911 als
Einführungs=
termin der Abgaben vorgeſehen. Im Anſchluß an die
bevorſtehende Einführung von Schiffahrtsabgaben auf
deutſchen Flüſſen haben zwiſchen Bayern und Preußen die
amtlichen Vorverhandlungen über Errichtung des
Schiff=
fahrtskanals Donau=Main=Rhein begonnen. Der von
Preußen unterhalb Aſchaffenburg zu übernehmende
Kanal=
teilbau ſoll 1912 begonnen werden.
— Am Montag trat die allgemeine
Delegiertenver=
ſammlung der aus 20 Bezirksgruppen beſtehenden
Orga=
niſation Berlin des Hanſabundes für Gewerbe,
Han=
del und Induſtrie zu einer Sitzung zuſammen, um zu der
von der Reichspoſtverwaltung beabſichtigten
Aende=
rung der Fernſprechgebührenordnung
Stel=
lung zu nehmen. Die Verſammlung trat einmütig einer
Entſchließung bei, in der erklärt wird, daß der Entwurf
der Fernſprechgebührenordnung, der nach Meinung des
Reichspoſtamts durch Abſchaffung der Pauſchalgebühren
mit einer auch aus techniſchen Gründen wünſchenswerten
Verringerung der Geſpräche um 25 Prozent rechnet, auf.
verkehrsfeindlichen und unkaufmänniſchen Anſchauungen
beruhe, wie ſie von einer Behörde, die zur Förderung des
Verkehrs da iſt, und deren Gedeihen von der Anwendung
kaufmänniſcher Geſichtspunkte abhängt, nicht erwartet
wer=
den dürfte. In der jetzt vorgeſchlagenen Verteuerung
die=
ſes unentbehrlichen und techniſch noch erheblich
verbeſſe=
rungsfähigen Verkehrsmittels ſei deshalb eine Maßregel
zu erblicken, die nicht nur jene breiten Schichten der
Bevöl=
kerung, ſondern auch die Reichspoſtverwaltung ſelbſt
ſchä=
digen müßte. Erhebliche Ueberſchüſſe würden eher durch
eine Herabſetzung als durch eine Erhöhung der Gebühren
erzielt werden und die dringend nötige Populariſierung
Seite 2.
Nummer 86.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
des Fernſprechweſens könne erreicht werden durch eine
überaus billige Grundtaxe und eine ſehr mäßige
Geſpräch=
gebühr. Die Delegiertenverſammlung beſchloß, dieſe
Ausführungen dem Reichskanzler, dem Staatsſekretär des
Reichspoſtamtes und dem Reichstag zur Kenntnis zu
bringen.
Der Deutſche Handelstag trat am geſtrigen
Mittwoch im Langenbeckhauſe in Berlin zu ſeiner 36.
Voll=
verſammlung zuſammen, zu der Vertreter der zuſtändigen
Reichs= und Staatsbehörden erſchienen waren. Der
Staatsſekretär des Innern Dr. Delbrück begrüßte den
Handelstag im Namen des Reichskanzlers. Präſident
Kämpf teilte mit, daß der Handelstag im Jahre 1911 ſein
50jähriges Beſtehen feiern werde, und daß der Ausſchuß
beſchloſſen habe, die betreffende Vollverſammlung ſolle in
Heidelberg abgehalten werden, derjenigen Stelle, wo der
Handelstag vor 50 Jahren zum erſten Male getagt habe.
Sodann begann die Beratung des
Reichsverſicherungs=
ordnung.
Im Landesausſchuß von Elſaß=
Lothringen wurde die
Militäranwärter=
frage behandelt. Sodann erhielt Dr. Pfleger (Zentr.)
das Wort und erhob zum zweiten Male den Vorwurf,
daß im Prozeß Gneiße=Wetterlé ein
Tendenz=
urteil gefällt worden ſei. Wenn der Unterſtaatsſekretär
Dr. Petri dieſe Behauptung als eine unerhörte
Beleidi=
gung der Kolmarer Strafkammer auf Grund der im
Diſziplinar=Unterſuchungsverfahren abgegebenen
Zeugen=
ausſagen zurückgewieſen habe, ſo könne er, Dr. Pfleger,
nur ſagen, der Unterſtaatsſekretär habe nur die günſtigen
Stellen der Zeugenausſagen zuſammengeſtellt, dagegen
die beleidigenden ausgelaſſen. Er beantrage die
Verle=
ſung einer weiteren Reihe von Zeugenausſagen oder die
Unterſuchung durch eine Kommiſſion. Der
Unterſtaats=
ſekretär wies dieſe unerhörten Verdächtigungen zurück und
erklärte, daß durch den Antrag eine völlige Verleſung der
Unterſuchungsakten notwendig werde. Dieſe Verleſung
wurde dann über zwei Stunden lang bei faſt leerem
Hauſe und unter vollſtändiger Unaufmerkſamkeit
vorge=
nommen, konnte aber noch nicht zu Ende geführt werden
und wird fortgeſetzt. Auf Grund dieſer Verleſung ſollen
dann die Abgeordneten ein Urteil über die Parteilichkeit
oder Unparteilichkeit der Kolmarer Richter fällen.
Ausland.
Im engliſchen Unterhauſe befragte Lord Beresford
Mac Kenna erſtens, ob die Admiralität irgendwelche
Mit=
teilung von offiziellen oder nichtoffiziellen Quellen
erhal=
ten habe, daß Oeſterreich ſich tatſächlich auf den Bau
von Schlachtſchiffen des Dreadnought=Typs
einge=
laſſen habe; zweitens, wenn dies der Fall ſei, wieviele
Schiffe der Dreadnought=Klaſſe nach den eingegangenen
Berichten auf Stapel gelegt worden ſeien, und ſchließlich,
ob die Admiralität irgendwelche offizielle Mitteilung
er=
halten habe, derzufolge ſie glauben könne, daß weitere
Fahrzeuge vom Dreadnought=Typ in naher Zukunft von
Oeſterreich auf Stapel gelegt werden ſollten. Mac Kenna
erwiderte, er habe bereits erklärt, keine offizielle Mitteilung
über den Bau öſterreichiſch=ungariſcher Schlachtſchiffe zu
be=
ſitzen. Es würde nicht opportun ſein, auf Grund nichtoffi=
Talleyrands Frau.
Nach neuen Quellen.
** In den erſten Monaten des Jahres 1802
veg=
breitete ſich in Paris das überraſchende Gerücht, daß
Herrvon Talleyrand, der ehemalige Biſchof von
Autun, der jetzt als Miniſter der auswärtigen
Ange=
legenheiten nächſt Bonaparte der mächtigſte Mann der
Republik war, im Begriffe ſtehe, ſich zu verheiraten.
Und man flüſterte ſich den Namen der Dame zu, einer
Ausländerin, die ſich noch nicht lange in Paris
auf=
hielt, deren blonde Schönheit in den Salons der
repu=
blikaniſchen Geſellſchaft das höchſte Aufſehen
hervor=
gerufen hatte und über die eine Menge kleiner
Geſchich=
ten und Anekdoten im Umlauf waren. Das Gerücht,
das den meiſten mit Rückſicht auf die geiſtliche
Ver=
gangenheit Talleyrands ganz unglaubhaft erſchienen
war, bewahrheitete ſich. Talleyrand hatte ſich in der
Tat zur Heirat entſchloſſen. Der erſte Konſul
Bona=
parte hatte ihm die Bedingung geſtellt, ſich von
Ma=
dame Grand, einer Freundin, die ſeinem Herzen
teuer war und bei den prächtigen Feſten in ſeinem
Hauſe die Rolle der Wirtin ſpielte, entweder zu
tren=
nen oder ihr ſeinen Namen zu geben. Er hatte ſich
für das letzte entſchieden.
Wer war Madame Grand? Sie hieß mit ihrem
Mädchennamen Cathérine Noél Worlée und war am
21. November 1762 in Indien, in der kleinen däniſchen
Kolonie Tranquebar, geboren. Aber Bernard de
La=
combe ſtellt in einem ſoeben in Paris erſchienenen
Werke über das Privatleben Talleyrandss feſt, daß ſie
trotzdem keine Dänin war, wie man es häufig
behaup=
tet hat, ſondern von franzöſiſchen Eltern ſtammte. Ihr
Vater bekleidete das Amt eines Hafenkapitäus. Mit
fünfzehn Jahren galt Cathérine Worlée für das ſchönſte
Mädchen des Ortes, und bald darauf folgte ſie einem
jungen, bei der indiſchen Verwaltung angeſtellten
Eng=
länder George Francis Grand als Frau in ſein Heim
nach Kalkutta. Sie paßten ſchlecht zueinander, der
ſchwerfällige und unbeholfene Engländer und die junge
Kreolin, deren leichte, anmutige Erſcheinung ein
ver=
führeriſcher Zauber umgab. Auch dauerte das Glück
ihrer Ehe nur ein einziges Jahr. Sir Philip Francis,
den man für den Verfaſſer der Junius=Briefe hält und
der damals das Amt eines Rates bei der Regierung
von Bengalen inne hatte, wurde der Störenfried. Als
er auf einer Strickleiter aus dem Fenſter von Madame
Grand während der Abweſenheit ihres Gatten
herab=
kletterte, fiel er deſſen Dienerſchaft in die Hände. Man
verſichert, daß Mr. Grand ſich ſein eheliches Ungemach
ſehr zu Herzen nahm. Er forderte Sir Philip Franeis
zum Zweikampfe auf Leben und Tod, erhielt aber nur
eine ſpöttiſche Antwort, und am 6. März 1779 ſprach der
* La vie privée de Talleyrand. Par Bernard de
Lacombe, Paris 1910.
zieller Mitteilungen eine Erklärung zur offiziellen
Beant=
wortung einer Anfrage im Unterhauſe abzugeben. Lord
Beresford fragte hierauf, ob Mae Kenna wiſſe, daß dieſe
Schiffe auf Stapel gelegt worden ſeien. Mac Kenna
er=
widerte: Wenn ich es wüßte, ſo würde ich es nur durch
inoffizielle Mitteilungen wiſſen, und es würde höchſt
in=
opportun ſein, eine ſolche Mitteilung in einer offiziellen
Antwort auf eine Anfrage weiterzugeben, denn dies würde
höchſt wahrſcheinlich die Quelle andeuten, aus der ich ſie
empfangen hätte.
Der ſpaniſche Miniſterrat hat beſchloſſen, noch dieſe
Woche das Handſchreiben der Kammerauflöſung
zu veröffentlichen. Die Kammerwahlen werden am 8.
Mai und die Senatswahlen am 22. Mai ſtattfinden. Das
Parlament wird zwiſchen dem 12. und 15. Juni einberufen
werden. Der Kabinettschef Canalejas hat Moret den
Vorſitz des Kongreſſes angeboten, Moret hat aber
abge=
lehnt. Es heißt nunmehr, daß dieſer hervorragende Poſten
dem jetzigen Geſandten in Paris, Leo di Caſtill, angeboten
wird.
Der Unterrichtsminiſter brachte bei der ruſſiſchen
Duma eine Geſetzesporlage ein, durch die Frauen, die in
Rußland oder im Auslande Hochſchulen abſolviert haben,
das Recht erteilt wird, ein Univerſitätsexamen abzulegen,
das ihnen die gleichen Rechte für eine gelehrte
unterricht=
liche Tätigkeit einräumt wie den männlichen Kandidaten.
Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten brachte eine
Ge=
ſetzesporlage ein, für den Bau einer Eiſenbahn auf dem
linken Newa=Ufer zum Anſchluß der finniſchen Bahnen an
das Reichsnetz einen Kredit von 1717200 Rubeln zu
ge=
währen.
Dem „Temps” wird aus Marokko gemeldet: Der
franzöſiſche Geſandte habe die Aufmerkſamkeit
des Maghzen darauf gelenkt, daß der Sultan Muley
Hafid noch immer keine Anſtalten getroffen habe, um
die von ihm betreffs folgender Punkte gegebenen
Ver=
ſprechungen zu erfüllen: Ernennung der Mitglieder für die
Kommiſſion zur Liquidierung der Schuldforderungen der
Ausländer; Verhaftung und Beſtrafung der an dem
Blut=
bad von Caſablanca Beteiligten; Durchführung des
Pro=
gramms betreffend die Funkentelegraphie; Beſtrafung
je=
ner Kaids, die ſich willkürlicher und feindſeliger
Handlun=
gen gegen die Franzoſen ſchuldig gemacht haben;
Autono=
mie der franzöſiſchen Militärmiſſion in Fez; Beſtätigung
des Auftrages zur Unterdrückung des Waffenſchmuggels;
Unterſagung der Anſammlung ſcherifiſcher Mahallas in
der Nachbarſchaft des Schaujagebiets; endgültige Abreiſe
der türkiſchen Inſtrukteure aus Fez und ſchließlich
unge=
ſchmälerte Anwendung des Artikels 60 der Algecirasakte
betreffend das Recht der Ausländer auf Erwerbung von
Grundeigentum.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. April.
* Vom Hofe. Der Erbgroßherzog und Prinz
Ludwig führen geſtern vormittag 11 Uhr 13 Min. der
„Darmſt. Ztg. zufolge nach Lich.
Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Poſtſekretär Georg Wenzel
in Alsfeld das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
oberſte Gerichtshof in Kalkutta die Trennung ſeiner
Ehe aus. Sir Philip Francis wurde verurteilt, dem
beleidigten Ehemann 50000 Rupien Schadenerſatz zu
zahlen, und nahm Madame Grand unter ſeinem Dache
auf. Ihr Zuſammenleben währte ungefähr ein Jahr.
Im November 1780 verließ Madame Grand Indien
für immer, und einige Zeit darauf tauchte ſie zum
erſten Male in Paris auf. Ihre Juwelierrechnungen
und ihre Mietverträge verraten, daß ſie ein
glänzen=
des, ſorgenfreies Daſein führte. Reiche Männer
ge=
ſetzteren Alters der Finanzwelt beſtritten die Koſten
ihrer kuxnriöſen Lebenshaltung. Daneben aber ſagte
man ihr noch manches andere galante Abenteuer mit
jüngeren Herren des Hofes nach. Vor der Revolution
flüchtete ſie nach London. Unter dem Schutze eines
genueſiſchen Diplomaten Chriſtophoro Spinolo kehrte
ſie nach Frankreich zurück, und von 1798 an nannte man
ihren Namen nur noch in Verbindung mit dem
Talley=
rands.
Die erſte Begegnung zwiſchen Talleyrand und
Madame Grand iſt oft und auf ſehr verſchiedene Weiſe
geſchildert worden. Am wahrſcheinlichſten iſt es, daß ſie
ſich an ihn wandte, um Schutz vor der Polizei zu ſuchen,
von der ſie verdächtigen Umganges mit den Royaliſten
beſchuldigt wurde. Sicher iſt es, daß die Reize der
be=
reits Sechsunddreißigjährigen auf Talleyrand gleich
beim erſten Anblicke einen ſtarken, faszinierenden
Ein=
druck bewirkt haben müſſen. Denn ſchon ſehr bald zog
ſie zu ihm in das Hotel de Gallifet, das er zu jener Zeit
bewohnte, und räumte er ihr an ſeiner Seite den Platz
der Hausfrau ein. Das entſprach den Sitten und
An=
ſchauungen der Revolution. Aber Bonaparte nahin
ehrlichen oder geheuchelten Anſtoß daran. War der
künftige Kaiſer doch bemüht, die Grundlagen der
geſell=
ſchaftlichen Ordnung wieder herzuſtellen, und nachdem
ihm zu Ohren gekommen war, daß die Frauen einiger
fremder Diplomaten wegen der Anweſenheit der
Madame Grand das Miniſterium der auswärtigen
An=
gelegenheiten nicht betreten wollten, befahl er
Talley=
rand, die „ſchöne Indierin” daraus zu entfernen oder
zu heiraten.
Es dauerte ſehr lange, bis Talleyrand ſich mit
Madame Grand trauen laſſen konnte. Dazu waren erſt
umſtändliche Verhandlungen mit der Kurie und war
eine etwas gewaltſame Auslegung ihrer Entſcheidung
durch Bonaparte notwendig. Und in letzter Stunde
ließ ſich obendrein noch Mr. Grand plötzlich in Paris
ſehen und mußte mit einem fetten Amte wieder in die
Kolonien abgeſchoben werden. Am 10. September 1802
wurde die Trauung dann auf dem Standesamte des
10. Pariſer Bezirkes vollzogen. Madame Grand war
Madame de Talleyrand geworden und am Ziele ihrer
hartnäckig verfolgten Wünſche. Talleyrand aber
er=
kannte bald, welche ungeheure Torheit er begangen
hatte. Seine Heirgt wurde für ihn eine ununterbrochene
Kette von Aergerniſſen und Demütigungen. Napoleon
behandelte Frau von Talleyrand mit unverhohlener
Geringſchätzung und ſoll am erſten Abend, an welchem
Ernannt wurde Otto Becker in Nidda zum
Schreibgehilfen bei dem Amtsgericht Nidda.
Keine Begegnung zwiſchen Kaiſer und
Groß=
herzog. Die durch die Blätter gegangene Notiz von
einer Zuſammenkunft zwiſchen Sr. Majeſtät dem
Kai=
ſer und Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog iſt
un=
richtig, ebenſo die, daß eine Begegnung in Gießen
erfolgen wird. Mit Rückſicht darauf, daß die am
Groß=
herzoglichen Hofe zu Beſuch geweſenen Kinder des
Kronprinzen von Griechenland an Scharlach
er=
krankt ſind, ſoll vielmehr, wie wir an zuſtändiger=
Stelle erfahren, diesmal keine Zuſammen
kunft=
der beiden Monarchen ſtattfinden.
*:: Das Kriegsgericht der 25. Diviſion ſetzte
geſtern die neulich zwecks weiterer
Zeugenvernehm=
ung ausgeſetzte Verhandlung gegen den
Unteroffi=
zier Michael Groh vom Dragoner=Regiment Nr. 23.
wegen Mißhandlung eines Untergebenen fort. Der=
Angeklagte hatte beim Putzen im Stalle einen
Rekrus=
ten, deſſen Pferd in den Nachbarſtall ſprang, am
Kra=
gen gepackt und über die Zwiſchenſchranke gezogen.
Der Angegriffene fühlte ſich ſchmerzhaft gewürgt und
hatte noch abends rote Flecken am Halſe. Der Aus
geklagte ſtellte jede Mißhandlung in Abrede und
er=
klärte, daß er ſich noch niemals an Soldaten vergriffen
habe. Die Beweisaufnahme ergab nichts Belaſtendes
gegen den Angeklagten, das Gericht nahm an, daß
Groh beim Packen des Soldaten vorſchriftswidrig
ge=
handelt habe und belegte ihn mit 3 Tagen
Mittel=
arreſt.
L. Die Strafkammer verhandelte geſtern gegen den
46 Jahre alten Arbeiter Jakob Müller von
Wolfs=
kehlen, der Ende des vorigen Jahres in Rheinheſſen
und Starkenburg bei katholiſchen Geiſtlichen unter
denſelben Vorgaben Schwindeleien verübte, ſodaß in
öffentlichen Blättern vor dem Gauner gewarnt wurde.
Er legte ein Familienſtammbuch vor, inhaltlich
deſſen=
er evangeliſch iſt, während ſeine Fran und die Kinder
katholiſch ſind. Das jüngſte Kind meldete er zum
Re=
ligionsunterricht an und erzählte, er ſei als
Weichen=
ſteller herverſetzt und habe ein Darlehen nötig.
Er=
habe große Ausgaben gehabt, erwarte aber in aller
Kürze 80 Mark Umzugskoſten. Einmal bekam er auf
dieſe Art 14, ſonſt 10 Mark, die natürlich verloren ſind.
Das Schöffengericht Offenbach verurteilte ihn unter
Einbeziehung einer kleinen, hier und in Höchſt
er=
kannten Freiheitsſtrafe zu 4 Monaten
Gefäng=
nis; ſeine dagegen verfolgte Berufung wurde
ver=
worfen. — Der Schauſteller Daniel Berg von
Kai=
ſerslautern erſchien in dem Laden des Kaufmanns
Dieter in Geinsheim, angeblich um etwas zu kaufen.
