Darmstädter Tagblatt 1910


06. Januar 1910

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173. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

Die Weltlage.

*** Wieder hat die Preſſe um die Jahreswende in
Rückblicken und Ausblicken ihrer Pflicht genügt, die
internationale Lage zu beleuchten, und ſich auch hier
und da bemüht, ein wenig den Schleier zu lüften, der
noch über der Zukunft liegt. Es iſt ſchwer, ſelbſt nur
für eine kleine Spanne Zeit vorauszuſagen, wie die
Weltlage ſich geſtalten wird, denn im Kaleidoſkop des
Lebens der Völker wechſeln die Bilder ungemein ſchnell,
wofür u. a. das Jahr 1908 ein eklatantes Beiſpiel war,
da an ſeinem Beginn und bis gegen das Ende ſeiner
erſten Hälfte niemand geglaubt hätte, daß eine ſehr
ernſte Kriegsgefahr heraufbeſchworen werden würde,
wie es dann tatſächlich der Fall war. Das eben be=
gonnene
neue Jahr zeigt vorläufig noch ein ziemlich
freundliches Geſicht, und es läge eigentlich kein Grund
vor, an ſeinem friedlichen Verlaufe zu zweifeln, wenn
man nicht damit rechnen müßte, daß auch hier der
Schein ſo oft trügt. Früher, als der dritte Napoleon
noch im Zenith ſeiner Macht ſtand, galten ſeine Neu=
jahrsreden
den Völkern Europas als Orakel=
ſprüche
, und nachdem der Schwerpunkt der inter=
nationalen
Politik ſich verſchoben hatte, da lauſchte alles
geſpannt den im Schloſſe an der Spree am Neujahrs=
tage
geſprochenen Worten. Aber ſchon ſeit einer Reihe
von Jahren iſt auch in Berlin die Gepflogenheit einer
ſolchen Kundgebung aufgehoben worden, und an der
Seine findet heute wohl noch feierlicher Empfang des
diplomatiſchen Korps ſtatt, jedoch das franzöſiſche
Staatsoberhaupt bewegt ſich in ſeiner Erwiderung der
an ihn gehaltenen Anſprachen nur noch in allgemeinen
Redensarten, wobei der Ausdruck der Genugtuung
über die Erhaltung des Friedens zur ſtehenden Ge=
wohnheit
geworden iſt und auch diesmal nicht fehlte,
aber keinerlei Schluß auf die internationale Lage ge=
ſtattet
.
Wenn wir die letztere beim Beginn des neuen
Jahres ziemlich günſtig beurteilen, ſo geſchieht dies
weniger unter dem Eindruck des Mangels an erheb=
lichem
Konfliktsſtoff zwiſchen den Völkern, als in der
Erfahrung, daß eine ſo ſchwere Kriſis wie die des erſten
Viertels 1909 glücklich überwunden werden konnte, und
in der Ueberzeugung, daß das allgemeine Friedensbe=
dürfnis
heute nicht geringer eingeſchätzt zu werden
braucht als damals. Die Annäherung zwiſchen Deutſch=
land
einerſeits und England ſowie Frankreich anderer=
ſeits
, ferner die unveränderte deutſch=ruſſiſche Freund=
ſchaft
ſowie der ſich zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
Rußland vollziehende Verſtändigungsprozeß ſind im
Verein mit der Fortdauer des Dreibundes erfreuliche
Symptome für die Erhaltung des Friedens. Freilich
muß man darauf gefaßt ſein, daß die Dinge in Griechen=
land
einer gewaltſamen Löſung entgegengehen, daß die
Kretafrage in nächſter Zeit aufgerollt wird und daß
politiſche und wirtſchaftliche Fragen in der Türkei eine
Diſſonanz im Konzert der Mächte verurſachen werden,
aber das ſchon erwähnte Friedensbedürfnis dürfte auch
hier ausſchlaggebend bleiben, wie es gleichfalls Ver=
wickelungen
in Afrika verhindern wird. Ueber die Lage
in Oſtaſien lauten die Nachrichten ſo widerſprechend,
daß man gut daran tut, ſich nicht wieder, wie im Früh=
jahr
1904, durch die Ereigniſſe überrumpeln zu laſſen,
indeſſen halten ſowohl Rußland wie Japan die Zeit
für einen neuen Waffengang kaum ſchon für gekommen.
Daß demnächſt, wenn auch noch nicht in dieſem, eben be=
gonnenen
Jahre, oſtaſiatiſche Probleme überhaupt im
Vordergrunde des Intereſſes ſtehen werden, darüber
herrſcht wohl nirgends Zweifel, das laſſen auch die
jüngſten Beſchlüſſe des Waſhingtoner Marinedeparte=
ments
bezüglich der Pacifieflotte erkennen. Soweit
aber überhaupt eine Vorausſage gemacht werden kann,
geßt dieſe dahin, daß nach der gegenwärtigen Weltlage
in nächſter Zeit dem Frieden keine erheblichen Ge=
fahren
drohen, was dem ſich vollziehenden wirtſchaft=
lichen
Aufſchwung in hohem Grade förderlich ſein wird.

Gloſſen zur Geſchichte des Tages.

Die Viſitenkarte.
* Es iſt mir unvergeßlich, mit welch ſeltſamer, aus
Ehrfurcht und Neugier gemiſchter Empfindung in meinem
Elternhauſe wir Kinder unter den vielen am Neujahrs=
tage
auf der Bronzeſchale im Entree angeſammelten
Viſitenkarten die eine herausſuchten, die Bismarcks Na=
men
trug. Behutſam nahmen wir das Papierblättchen in

die Finger, laſen die vier Worte, die darauf ſtanden, im=
mer
von neuem und kamen uns dem Weltengeiſte um
eine ganze Spanne nähergerückt vor. Es war keine ſehr
elegante Viſitenkarte, ſie war ſchon nach damaligen Be=
griffen
altmodiſch, zu groß und nicht weiß und nicht glatt
genug. Die erſte Zeile fing mit einem verſchnörkelten, un=
ſchönen
F an: Fürſt Bismarck, da ſtand es, in kräftigen,
deutſchen Buchſtaben. Darunter aber die zweite Zeile
lautete: Reichskanzler, und dieſes Wort war. durchaus
ſtilwidrig, in lateiniſchen Lettern gedruckt. Da hielten
wir alſo etwas in unſeren Händen, das von dem Manne
herrührte, der uns mehr als ein Held ſchien, etwas, das
er ſelbſt in Händen gehalten hatte, und wir wären keine
Berliner Geheimratskinder geweſen, wenn wir nicht Stolz
darüber gefühlt hätten, daß dieſer Mann zum Wechſel des
Jahres unſeren Eltern, gerade wie ein Leutnant oder
Referendar, ſeine Glückwünſche darbrachte.
Es war eine demütigende Enttäuſchung, eines Tages
hören zu müſſen, daß vielen, vielen anderen die gleiche
Ehre zuteil würde wie uns und daß am Neujahrstage
mehrere Kanzleidiener mit langen Liſten unterwegs =
ren
, um in allen Häuſern Verlins, wo ein dienſtlich oder
geſellſchaftlich Bekannter Bismarcks wohnte, ſeine Karte
niederzulegen. und der Vater erzählte, daß die Aus=
länder
, die Diplomaten, keine deutſche Karte bekämen wie
wir, ſondern eine franzöſiſche. Das war uns nun freilich
nichts Wunderbares. Auf der Bronzeſchale lagen genug
franzöſiſche Karten mit Namen von Menſchen aus allen
möglichen Ländern, und um deren Beſuche zu erwidern,
beſaß der Vater ja ſelbſt welche, die ſeinen Namen und
Titel in franzöſiſcher Ueberſetzung trugen. .
Seitdem ſind mehr als dreißig Jahre ins Land ge=
gangen
. Dreißig Jahre, in denen die Geſchäftsliſte des
Reichskanzlers und ſeiner Gehilfen im Geſchwindtempo
angewachſen iſt. Und damit auch ihr Verbrauch an
Viſitenkarten. Der Kanzler, die Staatsſekretäre und die
Miniſter laſſen wohl alle von den meiſten weiß man’s
in ihren Bureaus die Regelung ihrer geſelligen Pflich=
ten
vornehmen. Dort werden die Einladungen geſchrie=
ben
, die Annahmen und Abſagen regiſtriert und Verzeich=
niſſe
geführt von den Perſonen, die auf Viſitenkarten An=
ſpruch
haben. Die Viſitenkarten ſind einem Botenmeiſter
anvertraut; der gibt ſie an die Kanzleidiener, die ſie aus=
zutragen
haben. Alſo ein eingeſpielter Betrieb der den
Chef davor bewahrt, ſeine Zeit an geſellſchaftlichen For=
menkram
zu verlieren. So iſt’s längſt, nicht erſt ſeit den
Tagen des Herrn v. Schön, auch im Auswärtigen Amte.
Auch dort hütet ein im Dienſte ergrauter Botenmeiſter die
Viſitenkarten des Staatsſekretärs, viertauſend bis
fünftauſend im Jahre die größere Zahl davon
mit deutſchem, die kleinere für die Franzoſen und Ita=
liener
, Spanier und Portugieſen, Belgier und Griechen.
Rumänen und Bulgaren, Merikaner und Chilenen, Braſi=
lianer
und Peruaner beſtimmte mit franzöſiſchem Terte.
Und nun iſt das Furchtbare, das Entſetzliche geſchehen!
Der Herr Reichstagsabgeordnete Schulze=Dingsdorf hat
als Quitung für eine Viſte, die er dem Staatsſekretär
des Auswärtigen machte, eine franzöſiſche Karte erhalten!
Das Vaterland iſt in Gefahr! Was ſoll geſchehen? Muß
der Staatsſekretär in der Verſenkung verſchwinden oder
genügt es, daß der Votenmeiſter ſanſt gemahnt wird, die
franzöſiſchen Viſitenkarten künftighin etwas ſorgfältiger
von den deutſchen zu ſondern?
Das läppiſche Geſchehnis würde nicht wert ſein, auch
nur den Bruchteil einer Sekunde lang die Aufmerkſamkeit
eines erwachſenen, mit normalem Verſtande ausgerüſteten
Menſchen in Anſpruch zu nehmen, hätte man nicht ver=
ſucht
, es der Hetze nutzbar zu machen, die von einer klei=
nen
, aber ſehr rührigen und durch gemeinſames Intereſſe
verbundenen Gruppe ſeit einiger Zeit gegen den Frei=
herrn
v. Schön betrieben wird. Das Leben iſt Kampf :=
und noch nie hat es einem Miniſter und einem Staats=
ſekretäre
, der etwas taugte, an heftiger Gegnerſchaft ge=
fehlt
. Aber bisher war es doch, wenigſtens in Deutſch=
land
, nicht üblich, ſolchen Kampf bis zu dem Beſtreben zu
vergiften, dem Bekämpften die politiſche Ehre ab=
zuſchneiden
.
Erſt läßt man ſich von einem Herrn v. Pilis (der,
wie man hört, früher Auswanderungsagent für den Lloyd
in Poſen geweſen ſein ſoll) das anmutige Märchen er=
zählen
er habe in der Diplomatenloge (was hat der Herr
v. Pilis übrigens in der Diplomatenloge zu ſuchen?) ein
Geſpräch belauſcht, das den Staatsſekretär des Aeußern
geradezu des Landesverrats verdächtig erſcheinen laſſen
mußte. Als man hat zugeben müſſen, daß an der ganzen
Geſchichte auch nicht ein Buchſtabe wahr iſt, ruht die Hetze
für einen Augenblick. Bis die Viſitenkarte gefunden wird,
bieſe kompromittierende Viſitenkarte, die der baron de
Schoen bei Herrn Schulze=Dingsdorf, Erwähltem des
deutſchen Volkes, hat abgeben laſſen! Und abermals er=
tönt
von der kleinen, ſehr geſchickt verteilten und geleiteten
Intereſſentengruppe das Wehegeſchrei von der Fran=
zoſenfreundlichkeit
des Staatsſekretärs,
der nebenbei
bemerkt, gar keine ſelbſtändige auswärtige Politik treibt,
ſondern nur im auswärtigen Fache der höchſte vortragende
Rat des Kanzlers, des Reichsminiſters der auswärtigen
Angelegenheiten, iſt.
Wer ſeit mehr als 25 Jahren Herrn Wilhelm v. Schön
kennt, der in einem deutſchen Bürgerhauſe am Fuße der
Rebenhügel des Rheins aufwuchs, in Schnepfenthal er=
zogen
wurde, mit 19 Jahren als Freiwilliger gegen
Frankreich kämpfte und ſein Leben lang im Grunde der
flotte ſchneidige Darmſtädter Leibdragoner geblieben iſt,
wer ſeine kerndeutſche Art kennt und wer weiß und zum

Teil miterlebt hat, wie er dieſe Art überall im Auslande,
am ſtärkſten in Paris und in Kopenhagen (man frage die
deutſchen Kolonien dort!), betätigt hat, den drängt es,
endlich einmal auf das Törichte und Ge=
meine
dieſer Hetze hinzuweiſen.
Selbſt auf die Gefahr hin, offiziös oder gar pſeudo=
offiziös
(heiliger Wuſtmann, erbarme Dich!) geſchmäht zu
werden. Denn in unſerem lieben Vaterlande darf man ja
ſein Urteil über Würdenträger des Staates am Stamm=
tiſche
und im Vereine bilden oder fertig aus den Infor=
mationsbureaus
kaufmänniſcher Syndikate beziehen, bei=
leibe
aber nicht durch eigene Kenntnis der Menſchen und
Dr. A. v. W.
Dinge ſich trüben laſſen. . . .

Die Türkei und Deutſchland.

* Heftige Angriffe, die der Tanin in einer Be=
ſprechung
der Angelegenheit Lynch gegen die deutſche
Politik in der Türkei richtete, werden, wie man aus
Konſtantinopel ſchreibt, von einem ſehr großen Teil der
politiſchen Preſſe, insbeſondere aber in militäriſchen Krei=
ſen
, lebhaft bedauert. Das genannte Blatt fand ſich
durch das ſehr ungünſtige Aufſehen, das ſeine Ausfälle
erregten, veranlaßt, den Rückzug anzutreten und zu er=
klären
, daß es in dem betreffenden Artikel lediglich ſeine
eigene Meinung ausgedrückt habe. Dieſer indirekte Wider=
ruf
hat jedoch den gekennzeichneten Eindruck nicht zu ver=
wiſchen
vermocht, und in den erwähnten Kreiſen ſind fort=
geſetzt
Aeußerungen zu vernehmen, daß die gehäſſigen Be=
merkungen
des Tanin nicht bloß ein arger politiſcher
Mißgriff waren, ſondern auch mit der Pflicht der Dank=
barkeit
, die von den Türken allezeit hochgehalten wurde,
in grellem Widerſpruche ſtehen. Deutſchland erweiſe
der Türkei einen überaus großen Dienſt, indem es einem
ſeiner hervorragendſten Generale, Freiherrn v. d. Goltz,
geſtattet, an der Neugeſtaltung des ottomaniſchen Heeres
mitzuwirken. Es müſſe daher den ſchärfſten Tadel hervor=
rufen
, wenn ein türkiſches Blatt gegen die genannte Macht
eine verletzende Sprache führt.

Teutſches Reich.

Zu der Konferenz, die am 7. Januar im
Reichspoſtamt zur Erörterung einer Reihe von ſchweben=
den
Fragen des Poſtverkehrs ſtattfindet, ſind im
ganzen 25 Einladungen ergangen. Eingeladen ſind zwölf
Mitglieder des Deutſchen Handelstages, ein weiterer Ver=
treter
des Handels, ſechs Mitglieder des Deutſchen Land=
wirtſchaftsrats
und ſechs Mitglieder des Deutſchen Hand=
werks
= und Gewerbekammertags.
Auf das in der Straßburger amtlichen Korreſpon=
denz
veröffentlichte Schreiben des Staatsſekre=
tärs
Zorn von Bulach an die Biſchöfe von Straß=
burg
und Metz bringt die Lothringer Volksſtimme fol=
gendes
Antwortſchreiben des Metzer Bi=
ſchofs
Willibrod:
Eurer Exzellenz erwidere ich auf das gütige Schreiben
vom 1. ds. Mts. ganz ergebenſt, daß ich die vorletzte Num=
mer
des Schulfreund an die Pfarrer meiner Diözeſe
geſandt und ſie erſucht habe, von derſelben Kenntnis zu
nehmen und ſie alsdann den Lehrern ihrer Gemeinde zuzu=
ſtellen
. Ich erachtete es als ein Recht beziehungsweiſe
als eine Pflicht meines oberkirchlichen Amtes, die katho=
liſchen
Lehrer meiner Diözeſe auf die religiöſe Seite des
Eintrittes in den Allgemeinen deutſchen Lehrerverein auf=
merkſam
zu machen. Eine Erteilung von Verhaltungs=
maßregeln
an die Lehrer lag mir dabei ſelbſtverſtändlich
fern und noch mehr ein Eingriff in die ſtaatlichen Beſug=
niſſe
. Wenn Eure Erzellenz es für angezeigt hielten, das
Schreiben zu veröffentlichen, ſo bin ich genötigt, auch dieſe
Antwort der Oeffentlichkeit zu übergeben. Gezeichnel:
Willibrod, Biſchof von Metz.
Der Reichskanzler hat dem Kaiſer über den Stand
der preußiſchen Wahlreform letzthin Vortrag ge=
halten
. Die bisherigen Verhandlungen des preußiſchen
Miniſterrates, die noch nicht abgeſchloſſen ſind, haben
Blättermeldungen zufolge das einmütige Feſthalten an der
öffentlichen Abſtimmung ergeben.
Aus einem Artikel der Neuen Zeit geht hervor,
daß die freien Gewerkſchaften der Arbeiter auf
ihre eigenen Arbeitsnachweiſe zugunſten der pari=
tätiſchen
zu verzichten gewillt ſind, wie ihnen denn
überhaupt an den eigenen Arbeitsnachweiſen nicht mehr
ſo viel zu liegen ſcheint. Die Forderung der paritätiſchen
Arbeitsnachweiſe hat anſcheinend jetzt Ausſicht auf geſetz=
geberiſche
Verwirklichung. Es wird ſich aber doch fragen,
ob ihre Benutzung für die Arbeitgeber obligatoriſch ge=
macht
werden kann.
Die Betriebseinnahmen der ſächſi=
ſchen
Staatsbahnen ſind nach der ſoeben ver=
öffentlichten
Abrechnung für 1908 gegen das Vorjahr um
4 564071 Mk. geringer. Davon entfallen 3 Millionen auf
den Güterverkehr. Die Betriebsausgaben ſind um

[ ][  ][ ]

5 882 974 Mk. gewachſen, der Betriebsüberſchuß iſt daher
um 10847045 Mk. geringer als im Vorjahr. Die Ver=
zinſung
des Anlagekapitals beträgt 3,840 Prozent gegen
4,953 Prozent im Vorjahre.

Ausland.

