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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
aus=
wärts nehmen die Poſtämter u. die
Agen=
turen Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.80 Mk. viertelj. Verantwortlichkeit
für Aufnahme von Anzeigen an
vorge=
ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt,
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
ſowie von unſeren Agenkuren und
den Annoncen=Expeditionen. — Bet
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
§ 44.
Dienstag, den 22. Februar.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Aus dem Reichs=Verſicherungsamt.
B. C. Der Geſchäftsbericht des
Reichsver=
ſicherungsamtes für das Jahr 1909 iſt dem
Reichs=
tage zugegangen. In der Zuſammenſetzung des Amtes
hat ſich im Berichtsjahre nichts geändert. Trotzdem
wur=
den in der Abteilung für Unfallverſicherung 29 Sitzungen
und 1129 mündliche Verhandlungen mehr als im Vorjahr
abgehalten und dadurch 1960 Rekurſe mehr erledigt. Die
ſeit zwei Jahren beſtehende Einrichtung feſter
Rekurs=
ſenate hat ſich dabei als beſonders förderlich erwieſen. Sie
ermöglichte es auch, einen erheblichen Teil der
Beweisauf=
nahme in das vorbereitende Verfahren zu verlegen und
dadurch die Erledigung der anhängigen Streitſachen noch
mehr wie bisher im Intereſſe der Verſicherten zu
beſchleu=
nigen. Auch auf anderen Gebieten der Tätigkeit des
Am=
tes wurden geſchäftliche Vereinfachungen und
Erleichterun=
gen eingeführt, um die mit der Zunahme der Geſchäfte
fortgeſetzt ſteigende Arbeitslaſt zu bewältigen. Das
Schreibwerk iſt verringert, und durch mündlichen Verkehr
iſt einem zeitraubenden Schriftwechſel tunlichſt vorgebeugt
worden. Hand in Hand damit gingen beſondere, auf
Er=
zielung von Erſparniſſen im Geſchäftsbetriebe gerichtete
Maßnahmen, die vor allem im Kanzleiweſen von Erfolg
waren. Auch der Geſchäftsverkehr der Verſicherungsträger
mit anderen Behörden iſt vereinfacht worden.
Ueber 27,1 Millionen Perſonen waren gegen
Un=
fall verſichert. Nach vorläufigen Ermittelungen
wurden im Jahre 1909 653376 Unfälle gemeldet und
136 441 erſtmalig entſchädigt, ſowie an Entſchädigungen
162249432 Mark gezahlt. Nunmehr ſind alle gewerblichen
und landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften im Beſitz
von Unfallverhütungsvorſchriften. In den
Unfallverhü=
tungsvorſchriften der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften
wird den Gefahren des Alkoholmißbrauchs in erhöhtem
Maße Rechnung getragen. Für die Ueberwachung der
Durchführung der Unfallverhütungsvorſchriften waren im
Jahre 1909 321 techniſche Aufſichtsbeamte tätig. Davon
wurden 105 von den Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaften
und 37 von den landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften
beſchäftigt. Die Träger der Unfallverſicherung haben im
Jahre 1909 422076 Beſcheide erlaſſen. Bei den 124
Schieds=
gerichten für Arbeiterverſicherung ſind 76352 Berufungen
und außerdem 39315 Anträge auf anderweite Feſtſtellung
der Rente anhängig geworden. Das Reichsverſicherungs:
amt hatte 37934 Rekurſe gegen
Schiedsge=
richtsurteile und Anträge auf Feſtſtellung der
ent=
ſchädigungspflichtigen Verſicherungsträger zu bearbeiten,
darunter 12 459 aus den Vorjahren. Die Zahl der neu
eingelegten Rekurſe und Anträge (25475) iſt gegen das
Vorjahr (22794) wiederum erheblich geſtiegen.
Auf dem Gebiete der Invalidenverſicherung
ſind ſeit ihrem Beſtehen bis zum Schluſſe des Jahres 1909
insgeſamt 2332711 Invaliden=, Kranken= und
Altersren=
ten bewilligt worden, von denen am 1. Januar 1910 noch
1014 449 liefen. In 2 406 312 Fällen ſind die Beiträge
er=
ſtattet worden. Im Jahre 1909 ſind nach einer
vorläu=
figen Schätzung etwa 190 Millionen Mark Renten gezahlt
worden. Die Geſamteinnahme der Verſicherungsträger
aus Beiträgen belief ſich auf etwa 187 Millionen Mark,
wovon 172 189 468 Mark auf die durch die Poſt
verkauf=
ten Beitragsmarken entfielen: hierzu kamen die Zinſen
des Vermögens, das am Schluſſe des Jahres 1909 etwa
1579 Millionen Mark betrug. Zur Ermittelung der
Ur=
ſachen über die Zunahme der Invalidenrenten ſind im
Jahre 1909 die Bezirke von zwei Verſicherungsanſtalten
bereiſt worden. Das Ergebnis der Erhebungen war im
weſentlichen dasſelbe wie in früheren Jahren. Die
Prü=
fungen haben nunmehr bei allen dem
Reichsverſicherungs=
amt unterſtellten Verſicherungsanſtalten ſtattgefunden. Im
Jahre 1909 wurden im ganzen 2828 Perſonen, darunter
718 unheilbare Lungentuberkulöſe, in Invalidenhäuſern,
Siechen=, Krankenhäuſern uſw. verpflegt. 9
Verſicherungs=
anſtalten beſitzen eigene Invalidenhäuſer. Ein weiteres
Invalidenhaus iſt im Bau begriffen.
Zu gemeinnützigen Zwecken ſind aus den
Vermögensbeſtänden der Verſicherungsanſtalten und den
zugelaſſenen beſonderen Kaſſeneinrichtungen bis zum 31.
Dezember 1909 leihweiſe hergegeben worden: 1. für den
Bau von Arbeiterwohnungen uſw. 280 517984 Mark, 5
zur Befriedigung des landwirtſchaftlichen
Kreditbedürf=
niſſes 102872 137 Mark, 3. für den Bau von Kranken= und
Geneſungshäuſern, ſowie für andere
Wohlfahrtseinrich=
tungen 389 491 201 Mark, zuſammen 772881 322 Mark. Für
die Einrichtung eigener Kranken=, Geneſungs=,
Invaliden=
häuſer uſw. hatten die Verſicherungsträger bis zum
Schluſſe des Berichtsjahres 56 443 232 Mark ausgegeben.
Die Hergabe von Anſtaltsmitteln auf Erbbaurecht über
die Mündelſicherheit hinaus hat das
Reichsverſicherungs=
amt im Jahre 1909 in vier Fällen genehmigt.
Bei den Schiedsgerichten ſind 28831 Berufungen
an=
hängig gemacht worden. Gegen Schiedsgerichtsurteile
wurden 6095 Reviſionen in Invalidenrenten= und
66 Reviſionen in Altersrentenſachen. zuſammen 6161
Re=
viſionen, eingelegt. Unter Einſchluß der aus dem
Vor=
jahr übernommenen Reviſionen waren 8563
Inpaliden=
renten= und 94 Altersrentenſachen, zuſammen 8657 Sachen
zu bearbeiten. Hiervon wurden erledigt durch Urteil
5433, auf andere Weiſe (Zurücknahme, Zurückweiſung
we=
gen verſpäteter Einlegung uſw.) 557, zuſammen 5990
Re=
viſionen. In 339 Sitzungen wurden 5505 Sachen
münd=
lich verhandelt. Von den 5433 durch Urteil erledigten
Re=
viſionen wurden die Schiedsgerichtsurteile in 4399 Fällen
beſtätigt und in 203 Fällen völlig oder teilweiſe
abgeän=
dert. In 831 Fällen wurde die Sache an das
Schieds=
gericht oder an den Vorſtand zurückverwieſen.
Der Zweikampf im küuftigen Strafrecht.
* Man ſchreibt der „Tägl. Rundſchau”: Die
Son=
derſtellung, die der Zweikampf bisher in unſerem
Strafrecht eingenommen hat, iſt Gegenſtand lebhafteſter
Angriffe geweſen, die ſich beſonders gegen die Wahl des
Strafmittels richten und erhebliche Verſchärfung fordern.
Wenn unſer künftiges Strafrecht trotzdem den
Zweikampf auch ferner als Sonderdelikt behandeln will,
ſo liegt dem der Gedanke zugrunde, daß eine Unterſtellung
der Duellfolgen unter die Vorſchriften über
Körperver=
letzung und Tötung zu großen Härten und Schädigungen
vieler ſonſt unbeſcholtener Perſonen führen würde, ohne
daß damit eine Verminderung der Zweikämpfe erreicht
würde. Andererſeits wird aber die Notwendigkeit einer
energiſchen Bekämpfung des Zweikampfes anerkannt, die
darin zum Ausdruck kommen ſoll, daß die grundſätzliche
Anwendung immer nur der mildeſten Form der
Freiheits=
ſtrafe beſeitigt werden ſoll.
Es iſt für die Neuregelung unſeres materiellen
Straf=
rechts überhaupt die Aufhebung der
Feſtungs=
haft in Ausſicht genommen. Hiermit ſoll einmal die
Anomalie beſeitigt werden, daß der Vollzug von Strafen,
die bürgerliche Gerichte verhängt haben, den
Militärbehör=
den überlaſſen wird, andererſeits ſoll den Anſchauungen
Rechnung getragen werden, die in der Feſtungshaft wegen
ihrer milden Form eine ernſte Strafe nicht erblicken,
beſon=
ders wenn mit ſchwerer ſittlicher Schuld
ver=
bundene Zweikämpfe mit tödlichem Ausgange zu
fühnen ſind. Somit gilt alſo als mildeſte Strafe für
Zweikämpfe die Haft, die eine Ehrenminderung für den
Verurteilten nicht mit ſich bringt, immerhin aber ſeine
Stellung in der Geſellſchaft ſchon mehr berührt, als die
Feſtungshaft. Man kann hierin ſchon im allgemeinen
eine Verſchärfung der Strafe ſehen. Da aber vielfach
Zweikämpfe ſtattfinden, die mit einer ſittlichen Schuld
eines der Beteiligten belaſtet oder in freventlicher Weiſe
verurſacht ſind, ſo ſoll in dieſen Fällen an Stelle der Haft
auf Gefängnisſtrafe erkannt werden. Daneben
wird es in das Ermeſſen des Richters geſtellt, Haft oder
Gefängnisſtrafe zu verhängen bei einem Zweikampfe mit
tödlichem Ausgang, der ohne Sekundanten ſtattgefunden
hat. Durch dieſe Beſtimmungen ſoll dem berechtigten
Ver=
langen nach einer nachdrücklichen Beſtrafung der ſchweren
Fälle Rechnung getragen werden. Für den Zweikampf,
bei dem ſolche Erſchwerungsgründe nicht vorliegen, ſowie
für die Herausforderung und ihre Annahme wird an der
Haftſtrafe feſtgehalten.
Bei den Zweikämpfen unter Vorkehrungen gegen
Le=
bensgefahr, den ſtudentiſchen Menfuren, ſoll an dem
bis=
herigen Standpunkt feſtgehalten werden, der auch dieſe als
„Zweikämpfe” im Sinne des Geſetzes anſieht. Allerdings
wird, da die Menſuren im allgemeinen als weniger
ſtraf=
würdig angeſehen werden, die Strafe weſentlich milder
bemeſſen. Immerhin iſt bei „Zweikämpfen unter
Vorkeh=
rungen gegen die Lebensgefahr” doch noch eine Haftſtrafe
bis zu einem Jahre und für die Herausforderung und
Annahme eine ſolche bis zu 6 Monaten vorgeſehen! Die
ſtrengſte Strafe iſt in Ausſicht genommen für den,
der einen Zweikampf freventlich verſchuldet,
in=
dem er ſeinen Gegner abſichtlich durch ſchwere Beleidigung
herausfordert oder ſeine Familienehre verletzt. In ſolchen
Fällen ſoll auf Gefängnis erkannt werden.
Was geht in Griechenland vor?
* Die Angelegenheiten in Griechenland
ſcheinen auf der ſchiefen Ebene jetzt ſo weit weitergeglitten
zu ſein, daß ſie kaum noch weitergleiten können. Es konnte
nicht ausbleiben, daß die Diktatur des Militärbundes
ſchließlich an verſchiedenen Stellen auf Widerſtand ſtoßen
mußte, und ebenſo mußte die Nachgiebigkeit des
Kö=
nigs endlich einmal erſchöpft werden. Mit Geduld und
unter Aufrechterhaltung der Fiktion der konſtitutionellen
Rolle des Königtums hat der König bisher alle
Anord=
nungen gutgeheißen und alle Erlaſſe unterzeichnet, die ihm
durch Vermittelung des jeweiligen Miniſters auf Befehl
des Militärbundes vorgelegt wurden. Offenbar hat er
ge=
glaubt, durch eine Politik des Nachgebens und des La=
vierens die ernſten, dem Lande ſchädlichen Folgen des
Putſches der Armee abſchwächen und die Aufrollung der
dynaſtiſchen Frage hindern zu können.
Wenn jetzt von verſchiedenen Orten aus gemeldet
wird, daß die griechiſchen im Auslande befindlichen
Prin=
zen ſich anſcheinend zur Reiſe nach Athen vorbereiten, ſo
darf man daraus ſchließen, daß dem König der Augenblick
gekommen ſcheint, wo er ſelbſt die dynaſtiſche Frage zur
Entſcheidung ſtellen muß. Ob man in den nächſten Tagen
in Griechenland zu einer geſunderen und
ſtaatsmänniſche=
ren Auffaſſung der Lage kommen wird, ob der
Militär=
ſtaat ſich behaupten oder durch eine andere Herrſchaft
ab=
gelöſt werden wird, das iſt bei der Verworrenheit der
Ver=
hältniſſe mit Sicherheit nicht zu beurteilen.
Die „Voſſiſche Zeitung” will aus zuverläſſigſter Quelle
erfahren haben, daß König Georg den
Kronprin=
zen zurückberufen habe, um Ende dieſer Woche, nachdem
das Parlament den Wunſch auf Einberufung einer
revi=
dierenden Kammer an ihn gerichtet hätte, zu Gunſten
ſei=
nes Sohnes abzudanken. Dragumis begab ſich am
Samstag zum König und ſtellte ihm vor, daß die
An=
lunft des Kronprinzen unter den gegenwärtigen
Verhält=
niſſen Anlaß zu den ſchlimmſten Verwickelungen in der
Hauptſtadt geben werde, für die er keine Verantwortung
übernehmen könne. Ein Aufſchub der Rückkehr auf ſpätere
Zeit ſei unbedingt notwendig.
Die griechiſche Geſandtſchaft in Wien hat den
Auf=
trag, die Nachricht von der Einberufung eines
Familien=
rates der königlichen Familie für unrichtig zu erklären.
Die über Paris kommenden Nachrichten aus Athen
wer=
den in der Geſandtſchaft als tendenziös hingeſtellt. Von
einem Konflikt zwiſchen Marine= und Militärliga ſei der
Geſandtſchaft nichts bekannt. Auch die griechiſchen
Blät=
ter verſuchen, die Rückkehr des Kronprinzen und des
Prinzen Nikolaus als einfachen Privatbeſuch darzuſtellen.
Da aber die Preſſe weiter unter dem Druck der
Militär=
liga arbeiten muß, iſt ihr Urteil belanglos und
irrefüh=
rend. Tatſache iſt, daß bei aller äußerlichen Ruhe
außer=
ordentliche Schritte und Entſcheidungen vorbereitet
werden.
Deutſches Reich.
Der öſterreichiſch=ungariſche Miniſter des Aeußern,
Graf Aehrenthal, trifft heute Dienstag aus Prag
kommend in Berlin ein. An dieſem Tage findet mittags
eine Audienz beim Kaiſer ſtatt, an die ſich ein Frühſtück
ſchließt. Am Abend nimmt Graf Aehrenthal an einem
Eſſen beim Staatsſekretär Frhrn. v. Schön teil. Am
Mittwoch abend wird ihm zu Ehren in der
öſterreichiſch=
ungariſchen Botſchaft ein Eſſen veranſtaltet, zu dem der
Kaiſer ſein Erſcheinen zugeſagt hat. Am Abend des
drit=
ten Tages wird Graf Aehrenthal ein Eſſen beim
Reichs=
kanzler beſuchen und darauf die Heimreiſe über München
antreten.
Um den Rücktritt des Grafen v.
Wall=
witz, des deutſchen Geſandten in Brüſſel, will ſich eine
Legendenbildung ranken, welche die „Südd. Reichskorr.”
im offiziöſen Auftrag zu beſeitigen bemüht iſt: In deutſche
wie in franzöſiſche Blätter habe man die Behauptung
ein=
geſchmuggelt, der Rücktritt ſei plötzlich gekommen. Eine
Ueberraſchung aber habe das Scheiden des Grafen
Wall=
witz nur für mangelhaft unterrichtete Leute ſein können.
Graf Wallwitz beende ſeine amtliche Laufbahn nach
eige=
nem Wunſch und mit allen Ehren. Wenn der kaiſerliche
Geſandte nicht als amtlicher Delegierter des Reiches für
die Brüſſeler Kongoverhandlungen zugezogen wurde, ſo
beruhe dies eben auf dem ſchon länger bekannten Wunſch
des Geſandten, zurückzutreten.
— Der von den drei freiſinnigen Parteien
eingeſetzte Viererausſchuß hat die Beratungen über das
Einigungsprogramm und das Statut endgültig
abgeſchloſſen. In das Programm wurden noch zur
Er=
gänzung folgende Punkte aufgenommen: die Erhebung
Elſaß=Lothringens zum ſelbſtändigen Bundesſtaat; Schutz
der ſtaatsbürgerlichen Rechte der Beamten und Lehrer;
Gleichberechtigung der Frauen für das aktive und paſſive
Wahlrecht zu den Gewerbe= und Kaufmannsgerichten und
den Einrichtungen der Reichsverſicherungsgeſetzgebung.
In das Statut wurden neu aufgenommen folgende
Be=
ſtimmungen: 1. Mitglied der Partei kann ſein, wer ſich
zum Programm bekennt und einen regelmäßigen Beitrag
zur Beſtreitung der Koſten leiſtet; 2. Jugendvereine ſind
Parteivereine mit Mitgliedern unter 35 Jahren, welche ſich
an die allgemeinen Lokal= oder, wo das zweckmäßiger
er=
ſcheint, an die Bezirksverbände anſchließen. In dem erſten
geſchäftsführenden Ausſchuß wird die Freiſinnige Vex=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
einigung fünf Sitze erhalten, die Freiſinnige Volkspartei
zehn und die Deutſche Volkspartei drei. Der Name iſt
Fortſchrittliche Volkspartei. Der in Stuttgart
am Sonntag abgehaltene außerordentliche Parteitag
der deutſchen Volkspartei war aus
Württem=
berg, Baden, Bayern und Frankſurt a. M. zahlreich
be=
ſchickt. Der Parteitag beſchloß mit allen gegen 6
Stim=
men den Beitritt zu der vereinigten Linken. Die ſechs
ablehnenden Stimmen waren hauptſächlich Bayern unter
Führung von Dr. Quidde. Zum erſten Vorſitzenden des
Zentralausſchuſſes der neuen Partei ſoll der
Landtagsab=
geordnete Funk=Frankfurt a. M. gewählt werden, zum
ſtellvertretenden Vorſitzenden der Abgeordnete Payer. Die
konſtituierende Verſammlung der neuen Partei ſoll am
6. März in Berlin abgehalten werden.
Gouverneur v. Schuckmann erklärte vor ſeiner
Abreiſe in einem Privatgeſpräch, ſeine Rückkehr nach
Süd=
weſtafrika ſei ausgeſchloſſen.
— Im Zirkus Buſch, der traditionellen Tagungsſtätte
des Bundes der Landwirte iſt am Montag
mittag=
die diesjährige Generalverſammlung des Bundes
zuſammengetreten. Man rechnet mit einer Beſucherzahl von
8000 Landwirten aus allen Teilen des Reiches. Offiziell
iſt als Hauptverhandlungsthema: „Das wahre Geſicht der
Steuer auf den Kinder= und Gattenerbteil” auf die
Tages=
ordnung der Generalverſammlung geſtellt. Referent hierzu
iſt Profeſſor Dr. Suchsland (Halle a. S.) — Daneben ſind
Anſprachen des Bundesvorſitzenden Dr. Röſicke und Frhr.
v. Wangenheim vorgeſehen. An der Diskuſſion werden
ſich wieder die verſchiedenen Bundesführer aus Nord und
Süd, Oſt und Weſt, ſowie einzelne Abgeordnete beteiligen.
Dem bereits vorliegenden Geſchäftsbericht des
Bündes, den der Direktor Dr. Diedrich Hahn erſtattet,
iſt diesmal eine politiſche Erörterung vorangeſtellt. Von
der Abteilung Organiſation des Bundes wurden im
ver=
floſſenen Geſchäftsjahre 9285 Verſammlungen vorbereitet,
von denen 610 der Unterſtützung von Wahlen dienten. Zur
Abhaltung dieſer Verſammlungen ſtanden 98 Beamte und
Redner zur Verfügung. Demnächſt ſollen vom Bunde
volkswirtſchaftliche Lehrgänge abgehalten werden. Der
Mitgliederſtand iſt wiederum erheblich geſtiegen und
be=
trägt jetzt 312000. Die Zahl der im Reviſionsverbande
des Bundes vereinigten Genoſſenſchaften ſtieg auf 614.
Der Umſatz der genoſſenſchaftlichen Zentralkaſſe des
Bun=
des betrug über 193 Millionen Mark.
Die 5. Generalverſammlung des Bundes der
Handwerker, die am Sonntag in Berlin tagte, nahm
folgende Reſolution an: „Die heute zu Berlin
ta=
gende, aus allen Teilen Deutſchlands beſuchte
Generalver=
ſammlung des Bundes der Handwerker ſteht einhellig auf
dem Standpunkte, daß auch der zweite Abſchnitt des
Ge=
ſetzes zur Sicherung der Bauforderungen
Geſetzeskraft erlangen muß, wenn ein wirkſamer Schutz der
Bauforderungen wirklich erreicht werden ſoll. Die
Ge=
neralverſammlung iſt der einmütigen Ueberzeugung, daß
dieſer Schutz durch die Beſtimmungen des 1. Abſchnittes
des Geſetzes überhaupt nicht, im beſten Falle nur ganz
unvollkommen erreicht wird, und nur der 2. Abſchnitt
ge=
eignet iſt, den Zweck, den der Geſetztitel verſpricht, zu
er=
füllen. Die bundesſtaatlichen Regierungen werden daher
dringend erſucht, im Intereſſe des redlichen Handels und
Gewerbes, und beſonders auch des Handwerker= und des
Arbeiterſtandes, für baldige und allgemeine Einführung
auch des zweiten Abſchnittes des Geſetzes in den
einzel=
nen Bundesſtaaten Sorge tragen zu wollen.”
Ausland.
Der Bruch zwiſchen dem Kabinett und den
ver=
ſchiedenen Gruppen der Liberalen in Spanien gilt
nach der zwiſchen Canalejas und Montero Rios
ſtattge=
habten Konferenz als vollſtändig. Canalejas erklärte, er
verzichte auf die Reiſe nach Sevilla, wo der König ſich
ge=
genwärtig aufhält, weil der König am Montag in Madrid
anweſend ſein werde, um einem Miniſterrat zu präſidie=
ren, in dem wichtige Beſchlüſſe gefaßt werden dürften. Es
heißt, der König werde an dieſem Tage die Auflöſung
der Cortes verfügen, ſowie das Dekret betreffend die
Amneſtie unterzeichnen. In dieſe Amneſtie ſollen
ein=
begriffen ſein alle Vergehen wegen Rebellion, Aufruhr
uſw. Auch die Reſerviſten, die ſich zu ſtellen geweigert
hat=
ten, ſollen begnadigt werden, mit Ausſchluß derjenigen,
die ſich zu Tätlichkeiten haben hinreißen laſſen oder
Drohungen gegen die Armee ausgeſtoßen haben. Das
Verfahren in den augenblicklich wegen politiſcher
Ver=
gehen in Verhandlung befindlichen Prozeſſe ſoll eingeſtellt
werden.
— Auf Drängen des Synods zog das ruſſiſche
Mini=
ſterium des Innern den vor zwei Jahren in der ruſſiſchen
Duma eingebrachten Geſetzentwurf über die Miſchehen
zurück. Der Synod will nur Miſchehen zwiſchen
An=
gehörigen der Staatskirche und anderen Chriſten zulaſſen,
wobei in jedem Falle die Erlaubnis eines rechtgläubigen
Biſchofs erforderlich ſein ſoll und die Kinder der
Staats=
kirche angehören müſſen; ferner muß eine ſchriftliche
Er=
klärung in dieſem Sinne abgegeben werden. Damit wird
der in der Praxis aufgehobene Reverſalzwang wieder
ein=
geführt. Ehen von Angehörigen der Staatskirche mit
Juden, Mohammedanern und Heiden ſind nicht geſtattet.
— Die türkiſche Regierung inſtruierte ihre Botſchafter
dahin, die Schutzmächte für die Errichtung eines
Für=
ſtentums Kreta zu gewinnen, nach Analogie von
Sa=
mos. Die Türken präſentieren auch ſchon Ariſtidi=Paſcha
als künftigen Fürſten von Kreta.
— Wie einem Londoner Blatte aus Tanger gemeldet
wird, erklärte ſich der Sultan von Marokko dem
Groß=
weſir gegenüber bereit, die mit Frankreich getroffenen
Abmachungen wegen der Anleihe zu unterzeichnen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Februar.
Ausſtellung des Verbandes heſſiſcher
Privat=Architekten.
Im großen Oberlichtſaale der Zentralſtelle für die
Gewerbe wird heute vormittag eine Ausſtellung des
Verbandes Heſſiſcher Privatarchitekten eröffnet. In
einer Vorbeſichtigung war uns geſtern Gelegenheit
ge=
geben, die faſt fertige Ausſtellung zu beſichtigen, und es
kann auf Grund des erſten Eindrucks konſtatiert
wer=
den, daß das Geſamtbild der Ausſtellung ein
hocherfreu=
liches iſt. In allem macht ſich ein Streben nach
Klär=
ung, nach lichten, reinen und ruhigen Formen, Flächen
und Linien bemerkbar, wenn auch noch nicht alle
Aus=
ſteller aus den Verwirrungen, die die mächtig einſetzende
moderne Bewegung im letzten Jahrzehnt angerichtet
hat, ſich zu befreien vermochten. Vielfach iſt der gure
Einfluß des ſtaatlichen Bauweſens, der Künſtlerkolonie
und der Kräfte der Techniſchen Hochſchule
unverkenn=
bar. Und es muß gleich dankenswert anerkannt
wer=
den, daß von den genannten Faktoren gute Beiſpiele
gegeben werden, wie auch die Privatarchitekten ſich dieſe
zu Nutze machen. Denn nur, wenn ſo alle Kräfte,
wenn auch getrennt, einem Ziele entgegenſtreben,
wer=
den wir zu der erhofften, nun bald zur Wirklichkeit
werdenden deutſchen Baukunſt kommen. Auch dieſe
kleine Ausſtellung iſt ein wichtiger Bauſtein am großen
Werke.
Beteiligt an der Ausſtellung ſind etwa 50
Architek=
ten der fünf Ortsgruppen Darmſtadt, Gießen, Mainz,
Offenbach und Worms. Nach dieſen Ortsgruppen iſt
die Ausſtellung auch überſichtlich geordnet. Vertreten
ſind photographiſche Reproduktionen, farbige
Schau=
bilder, Grundriſſe, Skizzen und Modelle von
Privat=
häuſern aller Art, Einfamilienhäuſern, Mietskaſernen,
Villen, ferner Banken, Reſtaurants und ſonſtigen
öffent=
lichen Gebäuden; ferner kunſtgewerbliche Gegenſtände
und Innenarchitektur. Die Ausſtellung iſt als
Wander=
ausſtellung gedacht, die alljährlich in einer der fünf
ge=
nannten Städte ſtattfinden ſoll. Ganz von ſelbſt wird
ſich ſo eine Art von Wettbewerb ergeben und die
Aus=
ſtellung im Laufe der Jahre erhöhte Bedeutung
er=
langen. Auf Einzelheiten kommen wir zurück. M. St.
