Darmstädter Tagblatt 1910


08. April 1910

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173. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.

rgan für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

N 81.

Freitag, den 8. April.

1910.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Eine unheimliche Verſammlung.
** Mit einem Gefühl der Beklemmung werden Viele
Nachricht aufgenommen haben, daß am Donnerstag
Finanzminiſter der Bundesſtaaten im
ichsſchatzamte zuſammengetreten ſind. Man erinnert ſich
ran, daß ſolche Zuſammenkünfte meiſtens dann ſtattfan=
n
, wenn ein neuer Angriff auf die Taſchen der Steuer=
hler
ſich als notwendig erwies und Pläne geſchmiedet
erden mußten, auf welche weiteren Steuerobjekte ſich die
bevolle Fürſorge der verbündeten Regierungen ausdeh=
n
könnte. Steuerermäßigungen werden bei
rartigen Gelegenheiten überhaupt nicht aufs Tapet ge=
acht
, darüber darf die Oeffentlichkeit beruhigt ſein und
ch die jetzige Beſprechung der Finanzminiſter wird davon
ine Ausnahme machen.
Liegt nun, ſo wird man ſich fragen, die Wahrſchein=
hkeit
vor, daß ſchon wieder einmal eine Finanz=
form
, d. h. ein Bündel neuer Steuern, in Ausſicht
ht? Die Antwort kann keine großen Schwierigkeiten
reiten, wenn man in Betracht zieht, daß von vorn=
rein
bezweifelt wurde, die letzte Reichsfinanzreform
erde die veranſchlagten Erträge liefern. Infolge der
ufwärtsbewegung der Konjunktur ſind die Ergebniſſe der
ölle und Verbrauchsſteuern ſowie der ſonſtigen Reichs=
nnahmen
zwar befriedigend, aber daß Ueberſchüſſe her=
tskommen
ſollten, mit denen die in nächſter Zeit an das
eich herantretenden neuen Anforderungen gedeckt werden
nnten, daran iſt gar nicht zu denken. Und an ſolchen
euen Bedürfniſſen wird es nicht fehlen, mit einigen muß
ielmehr unter allen Umſtänden gerechnet werden. Da iſt
B. die Witwen= und Waiſenverſicherung, die dem Reiche
hebliche Laſten auferlegt, ferner die Verſicherung der
Frivatbeamten, die gleichfalls nicht ohne Bereitſtellung
ffentlicher Mittel durchzuführen ſein wird. Woher ſollen
ber die Mittel kommen? Die verbündeten Regierungen
derden ſich bemühen, das ſchon ſtark abgegraſte Feld er=
ragsreicher
Steuerobjekte unter die Lupe zu nehmen und
edes Hälmchen auf ſeine Brauchbarkeit zu prüfen. In=
eſſen
ſind die Erfahrungen mit der letzten Finanzreform
licht ermutigend, denn die Tabakinduſtrie iſt ſchwer ge=
roffen
worden, noch empfindlicher die Zündholzinduſtrie.
oder gedenkt die Regierung etwa, dem Reichstag die in
er letzten Seſſion abgelehnten Entwürfe, Inſeratenſteuer
iſw., wieder vorzulegen, in der Hoffnung, die Mehrheit,
velche die Reichsfinanzreform gemacht hat, werde lieber
ieſen Vorſchlägen zuſtimmen, als die Gefahr direkter
keichsſteuern heraufbeſchwören?
Wir wollen gar nicht behaupten, daß das Reich jetzt
chon mit beſtimmten Vorſchlägen an die verbündeten
Regierungen herantritt, jedoch wird ohne Zweifel eine all=
zemeine
Beſprechung der finanziellen Lage, der in Aus=
icht
ſtehenden neuen Bedürfniſſe und der zur
Deckung erforderlichen Mittel ſtattfinden. Die Finanz=
niniſter
der Einzelſtaaten täten gut, in Verbindung mit
dem Reichsſchatzſekretär ſich mit dem Gedanken vertraut
zu machen, daß ohne eine Reichsvermögens= oder Reichs=
einkommenſteuer
auf die Dauer nicht auszukommen ſein
wird und daß, je eher man dieſen Weg beſchreitet, deſto
beſſer die Intereſſen des Reiches gefördert werden. Wie
weite Kreiſe von dieſem Gedanken bereits durchdrungen
ſind, dürfte der Regierung kaum noch fremd ſein. .

der Gegenſeite von vornherein die Preisgabe des eigenen
Standpunktes zu. Für eine ſolche radikale Haltung liegt
ein zwingender Grund um ſo weniger vor, als wie die
Soziale Praxis in ihrer neueſten Nummer mit Recht be=
tont
die Unternehmer das urſprüngliche Tarifvertrags=
muſter
, mit dem ſeinerzeit die Verhandlungen eröffnet
wurden, in Dresden abgeſchwächt und damit bekundet ha=
ben
, daß ſie die Brücken zu neuen Verhandlungen nicht
abbrechen wollen. Außerdem beweiſt der Friedensſchluß
im Hamburger Baugewerbe vom 26. März ds. Js. un=
widerleglich
, wie gut trotz des verpönten Vertragsmuſters
eine Einigung in der Tariffrage erzielt werden kann. Es
muß demnach als eine Ueberſpannung der Arbeiterfor=
derungen
bezeichnet werden, wenn man das Eingehen auf
Vermittelungsverhandlungen davon abhängig macht, daß
die Unternehmer vorher erklären, ſie zögen die von den
Arbeiterverbänden als unannehmbar bezeichneten Anträge
zurück.
Der Vorſtand des deutſchen Arbeitgeberbun=
des
für das Baugewerbe beabſichtigte, wie ſchon
gemeldet, am Donnerstag zu einer Sitzung zuſammenzu=
treten
, um zu den Beſchlüſſen der Bauhandwerker Stel=
lung
zu nehmen. Der Vorſtand beſteht aus 35 Herren, die
ſich über ganz Deutſchland verteilen; an der Spitze ſtehen
Baurat Feliſch (Berlin), Baurat Encke (Leipzig) und Ar=
chitekt
Behrens (Hannover). Der deutſche Arbeitgeberbund
umfaßt 22000 Mitglieder, die rund 300000 Arbeiter be=
ſchäftigen
. Von dieſen ſind 250000 organiſiert.

Jur Duez=Affäre.

* Wie von unterrichteter Seite berichtet wird, ſei durch
die Unterſuchung gegen den Liquidator Duez nunmehr
mit Beſtimmtheit feſtgeſtellt worden, daß dieſer in vielen
Fällen im Einvernehmen mit den aufgelöſten Kongre=
gationen
vorgegangen ſei. So habe er mit zwei Aktien=
geſellſchaften
, die ihn auf Rückerſtattung zweier Kloſter=
gebäude
verklagt hatten, einen Vergleich abgeſchloſſen, ob=
gleich
er gewußt habe, daß der größte Teil der Anteil=
ſcheine
ſich im Beſitz ehemaliger Kongreganiſten befinde
und daß dieſelben deshalb auf Grund des Geſetzes vom
Jahre 1901 lediglich als Strohmänner der auſgelöſten Kon=
gregationen
anzuſehen waren.
Die radikale Depéche de Toulouſe führt in einem
längeren Artikel aus, in welcher Weiſe die vielbeſprochene
Milliarde der Kongregationen zuſammengeſchmolzen ſei;
das Vermögen der Klöſter und Orden an Gebäuden und
Grundſtücken war auf 1071 Millionen geſchätzt worden,
von denen rund 400 Millionen den Kongregationen, die
anderen 671 Millionen den Erben der Stifter und ſonſtigen
Einzelperſonen gehörten. Die Kongregationen hätten dann
infolge der vom Vatikan erteilten Weiſungen in aller
Eile Hypotheken im Betrage von ungefähr 207 Millionen
aufgenommen, ſodaß für die Liquidationen nur 193 Millio=
nen
zur Verfügung ſtanden; aber auch von dieſer letzteren
Summe hätten die Biſchöfe und der Papſt einen beträcht=
lichen
Teil zu ſich gerettet.
Das Gericht hat bei Madame Martin Gautier in
Paris zwölf Schriftſtücke beſchlagnahmt, die ſich auf Li=
quidationen
der Kongregationen in der Provinz beziehen,
ferner zahlreiche Schriftſtücke, aus denen hervorgeht, daß
eine wahre Bande ſich organiſiert hatte, um Grund=
ſtücke
, die früher den Kongregationen gehört hatten, an
ſich zu reißen.

Zur Lage im Bangewerbe.
C Die Verbandstage der Maurer, der Bauhufsarbei=
ter
, der Zimmerer und der chriſtlichen Bauarbeiter haben
das Tarifvertragsmuſter der Arbeitgeber verworfen. Da=
mit
dürfte der Ausbruch des Kampfes im geſamten Bau=
gewerbe
, von lokalen Ausnahmen abgeſehen, unabwendbar
geworden ſein. Die Regierung hat den Rat, in den Streit
der Parteien vermittelnd einzugreifen, nicht befolgt, ſon=
dern
die Dinge ihren Gang gehen laſſen.
Es ſieht aber gegenwärtig ſo aus, als ob an eine Ver=
mittelungsaktion
taſächlich nicht mehr gedacht werden
dürfte. Denn der Leiter der Arbeiterorganiſationen
ſozialdemokratiſcher Richtung, der Abg. Bömelburg, hat
zwar erklärt, für Beſprechungen und Unterhandlungen
immer zu haben zu ſein, jedoch als Vorbedingung für
ſolche Unterhandlungen gefordert, daß die Unternehmer die
von den Arbeiterverbänden als unannehmbar bezeichneten
Anträge vorher ausdrücklich zurückziehen. Dieſe angebliche
Bereitwilligkeit zu Unterhandlungen läuft praktiſch auf die
Ablehnung von Unterhandlungen hinaus. Mutet ſie doch

Deutſches Reich.
Der Bund der Induſtriellen hat zum Ent=
wurf
der Reichsverſicherungsordnung Stel=
lung
genommen. Er billigt ihn im allgemeinen. Nicht
einverſtanden iſt er mit folgenden Punkten: Die Verſiche=
rungsämter
hält er für überflüſſig, die alte Mindeſtziffer
von 50 Verſicherten als Vorausſetzung für die Gründung
einer Betriebskrankenkaſſe wünſcht er beibehalten zu ſehen,
die vorgeſehene Art der Krankenverſicherung der Haus=
gewerbetreibenden
ſei nicht zu billigen, das Verhältnis
von Krankenkaſſen und Aerzten müſſe wieder im Sinne
des erſten Entwurfs geregelt werden, da jetzt das Zu=
ſtandekommen
beſonderer Arztverträge faſt unmöglich
gemacht und der Aerzteorganiſation eine zu große Macht=
ſtellung
eingeräumt worden ſei.
Am Donnerstag Nachmittag fand der Stapel=
lauf
des großen Kreuzers G auf der Werft von
Blohm und Voß in Hamburg ſtatt. Der Generalſtabschef
von Moltke taufte den Kreuzer auf den Namen Moltke‟.
Die Köln. Ztg. meldet aus Berlin: Die Brüſſeler
Nachrichten über eine angebliche Einigung Deutſch=

lands, Englands und Belgiens in der Kongo= Streit=
frage
ſind mit Vorſicht aufzunehmen, da die Verhand=
lungen
noch nicht abgeſchloſſen ſind und über das, Ergebnis
ſich noch nichts Sicheres ſagen läßt.

In der Mittwoch=Sitzung des Landesaus=

ſchuſſes für Elſaß=Lothringen wurde beim
Beginn der dritten Leſung des Etats noch einmal eine
Generaldebatte über die Verfaſſungsfrage in An=
knüpfung
an die Erklärung des Reichskanzlers im Reichs=
tage
eröffnet, die die ganze Sitzung in Anſpruch nahm.
Der Liberale Georg Wolf begrüßte es, daß die
Sache jetzt vorwärts ging, verlangte aber von der Regie=
rung
, daß ſie dafür Sorge trüge, daß die drei Mindeſt=
forderungen
des Landes erfüllt würden: Gleichſtellung des
Landes mit den übrigen Bundesſtaaten, Ausſchließung des
Bundesrates und des Reichstages und Verleihung des all=
gemeinen
Wahlrechts zum Landesausſchuß. Der Demo=
krat
Blumenthal wiederholte ſeine Forderung nach
einer republikaniſchen Verfaſſung, wenn an der Spitze
etwas geändert werde. Mit dieſer Forderung deckten ſich
im weſentlichen die übrigen Zentrumsredner. Der Abge=
ordnete
Preiß (Ztr.), der neulich erſt einen Zuſammen=
ſtoß
mit dem Staatsſekretär Zorn von Bulach hatte, rich=
kete
wieder einige Unfreundlichkeiten an deſſen Abreſſe.
Man ſolle ſich von dieſer Regierung nichts erhoffen, denn
Forn von Bulach habe, was noch kein Alideutſcher im
Landesausſchuß gewagt hätte, erklärt, das Deutſche Reich
ſei Elſaß=Lothringen überhaupt nicht ſſchuldig, eine Ver=
faſſung
zu geben.
Der Staatsſekretär Zorn von Bulach erklärte: Nach
den heftigen Debatten im Landesausſchuß ſei er noch an
demſelben Tage zu dem Statthalter gegangen und habe
geſagt, in der Verfaſſungsangelegenheit müſſe etwas ge=
ſchehen
, damit im Lande nicht der Eindruck erweckt werde,
die Herren, die das große Wort im Landesausſchuſſe hät=
ten
, hätten auch ſonſt die Führung. Die Debatte verlor ſich
dann in Parteierörterungen. Dabei wurde unter anderem
auch der Artikel des Univerſitätsprofeſſors Spahn im
Tag angeſchnitten. In dieſem Artikel bedauert der Füh=
rer
derStraßburger Zentrumspartei, daß das elſäſſiſche Zen=
trum
eine ſo wenig konſervativ=monarchiſche Staatsauf=
faſſung
habe. Er bedauert ferner, daß auch nicht genügend
Preußen in dem elſäſſiſchen Staatsdienſt ſeien, und daß
die Gräfin von Wedel den Welſchlingen zu ſehr ent=
gegenkam
. Der Zentrumsabgeordnete Dr Wetterlé
konſtatierte, daß Herr Spahn nicht im Auftrage des elſaß=
lothringiſchen
Zentrums geſprochen habe. Er nannte es
dann eine große Taktloſigkeit, daß Spahn eine hochgeſtellte
Dame in dieſe Debatte mit hereinziehe. Auf den Vorwurf,
daß er (Weterle) indiskret mit dem Geſchenk der
Gräfin Reklame getrieben habe, erklärte Dr. Wetterlé,
daß dies von anderer Seite geſchehen ſei. Der Zentrums=
abgeordnete
Dr. Ricklin erkennt an, daß man unter dem
preußiſchen Staatsſekretär von Köller ruhiger gelebt habe
als unter dem elfäſſiſchen Freiherrn Zorn von Bulsg=
Dieſer antwortete, daß allein unter dem jetzigen Statthal=
ter
und ihm die Verfaſſungsfrage einen Schritt vorwärts

machte.

Ausland.

Der franzöſiſche Senat ſtimmte während der fort=
geſetzten
Beratung des Finanzgeſetzes der Beſteue=
rung
ausländiſcher Automobile während einer
Reiſe in Frankreich zu, doch wurde die von der Kammer
auf einen Monat feſtgeſetzte ſteuerfreie Friſt auf vier Mo=
nate
bemeſſen.
Im engliſchen Unterhauſe ſtellte Lincoln die An=
frage
, ob die vorgeſchlagene Konferenz zur Erwägung der
Lage auf dem Balkan, welche ſich aus der Annek=
tierung
Bosniens und der Herzegowina ergeben habe, end=
gültig
aufgegeben ſei. Unterſtaatsſekretär Me Kinnon
Wood erwiderte: Es gibt keinen Konferenzvorſchlag, der
jetzt von den Mächten in Erwägung gezogen würde. Auch
ſcheint es nicht, daß die augenblickliche Lage einen ſolchen
Vorſchlag erfordert. Lord Balearres fragte dann, ob ſich
das Auswärtige Amt von der Idee einer Konferenz zurück=
gezogen
habe. Me Kinnon Wood erwiderte: Die Ver=
hältniſſe
haben ſich derart geändert, daß eine Notwendigkeit
für eine Konferenz jetzt nicht beſteht.
Der ſpaniſche Miniſterrat beſchäftigte ſich mit dem
Grenzkonflikt zwiſchen Peru und Ecuador, in
dem König Alphons Schiedsrichter iſt. Die Regierung
glaubte die Verpflichtung zu haben, an die Kabinette von
Lima und Quito eine Depeſche zu richten und ſie darin
zur Verſöhnlichkeit zu mahnen.
Die ſerbiſche Skupſchtina begann die Beratung des
Budgets für das Jahr 1910. Nach dem Expoſé des
Finanzminiſters, der die Finanzlage des Landes als gün=
ſtig
bezeichnete, erklärte der Nationaliſt Popowitſch namens
der nationaliſtiſch=fortſchrittlichen Oppoſition, ſie werde
zum Zeichen des Proteſtes gegen die große Erhöhung des
Budgets an der Debatte nicht teilnehmen.
Der König von Griechenland hat die Reini=
gungsgeſetze
bereits unterzeichnet. Zahlreiche Dok=
toren
ſind aus dem Auslande heimgekehrt, die ſich um die
bei der Univerſität freiwerdenden Lehrſtühle bewerben. Bei

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Seite 2.

dem Militär ſoll vorläufig weniger ſchneidig eingegriffen
werden. Die bedenkliche Frage nach der militäriſchen
Tüchtigkeit wird gar nicht angeſchnitten, es ſollen nur die
Offiziere entfernt werden, die eines unwürdigen Lebens=
wandels
beſchuldigt werden. Dabei handelt es ſich um
etwa 30.
Im finniſchen Landtage charakteriſierte der Sozial=
demokrat
Irje Mickelin in ungewöhnlich ſcharfer Rede den
Geſetzentwurf über Finnland als eine Staats=
umwälzung
. Der Redner verlangte Ueberweiſung der
Vorlage, obgleich ſie ſofort abgelehnt werden müßte, an
eine Kommiſſion, damit dieſe auf den ungeſetzlichen Cha=
rakter
der Vorlage hinweiſe. Der Abgeordnete Danielſen
kritiſierte die Vorlage vom hiſtoriſchen Standpunkte aus
und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß das finniſche
Volk ungeachtet des Parteihaders und anderer Fehler feſt
bleiben und ſeine Exiſtenzberechtigung beweiſen werde. Der
Agrarier Kallio betonte in ſtarken Ausdrücken, die Vorlage
werde in Finnland niemals Geſetz werden. Es ſei eine
Verhöhnung des Landtags, von ihm ein Gutachten in die=
fer
Frage zu verlangen, die von Rußland entſchieden
werde.