Einen neuen Miniſterpräſidenten beſitzt
Ungarn nun wohl, aber noch kein Miniſterium.
Herr v. Lukacs ſcheint guter Zuverſicht zu ſein, die Auf=
gabe
der Kabinettsbildung löſen zu können, aber ſeine
Lage iſt doch recht ſchwierig. Die politiſchen Verhältniſſe
ſind jenſeits der Leitha ſehr verworren, namentlich auch
infolge der Spaltung der Unabhängigkeitspartei, und zu
der Hoffnung, daß es Lukacs gelingen werde, ſich das Ab=
geordnetenhaus
gefügig zu machen, gehört eine große
Portion Optimismus. Ladislaus v. Lukacs iſt am
24. Oktober 1850 in Zalatna geboren. Er kam im Jahre
1874 als Profeſſor an die Raaber Rechtsakademie, über=
nahm
zwei Jahre ſpäter die Leitung der väterlichen Berg=
werke
und wurde 1878 in das ungariſche Parlament ge
wählt. Wekerle berief ihn als Miniſterialrat ins Finanz=
miniſterium
, deſſen Leitung ihm ſodann anvertraut wurde.
Mit Wekerle trat Lukacs im Februar 1895 zurück. Unter
Banfſy vereinbarte er mit dem öſterreichiſchen Kabinett die
Bedingungen der Erneuerung des finanziellen Ausgleichs
und war nach Banffys Sturz im Intereſſe der Herſtel=
lung
der parlamentariſchen Ruhe eifrig tätig. Während
des ez lex=Zuſtandes 1902 ſchlug er wiederholt das ihm
angebotene Miniſterpräſidium aus, er behielt das Finanz=
portefeuille
auch unter Tisza und trat mit dieſem im Juni
1905 zurück. Lukacs, ein ruhiger und beſonnener Politiker
wird nun Gelegenheit haben, zu zeigen, was er zu leiſten
vermag.
Die Regierung beabſichtigt, den böhmiſchen Land=
tag
zwiſchen dem 15. und 24. Januar einzuberufen. Sie
hofft, daß die Finanznotlage des Landes die Tſchechen
nachgiebiger machen wird, zumal ſie im Reichsrat
durch die Annahme des Geſchäftsordnungsgeſetzes einen
unleugbaren Erfolg errungen haben. Eine Nichteinberu=
fung
des Landtages würde dem Lande Böhmen einen
nicht gutzumachenden Schaden verurſachen. Mit 1909 iſt
die Berechtigung zur Einhebung der Landesbierumlage
von 1,7 Kronen für den Hekteliter gebrauten Bleres er
loſchen. Der Landesausſchuß hat gegen die zwei Stim=
men
der deutſchen Landesausſchußmitglieder Dr. Eppinger
und Dr. Werunſky zwar die weitere Forterhebung beſchloſ=
ſen
, aber die Regierung hat dieſem ungeſetzlichen Be=
ſchluſſe
die Genehmigung verſagt, was ſehr zu begrüßen
iſt, da dadurch der rückſichtsloſen tſchechiſchen Mehrheit des
Landesausſchuſſes das Verfügungsrecht über die Landes=
gelder
genommen und die Verwendung zu vorwiegend
tſchechiſchen Zwecken unmöglich gemacht wurde. Die Wei=
tererhebung
im Januar kann keinen Schaben zufügen
weil ſie nur den Bierkonſum vom Dezember trifft und
über die in den Landtagsbeſchlüſſen von 1904 verfügt wor=
den
war. Die Landesbierumlage beträgt ungefähr 23 Mil=
lionen
Kronen.
Die Landesverteidigungskommiſſion der ruſſiſchen
Duma hat bei Prüfung der Forderungen des Marine=
amts
für Schiffsbauten recht überraſchende Ent=
deckungen
gemacht. Die Forderungen belaufen ſich auf
14674000 Rubel, d. i. um 3 442000 Rubel mehr als im
Vorjahre. Bekanntlich wurden die Kredite für Schiffs=
bauten
im vorigen Jahre von der Duma rundweg ver=
weigert
, da ſie aber vom Reichsrat bewilligt wurden, hielt
ſich die Regierung für berechtigt, die Ablehnung der Duma
unberückſichtigt zu laſſen. Anſcheinend wird das Marine=
amt
das verlangte Geld auch diesmal auf die gleiche Weiſe
bewilligt erhalten. Daß die Duma, obgleich Stolypin
ſelbſt für die volle Bewilligung der Forderungen des Ma=
rineamts
eintritt, die Kredite wieder verweigern wird, iſt
ſicher. Die Landesverteidigungskommiſſion hat feſtgeſtellt,
daß die bereits bewilligten Summen, insgeſamt 21 900000
Rubel, bis jetzt noch nicht verbraucht ſind und auch
im kommenden Budgetjahre nicht verbraucht werden kön=
nen
. Für den Zweck nämlich, für den ſie beſtimmt ſind,
d. h. für den Bau von vier Linienſchiffen. Etwa zwei
Drittel dieſer Summe ſind allerdings bereits verausgabt,
jedoch für Zwecke, die mit Schiffsbauten entweder gar

nichts zu tun haben oder nur in einem indirekten Zuſam=
menhang
damit ſtehen. Ein Teil der genannten Summe
wurde einfach zur Deckung alter Schulden des
Marineamts und der mit dem Bau der Schiffe be=
auftragten
Werften, ein anderer zur Verbeſſerung der
techniſchen Ausrüſtung dieſer Werften verwendet. Was
aber die zu erbauenden Panzerſchiffe ſelbſt anbetrifft, ſo
ſtehen zwar, wie der Voſſiſchen Zeitung berichtet wird,
auf den betreffenden Werften vier rieſige Schiffsrümpfe,
aber die Herſtellung des Panzers, der Türme und der
Maſchinen iſt noch gar nicht in Angriff genommen. Ja,
es gibt nicht einmal genaue Pläne und Berechnungen die=
ſer
wichtigſten Teile der zu erbauenden Schiffe. Wie
lange unter ſolchen Umſtänden die Herſtellung der Schiffe
dauern muß, läßt ſich überhaupt nicht beſtimmen. Zu:
Herſtellung der Panzerplatten für nur ein Linienſchiff
braucht die damit beauftragte Fabrik mindeſtens zehn
Jahre. Wieviel Jahre ſie zur Anfertigung von Panzer=
platten
für vier Linienſchiffe braucht, ſcheint niemand zu
wiſſen. Ausländiſche Werke dürfen bekanntlich zu den
Schiffsbauten nicht herangezogen werden. Die vier un=
glückſeligen
Linienſchiffe werden unter ſolchen Umſtänden
erſt dann fertiggeſtellt werden können, wenn ſie wegen
ihres hohen Alters bereits zum alten Eiſen geworfen wer=
den
müſſen!
Die Politiſche Korreſpondenz erfährt aus Athen,
daß der von der kretiſchen Kammer durch Akklamation
wiedergewählte Präſident eine mit ſtürmiſchem Bei=
fall
aufgenommene Rede hielt, in der er ausführte: In=
folge
der unerwarteten Verzögerung der Löſung der kreti=
ſchen
Frage ſei die Einberuſung der Kammer notwendig
geworden, um für die Wahl der Nationalverſammlung
Porſorge zu tragen, damit man für alle Eventualltäten
vorbereitet ſei. Uebrigens beſteht allgemetn die Ueber=
zeugung
, daß die endgültige Löſung der kretiſchen Frage
im nationalen Sinne erfolgen werde. Das kretiſche Volk
werde ſich des Wohlwollens der Schutzmächtige würdig
zeigen.
Aus Paris wird der allerweltsoffiziöſen Wiener
Polit. Korr. gemeldet: Die Ratifizierung des von den
Abgeſandten des Sultans von Marokko unterzeich=
neten
Uebereinkommens mit der franzöſi=
ſchen
Regierung durch den Sultan wird demnächſt
erwartet. Die Schulden des Maghzen, welche die Höhe
von 80 Mill. Francs erreichen, werden dieſer Vereinbarung
zufolge durch eine aufzunehmende Anleihe im gleichen Be=
trage
liquidiert werden. Die Durchführung dieſer Fi=
nanzoperation
wird der Bank von Marokko zufallen. In
bezug auf die militäriſchen Auslagen Frank=
reichs
, zu deren Erſetzung Marokko verpflichtet iſt,
wurde vereinbart, daß dieſe Summe, welche 70 Millionen
Francs beträgt, in fünfundſiebzig Raten abgezahlt wer=
den
ſoll. Die Anleihe von 80 Millionen Francs ſoll im
Laufe des Januar auf den Markt gebracht werden Von
der Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen, die marok=
kaniſches
Gebiet beſetzt halten, kann im gegenwärtigen
Zeitpunkte noch keine Rede ſein,
Lord Gladſtone Mr. Herbert John
Gladſtone, der ſeit 1905 britiſcher Secretary for Home
Affairs d. h. Miniſter des Innern war, iſt bekanntlich
dazu auserſehen, als Gouverneur an die Spitze vor
BritiſcheSüdafrika zu treten. Er wird, ſo ſchreibt
man jetzt aus London, bevor er ſein neues und wichtiges
Amt übernimmt, zum Peer des Vereinigten
Königreiches ernannt und damit aus dem Hauſe der
Gemeinen in das Haus der Lords verſetzt werden. Es
ſteht in England jedem neuen Lord frei, ſeinen Namen
ſelbſt zu wählen. König Eduard VII. hat Mr. Gladſtone
den Titel eines Viscount zugedacht, ſo daß er künftig
zwiſchen den Baronen und den Grafen (Earls) rangieren
wird, und es heißt, daß Mr. Gladſtone ſich Viscount
Gladſtone of Hawarden nennen wird. Hawarden Caſtle
iſt ein Landſitz in Flintſhire in der Grafſchaft Wales, den
William Ewart Gladſtone, der große Vater des Staats=
ſekretärs
, bewohnte und wo er am 19. Mai 1898 ſtarb. Der
alte Gladſtone hat während ſeines langen Lebens mehr
als einmal die Peerswürde ausgeſchlagen, die in England
ſtets dem zurücktretenden Premierminiſter, falls er ein
Commoner iſt, angeboten wird. Der grand old man
der der Sohn eines reichen Liverpooler Kaufmanns war,
hatte ſeinen eigenen Bürgerſtolz und blieb bis ans Ende
ſeiner Tage Mr. Gladſtone, nur mit dem Prädikate The

Right Honourable das Mitgliedern des Geheimen Rates
zuſteht. Sein Sohn, der übrigens auch mit einer Dame
von altem Adel, mit Miß Dorothy Paget aus dem Hauſe
der Grafen von Angleſey, vermählt iſt, huldigt, wie man
ſieht, moderneren Anſchauungen. Und ſo werden die Eng=
länder
ſich bald an den Namen Lord Gladſtone zu ge=
wöhnen
haben, der manchen von ihnen wie die Proſa=
nation
eines pietätvoll gehüteten Andenkens ans Ohr
klingen mag.
* Madrid, 4. Jan. Eine in ganz Spanien ver=
anſtaltete
Sammlung für die im marokkaniſchen
Feldzuge zu Schaden gekommenen Soldaten und die
Familien der Gefallenen hat die Summe von 1976000
Peſetas erbracht.
* Petersburg, 4. Jan. Zu Ehren des Prinzen
Heinrich von Preußen fand heute beim deutſchen
Botſchafter ein Diner ſtatt, an dem u. a. auch der ihm
zugeteilte Ehrendienſt, ſowie die Offiziersdeputationen der
preußiſchen Regimenter, die zur Beiſetzung des Großfür=
ſten
Michael Nikolajewitſch hier eingetroffen waren, teil=
nahmen
. Prinz Heinrich legte im Laufe des Tages einen
Kranz am Sarge des verſtorbenen Großfürſten nieder.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 6. Januar,
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Großher=
zog
empfingen am Mittwoch; den Major z. D. und
Kammerherrn von Neufville, den Regierungs= und Bau=
rat
Wegner und den Regierungsrat Lüttke von Frank=
furt
a. M., den Profeſſor Dr. Scheuermann von Worms,
den Lehrer Kretzmüller von Erzhauſen, den Major a. D.
und Kammerherrn Freiherrn von Starck, den Medizinal=
rat
Dr. Fiſcher, den Oberleutnant von Wachter vom
Königin Eliſabeth=Garde=Grenadier=Regiment Nr. 3, den
Betriebsingenieur Engau, den Sparkaſſenbuchhalter Keßler,
den Oberlehrer Profeſſor Kreiſel von Bingen, den Ober=
lehrer
Schmoll von Friedberg, den Landgerichtsrat
Holzapfel, den Leutnant Uebelacker vom Train=Batl. Nr9;
zum Vortrag: den Staatsminiſter Ewald, den Vorſtand
des Kabinetts Geheimerat Römheld, den Geh. Ober=
baurat
Profeſſor Hofmann.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin empfing
am Dienstag vormittag 11½ Uhr Frau Staatsminiſter
Ewald Exz.
Schulperſonalien. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
haben den Oberlehrer am Neuen Gymngſium
zu Darmſtadt Profeſſor Theodor Ritſert zum Direktor
der Auguſtinerſchule (Hymnaſium und Realſchule) zu
Friedberg und den Oberlehrer am Gymnaſium zu Bens=
heim
Auguſt Keßler zum Oberlehrer am Neuen
Gymnaſium zu Darmſtadt ernannt.
Herr Proſeſſor Ritſert iſt ein Darmſtädter
Kind, hier am 31. Juli 1866 geboren. Vater und Groß=
vater
wirkten als Pfarrer in unſerer Stadt. Er ſelbſt
gehört ſchon ſeit längeren Jahren dem Lehrerkollegium
des Neuen Gymnaſiums an und zählte wegen ſeiner
Lehrbegabung und ſeiner wohltuenden Natürlichkeit
und Friſche zu den beliebteſten Mitgliedern des Lehr=
körpers
. Auch ſchriftſtelleriſch iſt er, auch im Tag=
blatt
vielfach hervorgetreten, beſonders auf dem Ge=
biete
der Heimatkunde, auf dem er ein fleißiger und
erfolgreicher Forſcher war. Unſere beſten Wünſche be=
gleiten
ihn in ſeine neue Stellung.
In den Ruheſtaad. Der langjährige Geſchäfts=
führer
der Heſſen=Naſſauiſchen Baugewerksberufsge=
noſſenſchaft
, Sektion II in Darmſtadt. Herr Auguſt
Glaſer, iſt mit Wirkung vom 1. Januar nach mehr
denn 20jähriger dienſtlicher Tätigkeit, über 70 Jahre
alt, in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt. Leider
war es dem alten Herrn, der, wie man uns ſchreibt, ſeit
dem Inkrafttreten der Gewerbe=Unfall= Verſicherungs=
geſetze
mit ſeltener Pflichttreue bis in ſein hohes Alter
ſeines oft nicht leichten Amtes waltete, nicht mehr mög=
lich
, die 25jährige Jubiläumskeier des Inkrafttretens
der großen Arbeiterwohlfahrtsgeſetze noch im Amte
ſtehend mitfeiern zu können. Sein Geſundheitszuſtand
erlaubte es ihm nicht. Möge es ihm aber vergönnt ſein,
ſich in körperlicher Geſundheit nach einem ſtillen aber
arbeitsvollen Leben der wohlverdienten Ruhe nocht
lange Jahre freuen zu dürfen.
* Unſer Hoftheater feiert im laufenden Jahre
einen bedeutungsvollen Gedenktag, denjenigen ſeines
100jährigen Beſtehens. Am 93. Mai 1810
wurde das Krebsſche Privattheater, nachdem es von
Großherzog Ludewig I. in status quo übernommen=
worden
war, zum Großherzoglichen Theater erkläct.
Das Theater war damals in der alten Poſt unter=
gebracht
, ſiedelte aber ſchon am 26. Oktober 1810 in das
neu hergerichtete alte Opernhaus über. Es darf wohl
vorausgeſetzt werden, daß der 23. Mai d. J. durch eine
würdige Feier begangen werden wird. Die Feier des
50jährigen Beſtehens am 23. Mai 1860 bildete damals
den Schluß des Spieljahres.
M.V. Der Familienabend des Muſikvereins am=
8. d. M. wird auch in rein muſikaliſcher Hinſicht ſehr
Intereſſantes bieten. Die Muſikſtücke, welche vor Be=
ginn
und in den Zwiſchenakten des Luſtſpiels zu Gehör

Die Trockenlegung der Zulderſee.

( Ueber den gewaltigen Plan, die Zuiderſee trocken
zu legen und Kulturzwecken dienſtbar zu machen, deſſen
Ausführung nunmehr die Generalſtaaten zugeſtimmt
haben, werden in der Internationalen Wochenſchrift
für Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik eine Reihe näherer
Mitteilungen gemacht.
Der Vorſchlag der Trockenlegungg der ſchon vor
mehr als 50 Jahren zum erſten Male gemacht worden
iſt, war natürlich nur möglich, weil die Zuiderſee nicht
eigentlich eine Ausbuchtung des Meeres iſt, ſondern
nur einen ertrunkenen Küſtenteil darſtellt. Die latei=
niſchen
Schriftſteller kennen an dieſer Stelle nur einen
größeren flachen Süßwaſſer=Binnenſee, den Lacus
Flevo der durch einen breiten Landſtrich vom Meere
abgetrennt war. Dieſe Landbarre wurde gegen Ende
des erſten Jahrtauſends unſerer Zeitrechnung durch
größere Sturmfluten zernagt und ſtetig verkleinert, bis
ſchließlich in der gewaltigen Weihnachtsflut von 1277,
einer der größten, die die kataſtrophenreiche Geſchichte
der Nordſee kennt, das tobende Meer durch den Land=
gürtel
brach und in das Becken des Sees eintrat; die
letzten Reſte der zerſprengten Küſtenlinie verſchwanden
in einer weiteren rieſenhaften Flut vom 14. Dezember
des Jahres 1287.
Die Zuiderſee umfaßt nicht weniger als 57 Quadrat=
meilen
oder 3139 Quadratkilometer, mit Einſchluß der
Watten ſogar 5250 Quadratkilometer. Dabei iſt dieſes
durchaus meerartige Gebilde nirgends mehr als 6 Me=
ter
, im Durchſchnitt ſogar nur 3½ Meter tief. Gelänge
es, hier der Nordſeite wieder zu entreißen, was der
Blanke Hans einſt geraubt, ſo würde das König=
reich
der Niederlande mit einem Schlage um
ein volles Zehntek ſeiner gegenwärtigen Aus

dehnung vergrößert werden! Nicht weniger als 4600
Quadratkilometer Land könnten dann nämlich der Be=
wirtſchaftung
neu erſchloſſen werden.
Der Plan des Ingenieurs G. Lely, deſſen nunmehr
beſchloſſene Durchführung noch 32 Jahre erfordern
wird, ſieht eine ſehr langſame und ſchrittweiſe Trocken=
legung
der Meeresbucht und Umwandlung des Ter=
rains
in Polder vor, da ſonſt ernſtliche hygieniſche Ge=
fahren
, beſonders das Sumpffieber, heraufbeſchworen
werden könnten. Sobald ein Teil des Waſſerbeckens
durch Auspumpen trocken gelegt iſt, muß das gewon=
nene
Land ſich erſt mit Pflanzenwuchs bedecken, ehe
man mit der Pumparbeit fortfahren kann. Zunächſt
aber muß ein großer Damm errichtet werden, der von
Ewijk in Nordholland zur Inſel Wieringen und wei=
ter
nach Tiaam in Friesland, alſo quer über den gan=
zen
Eingang zur Zuiderſee hinweg, ſich erſtrecken ſoll
und allein eine Summe von 41 Millionen Mark bean=
ſpruchen
wird. Die Koſten der geſamten Trocken=
legung
werden mit 321 Millionen Mark be=
rechnet
, wobei man jedoch erwartet, daß die Anlage
ſchon einen Gewinn abgeworfen haben wird, wenn die
Arbeiten zum Abſchluß reif ſind. Die jeweilig durch
die Trockenlegung gewonnenen Polder könnte man
ſofort verpachten, und bei etwa 350000 Hektar ver=
wertbarem
Lande und einem Werte des Hektars vor
etwa 3200 Mark würde das ungeheure Unternehmen
einen ſehr großen Gewinn abwerfen. Gerade die Er=
richtung
des rund 40 Kilometer langen Dammes, der
mitten durch die Meereswogen hindurchlaufen ſoll, iſt
indeſſen ein ſo außerordentliches Beginnen, daß man
ein ſicheres Gelingen heute noch nicht zu prophezeien
wagt, zumal wenn man an die furchtbare Gewalt der
ſo oft von Sturmfluten aufgewühlten Wogen der
Nordſee denkt. Der Damm ſoll eine Höhe von 5½ Me=
tern
, eine Sohlenbreite von 9 Metern und eine=

Kronenbreite von 2 Metern erhalten; auf der inneren
Böſchung wird ein 7 Meter breiter Fahrweg mit einer
doppelgleiſigen Eiſenbahn angelegt werden. Um den
Damm während des Baues gegen die Brandung zu
ſchützen, wird auf der Seeſeite noch ein kleinerer, nied=
rigerer
Damm angelegt, der dem Hauptdamm als Fuß
oder Widerlager dient und den Hauptanſturm der Wo=
gen
auffangen und brechen ſoll.
Natürlich wird nicht die ganze heutige Zuiderſee
trocken gelegt, da die einmündenden Flußläufe wie
die Bedürfniſſe der Schiffahrt und der Bewäſſerung
für das neue Land dies verbieten. Ein etwa 600
Quadratkilometer großer Süßwaſſer=Binnenſee bleibt
erhalten, in dem die Iiſſl und die übrigen Zuflüſſe
des Meerbuſens auch fernerhin einmünden werden
ebenfo werden Kanäle gezogen, und bei der Inſel
Wieringen ſelbſt eine großartige Schleuſenanlage ge=
ſchaffen
, die den Abfluß des Binnenſees und der ihm
zuſtrömenden Gewäſſer vermitteln und den Schiffen
der neuen Zuiderfee=Provinz den Verkehr mit dem
Meere geſtatten wird. Die neue Provinz wird nach
Vollendung des großen Werkes auch von Eiſenbahu=
linien
, Fahrſtraßen uſw. durchzogen, die den heutigen
Perſonenverkehr über die Meeresbucht erſetzen
können.
Das Verſchwinden der Zuiderſee wird freilich auch
einige Nachteile zur Folge haben; ſo wird z. B. der
Anchovisfang fortfallen, der jährlich einen Ertrag von
3 Millionen Gulden liefert. Die Entſchädigungen für
entgangenen Gewinn wie die gefamten Baukoſten des
Unternehmens werden mit Leichtigkeit von den Ein=
nahmen
beſtritten werden können, die ſich aus der Ge=
winnung
, Verpachtung und Urbarmachung neuen Lan=
des
notwendig ergeben müſſen.