Nummer 44.
* Vom Hofe. Die Großherzoglichen
Herr=
ſchaften und die Fürſtin=Mutter zu Erbach=Schönberg
begaben ſich am Samstag nachmittag 2 Uhr im Auto nach
Braunshardt, beſuchten daſelbſt die Mädchen=Beſſerungs=
Sprachreinheit und Sprachreinigung
geſchichtlich betrachtet.
Von Geheimrat Profeſſor Friedrich Kluge.?)
Unſere Zeit wird immer von neuem durch
ſprach=
liche Fragen erregt. Sprachmeiſter treten auf, die mit
unbarmherziger Rückſichtsloſigkeit uns die Hefte mit
Rotſtrichen und Ausrufungszeichen zieren und trotz
ällem Kopfſchütteln, das wir im einzelnen für dies
Gebaren haben, unſer Gewiſſen im ganzen aufrütteln
und wecken. Dann hören wir von berufener Seite,
daß unſere ſprachlichen Sünden, von denen ängſtliche
Schulweisheit in jedem Jahrhundert zu jammern
ge=
wußt hat, eigentlich das Leben der Sprache, das
Ab=
ſterben der Vergangenheit und die Verbote neuer
Ge=
ſetze bedeuten. Dort hören wir von der Berechtigung
und Notwendigkeit der Fremdworte in unſerer
heuti=
gen Bildungswelt, hier wird für die Reinheit der
Mutterſprache gerungen. Lehrbücher und
Wörter=
bücher, die uns alljährlich überrafchen, weiſen den
„aufrichtigen Liebhaber der edlen deutſchen
Haupt=
ſprache” wie im 17. Jahrhundert ſo auch heute, immer
wieder darauf hin, daß wir eigentlich unſer Deutſch
nur an der Hand von Büchern, nicht an der Natur
üben ſollen. Dann hören wir, daß es keine
Wörter=
bücher und keine Grammatiken der lebenden Sprache
gibt, die den wiſſenſchaftlichen Anforderungen von
heute entſprechen, und ſchließlich ſtellen ſich dem
ſtau=
nenden Volk als unſere heutigen Klaſſiker jene oberen
40 Schriftſteller vor, die ſich für berufen erachten,
feier=
lich gegen die ſprachlichen Beſtrebungen Unherufener
einzuſchreiten. Uns ſtellt die edle Sprache der
Meiſter=
werke aus der Blütezeit unſerer Literatur das wahre
Ideal künſtleriſcher Sprachhandhabung vor Augen.
Dort vernehmen wir ungeſtüme Dränger, die den
*) Aus dem wärmſtens zu empfehlenden Buch
Unſer Deutſch, das ſoeben bei Quelle u. Meyer,
Leipzig, in zweiter Auflage erſchienen iſt. (
Wiſſen=
ſchaft und Bildung, Bd. 1. Geb. 1 Mark, in Origl.
1,25 Mk.),
klaſſiſchen Wert unſerer Klaſſiker mit Rückſicht auf
Sprachreinheit verkennen und bemängeln.
In dieſem Irrgarten von Anſchauungen und
Auf=
faſſungen von Lehrbüchern und Standpunkten — wo
iſt da die Richtſchnur und der Maßſtab, den Bau
unſe=
rer Sprache, ſeine Grundfeſte, ſeine Säulen und
Stre=
ben, ſeine Quadern und Gewölbe zu berechnen und zu
ermeſſen? Kann man ſie überhaupt ermeſſen, wo ſich
ſtets vor unſeren Augen Umbau und Neubau
voll=
zieht? Und wer ſind die Baumeiſter, wer die Arbeiter
an dieſem großen und ſtolzen Bau, der unſer aller
Kräfte einigen, zu einträchtiger Arbeit
zuſammenhal=
ten ſollte?
Keine Sprache gleicht jenen gewaltigen Domen
und Münſtern, mit denen Menſchenhand und
Men=
ſchenkunſt unſere rheiniſchen Städte vor vielen
an=
deren ausgezeichnet hat. Die Sprache iſt ein
Kunſt=
werk der Natur, in der menſchlichen Geſellſchaft ruhen
ihre Wurzeln und Lebensbedingungen, die Geſetze ihres
Wachstums. So iſt auch die Sprache Homers, die
Sprache der Edda und des Nibelungenliedes gewachſen
nach den Jahrtauſende hindurch lebendigen Geſetzen
einer weſentlich aufſteigenden Entwickelung.
Dieſe Entwickelung iſt ſtändig bedingt durch den
phyſiſchen und den geiſtigen Zuſtand der Völker. Und
die Grundbedingungen der Kultur ſind auch die der
Sprache. Jede Sprachſtufe ſpiegelt eine Kulturſtuſe
wider. Das ganze Volk arbeitet an ſeiner Kultur
und zugleich an ſeiner Sprache, und jeder Fortſchritt
der Geſellſchaft bedeutet einen Fortſchritt der Sprache.
Die Geſchichte eines Volkes iſt zugleich die Geſchichte
ſeiner Sprache und ümgekehrt.
Um unſer Volk zu verſtehen, müſſen wir ſeine
Ge=
ſchichte ergründen, und wer ſeine Sprache verſtehen
will, lernt ſie aus ihrer Geſchichte begreifen. Aber
was die Geſchichte lehrt, wird im Streit der Parteien
immer gedreht und gewendet. Der ſtärkt ſein
monarchi=
ches und ein anderer ſein republikaniſches oder
demo=
kratiſches Gefühl im Studium der politiſchen
Ge=
chichte; dieſer gibt der neueren Geſchichte ein
weſent=
lich proteſtantiſches Gepräge, ein anderer kann eine
Geſchichte unſerer Kultur mit katholiſchen Grundfar=
anſtält „Marienhof” und kehrten alsdann wieder hierher
zurück. Die Prinzeſſinnen Marie und Dorothea zu
Solms=Lich, ſowie Prinz Hermann zu
Stol=
berg=Wernigerode ſind Sonntag nachmittag im
Neuen Palais eingetroffen und haben daſelbſt Wohnung
genommen. (Darmſt. Ztg.)
Empfänge. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog empfingen am Samstag den Hauptmann
Degner, Batteriechef im 2. Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 61, den Rektor Heyl von
Reichels=
heim i. O., den Archivdirektor Dr. Freiherrn Schenk zu
Schweinsberg, den Bürgermeiſter Oekonomierat Orb von
Weſthofen, den Pfarrer Buß von Hammelbach, den
Amtsgerichtsrat Schultz von Bad Nauheim; zum
Vor=
trag den Finanzminiſter Gnauth, den Miniſter des
Innern Braun, den Vorſtand des Kabinetts Geheimerat
Römheld.
Ernennungen pp. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den vortragenden Rat im
Mi=
niſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt= und
Kameralverwaltung, Geheimen Oberforſtrat Friedrich
Joſeph zu Darmſtadt, den Oberfinanzrat Dr. Georg
Hellwig zu Darmſtadt und den Oberfinanzaſſeſſor
Karl Kuhn zu Darmſtadt zu Mitgliedern der
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik ernannt und den Geheimen
Oberforſtrat i. P. Heinrich Krauß zu Darmſtadt auf
ſein Nachſuchen von dem Amte eines Mitglieds der
Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik enthoben.
— Entlaſſen wurde der Gefangenaufſeher am
Pro=
vinzialarreſthaus in Mainz Heinrich Peter Rapp ſeines
Dienſtes.
— Das Großh. Regierungsblatt Nr. 2 enthält: 1.
Bekanntmachung, die Polizeiverordnung für die
Schiff=
fahrt und Flößerei auf dem Neckar betreffend. 2.
Be=
kanntmachung, die Verleihung der Rechtsfähigkeit an
den Rheinheſſiſchen Elektrizitätsverband zu Oſthofen
betreffend. 3. Bekanntmachung, die Veränderung von
Gemarkungsgrenzen, die zugleich Kreisgrenzen ſind,
betreffend. 4. Bekanntmachung, den Verkehr mit
Diphtherieheilſerum betreffend. 5. Bekanntmachung,
die Ausgabe von Schuldverſchreibungen durch die
Heſſiſche Landeshypothekenbank betreffend. 6.
Bekannt=
machung des Wortlauts der Art. 1 und 3 des Geſetzes,
die allgemeine Einkommenſteuer betreffend.
* Vom Heſſiſchen Staatsſchuldbuch. Die Reichsbank
gewährt vom 1. Jan. 1910 ab Lombarddarlehen
gegen Verpfändung von Schuldbuchforderungen.
Hier=
für kommen auch die im heſſiſchen Staatsſchuldbuch
eingetragenen Forderungen in Betracht. Nähere
Aus=
kunft erteilt das Staatsſchuldbuchbureau in Darmſtadt.
Die Benutzung des Staatsſchuldbuches nimmt in
ſtei=
gendem Maße zu. Allein in den verfloſſenen zehn
Mo=
naten des laufenden Rechnungsjahres beträgt der
Zu=
gang — nach Abzug der Ausreichungen — 9141400
Mark. Derzeit ſind unter 1560 Konten 57550800 Mark,
d. h. etwa 13¼ Proz. der eintragsfähigen Staatsſchuld,
im Schuldbuch eingetragen. Die Benutzung des
Staats=
ſchuldbuches iſt weſentlich erleichtert worden durch die
nzwiſchen beſchloſſene Gebührenfreiheit für alle
Eintragungen und die Stempelfreiheit für alle
im Inland ausgeſtellten, für Schuldbuchzwecke
benötig=
ten amtlichen Urkunden, Beſcheinigungen und
Beglau=
bigungen. Weiter wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß bei dem Staatsſchuldbuchbureau, wie auch bei allen
Großh. Bezirkskaſſen — außerhalb des Großherzogtums
bei allen Reichsbankanſtalten — Barbeträge
angenom=
men werden, die entweder zum Ankauf von
Schuldver=
ſchreibungen aller Zinsgattungen oder auch zur direkten
Eintragung einer Buchſchuld ohne gleichzeitigen Ankauf
von Schuldverſchreibungen zu dienen beſtimmt ſind,
letz=
teres vorläufig jedoch nur für die 3½= und 4prozentigen
Anleihen von 1909.
Näheres über die Benutzung des Staatsſchuldbuches
iſt aus den „Amtlichen Nachrichten über das
Staatsſchuldbuch” zu erſehen, die in Kürze in
neuer Ausgabe erſcheinen und von dem
Staatsſchuld=
buchbureau in Darmſtadt unentgeltlichsabgegeben
wer=
den.
L. Vor der Strafkammer erſchien geſtern der
Schutz=
mann Philipp Wöll und der Hilfsſchutzmann Theodor
Schrauder von Offenbach. Beide hatten in der Nacht
vom 6. zum 7. Juli vor. Jahres vergebens den
Mus=
ketier Wilh. Gebhardt geſucht, der über ſeinen Urlaub
hinaus von ſeinem Garniſonsort Gießen weggeblieben
war und eingeliefert werden ſollte. Bei der
Dienſtver=
richtung waren ihnen die Arbeiter Stockum und Rögelt
fortwährend im Wege, ſo daß ſie annahmen, dieſe
be=
abſichtigten, den Gebhardt zu warnen. Sie irrten
da=
mit; lediglich Neugierde hatte die Arbeiter veranlatzt,
ſich in der Nähe zu halten. Schrauder rief beiden zu,
ortzugehen und hieß ſie Marktſteher und Stromer, und
dann ſtieß er dem Stockum wiederholt in den Rücken
und trieb den Rogelt fort. Wöll, der ſeinen Kollegen,
ben ſchreiben. Die inneren Wahrheiten der Geſchichte
unterliegen allerdings der parteimäßigen Auffaſſung,
aber vielleicht doch nicht in dem Maße, daß ruhige
Ex=
wägung darauf verzichten müßte, zu ſicherem Urteil
vorzudringen.
Jedes Zeitalter hat ſeine Fremdwörter. Wo
Völ=
ker nebeneinander leben, beſteht ein Austauſch im
Wortſchatz. Es gibt keine Sprache, die frei von
freu=
den Einflüſſen wäre. Island — das ultima Thule —
hat ſeine Fremdworte ſo gut wie Helgoland und die
frieſiſchen Inſeln. Auch jedes deutſche Dorf hat
Fremd=
worte — im Weſten franzöſiſche, im Oſten flawiſche. Ohne
fremde Einflüſſe können wir uns unſere Sprache gar
nicht auf der Höhe denken, die ſie in unſerer klaſſiſchen
Dichtung hat. Denn im Wettbewerb mit dem
Geiſtes=
leben des Auslandes und der Vergangenheit ſind wir
groß geworden, und mit der Verarbeitung des Lateins,
das Jahrhunderte hindurch in Kunſt und Wiſſenſchaft,
in Staatsleben und Religion eine ſtrenge Schulung
durchgemacht hatte, war für unſere Literatur wie für
unſere Sprache zu verſchiedenen Zeiten immer ein
neuer Aufſchwung gegeben. Wofür das Latein durch
eine lange Entwickelung ſich ein Sprachgut erworben,
das mußte mit einem Male — in den Kloſterſchulen,
von den Geiſtlichen — verdeutſcht werden, und die
ein=
heimiſche Sprache, obzwar mit reichem Erbe aus der
Urzeit ausgeſtattet, verdankt die Biegſamkeit ihres
Satzbaues und die Vielſeitigkeit ihres Wortſchatzes
zum großen Teil dieſen fremden Einflüſſen.
Wer wollte dies alles leugnen? Und wer möchte
ſo ſegensreiche Wirkungen ungeſchehen wünſchen und
eine an ſich unmögliche Sprachentwickelung ohne fremde
Zutat lieber ſehen? Wie der Menſch auf ſeinen
Mit=
menſchen, ſo iſt ein Volk auf das andere angewieſen,
und glücklich das Volk, deſſen Land an bedeutſame
Kul=
turvölker grenzt — dreimal glücklich, wenn es offene
Tore hat für den Verkehr mit Nachbarvölkern, die
durch günſtige Kulturbedingungen früher groß
gewor=
den ſind!
Die Segnungen von Deutſchlands Lage im Herzen
Europas liegen auf der Hand, und unſere Sprache
be=
zeugt, daß wir ihrer wert waren; denn wir hahen
Nummer 44.
anſtatt ihn abzuhalten, aufgemuntert hatte, gebot dem
Stockum, ſeinen Hut vom Boden aufzuheben und gab
dieſem, als er ſich bückte, einige Fußtritte wider dus
Geſicht. Beide Beamte wurden angezeigt und Wöll
wegen im Amte verübter Körperverletzung zu 60 Mk.,
Schrauder wegen einer wörtlichen und einer
tät=
lichen Beleidigung zu 30 Mark Geldſtrafe
ver=
urteilt. Den Beleidigten wird die Befugnis zuerkannt,
die Verurteilung zu veröffentlichen.
— Techniſche Hochſchule. Am Samstag fand eine
allgemeine Studentenverſammlung ſtatt, auf
der die Neuwahl des Ausſchuſſes der
Studie=
renden vorgenommen werden ſollte. Wegen nnerwartet
reger Beteiligung aus allen Kreiſen der
Studenten=
ſchaft mußte die Verſammlung aus der Hochſchule, wo
kein Saal die Erſchienenen faſſen konnte, in die
Turn=
halle am Woogsplatz verlegt werden. Als erſter
Vor=
ſitzender wurde stud. mach. Franz v. Heyder (Freie
Studentenſchaft) mit 346 Stimmen gewählt. Bei der
Wahl der beiden Vertreter der Nichtinkorporierten
wur=
den die Herren studl. ing. Hans Kuball und stud. rer.
elektr. Johs. Schaer durch Akklamation gewählt. Da
die Korporationen bei der Wahl ihrer Vertreter keine
Kandidaten aufſtellten, wird die Wahl ſpäter vorgenom
men werden. — Die Wahl iſt inſofern bemerkenswert,
als zum erſten Male in ganz Deutſchland ein
Nichtin=
korporierter dieſes höchſte ſtudentiſche Ehrenamt erlangt
hat.
— Nationalliberaler Verein. Am Samstag, den 26.
Februar, abends hält der nationalliberale Verein eine
öffentliche Verſammlung im Schützenhofe ab.
Reichstagsabgeordneter Landgerichtsdirektor Dr. Heinze
(Dresden) wird über die politiſche Lage im Reiche
ſpre=
chen. Abgeordneter Dr. Heinze iſt eines der bedeutend=
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 22. Februar 1910.
Seite 3.
ſchiedenſten Teilen Dentſchlands bewährt hat.
* Der Feuerverſicherungsverband heſſiſcher Lehrer
hat, ſo ſchreibt man uns, auch im verfloſſenen 13.
Ge=
ſchäftsjahre eine gleich günſtige Entwickelung
genom=
men, wie im vorhergehenden. Der Reingewinn beträgt
5254 Mark. Das Verſicherungskapital beläuft ſich auf
bald 10 Millionen Mark. An Mitgliedern zählt der
Verein gegen 1900. Brandſchäden wurden 1909 22 mit
etwa 650 Mark reguliert. An Kapital ſind mit den am
1. Januar 1910 fälligen Prämien von ungefähr 7200 M.
gegen 42000 Mark vorhanden. Der Verband iſt ſeit
1900 dem Kaiſerlichen Aufſichtsamt in Berlin unterſtellt.
Durch die Reichsgeſetzgebung iſt die urſprüngliche
Ab=
ſicht des Vereins: Verſicherung zu billigem
Prämien=
ſatz und Unterſtützung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen
der heſſiſchen Lehrer, vorerſt nicht in der gewünſchten
Weiſe durchführbar. Erſt wenn der Reſervefonds die
feſtgeſetzte Höhe erreicht hat, kann an eine Herabſetzung
des Prämienſatzes und an die Verwendung der
Ueber=
ſchüſſe zu Zwecken, welche außerhalb des Verbandes
lie=
gen, gedacht werden; dann freilich aber auch in um ſo
wirkſamerer Weiſe
Der Bezirksverein Johannesviertel hielt am
Samstag abend im „Frankfurter Hof” unter Leitung
ſeines Vorſitzenden, Herrn Rechnungsrat Götz, ſeine
Hauptverſammlung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht ging
hervor, daß der Vorſtand ſich mit Erfolg mit dem
Pro=
jekt einer Diagonalſtraße von dieſem Stadtviertel nach
dem neuen Bahnhof und der beſſeren Verbindung der
elektriſchen Straßenbahn nach dem Innern der Stadt
beſchäftigt hat und zur Zeit bemüht iſt, eine beſſere und
zweckmäßigere Beleuchtung des Herrngartens durch
Auf=
ſtellung von Gaslaternen anzuſtreben. An der regen
Arbeit der vereinigten Ausſchüſſe der Bezirsvereine hat
der Vorſtand ſich lebhaft beteiligt. In der nächſten Zeit
wird der neue Bebanungsplan, wozu Herr
Stadtver=
ordneter Sames einen Vortrag halten wird, die
In=
tereſſen des Viertels beſonders berühren. Der Verein
zählt nahezu 200 Mitglieder, die Erſparniſſe an
Bei=
trägen ſind bei der Städtiſchen Sparkaſſe angelegt. Dem
Rechner, Herrn Küſter, wurde unter dem Dank des
Ver=
eins Entlaſtung erteilt. Herr Stadtverordneter
Gal=
lus gab intereſſante Mitteilungen darüber, wie der
Oktroiausfall bei der Stadt gedeckt werden ſolle. Neben
einem höheren Aufſchlag auf die Umlagen ſtehen zur
Erörterung: Erhöhung der Schlachtgebühren, des
Som=
mer=Gaspreiſes, des Waſſergeldes, des Schulgeldes, das
ſchon beſchloſſen ſei, Reviſion der noch beſtehenden
Oktroiartikel und eventuell Einbeziehung neuer
Gegen=
ſtände in den Tarif, während von der Einführung der
Beſitzwechſelabgabe abgeſehen werden ſolle. Herr
Stadt=
verordneter Sames beſprach die beabſichtigten
Verein=
fachungen in den ſtädtiſchen Betrieben, wie gemein=
ſamer Aufnahme des Verbrauchs an Gas, Waſſer und
Elektrizität, Zuſammenlegen der Gaswerkskaſſe mit der
Stadtkaſſe, ſowie die Aenderungen in den
Anſtellungs=
verhältniſſen der ſtädtiſchen Beamten. An der lebhaften
Debatte, worin auf weitere Erſparnismöglichkeiten
hin=
gewieſen wurde, beteiligten ſich außer den Referenten
und dem Vorſitzenden die Herren Fritz Mahr, Ganß,
Röder und Büdingen. Der ſeitherige Vorſtand wurde
durch Zuruf wiedergewählt.
Vogelsberger Höhenklub, Sektion Darmſtadt. Die
Wanderung am 20. Februar war von der Witterung
recht begünſtigt; der Feldberg hatte einen herrlichen
Frühlingstag, dabei über fußhohen Schnee. Der
Auf=
ſtieg wurde von Kronberg direkt über den Fuchstanz
genommen. Das Treiben auf dem Feldberg erinnerte
auch heute an die Nähe der Großſtadt Frankfurt. Wie
im Herbſt verſpätete Schwalben nahmen ſich Rodler und
Skiläufer aus, die ihren Sport nur noch an ſteilen
Hängen ausüben konnten. Auf dem Rückwege nach
Kronberg (über Falkenſtein) konnte man deutlich
er=
kennen, wie gut es die Sonne heute gemeint hatte, die
Schneedecke war um ein anſehnliches Stück
verſchwun=
den. Zu der Wanderung hatten ſich 17 Teilnehmer von
Darmſtadt eingefunden, darunter fünf Damen.
— Der deutſchnationale Handlungsgehilfen=
Ver=
band, Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet Donnerstag,
gewonnen. Die Verſammlung dürfte ſich zu einer
im=
poſanten Kundgebung für energiſche Fortſetzung der
Sozialreform geſtalten. Nach dem Vortrag findet freie
Ausſprache ſtatt. Alle Handlungsgehilfen,
Privatange=
ſtellte uſw., ſowie alle Freunde des ſozialpolitiſchen
Fortſchrittes ſind herzlichſt eingeladen.
Freiſinniger Verein Darmſtadt. Auf die in
heu=
tiger Nummer enthaltenen Anzeigen betr.
Verſamm=
lungen ſei hierdurch hingewieſen.
St. Tanzabend Gudrun Hildebrandt. Der geſtrigen
Beſprechung ſei noch ergänzend hinzugefügt, daß der
ſchwierige muſikaliſche Teil der Veranſtaltungen in
Händen der Kapelle des Leibgarderegiments Nr. 115
lag, die unter Herrn Obermuſikmeiſter Hauskes
auf einen rein künſtleriſchen Ton geſtimmten Leitung
durchaus Lobenswertes leiſtete. Das Publikum gab
dem wiederholt durch lebhaften Beifall Ausdruck.
Neue Aufnahmen von der Großh. Familie. Zwei
neue intereſſante Aufnahmen des Großherzogspaares mit
den beiden Prinzenſöhnen ſind ſoeben im Verlag von H.
Steinacker, Hofphotograph, Darmſtadt, erſchienen und
als Poſtkarten reproduziert. Das eine Bild zeigt die
hohe Mutter, die beiden Prinzenſöhne auf dem Schoße
haltend, das andere die ganze Großherzogliche Familie.
Die Aufnahmen ſind wohlgelungen und die moderne
tech=
niſche Vervielfältigung iſt vortrefflich.
* Vom Fernſprechnetz. a) Neuanſchlüſſe:
Nr. 605; Gg. Heppenheimer, Reſtaurateur, Soderſtr. 24;
511: Großh. Hofmarſtallamt, Paradeplatz 2; 1513: Jung,
Zorn u. Co., vormals Frankfurter Tapetenfabrik Ant.
Barkholt, Tapeten, Eliſabethenſtraße 49; (135): Joſeph
Kahn, Rentner, Schulſtraße 15: 1067: Firma Georg
Kaiſer, Inhaber M. Haun, Spenglerei und
Inſtalla=
tionsgeſchäft, Rheinſtraße 5; 564: Wilhelm Knell,
Wein=
reſtaurant, Georgenſtraße 1½: 1876: Adam Krickſer,
Hofzimmermeiſter., Bleichſtraße 37; 1747: Franz
Lang=
heinz, Glaſerei und Einrahmungsgeſchäft, Karlſtr. 41;
1874: Firma H. Langnas, Alteiſen= und
Metallhand=
lung, Eckhardtſtraße 33; (501): Ludwig Meyer,
Zigar=
ren=Spezialgeſchäft, Nieder=Ramſtädter Straße 14; 405:
Großh. Neues Palais, Verwaltung, Wilhelminenpl. 1;
513: Kanzlei der Kaiſerlich Ruſſiſchen Geſandtſchaft,
Heidelbergerſtraße 7; 1875: Valentin Sattler,
Metzger=
meiſter, Grünerweg 4; 931: Dr. Karl Schneider. prakt.
Arzt, Wenckſtraße 10; 893: H. Steinberger, Stadtbaurnt,
Dieburger Straße 55, 1 Stock; 627: Jean Völker, Fiſch=
und Delikateſſen, Riedlingerſtraße 20; 1877: Heinrich
Walter, Kaufmann, Mühlſtraße 1, 2. Stock. — b)
Aen=
derungen: Nr. 1401: Gebrüder Cohn, Grafenſtr. 2,
jetzt Alexanderſtraße 7; 634: Adam Götz, Beſſunger
Straße 96, übertragen an Gebrüder Wenz; 379: Dr.
Walther Gruſchwitz, Roßdörfer Straße 78, jetzt
Heidel=
berger Straße 132, II; 839: Heinrich Kahn, jetzt Nr. 504;
135: J. L. Kahn, jetzt Julius Kahn; 351: Chr. Kullmann,
Eliſabethenſtraße 14, jetzt Wilhelminenſtraße 9; 574:
Lungexshauſen, jetzt Nr. 610; 1437: M. Meyer,
Bleich=
ſtraße 26, jetzt Nr. 501, Zeughausſtraße 7; 286:
Fried=
rich Schönberger, Wilhelminenſtraße 1, jetzt
Grieshei=
mer Weg 15. — e) Abgebrochene Sprechſt el
len. Nr. 963: Auguſt Amme, 1493: Georg Bröchner,
1815: Karl Burkart, 1455: Anton Cremer, 742: Fritz
Gelfius, 1616: Wilh. Heppenheimer, 44: Heinrich
Spe=
mann, 1438: Stolzenfels, 1412: Rudolf Zipf.
„Datterich”= Aufführung. Wie bereits bekannt,
hat ſich der Melomanen=Verein bereit finden
laſſen, zum Beſten der Kriegsveteranen am Samstag,
den 26. Februar, im großen Saale der Turnhalle am
Woogsplatz, die Darmſtädter Lokalpoſſe „Datterich” zur
Aufführung zu bringen. Der Urheber der
Veranſtalt=
ung iſt Herr Konrad Wörner, der Ehrenpräſident
der Melomanen, der im Intereſſe ſeiner alten
Kriegs=
kameraden, trotz ſeines geſchwächten Augenlichtes, die
große, anſtrengende Rolle des „Datterich” noch einmal
ſpielen will. Daß wir in Herrn Wörner einen
Datte=
rich=Darſteller beſitzen, wie er beſſer kaum gedacht
wer=
den kann, iſt bekannt. Hat er doch im Laufe der Jahre
die Rolle immer mehr ausgearbeitet und mit köſtlichen
Zügen ausgeſtattet.