Während letzterer, um etwas zu holen, in den Keller
eilte, verſuchte er die Ladenkaſſe etwas zu plündern.
Sofort ertönte die Signalglocke, die den Dieter raſch
zurückrief und dem Berg wegen Diebſtahlsverſuchs
1 Monat Gefängnis einbrachte. — Der 40 Jahre
alte Portefeuiller Anton Arnold von Offenbach
hatte als Gaſt des Fuhrknechts Koch gezecht und
äu=
ßerte, als ſie durch eine enge, dunkle Gaſſe gingen, den
Verdacht, daß der Wirt den Spender betrogen habe. Er
forderte dieſen auf, das Portemonnaie zu zeigen, und
nahm es, als dieſer ſich ſträubte, dem Koch aus der
Taſche. Er öffnete es, ſah hinein und gab es mit den
Worten „Es ſtimmt” zurück. Später ergab ſich, daß 8
bis 10 Mark fehlten, die nur Arnold genommen haben
kann. Kurz vorher hatte er nachts zwiſchen 1 und 2
Uhr einen Paſſanten angehalten, damit er ihm etwgs
Geld gäbe. Als dieſer ſich weigerte, wurde er zudringe
lich. Bei dem Hin= und Herzerren ging der Schirm
des Angehaltenen entzwei. Arnold wurde wegen
Dieh=
ſtahls im Rückfall und Beleidigung zu 3 Jahren
Zuchthaus verurteilt. Er erklärte, das
Reichs=
gericht anzurufen.
— Großh. Hoftheater. Eingetretener Hinderniſſe
wegen wird am Freitag ſtatt „Julius Cäſar” Schillers
„Jungfrau von Orleans” zur Aufführung gelangen.
ſie in den Tuilerien erſchien, zu ihr geſagt haben: „Ich
hoffe, daß das tadelloſe Benehmen der Bürgerin
Talleyrand die Leichtfertigkeiten von Madame Grand in
Vergeſſenheit bringen wird.‟ Es heißt, daß ſie ihm mit
holdſeligſtem Lächeln erwiderte: ſie würde ſich in dieſer
Hinſicht die Bürgerin Bonaparte zum Vorbilde nehmen.
Später, als das Kaiſertum errichtet war, wurde ihr der
Hof überhaupt verſchloſſen. Sie tröſtete ſich, indem ſie
im Palais ihres Gatten einen eigenen Hof hielt, wo
die vornehmſten Männer und Frauen das Haupt vor
ihr beugten. Aber ihre Emporkömmlingsart, ihre
fort=
geſetzten Taktloſigkeiten und Verſtöße gegen die
Vor=
ſchriften des geſelligen Umgangs machten ſie
unaufhör=
lich zur Zielſcheibe des öffentlichen Witzes. Talleyrand
ſelbſt wurde lächerlich durch ſie. Faſt alle ihre
Zeitge=
noſſen ſtimmen darin überein, daß es ihr an Verſtand
fehlte. Am knappſten hat Napoleon dieſe Urteile in
den Worten zuſammengefaßt: „Sie war ein ſehr ſchönes
Weib, eine Engländerin oder Oſtindierin, aber dumm
und vollkommen ungebildet.” Talleyrand ließ ſie
ge=
währen, ohne ein Wort des Vorwurfes. Die
Staats=
angelegenheiten beſchäftigten ihn den Tag über, und die
Abende verbrachte er ſtets von großer Geſellſchaft
um=
geben, faſt immer am Kartentiſche und erſt dann zur
Ruhe gehend, wenn der Schlaf ihn überwältigt hatte.
Bernard de Lombard hätte etwas ausführlicher
davon ſprechen können, wie Dorothea von Talleyrand,
die nachmalige Herzogin von Sagan, eine Tochter des
letzten Herzogs von Kurland und die Gemahlin eines
Neffen Talleyrands, in deſſen Leben trat und ſeine
Begleiterin und Gefährtin wurde. Klug und energiſch
ſetzte ſie es durch, daß ihr Oheim ſich endlich ganz von
ſeiner Frau trennte, ihr ein verhältnismäßig kärgliches
Jahreseinkommen ausſetzte und ihr mit deſſen
Ent=
ziehung für den Fall drohte, daß ſie ihn nicht unbehelligt
ließe. Anfangs mußte ſie ſogar Paris meiden. Später
jedoch ließ ſie ſich wieder dort nieder, und beinale zwei
Jahrzehnte noch hindurch wohnten Talleyrand und ſie
nicht weit voneinander, ohne ſich jemals zu ſehen.
Talleyrand begnügte ſich, mehrere Male des Jahres
Nachricht von ihrem Befinden einholen zu laſſen. In
ihrem Hauſe der Rue de Lille lebte ſie ſtill und immer
einſamer der Erinnerung an die glänzenden Tage
ihres Lebens. In der Einrichtung ihrer Zimmer und
in der Art, wie ſie Beſucher empfing, bemühte ſie ſich,
dieſe Erinnerung auch äußerlich wachzuhalten. Aber
die Beſucher kamen nur ſelten, ſie kamen, wie man eine
Kurioſität aufſucht, und mußten endloſe Geſchichten aus
ihrer größen Zeit anhören.
Am 12. Dezember 1835 ſtarb Talleyrands Frau den
Tod einer ergebenen, gottesfürchtigen Chriſtin, vom
Erzbiſchofe von Paris mit den letzten Tröſtungen der
Religion verſehen. Talleyrand erſchien weder an ihrem
Sterbelager, noch zu ihrem Begräbniſſe. Er ſprach, als
man ihm ihr nahes Ende mitteilte, nur die Worte: „Das
wird meine Poſition bedeutend vereinfachen!”
Dr. A. v. W.0
Nummer 86.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
Seite 3.
— Dem Patronat der Großh. Zentrale für
Säuglings= und Mutterſchutz in Heſſen ſind allein in
Darmſtadt bis jetzt 20 Patrone und Patroneſſen
bei=
getreten. Die Namen ſämtlicher Angehörigen des
Patronats werden in einiger Zeit veröffentlicht werden.
Es ſei hier bemerkt, daß, wie wir nach zuverläſſiger
In=
formation wiſſen, die Mittel des Patronats von Ihrer
Königl. Hoheit der Frau Großherzogin für Zwecke der
Säuglings= und Mutterfürſorge in ganz Heſſen,
alſo nicht ſpeziell in Darmſtadt, verwendet werden. Die
für die Unterhaltung des Säuglingsheimes in Darmſtadt
notwendigen Beträge werden von anderer Seite
aufge=
bracht. Die Mitgliedsbeiträge des Patronats werden
dazu nicht verwendet.
— Die Allgemeine heſſiſche Beamten=Sterbekaſſe
hielt in Mainz ihre 8. Mitgliederverſammlung ab. Der
ſeitherige Vorſtand, beſtehend aus den Herren: Geheimer
Oberbaurat Imroth, I. Vorſitzender; Geheimer Juſtizrat
Dr. Lahr, II. Vorſitzender: Rechnungsrat Bergauer=
Darmſtadt, Kreisſtraßenmeiſter Braun=Alsfeld, Aktuar
Göbel=Offenbach, Förſter Klipſtein=Darmſtadt,
Kreis=
amtsbürovorſteher Schneider=Heppenheim und
Oberbuch=
halter Vogel=Mainz, wurde einſtimmig wiedergewählt.
Der Jahresbericht, die Jahresrechnung und
die Bilanz fanden die Genehmigung der
Verſamm=
lung. Als Ort der nächſten Mitgliederverſammlung
wurde Darmſtadt beſtimmt. Dem Jahresbericht
entnehmen wir folgendes: Im Geſchäftsjahr 1909 ſind
der Kaſſe beigetreten 79 Männer und 28 Frauen,
zu=
ſammen 107 Perſonen; geſtorben ſind 17 Perſonen,
wo=
für das verſicherte Sterbegeld mit zuſammen 9800 Mk.
ſofort zur Auszahlung gekommen iſt. 2 Verſicherungen
wurden in prämienfreie umgewandelt. Die
rechnungs=
mäßige Sterblichteit betrug 28603 Perſonen, es wurde
ſonach ein Sterblichkeitsgewinn von 40,57 Proz. erzielt.
Die Sicherheitsreſerve, welcher wiederum 540 Mk.
zuge=
führt wurden, beträgt 12540 Mk., die Prämienreſerve
84 430,76 Mk.; der Mitgliederbeſtand zu Ende des
Ge=
ſchäftsjahres beträgt 1778 Perſonen mit einem
Geſamt=
verſicherungskapital von 1082 144,19 Mk. Nach
Rück=
ſtellung aller Reſerven ergab die Bilanz einen
Ueber=
ſchuß von 10060 Mk., ſodaß die Gewinnreſerve zu Ende
des Geſchäftsjahres 38 726,66 Mk. beträgt. Die für das
Jahr 1909 zur Verteilung kommende Dividende
be=
trägt 38 Proz. der Jahresprämie.
* Verband der Detailliſten=Vereine im
Großherzog=
tum Heſſen. In der am 12. dieſes Monats abgehaltenen
Vorſtandsſitzung referierte der Vorſitzende, Herr
Kaufmann Wilhelm Kalbfuß, über die
Neu=
regelung der Unfallverſicherung (
Reichs=
verſicherungsordnung), ſoweit das Handelsgewerbe
da=
bei in Betracht kommt. Seither mußten die Inhaber
der verſicherungspflichtigen Betriebe im Handelsregiſter
eingetragen ſein. Dieſe Beſtimmung iſt in den neuen
Geſetzentwurf nicht aufgenommen, ſondern es ſollen
lediglich alle die Betriebe in Betracht kommen, welche
über den Umfang des Kleinbetriebes
hinausgehen. Es wurde für nötig erachtet, daß
die Eintragung im Handelsregiſter weiterhin
Beding=
ung bleiben muß, um eine ſchärfere Abgrenzung
her=
beizuführen. Selbſtverſtändlich ſollen auch alle in
Be=
tracht kommenden genoſſenſchäftlichen Betriebe
ver=
ſicherungspflichtig ſein, was zur Zeit nicht der Fall
iſt. Ferner muß im Geſetz noch ausdrücklich
ausgeſpro=
chen ſein, daß die geſamte Tätigkeit des Perſonals der
Verſicherung unterſteht, um den unhaltbaren Zuſtänden
der Teilverſicherung, wie ſie zur Zeit noch beſtehen, ein
Ende zu machen. Im Anſchluß daran wurde für
er=
forderlich erachtet, daß die Beſtimmungen über die
Ein=
tragung im Handelsregiſter (§ 19 des
Handelsgeſetz=
buches) ſchärfer anzuwenden ſeien. Zu der Reform
des Fortbildungsunterrichts wurde eine
definitive Stellung noch nicht genommen und ſoll dies
erſt auf dem diesjährigen Verbandstag geſchehen.
Letzterer wird am 22. Mai zu Friedberg ſtattfinden.
Weiter wurden noch Beſchlüſſe gefaßt bezüglich der
Vergebung ſtaatlicher Lieferungen unter Umgehung
des Zwiſchenhandels und Lieferungen von Groſſiſten
direkt an Private.
A Die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt
er=
heben im laufenden Jahre 724940 Mark
Gemeinde=
ſteuern, 59250 Mark mehr wie im abgelaufenen
Jahre. Die Ausſchlagsprozente ſind ſehr verſchieden,
ſie ſchwanken von 51,94 (Eſchollbrücken) bis 213,993
(Waſchenbach). Eine Erhöhung der
Ausſchlags=
prozente gegen das Vorjahr hat ſtattgefunden
bei den Gemeinden Braunshardt, Eberſtadt,
Eich, Erzhauſen, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn,
Meſſel, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt, Traiſa,
Waſchen=
bach und Weiterſtadt. Dagegen waren
nach=
folgende acht Gemeinden in der Lage, ihren Steuerſatz
zu ermäßigen: Arheilgen, Gräfenhauſen, Malchen,
Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Roßdorf,
Schnep=
penhauſen und Wixhauſen.
Ausſperrung im Bangewerbe. Der Verband
der Maurermeiſter und Zimmermeiſter zu
Darm=
ſtadt und Umgebung iſt ebenfalls der Weiſung des
Deutſchen Arbeitgeberbundes gefolgt und hat
be=
ſchloſſen, am 15. April, abends, alle Betriebe zu
ſchließen.
— Die Jagdausſtellung wird Donnerstag, Freitag
und Samstag für das Publikum geſchloſſen und dem
Be=
ſuch der Schulen reſerviert, die gegen ganz geringes
Ent=
gelt Eintritt erhalten. Es iſt lebhaft zu begrüßen, daß
gerade in einer Zeit, wo das Studium der
Naturwiſſen=
ſchaften beſonders gepflegt wird, den Kindern ſchon Liebe
zur Natur eingepflanzt wird durch Weckung des
Verſtänd=
niſſes derſelben, wie es die Ausſtellung mit ihrem reichen
Anſchauungsſtoff auch für den Nichtjäger ſo brillant
ermög=
licht. Am nächſten Sonntag und Montag wird die
Aus=
ſtellung dem Publikum nochmals zugänglich ſein.
— Fernſprechteilnehmer=Verzeichnis. Im Verlage
von H. Hohmann erſchien ſoeben die neueſte Ausgabe
des Fernſprechteilnehmer=Verzeichniſſes, bearbeitet nach
amtlichen Unterlagen (23. Jahrgang), mit allen
Neu=
anſchlüſſen. Die überſichtliche Einteilung, ſowie das
praktiſche Format ſichern demſelben den alten Platz bei
allen Fernſprechteilnehmern.
— Darmſtädter Schloßfreiheits=Lotterie. Die
Aus=
gabe der Loſe der erſten Serie dieſer Lotterie, welche
beſtimmt am 7. Juni d. J. gezogen wird, iſt
ſoeben erfolgt. Die Loſe ſind durch die Königlich
Preu=
ßiſchen Lotterie=Einnehmer und alle durch Plakate
kenntlichen Loſeverkaufsſtellen zu beziehen. Mit dem
Generalvertrieb in Heſſen wurden, mit Genehmigung
des Herrn Präſidenten der Königl. General=Lotterie=
Direktion in Berlin, die Königlich Preußiſchen Lotterie=
Einnehmer Petrenz in Darmſtadt und
Dinkel=
mann in Worms beauftragt. Wie wir hören, iſt die
Nachfrage bereits ſehr lebhaft.
— Vogelsberger Höhenklub. Die nächſte
Wan=
derung findet am 17. April ſtatt, und zwar von Ober=
Ramſtadt nach Neunkirchen, wo Frühſtücksraſt gemacht
wird; dann über die Neunkircher Höhe (Kaiſerturm)
nach Lindenfels, Kirſchhauſen, Heppenheim. Die
Marſch=
zeit beträgt etwa 7 Stunden, für Raſt ſind 2½ Stunden
vorgeſehen. Näheres iſt im Anzeigenteil erſichtlich.
— Ausgeſtellt. Zurzeit iſt in dem Schaufenſter der
Kunſthandlung Langheinz, Karlſtraße, ein prachtvolles
Diplom nebſt einem Gruppenbilde ausgeſtellt, das die
Schüler des Meiſingerſchen Tanzinſtituts ihrem Lehrer
gewidmet haben.
— Orpheum. Roſarid Guerrero tritt heute
letzt=
malig auf, während ſich das übrige hervorragende
Künſtlerperſonal morgen, Freitag, verabſchiedet. Ab
Samstag, 16. April, beginnt das bereits angekündigte
Stägige Gaſtſpiel der Schriftſteller= und
Künſt=
lervereinigung „Münchner
Scharf=
richter und Wiener Nachtlicht”. Die
Künſt=
ler verfügen über ein ſehr großes Repertoire und
wer=
den während ihres hieſigen Aufenthaltes einen
Ueber=
blick über ihre Tätigkeit geben. Marya Delvard,
Marc Henry, Miß Gertrud Barriſon, Leonhardt
Bulmans, Fritz Quidam und Robert Koppel
werden das Allerbeſte aus ihrem Programm zum
Vor=
trag bringen und für abwechſelungsreiche Abende
ſor=
gen. Die Künſtler=Plakate des Gaſtſpiel=Enſembles
ſind von den Malern Paul Haaſe, T. Krizmann
und Karl Hollitzer, der auch die Karikaturen des
Programms gezeichnet hat.
Im Kaiſerpanorama werden noch einſchließlich
Sonntag herrliche Partien des Schwarzwaldes gezeigt.
Naturfreunde, Touriſten und Bergſteiger finden da liebe,
traute Plätzchen und erhabene Bergesgipfel, z. B.
Frei=
burg, das Höllental, den Titiſee, Schluchſee, St. Blaſien,
Todtmoos, Todtnau, Badenweiler uſw. im Bilde
feſtgelegt.
gs. Unfall. Geſtern nachmittag geriet in einer
hie=
ſigen Kunſtanſtalt eine Einlegerin mit der rechten Hand
in die Maſchine, wodurch ihr drei Finger gequetſcht
wurden . Nach Anlegung eines Notverbandes wurde die
Verunglückte durch die Rettungswache mittels Kranken=
Automobils nach dem Städtiſchen Krankenhauſe
ver=
bracht.
t. Reichelsheim i. O., 12. April. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs ſchaut auf ein rühriges
Geſchäftsjahr zurück. Sie zählt 87 Mitglieder und hatte
eine Einnahme von 366,51 Mk., eine Ausgabe von
266,05 Mk., ſo daß ein Kaſſenbeſtand von 100,46 Mk.
ver=
bleibt. Es wurden ſechs Wanderungen unternommen.
Der alte Vorſtand wurde wiedergewählt. Es ſind dies
die Herren: Oberamtsrichter Wolz (Vorſitzender),
Poſt=
ſekretär Mergell (Stellvertreter), Apotheker Reinshagen
(Schriftführer), Gemeindeeinnehmer Hering (Rechner)
und Kaufmann J. A. Bauer (Beiſitzer). Im Klubgebiet
wird die Ortsgruppe fünf weitere Bänke aufſtellen laſſen.
Für den 24. April iſt eine Wanderung nach Reinheim
beſchloſſen.
Mainz, 12. April. Von den Wirtſchaften mit
weiblicher Bedienung, die die Erlaubnis erhalten hatten.
über 10 Uhr offen zu halten, wurde einigen in den
letzten Tagen dieſe Vergünſtigung wieder entzogen,
da ſie ſich als reine Animierkneipen entpuppt hatten.
Seit einigen Tagen tragen die Schutzleute, die in
der engliſchen und franzöſiſchen Sprache ausgebildet
worden ſind, an dem rechten Aermel die Worte „
Inter=
pret” zur Kennzeichnung für die Fremden.
Mainz, 12. April. Die geſtern früh auf der
Bahn=
ſtrecke zwiſchen Heidesheim und Uhlerborn
aufgefun=
dene, zerſtückelte Leiche iſt als die des 16jährigen
Michael Wittemann aus Bretzenheim erkannt
worden. Wittemann hat ſich am Sonntag morgen von
Hauſe entfernt, um die Sonntagsſchule zu beſuchen. Am
Sonntag nachmittag wurde der Junge im Heidesheimer
Wald weinend beobachtet. Es liegt Selbſtmord infolge
Schwermut vor. Die Leiche wurde nach Beſichtigung
durch eine Gerichtskommiſſion aus Ober=Ingelheim
zur Beerdigung freigegeben. — Der Maſchiniſt Gg.
Huth ſtürzte geſtern im Zollhafen von einer Maſchine
und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. — Der Arbeiter
Bläſer von der Guſtavsburg, der bei der Harpener
Geſellſchaft beſchäftigt iſt, geriet zwiſchen die Pufter
zweier Wagen und wurde ſchwer an der Bruſt
ge=
quetſcht.