[ ][  ][ ]

gebracht werden, ſtammen alle von Darmſtädter
Muſikern und aus der Zeit, in welche uns
die Handlung verſetzt. Das Theaterſtück ſpielt
in den erſten Regierungsjahren des Landgrafen Lud=
wig
IX., und in den vorhergehenden Jahren ſind die
zum Vortrag gelangenden Stücke von hieſigen Künſtlern
komponiert. Der als Einleitung dienende altheſſiſche
Reittermarſch von dem Landgrafen Ludwig VIII
iſt bereits bekannt. Die Zwiſchenaktsmuſiken werden
dagegen jetzt zum erſten Male zu neuem Leben erweckt.
Zunächſt eine Ouvertüre von Johann Samuel
Endler. Dieſer war als Geiger um 1740 von Stutt=
gart
nach Darmſtadt gekommen und wirkte hier als
Konzertmeiſter, dann als zweiter Kapellmeiſter bis zu
einem Tode im Jahre 1762. Er iſt übrigens nicht zu
verwechſeln mit dem durch die ſchöne Geſchichte von der
geſtickten Weſte aus Knispels Bunten Bildern genauer
bekannten J. G. Enderle. Außerdem gelangen Sätze
aus zwei Symphonien von Schatky zur Auffüh=
rung
. Die Familie Schatky war zwiſchen 1740 und 1770
zeitweilig mit Vater, Mutter, zwei Söhnen und zwei
Töchtern bei der landgräflichen Hofmuſik tätig und
ſcheint für Kapellmeiſter und Kaſſe oft recht ſchwierig
geweſen zu ſein. Der Komponiſt der Symphonien iſt
wohl der eine Sohn, Georg Karl Jakob Sch. geweſen.
Alle Stücke werden in der Originalbeſetzung vorge=
tragen
.
Odenwaldklub. Am nächſten Sonntag unter=
nimmt
der Odenwaldklub ſeine erſte Wanderung im
neuen Jahre. Wenn auch ihr Ziel nicht allzu weit von
der Reſidenz liegt, ſo bietet ſich doch den fröhlichen
Wanderern eine Menge des Schönen. Vom kleinen
Strand am großen Woog führt der Weg zunächſt
am Eleonoren= und Diebsbrunnen vorbei über den Reh=
berg
nach Roßdorf, wo Raſt vorgeſehen iſt. Dank dem
Entgegenkommen und der Liebenswürdigkeit des Herrn
Direktors Stein vom Baſaltwerk Roßberg findet
dann eine Beſichtigung des Werkes ſtatt, das, abgeſehen
von Herren, die in der Umgebung Darmſtadts noch
weniger bekannt ſind, auch manchem Heiner noch neu
ein dürfte. Vom Rehberg ſelbſt lohnt noch ein herr=
licher
Fernblick den kleinen Aufſtieg. Von hier ge=
langen
die Wanderer über Zeilhard, Dilshofen, die
Odenwaldbahn ſchneidend, auf angenehmem Waldweg
zur Höhe am Waldesſaum; nun geht es durch Hahn,
Wembach nach Reinheim, dem Ziele der Wanderung, zu.
Ein einfaches aber kräftiges Mittagsmahl erwartet die
frohe Schar im Schwanen
Allen Freunden und
Gäſten im voraus ſchon ein kräftiges Friſch auf!
Dienstag, den 11. d. M., 8½ Uhr, veranſtaltet die Orts=
gruppe
des Odenwaldklubs in Gemeinſchaft mit der
Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Luftflottenvereins
im großen Saale des Städtiſchen Saalbaus ihren dritten
Vortragsabend des Vereinsjahres. In liebenswürdig=
ſter
Weiſe hat ſich der erſte Vorſitzende des Deutſchen
Luftflottenvereins, Herr Generalleutnant a. D. von
Nieber zu Mannheim, bereit erklärt, einen Vortrag
über Aeronautik zu halten. Die gewaltigen Fort=
ſchritte
, welche die Luftſchiffahrt in der letzten Zeit ge=
macht
hat, die Internationale Ausſtellung für Luft=
ſchiffahrt
zu Frankfurt a. M. und die von den kühnen
deutſchen Luftſchiffern unternommenen wohlgelungenen
Fernfahrten haben das Vortragsthema in den Vorder=
grund
des Intereſſes geſtellt. Der Vortrag wird daher
vielen eine günſtige und wohlerwünſchte Gelegenheit
bieten, die Kenntniſſe über Luftſchiffahrt zu erweitern
und zu vertiefen. Dies um ſo mehr, als Herr von Nieber
in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Deutſchen
Luftflottenvereins wohl die berufenſte Perſönlichkeitt
zur Behandlung des Themas iſt. Der Herr Vortragende,
der heute noch der hieſigen Ortsgruppe des Odenwald=
klubs
angehört, ſtand vor einigen Jahren als Kom=
mandeur
der 25. Artillerie=Brigade hier in Garniſon.
Der Vortrag, zu dem Freunde und Mitglieder des
Odenwaldklubs und des Luftſchiffervereins mit ihren
Damen herzlich eingeladen ſind, wird durch zahlreiche
Lichtbilder erläutert werden.
* Freiſinniger Verein. Die öffentliche Verſamm=
lung
, die der Freiſinnige Verein am Dienstag abend
im Kaiſerſaal abhielt, war ſehr gut beſucht. Der Vor=
ſitzende
, Herr Juſtizrat Gallus, begrüßte die Er=
ſchienenen
herzlichſt und erteilte zunächſt Herrn Pfar=
rer
Korell das Wort. Redner ſprach über die heſ=
ſiſche
Wahlreform. Er erklärte eingangs ſeiner Aus=
führungen
, daß er nur einen Proteſt gegen das
Pluralwahlrecht beabſichtige. In Preußen komme
jetzt auch die Wahlrechtsreform in Fluß; in Sachſen
habe man mit dem Pluralwahlrecht üble Erfahrungen
gemacht. Das oldenburgiſche Wahlrecht habe wohl den
Bündlern in Heſſen als Vorbild vorgeſchwebt. In
Süddeutſchland ſei die Frage des Wahlrechts erledigt;
nur noch im Elſaß ſei es nicht zu einem geſunden
Wahlrecht gekommen. In Heſſen handle es ſich bei dem
Wahlrecht um die Grundlage der politiſchen Betätig=

ung der Staatsbürger, und man müſſe ſich dagegen
wehren, daß ſchon an der Quelle der politiſchen Betätig=
ung
die Bürger in zwei Klaſſen geſchieden würden.
Heſſen zehre immer noch an dem Ruhme, ein liberaler
Staat zu ſein; im Durchſchnitt habe Heſſen auch heute
noch eine liberale Verwaltung. Zu verdanken habe
man dies dem Landesherrn, der mehr Verſtändnis für
den Fortſchritt habe, als man es ſonſt bei deutſchen
Fürſten finde. Der jetzige Staatsminiſter habe von
Sachſen das Scharfmachertum mitgebracht. Der Red=
ner
erwies dann auf die Beſtätigungspraxis des Mi=
niſteriums
gegenüber den Sozialdemokraten. Bei der
Aenderung von Artikel 67 und 75 der Verfaſſung
handle es ſich um die Preisgabe von Volksrechten; dies
ſei beſtritten worden, aber dieſe Anſchauung habe ſpäter
doch geſiegt. Die Bauern hätten gar nicht gewußt. daß
Heſſen ein Pluralwahlrecht erhalten ſollte, während
Abg. Dr. Weber in der Kammer geſagt hätte, er wäre
dies Wahlrecht ſeinen Bauern ſchuldig. Unter Um=
ſtänden
wäre die Linke in der Kammer bereit geweſen,
das Rekommunikationsrecht feſtzulegen und auch dem
Vorſchlage des Abg. Wolf=Stadecken zuzuſtimmen. Die
Nationalliberalen hätten aber nicht mit den Frei=
ſinnigen
verhandeln wollen. Es wäre wohl möglich
geweſen, eine Mehrheit unter Ausſchluß der Bauern=
bündler
für ein allgemeines, gleiches, direktes Wahl=
recht
zu bilden. Die Bauernbündler hätten mit dem
Pluralſyſtem die Abſicht gehabt, die Arbeiter durch das
Wahlrecht zu ſchädigen, weil jene zumeiſt nicht das
Alter von 50 Jahren erreichen. Hierauf ſprach Land=
tagsabgeordneter
Profeſſor Hummel=Karlsruhe über
Die Bedeutung der badiſchen Landtagswahlen für die
deutſche Politik. Zum Schluſſe wurde eine Reſolu=
tion
angenommen, in der gegen die Einführung des
Pluralwahlrechts proteſtiert wird. Gleichzeitig wird
der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß man eine
Mehrheit gegen das Pluralwahlrecht hätte bilden
können, wenn man mit der zu Opfern bereiten Linken
verhandelt hätte.
Der landwirtſchaftliche Vortragskurſus der
Landwirtſchaftskammer für das Großherzoatum Heſſen
wurde am 4. d. M. vom ſtellvertretenden Vorſitzenden
Herrn Bähr eröffnet. Als Gäſte waren anweſend: der
Vertreter Großh. Regierung Herr Landesökonomierat
Müller, von der Provinzialdirektion als Vertreter des
verhinderten und entſchuldigten Provinzialdirektors
von Hombergk Herr Regierungsrat Gennes, ferner der
Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz Herr Dr. Göttelmann,
Herr Kreisrat Wolf=Oppenheim und der Vertreter des
Landespferdezuchtvereins Herr Rittmeiſter Fenner.
Der Beſuch iſt außerordentlich zahlreich und zwar
wurden ausgegeben 400 Dauer= und Tageskarten. Den
erſten Vortrag hielt Herr Geheimer Hofrat Profeſſor
Dr. Wagner über: Welche Handelsdünger ſind zurzeit
am vorteilhafteſten zu verwenden? In bekannt leicht=
verſtändlicher
und intereſſanter Weiſe behandelte der
Referent die wichtigſten Fragen über die Verwendung
der verſchiedenen Düngemittel. In dem zweiten Vor=
trage
behandelte Herr Generalſekretär Buſſen=Hannover
das Thema: Die Anwendung der Elektrizität im Land=
wirtſchaftsbetrieb
und ihre Beſchaffung durch genoſſen=
ſchaftliche
Organiſationen Am zweiten Tage ſprachen
Herr Profeſſor Dr. Edler=Jena über: Die Ziele und
die Wege der landw. Pflanzenzüchtung und Herr Dr.
Schmidt=Wandsbeck über: Meine Erfahrungen auf dem
Gebiete der landw. Buchführung und deren Bedeutung
für Steuer und Betriebsorganiſation. Am Donners=
tag
ſpricht Herr Domänenrat Brödermann=Knegendorf
über: Schweinezucht Herr Generalſekretär Burck=
hardt
=Berlin über: Die Fleiſchverſorgung Deutſchlands
und die für die Landwirtſchaft daraus erwachſenden
Aufgaben‟
Ueber die Tätigkeit der Arbeitsnachweisſtelle
im ſtädtiſchen Hauſe Waldſtraße 6 (Telephon 371) wer=
den
für den Monat Dezember 1909 folgende Zahlen
mitgeteilt: 278 offene Stellen, 601 Arbeitſuchende, 155
Vermittelungen, darunter 52 Dienſtboten.
J. Elektriſche Straßenbahn. Die Fahrgeldeinnahme
vom Dezember 1909 hat ſich gegen das Vorjahr um
1250 Mark gebeſſert, während ſie gegen die Jahre 1906
und 1907 immer noch um 2188 und 865 Mark zurückge=
blieben
iſt
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Während des
Monats Dezember wurde die Leſehalle im ganzen von
3352 Perſonen beſucht (1908 von 3208), durchſchnittlich
an jedem Tage von 108 Perſonen. Aus der Bücherhalle
nach Hauſe entliehen wurden 9612 Bände (1908: 8700),
darunter 3296 wiſſenſchaftliche und belehrende Werke.
Die Zahl der ſeit dem 1. April v. J. neu eingeſchriebenen
Leſer ſtieg auf 8208. An Büchergeſchenken gingen in
dieſem Monat weiter ein: von Herrn W. Albrecht
3 Bde., von Herrn Kaufmann Bartky 8 Jahrg. Zeitſchr.,
von Herrn Bureauaſſiſtent Brüchmann 2 Bde., von dem
Hilfsbibliothekar an der Großh. Hofbibliothek, Herrn

Dr. Eſſelborn, 24 Bde., von der Großh. Handelskammer
1 Bd., von Frl. A. und M. Hiſſerich 14 Jahrg. Zeitſchr.,
von Frl. M. Kröh 8 Jahrg. Zeitſchr. und 10 Bde., von
Frau Hofkanzliſt Lutzenberger 1 Bd., von der Hofbuch=,
handlung Müller und Rühle 3 Bde., von Frau Dr. Neu=
bürger
in Frankfurt a. M. 5 Werke aus dem Nachlaß=
ihres
Mannes, von Herrn Bankbeamten Sprenger
1 Bd., von dem Großh. Staatsverlag 1 Bd., von Frau
Kaufmann A. Trier 50 Bde., von der Geſchäftsſtelle des
Deutſchen Vegetarier=Bundes in Frankfurt a. M. 1 Bd.
Allen Gebern herzlichen Dank! Weitere Schenkungen
von Büchern uſw., ſoweit ſolche nicht veraltet, ſind will=
kommen
.
Der Chriſtliche Verein junger Männer Wart=
burg
wird Sonntag, den 9. d. M., abends 7½ Uhr,
in dem Feierabendſaal, Stiftſtraße 47, eine Weihnachts=
feier
mit vorwiegend muſikaliſchen Darbietungen
(Streich=, Poſaunen= und Männerchor, ſowie Solo=
geſang
) veranſtalten. Ein geringer Eintrittspreis (zur
Deckung der Unkoſten) ermöglicht es Mitgliedern und
Nichtmitgliedern ſich von den Leiſtungen dieſes Vereins
zu überzeugen und in ſeiner Mitte einige angeregte
Stunden zu verleben.
Der Kutſcher= und Dienerverein hält Sams=
tag
, den 8. Januar, im großen Saale des Schützenhofes
(Hügelſtraße) ſeinen diesjährigen Ball ab. (S. Anz.)
Hotel Heß. Der von der Kapelle des Art.=Regts.
Nr. 25 unter Obermuſikmeiſter Mickleys Leitung ver=
anſtaltete
Operettenabend darf als ein ſehr gelungener
bezeichnet werden. Am Donnerstag, den 6. Januar, iſt
Amerikaniſcher Komponiſten=Abend angeſetzt bei
dem Souſa, Goura, Mitleton uſw. gehört werden
können. (Siehe Anzeige.)
Kaiſerpanorama. Nur für Erwachſene zeigt das
Kaiſerpanorama noch einige Tage eine Serie Meiſter=
werke
der Bildhauerkunſt im Louvre= und Luxemburg=
Muſeum zu Paris die das weiteſte Intereſſe der vielen
kunſtſinnigen Bewohner unſerer Reſidenz erregt
Kranichſtein, 4. Jan. Eine am 20. Dezember im
Gaſthaus Zur Wartburg in Kranichſtein tagende
öffentliche Verſammlung aller Beamten und Bedienſte=
ten
der Eiſenbahnkolonie Kranichſtein nebſt den Be=
ſitzern
bezw. Inhabern der in nächſter Nähe gelegenen
Anſiedelungen und Gehöfte hat eine aus ihrer Mitte
gewählte Kommiſſion mit folgender, einſtimmig gefaß=
ten
Reſolution beauſtragt: Die Kommiſſion wolle als=
bald
die geeigneten Schritte bei Großherzoglichem
Miniſterium in Darmſtadt in die Wege leiten, daß den
zurzeit vorhandenen 65 ſchulpflichtigen Kindern, deren
Zahl ſich vorausſichtlich bald verdoppeln wird und denen
der Beſuch der Volksſchule zu Arheilgen durch die weite
Entfernung ſehr erſchwert iſt, alsbald eine Volks=
ſchule
auf Bahnhof Kranichſtein errichtet wird.
Mühlheim a. M., 4. Jan. Der Offenbacher Kreis=
ausſchuß
hat die Wahl des zum Beigeordneten ge=
wählten
Sozialdemokraten Peter Eckrath III. nicht
beſtätigt.
Geinsheim, 5. Jan. Der freche Schwindel, dem
der hieſige Gemeindeeinnehmer, ein hochgeachteter,
58jähriger Mann, zum Opfer fiel, war äußerſt raffiniert
angelegt und hätte leicht einen noch größeren Schaden
herbeiführen können. Der mit allen Rechnungsverhält=
niſſen
genau vertraute Gauner wußte durch Erzählung
der anonymen Anzeige das Ehrgefühl des langjährigen
Gemeindebeamten anzufaſſen, und dieſer, ſo in begreif=
liche
Erregung gebracht, wollte ſich möglichſt raſch recht=
ertigen
. Er hat auch nach ſpäterer Entdeckung des
Diebſtahls ſofort die 500 Mark aus ſeinen Mitteln er=
ſetzt
. Der Gauner riet ihm an, doch das Metallgeld zu
rollen, half dabei und ließ beim Abſchied eine ſolche
Rolle nebſt einem Hundertmarkſchein verſchwinden.
Vorher hatte er verſucht, den Rechner durch einen Vor=
wand
aus dem Zimmer zu entfernen, um Siegellack zu
holen, worauf letzterer zum Glück nicht einging.
Andernfalls wäre wohl die ganze Kaſſe von über
8000 Mark mit dem Gauner verſchwunden. Dieſer ſoll
von Mainz herübergekommen ſein und bei der Flucht
die Bahn von Nierſtein nach Mainz benutzt haben.
Vielleicht iſt er (nach der Schilderung) mit jenem
Gauner identiſch, der kürzlich als angeblicher Krimi=
nalbeamter
einer Frau in Mainz mehrere hundert
Mark abſchwindelte, als er bei ihr Ermittelungen wegen
eines angeblich verausgabten falſchen Markſtückes
machen zu müſſen vorſpiegelte.
Herrnsheim bei Worms, 4. Jan. Der Gemeinde=
rat
faßte in ſeiner Sitzung vom 30. Dezember einen
Beſchluß, der beſonders für die landwirtſchaſtlichen
Dienſtherrſchaften von finanzieller Bedeutung iſt. Die
Beiträge zur Gemeindekrankenverſicher=
ung
, die ſeither 1½ Prozent betrugen, wurden auf
2 Prozent erhöht, mit Wirkung vom 3. Januar ab,
ſodaß die wöchentlichen Beiträge für erwachſene männ=
liche
Arbeiter jetzt 27 Pfennig (ſeither 20 Pfennig)f

Konzerte.

* Der Richard Wagner=Verein veranſtal=
tete
am Dienstag abend einen Johannes Brahms=
Abend des Berliner Vokalquartetts, beſtehend aus den
Damen Fräulein Eva Leßmann, Fräulein Agnes
Leydhecker, und den Herren Richard Fiſcher und
Heß van der Wyk, das durch die Abſage von Frl
Leydhecker inſofern eine Aenderung erfuhr, als Frau
Walter=Choinanus aus Landau die Altpartien
übernahm. Das Programm enthielt im ganzen 33
Liedernummern, darunter Einzellieder, Duette und
Quartette. Daß ſich zum Schluß trotz der vorzüglichen
Geſangsleiſtungen eine Abſpannung bei den Zuhörern
fühlbar machte, kann deshalb nicht befremden. Auf die
Lieder im einzelnen einzugehen, iſt nicht gut möglich.
Sie lehnen ſich zum Teil an den volkstümlichen Stil
an, der von Brahms bevorzugt wird, zum Teil zeigen
ſie, namentlich die Quartette, eine ausgeſprochene Kunſt=
form
und laſſen die meiſterhafte Kompoſitionstechnik
Brahms bewundern. Als die bedeutendſten der zum
Vortrag gelangten Lieder ſind wohl die vier Lieder aus
der romantiſchen Dichtung Tiecks Schöne Magelone zu
bezeichnen, die von den Herren Heß van der Wyk
und Richard Fiſcher mit vielem Geſchmack und
ſchöner Empfindung geſungen wurden, trotzdem der
erſtgenannte Sänger indisponiert war. Erſt bei der
dritten Nummer des Programms, den Liebesliedern.
Walzer mit Klavierbegleitung, 18 kleinen, muſikaliſch
prächtig illuſtrierten Liedern (Sololiedern, Duetten
und Quartetten), wurde das Publikum wärmer und
ſpendete lebhafteren Beifall. Auch das ſchöne Quartett
An die Heimat machte einen tieferen Eindruck. Die
zugkräftigſte Nummer, Wechſelgeſang zum Tanz ein
Quartett nach einem Goetheſchen Gedichte, war bis
zum Schluß aufgeſpart worden.
Die Klavierbegleitung hatte Herr Fritz Linde=
mann
aus Berlin übernommen, der dem trefflichen
Künſtlerquartett in erfolgreichſter Weiſe ſekundierte.