Die Reiſepläne des Kaiſers. Nach Been=
digung
ſeines Aufenthaltes in Homburg v. d. H. begibt
der Kaiſer ſich mit der Kaiſerin und der Prinzeſſin Vik=
toria
Luiſe, wie ſchon früher gemeldet, nach ſeiner Be=
ſitzung
in den Reichslanden, dem Schloſſe Urville bei
Metz, und von dort zu den Feſtſpielen nach Wiesbaden.
In der erſten Hälfte des Monats Mai wird der Kaiſer
nach Berlin zurückgekehrt ſein, da er hier am 12. Mai den
ehemaligen Präſidenten der Vereinigten Staaten von
Nordamerika, Theodor Rooſevelt, empfängt. Wäh=
rend
des Sommers iſt auch für dieſes Jahr ein Aufenthalt
auf Schloß Wilhelmshöhe bei Kaſſel in Ausſicht ge=
nommen
. Für den Monat September hat der Kaiſer eine
Einladung des Erzherzogs Friedrich von Oeſterreich zur
Jagd angenommen. Der Kaiſer wird im Anſchluß an den
Beſuch beim Erzherzog nach Schloß Schönbrunn fah=
ren
, um dem Kaiſer Franz Joſef ſeine Glückwünſche zum
80. Geburtstage zu überbringen. Die Meldung, die hier
und da aufgetaucht iſt, daß Kaiſer Wilhelm II. den Kaiſer
Franz Joſef am Geburtstage ſelbſt, den 18. Auguſt, in Iſchl
beglückwünſchen würde, iſt, wie die N. G. C. zuverläſſig
erfährt, nicht zutreffend. Am 18. Auguſt wird auf Schloß
Wilhelmshöhe, wie in den Vorjahren, zu Ehren des Ge=
burtstages
des öſterreichiſchen Kaiſers eine Galatafel ſtatt=
finden
. Ebenſo unbegründet iſt die von verſchiedenen Sei=
ten
verbreitete Nachricht, daß der Kaiſer an dem noch
unbeſtimmten Tage in Wien anweſend ſein wolle, an
welchem Graf Zeppelin mit einem Luftſchiffe dort zu lan=
den
plant.
* Abnahme der engliſchen Geburtszif=
fer
. Die engliſche Geburtsziffer hat nach dem Berichte
des Generalregiſtrators, der ſoeben herausgegeben wurde,
im letzten Jahre einen ungewöhnlich tiefen Stand erreicht.
Seit 1876 hat die Geburtsziffer beſtändig abgenommen mit
Ausnahme zeitweiliger Zunahme in 1891, 1895 und 1908.
Die Geburtsziffer betrug 1876 36,3 auf das Tauſend der
Bevölkerung. Für das Jahr 1909 iſt die Geburtsziffer für
England und Wales die niedrigſte, die je verzeichnet
wurde, nämlich 25,8 auf das Tauſend der Bevölkerung.
Das iſt ungefähr 1,0 unterhalb der Ziffer für 1908, die zum
erſten Male ſeit vielen Jahren mit 26,5 eine ganz leichte
Zunahme gegenüber dem Vorjahre aufwies. Die große
Abnahme kann direkt auf die ſchlechten Handelsverhältniſſe
von 1908 zurückgeführt werden, da in dieſem Jahre die
Heiratsziffer ſich gleichfalls ſtark verminderte.
* Wien, 6. April. Der chriſtlich=ſoziale Bürgerklub
ſtellte in ſeiner heutigen Sitzung mit allen gegen vier
Stimmen Vizebürgermeiſter Dr. Neumayer als Kan=
didaten
für die am 22. April ſtattfindende Bürgermei=
ſterwahl
auf.
* Rom, 6. April. Der Oſſervatore Romano ver=
öffentlicht
ein Communiqué des Staatsſekretariats
des Vatikans über den nicht zuſtande gekomme=
nen
Beſuch Rooſevelt s beim Papſte, in dem ge=
ſagt
wird, der Heilige Stuhl habe nach dem bedauerlichen
Zwiſchenfall mit Fairbanks allen Grund zu der Befürch=
tung
gehabt, man könne Rooſevelt ohne deſſen Vorwiſſen
und bei vollkommen gutem Glauben ſeinerſeits dahin brin=
gen
, daß er offen ſeine Sympathie für den Methodiſten=
ſaal
in der Straße Venti Septembre bekunde, der den
Mittelpunkt einer der katholiſchen Kirche feindlichen Be=
wegung
im Herzen der katholiſchen Welt ſelbſt bilde. Als
nun Rooſevelt durch Vermittelung vertraulich um Audienz
beim Papſte nachſuchte, habe man in höflicher Form der
Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er es zu vermeiden wiſſen

** Das große Flugfeld von Chälons, auf dem
die franzöſiſchen Aviatiker ihre Kunſt üben und ihre
Schüler unterrichten, iſt durch die jüngſten Aeußer=
ungen
franzöſiſcher Spionenfurcht zum Gegenſtand der
allgemeinen Aufmerkſamkeit geworden; dem Drängen
ängſtlicher Gemüter folgend, hat die franzöſiſche Re=
gierung
Maßnahmen ergriffen, die auf eine ſtrengere
Ueberwachung der Nichtfranzoſen abzielen, die hier,
in der erſten Fliegerſchule der Welt, ihren Studien
und Verſuchen obliegen.
Hinter der kleinen Bahnſtation Mourmelon=le=
Petit dehnt ſich der weite, grüne Exerzierplatz; ſeine
Grenzen verlieren ſich fern im Horizont. Seit einem
Jahr iſt hier eine neue Stadt entſtanden und,
wo ſonſt friedliche Stille herrſchte, knattern heute
Automobile, ſauſen die Motoren. Vor zwei Jahren
baute Henry Farman an dieſer Stelle ſeinen erſten
kleinen Schuppen, in dem er mit ſeinem Mechaniker
in der Stille arbeitete, um ſein Flugmaſchinenſyſtem
zu vervollkommnen. Heute beſitzt er eine große Fa=
brik
, am Rande des Feldes dehnen ſich mächtige Schup=
pen
; andere Aeroplanbauer ſind ſeinem Beiſpiel ge=
folgt
, ſodaß die weſtliche Grenze des großen Uebungs=
platzes
eine ganze Schuppen= und Fabrikſtadt gewor=
den
iſt. Die Antoinette=Eindeckergeſellſchaft hat ein
impoſantes Bauwerk aufgeführt, in dem 20 Maſchinen
untergebracht ſind, die Brüder Voiſin beſitzen mehrere
große Schuppen, und jetzt hat auch die Blériot=Schule
ſich hier niedergelaſſen. Aber der große Mann von
Mourmelon iſt doch Henry Farman; ſeine Schule iſt
am beſuchteſten und die Zahl ſeiner Schüler die größte.
Die Dorfalten ſegnen den Namen dieſes Mannes, der
ihrer kleinen Gemeinde Hunderte von reichen Män=
nerr
aller Nationen zugeführt hat. Wer bei Farman
liegen will, hat verhältnismäßig wenig Formalitäten

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

Nummer 81.

werde, ſich in eine unrichtige Situation bringen zu laſſen,
als ob er den beleidigenden Kampf gegen den Papſt inner=
halb
ſeiner Reſidenz offen unterſtützen wolle. Rooſevelt
habe in ſeiner Antwort jede Bedingung oder Einwilligung
abgelehnt und auf dieſe Weiſe die Möglichkeit offen ge=
laſſen
, daß er eine Handlung begehen könne, die ſich als
eine ſchwere Beleidigung gegen den Papſt charakteriſieren
würde. Dieſer Haltung gegenüber ſei eine Audienz un=
möglich
geworden. Es habe ſich alſo rein um eine Frage
er Höflichkeit gehandelt, und die Höflichkeit ſei gewiß mit
den Rechten und der Freiheit der amerikaniſchen Bürger
nicht unvereinbar.
* Konſtantinopel, 6. April. Der König von
Serbien wohnte heute vormittag der Sitzung der De=
putiertenkammer
bei. Abends fand Galatafel ſtatt, zu der
der Sultan, der Thronfolger, der König mit ſeinem Gefolge,
ſowie die Botſchafter, die Geſandten und die Miniſter er=
ſchienen
waren.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. April.
Lehrerperſonalien. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den von Sr. Durchl. dem Fürſten
zu Iſenburg und Büdingen in Birſtein präſentierten
Lehramtsaſſeſſor Dr. Rudolf Wagner zu Offenbach
als Oberlehrer an der Oberrealſchule zu Offenbach be=
ſtätigt
und zu Oberlehrern ernannt: den Lehramtsaſſeſſor
Friedrich Bender an der Oberrealſchule zu Alsfeld, den
Lehramtsaſſeſſor Adam Dörr an der höheren Bürger=
ſchule
zu Neu=Iſenburg, den Lehramtsaſſeſſor Karl
Ensgraber an der Realſchule und dem Progymnaſium
zu Bingen, dieſen mit Wirkung vom 2. Mai 1910 an, den
Lehramtsaſſeſſor Friedrich Fiſcher an dem Gymnaſium
zu Offenbach, dieſen mit Wirkung vom 15. April 1910 an,
den Lehramtsaſſeſſor Wilhelm Koch an der höheren
Bürgerſchule zu Rimbach, den Lehramtsaſſeſſor Dr. Eugen
Mannheimer an der Oberrealſchule zu Mainz, den
Lehramtsaſſeſſor Fritz Mulch an der Oberrealſchule zu
Alsfeld, den Lehramtsaſſeſſor Karl Naumann an der
höheren Bürgerſchule zu Dieburg, den Lehramtsaſſeſſor
Heinrich Pröſcher an der Oberrealſchule zu Mainz,
dieſen mit Wirkung vom 15. April 1910 an, den Lehr=
amtsaſſeſſor
Jakob Rodrian an der höheren Bürger=
ſchule
zu Dieburg, den Lehramtsaſſeſſor Alexander
Weide an der höheren Bürgerſchule zu Groß=Gerau,
den Lehramtsaſſeſſor Georg Zimmermann an der
höheren Bürgerſchule zu Schotten.
Ernannt wurde Karl Friedrich Vogel aus
Vilbel zum Obergärtner bei der Badeanſtalt Bad Nauheim.
* Zur Ernennung von Oberlehrern ſchreibt die
Darmſt. Ztg.: Angeſichts der ſchwebenden Frage, ob
und wie etwa in der Staatsverwaltung künftighin mit
einer verminderten Anzahl von Beamten auszukommen
wäre, hat die Großh. Regierung anfangs Bedenken ge=
tragen
, die fraglichen Stellen ſchon jetzt zu beſetzen.
Doch mußten dieſe Bedenken hinter folgenden Er=
wägungen
zurücktreten: Bis zum Augenblick ſind 469
mit akademiſch gebildeten Lehrern zu beſetzende Stellen
an den ſtaatlichen höheren Lehranſtalten als dauernd
notwendig anerkannt. Von dieſen 469 Stellen ſind auch
nach den jetzt vollzogenen Ernennungen nur 409 mit
Oberlehrern beſetzt, während 60 auch weiterhin von
Lehramtsaſſeſſoren proviſoriſch verwaltet werden müſſen.
Sollte man daher wirklich demnächſt zu der Anſicht ge=
langen
, daß die Geſamtzahl der akademiſch gebildeten
Lehrer ohne Schaden für den Dienſt vermindert werden
könne, ſo böte das Vorhandenſein dieſer verhältnis=
mäßig
ſehr großen Zahl nur proviſoriſch beſetzter Stelken
ausreichende Freiheit der Entſchließung. Zieht man
vollends die akademiſch gebildeten Lehrer an den höheren
Bürgerſchulen mit in Rechnung (wo die Zahl der provi=
ſoriſchen
Stellen reichlich ein Drittel der Geſamtheit be=
trägt
), ſo ſpringt in die Augen, daß die Möglichkeit etwa
als erforderlich erkannter Verminderung in weitem Um=
fang
gewahrt bleibt. Uebrigens mußte bei den Ent=
ſchließungen
der Großh. Regierung auch in Betracht
gezogen werden, daß ſeit den letzten Jahren eine ſtetig
zunehmende Abwanderung tüchtiger junger Lehrkräfte in
andere Bundesſtaaten ſtattfindet, die je länger, je mehr
auf den Schulbetrieb nachteilig einwirken muß. Zu
dieſer Abwanderung würde man, nicht zum Vorteil des
Dienſtes, verſtärkten Antrieb geben, wenn man Ober=
lehrerſtellen
, für welche die Mittel bewilligt ſind und
bereit liegen, dauernd unbeſetzt laſſen wollte.
Prinz Heinrich von Preußen iſt geſtern vor=
mittag
nach Kiel abgereiſt. Prinzeſſin Hein=
rich
beabſichtigte geſtern abend ebenfalls abzureiſen.
* Militärdienſtnachrichten: Verſetzt zum 1. Juli
1910: v. Eberſtein, Garniſon=Verwalt.=Inſp. in Gie=
ßen
, nach Blankenburg. Koſſe, Proviantmeiſter in
Kolmar i. Elſ., zum 1. Mai 1910 zur Armee= Konſerven=
fabrik
in Mainz verſetzt und mit Wahrnehmung der
Vorſtandsgeſchäfte beauftragt.

** Vor dem Kriegsgericht der 25. Diviſion wuri
geſtern die jüngſt vertagte Strafſache gegen den Trompete
Sergeanten Karl Mahnkopp vom hieſigen Dragone
Regiment Nr. 24 zu Ende geführt, der am Abend de
21. Februar nach einem Familienabend ſeines Regiment
auf dem Heimweg von der Turnhalle am Woogsplatzi
einer Schlägerei einen Artillerie=Unteroffizier durch Säbe
hiebe verletzt hatte. Durch die umfangreichen Zei=
genvernehmungen
wurde feſtgeſtellt, daß die Behauptun
des Angeklagten, er habe in Notwehr gehandelt undſ
zuerſt angegriffen worden, nicht den Tatſachen entſprich
In Rückſicht auf den Umſtand jedoch, daß der Angeklagt
von dem Verletzten durch deſſen ganzes Verhalten gereiz
wurde und die Verletzungen nicht bedeutend waren, er
kannte das Gericht auf die geringſte zuläſſige Strafe vo=
43 Tagen Gefängnis.
Bei der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
für das Großherzogtum Heſſen in Darm
ſtadt ſind im 1. Vierteljahr des laufenden Jahres 72
Unfallanzeigen eingegangen. In 456 Fällen wurd
erſtmalig eine Entſchädigung feſtgeſetzt, darunter in 1
Fällen das geſetzliche Sterbegeld oder eine Ange
hörigenrente gewährt, weil die Verletzung den To
zur Folge gehabt hatte. Von dem Recht der Ueber
nahme einer Krankenhausbehandlung wurde in=
Fällen Gebrauch gemacht und dieſe Unfallverletzte
einem Krankenhauſe oder einer für die Nachbehand
lung eingerichteten Privatanſtalt überwieſen. Diende
Berufsgenoſſenſchaft angegliederte Haftpflichtverſichen
ung weiſt zurzeit bereits 55000 Mark als Reſer
nach.
J. Der Kriegerverein hielt Mittwoch abend in
Vereinslokal ſeine Monatsverſammlung ab. Der=
Vorſitzende, Herr Hauptmann a. D. Waldecker, eröfſt
nete die Verſammlung mit einer Gedächtnisrede a
den Fürſten Bismarck, deſſen Andenken durch Erhehen
von den Plätzen geehrt wurde. Der Bericht überdi
Tätigkeit des Vorſtandes während der letzten ze
Monate erſtreckt ſich auf Aufnahmen, Sterbefällen
Unterſtützungen uſw. Das Andenken der verſtorbenen
Kameraden wird in üblicher Weiſe durch Erheben von
den Plätzen geehrt. Mit beſonderer Genugtuung wie
die Bekanntgabe des Ueberſchuſſes der Datterich=Auf
führung im Betrage von 602,38 Mark entgegengenom=
men
, der bekanntlich zur Unterſtützung hilfsbedürftigel
Kriegsveteranen dienen ſoll. Es wird das Ergebnis
als beſonderes Verdienſt der Veranſtalter und Mit
wirkenden angeſehen und beſondere Dankesworte wer
den nochmals für die koſtenloſe Mitwirkung des Kam=
Wörner und der Kapelle Weber gewidmet. Ferhen
wird den Mitgliedern eine Einladung zu der Abend
unterhaltung des Alkoholgegnerbundes, Ortsgrupp
Darmſtadt, bekannt gegeben, welche am 12. d. M., abends
½9 Uhr bei freiem Eintritt im Kaiſerſaal ſtattfindel
und aus einem Vortrag des Herrn Dr. med. Scharfene
berg aus Chriſtiania, des Führers der Norwegiſchen
Nüchternheitsbewegung, und Muſikvorträgen beſtehl
Nach Erledigung der weiteren Punkte der Tagesord
nung wurde noch des langjährigen, verdienſtvollen
Vorſtandsmitgliedes, Kam. Feldpuſch, anläßlich ſeines
75jährigen Geburtstages gedacht und es wurden ihm
die beſten Glückwünſche des Vereins übermittelt.
A Zwangserziehung. Das heſſiſche Landesgeſetz vom
Jahre 1887 über die Zwangserziehung verwahr=
loſter
oder ſittlich gefährdeter Kinder (in
Preußen Fürſorgegeſetz) iſt eines der älteſten dieſerGe=
ſetze
im Deutſchen Reiche und verdankt ſeine Entſtehung
der Tätigkeit unſeres verſtorbenen Oberbürgermeiſters
Ohly als Landtagsabgeordneter. Es wurde von ſeinen
Entſtehen an bis Ende März 1909 in 4010 Fällen angewen=
det
. Am 31. März 1909 befanden ſich noch 1820 Kinder in
Fürſorge=Erziehung, wovon 1069 in Familien und 751 in
Anſtalten untergebracht waren. Wie bedeutend der finan=
zielle
Effekt des Geſetzes iſt, geht daraus hervor, daß die
Koſten der Ausführung in dem einen Jahre 1908 261194
Mark betrugen, wovon 130 225 Mark von den Gemeinden
und den Kreiſen und 130969 Mark dem Staate zur Laſt
fielen. Bemerkenswert iſt der große Unterſchied in der
Zahl der Fälle in den einzelnen Kreiſen. Daß diejenigen
Kreiſe, in denen ſich die großen Städte befinden, am mei=
ſten
belaſtet ſind, leuchtet ein. Von den 4010 Geſamtfällen
ſeit Beſtehen des Geſetzes entfallen 799 auf den Kreis
Mainz, 560 auf den Kreis Darmſtadt, 527 auf den
Kreis Offenbach, 332 auf den Kreis Worms und 273 auf
den Kreis Gießen. Weniger als 100 Fälle haben die
Kreiſe Erbach (93), Alsfeld (85), Alzey (84), Schotten (80)a
Oppenheim (80), Bingen (71) und als geringſt belaſteter
Groß=Gerau (63).
* Der Verkehrs=Verein Darmſtadt verſendet ſoeben
ſeinen Jahresbericht für das Jahr 1909, dem wir
Folgendes entnehmen: Auch im abgelaufenen Vereins=
jahre
hat ſich die vor drei Jahren eingeführte Verſtärk
ung des Vorſtandes wiederum gut bewährt und erfolgte
die Zuwahl unter Berückſichtigung der einzelnen Be=
rufszweige
. Es traten dem Vorſtande im Berichtsjahl


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zu erfüllen. Er geht in Paris zu Dick Farman, dem
Bruder des Aviatikers, und meldet ſich an. Die Lehr=
zeit
ſchließt ab, ſobald der Schüler 10 Kilometer allein
fliegen kann. Das Honorar beträgt 2000 Mark, zu=
gleich
muß der Schüler einen Farmanſchen Zweidecker
kaufen, der 22 400 Mark koſtet. Dann fährt man nach
Mourmelon=le=Petit. Das kleine Dorf ſelbſt liegt ſtill
und wie ausgeſtorben, ſo erzählt G. Valentine Wil=
liams
in einem engliſchen Blatte nach einem Beſuche
in der Fliegerſchule; alle Leute ſind draußen auf dem
Felde. Die zwei Gaſthäuſer ſind von den Aviatikern
beſetzt, aber die Nebenbuhlerſchaft der einzelnen Schu=
len
und Gruppen iſt ſo groß, daß die Gegenſätze ſich
ſelbſt in den Hotels ſpiegeln. Das Hauptquartier der
Farmanſchen Schule iſt das Hotel de l'Europe, in dem
auch die Voiſinſchen Zweidecker logieren. Die Ein=
decker
der Antoinetteſchule dagegen hauſen im Hotel
Marillier. Die reicheren Amateure, die eigene Auto=
mobile
haben, verſchmähen die beſcheidene Unterkunft
im Dorfe und wohnen in Reims im Goldenen
Löwen
Wenn man ſich klar macht, daß in dem kleinen
Dorfe nicht weniger als 600 Menſchen wohnen, die ſich
ausſchließlich mit der Fliegekunſt beſchäftigen, ſo wird
man leicht verſtehen, daß die Wohnungspreiſe hoch
ſind; wer im Hotel keinen Platz findet, ſucht in kleinen
Bürgerhäuſern Unterkunft, einige ſchlafen ſogar im
Militärkrankenhaus. Aber abends zum Diner ver=
einigen
ſich alle Mitglieder einer Schule in ihren ver=
ſchiedenen
Hotels zur gemeinſamen Tafel. Der Taten=
drang
des jungen Schülers muß ſich in der erſten
Woche auf das Zuſehen beſchränken; in den Werk=
ſtätten
lernt er die Flugmaſchinen zerlegen und zu=
ſammenſetzen
, in der freien Zeit ſteht er am Flug=
platze
, wo immer einige Flugmaſchinen in Tätigkeit
ſind. Dann werden die Schüler der Farmanſchule den
beiden Hauptinſtruktoren Henry Farman, Maurice
Herbſter oder van den Born, überwieſen, die ſie bei

ihren Flügen mitnehmen, wenn der Schüler nicht das
Glück hat, den Meiſter ſelbſt bei einem Fluge begleis
ten zu dürfen. So lernt er nach und nach die Hands
habung der Maſchine kennen. Das Leben in der Flug=
ſtadt
iſt einſam, nur drei kleine, ärmliche Kaffeehäuſer
mit um ſo hochtönenderen Namen gibt es, wo man
Kaffee, Brot, Käſe und einige ſtarke Getränke be=
kommt
; aber damit iſt Küche und Keller erſchöpft. Nit=
gends
ſieht man elegante Toiletten. Alle Schüler, und
auch die Damen denn auch die Schülerinnen den
Fliegekunſt fehlen nicht tragen eine Art einfachen
Khakiuniform. Am Abend, wenn die Schulen ſich
dann zum Eſſen vereinen, lernt man den internatiy=
nalen
Charakter der Fliegeſtadt kennen.
Farman hat die Schwierigkeiten der ſprachlichen
Verſtändigung damit überwunden, daß er Eſpe=
ranto
gelernt hat; mit Hilfe des Eſperanto lehrteer
auch Effimoff, den jungen ruſſiſchen Aviatiker, die
Kunſt des Fliegens. Die Farmanſchule ißt um 9 Uhr
der rotbärtige Meiſter ſitzt am oberen Ende der Tafel=
Alle Sprachen kann hier der Neuling hören, engliſch
franzöſiſch, deutſch, ruſſiſch, italieniſch: zugleich vers
nimmt man alle Arten von Dialekten, denn die Sitten
ſind ſehr demokratiſch und Männer aller Stände treffen
hier zuſammen. Ein paar Namen der erfolgreichſten
Schüler Farmans mögen die Internationalität der
Fliegerſchule andenten; da iſt der engliſche Haupt=
mann
Dickſon, der Engländer Rawlinſon, der junge
verwegene Ruſſe Effimoff, der Deutſche Frey, der
Holländer Kuhlen, der Amerikaner Hayden Sands
uſw. Ein Nachtleben bietet Mourmelon=le=Petit nicht=
man
iſt auch herzlich müde von den Anſtrengungen des
Tages und geht früh ſchlafen, nur hin und wieder fin=
den
ſich ein paar Unternehmungsluſtige zuſammen, die
nach Reims fahren, um einmal ein Konzert zu hören
oder in einem Varieté Zerſtreuung zu ſuchen.