— Kaiſerpanorama. Die dieswöchentliche Reiſe des
Kaiſerpanoramas führt von Meran über den Ortler und
Sulden bis zum Gardaſee. Von Meran aus, deſſen
wun=
derbares Panorama wir zunächſt betrachten, geht die
Wan=
derung nach dem herrlichen Waſſerfall am Trafoibach, ins
Trafoital, nach der Stilfſerjochſtraße, auf die
Ferdinands=
höhe, zur Dreiſprachenſpitze und nach Sulden mit dem
Ausblick auf den Ortler. Dann gelangen wir in die
herr=
liche Gebirgslandſchaft auf der Vertainſpitze, zu dem
welt=
bekannten Mendelpaßhotel, zum Molvenoſee und nach
St. Bernardo. Weiter berühren wir dann noch Molveno,
Tevedo, Stenico, bis wir zum Schluſſe in Riva
an=
kommen.
— Olympia=Kinematograph, Ernſt Ludwigſtraße. Mit
dem heutigen neuen Programm gelangt wieder eine
Reihe beſonders hervorragender Nummern zur
Vorfüh=
rung. Es ſei an erſter Stelle der humoriſtiſche Schlager
„Prahlhanſens Heldentaten” erwähnt, wovon die
Haupt=
rolle vom Verfaſſer, Herrn Max Linder, ſelbſt geſpielt
wird. „Herrn Unbedachts Revanche” ſowie „Klemm und
Zange” ſind ebenfalls humoriſtiſche Szenen. Auch der dras
matiſche Teil iſt gut ausgewählt und zeigt u. a. „Das
edel=
mütige Laufmädchen”, ein Drama aus dem Leben. (Näh.
ſiehe Anzeige.)
— Pfungſtadt, 20. Febr. Einen inſtruktiven, höchſt
zeitgemäßen Vortrag hielt heute nachmittag Herr
Pfarrer Lie. Fuchs=Rüſſelsheim im hieſigen
Volks=
bildungsverein über: „England und das engliſche Volk”.
Der Referent, der mehrere Jahre aus eigener
Anſchau=
ung Land und Volk jenſeits des Kanals kennen gelernt
hat, verſtand es, in einſtündiger, überaus feſſelnder
Rede ein Bild von der Weltmachtſtellung Englands und
von den ſozialen, politiſchen und kirchlichen
Verhältniſ=
ſen des britiſchen Volkes zu zeichnen. Hierauf führte er
die Hauptſehenswürdigkeiten von London und anderen
engliſchen Städten in Lichtbildern vor.
S. Bensheim, 21. Febr. Geſtern tagte hierſelbſt im
„Deutſchen Haus” eine außerordentlich ſtark beſuchte
Inter=
eſſentenverſammlung, die zu der brennenden Frage des
Bahnbaues der Linie Bensheim-Lindenfels
einmütig poſitive Stellung nahm. Herr Dr. Weißmann
von Lindenfels leitete die Verſammlung, Herr
Schloß=
hauptmann Major Baur (Schönberg) hatte das Referat
übernommen. U. a. waren anweſend Se. Durchlaucht der
Fürſt zu Erbach=Schönberg, die Landtagsabgeordneten
Kommerzienrat Auler und Bürgermeiſter Dr. Frenay
(Bensheim), viele Bürgermeiſter und Induſtrielle des
Lautertales, ſowie ſonſtige Intereſſenten. Nach
eingehen=
der Diskuſſion wurde einſtimmig folgende Reſolution
angenommen: „Die heute, Sonntag, den 20. Februar, im
Gaſthaus „Zum Deutſchen Haus” in Bensheim
ſtattge=
habte Verſammlung von Vertretern der an der geplanten
Eiſenbahnſtrecke Bensheim-Lindenfels liegenden
Gemein=
den, ſowie folgender induſtrieller Werke: a) Steininduſtrie:
1. Kreuzer=Bensheim, 2. Daſſel=Schönberg, 3. Althammer=
Schönberg, 4. Kreuzer u. Böhringer=Elmshauſen, 5.
Deutſche Steininduſtrie in Reichenbach, 6. Kreuzer und
Böhringer=Lindenfels; b) Ultramarinfarbwerk Lautern;
c) Pappdeckelfabriken: 1. Brücher=Wilmshauſen, 2.
Tem=
pel=Elmshauſen, erklären hiermit ihr volles
Einverſtänd=
nis mit den zu Gunſten des erwähnten Bahnbaues
ge=
machten Ausführungen der verſchiedenen Redner. Die
Verſammlung erwartet, daß der Bahnbau Bensheim-
Lindenfels noch in dieſem Jahre in Angriff genommen
wird, da dies eine wirtſchaftliche Lebensfrage des
Lauter=
tales iſt. Kommt der Bahnbau Bensheim-Lindenfels
nicht bald zuſtande, ſo ſind eine Reihe induſtrieller Werke,
die hunderte von Arbeitern beſchäftigen, gezwungen, ihren
Betrieb nach außerhalb zu verlegen. Dagegen wird der
Bahnbau nicht nur die jetzigen Kräfte erhalten, ſondern den
Konſum und die Produktion des Lautertales gewaltig
ſteigern. Export und Import würden in dem Tal um das
4= bis 5fache wachſen, ganz abgeſehen davon, daß durch
Fremdes in hohem Maße verarbeitet und verwertet.
Aber wenn wir eine Geſchichte der Fremdworte älterer
nd neuer Zeit beſäßen, ſie würde uns nicht ſo ſehr
rübe Bilder von unſerer Sprachverrottung und=
ver=
ſumpfung entrollen, von denen ſich heute mancher
auf=
richtige Freund unſerer „deutſchen Hauptſprache” mit
Abſchen fortwendet; ſie würde allerdings modiſche
Ver=
irrungen darſtellen, begreifen und verſtehen lernen,
ber ſie würde die Fähigkeiten, die Urkraft und die
Bildſamkeit ſunſerer Sprache im glänzendſten Lichte
erſcheinen laſſen. Jedes Fremdwort hat ſo gut ſeine
Geſchichte wie das Erbwort. Die äußeren und die
in=
neren Bedingungen ſeiner Aufnahme, ſein Ringen
mit dem einheimiſchen Sprachgut, in das es ſich
ein=
ordnen muß, der Widerſtand, auf den es ſtößt und vor
dem es oft zurückweicht, das alles tritt faſt immer
eutlich zutage, und ſchließlich endet die Geſchichte der
meiſten Fremdworte mit einem Sieg des Einheimiſchen
über das Fremde. Anfangs wird vielleicht ein
Ein=
dringling, den modiſche Liebhabereien empfehlen, eine
Weile gern geſehen, dann auch noch eine Weile
gedul=
det, aber ſchließlich wird er wieder verdrängt, uns
man hat ihm abgelernt, was von ihm zu lernen war.—
Die Geſchichte jedes einzelnen Fremdwortes iſt
zu=
leich ein Teil der Geſchichte eines einheimiſchen
Wor=
tes. Wer das Leben der einheimiſchen Worte verfolgt,
vird immer und immer wieder auf die Fremdworte
Zingeführt. Zahlloſe Fremdworte werden durch ein=
Zeimiſche abgelöſt; das einheimiſche iſt meiſt das
ſpä=
ere, das Fremdwort das frühere. Korreſpondenz iſt
der Vorläufer von Briefwechſel, auf point de vue iſt
Heſichtspunkt gefolgt, Ehrenpunkt iſt jünger als point
Thonneur, für Offenſiv= und Defenſivbündnis iſt
Schutz= und Trutzbündnis eingetreten; was im
An=
ang des 19. Jahrhunderts Tripelalliance war, heißt
etzt Dreibund. Oft verdanken wir einem einzelnen
Fremdwort mehrfache deutſche Wortgebilde. Wer z. B.
die Geſchichte vom lat. saeeulum auf deutſchem Boden
chreiben würde, das im 16. und 17. Jahrhundert
gänz=
ich bei uns eingebürgert war, verſtände zugleich die
Beſchichte unſerer Worte Jahrhundert, Jahrtauſend
und Jahrzehnt. Wir können beobachten, wie die
Schriftſteller des 17. Jahrhunderts taſtend nach einer
Verdeutſchung des Fremdwortes ſtreben; aber die
deutſchen Umſchreibungen jener Zeit waren nicht ſo
kurz und ſchlagfertig, daß man gern auf das bequeme
lateiniſche Wort verzichtet hätte. Da arbeitet ſich um
1700 das Wort Jahrhundert allmählich durch, aber
saeeulum bleibt einſtweilen noch beliebt; um 1750 wird
Jahrhundert vor saeeulum bevorzugt, und nun folgt
auf Jahrhundert bald das nachgebildete Jahrtauſend
und um 1800 auch Jahrzehnt für decennium. So
ver=
danken wir dem fremden saeeulum, inſofern es eine
zeitlang faſt Bürgerrecht bei uns hatte, jene drei ſo
bequemen und glücklichen Wortgebilde.
Was die Sprachgeſchichte uns lehrt, iſt gewiſſe
Zu=
verſicht, daß die Ausſichten der Fremdworte nicht ſo
ängſtlich ſind, wie es im Streit der Meinungen wohl
dargeſtellt wird. Wir dürfen getroſt die Hoffnung
hegen, daß die Lobredner der Fremdworte von der
Zu=
kunft eines Beſſeren belehrt und verſtummen werden.
Fremdworte haben nur unter feſtbeſtimmten Geſetzen
ein langes Leben. Nie ſind ſie kurzlebiger, als wenn
ſie trotz undeutſchem Gepräge der Mode eines
Zeit=
alters ihren Einzug verdanken. Die Maſſe jener
Fremdlinge, die ſich im Deutſch des 17. Jahrhunderts
ſo wohl gefallen, hat die Blütezeit unſerer Literatur
nicht erlebt. Und im Zeitalter Goethes und Cambes
treffen wir Fremdworte, die ſich nicht einmal 50 Jahre
lang bei uns zu halten vermocht haben. Die Sprache
ſtößt das Fremdartige immer wieder ab, und die
Freunde der Sprachreinigung haben an der Sprache
ſelbſt den mächtigſten Bundesgenoſſen. Durch
glück=
liche Bedingungen vor jener Zerſtörung behütet, die
dem Engliſchen faſt bis zur Verleugnung ſeiner
ange=
borenen Sprachart widerfahren, hat ſich unſere
Mut=
terſprache niemals ihrer ſelbſtändigen
Erbeigentüm=
lichkeiten entäußert. Unſer Sprachgefühl iſt zu allen
Zeiten ſo ſehr deutſch geweſen, daß die zeitweiſe Mode
es nicht hat zerſtören können; die angeſtammten
Grund=
arben und Töne haben ſich nie ſo grell und abſtoßend
geändert, wie es mit dem Engliſchen der Fall
ge=
weſen iſt.
Goeben in Darmſtadt.
Die Mitteilung in der Samstagsnummer aus dem
Werke des Generalleutnant z. D. Eduard von Jena als
einſtigen Generalſtabsoffiziers in der Diviſion Goeben
über ein Vorkommnis beim Diviſionsſtab am 21. Juli 1866
in unſerer Stadt wird von alten Darmſtädtern nicht ohne
Kopfſchütteln geleſen worden ſein. Danach ſoll im Hotel
zur Weintraube (ſoll wohl heißen „Traube‟), das im
übri=
gen als gut bezeichnet wird, der Sekt ſehr warm geweſen
ſein und der Wirt auf Reklamation erwidert haben, daß
im Hotel kein Eis vorhanden ſei, nur der Bürgermeiſter
habe einen Eiskeller. Der Bürgermeiſter habe dann die
Eislieferung verweigert und erſt auf Androhen des
Ge=
nerals v. Goeben, daß er ſonſt 100 Mann Einquartierung
erhalten werde, Eis abgegeben. Nun iſt es wohl ſchon an
ſich nicht glaubhaft, daß in einer Stadt wie Darmſtadt, das
damals doch immerhin ſchon etwa 40000 Einwohner
zählte und allein etwa ein Dutzend leiſtungsfähiger
Bier=
brauereien mit Eiskellern beſaß, nur ein Manneinen
Eiskeller gehabt haben ſollte! Dieſer Mann
wäre der Bürgermeiſter geweſen. Der hatte nun
ganz beſtimmt keinen Eiskeller. Der
damg=
lige Bürgermeiſter war Herr Fuchs, der letzte
Bürger=
meiſter Darmſtadts im Ehrenamt, an deſſen ehrwürdige,
patriarchaliſche Erſcheinung ſich noch viele alte Darmſtädter
erinnern. Herr Fuchs entſtammte dem Metzgergewerbe. Das
Haus, in dem er dieſes betrieb, ſtand an der Ecke der
Holz=
ſtraße und Langgaſſe; es iſt ſeitdem dem Beſtreben, Licht
und Luft in der Altſtadt zu verbreiten, zum Opfer
gefal=
len. Auch nachdem er zur höchſten bürgerlichen Würde in
ſeiner Vaterſtadt gelangt war, blieb er ſeinen einfachen
Lebensgewohnheiten getreu und hat hauptſächlich auch
als Bürgermeiſter ſeine, nach unſeren heutigen Begriffen
mehr als beſcheidene Wohnung in ſeinem genannten
Ge=
ſchäftshauſe nicht verlaſſen. Einen Eiskeller hat er in
dieſer Wohnung nicht gehabt. Und noch etwas!
Bür=
germeiſter Fuchs hat in jener kritiſchen Zeit, als
Darm=
ſtadt vom Feinde beſetzt war, ſeines damals ſo
ſchwieri=
gen Amtes mit großer Hingabe und Umſicht gewaltet und
ſich beſonders der Unterbringung der Truppen eifrig
ge=
widmet. Sein praktiſches Wiſſen und Können kam ihm
dabei ſehr zu ſtatten. Ein unfreundliches Auftreten in
dieſer Beziehung konnte für ihn gar nicht in Frage
kommen.
Alſo ſo, wie in dem genannten Werke erzählt, kann
ſich die Sache unmöglich zugetragen haben.
Nummer 44.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Schaſſung eines geregelten biligen Verkehrsweges neite
Induſtrien ſich anſiedeln laſſen. Für Lindenfels, das heute
von Reiſe= und Geſchäftsverkehr völlig iſoliert iſt, und
dadurch nicht nur wirtſchaftlich wachſenden Schaden hat,
iſt der Bahnbau mehr denn je eine unbedingte
Notwendig=
keit. Kapitalkräftige Einwohner (Induſtrielle) verziehen,
weil ihren berechtigten Intereſſen nicht Rechnung
getra=
gen werden kann. Reiſende und Fremde bleiben fern, weil
ſie vom Verkehr abgeſchnitten ſind, Grund und Boden
ſinken im Werte. Die Verſammlung, die der Stimmung
des geſamten Landesteils getreuen Ausdruck gibt, richtet
an eine Hohe Regierung, ſowie an die Hohen Stände
die dringende Bitte, mit Rückſicht auf die örtliche Notlage
ſowie der damit in Verbindung ſtehenden Geſamtintereſſen
des Landes, dem Bahnbau Bensheim-Lindenfels, der
nun ſeit faſt einem halben Jahrhundert reiflich erwogen
iſt, unverzüglich diejenige Förderung zuteil werden zu
laſ=
ſen, die den Lebensintereſſen aller beteiligten Kreiſe
ent=
ſpricht.”
Der Fürſt zu Erbach=Schönberg ſagte
zu,
Se. Königl. Hoheit den Großherzog für den Bahnbau
ebenfalls intereſſieren zu wollen. Es kommen für die
Er=
reichung des Bahnbaues folgende Vorſchläge in Betracht:
1. Der heſſiſche Staat baut die Bahn, 2. der Kreis baut
die Bahn, 3. eine Geſellſchaft baut die Bahn. Die beiden
erſten Projekte haben jedoch wenig Ausſicht auf
Verwirk=
lichung. Die Regierung hat eine Subvention in Höhe
von 1 Drittel der Baukoſten bewilligt. Die
Verhandlun=
gen währten zwei Stunden und ergaben manche
inter=
eſſante Aufklärungen.
Offenbach, 20. Febr. Das große Koſtümfeſt,
deſſen Reinertrag den Grundſtock zu einem
Stipendien=
fonds für die Offenbacher Techniſchen
Lehran=
ſtalten bilden ſoll und deſſen Dauer auf drei Tage
berechnet war, hat einen wohlgelungenen Verlauf
ge=
nommen. Die Feſtdekoration der Offenbacher
Turn=
halle darf als muſtergültig bezeichnet werden. Aufs
glücklichſte war überall die alte Schablone vermieden,
und ein kecker, lebensfriſcher Humor hatte mit den
ein=
fachſten Mitteln aller Enden gewaltet und einen
farben=
frohen heiteren Rahmen für das bunte Treiben
geſchaf=
fen. Der allerliebſte kleinſtädtiſche Marktplatz, in den
die Bühne umgewandelt war, mußte jeden zur
Heiter=
keit ſtimmen. Dazu die Fülle der Buden, die ſich an
den Wänden als Niſchen hinzogen und in denen ſchöne
Frauen und Mädchen der Offenbacher Geſellſchaft die
lockenden Waren feilboten. Die Koſtüme waren auch
unter den Zuſchauern ſo zahlreich vertreten, daß ſie den
Eindruck vollſtändig beſtimmten. Auch das
Großherzogs=
paar war über den feſtlichen originellen Schmuck des
Saales ſichtlich hoch erfreut. Von den Vorführungen
ſind hervorzuheben: ein kurzer Prolog von Max
Herr=
mann, ſchwungvoll und eindrucksvoll von Max
Bayr=
hammer vorgetragen, dann eine Anzahl allerliebſter
Kinderreigen mit Geſang älterer Volkslieder (
einſtu=
diert von Fräulein Bracke); ſodann im kleinen Saale
einige Vorführungen des Offenbacher Fechtklubs (Herr
Gazzera), eine Reihe von muſikaliſchen Vorträgen und
die Aufführung eines Hans Sachs=Schwankes. Den
Clou bildete die Aufführung eines luſtigen
Schelmen=
ſtückes „Das tapfere Schneiderlein”. In weit
vorge=
rückter Stunde folgte dann noch ein Kabarett und ein
Tanz.
A Beerfelden, 20. Febr. Im Mohrenſaal bietet ſich
zur Zeit dem Beſucher eine Wanderausſtellung
künſtleriſchen Wandſchmucks. Zum Teil haben
die Bilder ein religiöſes Sujet, zum Teil iſt echte, edle
Heimatkunſt ihr Inhalt. Immer aber lehrt das
Aus=
geſtellte, welch himmelweiter Unterſchied iſt zwiſchen
dem Zeug, mit dem fahrende Bilderverkäufer die Wände
zu verunzieren trachten und dieſen Nachbildungen, die
durchweg künſtleriſch wirken. Die Ausſtellung wird
fleißig beſucht. Dies iſt um ſo erfreulicher, als das
An=
ſchauen des Gebotenen ſicher erzieheriſch wirkt und zeigt,
was echte Kunſt iſt. Kleine Blätter zeigen Preiſe von
10 bis 50 Pfg., für 1 Mark ſind ſchon Sachen zu
bekom=
men, die, eingerahmt, eine Wand dauernd ſchmücken,
und die großen Bilder, im Werte bis zu 6 Mark,
reprä=
ſentieren wirklich Hervorragendes. Durch ſolche
Ver=
anſtaltungen wird ein Stück Volkserziehung geleiſtet,
und Herrn Pfarrer Wahl, der ſich die Mühe nahm, dieſe
Ausſtellung zu veranlaſſen und zu arrangieren, gebührt
hierfür Dank und Anerkennung.
Mainz, 20. Febr. Amtlich wird bekannt gemacht,
daß der Gefangenaufſeher am
Provinzialarreſt=
haus in Mainz Heinrich Peter Rapp am 16. Februar
aus dem Dienſte als ſolcher entlaſſen wurde.
Be=
kanntlich vermittelte Rapp die Verſtändigung zwiſchen
dem der Verleitung zum Meineid angeklagten und
ver=
urteilten Dr. Rolly von Oſthofen und Detektiv
Großkortenhaus von Köln.
Mainz, 21. Febr. Zur Entlaſſung des
Gefangenen=
aufſehers Rapp wird noch bekannt, daß Rapp auch
den in die Bicking=Affäre verwickelten Trödler
Krie=
ger, der bekanntlich flüchtig iſt, unterrichtet haben ſoll
und von ihm einen Brillantring zum Geſchenk
erhal=
ten hat, den man in ſeinem Beſitz fand.
Mainz, 21. Febr. Der Plan zur Errichtung einer
Ni=
belungenhalle, die von dem Maler Hermann
Hendrick geſtiftet werden und Gemälde aus Richard
Wag=
ners „Nibelungen” zu deſſen Gedächtnis enthalten ſollte,
mußte, da ſich mehrfache Proteſte dagegen erhoben und die
Geldgeber zum größten Teile ihre Zuſagen zurückzogen,
aufgegeben werden.
Mainz, 21. Febr. Die gegenüber Laubenheim
ankernde „Rheinmühle” des Herrn Karl Volz von
Ginsheim iſt vollſtändig niedergebrannt. Die
Urſache des Feuers iſt noch unaufgeklärt. Zwei
Mül=
lerburſchen, die in der Mühle ſchliefen, konnten noch mit
knapper Not gerettet werden. Es war ein
ſchauerlich=
ſchöner Anblick, als das brennende Wrack, das ſich von
der Verankerung losgeriſſen hatte, von den Wellen
ver=
ſchlungen wurde. Der Schaden ſoll durch Verſicherung
gedeckt ſein.
Mainz, 21. Febr. Ein Geſchäftsreiſender von
aus=
wärts rühmte ſich geſtern morgen in einer Wirtſchaft
der Großen Langgaſſe, bei den vorgeſtrigen
Stra=
ßenkrawallen in Frankfurt mitbeteiligt
ge=
weſen zu ſein. Er ſelbſt hätte einen Schutzmann durch
Meſſerſtiche ſchwer verletzt, ſei auch von der Polizei
ver=
haftet geweſen, aber wieder durchgebrannt. Für
Sonn=
tag ſeien neue Straßendemonſtrationen in Frankfurt
geplant und er wäre beauftragt, in Mainz Leute zu
werben, die helfen ſollten, die Polizei zu vermöbeln.
Er bot den Gäſten zu dieſem Zwecke Geld und verſuchte
auch den Wirt ſelbſt zu werben. Dem erſchien der Mann
unheimlich und er holte die Polizei, die den Mann mit
auf die Wache nehmen wollte. Er leiſtete jedoch ſtarken
Widerſtand und gelangte infolgedeſſen wegen
Widerſetz=
lichkeit und Hausfriedensbruchs zur Anzeige. Nunmehr
erklärte er, ſtark betrunken geweſen zu ſein und nur
aufgeſchnitten zu haben. Ob es wahr iſt, wird die
Unterſuchung lehren. — Die Firma Dyckerhoff &
Widmann A.=G. beteiligte ſich bei der Submiſſion
um die Herſtellung eines großen Trockendocks für die
Stadt Antwerpen. Nunmehr hat die Firma trotz
un=
geſtrengter Bemühungen der belgiſchen Konkurrenz den
Zuſchlag erhalten mit einem Betrage von etwa 4½
Mil=
lionen Franken. —
Nackenheim, 21. Febr. Ein Schwindler kam
hier in der „Stadt Mainz” an, beſtellte auf acht Tage
ein feines Zimmer für ſeinen Chef, der am folgenden
Tage ankommen ſollte. Er ließ ſich bei dem guten
„Nackenheimer” und feinem Tiſch einen Tag wohl ſein,
zeigte auch Hundertmarkſcheine, aber ehe ſein Chef
an=
rücken ſollte, war er verſchwunden. Man verfolgte ihn
über Bodenheim nach Laubenheim. Dort traf man ihn
im Warteſaal zweiter Klaſſe, hielt ihn feſt und verlangte
ſofortige Zahlung. Dabei ſtellte es ſich heraus, daß die
gezeigten Hundertmarkſcheine falſch waren. Der
Re=
ſtaurateur hat alſo für ſeine Zeche das Nachſehen.
Alsheim, 21. Febr. In der letzten Nacht ſpielte ſich
bei unſerem Orte eine größere Meſſerſtechereiab.
Die Dienſtknechte Adam Mann von Gimbsheim und
Amelung von Alsheim ſtehen bei Herrn Dudenhöfer
in Hangen=Wahlheim bei Alsheim in Dienſt. Sie wollten
ſich geſtern nach Alsheim zur Tanzſtunde begeben.
Unter=
wegs wurden ſie von mehreren Burſchen überfallen, die
mit Meſſern auf die beiden eindrangen. Man erhielt
mehrere Stiche in Hals und Achſel, ſowie in die
Herz=
gegend. Der Blutverluſt war ſo bedeutend, daß er ins
Krankenhaus nach Worms gebracht werden mußte, wo
er lebensgefährlich verletzt danieder liegt. Amelung
be=
kam einige Stiche in die Lungengegend und liegt
eben=
falls ſchwer verletzt bei ſeinen Eltern.
A Budenheim, 21. Febr. Die Arbeiten an unſerem
nunmehr im Bau befindlichen Gruppengaswerk,
das wir gemeinſchaftlich mit unſerer Nachbargemeinde
Finthen errichten, machen recht gute Fortſchritte. Zur
Zeit wird in unſerem Ort das Straßennetz mit den
Hausanſchlüſſen ausgeführt; die meiſten Hausbeſitzer
haben ſich bereits zum Anſchluß angemeldet. Die
Zen=
trale des Steinkohlengaswerks wird in der hieſigen
Ge=
markung erbaut werden; zur Aufſtellung gelangt ein
für beide Orte gemeinſchaftlicher Gasbehälter von 1000
Kubikmeter Inhalt. Die Arbeiten und Lieferungen
er=
folgen durch die Berlin=Anhaltiſche Maſchinenbau=A.=
G., Filiale Köln=Bayenthal, nach dem Projekt des
Groß=
herzoglichen Kreisbauinſpektors Herrn Baurat Lueius
in Mainz. Auch mit dem Anſchluß der Gemeinde Drais
hatte man urſprünglich bei der Projektaufſtellung
ge=
rechnet. Dieſe Gemeinde hat ſich jedoch zum Anſchluß
an das große rheinheſſiſche Gruppen=Elektrizitätswerr
gemeldet, das auch demnächſt in Angriff genommen
wer=
den wird.
(*) Ilbeshauſen, 19. Febr. Bei dem hieſigen
Luft=
kurort Hochwaldhauſen ſollen weitere Gebäude
errichtet werden. Es bildet ſich gegenwärtig eine
Bau=
geſellſchaft mit 125000 Mark Baukapital. In
die=
ſem Jahre ſollen noch drei große Logierhäuſer
begonnen werden, welche etwa 15 bis 20 Zimmer
ent=
halten. Touriſten und erholungsbedürktigen
Groß=
ſtädtern ſoll eine billige Erholungsſtätte geboten werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 20. Febr. Geſtern abend
fanden zwei gewaltige religiöſe
Proteſtver=
ſammlungen gegen die Vorträge des Prof. Drewes
über die Nichtexiſtenz Jeſu im Zirkus Buſch und im Dom
ſtatt. Vor letzterem verſammelten ſich etwa 5000 Perſonen
um einen Prediger aus dem Volke, der auf den Stufen des
Domes ſprach; dann ſang die Menge: Eine feſte Burg iſt
unſer Gott! — In den Siemens= und Halske=Werken am
Nonnendamm wurde beim Reinigen eines Kellerſchachtes
ein Arbeiter durch giftige Gaſe, die ſich in dem Schacht
gebildet hatten, getötet, während zwei weitere, die die
Leiche ihres Kollegen bergen wollten, durch die Gaſe
be=
täubt und nur mit großer Mühe ins Leben zurückgerufen
werden konnten. — Das Opfer eines ſchrecklichen
Stra=
ßenbahnunfalles um eines Hundes willen wurde
die Frau des Möbelhändlers Stockmann aus der
Pots=
damerſtraße zu Spandau. Frau St. war mit ihrem
Hund=
nach Haſelhorſt ſpazieren gegangen. Am Nonnendamm
lief nun das Tier fortwährend auf den Straßenbahngleiſen
herum. Als ein Motorwagen herangeſauſt kam, rief Frau
St. den Hund zurück, doch vergeblich. Sie lief ſodann auf
die Schienen, um das Tier zurückzureißen und zu retten.
