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173. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Gewinne der Reichsbankſtellen.
* Die Aufgabe der deutſchen Reichsbank, den
Geld=
umlauf im Lande zu regeln, wird weſentlich durch die
außerordentlich große Verbreitung von
Reichsbank=
anſtalten unterſtützt. Beſonders in den letzten
Jahren iſt mit der Errichtung von Reichsbankſtellen
und Reichsbanknebenſtellen vorgegangen worden, wo
die wirtſchaftliche Bedeutung eine ſolche Maßnahme
auch nur einigermaßen rechtfertigte. Intereſſant iſt
nun ein Vergleich der Gewinne, den dieſe verſchiedenen
Anſtalten erzielen. Er entſpricht keineswegs immer
der finanziellen Bedeutung des Ortes.
Läßt man Berlin als Zentrale beiſeite, deſſen
Ge=
winnziffern augenblicklich auch noch nicht vorliegen, ſo
ſteht an der Spitze der Reichsbankſtellen — um dieſe
handelt es ſich in erſter Linie — Königsberg mit
einem Gewinn von 943000. Mark im letzten Jahre.
Ueber 800000 Mark hinans gehen nur noch die alten
Handelsplätze Frankfurt a. M., Hamburg und Leipzig,
ſowie das Zentrum des Induſtriereviers Eſſen mit
ſeinen großen Nebenſtellen Gelſenkirchen und
Reckling=
hauſen. Einen Gewinn von über 700000 Mark haben
in dem verfloſſenen Jahre erzielt die Reichsbankſtellen
in Breslau, Köln, Duisburg mit der wichtigen
Neben=
ſtelle Hamborn, Mülheim a. d. Ruhr. Mit über einer
halben Million ſind zu erwähnen: Kaſſel, Krefeld,
Dortmund, Dresden, Flensburg, Gleiwitz, Glogau,
Hannover, Kiel, Liegnitz und Poſen. Nahe au 500000
Mark reichen noch heran Stuttgart, Stralſund, Stettin,
Schweidnitz, München, Nürnberg, Metz, Magdeburg,
Mannheim, Elberfeld, Düſſeldorf, Barmen, Koblenz
und Bremen. Die übrigen Stellen haben einen
Ge=
winn zwiſchen 100000 und 400000 Mark erzielt. Es
mögen noch die kleinſten unter ihnen genaunt werden,
deren Ueberſchüſſe unter 100000 Mark bleiben. Es ſind
dies Wiesbaden mit 97000, Kreuznach mit 86000 und
Emden mit 75000 Mark. Die Fürſorge für den
ein=
zigen preußiſchen Nordſeehafen tritt auch hierin
deut=
lich hervor. Von den verſchiedenen Nebenſtellen
er=
reichen einige Gewinne von über 100000 Mark,
wäh=
rend andere nicht an 10000 Mark heranreichen.
Bei der Gründung einer Nebenſtelle muß
bekannt=
lich ein Mindeſtgewinn gewährleiſtet werden.
Betrach=
tet man die Gewinne ſämtlicher Bankſtellen und
Neben=
ſtellen, ſo fällt das Vorwiegen der weſtdeutſchen
Induſtriebezirke deutlich auf, die ſogar die
See=
handelsplätze übertreffen. Ihren Grund hat dieſe
Er=
ſcheinung darin, daß die großen Banken an letzteren
wichtigen Plätzen mehr vertreten ſind, daß dort zwiſchen
den Handelshäuſern und den Bankhäuſern
jahrzehnte=
lange Beziehungen beſtehen, während die jungen
Fabrikanten der Induſtrieſtädte eher geneigt ſind, ſich
an die Reichsbankſtellen zu wenden, die ihnen ihre
Wechſel oft auch billiger abnehmen.
Der revolntionäte Charakter des engliſchen
Sozialismus.
Am Ausgange des verfloſſenen Jahrhunderts war
die ſozialiſtiſche Arbeiterpartei im engliſchen Parlament
überhaupt noch nicht vertreten, nach den Wahlen im Jahre
1906 aber konnten ſchon dreißig „zielbewußte Genoſſen”
Sitze auf den Bänken des Unterhauſes einnehmen,
wäh=
rend die Arbeiterpartei überhaupt nahe an fünfzig
Mitglie=
der zählte. Im Vergleich mit anderen Ländern, beſonders
Deutſchland und Frankreich, haben dieſe Zahlen, wie
über=
raſchend auch ihr ſchnelles Anwachſen ſein mag, an ſich
wenig bedenkliches; ſie erſcheinen jedoch in einer ganz
an=
deren Beleuchtung, wenn man ſie mit den zwei Millionen
organiſierten Arbeitern im Inſelreiche in Verbindung
bringt, denn in den Gewerkvereinen findet die
ſoziali=
ſtiſche Propaganda immer mehr Anhänger, vor allem auch
in der gewaltigen von Jahr zu Jahr anſchwellenden Schar
der Arbeitsloſen und derjenigen, die auf öffentliche
Mild=
tätigkeit angewieſen ſind. In dieſer Hinſicht marſchiert
England wohl an der Spitze aller ziviliſierten Staaten,
mehr als eine Million Perſonen ſtehen im Vereinigten
Königreiche auf der Liſte der „Paupers”, d. h. ſolcher,
die ohne Unterſtützung dem vollſtändigen Elend
preisge=
geben wären. Ellis Barker glaubt deshalb in ſeinem
Buche über den britiſchen Sozialismus ſeinem Lande viel
ernſtere innere Erſchütterungen vorausſagen zu müſſen
als dem feſtländiſchen Europa, beſonders von dem
Ge=
ſichtspunkte, daß die ſozialiſtiſche Bewegung in
Großbri=
tannien und Irland einen ausgeſprochen revolutionären
Charakter hat und der freie, auf eigener Scholle ſitzende
Bauernſtand, der ein heilſames Gegengewicht gegen ſie
bilden könnte, faſt ganz von der Bildfläche
verſchwun=
den iſt.
Ueber das Ziel ihrer Beſtrebungen haben die Führer
des engliſchen Sozialismus die Welt nicht im Zweifel
ge=
laſſen: in öffentlichen Reden und Flugſchriften, die zum
Teil in Hunderttauſenden Exemplaren über das Land
ge=
flattert ſind, verkünden ſie rückhaltlos, mit allen Mitteln,
die ihnen zu Gebote ſtehen, der roten Fahne zum Siege
verhelfen zu wollen. Die meiſten machen ſogar kein Hehl
daraus, daß ſie lieber heute als morgen die beſtehende
Ordnung der Dinge gewaltſam über den Haufen rennen
möchten. Die Aufhetzung der Maſſen wird ganz
ſyſtema=
tiſch betrieben mit der lauten Belehrung in Wort und
Schrift, daß revolutionäre Mittel allein einen
vollſtändi=
gen Umſchwung zugunſten der geknechteten und beſitzloſen
Maſſen herbeiführen könnten. Im engliſchen „Neuen
ſozialiſtiſchen Kalender” ſteht wörtlich geſchrieben: „Der
Sozialismus iſt weſentlich revolutionär, politiſch und
wirtſchaftlich, da er darauf hinzielt, die beſtehenden
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe gänzlich
umzuſto=
ßen. Wir müſſen einen revolutionären Ausbruch
organi=
ſieren, um immer darauf vorbereitet zu ſein.” Unter den
Wortführern des engliſchen Sozialismus gibt es ſogar
nicht wenige, die von der großen franzöſiſchen Revolution
als Vorbild zum Umſturz nichts wiſſen wollen, weil ſie in
ihren Augen viel zu zahm und nachſichtig gegen die
ver=
haßte Bpurgeoiſie war. Die Pariſer Kommune vom
Jahre 1871 findet, wohl wegen ihrer Greueltaten, ſchon
mehr Gnade vor ihnen, obwohl einige an ihr auch noch
ziemlich viel auszuſetzen haben. So bemerkt Bax, den
man den Philoſophen des britiſchen Sozialismus
ge=
nannt hat, in ſeiner Schrift über jene kurze Pariſer
Herr=
ſchaft der „roten Hunnen”, um einen Ausdruck Johannes
Scherrs zu gebrauchen: „Die Kommune hatte einen
be=
ſonderen Fehler, nämlich den verhängnisvoller Mäßigung
in allem, was ſie tat. . . . Eines der unglücklichſten
Meri=
male der Führer der Kommune war ihre
Empfindlich=
leit gegen die bürgerliche öffentliche Meinung. Wer mit
an die Spitze einer revolutionären Bewegung tritt, muß
ſich vor allem eine herzliche Verachtung für die offizielle
öffentliche Meinung der „ziviliſierten” Welt aneignen. Er
muß entſchloſſen ſein Herz gegen ihr „Entſetzen”, ihren
„Abſcheu”, ihre „Verachtung” verhärten und über alle
Na=
men lächeln, mit denen ſie ihn und ſeine Sache buchſtäblich
überſchüttet.”
Der in letzter Zeit vielgenannte Blatchford, der
jüngſt wiederholt die Lärmtrommel gegen Deutſchland
ge=
rührt hat, gehört zu den ſozialiſtiſchen Phraſenhelden in
England, die aber um ſo gefährlicher ſind, weil unklare
Köpfe ſich am leichteſten von ihnen betören laſſen. Nun
hat es mit der „Eroberung des Parlaments”, von der
einige ſanguiniſch angehauchte Volksbeglücker jenſeits des
Kanals ſchon träumen, bei dem beſtehenden engliſchen
Wahlrecht freilich noch gute Wege; um ſo größer aber iſt
die Gefahr, daß die gänzlich beſitzloſen Elemente, die
da=
von ausgeſchloſſen ſind, eines Tages mit unwiderſtehlicher
revolutionärer Zerſtörungswut aus den „Slums” der
Großſtädte über die bürgerliche Geſellſchaft wie ein
Sturm=
wind losbrechen.
Deutſches Reich.
Die Veröffentlichungen des „Reichsanzeigers” über
den Stand der Reichsfinanzen in den letzten
neun Monaten des verfloſſenen Jahres ſind mit
Genug=
tuung aufgenommen worden. Berliner Blätter knüpfen
hieran folgende optimiſtiſche Betrachtungen: Man muß ſich
vergegenwärtigen, daß das Jahr 1908 noch mit einem
De=
fizit von 120 Millionen abſchloß, weil die Erträge an
Steuern und Zöllen ſo erheblich hinter dem Voranſchlag
zurückblieben. Wenn nun die Ergebniſſe vom April bis
Dezember 1909 einen Mehrertrag über das Vorjahr von
185 Millionen aufweiſen, ſo iſt dieſer Ueberſchuß zwar
durch das beſonders ungünſtige Jahr 1908 beeinflußt,
an=
dererſeits aber darf man doch in dieſem Mehrertrag ein
ſichtbares Zeichen einer allmählichen Erſtarkung unſeres
wirtſchaftlichen Lebens und einer Geſundung unſerer
Reichsfinanzen ſehen. Freilich hat unſere Finanzgebarung
auch weiterhin noch unter den großen Rückſtänden aus den
Jahren 1906 bis 1909 zu leiden, die entſtanden ſind aus
den Fehlbeträgen der letzten Jahre, deren rückſtändigen
Matrikularbeiträgen und aus den Beſoldungserhöhungen.
Und deswegen wird das Geſetz äußerſter Sparſamkeit auch
fernerhin für die Geſtaltung unſerer Reichsetats maßgebend
ſein müſſen. Wenn aber die letzten Ausweiſe der
Reichs=
einnahmen in dem bezeichneten Abſchnitt ſo erhebliche
Mehreinnahmen nachweiſen, wie z. B. die Brauſteuer mit
einem Plus von 14,5 Millionen und die
Reichsſtempelab=
gaben von Wertpapieren mit 9,4 Millionen, von Kauf=
und anderen Anſchaffungsgeſchäften mit 7,7 Millionen, ſo
beweiſen dieſe Zahlen, daß ſowohl die alten Steuern ſich
in einer erfreulichen Entwicklung befinden, und daß auch
die neuen Steuern den auf ihre Ertragsfähigkeit geſetzten
Erwartungen entſprechen. Und wenn man ferner
berück=
ſichtigt, daß es für das kommende Jahr gelungen iſt, den
urſprünglich angenommenen Anleihebedarf allen
Befürch=
tungen zum Trotz in einer Grenze zu halten, die weit unter
den geſetzlich eröffneten Krediten liegt, ſo ſind hierin doch.
ſichtbare Zeichen für einen ſich allmählich vollziehenden
Ge=
ſundungsprozeß in unſeren Reichsfinanzen zu erblicken,
der den noch im vorigen Jahr auch vom Auslande an
un=
ſerem Anleihebedarf vielfach geübten abfälligen Kritiken
die Berechtigung entzieht.
— Die Inſtizkommiſſion des
Reichs=
tages beſchloß die Ausdehnung des § 153 des
Straf=
geſetzbuches betreffend Verletzung des
Telegra=
phengeheimniſſes auch auf das Telephon. Den
größten Teil der Beratung nahm die über die
Kinder=
ſchutzbeſtimmungen ein. Die Regierungsvorlage
will dem § 223a Str. G. B. einen Abſatz 2 anfügen: „Gleiche
Strafe (mindeſtens 2 Monate Gefängnis) tritt ein, weun
gegen eine noch nicht 14 Jahre alte oder wegen
Gebrech=
lichleit oder Krankheit wehrloſe Perſon, die der Fürſorge
oder Obhut des Täters unterſteht, eine Körperverletzung
mittels grauſamer Behandlung begangen wird.”
Verſchie=
dene Anträge wollen Verſchärfungen einführen; es wurde
angeregt, das Schutzalter auf 18 Jahre heraufzuſetzen und
bei ſchwerer Schädigung oder Gefährdung der Geſundheit
Zuchthausſtrafe eintreten zu laſſen. Neben körperlichen
Mißhandlungen müßten auch pſychiſche Quälereien
getrof=
fen werden, ebenſo grobe Vernachläſſigungen. Bei
ge=
wohnheitsmäßigen Brutalitäten ſei nach dem Vorbilde
Englands Zuchthausſtrafe am Platze. Ferner bedürfe es
eines Schutzes gegen Verabreichung von Alkohol, gegen
mißbräuchliche Verwendung zur Arbeit, Entſittlichung uſw.
Es wurde in Anregung gebracht, die Regierung in einer
Reſolution aufzufordern, durch Vorlage eines umfaſſenden
Kinderſchutzgeſetzes dieſen Beſtrebungen Rechnung zu
tra=
gen. Die Regierung wird dazu erſt Stellung nehmen.
— Wie der „Schwäbiſche Merkur” erfährt, wird der
Deutſche Handelstag die Frage der
Verein=
heitlichung des deutſchen
Eiſenbahn=
wieſens in Behandlung nehmen. Zunächſt wird ſie einen
Verhandlungsgegenſtand der am 23. Februar unter dem
Vorſitz des Kommerzienrats v. Pfiſter, Vorſtand der
Han=
delskammer in München, ſtattfindenden Sitzung der
Ver=
kehrskommiſſion bilden. Auf der Tagesordnung dieſer
Sitzung ſteht u. a. auch die Frage der einheitlichen
Poſt=
wertzeichen für das ganze Deutſche Reich.
— Der ſächſiſche Miniſter des Innern Graf Vitzthum
von Eckſtädt iſt nach Berlin gefahren, um im Bundesrat
die ſächſiſchen Intereſſen gegen die
Schiffahrtsab=
gaben zu vertreten. Der Verband ſächſiſcher
Induſtrieller richtete das folgende Telegramm an
den Miniſter, woraus hervorgeht, daß gleichzeitig an den
Bundesrat eine Depeſche abgegangen iſt: Euer Exzellenz
geſtatten wir uns Kenntnis zu geben von unſerer an den
hohen Bundesrat gerichteten Depeſche und gleichzeitig den
wärmſten Dank zum Ausdruck zu bringen für das
tatkräf=
tige Eintreten der ſächſiſchen Staatsregierung gegen die
ge=
planten Schiffahrtsabgaben und die drohende Belaſtung
der geſamten ſächſiſchen Volkswirtſchaft. Wir
telegraphier=
ten: Bundesrat Berlin, Wilhelmſtraße 64. Der Verband
ſächſiſcher Induſtrieller, der 4500 ſächſiſche Induſtriebezirke
umfaßt, erhebt in letzter Stunde dringenden Einſpruch
ge=
gen die geplanten Schiffahrtsabgaben. Die durch
Reichs=
verfaſſung gewährleiſtete Abgabenfreiheit deutſcher
Strom=
ſchiffahrt unterſtützt Handel und Induſtrie beim
Rohſtoff=
bezug und Warenverſand, iſt beſonders wertvoll für die
vom Meere entfernten Induſtriegebiete am Oberlauf der
Ströme und für deren Verbindung mit den Seehäfen. Wir
bitten dringend, den preußiſchen Geſetzentwurf abzulehnen,
der für die ſächſiſche Induſtrie wie für die geſamte
Volks=
wirtſchaft ſchwere Belaſtungen und Schädigungen
bedeu=
tet. Verband ſächſiſcher Induſtrieller. Kommerzienrat
Lehmann, Dr. Streſemann.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
— In der Zweiten ſächſiſchen Kammer
kam es am Dienstag zu langen ſozialpolitiſchen
Erörterungen. Die Freiſinnigen ſtellten den Antrag
auf Beteiligung der Arbeiter an der Gewerbeinſpektion und
auf Einrichtung von Beamten= und Arbeiterausſchüſſen in
allen Staatsbetrieben. Die ſozialdemokratiſche Fraktion
forderte unabhängige Arbeiterausſchüſſe, ferner das
Ver=
bot, das Arbeitsverhältnis in den Staatsbetrieben von der
politiſchen Geſinnung abhängig zu machen, die Achtung des
Vereinigungsrechts der Angeſtellten in Staatsbetrieben.
In dem Verlauf der Verhandlungen führte der
Finanz=
miniſter v. Rüger aus, Beamtenausſchüſſe in
Staats=
betrieben ſeien aus Gründen der Disziplin bedenklich.
Fremdkörper in der Verwaltung verſchärften die
Gegen=
ſätze, Arbeiterausſchüſſe in Staatsbetrieben ſeien dagegen
der Regierung ſympathiſch, aber nicht überall notwendig.
Die Bewegungsfreiheit der Unternehmer dürfe durch
Aus=
ſchüſſe nicht beſchränkt werden. Selbſtverſtändlich ſeien von
allen Staatsbetrieben Beamte und Arbeiter, die ſich
ſozial=
demokratiſch betätigten, fernzuhalten. Vor einem
Eiſen=
bahnerſtreik brauche man ſich nicht zu fürchten, Die
Re=
gierung beſitze Machtmittel, ihn zu unterdrücken; denſelben
Standpunkt nehme Preußen ein. Bei der Vergebung von
Staatsarbeiten nur die Unternehmer zu berückſichtigen, die
ihren Arbeitern das Koalitionsrecht nicht antaſten, hält der
Miniſter für ſchwer durchführbar, und für ebenſo ſchwierig
die Berückſichtigung nur ſolcher Unternehmer, die
minde=
ſtens tarifmäßige Löhne zahlten. Doch wolle die
Regie=
rung in Kämpfen zwiſchen Unternehmren und Arbeitern
völlig unparteiiſch bleiben. Sie wolle daher im
allgemei=
nen in ſtaatliche Arbeitsverträge die Streikklauſel nicht
aufnehmen. Für den Miniſter des Innern erklärte der
Miniſterialdirektor Roſcher, die Regierung lehne die
Heranziehung der Arbeiter zur Gewerbeinſpektion nicht
grundſätzlich ab, jetzt ſei jedoch dafür noch kein Bedürfnis
in Sachſen vorhanden.
Ausland.
— Der Magiſtrat der Stadt Peſt hat
beſchloſ=
ſen, die Zuſchrift der ungariſchen Regierung über ihren
Amtsantritt zur Kenntnis zu nehmen. Die
Stadtverord=
netenverſammlung iſt dieſem Beſchluſſe des Magiſtrats
beigetreten mit dem Zuſatz, daß dem Beſchluß des
Abge=
ordnetenhauſes, die Steuern zu verweigern und den
na=
tionalen Widerſtand zu organiſieren, keine Folge geleiſtet
werden ſoll.
— Im ſteieriſchen Landtage ſetzten die Slowenen bei
der Beratung des Landesvoranſchlages mit
Obſtruk=
tion ein, um der Unzufriedenheit mit ihrer Behandlung
in nationalen Fragen Ausdruck zu geben. Die
Slowe=
nen hielten lange Reden in ſloweniſcher Sprache. Nach
14ſtündiger Sitzung wurde der Landtag um Mitternacht
auf Donnerstag vertagt.
— Das neue engliſche Parlament, das am 15.
Fe=
bruar eröffnet werden wird, wird aus fünf Parteien
be=
ſtehen. Die beiden großen geſchloſſenen Parteien der
Libe=
ralen und der Unioniſten werden an Stimmen gleich ſtark
ſein. Die Liberalen haben noch den Wahlkreis Wick
(Schottland) gewonnen. Das Wahlreſultat iſt jetzt
fol=
gendes: 271 Unioniſten, 273 Liberale. An dritter Stelle
kommen die iriſchen Nationaliſten, die wohl ihre übliche
Zahl von 83 beibehalten werden, dann die Arbeiterpartei
mit ſozialiſtiſchen Tendenzen und endlich die kleine Gruppe
der unabhängigen nationaliſtiſchen Irländer, die zwar
eventuell für einen Kampf mit den Lords zu haben ſind,
dem Budget aber durchaus feindlich gegenüberſtehen. Die
Mehrheit, auf die die Liberalen im günſtigſten Falle
rechnen können, wird ſich zwiſchen 100 und 120 bewegen, je
nachdem die unabhängigen Irländer ihre Stimmen in die
Wagſchale werfen. Ob die Regierung mit dieſer ziemlich
unzuſammenhängenden Mehrheit ihr Programm
durch=
ſetzen wird, iſt eine Frage, die von allen Seiten lebhaft
er=
örtert wird. Zuerſt, ſo wenigſtens hat der Premierminiſter
Asquith wiederholt angekündigt, wird der Zwieſpalt mit
den Lords geordnet werden müſſen. Das Unterhaus wird
aufgefordert werden, die Erklärung abzugeben, daß das
Oberhaus nicht berechtigt war, die Annahme des Budgets
zu verweigern; alsdann wird es erſucht werden, die Re=
gierung zu ermächtigen, die Rechte des Hauſes der Lords
inſofern zu beſchränken, daß dieſem auch das bisher
zuge=
ſtandene Recht, einen Geſetzentwurf, der ihm vom
Unter=
hauſe zugeſandt wird, im ganzen zu verwerfen, genommen
wird. Nach Erledigung der Lords wird dann das
Bud=
get, höchſt wahrſcheinlich unverändert, dem Hauſe wieder
vorgelegt werden.