[ ][  ][ ]

kummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

Seite 3.

die Herren: Daurat Zurhaum, Bickermeiſer Ein=
Rentner L. Geiſt, Eiſenbahndirektor a. D. Groß,
dtverordneter Dr.=Ing. Heyd, Kaufmann W. Kalb=
Hofuhrmacher Karp, Hofrat Alexander Koch, Kauf=
n
Heinr. Lautz, Stadtverordneter K. Ph. Müller,
tuer Nachtigall, Hoflieferant E. Riemann, Hof=
rant
Adolf Reuter, Kaufmann Max Sander, Pro=
r
Scharvogel, Eiſenbahninſpektor a. D. Scheyrer,
ieferant Heinr. Schneider, Architekt C. Schulz, Bank=
ktor
Stein, Kaufmann A. J. Supp. Kabinettsſekre=
Dr. Wehner und Kaufmann Otto Wolff. Einen
zen Verluſt erlitt der Vorſtand durch das tragiſche
eben des langjährigen Vorſtandsmitgliedes K. Ph.
ller. Mit ihm verlor der Verein einen eifrigen
derer ſeiner Beſtrebungen. Infolge ſeiner Ver=
ſing
nach Alsfeld mußte auch Herr Kreisamtmann
merling aus dem Vorſtande ausſcheiden. Daß ihm
ch auch weiterhin die gedeihliche Entwickelung ſeiner
erſtadt am Herzen liegt, beweiſt die Tatſache, daß
r Kreisamtmann Emmerling auch ferner Mitglied
Verkehrsvereins mit einem hohen Beitrag bleibt.
Zahl der Mitglieder betrug Ende 1908 662, im
fe des Jahres ſind neu beigetreten 16, zuſammen
ausgeſchieden ſind infolge Todesfalls, Wegzugs
. 15, bleibt ein Beſtand Ende 1909 von 663 Mit=
dern
. Sehr zu bedauern iſt, daß die hieſige Geſchäfts=
t
die Beſtrebungen des Vereins nicht noch mehr
rkennt und unterſtützt, als wie ſie es eben tut. Die
trebungen des Vereins kommen doch direkt oder in=
ikt
den Geſchäftsleuten wieder zugute und dürfte es
eigentlich kaum noch einen Geſchäftsmann geben,
dem Verkehrsverein nicht als Mitglied angehört.
i ſeiten der hieſigen großen Bankinſtitute wird der
ein ſchon ſeit Jahren durch hohe Zuwendungen tat=
ftig
unterſtützt. So hat im verfloſſenen Jahre die
rmſtädter Volksbank einen Beitrag von 150 Mark
die Bank für Handel und Indnſtrie einen ſolchen
100 Mark geleiſtet. Von der Stadtverwaltung
rde dem Verein im abgelaufenen Jahre auch wieder
Betrag von 2000 Mark überwieſen. Ohne dieſe
e Zuwendung wäre der Verkehrsverein wohl kaum
der Lage, den an ihn herantretenden Anforderungen
echt zu werden.
Das öffentliche Verkehrsburean wird täglich immer
r für die mannigfachſten Zwecke in Anſpruch ge=
nmen
. Der Verein wird auch weiterhin bemüht
iben, das Bureau immer mehr auszugeſtalten, da=
es
allen Anforderungen gerecht werden kann. Die
anſpruchnahme des Bureaus iſt in dauerndem Stei=
begriffen
und übertrifft die vorjährige bei weitem,
e Statiſtik darüber zu führen, iſt unmöglich. Durch
im letzten Jahre betriebene intenſive Reklame ge=
gten
näturgemäß auch ſehr viele ſchriſtliche Anfra=
an
das Bureau, die alle, ſoweit es irgend möglich
r, beantwortet wurden. Die Anfragen betrafen
Aiptſächlich: Reiſeangelegenheiten, Auskünfte über
ſthöfe, Zugsverbindungen, Handel und Gewerbe,
henswürdigkeiten, Bezugs=Quellen, Ausſtellungen,
hnungen, Penſionen, ſtädtiſche Verhältniſſe, Steuern,
ulen, Lebensmittelpreiſe, Grundſtücksverkäufe und
Aderes mehr. Nach wie vor wird das Bureau ganz
zerordentlich durch den Verkauf von Eintrittskarten
Veranſtaltungen hieſiger Inſtitute und Vereine in
ſpruch genommen. Bisher haben wir den Verkauf
ſer Eintrittskarten für folgende Inſtitute, Vereine
v. vermittelt: Orpheum, Saalbau, Volksbildungs=
ein
, Richard Wagner=Verein, Vortragsverband,
irngemeinde, Karnevalgeſellſchaft Narrhalla Lie=
stafel
, Liederzweig, Melomanen, Darmſtädter Män=
rgeſangverein
, Liederabend der vereinigten Männer=
angvereine
, Katholikenverein, Lehrerverein, Sänger=
t
, Stenographenvereinigung Gabelsberger, Frauen=
reine
, Konzerte im Städtiſchen Saalbau und auf der
dwigshöhe uſw. uſw. Auch beſorgen wir den Ver=
uf
von Poſtwertzeichen, Zeitungen, Zeitſchriften,
trsbüchern, ſowie der Abzeichen des Vereins für deut=
en
Gruß. Die Eintrittskarten zur Beſichtigung des
roßh. Reſidenzſchloſſes und der Großh. Porzellan=
mmlung
werden ebenfalls im Bureau abgegeben. Für
heaterbeſucher hat ſich die Vermittelung von Abon=
mentskarten
ſehr gut eingeführt und erfährt dieſe
nrichtung ſteigende Benutzung. Der Geſamtumſatz
r verkaufte Eintrittskarten uſw. betrug im verfloſ=
nen
Jahre zirka 13000 Mark, gegen 27000 Mark im
orjahre, in welch letzterer Summe 16000 Mark für
e Ausſtellung 1908 enthalten waren. Es wurden im
igelaufenen Jahre demnach für 2000 Mark mehr
arten verkauft als im Vorjahre. Die Beſtellung von
roſchken wird von dem Bureau gleichfalls in Auftrag
nommen. Gleich wie im Vorjahre hat das Bureau
ieder den Schneemeldedienſt für den Odenwaldklub
id den Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenverein, Sektion
armſtadt, übernommen. Ebenſo werden für den Oden=
aldklub
die Ausweiskarten für Studenten= und Schü=
rherbergen
ausgegeben. Es ſind über 1200 Karten
srabfolgt worden. Während der Zeppelin=Tage im

vergangenen Jahre wurden am Verkehrsbureau die
telephoniſch eingelaufenen Meldungen über die Fahr=
ten
der Luftſchiffe angeſchlagen, und ſind dieſe Meldun=
gen
vom Publikum immer mit großem Intereſſe ver=
folgt
worden. Die Nachrichten wurden uns in entgegen=
kommender
Weiſe von den Redaktionen der hieſigen
Redaktionen bei Eintreffen wichtiger Nachrichten die=
ſelben
zu und werden zum Aushang gebracht. Die im giertenverſammlung am Sonntag, den 24. d. M., vor=
Verkehrsbureau ausliegenden Adreßbücher anderer
bleiben, die Auswahl hierin noch zu vergrößern.
Als ſeine vornehmſte Pflicht erachtet es der Ver=
kehrsverein
, durch eine ausgiebige, wirkungsvolle
Reklame auf die Schönheiten und Vorzüge unſerer auf=
ſtrebenden
Kunſtſtadt aufmerkſam zu machen und zu
dauernder oder vorübergehender Niederlaſſung aufzu=
fordern
Das im letzten Jahre erſchienene Heſſiſche
Verkehrsbuch, herausgegeben von dem Verband Heſſi=
ſcher
Verkehrsvereine, wird ſehr ſtark von den einzel=
nen
Vereinen des Verbandes vertrieben, und dürfte
dieſes Buch gleichfalls die Vorzüge und Reize Darm=
Bemühungen im Verein mit der Großh. Handelskam=
mer
iſt es zu verdanken, daß die Eiſenbahndirektion
Mainz nunmehr zwei direkte Züge von und nach dem
Odenwald über Wiebelsbach-Heubach hinaus eingelegt
hat. Hiermit iſt ein langjähriger Wunſch erfüllt wor=
den
. Auf die wiederholten Eingaben des Vereins, be=
treffend
die Einführung von Triebwagen auf der hieſi=
gen
Station, teilte die Eiſenbahndirektion mit, daß ſie
dieſer Frage vor Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs
nicht näher trete. Es iſt ſehr zu bedauern, daß wir
dieſes überaus wichtige Verkehrsmittel noch entbehren
müſſen. Das mit großen Opfern vom Verein ge=
ſchaffene
und erhaltene Darmſtädter Fahrplan=
buch
müßte infolge ſeiner überaus praktiſchen Ein=
richtung
eine immer größere Verbreitung finden. Es
gibt ſonſt kein Kursbuch mehr, das ſo für die hieſigen
Verhältniſſe bearbeitet iſt, wie das Darmſtädter Fahr=
planbuch
. Um eine gute und raſche Zugsverbindung
nachzuſehen, braucht man bei dieſem Buch immer nur
eine Strecke aufzuſchlagen, da alle Ankunfts= und Ab=
fahrtszeiten
von Darmſtadt aus angegeben ſind. Die=
ſer
ungemein wichtige und ſo angenehme Umſtand iſt
unter dem hieſigen Publikum noch nicht bekannt ge=
nug
, ſodaß wir immer wieder darauf hinweiſen
müſſen. Außerdem enthält das Fahrplanbuch noch ein
Fahrkarten=Preisverzeichnis, ſowie einen Perſonen=
und Gepäcktarif und ſteht hiernach in keiner Beziehung
hinter einem großen Kursbuch zurück.
* Dem Burmeſter=Konzert heute abend werden
auch Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die
Großherzogin beiwohnen.
Konzert Schenermann. Es wird hiermit wieder=
holt
auf das Samstag, den 9. d. M. im großen Saale
der Turnhalle ſtattfindende Konzert aufmerkſam ge=
macht
und auf das reichhaltige und intereſſante Pro=
gramm
im Anzeigenteil verwieſen.
Die Städtiſche Rechtsanskunftsſtelle Darmſtadt,
Waldſtraße Nr. 6, Zimmer 5, erteilt unentgeltlich Rat
und Auskunft. Sie iſt nach Möglichkeit bei der Ver=
folgung
begründeter Rechtsanſprüche durch Anfertigung
von Schriftſätzen behilflich. Die Rechtsauskunftsſtelle
wurde im verfloſſenen Vierteljahre von 578 Ratſuchen=
den
(gegen 603 im vorigen Vierteljahr) in Anſpruch
genommen. Von dieſen waren 77 Arbeitgeber (55
männliche und 22 weibliche), 440 Arbeitnehmer (276
mänuliche und 164 weibliche) und 61 ſonſtige Perſonen
(27 männliche und 34 weibliche). An Geſuchen, Ein=
gaben
, Klagen und anderen Schriftſätzen wurden 50 an=
gefertigt
; Vergleichsverhandlungen fanden in 15 Fäl=
len
ſtatt.
Ortsgewerbeverein. Zu dem Vortrage des
Herrn Dr. med. Scharfenberg aus Chriſtiania, veran=
ſtaltet
von dem Ortsverein Darmſtadt des Deutſchen
Alkoholgegnerbundes, ſind auch die Mitglieder des
Ortsgewerbevereins eingeladen. (S. Anz.)
A Städtiſches Krankenhaus. Während des Monats
März dieſes Jahres wurden im ſtädtiſchen Kran=
kenhaus
663 Kranke verpflegt. Die Zahl der Pflege=
tage
betrug 9548, ſo daß eine durchſchnittliche Tages=
belegung
des Hauſes mit 308 ſich ergibt, gegen 289 im
gleichen Monat des Vorjahres.
n. Der Verkehr im neuen Juſtizgebäude, dem Sitz
beider hieſiger Amtsgerichte, der Strafkammer und der
Staatsanwaltſchaft, iſt ein ſehr bedeutender und darf
für ein Vierteljahr wohl auf mindeſtens 100000 Per=
ſonen
geſchätzt werden. Die hell ausgeſtatteten allge=
meinen
Räume, wie Treppen und Flur nebſt Lichthof, er=
fordern
demgemäß auch große Reinigungsarbeit und
dies gilt vor allem für den etwa 85 Quadratmeter
Fläche aufweiſenden Lichthofläufer. Die nach viertel=
jährigem
Zwiſchenraum jetzt ſtattgehabte Reinigung
desſelben, wozu aus Zweckmäßigkeits= und hygieniſchen

Gründen ein Bakumgpparat benut wurde, nahm
trotzdem ſechs Stunden in Anſpruch, und die dadurch
1 beſeitigte Schmutzmenge zeugt auch vom Umfang des
Verkehrs. Die Räume machen ſtets einen erfreulich
gutgehaltenen Eindruck und wirken dadurch gefällig.
Die Sterbekaſſe für Mitglieder des Heſſ. Landes=
Zeitungen übermittelt. Auch ſonſt gehen uns von den 1 Gewerbevereins und des Verbandes Deutſcher Ge=
werbevereine
zu Darmſtadt hält ihre diesjährige Dele=
mittags
9½ Uhr, zu Auerbach a. d. B. im Reſtaurant
Städte werden ſehr oft benutzt, und wird man bemüht ! Weigold ab. Das Jahr 1909 ſtand immer noch unter
der Einwirkung der ſchlechten Geſchäftslage, die den
Mitgliederzugang naturgemäß beeinflußt. Immerhin
haben ſich die Neuzugänge gegen das Vorjahr nicht ver=
mindert
, ſondern ſind um ein Geringes in die Höhe
gegangen. Der Mitgliederſtand betrug am Schluſſe des
Jahres 1909 1154. An verſicherten Kapitalien wurden
zuſammen 16410 Mk. zur Auszahlung gebracht. Der
Landesverband der bayeriſchen Gewerbevereine hat
einleitende Schritte unternommen, um ſich der Sterbe=
kaſſe
anzuſchließen. Der finanzielle Abſchluß darf als
ein ſehr befriedigender bezeichnet werden, ein Rein=
ſtadts
Vielen vor Augen führen. Unſeren wiederholten überſchuß von 1547,61 Mk. iſt noch zu verzeichnen ge=
weſen
. Der Stand der verſicherten Kapitalien betrug
am 31. Dezember 1909 639230 Mk. Der Vermögens=
ſtand
betrug nach dem Kurswert am Schluſſe des Jahres
104 484,98 Mk. und hat ſich im Berichtsjahre um 1021,65
Mark vermehrt. Der Ueberſchuß mit 1547,61 Mk. ſoll
für das Jahr 1910 gutgeſchrieben werden. Dagegen ſoll
ein Monatsbeitrag aus dem Vorrat der von dem Allge=
meinen
Deutſchen Verſicherungsverein zu Stuttgart
vertragsmäßig abzuliefernden Proviſion, deren Stand
am Ende des Jahres 1909 2157,52 Mk. betrug, erlaſſen
werden. Mit Rückſicht auf die günſtige Geſchäftslage
iſt beim Reichs=Aufſichtsamt eine Verminderung des
neben dem Prämienreſervefonds beſtehenden Sicher=
heitsfonds
beantragt worden, deren Genehmigung in
Ausſicht geſtellt iſt und worüber die kommende Dele=
giertenverſammlung
zu beſchließen hat. Die Sterbe=
kaſſe
des Landesgewerbevereins, die ſich durch eine
billige Verwaltung, billigen Prämien=
ſatz
mit Dividendenbezug und günſtige
Zahlungsbedingungen auszeichnet, kann als
die günſtigſte Verſicherungsgelegenheit
für die Mitglieder Deutſcher Gewerbevereine angeſehen
werden. Die Mitgliedſchaft können erwerben dem Ver=
bande
Deutſcher Gewerbevereine angehörende, geſunde
Perſonen und deren Ehefrauen, welche das 20. Lebens=
jahr
vollendet und das 50. Lebensjahr noch nicht über=
ſchritten
haben. Die Verwaltung der Kaſſe zu Darm=
ſtadt
, ſowie die Ortsrechner der Kaſſe ſind jederzeit zur
Erteilung von Auskünften und Annahme von Anmel=
dungen
gerne bereit.
Vereinigte Ortskrankenkaſſe Darmſtadt. Der
Mitgliederſtand betrug am 2. April I. J. männ=
lich
9088, weiblich 5793, zuſ. 14881, in Prozenten 61,73,
38,27; am 26. März I. J. männlich 9089, weiblich 5816,
zuſ. 14905, in Prozenten 66,98, 39,02. Der Kranken=
ſtand
betrug am 2. April I. J. männlich 404, weiblich
162, in Prozenten 4,44, 2,79; am 26. März l. J. männ=
lich
432, weiblich 182, in Prozenten 4,75, 3,16. An
Krankengeld wurde gezahlt in der Woche vom
28. März bis 2. April I. J. 5073,62 Mk., in der Woche
vom 21. März bis 26. März l. J. 5620,46 Mk.
An Wöchnerinnen waren vorhanden am 2. April
I. J. 27, am 28. März I. J. 30; Sterbefälle
kamen vor in der Woche vom 28. März bis 2. April
I. J. 1; vom 21. März bis 26 März l. J.= 1.
n. Ueber die Urſache des Brandunglücks in der Witt=
mannſtraße
iſt man auf Vermutungen angewieſen, wie ſie
ſich aus dem Ortsbefund und dem Verlaufe ergeben. Au=
genzeugen
waren bei Entſtehung des Feuers nicht zugegen
und die durch Brandwunden furchtbar Verletzte brach als=
bald
ohnmächtig zuſammen, ohne bis zum Hinſcheiden wie=
der
zum Bewußtſein zu kommen. Nach der Schwere und
der Ausdehnung der Verbrennung war eine Rettung der
bedauernswerten Frau ausgeſchloſſen und der Tod nur als
eine Erlöſung zu betrachten. Sie ſtammt aus Lauterbach
in Oberheſſen, war eine geborene Neuß, beſaß hier einen
Bruder und hatte erſt im vorigen Monat ihren Wohnſitz
hierher verlegt. Zur Zeit der Kataſtrophe befand ſie ſich
allein in ihrer Wohnung, hatte, wohl wegen Unwohlſeins,
erſt kurz vorher das Bett verlaſſen und anſcheinend an
dem in demſelben Zimmer ſtehenden Petroleumkocher han=
tiert
. Es ſcheint, worauf Spuren auf der Zimmerdecke
ſchließen laſſen, eine Exploſion ſtattgefunden zu haben,
doch war ſolche nicht durch Aufgießen von Petroleum ver=
anlaßt
, denn die Petroleumkanne ſtand noch verſchloſſen
auf dem Fußboden. Vielleicht hatte ſich Gas in dem Appa=
rat
entwickelt und ſetzte durch Aufflammen die Kleider der
Frau in Brand. Dieſelbe kam in Flammen gehüllt ins
Treppenhaus gelaufen; die Löſchung war bereits zu ſpät.
Bei dem nachher angewandten Bade löſten ſich ganze
Hautpartien los, und bekanntlich wirkt jede derartig um=