Worms, 12. April. Das über dem Eingangsportal
des Cornelianums hergeſtellte Relief: „Siegfrieds
Einzug in Worms” iſt von Profeſſor Wrba=Dresden
dargeſtellt worden. Ueber dem Relief auf dem Kopf
der kleinen Türme ſind König Etzel und Hagen, die
Vernichter der Nibelungenherrlichkeit, in dem Poem
von Charakterköpfen angebracht. Profeſſor Wrba iſt
Münchener und einer der hervorragendſten Bildhauer
Deutſchlands, der bereits berühmte Werke geſchaffen
hat. Auch die Figur des Volker, die an der Ecke des
Gebäudes aufgeſtellt werden ſoll, iſt von ſeiner Hand.
Was die Volksbäder im Cornelianum anbelangt,
ſo ſteht feſt, daß ſie in den neuen Rathausanbau verlegt
worden ſind, und dort von Frhrn. vonHeyl
eingerich=
tet werden. Da die Stadt die Bäder gegen billiges
Entgelt abgeben wird, ſo entſtehen ihr keine Koſten.
Worms, 12. April. Verhaftet wurden hier auf
Veranlaſſung der Frankfurter Kriminalpolizei der 29
Jahre alte Wolf Ludky aus Lodz, ſich auch Moritz
Reſchewsky nennend, ſowie deſſen angebliche Ehefrau,
wegen Mädchenhandels. Wegen der gleichen
Straftat ſind in Frankfurt a. M. bereits drei Perſonen
in Haft.
B. Bingen, 12. April. Am Oberrhein iſt der
Schlepp=
kahn „Lotte” des Schiffers Fiſcher von
Aßmanns=
hauſen mit dem Schleppkahn „Offenbach” der Firma
Hengſtenberg zuſammengeſtoßen. Dabei bekam
„Offenbach” Leckage, konnte aber zur
Wiederher=
ſtellung von einem Winſchermann=Dampfer abgeſchleppt
werden. Der Kahn „Lotte” iſt geſunken.
Udenheim, 12. April. Die in einigen Zeitungen
ge=
brachte Notiz, daß zwei Mainzer
Kriminalſchutz=
leute, die mit der Milchkontrolle in hieſiger Gemeinde
beauftragt waren, einem boshaften Anſchlag zum
Opfer gefallen ſind, indem von ihrem geliehenen Wagen
die Radkapſeln herausgenommen und hierdurch das
Herausfallen des Rades und damit ihr Unfall
veran=
laßt worden ſei, bedarf der Richtigſtellung. Die
Radkapſel an dem Wagen der Milchhändlerin, Frau
Vorträge.
— Der Vortrags= und Unterhaltungs=
Abend des „Deutſchen
Alkoholgegner=
bundes, Ortsverein Darmſtadt” fand am
Dienstag abend in dem dichtbeſetzten Kaiſerſaal ſtatt.
Der Vereinsvorſitzende, Poſtinſpektor Kraft wies
kurz darauf hin, daß in unſerem Volke ein Bedürfnis
nach einer edleren Art der Zerſtreuung und der
Erhol=
ung, als bei lärmender Biermuſik, geräuſchvollen
Kom=
merſen und Feſten, bei denen Krug und Humpen die
Hauptrolle ſpielten, wieder geweckt und zur
Befriedig=
ung desſelben billige Gelegenheit geſchaffen werden
müſſe. In beſcheidenem Maße ſolle dieſer Abend dieſem
Zwecke dienen.
Den gut durchgeführten muſikaliſchen Darbietungen
von Mitgliedern des Poſtverbandes und den
Geſangs=
vorträgen des Herrn Opernſängers Scheuermann, der
in ſeinem Streben nach künſtleriſcher Vollendung ſchöne
Erfolge aufwies, wurde wohlverdienter reichlicher
Bei=
fall gezollt.
Der Vortrag des Herrn Dr. med.
Scharffen=
berg aus Chriſtiania über „Norwegen und
Deutſchland im Kampfe gegen einen
ge=
meinſamen Feind” war äußerſt lehrreich und
in=
tereſſant. Der Redner bot im erſten Teile ſeines
ge=
diegenen wiſſenſchaftlichen Vortrages eine feſſelnde
hiſtoriſche Ueberſicht über den Alkoholismus
Norwe=
gens und deſſen ſyſtematiſche Bekämpfung. Er ging
davon aus, daß kleinere Länder manche
Kulturauf=
gaben beſſer und leichter zu löſen imſtande ſind, als
große Staaten, denen die Großmachtspolitik andere
Pflichten und Sorgen auferlegt. In der Tat hat
Nor=
wegen auf dem Gebiete der Bekämpfung des
Alkoho=
lismus ganz Hervorragendes geleiſtet. Dasſelbe Land,
das in der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
einen ungeheueren Alkoholverbrauch hatte, iſt heute
mit einem Konſum von 2½ Litern reinen Alkohols
pro Kopf und Jahr nächſt Finnland das nüchternſte
Kulturland Europas. (Deutſchland hat einen
Alkohol=
konſum von etwa 9½ Litern jährlich auf den Kopf). Seit
50 Jahren hat ſich die Nüchternheitsbewegung
in Norwegen infolge der Erkenntnis, daß der Genuß
aller berauſchenden Getränke den Alkoholismus
er=
zeugen kann, auf eine breitere Baſis geſtellt und
ver=
tritt den Grundſatz der Totalenthaltſamkeit. Die 1859
gegründete Totalenthaltſamkeitsgeſellſchaft zählte 1876
8000 Mitglieder; heute ſind 236000 Abſtinente in
Nor=
wegen organiſiert; die Zahl der Alkoholenthaltſamen iſt
jedoch weit größer. Die kulturellen Wirkungen dieſes
erfolgreichen Kampfes, die Herr Dr. Scharffenberg im
zweiten Teile ſeines Vortrages ſchilderte, ſind ſehr
be=
deutend. Es iſt faſt im ganzen Lande eine
Regenera=
tion des Volkes feſtzuſtellen. Im Laufe der letzten 50
Jahre iſt die Zahl der durch Alkoholismus verurſachten
Todesfälle von 3,3 auf 0,75 auf 1000 Einwohner
geſun=
ken; die Kriminalfälle haben entſprechend dem
Rück=
gange des Alkoholismus abgenommen; die Selbſtmorde
haben ſich vermindert uſw., kurz, das ganze
Kultur=
niveau hat ſich gehoben. Die Stadtbevölkerung
nament=
lich iſt nach Anſicht des Redners im Laufe weniger
Ge=
nerationen infolge von Alkoholismus, veneriſchen
Krankheiten und Beſchränkung der Kinderzahl dem
Untergange (? D. Red.) geweiht. Die Durchführung
der Abſtinenz und des Alkoholverbotes iſt daher für die
Exiſtenz eines Volkes der bedeutſamſte und unbedingt
notwendige Schritt. Der Redner erntete reichen
Bei=
fall für ſeine hochintereſſanten Ausführungen.
Im Anſchluß hieran wies Poſtinſpektor Kraft
auf die in Deutſchland herrſchenden Alkoholmißſtände
und die gewaltigen Schädigungen hin, die der
Alkoho=
lismus unſerem geſamten Volkskörper in
geſundheit=
licher, wirtſchaftlicher und ethiſcher Hinſicht zufügt.
400000 Trinker werden in Deutſchland gezählt, davon
ſind 300000 verheiratet. Eine Million Kinder und
300000 Frauen leiden unſchuldig mit jenen
un=
glücklichen Opfern des Alkohols. 200000 Deutſche
ſchmachten hinter Gefängnis= und Zuchthausmauern,
30000 in Irrenhäuſern infolge Alkoholgenuſſes. 3½
Milliarden Mark werden vertrunken. Tuberkuloſe,
Säuglingsſterblichkeit, Not, Elend, Armut wurzeln
all=
zuhäufig im Alkoholismus, deſſen Hauptträger unſere
unglückſeligen Trinkgewohnheiten und Trinkſitten und
der herrſchende Trinkzwang ſind. Dieſe Tatſachen und
die günſtigen Erfolge in Norwegen ſollten uns
Deut=
ſchen das Gewiſſen ſchärfen und uns zu energiſchem
Kampfe gegen den Alkohol anregen. Es ſei beſchämend,
daß es in Deutſchland nur 125000 organiſierte
Abſti=
nenten gäbe, während in dem viel kleineren Norwegen
deren eine Viertelmillion zu zählen ſei. Die ſoziale
und nationale Bedeutung der Alkoholfrage und die
Notwendigkeit einer kräftigen, zielbewußten
Nüchtern=
heitsbewegung läge klar zutage. Kleinliche, perſönliche
Bedenken müßten mit Rückſicht auf das Wohl der
Ge=
ſamtheit zurücktreten. Die Volksgeſundheit, die
Volks=
wohlfahrt, das Wohl des Vaterlandes forderten es
ge=
bieteriſch, daß alle Stände den Kampf gegen den
Alko=
holismus aufnehmen, und zwar unter der einzig und
allein einen durchgreifenden und dauernden Erfolg
verheißenden Flagge der Enthaltſamkeit,
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Die Florabüſte. In der Budgetkommiſſion
des preußiſchen Abgeordnetenhauſes brachte, wie ſchon
mit=
geteilt, der Berichterſtatter die Angelegenheit der
Flora=
büſte zur Sprache. Selbſt wenn Geheimrat Bode ſich bei
der Beurteilung der Echtheit der Büſte geirrt haben ſollte,
ſei dies noch kein Grund zu Angriffen gegen ihn. Zweifel
an der Echtheit ſeien allerdings vorhanden. Der Bericht
über die Reiſe der Muſeumsbeamten nach England laute
etwas anders als der amtliche Bericht. In jedem Falle
ſei die literariſche Fehde, die ſich hieran geknüpft habe, zu
beklagen. Man hätte die Streitfrage nicht auf das Gebiet
des Patriotismus hinüberſpielen ſollen. Die Frage bleibe
offen, ob der Preis von 160000 Mark nicht doch zu hoch
ſei. Der Miniſter nahm ein beſonderes Kunſtverſtändnis
für ſich nicht in Anſpruch, erklärte vielmehr, auf das
Ur=
teil ſeiner Sachverſtändigen angewieſen zu ſein. In
Ge=
heimrat Bode ſtehe ihm nun freilich ein Sachverſtändiger
von beſonders hohem Range zur Seite, deſſen Intereſſe
für die Muſeen unbegrenzt und deſſen Name mit ihrer
Entwicklung unlöslich verbunden ſei. Auch der Miniſter
bedauerte in hohem Maße die Polemik. Sie hätte gleich
ſehr heftig eingeſetzt und ſo ſtark auf das perſönliche
Gebiet hinübergeſpielt, daß es menſchlich erklärlich geweſen
ſei, wenn auch auf der andern Seite ſcharf geantwortet
worden wäre. Zu einer Anfeindung, wie ſie
vorgekom=
men ſei, liege kein Grund vor, ſelbſt wenn Herr Bode ſich
geirrt haben ſollte. Nun iſt aber weder von der einen noch
von der anderen Seite ein ſtrikter Beweis für die
Richtig=
keit der aufgeſtellten Behauptungen erbracht worden. Der
Engländer Lucas kann die Büſte renoviert haben; eine
Photographie der alten Büſte zeige Riſſe und Schäden.
Man ſtehe hier einem Kunſtwerk von hoher Bedeutung
gegenüber, das aus der Zeit der Hochrenaiſſance ſtamme,
ſelbſt wenn Lionardo da Vinci nicht ſein Schöpfer wäre.
Der Preis erſcheine angeſichts dieſes Kunſtwerks nicht zu
hoch. Für Porträts von Rembrandt, Hals uſw. ſeien
40000 bis 100000 Pfund bezahlt worden. Für den Fall
der Echtheit der Büſte ſei der Preis von 160000 Mark ſehr
gering. Tatſächlich ſei ſie dann vielleicht das Zehnfache
wert. Der Verkäufer habe ſich ſofort zur Zurücknahme der
Florabüſte zu dem gezahlten Preiſe angeboten, ebenſo
hät=
ten ſich zwei Berliner Mäcene bereit erklärt, dieſen Preis
ſofort dem Muſeum zu zahlen, die Generalverwaltung
aber habe alle Angebote abgelehnt. Man könne ſich
wirk=
lich beruhigen; eine wertvolle Erwerbung ſei gemacht, der
hohe Reiz und die große Anmut der Büſte würden faſt
all=
gemein anerkannt. Lucas habe dieſe Büſte ſchwerlich ber=
Nummer 80
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
Jung, der von den Beamten benutzt wurde, fehlte vor
dem Unfall, bereits ſeit etwa acht Tagen. Dieſer Wagen
war nicht geliehen, ſondern brachte die Milch der
Händ=
lerin, der Konkurrentin des Händlers, bei deſſen
Liefe=
ranten die Proben genommen worden waren, wie
all=
täglich an die Eiſenbahnſtation Nieder=Saulheim. Das
nur durch einen Vorſtecker ohne Kapſel gehaltene Rad
mußte durch das vermehrte Gewicht der beiden
Schutz=
leute auf dem Wagen an der Kurve brechen und der
Unfall war auf ganz natürliche Weiſe geſchehen. Es
beſteht hier durchaus keine Feindſeligkeit gegen Beamte,
die ihre Pflicht zu erfüllen haben.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 12. April. Die
Schöne=
berger Stadtverordnetenverſammlung hatte den
ſozial=
demokratiſchen Schriftſteller und Stadtverordneten
Eduard Bernſtein zum Mitglied der Schuldeputation
gewählt. Die Regierung in Potsdam hat die Wahl
nicht beſtätigt. — Bei einer Probefahrt, die der
Rittmeiſter a. D. Fahrenholtz in einem
Auto=
mobil geſtern nachmittag in Begleitung ſeiner Frau,
eines Motorwagenführers und des Chauffeurs
unter=
nahm, fuhr der Wagen, anſcheinend durch Verſchulden
des Lenkers, in Pichelsberge gegen einen
Chauſſeebaum. Sämtliche Inſaſſen wurden
herausgeſchleudert. Die Gattin des Rittmeiſters wurde
gegen einen Baum geſchleudert und ſtarb ſofort.
Die Männer kamen mit Hautabſchürfungen davon.
Einen ſchrecklichen Tod hat der Streckenwärter
Bernhard aus Woltersdorf gefunden. B., der auf der
Anhalter Bahn tätig war, hatte die Schienenſtrecke
be=
ſichtigt. Als ihm ein von Berlin abgefahrener
Schnell=
zug entgegenkam, trat er auf das Nebengleis, um den
Zug vorüberzulaſſen. In dieſem Augenblick kam aber
aus der anderen Richtung auch ein Schnellzug, und B.
wurde von der Lokomotive überfahren. Der Kopf
wurde dem Unglücklichen vom Rumpfe getrennt. — Nach
Unterſchlagungen in bedeutender Höhe iſt der
Kaufmann Richard Nickel aus der Bergmannſtraße, der
ſeit 10 Jahren in einer Knopffabrik angeſtellt war,
verſchwunden. Nickel verwaltete auch die Kaſſe
eines Vereins.
Frankfurt, 12. April. In der Idſteinerſtraße wurde
heute nachmitag der fünfjährige Knabe Willy Volk
von dem Automobil einer hieſigen Samenhandlung
überfahren, den Knaben, dem ſämtliche Rippen
einge=
drückt wurden, brachte man ſterbend in das ſtädtiſche
Krankenhaus.
Wiesbaden, 13. April. Die Gräfin
Keyſer=
linck, geborene Gräfin Häſeler, eine Tante des
Gene=
ralintendanten Grafen Hülſen=Häſeler, feiert heute
ihren 101. Geburtstag.
Köln, 12. April. Die „Kölniſche Volkszeitung”
mel=
det aus Emmerich: In Rees entſtand im Hauſe des
Sattlers van de Mötter kurz vor 9 Uhr Feuer, das
einen großen Umfang annahm und auch die
Nachbar=
häuſer ergriff; die Frau des Sattlers, die vorgeſtern
niedergekommen war, iſt mit ihrem Kinde
ver=
brannt, bevor Hilfe kam. Drei Feuerwehrleute
wur=
den von einem einſtürzenden Schornſtein getroffen und
ſchwer verletzt. Das Feuer brennt noch weiter.
Leipzig, 13. April. Der auf dem Weinberge in
Oſchatz erbaute Waſſerturm, der erſt geſtern in
Betrieb genommen und durch das
Stadtverordneten=
kollegium beſichtigt wurde, iſt heute früh kurz nach
4 Uhr vollſtändig eingeſtürzt. Der ungefähr
30 Meter hohe Turm iſt mit einem Koſtenaufwande von
30000 Mark nach den Plänen des Architekten Salinger=
Dresden erbaut worden. Auch die Eiſenkonſtruktion
hatte eine Dresdener Firma geliefert.
Peſt, 12. April. Nach dem amtlichen Bericht über
die ſchreckliche Brandkataſtrophe in Oekoerito
beträgt die endgültige Zahl der Toten 325, der in
Krankenhäuſern Verpflegten 81, und dazu kommen noch
die in Privatpflege befindlichen Verletzten.
Peſt, 12. April. In Sopron bildeten
Gymnaſi=
aſten unter dem Einfluß von Detektiv=Romanen eine
Räuberbande unter dem Namen „Schwarze
Her=
zen”. Sie verſahen ſich mit Stichwaffen und verübten
kleinere Einbrüche. Einige von ihnen lebten tagelang
in Kaſematten, wo ſie von der Polizei ermittelt wurden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Wir weiſen nochmals auf die am Sonntag,
den 17. April, 11 Uhr, im ſtädtiſchen Saalbau
ſtattfin=
denden Muſikvorträge für die Jugend von
Frl. Edith Weiß und Anna Mükler aus
Ham=
burg hin. Das Programm, das mit eindringlicher
Charakteriſtik, doch ohne jegliche Lehrhaftigkeit,
kind=
lichem Verſtändnis angepaßt iſt, aus kindlichem
Em=
pfinden, aus der Liebe zu Kindern heraus entſtandene
Stücke enthält, überſchreitet kaum die Grenzen der
muſikaliſchen Welt eines normal entwickelten Kindes.
Dasſelbe wird von den beiden Damen mit dem
rich=
tigen Sinn für die Auffaſſung des kleinen Volkes
ausgeführt, dazu erklärt die Pianiſtin jedes Mal
vor=
her die Stückchen, die ſie ſpielt. Ein Beweis dafür,
daß die hübſche Idee von Frl. Edith Weiß großen
An=
klang findet, iſt der überaus große Beſuch ihrer
Muſik=
vorträge für die Jugend in allen größeren Städten.
Der Beſuch dieſes Vortrags iſt deshalb warm zu
empfehlen.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft bringt als Abſchluß ihres
reichhalti=
gen Winterprogramms 1909/10 am 21. d. M. einen
Willy Loehr=Abend, der in der „Traube”
ſtatt=
findet und den zahlreichen Verehrern des hier
unver=
geſſenen Künſtlers Gelegenheit geben wird, ihn als
Vortragsmeiſter zu feiern und zu bewundern. Wir
verweiſen auf die heutige Annonce und laſſen Näheres
über das intereſſante Programm des Abends folgen.
Prozeß Karl May.
— Charlottenburg, 12. April. Der
viel=
genannte Reiſeſchriftſteller Karl May ſtand
heute vor dem hieſigen Schöffengericht ſeinem
alten Gegner, dem Führer der „Gelben
Gewerkſchaf=
ten”, Lebius, als Privatkläger gegenüber. Den Vorſitz
führte Amtsrichter Weſſel. Mit Lebius war ſein
Rechtsbeiſtand Rechtsanwalt Dr. Brederek erſchienen.
Karl May, ein mittelgroßer Herr mit angegrautem
ſchwarzem Haar und ſehr lebhaften Manieren, war
ohne Rechtsbeiſtand. Er fühlte ſich, wie ſchon bemerkt,
durch einen Brief des Privatbeklagten an die
Kammer=
ſängerin Fräulein vom Scheidt in Weimar beleidigt,
in dem Lebius von May behauptet, dieſer ſei ein
ge=
borener Verbrecher. Der Brief wird von dem
Privatbeklagten als echt anerkannt. Sein
Rechtsbei=
ſtand beantragt, Beweis darüber zu erheben, daß K.