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.

A. K. Der Abendſtern in ſeinem größten
Glanze. Schon ſeit mehreren Wochen erregt der in
einer nur von ſchwachen Sternen beſäten Gegend, in
den Sternbildern des Steinbocks und des Waſſer=
manns
ſich aufhaltende Planet Venus durch ſei=
nen
prächtigen Glanz allgemeine Aufmerkſamkeit.
Kaum iſt die Sonne im Südweſten unter den Horizont
geſunken, ſo tritt der Abendſtern in noch recht bedeuten=
der
Höhe hervor, um darauf ſchnell an Glanz zuzuneh=
men
. Am 8. Januar, zu welcher Zeit der Phaſenwinkel
der Venus 118 Grade beträgt, iſt ihr Licht am ſtärkſten,
und man vermag in den Wochen unmittelbar vor und
nach dieſem Termin im Freien, wo kein künſtliches Licht
ſtört, deutlich einen Schattenwurf der Gegenſtände zu
erkennen. Da am 11. Januar Neumond iſt, kommt auch
das Mondlicht in der Periode größten Glanzes der
Venus nicht in Betracht. Verſchönt wird der Anblick
des Himmels noch durch die etwas höher im Tierkreiſe
nahe beieinander ſtehenden, gegen 6 Uhr abends kulmi=
nierenden
Planeten Mars und Saturn. Während
Venus im erſten Monatsdrittel mehr als drei Stunden
nach Sonnenuntergang über dem Horizont verweilt,
bleiben Mars und Saturn zunächſt noch ſieben Stunden
lang ſichtbar. Am 14. Januar bewegt ſich die zarte zu=
nehmende
Mondſichel ſüdlich an dem funkelnden Abend=
ſtern
vorüber.
C.K. Vom Kriegsſchauplatz der New=
Yorker Opern. Aus New=York wird berichtet:
Der große Zweikampf zwiſchen den New=Yorker Opern,
der Metropolitan Opera und der Manhattan Opera,
iſt in ein neues Stadium getreten: Hammerſtein,
der Leiter der Manhattan Opera, ſcheint kampfes=
müde
. Die Melba, die Tetrazzini, Mary Garden
und Bonci, die früher ihre Geſangskunſt der Man=
hattan
=Oper liehen, haben den goldenen Verführungs=
künſten
der Metropolitan=Oper nicht widerſtanden und
ſind ins feindliche Lager übergegangen. Hammerſtein
gibt jetzt zu, daß er einer vernünftigen Verſtändigung

mit dem Gegner nicht länger abgeneigt ſei und daß
ein Abkommen zwiſchen den beiden Opern beiden Par=
teien
nützen würde und zugleich auch der Kunſt.
Gegenwärtig ſind wir die Affen des Publikums, ſo
äußerte ſich ein wenig bitter der Direktor der Man=
hattan
=Oper; wir ſind der Gnade der Sänger ausge=
liefert
. Die gegenſeitigen Erdroſſelungsverſuche zwi=
ſchen
der Metropolitan= und der Manhattan=Oper ſind
unwürdig und ruinieren beide. Warum müſſen wir
einem Künſtler, der in Paris 800 Mark für einen
Abend bekommt, hier 4000 bezahlen
Hammerſtein
erklärt, daß er in dieſer Saiſon annähernd eine Mil=
lion
verloren habe; aber nach Weihnachten beſſern
ſich die Geſchäfte‟. Auch die Metropolitan=Oper hat
ſchwere Verluſte zu verzeichnen. Nach Hammerſteins
Anſicht gäbe es zwei Haupturſachen für die ſchlechte
ökonomiſche Poſition der New=Yorker Opern: es ſin=
den
zu viel Vorſtellungen ſtatt und in dem Konkur=
renzkampf
der beiden Direktionen werden die Gagen
unſinnig in die Höhe getrieben. Im Geſpräche äußerte
Hammerſtein ſich über die Chancen einer Verſchmelz=
ung
ſeines Unternehmens mit der Metropolitan=Oper,
aber auf gegneriſcher Seite ſcheint man dafür einſt=
weilen
wenig Neigung zu haben, und Unterhandlungen
haben nicht ſtattgefunden.

Kleines Feuilleton.

nge. Was Weimars erſte Großherzogin
an Mitgift und Ausſteuer erhielt. Der Be=
ginn
des Jahres 1910 hat dem Lande Sachſen=Weimar=
Eiſenach eine Großherzogin gegeben, und es rüſtet ſich
ihr einen feierlichen und herzlichen Empfang zu be=
reiten
. Karola Feodora von Sachſen= Meinin=
gen
iſt die fünfte in der Reihe der Groß=
herzoginnen
von Weimar, und unwillkürlich rich=
ten
ſich die Blicke zurück zu der erſten von ihnen,
zu der Gemahlin Karl Auguſts und der Freundin
Goethes. Damals, 1775, als Karl Auguſt von Weimar
Luiſe von Darmſtadt heimführte, waren die Verhält=

[ ][  ][ ]

und für weibliche Arbeiterinnen 15 Pfennih (ſeither
11 Pfennig) betragen. Dieſe Erhöhung wurde dadurch
verurſacht, daß die Gemeindekrankenverſicherung ſchon
ſeit Jahren mit einem Defizit abſchloß, das die Er=
trägniſſe
der Kaſſe um ein Drittel überſteigt, ſodaß
der Fehlbetrag aus der Gemeindekaſſe zugeſchoſſen wer=
den
mußte.
(*) Gießen, 3. Jan. Sein 50jähriges Jubi=
läum
im Dienſt der Bezirksſparkaſſe Gießen beging
heute der Darektor Hermann Döring. Er trat am
2. Januar 1860 in den Dienſt der Sparkaſſe und unter=
brach
ſeine Stellung nur, als er die Feldzüge 1860 und
1870/71 mitmachte. Der ſeitherige Kapellmeiſter des
Kaiſer Wilhelm=Regiments, Muſikdirektor Krauſe,
iſt in den Ruheſtand getreten. Er blickt auf eine ehren=
volle
Dienſtzeit von über 45 Jahren zurück und gehörte
37 Jahre dem hieſigen Regiment an.
(*) Gießen, 4. Jan. Eine Gedächtnisfeier für
den heſſiſchen Volksſchriftſteller Rudolf Oeſer ( Pſeudo=
nym
O. Glaubrecht) fand heute auf Veranlaſſung des
Oberheſſiſchen Geſchichtsvereins und der Heſſiſchen Ver=
einigung
für Volkskunde ſtatt. Vormittags wurde an
dem Geburtshauſe des Schriftſtellers in der Sonnen=
ſtraße
eine Gedenktafel enthüllt. Das Gebäude iſt
ein ſchöner Fachwerkbau aus dem Jahre 1510 und ſteht
unter Denkmalſchutz. Der Vater des Schriftſtellers,
Hofgerichtsrat Oeſer, hatte das Haus um 1805 gekauft
Abends fand im Café Ebel eine weitere Feier ſtatt
Profeſſor Dr. Behaghel eröffnete die ſtark beſuchte Ver=
ammlung
. Profeſſor Dr. A. Röschen hielt dann einen
Vortrag uber Der Volksſchriftſteller Oeſer, ſein Leben
und ſeine Schriften. Er war 1807 geboren, beſuchte die
Vinkelſchule und bezog 1827 die Landesuniverſität,
Nachdem er 1830 mit einer glänzenden Prüfung ſeine
Studien vollendet hatte, war er von 1830 bis 1833 Haus=
lehrer
in Pfungſtadt, 183335 Pfarraſſiſtent in Rod=
heim
und von 1835 bis zu ſeinem Tode 1859 Pfarrer in
Lindheim in der Wetterau. Seine poetiſche Neigung
zeigte ſich ſchon in der Jugend. Sein poeſievollſtes Werk
ſind Die Zigeuner eines der innigſten Werke iſt Der
Kalendermann vom Veitsberg. Ein ſchauerliches Zeit=
bild
zeigen Die Schreckensjahre von Lindheim. Seine
Werke ſind eine reiche Fundgrube für die volkskund=
liche
Forſchung. Sie zeichnen ſich aus durch hervor=
ragende
dichteriſche Darſtellung, goldnen Humor, Liebe
zur Heimat, echte Religioſität und Duldſamkeit. Der
Vortrag fand lebhaften Beifall.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 4. Jan. Heute morgen traf
die chineſiſche Marine=Studienkommiſſion
ein. Zum Empfange waren erſchienen Prinz Oskar mit
Begleitung, der Gouverneur und Kommandant von Ber=
lin
, der chineſiſche Geſandte und die Herren der Geſandt
ſchaft. Am Bahnſteige hatte eine Ehrenkompagnie des
4. Garde=Regiments zu Fuß und Muſik Aufſtellung ge=
nommen
. Die chineſiſchen Gäſte fuhren in Begleitung
des Prinzen Oskar nach dem Hotel Adlon.
Ein
Leichenfund, der heute nachmittag in der Königs=
heide
gemacht wurde, läßt auf ein Liebesdrama ſchließen.
Die Ermittelungen ergaben, daß die Tote die 19jährige
Schneiderin Upfultat aus Rixdorf iſt. Als Täter kommt
ein Monteur Friedmann in Frage, der das junge Mäd=
chen
wohl mit deſſen Einverſtändnis erſchoſſen hat. Vor=
läufig
fehlt von dem Manne jede Spur. Beileben=
digem
Leibe verbrannt iſt am Montag abend die
80jahrige Frau Guhl in ihrer Wohnung Schwedterſtraße.
Frau Guhl war im Begriff, eine Hängelampe in ihrer
Wohnung in Ordnung zu bringen und dann anzuzünden.
Hierbei muß wohl das Petroleum Feuer gefangen haben
und dann der Behälter explodiert ſein, denn plötzlich ver=
nahmen
Hausbewohner gellende Hilferufe. Frau Guhl
ſtand vollſtändig in Flammen. Die Schwerverletzte wurde
ſofort nach dem Lazaruskrankenhauſe gebracht, erlag aber
ſchon auf dem Transport den Wunden. Ein Arzt ſtellte
den Tod feſt.
Meerholz, 3. Jan. Nachdem geſtern nachmittag im
Schloſſe zu Gettenbach eine Trauerfeier für die am
29. Dezember dort verſtorbene Prinzeſſin Marie
verwitwete Erbgräfin zu Yſenburg und Büdingen=
Meerholz abgehalten worden war, wurde die Leiche in
die Schloßkirche zu Meerholz überführt. Der Ueber=
führung
wohnten Graf Guſtav zu Yſenburg und
Büdingen=Meerholz, die gräflichen Forſtbeamten und
Bürger von Gettenbach bei. Pfarrer Kohlenbuſch= Meer=
holz
, die Kirchenälteſten und die Mitglieder des Ge=
meinderats
von Meerholz und Hailer empfingen den
Trauerzug am hieſigen Schloßgarten, worauf die Auf=
bahrung
der Leiche in der Schloßkirche erfolgte. Heute
nachmittag leitete in der Schloßkirche ein Gottesdienſt
die Beiſetzungfeier ein. Pfarrer Kohlenbuſch hielt die
Trauerrede. Unter Glockengeläute ſetzte ſich dann der
Trauerzug nach dem Friedhofe in Bewegung. Auf
dem Friedhofe angelangt, wurde die Leiche nach einem
Geſang des Maldfeldſchen Männergeſangvereins in die
Gruft geſenkt, der Geiſtliche verrichtete ein Gebet, ein

Kinderchor ſang: Auferſtehen, ja auferſtehen wirſt du
worauf der Segen des Pfarrers die Feier beſchloß.
Homburg, 4. Jan. Eine neue und zwar
warme Quelle in ſicherer Ausſicht! Die Er=
ſchließung
einer neuen und zwar mit höchſter Wahr=
ſcheinlichkeit
warmen Quelle iſt, wie der Taunusb.
meldet, endlich in greifbare Nähe gerückt. Ein neuer
Experte, Herr Dr. Roth aus Frankfurt, hat in den letz=
ten
Tagen des abgelaufenen Jahres der Kur= und
Badeverwaltung einen Bericht erſtattet, welcher ſich mit
den Mutmaßungen aller früher gehörten Sachkundigen
in dieſer Richtung nicht nur deckt, ſondern inſofern
noch weiter geht, als Herr Dr. Roth ſicher zu ſein glaubt,
daß man bei etwa 300 Meter Tiefe bereits findig wer=
den
würde, und zwar auf eine ſehr reiche Quelle. Es
darf ſchon heute als ſicher gelten, daß die endgültigen
Bohrungen auf ſtädtiſchem Terrain werden vorgenom=
men
werden können. Ueber die genauere Bezeichnung
der Stelle, von welcher dieſe Bohrungen in die Wege
geleitet werden ſollen, wird vorläufig noch Stillſchwei=
gen
beobachtet.
München, 5. Jan. Prinzeſſin Luiſe von
Belgien reiſte geſtern nach Paris ab. Von dem An=
kauf
eines Grundbeſitzes in der Umgebung wurde nichts
bekannt.
Rom, 5. Jan. Der Präfekt von Meſſina unterſagte
die Anbringung einer von der Bürgerſchaft zur Erinne=
rung
an das Erdbeben geſtifteten Gedenktafel,
weil ſie tadelnde Worte über das amtliche Verhalten
nach der Erdbebenkataſtrophe enthielt. Ein deshalb an
die Preſſe und ſämtliche Inſelſtädte verſandter ent=
rüſteter
Proteſt betont nachdrücklich das Recht und die
Notwendigkeit, der Nachwelt wahrheitsgemäße Urteile
über die traurigen Vorgänge zu überliefern.
Mailand, 5. Jan. Das Apenninendorf
Scopolo iſt durch einen gewaltigen, unaufhaltſam
vorrückenden Bergſturz in äußerſte Gefahr gebracht.
Die Erdmaſſen, die an der Baſis 500 Meter breit ſind,
erreichtten bereits die erſten Häuſer, die ſämtlich ge=
räumt
werden mußten.
Paris, 4. Jan. Zwei heute verhaftete Soldaten
namens Graby und Michel haben eingeſtanden,
die Frau Gouin ermordet und beraubt zu
haben, deren verſtümmelter Leichnam am Abend des
15. Dezember in der Nähe von Bruney auf dem Bahn=
gleis
gefunden wurde.
Die Mörder werden vor das Schwurgericht geſtellt
werden, da ſie das Verbrechen während eines 24ſtündigen
Urlaubs begangen haben. Der von der Familie Gouir
auf die Entdeckung des Mörders ausgeſetzte Preis von
25000 Francs dürfte einem Koch namens Pourtheult
zufallen, der in Melun gleichzeitig mit den beiden Sol=
daten
in den Zug geſtiegen war und einem Sohne der
ermordeten Frau Gouin ſeinen Verdacht mitgeteilt
hatte. Er wußte, daß Michel und Graby, mit denen er
in derſelben Kompagnie gedient hatte, ſehr übel be=
leumundete
Burſchen waren. Die Mörder geſtanden,
daß ſie gleich bei ihrer Abfahrt den Plan gefaßt hätten,
einen ihrer Mitreiſenden zu berauben und ſich zu
dieſem Zwecke aus ihrem Wagen dritter Klaſſe in einen
Wagen erſter Klaſſe geſchlichen haben. Als ſie die Frau
Gouin allein in ihrem Abteil in einer Ecke ſchlummernd
erblickten, drangen ſie ein, ſperrten die Türe ab, zogen
den Vorhang zu und löſchten das Licht aus. Frau Gouin
erwachte und ſtieß einen furchtbaren Schrei aus. Die
beiden Soldaten ſtürzten ſich auf ſie und würgten ſie
und töteten ſie mit Fußtritten. Sodann entriſſen ſie ihr
die Handtaſche, in der ſich 5000 Francs befanden. Wäh=
rend
der Soldat Michel ſich vom Blute auf der Toilette
reinigte, warf Graby die Leiche der Frau Gouin auf das
Gleis. Die Mörder geſtanden, daß ſie den Namen ihres
Opfers erſt aus den Zeitungen erfahren haben. Die
der Frau Gouin geraubten Ringe wurden in der Woh=
nung
der Geliebten des Soldaten Michel gefunden.
Jaſſy, 4. Jan. Gelegentlich einer Hausſuchung bei
einer Bäuerin namens Gradinariu wurden mehrere
Kiſten mit Gold= und Silberſachen und zahl=
reichen
Diamanten im Werte von mehreren Millionen
Francs aufgefunden. Die Bäuerin wurde ſofort ver=
haftet
. Sie gab an, daß die Koffer ſchon ſeit 26 Jahren
in ihrer Wohnung ſtehen. Ihre vor einem Jahre ver=
ſtorbene
Tochter war Ende der 70er Jahre bei dem
Fürſten Nikolaus Ghika bedienſtet geweſen. Als dieſer
nach einer Operation geſtorben war, nahm die Tochter
der Bäuerin die nun aufgefundenen Koffer mit ſich.
Seitdem ſtanden ſie in der Wohnung der Bäuerin.
Bern, 5. Jan. Ein achtjähriger Schulknabe ver=
irrte
ſich im Jura im Schneetreiben und lief die ganze
Nacht in den Bergen herum. Am Morgen darauf wurde
er erfroren aufgefunden.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaſtungen ꝛc., beren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Viertes Hofmuſik=Konzert. War es
im dritten Konzert einer der größten zeitgenöſſiſchen
Tondichter, Mar Reger, der ausſchließlich den Abend
beherrſchte, ſo ſind es diesmal Meiſter der klaſſiſchen

und romantiſchen Epoche, die dem nächſten Montag im
Hoftheater ſtattfindenden vierten Konzert der Hoftapelle
die Signatur geben. Auf Mendelsſohns ſtimmungs=
volle
Ouvertüre Meeresſtille und glückliche Fahrt
folgt Beethovens herrliches Klavier=Konzert in Es=dur,
das in Karl Friedberg, einem der feinſinnigſten Piani=
ſten
der Gegenwart, einen ausgezeichneten Interpreten
hat. Drei weitere Klavierſtücke von Schubert, Chopin
und Liszt, ſowie die 4. Sinfonie in E-moll von Brahms
bilden den 2. Teil des Programms. Es mag bei dieſer
Gelegenheit nicht unerwähnt bleiben, daß eben dieſe
Sinfonie, im vorletzten Sommer auf dem Saarbrücker
Muſikfeſte durch unſere Hofkapelle geſpielt, den unbe=
ſtrittenen
Glanzpunkt bildete.

Parlamentariſches.