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Am Sonntag abend iſt die Spielzeit des Main=
er
Theaters geſchloſſen worden, die ſonſt bis zum
5. April währte. Die Urſache dieſes frühzeitigen
chluſſes iſt der Umbau des Theaters. Die Ar=
eiten
ſollen ſo gefördert werden, daß Anfang Novem=
er
der Wiederbeginn der Vorſtellungen erfolgen
ann. Vorher will man in der Stadthalle das Theater
roviſoriſch unterbringen. Der äußere Umbau er=
reckt
ſich nur auf den Vorderbau, deſſen an antite
forbilder erinnerndes Halbrund erheblich vorgerückt
nd rechteckig geſtaltet wird. Hierdurch gewinnt man
slatz für Treppenanlagen zu jedem Platz und auch
ür Garderoben, die bisher ganz fehlten, während er=
ere
für alle Ränge dienten. Das Bühnenhaus wird
m Innern vollſtändig erneuert, und zwar nach den
eueſten techniſchen Errungenſchaften. Die Pläne zum
kmbau ſind von dem ſtädtiſchen Baurat Gelius.
das Haus, wie es war, wurde nach Plänen des
darmſtädter Oberbaurats Moller erbaut
ind 1833 eröffnet. Bewundernswert iſt die Akuſtik
des Hauſes, die man nicht gefährdet glaubt, da im
Zuſchauerraum nur unbedeutende Aenderungen erfol=
zen
. Die Koſten des Umbaues ſind auf annähernd
300 000 Mark veranſchlagt.
* Das Regiſter zum Deutſchen Bühnen=
ſpielplan
1908/09, eine Zuſammenſtellung der
in der Zeit vom September 1908 bis Auguſt 1909 an
den deutſchen Bühnen aufgeführten Bühnenwerke mit
Angabe der Zahl der Aufführungen, iſt bei Breitkopf
fu. Härtel in Leipzig erſchienen. Die über 100 Seiten
umfaſſende Zuſammenſtellung gliedert ſich in Opern,
Operetten und Singſpiele, Ballette und Pantomimen,
Schauſpiele, Dramen uſw. Allen voran iſt bei den

dritter Stelle erſcheint Wagners Lohengrin, der 409

Mal über die Bühne ging (gegen 395 im Vorjahre),
während Rienzi 42, Fliegender Holländer 261,
Tannhäuſer 339, Triſtan und Iſolde‟ 129, Meiſter=
ſinger
219, Rheingold 207, Siegfried 147, Götter=
dämmerung
110 Aufführungen zu verzeichnen hatten.
Die Puceiniſche Madame Butterfly wurde 431 Mal,
desſelben Komponiſten Bohème 154 Mal, Mascagnis
Cavalleria rusticana 268, Leoncavallos Bajazzo 252
Mal aufgeführt. Strauß’ Elektra erlebte 105, Feuers=
not
3. Salome‟ 85, Fidelio brachte es nur auf 202
und Der Freiſchütz auf 274 Aufführungen. Auf dem
Gebiet der Operette hat Leo Fall mit 2444 Aufführ=
ungen
ſeiner Dollarprinzeſſin den Vogel ab=
geſchoſſen
, während Lehärs Luſtige Witwe‟ 671 Abende
füllte (gegen 1778 im Vorjahre). Unter den Schau=
ſpielen
hatten Moral mit 838, Die Liebe wacht
mit 535, Alt=Heidelberg mit 377 und Die blaue
Maus (!) mit 374 Vorſtellungen die Führung. Schil=
ler
hatte mit ſeinen ſämtlichen Werken 1627 Aufführ=
ungen
zu verzeichnen.
Frankfurter Opernhaus. In der Zeit
von Freitag, den 22. April, bis Freitag, den 29. April
1910, werden ſämtliche Muſikdramen von
Richard Strauß unter Mitwirkung berühmter
Gäſte zur Darſtellung gelangen, und zwar: Freitag,
den 22. April, zum Beſten der Witwen= und Waiſen=
kaſſe
des Orcheſterperſonals: Guntram Muſik=
drama
in 3 Aufzügen, Dichtung und Muſik von Ri=
chard
Strauß; Montag, den 25. April: Feuers=
not
, ein Singgedicht in 1 Akt von Ernſt von Wol=
zogen
, Muſit von Richard Strauß (Kunrad: Herr
Kammerſänger Fritz Feinhals vom Königl. Hof= und
Nationaltheater in München a. G.); Mittwoch, den 27.
April: Salome‟ Drama in einem Aufzuge nach
Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutſcher
Ueberſetzung von Hedwig Lachmann, Muſik von Richarh
Strauß (Salome: Madame Aino Ackté von der Großen
Oper in Paris a. G.); Freitag, den 29. April: Elek=
tra
, Tragödie in einem Aufzuge von Hugo v. Hof=

mannsthal, Muſik von Richard Strauß (Klytämneſtra:
Frau Anna von Mildenburg, K. und K. Kammerſänge=
rin
von der K. und K. Hofoper in Wien, a. G.).
Eine Manet=Ausſtellung in Mün=
chen
. In der Modernen Galerie (Heinrich Thann=
hauſer
) in München gelangen ab Ende April zirka 40
Werke Edouard Manets, der Beſitzſtand der berühm=
ten
Pellerin=Sammlung, vor ihrer Ausreiſe nach Pa=
ris
, London und New=York zur Ausſtellung. Es wird
ſich kaum wieder die Möglichkeit bieten, eine gleich=
bedeutende
Kollektion von Hauptwerken Manets, vor
ihrer Auflöſung nach allen Weltrichtungen, zu ſehen
und daran Kunſt und Art des Meiſters kennen zu
lernen.
* Man ſchreibt uns: In der Frage der Gleich=
ſtellung
von Mann und Frau im öffentli=
chen
Leben nimmt der Pädagogiſche Verein der Leh=
rerinnen
in Heſſen die gleiche Stellung ein wie der
Deutſche Verein für das höhere Mädchenſchulweſen ( be=
ſtehend
aus den deutſchen Zweigvereinen der Direktoren,
Lehrer und Lehrerinnen an höheren Mädchenſchulen) in
folgender Erklärung: Der engere Ausſchuß des Deut=
ſchen
Vereins für das höhere Mädchenſchulweſen ſteht auch
in ſeiner neuen Zuſammenſetzung durchaus auf dem Bo=
den
der am 5. Januar 1909 zu Berlin erlaſſenen und von
der Stettiner Hauptverſammlung am 5. bezw. 7. Oktober
anerkannten Erklärung. Nach wie vor hält der engere
Ausſchuß an der Ueberzeugung feſt, daß der entſcheidende
Einfluß in der höheren Mädchenſchule und =bildung nicht
eine Frage des Geſchlechts, ſondern der Perſönlichkeit iſt
und er erblickt in der gemeinſamen Arbeit von Mann und
Frau die beſte Bürgſchaft für die Erreichung des Zieles
in Unterricht und Erziehung. Nach wie vor arbeitet er
an der Erweiterung und Vertiefung weiblicher Bildung.
die, gleichwertig der höheren Bildung der Männer, auch
die Frauen zu den entſprechenden Aemtern, alſo auch zur
Leitung der Schule führt.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

fangreiche Körperverletzung unbedingt tödlich. Nach dem
Sachverhalt liegt keinerlei Verſchulden anderer vor.
n. Erfreulicher Erfolg der hieſigen Milchkontrolle.
In anbetracht des Umſtandes, daß die Milch ein Volks=
nahrungsmittel
von größter Bedeutung iſt, wendet
man behördlicherſeits den auf Bekämpfung der Pant=
ſcherei
gerichteten Maßnahmen hierorts große Umſicht
und Sorgfalt zu. Die beſtehende Milchkoutrolle wirkt
ſehr günſtig und jeder ihrer Erfolge liegt im ällgemei=
nen
Intereſſe. Die bei der Aufſicht am Oſtbahnhof, der
Ankunftsſtation von bedeutenden Milchlieferungen,
beſchäftigten Schutzleute Moos und Koch hatten ſchon im
Sommer vorigen Jahres Milch, die aus dem Betriebe
des Landwirtes Johannes Walter Xl. in Lengfeld
herrührte, als verdächtig beanſtandet, ohne daß der Fett=
gehalt
unter der nach der Milchverkaufsordnung zuläſ=
ſigen
Mindeſtgrenze von 3 Prozent geweſen wäre.
Man behielt die Sache im Auge und ſtellte auch noch
Ermittelungen bei verſchiedenen Großabnehmern,
(Bäckermeiſtern) an. Die geraume Zeit hindurch fort=
geſetzten
Proben und Feſtſtellungen des chemiſchen
Unterſuchungsamtes hier beſtätigten den Verdacht und
ergaben nach dem jetzt erſtatteten Gutachten einen Waſ=
ſerzuſatz
der einzelnen Proben zwiſchen‟9 und 26 Pro=
zent
; eine damit verbundene Entrahmung konnte nicht
ſicher feſtgeſtellt werden, iſt aber nicht ausgeſchloſſen,
da die Stallproben etwa 4,8 Prozent Fettgehalt zeigten.
W. lebt in guten Verhältniſſen und hat eine umfang=
reiche
Milchwirtſchaft von 20 Kühen; ſeine Lieferungen
gehen außer hierher noch nach Frankfurt. Im Jahre
1905 iſt er bereits wegen Milchvantſcherei mit 600 Mk.
Geldſtrafe belegt worden; was ihn, obwohl zu jener
Zeit weitere Verurteilungen Anderer aus jener Gegend
mit Gefängnis und hohen Geldſtrafen erfolgten, nicht
zu warnen vermochte. Es liegen belaſtende Zeugenaus=
fagen
gegen ihn vor und das chemiſche Gutachten ver=
vollſtändigte
den Beweis. Auffälligerweiſe iſt auch
ein bei ihm beſchäftigt geweſener Schweizer kurz
vor der jetzigen Verhandlung verſchwunden. Letztere
fand vor dem Schöffengericht Groß=Umſtadt (als Gericht
des Tatortes) ſtatt und endigte mit völliger Ueberführ=
ung
des leugnenden W., während ſeine mitangeklagte
Ehefrau freigeſprochen wurde. Das Gericht verurteilte
ihn wegen Betrugs nebſt Vergehens gegen § 10 des
Nahrungsmittelgeſetzes zu einem Monat Ge=
fängnis
und 1000 Mark Geldſtrafe.
Ss. Griesheim b. Darmſtadt, 7. April. Geſtern abend
wurde der Sattlermeiſter Liederbach, ein Mann von 76
Jahren von einem hieſigen Maurer angerempelt, der
von ſeinem Rad ſprang und dem alten Mann einige Stöße
verſetzte, ſodaß er nach Hauſe gebracht werden mußte. Der
Zuſtand des Mannes ſoll nach dem Befund des Arztes
ziemlich bedenklich ſein.
König i. O., 6. April. Durch den günſtigen Winter
gefördert, geht der Neubau des Fafnirbrunnens
ſchnell ſeiner Vollendung entgegen. Mit Eifer wird
an der Herſtellung der Baderäume gearbeitet, die, erſt=
klaſſig
ausgeſtattet, am 1. Mai vollendet ſein werden.
Einen beſonders intimen Reiz wird auch der Brunnen=
hof
gewähren. Hier wird der keramiſche Brunnen ſeine
Aufſtellung finden, der nach den Entwürfen des Herrn
Prof. Scharvogel in Darmſtadt aus den Materialien
der Großh. Keram. Manufaktur errichtet wird. Wie
bei dem Bau der Fafnirbrunnenanlage auf künſtleriſche
Durchführung des Ganzen Rückſicht genommen wird,
ſo ſteht auch bei den Veröffentlichungen das künſtleriſche
Prinzip im Vordergrund. So iſt der Entwurf für ein
Reklameplakat von der Kunſtgewerblerin Frl. Anna
Meiſel, einer Tochter des Herrn Gewerbeſchul= Direk=
tors
Prof. Dr. Meiſel in Darmſtadt, ausgearbeitet, der
nach fachmänniſchem Urteile eine Meiſterleiſtung der
Plakatkunſt barſtellt. (Erb. Krsbl.)
Erbach, 6. April. Als Nachfolger des nach Offen=
bach
verſetzten Hauptlehrers unſerer Fachſchule, Herrn
Emil Klein, wurde Herr Bildhauer Burghardt
aus Dresden berufen. Der neue Leiter der Anſtalt
wird ſeinen Dienſt am 1. Mai antreten.
Mainz, 6. April. Geſtern wurde die Witwe Auguſt
Kunz aus Biebrich mit ihren beiden erwachſenen
Töchtern im Warenhaus Tietz verhaftet, weil
ſie eine Maſſe von Waren geſtohlen hatten. Ein kleine=
res
Kind, das die Mutter auf dem Arme trug und ein
in ihrer Begleitung befindlicher 12jähriger Knabe, der
die Realſchule in Biebrich beſucht, wurden von der
Polizei einſtweilen im Rochushoſpital untergebracht.
Bei einer in der Wohnung der Kunz vorgenommenen
Hausſuchung wurden noch eine Menge Waren, die
ebenfalls geſtohlen ſein dürften, vorgefunden. Der
Fuhrmann Oskar Capito, der bei der Speditions=
firma
Auer beſchäftigt iſt, ging mit 500 Mark Kunden=
geldern
flüchtig.
Mainz=Mombach, 6. April. Laut kreisamtlicher
Verfügung finden die infolge Ungültigkeitser=
klärung
der Wahl des Landtagsabgeord=
neten
Dr. Fren ay im hieſigen Stadtteile not=

Kleines Feuilleton.
* Das Bankett der Dichternachkommen.
Im Holbornreſtaurant fand am Dienstag ein Bankett
ſtatt, an dem 300 Nachkömmlinge der berühmteſten Dich=
ter
Englands teilnahmen, darunter waren Lord Cole=
ridge
(Coleridge), der Herzog von Orfolk (Henry Ho=
ward
von Surrey), Lady Mary von Hügel (Sir Phi=
lip
Sidney), Sir Robert Edgeeumbe (Wycherley), der
Earl of Lytton (Bulwer Lytton), Mr. Hubert Maxwell=
Scott (Sir Walter Scott), Mr. Guſt (Milton), Rev. J.
W. Shakeſpeare und Mr. William Shakeſpeare ( Shake=
ſpeare
). Es wird in den Zeitungen feſtgeſtellt, daß
unter all den Trägern dieſer berühmten Namen ſich
kein einziger befand, auf den ſich das poetiſche Genie
ſeines Ahnen vererbt hätte. In der Tat war nur ein
Dichter zugegen, und der konnte ſich keiner berühmten
Abkunft brüſten. Er ſaß ganz allein an einem Tiſch=
chen
, denn er war zu ſpät gekommen, zu ſpät zum
Bankett, zu ſpät in dieſe Geſellſchaft mit den alten ge=
feierten
Namen. Er heißt Alfred Williams und iſt ſei=
nes
Zeichens Keſſelſchmied in einer Lokrmotivwerkſtätte
und Poet dazu, nämlich in ſeinen freien Stunden.
Williams war der einzige Vertreter der Dichter des 20.
Jahrhunderts, der zu dem Bankett geladen war. Er
war auch der einzige, der die großen Namen ſeiner
Tiſchgenoſſen in dichteriſcher Form während des Ban=
ketts
feierte.
* Der falſche Oberlehrer. Der ritterſchaft=
liche
Lehrer in Kurzen=Trechow bei Bützow konnte vor
einigen Tagen ſein Dienſtjubiläum feiern, und die
Lehrer erhalten bei ſolcher Gelegenheit gewöhnlich vom
Schulpatron eine Gratifikation oder auch eine Gehalts=
zulage
. Der Schulpatron dieſes Lehrers dachte anders
und kam auf die originelle Idee, ſeinen Lehrer durch
ein künſtleriſch ausgeſtattetes Diplom für langjährige
treue Dienſte zum Oberlehrer zu ernennen. Der ſo
Geehrte konnte ſich aber nicht lange dieſes Titels er=
freuen
. Das Großherzogliche Miniſterium in Schwerin
erfuhr von dieſer Titelverleihung, annnllierte ſie und

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910,
Nummer 81.

wendig gewordenen Urwahlen zur Landtagswahl
am nächſten Samstag von vormittags 10 bis nachmit=
tags
7 Uhr ſtatt. Dieſer Wahl ſieht man weithin mit
größter Spannung entgegen, da von dem Ausfall der
Mombacher Urwahlen tatſächlich es abhängt, ob der
Wahlkreis Mombach=Ingelheim zukünftig dem Zentrum
erhalten bleibt oder in den Beſitz des Freiſinns über=
geht
. Bei der im Jahre 1907 vorgenommenen Landtags=
wahl
entfielen bekanntlich auf Frenay (Zentrum) 34
Stimmen und auf Dr. Wolf=Gonſenheim (Freiſinn) 21
Stimmen. Die elf Stimmen der Wahlmänner von
Mombach entfielen auf Frenay, was dieſem den Sieg
brachte. Die Entſcheidung dieſes nochmaligen Wahl=
ganges
liegt diesmal bei den Nationalliberalen.
* Nieder=Ingelheim, 7. April. Herr Geheimerat
Dr. Breidert=Mainz, Provinzialdirektor von Rhein=
heſſen
, hat das Protektorat über den am 18.20. Juni
dieſes Jahres hier ſtattfindenden großen Geſangwett=
ſtreit
, zu dem über 50 Vereine gemeldet haben, über=
nommen
. Herr Geheimerat Dr. Breidert iſt ein eif=
riger
Förderer des Geſangweſens; er iſt Mitbegründer
und Ehrenvorſitzender des Mitteldeutſchen Sängerver=
bandes
. Der Delegiertentag zum Geſangwettſtreit fin=
det
kommenden Sonntag, 10. April, im Gaſthaus zum
goldenen Hirſch ſtatt.
Köngernheim, 6. April. Auf dem Wege zur Bahn iſt
heute ein Herr aus Wiesbaden um ſein Auge gekommen.
Er ſtürzte in der Eile und verletzte ſein Auge derart an
einem ſpitzen Randſteine, daß es vollſtändig auslief.
(*) Gießen, 7. April. Der Jubiläumspferde=
markt
und das erſte Pferderennen fand geſtern hier
ſtatt. Die Rennen begannen um 2 Uhr auf dem Sport=
platz
an Bichlers Hardt. Eine nach Tauſenden zählende
Menge hielt die Rennbahn beſetzt; die Tribünen waren
dicht gefüllt. Das Programm wickelte ſich flott ab; die
Rennen nahmen einen ſchönen Verlauf. Zuerſt wurden
die prämiierten Pferde vorgeführt. Zur Prämiierung
ſtanden einſchließlich der Jubiläumspreiſe 3000 Mark
zur Verfügung. Am Preisreiten beteiligten ſich 16
Herren, Offiziere und Mitglieder des Gießener und
Wetterauer Reitervereins. An der Springkonkurrenz
nahmen 17 Reiter teil. Das Vorfahren von Herrſchafts=
wagen
zeigte 13 Nummern. Großes Intereſſe erregten
noch die landwirtſchaftlichen Rennen. Am Trabreiten
beteiligten ſich 11 Herren. Der Rindviehmarkt hatte
einen Auftrieb von 1100 Stück Großvieh, 150 Jungvieh
und 250 Kälbern.
Gießen, 6. April. Nach einer beim hieſigen Regi=
mentskommando
eingegangenen Nachricht wird der
Kaiſer demnächſt zur Beſichtigung ſeines Regiments
von Homburg v. d. H. hierherkommen. Der Beſuch iſt
in der Zeit bis zum 18. April beſtimmt zu erwarten.