Das neue norwegiſche Miniſterium ſetzt ſich wie
folgt zuſammen: Miniſterpräſident: Präſident des
Stor=
things Konow; Aeußeres: norwegiſcher Geſandter in
London Irgens; Finanzminiſter: Amtmann Berge;
Han=
delsminiſter: erſter Bürgermeiſter von Chriſtiania
Are=
tander; Arbeitsminiſter: Fabrikbeſitzer Bränner;
Kultus=
miniſter: Rektor am Seminarium zu Tromſö Koigſtad;
Juſtizminiſter: Aſſeſſor am oberſten Gerichtshof Scheel;
Krieg: Oberſtleutnant Bull; zum Landwirtſchaftsminiſter
wird Landwirtſchaftsſchuldirektor Holtsmark ernannt, wenn
das Storthing die Mittel hierzu bewilligt.
— Die belgiſche Kammer trat am Dienstag zuſammen
und behandelte die ſozialiſtiſche Interpellation betreffend
die durch den franzöſiſchen Zolltarif vorgeſchlagene
Kopf=
ſteuer für die in Frankreich beſchäftigten belgiſchen Arbeiter
Die Vertreter aller Parteien proteſtierten gegen die ge
plante Belaſtung und forderten die Regierung auf, Schritte
zu tun, um den drohenden Schaden abzuwenden.
— Die griechiſche Regierung beabſichtigt, im
Einver=
nehmen mit der großen zu bildenden parlamentariſchen
Kommiſſion die Artikel der Verfaſſung, die einer
Reviſion unterzogen werden ſollen, feſtzuſetzen.
— Die „Alliance Telegraphique Bulgare” erklärt:
Die von mehreren auswärtigen Blättern veröffentlichten
Meldungen über eine angebliche Spannung in den
Beziehungen zwiſchen der Türkei und Bulgarien
ſowie über beſchleunigte Kriegsvorbereitungen ſind
voll=
ſtändig erfunden und tendenziös. Die Beziehungen
zwiſchen Bulgaren und der Türkei ſind gute. Der
Han=
delsvertrag, der demnächſt abgeſchloſſen werden wird, wird
eine weitere Befeſtigung dieſer Beziehungen zum Vorteile
beider Länder bewirken. Bulgarien iſt in ſeiner Politik
konſequent, welche auf der gegenſeitigen Freundſchaft
zwi=
ſchen der Türkei und Bulgarien beruht.
Nach Informationen der Pforte wurden die
türkiſchen Botſchafter von ihren Regierungen
beauf=
tragt, die Aufmerkſamkeit der Kretamächte auf die
Folgen einer etwaigen Beſchickung der
griechi=
ſchen Nationalverſammlung durch die
Kre=
ter zu lenken und ſie zugleich zu fragen, welche Maßregeln
ſie zu treffen beabſichtigen, um dieſe Eventualität zu
ver=
hindern. — Authentiſch verlautet, daß zwiſchen den
Kreta=
mächten Verhandlungen ſchweben, um die Entſendung
von kretiſchen Deputierten hintanzuhalten. Die
militäri=
ſchen Maßregeln der Türkei zeigen ſehr deutlich, daß die
Lage dort als ernſt aufgefaßt wird und daß die Türken
aller Vorausſicht nach eine Herausforderung, wie ſie die
Zulaſſung kretiſcher Abgeordneter ſein würde, mit dem
Einmarſch in Theſſalien beantworten werden. Die Kreter
ſcheinen nicht gewillt zu ſein, den mäßigenden
Ratſchlä=
gen der Mächte Gehör zu ſchenken. Das ſteht ihnen frei,
ſie werden aber auch alle Folgen ihrer Abenteuerpolitik zu
tragen haben. Dieſe Politik führt notgedrungen entweder
zu einer Wiederbeſetzung Kretas durch die
europäiſchen Schutzmächte oder zu einer neuen
türkiſchen Beſetzung. Dieſe letztere Möglichkeit wird
be=
reits von den vier Schutzmächten zugelaſſen. Darüber
dürften ſich die Kreter keinerlei Selbſttäuſchung hingeben.
* Gegen den Fleiſchtruſt in Amerika.
„Evening Poſt” berichtet, daß der Fleiſchtruſt ſeine
Agenten heimlich angewieſen habe, die Fleiſchpreiſe
weiter in die Höhe zu treiben und ſich nicht vor der
öffentlichen Agitation zu fürchten. Die Waffe, welche
der Truſt in ſeinem Kampfe gegen die Bevölkerung
ge=
braucht, ſind die Gefrierhäuſer, in denen das Fleiſch
lange Zeit hindurch friſch erhalten werden kann und
durch die der Truſt ſich davor ſchützen kann, das Fleiſch
als alt, zu niedrigeren Preiſen, zu verkaufen. Die
bekannte Twiftgeſellſchaft bezeichnet dagegen die
Nach=
richt, daß die Preiſe noch weiter erhöht werden ſollen,
als lächerlich. Die Stadtälteſten von Chicago und New=
York beſtimmten, ſämtliche in den Gefrierhäuſern ſich
befindenden Fleiſchvorräte ſeien zu ſtempeln. Auf
dem Stempel ſolle genau der Tag angegeben werden)
an dem das Vieh geſchlachtet wurde. Durch dieſe
Ab=
ſtempelung könnte nun die Kundſchaft genau ſehen,
wann das Fleiſch in die Gefrierhäuſer aufgenommen
iſt. Dadurch würde ferner unmöglich gemacht, daß der
Fleiſchtruſt Jahre altes Fleiſch als friſch verkaufen
könne.
Die Ueberſchwemmung und das Inſerat.
Man muß es den Pariſern laſſen, daß ſie
die große Waſſersnot, welche über ſie
hereinge=
brochen iſt, mit einer guten Laune ertragen, die der
Welt beweiſt, daß der vielgerühmte galliſche Humor noch
nicht ganz ausgeſtorben iſt. Sie nehmen ihr Mißgeſchick
mit heiterem Lächeln hin, ja, zum Teil verſuchen ſie es
ſogar, die Kataſtrophe geſchäftlich auszunutzen. Die
Pariſer Zeitungen wimmeln in dieſen Tagen von
An=
zeigen, welche durch die Hochflut veranlaßt worden
ſind, und die Seine hat ſich ſozuſagen als ein
In=
ſeratenagent allererſten Ranges bewährt. Da,
wo die Boulevardblätter ſonſt rauſchende Feſtlichkeiten
der eleganten Geſellſchaft anzukündigen pflegen, findet
man jetzt eine lange Liſte von Diners, Bällen und
ſonſtigen Abendunterhaltungen, die „en raison des
circonstänces‟, d. h. „der Umſtände halber” auf ein
ſpäteres, unbeſtimmtes Datum verſchoben worden ſind.
Selbſt der Präſident der Republik und Madame
Fal=
lieres ſehen ſich genötigt, bekanntzugeben, daß der
größe Empfang, der für die Mitte dieſer Woche im
Elyſée=Palaſte angeſetzt war, vorläufig nicht ſtattfindet.
Und auch eine Menge Hochzeiten können nicht
ge=
feiert werden, weil die Brautleute von der Mitwelt
abgeſperrt oder das Standesamt und die Kirche
unzu=
gänglich ſind. Die Pariſer Induſtrie erleidet alſo
gerade auf den Gebieten, wo ſie für vorbildlich gilt,
gegenwärtig einen ungeheueren, kaum zu berechnenden
Schaden. Sie muß es verſuchen, auf andere Art auf
ihre Koſten zu kommen.
Eine geradezu fabelhafte Reklame wird
augenblick=
lich z. B. für Filtrierapparate betrieben, da
das Trinkwaſſer nur noch mit äußerſter Vorſicht
ge=
noſſen werden kann. Die Behörden rechnen denn auch,
hoffentlich ohne Grund, mit dem Ausbruche von an=
ſteckenden Krankheiten trotz der Verhütungsmaßregeln,
die ſie im großen Umfange treffen. Das bedeutet
natür=
lich eine Blüte der Geheimmittelinduſtrie.
Einige uneigennützige Fabrikanten ſolcher Mittel raten,
daß man jetzt überhaupt nichts anderes zu ſich nehmen
ſolle als ihre Elixiere und Pillen! Dicht daneben aber
lieſt man die Namen altbewährter Reſtaurants,
die ihren Kunden melden, ihr Betrieb ſei nicht im
ge=
ringſten geſtört und ſie könnten, nach wie vor, dem
ver=
wöhnteſten Magen die erleſenſten Genüſſe bieten.
Jene mehr oder weniger dunklen Ehrenmänner,
die Wertgegenſtände aller Art von Bedürftigen zum
Weiterverkauf in Kommiſſion nehmen, ſind beſonders
rege bei der Arbeit, und daß dieſe Arbeit eine recht
er=
folgreiche iſt, beweiſt die Anzeige eines von ihnen, daß
er „ſoeben erſt erworbene Luxusmöbel und
Kunſtgegen=
ſtände in noch nie zuvor geſehener Auswahl und billiger
als je” auf Lager habe. Sehr traurig ſieht die Rubrik
der ſogenannten „Petite Correſpondance” aus,
jener Stelle in den Zeitungen, wo der anonyme
Brief=
wechſel, namentlich von Liebenden, ſeine Stätte hac.
Faſt alle dieſe kleinen, abgekürzten oder chiffrierten
doch leicht enträtſelbaren Mitteilungen enthalten die
melancholiſche Abſage eines heimlichen und, wer weiß,
wie heiß erſehnten Stelldicheins. Selbſt vor der Liebe,
dem höchſten Gute der Pariſer, macht die böſe Seine
nicht Halt! . . .
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Februar.
„Tiefland.”
W-l. In der Fortſetzung der intereſſanten Gaſtſpiele
auswärtiger Heldentenöre an unſerer Bühne trat heute
abend Herr Heinrich Henſel vom Königlichen Theater
in Wiesbaden als Pedro in d’Alberts zugkräftiger Oper
„Tiefland” auf. Das Haus war auffallend zahlreich
beſucht. Es iſt eine merkwürdige Erſcheinung, daß bis
jetzt alle Tenöre, die hier gaſtiert haben, bis auf einen
durch eine gequetſchte Tonbildung bei gewiſſen hellen
Vo=
kalen bei ſonſt trefflichen Leiſtungen ernüchternd wirken, ſo
auch Herr Henſel. Man hat dieſe Töne nicht übel als
Grammophontöne bezeichnet. Wer die Sänger nicht ſelbſt
gehört hat, könnte ſchon faſt glauben, es handle ſich um
eine fixe Idee der Kritik. Da es ſonſt bedeutende
Ge=
ſangsleiſtungen fertiger Sänger ſind, die hierbei in Frage
kommen, und da dieſe Künſtler es an Selbſterziehung und
Studium ſchwerlich haben fehlen laſſen, ſo iſt daraus wohl
der Schluß zu ziehen, doß die Abgewöhnung derartiger
Schönheitsfehler außerhalb des Bereiches der Möglichkeit
liegt und ſie in der phyſiſchen Beſchaffenheit der Organe
begründet ſind, daß es ſich alſo mit anderen Worten nicht
um eine ſchlechte Angewohnheit oder mangelhafte
Ausbil=
dung der Stimme handelt.
Das Gaſtſpiel des Herrn Henſel war eine von
künſt=
leriſchem Empfinden getragene, darſtelleriſch intelligente
und geſanglich hervorragende Leiſtung, deren Höhepunkte
das Vorſpiel, die Erzählung der Wolfstötung und das
Duett des letzten Aktes („Hinauf in die Berge”) bildeten,
das übrigens Beifall bei offener Szene erntete. Frl.
Geyersbach hatte ſich ſtimmlich wieder erholt und
führte die über alle Maßen anſtrengende Partie, eine
Er=
müdung in dem genannten Duett abgerechnet, mit
glän=
zendem Gelingen durch. Herrn Webers Sebaſtiano iſt
als eine darſtelleriſch und geſanglich brillante Leiſtung
be=
kannt; ſehr brav war auch Frl. Zeiller wieder als Nuri.
Herr Stephani ſang trotz ſtarker Indispoſition die
Partie des Tommaſo.
Die Aufführung fand, wie die früheren dieſer Oper,
die ſie an Güte aber nicht übertraf, begeiſterten Beifall.
Wie man ſieht, hat die Zugkraft der Oper noch nicht
nach=
gelaſſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
empfingen geſtern den Kapitänleutnant Fiſcher von Kiel,
den Hauptmann von Stockhauſen, Adjutant der 7.
Divi=
ſion, den Hauptmann Freiherrn von Beuſt,
Kompagnie=
chef im 1. Badiſchen Leib=Grenadier=Regiment Nr. 109,
den Pfarrer Stock von Neckarſteinach, den Pfarrer
Köhler von Steinbach, den Landgerichtsdirektor
Dorn=
ſeiff, den Hofſpenglermeiſter Seeger von Auerbach, den
Amtsgerichtsrat Jehle von Worms, den Sanitätsrat
Geiſt von Reinheim, den Telegraphenſekretär Nachtigall
von Auerbach, den Pfarrer Schäfer von Erzhauſen, die
Ergänzungsrichter Ihm und Jung von Mainz, den
Oberbürgermeiſter Dr. Göttelmann von Mainz, den
Kreisſtraßenmeiſter Jungmann von Vilbel; zum Vortrag
den Staatsminiſter Ewald und den Vorſtand des
Kabinetts Geheimerat Römheld.
* Vom Hofe. Prinz und Prinzeſſin Wilhelm von
Sachſen=Weimar=Eiſenach nebſt Prinzeſſin=Tochter, ſowie
Graf Kuno und Prinz Ernſt zu Stolberg=Roßla waren
am Dienstag zur Frühſtückstafel im Neuen Palais
zu=
gezogen. Der Fürſt zu Solms=Lich iſt nachmittags 3 Uhr
im Neuen Palais eingetroffen und hat daſelbſt Wohnung
genommen. (Darmſt. Ztg.)
— Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Oberbriefträgern Johannes
Waſſem in Ulrichſtein und Chriſtoph Vatter in
Darmſtadt, ſowie dem Oberleitungsaufſeher Karl Dort
in Gießen die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen
des ihnen von Sr. Maj. dem Deutſchen Kaiſer, König
von Preußen, verliehenen Allgemeinen Ehrenzeichens erteilt,
Danktelegramm. Auf das von den Teilnehmern
des Feſtmahles im Saalbau am 27. Januar an Seine
Majeſtät den Kaiſer abgeſandte
Glückwunſchtele=
gramm iſt folgende Antwort eingegangen: „Berlin
Schloß. Seine Majeſtät der Kaiſer und König laſſen für
die freundlichen Glückwünſche zu Allerhöchſtihrem
Geburts=
tage herzlich danken. Der Geheime Kabinettsrat v.
Va=
lentini.
L. Der Kreisausſchuß verhandelte geſtern in
öffent=
licher Sitzung nur zwei Sachen. 1. Heinrich
Roden=
häuſer von hier hat um die Erlaubnis nachgeſucht,
in dem Hauſe Roßdorfer Straße 116 eine Schankwirtſchaft
führen zu dürfen. Ein Bedürfnis für eine ſolche wurde
nicht als vorliegend erachtet und das Geſuch abgelehnt. —
2. Die Chriſtine H. Buxler, Frau von hier, führt
Be=
ſchwerde wegen verweigerter Armenunterſtützung. Der
Bürgermeiſtereiſekretär Liſt wies jedoch nach, daß die
Ar=
menverwaltung ihre Schuldigkeit getan hat, insbeſondere
ſteht der Frau und ihrem Kinde die Aufnahme in das
ſtädtiſche Armenhaus frei. Die Beſchwerde wurde
ver=
worfen.
L. Vor der Strafkammer ſtand geſtern der 14 Jahre
alte Ausläufer Joſef Hufnagel von Altmittelau, der
in Offenbach in einem Eiſenbaugeſchäft eingetreten
war. Da er ſich auf der Bruſt wehgetan hatte, wurde
er zur Erholung eine Zeitlang nach Hauſe geſchickt. Er
bummelte nunmehr in einer Weiſe umher, daß ſein
Vater ſich bei dem Arzt über ſeine Arbeitsſcheu
be=
ſchwerte. Dieſer ſchrieb ihn wieder geſund. Dem
Jungen gefiel dies nicht, er verſah einen
Kranken=
ſchein mit der Unterſchrift des Arztes und legte der
Ortskrankenkaſſe den Beleg vor, um ſich für neun Tage
9,90 Mark Krankengeld zu verſchaffen. Die Fälſchung
und der Betrugsverſuch wurden ſofort bemerkt und
Anzeige erſtattet. Hufnagel iſt geſtändig und beruft
ſich darauf, daß er ja Beiträge zur Kaſſe bezahlt habe.
Er ſtammt aus einer Familie mit viererlei Kindern
und hat ohne Zweifel nicht die beſte Erziehung
ge=
noſſen. Das Gericht erkannte ihm mildernde Umſtände
zu und ſprach drei Tage Gefängnis aus.
B-u. Neuer Hoflieferant. Der Großherzog hat das
Blumengeſchäft von Käthe Remlinger hier,
Wilhel=
minenſtraße, zum Hoflieferanten ernannt.
— Arbeitsnachweisſtelle. Ueber die Tätigkeit der
Arbeitsnachweisſtelle im ſtädtiſchen Hauſe Waldſtraße 6
(Telephon 371) werden für den Monat Januar
fol=
gende Zahlen mitgeteilt: 422 offene Stellen, 950
Ar=
beitſuchende, 193 Vermittelungen, darunter 70
Dienſt=
boten.
Abgeſtiegen ſind im Hotel „Zur Traube‟. Prinz
zu Solms=Braunfels, Prinz Karl zu Solms=Laubach,
Graf zu Erbach=Fürſtenau und Geheimerat Profeſſor
Schmidt, Gießen.
Nummer 28.
Seite 3.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
— Im Silberkranz. Herr Dr. Ernſt W.
Büch=
ner aus Pfungſtadt und Frau, geb. von Ferber, können
am 4. d. M. das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen.
* Von der Sanitätskolonne. Der Jahresbericht
über die Tätigkeit im verfloſſenen Dienjahr, vom
Ab=
teilungsführer Vogel zuſammengeſtellt, iſt erſchienen.
Es wird daraus folgendes wiedergegeben: Es war
wie=
der ein Jahr ſegensreichen Wirkens und Schaffens.
Das Rettungsweſen in Darmſtadt hat zeitgemäße
Ver=
beſſerungen erfahren, und die leitende Führerſchaft war
beſtrebt, es unter Berückſichtigung aller Verhältniſſe in
den Rahmen des vorhandenen Bedürfniſſes einzupaſſen.
Wenn durch Indienſtſtellung des Krankenkraftwagens
eine Steigerung der Transporte vorauszuſehen war,
ſo hat ſie doch alle Erwartungen übertroffen. Die
Ge=
ſamthilfeleiſtungen der ganzen Hauptkolonne mit ihrer
Zweigkolonne und den Außenabteilungen ergaben im
Laufe des Dienſtjahres: bei der Hauptkolonne
Darm=
ſtadt 1427, bei der Zweigkolonne Nieder=Ramſtadt 179,
bei der Abteilung Roßdorf 139, bei der Abteilung
Ar=
heilgen 72, ſomit im ganzen 1817 Fälle. Die
Geſamt=
tätigkeit der Hauptkolonne Darmſtadt allein, ſeit der
Errichtung der ſtändigen Rettungswache am 1. Juli
1906, erſtreckt ſich auf 2734 Fälle in Darmſtadt.
Die Rettungswache, Bismarckſtraße 28,
Tele=
phonruf 1707, kann zu jeder Tages= und Nachtzeit
an=
gerufen werden und iſt auch durch die Ringleitung des
Großherzoglichen Polizeiamts mit allen öffentlichen
Unfallmeldeſtellen und dem ſtädtiſchen Krankenhaus
verbunden. Der Sonntagsdienſt der Aerzte und
Avo=
theken iſt ebenfalls durch die Wache zu erfahren. Da
außer der Rettungswache auch noch im Großh.
Hof=
theater, im Orpheum, auf Eisbahnen, Rodelbahnen und
ſonſtigen Veranſtaltungen Sanitätswachen zu ſtellen
ſind, ſo war die Kolonne teilweiſe ſehr in Anſpruch
ge=
nommen; es waren Tage zu verzeichnen, an denen 12
Freiwillige in Dienſt geſtellt waren. Es ergeht deshalb
die Aufforderung an alle Freunde des Kolonnenweſens,
dieſe edlen Beſtrebungen zu unterſtützen, entweder durch
Beitritt als zahlende Mitglieder mit einem
ſelbſtge=
wählten Jahresbeitrag oder durch Eintritt in die
Reihen der aktiven Mitglieder. Die Zahl der
Mitglie=
der beträgt in Darmſtadt 122, Zweigkolonne Nieder=
Ramſtadt 26, Arheilgen 30, Roßdorf 24 Mann,
zuſam=
men 202 Mann (im Vorjahre 175), unter welchen ſich 26
Mann im hieſigen Hoſpital ausgebildete
Kriegskranken=
pfleger, ſowie zwei in Gießen ausgebildete
Desinfek=
teure befinden.
Die laufenden Geſchäfte wurden erledigt in 29
Füh=
rerſitzungen, 12 Monatsverſammlungen, 1
Generalver=
ſammlung der Unterſtützungskaſſe, 1 Vorſtandsſitzung,
2 General=Appells. Am 8. und 20. Januar fand eine
Ablieferung und eingehende Beſichtigung der
Kolonnen=
beſtände ſtatt, und es wurde nach Prüfung der
ſämt=
lichen Uniformen, Mützen, Binden und
Ausrüſtungs=
gegenſtänden alles in Ordnung gefunden. Am 14. Jan.
fand die Ueberſiedelung der Rettungswache nach dem
neuen Lokal, Bismarckſtraße 28, ſtatt, wo Wagenhalle,
Verbinderaum, Wachlokal in einem von der Stadt zu
dieſem Zweck umgebauten Hauſe vorhanden iſt.
Am 26. Februar verſchied das Ehrenmitglied,
Mit=
begründer und erſter Kolonnenführer, Herr
Regierungs=
rat Frölich. Sein Andenken wird ſtets ein Ruhmes=
Blatt in der Geſchichte der Kolonne ſein. Ferner
ent=
hält das „Totengedenkblatt” Nachrufe für die
verſtor=
benen Mitglieder des Heſſiſchen Landesvereins vom
Roten Kreuz: Oberſtleutnant Goldmann, Generalmafor
von Grolmann, Oberbürgermeiſter Morneweg, welche
ſtets Förderer der Kolonnenſache geweſen ſind, ebenſo
für den während des Dienſtes bei der Kaiſerlichen
Ma=
rine verſtorbenen Kameraden Reinhardt Becht.