*X* Darmſtadt, 5. Jan. Die heutige Berat=
ung
des Finanzausſchuſſes der Zweiten Kam=
mer
war eine ſtreng vertrauliche, und da die Ergebniſſe
derſelben erſt in der morgigen Sitzung der Regierung
vorgelegt und mit derſelben beſprochen werden ſollen,
ſo kann darüber zunächſt noch keine Mitteilung gemacht
werden. Am Schluß der geſtrigen Sitzung gab übri=
gens
, wie hier noch ausführlicher nachgetragen ſei, Herr
Staatsminiſter Ewald Exz. Auskunft über die in
einem Reſſort hervorgetretenen Möglichkeiten, Erſpar=
ungen
eintreten zu laſſen, ſo auf dem Gebiet des Ge=
fängnis
= und Haftlokalweſens. Er ſprach weiter den
Gedanken aus, daß den Beamten höhere Gehalte in
Ausſicht geſtellt werden ſollten, wenn dieſe ſelbſt mit=
helfen
würden, Erſparniſſe zu machen; dieſe Erſparniſſe
könnten dann zu Gehaltserhöhungen verwendet werden.
Die Ausführungen des Herrn Staatsminiſters fanden
lebhaften Anklang bei verſchiedenen Rednern. Abg. Dr.
Oſann regte dann noch an, bei der Frage der Erſpar=
ungen
im Staatshaushalt die verſchiedenen Beamten=
vereinigungen
, und zwar ſowohl der höheren, wie der
mittleren und unteren Beamten zu hören, nicht die
Reſſortchefs allein; dann würde man eine Menge ſach=
verſtändiger
Vorſchläge hören. Dem ſtimmten auch die
Abgeordneten Molthan und Dr. Weber bei,

Militäriſches.

nge. Der Kaiſer wird am 12. Februar dem hun=
dertjährigen
Stiftungsjubiläum des
Garde=Pionier=Bataillons in Berlin bei=
wohnen
. Er hat auch ſein Erſcheinen zu dem Feſt=
mahle
des Offizierkorps an dieſem Tage bereits zuge=
ſagt
. Das Garde=Pionier=Bataillon wurde am 12. Fe=
bruar
1810 als Brandenburgiſche Pionier=Kompagnie
aus Reſten der Neißer und Schweidnitzer Mineur=
Kompagnie und des Pontonierkorps gegründet. Das
Jahr 1910 bringt noch anderen Truppen des preußiſchen
Gardekorps Jubiläen ihres Beſtehens. So werden
am 5. Mai 50 Jahre vergangen ſein ſeit der Errichtung
des 3. und 4. Garde=Regiments zu Fuß, des Königin
Eliſabeth=Garde=Grenadier=Regiments Nr. 3 und des
Königin Auguſta=Garde=Grenadier=Regiments Nr. 4.
Und am 7. Mai werden das 2. Garde=Dragoner= Regi=
ment
Kaiſerin Alexandra von Rußland und das
3. Garde=Ulanen=Regiment ebenfalls auf ein halbes
Jahrhundert ihres Beſtehens zurückblicken können. Der
Kaiſer hat indeſſen den Willen geäußert, daß dieſe
Jubiläen nur als interne Regimentsfeiern zu begehen
ſeien, und wird an keinem von ihnen teilnehmen.

Luftſchiffahrt.

H. B. Poſen, 5. Jan. Geſtern abend zwiſchen 6
und 7 Uhr mußte ein Luftballon der Dres=
dener
Luftſchiffs=Geſellſchaft infolge gro=
ßen
Sturmes bei dem Dorfe Darzyn in der Nähe von
Krotoſchin ſcharf landen. Dabei ſchlug der Korb äußerſt
heftig auf und alle drei Inſaſſen wurden ziemlich ſchwer
verletzt. Zwei von ihnen erlitten Knöchelbrüche, der
dritte einen Unterſchenkelbruch. Die verunglückten
Herren ſind die Profeſſoren Seifert und Deſch von der
Fürſtenſchule in Meißen und der Kaufmann Walter
aus Danzig.
* Krotoſchin, 5. Jan. Das Ballonunglück
ereignete ſich bei Duszyn bereits am Sonntag abend,
als infolge des Sturmes ein Luftballon der Dresdener
Luftſchiffer=Geſellſchaft ſcharf landete, wobei der Korb
heftig aufſchlug. Die Inſaſſen, die Profeſſoren Seif=
fert
und Deſch aus Meißen, ſowie der Kaufmann Wal=
ter
aus Danzig, wurden nicht unerheblich verletzt.
* Aus Frankreich wird gemeldet: Durch
Dekret vom 24. Dezember 1909 iſt die Bildung zweier
neuer Luftſchifferkompagnien angeordnet
worden. Das 25. Geniebataillon, das bereits vier
derartige Einheiten umfaßt, wird auch weiterhin in
Meudon verbleiben, dagegen werden die beiden neuen
Luftſchifferkompagnien dem 6. und 20. Armeekorps au=
gegliedert
und nach Verdun bezw. Nancy verlegt wer=
den
. Durch jene Maßnahme hat ſich Frankreich
einen bedeutenden Vorſprung
über die
deutſche Armee geſichert. Wenn die Republik die=
ſen
Vorſprung auch nur gewinnen konnte, indem ſie
die Zahl ihrer Pionierkompagnien um zwei vermin=
derte
, und wenn ſie hiermit gegen Deutſchland nun=
mehr
um 33 Kompagnien zurückbleibt, ſo hat das in
einer Zeit nichts zu ſagen, in der die Inſanterie immer
mehr Arbeiten, die früher lediglich von jener Sonder=
truppe
zu erledigen waren, auſ ſich genommen hat.
An den im modernen Krieg notwendig gewordenen
Maßnahmen zur fortifikatoriſchen Umgeſtaltung des
Schlachtfeldes werden Pioniere nur in beſchränktem
Maße teilhaben; dieſe Truppe wird immer mehr für
ganz beſondere Arbeiten vorbehalten bleiben. Ein Be=
weis
hierfür iſt, daß man die ſogenannten Verkehrs=
truppen
immer mehr aus ihnen herausgelöſt hat. Die
Maßnahme der franzöſiſchen Heeresleitung darf im
Auslande nicht unbeachtet bleiben.
* Vordeaux, 4. Jan. Der Aviatiker De=
lagrange
iſt mit ſeinem Aeroplan abgeſtürzt; ex
war auf der Stelle tot. Delagrange war heute nach=
mittag
gegen 3 Uhr mit ſeinem Monoplan auf dem
Flugplatze Croix de Hins aufgeſtiegen. Die Flug=
maſchine
flog glänzend. Bei einem zweiten Flug er=
hob
ſich Delagrange zu 30 Meter Höhe und hatte eben
drei Runden vollendet, als infolge eines heftigen
Windſtoßes der linke Flügel der Flugmaſchine brach
und der rechte Flügel ſich ſenkte. Der Monoplan fiel
auf den Abhang einer 20 Meter hohen Anhöhe, ſrieß
dabei gegen einen Wagen und einen Schuppen und
ſtürzte dann zu Boden. Delagrange wurde kopfüber
von ſeinem Sitze geſchleudert und blieb ſofort tot. Im
Geſicht hatte er eine Verletzung über dem linken Auge
erlitten; aus dem rechten Ohr floß Blut und ein Bein
war gebrochen.
H. B. Paris, 5. Jan. Auch auf dem Lagerſelde
von Chalons ereignete ſich geſtern ein Unfall. Die
jugendliche Aviatikerin de la Roche wollte den
von ihr vor kurzer Zeit gekauften Voiſin=Apparat er=

niſſe an den deutſchen Höfen viel kleiner und enger
als heutzutage. Prinzeſſin Luiſe
von Heſſen=
Darmſtadt, am 30. Januar 1757 als Tochter des
Erbprinzen, ſpäteren Landgrafen Ludwigs IX. und
ſeiner Gemahlin Karoline, einer Prinzeſſin von
Pfalz=Zweibrücken=Birkenfeld, in Berlin geboren,
brachte keine großen Reichtümer mit in die Ehe. Das
im fürſtlich heſſiſchen Hauſe übliche Heiratsgut, nach
deſſen Auszahlung die Prinzeſſin auf alle Anſprüche
an die heſſiſchen Lande zu verzichten hatte, beſtand nur
aus 20000 Gulden, wurde als Fräuleinſteuer vom
Lande erhoben, und davon war bei der großen Geld=
klemme
an den, der ſie zuſammengebracht hatte, noch
eine Proviſion von 400 Gulden zu zahlen. Die ſtan=
desgemäße
Ausſtattung an allem zum Trouſſeau ge=
hörigen
Inventar, Kleidern, Spitzen uſw., wurde vom
Vater der Braut beſorgt, der dafür 28000 Gulden be=
ſtimmte
. Ihrem eigenen Vermögen wurden dazu noch
12 400 Gulden entnommen. Von weimariſcher Seite
erhielt die Herzogin eine als Leibrente zu betrach=
tende
Morgengabe von 5000 Talern und außerdem
noch 6000 Taler als Hand= und Spielgeld. Bei der Ver=
mählung
brachten die einzelnen Stände und Städie
dem fürſtlichen Paare Ehrengaben dar, ſo Eiſenach
Sereniſſimo 5000 Taler, ſeiner Gemahlin 2000 Taler,
die Stadt Jena 2500 Taler dem Herzog und 1000 der
Herzogin. Werfen wir nun noch einen Blick auf den
Trouſſeau. Da fehlte es nicht, ſo bemerkt Eleonora
von Bojanowski in ihrem Buche Louiſe, Großher=
zogin
von Sachſen=Weimar und ihre Beziehungen zu
den Zeitgenoſſen an ausgeſuchten Schmuckſtücken,
Armbändern, Ringen, Knöpfen und Schnallen aus
Edelſteinen und Perlen. Auch eine vollſtändige ſilberue
Toilette finden wir in dem Verzeichnis angeführt.
Unter den aus Marſeille für ihre Ausſtattung bezoge=
nen
Seidenſtoffen befanden ſich fünfzehn Ellen roſa=
brochierter
Atlas, die Elle zu 25 Talern, danu auch

ſchwerer Atlas, die Elle zu 36 Talern, reich mit Pa=
ramenten
verziert, dazu gepunkerter Atlas und andere
reichgeſtickte Stoffe, ſodaß die fünf Roben, die daraus
gefertigt wurden, die für jene Zeit immerhin an=
ehnliche
Summe von 2293 Talern koſteten, während
die Rechnung für Winterkleider, darunter eines von
grünem Samt, 1280 Taler betrug.
* Der Pantoffelheld in Frauen=
kleidern
. Eine verdächtige Frauensperſon wurde in
Peitz bei Kottbus verhaftet; die Unbekannte gab bei
ihrer Vernehmung an, ſich in den letzten Wochen in
Kottbus ihren Lebensunterhalt durch Austragen von
Backwaren verdient zu haben. Aus allerlei Anzeichen
wurde geſchloſſen, daß man es mit einem Manne zu
tun habe; bei näherer Unterſuchung beſtätigte ſich dieſe
Vermutung. Der Verhaftete legimitierte ſich als ein
Bäckermeiſter aus Grünberg in Schleſien und erklärte,
daß er ſchon ſeit November v. J. ſich der Frauentracht
bedient habe und im Lande umherziehe, um von ſeiner
Frau nicht ermittelt zu werden; dieſe habe ihn durch
ſchlechte Behandlung zur Flucht getrieben. Die ſofort
in Grünberg angeſtellten Ermittelungen ergaben die
Richtigkeit der Angaben des Mannes; es liegt gegen
ihn abſolut nichts Strafbares vor, ſodaß er wieder aus
der Haft entlaſſen werden konnte.
* Ein fürſtlicher Heiratskandidat.
Ofen=Peſter Blätter haben laut B. B. K. dieſer Tage
die folgende Anzeige veröffentlicht: Ein deutſcher
Prinz, der ein Rieſenvermögen in Gütern beſitzt, aber
750000 Gulden Geldſchulden hat, bietet jenem unga=
riſchen
Mädchen Herz und Hand, das eine zur Bezahl=
ung
der Schulden genügende Mitgift erhält. Der Be=
werber
iſt 40 Jahre alt, von dynaſtiſchem Wuchs
und hat Zutritt beim deutſchen Kaiſerhofe. Beſonders
zu beachten iſt, daß der Prinz Ungariſch ſpricht.
Offenbar beſſer, als Deutich!

[ ][  ][ ]

proden. Bei leichtem Winde erhob ſie ſch bis zu 5
Metern in die Luft, doch ſchon bei der erſten Runde fuhr
ſie infolge eines ungeſchickten Manövers gegen die das
Aerodrom umgrenzenden Pappeln. Der Apparat
ſtürzte herab und zerbrach. Die Fliegerin wurde von
ihrem Sitze geſchleudert und kam neben den Apparat
zu liegen. Beſinnungslos brachte man ſie nach ihrem
Schuppen. Sie klagte über heftige innere Schmerzen.
Aeußerlich war nur eine Schulter=Verrenkung feſt=
zuſtellen
.
H. B. Paris, 5. Jan. Der bekannte, etwas ver=
wegene
Aviatiker Santos Dumont unternahm
geſtern auf dem Flugfelde von St. Cyr mehrere
Aufflüge, wobei er einen Unfall hatte, der leicht
ebenfalls einen bedenklichen Ausgang hätte nehmen
können. Mit einem ganz neuen Modell, einem ſehr
kleinen Eindecker, der aber mit einem zu ſtarken,
4opferdigen Motor ausgeſtattet iſt, ſtieg Santos Du=
mont
um 4 Uhr nachmittags auf. Der erſte Verſuch
gelang gut. Santos Dumont ſtieg ſofort bis zu einer
Höhe von 15 Metern auf, flog leicht und ſchnell dahin
und machte verſchiedene Wendungs=Manöver. Nach
längerer Zeit kam er zur Erde nieder, um einige Un=
regelmäßigkeiten
am Apparat zu beheben. Veim zwei=
ten
Aufſtieg umkreiſte er in einer Höhe von 25 Metern
einige Male das Feld und entſchwand dann plötzlich
den Augen ſeiner Freunde im Nebel. Nach einer
Viertelſtunde kam er im Automobil angefahren. Er
hatte eine blutende Wunde an der linken Kopfſeite.
Er erzählte, er ſei zunächſt ſehr gut und ohne Störung
in einer Höhe von 25 Metern davongeflogen, als plötz=
lich
ein Draht an der linken Tragefläche brach. Der
Apparat kippte nach vorn und fiel ſchnell zur Erde.
Santos Dumont glaubt, daß er im Fallen ſich mit dem
Apparat mehrere Male überſchlagen hat. Zum Glück
habe er in ſeinem Apparat mit den vielen Drähten wie
in einem Käfig geſeſſen, was ſein Herausfallen ver=
hinderte
. So trug er nur einige Kontuſionen am Kopf
und den Beinen davon.

Sport.

sr. Die Auflöſung der Deutſchen Flug=
platz
=Geſellſchaft Johannisthal=Berlin,
die im Spätſommer vorigen Jahres anläßlich des erſten
Berliner aviatiſchen Meetings ins Leben gerufen wurde,
iſt in einer am Montag abgehaltenen Sitzung beſchloſſen
worden. Gleichzeitig wurde allerdings eine neue Geſelle
ſchaft gegründet, die die gleichen Ziele wie die alte ver=
folat
die ja von vornherein nur als Vorbereitungs=
geſellſchaft
gedacht worden war. Es hatten ſich ſpeziell
während der großen Berliner Flugwoche, die etwas
übereilig in Szene geſetzt worden war mancherlei
Schwierigkeiten, nicht zuletzt pekuniärer Natur, ergeben.
Außerdem war es zu unliebſamen Differenzen zwiſchen
der Deutſchen Flugplatz=Geſellſchaft und den von ihr
engagierten Aviatitern gekommen, ſodaß man es ſchließ=
lich
für das richtigſte hielt, die alte Geſellſchaft von der
Bildfläche verſchwinden zu laſſen, um mit einer Neu=
gründung
friſches Blut und neue Kapitalkraft in das
neue Unternehmen bringen zu können. Die neue Geſell=
ſchaft
firmiert: Flug= und Sportplatz Berlin=
Fohannisthal. Die Leitung als Direktor hat
Major v. Tſchudi, der bereits als Direktor der Frank=
furter
Ila organiſatoriſches Talent bewieſen und
kürzlich anſtelle des ausgeſchiedenen früheren Geſchäfts=
führers
der Deutſchen Flugplatz=Geſellſchaft Kapt. z. S.
a. D. Puſtau die Geſchäftsführung übernommen hatte,
erhalten.

Vermiſchtes.

Das Ende der Permjaken. Mitten im
Herzen Rußlands vollzieht ſich der großen Welt un=
bekannt
der letzte Akt einer Tragödie, die ein ganzes
Volk zum Helden hat. Es handelt ſich um den Stamm
der Permjaken, die noch jetzt in ihrer Mitte Zeugniſſe
vom Uranſang der menſchlichen Kultur aufbewahren.
Bei ihnen gibt es jetzt noch Werkzeuge, die die Form
und Art der Werkzeuge aus der Steinzeit haben; und
auf ihrem Grund und Boden wurden zahlreiche Denk=
mäler
der Bronzezeit und der Eiſenzeit gefunden. Der
Volksſtamm, der ſchon in grauer Vorzeit eine verhält=
nismäßig
hohe Kultur hatte, liegt in den letzten Zügen,
und die wenigen Tauſend, die von dieſem Volk noch
übrig ſind, werden auch bald vom Erdboden verſchwin=
den
. Aber nichts deutet mehr auf ihre frühere hobe
Kulturſtuſe hin ſondern ſie ſind völlig verwildert und
verroht. Die Steinzeit, die Bronze= und Eiſenzeit hat
dieſes Volk durchgemacht, deſſen Geſchick in mehr als
einem Punkte dem der berühmten Azteken ähnelt; das
20. Jahrhundert wird es aber kaum noch überdauern.
Man zählt zwar gegenwärtig noch gegen 150 000 Perm=
jaken
, doch gehen jährlich große Mengen von ihnen zu
Grunde infolge des Alkohols und der unter ihnen
wütenden Krankheiten, der Segnungen der Kultur,
die die herrſchende Raſſe ihnen gebracht hat. Es iſt noch
gar nicht ſo lange her, daß die Permiaken das ganze
Permſche Gebiet bewohnten, während ſie jetzt nur noch
an den Ufern der Iwna zu finden ſind. Nun, da dieſe
alten Kulturträger vom Erdboden zu verſchwinden
drohen, will man, der Deutſchen Rundſchau für Geo=
graphie
und Geſchichte‟ (Verlag A. Hartleben, Wien)
zufolge, ihre Geſchichte ſchreiben und alle auf dieſes
Volk bezüglichen Dokumente ſammeln. Zu dieſem
Zwecke wurde auf der letzten Landſchaftsverſammlung
in Solikamsk ein Preis von 2000 Rubel für das beſte
Werk über die Permjaken ausgeſetzt.

Literariſches.

Die Zeitungs=Annonce iſt ein wichtiger Faktor im
Geſchäftsleben unſerer Zeit geworden. In weiten Kreiſen
von Induſtrie und Handel ſieht man deshalb dem all=

ſährlich un die Jahreswende erſcheinenden Zeitungs=
Katalog der Annoncen=Expedition Rudolf
Moſſe mit beſonderem Intereſſe entgegen. Der Inſerent
ſindet in dieſem Buch in überſichtlicher Anordnung alle
wünſchenswerten Angaben. In Verbindung mit Rudolf
Moſſes Normal=Zeilenmeſſer bietet dieſer Zeitungs=
Katalog die einzige ſichere und bequeme Handhabe für
eine korrekte Zeilenberechnung und für eine Kontrolle der
Anzeigen=Rechnungen. Mit der ſoeben erſchienenen Aus=
gabe
für das Jahr 1910 widmet die Firma Rudolf Moſſe
ihren Geſchäftsfreunden wieder eine elegante Schreib=
mappe
mit einem Notizkalender für jeden Tag des Jahres.
Die Schreibmappe enthält ferner eine Reihe für das Ge=
ſchäftsleben
wichtiger Geſetzesbeſtimmungen, Porto= und
Stempel=Tarife, Zinstabellen uſw. In einem beſonderen
Abſchnitt zeigt die Annoncen=Expedition Rudolf Moſſe an
Reproduktionen auffälliger Annoncenentwürfe, die ne
ihrem eigenen Zeichenbureau für ihre Kunden hergeſtellt
hat, wie ſie beſtrebt iſt, ihre Dienſte auch auf dieſem Ge=
biet
den Inſerenten immer wertvoller zu machen.
Darmſtadt, 6. Januar.
* Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes Darm=
ſtadt
1910. Infolge davon, daß Se. Königl. Hoheit der
Großherzog das geſamte Riſiko der bevorſtehenden Aus=
ſtellung
des Deutſchen Künſtlerbundes übernommen hat,
iſt der Kabinettsdirektion die Aufgabe zugefallen, die
Ausſtellungsgeſchäfte zu führen. Dieſe Behörde hat um
ihre Mitarbeit an den im Intereſſe der Ausſtellung zu
leiſtenden Arbeiten folgende Herren gebeten: Kunſtmaler
Adolf Beyer, Profeſſor Grafen v. Kalckreuth, Hof=
rat
Alexander Koch, Beigeordneten Mueller, Profeſſor
Albin Müller, Stadtverordneten Stemmer, Ober=
regierungsrat
Dr. Wagner, Kabinettsſekretär Dr.
Wehner, Rudolf Wittich und Direktor Zobel. Die
Genannten ſollen unter dem Vorſitz des Geheimerats
Römheld die Geſchäftsleitung der Ausſtel=
lung
des Deutſchen Künſtlerbundes Darm=
ſtadt
1910 bilden. Zur Konſtituierung der Geſchäfts=
leitung
, Beſprechung und Verteilung der nächſten Arbei=
ten
wird am 10. ds. Mts. eine erſte Sitzung im Alten
Palais ſtattfinden.

Letzte Nachrichten.