May ein umfangreiches Strafregiſter
hin=
ter ſich habe. Wenn dieſer Nachweis glücke, ſo werde
das für das Strafmaß von erheblicher Bedeutung ſein.
Rechtsanwalt Brederek ſtellt unter anderem unter
Beweis, daß Karl May wegen ſchweren
Einbruchsdieb=
ſtahls in einen Uhrenladen mit vier Jahren Kerker
beſtraft worden ſei und daß er nach ſeiner Entlaſſung
aus dem Zuchthauſe eine regelrechte Räuberbande
ge=
bildet habe, die die erzgebirgigen Wälder unſicher
machte, daß er ſeiner Zeit den ihn ſuchenden
Militär=
patrouillen nur dadurch entſchlüpfte, daß er in der
Kleidung eines Gefangenenaufſehers ſeinen
Spießge=
ſellen Kriegel durch die Poſtenkette transportierte, daß
dieſer Kriegel vier Jahre Feſtung und ſpäter 22½
Jahre Zuchthaus abgeſeſſen habe. May habe wegen
dieſer Räubereien vier Jahre Zuchthaus bekommen
und abgebüßt. Andere Beweisanträge über die
Tätig=
keit Mays als literariſcher Verbrecher behält ſich der
Rechtsanwalt Brederek vor, der ſchließlich beantragt,
als Beweismaterial die Perſonalakten der
Amtshaupt=
mannſchaft Dresden=Neuſtadt heranzuziehen.
Vorſitzender (zu May): Wollen Sie zugeben,
daß Sie mehrfach beſtraft ſind? — Karl May: Wenn
das alles wahr wäre, würde ich nicht mehr leben, dann
wäre noch der Revolver da. Der Privatkläger
über=
reicht dem Vorſitzenden ein umfangreiches Schriftſtück
— Vorſ.: Darauf können wir uns unmöglich
ein=
laſſen. Erkennen Sie an, daß Sie Strafen verbüßt haben?
— May: Ja, aber nicht die, die mir hier vorgeworfen
werden. Ich bin nie Räuberhauptmann geweſen und
habe nie eine Tabakspfeife geſtohlen. —— Vorſ.: Was
für Strafen haben Sie verbüßt? —— May: Ich habe
darüber nichts zu ſagen, ich würde mir dadurch für
einen ſpäteren Prozeß Schaden zufügen.
R.=A. Brederek: May iſt eine Perſönlichkeit
von tiefgehendem Einfluß auf die deutſche Jugend, und
da liegt ein öffentliches Intereſſe vor, daß die
Vor=
würfe des Beklagten nachgeprüft werden. Die ganze
Oeffentlichkeit iſt ſich darüber klar, daß die
Schund=
literatur auf May zurückzuführen iſt. — May:
Ich habe nur ſechs Bücher für die Jugend geſchrieben,
ſonſt wende ich mich nur an geiſtig rüſtige Leute. Wenn
ich einen Einfluß habe, ſo iſt es ein guter. Ich
bin=
chriſtus= und gottesgläubig und erziehe meine
Leſer=
zum Glauben und zu einer idealen Lebensführung.
Eben weil ich beſtraft worden bin, aber nicht wegen
ſchlechter Handlungen. Jedoch kann ich darüber
erſt=
ſpäter ſprechen. — R.=A. Bredrek: Der
Privat=
kläger hat ſich zuerſt nicht auf Glauben und
Gottes=
ſurcht geworfen und unſittliche Schriften geſchrieben;
erſt als er ſah, daß mit der Tugend ein größeres
Ge=
ſchäft zu machen ſei, hat er ſie betätigt. Es iſt
bezeich=
nend, daß er katholiſchen Tendenzen huldigt, daß er
ſich von katholiſchen Zeitungen feiern läßt, obwohl
er=
nie Katholik geweſen iſt. — Der Privatbeklagte
Le=
bius bittet den Gerichtshof dringend, in der ganzen
Sache einmal Klarheit zu ſchaffen.
Mach=
habe ihn in Dresden bankerott gemacht. Jetzt ſei Man
nach Berlin gekommen und bemühe ſich, mit Hilfe des
„Vorwärts” und der Sozialdemokratie ihn finanziell
zu rninieren. Er ſei an dem Streit zwiſchen Mah=
und ſeiner erſten Frau inſofern intereſſiert, als er,
gewiſſermaßen moraliſch gezwungen, um der Frau in
ihrer Not beizuſtehen, ihr ein Jahr lang eine
monat=
liche Rente von 100 Mark gezahlt habe.
Nach Wiedererſcheinen des Gerichtshofes verkündet
der Vorſitzende zu allgemeinem Erſtaunen, daß der=
Gerichtshof den Beklagten zu 15 Mark Geldſtrafe
verurteilt habe. — R.=A. Bredereck konſtatiert, daß
eine Beſchlußfaſſung über ſeine Beweisanträge nicht
erfolgt ſei und daß er vor allen Dingen noch nicht
plä=
diert habe. — Der Vorſitzende bemerkt hierauf,
daß das Urteil irrtümlich ergangen ſei und
gibt Rechtsanwalt Brederek das Wort zum Plädoyer.
In dieſem reſumiert Rechtsanwalt Brederek noch
ein=
mal die Vorſtrafen Karl Mays und erklärt, daß ſich
dieſer, nachdem er aus dem Zuchthaus entlaſſen war,
der literariſchen Tätigkeit zugewandt habe. Aber auch
hier ſei er ſeiner Neigung zum Diebſtahl und
Ver=
brechen tren geblieben. Eine bekannte Zeitſchrift=
(„Ueber den Waſſern”) bringe einen Artikel mit der
Ueberſchrift „Ein literariſcher Dieb” deſſen Verfaſſer
zum Schluß ſage: Ich nenne Karl May ohne
weite=
res einen literariſchen Dieb. Er iſt in der Tat ein
Abenteurer und Freibeuter auf ſchriftſtelleriſchem
Ge=
biete. Eine Ueberſchreitung des § 193 liege nicht
vor=
daher bitte er, den Privatbeklagten freizuſprechen.
Privatbeklagter Lebius: Auf eine Anfrage hat
der Dresdener Polizeipräſident der Redaktion des
Dresdener Adreßbuches gegenüber Karl May als
Hochſtapler und literariſchen Verbrecher charakteriſiert.
— Vorſ. (zu May): Haben Sie noch etwas zu ſagen?
— Karl May: Ich könnte hier noch ein oder zwei
Stunden ſprechen, was mir zur Laſt gelegt wird, iſt
alles Lüge.
Der Gerichtshof zieht ſich wieder zur Beratung
zurück. Nach kurzer Zeit verkündet der Vorſitzende
das Urteil dahin, daß der Privatbeklagte
frei=
zuſprechen ſei. Die Koſten des Verfahrens fallen
dem Privatkläger zur Laſt. Dem Beklagten iſt der
Schutz des § 193 zugebilligt worden. Eine
Ueber=
ſchreitung desſelben hat das Gericht nicht als
vor=
liegend angeſehen, zumal der Kläger ſelbſt zugegeben
habe, daß er verſchiedentlich vorbeſtraft ſei.
Sport.
Rg. Bei den Berliner Ringkämpfen im
Palaſt=Theater ſiegte am letzten Abend Otto Meyer
über Peterſen=Dänemark in 17 Minuten 5 Sekunden.
Ferner warf Van Dem=Belgien den Berliner
Hoff=
mann in 17 Minuten 20 Sekunden, Schwarz=München
in 27 Minuten 3 Sekunden den Sachſen Germann und
Waſhington=Amerika triumphierte in 14 Minuten 9
Sekunden über Bordel=Oſtpreußen, der durch dieſe
Niederlage aus der Konkurrenz ausſchied.
Rr. Die Frankfurter Radrennbahn,
die anläßlich der Internationalen Ausſtellung für
Spiel und Sport erbaut worden iſt, wird bereits am
14. Mai im Anſchluß an die feierliche Eröffnung der
Ausſtellung den Fahrern zum Training übergeben
werden. Ryſer, Stellbrink, Huybrechts, Humann und
ſtellen können. Ein konſervativer Redner unterſtützte dieſe
Ausführungen. Die Büſte ſei alt und rühre von einem
großen Künſtler her. Sie ſtelle eine Schöpfung der
Renaiſ=
ſance allererſten Ranges dar. Die aus Pflanzenfaſern bei
der braunen Farbe verwendeten Stoffe kommen ſeit dem
16. Jahrhundert nicht mehr vor, die übrigen Werke von
Lucas ſeien viel ſchlechter, ſo daß man ihm einen ſo
groß=
artigen Griff gar nicht zutrauen künne. Auch der
Ver=
treter des Zentrums hat den Eindruck von dem hohen
künſtleriſchen Wert der Büſte gehabt. Er bemängelt nur,
daß Geheimrat Bode ſofort mit Beſtimmtheit von einem
Werke Lionardos geſprochen habe. Demgegenüber hob der
Miniſter hervor, daß Bode die Ueberzeugung hegte, daß
es ſich um ein Werk Lionardos handle, und nicht erwarten
konnte, daß eine derartige Polemik ſich daran knüpfen
würde. Kunſthändler hätten aus Hochachtung für Herrn
Bode Geſchenke dargeboten, die er nach ſeiner eigenen
Aus=
wahl beſtimmen konnte und die einen Wert von 120000
Mark repräſentieren, eine Sammlung, die Herr Bode dem
Muſeum zu überweiſen gedenke. Ein freikonſervativer
Redner hob hervor, daß Amerikaner ſicher 1½ Millionen
Mark gezahlt haben würden, wenn die Echtheit
nachgewie=
ſen wäre. Die Aehnlichkeit zwiſchen der Flora= und der
Mona Liſa=Büſte falle in die Augen. Der Referent machte
noch darauf aufmerkſam, daß Lucas ſehr gute Imitationen
fertiggebracht habe, verzichtete aber darauf, an dieſer Stelle
ein Kunſturteil abzugeben; die chemiſchen Gutachten hätten
ſich nicht überall als vollwertig erwieſen.
* Wien, 12. April. Der Halleyſche Komet
wurde heute morgen von der Univerſitäts=Sternwarte
wahrgenommen, und zwar 15 Minuten nach 4 Uhr früh.
Er ſtand bis gegen 5 Uhr früh am Himmel. Heute war
außer dem Kern auch ein kleiner Schweif ſichtbar. Mit
gewöhnlichen Ferngläſern war der Komet jedoch bisher
nicht wahrzunehmen.
Kleines Feuilleton.
— Der Kronprinz und die
Kronprin=
zenbriefe. Den Kronprinzen hat die in Amerika
erfolgte Veröffentlichung ſeiner Briefe an den Grafen
Haus Ferdinand Hochberg mit tiefem und berechtigtem
Unmute erfüllt. Der Kronprinz hat dieſem Unmute im
Kreiſe von Kameraden unverhohlenen Ausdruck gegeben.
Die Freundſchaft zwiſchen dem Kronprinzen und dem
Grafen Hochberg war eine ſo ernſte und aufrichtige,
wie man ſie ſelten antrifft. Ganz idealiſtiſch veranlagt,
erſchien Graf Hochberg dem Kronprinzen als ein
Vor=
bild der beſten menſchlichen Eigenſchaften. Niemals
hätte der Kronprinz es für möglich gehalten, daß ſein
Freund dieſe intimen und vertraulichen Briefe aus den
Händen geben, am wenigſten, daß er ſie in die Hände
eines ſtrupelloſen Geſchäftsmannes legen konnte. Der
Kronprinz hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er
dieſe Freundſchaft, nach ſolchem Vertrauensbruche, als
beendet anſieht. Auch der Kaiſer hat ſich über die
Ver=
öffentlichung der Privatbriefe ſeines Sohnes ſehr
un=
gehalten geäußert.
— Die bedrohte Sühnekapelle. Man
ſchreibt der „N. G. C.” aus Paris: Am Boulevard
Haußmann, mitten im weltſtädtiſchen Getriebe von
Paris, liegt eine kleine Kapelle, die ſich hinter Bäumen
und Sträuchern ſo gut verſteckt, daß man ſchon viel
guten Willen zeigen muß, um ſie zu entdecken.
Lud=
wig XVIII. ließ die Sühnekapelle zum Andenken an
den tragiſchen Tod Ludwigs XVI. und der Marie
An=
toinette errichten und bis zum Jahre 1884 wurden dort
regelmäßig Meſſen abgehalten. Aber ſeit 1884 iſt ſie
ſtill und ſtumm geworden. Allerdings hat ſie noch ihren
Altar, ihre Statuen und ihr Tabernakel, aber Chriſtus
hat den Altar und das Tabernakel verlaſſen und auf
den Flieſen hallen bloß die Tritte der Engländer,
Deut=
ſchen und Amerikaner wider, denen es einen
angeneh=
men Schauer bereitet, die tragiſche Geſchichte der
Ver=
gangenheit an Ort und Stelle wieder aufleben zu laſſen.
Unter dieſen Flieſen, in der Krypta der Sühnekapelle,
ruhten die Körper des unglücklichen königlichen Paares,
Ludwigs XVI. und der Marie Antoinette, die am 21.
Januar und 16. Oktober 1793 dort begraben worden
waren. Aber auch ſie haben ſchon lange dieſe etwas
primitive Gruft, die ſie mit Malesherbes, der Dubarry,
Danton, Madame Roland, Charlotte Corday, Hébert
und noch vielen anderen teilten, mit den
Königsgrä=
bern von Saint=Denis vertauſcht, wo ſie ihren letzten
Schlaf neben glücklicheren Vorfahren ſchlafen.
Heute iſt die Sühnekapelle nur noch ein
geſchicht=
liches Denkmal, deſſen Ueberreſte fanatiſche
Republika=
ner, für die Thron und Altar gleich wenig bedeuten,
zerſtören wollen. Die verlaſſene kleine Kapelle, mit
der wundervollen Bronzetür, den ſchönen Statuen von
Cortot und Boſio, die je aus einem einzigen
Marmor=
block gehauen ſind, und die vielen Fremden, die, aus
der dumpfen Grabesſtille heraustretend, royaliſtiſche
Anſichtskarten kaufen, all das iſt der Regierung ein
Dorn im Auge. Aber der franzöſiſche Staat möge ſich,
ehe er ans Zerſtören der einſtigen Grabſtätte
Lud=
wigs XVl. und der Marie Antoinette geht, einer alten
Klauſel erinnern, die er bei Uebergabe des
Grund=
ſtückes, auf dem die Sühnekapelle ſteht, mitübernommen
hat. Da heißt es: „Herr Desclozeau macht dem
fran=
zöſiſchen Staat dieſes Grundſtück mit der ausdrücklichen
Beſtimmung zum Geſchenk, daß es zum Bau der
Ka=
pelle dienen ſoll. Sollte das Grundſtück, ganz gleich
zu welchem Zeitpunkt, für etwas anderes benutzt
wer=
den, ſo geht es in den Beſitz der natürlichen und
recht=
mäßigen Erben des genannten Herrn Desclozeau
über.‟ Dieſe Erben nun exiſtieren noch und werden,
falls man die Sühnekapelle zerſtört, vom Staate das
Grundſtück, oder ſeinen Wert, nämlich 15 Millionen
Francs, fordern. Da dieſes kleine geſchichtliche
Monu=
ment, das von der Verwaltung der ſchönen Künſte
ab=
hängt, die Stadt jetzt aber bloß 4000 Francs jährlich
koſtet, ſo überlegt ſie es ſich vielleicht doch noch einmal,
ehe ſie es der Vernichtung anheimgibt. 15 Millionen
für republikaniſche Ueberzeugungen auszugeben, iſt
etwas viel und auch unnötig, da die Sühnekapelle am
Boulevard Haußmann ſich ſo wenig ihrer royaliſtiſchen
Geſinnungen rühmen und auf die Gedankenfreiheit
der Vorübergehenden keinen Einfluß ausüben zu
wollen ſcheint. Die, die in ihrer nächſten Nähe, in
ihrem augenblicklich in ſchönſter Frühlingspracht
blü=
henden Gärtchen weilen, ſind entweder noch zu klein,
um eine politiſche Meinung zu haben, denn ſie liegen
auf dem Schoß ihrer Ammen und blinzeln ſchläfrig zum
Kreuz der Sühnekapelle hinüber, oder ſchon zu alt und
froh, wenn ſie, auf den Krückſtock geſtützt, ſich ein bißchen
in der Sonne wärmen können, die ihrerſeits keinen
Unterſchied zwiſchen Royaliſten und Republikanern
macht.
* „Uf de ſchwäb’ſche Eiſebahne!‟ Ein
hübſches Stückchen, welches zeigt, daß es auch noch im
Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität gemütliche
Leute gibt, ereignete ſich in der Sonntagsfrühe des
3. April in einem oberſchwäbiſchen Städtchen. Als dort
der erſte Zug in den Bahnhof einfuhr, lag er in tiefſter
Ruhe da — kein Lichtlein leuchtete an den Weichen, noch
im Stationsgebäude. Alles lag in ſanftem Schlafe. Kurz
entſchloſſen nahm der Zugführer die auf
Weiterbeförde=
rung wartenden Reiſenden, welche keine Fahrkarten
er=
halten konnten, „blind” mit und dampfte davon. Ein
Hoch der ſchwäbiſchen Gemütlichkeit!
Nummer 86.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
Guignard, die die Eröffnungsrennen am 16. Mai
be=
ſtreiten, werden die erſten Runden auf der neuen
500=Meter=Bahn hinter Motoren abſolvieren,
Luftſchiffahrt.
sr. Ein neuer deutſcher
Rekordflug=
wurde von dem Aviatiker Jeannin auf dem
Flug=
platz Johannisthal=Berlin ausgeführt. Jeannin,
der=
einen Farman=Doppeldecker mit einem deutſchen
Ar=
aus=Motor ſteuert, beabſichtigte, den von Kapitän
Engelhardt aufgeſtellten Dauertekord für deutſche
Aeroplanfahrer von 1 Stunde 53 Minuten
anzugrei=
ſen. Nachdem er am letzten Sonntag dieſen Plan
in=
folge des ſtarken Windes aufgeben mußte, gelang es
ihm nunmehr, den Rekord nicht allein zu erreichen,
ſondern ſogar um zirka 9 Minuten zu überbieten. Nur
die hereinbrechende Dunkelheit zwang ihn nach einer
Flugzeit von 2 Stunden 1 Minute 55 Sekunden zur
Landung.
Stimmen aus dem Publikum.
(ür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Die Jagdausſtellung wird bereits abends 6 Uhr
ge=
ſchloſſen, wodurch vielen Beamten der Beſuch unmöglich
gemacht wird. In deren Intereſſe möchte Einſender
an=
regen, die Ausſtellung doch mindeſtens bis 7½ Uhr abends
geöffnet zu laſſen.
P
— Die Entfernung von Darmſtadt nach Bensheim
beträgt 22 Kilometer, der Fahrpreis vierter Klaſſe 45
Pfg., es verkehren auf dieſer Strecke täglich 50 Züge
hin und zurück. Die Entfernung nach Mannheim
be=
trägt 38 Kilometer, uns erſcheint deshalb die Gefahr
nicht ſo groß, daß alle Bergſträßer nach Mannheim
fah=
ren ſollten. — Ein neuer erweiterter Verkehr könnte
hervorgerufen werden durch Erbauung einer Vollbahn
von Goddelau nach Nierſtein zum Anſchluß an die Linie
Alzey-Kaiſerslautern-Paris einerſeits und Berlin-
Wien andererſeits. Durch dieſe Bahn würde ein
regerer geſchäftlicher Verkehr zwiſchen Rheinheſſen und
Starkenburg hervorgerufen werden, und im Anſchluß
an den großzügigen Verkehr würde ſich derſelbe auch in
unſeren Gaſthöfen entſchieden heben. Die Schweiz zieht
130 Millionen aus ihrem Fremdenverkehr. Wenn wir
auch mit ſo großen Zahlen nicht rechnen dürfen, ſo
ſteht eine Zunahme außer allem Zweifel, und läßt ſich
vielleicht die Erbauung der Bahn Goddelau-Nierſtein
an gegebener Stelle anregen.