Sämt=
liche beſonders wichtigen Geſchehniſſe finden in dem
Bericht Erwähnung. Beſonders wird mehreren
Spen=
den und ſonſtiger materieller und ideeller
Unterſtütz=
ung mit warmem Dank gedacht. — Der
Kaſſenbe=
richt weiſt eine Einnahme von 7825,06 Mark auf, dem
eine Ausgabe von 7528,76 Mark gegenüberſteht, folglich
bleibt ein Kaſſenbeſtand von 296,30 Mark. Eine
Son=
derbejlage berichtet über den erſten Heſſiſchen
Kolonnen=
tag, über welchen in den Blättern bereits referierend
berichtet wurde. Der intereſſante Jahresbericht, welcher
von dem Kolonnenführer, Herrn Oberleutnant
Lothei=
ßen, Dieburger Straße 52, ſowie auf der Rettungswache
Bismarckſtraße 28, zum Selbſtkoſtenpreiſe von 20 Pfg
an Intereſſenten gerne abgegeben wird, enthält auf der
inneren Umſchlagſeite eine Abbildung der
Rettungs=
wache mit den Fahrzeugen.
Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß die
Ko=
lonne auch im verfloſſenen Dienſtjahr ihrer
übernom=
menen ernſten und verantwortungsvollen Aufgabe
be=
wußt geweſen iſt, und es iſt zu wünſchen, daß den
Be=
ſtrebungen auch ferner Intereſſe und Verſtändnis
ent=
gegengebracht wird, zum Nutzen unſerer Mitmenſchen
und zum Segen des Roten Kreuzes, denn: „Das Leid
hat Bürgerrecht auf allen Wegen”
Vom Ohlyſtift. Der Erziehunganſtalt für
ver=
wahrloſte Kinder, Ohlyſtift in Gräfenhauſen, iſt
aus dem Nachlaß des verſtorbenen Herrn Rentner Emil
Ludwig das dankenswerte Vermächtnis von 500
Mark erbſchaftsſteuerfrei zugefallen.
— Pauluskirche. Am nächſten Sonntag
ver=
anſtaltet die Konzertſängerin und Geſangslehrerin
Frl. Anna Rau, eine Schülerin Stockhauſens, mit
ihren Schülerinnen der Solo= und Chorgeſangsklaſſen
ein Wohltätigkeitskonzert in der Pauluskirche. Eine
beſondere Anziehungskraft wird die Mitwirkung des
als Violinvirtuoſe weithin bekannten Lehrers am Dr.
Hochſchen Konſervatorium in Frankfurt, Herrn Prof.
Baſſermann, ausüben, der „Air” von J. S. Bach
und eine Händelſche Sonate zu Gehör bringen wird
Den Orgelpart hat der Pauluskirchenorganiſt, Herr
Heinrich Keil, übernommen, deſſen Vorzüge noch von
ſeinem letzten Orgelkonzert im Dezember in beſter
Erinnerung ſtehen. Da der einheitliche Eintrittspreis
ſehr niedrig bemeſſen iſt, wird allen Kreiſen der
Be=
völkerung Gelegenheit gegeben, wieder einmal gute
Kirchenmuſik zu hören
— Der Familienabend des Kirchengeſangvereins
für die Stadtkirche am Dienstag nahm einen
erheben=
den Verlauf. Sowohl die Solovorträge volkstümlicher
Lieder durch Frl. Eiſe und Frl. Heinzerling, wie die
herrlichen altdeutſchen Volkslieder des Chores unter
Leitung des Herrn Stadtorganiſten Borngäſſer fanden
bei den zahlreich erſchienenen Freunden des Vereins
warmen Beifall. Die Herren D. Flöring, D. Peterſen
und Pfarrer Velte wieſen in kurzen Anſprachen hin
auf die Bedeutung des weltlichen Volksgeſangs für die
proteſtantiſche Kirchenmuſik, auf das innere Leben eines
Kirchenchores und auf die beſondere hohe Aufgabe, die
der Verein in der Stadtkirche ſeit nun bald vier
Jahr=
zehnten zu erfüllen bemüht ſei.
— Der nächſte Vortrag im Frauenverein der
Johannesgemeinde wird am Freitag, den 4. Febr.,
abends 8 Uhr, ſtattfinden, und zwar wird Herr Pfarrer
Lic. Emil Fuchs von Rüſſelsheim über die Frage
ſprechen: „Iſt der Menſch das Produkt ſeiner
Verhält=
niſſe?‟ Gäſte ſind willkommen.
— Nach der Waſſerkaute! Der Heſſiſche
Landesaus=
ſchuß des deutſchen Flottenvereins veranſtaltet in
die=
ſem Jahre zwei Fahrten nach der
Waſſer=
kante, und zwar eine Schulfahrt vom 18. bis 22. Mai
nach Hamburg und Kiel und eine Fahrt für Erwachſene
vom 16. bis 23. Juli I. J. nach Hamburg, Helgoland
und Kiel. Den Teilnehmern an dieſer Fahrt iſt
Ge=
legenheit gegeben, auf Wunſch die Reiſe nach
Kopen=
hagen uſw. unter ſehr günſtigen Bedingungen
fortzu=
ſetzen. Mit Rückſicht auf die herrlichen Genüſſe, die
dieſe Fahrt bietet, kann die Teilnahme an der Fahrt
beſtens empfohlen werden, zumal auch die bewährte
Führung — wieder iſt Herr Hauptmann Vollmar=
Darmſtadt damit betraut — eine ſichere Gewähr für
einen ſchönen Verlauf der Geſellſchaftsfahrten bietet.
Auch Damen können ſich beteiligen und ſind
will=
kommen.
— Odenwaldklub. Gedrängt beſetzt war der
Gar=
tenſaal des Saalbaues zu dem neuen Vortragsabend
der Ortsgruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs. Herr
Profeſſor Lauteſchläger erzählte von einer
Sommerreiſe in die Alpen. Er hat davon viele
Photo=
graphien mitgebracht, die er in vorzüglichen
Licht=
bildern zeigte. Es war ein Genuß, dieſe vollendeten
Aufnahmen zu betrachten, die in die Hochgebirgswelt
einführten und manche wunderbare Szenerie dem
ſtau=
nenden Auge erſchloſſen. Herrn Profeſſor
Laute=
ſchlägers Vortrag trug den Charakter eines
Touren=
berichtes, der in ſeiner Zwangloſigkeit und detaillierten
Schilderung beim Publikum recht anſprach. Die
„Gipfelpunkte” der Tour bildeten Beſteigungen des
Dachſteins, des Watzmanns, des Steinernen Meeres
des Groß=Glockners und eine Wanderung in den
Dolo=
miten. Sehr anſchaulich kam alles zur Darſtellung,
das Publikum erlebte gewiſſermaßen die mancherlei
Freuden und Leiden des Hochtouriſten mit, und der
Dank, der dem Redner am Schluſſe ausgeſprochen
wurde, war wohlberechtigt. Die Begrüßungsworte
hatte der Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr
Bureau=
direktor Daub, an die Verſammlung gerichtet. — Die
Wanderung der Ortsgruppe, die für nächſten Sonntag
angeſetzt war, wird erſt Sonntag über acht Tage
unter=
nommen.
— Zur geplanten Milchpreiserhöhung der
Milch=
produzenten wird uns geſchrieben: Seitens der=
Milchproduzenten ſoll eine weitere
Milchpreis=
erhöhung durchgeführt werden. Der Milchhandel
vertritt die Meinung, daß die derzeitige allgemeine
Lage nicht dazu angetan iſt, um von den Konſumenten
eine weitere Preisſteigerung zu fordern. Dieſer
An=
icht ſind auch einſichtsvolle und mit der Geſchäftslage
in den Städten vertraute Landwirte. Die
Notwendig=
keit einer Erhöhung wird ſeitens der Landwirte
da=
mit begründet, daß gut bezahlte Beamte auf Grund
einiger ausgeſandter Fragebogen berechnet haben, daß
zu den derzeitigen Preiſen Milch nicht mehr zu
produ=
zieren ſei. Von den derzeitigen Milchpreiſen
behaup=
ten dieſelben Landwirte wieder, daß ſie hier im
Süd=
weſten die höchſten von ganz Deutſchland
ſind. Die Milcherzeugung bildet einen Zweig der
Landwirtſchaft. Und da behaupten wir, daß dieſe
Milchgeſtehungskoſtenberechnungen einſeitige
Auf=
ſtellungen ſind, denn es iſt unmöglich, einen
Be=
triebszweig der Landwirtſchaft herauszugreifen und
darüber eine Koſtenberechnung aufzuſtellen, ohne die
anderen Betriebszweige zu berühren, weil dieſe
Be=
triebszweige zu eng untereinander verbunden ſind,
Sie ſind derartig untereinander verbunden, daß die
Koſtenrechnung für einen Einzelzweig nur ein
Zerr=
bild liefern kann. Dieſe unſere Behauptung wird auch
aus landwirtſchaftlichen Kreiſen beſtätigt. So ſchreibt
zum Beiſpiel die „Landwirtſchaftliche Zeitſchrift für die
Rheinprovinz” auf Seite 684, Jahrgang 1908: „Gegen
dieſes Vorgehen (nämlich die Berechnung für einzelne
Zweige) ſpricht die oben erwähnte Tatſache, daß es
wirklich ſelbſtändige Betriebszweige in der
Landwirt=
ſchaft nicht gibt. Ein jeder
landwirtſchaft=
licher Betrieb iſt ein einheitlicher Orga=, bei dem alle Teile derart
in=
einander greifen, daß eine völlige
Los=
löſung eines dieſer Teile ohne
einſchnei=
dende Einwirkungen auf die übrigen
nicht denkbar iſt. Daher können auch nicht
Be=
triebsteile rechnungsmäßig ſelbſtändig gemacht werden,
die in Wirklichkeit mit denſelben Betriebsmitteln
ar=
beiten und ſich gegenſeitig in der Ausnützung ergänzen.”
Der Kompoſt, der ſich im vorigen Jahre bei der
ſtädtiſchen Straßenreinigung ergeben hat und auf zwei
verſchiedenen Plätzen, auf dem ſtädtiſchen Gelände an der
Pallaswieſenſtraße zunächſt des früheren Schachtgrabens,
und weſtlich des Südbahnhofes am Pfungſtädter Weg,
ge=
lagert wurde, etwa 550 Kubikmeter, wurde am Mittwoch
vormittag verſteigert, wobei 472 Mark erzielt wurden. Die
Steigerer waren Landwirte von hier und aus den
um=
liegenden Landorten. Der Kompoſt muß bis 15. März
weggebracht ſein.
— Geſangswettſtreit Pfingſten 1910. Der Ge= „Harmonie” hält am Sonntag vormittag im
Mathildenhöhſaal ſeine Delegiertenſitzung ab. Zahlreiche
Vereine haben ſich bereits angemeldet und ſteht ſomit
eine große Beteiligung in Ausſicht.
— Von der Wach= und Schließgeſellſchaft. Im
Monat Januar ergaben die fortlaufenden Reviſionen
unſerer Nachtwachbeamten folgende Fälle:467 offene
Haustüren und Tore vorgefunden, 134mal brannte
Licht in Geſchäfts= und Bureaulokalitäten, Kellern und
Bodenräumen, bezw. wurde vergeſſen, dasſelbe zu
löſchen, 7 Hausbewohnern, welche ihre Schlüſſel vergeſſen
hatten, geöffnet, 11 defekte Schlöſſer und Türen, ſowie
ſteckengebliebene Schlüſſel vorgefunden, 4mal nicht in die
Häuſer gehörige Perſonen daraus entfernt, 6
offen=
ſtehende Parterrefenſter ermittelt, 3 Pferde angekoppelt.
— Das Kaiſerpanorama bietet mit der Reiſe des
Forſchers Fric zu den Indianern Südamerikas eine
wiſſenſchaftlich wertvolle Illuſtration eines Volksſtammes,
deſſen gänzliches Ausſterben nur noch eine Frage der
Zeit iſt. Wer die Ureinwohner Amerikas in ihren
eigen=
artigen Sitten und Gebränchen ſowie die herrliche
Tropenvegetation kennen lernen will, dem ſei der Beſuch
dieſer Original=Stereoſerie empfohlen.
— Privil. Schützengeſellſchaft. Am Faſtnachts=
Sonn=
tag, nachmittags 5 Uhr 11 Min., hält die Privil. Schützen=
Zum 80. Geburtstage Eduard Zernins.
An dem heutigen Tage vollendet einer der
eifrig=
ſten, für das Wohl und Gedeihen Darmſtadts jederzeit
mit der Feder eintretenden Männer, der
Verlagsbuch=
händler und Hauptmann à. I. s. G. Eduard Zernin‟) ſein
80. Lebensjahr. An dieſem ſeinem Ehrentage ſei es
daher geſtattet, einen kurzen Ueberblick darüber zu
geben, was dieſer Mann als Buchhändler, Schriftſteller
und Menſch geleiſtet hat.
Eduard Gebhard Zernin iſt in Hinterpommern zu
Rummelsburg als Sohn des Kreisjuſtizrates Zernin
am 3. Februar 1830 geboren. Nachdem er ſich als
Buch=
händler anderwärts tüchtig umgeſehen, kam er nach
Darmſtadt, erwarb ſich. 1856 das Darmſtädter
Bür=
gerrecht und einen Teil des Leskeſchen Verlags,
insbe=
ſondere den Verlag der ſchon ſeit 1826 beſtehenden, von
Geh. Sekretär Zimmermann begründeten Allgemeinen
Militärzeitung und Allgemeinen Kirchenzeitung. Die
Allgemeine Militärzeitung wurde 1859 auf eine neue,
feſte Grundlage geſtellt, indem ein Redaktionsausſchuß
aus hervorragenden Militärſchriftſtellern, dem Major
Brodrück, Hauptmann Königer, Oberleutnant,
ſeit 1861 Hauptmann von Ploennies, General von
Mauch= Stuttgart, wozu dann noch der Verleger
Zernin trat, gebildet wurde. Der bald darauf wegen
eines rheumatiſchen Knieleidens in den Ruheſtand
ver=
ſetzte Hauptmann von Ploennies verwandte nun ſeine
unfreiwillige Muße ganz zur Schriftſtellerei, die
namentlich in dem klaſſiſchen, ſeit 1861 in dem
Zernin=
ſchen Verlage erſcheinenden dreibändigen Werke „Neue
Studien über die gezogene Feuerwaffe der Infanterie‟
gipfelt, das den Eckſtein für die Entwickelung dieſes
Fachs in der Neuzeit bildete. Ein gewiſſer Mut gehörte
auch dazu, die Satire desſelben Verfaſſers „Leben,
Wir=
ken und Ende des Freiherrn Leberecht vom Knopf”
die ſich gegen manche Schäden des heſſiſchen Landes
rich=
tet, und deren Verfaſſerſchaft von Ploennies ſorgfältig
eingehalten wurde, zu verlegen. In demſelben Verlage
erſchienen auch einige Werke des Mitarbeiters v.
Ploen=
nies, des Majors Weygand. Auch der Zernin
befreun=
dete General von Goeben ſchrieb für die Allgemeine
**) Der Name Zernin iſt ſlaviſchen Urſprungs und
bedeutet Schwarz — Czernin, häufig in Wien; es iſt
derſelbe Stamm wie in Ezernagora — Monte negro
Schwarzer Berg, von dem düſteren grauſchwarzen
Kalkſtein; ruſſiſch; tſchernoje, Tſcherowaja=
Militärzeitung, und Schriften von ihm über das
Ge=
fecht von Dermbach und von Kiſſingen im Jahre 1860
erſchienen in dieſem Verlage. Infolge der Verlegung
des Schwerpunktes des Militärweſens nach Berlin
verlor die Zeitſchrift an Anſehen und hörte dann 1896
auf. Von anderen hervorragenden Verlagswerken ſei
nur noch Knispel: „Geſchichte des Darmſtädter
Hof=
theaters” genannt.
Aus G. E. Zernins reicher ſchriftſtelleriſcher
Tätig=
keit ſeien hier nur genannt die ausführliche
zweibän=
dige Würdigung: „Das Leben des Königl.
Preuß. Generals der Infanterie Auguſt
von Goeben” das im Jahre 1895 bei Mittler in
Berlin herauskam. Da beſonders das 2. Buch, die
Wirkſamkeit Goebens in dem Carliſtenheer 1836—1840,
ſehr bedeutſame Mitteilungen, insbeſondere den
Aufent=
halt Goebens in Darmſtadt auf der Heimreiſe enthält,
ſo wird in einem beſonderen Aufſatze an der Hand von
Goebens eignen Aufzeichnungen in „Vier Jahre in
Spanien, Die Carliſten, ihre Erhebung und ihr
Unter=
gang” eingegangen werden. Ferner ſeien noch von
Zernins Werken genannt: „Freiherr von der Tann,
Erinnerungen an J. V. von Scheffel, Ludwig IV.,
Großherzog von Heſſen, Führer durch Darmſtadt‟. Da
Zernin mit einer großen Anzahl von Zeitgenoſſen im
Briefwechſel ſtand, z. B. ſogar mit Richard
Wag=
ner, war er im Beſitze einer großen
Autographen=
ſammlung. Dieſe ging in den Beſitz des
Autographen=
ſammlers Hofbuchhändlers W. Kleinſchmidt (A.
Berg=
ſträßer) über, deſſen reichen Autographenbeſtänden ſie
eingereiht wurde. Beſondere Verdienſte erwarb ſich
Zernin auch um den Muſikverein, deſſen Geſchichte er
an dem 50jährigen Jubiläum des Vereins 1882 ſchrieb.
Wegen ſeiner Verdienſte um die Militärliteratur
wurde Zernin 1871 zum Oberleutnant, 1876 zum
Haupt=
mann à la suite befördert. Vermählt war er ſeit dem
20. Juni 1857 mit der älteſten Tochter des bekannten
Profeſſors der Zoologie J. Kaup; aus dieſer Ehe
ent=
ſproſſen 6 Kinder. Leider ſtarb der älteſte Sohn
Alfred Z., der ſich bereits einen geachteten Namen
als Militärſchriftſteller erworben, als Major 1906.
Wohl mit aus Kummer über dieſen Verluſt erkrankte
Zernin ſchwer und erholte ſich erſt im Laufe des letzten
Jahres wieder.
Am Schluſſe ſei hier noch der Wunſch
aus=
geſprochen, daß der verdienſtvolle, heute allſeitig
ge=
ehrte Mann, ſeinen Lebensabend in voller geiſtiger und
körperlicher Rüſtigkeit in dem Kreiſe ſeiner zahlreichen
Familie verleben möge.
Karl Noack.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Heute vor 100 Jahren, am 3. Februar 1810,
wurde der Vater des Schulturnens, Adolf Spieß,
in Lauterbach in Heſſen geboren. Sein Vater, Balthaſar
Spieß aus Ober=Maßfeld bei Meiningen, war dort
Pfarrer. Der Vater wollte den Sohn ebenfalls
Theo=
loge werden laſſen und letzterer bezog Oſtern 1828 die
Univerſität Gießen und ſpäter Halle und Berlin. In
Halle lernte er den Turnvater Jahn kennen. Kurze
Zeit war er dann Hauslehrer bei dem heſſiſchen
Stan=
desherrn Grafen Solms=Rödelheim. Als Geſchichts=,
Geſangs= und Turnlehrer fand er in Burgdorf im
ſchweizeriſchen Kanton Bern eine Stellung, die ihn mit
Fröbel, Langethal und Middendorf, den drei
Lützo=
wern, zu gemeinſamem Streben vereinte. Fünfzehn
Jahre hindurch hat er in der Schweiz gewirkt, von
denen die letzten vier Jahre (1844—1848) auf Baſel
entfielen. Sein Ruf als Bahnbrecher im Turnweſen
gewann bald ſolche Verbreitung, daß man in
Darm=
ſtadt auf den Landsmann aufmerkſam wurde und ihn
hierher berief und zwar in die angeſehene Stellung
eines Leiters des heſſiſchen Schulturnens mit dem Titel
eines Aſſeſſors des Studienrates und mit dem für
da=
malige Zeit hohen Gehalte von 2000 Gulden
ſüddeut=
ſcher Währung. Sieben Jahre wirkte er hier und trat
dann aus Geſundheitsrückſichten in den Ruheſtand.
Dieſe ſieben Jahre waren die Blütezeit ſeines Lebens
und Schaffens. Nicht nur in Darmſtadt ſelbſt war er
tätig, er bereiſte auch das Großherzogtum und eiferte
freudig für ſeine Idee. Beim Großherzog fand er viel
Anerkennung, und mit Vergnügen ließ ſich der
Lan=
desfürſt wiederholt die turnende Jugend Darmſtadts
von ihm vorführen. Auch die Offiziere gewann er für
ſeine Ideen. Spieß war der Träger des
fruchtbringen=
den Gedankens des allgemeinen Landesturnens. Er
baute ſeine Lehrmethode auf dem Grundſatze der
Ein=
fachheit und Einheitlichkeit auf. Die körperliche
Aus=
bildung ſoll ihm mit der geiſtigen gleichen Schritt
halten. Seine „Lehre der Turnkunſt” ſein „Turnbuch
für Schulen”, ſeine „Gedanken über Einordnung des
Turnweſens in das Ganze der Volkserziehung” ſind
beachtenswerte Darſtellungen des Turnweſens, und
wenn heute das Turnen in Heſſen in Blüte ſteht und
im Wachſen begriffen iſt, ſo iſt es das Verdienſt Spieß”.
Es war ihm noch eine große Freude, daß das „
Turn=
haus auf dem alten Kirchhofsgrunde nahe bei den
Hauptſchulen” der Mittelpunkt einer freudig übenden:
Gemeinde, ſeiner Gemeinde, ward. Ihm galt auch einer
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910₰
Nummer 28.
geſellſchaft ihre diesjährige Herren= und Damen=Sitzung in
ſämtlichen Räumen des Schießhauſes ab. Den Vorſitz wird
Darmſtadts Originalkarnevaliſt, Herr Julius Simon,
füh=
ren und Kräfte, wie die Herren Gg. Delp, Jakob Jacobi
u. a., bieten Garantie für einige recht genußreiche
Stun=
den. Genannte Herren haben ſich in dieſem Jahre in faſt
allen größeren Sitzungen hervorgetan und ihre Schlager
gefielen ſtets ſehr. (Siehe Anzeige.)
— Selbſtmordverſuch. Geſtern nacht gegen 2 Uhr trank
ein Dienſtmädchen in der Bismarckſtraße in
ſelbſtmörderi=
ſcher Abſicht Salzſäure. Die Lebensmüde mußte
durch die Rettungswache in das Städtiſche Krankenhaus
verbracht werden.