Ans der Reichshauptſtadt, 6. April. Unter Hinter=
laſſung
einer Schuldenlaſt von 300000 Mark iſt in
Charlottenburg der Stadtverordnete und Kaufmann
Mar Vogel, der ein Nähmaſchinen= und Fahr=
rad
=Engros=Geſchäft betreibt, ſeit dem 1. April
ſpurlos verſchwungen. Vogel trat angeb=
lich
eine Geſchäftsreiſe auf zwei Tage an, kehrte
aber nicht zurück; Vogel ſoll über 75000 Mank
Bargeld mit ſich führen. Geſtern nachmittag
ſtürzten ſich zwei Mädchen von 15 und 16
Jahren von der zwiſchen Lankwitz und Südende gelege=
nen
Kanalbrücke in den Teltowkanal und er=
tranken
; bis jetzt iſt der Grund der Tat der beiden
Freundinnen nicht zu ermitteln geweſen. Die fünf=
jährige
Tochter des Beamten Neumann in der Haller=
ſtraße
kam, als ſie vormittags ſich allein in der Wohn=
ung
befand, beim Spielen der Kochmaſchine zu
nahe, ſo daß ihre Kleider in Brand gerieten. Die Haus=
bewohner
drangen in die Wohnung ein und erſtickten
die Flammen. Das Kind ſtarb bald nach der Ein=
lieferung
ins Krankenhaus. Der Mörder, der
geſtern in der Kolonie Grunewald das Dienſtmädchen
Goetz überfallen hat, iſt der Schlächter Michler, Er
hat ſich der Polizei in Schöneberg ſelbſt geſtellt.
Frankfurt, 7. April. Das Projekt der elektriſchen
Rheingaubahn, das bereits ſeit mehreren Jahren
die Gemeinden des Rheingaues beſchäftigt, iſt um ein we=
ſentliches
Stück weiter gefördert worden. Die Aktiengeſell=
ſchaft
für Bahnbau und Betrieb in Frankfurt a. M. hat
den in Betracht kommenden Gemeinden einen Vertrags=
entwurf
zugehen laſſen über die Straßenunterhaltungs=
koſten
und die Freigabe der Straße. Die Gemeinden wer=
den
ſich nun zunächſt mit dieſem Vertragsentwurf zu be=
faſſen
haben. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Ge=
meinden
den Entwürfen zuſtimmen werden, denn in den
monatelangen Vorberatungen werden alle Punkte ſehr ein=
gehend
beraten und beſprochen. Zunächſt beabſichtigt die
Geſellſchaft, die Strecke von Schierſtein nach Elt=
ville
auszubauen. Die in Eltville mündende Kleinbahn

belehrte den Schulpatron, daß ſelbſt einem mecklenbur=
giſchen
Ritter in dieſer Beziehung gewiſſe Grenzen
ſeiner Hoheitsrechte gezogen ſind.
* Der Lord und die Negerfrau. Der
Prozeß um das Vermögen des verſtorbenen Lord Be=
resford
, bekannt in ganz Mexiko unter dem Namen
Lord Beresford und das Negerweib iſt damit zu
Ende gegangen, daß dem Negerweib 500000 Dollar und
ein ausgedehnter Grundbeſitz als Erbe zugeſprochen
wurden. Als nach dem Tode des Lords, der vor drei
Jahren bei einem Eiſenbahnunglück mit verunglückte,
ſein Bruder Charles Beresford nach Amerika kam, um
die Erbſchaft in Beſitz zu nehmen, fand er ein Neger=
weib
vor, das ſich ihm als die Frau ſeines Bruders
vorſtellte. Darauf klagte er die Erbſchaft ein, und jetzt,
nach drei Jahren, iſt der Frau gerichtlich das Erbe zu=
geſprochen
worden. Der Grundbeſitz hat einen Wert
von zwei Millionen Dollar.
* Zuamüſanten Szenen kam es dieſer Tage
in der Mancheſter Street in Liverpool. Man bemerkte
dort, daß faſt jeder Spaziergänger, der über eine ge=
wiſſe
Stelle auf dem Bürgerſteig ging, einen unfrei=
willigen
Tanz ausführte. Es bildete ſich natürlich ſofort
ein Menſchenauflauf, und in kurzer Zeit kam die Po=
lizei
hinzu. Aber anch die Hüter des Geſetzes entgingen
dem Tanzteufel nicht; als ſie an die fatale Stelle ge=
langten
, machten ſie zum großen Gaudium der gaffen=
den
Menge genau dieſelben grotesken Sprünge, wie die
übrigen Paſſanten. Die Erkläruag der unheimlichen
Tanzluſt war, daß an der betreffenden Stelle die elek=
triſche
Leitung ſchadhaft geworden war und jeder, der
den Fuß dort niederſetzte, einen elektriſchen Schlag er=
hielt
. Schließlich wurde ein Beamter bei dem ſonder=
baren
Tanzboden aufgeſtellt, der die harmloſen Spazier=
gänger
warnte.
* Münchener Fremdenſaiſon. Schutz=
mann
, komme ick hier nach dem Zoologiſchen Jarten?
O mei, der wird ja erſcht baut,
.gengas der=
weilen
ins Hofbräuhaus.

Eltville-Schlangenbad ſoll angekauft und
Zukunft elektriſch betrieben werden. Da von Wiesbad
bezw. Mainz über Biebrich nach Schierſtein bereits el=
triſche
Verbindungen beſtehen, ſo wäre eine direkte Ve=
bindung
zwiſchen Schierſtein und Mainz und Wiesbad=
hergeſtellt
. Nach dem Kontrakt verpflichtet ſich die Bah
die Arbeiten ſofort nach Erteilung der ſtaatlichen Konze
ſion in Angriff zu nehmen und inerhalb neun Monat
fertigzuſtellen. Der Ausbau der Strecke durch das gan
Rheingau wird dann in abſehbarer Zeit folgen. Die Ba=
ten
werden von der Firma Felten und Guilleaume= La=
meyerwerke
ausgeführt. Da auch die übrigen Orte d
Rheingaues das größte Intereſſe an einer Weiterführur
der Bahn haben, dürften der Durchführung bis nach Rüde
heim keine Hinderniſſe mehr entgegenſtehen.
Frankfurt, 7. April. Die Anwohner des Frankfurt=
Oſtends, des Oſthafengebietes und der angrenzenden neue=
Viertel haben an den Polizeipräſidenten eine Eingabeg
richtet, in der ſie auf das gänzliche Fehlen von Autr
mobildroſchken am Oſtbahnhof hinweiſen, was vol
allen ankommenden Reiſenden ſehr unangenehm empfur
den werde. Die Bewohner des Oſtends wünſchen die Ein
ſtellung einer Anzahl moderner Automobildroſchken, u
damit die Viertel des Oſtbahnhofes und der Hanaug
Landſtraße zu verſorgen. Unterſchrieben iſt die Eingal
von einer Reihe großer Firmen, zahlreichen Geſchäftslen
ten und vielen anderen Intereſſenten.
Biedenkopf, 6. April. Bei der Station Friedrichs
hütte der Bahn Marburg=Kreuztal wurde der (
Jahre alte Schloſſer M. Duchardt aus Laasphe von
Zuge überfahren und getötet.
München, 7. April. Die Pläne für den Zoolel
giſchen Garten ſind nach den umfangreichen Projektic
rungsvorarbeiten ſo weit gediehen, daß ſie beim Magiſtra
eingereicht werden können. Die einzelnen Ausſchüſſe der
Vereins, denen die Entwürfe vorgelegt waren, haben ſi=
unter
warmer Anerkennung der genialen Löſung der Auf
gabe durch Profeſſor Emanuel v. Seidl zur Ausführun
angenommen und die Ausarbeitung der Koſtenvoranſchläg
veranlaßt. In den leitenden Kreiſen des Vereins iſt mar
übereinſtimmend der Anſicht, daß Architekt Prof. Emanue
v. Seidl mit ſeinem Plane ein Muſterbeiſpiel dafür gege
ben hat, wie Zoologiſche Gärten wirkungsvoll, belehren
und unterhaltend geſtaltet werden können. Schon im Lauſ
der nächſten Woche wird der Verein unter Vorlage de
Planes und der Koſtenvoranſchläge die Stadtgemeinde un
Uebergabe des Platzes erſuchen. Da die ſtädtiſchen Kolle
gien dem Unternehmen immer wohlwollend gegenüberſtan
den und es nun ſorgfältig finanziell und organiſatoriſe
fundiert iſt, wird es dem Verein zweifellos ſchon in näch
ſter Zeit möglich ſein, mit dem intereſſanten Projekt vo
die Oeffentlichkeit zu treten und heuer noch ein für ſich ab=
geſchloſſenes
Teilprojekt zu verwirklichen.
München, 7. April. Die Geſchützremiſe de=
1. Feldartillerie=Regiments wurde in der vergangene
Nacht durch Feuer zerſtört. Der Materialſchade
iſt bedeutend. Die Geſchütze konnten noch im letzten
Augenblick aus der brennenden Remiſe herausgeſchaffe
werden.
Gera, 7. April. Danny Gürtler hatte hiera
Stelle des behördlich verbotenen Künſtler
abends eine zwangloſe Zuſammenkunft für ſein
Freunde ohne Entreezahlung veranſtaltet. Ein Polizei
aufgebot beſetzte jedoch den Saal und verhaftete Gürtle
von der Bühne weg.
Hamburg, 6. April. Die Bürgerſchaft hat ohn=
Debatte dem Antrage des Senats auf Bewilligung vol
7700000 Mark zur Schaffung eines Stadtparks in
Stadtteile Winterhude zugeſtimmt.
Rom, 6. April. Heute abend gab die Stadt Ron=
zu
Ehren von Theodore Rooſevelt auf dem Kapito
ein Diner, an dem außer dem Bürgermeiſter Nathan
und den Mitgliedern der Stadtverwaltung auch
Miniſterpräſident Luzzatti, der Unterſtaatsſekretär des
Auswärtigen, Discales, der amerikaniſche Botſchafter
mit dem Perſonal der amerikaniſchen Botſchaft, ſowie
viele Senatoren, Deputierte und andere hervorragend
Perſönlichkeiten teilnahmen. Der Bürgermeiſter nannts
Rooſevelt in einer Anſprache den würdigen Nachfolger
Waſhingtons und Abraham Lincolns und verglich ihn=
mit
dem römiſchen Kaiſer Mare Aurel. Rooſevelt er=
widerte
mit dem Hinweis auf die alte Kultur Italiens
und ſeinem ausdrücklichen Dank für die ihm hier ent=
gegengebrachte
Gaſtfreundſchaft. Rooſevelt iſt heute
abend nach Spezia abgereiſt.
Neapel, 6. April. Auf der Cookſchen Veſuy=
bahn
ſtieß ein mit Touriſten gefüllter Wagen bei der
Fahrt ins Tal mit einem anderen zuſammen. Der Au=
prall
war ſo heftig, daß ein Engländer getötet und
eine Engländerin ſchwer verletzt wurden.
Paris, 7. April. Seit Wochen ſchon wurden die vor=
nehmen
Kreiſe der franzöſiſchen Hauptſtadt durch äußerſt
dreiſte Erpreſſungen aufs höchſte beunruhigt. Der
Erpreſſer oder die Erpreſſerin mußten zudem noch den beſ=
ſeren
Ständen angehören. Das beweiſt die Vertrautheit
mit internen Angelegenheiten einzelner Familien. Lange
waren alle Nachforſchungen der Polizei vergeblich. Geſtern
hat nun der Unterſuchungsrichter eine junge Belgierin aus
Parlon, die einer hochachtbaren Familie angehört, verhaf=
tet
, da ſie beſchuldigt wird, eine große Anzahl Erpreſſun=
gen
begangen zu haben. Die Betreffende hatte bereits
verſchiedene Familien ruiniert. Vor einigen Jahren er=
ſchoß
ſich ihretwegen ein junger Legationsſekretär, in deſſen
Vertrauen ſich die Belgierin geſchlichen hatte. Sie hatten
ihn nach und nach vollſtändig ruiniert. Die vorläufigen
Ermittelungen haben ergeben, daß die junge Dame bereits
wegen ähnlicher Vorfälle in ihrem Vaterland vorbeſtraft iſt,
Genf, 5. April. Eine Schwebebahn im Mont=
Blanc=Gebiet iſt in ihrer erſten Strecke gegeng
wärtig in der Ausführung begriffen. Die Bahn hah
den durch ſeine großartige Ausſicht bekannten Vorgipfel
des Mont=Blanc=Maſſivs, die Aiguille du Midi (3843
Meter ü. M.) zum Ziel und verfolgt die Haupt=An
ſtiegsroute zum Mont=Blanc über die Pierre pointue
bis zur Pierre a l’Echelle, wo in 2400 Metern Höhe die
unterſte Teilſtrecke endet. Bis hierher iſt bereits ein
Höhenunterſchied von 1340 Metern, bis zum Gipfel des
Aiguille ein ſolcher von 2783 Metern zu überwinden=
Die beiden oberen Teilſtrecken der Bahn führen über
den Col du Midi (3555 Meter), mit ſtetem Ausblick auf
das ungeheure Gletſchergebiet zum Gipfelgrat. Tief
unter ſich erblicken die Fahrgäſte auf einem iſolierten
Felſen mitten im Gletſcher das Berghotel des Grands=
Mulets (3050 Meter), die letzte Nachtſtation auf dem
Mont=Blanc=Anſtieg.
* London, 7. April. Zu der unter dem 15. März=
mitgeteilten
Verhaftung eines internationalen Aben=
teurers
in Hull iſt jetzt amtlich feſtgeſtellt, daß der Ver=
haftete
ſich fälſchlich den Namen Eduard von
Weſternhagen beigelegt hat. Er ſoll vielmehr
Ruhmann heißen.
Mexiko, 6. April. Bei einem Stiergefecht in
Zacatecos, der Hauptſtadt des gleichnamigen Staa=
tes
in Mexiko, wollte ein Stier die Barriere zum Zu=

[ ][  ][ ]

Nummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, 8. den April 1910.

Seite 5.

hauerraum überſpringen; es entſtand eine Panik, bei
er 12 Perſonen getötet und 70 mehr oder weniger
hwer verletzt wurden.
Kunſtnotizen.
leber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Violinſonaten=Aufführungen in
iſtoriſcher Folge. Am Sonntag, den 10. d. M.,
ormittags 11 Uhr, eröffnen die Herren Mehmel und
ſoß im großen Traube‟=Saal ihre drei Veranſtaltun=
en
von Violinſonaten. Durch die Benutzung des
embalo in den erſten vier Werken entſtehen in Ver=
indung
mit der Violine ganz überraſchende Klang=
irkungen
, die wohl imſtande ſind, den Hörer in den
beiſt jener Zeit des Rokokoſtils zurückzuführen, unter
eſſen Einwirkung die Altmeiſter ihre Werke ſchufen.
ine eigenartige, ihrer Zeit weit voraus eilende
Stellung nimmt die Sonata sera von Ruſt ein. Der
eicher ausgeſtattete Klavierſatz beſtätigt den von ver=
hiedenen
Seiten geführten Nachweis, daß Ruſt im Be=
tze
eines vollkommenen Inſtrumentes (von Gottlob
Jagner in Dresden) war. Aus dieſem Grunde wird
ier von der Benutzung des Cembalo abgeſehen werden.

Das Kaiſerpaar in Homburg.
* Wiesbaden, 6. April. Das Kaiſerpaar,
ie Prinzeſſin Viktoria Luiſe und das Gefolge trafen
jer kurz nach 5½ Uhr ein und fuhren zum königlichen
Schloſſe, woſelbſt der Tee eingenommen wurde. Das
kaiſerpaar ſah zum Tee den zurzeit in Wiesbaden zur
tur weilenden Generaladjutanten von Scholl. Um
Uhr 40 Minuten erfolgte die Rückfahrt in Auto=
nobilen
über Höchſt, Kronberg nach Homburg.
Homburg, 6. April. Der Kaiſer, die Kaiſe=
in
und die Prinzeſſin Viktoria Luiſe kehrten
on ihrer Antomobilfahrt gegen 8 Uhr hierher zurück.
* Homburg v. d. H., 7. April. Der Kaiſer
mpfing heute vormittag den Großadmiral v. Köſter
ach deſſen Rückkehr aus Monaco. Exzellenz v. Köſter
iberreichte dem Kaiſer die vom Fürſten Albert von
Ronaco anläßlich der Einweihung des Ozeanographi=
chen
Muſeums in Monaco geſtiftete goldene Medaille.
Broßadmiral v. Köſter war zur Frühſtückstafel bei den
Najeſtäten geladen.
Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich
in Jernſalem.
* Jeruſalem, 6. April. Seit früher Morgenſtunde
geſetzten Tauſende die ſteil anſteigende Fahrſtraße, die vom
Bahnhof zur Stadt führt, und die Abhänge rechts und

ſchien Frhr. v. Mirbach. Bei der Einfahrt des Zuges
ſpielte die Militärkapelle Heil Dir im Siegerkranz; die
Angehörigen der deutſchen Kolonie und die dichtgedrängten
Zuſchauer brachen in laute Hochrufe aus. Prinz Eitel
Friedrich ſchritt ſodann die Front der trefflich ausſehenden
Ehrenkompagnie ab und begrüßte den Kommandeur. Kon=
ſul
Schmidt richtete hierauf an das Prinzenpaar eine
längere Anſprache, worin er die lebhafte Beteiligung der
deutſchen Bevölkerung an der Entwicklung Paläſtinas her=
vorhob
. Sodann beſtieg das prinzliche Paar, der von
Kairo her in ſeiner Begleitung befindliche Botſchafter Frhr.
v. Marſchall, Hofmarſchall v. Lettow=Vorbeck, Oberhofmei=
ſter
Frhr. v. Mirbach und das übrige Gefolge die bereit=
ſtehenden
Wagen und fuhren auf der Jaffa=Straße nach
dem Oelberg. Der lange Wagenzug wurde durch eine
Schwadron Kavallerie geleitet, die vom Sultan aus Kon=
ſtantinopel
entſandt worden war. Die Stadt war überall
reich beflaggt. Auf der ganzen Fahrt herrſchte muſterhafte
Ordnung, obwohl die Straßen zeitweilig ſo gedrängt voll
waren, daß die Wagen kaum hindurchfahren konnten.
Gegen 6 Uhr trafen der Prinz und die Prinzeſſin auf dem
Oelberg ein, wo ſie von den anweſenden Mitgliedern
des Kuratoriums und Johannitern begrüßt wurden. Ein
großer Teil der amtlichen proteſtantiſchen Perſönlichkeiten
und Johanniter iſt jedoch noch nicht eingetroffen, weil ſich
der Dampfer Amphitrite infolge von ſchlechtem Wetter
auf dem Adriatiſchen Meer um einen Tag verſpätet hat.
Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich zogen ſich alsbald in
ihre Gemächer zurück, erſchienen jedoch kurze Zeit darauf
auf der Veranda, um das herrliche Panorama von Jeru=
ſalem
zu bewundern, über dem ſoeben die Sonne unter=
ging
. Unmittelbar darauf trafen die geſtern mit den katho=
liſchen
Feſtgäſten angekommenen Prinzen Konrad und Ar=
nulf
von Bayern ein und ſtatteten den prinzlichen Herr=
ſchaften
einen Beſuch ab.
Das neue Hoſpiz iſt vollſtändig beſetzt; mehr als
10000 Fremde dürften heute hier anweſend ſein. Auch bei
der Ankunft in Jaffa war die Haltung der Bevölkerung
außerordentlich herzlich. Die deutſchen Koloniſten zeigten
überall eine lebhafte Anhänglichkeit an die alte Heimat.
Zum Ehrendienſt beim Prinzen Eitel Friedrich ſind der
Brigadegeneral Gouverneur Abdullahim Paſcha, Brigade=
general
Suleiman Fack Paſcha und die Kapitäne Moham=
med
Ali Bey und Tſchevid Bey beordert.