Seite 5.
Vermiſchtes.
* Das Recht des Schauſpielers auf
Be=
ſchäftigung. Eine bemerkeuswerte Entſcheidung
von großer grundſätzlicher Bedeutung fällte vor
eini=
gen Tagen in einem Streit zwiſchen einem Berliner
Theaterdirektor und einer Bühnenkünſtlerin die 16.
Zivilkammer des Berliner Landgerichts I. Die als
Klägerin auftretende Schauſpielerin L. war ſofort
ent=
laſſen worden, weil ſie ihrem Direktor vor
verſammel=
tem Bühnenperſonal den Vorwurf gemacht hatte, er
„ſchikaniere” ſie. Fräulein L. begründete vor Gericht
dieſen Vorwurf damit, daß ſie zwar mit 6000 Mark
Jahresgage engagiert war, trotzdem aber faſt gar nicht
bezw. nur in ganz untergeordneten Partien beſchäftigt
wurde: Das hatte ſiesſchließlich dermaßen aufgebracht,
daß ſie ſich zu der Aeußerung hinreißen ließ. Nach
einer ſehr eingehenden Beweisaufnahme
verur=
teilte das Landgericht den Theaterdirektor dem
An=
trage gemäß und erklärte mit folgender Begründung
die Entlaſſung für unberechtigt: Die zwiſchen
Direktor und Schauſpieler geſchloſſenen Verträge ſind
nach Treu und Glauben ſo auszulegen, daß eine
Be=
ſchäftigung des Künſtlers nach Maßgabe ſeiner
Kennt=
niſſe und Fähigkeiten erfolgen muß. Stehen dem
Di=
rektor mehrere gleich gute Kräfte zur Verfügung, ſo
darf er nicht einzelne davon von der Beſchäftigung zum
Teil ausſchließen. Der zu den beſſeren Kräften
zäh=
lende Künſtler wird durch geringe oder ganz
fortfal=
lende Beſchäftigung erheblich geſchädigt, weil er
leicht die Routine verliert und an künſtleriſchem
An=
ſehen einbüßt. Die Klägerin blieb 300 Tage im Jahr
gänzlich unbeſchäftigt. Eine ſo geringe Beſchäftigung,
zumal in untergeordneten Rollen, bei einer
Schauſpie=
lerin mit 6000 M. Gage, iſt auffällig. Es iſt erklärlich,
daß ſich Klägerin zurückgeſetzt fühlte und bei ihrem
nicht unberechtigten künſtleriſchen Ehrgeiz an eine
Schikane ihres Direktors glaubte. In anbetracht dieſer
Umſtände gab die Aeußerung dem Beklagten keinen
triftigen Grund, die Klägerin ſofort zu entlaſſen=
Literariſches.
Ein neues Buch von Felicitas Roſe, der
Verfaſſerin des mit ſo großem Beifall aufgenommenen
Romans „Heideſchulmeiſter Uwe Karſten” iſt ſoeben
unter dem Titel „Die Eiks von Eichen” im
Deut=
ſchen Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W 57 (Preis
geheftet 3,50 Mk.) erſchienen. In eigenartiger,
locken=
der Weiſe, wie ſie nur wenigen Dichtern gegeben iſt,
verſteht es Felicitas Roſe, mit ihren Romanen zu
feſſeln, ohne ſich einer äußeren, ſpannenden Handlung
und grober Effekte zu bedienen. Der Leſer fühlt ſich
wie von einem ſtillen Rauſchen, das dem verborgenen
Quell der Poeſie zu entſtammen ſcheint, immer aufs
neue angezogen und wandert dem geheimnisvollen
Klingen nach. Kein Wunder, daß die Verfaſſerin ſich
mit ihren durch die köſtliche Einfachheit der
ſympathi=
ſchen Geſtalten und den ſtimmungsvollen Zauber ihrer
Milieuſchilderung auszeichnenden Romanen im Fluge
die weiteſten Leſerkreiſe erobert hat. In der Kunſt des
Andeutens und der träumeriſchen Weichheit ſcheint ihr
Roman demſelben Boden zu entwachſen, aus dem auch
das Märchen und das deutſche Volkslied ihre beſten
Kräfte ſaugen.
— Deutſche Rundſchau für Geographie
und Statiſtik. Unter Mitwirkung hervorragender
Fachmänner herausgegeben von Prof. Dr. Fr.
Um=
lauft. 32. Jahrgang 1909/1910. (A. Hartlebens Verlag
in Wien, jährlich 12 Hefte zu 1,15 Mk.) Heft 6. Jedes
neue Heft der „Deutſchen Rundſchau für Geographie
und Statiſtik” bringt eine ſolche Menge intereſſanter
geographiſcher Originalaufſätze von hervörragenden
Fachſchriftſtellern und aktueller Mitteilungen vom
ganzen Erdenrund, daß ſich ihr an Reichtum und
Man=
nigfaltigkeit des Inhalts kaum eine andere
geogra=
phiſche Zeitſchrift zur Seite ſtellen kann. Nicht nur
aber, daß ſie jeden Zweig der Erdkunde im weiteſten
Sinne pflegt, ſo iſt ſie auch mit zahlreichen
vorzüg=
lichen Illuſtrationen nach photographiſchen Aufnahmen
ausgeſtattet. Dazu kommen regelmäßig Karten über
neueſte Forſchungsreiſen oder zur Erläuterung
phyſi=
kaliſcher und-ſtatiſtiſcher Verhältniſſe als Beilagen,
häufig auch noch überdies im Texte,
— In Kröners Verlag (Leipzig) erſchien: „Die
vier Evangelien”, Deutſch, mit Einleitung und
Anmerkungen von Dr. Heinrich Schmidt (Jena).
(Taſchenausgabe.) In Leinwand gebunden 1 Mark.
Die Ueberſetzung Dr. Schmidts dürfte bei der
volks=
tümlichen Kraft und Schlichtheit ihrer Sprache wohl
geeignet ſeien, die Evangelien wieder zu einem wahren
Volksbuch zu machen. Eine umfangreiche Abhandlung
und Einzelanmerkungen zum Text ſtellen die Elemente
des Chriſtentums in die religionsgeſchichtliche
Beleucht=
ung, welche die Forſchung der letzten Jahre in ſo
rei=
chem Maße erbracht hat.
— Als erſter Band der im Verlage von Wilhelm
Langewieſche=Brandt in Ebenhauſen bei München
er=
ſchienenen neuen Sammlung „Schickſal und Abenteuer”
iſt unter dem Titel „Eine preußiſche
Königs=
tochter” im März 1910 die „Denkwürdigkeiten der
Markgräfin von Bayreuth”, der klugen und ſehr
temperamentvollen Lieblingsſchweſter Friedrichs des
Großen, ausgegeben. Vor genan hundert Jahren iſt
bei Cotta in Tübingen die erſte deutſche, bei Vieweg
in Braunſchweig die erſte franzöſiſche Ausgabe dieſes
höchſt merkwürdigen Buches erſchienen. Entrüſtet oder
ergriffen oder amüſiert, niemals aber gelangweilt,
be=
gleitet der Leſer dieſe preußiſche Königstochter auf ihrem
Lebenswege, die einen wundervollen Frauentyp des
achtzehnten Jahrhunderts darſtellt und deren
künſtle=
riſche Geſtaltungskraft ſtark genug iſt, um die Perſonen
und Zuſtände am Berliner Hofe wie in der kleinen
fränkiſchen Reſidenz vollkommen lebendig werden zu
laſſen. Der Preis des hübſch ausgeſtatteten Buches
be=
trägt 1,80 Mk.
Das Kaiſerpaar in Homburg.
* Homburg, 12. April. Auf allerhöchſten
Be=
fehl findet im hieſigen Kurtheater am Donnerstag
abend 7 Uhr eine Wohltätigkeits=
Vorſtel=
lung ſtatt. Es wird gegeben: Heſſiſche
Bauernhoch=
zeit, Tänze und Geſänge heſſiſcher Volkslieder,
aus=
geführt von Damen, Herren und Kindern Homburgs,
und ferner das Genrebild „Militärfromm” von Moſer
und Trotha, ebenfalls von hieſigen Damen und Herren
dargeſtellt. Die Regie hat Direktor Steffter. Die
Tänze ſind einſtudiert von der Großherzoglichen
Ballettmeiſterin Thiele=Leonhard aus
Darrm=
ſtadt.
* Homburg, 13. April. Zu dem geſtrigen
Aus=
fluge des Kaiſerpaares nach den
Kaſtellüber=
reſten Zugmantel war auch Geheimer Baurat
Pro=
feſſor Jacobi geladen, der die umfangreichen römiſchen
Anlagen und die dort ſtattgehabten Ausgrabungen
er=
läuterte. Der Tee wurde auf dem Pfahlgraben an
der Limburger Straße eingenommen. Der Kaiſer
folgte heute einer Einkadung zur Frühſtückstafel bei
dem Landrat Dr. Ritter von Marx. Die Kaiſerin
hat ſich heute vormittag nach Frankfurt zum Beſuche
ihrer Schweſter, der Prinzeſſin Feodora, begeben.
Der Ausſtand der Seeleute in Marſeille.
* Paris, 12. April. Die heute nachmittag aus
Mar=
ſeille eingetroffenen Nachrichten lauten ziemlich
ernſt. Der Präfekt hat, um etwaigen ſchweren
Ruhe=
ſtörungen vorzubeugen, verlangt, daß unverzüglich ein
Küraſſier= und ein Dragoner=Regiment,
ſowie 500 Gendarmen, unter ihnen 300 berittene, nach
Marfeille abgeſandt werden. Im Hofe des
Prä=
fekturgebäudes halten ſich zwei Schwadronen Huſaren, ein
Bataillon Infanterie, ſowie mehrere hundert Gendarmen
und Schutzleute bereit. — Nach einer anderweit
unbe=
ſtätigten Meldung des Intranſigeant” haben die an Bord
des Poſtdampfers „Moiſe” verwendeten Matroſen der
Kriegsmarine die Weiterarbeit mit der Begründung, daß
der Heizerdienſt für ſie zu ſchwer ſei, verweigert.
* Marſeille, 12. April. Die ausſtändigen
Straßenbahnangeſtellten beſchloſſen, morgen die
Arbeit wieder aufzunehmen. Nach einer heute
abgehalte=
nen Streikverſammlung veranſtalteten die Teilnehmer eine
Straßendemonſtration, während deren ſie
ver=
ſuchten, zwei Straßenbahnwagen an der Weiterfahrt zu
hindern. Einer der Wagen wurde durch Steinwürfe
beſchä=
digt. Schutzleute und Huſaren zerſtreuten die
Manifeſtan=
ten, von denen einige verwundet wurden.
* Marſeille, 13. April. Abends zogen mehrere
Tauſend Ausſtändige, die Internationale ſingend,
durch die Straßen und richteten an mehreren
Trambahn=
wagen ſchwere Beſchädigungen an. Dabei kam es zwiſchen
den Gendarmen und Truppen und den Ruheſtörern zu
einem ernſten Handgemenge. Mehrere Soldaten und
Poli=
ziſten wurden durch Steinwürfe verletzt. Auch auf ſeiten
der Ausſtändigen gab es zahlreiche Verwundete. Zwanzig
Leute wurden verhaftet. Nachts hielten mehrere Tauſend
Hafenarbeiter und Fuhrleute eine
Verſamm=
lung ab und verpflichteten ſich, heute zu feiern. Da auch
die Ausdehnung des Streiks auf die Bäcker befürchtet
wird, werden Militärbäcker requiriert. Weitere
Verſtär=
kungen von Truppen und Gendarmen ſind während der
Nacht hier eingetroffen.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 13. April. Zunächſt ſteht auf der
Tagesordnung die Wahl eines Schriftführers
an Stelle des verſtorbenen Abg. Hermes (Fortſch. Vpt.)
Auf Vorſchlag des Abg. Frhrn. von Hertling (Ztr.)
wird Abg. Doormann (Fortſch. Vpt.) per Alklamation
gewählt. Er nimmt die Wahl dankend an. — Es folgen
Petitionen.
Eine Petition der Berliner Fleiſcher=Innung zur
Beſeitigung des herrſchenden andauernden Mangels an
Schlachtvieh, die Grenzen zur Einführung von
leben=
dem Schlachtvieh zu öffnen und betreffend gänzlicher
Aufhebung oder Herabſetzung der beſtehenden Viehzölle,
beantragt die Kommiſſion durch Uebergang zur
Tages=
ordnung zu erledigen. — Abg. Scheidemann (Soz.):
Der Uebergang zur Tagesordnung iſt um ſo weniger
gerechtfertigt, als der Fleiſchmangel von der ganzen
Bevölkerung ſchwer empfunden wird. Ich beantrage
Ueberweiſung zur Berückſichtigung. — Nachdem Abg.
Stengel (Fortſch. Vpt.) ſich für den Antrag und Abg.
Speck (Ztr.) dagegen ausgeſprochen haben, wird der
ſozialdemokratiſche Antrag gegen die Stimmen der
So=
zialdemokraten, Freiſinnigen und Polen abgelehnt und
zur Tagesordnung übergegangen.
Eine Reihe weiterer Petitionen wird ohne
De=
batte nach dem Antrage der Kommiſſion erledigt.
Bei einer Petition der Bäckerinnung Germania um
Maß=
nahmen gegen die Konſumvereine, Verbot der
Mit=
gliedſchaft von Beamten, beantragt die Kommiſſion
Ueberweiſung als Material. Die Sozialdemokraten
wünſchen dagegen Uebergang zur Tagesordnung.
Abg. Schefbeck (Ztr.): Die Petition iſt nur zu
befür=
trorten. Die Lage des Mittelſtandes verlangt dringend
nach Abhilfe. Von großem Gewinn iſt beim Handwerk
ſchon lange keine Rede mehr. — Abg. Schöpflin
(Soz.): Wie man durch die Warenhausſteuer die
Wa=
renhäuſer nicht beſeitigen kann, ſo iſt dies auch bei den
Konſumvereinen der Fall. In einer Zeit, in der große
Maſſen des Volkes unter Unterernährung leiden, ſollte
man den ärmeren Klaſſen dieſen kleinen Vorteil nicht
nehmen. — Abg. Weber (natl.): Mit derartigen
Maß=
nahmen wie der Warenhausſteuer kann nichts gemacht
werden. Derartige Steuern werden leicht abgewälzt,
und die Betriebe wachſen immer mehr. Die Beamten
von der Mitgliedſchaft auszuſchließen, iſt nicht
an=
gängig. Wir ſtimmen aber der Petition zu, ſoweit ſie
die Ausdehnung des Genoſſenſchaftsweſens wünſcht.
Abg. Hildebrand (Soz.) und Abg. Schöpfliu
(Soz.) treten für die Konſumvereine ein. — Abg.
Gies=
berts (Ztr.): Ich bin für den Antrag der Kommiſſion,
damit der Regierung Gelegenheit gegeben wird, ſich
mit der Frage zu beſchäftigen. — Abg. Rieſeberg
(Wirtſchaftl. Vgg.): Die ſozialdemokratiſchen
Konſum=
vereine ſind keine gemeinnützigen Inſtitute, ſondern
Kampforganiſationen gegen den Mittelſtand. — Der
Antrag der Kommiſſion wird unter Ablehnung des
ſozialdemokratiſchen Antrages angenommen und die
Petition der Regierung als Material überwieſen.
Es folgt die beim Etat des Reichsſchatzamtes
zurück=
geſtellte Debatte über die Reſolution der Freiſinnigen
be=
treffend Aufhebung der Kennzeichnung der zu
niedrigerem Zollſatz eingeführten Gerſte durch
Eoſin=
färbung, und in Verbindung damit die Beratung einer
Petition auf Aenderung der Gerſtenzollordnung. — Abg.
Carſtens (fortſchr. Vp.): In weiten Kreiſen der
Land=
wirtſchaft wird die Eoſinfärbung ſchwer empfunden. Die
Regierung ſollte unumwunden die Schädlichkeit aller
Eoſingerſte zugeſtehen. Nach tierärztlichen Atteſten zeigen
mit Eoſingerſte gefütterte Schweine rotgefärbte innere
Or=
gane. Auch der Speck nimmt dieſe Farbe an, und auch
ſonſt ſind Nachteile mit der Färbung verbunden. Die
Re=
gierung ſollte verſuchen, ohne ſolche Färbung
auszukom=
men. Sie erſpart ſich und uns dadurch viele
Unannehm=
lichkeiten. (Beifall links.) — Staatsſekretär Wermuth:
Ohne praktiſche Bedeutung iſt der günſtige Ausfall der
vor=
jährigen ruſſiſchen Gerſtenernte für Deutſchland nicht
ge=
blieben. Die Unterſcheidung von Futter= und Malzgerſte
mußte von uns beſtmöglichſt durchgeführt werden. Dieſer
Verpflichtung werden wir zur Verhinderung zollwidriger
Verwendung von Gerſte weiter nachkommen. Die
Metho=
den des Brechens und der Erhitzung der Gerſte haben ſich
nicht bewährt. Die Färbung iſt von Müllern und
Handels=
kreiſen empfohlen worden. (Hört! Hört! rechts.) Klagen
über Schädigungen ſind nicht hervorgetreten. Die
Be=
hauptungen des Abg. Carſtens wegen der
Geſundheits=
ſchädlichkeit des Eoſin treffen nicht zu. Wir haben das
Geſundheitsamt gebeten, Verſuche anzuſtellen. Es iſt
feſt=
geſtellt worden, daß bei Eoſingerſte=Fütterung die Tiere
erheblicher zugenommen haben, als ohne dieſe. (
Heiter=
keit.) Wenn verdächtige Tiere verendet ſind, dann
wer=
den ſie an Rotlauf oder an Backſteinblattern eingegangen
ſein. Geſundheitsgefährlich iſt das Eoſin nicht, das iſt die
Hauptſache. Finden wir ein anderes
Unterſcheidungs=
mittel, dann werden wir es prüfen. Zur Beunruhigung
iſt kein Anlaß vorhanden. Ich bitte, die Reſolution
abzu=
lehnen. (Bravo! rechts.) — Abg. Mayer=Kaufbeuren
Zentr.): Wir werden der Reſolution nicht zuſtimmen,
wenn auch zugegeben werden mag, daß anfangs
Uebel=
ſtände ſich gezeigt haben. Die Geſundheitsſchädlichkeit iſt
völlig ausgeſchloſſen. — Abg. Röſicke (Bd. d. Landw.):
Ein anderes zweckmäßiges Mittel als die Eoſinfärbung,
die aus Handelskreiſen empfohlen wurde, konnte nicht
ge=
funden werden. Dieſe Denaturierungsart muß aufrech.
erhalten werden, wenn nicht ganz triftige Gründe
dage=
gen vorgebracht werden. Geſundheitsſchädlich iſt die
Eoſin=
färbung nicht. Andererſeits produziert Deutſchland
genü=
gend Braugerſte, ſodaß ein Schutz gegen das Ausland
an=
gebracht iſt. (Bravo! rechts.) — Abg. Weber (nl.): Die
Differenzierung der Malz=und Futtergerſte iſt nun einmal
feſtgelegt worden. Wir müſſen deshalb dafür ſorgen, daß
be=
trügeriſchen Manipulationen im Inlande vorgebeugt wird.
Die Großhändler und Großmüller ſind in der Lage,
unge=
färbte Futtergerſte auf Lager zu halten. Den kleinen
Mühlen muß die Erlaubnis zum Vermahlen nicht gefärbter
Gerſte gegeben werden und dem Schiffergewerbe iſt die
Ausführung von Gerſtetransporten zu erleichtern.