Ober=Roden, 1. Febr. Aus Aerger über den
Aus=
gang der Gemeindewahlen wurden den Wirten
Joh. Mith VII., Joh. Vinzenz Schrod und dem
Land=
wirt Joh. Beckmann I. ſämmtliche
Fenſter=
cheiben in verſchiedenen Nächten der vergangenen
Woche eingeſchlagen. Von den Tätern hat man
keine Spur.
Worms, 1. Febr. An der geſtern am hieſigen
Gym=
naſium begonnenen Abgangsprüfung beteiligt ſich
dieſes Jahr zum erſten Male eine junge Dame. Dieſe
war früher ſchon als Lehrerin an einer höheren
Mädchen=
ſchule tätig, möchte aber ihre Studien an einer
Univer=
ſität fortſetzen. Außer ihr ſind jetzt noch fünf
Schülerin=
nen am hieſigen Gymnaſium vorhanden.
Worms, 2. Febr. In der geſtrigen Ausſchußſitzung
des Rheinheſſiſchen
Elektrizitätsverban=
des wurde der Vertrag mit der Rheiniſchen Schuckert=
Geſellſchaft in Mannheim über die Verſorgung des
Ver=
bandsgebietes mit elektriſcher Energie genehmigt. Die
Zentrale des Verbandes, dem weitere 11 Gemeinden
bei=
getreten ſind, wird nach Oſthofen verlegt.
(*) Nidda, 1. Febr. Ein neuer Verein für den Kreis
Büdingen, ein Kreisobſtbauverein, iſt unter
dem Vorſitz des Kreisrats Böckmann gegründet worden.
Es traten ſofort 800 Mitglieder bei. Dem oberheſſiſchen
Provinzial=Obſtbauverein iſt dadurch ein großer
Konkur=
rent entſtanden.
ſeiner letzten Beſuche. Spieß ſtarb am 9. Mai 1858 in
Darmſtadt. Eine große Gedächtnisfeier iſt auf dem zu
Pfingſten in Darmſtadt ſtattfindenden Turnlehrertag
geplant.
* Rheinfelden, 1. Febr. Der Schriftſteller Dr.
Hans Blum iſt heute hier geſtorben. Er war der
älteſte Sohn Robert Blums, des demokratiſchen
Abge=
ordneten und Vizepräſidenten im
Paulskirchenparla=
ment, der dann zur Ueberreichung einer Adreſſe nach
Wien reiſte, dort verhaftet und hingerichtet wurde, weil
Windiſchgrätz und Schwarzenberg der Frankfurter
Nationalverſammlung einen Beweis von Oeſterreichs
erneuter Allmacht geben wollten. Hans Blum wurde
1841 in Leipzig geboren, wo ſein Vater Sekretär und
Kaſſierer am Theater war. Er ſtudierte die Rechte und
wurde Rechtsanwalt in Leipzig, wo er wegen einer zu
hoch befundenen Gebührenrechnung in Konflikt mit der
Anwaltskammer kam und zurücktreten mußte. Schon
1867 gehörte Hans Blum dem norddeutſchen Reichstage
als Mitglied der nationalliberalen Partei und „
Ben=
famin” unter den Parlamentariern an. Den Krieg von
1870 machte er im großen Hauptquartier als
Bericht=
erſtatter der Zeitſchrift „Daheim” mit, zugleich ward
er mit verſchiedenen Miſſionen betraut. 1871 trat er in
die Redaktion der „Grenzboten” ein, ſpäter gab er die
Annalen und Urteile des Reichsgerichts heraus. Als
Schriftſteller betätigte ſich Blum ſehr vielſeitig, er
ſchrieb Geſchichtsromane, Novellen, Erzählungen für die
reifere Jugend und zwei Schauſpiele, die wiederholt
aufgeführt wurden. Von ſeinen politiſchen Schriften
ſind am bemerkenswerteſten die Biographie ſeines
Vaters Robert Blum, die Geſchichte der deutſchen
Revo=
lution von 1848 und die Perſönlichen Erinnerungen
an den Fürſten Bismarck, der ihm ſehr zugetan war
und ihn auch nach ſeinem Rücktritt in Friedrichsruh
empfing. Den ihm oft gemachten Vorwurf, daß er als
Politiker die Bahnen ſeines Vaters verlaſſen habe,
be=
ſtritt Hans Blum, der auch in ſeinen Schriften die
Ueberzeugung ausſprach, daß ſein Vater die deutſche
Einheit erſtrebte und als Patriot die ſpätere
Entwick=
lung ebenſo freudig mitgemacht haben würde, wie das
andere Kämpfer aus jener Zeit, Miquel und viele
andere, taten.
* Dresden, 1. Febr. Der Dichter Otto Julius
Bierbaum iſt heute abend geſtorben. Ein nicht
Fünfundvierzigjähriger, iſt Otto Julius Bierbaum
aus dem Leben gegangen. Am 28. Juni 1865 in
Grün=
berg (Schleſien) geboren, wandte ſich Otto Julius
Bierbaum bereits 1887 der Schriftſtellerei zu, redigierte
1892 die „Freie Bühne” unter dem Namen „Neue
deut=
ſche Rundſchau”, dann bis 1895 die von ihm gegründete
Kunſtzeitſchrift „Pan”, ſpäter
„Die Inſel”. 1892
er=
ſchienen „Erlebte Gedichte‟, 1894 „Nemt, Frouwe, dieſen
Kranz”, 1895 „Lobetanz, ein Singſpiel”,
1897
der
„Stilpe”, der den Namen des jungen Dichters wohl am
meiſten bekannt gemacht hat, 1901 der „Irrgarten der
Liebe” der in drei Jahren 35 Auflagen erlebte, 1905
„Zwei Stilpe=Komödien” und noch bis 1908 eine
An=
zahl kleinerer Werke.
* Ueber die Spaltung in der Berliner
Se=
zeſſion erläßt der Vorſtand der Sezeſſion, gezeichnet
Kurt Herrmann, Leo Freiherr v. König, Georg Kolbe und
Max Beckmann, folgende Erklärung: „Wir betrachten
es als unbedingte Notwendigkeit, eine unabhängige
Künſt=
lervereinigung ſo zu leiten, daß die Freiheit der Geſinnung
auf das außerſte gewahrt werde. Von der früheren
Lei=
tung wurde, nicht in ſchlechter Abſicht, eine Tyrannei
aus=
geübt, wie Herr Prof. Liebermann in der
Generalverſamm=
lung ſelbſt zugegeben hat. Vielleicht war dieſe Ausübung
der Macht notwendig und erträglich, ſolange ſie in den
Händen der überragenden künſtleriſchen Perſönlichkeit
Lie=
bermanns lag. Tatſächlich hat Herr Prof. Liebermann
ſchon lange dieſen Einfluß mit Paul Caſſirer geteilt,
ei=
nem ungemein intelligenten und um die Berliner
Kunſt=
zuſtände hochverdienten Manne. Dieſe Stellung der
Se=
zeſſion zu einer nicht dem Künſtlerſtande angehörigen
Per=
ſönlichkeit wurde von vielen Mitgliedern als Widerſpruch
gegen das Freiheitsgefühl empfunden. Auf dem
durch=
aus korrekten und üblichen Wege der Wahl gelangten zu
den ſieben alten Mitgliedern vier neue Mitglieder in den
Vorſtand. Von den vieren könnte angenommen werden,
daß ſie ſich nicht allen Wünſchen des Herrn Caſſirer fügen
würden; da ſie in der Minderzahl wären, könnte der
Ein=
fluß nur bedingt ſein. Selbſt dieſe aber wollten die alten
Mitglieder des Vorſtandes nicht gelten laſſen und legten
in der Generalverſammlung ihre Aemter nieder. Herr
Prof. Liebermann erklärte aber ausdrücklich in der
Ge=
neralverſammlung auch weiterhin der Sezeſſion als
Mit=
glied angehören zu wollen. Im Gegenſatz zu dieſer
Er=
klärung und trotzdem von dem neuen Vorſtand ein
abſo=
lutes Vertrauensvotum für den alten Vorſtand
ausgeſpro=
chen wurde, ſind kürzlich die ſieben Herren, an der Spitze
Herr Prof. Liebermann, aus der Sezeſſion ausgetreten.
Mit dieſen extremen Mitteln verſuchten die Herren uns
zum Rücktritt zu bewegen, ein Akt der Willkür und
Ver=
gewaltigung, der allem Brauch, allen unſern Inſtitutionen
und dem primitivſten Rechtsgefühl Hohn ſpricht. Es wäre
nie notwendig geweſen, eine Sezeſſion zu gründen, wenn
ſolche Maximen Gültiakeit erlangen ſollten. Wir werden
fortfahren, dem Geiſte unſerer Vereinigung gemäß und in
dankbarer Verehrung ihrer Gründer die Sezeſſion zu
leiten.”
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 1. Febr. Kriminalkommiſſar
Naſſe, der zur Unterſuchung der Angelegenheit des
Te=
legramms an den Baron van Zuylen nach
Paris reiſte, iſt nach Berlin zurückgekehrt und hat über
ſeine Ermittelungen Bericht erſtattet. Die bisher verfolgte
Spur hat ſich als irrig erwieſen. Die Poſtverwaltung hat
der Kriminalpolizei die genaue Beſchreibung der Perſon
gegeben, die das gefälſchte Telegramm auf dem Bahnhof
Friedrichſtraße aufgab. Bisher iſt es noch nicht gelungen,
die Perſönlichkeit feſtzuſtellen. Die auf dem
Telegramm=
formular angegebene Abſenderadreſſe hat ſich als gefälſcht
erwieſen. Auf jeden Fall ſteht es feſt, daß die ganze Sache
von Berlin ausgegangen iſt. Kriminalkommiſſar Naſſe
ver=
folgt gegenwärtig in Berlin eine Spur, die aber vorläufig
noch geheim gehalten wird. — Mit der Tagesordnung
„Junker und Reichstag” hatte die
ſozialdemokra=
tiſche Parteileitung für heute abend drei
Ver=
ſammlungen einberufen. Die Säle waren vor
Be=
ginn der Verſammlungen überfüllt, ſo daß polizeiliche
Ab=
ſperrungen vorgenommen werden mußten. Beſonders ſtark
war der Andrang in der Koppenſtraße und in der
Müller=
ſtraße. Die Tauſende, die keinen Einlaß mehr finden
konn=
ten, verhielten ſich, ſolange die Verſammlungen
ſtattfan=
den, ruhig, ſo daß die zahlreiche zu Fuß und zu Pferde
aufgebotene Schutzmannſchaft keine Veranlaſſung zum
Einſchreiten fand. Als die Verſammlungen ihr Ende
er=
reichten, verſuchten die Verſammlungsbeſucher mit den
Genoſſen auf der Straße ſich zu Zügen zu formieren.
Gegen einen aus 2000 Perſonen ſich zuſammenſetzenden
Zug, der ſich die Müllerſtraße entlang nach der
Friedrich=
ſtraße bewegte, gingen 150 Schutzleute mit blank
ge=
zogenem Säbel vor und zerſprengten ihn. Dabei wurden
zahlreiche Siſtierungen vorgenommen. — Eine
folgen=
ſchwere Exploſion ereignete ſich heute mittag bei
einem chemiſchen Verſuch in der 8. Gemeindeſchule zu
Schöneberg (Rubensſtraße). Dem Lehrer Schmidt wurde
die linke Hand vollſtändig und mehrere Finger der rechten
Hand abgeriſſen. Er erlitt ferner noch Verletzungen am
Leib. Mehrere Schülerinnen trugen leichtere
Brandwun=
den davon. Der Luftdruck zertrümmerte die Fenſter der
Klaſſe, aus der die Schülerinnen in furchtbarem Entſetzen
herausſtürzten. Der Rektor der Schule leiſtete dem
ſchwer=
verwundeten Kollegen den erſten Beiſtand und ſorgte für
ſchleunige ärztliche Hilfe. Darauf wurde die Ueberführung
des Lehrers in das Auguſta=Viktoria=Krankenhaus
veran=
laßt. Die Feuerwehr nahm die Aufräumungsarbeiten an
der Unglücksſtelle vor und die Kriminalpolizei nahm den
Tatbeſtand auf. — Ein Monſtreprozeß, der
Aehnlichkeit mit dem Kieler Werftprozeß hat, begann heute
vor dem Kriegsgericht der 2. Gardediviſion. Es handelt
ſich um Vorgänge in der Fußartillerie=Schießſchule in
Jü=
terbog. Angeklagt ſind wegen Unterſchlagung bezw.
Be=
ſtechung ein Wachtmeiſter, zwei Vizewachtmeiſter, ein
Ser=
geant und ein Fahrer; 118 Zeugen ſind geladen.
Frankfurt, 2. Febr. Der Rendant Flick von der
Landwirtſchaftlichen Zentral=Darlehenskaſſe für
Deutſch=
land, Filiale Frankfurt a. M., iſt flüchtig
gegan=
gen, nachdem er ſehr beträchtliche Summen
unter=
chlagen hatte. Bisher iſt ein Fehlbetrag von 150000
Mark feſtgeſtellt. Flick war 10 Jahre als Rendant in der
Kaſſe und gehörte 16 Jahre der Organiſation an. Die
Unterſchlagungen geſchahen faſt durchweg dadurch, daß
die eingehenden Beträge zwar quittiert, aber nicht gebucht
wurden.
Wien, 1. Febr. Das „Fremdenblatt” erfährt von
informierter Seite, daß ein Antrag auf Kuratel=
Ver=
hängung über die Prinzeſſin Luiſe von Belgien
bis zur Stunde nicht geſtellt worden ſei. Allerdings
ſeien beſtimmte Maßnahmen im Zuge, über deren Art
augenblicklich nichts näheres mitgeteilt werden könne.
Peſt, 2. Febr. Aus Nagyvarad wird gemeldet, daß
in der vergangenen Nacht ein dortiges
Juwelenge=
ſchäft ausgeraubt wurde. Die Diebe waren durch
das Dach eingedrungen, hatten die Decke durchbohrt und
ſich an Stricken in das Geſchäft hinabgelaſſen. Es fielen
ihnen Schmuckſachen im Werte von 100000 Kronen in die
Hände.
Paris, 2. Febr. Aus Tanger wird berichtet, der
Unfall des Kreuzers „Chateaurenault”
ſei wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß der
Ka=
pitän des Kriegsſchiffes das Leuchtfeuer von Spartel,
deſſen feſtes Feuer vor einiger Zeit in drehbares
um=
gewandelt wurde, mit dem von Trafalgar verwechſelt
haben dürfte.
— Madrid, 2. Febr. Das Befinden des Prinzen
Leopold von Battenberg, der hier bei ſeiner
Schweſter, der Königin Viktoria Eugenie von Spanien,
ſo ſchwer erkrankt war, daß ſein Leben verloren ſchien, hat
ſich inzwiſchen erheblich gebeſſert und es iſt Ausſicht auf
ſeine vollſtändige Geneſung. Der 19jährige Prinz, der
ſeiner ſchwächlichen Geſundheit wegen den Dienſt in der
engliſchen Marine aufgeben mußte, befindet ſich in der
Be=
handlung eines deutſchen, in England anſäſſigen Arztes
des Dr. Hoffmeiſter, des Leibarztes ſeiner Mutter,
der Prinzeſſin Beatrice von Battenberg.
Petersburg, 2. Febr. Der Tierbändiger
Hin=
richſen wurde geſtern abend im Zirkus Ciniſelli von einem
großen Tiger plötzlich angefaßt und ziemlich ſchwer,
wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt. Es gelang
Hin=
richſen, durch Schüſſe aus einem blind geladenen Revolver
das Tier ſo weit einzuſchüchtern, daß er ſich retten konnte.
* Chronik des Monats Januar. 2. Thronrede zur
Kammereröffnung in Portugal.
4. Hochzeit des
Großherzogs von Sachſen=Weimar mit der Prinzeſſin
Karola Feodora von Sachſen=Meiningen. —
Todes=
ſturz des Aviatikers Delagrange in Bordeaux. — 5.
Früherer Zentrumsabgeordneter Freiherr Friedrich
von Gagern 7. — 6. Brand des königlichen Schloſſes
in Athen. — 8. Kardinal Satolli in Rom †. — 10.
Auf=
löſung des engliſchen Parlaments. — Neues türkiſches
Miniſterium unter Hakki Bey. — 11. Thronrede zur
Eröffnung des preußiſchen Landtags. —
12.
Verlags=
buchhändler Emil Perthes in Gotha †. — 14. Chemiker
Jakob Vollhard in Halle †. — 17. Graf Khuen=
Heder=
vary bringt ein neues Miniſterium in Ungarn
zu=
ſtande. — Thronrede zur Eröffnung des ſchwediſchen
Reichstags. — Profeſſor Friedrich Kohlrauſch in
Mar=
burg 7. — 18. Einweihung der neuen Akademie in Po=
.
19. In Konſtantinopel brennt das Parla=
mentsgebäude, der Tſchiragan=Palaſt, nieder. — Der
frühere Vizepräſident des Reichsbankdirektoriums, Dr.
Gallenkamp, in Berlin 7. — 22. Der Dichter Otto
Larſſen in Kopenhagen †. — 23. Hochwaſſer in Paris.
— 24. Rücktritt des norwegiſchen Juſtizminiſters
Caſt=
berg. — Programmrede des neuen ungariſchen
Miniſter=
präſidenten Grafen Khuen=Hedervary. — Programmrede
des neuen türkiſchen Miniſterpräſidenten Hakki Paſcha,
25. In Berlin wird eine Ausſtellung von Werken
franzöſiſcher Kunſt des 18. Jahrhunderts eröffnet. —
26. Thronrede zur Eröffnung des norwegiſchen
Storthings. — Thronrede zur Eröffnung der
braun=
ſchweigiſchen Landesverſammlung. —
Der Direktor
der nautiſchen Abteilung im Reichsmarineamt,
Vize=
admiral Plüddemann, 7. — 27. Rücktritt des
norwegi=
ſchen Miniſteriums Knudſen. — Rücktritt des
griechi=
ſchen Miniſteriums Mavromichalis. — Der
Mann=
heimer Intendant Dr. Karl Hagemann zum Direktor
des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg ernannt.
28. Die ungariſche Kammer beſchließt ein
Miß=
trauensvotum gegen das neue Miniſterium Khuen=
Hedervary. Dieſer verlieſt darauf die Vertagung bis
zum 24. März. — 29. Die Affäre von Oldenburg im
Reichstag. — Reichstagsnachwahl in Eiſenach. — 30.
Unruhen in Südkorea gegen die Japaner. — Deu
Kammerſänger Guſtav Walter, Ehrenmitglird der
Hof=
oper in Wien, †. — 31. Neues griechiſches Miniſterium
unter Dragumis.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Eduard Risler, der berühmte
Klavier=
virtuoſe, wird, wie ſchon mitgeteilt, am 22. Februar
einen Chopinabend mit auserwähltem Programm
bringen. Außer vier Balladen wird der Künſtler ein
Präludium, zwei Mazurkas, einen Walzer uſw.
bringen. Den Schluß bildet die grandioſe F-moll=
Fantaſie. Nähere Mitteilungen über den Abend, der
ſicher in den Kreiſen der Muſikfreunde viel Intereſſe
erregen wird, folgen noch.
Tanzabend von Gudrun
Hilde=
brandt. Ein erleſener Genuß ſteht dem Darmſtädter
Publikum noch in dieſem Monat bevor. Die bekannte
und durch unzählige Bildniſſe berühmte Tänzerin und
Schauſpielerin, die bereits mit 17 Jahren die Goldene
Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft erhielt, wird, wie
wir hören, unter ihren Tanzpoemen auch die „Vier
Jahreszeiten” bringen, in denen ſie überall, wo ſie
auch immer auftrat, Triumphe feierte. Weiteres über
dieſes intereſſante Gaſtſpiel folgt ſpäter.
Kleines Feuilleton.
** Was koſtet das geſprochene Wort im
Reichstage? Natürlich kann ſich dieſe Frage, ſo
plaudert ein Mitarbeiter der „N. G. C.‟”, nur auf die
mehr oder minder gewichtigen Worte beziehen, die von
der Tribüne des Reichstags aus im Sitzungsſaale
ge=
ſprochen werden. Ihre finanziellen Wirkungen auf
die verbündeten Regierungen bei Erfüllung von
ge=
äußerten Wünſchen ſollen hier auch nicht berechnet
werden, ſondern nur die Koſten, die es erfordert, die
weisheitsſchweren Aeußerungen unſerer Reichsboten
für die Nachwelt feſtzuhalten. In dieſem Falle
bedeu=
tet das Reden Gold, d. h. es ſind gewaltige Summen
nötig. Ein ganzer Stab von Stenographen mit
Hilfs=
kräften aller Art iſt bereit, die Reden der Abgeordneten,
wortgetreu den kommenden Geſchlechtern zu
übermit=
teln. Dieſes Aufgebot koſtet mit allen techniſchen
Be=
dürfniſſen jährlich rund 600000 Mark. Im
Jahre finden nun nach der Uebung der letzten Zeit
etwa 150 bis 175 Plenarſitzungen ſtatt. Jede Sitzung
erfordert mithin ungefähr einen Koſtenaufwand von
3500 Mark. In der Regel dauert ſolch eine Sitzung
fünf bis ſechs Stunden, ſo daß man die Koſten für eine
Reichstagsſtunde etwa auf 600 Mark veranſchlagen
kann. Eine Minute Redetätigkeit im Reichshauſe koſtet
uns mithin zehn Mark. Nun kann man annehmen,
daß in der Minute im Mittel zweihundert Silben
ge=
ſprochen werden. Rechnet man als Durchſchnitt das
Wort zu zwei Silben, ſo koſtet jedes von der
Reichstagstribüne geſprochene Wort bare
zehn Pfennig. Die langen Reden mancher
Abge=
ordneten, die allzuſehr mitteilſam ſind, zwingen alſo
das Reich, einen recht hübſchen Batzen auszugeben.
* Erborgte Toilettenpracht. Aus Amerika
wird berichtet, daß die Damen der dortigen
wohlhaben=
den Kreiſe ſich nicht ſelten Geſellſchaftskleider, Pelze
und andere koſtbare Toilettenartikel aus den Geſchäften
nach Hauſe ſchicken laſſen, um ſie, ehe ſie kaufen, „dem
Gatten zu zeigen” Meiſt aber ſchmücken ſich dieſe
Damen abends für einen Ball oder eine andere
geſell=
ſchaftliche Funktion mit den geborgten Federn und
ſchicken dieſe nächſten Tages wieder zurück mit der
Be=
merkung, daß ſie „dem Gatten nicht gefallen haben”. Der
„Daily Mirror” hat nun feſtgeſtellt, daß das nicht nur
in Chicago und New=York geſchieht, ſondern daß auch
die Londoner Kleider=Ateliers und Warenhäuſer ſehr
ſtark unter dieſer üblen Angewohnheit ihrer Kundinnen
zu leiden haben. In Chicago haben ſich die
Geſchäfts=
leute zuſammengetan und verſehen jedes „auf
Begut=
achtung gekaufte” Kleidungsſtück mit geiner auffallen=
Stadtverordneten=Verſammlung.