Stapellauf des großen Kreuzers Moltke‟.
* Die Taufrede, die der Generalſtabschef von
Moltke beim Stapellauf des großen Kreuzers G
hielt, lautete:
Vierzig Jahre ſind verfloſſen, ſeit in ſchweren
Kämpfen und blutigem Ringen der Grundſtein gelegt
wurde zu dem ſtolzen Bau, unter deſſen ſchützendem
Dach die deutſchen Stämme heute wohnen, ſeit das
Reich errichtet wurde, vor deſſen Toren die Jugende
kraft des geeinten Deutſchland ſchirmend ſteht in Wehr
und Waffen. Seit vierzig Jahren erfreut der Deutſche
ſich des geſicherten Friedens, den ſeine Brüder und
ſeine Väter ihm erkämpft haben. Wie es aufblüht in
Feld und Flur, wenn das Gewitter darüber hingebrauſt
iſt, wie neuer Trieb ſich regt, wenn die Sonne wieder
ſcheint, ſo blühte auch in deutſchen Landen ein neues,
friſches Leben auf, nachdem der Gewitterſturm des
letzten großen Krieges ſie durchſchüttert hatte und die
Sonne des Friedens wieder leuchtete. Mächtig entfal=
tete
ſich Handel und Gewerbe. Deutſcher Erwerbsfleiß
und deutſche Intelligenz ſchufen neue Werte. Der
Kaufmann zog hinaus über die Meere, im friedlichen
Wettkampf eroberte ſich die deutſche Induſtrie den
Markt der Welt. Bald ſtand der deutſche Außenhandel
an zweiter Stelle unter allen Völkern der Erde, an den
Geſtaden des atlantiſchen und indiſchen Ozeans erwarb
das Deutſche Reich die erſten Kolonien und auf den
Inſeln der Südſee pflanzte es ſein Banner auf. Doch
fehlte es an Schutz der ſo gewonnenen nationalen
Güter und im vollen Gefühl ſeiner Verantwortlichkeit
für die Sicherung deutſcher Entwickelung ſchuf unſer
Kaiſer die deutſche Flotte. Sie wäre nicht dentbar,
penn nicht vor vierzig Kahren die bis dahin zerſplit=

Eiſen zuſammengeſchmiedet wären. Wohl ziemt es
uns daher, wenn wir nun mit dieſem Schiff ein neues
Glied der Wehrkraft unſerer Flotte einfügen können,ſen der Kriegsmarine nach Marſeille abge=
dankbar
der Männer zu gedenken, die einſt der deutſchen gangen, um die ausſtändigen Seeleute zu erſetzen. Die
Zerriſſenheit ein Ende machten, die den ſtolzen Ban des
Reiches errichteten, in dem wir ſtark und ſicher heute
wohnen. Wir gedenken unſeres großen Kaiſers und
ſeiner Paladine, und unter ihnen richten wir unſeren
Blick auf den Mann, der treu und feſt dem alten Helden=
kaiſer
zur Seite ſtand, ſo oft er hinauszog in den
Krieg, hinaus auf das Meer der ungewiſſen Zukunft;
der ſein Navigationsoffizier war im Sturm der
Schlachten; der das Schiff, das Deutſchlands Glück und
Leben trug, ſicher zum Friedenshort leitete: auf den
Feldmarſchall Moltke. Solange dieſer Sohn des Heeres
an der Spitze des Generalſtabes ſtand, war er ein
Freund der Flotte, erkannte er ihre Bedeutung und
ihre Notwendigkeit. Schon 1864 beklagte er es, daß die
Operationen des Landheeres nicht von einer Flotte
nnterſtützt werden konnten, und 1870 ſah er mit Beſorg=
nis
die deutſche Küſte faſt wehrlos der feindlichen See=
macht
gegenüber. Freudigen Herzens ſtimmte er daher
ſeinem jugendlichen Herrn, unſerem erlauchten Kaiſer,
zu, als dieſer dem Deutſchen Reich die Flotte ſchuf, wie
ſein großer Ahn ihm das Heer geſchaffen hatte. Und
als der Kaiſer im Jahre 1891 den Feldmärſchall à la
suite des Scebataillons ſtellte, wollte er damit hinweiſen
auf die innige Verbindung, die zwiſchen Heer und
Flotte beſtehen ſoll und beſtehen muß zum gemeinſamen
Schutz deutſchen Landes und deutſcher Ehre. Um dieſen
Gedanken auch ferner wach zu erhalten, wollen Seine
Majeſtät, daß dieſer Kreuzer den Namen Moltke tragen
ſoll. Du aber, du ſtarkes Schiff, das nun eintauchen ſoll
in ſein Element, mögeſt du ſein wie er, deſſen Name
du führen ſollſt: Allezeit treu bereit für des Reiches
Herrlichkeit. Trage deinen Namen mit Stolz und
deine Flagge mit Ehre. Wie der Kompaß ſeines Lebens
die Pflicht war, ſo ſei ſie auch Richtſchnur deiner Offi=
ziere
und deiner Mannſchaft. Auf Befehl Seiner
Majeſtät des Kaiſers und Königs taufe ich dich:
Moltke‟. Und wie in dieſem Namen ſich nun Heer
und Flotte eint, ſo ſollen ſie immer gemeinſam daſtehen,
Schulter an Schulter zu Schutz und Trutz, bereit, zu
kämpfen und zu ſiegen für unſer deutſches Vaterland,
für unſeren Kaiſer und Herrn. Das wollen wir be=
kräftigen
, indem wir rufen: Seine Majeſtät, unſer
Kaiſer und Kriegsherr, hurra, hurra, hurra!

Das Eiſenbahnunglück bei Mülheim.
* Berlin, 6. April. Das preußiſche Abge=
ordnetenhaus
nahm heute ſeine Sitzungen nach den
Oſterferien wieder auf. Nachdem der Geſetzentwurf zur
Abänderung des Geſetzes betreffend das Staatsſchuldbuch
an die Budgetkommiſſion überwieſen worden war, wurde
die zweite Leſung des Bauetats fortgeſetzt. Miniſter
v. Breitenbach führte zunächſt aus: Das Eiſen=
bahnunglück
bei Mülheim koſtete 19 Tote und 56
Verwundete; andere ſind dauernd ſchwer geſchädigt,
junge, kräftige Männer, die für das Vaterland ihre Wehr=
pflicht
erfüllten, und einige Eiſenbahnbeamte in Ausübung
ihres Dienſtes; ihrer und ihrer Angehörigen gedenkt die
Verwaltung in tiefer Trauer. Das Unglück vollzog ſich auf
einer erſt vor Jahresfriſt fertiggeſtellten und von allen
Sachverſtändigen als vollkommen anerkannten Betriebs=
anlage
; insbeſonder war ſie mit allen techniſchen Siche=
rungen
verſehen. Dabei ereignete ſich das Unglück am
hellen Tage bei ſichtigem Wetter. Vor und in dem Bahn=
hofe
Mülheim befanden ſich drei Signale mit den nötigen
Vorſignalen: alle Signale waren elektriſch miteinander
verbunden, ſo daß eines erſt nach dem anderen in Wirk=
ſamkeit
treten konnte. Der Urlauberzug war fahrplan=
mäßig
gekommen und hielt vor dem Signal. Ebenſo kam
der Lloydexpreß fahrplanmäßig und paſſierte die beiden
erſten Signale; hier mußte er vorſichtig fahren und vor
dem Signal halten. Der Lloyderpreß nahm nicht wahr,
daß das Stellwerksperſonal laute Warnungszeichen mit
Hörnern gab, fuhr über die geſperrte Strecke und ſtieß auf
den Urlauberzug. Dieſer hatte die Einfahrt bekommen und
war im Begriff, in das für ihn beſtimmte Gleis einzu=
fahren
. Vielleicht hat der Führer des Expreßzuges dieſes
Einfahrtsſignal für das ſeine gehalten. Der Führer des
Urlauberzuges behauptet, daß das nicht richtig ſein könne,
und auch das Stellwerksperſonal behauptet das. Objektiv
ſteht feſt, daß eine Entblockung des zweiten Signals nicht
ſtattfand und daß alſo tatſächlich ein Verſchulden des Loko=
motivführers
vorliegt. Dieſer führte den Zug ſeit Jah=
ren
und kannte die Strecke; er war auch an dem Tage erſt
3½ Stunden im Dienſt. Die Kataſtrophe war eine furcht=
bare
und Hilfe ſchnell zur Stelle. Von ſolchen Kataſtro=
phen
bleibt keine Eiſenbahnverwaltung verſchont. Es
beruhigt mich, daß wir darauf hinweiſen können, daß im
allgemeinen die Eiſenbahnunfälle bei uns ſtark zurück=
gehen
. Auf dem Gebiet der Sicherheit des Verkehres ſind
wir vollkommen auf der Höhe; trotzdem iſt die Frage be=
rechtigt
, ob eine Sicherung der Züge nicht auf automati=
ſchem
Wege hergeſtellt werden kann. Alle derartigen Ver=
ſuche
hatten kein befriedigendes Ergebnis. Wir fürchten,
daß die automatiſche Sicherung dazu führt, die Aufmerk=
ſamkeit
des Führers zu vermindern. Es werden umfaſ=
ſende
Verſuche gemacht, ob es möglich iſt, akuſtiſche Sig=
nale
auf der Maſchine, die unabhängig vom Führer ſind,
zu erzielen. Das Haus kann überzeugt ſein, daß die
Eiſenbahnverwaltung beſtrebt iſt, alles Mögliche im Inter=
eſſe
der Betriebsſicherheit zu tun. Ich hoffe, daß es ge=
lingt
, ſolche ſchwere Kataſtrophen immer mehr zu vermei=
den
. (Beifall.) Präſident v. Kröcher ſtellte feſt, daß das
Haus die Darſtellung der Eiſenbahnkataſtrophe ſtehend
entgegennahm.
Der Streik der Seeleute in Marſeille.
* Toulon, 6. April. Sechs Torpedoboots=
zerſtörer
ſind nach Marſeille abgegangen, wo ſie
wahrſcheinlich zur Aufrechterhaltung des Poſt=
dienſtes
zwiſchen Frankreich und Algier Verwen=
ung
finden. Eine Anzahl Marineſoldaten wurde nach
Marſeille beordert, um die Beſatzungen der Poſtdamp=
fer
, falls es nötig iſt, noch im Augenblick der Abfahrt
zu vervollſtändigen.
* Marſeille, 6. April. Das Marinetribu=
nal
verurteilte ſechs Heizer des Dampfers= Muluja,
welche, nachdem ſie das Schiff verließen, ſich weigerten,
vor Gericht zu erſcheinen, und darauf verhaftet wurden,
zu zehn Tagen Gefängnis.
* Marſeille, 6. April. Zwei Poſtdampfer
ſind von hier abgegangen, einer nach Algier, der
andere nach Genna; mehrere andere Dampfer, auf
denen Matroſen der Kriegsmarine Dienſt tun, werden
heute abend abgehen. Es ſind Maßregeln getroffen,
um den Poſtdienſt nach Korſika und Afrika mit Hilfe
von Torpedobootszerſtörern oder Dampfern, deren Be=
ſatzungen
aus Matroſen der Kriegsmarine gebilbet
werden, aufrecht zu ghalten. Gegenwärtig iſt gegen.

terten Kräfte der deutſchen Stämme durch Blut und 1 550 Seeleute das gerichtliche Verfahren eingeleitet,
weil ſie den Dienſt verließen.
* Toulon, 6. April. Von hier ſind 250 Matro=
Mannſchaften aller hier anweſenden Kriegsſchiffe wer=
den
zu dem gleichen Zwecke in Bereitſchaft gehalten.
* Marſeille, 7. April. Die eingeſchriebe=
nen
Seeleute nahmen in einer in der Arbeitsbörſe
abgehaltenen Verſammlung einen Beſchlußan=
trag
an, in dem ſie gegen die Verurteilung der Hei=
zer
des Dampfers Mkiluja Einſpruch erheben, den
Unterſtaatsſekretär Chéron in maßlos heftiger Weiſe
angreifen und erklären, daß ſie ſich weder durch Droh=
ungen
, noch Verhaftungen einſchüchtern laſſen und erſt
nach Erfüllung ihrer Forderungen an Bord der Schiffe
zurückkehren würden. Unterſtaatsſekretär Chéron
hat bei der Staatsanwaltſchaft gegen den General=
ſekretär
des nationalen Verbandes der eingeſchriebe=
nen
Seeelute, Rivelli, ſowie gegen den Obmann und
den Sekretär des Syndikats der eingeſchriebenen See=
leute
von Marſeille Strafanzeige wegen Be=
drohung
und Arbeitsbehinderung, ſowie Verleitung zur
Deſertion erſtattet. Zahlreiche Paſſagiere, die mit
dem franzöſiſchen Poſtdampfer Caledonie abreiſen
wollten, werden infolge des Ausſtandes heute das eng=
liſche
Schiff Sydney benutzen, während andere Paſſa=
giere
beabſichtigen, an Bord deutſcher Dampfer abzu=
reiſen
.
* Marſeille, 7. April. Zwei Dampfer ſind
heute nacht mit eingeſchriebenen Seeleuten
als Beſatzung in See gegangen. Unterſtaatsſekretär
Chéron gab genaue Anweiſungen, die die fahrplan=
mäßige
Abfahrt der Schiffe ſicherſtellen ſollen. Die
Matroſen der Staatsmarine wurden auf die Dampfer
verteilt, die heute auslaufen ſollen.
Luftſchiffahrt.
C Flugerfolge in Darmſtadt. Auff dem
Truppenübungsplatz, d. h. dem Flugplatz des Herrn Aug.
Euler, hat ſich geſtern nachmittag Herr Oberleutnant
v. Gorriſſen (früher im Garde=Dragoner=Regiment
Nr. 23) freigeflogen, d. h. er hat die internationalen
Bedingungen für die Erteilung eines Flugzeugfüh=
rerzeugniſſes
erfüllt. Dieſe Bedingungen ſchreiben
vor: drei Flüge von 5 Kilometern im Kreiſe und Landung
am vorgeſchriebenen Punkt. Herr v. Gorriſſen flog drei=
mal
je 8 Kilometer vor einer großen Anzahl von Offizieren
und den Zeitnehmern des Deutſchen Luftſchifferverbandes.
Den benutzten Flugapparat hat Herr v. Gorriſſen von
Herrn Euler käuflich erworben.
Danach umflog Herr Euler mit ſeinem neuen Apparat
den Flugplatz zweimal in 130 bis 140 Meter
Höhe. In der Höhe von 50 Metern ſtellte Herr
Euler vor der Landung den Motor ab und
kam glatt hernieder. Herr Euler erbrachte damit den Be=
weis
, daß er mit ſeinem Apparat auch gefahrlos zu lan=
den
vermag, wenn der Motor etwa verſagen ſollte, In
den letzten Tagen flog Herr Euler mehrmals je eine halbe
Stunde lang.
HB. Berlin, 7. April. Der Militärluftkreu=
zer
M IIIſtieg heute mittag ¾11 Uhr zu einer Probe=
fahrt
auf. Die Führung hatten Major Sperling, Haupt=
mann
Jena, Oberingenieur Baſenach. Die Fahrt ging in
einer Höhe von 250 Metern bei faſt Windſtille, aber nebe=
ligem
Wetter von ſtatten.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 7. April. Die Leiter der in Zürich
verkrachten Automobilfabrik Ajax, Direktor
Högner und Ingenieur Siebenmann, wurden hier ver=
haftet
; infolge des Zuſammenbruches der Fabrik iſt
auch die erſte Züricher Motordroſchkengeſellſchaft mit
einer halben Million Mark zuſammengeſtürzt.
* Berlin, 7. April. Auf den erneuten Antrag der
demokratiſchen Vereinigung an den Polizeipräſidenten
in Berlin erteilte Polizeipräſident v. Jagow nun=
mehr
die Genehmigung zur Abhaltung einer
öffentlichen Verſammlung auf dem Raſenſpielplatz im
Humboldthain für Sonntag, den 10. April.
* Genthin, April. Unter dem Verdacht, die
Mörder des Woeheſchen Ehepaares zu ſein,
wurden geſtern hier vier Perſonen verhaftet, bei keiner
wurden jedoch Schuldbeweiſe erbracht. Der ſchwerver=
letzte
Sohn des Ehepaares iſt noch bewußtlos.
* Kiel, 7. April. Die ruſſiſche Kaiſerjacht
Standart iſt heute vormittag hier eingetroffen.
* Petersburg, 7. April. Der Miniſter des Aeußern
Iswolski iſt zu einem mehrwöchigen Urlaub nach
dem Auslande abgereiſt.
* Berlin, 7. April. Zu dem Vermittlungs=
verſuch
zwiſchen den Bauhandwerkern und
den Arbeitgebern, der heute im Reichsamt des
Innern ſtattfindet. ſind Vertreter beider Parteien ein=
geladen
worden. Die Berliner Bauarbeiter werden
durch ihre Vorſtandsmitglieder, und der Geſamtvorſtand
der Bauarbeiterverbände durch den Reichstagsabg.
Bömelburg vertreten ſein.
* Rom, 7. April. Es beſtätigt ſich, daß ein amtlicher
Empfang des Kölner Männer= Geſang=
vereins
im Vatikan aus politiſchen Gründen ab=
gelehnt
wurde, weil der Verein vorher im Quiri=
nal
empfangen worden ſei. Nichtamtlich wollte der
Vatikan jedoch Mitglieder als Einzelperſonen empfau=
gen
, jedoch erſt heute. Das war aber für den Verein
nicht mehr möglich, da er noch in der Nacht nach Bologna
weiterreiſen mußte. Die Mitglieder des Vereins ſind
in der weitans größten Zahl Katholiken. Der Nicht=
empfang
wird durch die liberale Preſſe zu einem poli=
tiſchen
Ereignis geſtempelt.

Marke., Faustring 95 Pfg.) angelerigt asch

Se
dem urspfungl. Rezept vom langjähr. Fabrikanten der
Pleiltingseile: (2. Naumann Offenbach a. M.

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Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.
Sanatorium Hofheim, im Taunus.

[ ][  ][ ]

beſitzen alle diejenigen Hausfrauen, welche über das heu=
tige
Inſerat von Wronker mit der Ueberſchrift Einge=
tröffen
gleichgültig hinweggehen. Gerade diejenigen Da=
men
, welche noch nicht zu den Kundinnen dieſes Hauſes
zählen, ſollten ſich von dem in heutiger Ankündigung Ge=

ſonal iſt ſtreng unterſagt, die Eintretenden nach ihren
Wünſchen zu fragen und jedem Angeſtellten iſt vorgeſchrie=
(7631
ben, nicht gewünſchte Angebote zu unterlaſſen.

Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das ſüd=
liche
Tiefdruckgebiet iſt oſtwärts nach Ungarn gezogen
und ruft verſchiedentlich in Deutſchland Regen her=
vor
(Hamburg, Karlsruhe). In Heſſen iſt bei leich=
tem
Nordoſt das Wetter vorderhand noch überall
trocken, die Temperaturen ſinken langſam. Da von
Weſten her neue Tiefs zu folgen ſcheinen, wird auch
morgen noch der Einfluß des hohen Druckes im Nor=
den
nur wenig zu bemerken ſein, ſodaß weitere Ab=
kühlung
einſetzt.
Ausſichten in Heſſen für Freitag, den 8. April:
Trüb und in vielen Gegenden geringe Regenfälle,
windig aus Nord, kühler.