Staatsſekretär Wermuth: In den Verfahren iſt
wohl noch manches zu ändern. Wir ſtellen fortgeſetzt
Prü=
fungen an. Auch für die kleinen Mühlen werden alsbald
Erleichterungen geſchaffen werden.
Nach weiterer unerheblicher Debatte wird ein
Schluß=
antrag angenommen. Die Reſolution wird abgelehnt, die
Petition für erledigt erklärt.
Darauf tritt Vertagung ein. Eingegangen iſt eine
Interpellation der Nationalliberalen über das Mülheimer
Eiſenbahn=Unglück. Nächſte Sitzung Donnerstag 12 Uhr.
Tagesordnung: Vorſtehende Interpellation, Zuſtändigkeit
des Reichsgerichts, deutſch=ſchwediſcher Handelsvertrag.
Schluß 6,15 Uhr.
* Berlin, 13. April. Der
Seniorenkon=
vent des Reichstags einigte ſich dahin, vor
Him=
melfahrt die Arbeit abzubrechen. Die beiden
Kommiſ=
ſionen zur Vorberatung der
Reichsverſicherungsord=
nung und der Juſtizgeſetze ſollen aber auch während
der Vertagung ihre Arbeiten fortſetzen. Es wird
be=
antragt, den Mitgliedern dieſer Kommiſſionen
beſon=
dere Diäten zu gewähren. Bis zur Vertagung ſollen
möglichſt noch erledigt werden das Kaligeſetz, die
Ab=
änderung des Strafgeſetzbuches, die Vorlage über die
Wertzuwachsſteuer, ferner in erſter Leſung am
mor=
gigen Donnerstag die Vorlage, betreffend die
Ent=
laſtung des Reichsgerichts, der deutſch=ſchwediſche
Han=
delsvertrag und das Reichsbeſteuerungsgeſetz, am
Frei=
tag und Samstag die Wertzuwachsſteuervorlage, die
Fernſprechgebührenordnung und kleinere Vorlagen.
Am Montag folgt dann die
Reichsverſicherungsord=
nung.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korrefp.=Bureau.)
* Berlin, 13. April. Der „Reichsanzeiger” meldet:
Verliehen wurde die Kette mit Brillanten zum
Großkreuz des Roten Adlerordens dem Chef des
chine=
ſiſchen Miniſteriums des Aeußern Prinzen Ching, das
Großkreuz des Roten Adlerordens dem Präſidenten
des genannten Miniſteriums Natung, der Rote
Adler=
orden erſter Klaſſe dem Präſidenten des
Kriegsmini=
ſteriums Tieliang, dem Präſidenten im Miniſterium
des Aeußeren Liang Tunyen und dem
Generalgouver=
neur Prinz Liangkiang Chang Yenchung.
* Berlin, 13. April. Wie der Reichskommiſſar und
die ſtändige Ausſtellungskommiſſion für die deutſch
Induſtrie bekannt geben, wird die
Weltausſtell=
ung in Brüſſel am 23. April, nachmittags 2 Uhr,
durch den König der Belgier eröffnet. An den kurzen
Feſtakt, an dem die amtlich akkreditierten Vertreter der
heteiligten Länder teilnehmen, wird ſch eur g
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Tonnerstag, den 14. April 1910.
Nummer 86.
des Königs durch die geſamte Austellung auſchliehen.;
Am Abend des 24. April veranſtaltet die Stadt Brüſſel
einen Rout im Rathauſe. Die deutſche Abteilung wird
am 25. April nachmittags durch einen Empfang im
Deutſchen Hauſe feierlich eröffnet
* Berlin, 13. April. Der Aufſichtsrat der Großen
Berliner Straßenbahn beſchloß heute, die
Aktien der Neuen Berliner Straßenbahnen Nordoſt,
Akt.=Geſ., Berlin=Hohenſchönhauſen, zu erwerben, die
ſich bisher im Beſitze der Kontinentalen Geſellſchaft für
elektriſche Unternehmungen, Nürnberg und Elektra=
Dresden, befanden. Das Unternehmen, das 1899 mit
1 200 000 Mark Aktienkapital gegründet wurde, ſoll
ſelbſtändig weiterbeſtehen.
* Stüttgart, 13. April. Im Lauſe der hentigen
Beratung der Zweiten Kammer teilte Präſident
v. Payer mit, daß der Miniſter des Innern von
Pi=
ſchek in einer dringenden Angelegenheit telegraphiſch
nach Berlin berufen worden ſei. Infolgedeſſen mußte
ein königlicher Kommiſſar für die Weiterberatung der
Bauordnung beſtellt werden.
* Karlsruhe, 13. April. Der badiſche Miniſter des
Innern, Freiherr von und zu Bodman, hat ſich heute
mittag nach Berlin begeben.
* Görlitz, 13. April. Das hieſige Schwurgericht
verurteilte den 21jährigen Hilfsgerichtsdiener Scholz,
der in der Nacht zum 1. März 1910 unweiſt der
ſtädti=
ſchen Badeanſtalt ſeine Geliebte, die 28jährige
Maſchi=
nennäherin Alma Sprenger ermordete und die Leiche
in eine ſogenannte Weinlache geworfen hatte, z u m
Tode.
* Saint Etienne, 13. April. Hier wurde ein Dreher
namens Duplanil verhaftet, der ſich in das Hotel,
in welchem Miniſterpräſident Briand auf ſeiner
Wahl=
reiſe abgeſtiegen war, begab und dort dringend den
Miniſterpräſidenten zu ſehen wünſchte. Bei ihm
wur=
den ein Dolchmeſſer und zwei geladene
Revol=
ver gefunden. Er erklärte, er habe Briand töten
wollen, weil dieſer ihm ſeine Ehre geraubt habe. Später
beklagte er, das Opfer eines Spiritiſten geworden zu
ſein. Vermutlich handelt es ſich um einen
Wahn=
ſinnigen.
* Belgrad, 13. April. Der König iſt heute
vor=
mittag in Begleitung des ſerbiſchen Geſandten in
Kon=
ſtantinopel und des ſerbiſchen Generalkonſuls in
Sa=
koniki von ſeiner Reiſe zurückgekehrt und feſtlich
emp=
fangen worden.
* Jernſalem, 13. April. Prin= und
Prinzeſ=
ſin Eitel Friedrich mit Gefolge trafen heute
vormittag um halb 10 Uhr am Portal des Syriſchen
Waiſenhauſes ein, wo ſie von dem Direktorium
emp=
fangen und nach der Kirche geleitet wurden, wo
Ober=
konſiſtorialrat Kahl=München über die Apoſtelgeſchichte
3 Vers 18 die Feſtpredigt hielt. Nach dem Gottesdienſt
fand eine Beſichtigung der geſamten Anſtalt ſtatt. Die
Abfahrt erfolgte um 11 Uhr.
* Berlin, 13. April. Drei in der Grolmannſtraße
in Charlottenburg mit dem Aushauen von Beton
be=
ſchäftigte Arbeiter wurden heute früh durch ein
Pri=
vatautomobil angefahren und ſtürzten in einen
Schacht, wodurch dem einen ein Arm, dem zweiten ein
Bein gebrochen wurde, während der dritte
Kopfverletz=
ungen erkitt.
* Neuſtadt a. H., 13. April. Der Reichsrat Eugen
von Buhl iſt geſtern abend 9 Uhr an den Folgen einer
Erkältung in Deidesheim im 69. Lebensjahre plötzlich
ge=
ſtorben. Reichsrat Eugen von Buhl war einer der
größten „Weinbarone” der Pfalz. Seit dem Tode ſeines
Bruders war er Seniorchef der Firma. Er ſpielte im
öffentlichen Leben, insbeſondere der Pfalz, eine große
Rolle; politiſch gehörte er der agrariſchen Richtung der
nationalliberalen Partei an; er war Inhaber zahlreicher
Ehrenämter, Vorſitzender des pfälziſchen Weinbauvereins.
Bevor er Reichsrat wurde, war er mehrere Jahre Mitglied
der bayeriſchen Zweiten Kammer. Seit dem Tode ſeines
Bruders beſaß er die erbliche Würde eines Reichsrates der
Krone Bayern mit dem Titel Exzellenz.
Briefkaſten.
W. M. in H. Richtiger und ſchöner wäre wohl der
Satz zum Ihnen entgegenzukommen” oder „um Ihnen
mein Entgegenkommen zu beweiſen”. Von einer
Ver=
ſtümmelung kann aber auch in dem von Ihnen
ange=
führten Text nicht die Rede ſein.
Kinder-
mehtl
Kranken-
kost
fiervorregend bewährfe
Nahrung:
Die Kinder gedeihen
vorzüglich Label
u. leiden nicht an
Verdauungsstörung.
bekömmlichſter, feinſter
Litrooin
Ls3g.
Ueberall zu haben.
Fabrikanten: Fritz Scheller Söhne, Homburg v. d. Höhe. (81210f
Ann bleibt mir gefälligſt einmal vom Leibe
mit all dem faden Zeug, das mir gründlich den
Magen verdorben hat, ohne gegen meinen Katarrh
wirklich zu helſen. Jetzt will ich Sodener haben
aber daß mir auch nur die ächten von „Fay”
gebracht werden. Man hört’s überall, daß die
mit ſo einem Katarrh im Handumdrehen
auf=
räumen und nebenbei auch für Magen und
Darm eine Wohltat ſind. Fays ächte Sodener
gibt’s in Apotheken, Drogerien ꝛc. für nur
85 Pfg. pro Schachtel.
(8124M
Familiennachrichten.
Todes-Anzeige.
Geſtern nachmittag 5 Uhr entſchlief nach
langem ſchweren Leiden meine liebe Mutter
Frau Marie Kagels.
Um ſtille Teilnahme bittet
Wilhelm Kagels, Panoramabeſitzer.
Darmſtadt, den 13. April 1910. (8113
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag
3 Uhr, vom Sterbehauſe, Klappacherſtraße 66
aus, auf dem Darmſtädter Friedhofe ſtatt.
Todes-Anzeige.
Montag, den 11. April, verſchied plötzlich
und unerwartet unſer innigſtgeliebtes einziges
Kind
(8086
Anneliese
im nicht ganz vollendeten 3. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Eltern:
Adolf Netz u. Frau, geb. Bittner.
Frankfurt a. M., den 11. April 1910.
Die Beerdigung findet den 14. April, 2 Uhr
nachmittags, auf dem Darmſtädter Friedhofe
ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme
bei der Beerdigung unſres unvergeßlichen Sohnes
und Bruders
(8095
Herrn
Oberlehrer KarlHansel
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, insbeſondere Herrn Pfarrer Dingeldey
für die troſtreiche Grabrede, dem Vertreter des
Lehrerkollegiums Bremerhaven, Herrn Oberlehrer
Stier, für die liebevollen Gedenkworte, ſowie die
zahlreichen Blumenſpenden vielen herzlichen Dank.
Kath. Hansel Wwe.,
Jean Hansel.
Danklagung.
Für die herzliche Teilnahme, ſowie für die
reichen Blumenſpenden bei der Beerdigung meines
geliebten Sohnes
(*9363
Georg Ludwig Günther
ſage ich allen Verwandten Freunden und Bekannten,
ſowie Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreichen
Worte am Grabe, Herrn Roch für ſeinen zu Herzen
gehenden Nachruf, ſeinen Freunden und Kollegen
für ihre Kranzſpenden meinen aufrichtigſten Dank.
Die tiefbetrübte Mutter:
J. Günther Wwe.
Darmſtadt, den 13. April 1910.
eier rertencte
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Die
Weſt=
zuklone iſt unter Verſtärkung vſtwärts nach
Mittel=
europa vorgedrungen. Bei ihrer Annäherung brachten
ſüdliche Winde geſtern ſtarke Erwärmung; am ſpäteren
Nachmittag aber trat Trübung ein, die durch
Verhin=
derung der Wärmeausſtrahlung eine milde
Nacht=
brachte. Gleichzeitig ſetzten überall langſam, ſich
ver=
ſtärkende Regen ein. — Unter dem Eiufluß des tiefen
Druckes im Weſten nehmen morgen die Regenfälle
noch zu.
Ausſichten in Heſſen am Donnerstag, den 14.
April: Meiſt wolkig, Regen, etwas kühler, windig aus
Süd.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Cavalleria Ruſticana”.
hierauf „Der Bajazzo”
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Vortrag von Profeſſor Dr. Nagel um 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz (Vortragsverband).
Konzert um 3 Uhr im Bürgerkeller.
1. Darmſtädter Kinematograph Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Schwarzwald).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldackel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.—
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nich?
zurückgeſandt.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
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Der ſchmale Weg.
Roman von Paul Bliß.
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34)
Aber gleich wurde ſie wieder lebhaft. — Ach, wir
wollen nicht ſentimental werden, laſſen wir die
Ver=
gangenheit ruhen.
Mit leiſer Wehmut nickte er.
Da rief ſie: Nun erzählen Sie mir mal, wie es
Ihnen in dieſen beiden Jahren ergangen iſt. Sie
müſſen doch rieſig viel erlebt haben.
Sie täuſchen ſich, erwiderte er ſtill, ich habe ſehr
einſam gelebt.
Aber wenn man ſo bekannt und ſo viel genannt
iſt, kann man ſich doch nicht allen Huldigungen
ent=
ziehen!
Ich lebe, wie Sie wiſſen, meiner Arbeit.
Neckiſch lächelte ſie ihm zu. — Wirklich nur immer
Ihrer Arbeit?
Er wurde ein wenig befangen —er ahnte, daß ſie
jetzt an Juliane dachte — doch er beherrſchte ſich und
ſagte feſt und ſicher: Ja, nur der Arbeit.
Nach einem Weilchen begann ſie wieder, diesmal
in faſt ausgelaſſen heiterem Ton: Ach, eigentlich kann
ich Sie und Ihre ganze Lebensweiſe gar nicht
vexr=
ſtehen! Wenn ich ein Mann wäre, ich würde ganz
anders darauf los wirtſchaften! — Das Leben iſt ſo
kurz, alſo ſoll man es auch genießen! — Ich würde mir
nichts, gar nichts entgehen laſſen! Die ſchönſten
Blumen würde ich mir pflücken, ganz rückſichtslos und
ſelbſtherriſch, denn, glauben Sie nur, auch die ſtolzeſte
läßt ſich pflücken! — Lächelnd ſummte ſie eine heitere
Melodie.
Und er ſah ſie an mit großen, glühenden Augen,
er ſah ſie an und wußte noch immer nicht, ob er recht
gehört hatte.
Alles in ihm bebte, alles war in Aufruhr — jedes
Wort von ihr hatte ſein wildes Blut aufgeſcheucht,
auf=
geſtachelt.
Bebend, mit verhaltener Leidenſchaft ſah er ſie
immer nur an — ſagen konnte er nichts.
Da rief ſie lachend: Gelt, das war eine tolle Idee
von mir, wie? — Ach, nehmen Sie es nicht für bare
Münze! — Mir entſchlüpfen jetzt ſo kurioſe Dinge, daß
ich mich oft ſelber darüber wundere! — Aber Sie kennen
ja auch das Sprichwort: „Die Hunde, die bellen, beißen
nicht!‟ — — Hu, dieſer Blick! Als ob Sie mir etwas
antun wollen! — Scherzend und kichernd lief ſie ein
paar Schritte voraus.
Und lächelnd ſah er ihr nach. Im Augenblick war
ſein toller Bluttaumel vorbei, war ſeine Leidenſchaft
beſchwichtigt, und nun wurde auch er heiter.
Ach, da ſtehen Veilchen! rief ſie plötzlich.
So pflücken Sie ſie doch! ſpöttelte er.
Ich bin ja kein Mann! erwiderte ſie ſchlagferlig.
Da ſprang er hinzu, bückte ſich und pflückte ſie.
Dabei verlor er, ohne es zu merken, das Papier.
Schnell hob ſie es auf und, ohne es eigentlich zu
wollen, warf ſie einen Blick darauf.
Sieh da — Verſe! — Sie lächelte, wurde neugierig
und las.
Dann lächelte ſie wieder und verbarg das Blatt
unter dem Gürtel — er hatte nichts gemerkt.
Mit freudeleuchtendem, hochrotem Geſicht kam er
zurück und überreichte ihr die Veilchen.
Herzlichen Dank! rief ſie und gab ihm die Hand.
Plötzlich ſah er an ihrem Gürtel die Spitze des
Blattes herauslugen — ſie hatte das Gedicht! — Sofort
wußte er es.
Als ſie merkte, daß er um ſeinen Verluſt wußte,
ſagte ſie: Ich hob es eben auf. Bitte, laſſen Sie es mir!
Er wurde ganz rot, ſagte aber nichts.
Ich darf es behalten, nicht wahr? bat ſie.
Da ſagte er, ohne ſie anzuſehen: Bitte!
Herzlichen Dank!
Er nickte nur.
Schweigend gingen ſie weiter.
Er wandelte an ihrer Seite, und es war ihm, als
ſei alles das, was er ſeit zehn Minuten erlebt hatte,
ein Traum, ein wunderſchöner Traum.
Aber mit einem Ruck wurde er wach gerüttelt
er dachte an ihren Mann! — und nun war das
Traum=
bild zerſtört.
Ich muß Sie jetzt verlaſſen, ſagte er kurz.
Erſtaunt ſah ſie auf. — Aber weshalb denn?Was
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Ich, ich habe zu tun, log er errötend.
Sie lachte. — Freundchen, Sie flunkern! Ich ſehe
es Ihnen ja an!
Da wurde er noch verlegener und ſchwieg.
Sie aber ſcherzte weiter: Ja, ja, mon ami, das
Lügen iſt gar nicht ſo leicht, wie es ausſieht — ſo recht
mit Gleganz und Grazie zu flunkern, iſt ſogar eine
Kunſt, und die meiſten Leute ſind nicht künſtleriſch
ver=
anlagt.
Doch noch einmal mahnte die Stimme ſeines
Ge=
wiſſens. Und er ſagte: Leben Sie wohl.
Sie aber ließ ihn nicht fort.
Seien Sie doch nicht ſo eigenſinnig! rief ſie halb
ſcherzend, halb ernſt. — Sie können mich doch hier nicht
ſo ohne weiteres allein laſſen, das wäre doch direkt
unhöflich!
Er jedoch blieb feſt. — Ich muß fort.
Ach, Unſinn, Sie müſſen nicht!
Leben Sie wohl! Wir dürfen uns nicht wieder
ſehen!
Das!? Sind Sie toll geworden?
Er wollte davoneilen.
Aber ſie hielt ihn feſt.
Hiergeblieben, ja! — Was iſt denn plötzlich in Sie
gefahren? — Nun, was reden Sie da für einen Ulk?
— Weshalb dürfen wir uns nicht wieder ſehen?
Ja, fühlen Sie denn das nicht ſelber? preſte er
angſtgequält heraus.
Sie lachte. — Ich, ich fühle nichts davon, nicht das
ellergeringſte.
Mit brennenden Augen ſah er ſie an. — Wohin ſoll
denn das führen? Vergeſſen Sie denn ganz und gar
Ihre Stellung!?
Mit ruhig überlegenem Lächeln erwiderte ſie: Seien
Sie nur feſt überzeugt, daß ich meine Stellung nie
ver=
geſſen werde.
ader weun uch, went auch
ich ſehe keinen Ausweg, ich weiß nicht, wie das
enden ſoll!
Was denn? Was denn eigentlich? So nennen
Sie das Ding doch beim rechten Namen! Sagen Sie
doch gerade heraus, was Sie forttreibt! Nun?
Sprachlos ſtarrte er ſie an — er konnte nichts, nicht
ein Wort ſagen, es war, als hielt ihm eine unſichtbare
Kraft die Kehle zu. Bebend, mit brennenden Augen
ſtarrte er ſie an.
Da nahm ſie zärtlich ſeine Hand, und mit innig
lieber Stimme ſagte ſie ganz leiſe: Sie brauchen es ja
auch gar nicht zu ſagen — ich weiß es ja doch ſchon —
ich weiß es ja ſchon längſt.