Inzwiſchen war aber der Straßenbahnwagen bereits ſo
dicht herangekommen, daß die Frau an den Kleidern
er=
faßt, zu Boden geriſſen und überfahren wurde. Der
Un=
glücklichen wurde der rechte Unterſchenkel vollſtändig
zer=
malmt, ſodaß er amputiert werden mußte. Außerdem
war die Verunglückte am Kopf und am Rücken ſchrecklich
zugerichtet worden. In äußerſt bedenklichem Zuſtande
liegt ſie im ſtädtiſchen Krankenhauſe danieder. — In
Ora=
nienburg waren aus der chemiſchen Fabrik von Dr. Bick
zwei Kupferrohre im Werte von 1000 Mark geſtohlen
worden. Der Polizeihund „Fricka” verfolgte eine
Spur vom Tatort zwei Kilometer weit über eine Wieſe
nach dem Grundſtück des Händlers Piel in der
Havel=
ſtraße. Dort fand man aber die Rohre nicht. Piel gab
nach einigem Sträuben an, daß er ſie beſitze, behauptete
aber, daß er ſie von zwei unbekannten Männern für 46
Mark gekauft und in der Borsdorferheide vergraben habe.
Man hatte ſie mit einem Handwagen weggeſchafft.
Aachen, 20. Febr. Das hieſige Schwurgericht
verurteilte geſtern den geiſtig minderwertigen
Taglöh=
ner Niederau wegen Ermordung eines achtjährigen
Knaben zum Tode, zu ſieben Jahren Zuchthaus und
zu zehn Jahren Ehrverluſt.
Kaiſerslautern, 21. Febr. Wie die Pfälziſche Preſſe‟
aus Landſtuhl meldet, wurde in der Menagerie Wieſer
der Tierbändiger Rin von einem Löwen
lebens=
gefährlich verletzt.
Hamburg, 20. Febr. Vor der erſten Strafkammer
des hieſigen Landgerichts hatte ſich das 15jährige
Dienſt=
mädchen Anna P. wegen Kindesmordes zu
ver=
antworten. Die Angeklagte, die teilweiſe geſtändig iſt,
befindet ſich auf freiem Fuße. Der Sachverſtändige
er=
klärte, daß ſich die Angeklagte zur Zeit der Tat in ſo
ſtarker Erregung befunden haben müſſe, daß ſie als
ver=
mindert zurechnungsfähig angeſehen werden müſſe. Der
Staatsanwalt beantragte ſechs Wochen Gefängnis; der
Gerichtshof ging etwas über das Strafmaß hinaus und
verurteilte die Angeklagte wegen fahrläſſiger Tötung
zu zwei Monaten Gefängnis.
Hamburg, 21. Febr. Zur Erbauung eines neuen
all=
gemeinen Krankenhauſes, das aus 44
Einzelgebäu=
den beſtehen ſoll, beantragt der Senat die Bewilligung
von 9 642000 Mark ausſchließlich des Bodenwertes. — Der
Juwelenhändler Weimann aus Kopenhagen, dem
kürzlich aus dem Safe eines hieſigen Hotels Juwelen im
Werte von 206000 Mark geſtohlen worden waren,
hatte das Hotel auf Schadenerſatz verklagt. Das
Land=
gericht entſchied, ſich zugunſten des Klägers auszuſprechen,
falls er beeidige, daß er die Juwelen in das Fach gelegt
und es ordnungsmäßig verſchloſſen habe. Weimann will
einen Eid leiſten.
Hamburg, 21. Febr. Ein ſchweres
Bootsun=
glück ereignete ſich am Sonntag abend gegen 8 Uhr in
der Nähe von Rönnebeck. Ein mit 9 Perſonen beſetztes
Fährboot wurde in der Dunkelheit von dem
Schnell=
dampfer „Argentinia” angerannt und zum Sinken
ge=
bracht. Der Dampfer tat ſein möglichſtes, um die ins
Waſſer gefallenen Perſonen zu retten, doch gelang es nur,
4 lebend aus dem Waſſer zu ziehen, die anderen 5
er=
tranken.
Neumünſter, 21. Febr. Heute morgen kurz nach 6 Uhr
erſchien der Musketier Bachmann vom 163. Infanterie=
Regiment mit blutbefleckter Uniform und meldete ſeinem
Feldwebel, daß er nachts ein junges Mädchen
ermor=
dete. Die Unterſuchung ergab, daß Bachmann in dem
Hauſe Kuhberg 28 das Dienſtmädchen Rieck durch einen
Stich in das Herz und Oeffnen der Pulsadern ſchwer
ver=
letzte. Das Mädchen, das ſofort ins Krankenhaus geſchafft
wurde, dürfte kaum mit dem Leben davonkommen.
Ur=
ſprünglich wollten beide gemeinſam aus dem Leben
ſcheiden.
Breslau, 21. Febr. Zu
Wahlrechtsdemon=
ſtrationen kam es Sonntag im Anſchluß an eine
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 20. Februar
„Undine‟.
W—l. Lortzings immer noch gern gehörte romantiſche
Zauberoper „Undine” ging heute in dieſer Saiſon zum
erſten Male in Szene und fand die gewohnte warme und
beifällige Aufnahme. Der Beifall erſtreckte ſich
namentlich=
auch auf die einzelnen Geſangsnummern der Oper, die ja
immer ein dankbares Publikum finden. Die Titelpartie
ſang wieder Frl. Zeiller, die der rührenden Geſtalt der
„ſeelenloſen” Undine eine liebreizende Verkörperung
ver=
lieh und ſich auch durch eine geſchmack= und eindrucksvolle,
tonliche und geſangliche Behandlung der Geſangspartie
auszeichnete. Für die des Ritters Hugo ſetzte Herr
Hacker, der ſeine völlige ſtimmliche Dispoſition wieder
erlangt hatte, ſein beſtes Können erfolgreich ein, während
Frau Morny, die wieder die Partie der Bertalda, die
einzige undankbare der Oper, ſang, offenbar unter einer
ſtimmlichen Indispoſition zu
leiden hatte. Herr
Dramſch ſang die Partie des Kühleborn mit machtvoller
Stimme, würde aber noch mehr Eindruck machen, wenn er
noch mehr Modulation in ſeine Tongebung hineinlegen
könnte.
Eine Ueberraſchung angenehmſter Art bereitete uns
Herr Hoff als Kellermeiſter Hans, zumal er als ſolcher
die ſehr ſchwierige Nachfolgerſchaft des idealen Vertreters
dieſer Rolle, des Herrn Riechmann, anzutreten hatte.
Be=
ſonders ſang er die Partie ganz prächtig und mit
jugend=
kräftigem Organ, was namentlich von dem Lied an ſeine
Geliebte” im letzten Akt galt, das ihm rauſchenden
Bei=
fall eintrug. Auch hinſichtlich der Darſtellung der Rolle
und der Herausarbeitung der komiſchen Pointen übertraf
er weit unſere Erwartungen. Möge dieſer Erfolg und der
reiche Beifall dem jungen, ſtrebſamen Künſtler ein An=
ſporn zu weiterem Streben ſein! Herr de Leeuwe als
Veit war lebendig, friſch und humorvoll; der Humor bei
ihm iſt nicht gemacht, ſondern natürlich und erfriſchend.
Das Lied vom Wiederſehen ſang er, wie die andern, ſehr
hübſch und gab auf den lebhaften Beifall hin die bekannte
Lortzing=Strophe zu. Die kleineren Partien des Pater
und des Fiſcherpaares waren durch Herrn Stephani,
Herrn Hönel und Frl. Howard gut vertreten.
Wird der gute, alte, als „Philiſter” abgeſtempelte
Lortzing, der in dieſer Oper mit ſo vielem Humor das Lob
des Weines ſingt, nun von den Antialkoholikern deshalb
auch auf den Index geſetzt werden?
Vorträge.
— Am Freitag ſprach Frau Ritzmann auf
Einla=
dung des Naturheilvereins im Kaiſerſaal über
das Thema: „Welches iſt der wahre Beruf des
Weibes? Welches iſt ihr Platz — am Herde oder — in
der Welt? Iſt eine ſoziale Gleichſtellung der Geſchlechter
erwünſcht und möglich?” Gar mancher der Gekommenen
hatte in der einen oder anderen Weiſe ſeinen Standpunkt.
Aber dieſe Beantwortung und damit auch Löſung des auf
die Frauenfrage hinzielenden Problemes mochte vielleicht
keiner erwartet haben. Die Rednerin hob die ſchwere
Arbeit, die auf der Frau als Gattin, Mutter und Hausfrau
laſtet, hervor, betonte aber, daß ſich die Frau dieſe Arbeit
noch erſchwert, weil ſie als Modenärrin nach den Launen
der Welt fragt und ihre Pflichten oft mit Unluſt erfüllt.
Das Betonen des falſchen Ichs, das Unterdrücken des in
jeder menſchlichen Seele wohnenden unſterblichen Ichs
ertötet die Perſönlichkeit. Wahre Befriedigung empfindet
die Frau nur, wenn ſie für andere mit Luſt arbeitet, aber
darüber nicht die Arbeit an ihrem Körper und ihrer Seele
vernachläſſigt, aus deren Pflege erſt die wahre weibliche
Schönheit hervorgeht, die den wahren Schönheitsbegriff
zeitigt. Die Frau zwinge den Mann zu ihrer Sittlichkeit,
und ſie wird neben ihm thronen, im Denken iſt ſie ihm
gleich, im Fleiße über. Aber Korpsgeiſt muß unter ihnen
herrſchen und von der Pike auf ſoll ſie dienen und für den
häuslichen Beruf vorbereitet werden. Der Beruf am
Herde war der Beruf der vergangenen Jahrhunderte. Der
Menſch und daher auch die Frau gehört dahin, wo die
Be=
fähigung liegt. Neben den Müttern gibt es noch viele
unverheiratete, weibliche Weſen, die wahre Mütter ſind,
wie Lehrerinnen, Krankenſchweſtern. Bei allen aber ſoll
das Ziel ſein die Erfüllung der Geſetze der wahren Liebe
und ſtetige Vervollkommnung. Ein Geſchlecht kann aber
nicht ſteigen und ſinken ohne das andere, daher lautet die
Parole nicht „Gegeneinander”, ſondern „Miteinander”.
Beide Geſchlechter ſollen erſt nach den Pflichten fragen,
dann nach den Rechten.
— Vortrag Meiſel. Herr Profeſſor Dr.
ſeiſel teilt uns mit, daß die uns zugeſandte
Beſprech=
ing ſeines im „Verein für Verbreitung vom
Volkt=
ildung” gehaltenen Vortrages über die Kometen ſo
veſentliche Ungenauigkeiten enthält, daß er ſich zu der
itte um Aufnahme der folgenden „Berichtigung”
ver=
nlaßt ſieht: Er habe nicht geſagt, daß zur Zeit
es Naturforſchers Lambert nur 6 Kometen bekannt
varen. Vielmehr führte er aus, daß zu Lamberts Zeit
Planeten bekannt waren, und daß er innerhalb
er Saturnsbahn 3600 Kometen annahm.
Ebenſo=
enig habe er behauptet, daß erſt 1868 durch
Schia=
arelli die Kometenbahnen wiſſenſchaftlich genau
be=
echnet wurden; er teilte vielmehr mit, daß durch
ſchiaparelli die Auflöſung eines Kometen in
Meteo=
itenſchwärme nachgewieſen wurde. Als die Forſcher,
nen die Löſung des Problems der Bahnberechnung
er Kometen zu verdanken iſt, nannte er in erſter
inie Newton, Halley, Gauß und Clairaut.”
A
Nummer 44.
große Wahlrechts=Proteſtverſammlung, die von den
So=
zialdemokraten Breslaus in Pöpelwitz unter freiem Him
mel abgehalten wurde. Nach der Verſammlung, in der
die Stadtverordneten Löbe, Albert, Schütz, ferner
Redak=
teur Schiller und Gewerkſchaftsſekretär Philipp von fünf
Tribünen gleichzeitig zu der Menge geſprochen hatten,
zog die über 12000 Köpfe zählende Menge der Stadt zu.
Am Striegauer Platz ſtellte ſich der Maſſe ein Polizei=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Seite 5.
aufgebot entgegen, das einen Teil der Demonſtranten
in die Poſener Straße abdrängte. Am Königsplatz waren
ſämtliche Zugänge zur inneren Stadt durch Schutzleute zu
Fuß und zu Pferde abgeſperrt. Hier kam es wiederholt
zu Zuſammenſtößen mit der Polizei. Die Menge johlte
und pfiff und durchbrach ſchließlich die polizeiliche
Abſper=
rung. Schutzleute zu Pferde ritten in die Demonſtranten
hinein und drängten ſie auseinander. Zu ernſten
Zwi=
ſchenfällen kam es nicht. Zahlreiche Verhaftungen wur=
den vorgenommen.
London, 20. Febr. In dem für Fürſtlichkeiten
reſer=
vierten Wartezimmer des Bahnhofes von
Windſor ſtand bisher unter einer Glasglocke ein
Tintenfaß, das zum Teil aus reinem Golde war
und als ein Meiſterwerk in ſeiner Art galt. Es wurde
auf mehrere Hundert Pfund geſchätzt und war ein
Ge=
ſchenk, das die Königin Viktoria einſt von einem
Groß=
induſtriellen erhalten hatte. Heute nacht wurde nun in
den Königlichen Warteſaal eingebrochen und das
gol=
dene Tintenfaß geſtohlen. Merkwürdigerweiſe hat der
Dieb einen goldenen Zigarrenbehälter, der gleichfalls
unter einer Glasglocke ſtand, nicht mitgenommen. Auch
die ſehr wertvollen Gobelins und andere koſtbare
Gegenſtände hat er unberührt gelaſſen.
London, 21. Febr. Der Sturm, der hier ſeit einigen
Tagen herrſcht, erreichte geſtern die Stärke eines
Or=
kans. Er richtete großen Schaden an. Mehrere Häuſer
wurden abgedeckt, Schaufenſter eingedrückt und in den
Parkanlagen große Verheerungen angerichtet. Der
Tele=
graphen= und Telephonverkehr wurde vielfach geſtört. Es
liegen zahlreiche Meldungen über Schiffsunfälle vor.
Philadelphia, 21. Febr. Infolge des Ausſtandes
der Straßenbahnangeſtellten kam es geſtern
zu Ruheſtörungen. Die Ausſtändigen bedrohten
mehrere Straßenbahnwagen, brachten ſie zur Entgleiſung
und verbrannten ſie. Die Beamten der
Straßenbahn=
geſellſchaft wurden mehrfach von Ausſtändigen angegriffen;
es wurden etwa hundert der Letzteren verhaftet.
Kairo, 20. Febr. Der verwundete Miniſterprä=
ſident wurde ins Krankenhaus verbracht, wo feſtge:
ſtellt wurde, daß er von fünf Kugeln getroffen
wor=
den war. Zwei weſchoſſe ſtreiften ihn, während drei in
den Körper eingedrungen ſind und zur Zeit entfernt
werden. Die Wunden ſind ſchwer, jedoch wird gehofft,
daß ſie nicht lebensgefährlich ſind. Der Mörder, ein
nationaliſtiſcher Mohammedaner, iſt Apotheker und in
Kairo anſäſſig.
Kunſthalle am Rheintor.
In der Kunſthalle des Kunſtvereins iſt ſeit
Sonn=
tag eine bemerkenswerte Ausſtellung arrangiert, die
eine beſondere Bedeutung erhält durch eine Kollektion
des Profeſſors Ernſt Liebermann, dem faſt der
ganze große Oberlichtſaal eingeräumt wurde. Der
Münchener Meiſter überragt natürlich die übrigen
Ausſteller nicht nur quantitativ, er läßt auch qualitativ
alle weit hinter ſich, zumal herzlich wenig Gutes,
Viel=
verſprechendes ſonſt vorhanden iſt. Der Beſuch der
Kollektion Liebermann wirkt auf den Beſchauer, der
es verſucht, ſich in die Intentionen des Meiſters zu
verſenken, ſeine Farbenpröbleme zu erförſchen, um ſie
zu verſtehen, wie eine künſtleriſche Offenbarung,
wenn=
gleich ſicherlich nicht die beſten Werke des
außer=
ordentlich produktiven Künſtlers vertreten ſind. Dabei
zeigt dieſe Fülle nichts, aber auch gar nichts von
Schablone. Faſt jedes dieſer zirka 40 Gemälde
bedeu=
tet eine Aufgabe, ein Problem für ſich, rechtfertigt
eigentlich eine beſondere kritiſche Würdigung. Hier
waren es die wunderbaren Farbenſymphonien eines
herbſtlichen Abends, dort die eines ſatten
Frühlings=
tones, hier wieder das Farben= und Formenſpiel des
nackten Körpers, dort ein ſchönes Gewand oder die
herr=
liche Szenerie, eines wilden Sturzbaches, oder ein
Lichtproblem, wie die hereinbrechende Dämmerung im
Innenraum es ſtellt, im Farbenreiz erhöht durch
künſtliche Beleuchtung, das den Künſtler zur Löſung
reizte, wenn nun auch keineswegs geſagt ſein ſoll,
daß alle dieſe Probleme reſtlos gelöſt wurden. Das
iſt nicht immer der Fall, kann nicht der Fall ſein bei
dieſer faſt überreichen Fülle von Werken, die
Lieber=
mann vollendet. Das aber iſt gewiß, ganz ſchuldig
bleibt er die Löſung nie und auf den Ton künſtleriſcher
Harmonien ſind alle dieſe Bilder geſtimmt.
Neben dem rein Maleriſchen feſſelt an einigen der
größten Bilder die Kühnheit der Kompoſition, die
Phantaſie des Künſtlers, die packend, ja erſchütternd
wirken kann, ohne jemals der Gefahr, bizarr zu
wer=
den, zu verfallen. Da iſt z. B. das prächtige Bild
„Klage‟, das, abgeſehen von dem eisenartig
intereſſan=
ten Kolorit und der meiſterhaften Aktzeichnung durch
die ſchlichte und doch gewaltige Kompoſition den
Be=
ſchauer packt. Auch maleriſch iſt dieſes Bild höher zu
bewerten als das gleich große „Dange‟. Obwohl in
dieſem Bilde eine Reihe ungemein reizvoller
Farben=
probleme gelöſt wurden, iſt es in der Geſamtheit nicht
von dem harmoniſchen Eindruck des erſtgenannten, der
noch mehr hervortritt in dem „Frühlingslied”, eine
Aktſtudie in Verbindung mit Landſchaft, das auf einen
reizenden violetten Ton geſtimmt iſt, deſſen Herrſchaft
jedoch keineswegs aufdringlich wirkt. Eine zarte
Farbenſtudie iſt der „Sommer”, und reich an Motiven,
meiſterhaft in der verſchiedenen Lichtbehandlung das
große Bild „Waiſenhausgarten in München” Zwei
hochintereſſante Gemälde, beſonders in maleriſcher Be
ziehung, ſind „Dämmerung und Lampenlicht” und
„Interieur”. Man beachte hier die verſchiedene
Licht=
behandlung.
Die Landſchaften ſind verſchieden zu beurteilen
Während einige, beſonders kleinere See= und
Gebirgs=
ſtücke den Meiſter auf den erſten Blick verraten, weiſen
andere eine beeinträchtigende Härte in der Farbengebung
auf. Es fehlt das Luftige, das andere Bilder ſo
reiz=
voll macht: — Es fehlt uns an Raum, auf mehr
Einzel=
heiten der Kollektion näher einzugehen. Jedenfalls
gebührt dem Kunſtverein beſonderer Dank für dieſe
Ausſtellung.
Von den übrigen Ausſtellern ſei zunächſt der
Darmſtädter Wilhelm Bader genannt, der ein
paar reizvolle Aquarelle geſandt hat, von denen
„Hering i. O.” und „Zwingenberg” beſonders fein im
Kolbrit ſind. Weiter ſind zwei kleine Oelbilder in der
Kollektion, „Herbſt” und „Herbſtabend” die
ſtimmungs=
voll in der Farbe ſind und von bemerkenswertem
Ver=
tiefen in die Natur ſprechen. Baders beſte Bilder ſind
es aber nichte — Im gleichen Raum hängt eine
Kol=
lektion aquärellierter Zeichnungen von Profeſſor
Müller=Kempf=Ahrenkoop, durchweg reizende
landſchaftliche Motive, die in feinem Kolorit und der
vortrefflichen Zeichnung die Meiſterhand erkennen
laſſen.
Aus der Kollektion von Marie Groſche=Gotha
iſt das bemerkenswerteſte „Pfirſiche mit Silber‟ Das
Bild verrät guten Farbenſinn und maleriſche
Begab=
ung; namentlich das ſammetweiche Rot der Früchte iſt
gut getroffen, auch der Erikaſtrauß iſt recht geſchickt
dem Stilleben eingruppiert. In den anderen Bildern
bleibt es bei einigen guten Anſätzen. Die Aufgaben
ſind ungelöſt. — Ein ſchönes Bild, das, wenn es nicht
ein beſonders glücklicher Wurf iſt, großes Talent
offen=
bart, iſt „Im Stift” von Prof. Harald
Friede=
rich=Hannover. Kompoſition, Zeichnung und
Farben=
gebung ſind durchaus einwandfrei. Beſonders den
be=
herrſchenden Lichtton des Zimmers hat der Künſtler
gut getroffen und mit der roten Tiſchdecke in dieſer
Farbenumgebung ein intereſſantes Problem gelöſt.
Gar zu ſehr im impreſſioniſtiſchen Fahrwaſſer ſegelt W.
Hambüchen, der in dem kleinen Bild „Ausfahrende
Fiſcher” viel ſchuldig bleibt.
Sehr verſchiedene Arbeiten ſind die von Peter
Greeff=Düſſeldorf, dem inniges Vertiefen in die
Stimmungen der Natur empfohlen ſei. Der „
Vor=
frühling” iſt am höchſten zu bewerten aus ſeiner
Kol=
lektion Landſchaften. — Richard Strebel=Gautinig
hat im „Lord II. und Schnucki” die beiden Hunde ganz
vortrefflich gemalt, wenn auch das Bild im übrigen
der Disharmonie im Kolorit nicht entbehrt. Die
„Pointer” ſind nicht ſo gut gezeichnet. In „Der letzte
Schrei” darf die Kühnheit der roten Wolkengebilde
füglich beanſtandet werden. Auch ſonſt fehlt der
Abendſtimmung des Bildes manches, während der
Hirſch ſelbſt recht lebenswahr iſt. — Die beiden
hüb=
ſchen Seeſtücke von F. v. Kleudgen, zurzeit
Venti=
miglia, ſind von mareriſchem Reiz und ſtimmungsvoll
in der Kompoſition. — Eigenartige Probleme ſtellte ſich
Herbert Arnold=Berlin in ſeinem großen Bilde
„Romanze”. Als Farbenſtudie und kompoſitoriſch iſt
das Bild hochintereſſant. Es mutet in ſeiner
wunder=
ſamen Stimmung wie geträumte Malerei, wie gemalte
Phantaſie an, bei der der Eindruck des geſucht
Origi=
nellen faſt nicht aufkommt. Wohl iſt das bei dem
klei=
nen Bilde „Geiſterbeſchwörer” der Fall.
Eine Anzahl Bilder von eigenartigem
Stimmungs=
reiz hat V. Oertel ausgeſtellt. Meiſt Motive aus
herben Landſchaften und Flußpartien. Ein inniges
Naturſtnhium atmen dieſe Bilder, und wenn auch hier
und da der gelbe, trübe Grundton trübe ſtimmt,
natür=
lich bleibt der Künſtler, obwohl zu den Modernen
zählend, faſt immer. Jedenfalls wiſſen dieſe Bilder
etwas zu ſagen und ſie zeugen durchweg von Reife. —
Dieſer ermangeln hingegen die beiden Seeſtücke von
Hedwig Lindenberg=Düſſeldorf. Die Malerin
hat ſich hier Aufgaben geſtellt, die ſie nicht zu löſen in
der Lage war. Man kann mit quantitativ weniger
Farbe mehr Wirkung erzielen, wenn man Farben zu
miſchen weiß. Dick auftragen reicht nicht aus zur
Er=
zielung von Licht= und Schattenwirkung.
Blieben noch zu erwähnen die beiden Steglitzer
Plaſtiker. Max Unger ſtellt zwei reizende kleine
Bronzen aus, von denen die „Krugträgerin”
vortreff=
lich komponiert und eine feine Arbeit iſt, während die
„Amazone” einiges vermiſſen läßt. Meyer=Pyritz
ſtellte eine Kollektion von Hunden aller Raſſen —
Kleinbronzen mit Schalen — aus; zum Teil
ent=
zückende Arbeiten, die auch des Humors nicht entbehren,
ſowie einige gute andere Tierplaſtiken.
M. St.
Der Tod des Reichstagspräſidenten
Grafen Stolberg.
* Berlin, 20. Febr. Der Frau Gräfin Udo zu
Stolberg=Wernigerode ſind folgende
Tele=
gramme zugegangen: „Tief erſchüttert von der Nachricht
des Ablebens Ihres Mannes ſpreche ich Ihnen, liebe
Gräfin, mein von Herzen kommendes Beileid aus. Gott
ſtehe Ihnen bei und gebe Ihnen, wie bisher, Kraft in
die=
ſem großen Schmerze. Ich gedenke auch Ihrer armen
Kin=
der beim Ableben des Vaters. Auguſte Viktoria.”—
„Anläßlich des Hinſcheidens Ihres Herrn Gemahls
ſpre=
chen Eurer Exzellenz die Kronprinzeſſin und ich unſere
aufrichtigſte und herzlichſte Teilnahme aus. Wilhelm,
Kronprinz.
Im Reichstagspräſidialgebäude findet Montag abend
7 Uhr eine interne Trauerfeierlichkeit für den
verſtorbenen Präſidenten des Reichstages, Grafen Udo zu
Stolberg=Wernigerode, ſtatt, bei der Hofprediger Ohly die
Trauerrede halten wird. Um 4 Uhr am Dienstag
nachmittag wird in der Dreifaltigkeitskirche, wie bereits
kurz gemeldet, eine öffentliche Trauerfeier abgehalten, bei
der Konſiſtorialrat Lahuſen die Trauerrede hält.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Darmſtadt, 21. Febr. Herr Balthaſar
Daniel, der durch die Munifizenz Seiner Königl.
Hoheit des Großherzogs an der Prof. Ph.
Schmitt=
ſchen Akademie für Tonkunſt als Schüler der
Violinausbildungsklaſſen (Lehrer: Direktor Wilhelm
Schmitt) ſeine Studien abſolvierte, hat auf Grund
ſeiner Zeugniſſe und nachdem er eine hierfür
erforder=
liche Prüfung abgelegt hat, die Berechtigung zum
Ein=
jährig=Freiwilligen Dienſt erhalten. Gleichzeitig
wurde er nach erfolgreichem Probeſpiel als 1. Geiger
an das ſtädt. Kurorcheſter in Wiesbaden engagiert mit
dem Zuſatz, ſich auch ſoliſtiſch bei den Konzerten
ge=
nannter Kapelle zu betätigen.