2
St. Darmſtadt, 2. Februar.
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnet
die 21. Sitzung um 3½ Uhr mit folgenden
Mitteilungen:
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing hält ees für
nötig, zur Information der Herren Stadtverordneten
zur Aufklärung der Oeffentlichkeit und zur Belebung
des Intereſſes für kommunale Angelegenheiten ein
„Bürgerbuch der Stadt Darmſtadt”
heraus=
zugeben. In dieſem Buche ſoll in überſichtlicher Weiſe
eine Darlegung der Grundlagen der Gemeinde (
Ver=
faſſung, Grenzen, Beziehungen zum Staat und zu der
Provinz), der Gemeindebehörden, der
Rechtsverhält=
niſſe der Angeſtellten und der geſamten einzelnen
Ver=
waltungszweige gegeben werden. Das Finanz= und
Bauweſen, die allgemeine Verwaltung, die geſamten
ſtädtiſchen Betriebe, das Geſundheits=, Schul= und
Ar=
menweſen, Stiftungs= und Verſicherungsweſen,
Ge=
werbe= und Verkehrsweſen ſollen gleichfalls eine
über=
ſichtliche Darſtellung erfahren. Er hoffe, daß es
mög=
lich ſein werde, unter Benutzung von weſentlichen
An=
gaben des Verwaltungsberichts zugleich eine
Entlaſtung dieſes Berichts zu erreichen.
Hin=
ſichtlich einzelner Reſſorts, wie Baupolizei und
Schlachthof, ſeien Einzeldarſtellungen bereits
veröffent=
licht, und es müſſe in dieſer Hinſicht auf die hier
be=
ſonders ausgebildete Lokalgeſetzgebung im Intereſſe
Nummer 28.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Seite 3₰.
der Verminderung der Koſten verwielen werden.
Das Städtiſche Hallenſchwimmbad ſoll,
wie Beig. Egenolf mitteilt, nach Beſchluß der
Bä=
der=Deputation auch an Kaiſers und
Großher=
zogs Geburtstag, ſowie am Faſtnacht=
Dienstag von nachmittags 1 Uhr ab
ge=
ſchloſſen bleiben. Weiter keilt Redner mit, daß am
13. d. M. wiederum ein Schwimmfeſt ſtattfinden
ſoll, und zwar vom Offenbacher
Schwimm=
tlub. Das Programm ſoll ſehr intereſſant werden.
Die Verlagsbuchhandlung Degener, Leipzig,
bittet um Zuweiſung von Anzeigen zur Aufnahme in
„Polſters Jahrbuch für Induſtrie, Wohn= uſw.
Zwecke, Bauländereien, Verkehrs= und Kraftanlagen
für 1910%.
Der Vorſtand der Handelsgärtner=Verbindung
bittet, bei der Anlage des neuen Friedhofes beſondere
Plätze zum Verkauf von Blumen und Pflanzen zum
Gräberſchmuck an geeigneter Stelle vorzuſehen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten.
Kleinere Vorlagen.
Für den Sekundärarzt des ſtädtiſchen
Krankenhauſes ſoll im Hauſe Fuchsſtraße 19 eine
Hochbau=
Dienſtwohnung eingerichtet werden.
und Finanz=Ausſchuß haben die Bewilligung der
erfor=
derlichen Mittel befürwortet. Nach dem Referat des
Stadtv. Sames ſind 1800 Mark erforderlich, die die
Verſammlung bewilligt.
Die vorübergehende Ueberlaſſung einer ſeinerzeit
unbenutzten Wohnung im Hauſe Bismarckſtraße 38
an den Geh. Oberforſtrat i. P. Seyd wird im
Einver=
ſtändnis mit dem Hochbau=Ausſchuß und der
Kranken=
haus=Deputation gutgeheißen. Nach dem Referat des
Stadtv. Kolb ſoll der Mietpreis 160 Mark betragen.
Die Verſammlung iſt einverſtanden.
Die ſeinerzeit von dem Inſtrumental=Verein an
dem Beſitztum Dieburger Straße 235 angebrachte
„Flotow=Gedenktafel” befindet ſich in einem
ſchlechten Zuſtand, da ſie von niemand unterhalten
wird. Der verſtorbene Stadtverordnete K. Ph. Müller
hatte angeregt, die Tafel in Beſitz und
Unter=
haltung der Stadt zu nehmen. Die geringfügigen
Koſten können aus vorhandenen Mitteln beſtritten
werden. Der Hochbau=Ausſchuß hat die Uebernahme
der Gedenktafel befürwortet. Die Verſammlung
ſtimmt zu.
Gegen Ueberſchwemmungen durch den
Darmbach.
Bei den letzten ſtarken Regenfällen iſt der
Darm=
bach unterhalb der Stadt in der Nähe des
Geha=
borner Hofes wiederholt über ſeine Ufer getreten
und hat erhebliche Ueberſchwemmungen des dortigen
Gebietes verurſacht. Um dies für die Folge zu
ver=
meiden, hat die Tiefbau= und die Landwirtſchafts=
Depu=
tation die Schaffung von Rückhaltebecken für
den Darmbach unterhalb der Stadt befürwortet und
der Finanzausſchuß hat die Bewilligung des
erforder=
lichen Betrages von 9500 Mark zu Laſten vorhandener
Mittel gutgeheißen. Die Arbeiten ſollen alsbald durch
Notſtandsarbeiter ausgeführt werden.
Refe=
rent Beig. Jäger. Die Verſammlung ſtimmt nach
längerer Debatte den Ausſchußanträgen zu.
Vom Hallenſchwimmbad.
Stadtv. Saeng führt aus: Bei dem Betrieb
des Hallenſchwimmbades hat ſich gezeigt, daß
die Wannenbäder 2. Klaſſe, die in erſter Linie
für die weniger Bemittelten geſchaffen wurden, vielfach
von beſſergeſtellten Perſonen benutzt worden ſind,
wäh=
rend die Wannenbäder 1. Klaſſe nur in geringem Maße
verlangt werden. Seither wurden ſchon im
Bedarfs=
falle die Zellen des Obergeſchoſſes (1. Klaſſe) für Bäder
2. Klaſſe mitbenutzt. Dieſe proviſoriſche Anordnung
ſoll jetzt zur dauernden, endgültigen Einrichtung
wer=
den, indem die Bäder 1. Klaſſe auf 4, mit Divan
aus=
geſtattete Zellen beſchränkt und alle übrigen Zellen für
Bäder 2. Klaſſe freigegeben werden. Zur Vermeidung
von Verluſten müſſen jedoch die ſeitherigen Preiſe für
die Bäder entſprechend erhöht werden. Die Bäder=
Deputation hat daher für die Wannenbäder
folgenden neuen Tarif vorgeſchlagen: 1. Bäder
1. Klaſſe 80 Pfg. (ſtatt 60 Pfg.), 10 Bäder 6 Mark, 2.
Bäder 2. Klaſſe 50 Pfg. (ſtatt 30 Pfg.), 10 Bäder 4 Mark,
3. Bäder 2. Klaſſe an Samstagen und Sonntagen
30 Pfg., 10 Bäder 2,50 Mark. In Anbetracht der
Ver=
billigung der Bäder an Samstagen und Sonntagen ſoll
die ſeitherige Ermäßigung der Preiſe für Kinder unter
10 Jahren in Wegfall kommen.
Stadtv. Stephan iſt mit dem Vorſchlag nicht
einverſtanden, namentlich nicht mit der Erhöhung des
Preiſes. Wohl aber müßten die Wannenbäder zweiter
Klaſſe vermehrt werden, denn daran herrſche Mangel
Weiter müßten Arbeiter, denen der Arzt Bäder
ver=
ordnet, jederzeit die billigen Bäder bekommen können,
Stadtv. Rockel ſpricht ſich in ähnlichem Sinne aus
Demgegenüber weiſt der Herr
Oberbürger=
meiſter darauf hin, daß die vorgeſchlagene
Aender=
ung ein Entgegenkommen bedeute, denn ſie ſtelle den
Mangel an billigen Bädern ab, für den entſchieden ein
größeres Bedürfnis vorliege. — Stadtv. Dr.
Ben=
der ergänzt dieſe Mitteilungen. Es ſeien zurzeit 32
Wannenbäder vorhanden, nach der Aenderung werden
deren nur je 4 erſter Klaſſe, alle anderen zweiter Klaſſe
ſein. Im übrigen ſei das ſeit zwei Monaten in
Ueb=
ung und es ſoll jetzt nur endgültig gemacht werden.
— Stadtv. Lehr ſtimmt dem Stadtv. Stephan bei
— Stadtv. Schupp ſpricht für den Antrag der
Bür=
germeiſterei, ebenſo Beig. Egenolſ. Der Antrag
wird darauf angenommen.
Koſtenrückvergütung.
Maurermeiſter Delp hat ſeinerzeit die
Koſten für Einlegung der Waſſerleitung
in die Helfmannſtraße vorgelegt. Da die
ge=
nannte Straße inzwiſchen in den Bebauungsplan
ein=
bezogen wörden iſt und die Rentabilität dieſes
Rohr=
ſtranges feſtſteht, ſollen die Koſten mit 255 Mark nach
Beſchluß der Waſſerwerks=Deputation
zurückver=
gütet werden. Die Verſammlung ſtimmt zu=
I2
Nochmals das Schwimmbad.
Die Bürgermeiſterei beabſichtigt, mit Wirkung vom
1. April d. J. ab die geſamte Wäſche aus den
ſtädtiſchen Betrieben, Verwaltungen
und Schulen uſw. im Hallenſchwimmbad reinigen
zu laſſen. Die Wäſcherei=Einrichtung des
Schwimm=
bades wird hierdurch beſſer ausgenützt und außerdem
wird eine erhebliche Verminderung der ſeitherigen
Ausgaben eintreten. Referent Stadtverordn. Kalb=
Stadt. L.
fuß. Die Verſammlung ſtimmt zu.
Lautz wünſcht, daß auch die Saalbauwäſche mit
ein=
bezogen werde. Der Wunſch wird im Auge behalten
werden.
Vom alten Hoftheater.
Für Erweiterung der Heizungsanlage im
alten Theater zu Schulzwecken werden nach dem
Re=
ferat des Beig. Jäger 550 Mark gefordert und ohne
Debatte genehmigt. Es handelt ſich um neun Räume
die zu heizen ſind.
Polizeiverordnung betr. das Rodeln.
Beig. Mueller referiert über die
Polizeiverord=
nung betr. das Rodeln in der Gemarkung Darmſtadt
Nach Beanſtandung der alten Verordnung durch das
Miniſterium hat das Polizeiamt eine neue
Ver=
ordnung erlaſſen folgenden Inhalts:
§ 1. Auf allen Rodelbahnen in der Gemarkung
Darmſtadt dürfen nur Rodelſchlitten, die mit höchſtens
zwei Perſonen beſetzt ſind, benutzt werden.
Bob=
ſleighs ſind unbedingt ausgeſchloſſen
Ebenſo iſt das Aneinanderhängen mehrerer und das
Benützen ſchadhafter Rodelſchlitten verboten
§ 2. Das Rodeln auf ſämtlichen Kreisſtraßen des
Kreiſes iſt verboten. Ebenſo iſt das Kreuzen
chauſſier=
ter Fahrbahnen mit Rodelſchlitten verboten.
§ 3. Innerhalb der Stadt und der Ortſchaften des
Kreiſes iſt das Rodeln auf öffentlichen Straßen, Wegen
und Plätzen, insbeſondere auf deren Fußſteigen,
gänz=
lich verboten.
§ 4. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften
werden, ſofern nicht nach anderen Strafbeſtimmungen
eine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark beſtraft. Desgleichen werden Eltern,
Vor=
münder oder andere Perſonen, deren Aufſicht Kinder
unter 12 Jahren anvertraut ſind, auf Grund des
Arti=
kels 44 des Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzes wegen
Zu=
widerhandlungen ihrer Pflegebefohlenen zur
Verant=
wortung gezogen, falls ſie es an der erforderlichen
Aufſicht haben fehlen laſſen.
Sollte das Miniſterium auch dieſe Verordnung
nicht genehmigen, wird vorgeſchlagen, das Rodeln in
der Gemarkung Darmſtadt überhaupt zu verbieten. Die
Stadt wird um Aeußerung gebeten. Referent ſchlägt
vor, das dahingehend zu tun, daß das Rodeln nicht
un=
nötig unterbunden werden ſolle, zumal die Polizei,
wenn ſie nur einzelne Bahnen geſtatte, auch eine
Ver=
antwortung dafür übernehme. Die Verſammlung
ſtimmt der Polizeiverordnung zu.
Stadtv. Sames fragt an, warum noch immer keine
Warnungstafel an der Unglücksſtelle auf der
Griesheimer Chauſſee aufgeſtellt ſei. Die Angelegenheit
wird an zuſtändiger Stelle erinnert werden. — Damit
iſt die=Tagesordnung erſchöpft.
den Marke, auf der zu leſen iſt, daß „dieſer Gegenſtand
nicht zurückgenommen wird, wenn die Marke entſernt
wurde‟. Die Londoner Modekünſtler ſtehen jedoch
lei=
der ſo ſchwer unter dem Joch der Damen, daß ſie es
nicht wagen dürfen, ein ſo draſtiſches Mittel zum
Schutze gegen den Mißbrauch einzuführen. Der
Vor=
ſteher eines großen Modeateliers an der Bond Street
teilte Interviewern mit, daß, wenn er die Chieagoer
Methode einführen wollte, er ſeine ganze Kundſchaft
verlieren würde. Nichtsdeſtoweniger verurſache der
Brauch, auf „Begutachtung zu kaufen”, den meiſten
Mudegeſchäften alljährlich einen großen Schaden. Nur
die Londoner Pelzhändler haben ſich bis jetzt zu ſchützen
gewußt, indem ſie Pelzwaren mit einer auffälligen
Stahlmarke verſehen, die den Gebrauch der Artikel faſt
unmöglich macht. Es wird vorgeſchlagen, große
geſell=
ſchaſtliche Ereigniſſe durch weibliche Detektivs
über=
wachen zu laſſen, die alle auf Begutachtung gekauften
Kleidungsſtücke, oder vielmehr ihre Träger, den
Mode=
geſchäften am nächſten Tage ſofort zur Kenntnis zu
bringen haben.
O.K. Die „Intelligenz” des Schafes.
Eine Ehrenrettung für das vielverleumdete Schaf, das
der Sprachgebrauch zu einem Sinnbild der
Dumm=
heit erniedrigt hat, veröffentlicht ein bekannter
auſtra=
liſcher Naturforſcher im „Wide World Magazine‟. Er
berichtet von einem Falle, der die Anhänglichkeit und
Klugheit eines Schafes illuſtriert. Ein fünfjähriges
Mädchen erkrankte plötzlich. Das Schaf, das ſtets ein
unzertrennlicher Spielgefährte des kleinen Mädchens
geweſen war, begann, die ganze Umgebung um das
Haus blökend nach ſeiner Freundin abzuſuchen.
Schließ=
lich drang dasTier bis in das Schlafzimmer des Kindes
kam ans Bett und gab alle Zeichen der Freude. Von
dieſem Tage an kam das treue Tier täglich an die
Zimmertür und harrte blökend ſo lange, bis man es
herein ließ. Das Schickſal wollte, daß das kleine
Mäd=
chen ſtarb. Das Schaf ſchien zu fühlen, daß etwas
außerordentliches vorging. Als der Sarg auf den
Lei=
chenwagen gehoben wurde, folgte das Tier dem Zuge
inmitten der Schar der Leidtragenden; am Tore des
Kirchhofes wollte man es verſcheuchen: das Schaf blieb
ſtandhaft und folgte dem Sarg bis zum Grabe.
Wäh=
rend der Sarg in die Gruft geſenkt wurde, ſtand das
Tier am Rand der Grube und blökte leiſe und
kla=
gend. „Die ſchmerzerfüllte Mutter des Kindes
ver=
ſicherte mir ſpäter, daß niemand der Leidtragenden
bit=
terer und ſchmerzlicher um ihr Töchterchen getrauert
habe, als ihr vierbeiniger Spielgefährte, das treue
Schaf=”
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 2. Febr. In der heutigen
gemein=
ſchaftlichen Sitzung des Finanzausſchuſſes mit
der Regierung wurde zunächſt Kap. 30,
Provinzialdirektio=
nen und Kreisämter, durchberaten, worüber Abg. Brauer
das Referat erſtattete. Die Ausgabe dieſes Kapitels
be=
trägt 962340 Mark, die Einnahme 315630 Mark. Unter
den perſönlichen Ausgaben im Betrage von 570 280 Mark
befindet ſich eine Anforderung von 102800 Mark für 26
Kreisamtmänner. Gegen dieſe letztere Poſition wurden
im Ausſchuß verſchiedene Bedenken geäußert. Die
Regie=
rung wies jedoch darauf hin, daß den Kreisämtern durch
die ſozialpolitiſche Geſetzgebung eine immer größere
Ar=
beitslaſt erwachſe, zu deren Bewältigung in erſter Linie
die Kreisamtmänner herangezogen werden müßten.
Wei=
ter wurden noch die Kapitel: Gendarmerie, Ausgabe
603 680 Mark (mehr gegen das Vorjahr 1940 Mark),
Po=
lizei, 128692 Mark (mehr 10840 Mark), Polizeikaſſen
173610 Mark (mehr 15650 Mark), Arbeitshaus Dieburg
69471 Mark im allgemeinen gutgeheißen. Das Kapitel
Kirchen erfordert eine Ausgabe von 481000 Mark, wovon
310000 Mark an den evangeliſchen Zentralkirchenfonds und
171000 Mark an die katholiſche Kirche gezahlt werden.
Nachdem dann Abg. Ulrich noch über die Kapitel
Impf=
weſen, Hebammen=Lehranſtalt zu Mainz uſw. referiert
hatte, wurde in die Beratung des Etats der drei Landes=
Irrenanſtalten eingetreten, die morgen fortgeſetzt werden
wird,
Vermiſchtes.
* Pfandſcheinſchieber. Der Deutſche
Uhr=
macherverband, C. Marfels, Berlin, teilt uns mit: Die
Gegend um Leipzig wird, wie das „Leipziger
Tage=
blatt” vom 3. September v. J. ſchreibt, zur Zeit von
einem Konſortium ſogenannter Pfandſcheinſchieber be=
reiſt. Und zwar operieren die Betreffenden von Bexlin
aus. Da dieſer Pfandſcheinſchwindel zwar viel geübt,
aber wenig bekannt iſt, ſo ſei zur Aufklärung folgendes
bemerkt: Gewiſſe Privatpfandverleiher ſtehen durch
Mittelsleute mit der Verbrecherwelt in Verbindung.
Dieſe „Inſtitute” befaſſen ſich in der Hauptſache mit der
Beleihung von Goldwaren und Brillanten. Eine
gol=
dene Uhr zum Beiſpiel, die einen Wert von etwa 100
Mark repräſentiert, wird von dieſen ſehr hoch (mau
weiß eben beſtimmt, daß die Sachen eingelöſt werden),
vielleicht mit 90 Mark, bis faſt zum wirklichen
Goldwert, beliehen. Mit den Pfandſcheinen
begeben ſich die Schieber dann in kleinere Provinzſtädte
und ſuchen die Scheine hier an den Mann zu bringen,
Dadurch, daß der verſetzte Gegenſtand, gegen die
ſonſti=
gen Gepflogenheiten ſtädtiſcher Leihämter, ſo hoch
be=
liehen worden iſt, wird bei den Leuten, die der Schieber
aufſucht, der Anſchein erweckt, daß der Gegenſtand einen
weit höheren Wert hätte, als das in Wahrheit der Fall
iſt. Es werden deshalb für einen Pfandſchein, der
bei=
ſpielsweiſe mit dem vorhergenannten Betrag von 90
Mark beliehen iſt, 50 Mark und mehr bezahlt. Man
nimmt dabei an, daß der verſetzte Gegenſtand
minde=
ſtens einen Wert von 150 bis 200 Mark habe. Erſt
dann, wenn das Pfand ausgelöſt iſt, macht der
Pfand=
ſcheinkäufer die Entdeckung, daß er geprellt worden iſte
Auf dieſe Weiſe ſind viele Perſonen im Vogtlande und
im Erzgebirge, wie auch in der Leipziger Gegend
ge=
ſchädigt worden. Eine rechtliche Handhabe gegen dieſen
Schwindel gibt es leider nicht. Das Publikum ſei
darum vor dieſen „Gelegenheitskäufen” eindringlichſt
gewarnt. Ergänzend iſt noch hinzuzufügen, daß die
verſetzten Gegenſtände vielfach auch von Einbrüchen
herrühren. In dieſem Falle iſt der Pfandſcheinkäufer
natürlich in doppelter Gefahr. Denn wenn die Polizei
auf die Spur der geraubten Sachen kommt, ſo hat der
Betreffende ſein Geld verloren, muß den teuer
erkauf=
ten Gegenſtand wieder herausgeben und macht ſich
obendrein noch eine Menge Scherereien,
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktiol
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſender dieſes wurde auf wiederholtes höfl.
Anfragen als Badegaſt zwecks wichtiger
geſchäft=
licher Erledigung die Benützung des Telephons im
Hallenſchwimmbad verweigert mit der
Begründ=
ung, daß das Telephon nur für dienſtliche
Angelegen=
heiten zu benützen ſei. Da die Benützung in anderen
Städten erlaubt iſt, wäre es doch zweckmäßig, es hier
II.
ebenfalls zu geſtatten.
Die Ueberſchwemmung in Frankreich.
* Paris, 1. Febr. Heute abend wurde der
Ver=
kehr auf dem linken Seine=Ufer wieder
freigegeben, aber in den Stadtteilen von St.
Mi=
chael, von Montebello, Tournelles, St. Bernard und
Neuilly=Plaiſance können die Einwohner, wenn auch
das Waſſer zurückgegangen iſt, noch nicht in ihre
Häu=
ſer zurück, da dicker Schlamm ſich allenthalben
ange=
ſetzt hat. Noch immer ſind viele Hundert Perſonen
in Schulen und Amtsgebäuden untergebracht. In
Jory ſur Seine herrſcht große Not, da die Fabriken
für lange Zeit nicht imſtande ſein werden, den
Be=
trieb wieder aufzunehmen, ſodaß Tauſende von
Ar=
beitern zu keiern gezwungen ſind: Die durch die
Kataſtrophe baufällig gewordenen Häuſer laſſen die
Behörden abtragen.