Und nun preßte er ihre ſchmale Hand mit feinen
beiden ſtarken Fäuſten zuſammen, und halb
beſinnungs=
los flüſterte er: Ach, Elsbeth! Elsbeth!
Stumm, mit innigem Blick erwiderte ſie ſeinen
Händedruck und nickte ihm zu.
Er aber beugte ſich nieder und küßte ihre Hand in
heißer, wilder Liebe.
Plötzlich entzog ſie ihm die Hand.
Es kommen Leute — vorſichtig!
Und ganz brav ging er nun wieder neben ihr hin.
Nur ſeine Augen ſprachen, und ſie redeten eine
deutliche Sprache, denn in ihm ſang und jubelte alles,
in ihm war alles in hellem, freudigem Aufruhr — nun
war kein Zweifel mehr da und kein Vorwurf, nun
wußte er es ja ſonnenhell und klar, daß er ſie liebte,
und daß er wieder geliebt wurde.
Alles, alles war vergeſſen, das eine Große und
Gewaltige nur blieb: ſie zwei, ſie liebten ſich in echter,
heißer Liebe!
Immer wieder griff er nach ihrer Hand.
Aber immer wieder bat ſie: Vergeſſen Sie doch
nicht, wo wir ſind!
So gingen ſie weiter.
Es kamen und gingen andere Menſchen, ſo daß ſie
keinen Moment mehr allein waren.
Dennoch aber fand er Zeit und Gelegenheit, ihr
ganz verſtohlen zuzuraunen: Ach, Elsbeth, ich hab’ Dich
ja ſo unendlich, ſo unendlich lieb!
Und als ſie das verſtand, da nickte ſie ihm zu und
ſchloß einen Moment in ſeliger Wonne die Augen. —
Am nächſten Querweg ſtand ſie ſtill.
Leiſe ſagte ſie: Nachmittag fünf Uhr bei mir.
Und ohne eine Antwort abzuwarten, ging ſie fort.
Wie betäubt ſtand er da und ſah ihr nach.
Es war, als jubelte alles um ihn her, es war, als
wandelte er durch lauter bunte, leuchtende, ſingende
Wälder — ein Traum, ein märchenſchöner, ſchöner
Traum.
18. Kapitel.
Der Nachmittag kam.
Ungeduldig und voller Erwartung lief Elsbeth
umher, immer quälte ſie die Frage: Ob er wohl
kommt?
Endlich ließ ſie ſich in einen Schaukelſtuhl ſinken
und rauchte ſich eine Zigarette an.
Plötzlich klopfte es. Sie erſchrak — es war doch
erſt vier Uhr. Erregt rief ſie: Herein!
Und Malwine, ihre Schweſter, trat ein.
Erſtaunt und leicht erſchrocken richtete Elsbeth ſich
hoch — dieſen Beſuch hatte ſie nicht erwartet!
Das merkte Malwine, aber deſſen ungeachtet kam
ſie näher und ſagte ernſt und ſtill: Ich habe mit Dir zu
rede‟.
Elsbeth bekam ein Gefühl der Unbehaglichkeit,
aber ſie beherrſchte ſich und erwiderte, leichthin
lächelnd: Da Du ſo würdevoll auftrittſt, muß es ja
etwas ungemein Wichtiges ſein!
(Fortſetzung folgt.)
„§ 43.
Donnerstag, 14. April.
1910.
Darmſt adt, den 9. April 1910.
Betreffend: Meldung von Funden.
Das Großh. Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Von dem Gr. Denkmalpfleger für die Altertümer iſt wiederholt feſtgeſtellt worden,
daß gelegentliche Funde bei Erdarbeiten entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen
ent=
weder gar nicht, oder verſpätet zur Anzeige gekommen ſind. Wir laſſen deshalb
nach=
ſtehend den Art. 25, 26 und 37 des Denkmalſchutzgeſetzes vom 16. Juli 1902 erneut zum
Abdruck bringen und bemerken hierzu:
Vor allem wollen Sie dafür beſorgt ſein, daß bei allen Erdarbeiten in Ihrer
Gemarkung bei Neubauten, Waſſerleitungen, Weganlagen, Rodungen, ſowie in
Kies=
oder Lehmgruben ſowohl Unternehmer wie Arbeiter dahin belehrt werden, daß in der
Erde verborgene Gegenſtände, wie Tongefäße, Scherben, bearbeitete Steine, Waffen
Werkzeuge und Schmuckſachen aus Stein, Knochen oder Metall, Gerippe, Gebäude
trümmer, Reſte verſchollener Straßen (Pflaſter oder Schotterung), verſteinerte Knochen
von Tieren ꝛc., die bei den Arbeiten zum Vorſchein kommen und für Geſchichte,
Kultur=
geſchichte, Menſchenkunde und Naturgeſchichte von großer Bedeutung ſein können, uns
ſofort direkt oder durch Ihre Vermittlung zur Anzeige gebracht werden. Wir verweiſen
hierbei ausdrücklich auf den Schlußſatz des Art. 26 des Denkmalſchutzgeſetzes.
Die Anzeigen können kurzer Hand mit Poſtkarte oder auch telephoniſch gemacht
werden.
Wichtig iſt, daß ſolche Funde bis zur Ankunft eines berufenen Sachverſtändigen
in der Erde in urſprünglicher Lage gelaſſen werden, damit ſie möglichſt vor Zerſtörung
bewahrt bleiben; vielleicht kann durch die Begleitumſtände noch feſtgeſte t werden, ob
es ſich um eine Wohn= oder Grabſtätte, oder nur um einen Einzelfund handelt und ob
weitere Unterſuchungen erforderlich ſind. Sollte hierdurch dem Beteiligten Schaden
entſtehen, ſo wird er nach Art. 28 des Geſetzes vergütet. Trifft die Meldung
recht=
zeitig ein, ſo wird der Denkmalpfleger oder ſein Stellvertreter ſofort zur
Be=
ſichtigung erſcheinen.
Es ſind auch ſchon Meldungen durch den viel verbreiteten Irrtum unterlaſſen
worden, daß derartige Funde dem Muſeum abzuliefern ſeien. Dies iſt aber nicht der
Fall, denn das Eigentumsrecht wird durch die geſetzliche Meldepflicht nicht
be=
rührt. Nur müſſen die Funde und die Fundſtellen dem Gr. Denkmalpfleger zur
wiſſenſchaftlichen Beurteilung zur Verfügung geſtellt und zugänglich gemacht werden.
Für die Abtretung eines Fundes an den Denkmalpfleger oder ein Muſeum wird auf
Verlangen jederzeit entſprechende Vergütung gewährt. Vor dem Verkauf von
Fund=
gegenſtänden an Händler wird gewarnt, da dieſe in keinem Fall die Preiſe bezahlen
werden, wie die öffentlichen Sammlungen.
Den Gemeindebedienſteten, beſonders den Totengräbern, Flurſchützen und
Forſtwarten wollen Sie von dieſer Verfügung beſonders Kenntnis geben mit der
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 1 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Da in letzter Zeit wiederholt über Beläſtigungen des Publikums durch Ball=
und andere Spiele auf der Straße Beſchwerde geführt worden iſt, ſehen wir uns
veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß nach Art. 292 des Polizeiſtrafgeſetzbuches und
§ 366,7 des Reichsſtrafgeſetzbuches derjenige mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder
mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft wird, der auf Straßen oder öffentlichen Plätzen
mit Steinen oder anderen Gegenſtänden wirft, wodurch Menſchen beſchädigt oder
verunreinigt werden können. Unter dieſen Tatbeſtand fallen insbeſondere auch Spiele
mit Hartgummibällen.
Iſt die mit Strafe bedrohte Handlung von Kindern begangen worden, ſo werden
nach Art. 44 des Polizeiſtrafgeſetzbuches die Eltern oder andere aufſichtspflichtige
Perſonen, die es an der erforderlichen Aufſicht haben fehlen laſſen, beim erſten
Fall polizeilich verwarnt, im Wiederholungsfalle mit Geldſtrafe bis zu einem
Drittel der auf die Uebertretung ſelbſt angedrohten Strafe belegt.
Bei eintretenden Körperverletzungen können außerdem nach §§ 823 ff., 832 des
Bürgerlichen Geſetzbuches für den Täter und aufſichtspflichtige dritte Perſonen
(Eltern uſw.), weitgehende zivilrechtliche Schadenerſatzverpflichtungen entſtehen.
(7990md
Darmſtadt, den 11. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß mit Wirkung vom 16. April
I. Js. der Sicherheitsdienſt in der Waldumgebung der Stadt, gleichwie in den
Vor=
jahren, wiederum in Kraft tritt. Der Aufſichtsdienſt wird von 7 Forſtaufſehern
aus=
geübt, welche die Uniform der ſtaatlichen Forſtwarte tragen und mit Gewehr, ſowie
Hirſchfänger ausgerüſtet ſind. Ihre Aufgabe iſt die ſtändige Beaufſichtigung der die
Stadt umgebenden Waldungen unter beſonderer Berückſichtigung der von dem Publikum
begangenen Spazierwege.
Da den Forſtaufſehern die polizeiliche Ueberwachung der Waldumgebung obliegt,
ſind ſie von dem Großh. Kreisamt eidlich als Polizeibeamte auf den Polizeiſchutz
verpflichtet und im Beſitz einer von dem unterzeichneten Polizeiamt ausgeſtellten
Aus=
weiskarte.
In der Ueberzeugung, daß durch die ſtändige polizeiliche Ueberwachung der
Waldungen eine erhöhte Gewähr für die Sicherheit des Spaziergängerpublikums
gegeben iſt, richten wir hiermit an die Einwohnerſchaft die Bitte, von etwaigen
ver=
dächtigen Wahrnehmungen in den Wäldern bei Begegnung die Forſtaufſeher oder aber
das unterzeichnete Polizeiamt in Kenntnis ſetzen zu wollen.
(8084dfs
Darmſtadt, den 11. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 14. April 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
a) Für beſtimmt:
2 Handwebeſtühle, 1 Haſpel, eine Partie Kleinhandwerkzeug, 25 Flaſchen
Wein und 2 Flaſchen Champagner.
b) Vorausſichtlich:
8 Vertikos, 4 Diwans, 3 Sofas, 1 Pianino, 3 Warenſchränke, 3 Ladentheken,
3 Kleiderſchränke, 4 Schreibtiſche, eine Partie Tiſchzeug, eine Partie
Hand=
tuchſtoff, eine Partie Seidenfutterſtoff, 1 Fahrrad, 2 Nähmaſchinen, 1 Feld
ſchmiede und verſchiedene andere Gegenſtände.
(8083
c) Ferner auf Grund des § 373 d. H. G. B. für beſtimmt:
4 große Ausziehtiſche (neu).
Darmſtadt, den 13. April 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Bekanntmachung.
Die Pflaſterarbeit, veranſchlagt zu 415 Mk., das alte Pflaſter aufzubrechen,
ver=
anſchlagt zu 84 Mk., die Fuhrleiſtungen, veranſchlagt zu 208 Mk., bei Umpflaſterung
der Obergaſſe hierſelbſt ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden.
Vor=
anſchlag und Bedingungen können bei der unterzeichneten Stelle eingeſehen werden.
Daſelbſt ſind auch die verſchloſſenen ſchriftlichen Angebote bis längſtens Montag, den
(8080ds
18. April ds. Js., nachmittags 4 Uhr, einzureichen.
Eſchollbrücken, am 11. April 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eſchollbrücken.
Leichtweiß.
Aufforderung, gewiſſenhaft dafür beſorgt zu ſein, daß über alle Bodenfunde ſofort die
vorgeſchriebene Meldung gemacht wird,
Fey.
Art. 25. Ausgrabungen.
Wer eine Ausgrabung nach verborgenen unbeweglichen oder beweglichen
Gegen=
ſtänden von kulturgeſchichtlicher oder ſonſt geſchichtlicher Bedeutung vorzunehmen
be=
abſichtigt, hat hiervon dem Kreisamt oder einer anderen ſeitens des Miniſteriums des
Innern zu bezeichnenden Behörde Anzeige zu erſtatten und den ſeitens der zuſtändigen
Behörde ergehenden Anordnungen hinſichtlich der Ausführung der Ausgrabung, der
Verwahrung und ſonſtigen Sicherung, ſowie der Behandlung etwa aufzufindender
Gegenſtände nachzukommen.
Das Gleiche gilt, wenn die beabſichtigte Grabung zwar nicht auf die Auffindung
von Gegenſtänden der in Abſ. 1 bezeichneten Art gerichtet, dem Grabenden aber
be=
kannt iſt, daß gelegentlich der Grabung wahrſcheinlich die Entdeckung ſolcher Gegenſtände
ſtattfinden wird.
Die beabſichtigte Ausgrabung oder Grabung darf nicht vor Ablauf von zwei
Wochen von Erſtattung der Anzeige ab beginnen, inſofern nicht bereits vorher die nach
Abſ. 1, 2 zu erlaſſenden Anordnungen getroffen worden ſind.
Art. 26. Funde.
Werden in einem Grundſtück verborgene und unbewegliche oder bewegliche
Gegen=
ſtände von kulturgeſchichtlicher oder ſonſt geſchichtlicher Bedeutung bei Ausgrabungen
nach ſolchen oder gelegentlich aufgefunden, ſo hat der Eigentümer des Grundſtücks oder
der ſonſt Verfügungsberechtigte von dieſem Fund ſpäteſtens am folgenden Tage der
Bürgermeiſterei oder dem Kreisamt des Fundorts Anzeige zu erſtatten und den
An=
ordnungen Folge zu leiſten, welche entſprechend der Beſtimmung in Art. 25, Abſ. 1,
getroffen werden. Die gleiche Verpflichtung liegt dem Leiter der Arbeiten, bei denen
der Fund gemacht worden iſt, ob. Zur Erfüllung der Anzeigepflicht genügt die
Er=
ſtattung der Anzeige ſeitens eines von mehreren Anzeigepflichtigen.
Handelt es ſich um gelegentliche Funde, bezüglich deren behördliche Anordnungen
auf Grund des Abſ. 1 oder des Art. 25, Abſ. 2 noch nicht ergangen ſind, ſo
darf der Anzeigepflichtige die begonnenen Arbeiten nicht vor Ablauf von drei Tagen
von Erſtattung der Anzeige ab fortſetzen. Der Anzeigepflichtige darf jedoch die begonnenen
Arbeiten weiter führen, ſofern ihre Fortſetzung die bereits gefundenen Gegenſtände oder
noch zu erwartende Funde nicht gefährdet und ſofern ihm die Unterbrechung der
Arbeiten nur mit unverhältnismäßigem Nachteil möglich iſt.
Art. 37. Strafbeſtimmungen.
(8160dsi
Wer den Vorſchriften der Artikel 1, 2, 3, 11, 15, 17 Abſatz 1, 2, des Artikels 20
Abſatz 3, der Artikel 25, 26, 29, 34 Abſatz 1, des Artikels 35 zuwiderhandelt, wird mit
Geldſtrafe bis zu 300 Mark und, wenn die Zuwiderhandlung vorſätzlich geſchieht, mit
Geldſtrafe bis zu 1000 Mark oder mit Haft beſtraft. Eine uneinbringliche Geldſtrafe iſt
nach Maßgabe der Vorſchriften des Strafgeſetzbuchs in Freiheitsſtrafe umzuwandeln.
Bekanntmachung.
Betr.: Die Verſteigerungen im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Nach Ausſchreibung der Pfänderverſteigerung laufen erfahrungsgemäß ſtets
mündliche oder ſchriftliche Geſuche von Pfandhausſchuldnern bei uns ein, teils auf
Ver=
ſchiebung der Verſteigerung ihrer Pfänder, teils auf gänzliche Ausnahme derſelben von
der Verſteigerung gerichtet. Um den Schuldnern zweckloſe Gänge und Mühe zu
er=
ſparen, geben wir hiermit bekannt, daß alle derartige Geſuche abgewieſen werden müſſen,
da die Pfandhausordnung die Verſteigerung aller verfallenden Pfänder, deren
Ein=
löſung oder Verlängerung innerhalb des hierfür beſtimmten Zeitraums vor dem
Ver=
ſteigerungstermin nicht erfolgt, ausdrücklich vorſchreibt und Ausnahmen von dieſer
Vorſchrift nicht zuläſſig ſind.
(7529dd
Darmſtadt, den 1. April 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Schmitt.
Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
heute bei der Spar= und Darlehenskaſſe
e. G. m. u. H. zu Pfungſtadt folgendes
eingetragen:
An Stelle des zufolge Ablebens aus
dem Vorſtand ausgeſchiedenen Landwirts
Adam Jäger II. zu Pfungſtadt wurde am
3. April 1910 der Ziegeleibeſitzer Chriſtian
Steinmetz III. zu Pfungſtadt in den
Vor=
ſtand gewählt.
(8148
Darmſtadt, den 9. April 1910.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
Dienstag, den 19. April 1910,
vormittags 11 Uhr,
ſollen auf freiwilligen Antrag der Erben
des Georg Heinrich Hermann Müller und
des Adolph Becker zu Newark (Amerika)
ind Genoſſen die nachverzeichneten
Liegen=
ſchaften:
Flur Nr. qm
14 95¾/10 318 Hofreite
Heidelberger=
ſtraße 69,
14 95¾/10 511 Grabgarten daſelbſt,
14 90¾/10 267 Grabgarten (
Bau=
platz) daſelbſt,
14 91¾10 267 Grabgarten (
Bau=
platz) daſelbſt,
n unſerem Geſchäftszimmer,
Wittmann=
traße 1, zum drittenmale verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. April 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
(L8133,67
Frantz.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 12. Mai 1910,
vormittags 10 Uhr,
oll die 1. dem Heinrich Deſch in
Frank=
urt am Main, 2. deſſen Ehefrau
Eliſa=
ethe, geb. Schmidt, in Lauter bei
Grün=
rg in Heſſen in der Gemarkung Beſſungen
ugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
I 2157100 179 Hofreite
Beſſunger=
ſtraße 94,
unſerem Geſchäftszimmer,
Wittmann=
traße 1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Die Genehmigung der Verſteigerung
vird auch dann erfolgen, falls ein der
Schätzung entſprechendes Gebot nicht
ein=
elegt wird und andere rechtliche
Hinder=
iſſe nicht entgegenſtehen.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
Hroßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Frantz.
(L.6844,65
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Nach Ablauf des Termins zur Abfuhr
mtlichen Holzes aus diesjähriger Ernte
eſtimmen wir als letzten Abfuhrtermin
ir das Nadelholz den 25. I. M. und für
as Laubholz den 2. Mai I. J. (8089dm
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 21. April 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Witwe des Tapeziers Fried
rich Fey, Katharine, geb. Kraft, und dem
Bauingenieur Ludwig Fey dahier
zuge=
ſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
I 260 741 Hofreite Grafenſtraße
Nr. 4,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K172/09
verden.
Falls keine anderen rechtlichen Hinderniſſe
ntgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 22. März 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
(L.6845,65
Müller.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 19. Mai I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Bäckermeiſter Karl Jockel
Ehe=
leuten dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
67½/100 63 Grabgarten
Liebig=
ſtraße,
671/100 198 Hofreite daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K44/10
werden.
Darmſtadt, den 9. April 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L8110,67
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 12. Mai 1910
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Heinrich Geigals Eyeleuten
dahier zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
III 2012//1000 352 Hofreite Grüner Weg
Nr. 17,
III 2019/1000 171 Grabgarten daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Wittmann=
ſtraße 1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz. (L6843,65
Dünger=Verſteigerung.
Am Samstag, den 16. April d. Js.,
von 950 Uhr vormittags ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Ma=
tratzenſtreu einer Eskadron öffentlich meiſt=
(8099df
bietend verſteigert.
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fertigt Heſſiſches
Bittſchriften Bureau, Darm=
(5958a
ſtadt, Kirchſtraße 21.
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1*9281
an die Exped. ds. Bl. erbeten. —
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
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ders ſelbſtändig kochen und Herren=
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Darmſtadt, wenden.