* Chopins 100. Geburtstag. Vielfach wird
der 22. Februar d. J. als der 100. Geburtstag Chopins
bezeichnet, in der Annahme, daß er am 2 2. Februar
1810 geboren ſei. Die Meinungen über Chopins
Ge=
burtstag gehen bekanntlich auseinander. Wir haben
uns der Annahme angeſchloſſen, daß er am 1. März
1809 geboren iſt und den 1. März 1909 als 100.
Ge=
burtstag berückſichtigt.
— Dem Leiter des Offenbacher Interims=
Stadt=
theaters, Herrn Direktor Adalbert Steffter vom
Stadttheater in Hanau a. M., wurde von den
Stadt=
verordneten in Offenbach auch für dieſe Spielzeit
die übliche Subvention bewilligt. Bis zum Jahre 1914
iſt Dir. Steffter das Stadttheater zu Hanau und das
urhaustheater zu Homburg v. d. H. (Sommer und
Winter) von den betreffenden Magiſtraten weiter
übertragen worden.
— „Der Rhein im Bild.‟ Der Verband
der Kunſtfreunde in den Ländern am
Rhein eröffnet im Mai d. J. in Mainz unter dem
Protektorat des Großherzogs von Heſſen eine
Aus=
ſtellung von Landſchaften zeitgenöſſiſcher Künſtler,
deren Thema die Rheinlandſchaft im weiteren Sinne
des Stromgebietes iſt. Dieſe Ausſtellung ſoll nicht
ein Bild des „romantiſchen Rheins” wie er in den
Köpfen der Künſtler des vorigen Jahrhunderts lebte,
darſtellen, ſondern dieſen ſchönen Teil unſerer
deut=
ſchen Heimat ſo zeigen, wie er von modernen Malern
geſehen wird. Die Ausſtellung wird anläßlich der
dies=
jährigen großen Tagung des Verbandes der
Kunſt=
freunde vom Großherzog von Heſſen im Kurfürſtlichen
Schloß eröffnet werden und während des Sommers
dauern. Anläßlich dieſer Ausſtellung, die weit über
die engere Heimat hinaus Intereſſe erregen dürfte,
veranſtaltet der Verband ein Preisausſchreiben für die
beſte Rheinlandſchaft mit Preiſen von 2000 und 1000
Mark.
* Frankfurter Theater=Spielplan.
Opernhaus. Dienstag, 22. Febr.: „Hans Heiling”
Mittwoch, 23. Febr.: „Die geſchiedene Frau‟
Don=
nerstag, 24. Febr.: „Hoffmanns Erzählungen”
Frei=
tag, 25. Febr.: „Die weiße Dame‟. Samstag, 26. Febr.:
„Tannhäuſer”. Sonntag, 27. Febr., 3½ Uhr: „Orpheus
in der Unterwelt”; 7 Uhr: „Don Juan”. Montag, 28.
Febr.: Zum Beſten der Wohlfahrtskaſſe des Deutſchen
Bühnenvereins, ſowie der Penſionskaſſe der
Genoſſen=
ſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger: „Die
Meiſter=
ſinger von Nürnberg” (Hans Sachs: Herr
Kammer=
änger Fritz Feinhals aus München als Gaſt).
Diens=
tag, 1. März: „Tosca‟. — Schauſpielhaus.
Diens=
tag, 22. Febr.: „Buridans Eſel”. Mittwoch, 23. Febr.:
„Buridans Eſel‟. Donnerstag, 24. Febr.: „Das
Kon=
zert”. Freitag, 25. Febr.: „Der dunkle Punkt”
Sams=
tag, 26. Febr.: „Was ihr wollt.” Sonntag, 27. Febr:
2 Uhr: „Tantris der Narr” 7 Uhr: „Johannisfeuer”
Montag, 28. Febr.: „Buridans Eſel‟. Dienstag, 1
März: „Der dunkle Punkt”.
Kleines Feuilleton.
C.K. Von den neuen „ſiameſiſchen
Zwil=
lingen”. Mit lebhaftem Intereſſe verfolgt die
eng=
liſche Aerztewelt den Werdegang der neuen „
ſiameſi=
ſchen Zwillinge” die ſeinerzeit in Brighton geboren
wurden. Die Zwillinge haben ſoeben ihren dritten
Geburtstag gefeiert und es ſcheint, daß die Bande, die
ſie unlösbar miteinander verknüpfen, ihre Geſundheit
und ihr kindliches Glück nicht beeinträchtigen. Dr.
Rooth, der ſeit ihrer Geburt die Pflege überwacht, gibt
einen intereſſanten Bericht über die Zwillinge. „Es
geht den Kindern ausgezeichnet,” ſo ſchreibt der
Medi=
ziner, „ihre Größe entſpricht völlig ihrem Alter. Beide
zeigen für ihre Jahre eine bemerkenswerte
Intelli=
genz und ſie plaudern viel und eifrig miteinander. Sie
ſpielen wie alle Kinder, zanken ſich und verſöhnen ſich.
Ihre Bewegungsfähigkeit iſt viel größer, als ich bei
den beſonderen Umſtänden erwartete, dagegen ſind ihre
Verſuche, zu ſtehen, nicht ſehr erfolgreich. Als Stütze
dient ihnen ein hölzernes Gerüſt, durch das ſie ſpäter
hoffentlich erlernen werden, ſelbſt ihr Gleichgewicht zu
halten. Aber ich fürchte, daß das Gehen für ſie immer
mit großer Anſtrengung verknüpft ſein wird.” Violet
und Daiſy, wie die beiden Zwillinge getauft wurden,
haben, wie alle Kinder ihres Alters, eine
leidenſchaft=
liche Vorliebe für leckere Süßigkeiten. Jedes der
bei=
den kleinen Mädchen hat ſeinen Teddybär, mit dem es
ſich beluſtigt. Die Zahnentwickelung hat ſich völlig
nor=
mal vollzogen.
* Eine köſtliche Satire. Von der Sitzung
der Berliner Stadtverordneten=Verſammlung, in der
über die Eingabe zur Wahlrechtsvorlage beraten wurde,
berichten Berliner Blätter: Einige Heiterkeit erregte
es, als die Stadtverordneten bemerkten, daß vor der
Bexatung des Antrags auf dem Korridor des
Rat=
hauſes ein Polizei=Leutnant mit zehn
Mann Platz genommen hatte. Auf die Anfrage des
ſozialdemokratiſchen Stadtverordneten Borgmann,
wes=
halb das geſchehen ſei, erwiderte der Oberbürgermeiſter,
die Polizei habe geglaubt, damit rechnen zu müſſen,
daß der Beratungsgegenſtand eine große
Meuſchen=
menge heranlocken werde. Er, der Bürgermeiſter,
habe indes Gelegenheit genommen, das Kommando
zum Verlaſſen des Rathauſes aufzufordern, da kein
Anlaß zum Verweilen vorliege.
* Die häufigſten Pariſer
Familien=
namen. Profeſſor Bertillon, der bekannte Leiter der
anthropologiſchen Abteilung im Pariſer
Polizeipräſi=
dium, hat im Intereſſe der Vervollkommnung des
Dienſtes eine Art Grundbuch der am häufigſten
vor=
kommenden Familiennamen mit allen ihren
Schreib=
arten angelegt. In eine Karte von Frankreich
wur=
den dieſe Namen mit dem erweislichen Urſprung der
Familien eingezeichnet. In Paris ſind am ſtärkſten
die Familiennamen Martin, Petit und Levy vertreten.
* Der „Tannhäuſer”=Marſch als
afgha=
niſche Nationalhymne. Als Lord Kitchener,
der frühere Oberkommandeur der engliſchen Truppen
in Indien, einſt in Simla den Beſuch des Emirs von
Afghaniſtan erwartete und die Truppen in Reih’ und
Glied ſtanden, ſagte er, wie man der „Muſik” aus
Kal=
kutta berichtet, zu dem Kapellmeiſter, der das
Muſik=
korps der indiſchen Garde dirigierte, er ſolle beim
Ein=
ſreffen des Emirs die afghaniſche Nationalhymne
ſpielen laſſen. Als der Kapellmeiſter erwiderte, daß
es die noch gar nicht gäbe, antwortete ihm der
Feld=
marſchall, er ſolle nur eine recht feierliche Sache ſpielen
laſſen. Der Kapellmeiſter ließ darauf beim Eintreffen
des hohen Gaſtes ganz langſam den Einzug der Gäſte
aus dem „Tannhäuſer” ſpielen, und ſeit dieſem Tage
gilt dies allgemein als afghaniſche Nationalhymne.
* Die verkehrte Welt. Die Chauſſee Ruhla=
Hohe Sonne iſt ein guter Automobilweg, von dem
großherzoglichen Automobil wird er oft befahren,
Aber auch nur von dieſem, für andere iſt er verbotem
Der Arzt Dr. Fuge in Ruhla bat, ihn für wichtige
Berufsfahrten benutzen zu dürfen, das Miniſterium
gab ihm die Erlaubnis nur für den Fall, daß er
dritg=
lich zu einem Unglücksfall im Walde bei. Holzhauſen
gerufen werden ſollte. Da kam eine drahtliche Bitte,
Dr. Fuge möge ſchleunigſt nach Etterwinden zu einer
totkranken Fran kommen. Es gab nur den einen Weg.
Da ein Menſchenleben in Gefahr, benutzte der Arzt
das Autbmobil, was ihm ein Strafmandat über fünt
Mark einbrachte. Er bcantragte gerichtliche
Entſchei=
dung, die Strafe wurde auf eine Mark ermäßigt. Als
Grund für das Automobilverbot aber wird angegeben:
Rückſicht auf die gefährdete Ruhe des Rotwildes. So
geſchehen im Jahre 1910.
* Die neuen Briefmarken von Spanien
ſind jetzt zur Ausgabe gelangt. Die Marken ſind von
etwas größerem Format als die früheren; ſie zeigen
das von einer Ordenskette umgebene, nach rechts
blickende Profilbildnis König Alfons', über dem die
Königskrone ſchwebt. In den oberen Ecken befindet
ſich die Wertangabe, unter dem Medaillonbild des
Königs die Unterſchrift „Espana‟. Die Arten der
ver=
ſchiedenen Wertſtufen iſt die gleiche wie bei den früheren
Emiſſionen.
Seite 6.
Nummer 44.
H.B. Berlin, 21. Febr. Im Laufe des geſtrigen
Tages liefen bei der Gräfin Stolberg weit über 500
Beileids=Telegramme ein. Eines der erſten,
das einging, war das des Kaiſers. Kurze Zeit
dar=
auf trafen auch die Beileids=Telegramme der Kaiſerin,
des Kronprinzenpaares, des Reichskanzlers und des
Präſidenten des Herrenhauſes ein. Geſtern abend
zwi=
ſchen 8 und 9 Uhr fuhr die Kaiſerin, die aus Plön
hierher zurückgekehrt war, beim Trauerhauſe vor und
ſprach der Gräfin Stolberg perſönlich ihr Beileid aus.
Der Kaiſer ſandte eine koſtbare Kranzſpende. Auch
ſonſt wurden geſtern bereits im Trauerhauſe
zahl=
reiche Kranzſpenden abgegeben.
* München, 21. Febr. Prinzregent
Luit=
pold ſprach dem Präſidium des Reichstages von
Sohenſchwangau aus ſeine Teilnahme an dem
Hin=
ſcheiden des Reichstagspräſidenten zu Stolberg=
Wer=
nigerode aus.
Deutſcher Reichstag.
mieter 571 Aerzter 1908 bei zira 6s Millonen
Einwoh=
nern 31640 Aerzte, alſo auf 100 Quadratkilometer 5,85
Aerzte. Mit andern Worten 1885 kamen auf 10000
Ein=
wohner 3,48 Aerzte, 1895 4,65 Aerzte, 1905 5,51 Aerzte, 1908
5,02 Aerzte.
Die hier niedergelegten Zahlen decken ſich nicht ganz
mit denjenigen von Friedrich Prinzing (Deutſche med.
Wochenſchrift 1909, Nr. 51). Hiernach hat in den letzten
Jahren eine kleine Abnahme der Aerzte ſtattgefunden.
Dieſelbe hat indeſſen gegenüber der demnächſt drohenden
gewaltigen Zunahme nichts zu beſagen, denn geradezu
er=
ſchreckend hat die Zahl derer zugenommen, die Medizin
ſtudieren. Sie betrug im Jahre 1905 im Winterhalbjahr
6080, 1906 im Winterhalbjahr 7219, 1907 im
Winterhalb=
jahr 7773, 1908 im Winterhalbjahr 8879, 1909 im
Winter=
halbjahr 10 263. Die Ausſichten müſſen um ſo trüber für
den jungen Arzt werden, weil die Bevölkerungsziffer in
Deutſchland bekanntlich relativ abnimmt. Die
Geburts=
ziffer wird immer niedriger und die Sterblichkeitsziffer
immer geringer.
* Berlin, 21. Febr. Im Reichstage waren
Präſi=
dentenſtuhl und Präſidentenglocke umflort. In der
Hof=
loge befanden ſich die Angehörigen des verſtorbenen
Reichstagspräſidenten, am Bundesratstiſch faſt ſämtliche
Staatsſekretäre und Miniſter. Vizepräſident Dr. Spahn
eröffnete die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. ohne
Glocken=
zeichen. Alle Anweſenden erhoben ſich von ihren Sitzen,
auch die Tribünenbeſucher. Der Vizepräſident hielt
fol=
gende Rede: Ich habe dem Hauſe eine traurige
Mit=
teilung zu machen. Mit Hangen und Bangen ſind wir
den kurzen Nachrichten gefolgt, die über das Befinden
un=
ſeres verehrten Präſidenten zu uns kamen. Udo
Graf zu Stolberg=Wernigerode, der von
allen hochverehrte Präſident, lebt nicht mehr. Der Herr
über Leben und Tod hat am Samstag abend 6 Uhr ſeinem
Wirken ein Ende geſetzt. Zum erſten Male hat der Tod
den Präſidenten des hohen Hauſes mitten aus ſeiner
Tä=
tigkeit herausgeriſſen. Auf den Schlachtfeldern Böhmens
und Frankreichs hat der Entſchlafene in blutigem Ringen
des deutſchen Volkes und des neuen Reiches Herrlichkeit
miterſtritten. Bei Königgrätz wurde er ſchwer verwundet.
Dem Wohle des Reiches hat er die Fülle ſeiner Kraft im
öffentlichen Leben, wie im Verwaltungsdienſte Zeit ſeines
Lebens mit gleicher Begeiſterung gewidmet. Im
Reichs=
tage vertrat er zuletzt den Wahlkreis Oletzko=Lyck=
Johan=
nisburg. In der faſt dreißigjährigen Zugehörigkeit zu
unſerem Hauſe haben wir in gemeinſamer Arbeit für die
Aufgaben des Reiches die edelmänniſche Geſinnung, die
Unerſchrockenheit des Verſtorbenen ſchätzen gelernt.
Sei=
ner Perſönlichkeit wurde der Reichstag durch die Wahl
zum Präſidenten gerecht und hat ihm damit den Tribut
der Anerkennung gezollt. Sein Amt hat er, ſeinem
Ge=
löbnis getreu, mit Liebenswürdigkeit, Unparteilichkeit,
Sachkunde und Geſchäftskenntnis verſehen. Unter ſeinem
Präſidium hat der Reichstag Beſchlüſſe gefaßt, die für die
Geſchicke des deutſchen Volkes von weittragender Bedeu
tung ſind. Der Tod hat ihn uns und ſeiner Familie nach
menſchlichem Ermeſſen zu früh entriſſen. Er hat nicht
ein=
mal ſeinen ſiebzigſten Geburtstag erreicht. Doch der Wert
des Menſchenlebens wird nicht durch ſeine Länge beſtimmt,
ſolche Arbeit verdient herrlichen Lohn. Für die Mühe,
Treue und Sorge des Verſtorbenen wird das deutſche Volk
und unſer Haus ihm ein warmes Andenken bewahren.
An dem Verluſt der Gräfin Stolberg und ihrer Familie
nehmen wir tiefgefühlten, innigen Anteil. Unſere
auf=
richtige Teilnahme möge dazu beitragen, ihren Schmerz
zu lindern. Ich bitte um die Ermächtigung, unſere
An=
teilnahme zum Ausdruck zu bringen.
Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Meine
Herren! Der ſchwere Verluſt, den der Reichstag durch den
Tod ſeines Präſidenten erlitten hat, wird von den
ver=
bündeten Regierungen ſchmerzlich mitempfunden. Der
deutſche Kaiſer und der Bundesrat fühlen ſich eins mit
dem Reichstag in der Würdigung der Verdienſte, die ſich
der Verſtorbene um das Wohl des Reiches erworben hat.
Die Pflichten ſeines hohen Amtes waren ihm Inhalt des
Lebens und ihre treue Erfüllung ſichert dem kerndeutſchen
Manne Achtung, Dankbarkeit und Liebe bei allen denen,
die berufen waren, in Gemeinſchaft mit ihm dem
Vater=
land zu dienen.
Vizepräſident Dr. Spahn verlieſt zwei Beileids
telegramme des Prinzregenten Luitpold von Bayern und
des früheren Präſidenten Grafen von Balleſtrem.
Ein=
gegangen ſind noch Telegramme von Frhrn. v. Podewils
namens der, bayeriſchen Regierung, Miniſterpräſident
v. Weizſäcker namens der württembergiſchen Regierung,
Miniſterialdirektor Dr. Nießer für das badiſche
Staats=
miniſterium Staatsminiſter Ewald für die heſſiſche und
Staatsminiſter v. Borries für die ſachſen=altenburgiſche
Regierung, ferner vom Vizepräſidenten Dr. Porſch namens
des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. — Ich ſchlage Ihnen
vor, heute die Sitzung nicht abzuhalten, ſondern vielmehr
unſere Verhandlungen abzubrechen. Ueber weitere
Bei=
leidstelegramme werde ich auf der nächſten Tagesordnung
Kenntnis geben. Ich ſchlage vor, die nächſte Sitzung
Mittwoch, 1 Uhr, mit der für heute vorgeſehenen
Ta=
g-Jordnung abzuhalten.
Schluß 1 Uhr 22 Min.
* Berlin, 21. Febr. Der Senioren konvent
des Reichstages trat heute mittag zu einer
Be=
ſprechung der durch das Hinſcheiden ſeines erſten
Prä=
ſidenten geſchaffenen Lage zuſammen und beſchloß,
heute und morgen die Sitzungen ausfallen zu laſſen,
und zwar ſowohl im Plenum wie in den Kommiſſionen.
Am Mittwoch werden Plenum und Kommiſſionen die
Arbeiten wieder aufnehmen.
Zu den
Bei=
etzungsfeierlichkeiten entſendet der
Reichs=
tag eine Deputation von 20 Mitgliedern, die von den
Fraktionen gewählt werden. Zu der Trauerfeier in
der Dreifaltigkeitskirche werden für die
Reichstags=
mitglieder Plätze reſerviert werden. — Die
Erſatz=
wahl für den erſten Präſidenten iſt auf Dienstag
der nächſten Woche feſtgeſetzt worden.
Vermiſchtes.
— Die ſchon wiederholt erwähnte bedenkliche
Ueber=
füllung des ärztlichen Berufes hat in letzter
Zeit immer noch zugenommen. Die Bemühungen Hugo
Sternfelds, das Königl. bayer. Miniſterium des Innern
möge an die Rektoren der Kgl. Gymnaſien und
Realgym=
naſien eine Inſtruktion ergehen laſſen, daß die Schüler der
Oberklaſſen dieſer Anſtalten angeſichts der jetzigen Kriſe
im ärztlichen Berufe über die Ausſichten desſelben
aufge=
klärt werden, müſſen deshalb voll gebilligt werden. Sehr
intereſſant iſt die Sternfelds Ausführungen im Bayer.
Aerztl. Korreſpondenzblatt 1909, Nr. 22 beigegebene
Sta=
tiſtik über die abſolute und relative Zunahme der Aerzte.
Deutſchland hatte 1885 bei 45,5 Millionen Einwohnern
15 783 Aerzte, alſo auf 100 Quadratkilometer 2,92 Aerzte;
1895 bei 49,5 Millionen Einwohnern 23099 Aerzte, alſo
auf 100 Quadratkilometer 4,17 Aerzte, 1905 bei 60
Millio=
nen Einwohnern 31041 Aerzte, alſo auf 100 Quadratkilo=
Literariſches.
Deutſche Rangliſte, umfaſſend das
ge=
ſamte aktive Offizierkorps der deutſchen Armee und
Marine und ſeinen Nachwuchs nach dem Stande vom
26. November 1909. Verlag von Gerhard
Stal=
ling, Oldenburg i. Gr. Preis in ſtarkem
Karton=
umſchlag 2,75 Mk., in Leinenband 3,50 Mk. — Ihren
älteren zwei Schweſtern folgt die dritte Ausgabe der
„Deutſchen Rangliſte‟. Unverkennbar iſt die große
Aehnlichkeit der Geſchwiſter; unverkennbar aber auch
die Tatſache, je jünger, deſto ſtattlicher macht ſich der
Nachwuchs, deſto inhaltvoller ſeine Ausbildung. Konnte
die erſte Ausgabe von 1907 noch auf 292 Seiten alles
zuſammenfaſſen, was ſie über die Offizierbeſetzung des
Deutſchen Reichsheeres zu bringen hatte, ſo bedurfte
die Ausgabe von 1909 bei ſonſt gleicher drucktechniſcher
Anordnung 560 Seiten! Nicht nur, daß ſie in dem
Inhalt der nur dem Landheer gewidmeten
Vorgänge=
rinnen manche Lücken entdeckt hatte, wußte ſie auch
unſere Wehrkraft zu Waſſer mit gleichem Intereſſe zu
umfaſſen. Das außerordentliche Wohlwollen, mit dem
die beiden Erſtausgaben aufgenommen worden ſind, und
das Bewußtſein, das Beſte an die befriedigende
Aus=
geſtaltung der Neuausgabe geſetzt zu haben, laſſen
be=
ſtimmt hoffen, daß über etwaigen kleinen Fehlern nicht
die großen Vorzüge dieſes nationalen Werkes
über=
ſehen werden.
— Ludwig Curt: „Im Lande der Jugend”.
Amerikaniſche Eindrücke. (Berlin W. 9, Verlag
Har=
monie 1909, broſch. 2,50 Mk., geb. 4 Mk.) Gedichte aus
dem praktiſchen, realen, ſcheinbar ſo völlig poeſieloſen
Amerika bietet der Verfaſſer in dieſem Bändchen dar.
Und doch! Welch eine unermeßliche Fülle dichteriſcher
Vorwürfe ſchließt es ein. Raſtlos drängendes Leben
der Gegenwart, Erhabenheit der Natur, Wunder der
Technit und Siegerwille des Menſchen zwingen den
Verfaſſer in ihren Bann, und ſo erwuchs ein Buch, aus
deſſen ſtürmiſchen, ſtarken Verſen man den wild
pul=
ſierenden Herzſchlag aller Zeit zu hören vermeint und
die uns die Jugend, die Kraft und Kühnheit dieſes
Volkes in greifbare Nähe rücken.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Offenbach, 21. Febr. Das Koſtümfeſt der
Tech=
niſchen Lehranſtalten hat eine Geſamteinnahme von
37000 Mark erzielt, ſodaß nach Abzug der Koſten ein
Ueberſchuß von zirka 22 000 Mk. verbleibt.
* Berlin, 21. Febr. Zum Nachfolger des Grafen
Tattenbach als deutſcher Botſchafter in Madrid iſt
der Geſandte in Liſſabon, Prinz Max zu Ratibor
und Corvey, auserſehen.
* Mannheim, 21. Febr. Der „Mannheimer
Ge=
nerglanzeiger” meldet: Heute morgen wurde die 26
Jahre alte, ledige Gutsbeſitzerin Eliſe Treiber, die
auf dem Grenzhof bei Schwetzingen das Gut ihrer
ver=
ſtorbenen Eltern bewohnte, mit einer Schußwunde tot
im Bett aufgefunden. Die junge Dame — eine
Millionärin — hatte den größten Teil des
umfang=
reichen Geländes verpachtet und bewohnte das Gut in
Geſellſchaft einer Haushälterin und einer kleinen
Dienerſchaft. Geſtern weilte die Dame noch in
Schwetzingen. Das Motiv der Tat iſt unbekannt.
* Bremen, 21. Febr. Am Samstag abend iſt auf
der Unterweſer bei Blumental ein Fährboot von einem
Hamburger Schleppdampfer überrannt worden.
Während
Sämtliche acht Inſaſſen fielen ins Waſſer.
drei von denſelben gerettet ſind, ſind die übrigen fünf,
drei Schiffsbaulehrlinge, ein Sattler aus Bremen und
der Führer des Bootes, ertrunken.
* Königsberg, 21. Febr. Die Beiſetzung des
verſtorbenen Reichstagspräſidenten in
Dönhofſtädt erfolgt Donnerstag nachmittag 1 Uhr.
* Wien, 21. Febr. Der Miniſter des Aeußern
Graf Aehreuthal, iſt heute früh nach Berlin
abgereiſt
* Stamſund (Loſoten), 21. Febr. Ein furchtbarer
Schneeſturm ſchleuderte in den Schären liegende
Schifferboote ins Meer; bis jetzt ſind vier Fiſcherboote
und fünf Leichen ans Land geworfen worden. Man
befürchtet weitere Unglücksfälle.
* Nyſted (Laaland), 21. Febr. Der deutſche
Ballon „Bitterfeld” iſt geſtern abend um 8 Uhr
bei dem Dorfe Tokkerup glatt gelandet. Er war
geſtern morgen in Bitterfeld um 8 Uhr morgens mit
vier Inſaſſen anfgeſtiegen. Er ſetzte am Nachmittag in
Mecklenburg einen Paſſagier ab und war dann
nach Norden geflogen.
* Athen, 21. Febr. Während Prinz Nikolaus
heute hier erwartet wird, hat der Kronprinz ſeine
Weiterreiſe in Brindiſi unterbrochen. An amtlicher
Stelle wird erklärt, daß die Unterbrechung der Reiſe
des Kronprinzen keineswegs als beunruhigendes
Symptom anfzufaſſen ſei. Die Lage ſei normal und
es werde ſich unzweifelhaft eine Mehrheit für die
Ein=
beruſung der Nationalverſammlung zum Zwecke der
Verfaſſungsänderung finden.
* Saloniki, 21. Febr. Hier verlautet, daß der
ehe=
malige Sultan mit dem Harem wegen
Verſchlim=
merung ſeines Zuſtandes heute früh nach
Konſtan=
tinopel gebracht worden iſt.
* Saloniki, 21. Febr. Nicht Abdul Hamid ſelbſt.
ſondern ſeine beiden Söhne und ein großer Teil ſeines
Harems wurden unter Beobachtung größter
Heim=
lichkeit nach Konſtantinopel gebracht. Der Zuſtand
Abdul Hamids iſt ernſt.
* Kairo, 21. Febr. Der Miniſterpräſident Butros
Paſchaerlag heute morgen ſeinen Verletzungen.
* Philadelphia, 21. Febr. Die Ausſtändigen
unter den Straßenbahnangeſtellten zerſtörten im
ganzen 297 Wagen. Der Bürgermeiſter erließ eine
Ver=
ordnung gegen die Erneuerung der Unruhen.
Drei=
auſend Polizeibeamte wurden für die
Aufrechterhalt=
ung der Ordnung eingeſtellt,
Die allgemeine Teuerung macht der Hausfrau
fort=
geſetzt ſchwere Sorgen. Immer mehr kommt ſie
deshalb zur Erkenntnis, daß die Maggi=Erzeugniſſe,
deren Preiſe ſtets die gleichen geblieben ſind, eine
un=
gemeine Bedeutung haben. Eine vorzügliche Suppe iſt
mit Maggi’s Suppen zu billigem Preiſe raſch
herzu=
ſtellen. Und dabei faſt gar keine Arbeit und keinerlei
Zutaten; ſie werden nur mit Waſſer gekocht. — Maggi’s
Bouillonwürfel aber ſind, zumal bei plötzlich eintretendem
kalten Wetter, von beſonderer Wichtigkeit. Denn eine
Taſſe guter Bouillon erwärmt und erfriſcht den Körper. —
Nicht zu vergeſſen ſchließlich iſt Maggi’s Würze als
ein altbewährtes Mittel, um Fleiſchſpeiſen, ſchwache
Suppen, Saucen, Gemüſe uſw. ganz hervorragend zu
verfeinern und bekömmlicher zu machen.