(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 5. Jan. Der Kaiſer empfing heute nach=
mittag
um 1 Uhr im königlichen Schloſſe in Anweſenheit
des Kronprinzen, der Prinzen Auguſt Wilhelm und Os=
kar
, des Reichskanzlers, der meiſten Staatsminiſter und
Staatsſekretäre, ſowie anderer hoher Würdentrager die
heute früh hier eingetroffene chineſiſche Marine=
Studienkommiſſion. Darauf hielt Prinz Tſai
Hſin an den Kaiſer folgende Anſprache: Im Auftrage
meines erlauchten Souveräns bin ich nach Deutſchland ge=
kommen
, um mich mit den Marineverhältniſſen vertraut
zu machen. Durch die Gnade Eurer kaiſerlichen Majeſtät
bin ich mit außergewöhnlichen Ehren empfangen und von
den Offizieren und Beamten Eurer Majeſtät begrüßt wor=
den
. Eure Majeſtät wollen geruhen, meinen ehrerbietigſten
Dank dafür entgegenzunehmen. Der Name der beutſchen
Marine hat in der ganzen Welt einen guten Klang und
die vorzüglichen Leiſtungen der deutſchen Werften ſind
allgemein bekannt. Daher gereicht es mir zur ganz beſon=
deren
Freude, aus eigener Anſchauung Deutſchlands Fort=
ſchritt
auf maritimem Gebiete kennen zu lernen. Es erfüllt
mich dann der lebhafte Wunſch, daß die freundſchaftlichen
Beziehungen unſerer beiden Länder immer enger werden
und ſtets nur Liebe und Eintracht herrſchen mögen. Hier=
mit
verbinde ich die Hoffnung, daß Eurer Majeſtät noch
viele Jahre einer glücklichen Regierung beſchieden ſein
mögen.
Der Kaiſer antwortete wie folgt: Eurer kaiſer=
lichen
Hoheit danke ich für Ihre freundſchaftlichen Worte
und für die guten Wünſche, die Sie für meine Perſon zum
Ausdruck gebracht haben. Es hat mich mit lebhafter Ge=
nugtuung
erfüllt, daß Seine Majeſtät der Kaiſer von
Ehina Eure katſerliche Hoheit an der Spitze einer Kom=
miſſion
hoher Würdenträger zum Studium der europäi=
ſchen
Marineverhältniſſe auch nach Deutſchland entſandt
hat und ich habe befohlen, die Erfüllung der Aufgaben der
Kommiſſion in jeder Weiſe zu erleichtern. Bei der hohen
Einſicht Eurer kaiſerlichen Hoheit zweiſle ich nicht, daß
Sie unſere Einrichtungen und Leiſtungen zu würdigen
wiſſen und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie unter
dem, was Sie ſehen werden, manches finden mögen, was
Ihnen von Intereſſe und der Beachtung wert erſcheint.
Ueberzeugt, daß auch Eurer kaiſerlichen Hoheit Beſuch in
Deutſchland dazu beitragen wird, die zwiſchen China und
dem Deutſchen Reiche beſtehenden freundſchaftlichen Be=
ziehungen
zu fördern und zu feſtigen, heiße ich Eure kai=
ſerliche
Hoheit und Ihre Begleiter in unſerer Mitte von
Herzen willtiommen.
* Berlin, 5. Jan. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung meldet: Dem Vernehmen nach iſt zum kaiſer=
lichen
Geſandten in Rio de Janeiro der bisherige Ge=
ſandte
in Lima Dr. Michahelles, beſtimmt.
* Trier, 5. Jan. Ein Unterſuchungsgefan=
gener
namens Krämer entfloh heute vormittag
aus dem Gerichtsgebäude auf originelle Art. Der Ge=
richtsdiener
geleitete ihn ins Dienſtzimmer, wo er auf
den Aufruf warten ſollte. Krämer machte in der Türe
Kehrt, ſchloß die Türe hinter ſeinem Beſchließer zu und
verließ unbehelligt das Gerichtsgebäude. Als der Ge=
richtsdiener
ſich bemerkbar machen konnte, war Krämer
längſt in Sicherheit.
* Bremen, 5. Jan. Kapitän von Letten=Peterſen
meldete geſtern durch drahtloſe Telegraphie nach New=

Pork, daß der Dampfer Pringeſſin Frene=
auf
dem 46. Grad 50 Minuten nördlicher Breite und
dem 45. Grad weſtlicher Länge das Ruder verloren habe
und mit den Schrauben nach Bremen ſteuere. An Vord
ſei alles wohl. Der Dampfer war am 30. Dezember
mittags von New=York abgegangen und iſt am Montag
auf der Weſer fällig; indeſſen dürſte ſich die Antunſt
des Schiffes infolge des Unfalles etwas verzögern. Eing
Gefahr für das Schiff und die Paſſagiere beſteht nicht.
* Paris, 5. Jan. Mehrere Blätter nehmen den von
den beiden Soldaten Michel und Graby verübten
furchtbaren Mord zum Anlaß, um neuerdings nach=
drücklich
zu verlangen, daß die Armee von den Apachen
geſäubert werde; das Rekrutierungsgeſetz müſſe abge=
ändert
werden, damit vorbeſtrafte Verbrecher nicht mehr
der Armee des Mutterlandes, ſondern den afrikaniſchen.
Disziplinarkompagnien zugeteilt werden.
* Petersburg, 5. Jan. Im Beiſein des Kaiſers,
der fremden Fürſtlichkeiten und der Mitglieder des
kaiſerlichen Hauſes wurde nachmittags die in der=
Peter=Paulskirche aufgebahrte Leiche des Großfür=
ſten
Michael eingeſegnet und feierlich in der Kirche
beigeſetzt.

Amtlicher Wetterbericht,

Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Auf der Rückſeite der nordöſtlichen Zyklone iſt
geſtern vorübergehend Aufheiterung eingetreten, ſodaß=
die
Temperatur ſank. Wegen der großen Luftfeuchtige
keit aber bildete ſich nun vielerorts dichter, näſſender
Nebel. Die heutigen Morgentemperaturen liegen bei
1 Grad Kälte. Im Nordweſten bei Island iſt wieder
ein Tiefdruckgebiet im Anrücken, doch wird bei der
Nähe des Hochdruckgebietes ſein Einfluß nur langſam
zur Geltung kommen. Niederſchläge ſind erſt ſpäter
am Tage in Ausſicht.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 6.
Januar: Nur vorübergehend leichte Aufheiterung, ſpä=
ter
Niederſchläge (meiſt Regen) und wieder milder.

SARG
60
Berin, S. 42 Kitterstr. 1½/
Wien-Paris.
5
6esrE
Pf. Zum-Räue
Die engliſche Krankheit der Säuglinge bewirkt, be=
ſonders
bei nicht rationeller Ernährung, ſehr
oft ein bedeutendes Zurückbleiben der Entwickelung
der Arme und Beine im Verhältnis zu dem großen
Kopfe. Durch die Ernährung mit Kufeke und Kuh=
milch
beugt man der Krankheit vor, da Kufeke die
Entwickelung der Knochenbildung und des Muskelfleiſches
in günſtigſter Weiſe beeinflußt.
(683M

Kath. Raab
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(55a

EE
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Heute nacht um 2¾ Uhr entſchlief ſanft
nach längerem Leiden meine inniggeliebte Frau,
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Schweſter
(696
Frau Luise Schaefer
geb. Buff
im 74. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 5. Januar 1910.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Dr. Martin Schaefer, Diviſionsarzt a. D.,
Marie Schaedel, geb. Schaefer,
Otto Schaedel, Geheimer Schulrat,
Emilie Schaedel,
Marie Schliephake, geb. Buff.
Die Einſegnung findet Freitag, den 7. Jan.,
nachmitags 2 Uhr, in der Kapelle des Darm=
ſtädter
Friedhofes ſtatt; die Beerdigung im
Anſchluß daran.

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(676
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[ ][  ][ ]

Todes-Anzeige.
Heute nacht 3¼ Uhr wurde uns unſere
inniggeliebte Mutter, Schwiegermutter, Groß=
(648
mutter und Tante
Frau
Marie Knös Wwe.
geb. Dingelthey
im Alter von 60 Jahren durch einen plötzlichen
Tod entriſſen.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Dr. Rudolf Knös,
Lina Oehmichen, geb. Knös,
Marie Knös,
Dr. Georg Oehmichen,
Luiſe Knös, geb. Vonderheit.
Ober=Ramſtadt, Babenhauſen i. Heſſen,
den 4. Januar 1910.
Die Beerdigung findet Freitag, den 7. Januar,
nachm. 2½ Uhr, vom Trauerhauſe aus, ſtatt.

Fereiter e e ete enener

Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 7. Januar 1910.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag, den 8. Januar 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Sabbatausgang
5 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagege der israelitiſchen Religiens=
geſellſchaft
.
Samstag, den 8. Januar 1910.
Vorabend 4 Uhr 10 Min. Morgens 8 Uhr Min.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min. Sabbatausgang 5 Uhr
35 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 9. Januar,
ab: Morgens 7 Uhr Min. Nachmittags 4 Uhr Min
NB. Dienstag, 11. Januar:
Rausch-Caudesch-Schewat.

Tageskalender.

Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr: Martha.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Vortrag von Konſiſtorialrat Falke um 4 Uhr im
Fürſtenſaal (Kirchlich=poſitive Vereinigung).
Hauptverſammlung des Gartenbau=Vereins um
8 Uhr im Fürſtenſaai.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.

erſteigerungskalender.

Freitag, 7. Januar.
Hofreite=Verſteigerung des Walter Weisberg
(Viktoriaſtraße 75) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Herren= u. Knabenkleider= ꝛc. Verſteigerung
um 9 und 3 Uhr Ecke Marktplatz und Marktſtraße 1.
Nutz= u. Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr
im Waldreſtaurant Einſiedel.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
10 Uhr: Zuſammenkunft am Waldfriede.

Druck und Verlag: L. C. Wlttich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: S. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarſorderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.

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(*354dfs

Kurſe vom 5. Januar 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.

B. Staatspapiere. In Proz.
Dſche. Reichsſchatzanw, 100,30
8½ Deutſche Reichsanl.. 94,40
85,40
do.
A Preuß. Schatzanweiſg. 100,70
do. Conſols . . . . 94,25
85,40
do.
do.
i Bad. Staatsanleihe . . 102,00
94,25
do.
18½
do.
* Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,80
93,75
do.
1
84,30
do.
i Hamburger Staawanl. 101,70
Heſſ. Staatsanleihe . . 102,20
93,40
do.

82,20
do.
8 Süchſiſche Rente . . . 84,90
Württemberger v. 1907 101,75
94,10
do.
(3½
H Bulgaren=Tadak=Anl. 101,40
5
¾ Griechen v. 1887 . . 47.90
137
Italiener Rente . . . 104,60
14½ Oeſterr. Silberrente . 99,00
do. Goldrente . . 100,00
do, einheitl. Rente 94,90

3 Portug. unif. Serie I 63,30
3 do. unif. Ser. III 65,10
Spezial . 12,70
do.
B Rumänier v. 1903 . . 102,40
v. 1890. . .
do.
do. v. 1905.
44 Auſſen Pe 1880 a. g. 91,40

InProt.
Bf.
4 Ruſſen v. 1902 77½ 91,30
; do. v. 1905 . . . . 99,60
3½ Schweden . . . . . . 94,30
4 Serbier amort. v. 1895 83,90
Türk. Admin. v. 1953 89,00
do. unifiz. v. 1903 94,50
4 Ungar. Goldrente . . 95,70
do. Staatsrente . 92,70
Argentinier . . . . . .
5
91,40
do.
4
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,70
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,7
do.
99,90
½
96,75
4½ Japaner . . . . ..
Innere Mexikaner . . 100,60
do.
3
Gold=Mexikan. v. 1904 95,20
4
5 Gold=Mexikaner . . . 103,40
Aktien inländiſcher
Trausportanſtalten,
4 Hamb.=Amerika= Paket=
fahrt
. . . . . . . .135,10
4 Nordd. Lloyd . . . . 103,60
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 118,50
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60 %.
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 118,90
4 Gotthardbahs . . .

In Proz.
61.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsd. 160,50
* Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23,90
4 Pennſylvania R. R. 135,70
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 194,00
Werger=Brauerei . .
77,00
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 434,50
Fabrik Griesheim . . . . 253,90
Farbwerk Höchſt . . . . . 447,90
Verein chem. Fabriken
Mannheins . . . . . . . 329,50
Lahmeyer . . . . . . . . . 107,20
Schuckert . . . . . . . . . 140,80
Siemens & Halske . . . 253,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 378,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 250,40
Gelſenkirchen . . . . . . . 221,60
Harpener . . . . . . . . . 211,20
Phönix, Bergb. u. Hütten=
betrieb
. . . . . . . . . 220,50
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 90,60
Pfälzer Prt. . . . . . 101,20
do.
93,40
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,50
ſteuerfrei . 98,75
do.
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,60
ds.
99,75
3
alte .
do.
5 Oeſterr. Südbahn . . 102,70
do.
85,50
*8.
do.
27/1e
59,25
3 Raab=Oedenburger . . 75,50
4 Ruſſ. Südweſt. . . . . 89,50
4 Kronpr. Rudolfbahn., 99,90

In Proz.
Sf.
2¾/10 Livorneſer . . . . . . 75,60
4 Miſſouri=Paciſic . . . 83,90
Bagdadbahn Mk. 408 87,20
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 102,75
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 182,90
4 Darmſtädter Bank . . 137,90
4 Deutſche Bank . . . . 249,40
4 Deutſche Vereinsbank 127,90
4 Diskonto=Geſellſchaft . 196,30
4 Dresdner Bank . . .
Mitteldent. Kreditbk. 120,00
Nationalbk. f. Deutſchl. 130,75
4 Pfälzer Bank . . . . . 101,00
Reichsbank . . . . . . 150,00
4 Rhein. Kredit=Bank 136,50
4 Wiener Bank=Verein 139,00
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,30
3½
do. S. 19 . . . . . 92,80
4 Frkſ. Hyp.=Kreditverein
S. 1519, 2126 99,60
4 Hamd.=Hypoth.=Bank 101,00
do.
3½
91,50
4 Heſſ. Land.=Hyp.=B. 101,40
ds.
92,60
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
5o.
91,60
3½
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,00
do. (unk. 1914) 92,00
3½
Südd. Bd.=Kr.=Bl.=Pf. 100,40
290
k,
93,60

InProz.
Bl.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .. .s . 7 101,00
3½ do.
92,80
Franku . 32576. 101,00
do.
95,50
3½
Gießes .. Lace, 100,80
4
do.
½½
Heidelberg sdget 100,50
92.00
3½ do.
4,
Karlsrußs .ce. 101,00
de
3½
92,30
Magdeburs. . . 3 e 101,70
5,
do
4 Mainz . . . 280s₰
do.
3½
4,, Mannheim . Ke - a 101,00
3½
do.
München . ace4e e 101,60
3½ Nauheim
91,50
Nürnberg. .Tace.101,20
3½ do.
Offenbach . . . zc e. 100,80
do.
8/
4
Wiesbades . asaae 102,60
do.
37
Worms . . 5 7 . 5 . 100,50
3½
4 Liſſaboner v. 1886. . 82,00
Verzinsliche
Anlehensloſe.
Badiſche
Tlr. 100 159,90
½ Cöln=Mindner 100 137,80
5 Donau=Reg. fl. 100 142,50
3. Holl. Komm. à 109 108,60

InProz.
Sr.
3 Madrider Fs. 100 77,00
4 Meining. Pr.= Pfand=
briefe
. . .
138,00
1 Oeſterr. 1860er Loſe 174,00
; Oldenburger . . . . . 126,40
2½ Raab=Grazer fl. 150 114,80
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
ſtl. 7 39,90
Braunſchweiger Tlr. 20 223,30
Freiburger
Fs. 15
-
Mailänder
Fs. 45
do.
Fs. 10 29,30
Meininger
7 39,80
,l.
Oeſterreicher v. 1864 100 570,00
v. 1858 100 460,00
do.
Ungar. Staats
100 372,40
Frs. 30
Venediger
Türkiſche
400 276,00
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns . . . 20,39
20 Franks=Stücke . . . . 16,18
Oeſterr. 20=Kronen . . . .
Amerikaniſche Noten . . . 4,171
Engliſche Roten . . . . . 25,42½
Franzöſiſche Noten . . . . 81,15
Holländiſche Noten . . . . 168,65
Italieniſche Noten . . . . 80,70
Oeſterr.=Ungariſche Noten 84,90
Ruſſiſche Noten . . . . . . 215¾/
Schweizer Noten . . . . . 81,10
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geziefer
jeder Art.
Bitte Offerten in der Expedition ſchrift=
lich
niederzulegen.
(289mdf

Madame Lizian.

Roman von Alfred Gilly,
(Nachdruck verboten.)
22)
Er trat ſchnell entſchloſſen zu Frau Anni, die ſich
ganz dem Zauber der Muſik hingab. Sie achtete nicht
auf ihn, als er ihren Namen nannte. Ihre Augen,
die von einem beſſeren, reineren Leben als unſerem
des Zufalls und der Irrtümer ſprachen, trafen ihn kalt
und ausdruckslos. Er wiederholte faſt gereizt:
Ich habe mit Ihnen zu ſprechen, Frau Anni!
So ernſt? Jetzt hier?
Ja es handelt ſich um Ihre und meine Ehre!
Was hätte das beides miteinander gemein? fragte
ſie auflodernd. Er lächelte finſter und bot ihr den Arm.
Sie werden mir doch nicht verwehren, was Sie
jedem anderen einräumen. Ein offenes Wort leh=
nen
Sie das jetzt ab? Sie haben mir einmal ſehr wehe
getan Weihnachten das war eine nette Beſcherung.
Ich ſoll ja kein Künſtler ſein. Die Paſtelle, die ich
Ihnen morgen vorlegen wollte, überzeugen Sie viel=
leicht
auch nicht. Aber Sie ſollen deshalb nicht ſo gering
von mir denken menſchlich meine ich wie ein ge=
wiſſer
alter Herr, der glaubte, mich mit ſeinem Gold
oder ſeinen Verbindungen beſtechen zu können.
Sie erblaßte, nahm erſt jetzt ſeinen Arm und ſchlug
den Weg zum Schartekenſaal ein.
Dort lag ein Halblicht; eine mit buntſeidenem

Schien verhingte Sitlenlange ſendie einen waiten
Roſaſchein durch das langgeſtreckte Gemach. Die alten,
nachgedunkelten Bilder mit den verblichenen Gold=
rahmen
ſchimmerten nur in den Umriſſen aus dem
Rembrandtſchen Halbdunkel heraus. Frau Anni achtete
jetzt nicht auf das ſie ſonſt immer ſo traut anheimelnde
Interieur; ſie ſchob Fenten einen Seſſel hin und blieb,
da er es ablehnte, Platz zu nehmen, neben ihm ſtehen.
Er hatte ſie mit ſeinen verzehrenden Augen ſo aus=
drucksvoll
angeſehen, daß ſie zurückwich und ärgerlich
fragte:
Ich glaubte, Sie hätten etwas anderes im Sinn, als
die nachgerade unnötige Bewunderung. Wir wiſſen doch,
wieviel wir von einander zu halten haben. Sie ſind mir
ein lieber Gaſt; ich wünſche lebhaft, Sie aus dem öden
Geſellſchaftstreiben wieder Ihrer halbvergeſſenen Kunſt
zuführen zu können. Aber vermeiden Sie es doch, den
Leuten Anlaß zu geben, unſere beiderſeitige Ehre in einem
Atem zu nennen oder zu verneinen!
Er lachte bitter. So war es nicht gemeint. Wer denkt
an mich? Das iſt nun vorüber, denn man ſieht ein, wie
wenig ich Ihnen bedeute. Ihr lieber Gaſt, wie Sie ſchon
ſagten nicht mehr. Aber man hat mir auf die genoſſene
Gaſtfreundſchaft hin heute etwas zugemutet, was mich
über die Rolle, die ich hier ſpielte ,ſehr häßlich aufklärte.
Was giebts denn? rief ſie unruhig.
Man erweiſt mir die Ehre, mich zu Ihrem Beobachter
machen zu wollen.
Das verſtehe ich nicht! ſagte Frau Anni kopfſchüttelnd.