* Paris, 2. Febr. Aus Rouen wird gemeldet,
daß das 170. Infanterie=Regiment nach St. Pierre de
Wauvray zur Hilfeleiſtung abgegangen iſt, wo
die Einwohner einen drei Kilometer langen
Notdeich=
errichteten, um ſich vor der drohenden, Ueberſchwem= zu ſchützen.
Grubenkataſtrophen.
* Breslau, 2. Febr. In dem „Gerhard”
Flöz des „Hildebrandſchachtes” der
Steinkohlenberg=
werke „Gottes Segen” iſt aus noch unaufgeklärter
Ur=
ſache geſtern ein Grubenbrand ausgebrochen. Die
Belegſchaft konnte, der „Schleſiſchen Zeitung” zufolge,
noch rechtzeitig zurückgezogen werden. Die
Abdämm=
ungsarbeiten wurden ſofort in Angriff genommen
und=
während der Nacht ununterbrochen fortgeſetzt.
* Peoria (Illinois), 1. Febr. Aus
Barton=
ville wird gemeldet, daß die dortigen Gruben=in
Flammen ſtehen. Wahrſcheinlich befinden ſich
Menſchen in den brennenden Gruben.
Peoria (Illinois), 2. Febr. Nach einer
Mel=
dung aus Bartonville wurden alle Menſchen, die
ſich in den brennenden Gruben befanden, gerettet.
* Drakesboro (Kentucky), 1. Febr. In den
hie=
ſigen Kohlengruben iſt eine furchtbare
Explo=
ſion erfolgt. Bisher wurden 20 Tote aus der
be=
troffenen Grube geborgen; 40 Menſchen befinden ſich
noch in einem Schachte eingeſchloſſen.
Literariſches.
Eine intereſſante Broſchüre über die
Villen=
kolonie Buchſchlag hat der Hausbeſitzer=Verein
Buchſchlag herausgegeben, um ſeine Mitglieder über die
wirklichen Verhältniſſe in der Kolonie wahrheitsgemäß
aufzuklären. Die Broſchüre enthält ſämtliche Verträge, die
ſich auf die Kolonie beziehen, nebſt einer Krittk über die
Handhabung derſelben. Nach letzterer ſcheint eine Reihe
Unſtimmigkeiten in Buchſchlag von tief einſchneidender
Bedeutung zu herrſchen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 2. Febr. Der Kaiſer hat heute dem
Präſidenten des Staatsminiſteriums und den
Mini=
ſtern der Juſtiz und des Innern die Ermächtigung
er=
teilt, den Entwurf des Geſetzes auf Abänderung
der Vorſchriften für die Wahl zum Hauſe
der Abgeordneten dem Landtag vorzulegen.
* Berlin, 2. Febr. Die „Nordd. Allg. Ztg.” meldet:
Der Kaiſer ließ durch den Botſchafter Fürſten Radolin
der franzöſiſchen Regierung ſeine Teilnahme an dem
Unglück ausſprechen, wovon Paris und Frankreich
heim=
geſucht wurde. Zur Linderung der Not ſpendete der Kaiſer
20000 Mark.
* Berlin, 2. Febr. Das Großherzogspaar
von Sachſen=Weimar iſt heute nachmittag hier
eingetroffen. Zum Empfang waren das
Kaiſer=
paar und Prinzeſſin Eitel Friedrich erſchienen. Das
Großherzogspaar nahm im Schloß Wohnung.
Berlin, 2. Febr. Die Budgetkommiſſion
des Abgeordnetenhauſes erledigte heute den
Etat des Innern. Hinſichtlich der Feuerbeſtattung
er=
klärte der Miniſterpräſident, die Regierung verfolge
Keite Ha
Darmſtädter Taghlatt, Dunnerstag, den 3. Februar 1310.
Numter 28.
die Angelegenheit. Zunächſt ſolle jedoch abgewartet
werden, welche Stellung die Parteien zu dem dem Hauſe
vorliegenden Initiativantrag einnehmen werden.
* Eiſenach, 2. Febr. Nach amtlicher Zählung
wur=
den bei der Reichstagserſatzwahl insgeſamt
20 499 Stimmen abgegeben. Davon erhielten Appelius
5789, Leber 10 255 und Hädrich 4361 Stimmen.
* Hamburg, 2. Febr. Bei den geſtrigen allgemeinen
Wahlen zu der halbſchichtigen Ernenerung der
Bürgerſchaft wurden nach vorläufiger Berechnung
gewählt: 5 Mitglieder der Rechten, 8 von der Linken,
4 des linken Zentrums, 10 von der Partei der
ver=
einigten Liberalen und 9 Sozialdemokraten. In einem
Landbezirk wurde ein Mitglied der vereinigten
Libe=
ralen gewählt, während in drei anderen Landbezirken
Stichwahl zwiſchen Mitgliedern der vereinigten
Libe=
ralen, Mitgliedern des Zentrums bezw. der Rechten
ſtattfindet.
* Haag, 2. Febr. Auf die das
Nordſeeabkom=
men betreffende Aufrage des Senators van Heekkeren
erklärte der Miniſter des Aeußeren, er lehne es
ent=
ſchieden ab, einen Verſuch zur Erlangung einer
Zuſatz=
beſtimmung zu dem Abkommen zu machen, die die
Er=
klärung enthalten ſollte, England und
Deutſch=
land würden im Falle eines Krieges die Integrität
der Niederlande achten. Die Integrität der
Nieder=
lande ſei durch das Abkommen ſelbſt hinreichend
ge=
ſchützt.
Amtlicher Weterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit Dienstag früh:
Unter dem Einfluß des öſtlichen Hochdruckgebietes
herrſchte geſtern meiſt heiteres, trockenes Wetter. Ueber
Nacht aber iſt von Weſten her das Tiefdruckgebiet
vor=
gedrungen und hat Trübung und ſtrichweiſe geringen
Schnee, beſonders im Gebirge, gebracht. Bei
ſüdweſt=
lichem Winde iſt viel milderes Wetter in Ausſicht.”
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 3.
Februar: Milder und Tauwetter, nur im Gebirae
noch leichter Froſt, weſtliche Winde.
SARG
Gerlin, S. 42 Ritterstr. 11
Wien-Paris.
Hohenlohe
Suppen
ebensogut wie frische
Fleischbrühsuppen. 2 bis 3 Teller 10 Pfg.
Als angenehme Abwechſelung in der einförmigen
Diät der Rekonvaleszenten gibt es nichts beſſeres
als „Kufeke” in Milch oder Fleiſchſuppe gekocht.
In Hammelsfleiſchſuppe gekocht, ſchmeckt das „Kufeke”
wie Schildkrötenſuppe.
(2755M
Kath. Raab
vormals
ALlCE-BAZAR
Billige Bezugsquelle für
lige Graut- und Babr-
Wäche-Ausstattungen.
(55a
BESTE
Zam-CRENE
S
.
Trauerhüte, Blousen,
Handschuhe, Crepe etc.:
empfehlen
(1710a
L. & M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche,
Schwarz=weiße Rabattmarken.
Todes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, meinen
innigſtge=
liebten Gatten, unſeren Bruder, Schwager
und Onkel
(2781
Herrn
Heinrich Peter Rapp
Korkſtopfen= und Lederwarenfabrikaut
nach längerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden, im nicht vollendeten 51. Lebensjahre
zu ſich zu rufen.
Die trauernde Gattin.
Darmſtadt, den 2. Februar 1910.
Die Beerdigung findet Freitag, den 4. Febr.,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehauſe,
Beſſunger=
ſtraße 107 aus, ſtatt.
Saiehict is ir lentie Meengenenr.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 4. Februar 1910.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 5 Min.
Samstag, den 5. Februar 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbat=
ausgang 6 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 5. Februar 1910.
Vorabend 4 Uhr 50 Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 6 Uhr
15 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 6. Februar,
an: Morgens 6 Uhr 45 Min. Nachmittags 5 Uhr — Min.
NB. Mittwoch, den 9. und Donnerstag, den 10. Feb.:
Rausch Chaudesch Ador I.
Se
etee
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die weiße Dame”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Kammermuſikabend des Wiener Roſé=Quartetts
um 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz (Richard
Wagner=Verein).
Vortrag von Profeſſor Dr. Berger um 8½ Uhr im
Saal 330 der Techn. Hochſchule (Volksbildungsverein).
Monatsverſammlung des Gartenbau=Vereins um
8 Uhr im „Fürſtenſaal”.
Konzert um 5 Uhr im „Kölniſchen Hof”.
Konzert um 8.11 Uhr im „Schützenhof”.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½ —11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Reiſe des Forſchers
Fric zu den Indianern Südamerikas).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 4. Februar.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr in der
„Ludwigshalle‟.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turn=
halle am Woogsplatz.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Gaſthaus „Zum
Mühltal” zu Eberſtadt.
Brennholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Rathaus
zu Roßdorf.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im
Gaſt=
haus „Zur Krone” zu Groß=Gerau.
Holzverſteigerung um 9½ Uhr bei Wilh. Gruber
Witwe zu Thomashütte.
Großh. Hofbibliother, geöffnet Montag bis Freitag
von 9—1 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr, Samstag
von 9—1 Uhr.
Auskunft= und Rechtsſchutzſtelle für Frauen
und Mädchen unentgeltlich. Sprechſtunden: Montag
und Donnerstag von 3—5 Uhr im alten Hoftheaten
(Eingang Hochſchulſtraße).
Druck und Verlag: L. C. Wiktich’ſche Kofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldarſel; für den übrigen.
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
e Zi Ze
Hessenbräu-Flaschenbiere
sind hochfeine Qualitätsbiere.
(257a
WAA
4Z Z
Kurſe vom 2. Februar 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
Sf. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 101,00
3½ Deutſche Reichsanl. 34,20
85,25
do.
8
4 Preuß. Schatzanweiſg. 101,10
B½ do. Conſols . . . . 94,20
85,2
do.
do.
3
A4 Bad. Staatsanleihe . . 102,00
94,30
do.
8½
do.
83
* Bayr. Eiſenbahnanl . 102,00
93,50
do.
3½
84,10
do.
3
4 Hamburger Staatsanl. 102,60
A Heſſ. Staatsanleihe . 102,00
9300
do.
3½
81,90
do.
85,00
3 Sächſiſche Rente ..
4 Württemberger v. 1907 101,90
do.
94,00
5½
B Bulgaren=Tabak.=Anl. 101,50
Fe
Griechen v. 1887 . . 47,40
Italiener Rente . ..
A½ Oeſterr. Silberrente . 99,10
iA do. Golbrente . . 99,80
do. einheitl. Rente 95,20
(5
3 Portug. unif. Serie I 64,30
do. unif. Ser. III
Spezial. —
do.
5 Rumänier v. 1903 . . 102,60
do. v. 1890 . . 95,00
v. 1905 . . 91.50
do.
4. Muſſen Be 1880 ₰ s g. ₰ 91,60
Prez.
Si.
90,75
Ruſſen v. 1902 . . . .
4½ de. v. 1905 . . . . 99,90
3½ Schweden . . . . . . . 94,70
4 Serbier amort. p. 1895
4 Türk. Admin. v. 1903 88,75
do. unifiz. v. 1903 94,50
95,80
4 Ungar. Goldrente .
do. Staatsrente . 92,70
5 Argentinier . . . . . . 101,00
91,75
de.
4
4½ Chile Gold=Anleihe . 92,90
5 Ehinef. Staatsanleihe
100,00
do.
4½
98,30
4½ Japaner .
5 Innere Mexikaner . . 101,10
do.
Gold=Mexikan. v. 1904 95,70
5 Gold=Mexikaner . . . 102,80
Aktien inländiſcher
Trausvortanſtalten.
Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
. . . . 134,50
Nordd. Lloyd . . . . 102,25
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 120,50
Aktien ausläudiſcher
Transportanſtalten.
4. Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 409 —
4 Baltimore & Ohio . . 115,70
4. Gotthardbahn .
In Prez.
St.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 161,60
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23,00
4 Pennſylvania R. R. 132,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 195,00
Werger=Brauerei ..
80,60
Bad Anil.= u. Sodafabrik 432,25
Fabrik Griesheim . . . . 266,50
Farbwerk Höchſt . . . . . 448,00
Verein Gem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 330,50
Lahmeyer . . . . . . . . . 107,50
Schuckert . . . . . . . . . 136,50
Siemens & Halske . . . 239,50
Adlerfahrradwerke Kleyer 376,40
Bochumer Bd. u. Guß . . 247,10
Gelfenkirchen . . . . . . . 216,30
Harpener . . . . . . . . . 209,10
Phönix, Vergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 221,20
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ.. . 90,70
Pfälzer Prt. . . . . . 101,10
ds.
93,60
3½
Eliſabeth., ſteuerpfl. .
ſteuerfrei .
da.
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,20
do.
99,60
alte „
do.
5 Oeſterr. Südbahn . . 102,80
do.
do.
59,60
3 Raab=Oedenburger . . 77,00
4 Ruſſ. Südweſt. . . . . 88,30
4 Kronpr. Rudolfbahr : 99,80
. In Proz.
Sr.
75,90
2½e Livorneſer . . . .
-
4 Miſſouri=Paciſie .
4 Bagdadbahn Mk. 408 87,40
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuankepec . . . . . 102,90
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 182,50
4 Darmſtädter Bank .. 138,00
4 Deutſche Bank . . . . 256,50
4 Deutiche Vereinsbank 129,20
4 Diskonto=Geſellſchaft . 195,80
4 Dresdner Bank . . . . 163,00
4 Mitteldent. Kreditbk. 120,30
4 Nationalbk. f. Deutſchl. 130,40
4 Pfälzer Bank . . . . . 100,90
4 Reichsbank . . . . . . 149,80
4 Rhein. Kredit=Bank . 136,80
4 Wiener Bank=Verein 139,70
* Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
8½
do. S. 19. . . . . 92,80
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
Hamb.=Hypoth.=Bank 101,00
91,50
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
92,60
do.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
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Die Aebelfrau.
Roman von Anny Wothe,
(achdruc verboten.)
22)
Undine war zu dem Kranken getreten, als müſſe ſie
ihn vor den Zornesblicken ihres Gatten ſchützen, die
flammend über ihn hinloderten.
Ihre Hände umklammerten Timms Rechte.
Da aber geſchah etwas Unerwartetes. Graf
Rei=
mar ſtürzte auf die beiden zu. Drohend hob er die
Hand, und hart und zornig klang ſeine Stimme, als
er keuchend ſprach:
Ich will nicht, daß Du den Trotzigen bitteſt. Laß
ihn, wenn er nicht will. Und jetzt komm’ nach Hauſe.
Undine ſah ihren Mann groß an. Eiſesſtarre
brei=
tete ſich über ihr junges Geſicht.
Du vergißt, daß ich gewohnt bin, meinen eigenen
Weg zu gehen.
Aber ich wünſche dieſe Beſuche in der Wiedingharde
nicht, gab Reimar mühſam beherrſcht zurück. Wenn
Timm unſer Haus meidet, ſo ſchickt es ſich wohl, daß
meine Gattin wenigſtens die äußerliche Rückſicht nimmt,
nicht ohne meinen Willen hier einen fremden Mann
zu beſuchen, der ſich ſelbſt von allen verwandtſchaftlichen
Rückſichten losgelöſt hat.
Timm machte eine Bewegung, als wollte er
auf=
ſpringen, aber ſchon ſtand Dorret an ſeiner Seite und
brückte ihn energiſch in den Seſſel zurück.
Nicht doch, Herr, verwies ſie ihn herb. Was Graf
Randolt ſpricht, kann weder Euch noch Undine kränken.
Er iſt eben gewohnt, unbedingt zu herrſchen. Und wo
6 rie here, re e ee
Verzeiht, Herr, wandte ſie ſich mit einem vornehmen
Neigen des blonden Köpfchens an Graf Reimar, die
harten Worte, denn Ihr ſeid dieſes Hauſes Gaſt, aber
höher als Euer Herrſchergefühl ſteht mir Undines
Menſchenwürde, die Ihr in den Staub tratet.
Dorret, bat Undine flehend.
Ach, laß mich, wehrte das Mädchen leidenſchaftlich.
Einmal wenigſtens laß mich es ſagen, daß ich nicht
ruhig mit anſehen will, wie Graf Reimar alles, was
ihm in den Weg kommt, beherrſchen und knechten will.
Mit Geld und weil er wollte, weil eine Laune ihn
da=
zu trieb, legte er Dir die eiſernen Ketten einer
unwür=
digen Ehe an, trotzdem er wußte, daß Du nur der
bitte=
ren Notwendigkeit gehorchteſt. Und nun, da er ſeinen
Willen erreicht, ſeine augenblickliche Laune befriedigt
iſt, nun gebietet er über Dich, wie er einſt über den
Bruder die harte Hand gehalten, die ihm alle
Jugend=
luſt und alle Freude nahm. So wie ihn, ſo zerbricht er
auch Dich.
Leidenſchaftlich kamen die Worte aus Dorrets
Munde, die, jetzt über ſich ſelbſt erſchrocken, heiß
ſchluch=
zend in Undines Arme ſank. Dieſe ſtreichelte den
Blondkopf zärtlich, ſah aber doch voll Sorge zu Graf
Reimar hinüber, deſſen Antlitz unter Dorrets Worten
ganz fahl geworden.
Seine herriſchen, braunen Augen blickten einen
Moment wie erloſchen, dann aber wandte er ſich zu
Timm und fradte mit zepreßter Stimme:
Iſt das wahr, Timm? Hat dieſes Mädchen recht?
Vernichtete ich Deine Jugend?
Und mein Leben, gab Timm mit einem Blick au
Undine zurück. Geh jetzt, Reimar. Meine Kraft iſt
er=
ſchöpft.
Graf Reimar ſah mit ſeltſamen Blicken von einem
zum anderen. An Dorrets Antlitz blieb endlich ſein
Blick haften, und des Mädchens Augen wurden, als es
den ſeinen begegnete, plötzlich ſtarr und weit.
Wie Entſetzen flackerte es darin auf, dann ſchloſſen
ſich die Blauaugen wie die einer Sterbenden. —
Wortlos verließ Graf Reimar die Stube.
Tote Tage ſtehen wieder auf, kam es drohend, vor
der Herdecke her. Was lange verſunken, wird lebendig.
Hütet Euch, frevelndes Spiel zu treiben.
Und dann ſtand der Alte auf und neigte ſich tief, als
grüße er jemand voll ſcheuer Ehrfurcht.
Hoiahoi! klang es langgezogen von ſeinen Lippen.
Hoiahoi!
Es war, als ob der Ruf weit in der Ferne verklänge.
Eine Weile war tiefes Schweigen in dem Gemach.
Die beiden Frauen hielten ſich wortlos umſchlungen
Eine fühlte den heißen Herzſchlag der anderen.
Timm war matt in ſeinen Seſſel zurückgeſunken.
Ein ſeltſamer Gedanke zuckte in ihm auf, der ſein
Auge prüfend zu Dorrets Antlitz führte. Doch er konnte in
der ſchattenden Dämmerung nichts mehr erkennen. Es war
ſchnell dunkel geworden in der großen Stube, denn
drau=
ßen kam die Nacht.
Undine reichte ihm Abſchied nehmend beide Hände.
Auf Wiederſehen, lieber Freund, ſagte ſie leiſe. Ich
habe eingeſehen, daß es beſſer iſt, wenn Sie jetzt noch dem
Gorlingshof fern bleiben, aber ich ſelbſt, ich werde oft
kom=
zuen, um nach Ihnen zu ſehen.
eite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
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Sie trotzen dem Zorn meines Bruders?
Undine hob den Kopf.
Ueber meine Handlungen beſtimme ich mit dem Recht
meines freien Willens. Leben Sie wohl, Timm, und auf
baldiges Wiederſehen.
Und zu Dorret, die, den Kopf auf die Bruſt geſenkt,
wie eine arme Sünderin verharrte, verſuchte ſie zu
ſcher=
zen:
Wer wird denn ſo ungeſtüm ſein, mein Kleines?
Mei=
netwegen mußt Du ruhig ſein, Dorret.
Er iſt zu entſetzlich, ſchluchzte das Mädchen auf, und
Du, Du biſt fo gut, ſo grenzenlos gut und ſo elend.
Nein, Dorret, ich bin wunſchlos glücklich, glaube mir
das.
Und zu dem Alten tretend, deſſen zitternde Finger
jetzt Stricke aus Dünengras drehten, wozu er leiſe vor
ſich hinſummte, ſagte ſie herzlich:
Ich danke Euch, Ekke Thornſen, daß Ihr mich
freund=
lich aufgenommen habt in Eurem Hauſe. Meine Mutter
hat Euch gut gekannt. Oft ſchickte ſie mich des Weges, um
Euch guten Tag zu bieten, aber Ihr wolltet mich nicht
ſehen. Wißt Ihr es noch?
Der Alte ſah mit merkwürdig lebendigen Augen zu
Undine auf.
Seine Geſtalt ſtraffte ſich, und aufſtehend ſagte er, das
weißhaarige Haupt noch höher reckend:
Ekke Thornſen hatte auch ſeinen Stolz. Marnar
Ran=
dolt war einſt ſein Freund und Eure Mutter — die
Nebel=
frau.
Er lachte hart auf.
Geht, Marnars Tochter, ſprach er, dunkel iſt Euer
Weg. Aber er wird licht werden. Flammen müſſen erſt
lodern, und wenn kein Stein mehr auf dem anderen ſteht,
dann lacht die Sonne. Geht, Marnars Tochter, ich habe
Eurem Vater verziehen.
Und er legte ſeine dürren, braunen Finger leiſe wie
zum Segen auf Undines Haupt, und ſie konnte nicht
an=
ders, ſie küßte demütig die runzelvolle Hand des alten
e er e er er er er e e
geliebt.
Soll Dich der Ohm nicht geleiten? fragte Dorret
ängſtlich. Er iſt im Haus.
Nein, wehrte Undine, ich finde mich ſchon heim.
Und Timm noch einmal freundlich grüßend, und
Dor=
ret die Hand drückend, verließ ſie die Stube, in der Dorret
jetzt die Lampe entzündete.
Ekke Thornſen horchte auf den verhallenden Schritt,
dann ſummte er wieder leiſe vor ſich hin.
Timm lauſchte, in den Stuhl zurückgelehnt, ſeinen
Worten, aber er verſtand ſie nicht.
Und Ekke Thornſen, als hätte er Timms Verlangen
erraten, hob drohend die Hand und ſprach laut in den
Abend hin:
Und die Tage werden zu Jahren, und die Jahre alle
ſind doch nur ein einziger, ein großer Tag. Sehet zu, daß
Ihr ihn nützet, wie er gebeut. Hinterher iſt nichts, als ein
großes Schweigen.
Timm fröſtelte. Ekke Thornſen war ein Prophet. Oft.
grauſte ihm vor dem Alten.