(K4043,18
Hegen.
6
dlusten „Steiberkeib.
2715
Was bildete das Hauptthema beim letzten
Kaffeekränzchen.
„Geſtern hattet Ihr wieder Euer Kränzchen” ſprach
mich mein Mann an. Nun, ich möchte einmal als
Fliege oder irgend ein Käferchen ganz leiſe und
un=
bemerkt in Eure Geſeliſchaft kommen, um Euren
Kaffee=
klatſch mit anzuhören. Da wird die Frau Nachbarin
auf die Hechel geſetzt, über den böſen Mann geſchimpft,
der nicht zu jedem Wunſche bereitwillig Ja ſagt, die
verſchiedenen wahren und unwahren Stadtneuigkeiten
ausgekramt . . . „Aber” ſo fiel ich ihm entrüſtet in die
Rede, „das verbitte ich mir im Namen meiner Freundinnen.
Wir ſind keine Klatſch=Frau=Baſen.” Was war doch
geſtern das Hauptthema unſeres Geſprächs? „Ja
frei=
lich, wir ſprachen über die Wäſche und die verſchiedenen
Waſchverfahren. Da war Frau Doktor N. des Lobes voll
über ein neues Waſchpulver, genannt: Minlos’ſches
Waſchpulver”.
Sie nannte es ein vorzügliches
Waſchmittel, welches das Waſchverfahren ſehr
verein=
facht und verbeſſert. Ich verhielt mich anfangs
miß=
trauiſch und ablehnend. (Du weißt ja, ich bin ſehr
konſervativer Geſinnung.) Da führte ſie Zeugniſſe an
von ſeiten großer Häuſer, Gutachten von bedeutenden
Autoritäten, ſowie Erfahrungstatſachen vieler
Haus=
frauen und betonte insbeſondere, daß die Wäſche nicht
im Geringſten leidet, ſie weder dünn noch mürbe, noch
durch das Liegen gelb, daß ſie vielmehr blendend weiß wird
und geruchlos bleibt. Da war ich beſiegt. Ich verſprach
bei der nächſten großen Wäſche dieſes neue Waſchmittel
zu benutzen. Die Gebrauchsanweiſung ſteht klar und
deutlich auf jedem Pakete gedruckt. Das ausgezeichnete
Fabrikat ſtammt aus der Fabrik von L. Minlos u. Co.,
Köln=Ehrenfeld. Es iſt in allen Kolonial=, Drogen= und
Seifenhandlungen zu haben. Liebe Hausfrau, mache
hiermit mal einen Verſuch, das Weitere ergibt ſich von
elbſt. „An dem Alten ſoll man halten, wenn’s bewährt
iſt, doch des Neuen auch ſich freuen, wenn’s des
(4053ff
wert iſt”
Familiennachrichten.
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Reparieren
A ZimMERMANN
DARMSTADT
8. Marienplatz 9.
Unterfertigte Sängerſchaft erfüllt hiermit
die traurige Pflicht, ihre lieben A. H. A. H.,
E. A. H. E. A. H. und Bundesbrüdern von
dem unerwarteten Ableben ihres lieben A. H. h. c.
Gerichtsaſſeſſor
4
3
aul Stamm
Leutnant der Reſerve
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
(4056
Die Sängerschaft i. W. C. C. „Ascania‟.
J. A.: H. Siegel X.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder besonderen Anzeige.)
Heute verschied sanft nach langem Leiden meine liebe Schwester
EiiieVon Grehan
geb. Kunze
Witwe des Kreisrats Ludwig von Grolman
Um stille Teilnahme bittet
E. Kunze.
Darmstadt, 21. Februar 1910.
Die Einäscherung erfolgt in der Stille in Mainz.
Nummer 44.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 16. ds. Mts. verſchied in S. Criſtöbal
(México), fern der Heimat, unſer getreuer,
inniggeliebter Sohn, Bruder und Schwager
Herr
Emil Backes
im nicht vollendeten 34. Lebensjahre infolge
eines Gehirnſchlags.
(*4213
Um ſtilles Beileid bitten
im Namen der tieftrauernden Familie:
Franz Backes u. Frau,
Elise, geb. Brenner.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit Sonntag früh: Ueber
Schottland lagert eine kräftige Zyklone, die auf ihrer
Oſtſeite über Nacht auffriſchenden Süd und ſtrichweiſe
geringen Regen gebracht hat. Die
Morgentempera=
turen liegen zwiſchen 6 und 8 Grad, am geſtrigen
Nachmittage wurden 10 und mehr Grad beobachtet. —
Das nordweſtliche Tiefdruckgebiet dringt oſtwärts vor
und bringt neuerdings Regenfälle und langſam
Ab=
kühlung.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, 22. Febr.:
Regenfälle, im Gebirge Schnee, ſtarker Weſt, kühler.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 23. Februar.
Hofreite=Verſteigerung des Herm. Geyer (
Sand=
bergſtraße) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr in der
„Ludwigshalle‟
Brennholz=Verſteigerung um ½9 Uhr bei Wirt
Strohmenger (Heiliges Kreuz).
Kunſtverein. Täglich geöffnet von 11—1 Uhr,
Sonntags von 10—1 Uhr, Mittwochs von 2—4 Uhr.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 6 Uhr: „Die Walküre”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Chopin=Abend von Eduard Risler um 8 Uhr im
Hotel „Zur Traube‟.
Vortrag von Maler Oſtermeyer um 8½ Uhr im Saale
der Vereinigten Geſellſchaft.
Gaſtwirte=Verſammlung um 4 Uhr in der „Krone”.
Konzert um 5 Uhr im „Kölniſchen Hof”
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Südtirol).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldarſtek; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.—
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Sckateren
aller Damen-
und
Herren-Stoffe
(133a)
Frau B. Bietsch
18 Ernst-Ludwigstrasse 18.
Sonnonkaltenr.,
Hoch- und Flachplisse
Gaufrieren, Auszacken
Geehrter Herr Apotheker!
Nächſt Gott danke ich Ihnen für
die gute Rino=Salbe, die ſich an meinen
Händen, ſeit 4 Jahren naſſe, freſſende
Flechte, gut bewährt hat.
Indem ich Ihnen nochmals meinen
herzlichſten Dank entgegenbringe,
be=
grüße ich Sie
hochachtungsvoll
Wwe. H.
Bismark, 1./11. 1905.
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Medungerſtr. 35 patl.
und nicht wie im neuen Adreßbuch
als Druckfehler angegeben:
Riedeſel=
ſtraße 39, Telephon 1215.
(761a
Kurſe vom 21. Februar 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
Bf. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,80
3½ Deutſche Reichsanl. . 83,90
84,90
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,90
3½ do. Conſols . . . . 93,90
84,90
do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 102,00
94, 10
do.
3½
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 102,10
93,30
do.
3½
83,90
do.
3.
4 Hamburger Staatsanl. 101,70
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,50
3½
do.
93,00
3½
3
81,80
do.
3 Sächſiſche Rente . . . 84,70
31
Württemberger v. 1907 101,70
93,40
do.
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 101,30
1¾ Griechen v. 1887 . . 47,00
3¾ Italiener Rente . . .
4½ Oeſterr. Silberrente . 99,20
do. Goldrente . . 100,30
4
do. einheitl. Rente 95,20
3 Portug. unif. Serie I
do. unif. Ser. III —
3 do.
Spezial .
5 Rumänier v. 1903 . . 102,20
v. 1890 . . 94,90
do.
4
do.
v. 1905 . . 92,10
4 Ruſſen v. 1880 . . . . 91,80
In Proz.
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 91,50
do. v. 1905 . . . . 100,00
93,80
½ Schweden . . . . .
4 Serbier amort. v. 1895 84,50
4 Türk. Admin. v. 1903 88,20
do. unifiz. v. 1903 94,70
4
4 Ungar. Goldrente . . 95,80
do. Staatsrente . 93,10
4
Argentinier . . . . . . 101,00
5
91,70
do.
4
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,90
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,90
100,00
do.
2,
4½ Japaner
..,
Innere Mexikaner . . 101,90
do.
Gold=Mexikan. v. 1904 96,20
5 Gold=Mexikaner . . . 102,90
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt . . . . . . . . 137,10
4 Nordd. Lloyd . . . . 105,40
Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 122,25
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
Baltimore & Ohio . . 115,25
4 Gotthardbahn . . . .
In Proz.
Zf.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 162,10
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 22,60
4 Pennſylvania R. R. 133,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 194,00
Werger=Brauerei . . . . 82,00
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 435,20
Fabrik Griesheim . . . . 265,10
Farbwerk Höchſt . . . . . 450,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 330,00
Lahmeyer . . . . . . . . . 107,30
Schuckert . . . . . . . . . 135,10
Siemens & Halske . . . 238,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 379,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 244,60
Gelſenkirchen . . . . . . . 216,00
.205,10
Harpener . . . . . . .
Phönix, Vergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 219,00
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 91,00
Pfälzer Prt. . . . . . 101,00
½
93,80
do.
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,50
do. ſteuerfrei . 99,40
5 Oeſterr. Staatsbahn.
do.
99,50
alte
do.
5 Oeſterr. Südbahn . . 103,00
do.
2
do.
58,90
10
Raab=Oedenburger . . 77,00
4 Ruſſ. Südweſt.. .
4 Kronpr. Rudolfbahn . —
Zf.
247
In Proz
71, Livorneſer . . . . . . 76,20
4 Miſſouri=Pacific . . . 82,20
Bagdadbahn Mk. 408 87,20
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 102,70
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 180,10
4 Darmſtädter Bank . . 137,00
1 Deutſche Bank . . . . 257,50
4 Deutſche Vereinsbank 129,50
4 Diskonto=Geſellſchaft . 196,00
Dresdner Bank . . . . 165,70
4 Mitteldeut. Kreditbk. 120,60
4 Nationalbk. f. Deutſchl. 129,00
Pfälzer Bank . . . . . 101,40
4 Reichsbank . . . . . . 149,70
4 Rhein. Kredit=Bank 136,90
4 Wiener Bank=Verein 141,30
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
92,80
do. S. 19. . .
3½
,
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
Hamb.=Hypoth.=Bank 101,00
91,50
do.
3½
Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
92,60
do.
3),
Meining. Hyp.=Bank 101,00
3½
do.
91,70
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,20
3½
do. (unk. 1914) 92,00
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,40
3½
do,
93,60
Inproz.
Jf.
Städte=
Obligationen
Darmſtadt . . . . . . 101,00
3½ do.
92.00
4 Frankfurt . . . . . . . 101,25
3½ do.
95,50
4 Gießen . . . . . . . . 101,00
3½ do.
Heidelberg . . . . . . 100,50
3½ do.
4 Karlsruhe . . . . . . 101,20
3½ do.
92,00
4 Magdeburg . . . . . .
3½ do.
Mainz . . . . . . . . 101,00
3½ do.
92,00
Mannheim . . . . . . 101,40
½ do.
München . . . . . . . 101,80
2
3½ Nauheim
92,00
Nürnberg . . . . . . . 101,80
3½ do.
-
4 Offenbach . . . . . . .
3½ do.
92,50
Wiesbaden . . . . . . 101,40
3½
do.
Worms . . . . . . . . —
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . —
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 159,60
3½ Cöln=Mindner „ 100 137,10
Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. „ 100
In Proz.
Zf.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe. . . . . . . . 137,25
Oeſterr. 1860er Loſe 174,50
Oldenburger . . .
2½ Raab=Grazer fl. 150 113,90
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger Tlr.
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
Oeſterreicher v. 1864
do. v. 1858
Ungar. Staats
Venediger
F
Türkiſche
„
Fs.
S.
Fs.
fl.
10 35,40
20 215,50
15
45
7
100 —
100 —
100 —
30 —
400 178,20
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns . . . . 20,40
20 Franks=Stücke . . . . 16,26
Oeſterr. 20=Kronen . . . . 16,90
Amerikaniſche Noten . . . 4,25½
Engliſche Noten . . . . .25,44½
Franzöſiſche Noten . . . .
Holländiſche Noten . . . .
Italieniſche Noten . . ..
Oeſterr.=Ungariſche Noten
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . .
Reichsbank=Diskonto . .
Reichsbank=Lombard Zsf.
81,35
168,60
80,80
81,15
%
5%
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Nummer 44.
SoezialMaßabtellung
In aparten Farbensortimenten
neueste Herrenstoffe, erste
deutsche und englische
Fabri-
kate sind in besonders grosser
Auswahl eingetroffen
0 0 00 0 0 000 % O O
Anfertigung nach Maß in
vor-
nehmster Ausführung. Volle
Garantie fürmultergültige
Paß-
form nach den neuesten
Er-
rungenschaften der modernen
Herrenschneiderei
V
V Schwab
(Muster bereitwilligst zu Diensten.)
See
Freiſinniger Verein Darmſtadt.
Nationalliberaler Verem.
Mittwoch, den 23. Februar, abends 8½ Uhr,
im „Fürſtenſaal‟, Grafenſtraße:
Verrenn. Vers
N
Mitglieder=Verſammlung.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes.
2. Wahl der Ausſchuß=Mitglieder.
3. Vorbeſprechung der Stadtverordnetenwahlen.
4. Referat der Herren Stadtverordneten Henrich und Saeng
über die Erhöhung der Gemeindeumlagen der Stadt
Darmſtadt.
Der Vorstand:
Gallus, Juſtizrat.
Freiſinniger Wahlkreisverein
Barmſtadt-Groß-Gerau.
Sonntag, den 27. Februar, nachmittags 2½ Uhr,
im „Fürſtenſaalee in Darmſtadt:
litglieder=Verſammlung.
Tagesordnung:
1. Wahl der Delegierten zu den Parteitagen in Berlin am
5. und 6. März.
2. Vorbeſprechung über Landtags= und Reichstagswahl=
Kandidaturen.
Zur Tennahme berechtigt ſind ſämtliche Mitglieder der
Orts=
vereine im Wahllreiſe Darmſtadt-Groß=Gerau, ſowie die
Vertrauens=
männer und die Einzelmitglieder des Wahlkreisvereins.
Der Vorstand:
Samstag, den 26. Februar 1910, abends ½9 Uhr,
im Saale des Schützenhofes, Hügelstrasse.
Tages=Ordnung:
Vortrag
des Reichstagsabgeord., Landgerichtsdirektors Dr. Heinze, Dresden
über die politische Lage im Reich,
Zu dieſer Verſammlung ſind alle Wähler freundlichſt eingeladen. (4014ids
Der Vorſtand des nationalliberalen Vereins.
Verein für Verbreitung von Volksbildung.
Samstag, den 26. und Montag, den 28. Februar 1910,
abends 8¼4 Uhr,
in der Technischen Hochschule, Saal 326 (4010is
zwei Vorträge über Baukunst
aus der Zeit der karoling. und der ſächſiſchen Kaiſer
9
von Herrn Reg.=Baumeiſter K. Zeller, Charlottenburg.
Die Vorträge ſind zugänglich für jedermann. Eintrittskarten beide Vorträge zu
40 Pfg. im Verkehrsbnreau, bei Mylius, Heerdweg 2, und an der Abendkaſſe.
Vort
4030)
Gallus, Juſtizrat.
des Herrn Professor Dr. R. Kautzsch am Donnerstag, den 24. Februar, abends
8 Uhr im Saale der Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe, Neckarſtraße 3, über:
naah
„Der Holzscanitt und seine Lage in der Gegenwart
5
unter Vorführung von Lichtbilder
verbunden mit einer Ausſtellung von Materialgruppen.
Hierzu beehren wir uns die Mitglieder des Landes=Gewerhevereins, ſowie Kunſt=
(4057id
gewerbetreihende und Kunſttreunse ergebenſt cinzuladen.
Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe.
Noack.
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
2 4t.
Dienstag, 22. Februar.
1910.
Aushamme Angeber
nur gültig bis Anfang März 1910
Während der Wintermonate laſſe in großen
Partien anfertigen:
Schlafzimmer
italienisch Nussbaum mit
Fries=
ſchnitzerei, innen eichen, beſtehend aus
1 Schrank, 2türig, mit Kriſt all=Facetteglas
135 cm breit,
2 Bettſtellen, 100/200 cm i. l.
1 Waſchkommode, 115 cm breit, mit
Mar=
morrückwand und Spiegelaufſatz,
2 Nachtſchränke mit Marmor,
2 Stühle und 1 Handtuchſtänder
zum Ausnahmepreis
von Mk. 460.-
L983,38)
Die Muſter, neueſte aparte Modelle, ſtehen
bei mir fertig am Lager und bitte um deren
gefl. unverbindliche Beſichtigung.
Für erſtklaſſige Arbeit, la Material und
meiſterhafte Durcharbeitung eines jeden
Stückes übernehme weitgehendſte Garantie.
In Anbetracht des konkurrenzlos billigen
Preiſes ſollte niemand verſäumen, von
dieſem Ausnahmeangebot Gebrauch zu
machen. Die Zimmer können bis zum
Abruf unentgeltlich bei mir lagern.
jeorg Schmit
Möbel und Dekorationen
Darmstadt, Schlossgraben 13a
Telefon 891
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Die Aebelfrau.
Roman von Anny Wothe.
(Nachdruck verboten.)
Mit ſchweren Schritten ging Undine aus dem
Zimmer.
Nun war er da, der Mann, an den ſie gefeſſelt war,
dem ſie nichts war und nichts ſein durfte, und der doch
geſetzliche Gewalt über ſie hatte. Nein, nicht mehr.
Jetzt hielt ſie das Heſt in Händen. Mit Genugtuung
fühlie ſie die Kapfel an ihrem Halſe.
Er würde natürlich leugnen wollen, wenn ſie ihm
die Anklage ins Geſicht ſchlenderte.
Wie erbärmlich das war! Dann aber würde ſie
ihm Lutz’ Vrief vor Augen halten, und ſie würde ihn
zuſammenbrechen ſehen unter der Anklage, die ſie auf
ewig voneinder ſchied.
Wie wilde Siegesfrende kam es plötzlich über
Undine.
Stolz aufgerichtet trat ſie über die Schwelle ihres
Zimmers, in dem Reimar am Schreibtiſch ſtand, wie das
erſtemal, Lutz’ Bild in der Hand, das er nachdenklich
be=
trachtete.
Stell’ das Bild fort, gebot Undine ihm von der Tür
her aufgeregt. Was ſoll die Komödie?
Erſtaunt maß Reimar mit finſteren Blicken ſeine junge
Frau, indem er vorſichtig das Bild aus der Hand ſtellte.
Ich muß geſtehen, daß Du mir ein etwas ſeltſames
Willkommen nach monatelanger Abweſenheit zuteil
wer=
den läßt. Wenn ich auch in dieſer Hinſicht nicht von Dir
verwöhnt bin, ſo hatte ich dennoch erwartet, da Du es
warſt, die meine Rückkehr wünſchte, wenigſtens von einem
Mitglied meiner Familie empfangen zu werden.
Du trittſt in ein Haus des Todes, bemerkte Undine
froſtig.
Sein zorniges Geſicht wurde milder.
Ich habe mit Bedauern gehört, bemerkte er kurz, daß
Deine Großmutter einen Unfall erlitten hat. Doch iſt das
ſicher nicht der Grund, der meine Heimkehr veranlaßte.
Nein, ich bat Dich, zu kommen, damit Du Dich von
einer Anklage reinigen ſollſt, die mir ſeit Monaten alle
Luſt zum Leben nimmt und die leider Fridrun veranlaſſen
wird, auch öffentlich eine Anklage gegen Dich zu erheben.
Was ſoll das? fragte Graf Reimar herriſch. Drück'
Dich, bitte, deutlicher aus. Ich verſtehe kein Wort von der
ganzen Sache. Wer klagt mich an.
Ein Toter, entgegnete Undine feierlich.
Graf Reimar lachte höhniſch auf, aber es war der
jungen Frau, als klinge dieſes Lachen unfrei.
Undine ſtand, die ſchlanke Geſtalt ein wenig geneigt,
in dem matten Lichtſchein der roten Lampe, der mit
fun=
kelndem Glanze auf ihrem Rothaar lag. Sie verſchränkte
die zitternden Hände auf ihrer Bruſt.
Willſt Du gefälligſt Deine myſtiſchen Andeutungen
etwas erhellen und mir klipp und klar ſagen, was Du
eigentlich von mir willſt? fragte Graf Reimar kurz.
Wie brutal er ſein kann, dachte Undine ſchaudernd,
und dabei ſah ſie doch wie in brennender Neugier in ſein
braunes Geſicht, das ihr ſo ſeltſam verändert ſchien.
Ich habe die Beweiſe in Händen, daß Du Schuld haſt
an dem Tode meines einzigen Bruders, des
Majorats=
erben vom Gorlingshof und Südegaarde.
Neinns Geſcht unde ſeihentaß, einen
Angen=
blick ſah er ſtarr in Undines kaltblickende Augen, dann
deckte er beide Hände über ſein Geſicht.
Undine zitterte heftig. So ſprach die Schuld. Was
hatte ſie denn gedacht, gehofft? Hatte ſie erwartet, daß er
mit einem einzigen Fauſtſchlag ſeine Widerſacher zu Boden
zwang? Das ganze Zimmer drehte ſich mit ihr im Kreiſe.
Was haſt Du darauf zu erwidern? fragte ſie hart.
Iſt es wahr, was Lutz’ letzter Brief an Fridrun kündet?
An Fridrun?
Ein hohnvolles Lachen brach von Reimars Lippen
und ein Zug unſagbarer Verachtung flog über ſein Geſicht.
Dann ober hob er ſtolz den dunklen Kopf in die Höhe und
ſeine Augen flammten gebieteriſch Undine entgegen.
Und wenn es ſo iſt, wie Dein Bruder an Fridrun
be=
richtet haben ſoll? Wenn ich es wirklich war, der ihm die
Waffe in die Hand zwang?
Undine ſchrie entſetzt auf.
Du, kam es mühſam von ihren zitternden Lippen, Du
— daß Du es gewagt haſt, mich zum Weibe zu nehmen,
Du haſt den Mut, mir ins Auge zu ſehen, wo Du meinen
heißgeliebten Bruder zwangſt, die Mordwaffe gegen ſich
zu richten? O, ich weiß, daß man Dir nichts anhaben
kann, fuhr ſie, ihm noch einen Schritt näher tretend, erregt
fort, als Selbſtmord zur Ausführung kam, kommen mußte,
damit der Weg für Dich frei würde zu dem Majorat, das
Dir ſonſt verloren war.
Undine!
Es klang faſt wie ein Schrei von den blaſſen Lippen
des Mannes, und es war, als wollte die erhobene Fauſt
ſchwer, wie zum Schlage, auf den Tiſch niederſauſen, auf
den ſie ſich jetzt mühſam ſtützte.
Seite 10,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
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Wie er litt. Eine grauſame, wollüſtige Schadenfreude
glomm in Undines Herzen auf. Einmal wenigſtens konnte
ſie ihm ihre ganze Verachtung zeigen, einmal wenigſtens
ihn klein zu ihren Füßen ſehen, ihn, der ſie ſtets ſo
grau=
ſam, ſo grenzenlos gequält.
Du glaubſt das alles? fragte Reimar, ſeine ganze
Selbſtbeherrſchung aufbietend, mit einem ſeltſam
forſchen=
den Blick auf ſeine Frau, die unter dieſem Blick bis in
das innerſte Herz hinein erſchauerte.
Glauben? Habe ich nicht die Beweiſe? Haſt Du nicht
ſelbſt ſoeben zugeſtanden, daß Du Lutz die Mordwaffe in
die Hand gedrückt? Fridrun hat ſchon einen Rechtsanwalt
beauftragt, ihre Rechte gegen Dich geltend zu machen, und
nur Ebbo Klas, der mir den Beweis, Lutz’ letzten Brief,
anvertraute, haben wir es zu danken, daß dieſer
Familien=
ſkandal noch kein öffentlicher geworden iſt, da Ebbo Klas
Fridrun veranlaßte, bis nach Rückkehr von ihrer Reiſe mit
der Anſtrengung dieſes ſchmachvollen Prozeſſes zu warten.
Wirklich ſehr gütig und ſehr rückſichtsvoll, lachte
Rei=
mar gequält auf, die Augen noch immer ſtarr auf Undine
gerichtet.
Und was meinſt Du nun, daß ich tun ſoll, um dieſen
Familienſkandal nach außen hin zu verhindern?
Undine atmete hoch auf. Jetzt endlich war es ſo weit.
Jetzt konnte ſie ihre Forderung ſtellen.
Eine Schwäche überkam ſie. Was hatte ſie denn
eigentlich innerlich gehofft? Hatte ſie auf ein Wunder
ge=
wartet? Und nun trat ihr hier die nüchternſte
Wirklich=
keit entgegen.
Ich erwarte von Dir, von Deiner Ehre, ſprach ſie
lang=
ſam, daß Du Fridrun, ehe es zum Prozeß kommt — den
Familienprozeß, meint Ebbo Klas, würde ſie nach den
Familienbeſtimmungen wohl ohne weiteres gewinnen
die Süterwicher aushſbidiaſ, nachden ch Airdes en,
das Du mir als Hochzeitsgabe boteſt, zurückgegeben habe.
Und Du? fragte=Reimar, ohne den Blick von Undines
zartem Geſicht mit ſeinem wechſelnden Ausdruck zu
wen=
den, und Du, Undine, willſt Du Dich in ein
Abhängig=
keitsverhältnis mir gegenüber begeben, wie es dann Deine
Mittelloſigkeit gebietet?
Sie zuckte, als hätte er ſie geſchlagen, zuſammen.
Ich werde meinen eigenen Weg gehen. Du wirſt doch
wohl im Ernſt nicht glauben, daß ich das Brot des
Man=
nes eſſen werde, der meinen Bruder in den Tod getrieben
hat? Die Trennung unſerer Ehe iſt unerläßlich und ein
Gebot der Ehre für uns beide. Lieber will ich betteln
gehen, als an Deiner Seite leben. Nun weiß ich, warum
Du mir ſo bereitwillig den Gorlingshof überſchrieben; das
böſe Gewiſſen zwang Dich, Dich eines Erbes zu entäußern,
auf dem eine dunkle, ſchwere Schuld lag.”
Nun aber iſt es genug! Ich habe Dich ausreden
laſſen, weil es mir intereſſant war, doch einmal wenigſtens
Deine Geſinnung zu erfahren, die Du ja ſtets ſorgfältig
gegen mich verbargſt. Jetzt aber ſage ich Dir als Dein
Gatte und Herr: Ich verbiete Dir, dieſe lächerlichen
Be=
ſchuldigungen auszuſprechen und noch dazu irgendwelche
Rechtsverhältniſſe daraus abzuleiten. Jawohl, es iſt
wahr, ich habe Deinem Bruder die Piſtole in die
Hand=
gedrückt, aber nicht weil mich nach ſeinem Majorat
ge=
lüſtete, das ich nur als Laſt empfand, ſondern weil er ein
Ehrloſer war!
Halt, Du lügſt! Du willſt ihn ſchmähen! Ich weiß,
daß Lutz leichtſinnig war und daß Papa unſer ganzes
Ver=
mögen für ihn geopfert, aber ehrlos war Lutz nicht!
Mit todblaſſen Lippen und angſtvoll flehenden Augen
hatte ſie es geſagt.