Ich dande eine eobahter. Was ih ſchen bit dagt
reichen meine Augen ſchon aus. Am beſten iſts, man ſieht
nicht zuviel von dem, was um einen herum vorgeht.
Er war dunkelrot im Geſicht, als er ihr zuflüſterte:
Herr Moſer ſen, war ſo freundlich, mir die Rolle
eines Spions anzutragen. Ich verſtand wohl, was er in
Worten nicht ſagte. Ich ſollte wahrſcheintich königlich be=
lohnt
werden.
Frau Anni wollte lächeln; ſie vermurete einen der
boshaften Scherze des Alten. Als ſie aber das verſtörte
Geſichi Fentens ſah, wurde ſie bleich und taſtete nach ei=
nem
Stuhl hinter ſich.
Mit einem Worte, Sie ſollen mich überwachen! Aber
wozu?
Er deutete mit der Hand nach dem Salon. Weil er
mein Freund ſein ſoll, den ich aushorchen kann!
Gregor? rief ſie ſchneidend. Er nickte und ſagte mit
einem Ausdruck von Feſtigkeit, der ſein ſchlaffes Geſicht
verſchönte und belebte: Ich hätte den, der mir das an=
bot
, niederſchlagen ſollen. Aber ſo verderbt wird man,
daß man ſeine Meinung in anſtändigen Worten ſagen
muß, nur weil man ſo lange an dem Tiſche geſeſſen hat,
wo für Gerechte und Ungerechte gedeckt wurde. Wenn
Sie mich zu einem Verbrechen gegen Herkommen und
Sitte auserſehen hätten, das würde ich um Ihretwillen
getan haben. Aber einer Gemeinheit, die man von mir
verlangte, bin ich doch noch nicht fähig. Soll ich mehr
ſagen oder erklären! Man glaubt Sie ſchuldig. Ich weiß,
daß Sie nicht zu den zahmen Naturen gehören. Aber ehe

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men, würden Sie es ihm ſagen. Und deshalb mußte
ich mit Ihnen ſprechen!
Sie ſah ihn mit einem irren Blicke an, drückte ihm die
Hand und ſagte heiſer: Ich danke Ihnen!
Käthchen hatte ſich Mühe gegeben, nichts von dem
ſeeliſchen Einverſtändnis zwiſchen Frau Anni und Gregor
zu ſehen.
Aber wenn ſie den Blick auch zu Boden ſchlug, war
es ihr doch, als ſähe ſie die beiden immerfort vor ſich. Sie
ſprachen nicht miteinander, wie zu anderen Menſchen; ſie
hatten ſich eng umſchlungen und ſchwebten nach den
Klängen himmliſcher Muſik immer höher hinauf, dorthin,
wo ſie kein Neid und keine Eiferſucht erreichten.
Das arme Ding zitterte und glaubte an ſeine Phan=
taſien
. Erſt als der letzte Ton der Kavatine verklungen
war, hob ſie die Augen und ſah nun, daß ſie geträumt
hatte. Gregor wurde beglückwünſcht; er ſtand mit einem
frohen Lächeln inmitten ſeiner Bewunderer. Auch der
Onkel Moſer war dabei, hatte ein Glas Sekt bereit gehal=
ten
und rief jovial:
Dem Bezwinger aller Herzen hoch ſoll er leben
er lebe hoch!
O, wie ſchämte ſie ſich jetzt, dem doppelzüngigen, zu=
dringlichen
Alten ihren Schmerz gezeigt zu haben. Er
erſchien ihr wie ein häßlicher, alter Froſch, der mit ſeinen
Glotzaugen auf die Libellen wartet, die ſich über dem
Waſſer wiegen.
Gedanken, die ihr früher fremd geblieben waren, wur=
den
nun in ihrem erwachenden Herzen geboren.
Sie ſah den Dunſt verflogen, der ihr die ſchöne Ferne bis
jetzt verhüllt hatte. Wohl tat es ihr weh und ſie kam ſich
entſetzlich unreif, töricht und häßlich vor, aber ſie fühlte
Ich nun auch reifer.
Plötzlich durchfuhr es ſie wie mit einem elektriſchen

Schlage. Gregor hatte mit der Tante Pauline geſprochen,
lebhaft und lachend mitten im Geſpräch flogen ihr ſeine
Blicke zu; er lächelte und ſah nun öfter nach ihr. Dann
kam er auf ſie zu.
Sie allein haben kein Wort für mich! ſagte er forſchend
und zutraulich. Wie eitel die Künſtler ſind, nicht wahr?
Aber wenn man jemand gern hat, möchte man von ihm
auch hören, wie er über uns denkt. Nicht perſönlich
dafür wage ich Ihr Urteil jetzt nicht anzurufen; ich bin
Ihnen wohl noch zu fremd. Aber künſtleriſch. Es war
mein erſtes Werk. Ich weiß nicht, ob Sie begreifen, was
das heißt. Frau Anni ſagte, es muß für uns Künſtler
das ſein, wie für eine Mutter ihr erſtes Kind.
Er hielt inne. Das Wort der reifen Frau ſchien ihm
vor den Ohren der Jungfrau etwas gewagt. Aber aus
den Augen des Mädchens brach ihm ein Licht entgegen,
das ihn erſchütterte. Er fühlte dunkel, wie ſie an Sehn=
ſucht
litt und an ihrer Verlaſſenheit. Dort zog es ihn zu
der ſchönen Frau mit dem Goldhaar, hier zu der jungen
Blüte, nach der ſich noch keine Hand ausgeſtreckt. Er war
geteilt und fand keine leichten Worte mehr, um ſich aus
den Fäden zu löſen, in die ihn das immer neue Begehren
der Künſtlernatur verſtrickt hatte.
Da klang vom Klavier her wieder die meckernde
Stimme des Vogelfängers. Er mißtraute dem alten
Schlauberger, aber ſein Bänkelgeſang riß ihn jetzt aus ſei=
ner
ſchweren Verwirrung.
Er lachte und ſagte aufatmend: Wie gut, daß wir
auf die Erde zurückgeführt worden, wo es doch ſo komiſch
zugeht und ſo wechſelvoll
Herr Louis aber ſang den Schluß ſeines Liedes;
Erlaubt, ihr holden, ſchönen Fraun,
Daß nach der hohen Kunſt
Auch wir zum Feſt herein uns trau’n,
Zu ſuchen eure Gunſt.

En ſeder der ſch iand gemuit
In ſeinem Feierkleid,
Von innen auswattiert, geſtählt,
Iſt mal der Sache leid.
Und mit dem Kleide zieht er aus
Das Uebermenſchen=Weh,
Sitzt lächelnd in dem ſtillen Haus
Bequem im Negligee.
Drum, wenn ihr Geiſter habt beſchwört,
Laßt auch den Schalk herein,
Denn wer nicht auch auf Torheit hört,
Kann nie ganz glücklich ſein.
In dieſem Augenblick ging Frau Anni, die Gregor
vorher nicht geſehen hatte, an ihm vorüber und ſagte mit
bebender Stimme:
Ich muß Sie ſprechen, Herr Peloff noch heute
aber ohne Zeugen!
Er ſah ſie erſchreckt an, dann auf Käthchen. Die hitte
den Kopf ſinken laſſen; manchmal rüttelte ſie ein Schauer,
wie eine unſichtbare Hand.
Ich ſtehe zu Ihrer Verfügung, gnädige Frau! ſagte
er gepreßt. Darf ich fragen, wo?
Sie hatte in einen Strauß künſtlicher Blumen hinein=
gegriffen
und verſtreute die Seidenblätter achtlos. Ihre
Stirn lag in tiefen Falten; wie hart ihr Geſicht erſchien
und wie gealtert. Er ſtaunte ſie an; ſie glich ſich ſelbſt
nicht mehr. Ihr dunkler Blick fiel wieder auf ihn, und
ſie forſchte in ſeiner Miene, ob er wirklich der Mann ſei,
ſie aus dem Schmutz zu ziehen, mit dem ihre zyniſchen
Gegner ſie bewarfen. Aber Geſichter können täuſchen.
Wie ſollte er denn Begeiſterung und Mut zeigen, da er
noch nicht wußte, was ſie von ihm wollte.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

30 2.

Donnerstag, 6. Januar.

1910.

Harmſtadt, den 1. Dezender 190.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1910 hier Aufſtellung der Stammrollen.
Der Jinil=Vorſtende der Groß. Erſah=Kommiſſen Dernſaht
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ichempfehle Ihnen, die Aufſtellung der Rekrutierungsſtammrollen für 1910 nun=
mehr
alsbald vorzunehmen, ſodaß deren Einſendung unfehlbar bis zum 1. Februar k. J.
erfolgen kann und verweiſe Sie dabei auf die genaueſte Beachtung der ergangenen
Beſtimmungen, namentlich des § 46 der Wehrordnung vom 22. November 1888 (Reg.=
Blatt Nr. 63 von 1901), umſomehr, als alle nicht vorſchriſtsmäßig aufgeſtellten Stamm=
rollen
zur Berichtigung und eventl. vollſtändigen Umarbeitung, bezw. Neuaufſtellung
zurückgegeben werden müßten.
Im weiteren wollen Sie für rechtzeitige ortsübliche Bekanntmachung der Auf=
forderung
Sorge tragen, daß in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar nicht
allein die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1910, ſondern auch dieſenigen der
Jahrgänge 1509 und 1908, ſowie überhaupt alle Miltärpflichtigen, welche eine end=
gültige
Entſcheidung über ihre Dienſtpflicht durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten
haben, ſich bei der Bürgermeiſterei desjenigen Orts zur Stammrolle anmelden müſſen,
an welchem ſie ihren dauernden Aufenthalt haben. Auf dieſe letztere Beſtimmung
der § 25, 2 der W.=O. wird um ſo nachdrücklicher hingewieſen, als es ſchon häufig vor=
gekommen
iſt, daß Militärpflichtige aus anderen Kreiſen des Großherzogtums, obgleich
ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufenthalt nicht hatten, nur aus dem
Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden waren, weil ſie ſich bier
zu ſtellen wünſchten. Dies iſt nicht ſtat haft. Sie wollen daher Anträgen, welche in
dieſer Beziehung an Sie geſtellt werden ſollten, unter keiner Bedingung ſtattgeben, die
betreffenden Militärpflichtigen, bezw. deren Angehörige, vielmehr auf die beſtehenden
geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen, ſowie darauf aufmerkſam machen, daß Leute,
welche im diesſeitigen Kreiſe nach den geltenden Beſtimmungen nicht geſtellungspflich=
tig
ſind und ſich dennoch hier zur Muſterung ſtellen wollen, zu derſelben nicht zuge=
laſſen
werden würden und ſich die daraus dann entſtehenden Nachteile ſelbſt zuzu=
ſchreiben
hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden angängig, daß umgekehrt Militärpflichtige,
welche in ihren Gemeinden dauernden Aufenthalt haben, die Anmeldungen deshalb
unterlaſſen, weil ſie ſich in ihren reſp. Heimatsgemeinden melden wollen oder gemeldet
haben, um ſich demnächſt in ihrem Heimatsbezirk zur Muſterung ſtellen zu können. In
Fällen dieſer Art, welche Ihnen bekannt werden, ſind die Betreffenden von Ihnen zur
Meldung anzuhalten. Außerdem iſt eine von ſolchen Militärpflichtigen ſpäterhin, vor
Beginn der Muſterung, beabſichtigte Abmeldung nur dann entgegenzunehmen, wenn
Sie ſich die Ueberzeugung verſchafft haben, daß dieſelben tatſächlich außer Arbeit ge=
treten
ſind und den Ort verlaſſen werden.
Insbeſondere aber wäre darauf zu achten, daß
I. die Entgegennahme der Anmeldung zur Stammrolle ſeitens der nicht am Orte
der Anmeldung geborenen Militärpflichtigen ſtets abhängig zu machen iſt:
a) bei den Militärnflichtigen des jüngſten Jahxgangs (hier 1910) von Vorlage
eines Geburtsſcheins (Auszug aus dem Zivilſtandregiſter). Heimatſcheine,

Amts
ſtellen ausgefertigte Beſcheinigungen oder Mitteilungen genügen nicht;
b) bei den Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge (hier 1909, 1908 und event.
früher) von Vorlage des Loſungsſcheines;
II. genaues Augenmerk auf die Rechtſchreibung der Namen der Militärpflichtigen.
zu richten iſt, ſowie auch darauf, daß der Geburtsort richtig bezeichnet und der
in Betracht kommende Verwaltungsbezirk (Kreis, Amtshauptmannſchaft, Ober=
amt
Bezirksamt ꝛc. zutreffend angegeben wird; bei mehreren Vornamen iſt der,
Rufname zu unterſtreichen;
III. a) der hauptſächliche oder alleinige Beruf ſoweit angängig, genau zu be=
zeichnen
iſt, z. B. Bäckergeſelle, Zigarrenarbeiter, Handlungsreiſender uſw.;
b) bei Arbeitern und Taglöhnern derjenige Arbeits= oder Geſchäftszweig
anzugeben iſt in welchem dieſelben ſtändig oder meiſtens arbeiten (ob in
Landwirtſchaft, bei Forſt=, Garten=, Bau=, Eiſenbahn=, Chauſſee=, Hafen=,
Kanalarbeiten uſw.);
c) derjenige Beruf einzutragen iſt, welcher ſeit Verlaſſen der Schule die längſte
Zeit hindurch ausgeübt wurde:
d) ſpeziell in Hinſicht der Sattler, Schloſſer, Schmiede, Schneider, Schuhmacher,
Wagner und Zimmerleute feſtzuſtellen wäre, ob dieſelben dieſes Gewerbe
ordnungsmäßig gelernt haben, ſowie jetzt noch betreiben:
e) bei den in der Landwirtſchaft tätigen Militärpflichtigen durch Eintragung
des Vermerks m. Pf. (mit Pferden) oder zo. Pf (ohne Pferde) in Spalte 8
erſichtlich zu machen iſt, ob dieſelben mit Pferden umzugehen verſtehen
oder nicht;
IV. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder im
aktiven Dienſt befindet oder ein ſolcher gleichfalls bei der Muſterung hier
oder auswärts zu geſtellen hat, ein entſprechender Vermerk zu machen iſt.
Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung zu der Stammrolle in dieſer.
Hinſicht zu befragen ſein;
V. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche Strafen
erhalten haben, dieſe unter Angabe des betreffenden Gerichts und Datum des
Urteils einzutragen ſind, auch anzugeben iſt, ob die Strafe verbüßt iſt.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſenden
Aufforderung wegen Anmeldung zur Stammrolle zugleich auf die Strafen aufmerkſam
zu machen, welche nach § 25,11 d. W.=O. denjenigen treffen, welcher die vorgeſchriebene
Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben unterläßt, beauftrage ich Sie,
am Schluſſe der Stammrolle noch ausdrücklich zu beſcheinigen:
1. daß, bezw. wann die Aufforderung, ſich zur Stammrolle anzumelden, erfolgt iſt,
2. daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen
dort ihren dauernden Aufenthalt haben, bezw. in Arbeit ſtehen,
3. daß die in Ihren Gemeinden zuſtändigen, ſich jedoch daſelbſt nicht aufhaltenden
Militärpflichtigen angewieſen woden ſind, ſich bei der Bürgermeiſterei ihres
Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushedungsbezirks Darmſtadt.
von Werner.
(24499a

Bekanntmachung.

Die Umlagekataſter der land= und forſt=
wirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft, fort=
geführt
für das Jahr 1909, liegen zwei
Wochen lang, nämlich vom 6. Januar 1910
bis zum 19. Januar 1910, auf der Bürger=
zur
meiſterei Büro: Waldſtraße 6
Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige
Einſprüche gegen den Inhalt dieſer Kataſter,
gegen die Aufnahme oder Nichtaufnahme
der Nebenbetriebe in die Kataſter, gegen
deren Veranlagung und gegen die Ein=
ſchätzung
der Betriebsbeamten und Fach=
arbeiter
ſind innerhalb einer Friſt von vier
Wochen nach Offenlegung bei dem Vor=
ſtande
der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft in Darmſtadt bei
Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung vor=
(651df
zubringen.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1909.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Mueller.

Abbrucharbeiten.
Die bei Niederlegung der ſtädtiſchen
Gebäude Gardiſtenſtraße Nr. 14 vorkom=
menden
Abbrucharbeiten ſollen vergeben
werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte
(Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9)
während der Dienſtſtunden offen, woſelbſt
auch die Angebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Montag, den 10. Januar 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 4. Januar 1910.
Stadtbauamt.
(588md
Buxbaum.

Bekanntnachung.

Das Großherzogliche Miniſterium der
Juſtiz hat beſtimmt, daß das Grundbuch
für die Gemarkung Eberſtadt mit dem
31. Januar 1910 als angelegt anzuſehen
iſt. Die Vorſchriften darüber, was ſeitens
der Beteiligten bis zu dem angegebenen
Zeitpunkt zu geſchehen hat können in der
Amtsſtube des Großh. Ortsgerichts Eber=
ſtadt
und aus dem Anſchlage an der dorti=
gen
Ortsrafel erſehen werden.
(650
Darmſtadt, den 4. Januar 1910.
Großherzogliches Amtsgericht II.

Düngerverkauf.
Samstag, den 8. ds. Mts., 10 Uhr
vorm. wird die Matratzenſtreu und der
ſonſtige Dünger aus dem Stallzelt der dies=
ſeitigen
4. Batterie auf dem Kavallerie=
Reitplatz meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft der Käufer um 9¾ Uhr
an dem Schnittpunkte des Beſſungerweges
und der Eſchollbrücker Chauſſee.
(727
II. Abteilung Feldartl.=Regts. Nr. 25.

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Martinſtraße 76, part.

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Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3 be=
finden
ſich: 1 ſchottiſcher Schäferhund, 2 Pinſcher, 1 Dachshund. 1 Pinſcher (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt an jedem
Mittwoch und Samstag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

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5 Waſchtiſche, 3 Kleider= und 2 Glasſchränke, 2 Seſſel, 3 Kommoden, 1 ver=
nickeltes
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theken
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vollſtändige Ladeneinrichtung mit Zubehör.
Zuſammenkunft der Steigerer Rundeturmſtraße 16.
(642
Darmſtadt, den 5. Januar 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzeher,
Bleichſtraße 9.

Schwellen=Verſteigerung.
Dienstag, den 11. Januar ds. Js., werden öffentlich an den Meiſtbietenden
für Eiſenbahnzwecke nicht mehr brauchbare Schwellen verſteigert:
1. Auf Bahnhof Darmſtadt Oſt (Roſenhöhe) vormittags 9 Uhr: 80 Stück eichene
und 100 Stück kieferne Bahnſchwellen.
2. Desgleichen vormittags 11 Uhr auf Bahnhof Roßdorf: 270 Stück kieferne
Bahnſchwellen und 60 Meter kieferne Weichenſchwellen.
Mittwoch, den 12. Januar ds. Js.
1. Auf Bahnhof Groß=Zimmern, vormittags 9 Uhr: 60 Stück eichene und
420 Stück kieferne Bahnſchwellen.
2. Desgleichen auf Bahnhof Gundernhauſen, vormittags 11 Uhr: 40 Stück kieferne
und 80 Stück eichene Bahnſchwellen.
(652
Zuſammenkunft an Ort und Stelle.
Darmſtadt, den 3. Januar 1910.
Großherzogliche Eiſenbahn=Betriebsinſpektion 2.

Stamm= und Brennholz=Verſtergerung.
Freitag, den 7. Januar, vormittags 10 Uhr anfangend,
ſollen im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertann, 63 Kiefern=Stämme
(Dürrlinge) von 22 bis 55 cm Durchmeſſer und 7 bis 24 m Länge, hierunter ſchönes
Schnittholz, ſowie 195 rm Kiefern=Scheiter, 160 rm Kiefern=Knüppel, 60 rm Stöcke
und 260 Wellen öffentlich verſteigert werden. Die Zuſammenkunft iſt am Waldfriede.
Eberſtadt, den 4. Januar 1910.
(649
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
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Montag, den 10. Januar 1910, vormittags 9 Uhr, werden auf dem Rat=
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Pfungſtadt, den 4. Januar 1910.
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[ ][  ][ ]

Friede dem Theaterhut!