-
C
Als Undine aus dem alten Frieſenhauſe trat, hielt ſie
einen Augenblick unſchlüſſig inne.
Die Nacht breitete ſchon ihre dunklen Flügel über die
weißen Dünen. Der Sturm hatte ſich gelegt, doch der
Hoch=
flut Rauſchen drang zu Undine empor.
Noch einen Augenblick zögerte die junge Frau, dann
zog ſie die dunkle Kapuze feſter um das Geſicht und ſchritt
dem Meere zu.
Sie bemerkte nicht, daß ſich ein dunkler Schatten von
der Hauswand löſte und ihr folgte.
Mit Anſtrengung wanderte die Gräfin durch den
tie=
fen, weichen Sand.
Ueberall dunkle, geheimnisvolle Stille und
Einſam=
keit. Von fern her nur ſtrahlte das Blinkfeuer des
Leucht=
turms durch die Nacht.
Von der Heide her zog ein herber Duft bis in die
fern=
ſten Dünentäler,
Undine atmete ihn in langen, tiefen Zügen.
Ihre ſchwarzen Kleider flatterten im Wind.
Rüſtig ſchritt ſie, die ſchwankenden Dünenhalme
nie=
dertretend, vorwärts.
Wie war das köſtlich, ſo zu wandern, ſo ganz allein
am weiten Meeresſtrand, allein mit ihren Gedanken.
Der Gorlingshof, an dem ſie mit ſo heißer Inbrunſt
hing, erſchien Undine jetzt oft wie ein Gefängnis. Die
alten, grauen Mauern wollten ſie erdrücken, und es gab
Momente, wo ihre Seele nichts ſehnlicher wünſchte, als
weit ihre Flügel zu ſpannen und hinausfliegen zu können
in die weite Welt. Was ſie erſt groß, erhaben und ſchön
gedünkt, für andere zu leben, anderen zu nützen, erſchien
ihr jetzt klein und erbärmlich.
Lohnte es ſich wirklich, für eine Frau, wie Fridrun,
irgend ein Opfer zu bringen, ſelbſt wenn ſie das
heißge=
liebte Kleinod ihres Vaters war? Und Lorl? War es
wirklich für Lorl ein Glück, wenn ſie dereinſt die Erbin
vom Gorlingshof wurde? Wäre ges bei den Anlagen des
Kindes, die in ſo vielem erſchreckend denen der
leichtſin=
nigen, genußſüchtigen Mutter glichen, nicht vielleicht beſſer
geweſen, es wäre in Dürftigkeit und Beſchränkung
aufge=
wachſen und hätte arbeiten gelernt und auf eigenen Füßen
ſtehen?
Wie oft hatte Undine ſchon in dunklen,
ſchlummer=
loſen Nächten, wenn der Sturm ums Haus raſte, dieſe
Gedanken erwogen.
Aber wenn jie an die klinde Großmutter dachte, an
Lorls goldenen Liebreiz, mit dem die liebe, kleine Unart
ſich ſo innig an ſie ſchmiegte, dann ſchwanden immer
wie=
der alle quälenden Zweifel.
Nur an ihn, der ſie in dieſe peinigende Zwangslage
gebracht, an ihren Gatten, mochte Undine nicht denken.
Bis jetzt war er ihr immer gefliſſentlich aus dem
Wege gegangen.
Nie war es ihm eingefallen, von dem zwiſchen ihnen
feſtgelegten Programm auch nur um Haaresbreite
abzu=
weichen.
(Fortſetzung folgt.)
Amtsverkündigungsblatt des
Großh. Kreisamts Darmſtadt.
„ 13.
Der Verein für Geflügel= und Vogelzucht in Mainz beabſichtigt mit der in Mainz
vom 12. bis 14. März, 1910 ſtattfindenden IV. Heſſiſchen Landesverbandes=
Geflügel=
ausſtellung eine Verloſung von Ausſtellungsgegenſtänden zu verbinden.
Das Großh. Miniſterium des Innern hat die nachgeſuchte Erlaubnis zur
Ver=
anſtaltung dieſer Verloſung unter der Bedingung erteilt, daß bis zu 15000 Loſe zu
0,50 Mk. das Stück ausgegeben werden dürfen und mindeſtens 50% des Bruttoerlöſes
aus dem Verkaufe der Loſe zum Ankauf von Gewinngegenſtänden zu verwenden ſind
Der Vertrieb der Loſe im Großherzogtum wurde geſtattet.
(2721
Bekanntmachung.
Betreffend: Schießübungen auf dem Truppenübungsplatz
Die für den 4. und 5. Februar anberaumten Schießübungen der Feld=Artillerie
fallen aus.
Darmſtadt, den 29. Januar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Werner.
Bekanntmachung.
Betreffend: Geſuch des Philipp Darmſtädter von Griesheim um Genehmigung zur
Errichtung einer Schlächtereianlage im Hauſe Frankfurterſtraße Nr. 34
zu Griesheim.
Der Metzger Philipp Darmſtädter zu Griesheim beabſichtigt auf dem Grundſtück
Flur I Nr. 84 und 85, gelegen zu Griesheim, eine Schlächtereianlage zu errichten.
Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 14 Tage lang, vom Erſcheinen dieſes in
dem Amtsverkündigungsblatt an gerechnet, auf dem Bureau der Großh.
Bürger=
meiſterei Griesbeim zur Einſicht der Intereſſenten offen.
Etwaige Einwendungen ſind binnen dieſer Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes
bei Großh. Bürgermeiſterei Griesheim vorzubringen.
Darmſtadt, den 29. Januar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Reinhart.
(2722
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 1 Dachshund. 1 Spitzhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung,
betreffend das Rollſchuhlaufen auf den Straßen.
Das Rollſchuhlaufen auf den öffentlichen Straßen und Plätzen dahier hat in letzter
Zeit derart zugenommen, daß ſchon häufig Klagen über erhebliche Beläſtigungen des
Publikums und Verkehrsſtörungen laut geworden ſind. Beſonders das Laufen auf den
Fußſteigen und das Lärmen der Läufer gibt berechtigten Anlaß zu Beſchwerden.
Ohne den Wert des Rollſchuhlaufens zu verkennen und ohne dieſem Sport
grundſätzlich Schwierigkeiten bereiten zu wollen, können wir doch die Art und Weiſe,
wie dieſer Sport von einem Teile der Rollſchuhläufer ausgeübt wird, im Intereſſe der
allgemeinen Sicherheit und Ordnung nicht dulden. Wir glauben jedoch, daß es
vor=
läufig ohne Erlaß einer beſonderen Polizeiverordnung genügen wird, wenn wir die
Eltern der rollſchuhlaufenden Kinder hiermit erſuchen, auf eine Beſeitigung der
Aus=
wüchſe nachdrücklichſt hinzuwirken, damit das Laufen auf den Fußſteigen, das läſtige
Lärmen während des Laufens und das Laufen in Reihen und Ketten künftighin
unterbleibt.
Die Schutzmannſchaft iſt angewieſen, auf den Befolg dieſer Mahnung zu achten
und gegebenenfalls gegen die Rollſchuhläufer einzuſchreiten, insbeſondere ſie von den
Fußſteigen zu verweiſen.
(2578imd
Darmſtadt, den 28. Januar 1910.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kranzbühler.
S
Slammholz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 9. und Donnerstag, den 10. Februar 1910, vormittags
9 Uhr anfangend, werden in Diſtrikt „Klingsackertannet
591 Kiefernſtämme von 19—55 cm Durchmeſſer und von 3—16 m Länge
an Ort und Stelle verſteigert. (Bemerkt wird, daß ſich dabei ſchönes Schnittholz befindet.)
Zuſammenkunft an beiden Tagen an der Sandſchollenſchneiſe am Eingang
des Waldes.
Pfungſtadt, den 1. Februar 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
(2723df
Lang.
Lieferung
von Lernmitteln für arme Schulkinder.
Die Lieferung des Bedarfs an
Schul=
büchern, Schreibmaterialien und
Mate=
rialien für den Zeichen= und
Handarbeits=
unterricht im Schuljahr 1910/11 ſoll
als=
bald vergeben werden.
Bedingungen nebſt Verzeichnis der zu
liefernden Materialien liegen auf dem
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 39, die Muſter bei den
beteiligten Schulgruppen zur Einſicht bereit.
Angebote ſind verſchloſſen und mit
Auf=
ſchrift verſehen, nebſt Muſter,
Dienstag, den 15. Februar 1910,
vormittags zwiſchen 10—11 Uhr,
bei uns einzureichen.
(2765a
Darmſtadt, den 31. Januar 1910.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dr. Gläſſing.
Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen bei dem
Stadtbau=
amte im Verwaltungsjahre 1910, ſowie die
Anfuhr der in dem Verwaltungsjahr 1910
für die ſtädtiſchen Schulanſtalten ꝛc.
benö=
tigt werdenden Kohlen ſollen getrennt
ver=
geben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte
(Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9)
während der Dienſtſtunden offen, woſelbſt
auch die Angebotsſcheine abgegehen werden.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 10. Februar 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 31. Januar 1910.
Stadtbauamt.
Buxbaum.
(2634md
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 10. März I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Metzgermeiſter Peter
Held=
mann Eheleuten dahier zugeſchriebene
Lie=
genſchaft:
Flur Nr. qm
IV 4617/10 216 Hofreite
Schloß=
gartenſtraße, jetzt
Arheilgerſtraße 6,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K4/10
Darmſtadt, den 20. Januar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I
Müller.
(L2748,62
Matratzenſtreu=Verkauf.
Samstag, den 5. Februar,
um 98 vormittags,
wird die Matratzenſtreu der 2. Batterie
öffentlich und meiſtbietend verſteigert.
Zu=
ſammenkunft am Eingang der Artillerie=
Kaſerne am Beſſunger Weg.
(2642md
Darmſtadt, den 1. Februar 1910.
I. Abteilung Feld=Art.=Regiments Nr. 61.
Bekanntmachung.
Die Fuhrleiſtungen bei dem ſtädtiſchen
Gaswerk für das Rechnungsjahr 1910
(1. April 1910 bis 31. März 1911) ſollen
verdungen werden.
(2728dsi
Angebote ſind bis
Samstag, den 12. Februar I. Js.,
vormittags 12 Uhr,
bei der unterzeichneten Verwaltung,
Frank=
furterſtraße 29, I, Zimmer 3, verſchloſſen
und mit der Aufſchrift: „Angebot auf
Fuhr=
leiſtungen” verſehen, einzureichen, woſelbſt
auch die Verdingungsbedingungen
einge=
ſehen und die Angebotsſcheine koſtenlos in
Empfang genommen werden können.
Darmſtadt, den 1. Februar 1910.
Städtiſche Gaswerksverwaltung.
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ſcheiter verſteigert:
Forſtwartei Faſanerie: (Forſtwart Schmidt, Faſanerie (Poſt Darmſtadt).
Eiche, rm: 81,9 I. Kl., 143 II. Kl.; Hainbuche, rm: 38,3 (rund); Birke,
rm: 1,4 (rund); Kirſchbaum, rm: 3,5 (rund). Forſtwartei Einſiedel (Förſter
Vöglin, Einſiedel (Poſt Darmſtadt), Eiche, rm; 137 II. Kl., darunter 27rund,
(Kernwieſenteil 4). Forſtwartei Kleeneck: (Forſtwart Lang, Meſſeler
Falltor=
haus, Poſt Meſſel), Eiche, rm: 4 I. Kl., 47 II. Kl., davon 8 rund (Kleeneck=
und Steinackerſchlag). Forſtwartei Kranichſtein: (Forſtwart Karn,
Kranich=
ſtein, Poſt Darmſtadt), Eiche, rm: 2 I. Kl., 4 II. Kl. (Trudelhegſtück).
Forſt=
wartei Bayerseich: (Forſtwart Klipſtein, Bayerseich, (Poſt Egelsbach),
7,
Eiche, rm: 45 II. Kl. (Abtrieb Diſtr. Birken).
Auskunft erteilen obige Forſtwarte. Nummernverzeichniſſe werden, ſoweit
Vor=
rat reicht, auf Verlangen von der unterzeichneten Stelle ab 10. Februar koſtenlos
geliefert.
(2746
Darmſtadt, den 2. Februar 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
Holzverſteigerung.
Mittwoch, den 9. Februar, ½9 Uhr vormittags,
wird in Arheilgen (Brücher’ſche Wirtſchaft) das Abtriebs= und Durchforſtungsergebnis
aus Faſanerie, Abt. 9, von Nr. 1155 ab verſteigert und zwar:
Scheiter, rm: 90 Buchen I. Kl., 81 Buchen II. Kl., 17 Hainbuchen, 168 Eichen
II. Kl.; Knüppel, rm: 33 Buchen, 12 Hainbuchen, 59 Eichen; Reiſig,
Wellen: 2170 Buchen, 1600 Eichen; Stöcke, rm: a) fein zerkl. 30 Buchen,
108 Eichen; b) grob zerkl. 46 Buchen (darunter 22 rm Kummetholz), 73 Eichen.
Auskunft erteilt Großh. Forſtwart Schmidt, Faſanerie (Poſt Darmſtadt).
Darmſtadt, den 2. Februar 1910.
(2745
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 3. Februar 1910, nachmittags 2 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
a) Für beſtimmt:
1 Kaſſenſchrank, 1 Ladentheke, 1 Sofa, 1 Nachtſchränkchen, 1 Spiegel,
60 Spazierſtöcke, 201 Paar Socken, 205 Dutzend Herrenkragen,
158 weiße Herrenhemden, 48 Nachthemden, 23 Unterjacken, 12
Unter=
hoſen, 3 ſeidene Unterhoſen, 5 ſeidene Unterjacken, 2 Stück
Baumwoll=
hemdenſtoff, 3 Stück Tennishemdenſtoff, 10 Kleiderſchränke.
b) Ferner vorausſichtlich um 4 Uhr:
1 Pianino, 8 Diwans, 2 Sofas, 6 Vertikos, 1 Kommode, 4 Schreibtiſche,
4 Seſſel, 2 Pfeilerſchränkchen, 3 Nähmaſchinen, 1 Fahrrad, 2 Bücher= und
1 Spiegelſchrank, 9 Stück Halbleinen, 9 Pack Tiſchtücher, 40 Dutzend Servietten,
30 Damaſt=Tafeltücher, 3 Stück Futterſtoff, eine Partie Falzziegel und
Schieferſteine an Ort und Stelle und verſchiedene andere Gegenſtände.
Die Verſteigerung wird eventuell am Freitag fortgeſetzt.
(2724
Darmſtadt, den 2. Februar 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 4. Februar 1910, vormittags 10 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle‟, Obergaſſe (Nebenſaal)
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung:
20 Stück harte und 28 Stück weiche Herrenhüte (beſſere Qualität), 33 Paar
Tuchgamaſchen, 435 Paar Socken, 77 Herren=Unterjacken, 52 Herren=Unterhoſen,
1 Partie baumwollene Herrenhemden, farbige Oxford= und Sporthemden,
4 Pack woll. Hemdenſtoffe, 6 Stück baumwoll. Stoffe (Zephir und Percal)
und 30 Paar led. gefütt. Handſchuhe.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, am 2. Februar 1910.
(2747
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher,
Friedrichſtraße 24, I.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 4. Februar 1910, vormittags 9 Uhr anfangend,
verſteigere ich, aus einem Nachlaß herrührend, im Verſteigerungslokal Ludwigshalle,
Obergaſſe, meiſtbietend gegen bare Zahkung:
3 Sofas, 1 Vertiko, 1 Sekretär, 1 Ausziehtiſch, 6 größere und kleinere Tiſche,
12 Stühle, darunter 6 gute Rohrſtühle, 5 Spiegel, verſchiedene Bilder, 2
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plette Betten, 2 polierte Bettſtellen, 1 Sprungfedermatratze, 1 Küchentiſch mit
Marmorplatte, 1 Anrichte, 1 Geſtell für eine ſpaniſche Wand, 1 große faſt
neue Marquiſe für Veranda oder Balkon, 1 große Tafelwage mit Gewichten,
1 Wiener Kaffeemaſchine, 1 Wein= und 1 Likörſervice, verſchiedene Gläſer und
ſonſtigen Hausrat.
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großer feuerfeſter Bücher= und Kaſſeſchrank, noch ſehr gut erhalten.
Dieſer Kaſſenſchrank wird im Verſteigerungslokal vormittags 11 Uhr ausgeboten.
Derſelbe iſt aber von Intereſſenten am Standort, Stiftſtraße 13, parterre, vorher
einzuſehen.
(2605id
Darmſtadt, den 1. Febuar 1910.
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxator.
Mühlſtraße 62, am Kapellplatz.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
Vierprozentige Heutſche Reichts= und Preußiſche
conſolidierte Staatsanleihe.
— Unkündbar bis 1. April 1918. —
Zeichnungs=Bedingungen.
1. Die Zeichnung findet ſtatt:
am Sonnabend den 5. Februar d. J., von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags
bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, der Seehandlungs=Hauptkaſſe und der Preußiſchen Central Genoſſenſchaftskaſſe, bei
allen Reichsbank=Hauptſtellen, Reichsbankſtellen und den Reichsbank=Nebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung, bei der Königlichen Hauptbank in
Nürnberg und ihren ſämtlichen Zweiganſtalten, ſowie ferner bei:
der Bank für Handel und Induſtrie, der Berliner Handels=Geſellſchaft, S. Bleichröder, der Commerz= und Disconto=Bank, Delbrück
Leo & Co., der Deutſchen Bank, der Direction der Disconto=Geſellſchaft, der Dresdner Bank, F. W. Krauſe & Co. Bankgeſchäft,
Mendelsſohn & Co., der Mitteldeutſchen Creditbank, der Nationalbank für Deutſchland und dem A. Schaaffhauſen’ſchen Bankverein,
ſämtlich zu Berlin, Sal. Oppenheim jr. & Co. zu Cöln, Lazard Speyer=Elliſſen und Jacob S. H. Stern zu Frankfurt a. M.,
L. Behrens & Söhne, der Norddeutſchen Bank in Hamburg, der Vereinsbank in Hamburg und M. M. Warburg & Co. zu Hamburg,
der Allgemeinen Deutſchen Creditanſtalt zu Leipzig, der Rheiniſchen Creditbank zu Mannheim, der Bayeriſchen Hypotheken= und
Wechſelbank und der Bayeriſchen Vereinsbank zu München, der Oſtbank für Handel und Gewerbe zu Poſen und der Württembergiſchen
Vereinsbank zu Stuttgart und bei den in Deutſchland belegenen Haupt= bezw. Zweigniederlaſſungen dieſer Firmen.
2. Die aufgelegten Anleihebeträge werden ausgefertigt für die Reichsanleihe in Schuldverſchreibungen zu 10000, 5000, 1000, 500,
200 Mark, für die Preußiſche Staatsanleihe in Schuldverſchreibungen zu 10000, 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 Mark, beide mit
Zinsſcheinen über vom 1. Juli d. J. laufende Zinſen.
3. Der Zeichnungspreis beträgt:
a) für diejenigen Stücke, die unter Sperrung bis 15. Januar 1911 in das Reichs= oder Staatsſchuldbuch einzutragen ſind,
101,80 Mark für je 100 Mark Nennwert:
b) für alle übrigen Stücke 102,— Mark für je 100 Mark Nennwert.
Die Eintragung in die Schuldbücher erfolgt gebührenfrei. Der amtliche Schriftwechſel in Schuldbuchangelegenheiten
erfolgt als portopflichtige Dienſtſache.
Stückzinſen werden in üblicher Weiſe verrechnet.
4. Bei der Zeichnung hat jeder Zeichner eine Sicherheit von 5% des gezeichneten Nennbetrages in bar oder ſolchen nach dem
Tageskurſe zu veranſchlagenden Wertpapieren zu hinterlegen, welche die betreffende Zeichnungsſtelle als zuläſſig erachtet. Die
vom Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere ausgegebenen Depotſcheine ſowie die Depotſcheine der Königlichen Seehandlung
(Preußiſche Staatsbank) vertreten die Stelle der Effekten.
Den Zeichnern ſteht im Fall der Reduktion die freie Verfügung über den überſchießenden Teil der geleiſteten Sicherheit zu.
Zeichnungsſcheine ſind bei allen Zeichnungsſtellen unentgeltlich zu haben.
Es können aber die Zeichnungen auch ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen erfolgen, und zwar brieflich mit folgendem
Wortlaut:
„Auf Grund der öffentlich bekanntgemachten Bedingungen zeichne ich von den jetzt aufgelegten 4% Reichs= bezw.
Preußiſchen Staatsanleihen
Deutſche Reichsanleihe
nom. M.
Preuß. Staatsanleihe
nom. M.
und verpflichte mich zu deren Abnahme oder zur Abnahme desjenigen geringeren Betrages, welcher mir auf Grund gegenwärtiger
Anmeldung zugeteilt wird.
Soweit meine Zeichnung bei der Zuteilung nicht berückſichtigt wird, bin ich einverſtanden, daß ſtatt
Reichs=
anleihe auch Preuß. Staatsanleihe oder ſtatt Preuß. Anleihe auch Reichsanleihe zugeteilt wird‟).
Ich bitte um Zuteilung‟
von Stücken, die unter Sperrung bis 15. Januar 1911 für mich in das Reichs= oder Staatsſchuldbuch
*) Das Nichtzutreffende
einzutragen ſind, zum Preiſe von 101,80%.
iſt ſortzulaſſen.
Ich bitte um Zuteilung
von Stücken, die bis 15. November 1910 der Sperre unterliegen, zum Preiſe von 102,— %=
Ich bitte um Zuteilung
von freien, d. h. keiner Sperre unterliegenden Stücken, zum Preiſe von 102,—%=
Als Sicherheit hinterlege ich —
Solche Zeichnungsbriefe können nach Belieben an jede der obigen Zeichnungsſtellen gerichtet werden.
5. Die Zuteilung erfolgt tunlichſt bald nach der Zeichnung dergeſtalt, daß zunächſt die Schuldbuch=Zeichnungen, ſodann diejenigen
Zeichnungen vorzugsweiſe berückſichtigt werden, für welche der Zeichner ſich, ohne Eintragung ins Schuldbuch, einer Sperre bis
zum 15. November 1910 unterworfen hat; im übrigen entſcheidet das Ermeſſen der Zeichnungsſtelle.
Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können nur inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit den Intereſſen der anderen
Zeichner verträglich erſcheint.
6. Die Zeichner können die ihnen zugeteilten Anleihebeträge vom 19. Februar d. J. ab jederzeit voll bezahlen, ſie ſind jedoch verpflichtet:
% des zugeteilten Betrages am 19. Februar d. J.
200
ſpäteſtens am 3. März d. J.
2000
„ 20. April d. J.