Einen Augenblick war es, als ſchwanke Reimar
un=
ſchlüſſig, dann aber ſah er ihr kalt ins Geſicht.
Du dankſt es mir ſchlecht, daß ich Dich ſchonen wollte,
Dich und Deinen Bruder, der, wie Du weißt, mir einſt ein
lieber und geliebter Freund war. Du zwingſt mich jetzt,
zu reden. Lutz war nicht nur leichtſinnig, er war ein
Ver=
brecher. Nachdem er Deines Vaters ganzes Vermögen
und das Eure am Spieltiſch und mit Weibern verpraßt,
das ihm Dein Vater in unbegreiflicher Schwäche und aus
Furcht, ein Makel käme auf ſeinen Namen, opferte, nahm
Lutz, als Deines Vaters Mittel verſagten, zu Fälſchungen
ſeine Zuflucht.
Das iſt nicht wahr! Du lügſt, um mich zu ſtrafen,
ſtöhnte Undine auf, in die Knie brechend und flehend die
Hände zu ihrem Gatten aufhebend. Sage, daß es nicht
wahr iſt, und ich will Dir auf den Knien danken. Ich
er=
trage es nicht!
Düſter forſchend blickte Reimar auf ſein junges
Weib, das von ihm Hilfe und Rettung erwartete. Es
war ihm, als müßte er ihr die Hände reichen und ſie zu
ſich emporziehen. Aber er rührte ſich nicht. Nein, er
durfte nicht weich werden, jetzt nicht. Dieſen Kelch
mußte ſie bis zur Neige auskoſten, damit es klar würde
zwiſchen ihnen beiden.
Du haſt mich ſchon wiederholt um Aufklärung
ge=
beten über die Lücken, die ſich in den Büchern Deines
Vaters finden, fuhr er, jedes Wort ſchwer betonend,
fort. Dein Vater konnte Lutz’ Schulden nicht mehr
bezahlen, und als ihm die falſchen Wechſel ſeines
Sohnes präſentiert wurden, ſtarb er vor Aufregung
und Verzweiflung. Ein Schlagfluß machte ſeinem
Leben ein Ende.
(Fortſetzung folgt.)
rkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Erhebung des Stempels für Fahrräder pro 1910.
Unter Hinweis auf die nachſtehend abgedruckten §§ 3, 15—27 der Verordnung
vom 6. Mai 1907, den Radfahrverkehr betreffend, ſowie unter Hinweis auf die
gleich=
falls abgedruckten, im Falle einer Verſäumnis platzgreifenden Strafbeſtimmungen wird
hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Erhebung des Stempels für
Fahr=
räder für das Rechnungsjahr 1910, ſowie das Aufkleben und die vorſchriftsmäßige
Entwertung desſelben
von heute ab bis 31. März 1910 an jedem Wochentage.
vormittags von 9 bis 12 Uhr,
bei Großh. Kreisamt Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3, im Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 9,
ſtattfindet.
Wir fordern daher alle Beſitzer von Fahrrädern, die dieſelben auf öffentlichen
Wegen und Plätzen benutzen, auf, die Stempelabgabe während der obenerwähnten
Zeit zu entrichten oder, ſofern die Vorausſetzungen hierzu vorliegen, während derſelben
Zeit(
§ 19 Abſ. 2 der Verordnung) Antrag auf Befreiung von der Abgabe zu ſtellen.
Anſprüche auf Befreiung ſind:
1. für die Stadt Darmſtadt bei dem zuſtändigen Polizei=Revier,
2. für den Landkreis Darmſtadt bei der betreffenden Großherzoglichen
Bürger=
meiſterei
vorzubringen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: von Starck.
(4534a
Verordnung, den Radfahrverkehr betreffend.
Vom 6. Mai 1907, §§ 3. 15—27 der Verordnung.
C. Der Radfahrer.
a) Ausweis über die Perſon des Radfahrers.
§ 3. Wenn ein Fahrrad auf öffentlichen Wegen und Plätzen benutzt werden ſoll,
hat der Beſitzer hiervon dem für ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisamt ſchriftlich oder
mündlich Anzeige zu erſtatten und die in Nr. 58 des Tarifs zum Urkundenſtempelgeſetz
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. März 1907 vorgeſchriebene
Stempelab=
gabe für die Radfahrkarte zu entrichten.
Das Kreisamt erteilt dem Anmeldenden eine auf den Namen des Radfahrers
lautende Radfahrkarte die nach anliegendem Muſter ausgeſtellt wird.
Der Radfahrer hat die Radfahrkarte bei ſich zu führen und auf Verlangen dem
zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
Für Perſonen unter 14 Jahren erfolgt die Ausſtellung auf Antrag des Vaters,
Vormundes oder ſonſtigen Gewalthabers.
Die Radfahrkarte gilt für den Umfang des Deutſchen Reichs.
Radfahrer, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb des Deutſchen Reiches
haben, haben einen anderweiten genügenden Ausweis über ihre Perſon bei ſich zu
führen und auf Verlangen dem zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
E. Vorſchriften über die Stempelabgabe.
§ 15. Die Stempelabgabe für die Jahreskarte (§ 3, Abſ. 1), gültig vom 1. April
bis 31. März des folgenden Jahres, beträgt 5 Mark. Entſteht die Abgabepflicht in
der Zeit zwiſchen 1. Oktober und 31. März des folgenden Jahres, ſo iſt für dieſen
Zeitraum nur die Hälfte dieſes Betrages zu entrichten.
§ 16. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Nummern in
ein Verzeichnis ein, erhebt die in § 15 erwähnte Abgabe und erteilt den Anmeldenden
1. eine Radfahrkarte (§ 3),
2. eine Nummerplatte, die der Nummer des Verzeichniſſes entſpricht.
§ 17. Auf der Rückſeite der Radfahrkarte ſind Stempelmarken im Betrage der
entrichteten Abgabe durch das Kreisamt aufzukleben und zu entwerten.
Bei den von der Stempelabgabe befreiten Perſonen (§ 23) erhalten die
Rad=
fahrkarten auf der Rückſeite den Vermerk „Stempelfrei bis 31. März 19.. .".
§ 18. Die Nummerplatte trägt auf beiden Seiten auf weißem Grund in 6 cm
hoher lateiniſcher Schrift den Anfangsbuchſtaben der Behörde, die die Radfahrkarte
ausgeſtellt hat (für das Kreisamt Dieburg Di) und dahinter in 5 cm hohen Ziffern
die Nummer der Radfahrkarte (§ 16). Die Nummern werden, je nachdem ſie von
einer Behörde der Provinz Starkenburg, Oberheſſen oder Rheinheſſen zugeteilt
worden ſind, in roter, blauer oder grüner Farbe aufgetragen. Bei den für den
Land=
bezirk eines Kreiſes ausgegebenen Nummerplatten iſt der betreffende Buchſtabe in
der Farbe der Nummer, bei den Nummerplatten für den Stadtbezirk eines Kreiſes
dagegen in ſchwarzer Farbe ausgeführt.
Das Fahrrad muß beim Befahren öffentlicher Wege und Plätze mit der
Num=
merplatte verſehen ſein. Letztere, deren Inſchrift ſtets in lesbarem Zuſtande erhalten
rädern unentgeltlich gelieſert. Wer von der Stempelabgabe befreit iſt, hat die Koſten
der Nummerplatte zu erſetzen.
Beſitzer von ſolchen Fahrrädern, die mit Nummerplatten verſehen ſind, dürfen
zur Kontrollierung der Abgabe nicht angehalten werden.
Perſon, auch bei einem Wechſel des
März für das darauffolgende Rechnungsjahr unter Vorlage der Radfahrkarte bei dem
Kreisamt zu entrichten.
Innerhalb der gleichen Friſten haben die Perſonen, die gemäß § 23 Befreiung
von der Abgabepflicht in Anſpruch nehmen, bei dem Kreisamt entſprechenden
An=
trag zu ſtellen.
§ 20. Wer den Beſitz eines anmeldepflichtigen Fahrrades im Laufe eines Jahres
aufgibt oder verliert, hat dies dem Kreisamt ſeines Wohn= oder Aufenthaltsortes
längſtens binnen einer Woche unter Vorzeigung der Karte und Rückgabe der
Num=
merplatte anzuzeigen.
Wer, ohne den Beſitz aufzugeben, das Fahrrad auf öffentlichen Wegen und
Plätzen nicht mehr benutzen will, kann ſich durch Abmelden des Rades unter
Rück=
gabe der Nummerplatte von der weiteren Abgabepflicht befreien.
Die Abmeldung iſt in das nach § 16 zu führende Verzeichnis einzutragen und
dem Abmeldenden auf Verlangen auf der ihm erteilten Karte zu beſcheinigen.
§ 21. Verlegt der Beſitzer eines anmeldepflichtigen Fahrrades ſeinen
Wohn=
oder Aufenthaltsort in einen anderen Kreis, ſo iſt das Rad bei dem Kreisamt, das
die Radfahrkarte ausgeſtellt hat, abzumelden und bei dem für den neuen Wohn= oder
Aufenthaltsort =uLändigen Kreisamt unter Vorlage der Radfahrkarte anzumelden;
das letztere erteilt eine neue Nummerplatte und zieht die bisher geführte
Nummer=
platte behufs Rückgabe an das zuſtändige Kreisamt ein.
§ 22. Es iſt verboten, Nummerplatten eigenmächtig anzufertigen, die Inſchrift
von Nummerplatten eigenmächtig zu ändern und ſolche Nummerplatten zu führen,
die nicht von der zuſtändigen Behörde erteilt ſind.
Der Beſitzer eines mit Nummerplatte verſehenen Fahrrades darf dieſes an
andere Perſonen zur Benutzung auf öffentlichen Wegen und Plätzen nur
vorüber=
gehend überlaſſen.
F. Ausnahmen.
§ 23. Von der Stempelabgabe ſind befreit:
1. Militärperſonen und ſonſtige Perſonen, die in Dienſten des Reiches oder eines
Bundesſtaates, einer Provinz, eines Kreiſes oder einer Gemeinde ſtehen und
Fahrräder überwiegend zur Erledigung der ihnen obliegenden
Dienſt=
geſchäfte benutzen;
2. Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zur
Ar=
beitsſtelle oder zur Ausübung ihres Berufes oder Gewerbes benutzen, ſofern
ihr Einkommen den Betrag von jährlich 1500 Mk. nicht erreicht;
3. Schüler, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zum
Be=
ſuche der in einer anderen Gemeinde oder mindeſtens 2½ Kilometer von der
Wohnung entfernt gelegenen Schule benutzen;
4. Perſonen, die ſich zum Kurgebrauch oder weniger als 30 Tage lang im
Groß=
herzogtum aufhalten;
5. Perſonen, die ein Fahrrad, für das die Stempelabgabe bereits entrichtet iſt,
vorübergehend benützen (§ 22 Abſ. 2).
§ 24. Wird auf Grund des § 23 eine Befreiung von der Stempelabgabe in
An=
ſpruch genommen, ſo iſt vorzulegen:
1. in den Fällen der Ziffer 1 eine Beſcheinigung der vorgeſetzten Dienſtbehörde
dahingehend, daß das Fahrrad überwiegend zu dienſtlichen Zwecken
ver=
wendet wird;
2. in den Fällen der Ziffer 2 der letzte Steuerzettel und eine Beſcheinigung der
Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde über das Vorliegen der weiteren
Voraus=
ſetzung. Bei Bedienſteten genügt hinſichtlich des letzten Punktes eine
Be=
ſcheinigung des Arbeitgebers, die jedoch durch die Bürgermeiſterei oder
Polizei=
behörde beſtätigt ſein muß:
3. in den Fällen der Ziffer 3 eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei oder der
Polizeibehörde oder des Klaſſenlehrers.
Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der Beſchwerde an das
Miniſte=
rium des Innern, das Kreisamt, bei dem die Stempelabgabe zu entrichten ſein würde.
Die Steuerbehörden ſind verpflichtet, den Kreisämtern auf Verlangen jede zur
Entſcheidung erforderliche Auskunft zu geben.
§ 25. Eine Verpflichtung zum Führen einer Nummerplatte und zum
Mitführen einer Radfahrkarte beſteht nicht für die in § 23 Ziffer 1 genannten
Perſonen, wenn:
1. dieſe bei Benutzung des Rades Uniform, Amtskleidung oder ein Amtsabzeichen
tragen, oder
2. das Rad als zu Dienſtzwecken beſtimmt von der vorgeſetzten Behörde kenntlich
gemacht iſt.
§ 26. Ob und inwieweit Ausnahmen von den in Gemäßheit des § 13 ergangenen
Vorſchriften für den dienſtlichen Radfahrverkehr der Beamten der Poſt= und
Tele=
graphenverwaltung und anderer öffentlicher Verwaltungen, ſowie der Gendarmen
zuzulaſſen ſind, beſtimmt das Miniſterium des Innern.
G. Strafbeſtimmungen.
§ 27. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Entrichtung der
Stempelabgabe werden nach dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den
Urkunden=
ſtempel in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. März 1907,
Zuwiderhand=
lungen gegen die übrigen Vorſchriften dieſer Verordnung und gegen die darin
vor=
behaltenen allgemeinen oder beſonderen polizeilichen Anordnungen (§ 13) in
Gemäß=
heit des § 366 Nr. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder
mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
Urkundenſtempelgeſetz.
Artikel 31, Abſ. 1. Die im Art. 14 Nr. 2 bezeichneten Perſonen haben, wenn ſie
den Vorſchriften bezüglich der Verpflichtung zur Entrichtung des Stempels
zuwider=
handeln, unbeſchadet ihrer Haftpflicht für den fehlenden Stempel (Art 14), eine
Geld=
ſtrafe verwirkt, welche dem vierfachen Betrage des hinterzogenen Stempels
gleich=
kommt, mindeſtens aber drei Mark beträgt. Jede zuwiderhandelnde Perſon
trifft die ganze Strafe. Auf Beamte findet dieſe Vorſchrift keine Anwendung.
Abſ. 3. Die Verhängung der Strafe erfolgt nach Maßgabe der Vorſchriftenedes
Geſetzes, die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen
gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle betreffend,
vom 20. September 1890.
Abſ. 4. Wenn ſich aus den Umſtänden ergibt, daß eine Stempelhinterziehung
nicht hat verübt werden können oder nicht beabſichtigt worden iſt, ſo tritt ſtatt der
vorgedachten Geldſtrafe eine Ordnungsſtrafe bis zu zweihundert Mark ein.
Art. 33. Wer es, den beſtehenden Beſtimmungen zuwider, unterläßt, die nach
den Tarifnummern 16, 34, 40, 47, 48, 51, 58, 86 erforderlichen Erlaubnisſcheine und
Karten zu löſen, verfällt in die im Artikel 31 Abſ. 1 beſtimmte Strafe. Die
Vorſchrif=
ten des Artikel 31 Abſ. 3, 4 finden entſprechende Anwendung.
Die hinterzogene Stempelabgabe iſt von demjenigen nachzuentrichten, der im
Falle der Löſung des Erlaubnisſcheines oder der Karte zur Zahlung des Stempels
verpflichtet geweſen wäre. Die Einziehung der Abgabe erfolgt nach Maßgabe der
Vorſchriften des Artikel 26.
Unterſteht die Perſon, die nach Abſ. 2 die Stempelabgabe nachzuentrichten hat,
wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres geiſtigen oder körperlichen Zuſtandes der
Beaufſichtigung, ſo haftet für die Entrichtung der Stempelabgabe auch derjenige,
wel=
cher kraft Geſetzes zur Führung der Aufſicht verpflichtet iſt. Die Haftbarkeit tritt
nicht ein, wenn der Aufſichtspflichtige nachweiſt, daß er ſeiner Pflicht genügt hat oder
daß die Stempelhinterziehung auch bei gehöriger Aufſichtsführung erfolgt ſein würde.
Die Beſtimmung des Abſ. 2 Satz 2 findet Anwendung.
Darmſtadt, 15. Februar 1910,
Betreffend: wie oben.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen wiederholt in geeignet
erſcheinender Weiſe zur Kenntnis der Intereſſenten Ihrer Gemeinde zu bringen.
J. E.: von Starck.
(3749a
Losholz=Ausgabe.
Die Ausgabe des Losholzes an
die=
jenigen Bezugsberechtigten der früheren
Gemeinde Beſſungen, die hiervon mündlich
verſtändigt wurden, findet
Mittwoch, den 23. ds. Mts.,
nachmittags von 3—6 Uhr,
in dem Schulhauſe der
Stadtknaben=
ſchule III (Ludwigshöhſtraße Nr. 42) ſtatt.
Wir bringen dies hiermit nochmals zur
(3937oi
Kenntnis der Beteiligten.
Darmſtadt den 18. Februar 1910.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
iſenreiſer können bei Herrn Forſt=
Hofmann zu Hirſchköpfe beſtellt
(4002io
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
3 Silber und
zu verkaufen. 1 Holländer
*4120soi
all für 10 Mk.
Heidelbergerſtraße 27 (Schwab).
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 1 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
In den Stallungen der Häuſer Eliſabethenſtraße Nr. 64 und
Zeughaus=
ſtraße Nr. 1 iſt die Pferde=Influenza ausgebrochen.
Darmſtadt, den 19. Februar 1910.
(4024
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kranzbühler.
Vergebung von Grund= und
Erdarbeiten.
Die im Betriebsjahr 1910 (1. April 1910
bis 31. März 1911) vorkommenden
Rohr=
graben=Arbeiten bei der Neuverlegung und
Auswechslung von Gasleitungen ſollen
verdungen werden.
Angebote ſind bis
Samstag, den 26. Februar er.,
vormittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Verwaltung,
Frank=
furterſtraße 29, I, Zimmer 3, verſchloſſen
und mit der Aufſchrift „Angebot auf
Erd=
arbeiten” verſehen, einzureichen, woſelbſt
auch die Verdingungsbedingungen
einge=
ſehen und die Angebotsſcheine in Empfang
genommen werden können.
(3694dsi
Darmſtadt, den 15. Februar 1910.
Städtiſche Gaswerksverwaltung.
Betriebsleitung.
Friedrich.
Lieferung des Kohlenbedarfs
der Stadt Darmſtadt im
Ver=
waltungsjahr 1910.
Die Lieferung des Kohlenbedarfs
ver=
ſchiedener Betriebe und Verwaltungen der
Stadt Darmſtadt im Verwaltungsjahr 1910
(umfaſſend die Zeit vom 1. April 1910 bis
dahin 1911) ſoll verdungen werden.
Die Lieferungsbedingungen liegen auf
dem Stadthaus, Zimmer Nr. 39, zur
Ein=
ſicht offen. Sie werden daſelbſt auch gegen
Zahlung von 50 Pfg. (nach auswärts gegen
Einſendung von 60 Pfg. in Briefmarken)
abgegeben.
(3999imd
Angebote ſind verſchloſſen bis zum
5. März ds. Js. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
J. V.: Ekert.
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an die Exped. ds. Bl. erbeten. (4001im
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bodens im ſtädtiſchen Krankenhauſe (ca.
140 qm Fußboden und 100 lfd. m Sockel)
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liegen bei dem unterzeichneten Amte
(Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9)
während der Dienſtſtunden offen, woſelbſt
auch die Angebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Montag, den 28. Februar 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Angebote werden nach auswärts nicht
verſandt.
Darmſtadt, am 19. Februar 1910.
Stadtbauamt.
Buxbaum.
(4005im
Schulgeld=Erhebung.
Das Schulgeld für das Großh.
Real=
gymnaſium und deſſen Vorſchule, die
Großh. Ober=Realſchule, die Vorſchule
der Großh. Gymnaſien, die Viktoriaſchule,
das Lehrerinnenſeminar, die höhere
Töch=
terſchule (vormals Reineck) und die
Mittel=
ſchulen für das I. Kalender=Vierteljahr
1910 iſt, bei Vermeidung der Mahnung,
bis Ende ds. Mts. an den Werktagen,
vormittags von8½ bis 12½ Uhr, hierher zu
entrichten.
(3479a
Darmſtadt, den 10. Februar 1910.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Geffentliche Aufforderung.
Auf Antrag des Traugott Schulze jr.
in Finſterwalde iſt die Beſchlagnahme und
Zwangsverſteigerung der dem Hermann
Geyer II. in Eberſtadt gehörigen
Grund=
ſtücke:
Flur Nr.
225 Hofreite Sandſtraße Gemarkung
I 226 Hofr. Sandbergſtr. Beſſungen
angeordnet worden.
Eine Benachrichtigung der berechtigten
Kaufſchillingsgläubiger von dem
Verſteige=
rungstermin kann nicht erfolgen, da der
Kaufbrief nicht vorgelegt werden kann. Auf
Antrag des betreibenden Gläubigers
wer=
den daher alle, denen bezüglich der
ge=
nannten Grundſtücke
Kaufſchillingsforde=
rungen zuſtehen, aufgefordert, ſolche binnen
zwei Wochen bei dem unterzeichneten
Voll=
ſtreckungsgericht anzumelden, als ſonſt die
Zwangsverſteigerung ohne
Benachrich=
tigung der Kaufſchillingsgläubiger erfolgen
wird.
(4004
Darmſtadt, den 18. Februar 1910.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Nummer 44.
Brennholz-Verſteigerung.
Donnerstag, 24. d. Mts., von vormittags 9 Uhr an, werden in dem oberen
Lokale der Turngemeinde dahier (Woogsplatz 5) aus Domanialwald=Diſtrikt
Baſſin=
teil verſteigert:
Scheiter rm: 16 Buchen, 15 Eichen, 1 Birken, 90 Kiefern; Knüppel rm:
49 Buchen, 38 Eichen, 12 Birken, 19 Linden, 146 Kiefern; Reiſig Wellen:
1360 Buchen, 420 Eichen, 660 Birken, 350 Linden, 2640 Kiefern, 20 Fichten
Durchforſtungs=Reiſig Wellen: 820 Buchen, 2600 Eichen, 920 Linden, 8820
Kiefern; Stöcke rm: 4 Buchen, 10 Eichen, 17 Kiefern.
Kaufliebhaber werden erſucht, das Holz vor der Verſteigerung einzuſehen. Der
Großh. Forſtwart Schimpf dahier (Forſtmeiſterſtraße 9) wird dasſelbe auf Verlangen
vorzeigen.
Forderungen (374a
an Fräulein Margarethe Holthaus, hier,
Frankenſteinſtraße 60, bitte ich bis zum
1. März 1910 unter Beifügung einer
ſpezi=
fizierten Rechnung bei mir anzumelden
Fr. Buss, Rechtsanwalt,
Bismarckſtraße 74, I.
Darmſtadt.
Darmſtadt, 15. Februar 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Heinemann.
(3637mi
Nächste Verlosungen-
Biebesheimer Zuchtvieh=Lotterie,
Ziehung am 1. März, per Los Mk. 1.—
Butzbacher Zuchtvieh=Lotterie,
Ziehung a. 10. März cr., p. Los Mk. 1.—
Stuttgarter Geldlotterie, Ziehung
am 16. März, per Los Mk. 2.
Metzer Geldlotterie, Ziehung am
4. u. 5. April, per Los Mk. 3.30.
empfiehlt und verſendet Philipp J.
Schmidt, Königl. Preuß. Lotterie=
Einnehmer, Darmstadt, Rheinſtraße 33.
(3987ifo
Fetrad
25
Marke „Panther” ſehr gut erhalten, mit
Freilauf für 60 Mk. zu verkaufen
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frauenſtraße 129, II links.
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Gartenſtraße 18, 1. Stock.
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Meiſter) billig zu verkaufen
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ſtraße 38, part.
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N
weißbinderarbeiten
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Stauch, Wendelſtadtſtraße 49.
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werden geſtrich. v. 1 Mk. an durch (*4196im
Wilhelm Dick, Ludwigshöhſtr. 78.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 23. Februar 1910, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle‟, Obergaſſe, öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung:
60 Flaſchen Weißwein, 55 Flaſchen Rotwein, 4 kleine Weinfäſſer,
1 Pianino, 2 Warenſchränke, 1 Kontrollkaſſe, 2 Ladentheken, 1 Regal,
mehrere Geſchäftsbücher, mehrere Rollen Kloſettpapier, 1 großes Bild,
verſch. Kunſtblätter, 1 Partie Tafeltücher, mehrere Stücke Leinen, Drell,
Tiſchzeug und Barchent, mehrere Pack Futterſtoffe, 4 Stücke Seidenfutter,
18 Rollen Wattierleinen, 70 Zentner Packſtoff und Lederdeckel, 1
Blumen=
tiſch, 1 Landauer, 1 Pferd, 1 Sekretär, 1 Vertiko, 1 Salontiſch, 1 Schreibtiſch
und verſchiedene andere Hausmobilien.
Die Verſteigerung der in Fettdruck aufgeführten Gegenſtände findet
voraus=
ſichtlich beſtimmt ſtatt.
(4045
Darmſtadt, am 21. Februar 1910.
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher
Friedrichſtraße 24, I.
Elleeskochſchufe
Friedrichſtraße 4.
Intereſſentinnen werden erſucht, ihre Anmeldungen für den April=Kochkurſus
möglichſt bald erfolgen zu laſſen, da neben dem Kurſus zur Ausbildung von
Haus=
wirtſchaftslehrerinnen nur eine beſchränkte Anzahl Schülerinnen aufgenommen
werden kann.
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Staatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte
Hessische Handels-Lenranstaft
Rheinstrasse 1, I. DARMSTADT am Ernst-Ludwigsplatz.
Zweck: Die Anſtalt bezweckt, nicht mehr ſchulpflichtigen jungen Leuten durch
metho=
diſchen, für die Praxis bearbeiteten kaufmänniſchen Unterricht die Möglichkeit zu
geben, eine ſelbſtändige Stellung in einem Kontor zu bekleiden.
Art des Unterrichts: Derſelbe wird vornehmlich erteilt durch Ausarbeitung mehrerer,
dem wirklichen Geſchäftsleben nachgebildeter Geſchäftsgänge. Am Schluß der
Kurſe finden Prüfungen ſtatt. Zur gefl. Beachtung: Schulmäßiger
Klaſſen=
unterricht; auf beſonderen Wunſch auch Einzelkurſe,
Lehrfächer: Je nach Wahl des Kurſus: Deutſche Sprache, einfache und doppelte
(ital. und amerik.) Buchführung, kaufm. Rechnen einſchl. Kontokorrentlehre
Handelskorreſpondenz und Kontorpraxis, Wechſel= und Scheckkunde, Bank= und
Börfenkunde, Handelsbetriebslehre, Handelsgeographie, Kalligraphie, Stenographie
und Maſchinenſchreiben; außerdem auf Wunſch: Franz. und engl.
Handels=
korreſpondenz.
Dauer des Unterrichts: a) Für erwachſene Herren und Damen je nach Wahl des
Kurſus 3—6 Monate; b) für ältere Schüler und Schülerinnen mit entſprechenden
Vorkenntniſſen 6 Monate; e) für junge Leute im fortbildungsſchulpflichtigen Alter
6—12 Monate, alles bei vollem Tagesunterricht. (Abendunterricht nur privat),
Es werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, welche die nötigen
Vorkenntniſſe durch ein befriedigendes Abgangszeugnis von einer Pflichtſchule
nachzuweiſen vermögen. Die Anſtalt vermittelt fleißigen Schülern koſtenlos den
Eintritt in kaufmänniſche Stellungen.
Das Sommer=Semeſter beginnt Dienstag, den 12. April, vorm. 8 Uhr.
Proſpekte ſind in der Anſtalt, Rheinſtraße 1, I., erhältlich; daſelbſt werden
Anmeldungen Montag bis Freitag von 12—1 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr
(3491a
entgegengenommen.
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diejenigen der kaufmännischen Fortbildungsschule vom Besuche der
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1975
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„
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19 196
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3428
7100 „
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„
3317
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24 129
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26
26
1369
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1525
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13736
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6669
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39 152
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iten.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Nummer 44.