Deute verſchied ſanft im 85. Lebensjahre
Katharina Bindewald
Sie hat 45 Jahre lang unſerer Familie
treu und aufopfernd gedient.
Wir werden ihr ein ehrendes Andenken
bewahren.
(7659
Darmſtadt, den 7. April 1910.=
Dr. Melior,
Geheimer Regierungsrat.

Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß geſtern unſere
innigſtgeliebte treue Gattin und Mutter
Frau
Katharie Schmelzer
geb. Heedt
ſanft entſchlafen iſt.
(7633
Darmſtadt, den 7. April 1910.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jacob Schmelzer.
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. April,
nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofskapelle
aus, ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern Nachmittag entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſere innigſtgeliebte Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante (7658
Frad Leuise Hennings Uiwe
geb. Neuß.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Frankfurt, Gießen, Leipzig,
Magdeburg, Offenbach, Wetterfeld,
den 7. April 1910.
Die Beerdigung findet ſtatt: Samstag, den
9. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, von der ſtädt.
Friedhofskapelle aus.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der Krankheit und nach dem Hinſcheiden
unſeres unvergeßlichen
(B7638
Herrn Peter Pfadler
Uhrmachermeister
ſprechen wir auf dieſem Wege jedem Einzelnen
unſeren tiefgefühlten Dank aus.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 8. April 1910.

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Das Stiftungsfeſt.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Konzert von Profeſſor Willy Burmeſter um 8 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz.
Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Hoffmann II. um 6 Uhr
Stiftſtraße 47 (Allgemeiner deutſcher Frauenverein).
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Beſteigung des
Montblanc).
Verſteigerungskalender.
Samstag, 9. April.
Hofreite=Verſteigerung des Reſtaurateurs Wilh
Friedrich (Schloßgartenſtraße 11) um 10 Uhr auf dem
Ortsgericht I.
Hofreite=Verſteigerung des Emil Werner (Nieder=
Ramſtädterſtraße) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 und 3 Uhr in
der Ludwigshalle‟.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der Drag=
Kaſerne (Regt. Nr. 23).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,=
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeßel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaigs
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.

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Kurſe vom 7. April 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.

Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 102,00
3½ Deutſche Reichsanl. . *3,70
85,00
do.
4. Preuß. Schatzanweiſg. 102,3)
93,70
3½ do. Conſols .
84,90
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 102,00
do.
24,00
3½
do.
4. Bayr. Eiſenbahnanl. . 102,10
do.
93,00
3½
83,50
do.
4 Hamburger Staatsanl. 102,00
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,50
92,20
do.
81,80
do.
3 Sächſiſche Rente 84,20
4 Württembergerv. 1907 101,75
9860
do.
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 101,10
1¾ Griechen v. 1887 . . 49,10
3¾/ Italiener Rente
4½ Oeſterr. Silberrente . 98,90
4 do. Goldrente . . 100,20
4. do. einheitl. Rente 94,90
3 Portug. unif. Serie I 65,70
3 do. unif. Ser. III 66,60
3 do. Spezial . 12,60
5 Rumänier v. 1903 . . 102,00
do. v. 1890 . . 94,00
4 do. v. 1905 . . 91,50
4 Ruſſen v. 1880 . . . . 91,60

InProz.
93,60

91,60

Ruſſen v. 1902 . . . . 91,30
do. v. 1905 . . . . 100,30
3½ Schweden . .
Serbier amort. v. 1895 85,30
Türk. Adnuin. v. 1903. 89,80
do. unifiz. v. 1903 94,70
4 Ungar. Goldrente . . 95,60
4. do. Staatsrente . 93,00
5 Argentinier . . . . . .
o.
4½ Chile Gold=Anleihe 93,30
5 Chineſ. Staatsanleihe 103,00
41
99,90
do.
4½ Japaner . . . . . . . 98,70
5 Innere Mexikaner . . 101,70
do.
3
69,60
4 Gold=Mexikan. v. 1904 96,80
5 Gold=Mexikaner . . . 102,70
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika= Paket=
fahrt
.
. . 141,10
4 Nordd. Lloyd . . . . 103,80
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,10
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 112,00
4 Gotthardbahn . .

In Proz,
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 160,60
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 21,40
4 Pennſylvania R. R. 134,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 194,75
Werger=Brauerei
.83,00
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 459,00
Fabrik Griesheim . . . . 263,90
Farbwerk Höchſt . . . . . 455,25
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 329,00
Lahmeyer . . . . . . . . . 111,75
Schuckert.
. . 149,30
Siemens & Halske . . . 239,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 380,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 240,30
Gelſenkirchen . . . . . . . 210,50
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3½
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4 do. ſteuerfrei . 100,00
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Dresdner Bank
4 Mitteldent. Kreditbk.
4 Nationalbk. f. Deutſchl.

4 Pfälzer Bank.
4 Reichsbank .
4 Rhein. Kredit=Bank .
4 Wiener Bank=Verein
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17
3½ do. S. 19. . . . .
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 1519, 2126
4 Hamb.=Hypoth.=Bank
do.
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk.
do.
3½,
4 Meining. Hyp.=Banl
½
do.
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917)
do. (unk. 1914)
3½
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf.

3½

do,

In Proz.
76,.30
98,50
87,20
102,90
177,20
133,70
251,10
127,30
189,60
161,20
119,70
124,10
101,40
145,70
139,00
141,10

100,50
92,50
99,60
100,50
91,00
101,60
92,60
101,00
91,10
100,30
91,60
100,40
93,30

Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .
3½ do.
4 Frankfurt .
3½ do.
4 Gießen
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
4 Karlsruhe
3½ do.
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
4 München
3½ Nauheim
4 Nürnberg.
3½ do.
4 Offenbach .
3½ do.
4 Wiesbaden .
do.
3½
4 Worms . .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886

InProz.

. . 100,60
92,30
.102,00
95,80
.100,00
90,80
91,30
.100,50
92,10

. 100,20

92,00
100,50
92,00
101,00
92,80
100,50
92,60
100,30

99,60
82,60

Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 160,90
3½ Cöln=Mindner 100 137,50
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. 100

Unverzinsliche
Anlehensloſe.

Augsburger
Braunſchweiger
Freiburger
Mailänder
do,
Meininger

Tlr.
Fs.
78

20 216,50
15
45
10

Oeſterreicher v. 1864 100 574,00
do. v. 1858 100
Ungar. Staats 100 385,00
Venediger
Frs. 30 179,00
Türkiſche
400

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Banknoten.
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20 Franks=Stücke . . . .
Oeſterr. 20=Kronen . . . .
Amerikaniſche Noten . . .
Engliſche Noten . . . . .
Franzöſiſche Noten . . . .
Holländiſche Noten . . . .
Italieniſche Noten
Oeſterr.=Ungariſche Noten
Ruſſiſche Noten . . .
Schweizer Noten . . . . .

20,40
16,26
16,90
4,19
20,48
81,15
168,75
80,90
85,10
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[ ][  ][ ]

Nummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

Seite 7.

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Tagesordnung: 1. Bericht des Vorſitzenden.
2. Rechenſchaftsbericht.
3. Wahl von Vorſtandsmitgliedern.
4. Erledigung der Anträge von Mitgliedern.
Anträge ſind bis zum 8. April bei dem Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Dr.
Stein, Annaſtr. 20, einzureichen. Die Rechnung liegt zur Einſicht der Vereinsmitglieder
vom 8. April an hei Herrn Rechner Sulzmann, Gräfenhäuſerweg 11, auf.
Darmſtadt, den 1. April 1910.
Der Vorstand.
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

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Ach, unſer Dichter iſt es! rief der alte Herr ſehr
erzlich. Sie ſeltener Gaſt! Guten Tag, mein lieber
derr Stark!
Als Malwine ihm den kleinen Schreihals abgenom=
nen
hatte, ſchüttelte er ſeinem Gaſt kräftig die Hand.
Ja, ſehen Sie, ſagte er heiter, ſo muß man in
einen alten Tagen noch Kindermädchen ſpielen. Sie
nüſſen nämlich wiſſen, daß der kleine Bengel ſchon
ange unſer Penſionär iſt ja, ſeine Mutter war
rank, und da hat ſie der Arzt an die Riviera geſchickt.
Na, da haben wir eben den kleinen Kerl ſo lange zu
ins genommen.
Fritz ſah beſorgt aus. Iſt Ihre Fran Tochter
denn ernſtlich krank? fragte er.
Gott ſei Dank nicht es war ein ganz leichter
Spitzenkatarrh, der längſt wieder auskuriert iſt Ende
des Monats kommen ſie zurück.
Während der alte Herr immer weiter ſprach, ſah
Fritz zu Malwine hinüber nicht einen Augenblick
ließ er ſie aus den Augen, denn was er da ſah, das
feſſelte all ſein Intereſſe.
Fräulein Malwine ſpielte mit dem Kindchen, das
ſofort ruhig war und nun mit ſeinen hellen, luſtigen
Aeuglein keck und freundlich ſie anlachte,

Mit echt frauenhaft mütterlicher Zärtlichkeit be=
ſorgte
ſie das Kindchen, machte ſein Bettchen zurecht,
ſtellte ihm die Flaſche fertig und war immer ſorgend
um den kleinen Bengel bemüht, damit ihm auch gar
nichts Böſes geſchähe.
Bewundernd folgte Fritz jeder ihrer Bewegungen
nie, niemals hatte er ſie ſo geſehen alles Harte,
alles Mürriſche, alles Schroffe war jetzt von ihr ge=
wichen
lieb und herzig war ſie, echt frauenhaft, rein
und edel erſchien ſie ihm jetzt etwas madonnenhaft
Heiliges umgab ſie jetzt das Weib, das reine, echte,
gute Weib war jetzt in ihr erwacht bewundernd
folgte er jeder ihrer Bewegungen.
Und auf einmal erſchien vor ſeiner Scele ein Bild,
das die ganze Tragik eines ſo alternden Mädchens ihm
offenbarte das ganze verfehlte Leben eines ſolch
armen, lieben Geſchöpfes, das von der Natur geſchaffen
war, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen das
ganze traurige und bejammernswerte Leben erſchien
vor ihm alte Jungfer nennt man ſie jeder
dumme Junge, dem der erſte Flaum unter der Naſe
wächſt, glaubt, ſie anulken zu dürfen jeder rohe
Burſche macht ſeinen Scherz über ſie jedes unreife
Poetlein meint, es müßie ſie karikieren und keiner,
keiner von allen merkt die entſetzliche Tragik der Aller=
ärmſten
, die da Liebe geben und Liebe empfangen möch=
ten
, die aber dazu verdammt ſind, einſam und allein,
verlaſſen und vergeſſen, verkanni und verhöhnt durchs
Leben zu gehen jeder ſieht nur die Außenſeite, und

keiner merkt, welch eine grauenvoll ernſte Tragödie oft
dahinterſteckt.
Das, das alles erkannte er in dieſem Moment.
Armes, armes Mädchen!
Und eine mitleidvolle, eine tiefernſte Anteilnahme
für das liebe alternde Mädchen keimte plötzlich in
ihm auf.
Er trat heran zu ihr und ſah ihr zu.
Wie nett und lieb Sie das alles machen, Fräulein
Malwine, ſagte er ſehr zart.
Beglückt und mit herzig heiterem Blick ſah ſie
ihn an.
Nicht wahr, rief da der alte Herr launig, an ihr
iſt wirklich die beſte Mama verdorben!
Da wurde ſie purpurrot, beugte ſich über das Bett=
chen
und biß die Zähne zuſammen, um nicht weich zu
werden.
Als Fritz bald darauf Abſchied nahm, merkte er
zum erſten Male, was für tiefe und treue Augen ſſie
hatte.
15. Kapitel.
Bald darauf bekam Fritz den Beſuch ſeines Ver=
legers
Schmettow, der ſich nach dem neuen Roman er=
kundigen
wollte.
Aber er kam nicht nur deshalb; ſeinen eigentlichen
Zweck nannte er nicht.
Man ſprach von allen möglichen Tagesfragen, und
Schmettow berichtete triumphierend, wie der Roman
noch immer im Mittelpunkt des Intereſſes ſtände.

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Dann auf einmal, ſo ganz nebenbei, fragte er: Was
ſagen Sie übrigens zu Frau Julianes Reiſeplänen?
Erſtaunt ſah Fritz auf. Ich weiß von nichts.
Sie wiſſen von nichts? Ja, wie lange waren Sie
denn nicht da?
Seit jener unglücklichen Geſellſchaft nicht.
Nun ſpielte Schmettow den Erſtaunten, als wiſſe
er rein gar nichts davon.
Ja, aber weshalb denn nicht, Männchen!?
Fritz zuckte die Schultern. Ich ſollte meinen, daß
ich einen Grund dazu hatte.
Aber ich bitte Sie, liebſter Freund, Sie dürfen doch
nicht alles immer gleich ſo tragiſch nehmen!
Das liegt mir auch durchaus fern aber über ge=
wiſſe
Dinge habe ich eigene Anſichten, und da laſſe ich
mir von niemand dreinreden.
Nun lenkte Schmettow ein. Was das nun wieder
für Worte ſind! Dreinreden! Will denn das ſchon

jemand tund Glauben Sie doch das nur nicht. Die

Zeiten ſind ſo ernſt, daß jeder mit ſich allein genug zu
tun hat. Aber verſtehen Sie die Sache doch auch
richtig. Ich hab’ mich eben damals geirrt na, das
kommt doch vor wir ſind doch alle nur Menſchen.
man wird ſich doch mal irren können?
Fritz mußte unwillkürlich lächeln. Weshalb er=
eifern
Sie ſich denn ſo?
Weil es mich ärgert, wenn Sie jedes Wort ſo auf
die Goldwage legen!
Na, laſſen Sie gut ſein die Sache iſt ja nun ſchon
längſt aus der Welt.
Schmettow nickte. Nun ja, gewiß.
Da fragte Fritz: Wie geht es der gnädigen Frau?
Schlecht geht es ihr! Sie hören ja, daß ſie nach
dem Süden will!

Es geht ihr ſchlecht? Angſtvoll ſah Fritz ihn an.
Was fehlt ihr denn?
Nervös iſt ſie und kaput, ganz bleich und krank ſieht
ſie aus!
Erſchrocken ſchwieg Fritz.
Da ſpielte Schmettow ſeinen Haupttrumpf aus.
Wiſſen Sie auch, junger Freund, daß Sie ſehr un=
dankbar
an Frau=Julianen gehandelt haben? Ja=
wohl
, das haben Sie! Die Frau hat ſich für Sie und
Ihr Buch in einer Weiſe ins Zeug gelegt, wie das ſo
oft nicht vorkommt! Ihretwegen ſtürzt ſie ſich in Un=
koſten
, veranſtaltc alle möglichen Sachen, bloß um
Ihren Ruhm weiter zu tragen und nun danken Sie
ihr ſo? Ob das richtig gehandelt iſt, darüber brau=
chen
wir wohl nicht zu ſtreiten.
Ernſt, aber ruhig antwortete Fritz: Sie haben recht.
Noch heute gehe ich zu der gnädigen Frau.
Schmettow atmete auf ſein Zweck war erreicht
allmählich lenkte er ab, und bald darauf empfahl
er ſich.
Noch am ſelben Tage ging Fritz zu Frau Juliane.
Und als er ſie ſah, erſchrak er.
Das merkte ſie.
Matt lächelnd reichte ſie ihm die Hand.
Erſt heute erfuhr ich, daß es Ihnen nicht gut geht,
begann er, ein wenig unſicher, bitte, bitte, zürnen Sie
mir nicht, daß ich ſo ungezogen war, mich gar nicht nach
Ihnen zu erkundigen.
Sie verneinte. Wie kann ich Ihnen denn zärnen?
Sicher ſtecken Sie doch noch immer mitten in der Arbeit.
Das ſchon, ſagte er, beſchämt durch ihre Güte, aber
dennoch fühle ich, daß ich Unrecht getan habe.
Sie lächelte wieder. Alſo werden Sie nun umſo

lieber Buße tun, indem Sie alles Verſäumte wieder
nachholen.
Er nickte. Und er ſah ſie voller Wehmut an; denn
ſie ſah wirklich ſehr bleich und matt aus.
Das tat ihm weh, ſehr weh.
Sie fühlte ſeinen Blick. Es geht mir nicht zum
beſten, ſagte ſie, der Winter war ein wenig anſtrengend
für mich. Aber ich hoffe, es wird ſich bald beſſern
Peinvoll berührt, von Vorwürfen gequält, ſchwieg
er und ſah ſie bittend an.
Ja, ich gedenke demnächſt nach dem Süden zu gehen
in irgend ein ſchönes, kleines, weltverlorenes Neſt, wo
man ſich in aller Ruhe erholen kann.
Noch immer konnte er nichts ſagen.
Angſtvoll, zerknirſcht ſaß er da und kämpfte mit ſich=
Plötzlich aber hielt er ſich nicht länger zurück, ler
ſtand auf, trat zu ihr hin, nahm ihre Hand und bat mit
bebender Stimme: Verzeihen Sie mir! Bitte, bitten
verzeihen Sie mir! Ich konnte doch nicht anders
handeln!
Und er ſank vor ihr nieder und preßte ſein heißes
Geſicht auf ihre bleiche Hand.=
Leiſe ſtreichelte ſie über ſein weiches Haar, und leiſe
ſagte ſie: Das ſehe ich ja ein, und deshalb zürne ich
Ihnen ja auch nicht. Laſſen Sie nur, es iſt ja alles
ſchon vorbei man muß eben ſehen, wie man mit dem
Leben fertig wird laſſen wir nur erſt ein Weilchen
darüber hingehen wenn ich zum Herbſt wiederkomme,
dann iſt alles vergeſſen und alles vernarbt und
dann werden wir uns wirklich zwei ehrliche, treue
Freunde ſein.

[ ][  ][ ]

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3 be=
den
ſich: 1 Spitzhund, 2 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
rden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
vormittags
um 10 Uhr, ſtatt.

Bekanntmachung.

Die Pferde=Influenza in der Stallung des Hauſes Eliſabethenſtraße Nr. 64 iſt
oſchen.: Die unterm 19. Februar ds. Js. angeordneten Sperrmaßregeln ſind auf=
ſoben
.
(7609
Darmſtadt, den 5. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß Beſchluß der Stadt=
ordneten
=Verſammlung vom 16. Dezember v. J. und 23. März d. J. in der ſtädti=
en
Armenpflege neu beſtellt worden ſind:
A. Als Bezirkspfleger die Herren:
1. Für den 4. Bezirk: Friſeur, Johann Mathais, Obergaſſe 36 wohnhaft,
Kaufmann Hans Lenner, Kirchſtraße 8 wohnhaft,
Weinhändler Karl Malzi, Schützenſtraße 18 wohnhaft, und

Mechaniker Heinrich Brommer, Arheilger Straße8 wohnhaft.
73.
B. Als Pflegerin:
Für die Pflegebezirke 28, 3235: Fräulein Wilhelmine Marloff, Nieder=Ram=
(7632
dterſtraße 63 wohnhaft.
Darmſtadt, den 6. April 1910.
Städtiſches Pflegeamt.
Krapp.

Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 8. April 1910, nachmittags 6 Uhr,
erſteigere ich an Ort und Stelle dahier öffentlich
vangsweiſe gegen Barzahlung:

Die Verſteigerung findet vorausſichtlich beſtimmt ſtatt.
Zuſammenkunft der Steigerer Ecke Karls= und Kiesſtraße.
Darmſtadt, am 7. April 1910.
Kapp, Großh. Gerichtsvoll
Friedrichſtraße 24, I.

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Montag, den 11. und Mittwoch, den 13. April 1. Js.
von vormittags 10 Uhr an,
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Knüppel, rm: 32 Eſchen, 5 Eichen, 4 Ulmen, 15 Erlen, 2 Fichten.
Wellen: 1300 verſchiedene.
39 rm Stöcke.
Die Zuſammenkunft iſt bei Gaſtwirt Schneider, bei Station Meſſel. Bemerkt
ird, daß das Stammholz am erſten Tage zum Ausgebot kommt und daß Eichen=
(7510df
imme I. und II. Klaſſe von über 2 fm zum Ausgebot kommen.
Zeilhard, den 30. März 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Zeilhard.
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a) Stämme: 6 Eichen
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5 Ulmen
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Stenographie (Gabelsberger).
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Sprechstunden an Wochentagen 121 Uhr.