Vielfach hört man Klagen über die großen Damen=
hüte
im Theater, in Konzerten und Vortragen und nicht
ſelten geht die Klage über in Spotten, Schelten, ja zu=
weilen
ſogar in grobe Unarten. Alſo ohne einem offenbar
vorhandenen Bedurfnis mit einer geſcheiten Idee zur Ab=
hilfe
des Uebels entgegenzukommen, wird die Forderung
aufgeſtellt: Hinweg mit dem Hut aus dem Theater! Ver=
achtung
und Spott treffe die weibliche Eitelkeit, die ſich
rückſichtslos auf anderer Koſten breit macht! Der Makel
der Geſchmackloſigkeit und Halbbildung hafte an jeder aus=
ſichtraubenden
Hutträgerin: Und der Erfolg dieſer zor=
nigen
Herausforderungen? Er iſt gleich Null. Kaum
ein Lächeln oder Achſelzucken der Angegriffenen. Warum
auch mehr? Man ſtreitet nicht mit dem Unverſtand! Was
ahnen denn die Tadler von dem tiefgründigen vielſeitigen
Weſen des Damenhutes? Sie kennen ihn ſo oberflächlich,
daß ſie von Hutaufſetzen oder Hutabnehmen reden wie von
einer Nichtigkeit. Sie ahnen offenbar nicht einmal, daß
der Hut mehr als ein Schauſtück iſt: ein Schutz des Haares
in doppeltem Sinne: er ſoll es halten mit ſeinen duftig
gerafften Schleiern, und ſoll auch verdecken, was er unter
uch zerſtört.
Iſt es wohl angängig, daß eine elegante Frau mit
liederlicher Haarfriſur erſcheint? Möchten ihr die Geg=
ner
nicht zeigen, wie man das mühevoll künſtleriſch ge=
wellte
, getollte, toupierte und gelockerte Haar unverdrückt
und unzerzauſt durch den Abendwind ins Theater bringt?
Etwa unter einem alten Filz, der ohne Sorge den Püffen
und Stößen, ja dem Fußbodenſtaub der Garderobe ausge=
ſetzt
werden kann? O nein, eine Dame fährt nicht als
Aſchenbrödel in der Straßenbahn (wenn ſie überhaupt
direkt vom Theater oder Konzert nach Hauſe fährt.) Oder
könnte man ihr gar eins der beliebten Kopftücher zumuten?
Man beweiſe ihr, daß unter 100 Damen auch nur fünf=
zig
leidlich darin ausſehen, und ſie wird ſich fügen in der
Hoffnung, zu den fünfzig beſſer Ausſehenden zu gehören
Aber man wird unter hundert Frauen nicht zehn finden,
denen ein Kopftuch ſteht, deſſen iſt ſie gewiß. Und über=
dies
: gibt es denn wirklich einen Hut, gibt es ein Tuch,
das zugleich ſo leicht und doch ſo feſt ſein könnte, daß die
Friſur wirklich geſchützt iſt vor allen Fährniſſen? Nein,
das gibt es nicht. Darum bleibt nur die Möglichkeit: man
muß den Hut auf dem Kopfe behalten und die Friſeur
derart geſtalten, daß ſie mit dem Hut zuſammen ein har=
moniſches
Ganzes bildet; der Hut aber muß ſo beſchaffen
ſein, daß er durch einen leichten Schleier ergänzt
das ſichtbare Haar ſchützt, ohne es zu drücken, daß er dem
Haupt an Stelle des Haares die nötige Bekrönung leiht
und daß er ſich im Verein mit dem hellen Theatermantel
auf der Straße mit dem Kleid im Theater, im Kaffee=
hauſe
oder Reſtaurant ſehen laſſen kann, ohne daß ſeine
Trägerin für ihn erröten muß.
Wer iſt ſo unverſtändig, ſolchen Gründen ſeine Zuſtim=
mung
zu verſagen? Sich den Geſetzen des weiblichen
Schönſeinwollens zu widerſetzen? Sicherlich niemand,
der weiß, daß auch ein unbedeutendes Geſicht durch einen
ſchönen Hut verſchönert ein ſchönes Geſicht aber ſehr
leicht durch eine nachläſſige Friſur verhäßlicht werden
kann. Darum beuge man ſich in Demut vor dem
Theaterhut. Er iſt notwendig; das ſehe man ein; man
ſchließe Frieden mit ihm, man ſuche ihn ſchön
Halt, nein! Muß man dieſe Rieſenungetüme von
Hüten auch als Theaterhüte ſchön finden, auch im Hauſe
und bei Lampenlicht ihre Berechtigung anerkennen?!
Unmöglich, das kann ja nicht einmal der weibliche
Schönheitswille im Ernſt verlangen. Gewiß, auf der
Straße kann dieſer Rieſe manchmal verblüffend wirken:
ſo ſehr man an ſeinen Verſchönerungsfähigkeiten zwei=
felt
, wenn man ihn unter einigen gleichartigen Genoſ=
ſen
im Schaufenſter ſieht in einer menſchenleeren
Straße, auf dem anmutigen Haupt einer großen ſchlan=
ken
, allein dahinwandelnden Dame, da iſt er (an ſturm=

ſtillen Tagen) an ſeinem Platze; da kann er auch den
Skeptiker überzeugen, daß er daſeinsberechtigt iſt. Aber
der große Hut iſt wie ein großer breiter Rahmen; er
braucht einen Vorzugsplatz; er wirkt maſſig, ſobald man
ihn mit anderen breiten Rahmen von allen Seiten eng
begrenzt. Schon wo zwei Damen mit zwei großen =
ten
nebeneinander gehen, ergreift den Beſchauer anſtatt
der Bewunderung Unbehagen und ernſte Sorge: ſie
müſſen ſich ja ſtoßen! Und nun gar, wenn in einer ge=
füllten
Straßenbahn fünf, ſechs ſolcher großbehuteten
Damen nebeneinander geraten: das iſt der tragiſche
Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen. Im Theater
und im Konzert aber iſt es nicht anders; da wirkt die
große Hutumrahmung über dem halb ſichtbaren Ober=
körper
nur in einer einſamen Seitenloge abſchließend
für das Geſicht; an allen anderen Plätzen, wo mehrere
Damen hinter= oder nebeneinander ſitzen können, wird
aus dem geſichtumrahmenden Hute gewiſſermaßen der
verbindende Hintergrund, der Blickleiter auf den näch=
ſten
Frauenkopf, der böſe Verführer zu ruheloſem Wei=
tergleiten
ſchönheitſuchender Augen, die ein in Har=
monie
mit den Raumverhältniſſen harmoniſch umſchloſ=
ſenes
Geſicht in Bewunderung feſtgehalten hätte. Das
Bild wird durch den Rahmen nicht mehr hervorgehoben
und abgeſchloſſen, ſondern verflacht und der weibliche
Schönheitswille zeigt ſich als eine arg geknechtete Macht;
eine Dienerin der Mode bis zur ſchmachvollen Selbſt=
entäußerung
.
O, Frauen, Herrinnen der Welt! Warum beugt ihr
euch der Mode, anſtatt ſie zu beherrſchen; warum tragt
ihr Ungetüme vor das Licht der Rampen, die euch heim=
tückiſch
der Liebe und Bewunderung berauben? Seid
ihr ſo arm an Phantaſie, daß nur der Straßenhut euch
paſſend fürs Theater ſcheint? Dieſer meiſt ſo nüchterne,
winterharte kompakte Geſelle, deſſen Federn nur im
Winde luſtig ſpielen? Träumt ihr nie von einem fei=
nen
, kleinen, zarten, duftigen, ſeidig glänzenden, ſilbrig
lockenden, lachend blitzenden Etwas, einem Gedicht von
Haarbekrönung, einem Gemiſch aus Diadem und Häub=
chen
, Netz und Schleier, Perlen und Schnüren, Schmelz,
Pailletten, Spitzen und edelſteinglänzenden Spangen?
Er war doch früher einmal Wirklichkeit, dieſer Traum
von einem Theaterhut; dezent genug, um mit dem ele=
ganten
Theatermantel nicht ſchädlich zu rivaliſieren,
und doch ob freudig oder farbenſchillernd, ob weiß
oder dunkel ernſt immer feſtlich, immer geſonnen,
auch mit dem Kleide ein harmoniſches Ganzes zu bil=
den
. Die Frau von heute im Theaterkleid und Stra=
ßenhut
wirkt nur halbangezogen; wann wird
ſie der Putzmode die harmoniſche Vollendung und Be=
krönung
ihrer Toilette abgezwungen haben?
Deutſche Frauen, ruft euch Künſtler! Und zeigt
Paris und Wien, daß auch von Deutſchland Gutes kom=
men
kann; ein Traum von Harmonie und Schönheit,
eine neue Mode, die Frieden bringt im Kampfe um den
Theaterhut.
hlg.
(Aus der Dürer=Bundes=Korreſpondenz.)

Vermiſchtes.

Zur Pſychologie der Tiere. Allerhand inter=
eſſante
Einzelheiten, die ein Licht auf das Seelenleben
der höheren Tiere werfen, bringt Profeſſor Dr. Auguſt
Forel in einer Abhandlung über Tierpſychologie bei,
die er in der Umſchau veröffentlicht. Reich aus=
gebildet
iſt bekanntlich das Gefühlsleben des Hun=
des
, der ſeine beſtimmten Sympathien und Anti=
pathien
hat, Zorn, Eiferſucht, Anhänglichkeit und eine
ganze Skala der auch dem Menſchen eigenen Empfind=
ungen
kennt. Der Hund kann über Krankheit und
Tod ſeines Freundes trauern, kann tagelang ein be=
ſtimmtes
Ziel verfolgen, etwas Verſtecktes oder Ver=
wickeltes
ſuchen und dann die größte Freude bekunden,
wenn er es findet.Wie die verſchiedenen Hunderaſſen, ſo
haben auch die verſchiedenen Individuen beim Hunde
ſehr wechſelnde Charaktere und Temperamente. All=

mählich wird das Tier förmlich zum Mitarbeiter des
Menſchen, errät ſeine Wünſche und Abſichten, bildet
ſich nach ſeinem ausgezeichneten Gedächtnis allgemeine
Vorſtellungen und weiß ſeine Erinnerungen und Er=
fahrungen
ſehr wohl zu benutzen, um bei ſpäteren
Handlungen klüger zu werden und ſein Tun den Er=
fahrungen
entſprechend zu geſtalten. Hunde lernen ge=
wiſſe
, oft für ſie beſtimmte Worte der menſchlichen
Sprache zu verſtehen, wenn ſie auch unfähig ſind, die=
ſelben
nachzuſprechen. Darin liegt eine gewiſſe Fähig=
keit
, wenigſtens etwas vom Verſtändnis der menſch=
lichen
Sprache zu erlernen. Dafür führt Forel einige
Beiſpiele an: Unſer Hund (irländiſcher Setter) geht
ungemein gern mit meiner Frau ſpazieren. Er hat
gemerkt, daß meine Frau, die im Hauſe meiſt Sandalen
trägt, zum Spazierengehen Schuhe anzieht. Wenn
ſie nun Schuhe im Hauſe anzieht, wird er unruhig und
gibt unzweideutige Zeichen der Erwartung eines Spa=
ziergangs
, ſobald er die Sache merkt. Das iſt ein, lo=
giſcher
Schluß. Ein Freund von mir hat einen Hund
(Baſtard von Schäferhund). Zieht er ſich zum Aus=
gehen
an, ſo kommt der Hund glücklich wedelnd zu ihm,
einen Spaziergang erhoffend. Sagt ihm mein Freund
ganz ruhig: Nein, heute kannſt du nicht mitkommen,
ſo geht der Hund ganz traurig und legt ſich wieder
hin. Wenn mein Freund nicht angekleidet iſt, aber
dem Hunde ſagt: Willſt du mitkommen ſo ſpringt
dieſer luſtig zur Tür. Wenn der Hund am Tiſch
etwas von ihm erhalten hat, und er ſagt ihm dannz
Geh zu meiner Frau oder zu Thereſe oder zu Jo=
hanna
(die Mädchen), ſo geht der Hund ſtets richtig zu
der betreffenden, laut genannten Perſon (nicht zu
einer anderen). Sagt man ihm im Walde: Geh und
ſuche die Thereſe ſo geht er und ſucht das betref=
fende
Mädchen, bis er es gefunden hat. Ein Herr
nimmt ſeinen Bernhardiner jeden Abend, außer Sams=
tag
, mit ſpazieren. Jeden Tag ſpringt der Hund froh
und wedelnd ſchon vorher an die Tür, den Spaziergang
erwartend. Am Samstag aber läßt er ſeinen Herrn
ruhig fort, ohne ſolche Zeichen von ſich zu geben. Ex
weiß alſo vorher, daß es Samstag iſt.
Bedeutend höher als bei den Hunden ſind die gei=
ſtigen
Fähigkeiten bei den ſogenannten Menſchen=
affen
. Sie machen individuell gewiſſe Erſendungen,
ſind nur nicht fähig, ſie ihren Nachkommen zu über=
liefern
, weil ihnen die Sprache fehlt. So lernte ein
kleiner Kongoaffe von ſelbſt durch einen Sprung eine
ziemlich ſchwere Türklinke zu öffnen. Ein Orang, der
einen an die Decke geflogenen Gummiballon erwiſchen
wollte und es nicht konnte, kam von ſelbſt auf den Ge=
danken
, einen Stuhl auf den Tiſch zu ſtellen, dann auf
den Stuhl zu klettern, und als das nicht genügte, einen
zweiten Stuhl auf den erſten zu ſetzen, bis er ſchließ=
lich
den Ballon erhaſchte. Die Menſchenaffen fühlen
ſich den Hunden und Katzen ſehr überlegen und ver=
ſtehen
nicht ſelten, ſie ſich dienſtbar zu machen und zu
leiten, vor allem aber mit ihnen zu ſpielen und ſie zu
necken.

Zu früh geboren.
Das Los vorzeitig auf die Welt gekommener Kinder
iſt gewöhnlich kein leichtes. Es kann ihnen aber durch
den Gebrauch von Scotts Emulſion, dieſes allgemein
bekannten Kräftigungsmittels, ſehr wohl aufgeholfen
werden. Oft haben ſolche Kinder dann dank Scotts
Emulſion ſolche Fortſchritte gemacht, daß ſie ihre Alters=
genoſſen
nicht nur ein=, ſondern ſogar überholten an
Größe und Körperkraft.
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Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft
und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten
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Mediz.=Drog., Ecke Schulſtraße, Fr.
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Ludw. Zink, Drog., Weinbergſtr. 2,
Gg. Petry, Roßdörferſtr. 52, Fr. Seibert,
Drog., Pallaswieſenſtr. 44, Ph. Huwerth,
Ecke Wieners= u. Roßdörferſtr. 21, Gg.
Held, Roßdörferſtr. 35, Anton Logel,
Wilh. Ritsert jr., Heinrichſtr. 113, Ant.
Fischer, Adlerdrogerie, Frankfurter=
ſtr
. 12/14, Fr. Schäfer, Drog., Otto Erb,
Otto Pfannmüller, Löwendrog., Moller=
ſtraße
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[ ][  ][ ]

Die starke Frequenz
seit Beginn meines
Grossen Saison-Ausverkaufs
und die kolossale Menge der abgesetzten Waren haben bewiesen, wie ausser-
ordentlich
dieser Verkauf in den Kreisen meiner w. Kundschaft geschätzt wird.
II Meine
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in Gemeinſchaft mit der
Ortsgruppe Darmstadt des
Deutschen Flottenvereins.

Dienstag, den 11. Januar 1910, abends 8½ Uhr (pünktlich)
im großen Saale des Städtiſchen Saalbaus:

Vortrag mit Lichtbildervorführungen
Sr. Excellenz des Herrn Generalleutnant a. D. v. Nieber=Mannheim
(I. Vorſitzender des Deutſchen Luftflottenvereins) über
(656ds
Heronautik‟.
Die Mitglieder und Freunde des Klubs nebſt Damen ſind hierzu herzlichſt ein=
Der Vorstand.
geladen.
2
Gartenbau=Verein Darmſtadt.

Haupt-Versammlung
Donnerstag, den 6. Januar 1910, abends 8 Uhr:
im Fürstensaal, Grafenſtraße.
Tagesordnung:
1. Geſchäftliche Mitteilungen. Ergänzungswahl des Vorſtands.
2. Vortrag des Herrn Gartendirektor Heicke=Frankfurt a. M.
über Studienreiſe nach England mit Lichtbildern.
Der Vorstand.
704)
Verein für Verbreitung von Polshüldlug
uurge
Sechs Vorträge uner- Kultungeschichte des Mittelalters‟
von Profeſſor Dr. A. E. Berger,
Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt.
Montag, 10. Jan.: Dienstag, 18. Jan.: Montag, 24. Jan.: Dienstag,
1. Febr.; Donnerstag, 3. Febr.: Mittwoch, D. Febr. 1910; abends 8½ Uhr
im Saal 330 der Techn. Hochſchule, Eingang Hochſchulſtraße, Weſtportal.
Teilnehmerkarten zu den 6 Vorträgen 1,20 Mk., für Vereinsmitglieder und ange=
ſchloſſene
Vereine 80 Pfg., für den Einzelvortrag 30 Pfg. Kartenverkauf im Ver=
kehrsbüro
und bei Mylius, Heerdweg 2.
Neu eintretende Mitglieder (Jahresbeitrag 2 Mk.) erhalten ſofort eine bis Schluß des Vereins=
(653do
jahrez, Ende März, beitragsfreie Mitgliedskarte.

(weigverein
Hess. Fechtverein Waisenschutz varmstadb.
Generalverſammlung
Donnerstag, den 20. Januar 1910, abends ½9 Uhr,
im Vereinslokal Brauerei Hess. Hof‟.

Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Rechnungsablage, 3. Anträge, 4. Wahl des
Vorſtandes, 5. Wahl der Vergnügungskommiſſion, 6. Verſchiedenes.

Anträge ſind bis längſtens 12. Januar ſchriftlich an unſern 1. Vorſitzenden,
Herrn Georg Burgsraf, Kaſinoſtraße 28, II., einzureichen.
(654
Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet
Der Vorstand.

(706
Kirchenkonzert in d. Stadtkirche
Freitag, den 7. Januar, abends 8 Uhr.

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[ ][  ][ ]

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Leitung des Herrn Obermusikmeisters Mickley.

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Abonnement D 23.
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Muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Kittel.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek.
Perſonen:
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Nancy, ihre Vertraute . Frl. Howard.
Lord Triſtan Mikleford . Hr. Schwarze.
Hr. H. Hacker.
Lyonel . .
Plumkett ein Pächter
Hr. Stephani.
Der Richter von Rich=
mond
.
Hr Klotz.
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Polly Smitt,
Frl. Birkholz.
Betſy Witt, Mägde Frl. Faeller.
Molly Pitt,
Frl. Haan.
Erſter
Hr. Fleiſchmann.
Zweiter 7 Pächter
. . Hr. Göllnitz.
. . Hr. Lang.
Diener der Lady . . Hr. Sautier.
. . Hr. Feder.

Kutſcher= u. Diener=Verein Darmſtadt
Samstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr,
findet im Schützenhof, Hügelſtraße, unſer diesjähriger

ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder, ſowie deren Angehörigen und Freunde unſeres
Vereins höflichſt einladen
(B662
Der Vorstand.

Guten Mittag= undſ
Pension! Abendtiſch
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Wendelſtadtſtr. 31. Gartenhaus, part.

Klavierstimmer schultze,

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Kammermusiker, Roßdörferſtr. 79, pt. (250a

Nach dem 2. Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 5 Mk., Fremdenloge 5 Mk.,
Balkonloge 4.50 Mk., 1. Rang 4 Mk., 2. Rang.
(1. bis 6. Reihe) 2. Mk., (7. und 8. Reihe)
1.60 Mk., Sperrſitz: (1. bis 13. Reihe) 3.50 Mk.,
(14. bis 20. Reihe) 3. Mk., Parterre: (1. bis
5. Reihe) 2.20 Mk., (6. bis 8. Reihe) 1.80 Mk.,
Galerie 1. Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr.
Ende 9¾ Uhr.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
6 Uhr an.
Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Freitag, 7. Jan. 91. Ab.=Vorſtell. B 23.
Don Carlos. Kl. Preiſe. Anf. 6½ Uhr.
Samstag, 8. Jan. Außer Abonnement.
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen:
Der Gwiſſenswurm.
Anfang
7 Uhr. (Vergl. beſondere Anzeige.)
Sonntag, 9. Jan. 92. Ab.=Vorſt. A 23.
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Preiſe. Anfang 7 Uhr.

aus dem Sptelblen.
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Hof= und Nationaſtheater in Mannheim,
als Gaſt. Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.

[ ][  ][ ]

324.

Donnerstag, 6. Januar.

1910.

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ſwelches gut kocht und den Haushalt eines
beſſeren Herrn zuverläſſig und ſelbſtändig
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*362) Ein Mädchen in Küche und Haus=
arbeit
erfahren, ſucht tagsüber Stelle
Neue Ireneſtraße 71, II.
*357) Frau ſucht morgens 2 Stunden
Laufdienſt Ahaſtr. 12, Hinterhs., II. St. r.
*358) Aelt. Mädchen, im Kochen und
Hausarbeit tüchtig, ſucht Stelle zu Herrn
ſoder älterem Ehepaar
Pankratiusſtraße 14½, I. Stock.
*359) Kinderloſe Frau ſucht Laufdienſt
für nachmittags.
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