0 ,
1
20%
.28. Juni d. J.
zu bezahlen. Zeichnungsbeträge bis 1000 Mark einſchließlich ſind am 19. Februar d. J. ungeteilt zu berichtigen. Die Abnahme
muß an derſelben Stelle erfolgen, welche die Zeichnung angenommen hat.
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7. Wird die Zahlung im Fälligkeitstermine verſäumt, ſo kann dieſelbe noch innerhalb eines Monats unter Berechnung einer
Ver=
tragsſtrafe von 5% des fälligen Betrages erfolgen. Wird auch dieſe Friſt verſäumt, ſo verfällt die hinterlegte Sicherheit.
8. Soweit nicht ſogleich Schuldverſchreibungen verabfolgt werden können, erhalten die Zeichner vom Reichsbank=Direktorium bezw.
von der Königlichen Seehandlung (Preußiſche Staatsbank) ausgeſtellte Interimsſcheine, über deren Umtauſch in
Schuld=
verſchreibungen das Erforderliche öffentlich bekanntgemacht werden wird. Soweit eine Sperrverpflichtung eingegangen iſt,
werden die Schuldverſchreibungen wie auch die Interimsſcheine den Erwerbern erſt vom 15. November 1910 ab ausgehändigt.
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Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Dotnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
Großherzogliche Hofbibliothek.
Neue Erwerbungen, vom 24. Januar 1910
an auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht
auf=
geſtellt: Goguel, M. L Evangile de Marc.; Brunot,
Formation de la langue elass.; Dingeldey, Friedr.,
Samml. v. Aufgaben z. Anwend. d. Different. u. Integr.=
Rechnung 1. Lpz.; Koehler, K., Geſch. d. Poſtweſens
i. Großh. Heſſen; Zahn, Theod., Brief d. Paulus a. d.
Römer; Kürnberger, Ferd., Geſ. Werke, hs. v. O.
E. Deutſch, Siegelringe; Meyer, Hans, Oſtafr. u.
Kamerun; Penzoldt, R., Handb. d. geſ. Therapie;
D. Ritters Hans Ebran v. Wildenberg Chronik. v.
d. Fürſt. aus Bayern, hs. v. Friedr. Roth, 2: Füetrer,
Ulr., Bayer, Chronik, hs. v. Reinhold Spiller;
Har=
nack, Ad., Lehrb. d. Dogmengeſch.; Schürer, Emil,
Geſch. d. jüd. Volkes, 4. Aufl.; Starck, C., Frh. v.,
Offizier=Stammliſte d. Leib=Drag.=Reg. Nr. 24; Reiners,
Herib., D. Rhein. Chorgeſtühle d. Frühgothik,
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dorf, Wilh., D. Bedeut. Kölns f. d. Metallſchnitt d.
15. Ih., Büchler, K., D. Römerbad Badenweiler,
Hinrichs, Walt. Th. Carl Gotth. Langhans;
Ur=
kundenbuch d. Stadt Baſel, 11. bearb. d. Aug. Huber.
Außerdem die neueſtengebundenen Bände
wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften.
Sämtlich vom 7. Februar an verleihbar.
In die Handbibliothek des Leſeſaales
ſind aufgenommen worden: Alten, Georg v.,
Hand=
buch f. Heer u. Flotte, 2: Bayreuth=Dampfſammler;
Hauptvoranſchlag d. Staatseinnahm.= u. Ausg. d.
Großh. Heſſ. 1910; Jahresbericht üb. d. Fortſchritte
d. klaſſ. Altertumswiſſ., 146: Klußmann, Rud.,
Bibliotheca scriptor. class. 1; Minerva, 19, Straßb. 10;
Murray, Jam. A. H. New Engl. Diction. 7: O. P.;
Verhandlungen d. 2. Kammer 1908—1911, 34. Landt.
Druckſ. 2; Zentralblatt f. d. D. Reich, Sachreg.
1873—1908.
Handel und Verkehr.
* Seit dem 1. Februar 1910 iſt zwiſchen dem
Deut=
ſchen Reich, Oeſterreich, Ungarn und der
Schweiz ein Poſtgiroverkehr in der Weiſe
ein=
gerichtet, daß jeder Inhaber eines Scheckkontos bei
einem deutſchen Poſtſcheckamt von ſeinem Konto Beträge
auf ein Scheckkonto bei dem K. K. Poſtſparkaſſenamt in
Wien oder der Königlich Ungariſchen Poſtſparkaſſe in
Peſt oder den Schweizeriſchen Poſtſcheckbureaus
überweiſen kann; ebenſo kann auch der Inhaber eines
Scheckkontos, das bei einer der genannten ausländiſchen
Verwaltungen geführt wird, Ueberweiſungen auf ein
deutſches Poſtſcheckkonto in Auftrag geben. Der
Poſt=
giroverkehr mit dem Auslande wird ſich in folgender
Weiſe abwickeln: 1. Zu den Ueberweiſungsaufträgen
nach dem Auslande benutzen die Kontoinhaber dieſelben
Formulare (Giropoſtkarten, Ueberweiſungs=,
Scheckfor=
mulare) wie im inländiſchen Verkehre. Das Konto,
auf dem der überwieſene Betrag gutgeſchrieben werden
ſoll, muß unter Angabe der Nummer und des
auslän=
diſchen Amts, bei dem das Konto geführt wird, genau
bezeichnet werden. Der Betrag der Ueberweiſung kann
vom Auftraggeber in der Reichswährung oder — unter
entſprechender Aenderung der Vordrucks „. . . Mark
.. Pfg.‟ — in der Währung des Beſtimmungslandes
angegeben werden. Im Verkehr mit der Schweiz
dür=
fen die Abſchnitte der Giropoſtkarten, der
Ueberweiſ=
ungsformulare und der Scheckformulare in Kartenform
vom Auftraggeber zu Mitteilungen an den Empfänger
benutzt werden, dagegen nicht im Verkehre mit Wien
und Peſt. Aufträge zu Barauszahlungen werden im
Berkehre mit dem Auslande nicht ausgeführt.
2. Der Kurs, nach welchem die von einem
inländi=
ſchen Kontoinhaber nach Wien, Peſt oder nach der
Schweiz in Auftrag gegebenen Ueberweiſungen aus der
Reichswährung in die fremde Währung umzurechnen
ſind, wird vom Reichspoſtamt unter Anlehnung an die
Notierungen der Börſe für die in Betracht kommenden
fremden Werte ſo feſtgeſetzt werden, daß er tunlichſt für
einige Zeit unverändert bleiben kann. Die
Poſtſcheck=
ämter werden den Kontoinhabern auf Anfrage den
Umrechnungskurs mitteilen; der Kurs, zu dem eine
Ueberweiſung ausgeführt worden iſt, wird auf dem
für den Auftraggeber beſtimmten Laſtſchriftzettel vom
Poſtſcheckamt vermerkt.
3. Für die Ueberweiſungen nach dem Auslande
wird von dem Kontoinhaber, der den Auftrag erteilt
hat, eine Gebühr von ½ vom Tauſend des
überwieſe=
nen Betrags (der Reichswährung) erhoben; die
Ge=
bühr für jede Ueberweiſung wird auf volle 5 Pfg.
auf=
gerundet und beträgt mindeſtens 20 Pfg. Die im § 9
Ziffer 3 der Poſtſcheck=Ordnung ſeſtgeſetzte Gebühr
wird nicht erhoben. Für die Ueberweiſungen vom
Auslande werden keine beſonderen Gebühren erhoben.
Die Ueberweiſungen nach und von dem Auslande
werden den Buchungen zugezählt, für die nach § 9
Ziffer 4 der Poſtſcheck=Ordnung bei mehr als 600
Buch=
ungen die Zuſchlaggebühr von 7 Pfg. berechnet wird.
4. Die vom K. K. Poſtſparkaſſenamt in Wien, der
Königlich Ungariſchen Poſtſparkaſſe in Peſt und der
Schweizeriſchen Poſtverwaltung herausgegebenen
Ver=
zeichniſſe ihrer Scheckkontoinhaber können durch
Ver=
mittelung der deutſchen Poſt=Scheckämter bezogen
wer=
den. Der Preis für das öſterreichiſche Verzeichnis
(einſchließlich der Nachträge) beträgt 1,80 Mark, für
das ungariſche (einſchließlich der Nachträge) 2,65 Mark,
und für das ſchweizeriſche 60 Pfennig.
Luftſchiffahrt.
sr. Zwei neue Paſſagierrekorde für
Aeroplane wurden von den beiden Farman=
Flie=
gern Van den Born und Efimoff in Mourmelon
auf=
geſtellt, die je einen Paſſagier aufgenommen hatten und
gleichzeitig die Bahn umkreiſten. Van den Born hielt
ſich faſt durchweg in 5 bis 6 Meter Höhe und landete
nach 1 Stunde 42 Minuten nach Abſolvierung von 151
Kilometern infolge Benzinmangels. Efimoff flog
etwas höher und blieb 1 Stunde 50 Minuten in der
Luft, in welcher Zeit er 158 Kilometer zurücklegte. Van
den Born beabſichtigt, einen Kontrakt für eine 3
monat=
liche Tournee durch Kanada abzuſchließen, für die er
ein außerordentlich günſtiges Angebot erhalten hat.
Sport.
At. Die Strecke für die internationale
Automobil=Zuverläſſigkeits=
Prüfungs=
fahrt für kleine Wagen ſteht jetzt offiziell feſt.
Wie ſchon wiederholt gemeldet, wird die Konkurrenz in
der Zeit vom 1. bis 4. Mai gemeinſam vom Kaiſerlichen
Automobilklub, der Deutſchen Motorfahrer=
Vereinig=
ung und dem Bayeriſchen Automobilklüb abgehalten.
Die erſte Etappe führt am Sonntag, den 1. Mai, von
Berlin über Spandau, Nauen, Wuſterhauſen,
Perle=
berg, Wittenberge, Arendſee, Salzwedel und Uelzen
über 274,6 Kilometer nach Lüneburg. Am zweiten Tag,
Montag, den 2. Mai, geht die Fahrt dann weiter von
Lüneburg über Soltau, Bergen, Celle, Hannover,
Bückeburg, Minden, Oeynhauſen, über Herford nach
Bielefeld. Die Diſtanz beträgt 244,1 Kilometer. Am
dritten Tag, Dienstag, den 3. Mai, iſt dann die 261,1
Kilometer lange Etappe Bielefeld-Eiſenach
zurückzu=
legen, die von Bielefeld über Gütersloh, Paderborn,
Warburg, Gottsbüren, Münden, Soden nach der
Etap=
penſtation Eiſenach führt. Am vierten Tag, Mittwoch,
den 4. Mai, erreichen dann die Fahrer von Eiſenach
über Meiningen, Neuſtadt, Würzburg, Uffenheim näch
einer Fahrt von 216,6 Kilometern das Endziel
Rotheu=
burg an der Tauber. Im ganzen werden alſo 946,4
Kilometer zurückzulegen ſein.
Sr. Einen Nobelpreis für die beſte
ſportliche Leiſtung will der franzöſiſche
Sports=
mann Deutſch de la Meurthe der Pariſer Akademie
des Sports überweiſen. In jedem Jahre ſoll der Preis
an denjenigen fallen, der die hervorragendſte Leiſtung
auf ſportlichem Gebiete vollbracht hat. Die näheren
Beſtimmungen für die Stiftung werden von einer
Kom=
miſſion unter Hinzuziehung des Preisſtifters
ausge=
arbeitet werden.
Vermiſchtes.
** Die Seele des Hundes. Als Lord Byron in
ſeinem Weltſchmerz die Menſchen als Sklaven der
Lüge, der Eitelkeit und der Treuloſigkeit ſah, da erhob
er den Charakter des Hundes zum Ideal, wie Burns
ſpäter den Hund dem Menſchen als ein Vorbild wahrer
Hingabe und echter Religioſität entgegenſtellte. Der
Mut, die Liebe, die Trene, ſo führt Kamille
Flamma=
rion, der bekannte Pariſer Aſtronom und Gelehrte, in
einem Anfſatz aus, den er im „American Magazine‟
veröffentlicht, dieſe ethiſchen Ideale der Menſchheit
weiß der Hund beſſer zu erfüllen, als ſein Herr.
Flam=
marion erzählt einige intereſſante Fälle, die ſowohl für
die Hingabe wie für die Klugheit des Hundes
charak=
teriſtiſch ſind. Er berichtet von einem Hunde, der einen
Beinbruch erlitt und von einem Arzte geheilt wurde:
einige Tage ſpäter brachte er dem Arzte einen anderen
kranken Hund zur Behandlung. Die Fälle, in denen
Hunde nach dem Tode ihres Herrn die Nahrung
ver=
weigern und ſterben, ſind ſo häufig, daß ſie kaum mehr
regiſtriert werden. Aber die Treue des Hundes geht
über die Paſſivität hinaus. Flammarion berichtet von
Fällen, in denen Hunde unzweifelhaft Selbſtmord
ver=
übten. Als ein Hund von ſeinem Herrn ungerecht
ge=
züchtigt worden war, ſtürzte er ſich in Paris in den
Saint=Martin=Kanal, machte keine
Schwimmbewegun=
gen und ertrank. „Im Jahre 1908 ſah man in der Nähe
des Pariſer Obſervatoriums einen Hund, der gerade
auf einen Omnibus zulief und ſich vor den Rädern
niederkauerte, ſo daß er überfahren wurde. Am Tage
vorher war ſeine Herrin geſtörben. Hier wirkte nicht
nur Schmerz und Verzweiflung, ſondern auch ein Wille,
zu ſterben, und dem Leiden ein Ende zu machen.” Noch
merkwürdiger iſt der Fall eines Hundes, den man von
ſeinem Herrn trennte und von Paris nach London
brachte. Wenige Tage ſpäter fand man den Hund in
Paris wieder vor der Haustür ſeines Herrn; niemand
wußte zu ſagen, wie das Tier zurückgekommen war.
„Solche Geſchehniſſe” ſo ſchließt der Pariſer Gelehrte,
„laſſen uns die automatiſche Erklärung des tieriſchen
Lebens zurückweiſen. In unſerer Welt gibt es
ſchlech=
tere und dümmere Menſchen, als Hunde in der Welt
der Tiere.”
Die Zahnzeit
iſt mit Recht gefürchtet, denn ſie bringt ſchwere Tage und
ſchlafloſe Nächte für Kind und Mutter. Kinder, die
regelmäßig Scotts Emulſion erhalten, werden aber viel
leichter und häufig ganz ohne Störung darüber
hinweg=
kommen, ſo daß ſie und die Mutter ruhige Nächte haben.
Die Zähnchen kommen mühelos durch und ſind kräftig
und weiß.
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Nummer 28.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
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Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1910.
Nummer 28.
M
24
2
M
M
M
M
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Branrkasfiolen
Fastnachtsonntag Karnev. Künstler-Konzert Anfang 4 Uhr II.
Rosenmontag, den 7. Februar und Fastnachtdienstag, den 8. Februar, findet in den festlich
55
geschmückten Parterre-Lokalitäten, sowie im Saal im 1. Stock
Großer
NnvAEIR Dan
statt.:: Konzert und Ballmusik (ausgeführt von 2 Kapellen vom Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115.
Anfang 4 Uhr 11 Min.
In den Parterre-Lokalitäten Soupers à 3 Mark.
2
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DARMSTADT.
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in sämtlichen närrisch dekorierten Räumen des Schiesshauses
Sonntag den 6. Februar 1910.
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Anfang präzis 5 Uhr 11 Minuten.
Lieder —. Couplets
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Gäste willkommen.
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(ehemal. Frauen d. entthronten Sultaus)
und
(2780
a
U7
OHaremswächterne
(sogen. Eunuchen)
— Unter Leitung
des Kaiserl. Zeremonienmeisters
am Hofe d. Sultans Abdul Hamid II.
Colonel Victor Bertrand Bey.
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K. Kr.
, ,
Bitte baldigſt um Brief und Nachricht,
wann zu treffen. H.
(*2614df
Heiratsgeſuch! (*2651
Junger Beamter wünſcht zwecks ſpäterer
Heirat mit einer gediegenen, häuslich
er=
zogenen, vermögenden Dame in Verbindung
zutreten. Offerken, wennmöglich mit
Photo=
graphie, unter J 20 an die Exped. erbeten.
Heirat!
Gebild. Dame, Wwe., 41 Jahre, ſympat.
ſchlanke Erſcheinung, herzenso v. edl.
Ge=
müte, ſ. häusl., vergnügungslos, ſucht mit
Herrn in den 50—60 Jahren (höh. Beamten
bevorz.) dem es nur daran gelegen iſt, eine
ſorgſ., liebev., für ihn nur ganz leb. Gattin
zu beſ., in Briefwechſel beh. ſpät. Ehe zu
treten. Gefl. Offerten unter M§ 44 an die
(*2407imd
„Expedition ds. Bl. erbeten.
Protektor Se. Königliche Hoheit Prinz Alfons von Bayern.
Samstag, den 5. Februar, abends 8 Uhr 11
Großer Maskenball
(8
im närrisch dekorierten Südie des perkeo, Alexunderstrasse.
Aufführung des Zopftanzes im Nationalkestüm.
Hochzet vum Wastelhuber’s Sepp mit ’m Kreuzhofbauern
seiner Annamirl.
Um 12 Uhr 1 kummt der Wurzelsepp vum Nordpol und sei
Fraa, die Wurzellies vum Südpol zurück.
Dös ist Tatsach!
Herren=Masken Mk. 1.—, Damen=Masken Mk. 0.50, Unmaskierte Herren Mk. 1.—
eine Dame frei.
(2504sds
Karten=Vorverkauf bei den Herren Karl Braun, Annaſtraße 2, Eckle & Bork,
Saal=
bauſtraße 40 und Friſeur Söllner, Schuchardſtraße 11. Mitglieder=Maskenkarten nur
bei Eckle & Bork.
Wohltätigkeits=Konzert in der Pauluskirche
Sonntag, 6. Februar, abends 6 Uhr,
veranſtaltet von
Fräulein Anna Rau mit ihren Schülerinnen
der Solo= und Chorgeſangsklaſſen, unter gütiger Mitwirkung von
Herrn Profeſſor F. Baſſermann aus Frankfurt a. M. (Violine)
und des Herrn Organiſten Keil.
Karten zu 50 Pfg., Programme zu 10 Pfg. ſind zu haben in der
Hofmuſikalien=
handlung Thies (L. Schutter), Eliſabethenſtraße, Papierwarenhandlung
Tho-
masius, Wittmannſtraße, und beim Kirchendiener.
(2580ids
Der Reinertrag iſt zur Stiftung eines Kirchenfenſters beſtimmt.
Fastnachtskrapfen
nach folgendem Rezept bereitet sind billig und schmecken vorzüglich.
Zutaten: 60 g Zucker, 125 g Butter, 4 Eier, 500 g Mehl,
1 Päckchen Dr. Oetker’s Backpulver. Zum Ausbacken
ge-
braucht man halb Schmalz, halb Palmin.
Zubereitung: Die Butter rühre schaumig, gib Zucker.
Eier, Mehl, letzteres mit dem Backpulver gemischt hinzu, und
wenn nötig noch soviel Milch, dass ein mittelfester Teig entsteht.
Man rollt denselben aus, sticht mit einem Weinglase runde
Schei-
ben aus u. bäckt sie in siedend heissem Fett auf beiden Seiten
braun. Dann nimmt man die Krapfen heraus, lässt sie abtropfen
u. bestreut sie mit Zucker u. Zimt. Sehr wohlschmeckend u. billig.
Will man die Krapfen füllen, so bestreicht man die Scheiben mit
Eiweiss, gibt in die Mitte irgend eine Marmelade, legt eine andere
Scheibe darüber u. drückt die Ränder zusammen.
(2778f
Balkonloge
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abgegeben Steinſtraße 28.
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Später Rückzahlung. Off. erb. unt. J 14.
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35 Mk., gebraucht.
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(275
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zur bevorſtehenden Verſteigerung werden
prompt beſorgt. Bitte nur eine Poſtkarte
zu ſchicken. Frau Hoſe, Gr. Bachgaſſe 3, II.
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Abg. Schuſtergaſſe 13, 2. Stock.
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Süd=Amerikas.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, den 3. Februar 1910.
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Abonnement B 28.
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Boieldieu.
Muſikal. Leitung: Kapellmeiſter Kittel.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek,
Perſonen:
Gaveſton, Verwalter der
ehemaligen Grafen von
Avenel .
. Hr. Stephani
Anna, ſein Mündel . . . Frl. Suchanek
George Brown, ein engl.
Hr. H. Hacker
Ofizier
, „ „
Hr. de Leeuwe
Dickſon, Pächter . . .
Jenny, ſeine Frau
Frl. Zeiller
Margarete, Dienerin der
ehemaligen Grafen von
Avenel ..
Frl. Howard
Gabriel, Knecht auf Dick=
Hr. Holler
ſon’s Meierei
Mac=Irton, Friedensrichter Hr. Hoff=
Hr. Klotz
Ein Pächter . . . . .
Nach dem 1. Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Unpäßlich: Hr. Baumeiſter.
Preiſe der Plätze:
(Kleine Preiſe)
Proſzeniumsloge 5 Mk., Fremdenloge 5 Mk.
Balkonloge 4.50 Mk., 1. Rang 4 Mk., 2. Rang:
(1. bis 6. Reihe) 2.— Mk.,, (7. und 8. Reihe)
1.60 Mk., Sperrſitz: (1. bis 13. Reihe) 3.50 Mk.,
(14. bis 20. Reihe) 3.— Mk., Parterre: (1. bis
5. Reihe) 2.20 Mk., (6. bis 8. Reihe) 1.80 Mk.,
1. Galerie 1.— Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. — Ende vor 10 Uhr.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
6 Uhr an.
Die Hoftheater=Hauptkaſſe iſt für den
Verkehr mit dem Abonnenten=Publikum an
allen Wochentagen, vormittags von 10 bis
12½ Uhr, geöffnet.
Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Freitag, 4. Febr. 112. Ab.=Vorſt G 29.
„Im Klubſeſſel.‟ Große Preiſe.
An=
fang 7 Uhr.
Samstag, 5. Febr. Außer Abonnement.
Vorſtellung zu ermäß. Preiſen: „Kyritz=
Pyritz”. Anfang 7 Uhr. (Vergl.
beſon=
dere Anzeige.)
Sonntag, 6. Febr. Außer Abonnement.
Einmaliges Gaſtſpiel der K. u. K. Oeſterr.
Kammerſängerin Anna von Mildenburg
vom Hofoperntheater in Wien. „
Lohen=
grin.” Ortrud . Frau von Mildenburg.
Große Preiſe. Anfang 6 Uhr. (Vergleiche
beſondere Anzeige.)
Aus dem Spielplan.
Montag, 7. Febr. Außer Abonnement.
Kindervorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
„Aſchenbrödel.” Anfang 5 Uhr. (
Ver=
gleiche beſondere Anzeige.)