Alle diejenigen, welche bei der Verwal=
ung
des ſtädtiſchen Oktrois Anſpruch auf
tückvergütung von im Verwaltungsjahr
909 (vom 1. April 1909 bis 31. März 1910)
ezahlten Oktroi zu erheben haben, werden
iermit aufgefordert, die bezüglichen Aus=
uhrbeſcheinigungen
nebſt einer Zuſammen=
ellung
und den Quittungen über die be=
ahlte
Oktroiabgabe längſtens bis zum
.Mai d. Is, der unterzeichneten Behörde
inzureichen.
Nach dieſem Termin geltend gemachte
lnſprüche können keine Berückſichtigung
inden.
(7624fs
Darmſtadt, den 4. April 1910.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt.

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Karl Jung=
nann
in Darmſtadt, Inhabers der Ta=
etenhandlung
, iſt infolge eines von dem
Hemeinſchuldner gemachten Vorſchlags zu
inem Zwangsvergleiche Vergleichstermin
auf
Freitag, den 29. April 1910,
vormittags 9 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgericht I
n Darmſtadt, Zimmer Nr. 201, anberaumt.
Der Vergleichsvorſchlag iſt auf der Ge=
richtsſchreiberei
des Konkursgerichts zur
Einſicht der Beteiligten niedergelegt.
Der Termin iſt auch zur Prüfung nach=
träglich
angemeldeter Forderungen be=
ſtimmt
.
(7606
Darmſtadt, den 2. April 1910.
Der Gerichtsſchreiber
des Großherzoglichen Amtsgerichts I.

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und Bohnen zu
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Freitag, den 20. Mai 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Heinrich Gaigals Eheleuten
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II 104¾/10 213 Hofreite Karlſtraße
Nr. 65½
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. März 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz.
(L7608,66

Am Samstag, den 9. April 1910,
von 9½ Uhr vormittags ab,
wird auf dem hinteren Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die Ma=
tratzenſtreu
einer Eskadron öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
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(1. Großh. Heſſ.) Nr. 23.

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[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

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Personen:
Don Ferdinand, König v. Castilien
Rodrigo Diaz, Graf von Bivar,
Don Diego Lainez, Rodrigos Vater
Don Gomez, Graf von Gormao
Chimene seine Tochter
Castilianische Edelleute

Der Schauplatz ist Sevilla.

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Die Herzöge von Tolfa
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

Seite 13,

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Markt 2.

(7639

Heute Freitag, den 8. April
AoR2
von
Professor Willy Burmester
in der Turnhalle, abends 8 Uhr.

22555t
gseegssssssegsseeesse
588
Samstag, den 9. April 1910, abends 8¼ Uhr,
im grossen Saale der Turngemeinde (Woogsplatz)
Volis-Nonvert
des Opernsängers Hans Schenermann
unter gütiger Mitwirkung
der Konzertsängerin Fräulein Marie Schön aus Heidelberg, der Pianistinnen
Fräulein W. Weinmann, Fräulein W. Heissner und Fräulein Kümmel,
des Herrn Kammermusiker Kümmel (Pistonvirtuose) und der Herren
Dipl.-Ing. Schwarz und Nold (Violine und Viola).

PROGR.AAM M=
1. Faustfantasie (für Klavier)
.. . . C. F. van Rees
(vorgetragen von Fräulein Wilhelmine Weinmann)
2. a) Lied vom Herrn von Falkenstein
b) Auf dem Schiffe
. Brahms
c) Dort in den Weiden
(gesungen von Frl. M. Schön, am Klavier Frl. W. Weinmann)
3. Arie aus der Afrikanerin . . . . .
. G. Meyerbeer
(gesungen von Herrn Scheuermann, am Klavier Frl. Wilh. Heissner.)
4. Conzertante Symphonie für Violine, Viola und Klavier . . . Mozart
(vorgetragen von den Herren Schwarz, Nold und
Fräulein W. Weinmann)
5. Air Varié (Thema Mozart) für Cornet à pistons
.v. Reynand
(vorgetragen von Herrn L. Kümmel, am Klavier Frl. Kümmel)
. Kol-Nidrei. Alt-hebräisches Lied . .
. J. Rosenfeld
(arrangiert von Wilh. Etzold)
(Gesang Herr Scheuermann, Violine Herr Nold,
Harfe Herr Jungmann)
7. a) Liebesfeier .
Weingarten
b) Inmitten des Balles . . .
. . . . .
. Tschaikowsky
,
c) Zigeunermelodien
Dvoräk
(gesungen von Fräulein M. Schön, am Klavier Fräul.
W. Weinmann)
8. Romanze .
v. Ponchielli
(vorgetragen von Herrn L. Kümmel, am Klavier Frl. Kümmel)
9. Walters Preislied aus Die Meistersinger‟
. . R. Wagner
gesungen von Herrn Scheuermann, am Klavier Frl.
Wilh. Heissner).

nichtnumerierte Plätze 50 Pfg.

Eintrittskarten: Sperrsitz Mk. 2., numerierter Platz Mk. 1.
Karten sind zu haben in der Hofmusikalienhandlung Gg. Thies Nachf.
(Elisabethenstrasse), Musikalienhandlung Arnold, Ernst-Ludwigstrasse,
in der Hofbuchhandlung Karl Buchner (Rheinstrasse), in der Buchhand-
lung
Karl Hess Nachf. (Wilhelminenstrasse), in der Wartehalle Ernst-

Ludwigsplatz und an der Abendkasse.

(7595


Orisgemerbverein Harmsladf.s

Zu dem von dem hieſigen Ortsverein des Deutſchen Alkohol=Gegnerbundes am
Dienstag, den 12. April, im Kaiſerſaal abends 8½ Uhr veranſtalteten
Vortrag des Herrn Dr. med. Scharfenberg
aus Chriſtiania über Norwegen und Deutſchland im Kampfe gegen einen ge=
meinſamen
Feind und zu dem damit damit verbundenen
Unterhaltungs=Abend
ſind unſere Mitglieder freundlich eingeladen.
Eintrittskarten für reſervierte Plätze ſind im Verkehrsbureau unentgeltlich bis
Montag vormittag erhältlich.
(7634
Der Vorstand.

Nur bis 14. April!

Shrnzon

TMeute Freitag, 8. April

am
II. Gastspiel
ROSARIO
erfele
assistiert von Louis Paglieri, in
Rose und Dolch‟

Ferner das glänzende (7649
I. April-Programm.

e de

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mögen
, wünſcht ſich zu verheiraten mit Be=
amten
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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 8. April 1910.
149. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement C 38.
Neu einſtudiert:
Das Stiftungsfeſt.
Schwank in 3 Aufzügen von G. von Moſer.
Szeniſche Leitung: Regiſſeur Hacker.
Perſonen:
Dr. Scheffler Advokat . . Hr. Weſtermann
Berta, ſeine Frau . . . . Frl. Welden, a. G.
Kommerzienrat Bolzau Hr. Wagner
Wilhelmine, deſſen Frau Fr. Scherbarth
Ludmilla, Bolzau’s Nichte Frl. Gothe
. Hr. Schneider
Dr. Steinkirch
. Hr. Jürgas
Hartwig
Brimborius, Feſtordner . Hr. Bohne
Schnake, Vereinsdiener . Hr. Jordan
Franz, Diener bei Bolzau Hr. Holler
Dienſtmädchen bei Scheffler Frl. Senten
Nach dem 1. und 2. Aufzuge findet je eine
längere Pauſe ſtatt.

Preiſe der Plätze:
(Kleine Preiſe)
Proſzeniumsloge 5 Mk., Fremdenloge 5 Mk.,
Balkonloge 4.50 Mk., 1. Rang 4 Mk., 2. Rang:
Mittl. Beamfer u. bis 6. Reihe) 2. Mk., (. und 8. Reihel
1.60 Mk., Sperrſitz: (1. bis 13. Reihe) 3.50 Mk.,
Mitte der 20er Jahre, ſtattliche Erſcheinung,
wünſcht mit anſtändigem Fräulein zwecks (14. bis 20. Reihe) 3. Mk., Parterre: (1. bis
Heirat bekannt zu werden. Gefl. Offerten 5. Reihe) 2.20 Mk., (6. bis 8. Reihe) 1.80 Mk.,
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Seite 14

Nummer 81.

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Nummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. April 1910.

Seite 13

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An der Markthalle 6, 1. Etage.

[ ][  ]

Großherzogliche Hofbibliothek.

Neue Erwerbungen, vom 4. April 1910 an
auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht auf=
geſtellt
: Arnoldt, E., Nachlaß; Jean Bodels
Saxenlied 2. v. E. Stengel; Beck, J. B., D. Me=
lodien
d. Troubadours; Dekker, H., Auf Vorpoſten i.
Lebenskampf; Goethe, Fauſt, hs. v. Karl Alt; Meyer,
H. Z., Pſychol. d. Gegenw., Leitſchuh, Fr., Fr. Kl.
Beitr. z. Geſch. d. Kunſtentwickl. u. d. Kunſtleb. i. Elſ.;
Hunt, W. & Poole, R. L., The Polit. Hist. of
Engl. 8: from the Restor, to the Death of Will. III.
by R. Lodge; Katalog d. Nürnb. Stadtbibl. 1,
Geſch. 1; Neue Sächſ. Kirchen gall.: Ephorie Glauchau;
III. Kongreß d. Internat. Muſikgeſellſchaft Wien;
Luther, Werke, D. Deutſche Bibel; Martens, H.
A., Grundlag. d. Eiſenbahnſignalweſ. Diſſ. Darmſt.;
Menz, H., Burg u. Stadt Friedb. bis 1410; Mon=
taigne
, M. de, Geſ. Schrift.: Muther, R., Geſch. d.
Malerei 13; Neubaur P. Heinr. Lanz Text u.
Illuſtr. Bd.; Peterſen, J., D. Rittertum i. d. Darſtell.
d. Joh. Rothe; Société d’hist. contempor. 46: Cir-
court
, A. de Souven. d’une Mission a. Berl. p. p. G.
Bourgin; D. große Alexander, hs. v. G. Guth,
Klein. mhd. Erzähl., Wolfenbütt., Hs., hs. v. K. Euling,
D. Lilie, hs. v. P. Wüſt, D. heil. Regel f. ein voll=
komm
. Leb., hs. v. R. Priebſch., Klein. mhd. Erz.,
Heidelb. Hs. cod. Pal. germ., hs. v. G. Roſenhagen;
Schleſiens volkstüml. Uberlief., Schleſ. Sagen 1: Spuk
u. Geſpenſt. v. R. Kühnau; Veit, J., Hdb. d. Gynä=
kolog
.; Weiß, B., D. Relig. d. N. T.; Wittichen,
F. C., Briefe v. u. a. Friedr. v. Gentz.
Außerdem die neueſten gebundenen Bände
wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften.
In die Handbibliothek des Leſeſaales
ſind aufgenommen worden: Jahresberichte ü. d.
Schulweſen; Kürſchners Staats=, Hof= u. Kommunal=
Handbuch, bearb. v. G. Reuter; Schlomann, A.,
Ill. Techn. Wörterb. 7: Hebemaſchinen u. Transport=
vorrichtungen
.

Wem gehört das Geld?

Anfragen ſind unter Beilegung von 50 Pfg. in Marken für Schreib= und
Portoſpefen und mit Angabe der voranſtehenden Nummer an die Redaktion
dieſes Blattes zur Weiterbeförderung, jedoch ohne Verbindlichkeit, zu richten

206. In der Schweiz iſt ohne Hinterlaſſung eines
Teſtamentes die Witwe eines Notars Kramer, ſpäter
verehelichte von Bergen geborene Anna Louiſe
Schaffner, geſtorben. Sie iſt 1850 geboren. Kinder
und Geſchwiſter uſw. hat ſie nicht hinterlaſſen; erb=
berechtigt
ſind nach den bisherigen Ermittelungen die
Geſchwiſter ihrer Mutter reſp. deren unbekannte Ab=
kömmlinge
. Die Mutter war eine Tereſia, geborene
Kroll, 1815 in Linz a. Rh. geboren, 1888 geſtorben.
207. In einer Erbſchaftsſache wird als alleinige
Erbin geſucht Franziska Kenle. Sie war 1904 Haus=
hälterin
in München; von dieſer Zeit an iſt ihr Auf=
enthalt
unbekannt.
208. 4400 Mark hat eine unverehelichte Anna Bach=
mann
hinterlaſſen. Sie iſt 1846 geboren in Flethe als
Tochter des Färbers Rudolf Theodor Bachmann und
deſſen Ehefrau Anna, geb. Gröne. In dieſer Sache wer=
den
als Erben geſucht insbeſondere die unbekannten
Abkömmlinge der 1804 in Neuenkirchen im Kreis
Melle geborenen Liſette Juliane Bachmann, der Toch=
ter
des Apothekers und Chirurgen Auguſt Theodor
Bachmann und deſſen Ehefrau Johanna Lucie Friede=
rike
, geb. Schröder. Ueber deren Verbleib konnte nichts
ermittelt werden. Hat ſie geheiratet, dann tragen die

Abkömmlinge zweifellos einen anderen Namen als
Bachmann.
209. Erben werden geſucht für den Nachlaß der 1908
in Minversheim in Unterelſaß ledig verſtorbenen Ju=
dith
Levy.
210. Unbekannt ſind die Erben einer ledig ver=
ſtorbenen
Privatiere Laura Charlotte Luiſe Maria
Grohmann. Sie iſt 1828 in Neu=Ruppin geboren als
Tochter des Oekonomen Karl Heinrich Wilhelm Groh=
mann
und deſſen Ehefrau Johanna Dorothea Chri=
ſtiane
, geb Pahl. Zuletzt wohnte ſie in Stuttgart,
vorher in der Schweiz. In Klötze war ſie begütert.
211. Ueber 900 Mark hat die Witwe Anna Marie
Friederike Auguſte Hintze, geb. Weingärtner, hinter=
laſſen
. Sie ſtammt aus Erfurt, woſelbſt ſie 1835 ge=
boren
wurde. Ihr Ehemann war der ſchon 1879 in
Dannenberg a. Elbe verſtorbene Mühlenbeſitzer Georg
Friedrich Ludwig Hintze. Die bisher ermittelten Er=
ben
haben die Erbſchaft ausgeſchlagen, obwohl, wie ge=
ſagt
, der reine Nachlaß über 900 Mark beträgt.
212. Unbekannt ſind die Erben der in Berlin ver=
ſtorbenen
ledigen Milchhändlerin Amalie Schulze. Ihr
Vater war der Butterhändler Johann Wilhelm
Schulze.
213. Als Erbe wird geſucht ein Johann Maier, un=
ehelicher
Sohn einer Magdalena Maier und eines
Mühlknechtes Georg Spitzweg, 1831 in Maſſing bei
Kelheim geboren.
214. Im Jahre 1906 ſtarb in Oſtrowo die Ehefrau
des Tapezierers Heinrich Weiß, eine Tochter des
Schneidermeiſters und Freiſtellenbeſitzers Karl Jaeſchke
in Garben, ſpäter in Stroppen bei Wohlau, erſtmalig
verheiratet an einen Kunſtgärtner Waehner. Kinder
hat ſie in beiden Ehen nicht gehabt. Erbberechtigt
wären außer dem Ehemann die Geſchwiſter; ſolche wer=
den
geſucht.
215. In Küſtrin wurde im Jahre 1830 der nach=
malige
Arbeiter Auguſt Propp geboren. Dieſer iſt in
Stargard in Pommern geſtorben, trotz aller Nach=
forſchungen
konnten Erben jedoch bisher nicht ermittelt
werden.
216. In Südamerika iſt der Hausbeſitzer und frü=
here
Bäckergeſelle Heinrich Engelmann geſtorben. Er
iſt 1827 in Tuſchendorf in Hannover geboren. Bis 1856
hat er im Amt Hoya als Bäckergeſelle gearbeitet und
iſt dann ausgewandert. Seine Erben ſind ganz unbe=
kannt
.

Literariſches.
Im Verlag von Adolf Kröner in Leipzig erſchien:
Der Charakter. Von Samuel Smiles. Deutſch
von Dr. Heinrich Schmidt=Jena. Preis: In Leinwand
gebunden 1 Mark. (Taſchenausgabe.) Der Engländer
Smiles geboren 1816, geſtorben 1904 war ein
fruchtbarer und dabei erfolgreicher Schriftſteller. Seine
Bücher über Selbſthilfe, Charakter, Pflicht, Sparſam=
keit
und ähnliche praktiſch=ethiſche Themata haben in
England eine ungeheure Verbreitung erlangt; von dem
Buche über den Charakter wurden über 30 ſtarke Auf=
lagen
abgeſetzt. Auch die bisherigen deutſchen Ausgaben
ſeiner Hauptwerke haben mehrere Auflagen erlebt.
Paul Heyſe: Andrea Delfin. ( Volks=
bücher
=Heft 26.) Verlag der Deutſchen Dichter= Ge=
dächtnis
=Stiftung in Hamburg=Großborſtel. 136 Sei=
ten
. Mit Einleitung und Bild Heyſes. Geh. 30 Pfg., geb
60 Pfg. Paul Heyſes 80. Geburtstag am 15. März d. Js.
hat die Deutſche Dichter=Gedächtnis=Stiftung zum will=
kommenen
Anlaß genommen, um eine der früheſten
Arbeiten des Altmeiſters der deutſchen Novelle: Andrea
Delfin, in ihrer bekannten Sammlung Volksbücher
neu herauszugeben. Die Novelle iſt ein Volksbuch,

wohl geeignet, durch weiteſte Verbreitung in unſeren
Volke dem großen Erzähler ein Denkmal ſeiner Kunſ
zu ſetzen.
Kerſchenſteiner, Begriff der ſtaats
bürgerlichen Erziehung. Verlag von B. G
Teubner, Leipzig und Berlin. 1910. Preis gehefter
1 Mk., gebunden 1,40 Mk. Kerſchenſteiner, Grund=
fragen
der Schulorganiſation. Zweite ver=
beſſerte
und vermehrte Auflage. Verlag von B. G
Teubner, Leipzig und Berlin. 1910. Preis geheſtet
3,20 Mk., gebunden 4 Mk. In je weiteren Kreiſen ſich
heute erfreulicherweiſe die Ueberzeugung von der Not=
wendigkeit
einer ſtaatsbürgerlichen Erziehung der
deutſchen Ingend verbreitet, deſto dringender wird das
Bedürfnis, um auf dieſem pädagogiſchen Neuland falſche=
oder
unfruchtbare Wege zu meiden, ſich zuvor einmal
darüber klar zu werden, worin denn eigentlich das=
Weſen dieſer ſtaatsbürgerlichen Erziehung beſteht, die
man der Jugend angedeihen laſſen will. Und kaum ein
anderer hätte begründeteres Anrecht darauf, zu dieſem
neutralen Punkte gehört zu werden, als der Münchner
Stadtſchulrat Kerſchenſteiner, der durch die Neugeſtalt=
ung
des Münchener Schulweſens ſich in der ganzen
Welt den Ruf eines der bedeutendſten pädagogiſchen
Organiſatoren erworben hat.

Das Beſte iſt ſtets das Billigſte.

Wie für jedes bekannte und einge=
führte
Präparat, ſo wird auch für
Scotts Emulſion eine Reihe von mehr
oder weniger minderwertigen Nach=
ahmungen
angeboten. Hierüber laufen
täglich Klagen bei uns ein, zumal nach
Gebrauch dieſer Nachahmungen der ge=
wünſchte
Erfolg ausgeblieben iſt. Des=
halb
ſollten alle Eltern, die es gut mit
ihren Kleinen meinen, wohl überlegen,
ob es nicht vorteilhafter iſt, das in allen
Fällen bewährte Original=Präparat
Scotts Emulſion
zu nehmen, und ob ſich
nicht auch hier der Spruch
beſtätigt: das beſte iſt
ſtets das Billigſte.
Man verlange daher
ausdrücklich: Scotts
Emulſion mit unſerer
Nur echt mit dieſer
Marke-demziſcher bekannten nebenſtehenden=
dem Garantie=
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