Sport.
— Pokalſpiel des Fußball=Klubs
Sportluſt. Frankfurt Klaſſe B. Vergangenen
Sonntag ſpielten in Sprendlingen die 1.
Mannſchaft=
des F.=K. „Viktoria”=Sprendlingen 1907 gegen die
gleiche des F.=K. „Germania‟=Darmſtadt 1909. F.=K.
„Germania” ſiegte mit 4:3 Toren. Außerdem ſpielten
die 1. Mannſchaft des F.=K. „Olympia‟=Hahn gegen die
2. Mannſchaft des F.=K. „Germania‟=Darmſtadt. Das
Spiel endete mit 511 Toren.
Der Fußballklub Olympia=Darmſtadt 1898
ſpielte mit ſeiner dritten Mannſchaft gegen die erſte des
Sportklubs Heſſen hier und brachte dieſer eine
Nieder=
lage von 6:0 Toren bei. Die vierte Mannſchaft
Olym=
pias ſtand in Mainz der dritten des Fußballklubs Haſſia
gegenüber und ſiegte mit 4:3 Toren. — Nächſten
Sonn=
tag findet hier auf dem Olympia=Sportplatz an der
Hei=
delberger Straße das letzte Ligaſpiel der Saiſon ſtart.
Es werden ſich die erſten Mannſchaften des Fußballklubs
Germania=Ludwigshafen und des Fußballklubs
Olym=
pia treffen.
Darmſtädter Sportklub 1905. Die zweite
Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft des Fußballklubs
„Dreieich”=Dreieichenhain in Darmſtadt 4:0 gewonnen.
Die vierte Mannſchaft gegen die zweite Mannſchaft des
Fußballklubs „Dreieich”=Dreieichenhain in
Dreieichen=
hain 3:1 verloren. Alte Herren gegen Alte Herren
des Fußballklubs „Viktoria”=Aſchaffenburg in
Aſchaffen=
burg 2 1 verloren. Die zweite und dritte Mannſchaft
gegen die erſte Mannſchaft des Fußballklubs „Boruſſia”=
Rüſſelsheim in Darmſtadt 5:1 gewonnen. Die erſte
Mannſchaft gegen Fußballklub von 1899=Offenbach in
Offenbach 8:0 gewonnen.
sr. Die deutſchen Rennſtallbeſitzer
gegen Graditz. Der von den deutſchen Privat=
Ställen ſeit langen Jahren gegen die Konkurrenz des
Graditzer Rennſtalles geführte Kampf erhitzt jetzt
wie=
der mehr als je die ſportlichen Gemüter. Der Kampf
entflammte ſeinerzeit, als Graditz, namentlich durch die
ausgezeichneten Prodnkte des berühmten Deckhengſtes
Chamant, lange Zeit eine dominierende Stellung im
deutſchen Rennbetriebe einnahm und den Privat=
Ställen die Preiſe wegſchnappte. Als es dann der
preußiſchen Geſtütsverwaltung nach dem Tode
Cha=
mants nicht gleich gelang, vollwertigen Erſatz für
die=
ſen Regenerator der deutſchen Vollblutzucht zu ſchaffen
und eine Zeit des Niederganges für Graditz gekommen
war, verſtummte die Unzufriedenheit der
Rennſtall=
beſitzer und Züchter. Seit zwei Jahren iſt aber wieder
eine fette Zeit für Graditz angebrochen, denn als
Er=
ſatz für Chamant ſind nach verſchiedenen Fehlgriffen
die beiden hervorragenden Deckhengſte Ard Patrick und
Galtee More ins Land gekommen und die Rennpferde
des fiskaliſchen Stalles haben in den beiden letzten
Jahren 1253694 Mark gewonnen. Die
Privatſtall=
beſitzer ſind darob in hellem Zorn entbrannt und
ver=
ſuchen ſich gegen die Konkurrenz von Graditz mit allen
Mitteln zu wehren. Verſchiedene dem
Abgeordneten=
hauſe angehörende Rennſtallbeſitzer haben bei der
Be=
ratung des Geſtüts=Etats den Landwirtſchaftsminiſter
um Aenderung dieſes Zuſtandes gebeten. Die
Ant=
wort des Miniſters ſcheint die Rennſtallbeſitzer aber
nicht befriedigt zu haben. Dazu kommt noch, daß im
Abgeordnetenhauſe auch noch die letzten 300000 Mark
geſtrichen wurden, die von dem im Jahre 1908
bewillig=
ten Extraordinarium von 500000 Mark für Rennpreiſe
ausgeworfen waren. Drei der größten deutſchen
Renn=
vereine: der Unionklub, der Internationale Klub in
Baden=Baden und der Kölner Rennverein ſind den
Pri=
vatſtällen bereits zu Hilfe gekommen und haben einen
Teil der von ihnen ausgeſchriebenen Rennen den
Graditzer Pferden verſchloſſen. Jetzt haben
ſich eine Reihe deutſcher Reunſtallbeſitzer vereinigt und
eine Eingabe an die großen Rennvereine Dentſchlands
gemacht, in der ſie die Bitte ausſprechen, daß die
Ver=
eine dem Beiſpiele der drei genannten Vereine folgen
und gleichfalls einen Teil ihrer Rennen den Graditzer
Pferden verſchließen, ihnen auch in den ihnen offenen
Rennen keine Gewichtserlaubniſſe einräumen. Die
Eingabe iſt unterzeichnet von: Frhr. v. Geyr als
Ver=
treter des Königl. Weilſchen Stalles, G. Beit, E.
Bi=
ſchoff, W. Biſchoff, R. Haniel, Graf E. Henckel v.
Don=
nersmarck, Graf L. Henckel v. Donnersmarck, Fürſt Ch.
Kraft zu Hohenlohe=Oehringen, A. v. Köppen, C. von
Lang=Puchhof, Dr. Lemcke, Frhr. S. A. v.
Oppen=
heim, Frhr. H. v. Reiſchach, Dr. A. v. Schmieder, W.
Velhagen, R. v. Wallenberg, Dr. A. v. Weinberg, C. v.
Weinberg.
Rr. Das Eröffnungsmeeting des neuen
Pariſer Winter velodroms wurde am
Sonn=
tag bei gutem Beſuch zu Ende gebracht. Der Große
Eröffnungspreis, deſſen Vorläufe bereits vor einer
Woche entſchieden waren, endete mit einer großen
Ueberraſchung. Von den Favoriten konnte ſich nur der
Weltmeiſter Düpre zum Endlauf qualifizieren, da Elle=
ggard und Heury Mayer in den Zwiſchenläufen
unter=
legen waren. Den erſten Zwiſchenlauf gewann Comes
gegen Schilling und Mayer, den zweiten Puchvis gegen
Devviſſon und Ellegard, der eingeſchloſſen war, und im
dritten Laufe trinmphierte Dupre über Didier und
Du=
puy. Im Endlauf konnte dann Puchois mit einer
hal=
ben Länge den Weltmeiſter Dupre ſchlagen, während
Comes den dritten Platz beſetzte. Das Dauerrennen,
bei denen die Motoren noch immer nicht funktionierten,
ſah in beiden Läufen den Amerikaner Nat Butler
ſieg=
reich. Die genauen Reſultate ſind: 20 Kilometer: 1. Nat
Butler 18:0½, 2. Seres 18:35½, 3: Huybrechts 20:20.
30 Kilometer: 1. Nat Butler 26:58½, 2. Hnybrechts
27:44½, 3. Seres 30.04½. Geſamtreſultat: 1. Nat
But=
ker=Amerita, 2. Hnybrechts=Belgien, 3. Seres=
Frank=
reich.
Luftſchiffahrt.
sr. Neue aviatiſche Preiſe ſind von der
Stadt Wien in Höhe von 50000 Kronen für das erſte
öſterreichiſche Flugmeeting in Ausſicht geſtellt worden.
Der Wiener Stadtrat hat bereits einſtimmig
beſchloſ=
ſen, dem Wiener Gemeinderat die Bewilligung dieſer
50000 Kronen zu empfehlen. Die Ausſchreibung wird
für öſterreichiſche Staatsbürger erfolgen, und zwar ſoll
die Summe in folgender Weiſe zur Verteilung
gelan=
gen: 1. Großer Preis von Wien 25000 Kronen, für
jenen Flieger der erſten öſterreichiſchen Flugwoche, der
mit, allen ſeinen Flügen die größte Geſamtſtrecke
er=
zielt; 5000 Kronen dem Zweiten. Dabei werden nur
ſolche Flüge berechnet, die ohne Unterbrechung gemacht
wurden und mindeſtens eine Bahnlänge betrugen. 2.
Schnelligkeitspreis 10000 Kronen für denjenigen
Flie=
ger der öſterreichiſchen Flugwoche, der zwei volle
Bahn=
runden in der kürzeſten Zeit zurücklegt. 3. Paſſagier=
Preis 10000 Kronen, für denjenigen Flieger, der mir
einem Fahrgaſt von mindeſtens 60 Kilogramm Gewicht
die längſte Zeit in der Luft bleibt. Da ſchon früher
56000 Kronen für Preiſe aufgebracht worden waren,
ſtehen jetzt für das öſterreichiſche Flugmeeting 106000
Kronen zur Verfügung, zu denen noch weitere 50000
Kronen von ſeiten des Staates kommen ſollen
sr. Wright=Flugmaſchinen mit
Anlauf=
rädern werden zurzeit von der Dentſchen
Flug=
maſchinen=Wright=Geſellſchaft in Johannisthal
aus=
probiert. Dieſe neuen Modelle, die außer den
Gleit=
ſchienen auch noch ein federndes Räderpaar nach Art
der franzöſiſchen Maſchinen beſitzen, bedürfen zum
Start nicht mehr des noch von Wright benutzten
Start=
apparates mit Anlaufſchiene und Fallgewicht, ſondern
erheben ſich nach kurzem Anlauf leicht in die Luft. Die
erſten Verſuche ſind außerordentlich zufriedenſtellend
ausgefallen, da der Verſuchsapparat, der mit einem
Führer und Paſſagier beſetzt war, ſich bereits nach etwa
100 Metern Anlauf vom Boden erhob.
sr. Das Internationale Flugmeeting
von St. Peiersbur g, das der Kaiſerlich
Ruſſi=
ſche Aero=Klub für die Zeit vom 18. bis 25. Juni in
Ausſicht genommen hatte, wird nicht ſtattfinden
kön=
nen, da die von dem Internationalen Verband für
der=
artige Veranſtaltungen geforderten Preisdotationen in
Höhe von mindeſtens 200000 Franks nicht aufgebracht
werden können.
* Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. (Neue Zugänge.)
In der Leſehalle liegen neu auf: „Berliner Volkszeitung”,
„Deutſche Tageszeitung”, „Die Luftflotte‟ „Der
Vor=
wärts”. Bücherhalle: Almanach, von Velhagen und
Kla=
ſings Monatsheften. Za 2. Bähniſch, Die deutſchen
Per=
ſonennamen. S 322. Bartels, Handbuch zur Geſchichte
der deutſchen Literatur. Kl 75/3. Bergmann, Katechismus
der Buchführung. Eh 84. Böcklin, Neben meiner Kunſt.
Ev 010. Bock, Die Pariſer. b 197. Bleibtreu, Aspern.
Bk 244. 3Braeß. Vogelſtudien und Vogelgeſchichten.
Dz 154. Carriere, Lebensbilder. L 67. Comenius, Das
Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens.
P 130. Dichterbuch, Sieben Schwaben. s 363. *Duſe,
Unter Pinguinen und Seehunden. J 197. Ernſt, Tartüff,
der Patriot. Ad 538. J. v. Falke, Lebenserinnerungen.
Lt 64. Flamm, Deutſcher Schiffbau. Bk 245. Francé,
Das Leben der Pflanzen. Bd. 1: Floriſtiſche Lebensbilder;
Bd. 11: Das Pflanzenleben Deutſchlands und ſeiner
Nach=
barländer. Db 08/1—2. Freud, Zur Pſychopathologie
des Alltags. Dh 136. SGeorgens, Mutter=Büchlein.
J 491. SGlaſer, Maſaniello, der Volksheld von Neapel.
592. Griep, Bürgerkunde. F 71. SHaltrich, Deutſche
Märchen aus Siebenbürgen. Hauptmann, C. Moſes.
Ad 507. Hermes, Nordwärts. h 259. Heß, Geiſt und
Weſen der deutſchen Sprache. § 323. Hey, Max
Haus=
hofer, der Dichter. Lh 50. Heyck, Luther. B 01/29. =
Hilde=
brandt, Luftſchiffahrt. Er 09. Hilty, Ewiges Leben. R 387.
Höcker, Der Seekadett von Helgoland. J 110/2.
Hoff=
mann, Die Eroberung der Luft. h 258. Jacoby, Der
Pragmatismus. Ph 195. JJahrbuch der Aquarien= und
Terrarienfreunde, 909, herausgegeben von Mandée. D 99/5.
Kaboth, Der Wanderer aus dem Forſthauſe. Dz 749. Bei
Kaiſers, Aus dem Familienleben des Kaiſerhauſes. Lw 67.
Keppler, Mehr Freude. R 356. Keßler, Unſer Regiment.
II 504. Kleinſchmidt, Teutoburg. k 113. Klotz, Im
zoologiſchen Garten, im Tiermuſeum und in der Tierbude.
Dz 161. *Köppen, Fürſt Bismarck und ſeine Zeit. Lb 18/2.
Kollmann, Der Nordoſten unſerer oſtafrikaniſchen Kolonie.
Ct 016. IKreutzwald, Eſthniſche Märchen. J 484. ZKrogh,
In die Lüfte empor! Ev 53. *Lange, Schachſpiel. Ks 85.
Laßwitz, Homchen, Ein Tiermärchen. 1 59/2. Lauff,
Got=
berga. Ad 584. *Liliencron, Balladenchronik. Ad 553.
Lienhard, Die heilige Eliſabeth. Ad 697/2. London,
Wenn die Natur ruft. Dz 160. Ludwig, Straßburg vor
hundert Jahren. Ke 177. Marbot, Memoiren. Lm 58/1—3.
Merriman, Die Marsmenſchen kommen. m 168. Martin,
Berlin=Bagdad. Ep 86. *Mayne=Reid, Im afrikaniſchen
Buſch. J 29/2. Möllhauſen, Der Flüchtling. m 140.
Möll=
hauſen, Der Halbindianer. m 141. Motley, J. L.
Brief=
wechſel. Lm 57/1—2. Neumann, Riga und Reval. Kg 2/42.
Nieſe, Minette von Söhlenthal. n 44. Obſt, Banken und
Bankpolitik. Eh 95. =Patterſon, Der Leutfreſſer von Tſavo.
Dz 750. Philippi, Unter den langen Dächern. p 107.
Polenz, Sühne. p 96/1. Polenz, Novellen und Nachleſe.
P 97/1—2. Ramſay, Vergangenes und Künftiges aus der
Chemie. De 43. Reder, Wotans Heer. Ad 735. Roland,
Eroberer der Lüfte. Ev 55. Runze, Beim Königsregiment
1870/71. Bd 384. SSandt, Cavete. § 433. Scheffler, Die
moderne Malerei und Plaſtik. K 110. Schmitthenner,
Die ſieben Wochentage. s 407. SSchumacher, Vom
Schul=
mädel bis zur Großmutter. § 442. SSchmied, Carlos und
Nikolas’ Kinderjahre in Argentinien. I 476. Schlenther,
Gerhart Hauptmann. Lh 49. Silberer, Grundzüge der
praktiſchen Luftſchiffahrt. Er 36. Sulger=Gebing, Peter
Cornelius als Menſch und als Dichter. Le 23. 2
Suter=
meiſter, Kinder= und Hausmärchen aus der Schweiz. J 475.
Seeliger, Mandus Frixens erſte Reiſe. s 346. Sell,
Wil=
helm von Humboldt in ſeinen Briefen. Lh 20/4. 3
Sper=
ling, Eine Weltreiſe unter deutſcher Flagge. C 178. Storch,
— aber der Wagen rollt. s 441. L. v. Strauß u. Torney,
Ihres Vaters Tochter. s 342. Tappenbeck, Deutſch=
Neu=
quineg. Cu 20. *Thompſon, Tierhelden. Dz 143/2. Vedel,
Heldenleben, Mittelalterliche Kulturideale. Ke 171/1.
„Volksmärchen, Norwegen. An 46. WVolksmärchen,
Un=
gariſche, ausgewählt von Sklarek. As 22. Wachteler,
Blütezeit der griechiſchen Kunſt im Spiegel der griechiſchen
Reliefſarkophage. Kg 73. ZWegener, Wir jungen
Män=
ner. Pa 251. *Wilhelm, Zwiſchen Himmel und Erde.
Ev 57. Wolf, Tiroler Treue. w 87/2.
Die mit * bezeichneten Werke ſind auch für die Jugend
geeignet. Ferner machen wir darauf aufmerkſam, daß die
Werke, wie bisher, immer in den nächſten 14 Tagen in der
Leſehalle ausgeſtellt und vom 28. Februar ab verleihbar
ſind. Die hinter dem Buchtitel angegebenen Nummern
bedeuten die Standmarke und ſind beim Beſtellen
anzu=
geben.
Welch ein Gegenſatz!
Auf der einen Seite Zwang, Schelten und Tränen,
wenn die Kleinen den ihnen widerlich ſchmeckenden
Leber=
tran nehmen müſſen — auf der anderen Seite leuchtende
Augen, wenn die Mutter ihnen Scotts Emulſion gibt.
Wie viel nachhaltiger die Wirkung eines Präparates iſt
das die Kleinen mit ſolcher Vorliebe nehmen, beweiſt der
(4020)
folgende Brief:
Rölsdorf bei Düren, An der Kirche, 15. April 1908.
„Mein jetzt 2¼ Jahre altes Töchterchen Traudchen mußte
auf Anraten des Arztes zur Stärkung ſeines äußerſt zarten
Knochenbaues Lebertran nehmen. Sie zeigte aber einen
un=
überwindlichen Widerwillen dagegen und konnte den Tran auch
nicht vertragen. Der gewünſchte Erfolg blieb alſo aus und wir
mußten uns nach einem anderen Kräftigungsmittel umſehen, das
wir in Ihrer Scotts Emulſion gefunden haben. Ich will gleich
bemerken, daß das Kind die Emulſion ſehr gern nimmt und ſie
geradezu als etwas zum Naſchen betrachtet. Die Wirkung war
hervorragend, denn wir haben nun ein friſches
blühendes Kind, das alle Speiſen leicht und gut
verdaut und mit ſeinem fröhlichen Wefen
jeder=
mann Freude macht. Auch das Gehen läßt kaum
mehr etwas zu wünſchen übrig, die Augen der
Kleinen leuchten und die Bäckchen ſind kirſchrot
(gez.) Frau Peter Dohmen.
geworden.”
Im Scottſchen Verfahren wird der
allerfeinſte Lebertran ſo ſorgfältig und
zweckmäßig mit anderen der Erhaltung und
.
Erneuerung der Körperkraft dienlichen
Nur echt mit dieſer
Marke-deuFiſcher Materialien vermiſcht, daß die ſich daraus
dem Garantiee ergebende Emulſion unbeſtritten unerreicht
zeichen des
Scott=
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3
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berückſichtigt. Man wende ſich ſchriftlich unter J 259 an die Expedition
dieſes Blattes.
(4040II
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Februar 1910.
Nummer 44.
3
5
Sneaeeaee5
oder Jeder, der in abſehbarer Zeit ein
Klavier kaufen will, ſollte in ſeinem
eigenen Intereſſe nicht verſäumen
Jeder
Klavterkäufer
45
s vor Ankauf
eines Inſtrumentes die Frage zu
prüfen, ob es nicht weit zweckmäßiger
iſt, an Stelle des bisher üblichen
Klaviers, des einfachen Pianinos, für
6.
einen relativ geringen Mehrpreis ſich
§ das neue, in allen muſikaliſchen Kreiſen
Aufſehen erregende, bereits mehrfach
4
F. mit großem Erfolg öffentlich
vor=
geführte
2
8.
Preſinn Harſen
(Deutſches Reichspatent angemeldet).
Gembalo=
Klavier
45
anzuſchaffen. Dieſes Klavier, welches
in erſter Linie ein volltönendes
Pianino iſt, dann aber durch eine
6 ſinnreich konſtruierte Einrichtung die
Möglichkeit bietet,
68
& ausserdem als Harfe u. Cembale §
8
zu dienen, iſt nach ſachverſtändigem
Urteil berufen, neben anderen Zwecken
auch insbeſondere
4.
s der Hausmuſtk
40
neue Bahnen zu weiſen, indem es
65 ſich abwendend von der rauſchenden
modernen Alltagsmuſik beſonders
zur stilgetreuen Wiedergabe
5
älterer Kompoſitionen eignet. Der
intime diskrete Ton des Inſtrumentes
§ bietet ſoviel eigenartigen Klangreiz
für jedes muſikaliſche Ohr, und die
70
Wiedergabe der herrl. alten Meiſter=
werke umweht ein ſo ſtimmungsvoller
Klangzauber, daß man ſich dem Bann
dieſer Wirkung nicht entziehen kann
82
2
und unwillkürlich in die früheren
7
Jahrhunderte ſich zurückverſetzt glaubt.
Vorführung des Inſtenmentes
(685
2
jederzeit bei unſerem Generalvertreter
Herrn Karl Arnold, hier, Ecke
Erbacherſtraße. Jedem Intereſſenten
auch Nichtkäufern, iſt die Beſichtigung
4
geſtattet.
Wir liefern gegen einen Preisaufſchlag
von HE
auf den üblichen
nur Ml. 200.−
Ladenpreis (
Ka=
talogpreis) unſerer Pianinos dieſe
Harfen=Cembalo=Einrichtung am
neuen Klavier, ſoll dagegen ein älteres
Inſtrument unſerer Fabrik mit dieſer
Einrichtung nachträglich verſehen
wer=
den, ſo wird dafür Mk. 250.—
er=
erhoben.
Gebr. Retzina=
28
* Hof=Pianoforte=Fabrikanten
Man verlange Spezial=Proſpekt.
Alleinige Vertretung
für Darmſtadt
General-Vertretung
für Großherzogtum Heſſen:
Telephon 892
Gegr.
Gegr.
1850 Pfano-Fabrik 1880
Piano- und Harmonium=
Grosshandlung.
Verkaufsräume nur Ecke Erbacherſtr
gegenüber der Firma Brandſtätter.
(3502a
5.
Achtung
1
6
Dastate
von Stadt= und Landkreis Darmſtadt, welche nicht dem Gaſtwirteverein, ſowie der
Freien Gaſtwirtevereinigung angehören, werden hierdurch zu der
Dienstag den 22. Februar, nachmiltags 4 Uhr, im Gasthaus zur Krone
Darmstadt, Schuſtergaſſe, ſtattfindenden
Versammlung
Ue
höflichſt eingeladen. Tagesordnung: Besprechung über die gepflogenen Ver-
4055)
handlungen des Bierboykotts.
Die Vertreter der nichtorganisierten Wirte: I. A.: Schweitzer.
Ein Milchproduzent, der einen Viehbeſtand von 50 Stück Kühen beſitzt, braucht
für die tägliche Unterhaltung einer Kuh rund 1.50 Mk., dabei erzielt er von derſelben
18—20 Liter Milch täglich. Rechnen wir nun 20 Liter von einer Kuh, bei einem Beſtand
von 50 Kühen, ſo ſind dies 1000 Liter. Er verlangt für den Liter 17 Pfg., es wäre
dies alſo einen Ertrag von täglich 3.40 Mark. Hiervon ſind nun obige
Unterhaltungs=
koſten von 1.50 Mark in Abzug zu bringen, ſo daß ihm 1.90 Mark Reinverdienſt
ver=
bleibt. Es muß hier in Betracht gezogen werden, daß nicht der mittlere, ſondern
der große Milchproduzent ſehr gut abſchneidet, denn bei einem Viehbeſtand von
50 Kühen hat er täglich einen Reinverdienſt von 95 Mark. Rechnen wir nun den
Monat mit 30 Tagen, ſo fließt dieſem, enorm großen Milchproduzent eine erkleckliche
Summe von 2850 Mark monatlich, oder das nette Sümmchen von 34200 Mark
jährlichen Reinverdienſt in die Taſche. Nun frage ich Sie, kann dieſer Mann beſtehen
oder nicht? Sie müſſen mir alle antworten: „O, ja!
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gelangt nur 4 Tage
(Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag)
zur Vorführung und zeigt u. a.:
Prahlhansens Heldentaten
Humoriſtiſcher Schlager. Verfaßt v.
dem bekannten Herrn Max Linder
vom Variété-Theater in Paris.
Perſonen:
Der Prahlhans . . . . Hr. Linder
Schwiegervater . „ Vendenne
Die Braut . . . . . . Frl. Divonne.
Klemm und Lange.
Humoriſtiſch. Tränen werd. gelacht!
Ein Goldklumpen. (4036
Szenen a. d. Goldfeldern Weſtafrikas
ſowie das übrige vollſt. neue Programm.
Dienstags u. Samstags Programmwechsel.
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Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 22. Februar 1910.
123. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement C 32.
Die Wal kür e.
Erſter Tag aus dem Bühnenfeſtſpiel „Der
Ring des Nibelungen” in drei Aufzügen
von Richard Wagner.
Muſikal. Leit.: Hofkapellm. Hofrat de Haan.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek.
Perſonen:
F*
Siegmund
Hunding
Wotan .
Sieglinde .
Brünnhilde
Fricka .
Gerhilde,
Ortlinde,
Waltraute,
Schwertleite,
Helmwige,
Siegrune,
Grimgerde,
Roßweiße,
Walküren
Hr. Stephani
Hr. Dramſch
Frl. Geyersbach
Fr. Morny
Frl. Howard
Frl. Zeiller
Fr. Rudolph
Frl. Meyer
Fr. Müller
Frl. Suchanek
Frl. Birkholz
Frl. Howard
Frl. Faeller
** Siegmund
Hr. Alfred Goltz vom
Königl. Hoftheater in Stuttgart, als Gaſt.
Nach dem 1. u. 2. Aufzuge findet je eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze
Proſzeniumsloge 6 Mk., Fremdenloge 6 Mk.,
Balkonloge 5 Mk., 1. Rang 4.50 Mk., 2. Rang
(1. bis 6. Reihe) 2.50 Mk., (7. und 8. Reihe,
2.— Mk., Sperrſitz (1. bis 13. Reihe) 4.— Mk.)
(14. bis 20. Reihe) 3.20 Mk., Parterre (1. bis
(5. Reihe) 2.70 Mk., (6. bis 8. Reihe) 2.20 Mk.,
1. Galerie 1.20 Mk., 2. Galerie 60 Pfg.
Anfang 6 Uhr. — Ende 10½ Uhr.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
5 Uhr an.
Anfang des zweiten Aufzuges 7½ Uhr.
Anfang des dritten Aufzuges 9¼ Uhr.
Die Hoftheater=Hauptkaſſe iſt für den
Verkehr mit dem Abonnenten=Publikum an
allen Wochentagen, vormittags von 10 bis
12½ Uhr, geöffnet.
Vorverk auf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 23. Febr. 124. Ab.=Vorſtell
D 31. Zum erſten Male: „Wenn de:
unge Wein blüht”. Luſtſpiel in dre
Aufzügen von Björnſtjerne Björnſon. Gr
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 24. Febr. 125. Ab.=Vorſtell
A 31. „Tantris der Narr.” Groß
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freitag, 25. Febr. Außer Abonnemen!
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen: „De
Troubadour”. Anfang 7 Uhr. (Vg
beſondere Anzeige.)
Aus dem Spielplan.
Sonntag, 27. Febr. 126. Ab.=Vorſt. B32
„Die Dollarprinzeſſin.‟ Groß
Preiſe. Anfang 6½ Uhr.