Die Beantwortung der gefl. Offert. kann
ſich, da der Herr zurzeit auf Reiſen, etwa
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Mädchen geſucht Kiesſtraße 84, I.
Köchinnen, Hausmädchen,
Suche Alleinmädchen, welche kochen
und nicht kochen, Küchenmädchen in
Herr=
ſchafts=, Privat= und Geſchäftshäuſer, für
hier u. auswärts gegen hohe Löhne für
(*9367
ſofort und 1. Mai durch
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Schützenſtr. 10½1. Telef. 531.
Nummer 86.
Zum 1. Ma
wird von älterem Ehepaar anſtändiges
Mädchen geſucht, das Hausarbeit u. etwas
von der Küche verſteht.
Vorzuſtellen: Landwehrstrasse 191
1. Stock.
(9336ds
*9355) Ordentliches, unabhäng.
Lauf=
mädchen geſucht
Rheinſtraße 4, II.
f. vormittags
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4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,90
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3½ do. Conſols
84,70
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 102,00
94,20
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3½
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3
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 102,40
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3½
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4 Hamburger Staatsanl. 102,00
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do,
31
81,50
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4 Württembergerv. 1907 101,90
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5 Bulgaren=Tabak=Anl.
1¾ Griechen v. 1887 49,40
3¾ Italiener Rente . . . 104,70
4½ Oeſterr. Silberrente 99,10
4 do. Goldrente . . 100,30
4 do. einheitl. Rente 94,80
3 Portug. unif. Serie I 65,70
3 do. unif. Ser. III —
3 do. Spezial. 13,00
5 Rumänier p. 1903 . . 102,00
4 do. v. 1890 . . 94,40
do. v. 1905 . . 91,30
4 Ruſien P. 1880, ₰.A.2 ₰ 34.50
101,50
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InProz.
Jf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 91,00
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3½ Schweden . .
4 Serbier amort. v. 1895 85,20
4 Türk. Admin. v. 1903 88,60
4 do. unifiz. v. 1903 94,70
4 Ungar. Goldrente 95,70
4 do. Staatsrente . 92,80
5 Argentinier .
do.
4½ Chile Gold=Anleihe 93,20
5 Chineſ. Staatsanleihe 103,00
99,90
4½
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. 98,60
4½ Japaner .
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4 Gold=Mexikan. v. 1904 96,70
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4 Darmſtädter Bank 133,20
250,40
Deutſche Bank.
Deutſche Vereinsbank 127,30
4 Diskonto=Geſellſchaft 187,50
4 Dresdner Bank 159,00 3½ do.
4 Mitteldeut. Kreditbk. 119,90
4 Nationalbk. f. Deutſchl. 124,00
4 Pfälzer Bank. 101,40
145,20
4 Reichsbank .
4 Rhein. Kredit=Bank 139,00
4 Wiener Bank=Verein 137,60
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
92,50
3½ do. S. 19
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
91,00
do.
½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
92,50
do.
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
91,20
do.
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,40
do. (unk. 1914) 91,60
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,40
do,
93,40
3½.
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fl. 7 39,40
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do. v. 1858 „ 100 464,80
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Seite 15.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
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2. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
§9 50.
Damerstag, 14. Ahpril.
1910.
An die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Laubehörden, an die Herren Archiekten
und Bannnternehmer, ſowie an die verehrliche Einwohnerſchaft Darmſtadts!
Zwiſchen dem Hauptverbande Deutſcher Arbeitgeber=Verbände im Malergewerbe und den drei in Betracht kommenden
Gehilfenorganiſationen wurde im Januar ds. Js. ein Reichstarif abgeſchloſſen, der ſeit 16. Januar ds. Js. in Kraft getreten iſt
und der Meiſterſchaft eine Lohnerhöhung von 3 Pfg. (7 Prozent) für dieſes Jahr und einen weiteren Pfennig vom 1. Januar 1911
für die Arbeitsſtunde gebracht hat.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Süddeutſchen Maler= und Tünchermeiſter=Verbandes hat deshalb beſchloſſen, in Anbetracht der
ſeit 10 Jahren fortwährend geſtiegenen Stundenlöhnen, ſowie der gleichfalls geſtiegenen Preiſe für Materialien, die Preiſe für
ſämt=
liche Maler= und Weißbinderarbeiten entſprechend zu erhöhen.
Aus dieſem Anlaß richtet die Ortsgruppe Darmſtadt des Süddeutſchen Maler= und Tünchermeiſter=Verbandes an die ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Baubehörden, an die Herren Architekten und Bauunternehmer, ſowie an die verehrliche Einwohnerſchaft Darmſtadts die
höfliche Bitte, von dieſer Beſtimmung gefl. Kenntnis zu nehmen.
(8097
Die Ortsgruppe Darmſtadt
des Süddeutſchen Maler= und Tünchermeiſter=Verbandes.
Geſchäftsſtelle: Rheinstrasse 47.
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. April 1910.
Nummer 86.
Der Weinreiſende.
Eine luſtige Geſchichte.
„Weintrinken macht fröhlich”, ſagt ein rheiniſches
Sprichwort, darum ſind die Weintrinker meſiſtens fröhliche
Leute, und in den Rheinlanden und in der Pfalz ſollen
die luſtigſten Menſchen im Deutſchen Reiche leben.
Weinverkaufen iſt aber ein ſchweres, ja trauriges
Ge=
ſchäft, und die Weinreiſenden gehören zu den
geplag=
teſten Menſchen, denn nicht jeder trinkt Wein, und viele
Leute haben kein Geld, um Wein zu kaufen. Auch gibt
es der Weinhändler und Weinreiſenden allzu viel, als
daß alle auch gute Geſchäfte machen könnten. Gegen
die Weinreiſenden und ihre Ware herrſcht im Publikum
ein gewiſſes Mißtrauen, ſeit der Zeit, wo das
Wein=
ſchmieren an der Tagesordnung iſt.
Zuerſt wollen wir aber von dem Weinhändler
ſprechen, für den unſer Weinreiſender arbeitete. Er
hieß W. und wohnte in D. Er iſt ſchon längſt dahin
ausgewandert, wo es keinen Süßen noch Sauren gibt,
wo er höffentlich für ſeine vielen Sünden im
Wein=
ſchmieren nicht büßen muß.
Er ſelbſt hatte keine Weinberge, er kaufte jährlich
ſeinen Bedarf von den Weinbauern, legte ihn in ſeinen
Keller, wo er ſich zwanzig=, ja hundertfältig vermehrte.
Nach ſeiner Maxime ſollte eigentlich kein guter Wein
wachſen, weil dieſer meiſtens teuer iſt und an ihm
nichts zu verbeſſern reſp. zu verderben iſt. Recht viel
Wein müßte es geben und ſehr ſauer müßte er ſein,
damit man recht viel aus ihm machen könnte. Sein
Keller war eine wahre Apotheke. Da gab es
Weinſtein=
ſäure, Sprit, Zucker, Tannin, und was man ſonſt noch
für Zeug zum Weinmachen braucht. Ein kleines
Quantum ſaurer Wein wurde in eine Maſchine
ge=
bracht, Waſſer und die verſchiedenen Ingredienzien
zu=
geſetzt. Dann wurde alles gut durcheinander geſchüttelt
und der Wein war fertig. Eine zweite Sorte wurde
aus Treſterwaſſer, Kartoffelzucker und Sprit bereitet.
Wehe dem, der ihn trinken mußte, ſein Magen und ſeine
Gedärme konnten noch wochenlang davon erzählen. Dem
Weinpanſcher ging es, wenn der neue Wein klar im
Glaſe blinkte, wie jener jungen Frau, die ſehr ſchwach
im Kochen war, als ſie das Mittageſſen für ihren
Ehe=
liebſten bereitete. An Anbetracht ihrer Kochkunſt ſtieß
ſie den Stoßſeufzer aus: „Gekocht wär’ es, wenn es auch
erſt nur gegeſſen wäre!” Weinhändler W. konnte auch
ſagen: „Gemacht wär’ er, wenn er erſt nur auch
ver=
kauft und getrunken wäre.”
Dazu mußte nun ſein Reiſender helfen. Er hieß
Hahn und war mein Freund. Schon viele, viele Jahre
iſt er tot und ſeine Familie iſt ausgeſtorben, alſo kann
ich ſeinen Namen ohne Sorgen nennen, ohne befürchten
zu müſſen, daß einer der vielen Hähne, die es gibt, mir
darum grollen werde. Im gewöhnlichen Leben hieß er
nur der Weingickel und er nahm es nicht übel, wenn
man ihn damit anrief.
Hahn war eigentlich gegen ſeinen Willen
Wein=
reiſender gewörden; das Geſchäft war ihm zu anrüchig,
beſonders das von W. Er hatte ein eigenes
Kolonial=
warengeſchäft gehabt und war damit verunglückt. Weib
und Kind verlangten nach Brot, alſo griff er in der Not
zu und wurde bei W. Weinreiſender. Auch kannte er
den Mann und ſeine Ware genügend, und ſchämte ſich
anfangs vor Gott und den Menſchen, mit deſſem Zeug
die Welt zu vergiften. Aber was blieb ihm ſonſt übrig?
Er hängte die lederne Taſche um, in der die
verſchie=
denen Weinproben wohl verwahrt ruhten, und begab
ſich auf die Reiſe.
Nun mußte man ſehen, mit welchem goldigen
Humor der Mann ſein ſaueres Geſchäft umkleidete. War
er doch ein Commis voyageur, wie er im Buche ſteht,
reich an Humor, Witz und Launen. Saß er in der
Eiſenbahn, ſo unterhielt er die ganze Geſellſchaft, daß
alles lachte, und man bedauerte, daß die Fahrt ſo bald
ein Ende nahm. Seine Kundſchaft waren meiſtens
Wirte, Kaufleute und Bauern in Starkenburg und
Oberheſſen, die vom Wein gewöhnlich nicht viel
ver=
ſtanden. Bei ihnen brachte er ſeine Ware an; wollte
die Sache anfangs nicht ziehen, ſo betäubte er ſie mit
einem Schwall von Phraſen über die Güte ſeiner Ware,
daß ihnen Sehen und Hören verging, und ſie ihm
end=
lich abkauften. Ward er wegen ſeiner Zudringlichkeit
zur Türe hinausgewieſen, ſo kam er wieder zur
Hintertür herein, und wollte man ihm keinen
Weiß=
wein abnehmen, ſo bot er ſeinen Roten an. Er erhielt
neben ſeinen Speſen noch eine Tantieme vom Verkauf
ſeiner Ware, alſo hieß es bei ihm: „Hilf, was helfen
kann.”
Blieb er in einem Dorfe im Wirtshauſe über Nacht,
ſo verbreitete ſich alsbald, von dem Wirt unterſtützt, die
Nächricht: der Weingickel iſt da. Am Abend
verſammel=
ten ſich die Bauern in der Wirtsſtube, ſo daß ſie für alle
nicht ausreichte; ſie wußten, daß es für ſie einen
unter=
haltenden Abend gab. Der Wirt ſchmunzelte, denn für
ihn bedeutete es eine unvorhergeſehene Einnahme.
Der gute Hahn machte dann vor allen Dingen
ſeinem Namen Ehre. Er krähte in allen möglichen
Tönen, von dem Kollern des alten Gockels angefangen,
bis zum hellen Kikeriki des einjährigen Hähnchens.
Dann blies er auf ſeiner Okarina luſtige und
ſentimen=
tale Volksweiſen, ſang zur Gitarre Schelmenlieder
und machte allerlei Kartenkunſtſtücke. Auch auf dem
Gebiete der Zauberei war er bewandert; er zog den
Bauern zu ihrem Erſtaunen Hunderte von Zigarren
aus der Naſe, zauberte ihnen einen Hut voll blanker
Taler, die leider alsbald wieder verſchwanden.
Als er einſt an einem dritten „Kerbetag” erſchien,
um dem Wirt das viele Geld, das er eingenommen,
wieder abzunehmen, und noch eine Anzahl feiernder
Kerbegäſte fand, unterhielt er ſie mit einem Konzert auf
einer zurückgebliebenen Baßgeige, und als dieſe
abge=
holt wurde, mit den ſanften Tönen einer Windmühle.
Man erzählt (er ſelbſt hat es aber ſtets geleugnet),
daß er bei einem Beſuche eines Wirtes nur die Frau
mit ihrem Säugling allein zu Hauſe fand. Während
die Frau in den Garten eilte, um ihren Mann zu rufen,
nahm Hahn den Jungen auf ſeine Arme und ſang ihm
zur Beruhigung die ſchönſten Wiegelieder. Es war
kein Wunder, daß Hahn bei ſeinen großen Talenten
gute Geſchäfte machte, beſonders zur Herbſtzeit, wo die
meiſten Kirchweihen ſtattfinden. Da kamen dann die
Bauernwirte mit ihrem Wägelchen, beſpannt mit Kühen
oder einem Pferdchen, vor das Haus des Weinhändlers
gefahren. Er ſtand gewöhnlich ſüß lächelnd und die
Hände reibend am Tore, ſein Hausknecht wälzte zwei
Fäſſer, ein großes und ein kleines, heraus, und lud mit
dem Wirte die beiden auf den Wagen. Das große Faß
enthielt den eigentlichen „Kerwewein”, der bei der Kerb
mit der Muſik hinuntergegeigt und =geſchwenkt wurde,
was auch leicht vonſtatten ging, denn die Zunge eines
Bauernburſchen iſt kein Prüfſtein für die Güte des
Weines, und ſeine Gurgel iſt, wie Lennig ſagt, „keine
Stund’ lang‟. Die beſſere Sorte im kleinen Fäßchen
war für die Honoratioren beſtimmt.
Das Beſte für den Wein war, daß er bald getrunken
wurde, denn wenn er älter wurde, verlor er vor lauter
Scham ſeine Farbe. So hatte einſt W. einem Wirte den
Kerwewein geliefert. Weil aber die Manöver in dieſer
Gegend ſtattfanden, wurde „die Kerb” vierzehn Tage
verſchoben. Als der Wirt da ſein Faß anſchlug, fand
er ſtatt goldenen Wein eine ſchwärzliche Brühe. Voll
Schrecken eilte er nach D. und meldete dem Lieferanten
die Tatſache; doch dieſer ſagte in aller Gemütsruhe:
„Ja, warum habt Ihr auch den Wein nicht vor vierzehn
Tagen getrunken, da war er noch nicht ſchwarz!“
Der Weinreiſende Hahn tat, wie wir ſehen, alles,
um das Geſchäft in Flor zu bringen, aber zu einer Tat
war er nicht zu bewegen, nämlich zum Trinken ſeiner
Ware. Als er im Anfang ſeiner Laufbahn die Kraft
ſeines Weines noch nicht kannte, trank er in luſtiger
Geſellſchaft zu viel von dem geſchmierten Zeug, und
ſiehe, drei Tage lang lag er unter Leibſchmerzen und
ſonſtigen üblen Erſcheinungen in einem fremden
Hauſ=
zu Beit und konnie keine Geſchäfte machen; da
ſchwu=
er hoch und teuer, niemals mehr einen Tropfen davon
über ſeine Lippen zu bringen, und er hielt Wort. Doch
mußte er, wenn er einen Wirt auf dem Lande beſuchte,
wenigſtens einen Halben von ſeiner Ware trinken, denn
man ſah darauf. Gewinnſüchtige Wirte verlangten,
wenn ſie kaufen ſollten, daß er eine Flaſche beſtelle.
Wie ſollte er die unterbringen? Aber er wußte ſich zu
helfen! Wenn er in die Dörfer kam, ſuchte er=die
Polizeidiener auf, die er als Opfer ſeiner ſchwarzen
Tat erkor, und die das Weintrinken ſogar für eine
Ehre anſahen. Später aber, als ſie die Wirkung des
Genoſſenen noch tagelang ſpürten, wichen ſie dem
Ver=
führer aus, wo ſie nur ihn gewahr wurden.
Nun geriet Hahn in allerlei gefährliche
Verhält=
niſſe. So traf er eines Morgens die Wirtin allein
zu Hauſe, und er mußte auf den Wirt warten. Er bes
ſtellte einen Halben Wein, die Frau brachte ihn und
ging in die Küche an ihre Arbeit. Hahn tat nun etwas
ſehr Schlechtes. Am Fenſter ſtanden einige herrliche
Geranienſtöcke, der Stolz der Wirtin. Er goß den Wein
an die Blumen und verteilte ihn redlich.
Im nächſten Jahre kam er wieder und fand keine
Blumen mehr. Er fragte die Wirtin: „Was iſt denn
aus Ihren ſchönen Geranien geworden? „O,” ſagte die
Wirtin ärgerlich, „man möcht’ grad’ die Krenk griebe,
grad’ wie Se voriges Johr fort ware, finge ſe an zl
kränkeln, als wäre ſe behext.” Hahn wagte keine
weitere Frage mehr. In einem anderen Wirtshauſe
beſtellte er am Morgen eine Flaſche von dem von ihm
Gelieferten. Der Mann war, wie das auf dem Lande
gewöhnlich vorkommt, auf dem Felde, und die Wirtin
ſagte ihm, daß er am Mittag wiederkommen möchten
Nachdem dieſe weggegangen, machte er das Fenſter auf,
goß den Inhalt in einen Zuber, der vor dem Fenſter
im Hofe ſtand und entfernte ſich. Als er am
Mittag=
wiederkam, lagen einige Gänſe, die von dem Wein
ge=
naſcht, auf dem Miſt wie tot. Hahn, der unfreiwillige
Täter, verriet nichts, und der Wirt meinte, ein
Feind=
habe ihm die Tiere vergiftet. Zum Glück erholten ſie
ſich bald, nur eine, die einen ſchwächeren =Magen zu
haben ſchien, verendete.
Um nun allen Fährniſſen aus dem Wege zu gehen,
verfiel Hahn auf ein originelles Mittel. Er kaufte ſich
einen dicken, eichenen Spazierſtock, ließ, ihn aushöhlen
und mit einem Griff verſehen. Hatte er nun in einem
Wirtshaus bei der Frau Wirtin einen Halben beſtellt,
ſo ſchickte er ſie nach einer Zigarre fort; während dieſer=
Zeit ſchraubte er ſchnell den Griff des Stockes ab und
ſchüttete den Wein hinein. Die Wirtsfrauen wunderten
ſich gewöhnlich, wie ſchnell Hahn den Wein getrunken,
was er mit ſeinem großen Durſt entſchuldigte. Draußen
vor dem Tore öffnete er an der Spitze des Stockes ein=
Zäpfchen und ließ den Wein laufen. Den Stock
ſchenkte=
er ſpäter unſerm gemeinſamen Freund; wer ihn ſchen
will, der wende ſich an dieſen, er lebt noch und kann
die Wahrheit dieſer Geſchichte beſtätigen.
Zehn Jahre lang betrieb Hahn eifrig die Geſchäfte
ſeines Prinzipals und machte ihn reich, bis folgendes
Ereignis ihm ſeine Stellung verleidete. Weinhändler
W. bezahlte ſeine Leute ſchlecht und dieſe rächten ſich
an=
ihm auf mannigfache Weiſe. So nahm ein Gehilfe beil
der Herſtellung eines Faſſes Wein ſtatt Tannin ein
ab=
führendes Extrakt. Hahn verkaufte dieſen Wein einem
Wirte, der ihn auf dem Kirchweihfeſt ausſchenkte. Bald
zeigte ſich die Wirkung dieſes Saftes, ſo daß binnen
einer Stunde der Saal von den Feſtteilnehmern geleert
war. So gab es ein unterbrochenes Kirchweihfeſt. Die
Sache erregte in jener Zeit ein ſolches Aufſehen, daß
ſich ſogar die Gerichte damit beſchäftigten, keinesfalls
zum Ruhme des Weinhändlers. Hahns Tätigkeit ward
auch dabei berührt, was ihn bewog, ſeine Stelle als
Weinreiſender aufzugeben und ferner als Verkäufer
von Kaffee und Zucker zu fungieren, wobei er nicht zu
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 86.
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